Zukunft von Star Wars

Ich wäre nicht überrascht, wenn ein TLJ dem kollektiven Gedächtnis länger erhalten bleibt als eine weichgespülte Episode 7, die sich rein gar nichts neues getraut hat.

Wahrscheinlich wird man diesem Film in ein paar Jahren sowieso deutlich gnädiger gestimmt sein und in der Retrospektive anders betrachten, eben weil diese Episode anders ist als alle anderen

Ich hab auch einige in meinem Freundenkreis, die meinten dass für sie Star Wars dank TLJ wieder so richtig interessiert wird
 
Die einzigen die behaupten, dass der Film überhaupt anders sein soll, scheinen Leute zusein die den Film mögen. Der Film ist aber überhaupt nicht anders und eben genau das ist auch einer der Kritikpunkte. Auf Nummer sicher zu gehen und zum zweiten Mal in Folge sich Copy-Paste mäßig an den alten Filmen zu bedienen. Wenn der Film wirklich anders gewesen wäre, dann wäre das vermutlich auch kein Kritikpunkt gewesen, weil genau das wohl etwas ist, worauf das Publikum wartet.

@garakvsneelix
Ich will sicher nicht ausschließen, dass es Werke gibt die zu ihrer Entstehungszeit umstritten oder schlecht bewertet waren. Zeiten ändern sich schließlich auch und Kritiker sind ohnehin eine diskutable Instanz und ich schätze das war auch noch nie anders gewesen. Ich bin aber sehr wohl der Meinung, dass man die Qualität objektiv fassen kann, vielleicht nicht zu hundertprozent aber ich halte einfach nichts davon aus falscher Rücksicht nicht klar zusagen, ob etwas gut oder schlecht ist und dafür entsprechende Argumente und Kriterien anzusetzen und anzubringen. Niemand muss dem am Ende zustimmen, von demher hat das auch überhaupt nichts diktatorisches. Jeder ist frei dem zu widersprechen und selbst Argumente vorzubringen aber ein beleidigtes "wie kannst du mein Lieblingsspielzeug nur qualitativ schlechter bewerten, alles ist subjektiv!" und zu fordern dass man dem auch noch folgt? Da kann ich nicht mitgehen und werde ich auch nicht tun. Zum eigentlichen Beispiel: Wenn eine große Menge des Publikums ein Problem mit dem Canto Bight Plot hat, spricht das zumindest schon mal nicht für ihn. Heißt noch nicht, dass er schlecht ist, wohl aber dass er eine Analyse wert. Keine Frage, Filme sind ein reichlich komplexes Medium aber wir sprechen hier nicht von David Lynch oder irgendeinem Underground Film, dessen größter Erfolg schon ist, wenn er bei Sundance läuft: Wir reden hier von astreinen Popcorn Kino, dessen Aufgabe es sein sollte zu unterhalten und wenn er das nicht schafft, wenn man aus dem Kino rausgeht und man eine Reihe von begründenden Punkten für diesen Eindruck findet und das ist nicht nur bei einer Einzelperson der Fall, sondern bei einem großen Teil des Publikums, dann hat man wohl irgendwas falsch gemacht und dann ist es auch völlig richtig die Qualität in Zweifel zu ziehen.
 
Ich bin aber sehr wohl der Meinung, dass man die Qualität objektiv fassen kann

Okay. Und wie soll das genau aussehen? Nimmt man dann das Mittel aller Bewertungen? Oder gewichtet man dann Bewertungen, die - nach objektiv zu ermittelnden - Kriterien besonders "gut" sind, höher? Und woher weiß man, welche man aussieben muss, weil sie eben nur ein beleidigtes "Oh nö, die haben mein EU deswegen zerstört, ich finde es scheiße" oder ein Fanboy-"Das muss nach oben gepusht werden"-Palaver sind? Oder siebt man die gar nicht aus? Und warum nicht?

Noch etwas bitte ich zu bedenken: Selbst wenn man ein objektiv zu erfassendes Element gefunden hat - z. B. Prop-Fehler, die man ja schlichtweg quantitativ messen kann... wie einigt man sich jetzt darauf, zu wieviel Prozent sie in eine möglichst objektive Wertung einzufließen haben? Auch wieder durch ein Mittel? Wenn ja, dann kannst du die obigen Fragen (leicht adaptiert) hier gerade auch wieder dranhängen.

Jeder ist frei dem zu widersprechen und selbst Argumente vorzubringen aber ein beleidigtes "wie kannst du mein Lieblingsspielzeug nur qualitativ schlechter bewerten, alles ist subjektiv!" und zu fordern dass man dem auch noch folgt?

Klar, aber so ein beleidigtes Leberwurstgehabe sehe ich hier im Forum glücklicherweise nur ganz, ganz selten (und noch seltener, wenn ich mal nur die "regelmäßigen" Gäste betrachte).

Wenn eine große Menge des Publikums ein Problem mit dem Canto Bight Plot hat, spricht das zumindest schon mal nicht für ihn. Heißt noch nicht, dass er schlecht ist, wohl aber dass er eine Analyse wert.

Jupp, dem würde ich so dann ganz klar zustimmen. :)

Keine Frage, Filme sind ein reichlich komplexes Medium aber wir sprechen hier nicht von David Lynch oder irgendeinem Underground Film, dessen größter Erfolg schon ist, wenn er bei Sundance läuft

Na ja, die Komponente "Erfolg" sollte man aber vielleicht bei einer Diskussion um die "Qualität" ein wenig vernachlässigen, findest du nicht? ;)

(Klar, auch hier gibt es wieder andere Meinungen, aber von dir dachte ich jetzt schon, dass du das deutlicher trennst - wenn ich dich an dieser Stelle mit jemandem verwechsle, vergiss bitte, was ich gesagt habe :D )

Wir reden hier von astreinen Popcorn Kino, dessen Aufgabe es sein sollte zu unterhalten und wenn er das nicht schafft, wenn man aus dem Kino rausgeht und man eine Reihe von begründenden Punkten für diesen Eindruck findet und das ist nicht nur bei einer Einzelperson der Fall, sondern bei einem großen Teil des Publikums, dann hat man wohl irgendwas falsch gemacht und dann ist es auch völlig richtig die Qualität in Zweifel zu ziehen.

Das ist dann halt für mich als Aussage wieder etwas anderes als das obige, dem ich explizit zustimme - warum ich hier dann wieder nicht zustimme, habe ich aber einen Post vorher schon geschrieben. "Die" Qualität gibt es in meinen Augen schlichtweg nicht. Ich würde dabei eher von Elementen sprechen, die bei einem Großteil des Zuschauers nicht (oder eben doch, funktioniert ja in beide Richtungen) funktioniert haben. Das hat für mich auch viel weniger den Beigeschmack eines beleidigten "Wie kannst du es denn gut finden, wenn ich und 50 andere es schlecht fanden?"
 
Es schaut halt schon ganz danach aus das TLJ von jenen die eigentlich keine SW-Fans und eher keine Nerds sind, diesen teil als den besten SW-Teil empfinden. Da fragt man sich doch woran das liegen könnte.
 
Seth Caomhin schrieb:
Die einzigen die behaupten, dass der Film überhaupt anders sein soll, scheinen Leute zusein die den Film mögen. Der Film ist aber überhaupt nicht anders und eben genau das ist auch einer der Kritikpunkte.
Und wie erklärst du dir dann dass es sehr viele gibt, die den Film deutlich erfrischender fanden als TFA? Dinge wie den vermeintlichen Hauptbösewicht der Trilogie in der Mitte des Films zu killen muss man auch erst mal bringen.
 
Joa, im Kern hast du recht, aber das klingt halt wieder nach Zauberformel. Was "qualitativ gut" ist, liegt, wie Minza ganz richtig bemerkt hat, im Auge des Betrachters.

Nicht wirklich. Einen Film schreiben und drehen ist genauso ein Handwerk wie eine Kunst, und man kann durchaus einen objektiv qualitativ hochwertigen Film machen (keine handlungs- oder Logiklücken, konsistenter Ton, glaubwürdige Inszenierung und Special effects ect.). Es liegt nicht im Auge des Betrachters ob ein Film sich selbst parodiert oder logisch inkonsistent ist, es liegt nur im Auge des Betrachters ob er den Film trotzdem mag oder nicht.

Ich weiß nicht... bei einigen Kunstwerken, die heute so von der Allgemeinheit als die größten Kunstwerke überhaupt angesehen werden (seien es Filme, Bücher oder Bilder/Zeichnungen oder auch alles andere, was so Kunst sein kann), ist bekannt, dass sie zu ihrer Entstehungszeit entweder sehr umstritten waren oder sogar ziemlich schlecht bewertet wurden (die Moby-Dick-Rezeption in den USA fällt mir hier spontan als Beispiel ein). Ohnehin glaube ich, dass die Qualität eines Filmes nicht objektiv fassbar ist, auch nicht bei den von dir genannten Punkten.

Ich kann dir verraten was objektiv nicht sinnvoll ist. Filme mit Bildern und Büchern zu vergleichen. Während der Vergleich mit den Büchern noch halbwegs Sinn machen da beide Medien oft fiktive Geschichten erzählen ist der Vergleich mit Bildern völlig sinnbefreit. Natürlich hat ein Buch, genauso wie ein Film, qualitätsmerkmale die die genießbarkeit des Werkes maßgeblich beeinflussen. Denn genau wie das Filme machen ist Bücher schreiben eben auch irgendwo ein Handwerk, jemand der eine sehr schlechte Ausdrucksweise hat und sich nicht entscheiden kann ob er ein high fantasy epos oder romantische erotika schreiben will wird kein qualitativ hochwertiges Buch zustande bringen. Das hat auch nichts mit popularität zu tun, ein Buch oder Film kann aus unterschiedlichsten Gründen populär sein und dass muss nicht unbedingt etwas über die qualität aussagen. Es gibt sicher unzählige qualitativ hochwertige Bücher die einfach zur falschen Zeit erschienen sind oder nicht die Aufmerksamkeit erhalten haben die sie verdient hätten, andererseits haben millionen von Menschen 50 Shades of Grey gelesen.

Ich wäre nicht überrascht, wenn ein TLJ dem kollektiven Gedächtnis länger erhalten bleibt als eine weichgespülte Episode 7, die sich rein gar nichts neues getraut hat.

Wahrscheinlich wird man diesem Film in ein paar Jahren sowieso deutlich gnädiger gestimmt sein und in der Retrospektive anders betrachten, eben weil diese Episode anders ist als alle anderen

TLJ wird so schnell nicht vergessen. Aber es werden sich mehr Menschen an TLJ als den Film der Star Wars für sie persönlich zerstört hat erinnern als diejenigen die sich an TLJ als den Star Wars Film der sich was neues getraut hat erinnern. Gnädiger wird das Urteil mit Sicherheit, irgendwann verblasst der Zorn und die Enttäuschung, dann bleibt nur noch ein mittelschlechter Film der sich viel getraut und noch mehr falsch gemacht hat.

Es schaut halt schon ganz danach aus das TLJ von jenen die eigentlich keine SW-Fans und eher keine Nerds sind, diesen teil als den besten SW-Teil empfinden. Da fragt man sich doch woran das liegen könnte.

Das ist doch offensichtlich. The Last Jedi war eine Abrechnung mit Star Wars. Eine Dekonstruktion von Star Wars, Johnson hat penibel darauf geachtet dass es nichts gibt was man von einem Star Wars Film erwarten würde, es fehlt sogar die bisher obligatorische "Ich hab ein ganz schlechtes Gefühl..." Aussage. Die Ereignisse der originalen Trilogie wurden komplett negiert, Fans die ihr ganzes Leben Star Wars geliebt haben müssen jetzt akzeptieren das alles was in den 6 Filmen geschehen ist umsonst war, das Imperium wurde nicht besiegt, Lukes Entwicklung zum Jedi der nichteinmal Darth Vader töten wollte wurde auch rückgängig gemacht und das mit dem Gleichgewicht der Macht gilt auch nicht mehr. Leie wird noch zusätzlich mit einem Flug durch All lächerlich gemacht und Luke dürfen wird dabei zusehen wie er sich mit Aliensperma den Bart beckleckert. Für jeden Fan der die originalen Filme und Luke Skywalker als Hauptcharacter geliebt hat war the the Last Jedi ein Schlag ins Gesicht. Als die neuen Star Wars Filme angekündigt wurden haben wir uns auf eine Art Wiedersehensfeier gefreut, in dem die alten Helden und Filme zelebriert würden die quasi in Mentor Rollen das Szepter an die nächste Generation weiter geben. Stattdessen musste sich Mark Hamill in seiner Rolle als Luke Skywalker von einem Indie Regisseur demütigen lassen, die Kultfigur Admiral Ackbar wurde in einem Nebensatz getötet um von einem traurigen Versuch einer "Ambigiously Evil" Figur namens Admiral Holdo ersetzt zu werden. Ehemals wichtige Nebenfiguren wie Chewbacca, R2 und C2PO werden zu Statisten degradiert und die interne Logik der Star Wars Filme wird mit Blitzebeschwörenden Machtgeistern auch über den haufen geworfen. Natürlich reagieren viele Fans da emotional, der Film hat sich mühe gegeben die hardcore Fans zu verärgern, und dass hat Rian Johnson wohl auch ganz bewusst gemacht. Ich erinnere nochmal daran dass Rian Johnson von sich selbst gesagt hat er würde gerne Filme machen die von einem Teil der Zuschauer gehasst werden und von einem anderen geliebt, dass hat er mit TLJ geschafft.
 
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Ich erinnere nochmal daran dass Rian Johnson von sich selbst gesagt hat er würde gerne Filme machen die von einem Teil der Zuschauer gehasst werden und von einem anderen geliebt, dass hat er mit TLJ geschafft.

Und das ist für mich das eigentlich tragische... mit so einem Anspruch kann ich gerne einen Indie/Arthouse whatever Film drehen, der im Programmkino läuft...
 
Und das ist für mich das eigentlich tragische... mit so einem Anspruch kann ich gerne einen Indie/Arthouse whatever Film drehen, der im Programmkino läuft...
Ich denke RJ wollte was ähnliches schaffen wie TESB. Ich hab damit kein Problem weil ich halt glücklicherweise zu der Sorte Fans gehöre die TLJ sehr gerne mag. Und ja, ich liebe die OT und Luke Skywalker, das ist für mich kein Widerspruch.

Was nämlich viele nicht sehen wollen ist dass Menschen sich vom Charakter auch ändern können, und 40 Jahre sind eine echt lange Zeit für Veränderungen.
 
Schon komisch, aber sollte nicht alles besser werden, ohne den alten George-ruined my childhood Lucas? Irgendwie habe ich den Eindruck, als würde, nachdem Disney die Star Wars-Filme herausgebracht hat, dasselbe Theater von vorne anfangen. Jetzt ist Disney der Böse, bei manchen. Ich finde, dass Disney ganz solide Star Wars-Filme herausgebracht hat. Punkt.

Man kann es nicht allen recht machen. Daher...
 
Ich denke RJ wollte was ähnliches schaffen wie TESB. Ich hab damit kein Problem weil ich halt glücklicherweise zu der Sorte Fans gehöre die TLJ sehr gerne mag. Und ja, ich liebe die OT und Luke Skywalker, das ist für mich kein Widerspruch.

Was nämlich viele nicht sehen wollen ist dass Menschen sich vom Charakter auch ändern können, und 40 Jahre sind eine echt lange Zeit für Veränderungen.

Dann hoffen wir mal alle, dass das nach Episode 9 dann auch passiert... denn noch immer gilt: gut gemeint ist (oft) nicht gut gemacht.

Und zum Thema Charakteränderung nach 40 Jahren: stimmt, da kann viel passieren. Da ich aber auch den Roman Blutlinie gelesen habe und in dem anscheinend noch alles Roger für Luke war, ist es dann doch nur eine recht kurze Zeitspanne gewesen, in der Luke alles über den Haufen warf.
 
Ich denke RJ wollte was ähnliches schaffen wie TESB. Ich hab damit kein Problem weil ich halt glücklicherweise zu der Sorte Fans gehöre die TLJ sehr gerne mag. Und ja, ich liebe die OT und Luke Skywalker, das ist für mich kein Widerspruch.

Was nämlich viele nicht sehen wollen ist dass Menschen sich vom Charakter auch ändern können, und 40 Jahre sind eine echt lange Zeit für Veränderungen.

Mir gefällt TLJ eher nicht. Nur wenige Dinge gefallen mir dafür richtig gut. (Witzigerweise der Luke Part) Aber vieles stört mich halt.
Dafür liebe ich VII und Solo, und mag RO.
Nur weil einer von 4 (zugegeben ausgerechnet ein Saga Film) mir nicht gefällt, mach ich aber nicht gleich ein Fass auf, beerdige die ST oder gar die Marke SW.
Es gibt so viele Reihen wo mir einzelne Filme nicht gefallen haben (oder nur einzelne Filme mir gefallen haben).
So ist das halt bei Geschmäckern... ich tue aber bei keiner Filmreihe so, als sei meine Meinung nun die richtige und die verantwortlichen müssen da was ändern.
Das wünscht man sich vllt mal, aber es als Objektive Notwendigkeit zu sehen?
Für mich wurden auch BvS und JL verkackt, dennoch mag ich einzelne Filme gern und werde auch weiterhin ins Kino gehen. Hinter den Kulissen geht viel schief, das hat bei Warner aber wenig mit der Quali der Filme zu tun.
Hab nach VIII zwar etwas Sorge, dass nicht alles aufgelöst wird, aber darüber beschwere ich mich bei so einem Projekt erst, wenn es vollendet ist.
 
Dann hoffen wir mal alle, dass das nach Episode 9 dann auch passiert... denn noch immer gilt: gut gemeint ist (oft) nicht gut gemacht.

Und zum Thema Charakteränderung nach 40 Jahren: stimmt, da kann viel passieren. Da ich aber auch den Roman Blutlinie gelesen habe und in dem anscheinend noch alles Roger für Luke war, ist es dann doch nur eine recht kurze Zeitspanne gewesen, in der Luke alles über den Haufen warf.
Genau aus dem Grund ignoriere ich Bücher und berücksichtige nur noch das was auf der Leinwand zu sehen ist.
 
@garakvsneelix
Wie genau eine umfassende objektive Bewertung aussieht, ist eine Frage für den Fall wo man eine umfassende Analyse und Bewertung vornimmt, quasi also für die sogenannten professionellen Kritiker. In diesem Fall ist es natürlich eher eine Behauptung, wenn sich jemand hinstellt aber eben eine die absolut legitim ist und das ist der Punkt. Dieses dauernde Aufschreien, wenn jemand es wagt eine Sache einfach mal zu bewerten ist hirnrissig. Es ist niemandes Aufgabe Rücksicht auf die Gefühle anderer zu nehmen, wenn er sagt ob etwas gut oder schlecht ist. Wichtig ist einzig und allein, dass etwas begründet und diskutiert werden kann. Dann jedes Mal darauf mit Schnappatmung von Subjektivität und Geschmack zu sprechen, weshalb das ja gar nicht sein kann, dass jemand ernsthaft es wagt einfach eine definitive Aussage zu fällen ist das eigentliche Problem. Nicht nur, weil man einem damit den Mund verbietet, sondern auch weil man damit Diskussionen in völlig andere Richtungen führt, nämlich weg vom eigentlichen Thema hin zu einer "darf man das?!"-Stunde. Eventuell würde es manchem auch einfach ganz gut tun, statt sofort beleidigt zusein anzuerkennen, dass man etwas auch gut finden darf, was andere und vielleicht sogar man selbst als schlecht beurteilt und "ich mag das aber" nicht als bestes Gegenargument anzusehen.

Na ja, die Komponente "Erfolg" sollte man aber vielleicht bei einer Diskussion um die "Qualität" ein wenig vernachlässigen, findest du nicht? ;)


(Klar, auch hier gibt es wieder andere Meinungen, aber von dir dachte ich jetzt schon, dass du das deutlicher trennst - wenn ich dich an dieser Stelle mit jemandem verwechsle, vergiss bitte, was ich gesagt habe :D )

Vielleicht. Ich denke dass es darauf ankommt. Ich habe es ja dargelegt, das hier ist kein Arthouse-Kino, das ist kein Indie, das ist Popcorn Kino und dementsprechend ist eben der Anspruch an einen Film die Masse zu begeistern. Wenn das nicht passiert, heißt das noch lange nicht sofort dass die Qualität schlecht ist aber Erfolg ist eben ein Indikator und wenn er ausbleibt ein guter Grund die Gründe zu analysieren. Die können weitreichend sein, sei es ein uninteressantes Thema, sei es ein unglückliches Startdatum (bspw. aufgrund von Events wie WM, Konkurrenzfilmen oder gar Terror), sei es kein oder abschreckendes Marketing. Nun waren zwar schon sehr viele weggeblieben aber immer noch viele in diesem Fall im Kino und sie kritisieren den Film inhaltlich also ist das Fazit, dass der Film ein Problem mit seiner Qualität hat sicher nicht vermessen.

Und wie erklärst du dir dann dass es sehr viele gibt, die den Film deutlich erfrischender fanden als TFA? Dinge wie den vermeintlichen Hauptbösewicht der Trilogie in der Mitte des Films zu killen muss man auch erst mal bringen.

Auch der Verrat des Schülers an seinen Meister ist doch nur eine Wiederholung. Been there, done that. Nichts neues. Nun ist es halt im zweiten Film passiert, anstatt im dritten. Zu variieren, wenn man schon etwas wiederholt ist ja ganz nett aber es bleibt eine Wiederholung. Der Charakter hatte nichts neues, war halt einfach nur schon wieder ein Imperator, hatte keine Motivation, keine Persönlichkeit, war also völlig wertlos für die Geschichte. Dementsprechend bin ich auch Chrisaels Meinung, dass das Gros der Leute, die diesen Film erfrischend fanden und mögen keine große Erfahrung mit Star wars haben und auch nicht sonderlich reflektieren. Sie merken es nicht, wie sich alles wiederholt, sie hinterfragen auch nicht die Handlung oder die (fehlenden) Zusammenhänge zwischen den Episoden. Das Universum ist egal, die Charaktere sind egal, die Geschichte ist egal. Bisschen Pew Pew, emotionale Musik, ein paar starke Bilder, fertig ist ein scheinbar cooler, toller und angeblich total erfrischender Film.

Und vielleicht sollte man an der Stelle wieder zurück kommen zum eigentlichen Thema, nämlich die Zukunft von Star Wars unter Disney. Und unter Disney scheint derzeit die Stimmung im Fandom - mal wieder - ziemlich abzugleiten. Und ich denke dazu gehört es vor allem auch, wenn man dem Publikum versucht Dinge einzureden, die am Ende des Tages schlichtweg nicht stimmen, in dem Fall eben die vermeintliche Frische und Neuigkeit, die sich dann doch nur wieder als Flickwerk aus Versatzstücken unter Missachtung jeder inneren Logik herausstellt und die Missachtung der Interessen des Publikums und "Zusammenhänge" sind da ein ganz großes Thema. Wenn ich mich allen voran in einem etablierten Universum konsequent weigere Motivationen und Hintergründe aufzuklären und andere qualitative Schwächen aufweise, hat das über kurz oder lang die Konsequenzen die jetzt gerade zu beobachten sind. Alternativ kann man natürlich immer das Gegenteil behaupten, alles ist gut und großartig, am Ende werden ja alle vom Gegenteil überzeugt sein und überhaupt, Geschmäcker sind halt unterschiedlich und das alles hier und anderswo ist nur ein irrelevanter Ausreisser.
 
Ich denke RJ wollte was ähnliches schaffen wie TESB. Ich hab damit kein Problem weil ich halt glücklicherweise zu der Sorte Fans gehöre die TLJ sehr gerne mag. Und ja, ich liebe die OT und Luke Skywalker, das ist für mich kein Widerspruch.

Was nämlich viele nicht sehen wollen ist dass Menschen sich vom Charakter auch ändern können, und 40 Jahre sind eine echt lange Zeit für Veränderungen.

Ich glaube nicht das TESB mit dem Anspruch einen Großteil der Fans zu verägern gemacht wurde. Ich bin nicht geistig behindert, mir ist bewusst das Menschen sich verändern können. Aber Luke Skywalker ist keine echte Person, Luke Skywalker hatte vor der neuen Star Wars Saga quasi schon mythologischen Charakter, und war nicht die tragische Hauptfigur in einem Arthouse Drama sondern der strahelende Held eines modernen Mythos. Zumal die ÄÜnderung an seinem Charalkter nicht nur irgendeine zusätzliche fragwürdige Eigenschaft ist sondern die zentrale Entwicklung der originalen Filme wurde einfach rückgängig gemacht. Episode 6 lässt einen in dem glauben das Lukes Entwicklung zum Jedi vollendet ist, dabei war die Szene wo er sich weigert Darth Vader zu töten der entscheidende Moment in seiner Entwicklung. Zumindest Rian Johnsons Luke hat daraus nichts gelernt und sich schon garnicht weiter entwickelt, im Gegenteil Luke hat sich zurück entwickelt zum hitzköpfigen Padawan aus Episode 5 der im utilitaristischen Eifer seinen Neffen ermorden will.

Nur weil einer von 4 (zugegeben ausgerechnet ein Saga Film) mir nicht gefällt, mach ich aber nicht gleich ein Fass auf, beerdige die ST oder gar die Marke SW.

Es geht glaube ich den meisten garnicht nur darum dass einer der Filme ein kompletter Reinfall war sondern eher um die Lucasfilm Führung insgesamt. Man merkt halt sehr stark dass dort Politik vor Qualität geht und Kathleen Kennedy hat absolut nichts unter Kontrolle, sie feuert ständig regisseure wegen "Meinungsverschiedeneheiten" und der einzige in den sie vollstes Vertrauen hat ist Rian Johnson... Der Drehbuchautor John Kasdan ist in letzter Zeit dadurch aufgefallen dass er ikonische Figuren wie Lando Carlrissian rückwirkend zu Perverslingen erklärt (Lando hat Sex mit Gegenständen...) und streitet sich dann auf Twitter mit Fans die sich über so einen Schwachsinn berechtigter Weise beschweren. Und das Story Team um Pablo Hidalgo die eigentlich dafür verantwortlich sind Schwachsinn wie Hyperraum Kamikaze zu unterbinden winken in letzer Zeit den aburdesten Scheiss durch, Machtgeister können jetzt Blitze beschwören, man kann durch den Einsatz der Macht an Erschöpfung sterben, Hyperraum Kamikaze wurde von Admiral Holdo entdeckt davor kam nur nie jemand drauf, die dunkle Seite ist jetzt gut und bei Rebells läuft es auch nicht viel besser dort wurden in der letzten Staffel Zeitreisen und Teleportation eingeführt. Also nein die Marke Star Wars wird nicht bedeutend unter einem schlechten Film leiden, sondern unter schlechtem Management auf allen ebenen, und wenn sich da nichts tut ist es nur eine Frage der Zeit bis der nächte Last Jedi kommt und noch mehr Fans dem Franchise den Rücken kehren.
 
[...]im Gegenteil Luke hat sich zurück entwickelt zum hitzköpfigen Padawan aus Episode 5 der im utilitaristischen Eifer seinen Neffen ermorden will..[...]
Luke hatte nur einen kurzen Moment der Schwäche wo er dachte, er könnte mit einem Schwertstreich die Zukunft ändern. Der Film zeigt aber auch dass er den Gedanken verwarf sobald er das Lichtschwert zündete. Eine echte Tötungsabsicht kann ich da nicht erkennen.

@Seth Caomhin Leute als dumm abstempeln, nur weil sie einen Film gut finden, kann jetzt aber auch nicht Sinn der Sache sein.
 
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Luke hatte nur einen kurzen Moment der Schwäche wo er dachte, er könnte mit einem Schwertstreich die Zukunft ändern. Der Film zeigt aber auch dass er den Gedanken verwarf sobald er das Lichtschwert zündete. Eine echte Tötungsabsicht kann ich da nicht erkennen.

Ok wie denkst du dachte er könnte er die Zukunft ändern? Mit einem Schwertstreich? Wenn wollte er den mit dem Schwert streichen? Und was denkst du dachte Luke was die Konsequenz für den betroffenen gewesen wäre? Ich glaube "mit einem Schwertstreich die Zukunft verändern" ist ein Euphemismus für "seinen Neffen ermorden" und das wollte er tun. Da spielt es dann auch keine Rolle ob er kurz vor der Tat bemerkt dass das ganze so überhaupt nicht Jedilike ist. Er wollte ihn ermorden, und selbst als er gemerkt hat das es falsch war hat er lieber Ben Solo im Stich gelassen als Verantwortung für seinen Fehler zu übernehmen. Also war erstens eine Tötungsabsicht gegeben wenn auch nur kurz, und zweitens die massenhafte fahrlässige Tötung dadurch dass er das Monster welches er erschaffen hat auf die Galaxis losgelassen und beides im Stich gelassen hat. Also wenn ich Rey wäre würde ich den Geist von Jake Skywalker fortjagen.
 
Und vielleicht sollte man an der Stelle wieder zurück kommen zum eigentlichen Thema, nämlich die Zukunft von Star Wars unter Disney. Und unter Disney scheint derzeit die Stimmung im Fandom - mal wieder - ziemlich abzugleiten. Und ich denke dazu gehört es vor allem auch, wenn man dem Publikum versucht Dinge einzureden, die am Ende des Tages schlichtweg nicht stimmen, in dem Fall eben die vermeintliche Frische und Neuigkeit, die sich dann doch nur wieder als Flickwerk aus Versatzstücken unter Missachtung jeder inneren Logik herausstellt und die Missachtung der Interessen des Publikums und "Zusammenhänge" sind da ein ganz großes Thema. Wenn ich mich allen voran in einem etablierten Universum konsequent weigere Motivationen und Hintergründe aufzuklären und andere qualitative Schwächen aufweise, hat das über kurz oder lang die Konsequenzen die jetzt gerade zu beobachten sind. Alternativ kann man natürlich immer das Gegenteil behaupten, alles ist gut und großartig, am Ende werden ja alle vom Gegenteil überzeugt sein und überhaupt, Geschmäcker sind halt unterschiedlich und das alles hier und anderswo ist nur ein irrelevanter Ausreisser.

Und natürlich haben da Disney und Lucasfilm die alleinige Schuld dran, das sich manche Fans wie Sau benehmen. Vielleicht ist es mal an der Zeit das sich manche Fans mal an die eigene Nase packen, und mal runterkommen.
 
Luke hatte nur einen kurzen Moment der Schwäche wo er dachte, er könnte mit einem Schwertstreich die Zukunft ändern. Der Film zeigt aber auch dass er den Gedanken verwarf sobald er das Lichtschwert zündete. Eine echte Tötungsabsicht kann ich da nicht erkennen.

Das ist wohl wieder so a Certain Point of View. Für die einen ist es ein minderwertiger Schokoriegel, für die anderen die längste Praline der Welt. Dass er das Lichtschwert überhaupt angeworfen hat, hat für mich für einen kurzen Moment der Schwäche schon zulange gedauert, während es für Dich immer noch im Bereich des plausiblen lag. Und solche Punkte durchziehen den ganzen Film, was eine Annäherung der Lager äusserst schwierig macht. Dass der Film polarisiert liegt wohl ausser Frage, denn normalerweise müsste er zumindest annähernd eine Gauß`sche Normalverteilung bei der Frage: "Wie gut gefiel Dir Episode 8" abbilden.
 
Genau aus dem Grund ignoriere ich Bücher und berücksichtige nur noch das was auf der Leinwand zu sehen ist.

RJ soll wohl auch ein paar Ideen für Blutlinie beigesteuert haben. Von daher erwarte ich schon, dass zum Canon gehörende Begleitliteratur den Filmen zumindest nicht allzu deutlich widerspricht oder sie unlogisch wirken lässt.
 
Der Drehbuchautor John Kasdan ist in letzter Zeit dadurch aufgefallen dass er ikonische Figuren wie Lando Carlrissian rückwirkend zu Perverslingen erklärt (Lando hat Sex mit Gegenständen...) und streitet sich dann auf Twitter mit Fans die sich über so einen Schwachsinn berechtigter Weise beschweren.
Ernsthaft? Jemand der Sex mit Gegenständen hat ist ein Perversling? Damit reduzierst du gerade etwa 90% aller Menschen zu Perverslingen! Jede Frau (oder auch Mann) die Dildos benutzt, jeder Mann der Flashlights benutzt, überhaupt alle die irgendeine Form von Spielzeug benutzen! Mal ganz davon abgesehen das es ziemlich abartig ist einfach mal alle Opjektophile zu Perverslingen zu erklären.
Ich will ja nix sagen aber Perverslinge sind Menschen die anderen etwas aufzwingen.

man kann durch den Einsatz der Macht an Erschöpfung sterben
Warum sollte man nicht durch Überanstrengung sterben können? Man kann auch so lange laufen bis man tot umfällt! ; )
Hyperraum Kamikaze wurde von Admiral Holdo entdeckt davor kam nur nie jemand drauf
Das ist einfach die Konsequenz der SW-Metaphysik. Sagen wir es so, es kam halt kein anderer Schreiber vorher drauf. Aber es widerspricht sich mit keiner SW-Metaregel.
die dunkle Seite ist jetzt gut
Ähm, wo?
 
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