Tagespolitik allgemein

Ich hätte jetzt vermutet das du sagst eine konservative statt linke Gesellschaft.



Da stimme ich dir vorbehaltlos zu.

Ich versuche es mal so auszudrücken.
Meine idelale Vorstellung wäre eine Mischung aus dem II.Reich und der alten BRD bis 1967. Mit einem kleinen Schuss der neuen BRD seit 2000.
Ich weiß,das ist ein Paradoxon.
Aber so ist es nun einmal.
 
Aha alle AfD Wähler sind im Grunde zu blöde zum denken und rationale Entscheidungen zu treffen? Nette These...seit wann gibt es diese Partei doch gleich? Merkst selbst den Denkfehler oder?

Nein, AfD Wähler sind nicht zu blöde zum Denken, ich schrieb das Bildungssystem hat versagt und nicht, dass impliziert nicht den Fehler in der Genetik sondern der Lehre. Wenn Menschen nicht ausreichend lernen faktenorientiert zu handeln, dann ist es kein Wunder, dass sie leicht manipulierbar sind und sich von Gefühlen steuern lassen. Die Entnazifizierung hätte hier schon von Beginn der BRD an sich viel klarer abgrenzen müssen, stattdessen wurde sie nie durchgezogen, sonst hätten Frauen nie um ihre Rechte kämpfen müssen. Stattdessen fand politisch und damit gesellschaftlich nie eine ernsthafte Reinigung von der NS-Ideologie statt, nur einfach die Hoffnung "die Anständigen werden es schon richten". Das Ergebnis sehen wir heute im Wiedersrstehen der Nationalsozialisten, die zuvor unter dem Deckmantel von "Rechtskonservativen" agierten aber schon weit vor der AfD denselben rassistischen, sexistischen, homophoben, antisemitischen, völkischen und auch neoliberalen Ton anschlugen. AfD Wähler können denken, jeder Mensch ist vernunftbegabt aber man muss es wollen und man muss es lernen. Es ist nämlich mit deutlich mehr Arbeit verbunden zu differenzieren, Quellen zu suchen, zu analysieren, nicht in argumentative Fallstricke zu geraten, Verhältnismäßigkeiten abzuwägen und sich seiner eigenen Unzulänglichkeiten bewusst zusein als einfach aus dem Bauch heraus Entscheidungen zu treffen und nur Schlagzeilen aus der Echokammer zu lesen.
 
Die AfD hat nicht ohne Grund erfolg mit ihrem völkischen und nationalistischen Gelaber. Höcke arbeitet da mit Kubitschek zusammen. Falls dir Kerl dir nichts sagt Google mal - am handy einen link reinzustellen ist relativ schwer, zumindest auf meinem Handy.

Wie ich lese ist er als PEGIDA-Redner aktiv und hat Kontakt zur NPD. Früher soll er sich zwar mal von der NPD abgegrenzt haben, aber für ein Interview mit denen war er sich dann irgendwie nicht zu schade. Ich will gar nicht viel um den heißen Brei herumreden: solche Typen sind gefährlich und machen mir Sorgen. Und deshalb lehne ich auch jede Bewegung oder Partei ab, die sich mit so etwas zeigt. Ohne Frage. Aber gestern habe ich hier ja lernen dürfen, dass die Antifa überhaupt nicht schlimm ist und es nur Einzelfälle sind, die randalieren und extremistisch sind. Da frage ich mich dann, ob man das nicht auf die neue Rechte genauso übertragen soll, wenn man schon so denkt. Ein Großteil von denen sind bestimmt auch nur Leute, die friedlich protestieren und keine Gewalt anwenden und halt ein Problem mit Linken/Grünen haben. Genauso wie der Großteil der Antifa friedlich gegen Rechte demonstriert. Wenn ich sowas höre, frage ich mich allerdings, wie solche traurigen Geschichten wie in Hamburg oder Chemnitz passieren können. Wenn es den Leuten, die sich als Teil dieser Bewegungen sehen, wirklich nur darum ginge, das Land vor Rechten oder Linken oder meinetwegen Ausländern oder 'Reichen' zu schützen und sie eigentlich gar keinen Schaden verursachen wollen, dann würden sie sich von diesen Bewegungen abgrenzen. Ganz einfach.
Ich für meinen Teil habe in den letzten Jahren auch Zeiten, in denen ich auf der schiefen Bahn war, weil ich die AfD zeitweise mal für normal, legitim und die 'letzte' tatsächlich konservative Partei befunden habe (das war aber zugegebenermaßen noch zu Zeiten, in denen sie nicht so offen ihr Gesicht zeigten wie es heute der Fall ist). Auf diese Masche fällt man zu leicht hinein, wenn man es nicht besser weiß und jung und unerfahren ist. Oder - und das ist meine primäre Meinung über Extremisten aus sämtlichen Richtungen - in den meisten Fällen schlichtweg ein Versager, der im Leben nichts auf die Reihe bekommt und andere dafür verantwortlich macht. Seien es Ausländer, Flüchtlinge, Reiche, Arme, Leute die von Sozialhilfe leben, Merkel oder wer oder was auch immer. Das heißt für mich natürlich nicht, dass all diese Themen nicht ihre Berechtigung haben - da gibt es überall Probleme und Baustellen, die leider häufig tabuisiert werden. Aber schuld sind daran aus meiner Sicht Extremisten, mit denen man immer automatisch in Verbindung gebracht wird, wenn man es wagt Merkels Flüchtlingspolitik zu kritisieren oder sich als Linksgerichteter für einen stärkeren Sozialstaat ausspricht. Das ganze tut doch niemanden gut, weder Leuten mit deiner politischen Gesinnung noch der meinen. Und deshalb denke ich, dass unsere politische Landschaft immer giftiger und gefährlicher wird. Denn die Extremisten nehmen sich einfach die Themen, über die zuvor vielleicht zu wenig gesprochen wurde, beanspruchen sie für sich und Millionen von Leuten fallen darauf rein. Und leider stellt man sich als Konsequenz nicht gegen Extremismus jeder Art - denn der ist nun mal immer gefährlich, egal aus welcher Richtung er auch kommt -, sondern fängt dann wie im Kindergarten an die Seiten gegeneinander aufzuwiegen. Weil man meint, dass diese gefährlichen Gruppen meine politische Richtung präsentieren und gegen die Gefahr von der anderen Seite ankämpfen. Es tut mir Leid, aber genauso wie du das Gefühl hast, dass hier niemand die AfD als große Bedrohung ansieht, kommt es mir so vor, als würde es dir nichts oder zumindest weniger ausmachen, wenn linksradikale Gruppierungen ihr Unwesen treiben, weil du dich mit denen aufgrund deiner politischen Einstellung ein Stück weit identifizieren kannst und vielleicht denkst, dass sie das geringere Übel im Vergleich zu 'Nazis' sind. Und genauso wie du korrekterweise einen Goebbels-Vergleich gebracht hast, den ich durchaus verstehe, sehe ich hier Parallelen zur Weimarer Republik, wo man härter gegen Kommunisten durchgegriffen halt als gegen Nazis. Genauso sehe ich es in der heutigen Zeit, auch wenn es mMn nicht mehr größtenteils Nazis und Kommunisten sind. Im 'Mainstream', was ich als alle 'normalen' Parteien (Unio, SPD, FDP, Grüne) verstehe und in den Medien (FAZ, Süddeutsche, Tagesschau, Spiegel usw) wird größtenteils gegen Extremismus von rechts ausgeteilt. Es gab während der G20-Krawalle in Hamburg Politiker der Grünen und Linken, die sich schützend vor die Demonstranten gestellt und versucht haben, der Polizei die schuld zuzuschieben und die Medien haben diesen Unsinn sogar gecovert und damit den Extremisten in die Karten gespielt. Politiker wie Claudia Roth laufen bei linksextremen Bewegungen mit, auf denen rassistische Parolen gegen Deutsche skandiert werden. Und wo bleibt hier der große Aufschrei? Bezüglich Chemnitz sehe ich hingegen mittlerweile keine 'Mainstream'-Plattform, die sich nicht voll und ganz dagegen stellt. Hier funktioniert es scheinbar besser. Sogar das linksgrüne Feindbild Nummer 1 Seehofer hat klipp und klar gesagt, dass das absolut inakzeptabel in einem Rechtsstaat ist. Wenn wir Chemnitz im nächsten Jahr wieder vergessen haben und die nächste verwüstete Stadt auf das Konto von Linksextremen geht, und darauf gebe ich dir Brief und Siegel, werden es wieder manche nicht hinbekommen, sich gegen die zu stellen. Und das ist aus meiner Sicht das Hauptproblem an dieser Diskussion.

Deshalb wirst du von mir hier auch keinen Beitrag lesen, in dem ich rechte Demonstrationen mit Ausschreitungen verurteilte, ohne aber im selben Zug auf die Äquivalente von Links hinzudeuten. Das mag nervig und wie eine fixe Idee wirken, aber ich hoffe, dass man das jetzt ein Stück weit besser nachvollziehen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich für meinen Teil habe in den letzten Jahren auch Zeiten, in denen ich auf der schiefen Bahn war, weil ich die AfD zeitweise mal für normal, legitim und die 'letzte' tatsächlich konservative Partei befunden habe (das war aber zugegebenermaßen noch zu Zeiten, in denen sie nicht so offen ihr Gesicht zeigten wie es heute der Fall ist). Auf diese Masche fällt man zu leicht hinein, wenn man es nicht besser weiß

Das passiert dir nicht allein. Mir ist es genauso ergangen,und ich würde mich eher im linken Spektrum verorten.
 
Für mich ist das erstarken der Rechten eher die Folge davon dass die sogenannten altparteien in den letzten Jahren sehr stark nach links gedriftet sind.
Nehmen wir mal einen Wähler der Merkel weghaben will.
Er wählt SPD und bekommt Merkel.
Er wählt FDP und bekommt Merkel.
Er wählt die Grünen und bekommt Merkel.
Er wählt CDU und bekommt,na klar Merkel.
Also macht er sein Kreuz bei der AfD.
Da bekommt Er zwar auch Merkel aber seine Stimme ist nicht verschenkt.

Egal wie schlecht die "Altparteien" sind, ich würde nie die AfD wwählen. Es gibt echte Alternativen-

Karl Marx und Friedrich Engels,in Namen deren Ideologie Menschen im dreistelligen Millionenbereich ermordet wurden haben in Deutschland noch Denkmäler.

Hast du mal Marx gelesen eigentlich?
Ich würde ihm die vielen Opfer nicht persönlich anrechnen.

Weil er eben in der Gesellschaft und von den Parteien akzeptiert und teilweise sogar noch finanziert wird unter dem Deckmantel des Kampfes gegen Rechts.

Nein und nochmals Nein.

Versuchte Morde an Polizeibeamten.Ob durch Molotowcocktails oder Brandanschläge auf Polizeiwachen. Brandanschläge auf die Bahn.

Schlimme Straftaten, aber um konkreten Taten ging es nie, denn sie sagen alleine wenig darüber aus, ob eine Gruppe Chancen hat die Demokratie zu stürzen.

Noch ein persönliches Argument: Ich selber fühle meine körperliche Unversertheit und die meiner Freunde/Familie durch Rechtsextreme bedroht und zwar auch ohne meine politischen Ansichten, sondern weil es prinzipiell gegen jede Minderheit geht.
 
Hast du mal Marx gelesen eigentlich?
Ich würde ihm die vielen Opfer nicht persönlich anrechnen.

Er hat doch selber dem Völkermord das Wort geredet.

Kroaten,Serben,Basken usw.usf.

Original Ton Karl Marx : „Unterliegen müssen jene Klassen und Rassen, die zu schwach sind, die neuen Lebensbedingungen zu meistern.Sie müssen in einem revolutionären Holocaust untergehen."
 
Und der Satz steht genau wo?

Ihr kennt euren eigenen Gott und seine Aussagen nicht ? Das wundert mich mal wieder wie damals die Sache mit dem Wozd.
Das stand in der Rheinischen Post im Jahre 1848.

Gelegendlich wird das Zitat auch so bezeichnet : "Die Klassen und Rassen, die zu schwach sind, die neuen Lebenskonditionen zu meistern, müssen den Weg frei machen. Sie müssen in einem revolutionären Weltensturm untergehen.”"

Was das selbe beinhaltet.
 
Marx ist nicht mein Gott:zuck:
Du wirst irgendwie nie müde, aus mir eine kommunistische Linke zu machen, die ich nun mal nicht bin.
Also frag mich doch einfach das nächste mal, bevor du behauptest wer oder was mein Gott ist und du hast null Ahnung wen oder was genau ich gut finde.
Ich sag über dich auch nicht, dass du X bist. Und warum nicht? Weil ich keine Ahnung hab.

Edit:
Nur weil ich bestimme Punkte der Linken unterschreibe, nur weil ich selbst schon gesagt habe, links zu sein, heißt das längst nicht, dass ich
A) mit allen Linken mitgehe
B) alles gut finde was Linke oder Die Linke oder ein Linker von sich gibt
C) dass irgendein Linker mein Gott ist
 
Zuletzt bearbeitet:
Und nebenbei muss ich nicht jede Aussage von jedem Menschen kennen, die in keinem Buch das ich an- oder gelesen habe kennen.
Schon gar nicht, wenn ich diese Person gar nicht als Vorbild habe.

Und zum Zitat hab ich dir einen Text verlinkt, keine Ahnung, ob du das Edit gesehen hast.
Aber auch so: wenn ich dich nach einer Quelle Frage, schreib sie doch einfach dazu.
Du kannst in der Regel davon ausgehen, dass mir recht viel daran gelegen ist, etwas was ich nicht weiß, nachträglich in Erfahrung zu bringen. :) und ich bin jetzt mal arg arrogant: Nur wer fragt, kommt weiter. Ich kann deine Sachen auch lesen, nicht kapieren und dann ignorieren. Bringt aber nix
 
Und nebenbei muss ich nicht jede Aussage von jedem Menschen kennen, die in keinem Buch das ich an- oder gelesen habe kennen.

Sehe ich auch so. Ich bin zum Beispiel ein sehr großer Fan von Helmut Schmidt. Aber bei aller Liebe zu Schmidtchen, ich hab bis jetzt auch nicht alle Bücher von ihm und über ihn gelesen. Es gibt im Leben ja auch noch andere Dinge die einen beschäftigen, und nicht nur Politik und Geschichte.
 
Wer das nicht weiß kann wohl kaum ein Anhänger von Kant sein. Ich bin wahrlich kein Anhänger von ihm. Aber das ist ja wohl
Allgemeinwissen .

Komm doch mal bitte von deinem Ross runter, Herr General:D
Echt, das ist furchtbar anstrengend. Was du weißt ist nicht das, was andere wissen mpssen und längst nicht alles ist Allgemeinwissen.
Es gibt sicher auch Dinge, die andere wissen, die du nicht weißt und vielleicht ist da auch was dabei, was sie als Allgemeinwissen bezeichnen würden.
Und was meinst du, wie viele Leute bestimmtes nicht wissen, auch wenn sie Anhänger sind?
Das gute ist ja, dass man sich informieren kann oder informiert wird und dann kann man gucken, wie toll man dieses Vorbild noch findet ;)
Ich schätze dein Wissen wirklich und manches was du schreibst. Aber geh bitte nicht davon aus, jeder weiß, was du weißt. Würd ich mit meinem Fachgebiet auch nicht von ausgehen.

Und ich sag dir noch was: ich persönlich habe noch nie das Problem gehabt, dazu zu stehen, wenn ich etwas nicht weiß. Ich tue dann auch nie so, als wüsste ich es.
Bloß brauche ich mir dann von keinem anzuhören, dass ich furchtbar mangelndes Allgemeinwissen oder sonst irgendwie was habe - oder durch die Blume weg, (nein, kam nicht von dir), dass ich dumm sei.

Es wäre hier manchmal viel zuträglicher in Diskussionen, wenn es nicht explizit darum gehen würde, dass "wir uns ja wohl einig sind/sein müsse ", nee, mpssen wir nämlich nicht, das man "so was wohl wissen muss ", nee, muss man nämlich nicht oder, das man pauschal immer weiß, sein Gegenüber so perfekt einzuschätzen. Ne. Wenn man es persönlich nicht kennt, schon mal gar nicht. Und selbst da ist es nicht immer so einfach.
 
"Marx und Gewalt/Massenmord" waren hier im Thread doch schon mal Thema, ich bin mal so frei, einen der Beiträge zu verlinken. In der "Zeit" gab es ebenfalls einen guten Artikel dazu, in dem aufgezeigt wird, dass - oh wunder - jemand, der von Klassenkampf, Diktatur des Proletariats und Revolution spricht keine Probleme damit hat, ganze gesellschaftliche Gruppen oder Völker, die er als "Träger der Bourgeoisie" definiert, ausmerzen zu wollen.

Das würde ich so jetzt nicht so sehen.
Vorallem die SA war eher eine proletarischen Bewegung . Da gab es den einen oder anderen sogenannten "Beef-Steak"Sturm. Innen rot aussen braun.

Beim Personal - insbesondere der Berliner SA - hast du da durchaus Recht, und die antikapitalistisch-sozialistische Attitüde war in diesen Kreisen besonders stark verbreitet, man denke an die Besetzung der Frankfurter Börse, die Kampagnen gegen Kaufhäuser und später die Aktionen des "NS-Kampfbunds für den gewerblichen Mittelstand". Mir geht es allerdings um eine Präzisierung der politischen Richtung und das Vermeiden von Fehleindrücken. Spricht man, wenn die gegenwärtige "autonome Antifa" gemeint ist, von einer "roten SA", läuft man damit Gefahr den Eindruck zu erwecken, dass es linksextreme, gewaltbereite Gruppen wie den "Rotfrontkämpferbund" nicht gab.

Deshalb die Rechtextremen sind die größte Gefahr für unsere Demokratie. Nicht weil es nicht auch andere Gruppen mit totalitären Weltbildern und zielen gibt, sondern weil ich ihnen die höchste Chance auf Erfolg zurechne und zwar eine deutlich höhere Chance als allen anderen Gruppen.

Ich zitiere kurz den Verfassungsschutzbericht 2017:

Rechtsextremes Personenpotential: 25.000
Linksextremes Personenpotential: 30.000
Islamistisches Personenpotential: 25.000

Die Aussage, dass es sich bei Rechtsextremisten um die größte Gruppe handelt, kann man so nicht ganz stehen lassen. Was die Vernetzung angeht, stellt der Bericht bei allen drei Gruppierungen erhebliche Fortschritte fest, auch das ist kein Alleinstellungsmerkmal. Wo du Recht hast, ist das Problem, dass Rechtsextremisten in bestimmten Regionen besonders gut vernetzt sind und eine dominante Rolle ausüben, diese Hochburgen sind allerdings - ohne Relativierung betreiben zu wollen - kein Alleinstellungsmerkmal (in Leipizg-Connewitz geben Linksextreme und -radikale den Ton an, in Görlitz AfD, NPD und ähnliche Gruppierungen, und Bremen hat ein erhebliches Problem mit Islamisten und ihren Sympathisanten). Es stimmt auch, dass es mit der AfD einen beunruhigend erfolgreichen "Anknüpfungspunkt" für rechtsradikale und rechtsextreme Kräfte gibt, die Partei fungiert als eine Art Scharnier, um diese Gruppierungen für breitere Kreise hoffähig zu machen. Besondere Wachsamkeit ist da bundesweit geboten, man muss aber regional Schwerpunkte setzen - wenn in bestimmten Gebieten oder zu Ereignissen beispielsweise Linksextreme oder Islamisten das größte Gefährdungspotential haben, dann muss man da besonders energisch drauf schauen, ohne die Bekämpfung des Rechtsextremismus vernachlässigen.

Grad noch kurz zum Thema Aufrechnen, weil das hohe Wellen geschlagen hat: Tatsächlich ist das ziemlich sinnlos, aber es ist berechtigt, auf die Vielfältig der Bedrohungen für die freiheitlich-demokratische Grundordnung - historisch wie aktuell - hinzuweisen. Man darf auf keinem Auge blind sein. Und, das hauptsächlich eine Anmerkung "technischer" Natur: Wenn man unbedingt den NSU mit etwas aus dem linksextremen Spektrum vergleichen will, wäre es glaube ich zielführender, wenn man die RAF nimmt. Es handelte sich bei beiden um relativ kleine Terrorgruppen, die ein breites Umfeld von Sympathisanten und Helfern besaßen und aus dem Untergrund heraus agierten und im Fall der RAF ist der letzte Anschlag auch erst 26 Jahre her, das ist noch keine ferne Vergangenheit.
 
Gelegendlich wird das Zitat auch so bezeichnet : "Die Klassen und Rassen, die zu schwach sind, die neuen Lebenskonditionen zu meistern, müssen den Weg frei machen. Sie müssen in einem revolutionären Weltensturm untergehen.”"

Was das selbe beinhaltet.
Nein, der Inhalt wurde bei der Rückübersetzung verdreht. Im Weltensturm untergehen, bedeutet nicht fähig zu sein gegen weltweite Konkurrenz bestehen zu können. Ich verstehe das in Form eines passiven Untergangs. Hingegen ist die Übersetzung mit Holocaust dann doch eine sprachliche Überspitzung und impliziert, dass Marx aktiven Völkermord meinte, was so nicht stimmt. Marx muss sich jedoch den Vorwurf gefallen lassen kein Freund einer solidarischen Völkergemeinschaft gewesen zu sein. Die aber zu seinen Lebzeiten auch noch kein Trend war.
Ich bin kein Marxist, aber in diesem Fall wurde er einfach falsch zitiert und das bedarf der Richtigstellung. Man könnte jetzt darüber streiten, ob es sich dabei um ein Versehen oder Fakenews handelt, oder ob mit dem Übersetzer seine Gesinnung durchgegangen ist.
 
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