Tagespolitik allgemein

Alle die nicht Protestwähler sind als Extremisten abzustempeln ist nämlich im Endeffekt auch nichts anderes als extrem.

Es ist mir egal warum jemand diese Partei wählt. Mag sein, dass die Wahlentscheidung nicht einem geschlossenem rechtextremen Weltbild entspringt, aber man duldet diese Ansichten und unterstützt sie mit dem Kreuz. Punkt. Da kann mir keiner erzählen, dass das alles eigentlich alles humanitäre Demokraten sind, die nur mal einen Denkzettel an die großen Parteien senden wollen. Das kann man auch anders auf dem Wahlzettel ausdrücken.

Was als Extremist gilt bzw. die Definiton dazu... Da sind sich Fachleute nicht mal einig...

Das stimmt in der Tat, deshalb hier meine Definition: Ein Extremist im politischen Kontext ist für mich jemand, der die Demokratie und deren zugrundeliegenden Werte permant in Frage stellt.

Das trifft aus meiner Sicht auf die AfD als ganzes zu. Wer das unterstützt, der macht sich eben mit der Sache gemein.
Ein FDP Wähler nimmt ja auch in kauf, dass der Sozialstaat am Ende gekürzt wird.

Das bedeutet natürlich nicht, dass man das für immer bleiben muss.
 
Offensichtlich hat Präsident Trump aber breite Zustimmung in seinem Land.

51 Prozent sind beim besten Willen keine breite Zustimmung. Vor allem wenn man sich anschaut wie groß die Diskrepanz zwischen Wählern der Republikaner und der Demokraten ist (71 % vs. 14 %).
Zudem ist die Umfrage nach der Zufriedenheit wankelmütig, da sie meist extrem durch irgendwelchen gegenwärtige politischen Ereignisse beeinflusst wird. Ende März lag die durchschnittliche Zustimmung noch bei 40 %, und ein Quartal später, also Ende Juni bei 41 %*. Im April, eine Woche vor der Umfrage mit der 51%-igen Zustimmung hat Trump wie im Artikel angesprochen einen weiteren Militärschlag auf Syrien durchführen lassen, nachdem Trump fast schon traditionell eine Welle an Zustimmung erhält was sich auch auf Umfrageergebnisse auswirkt.

* Das sind übrigens Zahlen von Project 538, die einen gewichteten Mittelwert aller Umfragen zur Zufriedenheit mit dem US-Präsidenten erstellen. Trump hat sich mit der Umfrage von Rasmussen lediglich diejenige mit dem höchsten Wert rausgepickt. Der Durchschnitt der Zufriedenheit mit Trumps Präsidentschaft lag genau an diesem Tag - der 453. Tag der Präsidentschaft - bei 40,6% (die von Obama übrigens bei 47,8%).
 
RealClearPolitics listet eine Sammlung aktueller Umfragen der verschiedenen Institute und vergleicht auch deren Entwicklung. Wobei es immer ganz genau darauf ankommt, wie und wann bei wievielen Teilnehmern die Daten erhoben werden.

https://www.realclearpolitics.com/epolls/other/president_trump_job_approval-6179.html

Ich bin mir auch gerade nicht sicher, aber zumindest im Link von icebär ist die Referenz auf eine Umfrage von April 2017.
 
Zudem ist die Umfrage nach der Zufriedenheit wankelmütig, da sie meist extrem durch irgendwelchen gegenwärtige politischen Ereignisse beeinflusst wird. ).

Eben.
Sah auch mal so aus:
infografik_7656_beliebtheit_von_us_praesidenten_n.jpg


Im März 18 berichtet das Handelsblatt auch "Bei der Mehrheit der Amerikaner, 58 Prozent, ist Trump weiterhin unbeliebt. Doch 42 Prozent stimmen Trumps Amtsführung inzwischen zu, sieben Prozentpunkte mehr als vor einem Monat." (https://www.google.de/amp/s/amp.han...ung-trump-wird-wieder-beliebter/21120204.html)

Interessant auch der Artikel aus der Züricher Zeitung
 
51 Prozent sind beim besten Willen keine breite Zustimmung. Vor allem wenn man sich anschaut wie groß die Diskrepanz zwischen Wählern der Republikaner und der Demokraten ist (71 % vs. 14 %).

Man sollte die Approvalratings generell nicht so wichtig nehmen. Bush Senior hatte 1991 Spitzenwerte bis zu 89% und hat trotzdem die Wahl ein Jahr später verloren.
 
Genau das sehe ich eben anders. Weil wir hier wieder eine typische Zuschreibung haben, die aus einem Wähler etwas macht, was er vielleicht gar nicht ist.

Ich würde dir ja gern recht geben, das einige die AfD wählen weil sie uninformiert sind, weil sie es einfach nicht besser wissen.
Nur kann ich mir einfach beim besten Willen nicht vorstellen das jemand heute noch entgehen kann was Weidel, Meuthen, Gauland und Höcke von sich geben.
Weidel will die Pendlerpauschale am liebsten abschaffen.
Meuthen findet Amerika so toll das er am liebsten deren Sozialsystem kopieren will: Wir das staatliche Sozialsystem kurz und klein hauen und uns alle prviat versichern für Arbeitslosigkeit, Rente und für Krankheit.
(Jetzt arbeite ich bei einer Versicherung und kleiner FunFact: Wir haben die private Altersvorsorge bis auf ein paar ganz kleine Absicherungen eingestellt: Kosten zu hoch, Zinsen zu niedrig.. Folge: Bis dann Riesterrente! War schön mit dir.
Eigentlich nicht - dieses Konstrukt gehört dem Erfinder um die Ohren geschlagem. Und die private Vorsorge soll besser laufen als die Staatliche? Glaub ich nicht so janz...)
Höcke schreibt ein Büchlein über die Rolle der Frau, sie bekommt in dem Buch auch ein eigenes Zimmer zugestanden: Die Küche.
Und Gauland tönt auf dem Bundesparteitag das nicht nur Merkel weg muss, sondern das ganze System. Wer so spricht will die demokratie Abschaffen, den Rechtsstaat umbauen und unsere offene Gesellschaft mindest in die 50ziger zurück werfen.

Ich hab jetzt mal vier Dinge aus einer lange Liste von Aussagen und Taten rausgeholt. Irgendwas davon hat jeder von uns schon mal gelesen, gehört, gesehen.
Und deswegen kann ich mir einfach nicht mehr vorstellen das jmd der die AfD wählt, nicht weiß was er wählt.
Ich wünschte es wäre so wie du sagst: Weil mit diesen Leute kann, nein muss man reden, um ihnen zu zeigen was die AfD wirklich ist.
Ich glaube nur nicht mehr das es diese Wähler der AfD gibt.

Mir passt ehrlich gesagt schon der AfD/Links Vergleich nicht.
Zumal letztere ihren schlechten Ruf ja nicht weg bekommt (und wenig bis nichts dafür tut).
Die AfD hingegen gewinnt tatsächlich mehr Wähler. Die Linke stagniert da ja eher (gut, je nach dem, wo gewählt wird).

Ich finde eh das man die AfD und Linke nicht vergleichen kann.
Das einzige was an der Linken was mich wirklich stört ist deren kommunistische Platform. (Jetzt weiß ich aber auch: Der Kommunsimus "ist auch nicht das geworden, was er schon früher niemals war, charly marx rotiert im grabe, das herz wird ihm so schwer, geplant war alles anders ganz und gar" (Frech geklaut von EAV - Es steht ein Haus in Ostberlin) ändert nur nix das diese hübsche Idee heute nicht mehr ankommt und man zu recht fürchtet was der Verwirklichung dieser Idee folgt: Diktatur und Mord)
Von den Linken Politikern habe ich die letzte Zeit keinen Ruf zum Umsturz des Systems vernommen, im Gegensatz zur AfD.

Ich denke das sich die Wählerschaft der Linken etwas mehr differenziert als die der AfD.

Zum Thema Trump:
Selbst wenn er noch solche Umfragewerte hätte würde ich mal abwarten wie es in einem Jahr aussieht, wenn seine Zollpolitik richtig zu geschlagen hat und viele ohne Arbeit da stehen wird.

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Waschmaschinen-Krieg-geht-nach-hinten-los-article20538026.html <- Netter Artikel über die Zollpolitik und die Folgen die jetzt schon spürbar sind.

Offtopic: Sry wegen der kleinen Liedzeile da oben, aber zum einen fand ich sie zum Thema passend und zum andern sind unsere Themen hier so oft derart Trocken das etwas Humor mal ganz gut tut =)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wer so spricht will die demokratie Abschaffen, den Rechtsstaat umbauen und unsere offene Gesellschaft mindest in die 50ziger zurück werfen.

Bei Gauland gebe ich dir recht, je nachdem wie man seine Aussage interpretiert. Beim Rest sehe ich keine Ansätze für die Abschaffung von Demokratie oder Rechtsstaat, auch wenn ich deine Meinung dazu verstehen kann.

Von den Linken Politikern habe ich die letzte Zeit keinen Ruf zum Umsturz des Systems vernommen, im Gegensatz zur AfD.

Banken verstaatlichen und „strikt regulieren“ ist ein Eingriff in unser sozial markwirtschaftliches System und wäre der Tod von diesem.
 
Wachsamkeit, Misstrauen und Ablehnung gegen den Kommunismus ist in meinen Augen vollauf gerechtfertigt. Es handelt sich um eine Ideologie, deren idelogische "Vorstufe", der Sozialismus, im 20. Jahrhundert zwischen 70 und 100 Millionen Tote gefordert hat (je nachdem, ob man zwischen "direkt ermordet" und "sterben lassen" unterscheidet).
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-8830864.html

Schauen wir uns doch mal an, was "der" Sozialismus als politische Lehre eigentlich fordert:

Einparteienstaat und "Diktatur des Proletariats". Da ist nichts mit politischem Wettbewerb, verschiedenen Parteien und parlamentarischer Demokratie. Wir Deutschen müssen nicht in die Ferne schauen, um zu wissen, wie es um die "Demokratie" in einem sozialistischen Land bestellt ist, die letzte Diktatur hier endete vor etwas weniger als 30 Jahren. https://www.thueringer-allgemeine.d...DDR-als-Diktatur-und-Unrechtsstaat-1924029226
Da laut sozialistischer Lehre alle Parteien, die nicht dezidiert sozialistisch sind, bloß als "Büttel des Kapitals" fungieren, ist ein Mehrparteiensystem schlicht nicht vorgesehen. Abweichende Meinungen sind "konterrevolutionär" und werden nicht geduldet, Meinungsfreiheit gibt es nicht.

Totale Kontrolle der Wirtschaft durch den sozialistischen Staat. Verstaatlichung, entschädigungslose Enteignung, Abschaffung des Privateigentums. Dir gehört etwas und du bist vielleicht sogar unternehmerisch tätig? Pech gehabt, das gehört jetzt "allen" und du kannst von Glück reden, wenn du nicht an die Wand gestellt wirst, wenn du dagegen den Mund aufmachst, dass diese neuen Betriebe ineffizient, korrupt und unfähig sind.

"Du bist nichts, deine Klasse ist alles." Es zählen nicht der einzelne Mensch, seine Rechte und Wünsche, sondern nur das Kollektiv, und wenn man Pech hat und zur "falschen" sozialen Gruppe gehört, ist man zum Abschuss freigegeben und aller politischen Rechte beraubt.

Marx und die falsche Zukunft: Anders als von Marx vorhergesagt hat sich die Menschheit eben nicht in zwei Klassen aufgeteilt. Der Aufstieg der Mittelschicht, die wachsende Angleichung der Lebensverhältnisse in Entwicklungsländern, die soziale Marktwirtschaft, das alles hat er nicht kommen sehen.

Revolution und Gewalt als legitime Mittel zur Durchsetzung der politischen Ziele. Es gibt keine Mehrheit für die sozialistischen Gruppen? Kein Problem, dann stürzt man eben gewaltsam den Staat und reißt die Macht an sich, egal, wie viele Menschen dabei sterben. Und wenn man erstmal an der Macht ist, geht das Morden munter weiter.

So viel zur Theorie, die ich schon für schlimm genug halte. Und die Praxis? Noch übler. Der real existierende Sozialismus ist eben nicht die Herrschaft der Arbeiter, sondern die Diktatur der Funktionäre, der Bürokraten, der Parteikader und Geheimpolizisten, die ohne Rücksicht auf Menschenleben ihre Ziele durchsetzen und versuchen, jeden Aspekt
des Lebens zu kontrollieren. Ständige Propaganda und Kontrolle, von der Wiege bis zur Bahre.

Die hoch gelobte Planwirtschaft? Eine Schimäre. Die Bedürfnisse der Menschen lassen sich nicht in weltfremden, muffigen Amtsstuben planen und durchexerzieren. Also Engpässe, Mängel, Ineffizienz überall. Es stellt sich raus: Politische und wirtschaftliche Freiheit bedingen einander. Wenn man versucht, den Menschen vorzuschreiben, wie viel sie essen sollen,
welche Kleidung sie nächstes Jahr tragen sollen, wie viele Bücher sie kaufen dürfen, welchen Beruf sie ausüben dürfen, etc., was kommt dabei raus? Eine Diktatur, denn solche Vorschriften lassen sich nur mit massivster Kontrolle durchsetzen.

Was haben wir also als Endergebnis? Einen Staat, der von einer einzigen (selbstverständlich) sozialistischen Partei regiert wird, die keinerlei Wettbewerb zu befürchten hat. Funktionäre, die jeden Aspekt des Lebens kontrollieren und sämtliche Macht in ihren Händen halten. Eine Bevölkerung, die durch ständige Überwachung und
Indoktrinierung dazu gebracht wird, dieses System nicht in Frage zu stellen - alles unter dem Deckmantel des Kampfes gegen die "Konterrevolutionäre". Und aus diesem System, so seine Verteidiger, soll dann auf magische Weise die klassenlose, freie, ohne Staat auskommende kommunistische "Utopie" werden? Das kann man einem nur schwer verkaufen.

Der Sozialismus ist als Ideologie nicht mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung vereinbar. Er lehnt die parlamentarische Demokratie, das Mehrparteiensystem, das Prinzip der gewaltlosen politischen Auseinandersetzung, die individuellen Rechte aller Bürger unabhängig von "Klasse" und politischer Meinung, das Recht auf Eigentum (Artikel 14 GG) und die freie Berufswahl (Artikel 12 GG) ab. Es stimmt zwar, dass im Grundgesetz nicht explizit die (freie) Markwirtschaft als einzig akzeptable Ordnung genannt wird, aber in der Praxis ist Deutschland eine soziale Marktwirtschaft mit unternehmerischer Freiheit, Wettbewerb und sozialer Absicherung. Trotz aller Unzulänglichkeiten hat sich dieses System bewährt - man vergleiche einfach Deutschland mit Venezuela, Nicaragua oder anderen modernen sozialistischen Staaten oder mit der DDR und der Sowjetunion, wenn man historische Vergleiche bevorzugt.

Das war jetzt eine lange Vorrede, worauf ich hinaus möchte: Es gibt gute Gründe, warum man als Mensch, der auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung steht, Sozialismus und Kommunismus ablehnen kann. Die Vorstellung, nur politisch rechts stehende Menschen würden dies tun, ist absurd und äußerst gefährlich, das ist nämlich genau die Propaganda, mit der in der Stalin-Zeit gearbeitet wurde und die bis heute benutzt wird: Nur ein "Faschist" würde die glorreiche sozialistische Republik ablehnen. Nein. Ich halte die Demokratie, den Rechtsstaat und die soziale Marktwirtschaft für gute, funktionierende Systeme und kann gänzlich auf "Utopien" verzichten, die darauf hinauslaufen, dass jeder mit dem Vorschlaghammer "gleich gemacht" wird.

Darüber, wie man im Rahmen unseres politischen und wirtschaftlichen Systems dafür sorgen kann, dass mehr Menschen Wohlstand erlangen können und die soziale Absicherung verbessert werden kann, kann (und soll!) man gerne reden. Daher habe ich auch zumindest mit dem gemäßigten Teil der Linkspartei kein Problem - ist definitiv nicht meine politische Richtung, aber es ist okay, dass es sie als Teil des politischen Diskurses gibt.

Was hingegen nicht okay ist, sind Dinge wie die "Kommunistische Plattform", die Seilschaften alter SED-Freunde und Stasi-Genossen, die Verherrlichung der DDR, die Solidarität mit Diktaturen wie Kuba und Venezuela, die Forderung nach "Klassenkampf", Unterstützung für gewaltbereite Gruppen und ähnliche Dinge. Aus gutem Grund beobachtet der Verfassungsschutz Teile der Linkspartei und sollte auch fortgesetzt werden.

Meine persönliche Hoffnung wäre ja, dass die mit großem Getöse von Sahra Wagenknecht angekündigte "linke Sammlungsbewegung" dazu führt, dass sich der extremistische Teil der Linkspartei abspaltet und der Teil, der auf dem Boden des Grundgesetzes steht, sich als neue Partei formiert.

https://www.sueddeutsche.de/politik...tische-altkader-und-linksextremisten-1.182272
 
Totale Kontrolle der Wirtschaft durch den sozialistischen Staat. Verstaatlichung, entschädigungslose Enteignung, Abschaffung des Privateigentums. Dir gehört etwas und du bist vielleicht sogar unternehmerisch tätig? Pech gehabt, das gehört jetzt "allen" und du kannst von Glück reden, wenn du nicht an die Wand gestellt wirst, wenn du dagegen den Mund aufmachst, dass diese neuen Betriebe ineffizient, korrupt und unfähig sind.

Zu dem Thema ist auch die Doktorarbeit von Thomas Martin sehr lesenswert, auf die ich vor einigen Monaten gestoßen bin.

Die Arbeit trägt den Titel "Systemimmanente Funktionsmängel der sozialistischen Zentralplanwirtschaft in der SBZ/DDR 1949".

Download: https://opus4.kobv.de/opus4-bamberg/files/25/martin.pdf
 
Agustin Prada schrieb:
Banken verstaatlichen und „strikt regulieren“ ist ein Eingriff in unser sozial markwirtschaftliches System und wäre der Tod von diesem.

Dabei sollte man aber auch erwähnen das man von Banken sprach die sich durch ihre faulen Kredite in eine Lage brachten in der sie laut nach dem Staat schrieen und für die wir als Steuerzahler immer noch zahlen.

Wenn ich schon zahle, will ich mitsprache Recht. Und nicht zu sehen wie herr Banker millionen verdient.

@Janus Sturm: Ich vermisse die kritik am Nationalsozialismus und am Kapitalismus.
Man sollte, als denokrat, alles kritisch sehen.

Wachsamkeit, Misstrauen und Ablehnung gegen Nationalismus und Nationalsozualismus sind in meinen augen auch gerechtfertig. Unterscheiden sich die Opfer zahlen doch nur wenig, bedenkt man in welchen ländern der nationalismus schon sein unwesen trieb.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Janus Sturn schöne Ausführungen, wenn auch ein wenig holzschnittartig. Ja, Sozialismus und Kommunismus, wobei es letzteres nie gab, ganz klar ab.
Auch Diktaturen wie die DDR, Sowjetunion oder auch jetzt in Venezuela sind klar abzulehnen.

Ich möchte nur darauf hinweisen, dass sich diese politische Richtung in ihrer Historie mehrmals gespalten hat und das genau auch, wegen der Frage wie man die eigenen Ziele durchsetzen soll. Die SPD gehörte denen an die ein demokratischen Staat wollten unter Einhaltung von Menschenrechten und freien Wahlen bzw. Parteienwettbewerb. Andere Gruppierung sahen das anders.
Selbst im Ostblock gab es unterschiedliche Auffassungen, die aber in Prag blutig erstickt wurden.

Am Ende muss man sagen, dass das Grundgesetz sowohl konservative, als auch liberale und auch sozialistische Elemente enthält.
Einzelne Ideen, die dem Sozialismus entspringen sind ja auch schon umgesetzt und andere wie z.B. die Erbschaftssteuer werden diskutiert und zwar ohne das deren Umsetzung zu einer Systemänderung insgesamt führt.
Wichtig ist am Ende, dass Rechtsstaat, Menschen- und Bürgerrechte und das Prinzip der freien Wahlen erhalten bleiben.

Ich vermisse die kritik am Nationalsozialismus und am Kapitalismus.
Man sollte, als denokrat, alles kritisch sehen.

Ich denke nicht, dass er den Nationalsozialismus unkritisch sieht ;)

Was den Kapitalismus angeht muss man sagen, dass er wohl auch viele Leichen auf dem Gewissen hat, allerdings externalisiert er die Gewalt und trägt sie in andere Länder rund um den Globus.
 
@Janus Sturn
Ein sehr schöner Text der die unausweichlichen Probleme auf dem Weg zum Kommunismus aufzeigt. Danke dafür.:thup:

Ich würde auch schwerlich bestreiten, dass der Kommunismus mit der Natur des Menschen jemals funktionieren würde.
Unser wirtschaftliches und soziales System hat sich aber nun mal, mit all seinen Macken und Problemen die es noch so hat, als eines der Idealsten herausgestellt.
Allerdings hoffe und denke ich, dass die soziale Marktwirtschaft in Zukunft wohl noch ein wenig mehr Wert auf das Soziale, das Nachhaltige und das Globale legen werden muss.
 
Ein sehr schöner Text der die unausweichlichen Probleme auf dem Weg zum Kommunismus aufzeigt. Danke dafür.:thup:

Beim staatlich von oben angeordneten Sozialismus/Kommunismus stimme ich Janus' Ausführungen zu. Einige israelische Kibbuzim zeigen hingegen ganz gut auf, dass - auf freiwilliger (und anarchistischer) Basis - kommunistische Gemeinschaften funktionieren können. Die ältesten sind inzwischen immerhin gut 80 Jahre alt. Fraglich ist an der Stelle natürlich inwiefern das kapitalistische Umfeld (schließlich funktionieren die Gemeinschaften nicht autark) dieses System mitträgt.

Grüße,
Aiden
 
Einige israelische Kibbuzim zeigen hingegen ganz gut auf, dass - auf freiwilliger (und anarchistischer) Basis - kommunistische Gemeinschaften funktionieren können. Die ältesten sind inzwischen immerhin gut 80 Jahre alt. Fraglich ist an der Stelle natürlich inwiefern das kapitalistische Umfeld (schließlich funktionieren die Gemeinschaften nicht autark) dieses System mitträgt.

Wenn ich jetzt mal schnell Wikipedia bemühe, sind diese Kibbuzim Siedlungen bis zu 2000 Mitglieder stark; das ist schon eine starke Leistung wenn Ich bezweifle auch gar nicht, dass kleine Kommunen - davon gibt es ja in Brandenburg und MV auch ein paar - mit wenigen hundert Mitglieder gut zusammen leben können. Dort wird teilweise auch recht wirtschaftlich unabhängig gelebt, soweit es geht. Irgendwo kommt man bei gleicher Verteilung aber unweigerlich auch an die Grenzen von geplanter Wirtschaft.
Problematisch wird es dann aber wohl je größer die Gemeinschaft wird. Je mehr Mitglieder es gibt, desto eher wird man auch auf jemanden stoßen, der das System ablehnt und nicht damit einverstanden ist. Wie geht es dann weiter? Dann wären wir wieder beim erzwungenen Kommunismus der gar nicht funktionieren kann.
 
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