Mon Calamari (Calamari-System)

Mon Calamari - Coral City - Senatsgebäude - Turimas Büro - Rrooow und Turima


Die nach hapanischen Maßstäben hochgewachsene Togorianerin ließ sich nicht lange bitten und setzte sich in Turimas Büro auf einen für sie geeigneten Stuhl. Allerdings hatte die Hapanerin mit mehr Enthusiasmus darüber gerechnet, dass Togoria nun Teil der Neuen Republik war. Auf den Gedanken, dass man Rrooow nicht einmal darüber informiert hatte, darauf kam sie schlicht nicht, so unvorstellbar war dies für sie. Der Hinweis auf die anstrengende Reise nach Mon Calamari hingegen verstand die blonde Diplomatin sofort. Sie drückte als die schwarzweiße Togorianerin kurz eine Sprechpause machte auf ein Knöpfchen an ihrer Kommunikatoranlage auf dem Schreibtisch.


"Adara, bring mir bitte umgehend Kaff und Wasser für unseren Gast."


Turima fand es dann auch gut und schön, dass Rrooow dann endlich auf den togorianischen Beitritt in die Neue Republik einging. Allerdings schlugen die Worte der großen Togorianerin eine Richtung ein, mit der die erfahrene Diplomatin gar nicht einverstanden war. Rrooow wollte zurück nach Rurig auf die Universität?!? Sofort kamen ihr dabei die Bilder in den Sinn, wie sich die beiden Pelzwesen, die die Vertreter der jungen Togorianerin hätten sein sollen, benommen und sich durch grobe Inkompetenz blamiert hatten in den Beitrittsverhandlungen. Keiner der beiden war auch nur ansatzweise fähig in der Schlangengrube Senat zu überleben. Selbst Rrooow würde noch einiges dazu lernen müssen, aber sie hatte in Turimas Augen zumindest das Zeug dazu. Entsprechend konsterniert war auch die Reaktion der Hapanerin.


"Sie wollen zurück an die Universität? Gerade in dieser sensiblen Phase der Neumitgliedschaft in der Republik? Jetzt gilt es doch für Togoria Handelskontakte zu knüpfen, Firmen und andere Mitgliedswelten gewinnen, welche gewillt waren bei der maßvollen technologischen Entwicklung Togorias zu helfen. Derartige Verhandlungen sind mit Umsicht und Bedacht zu führen."


Dabei sprach Turima der Höflichkeit halber nicht aus, dass sie dies Rrooows Vertretern definitiv NICHT zutraute. Aber sollte die Togorianerin diesen Wink nicht verstehen, so war sie auch durchaus gewillt deutlicher zu werden. Außerdem war Turima nicht bereit eine in ihren Augen vielversprechende, formbare Verbündete einfach gehen zu lassen. Wer konnte schon sagen wie gut sie mit dem oder der Nachfolgerin zurecht kam? Nein, nein, Rrooow musste bleiben.


"Außerdem erachte ich Ihr Wissen über das politische System der Neuen Republik definitiv für ausreichend. Sie haben ja Politikwissenschaften der Neuen Republik studiert, nicht wahr? Wo lernt man zudem mehr als in der Praxis? Vergessen Sie nicht die Chance, die Sie hierbei haben! Sie können die Zukunft Ihrer Heimatwelt maßgeblich mitbestimmen und positiv beeinflussen! Ich werde dabei auch nicht verheimlichen, dass das Hapan Konsortium großes Interesse an Investitionen auf dem für uns nahe gelegenem Togoria haben. Überlegen Sie nur! Unsere Heimatplaneten könnten sich gegenseitig helfen. Togoria besitzt reiche Ressourcen, welche Hapan benötigt und wir verfügen wiederum über Technologie und Güter, welche das Leben auf Togoria um einiges leichter machen könnten. Am liebsten würde ich dies mit Ihnen aushandeln."


Togoria war zudem ja rein geographisch dem Imperium näher als Hapan. Also konnte es nur im Interesse der Hapaner sein, wenn diese Welt entwickelt und wehrhafter wurde. Die Hapanerin hielt dann einen Moment in ihrem fast schon Monolog inne. Sie hatte mittlerweile den ersten Schock überwunden, dass sie womöglich dauerhaft mit Malaaw und/oder Tyross würde interagieren müssen, was ihr überhaupt nicht behagte. Dass Rrooow sogar Interesse an einer Jediausschusssitzung hatte war auch schon einmal ein positives Zeichen.


"Die Interaktion mit den Jedi ist eine überaus interessante Tätigkeit. Ich würde Sie liebend gerne für einen Sitz dort vorschlagen, sobald einer frei wird, was mit den stetig wechselnden Senatoren anderer Planeten immer wieder mal vorkommt. Ich war selbst auch vor nicht allzu langer Zeit auf Coruscant, wo mir mehrere Jediräte gezeigt haben wie die Situation dort aussieht. Einer befindet sich sogar derzeit auf Mon Calamari."


Das könnte dein Preis sein, meine junge Rrooow, versuchte sie ihr den Senatsposten noch schmackhafter zu machen.



Mon Calamari - Coral City - Senatsgebäude - Turimas Büro - Rrooow und Turima
 
Calamari-System ;,; Mon Calamari ;,; Coral City ;,; Raumhafen ;,; Landeplattform MCC7 ;,; Nashana, "Frost" und sein Team und Stellar


Stellar hatte eine Fehlinformation bekommen. Sie hatte gedacht dass Nashana eine Senatorin wäre, dem war nicht so weshalb die senatorin eine entschuldigende Geste mit ihren Händen machte. Diese wirkte elegant und recht simpel jedoch verschaffte größeren Eindruck.
Nachdem auch die Soldaten eintrafen, begrüßte Stellar jeden einzelnen höchst persönlich. Für sie waren Soldaten eine zu respektierende Fraktion in der republik und so ehrte sie diese auch indem sie jedem das Gefühl gab dass jeder einzelne von großem wert waren. Und dies war auch so. Oft sah man Senatoren nur Blicküberschweifend die Soldaten mustern und selten sah man dass Politiker diese auch grüßten, da bildete Stellar wahrlich eine Ausnahme.

Als sie alle an Bord des schiffes gingen setzte sich Stellar wie von Nashana gewolllt hin und sah aufmerksam zu der Missionsleiterin. Sie hat in ihrem Leben selten togruta zu Gesicht bekommen. Eine wahrlich faszinierende und schöne Spezies. Vor allem fand sie die Fangzähne der Togruta am spannendsten.



//Es ist wirklich kurz aber ich muss mich erst wieder einfinden\\

Calamari-System :: Mon Calamari :: Coral City :: Raumhafen :: Militärischer Sperrbereich :: Landeplattform MCC7] Nashana, "Frost" und sein Team, Senatorin Kosh, Leutnant Lsu
 
Mon Calamari – Coral City – Senatsgebäude – Turimas Büro – Turima, Rrooow

Rrooow hatte gedacht, dass es das Klügste wäre, nach der Rückkehr ohne Umschweife bei Senatorin Belandri vorstellig zu werden, um sich zu bedanken. Falsch gedacht! Hätte sie sich zuallererst in ihr Büro begeben und dort die Memos der letzten Zeit gesichtet, wäre ihr eine solche Peinlichkeit erspart geblieben! Wer konnte denn schon damit rechnen, dass ihre Helfer auf Mon Calamari versehentlich oder absichtlich übersehen würden, sie über den Abschluss der Beitrittsgespräche zu informieren? Was hatte die beiden da bloß geritten? Legten sie es darauf an, sie in peinliche Situationen zu bringen? Wäre sie nicht gerade Gast bei den Hapanern, Rrooow wäre sicherlich aus dem Fell gefahren. So musste sie sich zusammennehmen, einigermaßen Contenance bewahren und hoffen, dass Turima die Anzeichen peinlicher Berührung bei Togorianern nicht kannte.

Zum Glück brachte ihr die resolut wirkende, dunkelhaarige Hapanerin alsbald einen Kaf, sogar mit extra viel Milch (obwohl es gerne noch etwas mehr hätte sein können). Um das Gemüt einer genervten Rrooow zu beruhigen, gab es kein zuverlässigeres Mittel. Auf Rudrig hatte das auch schon immer wunderbar funktioniert. Genau genommen hatte sie dort erst mit Kaf angefangen, denn auf Togoria war Kaf nicht gerade verbreitet. Nur Neemow hatte in ihrer Delegation Kaf überhaupt schon probiert und für trinkbar befunden. Wenn ihre Aufgabe in der republikanischen Politik nicht eh so gut wie abgeschlossen wäre, hätte Rrooow gute Lust gehabt, nur ihn und Ehmaaa zu behalten und den Rest der Truppe nach Hause zu schicken. Aber so durften Tyross und Malaaw gerne sehen, wo sie blieben, wenn sie erst wieder an der Uni war, befand die schwarzweiße Matriarchinnentochter.

Rrooow konnte die Mimik von Humanoiden aufgrund ihrer außertogorianischen Erfahrungen besser deuten als ihre Gefährten, und in Belandris Fall war es auch nicht allzu schwierig. Die Hapanerin verbarg ihre Überraschung nämlich keineswegs. Ihren Worten nach war die nun folgende Zeit nicht weniger herausfordernd als den Beitritt in trockenen Tüchern zu bekommen. Es leuchtete ja durchaus ein – Teil der Republik zu sein war nur ein Teil des Fleischkuchens. Er bot ihnen, zumindest in diesen Zeiten des Friedens, Schutz vor einer imperialen Invasion und würde weitere Piratenangriffe unwahrscheinlich machen. Aber wirtschaftliche und technologische Entwicklung jenseits des Betrags an Credits, den die Republik sicherlich jährlich zur Verfügung stellen würde, konnte man nur in direkter Zusammenarbeit mit anderen Welten erreichen.


Die schwarzweiße Togorianerin mochte jung und unerfahren sein, doch sie konnte sich nicht vorstellen, dass Belandri völlig uneigennützig dachte. Auffällig war auch, wie sehr sie betonte, dass hierbei umsichtige und bedächtige Verhandlungen vonnöten waren. Die Hapanerin klang ja gerade so, als hätten sich Malaaw und Tyross während ihrer Abwesenheit wie Mosgoth im Porzellanladen benommen. Ungefähr so, wie sie sich Rrooow gegenüber verhalten hatten, indem sie sie nicht über das Ende der Verhandlungen informiert hatten? Das irritierte die junge Diplomatin doch sehr. Nach eigener Aussage hatten die beiden doch alles im Griff gehabt und zugegebermaßen wollte Rruuugh zwar auch dringend, dass ihre Tochter Senatorin wurde, doch bis dato hatte Rrooow das darauf zurückgeführt, dass ihre Mutter ein Kontrollfreak war und auf Malaaw auf weitem nicht den Einfluss ausüben konnte wie auf den eigenen Sprössling.

All die Neuigkeiten seit sie bei Belandri eingetroffen war, überrumpelten Rrooow doch ziemlich. Bevor sie überhaupt wusste, wie sie reagieren sollte, fuhr die Hapanerin bereits fort, ihr Sahne um's Maul zu schmieren. Die Senatorin wusste, was ihr Gegenüber studierte und warb für die Möglichkeiten, welche ihr die Praxis in Coral City bieten würde. Die Senatorin konkretisierte, woran Hapan tatsächlich interessiert war und es klang sehr nach einer Win-Win-Situation für beide Parteien. Mit Belandri verstand sie sich zudem gut, und es schien auf Gegenseitigkeit zu beruhen. Zumindest besser als mit der übrigen togorianischen Delegation, hatte es den Anschein.


»Danke, Senatorin, ich ffühle michh überauss gesschhmeichhelt. Ihr habt Rechht, ess isst Politikwisssensschhafften, aber nochh ohne Absschhlusss. Ihr habt sschhon Rechht, dasss michh die Heraussfforderung dess Ssenatorenamtess reizzen würde, aber ohne Absschhlusss wäre mein gessamtess Sstudium ffür den Tooka gewessen. Aber ihr habt natürlichh auchh rechht, dasss diess eine sspannende und kritisschhe Zzeit ffür Togoria isst und die Heraussfforderung würde michh ssichherlichh reizzen. Vvielleichht kann ichh bei der Univverssität erreichhen, dasss mir diese Zeit als Praktikum angerechhnet und ichh sso zumindesst immatrikuliert bleibe? Ichh musss mir die Ssachhe nochh durchh den Kopff gehen lasssen,«


Spekulierte Rrooow laut. Noch mehr ins Grübeln brachte sie zudem die Aussicht, für einen Sitz im Jediausschuss vorgeschlagen zu werden. Belandri hatte sich mit mehreren Räten getroffen, die ihr die Lage auf Coruscant berichtet hatten? Rrooow hatte sich nur mit ihrem mittogorianischen Jediheiler Moochh Xxunt treffen können, was zwar auch sehr interessant und aufschlussreich, aber keinesfalls vergleichbar war. Einem Jedirat auf Mon Calamari wollte sie selbstverständlich gerne begegnen.

»Ichh hätte intuitivv erwartet, dasss es für eine junge, unerffahrene Ssenatorin in der Praxxiss nur wenig Chhancsen gibt, Mitglied einess ssolchhen Aussschhusssess zu werden? Bessteht die Möglichhkeit, an der Ssitzzung teilzzunehmen, bevvor ichh michh entgültig entsschheide? Womöglichh gar den Jedirat zzu trefffen?«


Die schwarzweiße Togorianerin konnte ihre Aufregung kaum verbergen und hielt sich krampfhaft an ihrer Kaftasse fest, als würde ihr diese Halt geben..


Mon Calamari – Coral City – Senatsgebäude – Turimas Büro – Turima, Rrooow
 
Mon Calamari - Senatsgebäude - unterwegs - Satrek

Satreks neu gefunden Begeisterung für pauschal so ziemlich alles hielt nicht lange an. Was blieb war das Gefühl etwas finden zu müssen was ihn forderte, etwas neues, oder vielleicht auch etwas altes. Der Zynismus war nach einem Kurzurlaub schnell zurück, doch der Gedanke eines Tages mit seiner ehemaligen Schülerin Siva auf freundschaftlicher Ebene trainieren zu können hielt seine Schritte etwas schneller als sie es bis vor Kurzem gewesen waren.
Er hatte gegen Sith-Lords und Ladys gekämpft, eine Hüfte für die sichere Flucht seiner Padawane und einiger anderer Jedi bei der Eroberung Corellias durch das Imperium eingebüßt - er korrigierte sich. Bei einer Schlacht von Corellia. Wer konnte denn da noch den Überblick behalten.
Er war weiter herumgekommen als die meisten anderen Lebewesen in der Galaxis, hatte sie um ihr ruhiges Leben beneidet und gleichzeitig so etwas wie Angst davor selbst ein solches Leben zu suchen.
In die Wirren seiner Gedanken brach das Geräusch einer eintreffenden Nachricht. Er blieb an einer Ecke in der Nähe des Senatsgebäudes stehen und holte sein Komm hervor. Ob Siva ihm bereits auf seine wirre wie emotional vielschichtige Nachricht geantwortet hatte? Vielleicht war es eine kurze Nachricht, mit Koordinaten und Uhrzeit, und sie freute sich genauso wie er darauf ihr Lichtschwert wieder abzustauben. Wobei es natürlich sein konnte, dass die Zabrak weitaus häufiger dazu kam ihre Waffe einzusetzen als er, der sich - wenn auch erst seit kurzem wieder auf dem Planeten - alt und eingelagert fühlte.
Die Nachricht stammte von Turima. Es kostete ihn einen Moment zu realisieren, dass der Name seiner Frau ihn in diesem Zusammenhang eher überraschte als enttäuschte. Nein, es war keine Enttäuschung. Aber das lag wahrscheinlich daran, dass er zu wenig Erwartungen an ihre Beziehung stellte als das Enttäuschung eine solide Möglichkeit gewesen wäre.
Der dunkelhäutige Mann sah sich um. Um diese Zeit und an dieser Straße war nicht viel los, nicht nach den Maßstäben galaktischer Zentren. Dennoch suchte er sich eine Nische zwischen zwei Bürokomplexen, bevor er die Nachricht las.
Beim ersten Durchlesen merkte er von den Worten, die die Hapanerin an ihn richtete, nicht viel. Stattdessen überlegte er sich was er von seiner Beziehung zu ihr halten sollte. Er versuchte sich zu erinnern warum er sich damals für sie entschieden hatte - warum sie sich füreinander entschieden hatten. Sie sah gut aus, was intelligent, hatte Beziehungen… Er war als Jedi-Rat auf andere Weise einflussreich und gab einen guten Leibwächter ab.
Gleichzeitig waren Beziehungen dieser Art für die Jedi unüblich, wenn auch nicht verboten, und für ranghohe Hapanerinnen nach allem was er wusste eher schädlich für Ansehn und Karriere.
Er ließ das Komm sinken und stellte sich die Frage warum sie überhaupt “zusammen” waren. Sie sahen sich praktisch nie, und wenn, dann mussten sie so tun als wären sie nicht mehr als Senatorin und Leibwächter, und das ging nur wenn die Mission den Einsatz eines Rates rechtfertigte.
Er ließ seinen Kopf sinken und schloss die Augen. Konnte es denn anders sein? Sie hatte ihre Aufgabe, die wahrscheinlich gleich mehreren Vollzeit-Tätigkeiten entsprach, und er hatte seine, die ihn ebenfalls rund um die Uhr in Beschlag nehmen konnte wenn er es nur zuließ.
Nachzudenken war weitaus schwieriger als mit jemandem Lichtschwerter zu kreuzen. Der Rat wusste nicht was er tun sollte. Zwischen Zynismus und Hilflosigkeit hob er das Komm und las die Nachricht seiner Frau.
Wieder kamen die Worte nicht richtig bei ihm an, denn der Gedanke mit Turima zusammen zu leben, eine Wohnung zu teilen und sich abends bei einer Tasse Gemeinsamkeit über den jeweiligen Tag auszutauschen, über die Beschlüsse die man durch den Senat gebracht oder sie Sith die man besiegt hatte, lenkte ihn ab.
Das würde er wahrscheinlich nie haben können. Und sicher gab es irgendwo ein Buch darüber, dass persönlicher Erfolg auf der galaktischen Bühne im umgekehrten Verhältnis zu einer glücklichen Partnerschaft stand.
Eine Familie Quarren mit drei Kindern, die quietschend die Straße entlang rannten, riss ihn aus seinen trüben Gedanken.
Generell vertrat der Rat die Ansicht, dass jeder im Rahmen gewisser Grenzen alles erreichen konnte. Aber wahrscheinlich lag das Problem darin, dass man nicht alles gleichzeitig haben konnte.
Der Gedanke zog einige Kreise bevor ihm bewusst wurde, dass er keinen Sinn machte wenn man nicht wusste, was man wollte. Er hatte mehr als nahezu jeder andere in dieser Galaxis, und stand an einer Straßenecke und bemitleidete sich.
Seufzend startete er einen neuen Versuch Turimas Nachricht zu lesen. Dieses Mal gelang es ihm. Mit ihr essen zu gehen wäre eine gute Möglichkeit zu klären was er wollte. Und was sie wollte.
Er tippte eine kurze Bestätigung - kein Text, lediglich eine Zusage. Und dann fing er an sich zu überlegen was er sagen oder fragen konnte, während er weiter seine Kreise um das Senatsgebäude zog. Wollte er Abenteuer? Familie? Ausgeglichenheit? Tiefschürfende Gespräche oder körperliche Zuneigung? Gemeinsame Hobbies oder die Gelegenheit über seine Probleme reden zu können und sich ihre anzuhören?
Die Zeit verging, und alles was seine Überlegungen hervorbrachten war eine Frage.
Als die vereinbarte Zeit näher kam und sich Turima näherte blieb Satrek vor ihr stehen, atmete tief durch, und sagte,


Bist du zufrieden mit uns?

Es war eine belanglose Frage. Von der alles abhing. Ihre Antwort konnte ihm zeigen, dass sie sich ähnliche Gedanken gemacht hatte, oder dass sie zufrieden war mit ihrem momentanen Arrangement. Ob sie mehr wollte oder etwas anderes oder weniger. Ob sie ihre Beziehung beenden wollte - wodurch sich für ihn wohl nicht viel ändern würde - oder ob sie bereit war mehr zu riskieren.
Oder ob sie eher ein ruhiges Abendessen wollte bei dem beide so taten als wären sie ein glückliches Paar. Oder alte Bekannte die nicht mehr verband als das Interesse durch eine Tasse Kaf am Abend länger wach zu bleiben. Oder irgendwas dazwischen.


Mon Calamari - vorm Senatsgebäude - Turima, Satrek
 
Mon Calamari - Coral City - Senatsgebäude - Turimas Büro - Rrooow und Turima


Rrooow tat der Kaff, den Adara gebracht hatte, sichtlich gut. Auch hatte die schwarzweiße Togorianerin Zeit diesen zu genießen, während Turima auf sie einredete, was ihr alles für Türen offen standen, wenn sie Senatorin ihrer Heimatwelt blieb. Die Hapanerin gestattete sich eine leise Hoffnung, dass sie ihr als zukünftige, politische Verbündete erhalten blieb. Turima hielt auch gern ihre Hand über sie, denn netzwerken zahlte sich in der Politik immer aus. Beziehungen waren wichtig und notwendig, wenn man seine eigenen Ziele durchsetzen wollte. So klangen Rrooows letzte Worte doch offener und bereitwilliger. So vernahm es die Hapanerin auch gern, dass die Pelzige schon überlegte wie sie es mit der Universität von Rudrig hinbekommen konnte, dass sie immatrikuliert blieb. Aufmerksam musterte sie ihre Gesprächspartnerin und war sehr bemüht diese in ihren Überlegungen - natürlich auch nicht gerade uneigennützig - zu unterstützen.


"Es gibt in der Tat keinen besseren Ort politische Erfahrungen zu sammeln als im Senat, werte Rrooow. Ich kann zwar durchaus verstehen, dass Sie einen Abschluss Ihres Studiums anstreben, aber in einem halben Jahr oder Jahr sollten Sie genug Erfahrung erworben haben, um entweder kurzzeitig immer wieder nach Rudrig reisen zu können oder vielleicht eine Art Fernstudium machen zu können. Es würde mich wundern, wenn die Universität in diesem Punkt nicht auf Ihre wichtige Aufgabe als Senatorin Rücksicht nehmen würde."


Dass für Rrooow auch die Kosten für das Pendeln zwischen Mon Calamari und Rudrig ein nicht zu vernachlässigender Faktor waren kam Turima dabei allerdings nicht in den Sinn, da sie auf solche Dinge längst nicht mehr achten musste. Sie verfügte ja sogar über ihren eigenen Betakreuzer, welcher immer für sie bereit stand und auf Kosten Hapans in Stand gehalten wurde. Eine Vertreterin so einen einflussreichen Konsortiums musste unbedingt standesgemäß reisen. Da die Togorianerin auch angesprochen hatte, dass sie gerne einmal in eine Ausschusssitzung würde reinschnuppern wollen, überlegte die Hapanerin dann intensiv nach. Es war für den späteren Nachmittag eine dringende Sitzung des Jediausschusses angeraumt worden und es waren wie bei so kurzfristigen Sitzungen erwartungsgemäß, dass nicht alle Ausschussmitglieder und deren ständige Vertreter greifbar waren. Nach der Geschäftsordnung des Senats hatte sie als Ausschussvorsitzende durchaus die Möglichkeit kurzfristige Stellvertreter mit Zustimmung des anwesenden Ausschussmitglieder zu berufen. Da Rrooow ja Senatorin war gab es in der Hinsicht keine Probleme und Turima war zuversichtlich, dass ihr eine ausreichende Mehrheit im Ausschuss folgen würde, wenn sie die Togorianerin als Vertretung in den Jediausschuss berufen würde. Daher nickte sie schließlich langsam.


"Ich denke, dass ich es arrangieren kann, da heute später ohnehin kurzfristig in Abstimmung mit Kanzler Quún eine Jediausschusssitzung anberaumt wurde, deren Vorsitzende ich ja bin."


Dabei entglitten Turima zwar kurz die bisher recht entspannten Gesichtszüge, denn es versprach eine hochemotionale Sitzung zu werden. Aber da würde Rrooow vielleicht umso mehr merken, dass sie hier wirklich ihre pelzigen Finger am Puls der Macht haben konnte. Wer konnte so einer Versuchung widerstehen? In den Augen der machtbewussten Hapanerin war dies jedenfalls kaum möglich, zumindest für einen Politiker.


"Wenn müssten Sie mir allerdings umgehend defintiv zusagen, da ich dann noch einige Gespräche führen muss, damit Sie in diese geheime Sitzung kommen. Einen Jedirat würdest du dort aber nicht treffen. Eher später zum Abendessen",


überlegte sie, da sie ja ohnehin mit Satrek dazu verabredet war. Dennoch war die Hapanerin umso zuversichtlicher, je länger sie sich unterhielten. Vielleicht hatte sie die Togorianerin ja nach Ende dieses Tages schon davon überzeugt, dass ihr Platz im Senat war, so wie es sein sollte.



Mon Calamari - Coral City - Senatsgebäude - Turimas Büro - Rrooow und Turima
 
Mon Calamari – Coral City – Senatsgebäude – Turimas Büro – Turima, Rrooow

Es hätte Rrooow ein wenig überrascht, wenn Belandri als ausgefuchste Politikerin den Gedanken, das Politikgeschäft als Praktikumsteil ihres Studiums zu begreifen, nicht sofort aufgegriffen hätte. Die Hapanerin machte sogar konkrete Vorschläge, von denen einer mehr, der andere weniger in Frage kam. Regelmäßiges Pendeln zwischen Mon Calamari und Rudrig käme der kleinen togorianischen Delegation viel zu teuer. Zwar hatten sie ihre kleine, alte T-6-Fähre und war somit nicht mehr notwendigerweise auf den Linienverkehr angewiesen, Rrooow vermutete aber, dass allein Treibstoff und Landegebühren für das Raumschiffchen teurer waren als ein Linienflug in der untersten Preiskategorie. Die zweite Möglichkeit klang dafür sehr reizvoll. Ein Fernstudium von Mon Calamari aus, die Vorlesungen über ein Holopräsenzsystem bequem von ihrem Büro (oder einer Cafeteria) aus verfolgen zu können, klang für eine technikverliebte Togorianerin toll. Warum irgendwo vor Ort sein zu müssen wenn man sich per Holo so fühlen konnte, als wäre man dort? Nur zu den Prüfungen müsste sie noch reisen. In Gedanken sah sie sich schon eine Doktorarbeit über das politische System der Neuen Republik in der Praxis schreiben. Dr. Rrooow, Senatorin von Togoria, das hatte doch was!

»In der Tat wäre ess sseltssam, wenn die Politikwisssensschhafftlichhe Ffakultät vvon Rudrig keine Rückssichht darauff nehmen würde, eine aktivve Ssenatorin unter ihren Studenten zu haben,«


Stimmte die Togorianerin zu und zeigte dies auch an ihren Schnurrhaaren.


Jediausschuss! Heute! Rrooow müsste blöd sein, sich eine solche Gelegenheit entgehen zu lassen – noch dazu in einer Sondersitzung, anberaumt in Abstimmung mit dem Kanzler höchstpersönlich. Ihr wurde geradewegs schwindlig, als sie daran dachte. Eigentlich hatte ihr ganzes Augenmerk ja zunächst Togoria gegolten. Der Hilfskonvoi nach Coruscant hatte einen ersten Vorstoß in die größere Galaxis dargestellt, war rückblickend betrachtet aber auch sehr togorianisch gewesen. Der Piratenüberfall auf das Thanos-System und seine Nachwehen hatten sich eben stärker eingeprägt als der Rest. Vor allem war es dabei sehr um die Frage gegangen, wer bereit war, was zu geben – ein Bieterwettbewerb zugunsten Coruscants zuzusagen. Eine Sondersitzung des Jediausschusses versprach dagegen die Chance, tatsächlich ganz direkt über Fragen von galaktischer Tragweite zu entscheiden. Durch ihr Studium wusste Rrooow, dass es meist eben gerade die Ausschüsse waren, die die eigentliche Arbeit verrichteten, nicht etwa das Gremium als Ganzes. Nie und nimmer hätte sie gedacht, dass sie so schnell in eines dieser Zentren der politischen Tätigkeit vorstoßen würde.

Der große Haken an der Sache war, dass die Togorianerin sich hier und jetzt entscheiden sollte, eine Senatorin zu werden. Anderenfalls war die Chance auf Teilnahme an dieser geheimen Sondersitzung vertan und sie sah es keinesfalls als gegeben an, eine zweite zu bekommen. Der Kniff war klar: Druck aufbauen und so. Entscheiden Sie sich jetzt! Rrooow passte das eigentlich gar nicht, nachdem sie geradewegs in Coral City angekommen war um festzustellen, dass Togoria zwischenzeitlich mir nichts, dir nichts Teil der Republik geworden war und sie die gefühlt einzige Person war, die nichts davon wusste. Sie hatte allen Grund anzunehmen, dass Malaaw auf den Posten scharf war und sie deshalb absichtlich im Dunkeln gelassen hatte. Was würde das für ein Theater geben, wenn sie zurückkäme und erklärte, dass sie jetzt die Senatorin war? Würde Malaaw, die erfahrene Lokalpolitikerin von Togoria, sie hinter ihrem Rücken sabotieren? So wie bei der Verheimlichung des Beitritts? Außerdem hätte sie gerne wenigstens eine grobe Ansage von der Uni, ob sie die Idee vom sozusagen dualen Studium gestatten würden, bevor sie sich definitiv entschied.

Studentin Rrooow mit der Aussicht auf ein Diplom in Politikwissenschaften oder Senatorin Rrooow, Mitglied des Jediausschusses aber ohne abgeschlossenes Studium, in das ihre Mutter viele Credits investiert hatte. Was sollte es sein? Das Katzenwesen überlegte hin und her. ‚Mutter, du hast keine Ahnung über welch galaxisbewegende Dinge ich im Senat zu entscheiden habe. Ich habe sogar mit einem leibhaftigen Jedirat zu Abend gegessen.‘ Das gab auch den Ausschlag. Wer wäre sie, wenn sie sich eine solche Gelegenheit durch die Lappen gingen ließe?


„Ichh tue ess,“

Erklärte sie schließlich und atmete dabei tief aus, wie ein Stoßseufzer der Erleichterung, die Last der Entscheidung von sich genommen zu haben.


„Und ichh ffreue michh darauff – auff die Ssitzzung und auff dass Abendesssen mit dem Ratssmitglied.“

Mon Calamari – Coral City – Senatsgebäude – Turimas Büro – Turima, Rrooow
 
Mon Calamari - Coral City - Senatsgebäude - Turimas Büro - Rrooow und Turima


Ein triumphierendes Lächeln zeigte sich Turimas Gesicht, als ihre haarige Gesprächspartnerin sich endlich überreden ließ im Senat zu bleiben. Rrooow hatte sich also doch mit der Aussicht auf Macht und Einfluss, auf Mitwirkung in der großen Politik ködern lassen. Das war jedenfalls ein Erfolg für die Hapanerin, welche der Ansicht war, dass sie die schwarzweiße Togorianerin als ihr vertrauende Verbündete verbuchen konnte. Eine Hand wusch die andere und mit Turimas Erfahrung und Gefallen, welche andere ihr schuldeten hatte wusste sie auch schon, wie sie Rrooow einen Sitz als Stellvertreterin im Jediausschuss besorgen konnte.


"Eine gute Entscheidung, Senatorin Rrooow",


wobei sie deren Ttitel natürlich mit Absicht verwendete. Dann blickte sie kurz auf ihr Chrono.


"In zwei Stunden ist im Besprechungsraum 11 eine Sitzung des Jediausschusses, bei denen nach dem jetztigen Stand mehrere Mitglieder abwesend sind, von denen nicht alle ihre Stellvertreter schicken konnten. Es ist schließlich sehr kurzfristig anberaumt worden und es sind gar nicht alle auf Mon Calamari. Als Vorsitzende kann ich geeignete Senatoren als Vertreter in den Ausschuss berufen, wenn die anwesende Mehrheit zustimmt, wessen ich mir sicher bin."


Mit einer Hand schob sie Rrooow eine Datenkarte aus einer Schublade ihres Schreibtischs mit einer groben Zusammenfassung des Sachverhalts hin, welchen sie in der Sitzung diskutieren würden. Diesselben Informationen hatten auch alle anderen Mitglieder bekommen.


"Lesen Sie sich dies durch. Es obliegt höchster Geheimhaltung, also behalten Sie es für sich und besprechen Sie dies nur mit Senatoren oder Jedi, welche darüber informiert sind, in Ordnung? Ansonsten bekommen wir beide Ärger wegen Geheimnisverrat."


Das stellte die Hapanerin zur Sicherheit klar. Sie schätzte Rrooow war nicht als ungeschickt ein, nur noch etwas unerfahren, daher sicher war sicher.


"Wenn Sie mich dann entschuldigen. Ich muss jetzt noch einige Anrufe tätigen, damit Sie in zwei Stunden in den Sitzungssaal 11 eingelassen werden."


Nachdem sie sich verabschiedet hatten verbrachte sie die nächste Stunde damit Jediausschussmitglieder zu überreden, damit sie Rrooow als Vertreterin akzeptierten. Einigen konnten sie klarmachen, dass es günstig wäre gute Beziehungen zu Togoria zu knüpfen, da dieses aufgrund seiner reichhaltigen Rohstoffe ein wertvoller, zukünftiger Handelspartner sein konnte. Bei anderen reichte es schon, sie an alte Rivalitäten mit anderen Welten zu erinnern und eine eher neutrale Hapanerin als Ersatz dabei zu haben betrachteten einige als Vorteil. Letztlich hatte die Hapanerin genug Stimmen für eine Teilnahme Rrooows gesammelt. Der Ausschuss musste ja eine gewisse Mindestanzahl an anwesenden Mitgliedern haben, da sonst keine Beschlussfähigkeit vorlag. Dies galt es unbedingt zu verhindern, denn dafür war der Sitzungsanlass viel zu wichtig, nämlich die geplante Mission der Jedi nach Bastion.

Die Zeit bis zur Sitzung verlief daher wie im Fluge und nach einer Abstimmung konnte Rrooow als Senatorin von Togoria hereingebeten werden, damit sie am großen Tisch teilnehmen konnte. Es ergab sich wie erwartet eine hitzige, emotionale Diskussion, welche von totaler Zustimmung bis völliger Ablehnung reichte. Es war mitunter schwierig, die erhitzten Gemüter zu beruhigen, aber es fügte sich schließlich die Mehrheit der Mitglieder der Notwendigkeit einen Impfstoff gegen das C-Virus zu finden. Coruscant musste als eigentliches Juwel und Zentralwelt der Republik gerettet werden und außerdem galt es zur Sicherheit der gesamten Galaxis zu verhindern, dass sich diese schreckliche Seuche weiter ausbreitete. Dass sie riskierten das Imperium gegen die Republik aufzubringen, vielleicht sogar einen Kriegsgrund zu liefern floss ebenfalls in die Abwägung hinein wie der potentielle Nutzen. Außerdem gefiel das Argument, dass die Jedi "offiziell" die Mission im Alleingang durchführten, sollte diese jemals an die Öffentlichkeit kommen. Sie boten sich freiwillig als Sündenböcke an, was im Jediausschuss positiv registriert wurde. Es zeigte doch wieder, wie sehr sich die teilweise noch immer kritische beäugten Jedi in den Dienst der Neuen Republik stellten. Der Kanzler würde dies gewiss nicht vergessen, ebenso wenig wie die Jediausschussmitglieder. Letztlich wurde die Mission aus purer Notwendigkeit abgesegnet mit der Option, die Schuld auf die Jedi abzuwälzen, wenn es sein musste, aber natürlich nach Möglichkeit vermieden werden sollte, da die Konsequenzen dessen nicht abzuschätzen waren. Allerdings konnte es den derzeitigen Frieden retten.

Nach der Sitzung zerstreuten sich die etwas über 20 Senatoren bald und Turima verabredete sich mit Rrooow für ein Abendessen mit Satrek in einer Viertelstunde in "Fischbeins Schlemmerstube", eine von einem dicklichen Mon Cal geführten Restaurant mit abgetrennten Separées, in denen man sich ungestört unterhalten konnte. Die lokale Küche war natürlich von Meeresfrüchten geprägt, aber Turima hatte sich längst daran gewöhnt und das Essen dort war gut. Turima selbst eilte nach der Sitzung nur noch kurz in ihre Büro, um ihre Informationen bezüglich der Ausschusssitzung dort sicher aufbewahren zu können, ehe sie sich zum Eingangsbereich der Senatshalle begab. Ihre beiden Leibwächter folgten ihr dorthin. Im Senat hatte sie ja wenig zu befürchten, aber außerhalb davon sah es anders aus.

Satrek erwartete sie bereits und ihre Leibwächter ließen ihnen dezent etwas Freiraum als die Hapanerin direkt auf den Jedirat zuging. Mit einem Lächeln im Gesicht begrüßte sie ihn und informierte ihn über das von ihr ausgesuchte Restaurant. Der dunkelhäutige Rat hingegen wirkte sehr ernst, so dass Turima etwas stutzig wurde. Seine Frage, ob sie mit ihrer Beziehung zufrieden war klang sehr nach Tretmine.


"Ich fürchte wir sind beide vielbeschäftigte Persönlichkeiten, die sich vor vielen Jahren bereits dafür entschieden haben ihren Beruf über ihr Privatleben zu stellen. Ein trautes Heim, in dem man mit der Familie den Feierabend verbringt wird uns beiden nicht vergönnt sein. Aber wir können das Beste aus unserer freien Zeit machen, Satrek. Auch ich wünsche mir, dass die gefühlte Distanz zwischen uns verschwindet, welche durch die Jahre entstanden ist, in denen wir uns nicht gesehen haben. Du solltest unbedingt deine Tochter sehen. Mira ist schon so groß, aber Ausflüge nach Charubah sind auch für mich rar gesäht. Dafür bleibt viel zu wenig Zeit im Alltag. Ich habe übrigens auch noch eine junge Senatskollegin zu dem Abendessen eingeladen, die schon ganz heiß ist darauf einen Jedirat kennenzulernen."


Seine Enttäuschung erwartend, dass sie nicht zu zweit waren, schob sie allerdings gleich ein Versprechen hinterher.


"Ich würde dich aber danach noch zu mir einladen, wenn du dies möchtest. Aber jetzt lass uns zu Fischbein fliegen, in Ordnung?",


bot sie an.



Mon Calamari - Coral City - vor dem Senatsgebäude - Satrek und Turima
 
Zuletzt bearbeitet:
Mon Calamari – Coral City – Senatsgebäude – Turimas Büro – Turima, Rrooow

Dass Senatorin Belandri Rrooows Entscheidung begrüßte, überraschte das Katzenwesen wenig. Die Hapanerin hatte ein großes Interesse daran gezeigt, dass sie die künftige Senatorin von Togoria würde und sie schon halb in eine sofortige Bauchentscheidung hinein genötigt. Dass ihre Mutter, die mächtige Matriarchin Rruuugh, mit der Entscheidung zufrieden sein würde, stand außer Frage. Dasselbe galt für Brüderchen Vrooto, dem Markgrafen und formellen Staatsoberhaupt, auch wenn das nur auf dem Flimsi stand, welches wiederum nur in Rrooows Gedanken existierte, weil Togoria keine geschriebene Verfassung besaß. Ursprünglich hatte die schwarzweißbepelzte Togorianerin, von ihrem Politikstudium geprägt, in diesem Bereich größere Schwierigkeiten erwartet. Von der Uni her hatte sie ganz andere Dinge gehört. Besonders unter – wie hatte er geheißen? Cashew Outcast? Es war jedenfalls kein Name gewesen, den sich Togorianer gut merken konnten – hatte der Beitrittsausschuss nach ein strenges Regime geführt. Tatsächlich war die togorianische Innenpolitik das größere Problem gewesen und die konnte ihr auch jetzt in die blaue Sahnesuppe spucken. Wer sagte denn, dass alle Welt die Nachricht einfach schlucken würde, dass Togoria nun mehr oder weniger ein Familienbetrieb war? Die Matriarchin und der Markgraf waren gesetzt, am ehesten war sie gefährdet und Rrooow hatte den Eindruck, es hatte selbst innerhalb ihrer Delegation bereits begonnen. Malaaw war eine altgediente Matriarchin und Tyross war jung und ehrgeizig. Dass man sie nicht über die Geschehnisse auf Dac auf dem Laufenden gehalten hatte, war ja ein eindeutiges Zeichen. Die beiden versuchten, das Ruder zu übernehmen. Im Grunde musste Malaaw das Thema nur unter den anderen Stadtmatriarchinnen zur Sprache bringen, wenn sich dann eine Mehrheit gegen Caross bzw. ihre Mutter formte, war sie womöglich bald eine der Senatorinnen mit der kürzesten Amtszeit in der Geschichte der Neuen Republik.

Doch andererseits – was hatte sie denn groß zu verlieren? Dann ging sie eben zurück nach Rudrig. Bis dahin war die verlockende Jediausschusssitzung längst geschehen und sie hatte die Luft der großen Politik schnuppern dürfen. Sie durfte sich Senatorin nennen, vielleicht nur eine Zeitlang, danach wäre sie immer noch ehemalige Senatorin. Mehr wollte sie ja eigentlich gar nicht.

Derweil erklärte Belandri, wie es überhaupt zu der Situation hatte kommen können, dass eine frischgebackene Jungsenatorin kurzfristig in den Jediausschuss schlüpfen konnte. Das Procedere der Nachberufung von Senatoren war ihr vertraut, denn selbstverständlich lehrte man an der Universität von Rudrig, einer republikanischen Welt, Staatsrecht anhand des Beispiels der Neuen Republik. Wenn sie ihre grauen Zellen bemühte, bekäme sie vielleicht auch noch die Unterschiede zur Alten Republik auf die Reihe. Freilich bedeutete das, dass sie bestenfalls temporär dem Ausschuss zugehörte, aber wie schon beim Senatorenposten überhaupt galt: brauchte sie denn unbedingt mehr als das?


»Dass Proccedere isst mir vvertraut, Ssenatorin. In der Einschätzzung der Mehrheiten musss ichh euchh natürlichh glauben,«

Entgegnete die Togorianerin, die sich fragte, wie sie dastehen würde, fiele sie in der Abstimmung durch. Im Vorgriff auf einen positiven Ausgang bekam Rrooow allerdings schon einmal eine Datenkarte mit den Sitzungsunterlagen. Höchste Geheimhaltung! War das aufregend! Die Bepelzte spürte schlagartig ihr Herz laut pochen und fühlte sich schrecklich wichtig. Dabei drückte sie das Speichermedium an sich als wollte sie zu verstehen geben, dass sie jedem ihre Krallen spüren lassen würde, der versuchte, einen Blick darauf zu werfen.

»Ichh werde mit niemandem über den Inhalt der Jediauss-sschhusss-ssitzzung ssprechen, Ihr habt mein Wort!«

Gelobte Rrooow, und damit verabschiedeten sie sich voneinander. Belandri hatte Vorbereitungen zu treffen, die Togorianerin musste sich einlesen – und ihren Begleitern die Nachricht überbringen, dass sie nun die Senatorin war.

* * *
Malaaw hatte das Gefühl, dass ihnen das Wasser langsam bis zum Hals stand. Das Büro war voll mit Flimsis und Datenkarten, die sie nach besten Wissen und Gewissen sortiert hatten. Um einiges hatten Tyross und sie sich auch gekümmert, soweit sie dazu in der Lage waren, doch die Stapel mit all den Dingen, mit denen sich nur Rrooow auskannte, wurden immer höher. Wo steckte sie nur? Sie hätte heute nach Coral City zurückkehren sollen und war längst überfällig. Sie hatten auch schon Ehmaaa und Neemow losgeschickt, um sie zu suchen, doch die beiden waren noch nicht zurückgekehrt.

»Die hat doch nicht etwa beschlossen, dass sie direkt nach Rudrig weiterfliegt, jetzt wo ihre Mission ›Beitritt‹ abgeschlossen ist? War das nicht mal ihr Plan?«

»In dem Fall sind wir dann wohl unrettbar verloren. Ich weiß von der Hälfte dieses Krams nicht einmal, was er bedeuten soll!«


Erwiderte Tyross und versuchte, aus einem Dokument auf einem Datenpad schlau zu werden. Seine Bereitschaft, sich als Mann mit Technik auseinanderzusetzen war bewundernswert, aber wenn die Dinge komplizierter wurden, war er schnell mit seinem High Galactic am Ende. Zugebenermaßen hatte Malaaw auch keine Ahnung, was sie mit all den Protokollen und Vorlagen anfangen sollten, die täglich auf sie einprasselten. Sie hatte nur einige der erkennbar weniger wichtigen Schreiben und Formblätter in die Schränke ausgelagert, damit das Chaos nicht zu groß wurde.

»Du hast Rruuugh doch gebeten, ihr ins Gewissen zu reden?«


»Ja! Aber versprechen wollte sie nichts, und sie hat auch nicht mehr darüber gesprochen!«


Den beiden fiel jeweils ein Stein vom Herzen, als sie mit ihrem feinen Gehör ein Gespräch vor der Tür aufschnappten:


»Halt! Wer da!«

»Ichh bin ess, Jayne, lasss michh geffälligsst durchh oder du kannsst die Ssachhe mit dem Granatwerffer ganzz vvergesssen!«


Jayne hatte versucht, ihnen zu verklickern, dass ein Granatwerfer für den Personenschutz auf Mon Calamari unabdingbar war. Das war noch eins der Dinge, die sie für Rrooow liegen gelassen hatten, weil sie es nicht wirklich beurteilen konnten und die Dinger doch eher kostspielig zu sein schienen. Schließlich kam die Schwarzweiße zu ihnen und begann nach einer kurzen Begrüßung gleich, ein Nuna mit ihnen zu rupfen, auf togorianisch.

»Warum habt Ihr mich nicht über den Beitritt informiert? Ich stand vor Belandri wie eine Idiotin da!«


»Wie? Du wusstest von nichts? Tyross! Du hättest das Memo doch weiterleiten sollen!«

»Du hast doch gesagt, du informierst die Togorianer selbst über die tollen Neuigkeiten. Rrooow ist auch eine Togorianerin, deshalb dachte ich, du machst das.«

»Nein! Ich sagte, ich kümmere mich um das eine und du um das andere!«


»Ääh… war alles in Ordnung bei euch?«

Fragte Rrooow, die die Diskussion zwischen den Beiden augenrollend verfolgt hatte, mit Blick auf das Chaos, das im ganzen Büro herrschte. Auf einen Schlag stellte sich die Frage, ob sie weitermachte, nicht mehr so wirklich.

»Alles gut, nur ein kleines Missverständnis. Du kannst dir nicht vorstellen, wie viel Arbeit so ein Beitritt ist. Zwei Pfoten mehr hätten wir dringend gebraucht, das ist alles.«

Malaaw brachte es nicht fertig, der jungen Togorianerin einzugestehen, dass sie hier ohne sie komplett aufgeschmissen waren.


»Verständlich. Hört, ich habe lange über die Frage nachgedacht, ob ich nun auch das Amt der Senatorin bekleiden soll, auch im Hinblick auf mein Alter und der familiären Beziehungen…«

Sowohl Malaaw als auch Tyross spitzen die Ohren. Beide hatten ein ganz mieses Gefühl bei der Sache, denn Rrooow klang geradewegs so, als wollte sie ihnen verkaufen, dass sie wirklich hinschmiss und nach Rudrig zurückkehrte – und sie infolgedessen aufgeschmissen waren.

»Aber ich habe mich entschieden, weiterzumachen. Wir können hier in kurzer Zeit eine Menge für Togoria erreichen, aber um die sich uns bietenden Chancen zu nutzen, brauchen wir alles Know How das wir haben. Ich kann unser Volk nicht im Stich lassen.«

Von Tyross kam ein erleichertes Schnauben, Malaaw musste sich zusammenreißen, die Contenance zu bewahren und nicht in Jubel auszubrechen.

»Eine gute Entscheidung. Zu dritt können wir mehr bewegen als zu zweit. Nicht dass ich sagen wollte, dass wir nicht klargekommen wären, aber es gibt ein paar dringende Angelegenheiten, um die du dich kümmern solltest,«

Erklärte Malaaw und sah den inzwischen recht hohen Stapel mit Korrespondenz, die längst erledigt hätte sein sollen, an.

»Nachher. Ich muss heute Nachmittag noch in eine geheime Ausschusssitzung und muss mich noch einlesen. Ich kann aber nicht in die Details gehen, geheim und so.«


Wenn Rrooow herausfand, wie viel tatsächlich liegengeblieben war, hatten sie ein Riesenproblem.

* * *

Rrooow war überpünktlich in ›Fischbeins Schlemmerstube‹, dem Restaurant, in dem sie sich nach der Sitzung mit Senatorin Belandri und dem Jedirat verabredet hatten. Den Namen der Hapanerin erwähnend, wurde sie in ein nicht einsehbares Separée gebracht und stellte fest, dass sie die erste war. Gut, es war auch noch nicht die verabredete Zeit, aber nach einem ersten Sichten des Posteingangsstapels hatte sie das dringende Bedürfnis verspürt, schreiend aus dem Büro zu rennen. Nachgegeben hatte sie dem Bedürfnis nicht, aber Malaaw und Tyross eine Ladung ›Hausaufgaben‹ verpasst und anschließend das Büro verlassen.

In Gedanken war sie ohnehin noch bei der Sitzung. Die Zustimmung des Ausschusses zu einer geheimen Jedi-Mission im Sith-Tempel auf Bastion, um Coruscant zu retten! Viel aufregender ging es ja kaum noch. Zunächst hatte Rroow sich nicht wirklich etwas sagen getraut und dem Für und Wider der streckenweise hitzigen Sitzung gelauscht. Die Gefahr, dem Imperium einen Vorwand für eine Kriegserklärung an die Hand zu geben erschien ihr zu groß, gerade auch da Togoria durch die Nähe zum Imperium unmittelbar bedroht wäre. Im Laufe der Zeit überwog jedoch der Aspekt, dass es keine andere Möglichkeit zu geben schien und früher oder später würde das Virus Coruscant verlassen, oder eine der ebenfalls betroffenen nahen imperialen Welten, mit unabsehbaren Folgen für die Galaxis. Schließlich traute Rrooow sich auch den Mund aufzumachen, da sie nach und nach erkannte, dass so mancher Teilnehmer von der Materie oder überhaupt vom Jedi-Orden allgemein auch nicht mehr Ahnung hatte als sie. So war sie immerhin auf Coruscant gewesen, hatte mit Heilern gesprochen und auch an der vorangegangenen Sonderausschusssitzung teilgenommen. Am Ende stimmte sie dafür, wie Belandri und die Mehrheit, war irgendwo erleichtert, und hatte das Gefühl, das Schicksal der Galaxis mitzuentscheiden. Je nachdem wie sie ausging hatte die Mission das Zeug, Geschichte zu schreiben. Wenn ihr das jemand noch vor ein paar Wochen wer gesagt hätte!


Mon Calamari – Coral City – Fischbeins Schlemmerstube – Separée – Rrooow (allein)
 
Zuletzt bearbeitet:
Mon Calamari - vorm Senatsgebäude - Turima, Satrek

Als die blonde Hapanerin sich ihm näherte musste Satrek feststellen, dass wie zu erwarten viel von den Gefühlen der letzten Stunden verraucht waren - wahrscheinlich ein Schutzmechanismus, um sich vor Wahrheiten wie jenen, die Turima als Antwort auf seine Frage nannte, zu schützen.

Ich weiß. Du hast recht.

Er hätte ihr gerne widersprochen. Er hätte ihr gerne gesagt, dass es die Jedi-Abneigung der Hapaner war, weswegen sie sich nicht zusammen sehen lassen konnten, zumindest nicht in irgendeiner nicht-offiziellen Konstellation, und nicht als Senatorin und Jedi-Rat. Dass er selbst wahrscheinlich sein bester Leibwächter war blieb dabei ein schwacher Trost, denn wirklich alleine zu sein war, wie er seiner Frau recht geben musste, nahezu unmöglich.
Er seufzte.


Bist du dir denn sicher? Hast du nie an unserer “Berufung” gezweifelt?

meinte er leise und knapp, denn viel Zeit blieb ihnen nicht. Nicht nur die Leibwächter, die sicherlich diskret aber nichtsdestotrotz mit Ohren ausgestattet waren, sondern auch die “junge Senatskollegin”, von der Turima wie nebenbei gesprochen hatte, verhinderten ein eindringliches Gespräch.
Der Rat war sich nicht sicher ob er sein Gegenüber dabei anschreien oder selbst in Tränen ausbrechen würde. Gefühle und Jedi waren so eine Sache, und grade wenn aus der Berufung eine Erwartung wurde… Anstatt sich von der Macht berufen zu fühlen und irgendwo gegen Sith, Imperiale und zu hohe Steuerlast zu kämpfen fühlte er sich Erwartungen ausgesetzt, die er als Rat zu erfüllen hatte. Es war also weniger der Wille der Macht, dem er diente, als der Wille der Machthabenden.
Das war übertrieben, und lag wohl zu gleichen Teilen an seiner Aufgabe hier auf der bürokratischen Hauptwelt der Republik und dem ständigen Auge der Öffentlichkeit, das er auf sich ruhen fühlte. Auch das mochte Einbildung sein, aber wenn er sich jetzt die Robe auszog und eine Runde laut jodelnd über den Platz vor dem Senat rennen würde konnte er sich sicherlich binnen einer Stunde auf allen Holonachrichtensendern bewundern. Wahrscheinlich in Großaufnahme und mit detailierter Analyse durch Experten.
Es gab ihm etwas Genugtuung als er daran dachte, das wahrscheinlich jedem Wesen, das nackt vor dem Senatsgebäude herumjodelte zumindest etwas Aufmerksamkeit zuteil werden würde.
Erneut atmete er tief durch und umarmte Turima. Es war eine freundschaftlich-kollegiale Umarmung, und ließ sich sicherlich mit gemeinsamer Arbeit, Vertrauen und Kameradschaft erklären. Dabei flüsterte er,


Es muss doch einen Weg geben unseren Einfluss nutzen zu können um etwas mehr Normalität zu haben.

Der Satz hatte in seinem Kopf Sinn gemacht, aber jetzt war er sich dabei nicht mehr so sicher. Zum Glück blieb dafür jetzt keine Zeit, und Satrek lag wider Erwarten auch nichts daran diesen Umstand genau jetzt zu ändern. Vielleicht später, und vielleicht alleine mit Turima

Ich war lange nicht bei Fischbein. Ich bin gespannt, ob er mittlerweile Fleisch auf die Speisekarte genommen hat. So gut seine Sepia-Klopse auch schmecken, etwas Abwechslung würde ihm sicher nicht schaden.

meinte der Rat im Plauderton, und war selbst überrascht wie schnell er umgeschaltet hatte als die beiden den Weg zu ihrem Ziel antraten. Was sollte er auch sonst tun? Würde er sich von Turima trennen würde sich wahrscheinlich auch nichts ändern. Viel weniger konnten sie nicht voneinander haben, außer, dass ein solcher Schritt sie wahrscheinlich beide belasten würde, und Belastung hatten sie wahrlich genug.
Blieb zu versuchen die Beziehung zu verbessern, und ungeachtet der hapanischen Grundmeinung zu den Jedi waren ihre Berufe eigentlich eine gute Ausrede für eine Beziehung, wenn man es richtig anstellen konnte.
Der Jedi-Rat, der als Leibwächter einer hapanischen Senatorin das Leben rettete, und dann… Das klang wie der Klappentext eines Credit-Romans. Zum Glück war Fischbeins nicht weit weg, sonst hätte er sich noch Gedanken über das Deckblatt machen müssen.
Als sich die Tür vor ihnen automatisch öffnete und sie das für seine Begriffe sehr organisch und maritim konstruierte und eingerichtete Restaurang betraten - nach lokalen Maßstäben war es wohl eher “normal” oder “schlicht” - fragte er sich, ob die Freiheit Turimas Hand halten zu können ein Verzicht auf sein Amt als Rat wert war. Es war sowohl beruhigend als auch beunruhigend, dass er auf diese Frage keine klare Antwort geben konnte, und er tröstete sich damit, dass er wohl weder das eine noch das andere so wenig mochte, das er sich einfach davon trennen konnte.
Im Restaurant führte sie eine Bedienung zu dem scheinbar von der Senatorin reservierten Separee, wo sie die angesprochene Jungsenatorin vorfanden - zumindest ging Satrek einfach davon aus.
Er lächelte die Togorianerin freundlich aber förmlich an, verbeugte sich leicht und streckte ihr eine Hand entgegen.


Jedi-Rat Taphon, zu ihren Diensten. Und weil ich hoffe, dass der Abend nicht so förmlich verläuft - Satrek genügt.

Die Hoffnung, mit Turima ein tiefschürfendes Gespräch über ihre Beziehung und ihre Zukunft führen zu können war längst verschwunden. Aber wahrscheinlich war es besser so, denn beide hatten ihre Aufgaben, die ihnen, auch wenn sie es wahrscheinlich beide nie so sagen würden, wichtiger waren als alles andere.

Mon Calamari - Fischbeins Schlemmerbude - Turima, Rroow und Satrek
 
Mon Calamari - Coral City - Vares' Büro - Vares, Mitglieder der BTUE (per Holo-Übertragung)

"Vares, haben Sie unser lästiges Problem lösen können?

Der stämmige Neimodianer Goran Nuray grölte seine Frage geradezu heraus und es wurde Vares schlagartig ein wenig warm ums Herz, weil er ganz genau wusste, dass seine Kunde auf offene Ohren stoßen und für Erleichterung sorgen würde. Es war eine Sitzung von ungemeiner Dringlichkeit und angesichts der momentanen Lage und trotz seiner jüngsten Erfolge, die er auf Mon Calamari erzielen konnte, eine schwierige Lage, in der sich die BTUE im Moment befand. Immer wieder zwitscherten ihm seine Vögel von Spitzeln innerhalb des Konsortiums, die die parteiliche Konkurrenz auf Eriadu mit gefährlichen Details versorgten. Unmittelbar vor den Wahlen war es eine tickende Zeitbombe, die das noch wackelige Fundament des aufstrebenden Zusammenschlusses der fünf verschiedenen Unternehmen immens bedrohte. Die illegalen Aktivitäten der Union und ihre Verknüpfungen in der Unterwelt stellten ein gefundenes Fressen für die politischen Gegner der liberalen Partei dar, die der konservativen Wirtschaftspartei nur allzu gerne Korruption vorwarf. Wenn die politische Komponente ihres Planes wegbrach, würde ihr gesamtes Kartenhaus in sich zusammenfallen und die hohen Ambitionen der Allianz nicht mehr ansatzweise in Reichweite seien. Es war ein gewaltiger Druck, der auf den Schultern des beleibten Senators lastete und sein Terminkalender war von unten bis oben mit verschiedensten Punkten gespickt, doch diese Konferenz hatte er nicht verpassen dürfen. Durch die sichere Verbindung, die ihm durch Hacker der Schwarzen Sonne ermöglicht wurde, war es ihnen möglich, offen zu sprechen und das taten sie schon seit einer halben Stunde. Immer wieder fielen sich die Partner in die Worte und mehr als einmal seufzte Vares innerlich. Die Lage war mehr als angespannt.

"Der Kopfgeldjäger aus dem Huttenraum hat unser lästiges Problem für alle Ewigkeiten beendet. Er sprach davon, dass ihn eine der im Bordell angestellten Bediensteten erkannt haben soll, eine Nebensächlichkeit, um die Sie sich vielleicht noch kümmern sollten."

Sie dürre Silhouette des Muun Thsun Irhuun, die zierliche aber lauernde Statur der Gossam Lhsa Kaj und das etwas krumme Erscheinungsbild des Gran Thaam Theem: sie alle schwiegen und warteten auf das Wort ihres vermeintlichen Kopfes, des Neimodianers in der Mitte der übertragenen Personen.

"Gut...gut. Lhsa, Sie übernehmen die Angelegenheit mit dem Bordell. Ohne Risiko."

Natürlich wusste Vares, was das bedeutete. Die Gossa war durch und durch durchtrieben und hatte einen Krieg um das Erbe ihrer einst wohlhabenden Familie geführt und gewonnen, indem jeden einzelnen ihrer Verwandten beseitigt hatte. Ihr dicht gespinntes Netz aus Spitzeln, Unterhändlern und Attentätern lauerte in den Gassen überall auf Eriadu auf das Kommando, jedwede Gefahren auf Kommando zu beseitigen. Ohne Risiko bedeutet für die Insektoide nicht, die mitwissende Angestellte zu beseitigen, nein, Lhsa würde den ganzen Laden samt aller drinnen befindlichen Personen hochgehen lassen. Und zwar so, dass man es trotzdem als Unfall hinbiegen konnte. Unter den Schichten seiner Robe schüttelte es den so sanft wirkenden Politiker beim Gedanken an die Brutalität der intriganten Nichtmenschin. Der interessante wie mysteriös wirkende Mann mit dem Hut namens Charles Duke hatte Eriadu inzwischen wieder verlassen und war dabei, andere Dienste im Namen des Syndikats zu erledigen. Ansonsten hätte Vares wieder auf dessen Arbeit gesetzt, da er sowohl selbst vom Mitwissen der Frau bedroht war, als auch schon im Auftrag vorher seinen Nutzen bewiesen hatte.

"Thsun, was hat Ihre Analyse ergeben? Jetzt, wo wir uns der lästigen Themen entledigt haben, sollten wir uns noch kurz den Zukunftsvisionen unserer Allianz widmen. Trotz unserer momentan brenzligen Lage, ist es dringlich, weiter nach vorne zu sehen."

Man musste dem dicken Neimodianer lassen, dass er die Geschicke der Allianz immer im Blickfeld hatte und vielseitig denken konnte. Er war der Mann, der sie alle zusammengeführt hatte und das Potential in jedem der vier aufstrebenden Kollaborateure erkannt hatte. Er gab den Ton an und wie immer hielt sich Vares im Hintergrund und sprach nur, wenn er auch gefragt wurde.

"Meine Eigenstudien im Bezug auf die neutrale Welt Serenno haben sich bestätigt, vor allem im Hinblick auf den jüngst verübten Anschlag, dem ein Großteil ihrer politischen Führung zum Opfer gefallen ist. Die Familie agiert dort im eigenen Interesse und so wie ich es sehe, können wir am Erfolg der verschiedenen Untergrundorganisationen und Paramilitärs partizipieren. Ich prognostiziere eine beachtliche Gewinnspanne, wenn es uns gelingen sollte, unser logistisches Netzwerk auf den umliegenden Welten wie Mirial, Telos und Toprawa auszuweiten. Ich schlage vor, die nötigen Vorkehrungen zu treffen und bereits ein spezifisches Budget für die Serenno-Angelegenheit aufzustellen."

"Ähnlich wie im Bezug auf Coruscant könnte ich mir gut vorstellen, politischen Einfluss auf Eriadu und vielleicht sogar Mon Calamari zu üben. Die Lobby der KWPE würde die Gelegenheit dankend annehmen, den pro-republikanischen Widerstand auf Serenno zu versorgen. Vielleicht stimmt sie eine solche Gelegenheit milde. Der Senat wird sich vielleicht ebenfalls zu einer Unterstützung bewegen lassen."

Der Muun war ein eiskalt berechnendes Wesen, der mit seinen Prognosen nur selten falsch lag. Bei den bisherigen Gelegenheiten, die er für die Union erkannt hatte, lag er bisher immer goldrichtig, weshalb Vares seinen Fähigkeiten traute und ihm in dieser Sache nicht nur beipflichtete, sondern auch seine Unterstützung bot.

"Ihr Vorschlag gefällt mir, Thsun. Thaam, seien Sie so gut und loten Sie unsere Möglichkeiten bezüglich eines möglichen Budgets für Serenno aus. Es wäre mir lieber, unser mögliches Vorhaben aus eigener Tasche zu finanzieren, sollte dies jedoch nicht realistisch sein, bitte ich Sie, unsere Kontakte beim Bankennetz der Sonne zu kabeln. Vares, kontaktieren Sie zu gegebenem Zeitpunkt die Köpfe der Rüstungslobby. Und vergessen Sie nicht, den Platz der BTUE in ihrem Kreis anzusprechen. Gerade in diesem Zeiten sollten wir bemüht sein die freien Lücken zu schließen und unseren eigenen Nutzen daraus zu ziehen.

Vares nickte und zog aus seiner Robe die Unionsklinge, die er wie alle anderen in die Luft streckte. Ein Ritual, welches jede ihrer Sitzungen beendete.


Mon Calamari - Coral City - Vares' Büro - Vares, Mitglieder der BTUE (per Holo-Übertragung)
 
Mon Calamari - Coral City - vor dem Senatsgebäude - Satrek und Turima


Turima horchte nachdenklich für einen Moment in sich hinein. War sie sich sicher, dass sie hier auf dem richtigen Platz war? Ja, es fiel ihr schwer sich selbst irgendwo anders vorzustellen als in der Politik, irgendwo, wo sie etwas bewegen konnte, wo sie Einfluss hatte. Irgendeinen Bauerhof zu bewohnen und Tiere zu hüten oder ein langweiliger Bürojob in einer Import-Export-Firma, wo sie tagein, tagaus dasselbe machte, das wäre ihr ein Graus. Daher schüttelte sie langsam den Kopf und sah Satrek fest in die Augen.


"Nein, ich denke, dass ich hier am richtigen Platz bin. Am Puls der Zeit, an einem Ort, wo große Politik gemacht wird, wo galaxisweisende Entscheidungen getroffen werden. Warum glaubst du wohl, dass ich mich damals schon für den Senatorposten beworben habe als die Königinmutter zusammen mit dem königlichen hapanischen Rat jemanden für diesen Posten gesucht haben? Ich wollte schon immer mehr sein als eine x-beliebige Diplomatin am Königinnenhof. Das mochte für viele vielleicht die Erfüllung sein, aber für mich nicht, Satrek. Darum bin ich hier. Aber glaube mir, ich bin froh, dass ich dich getroffen habe, nicht zuletzt wegen Mira",


gab sie ihm leise zurück.


"Daher wüsste ich auch nicht wie wir beide es schaffen können mehr Zeit für einander zu haben. Du hast ja als Jedi auch so viele Verpflichtungen. Aber so spät dürfte es trotz Rrooow nicht werden, insofern komm doch noch mit zu mir..."


lud sie ihn nochmals ein, ehe sie beide wieder zurück in ihre Rollen fielen und sich mit den zwei Leibwächtern auf den Weg zu Fischbein machten.


"Ich auch nicht",


erwiderte sie, während sie die zwei Straßen entlang gingen bis zur Schlemmerstube, auf Satreks Überlegungen, ob Fischbein mittlerweile auch Nichtfischgerichte servierte. Es war kein übermäßig großes oder prächtiges Lokal, sondern eher gemütlich, aber dennoch nobel und die Küche war gut. Der etwas privater gestaltete Rahmen passte auch sehr gut zu den Bedürftnissen von Senatoren und anderen einflussreichen Wesen, die irgendwo ungestört essen und sich dabei unterhalten wollten. Auch die ruhigen, maritimen Blautöne, in welchen das Innere gehalten war, wirkte irgendwie beruhigend, fand die Hapanerin. Eine Bedienung brachte sie auch umgehend zu ihrem Separée, wo Rrooow bereits an dem für sie reservierten, nicht einsehbaren 4er-Tisch wartete. Satrek begrüßte sie sogleich charmant und stellte sich bei der schwarzweißen Togorianerin vor. Lächelnd nickte Turima Rrooow zu.


"Ah, Senatorin Rrooow. Ich hoffe Sie warten nicht allzu lange, aber wir sind zu Fuß hierher gegangen. Die Bewegung tat gut nach der doch längeren Ausschusssitzung. Wir müssen diesbezüglich übrigens nicht vor Satrek Geheimhaltung waren, dass er ist als Jedirat mit der ganzen Problematik vertraut und wird auch die Entscheidung der republikanischen Regierung auf Mon Calamari an die Jedi weiterleiten."


Nachdem sie dies klargestellt hatte, setzte sich Turima an den Tisch. Die Leibwächter der Hapanerin warteten draußen an einem Tisch, wo sie ebenfalls essen, aber auch den Zugang zu ihrem Separée im Auge behalten konnten. Eine Bedienung brachte zügig die Karte und mit einem Schmunzeln stellte die blonde Diplomatin fest, dass der dicke Mon Cal seiner Linie treu geblieben war. Hier gab es wirklich nur Meeresgetier. Aber da Mon Calamari fast nur aus Meeren bestand war dies auch kein Wunder. Dennoch war die Auswahl und Abwechslung groß. Die Hapanerin selbst hatte auch noch längst nicht alles probiert und manches war ihr auch suspekt, obwohl es von der Bedienung, einem männlichen Quarren angepriesen wurde. Die besaßen einfach andere Geschmacksknospen und dass ein Gericht für Menschen und Nahmenschen geeignet war hieß noch lange nicht, dass es ihr auch schmeckte. Umso gespannter war die Hapanerin insgeheim, was ihre katzenartige Senatskollegin denn essen würde. Meeresgetier müsste es auch auf Togoria geben, aber es unterschied sich gewiss von der Fauna Mon Calamaris. Als sich Turima schließlich für einen grünen Fisch entschieden hatte, den sie bereits einmal gekostet hatte legte die Speisekarte bei Seite, um ein Gespräch in Gang zu bringen.


"Ich weiß nicht, ob du schon über die Entscheidung des Jediausschusses informiert worden bist, Satrek, aber ich habe nicht gedacht, dass es doch so eindeutig wird. Auch wenn es eine schwierige Entscheidung für den Jediausschuss war, denn unter Umständen kann diese Mission der Jedi wieder zu Krieg mit dem Imperium führen, aber wir haben die Pläne der Jedi gebilligt und werden dem Kanzler raten dasselbe zu tun. Ich hoffe sehr, dass die dafür vorgesehen Jedi erfolgreich sind. Coruscant braucht dringend ein Heilmittel",


fügte sie seufzend hinzu und warf dabei wieder einen Blick auf Rrooow.


"Wie hat Ihnen Ihre erste Ausschusssitzung nach lediglich ein paar Tagen als Senatorin gefallen? Wie Sie mitbekommen haben geht es hier wirklich um wichtige Dinge, weitreichende Entscheidungen - und ganz ehrlich deutlich interessanter als der Haushaltsausschuss."

Dabei zwinkerte sie der Mitsenatorin kurz zu.

"Sie können sich daher auch gerne um einen dauerhaften Sitz in diesem Gremium bewerben. Es gibt immer wieder Umbesetzungen",


erwähnte sie in voller Absicht. Sie hoffte nur, dass Satrek Rrooow nicht darauf ansprach wie voll der Terminkalender eines Senators üblicherweise war. Die Togorianerin sollte ja brav auf Mon Cal in ihrem jetztigen Amt bleiben!


Mon Calamari – Coral City – Fischbeins Schlemmerstube – Separée – Satrek, Rrooow und Turima
 
Mon Calamari – Coral City – Fischbeins Schlemmerstube – Separée – Satrek, Turima und Rrooow

Es dauerte eine Weile, bis Rrooows Verabredungen erschienen, ein naturgemäßer Nachteil, wenn man viel zu früh zu einem Termin erschien. Allerdings hätte die Katzenartige, die sich nun offiziell Senatorin nennen durfte (glaubte sie wenigstens, denn der ganze Vorgang war um einiges unkomplizierter abgelaufen als es im Staatsrechts-Lehrbuch stand), eh nicht gewusst, was sie noch größeres hätte anfangen sollen. Dafür war sie viel zu aufgekratzt – sie hatte das Gefühl, die Wände hochgehen zu können, was im wörtlichen Sinne vermutlich auch stimmte. Fischbeins Schlemmerstube war ein wenig nach Klischee eingerichtet – es gab Fischernetze an den Wänden und an einigen Stellen Holzplanken, die wie die eines antiken Fischkutters aussehen sollten. Außerdem hatte Rrooow natürlich viel zu viel Angst gehabt, zu spät zu kommen, wofür es unzählige mögliche Gründe gab. Jayne war sicher einer der prominentesten. Die junge Katzenfrau hatte Ehmaaa damit beauftragt, ihn im Auge zu behalten, während er so tat, als würde er das Restaurant bewachen. Vermutlich, damit es nicht gestohlen wurde oder ähnliches. Rrooow fragte sich, ob das auf Dauer gut gehen konnte mit ihm, aber professionelle Security war viel zu kostspielig und Togorianer zu wenig ortskundig und zu auffällig.

Schließlich traf Turima mit einem auffällig haarlosen Menschen (Satrek) ein, welcher nach deren Maßstäben vermutlich als recht groß galt. Sie fragte sich, warum er kein Fellimitat trug. Sogar Jayne hatte seine Mütze an, die zugegebenermaßen nicht nach Fell aussah, und das obwohl er doch einigermaßen Kopf- und sogar Gesichtsfell besaß. Aber wirklich viel Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, hatte sie nicht, denn das musste der angekündigte Jedirat sein! Die ein wenig nach braunem Fell aussehende Robe sprach nämlich auch dafür – Belandris Leute waren anders gekleidet. Sie stand auf, sobald sie sie sah und der Rat begrüßte sie überaus freundlich, was die Bepelzte so nicht erwartet hatte. In den Holofilmen, die sie an den Holoabenden an der Uni gesehen hatte, waren Jediräte meistens sehr ernst wirkende Leute möglichst fremdartiger Spezies, deren einzige Emotion die Sorge angesichts der Gefahr war, in der die Galaxis seit der Intro-Actionszene des Filmes schwebte. Dass er ihr gestattete, ihn beim Vornamen zu nennen (bei der Macht, war das aufregend!) brachte sie ein bisschen in Verlegenheit, weil sie den Gefallen nicht erwidern konnte. Die angebotene Hand ergriff sie vorsichtig und schüttelte sie.


»Ess, äh, isst mir eine wahnssinnige Ehre, äh, ssie kennenzzulernen Rat Taphphon, äh, ich meine Ssatrek. Ichh, äh, meine Name isst Rrooow von Caross, aber, äh, ihr könnt michh sselbsstvversständlichh Rrooow nennen, weil äh, dass ehrlichh gessagt mein einziger Name ist,«


Brachte sie nur mühevoll hervor. Gut, dass niemand die Anzeichen togorianischer Verlegenheit an ihr deuten konnte. Bei Belandri gestaltete sich die Sache naturgemäß schon deutlich einfacher.

»Sschhön, euchh wiederzzussehen, Ssenatorin. Ichh bin ssehr ffroh, dass diesses Trefffen heute zzusstande kommt und auchh, dasss beim Eintreten nichht etwa von einem bärtigen Mensschhen mit Pelzzmantel und Strickmützze belästigt wurden? Ess isst okay, ichh bin auchh eben ersst gekommen,«

Log sie, aber dass es ihr nichts ausmachte, stimmte ja auch. Dass sie im Separee frei über die Sitzung sprechen konnte war von Vorteil. Rrooow nahm an, dass weitere Maßnahmen gegen potentielle Mithörer vorhanden waren, denn sie hörte auch von draußen kaum Geräusche. Ihr empfindliches Gehör konnte normalweise nämlich so manches andere Gespräch mithören, wenn sie das denn wollte. Auch den Kellner hörte er erst, als er sich unmittelbar näherte. Den Wunsch der Togorianerin nach einem Glas blauer Milch als Getränk kam er nach einigem Zögern nach, was sie von anderen Etablissements aber auch in der Form kannte. Angesichts der Preise auf der Speisekarte musste sie zunächst schlucken, so dass sie sich schnell für Fischgulasch entschied, eines der billigsten Hauptgerichte. Sie fragte nach, ob es mit Sahne zubereitet wurde, blieb aber aus Kostengründen bei ihrer Wahl, als die Bedienung es verneinte.

Turima begann im Anschluss, ihm von der Entscheidung des Jediausschusses zu berichten und auch von der Gefahr, die damit verbunden war, wenn die Mission aufflog. Rrooow wurde indes gefragt, wie es ihr gefallen hatte. Dass dort teilweise wahnsinnig wichtige Themen besprochen wurde, wusste sie ja jetzt. Ihretwegen hätte es gerne etwas ruhiger angehen dürfen, sogar Haushalt wäre okay gewesen. Doch natürlich war es auch sehr spannend gewesen, Einblick in solche Dinge zu bekommen. Allein, dass es als so gut wie sicher galt, dass Imperator Allegious hinter dem Virus auf Coruscant steckte – eine Ungeheuerlichkeit, die der Öffentlichkeit freilich nicht bekannt war. Auch in der Sonderausschussitzung zu den Coruscanthilfen war das nicht thematisiert worden, und sie zählte jetzt zu dem exklusiven Kreis, die davon wussten.


»Ichh war mir zzunächhst nichht sichher. Man glaubt, dasss ess ein Heilmittel auf Basstion gibt, ssichher isst ess aber nichht. Ffallss die Ssachhe auffffliegt und dass Imperium Krieg will, denke ichh nichht, dasss ess einen Untersschhied machhen wird, dasss die Jedi nachh außßen alleine die Vverantwortung ffür die Ssachhe übernehmen wollen. Ssie werden dasss nichht glauben, denke ichh, und die Öfffentlichhkeit den Jedi aber die Sschhuld daffür geben. Anderersseitss isst die Urhebersschhafft des Vvirussess dann kein Geheimniss mehr – ichh weißß ess nicht. Ess war sschhon etwass vviel an Vverantwortung ffür eine allerersste Jediausssschhusssssitzzung und ichh hofffe, dasss wir dass Richhtige getan haben. Aber ichh würde gerne weiter mitmachhen. Haushalt wäre nichht sso mein Ding. Die Jedi und die Machht interesssieren michh dagegen ssehr. Sstimmt ess, dasss der Jedirat immer auss genau zwölff Personen besteht, Rat Ssatrek

Davon abgesehen hatte sie das Gefühl, dass die Jedi immer Fürsprecher mit Einfluss gebrauchen konnten, und den würde sie haben, falls man sie zum dauerhaften Ausschussmitglied ernannte. Die Vorstellung allein, wie wichtig sie auf einmal war, ließ Rrooow schwindlig werden. Aber sie war auf Coruscant gewesen, wenn sie den Jedi so helfen konnte, würde sie es tun.


Mon Calamari – Coral City – Fischbeins Schlemmerstube – Separée – Satrek, Turima und Rrooow
 
Mon Calamari - Fischbeins Schlemmerbude - Turima, Rrooow und Satrek

Turimas Worte hätten Satrek eigentlich traurig stimmen sollen, aber aus irgendeinem Grund kam es nicht dazu. Wahrscheinlich hatte er damit gerechnet, und er selbst hatte sich ja genauso wie sie für ein Leben für die Allgemeinheit entschieden. Da war es wohl zuviel verlangt hoffen zu können, dass die Hapanerin ihre Entscheidung je ändern würde. Er selbst… Nun, die Umstände hatten ihn schon mehrmals bis kurz vor diese Entscheidung getrieben, aber bisher war er selbst auch noch nicht so weit gekommen.
Genauso wie er das, was man durchaus als Ablehnung jeder Art von “richtiger” Beziehung auffassen konnte, an sich abprallen ließ, war seine Reaktion auf die Einladung durch die Senatorin eher verhalten.


Wenn du keine anderen Verpflichtungen hast…

mente er höflich zurückhaltend, auch wenn er insgeheim hoffte, dass sie sich bei diesem Besuch irgendwie aussprechen und “versöhnen” könnten, auch wenn er im Moment nicht mal sicher war, dass die beiden über genug Beziehung verfügten, um so etwas möglich zu machen. Aber der Rat war bereit den Funken Hoffnung etwas glimmen zu lassen.
Das Interieur von Fischbeins Laden war so wie er es in Erinnerung hatte, auch wenn er so betrachtet nicht allzu oft hier gewesen war. Er folgte der Hapanerin an den privat gelegenen Tisch und begrüßte die haarige Angelegenheit, die sich als Rrooow vorstellte. Er war es gewohnt, dass Leute merkwürdig auf Jedi reagierten. Alles von betretenem Schweigen bis hin zu offener Anfeindung war ihm schon begegnet. Diese junge Senatorin lag dabei in dem wenig frequentierten Bereich gefasster Nervosität, was aber vielleicht auch an ihrer etwas anderen Aussprache lag.


Es ist mir eine Freude Sie - ich meine dich kennenzulernen, Rrooow.

Seine Informationen über die kürzliche Sitzung des Jedi-Ausschusses waren spärlich, aber er konnte sich genug zusammenreimen um dem Gespräch zu folgen. Das er währenddessen die Karte studierte gab ihm zusätzlich die Möglichkeit sein oberflächliches Wissen lange genug zu überspielen bis er ausreichend Informationen hatte um auf den Kommentar der haarigen Senatorin eingehen zu können.
Aber zuvor bestellte er eine Spezialität der südlichen Kontinente, bei dem, so wie er das verstand, ein tintenfisch-artiges Tier mit den eigenen pürierten, gewürzten und gebratenen Innereien gefüllt serviert wurde. Er bedankte sich bei dem Quarren und ignorierten dessen leicht geweitete Augen als er diese Bestellung entgegennahm.


Ich denke wenn das Imperium Krieg will wird es Krieg geben,

antwortete er, nachdem die Bedienung den Bereich verlassen hatte um die Küche zu informieren.

Wenn wir davon ausgehen, dass das Virus auf imperialem Mist gewachsen ist - und das tun wir ja - dann ist das doch eine Kriegserklärung in sich selbst. Wenn die Republik Interesse daran hätte bräuchten wir nur an die Öffentlichkeit gehen damit, und wir hätten Krieg.

Er fragte sich wie viele Stimmen in der Republik einen solchen Schritt ungeachtet der militärischen Fakten - die ohnehin nicht vielen bekannt waren - mittragen würden. Wahrscheinlich zu viele.

Allerdings ist es schwer irgendetwas zu beweisen, vor allem ohne das nicht fünf Experten oder Organisationen die Richtigkeit von praktisch allem anzweifeln, und das medienwirksam im Holonet. Umgekehrt ist es viel zu leicht möglich tatsächlich Fehlinformationen in die Welt zu setzen. Woher soll man also wissen, ob diese Experten nicht Recht haben?

Der Jedi-Rat schwieg einen Moment, als die Getränke kamen. Wahrscheinlich war er über die Jahre zu zynisch geworden, aber er hatte Verständnis für jene Bürger auf beiden Seiten die dazu übergegangen waren Nachrichten bedingungslos zu glauben oder pauschal abzulehnen. Sowohl Imperium als auch Republik hatten sich oft genug medienwirksame Schnitzer geleistet, die ausreichten jede Glaubwürdigkeit auszumerzen. Vor allem, wenn sie dann im Gegenzug entsprechend dargestellt und ins rechte (oder falsche) Licht gerückt wurden.

Einen Krieg zu bewerkstelligen ist nicht schwer. Es ist nie schwer, und ich habe das Gefühl heutzutage ist es besonders einfach. Manchmal frage ich mich wie es früher war, in der Zeit vor intergalaktischen Reisen. Haben die Leute damals das was wir heute machen im Kleinen “nachgespielt”, zwischen einzelnen Ländern oder Kontinenten? Oder waren sie damals gescheiter als wir?

Er nahm einen Schluck der salzig Gischt-Brause bevor er weitersprach. Es war kein gutes Thema für ein angenehmes Gespräch bei Tisch, aber was sollte man bei der momentanen politischen Lage anderes erwarten?

Immerhin haben wir den Vorteil, große Schlachten ins All verlegen zu können. Aber bitte entschuldigt, ich denke meine Sichtweise ist etwas zu… zynisch. Es beruhigt mich zu wissen, dass es trotz all der Zerstörung und dem Leid einem Großteil der Bürger in der Republik doch eigentlich recht gut geht - uns wahrscheinlich eingeschlossen. Wir sollten den Abend genießen.

Er besann sich auf das, was das haarigere seiner Gegenüber eben noch gesagt hatte. Etwas verlegen bezüglich seiner Ausschweifungen lächelte er die Katzenartige an.

Ja und Nein, was den Rat angeht. Es gibt einige, nennen wir sie Traditionalisten, die Wert auf die Zahl legen - und auch hier gibt es unterschiedliche Meinungen - und es gibt jene, die sich für ein fähigkeitsbasiertes System einsetzen. In der langen Geschichte des Ordens gab es beides mehrfach, und ich persönlich sehe keine Anhaltspunkte dafür, dass es den Jedi bei der einen oder der anderen Variante besser ergangen war. Auch Jedi sind nur Wesen,

fügte er hinzu,

die aus persönlichen Beweggründen handeln oder altruistische Motive durch ihre persönliche Filter sehen. Und auch wenn dabei manchmal wenig optimale Entscheidungen herauskommen sollte es wahrscheinlich nicht anders sein.

Einen Moment lang schwieg er und betrachtete Turima Unwillkürlich fragte er sich, wer von beiden sich wohl länger kämmte, aber die Frage verwarf er schnell. Es gab andere Arten von Filz über die sie reden konnten, die näher am Thema der Fehlbarkeit von Verantwortungsträgern lag, und er lächelte als ihm bewusst wurde, dass ihm die Brause tatsächlich etwas zu Kopf gestiegen war.

Wenn ich fragen darf, Senatorin, ich meine, Rrooow... Und dich auch, Turima, habt ihr jemals davon geträumt Jedi zu sein?

Egal was dabei herauskam, es war mit Sicherheit ein angenehmeres Thema als Krieg, Zerstörung und Fehlinformation..

Mon Calamari - Fischbeins Schlemmerbude - Turima, Rrooow und Satrek
 
[Calamari-System :: Mon Calamari :: Coral City :: Raumhafen :: Militärischer Sperrbereich :: Landeplattform MCC7] Nashana, "Frost" und sein Team, Senatorin Kosh, Leutnant Lsu

Mit ruhiger Stimme fasste die Togruta das ihr mitgegebene Dossier zusammen. Eine Untersuchung des Senats bezüglich der Lage auf Tirahnn und eventueller Geheimdienstlicher Mittel und Güterlieferungen zur Finanzierung der Revolution im Gegenzug an einen Anschluss an die Republik unter dem Deckmantel einer Geschäftsreise von Murrow-Delentes Shipyards welche Nashana als Teilhaberin vertreten würde. Offiziell würden sie den Planeten aufsuchen um einen Standort für die neue Exportzentrale auszusuchen und erste Anwerbungen für Management und planetare Vertreter aus den Reihen der Bevölkerung durchzuführen. Das Imperium hatte MDS bereits eine Lizenz und eine Ansiedlungserlaubnis ausgestellt, Senatorin Kosh war vom Geheimdienst bereits mit einem Hintergrund als größte Investorin der Firma ausgestattet worden und die Republikanischen Soldaten sowie Nashanas Schutztrupp bildeten Anwälte und Sicherheitspersonal der beiden Industriellen. Für Nashana hatte man sich anscheinend keine großartige Geschichte zurechtgelegt... sie war sie selbst, mit dem Unterschied das sie nicht für den Senat sondern seit der Zal-Affäre für ihren Bruder arbeitete. Eine Kontaktperson auf Tirahnn war nicht angegeben, man würde sie finden war das einzige gewesen, dass Daxin seiner neuen Rechten Hand mitgeteilt hatte bevor er sie mit dem Verhandlungsauftrag zurück gelassen hatte. Was nicht in den Unterlagen stand, was der Mann von Barancar Nashana jedoch unmissverständlich zu verstehen gegeben hatte war dass sie zudem Zeugen zusammensuchen sollte die auf der kommenden Konferenz der 21 das politische Klima in Richtung der Republik wenden würden. So zumindest die Idee...

"Da man sie und ihren Zug mit keinem weiteren Wort in den weiteren Beschreibungen erwähnt Miss Lsu, nehme ich mal an dass sie ihre eigenen Anweisung haben? Oder sind sie so etwas wie Mobiler Verhandlungspfand?", Nashana musste ein wenig schelmisch lächeln, die Soldaten waren sehr wahrscheinlich eine Art Vorauszahlung, entweder um aktiv am Kampf teilzunehmen oder aber um die Revolutionäre professionellem militärischen Training zu unterziehen. "Ach und bevor ich das vergesse, sie und ihre Leute sollten sich umziehen. Kleidung mit Firmenaufschrift und solche Sachen habe ich alle mitbekommen... und Miss Lsu... sie sollten ein Kleid tragen. Für eine Sekretärin und Beraterin in theoretischen Sicherheitsfragen sehen sie vielleicht ein bisschen zu... hart aus.", versuchte Nashana zu erklären, während sie durch ihre eigenen Sachen kramte und schließlich ein vielleicht etwas kurz geratenes aber auf jeden Fall edles Schwarzes aus dem Schrank beförderte und es der etwas missmutig dreinblickenden Soldatin vor den Körper hielt. "So etwas hier Beispielsweise, immerhin gilt 'Sex Sells'."

Nach einigem murren seitens der Lieutenant und einer letzten Fragerunde trennten sich die drei um sich jede ein wenig Schlaf zu gönnen, während die Condor abhob und unter Volllast ihrer überdimensionierten Triebwerke den Weg in Richtung des Imperialen Raumes antrat.

[Calamari-System :: Mon Calamari :: Coral City :: Raumhafen :: Militärischer Sperrbereich :: Landeplattform MCC7] Nashana, "Frost" und sein Team, Senatorin Kosh, Leutnant Lsu

-> weiter im Thread Tirahnn
 
Mon Calamari – Coral City – Fischbeins Schlemmerstube – Separée – Satrek, Rrooow und Turima


Turima musste leicht schmunzeln als sich Rrooow letztlich für Fischgulasch entschied. Bei solch eintopfartigen Gerichten konnte man nicht viel falsch machen oder vielleicht war die Togorianerin vorsichtig, was den calamarianischen Fisch betraf oder es war schlicht und ergreifend der Preisniveau, welches sie etwas abschreckte, kam der Hapanerin in den Sinn. Dennoch glaubte sie, dass die Pelzige durchaus mit ihrem Gericht zufrieden sein würde. Sie selbst hatte es bereits probiert und für passabel erachtet. Satreks Wahl dagegen war nach Turimas Empfinden sehr mutig. Innereien waren geschmacklich eigen, aber so etwas hatte den Jedi ja noch nie abgehalten etwas Neues auszuprobieren. Was die Togorianerin im Übrigen damit meinte, dass sie jemand beim Eintreten belästigt haben konnte, erschloss sich ihr nicht. Ihr hatte sich niemand, der so gekleidet war in den Weg gestellt, aber sie hatte ja auch ihre eigenen Leibwächter und Satrek bei sich gehabt. Daher schüttelte sie nur kurz den Kopf. Nach dem Vorstellen kam das Gespräch dann recht schnell auf die vergangene Ausschusssitzung.


"Sie haben das Richtige getan, Senatorin. Auch wenn es eine sehr weitreichende Entscheidung war, so blieb im Grunde doch keine andere Wahl. Dies ist es zudem doch, was die Republik vom Imperium unterscheidet. Das Imperium setzt solche Viren ein, während die Republik sogar bereit ist wieder Krieg zu riskieren, um Coruscant und seine Bürger zu schützen. Diese Unterschiede sind immens wichtig, Rrooow. Daher können wir auch die Entscheidung der Jedi, diese Mission zu unternehmen mittragen, wenn auch nicht öffentlich. Was einen permanenten Sitz im Jediausschuss betrifft, so kann ich Ihnen sagen, dass es immer wieder zu Umbesetzungen kommt. Mal sind es Wahlen, mal ändern sich die Prioritäten der jeweiligen Planeten, so dass eine Umbesetzung des Ausschüsse gewünscht wird. Ich werde meine Sekretärin damit beauftragen nachzuforschen, wann die turnusmäßig nächste Umbesetzung erfolgen wird",


versprach sie der Togorianerin. Wenn sie sie schon damit köderte, dann musste Turima auch dafür sorgen, dass Rrooow bekam, was sie sehen wollte. Das war selbstverständlich. In Richtung Satrek gewandt nickte sie kurz.


"Natürlich, wenn das Imperium Krieg sucht, dann bieten wir ihnen damit einen Grund, sollten die Jedi auf Bastion enttarnt werden. Aber wenn es wirklich zu Krieg kommt, dann haben wir mit dem wahrscheinlich imperialen Ursprung des Viruses eine sehr gute Rechtfertigung. Immerhin ist es ja kein offener Angriff, sondern "nur" eine geheime Operation. So etwas führt das Imperium mit Sicherheit auch ständig auf republikanischen Boden durch und den einen oder anderen Spion erwischen wir ja auch des öfteren."


Den Vorteil, den Satrek bezüglich Weltraumschlachten anführte konnte die Hapanerin einerseits zwar nachvollziehen - so viele Kollateralschäden wie bei Bodenschlachten gab es für gewöhnlich nicht, wobei Fälle wie Denon allerdings auch vorkamen, wo ja ein imperialen Supersternzerstörer abgestürzt war und den ganzen Planeten in Mitleidenschaft gezogen hatte. Andererseits vernichteten Weltraumschlachten unheimlich viel Personal und Material. Solche Kriege waren teuer, was ja nicht zuletzt auch ein Grund war, warum Turima vor Kanzler Quún dafür plädiert hatte sich für Frieden einzusetzen. Die Republik musste sich wirtschaftlich erholen und die Kriegsschäden beheben. Mit dem C-Virus hatte damals allerdings noch niemand so wirklich gerechnet.


"Ich fürchte schon, dass Konflikte in früheren Zeit einfach deshalb nicht so groß waren, weil die Wesen die Möglichkeiten dazu noch nicht hatten. Die Horizonte waren kleiner. Heutzutage haben wir damit in logischer Konsequenz natürlich dann galaxisweite Kriege, wobei wir dennoch noch immer froh sein können, dass ein Großteil der republikanischen Planeten keinerlei Berührungspunkte mit dem Krieg gegen das Imperium gehabt hat. Sie mussten lediglich mehr Steuern zahlen und es wurden verstärkt Rekruten für das Militär angeworben. Zudem gibt es ja auch ganze Industriezweige, ganze Planeten, welche vom Krieg leben und die momentan davon profitieren, dass sich alles auf den nächsten Krieg vorbereitet. So wird es fürchte ich auch immer sein",


enthüllte die Hapanerin ihre düsteren Erwartungen. Als die Togorianerin dann nach der Zahl der Jediräte fragen hörte Turima nur zu. Dies war ihr bekannt. Es gab überall unterschiedliche Auslegungen und Sichtweisen. Dass die Jedi keine uniforme Anzahl an Wesen mit derselben Haltung und Handlungsmaxime waren, hatte sie sehr schnell auf Corellia gelernt, als sie Senatorin geworden war. Satreks nächste Fragen hingegen war unerwartet. Ob sie jemals davon geträumt hatte eine Jedi zu sein?


"Ja und nein. Geträumt vielleicht nicht direkt, denn der Ruf der Jedi unter den Hapanern ist wegen historischer Gründe nicht der Beste, aber er verbessert sich. Dennoch habe ich mir in jungen Jahren ausgemalt, dass ich mich wohl nicht für eine klassische Jediausbildung entscheiden würde. Vielmehr würde mich dann interessieren, was Jedidiplomaten genau von nichtmachtbegabten Diplomaten unterscheidet. Die Macht bietet ja viele Möglichkeiten. Darunter sind doch gewiss auch welche, die sich im politischen Alltag gewinnbringend einsetzen ließen. Diesen Weg hatte ich dann jedenfalls eingeschlagen."


Ein paar Techniken Manipulationen mit der Macht zu widerstehen wurden ihr ja schon früher beigebracht, aber selbst solche sanften, aber effektiven Überredungsmethoden der Jedi anwenden zu können hatte durchaus seinen Reiz, auch wenn dies in ihrem Fall natürlich rein hypothetisch war.



Mon Calamari – Coral City – Fischbeins Schlemmerstube – Separée – Satrek, Rrooow und Turima
 
Mon Calamari – Coral City – Fischbeins Schlemmerstube – Separée – Satrek, Turima und Rrooow

Wenigstens hatte Jayne sich benommen und war nicht etwa dabei, alle kommenden Gäste von Fischbeins Schlemmerstube einer Leibesvisitation zu unterziehen oder dergleichen – zumindest gab es nun Grund zu der Hoffnung. Auch so war Rrooow noch nervös genug, nervöser fast als bei ihrem ersten Mal im Senatsgebäude. Auch heute Nachmittag vor der Jediausschusssitzung war sie aufgeregt gewesen, aber vielleicht nicht ganz so, weil sie ja wusste, dass keine Jedi anwesend sein würden. Vom politischen Standpunkt aus machte es Sinn, fand Rrooow, denn so war natürlich ein freieres Diskutieren möglich ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Allerdings war die Ausschussmehrheit den Jedi wohlgesonnen, was sie ebenfalls ein Stück weit erwartete. Ob das schon immer so war, wusste die Togorianerin freilich nicht. Selbst Turima konnte dem Ausschuss nicht permanent angehört haben. Denn die aller Wahrscheinlichkeit nach politisch gebildetste Katze auf ganz Togoria wusste ganz genau, dass Hapan erst im Verlauf der neuerlichen Expansion wieder Teil der Neuen Republik geworden war. So wie nun auch Togoria folgte…

Und auch gleich an Einfluss gewann. Rrooow war klar genug, dass ihre Stimme im Jediausschuss nicht entscheidend gewesen war, es hatte sich schließlich eine klare Mehrheit gefunden. Trotzdem hatte sie mitentschieden. Freilich war sie noch kein permanentes Mitglied, doch Turima versprach, dass sich ihre Sekretärin hier kundig machen würde. Diese Adara schien eine große Hilfe zu sein, eine klassische rechte Pfote sozusagen. So jemand fehlte Rrooow noch. Niemand in ihrer Delegation bot sich so wirklich an und doch waren zumindest Tyross und Malaaw nicht ungeeignet genug, um sich im Zweifelsfall übergangen zu fühlen. Aber die Ausschüsse… eigentlich gab es noch andere Ausschüsse, die interessant waren. Denn letzten Endes war der Hauptgrund für Togoria, der Republik beizutreten, der gewesen, dass man kein Ersatz für Wookiee-Sklaven im Imperium sein wollte. Das Schicksal, welches ihre früheren Verbündeten ereilt hatte, wollten sie bitte nicht teilen.


»Dass wäre großzartig. Diese Aussschusssarbeit ffinde ichh ssehr interesssant, gerade weil ess weniger um absstrakte Ffragesstellungen geht, ssondern um ganzs konkrete Anliegen. Das war sschhon beim Ssonderaussschusss zsur Coruscant-Krisse sso, und nun ersst rechht. Wobei ich mir auch vvorsstellen könnte, mein Glück beim Vverteidigungssaussschusss zsu vverssuchhen, ssollte ess bei den Jedi nicht klappen.«

Erwiderte das schwarzweiße Fellbündel. Was die Kriegsgefahr anging, erklärte Satrek, der felllose Jedirat, dem sie sehr stark an den Lippen hing (wow, ein echter Jedirat!), dass das Imperium so oder so einen Krieg vom Zaun brechen könnte und man den Einsatz des C-Virus sehr wohl als solchen verstehen konnte. Nur ob die Beweise so hieb- und stichfest waren, dass man sie nicht medienwirksam in Frage stellen konnte, gab er zu bedenken. Aber, und das ergänzte Turima, eine moralische Rechtfertigung für den Kriegsfall hätten sie allemal. Freilich hatte Rrooow so oder so kein Interesse daran, egal wie gerechtfertigt. Obwohl Togoria wohl kaum ein bevorzugtes Angriffsziel des Imperiums sein würde, ließe es sich quasi ›im Vorbeigehen‹ abräumen und so die Handelsstraße in Richtung des republikanischen Kernlands öffnen.

»Das Imperium sieht Krieg als Mittel der Politik, das haben sie nicht nur auf Coruscant, sondern auch davor schon viele Male gezeigt. Wir tun das nicht und sicher ist der Einsatz auf Bastion kein so singulärer Vorgang, dass man es auf dieselbe Stufe stellen könnte. Anderenfalls müsste man nach er Existenzberechtigung der Geheimdienste in Friedenszeiten fragen… Aber wir sollten für uns in Anspruch nehmen, niemals einen Krieg zu beginnen, es sei denn, um einem unmittelbar bevorstehenden Angriff zuvorzukommen,«


Fand Rroow. Satrek philosophierte über Kriege im Vergleich zu früher und ob die Kriegführung nun leichter geworden war. Turima gab die unterschiedlichen Maßstäbe und die Interessen der Kriegsindustrie zu bedenken.

»Ichh denke, ess isst heute leichhter geworden im Vvergleichh zsu ffrüher. Diessess Ffrüher isst für Togoria auchh ersst einige taussend Jahre her, als wir auffhörten, unss gegensseitig zsu bekriegen weil wir realissierten, dasss wir nur eine ssehr kleine Ffelsskugel in einer riessigen, bewohnten Galaxsiss bevvölkern. Damalss hat ssichh die Definition von ›Wir‹ verändert: nicht mehr ›wir vvom Caross-Clan‹, sondern ›wir Togorianer‹. Damalss war Krieg noch ssehr nah und hat den Großzteil der Bevvölkerung unmittelbar betroffen. Heute dagegen betriffft auchh ein galaxsissweiter Krieg lange nicht jeden, ganzs wie Ssie ssagten, Turima. Wenn ein Großsteil der Wählersschhaft keine eigenen Erlebnissse mit einem zswar riessigen Krieg vverbindet, der aber zsugleich unglaublich weit weg ist, ssehe ichh die Gefahr, dasss auchh eine Demokratie vviel eher bereit ist, in den Krieg zsu zsiehen. Ffrüher hat es die eigenen Häusser, die eigenen Ffelder betrofffen, heute nur die irgendwelchher anderen Leute ganzs anderer Sspezsiess.«


Was den Orden anging, so einfach wie Rrooow dachte war es mit dem Zwölferrat wohl nicht. Interessant war es zu erfahren, dass es auch unter den Jedi verschiedenen Ansichten zum Thema gab. Sie hatte sich den Orden immer sehr monolithisch vorgestellt: es war eine Religion, die vertrat die und die Meinung, Punkt. Alle befolgten den berühmten Kodex und dienten dem Willen der Macht oder so. Aber zumindest schien die Macht keine wirkliche Meinung über die Ratsgröße zu haben, Rrooow dagegen schon:


»Aha. Ichh habe ja leider nur ssehr wenig Ahnung vvon den Jedi, aber mir ersschheint das ffähigkeitssbassierte Ssysstem gesschhickter. Wenn man nur einen ffreien Platzs hätte, aber zswei weise Jedi, die dafür in Ffrage kämen, wäre die Weisheit des Dreizsehnten ja ffür den Rat verloren.«

Bemerkenswert war, dass Satrek die Jedi ganz anders zu sehen schien als sie dachte, dass es sehr wohl persönliche Motive unter den Jedi gab und sie nicht wie Droiden waren, mit dem Kodex als Programmierung, die den Willen der Macht umsetzten. Ihr fiel auch auf, dass der Mensch die Jedi etwas kritisch zu sehen schien. Sie verkniff sich aber eine Antwort, weil sie das Gefühl hatte, nichts geistreiches dazu beitragen zu können, was einem Jedirat gerecht würde. Da Turima ebenfalls nicht weiter darauf einging, hatte Rrooow das Gefühl, richtig entschieden zu haben.

Interessant war die Gegenfrage, ob sie jemals davon geträumt hätten, Jedi zu sein. Es fiel Rrooow leicht, sich Turima als Jedi-Diplomatin vorzustellen, auch wenn das auf Hapan keine sehr populäre Vorstellung zu sein schien.


»Wiesso isst dass eigentlichh sso?«


Fragte das Katzenwesen daher nach.

»Auff Togoria kennen wir Jedi hauptssächhlich auss dem HoloNet, ob auss den Nachhrichhten oder auss Filmen. Ichh hatte gedachht, Togorianer könnten gar keine Jedi sein, biss ichh erffahren habe, dasss ess wirklichh einen togorianischen Jedi gibt. Da war ichh allerdingss bereitss offfizsielle Botsschhaffterin vvon Togoria hier auf Dac und daher sstellte ssichh mir die Ffrage bissher nie wirklichh. Ichh ffrage michh, ob ichh überhaupt eine ssein könnte, sselbsst wenn ichh die Machht in mir trüge. Ichh bin sso gar nichht wie das Bild von Jedi, mit dem ichh auffgewachhssen bin: geffühlt waren die meissten Jedi immer weiblichhe, leichtbekleidete Twi'lek, gerne auch Togruta. Nie welche mit Pelz, nichht nur keine Togorianer, ssondern auch keine Caththar, Ffarghul oder Triiani. Ehrlichh gessagt weißz ichh nichht einmal, ob es Adi'rar wirklichh gegeben hat. Mir isst klar, dasss die Ffilme Ffiktsion sind, aber gibt ess eine reale Vvorlage, eine hisstorisschhe Adi'rar? Immerhin gibt ess ssie genausso alss Ffigur in den ›Nuna-Überraschungen‹ wie Jedi, vvon denen ichh weißs, dasss ssie real ssind.«

Als ihre Gedanken in die Richtung mäanderten, kam ihr ein plötzlicher Geistesblitz? Warum hatte sie nicht schon eher dran gedacht? Vielleicht, weil sie nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen wollte? Egal, dies war zu wichtig, um nicht wenigstens zu fragen.


»Aproposs, haben Ssie, ich meine Du, zsuffällig welchhe von den Holoffiguren auss der Zseit, alss Du nochh jung warsst und langess Kopffffell hattesst? Ichh wäre begeisstert, wenn ichh endlichh meine Pffoten an eine vvon diessen bekommen würde.«

Rrooow spürte, wie sie noch aufgeregter wurde und hatte schon fast Angst vor der Antwort. Was, wenn er nein sagte oder sonstwie nichts davon wissen wollte. Sie glaubte, sie wäre dann am Boden zerstört.

Mon Calamari – Coral City – Fischbeins Schlemmerstube – Separée – Satrek, Turima und Rrooow
 
Zuletzt bearbeitet:
Mon Calamari - Fischbeins Schlemmerbude - Turima, Rrooow und Satrek

Satrek kannte einige der Planeten von denen Turima sprach - Welten, die sich auf Krieg im weitesten Sinne spezialisiert hatten. Als er sich an ein paar Begegnungen erinnerte musste der dunkelhäutige Rat grinsen.

Wisst ihr, was das Interessante an der Kriegsindustrie ist? Sie bringt die größten Pazifisten hervor. Ich habe mich - allerdings vor vielen Jahren - mit Wesen unterhalten die jeden Tag Waffen produzieren. Sie bedienen riesige Anlagen, die Unmengen von Munition ausspucken, von Energiepacks und den Geräten die man braucht um sie einem Feind entgegen zu schleudern. Und sie alle sehen ihre Arbeit als etwas, das den Frieden bewahrt.

Er nahm einen Schluck von dem salzig-würzigen Wasser, das hier auf jedem Tisch allen zur Verfügung stand. Überall sonst würde man sich den majestätisch anmutenden Korallen-Trinkgefäßen zum Trotz über den Geschmack beschweren, und darüber, dass das authentische Salzwasser mehr Durst verursachte als es linderte. Aber hier war es genau das - authentisch.
Satrek verzog kurz das Gesicht.


Und je größer die Waffen, desto schlimmer wurde es. Ich will damit nicht sagen, dass ich diese Materie eingehend studiert habe. Aber ich habe ein paar Tage dort verbracht, und als Jedi ist es leicht ins Gespräch zu kommen - manchmal zumindest. Außerdem kann es natürlich sein, dass meine Identität den Umgang mit mir beeinflusst hat.

Würde man einem Jedi, einem - wenn auch in den Augen vieler selbsternannten - Friedensstifter, die Wahrheit sagen, wenn man für Krieg war?8/i]

Meinem Eindruck nach… Wenn es um kleine Waffen geht hört man, dass es wichtig sei Polizei und Gesetzeshüter mit Waffen auszustatten, um sich gegen Kriminelle wehren zu können. Bei größeren Formaten, bei denen die Kunst des Tötens auf die Spitze getrieben wird, ist das Argument eher gegenseitige Abschreckung - aber immer Wert gelegt wird auf den eigenen Beitrag zum Frieden.

Er seufzte, dann lächelte er die beiden Frauen an.

Und die Tatsache, dass diese Welten auf die ein oder andere Art von beiden profitieren lässt das ganze gleich viel nüchterner wirken.

Er schüttelte den Kopf, und war dankbar dafür ein anderes Thema aufgreifen zu können.

Jedi-Diplomaten sind ein interessantes Thema. Sie… sind eine zweischneidige Sache. Sie sind Jedi, also haben sie eine “klassische” Ausbildung durchlaufen. Ihre Zugehörigkeit zum Orden ist ihr größter Vorteil, und ihre größte “Schwäche”, wenn man das so sagen kann.

Der ältere Jedi bekam langsam das Gefühl zu viel zu reden, aber bis das Essen kam war das ein genauso guter Zeitvertreib wie sich anzuschweigen.

Eine Jedi-Diplomatin zeichnet sich im allgemeinen genauso wie jede andere Gattung von Diplomat durch Verhandlungsgeschick und allem voran Erfahrung aus. Die Tatsache, dass sie eine Jedi ist verleiht ihr einen gewissen, weitgehend guten Ruf. Allerdings verzichten Diplomaten der Jedi - im allgemeinen - auf die Nutzung der Macht, zumindest am Verhandlungstisch.

Mit einer langsamen Bewegung hob er einen Arm, streckte seine Hand halb in Richtung Rrooow aus, und bewegte seine Finger langsam hin und her.

Macht-Manipulation kann natürlich auf vielerlei Arten erfolgen. Und man weiß nie, was man am Ende zu tun oder aufzugeben bereit ist, wenn man sich mit einem Jedi an den Tisch setzt.

Einen Moment lang sah er die Togorianerin durchdringend an, dann lachte er und ließ seine Hand sinken.

Es tut mir leid. Natürlich habe ich nichts dergleichen getan, und, unter uns, so einfach ginge das auch nicht. Aber genau das ist die Erwartung vieler, weshalb der Ruf und die Zugehörigkeit der Jedi-Diplomaten eine zweischneidige Sache ist. Aber ich denke Ich bin schon wieder viel zu tiefschürfend auf das Thema eingegangen. Genauso wie was den Rat angeht. Nur soviel, die Weisheit von Nicht-Räten ist für die Jedi nicht verloren, und es kommt ziemlich selten vor, dass der Rat Beschlüsse mit weitreichenden Folgen trifft. Es ist...

In dem Moment kam ihr Essen, und Satrek fragte sich für einen Moment, ob sein mit Tintenfisch gefüllter Tintenfisch wirklich schon tot war. Die pürierten, gekonnt gewürzten Innereien sprachen allerdings dafür. Und die tintenfischsekretbasierte schwarze Sauce sah vielversprechend aus.

... ein komplexes Thema - schon wieder.

Er wünschte seinen Begleiterinnen einen guten Appetit, und verspeiste ein paar Bissen bevor er über die Gratwanderung zwischen Film und Realität der pelzigen Senatorin schmunzelte.

Ich selbst bin Adi’rar nie begegnet. Und im Orden sind wir seit über zehn Jahren bemüht, den Anteil knapp bekleideter Togruta und Twi’lek zu reduzieren, sowohl durch gezielte Rekrutierungsmaßnahmen pelziger Spezies als auch durch Robenspenden durch gemeinnützige Vereine. Zu viele leicht bekleidete Mitglieder schaden nachweislich dem Lernerfolg aller Padawane im Orden.

Der Rat fragte sich, ob es vielleicht das Salzwasser war, das ihn wunderlich werden ließ, oder eher die angenehme Gesellschaft. Seine Frustration über Turimas Verhalten, ihre Beziehung oder das Fehlen davon, war nicht verschwunden, aber sie war in den Hintergrund gerückt. Die vage Hoffnung, daran etwas ändern zu können, und die stille Gewissheit, dass so etwas nicht passieren würde, hielten sich für den Moment bedeckt.

Es tut mir leid, aber auch das ist denke ich ein Klischee, das nicht ohne Grund existiert, aber auch nicht ohne Grund von anderen Stellen am Leben erhalten wird.

Als das Gespräch auf den Langhaar-Taphon kam ließ der Mann seine Gabel theatralisch fallen und durchbohrte Rrooow mit einem Blick, wenn auch nur für eine Sekunde, bevor er sie wieder anlächelte.

Ja, ich kenne die Figur, und ich kann darüber lachen. Ich habe sogar ein paar bekommen, damals, als der Hersteller sich bei mir entschuldigen wollte. Aber es gibt da was, das ich… wahrscheinlich nicht zeigen sollte. Aber ich könnte eine Ausnahme machen.

Es tat gut, etwas ausspannen zu können. Erst jetzt merkte er, wie verkrampft sein Leben in den letzten Wochen gewesen war, und er war sich sicher, dass sich dieser Dauerzustand in absehbarer Zeit nicht ändern würde - wie die blonde Hapanerin gesagt hatte, sie hatten gewählt. Auch wenn Satrek sich vorstellen könnte diese Wahl irgendwann zu überdenken.
Er hoffte nur, diese Entspannung bis zu dem wohl eher privaten Treffen mit der Hapanerin später bewahren zu können.
Verschwörerisch griff er in eine seiner Taschen und zog eine Figur hervor. Dankenswerterweise waren die Überraschungen kompakt genug, dass man sie ohne Probleme mit sich führen konnte - zumindest einzeln, wenn die Figur einen besonderen Wert hatte.
Er setzte den verkapselten Miniprojektor auf den Tisch, und ein Wollhufer erschien, der sanft hin und her wiegte - ein übliches Verhalten für Holofiguten im Ruhemodus.


Ich habe sie gebeten, als Ausgleich für die “Fehlprägung” etwas besonderes für mich zu machen. Ihr wisst sicher, dass es meinen Freund Fritz bereits als Figur gibt - sogar nur “ungewöhnlich”, und nicht “rar”, wie er es sich sicher gewünscht hätte.

In dem Moment wurde die Holofigur ruckartig steif und fiel langsam zur Seite um.

Es bildet ziemlich akkurat seinen momentanen Zustand ab. In ein paar Minuten steht er wieder auf. Und genau das ist meine Hoffnung. Es tut mir leid, ich wollte nicht ablenken. Ich werde nachschauen, ob ich noch einen Langhaar-Taphon über habe, irgendwo.

meinte er, und schob sich einen weiteren Happen würziges Fischpüree in den Mund. Nach einem Moment sah er Turima an, und hoffte, dass sie sich bei diesem Gespräch nicht zurückgesetzt fühlte, wo es fast nur um Jedi gegangen war.

Möchtest du auch einen?

fragte er lächelnd.

Mon Calamari - Fischbeins Schlemmerbude - Turima, Rrooow und Satrek
 
Mon Cala - Coral City - Docks - Bay 8 "Diplomatendock" - mit Stab

Vollkommen ereignislos waren sowohl der restliche Flug durch den Hyperraum, als auch die Landung auf dem fast vollständig von Wasser bedeckten Planeten gewesen. Coral City war eine Stadt mit Wolkenkratzern noch und nöcher. Egal wohin man schaute konnte man die typische Architektur des Planeten erkennen. Kuppeln, Türme, Kuppeln, Türme und nochmal Kuppeln und Türme. In den ersten drei Momenten des Staunens war der Anblick etwas besonderes. Schlicht aber anmutig. Kolossal aber zweckmäßig. Doch nach genauerem Hinsehen konnte man erkennen, dass der Zahn der Zeit auch an den Gebäuden des politischen Zentrums der republikanischen Galaxis nagte. Begleitet von acht Sicherheitsleuten, seiner Beraterin Risá und O dem Protokolldroiden, bahnte sich Sterling seinen Weg durch die sauberen Raumdocks. Im Moment passierten keine Zivilisten die Bucht-Plattform. Die Sicherheitskräfte von Dac hatten dem Denonschen Senator und seinem Gefolge eine halbe Stunde Zeit eingeräumt, um den Weg in das Senatsgebäude und damit auch in sein Büro, sicher zu finden. Man konnte es durchaus als übertrieben betrachten, mit so vielen Sicherheitskräften zu reisen. Doch Sterling hatte sich vor allem auf Denon zu einer polarisierenden Persönlichkeit entwickelt, die nicht nur auf Sympathie traf.

Anschlagsdrohungen und Gewaltbereitschaft ihm und seinen Ideen gegenüber waren eine Zeit lang zur Normalität geworden. Beinahe täglich schwirrten solche Meldungen über die reißerischen Nachrichtenkanäle des Handelsknoten. Sterling hatte das begrüßt. Es war gut im Gespräch zu sein. Auch wenn es bedeutete, dass man sich vorsehen musste, wie weit man so ein Spiel trieb. In seinem persönlichen Fall wurden die Drohungen zu willkommenen Mitteln, um die eigene Position zu stärken. Ein Anschlag war immerhin ein Zeichen der Schwäche des Gegners, nur mit feigen Mitteln einen rechtmäßigen Herrscher und republikanischen Senator fällen zu können.

Es dauerte einige Minuten, bis die Repräsentanten ins Senatsgebäude einlaufen konnten. Immerhin war der kuppelförmige Palast nicht direkt an den Docks. Doch als erreicht, war es nur ein Katzensprung bis zum Büro des Senators. Sterling war erst ein einziges Mal hier, weshalb einige Senatoren ihm schon jetzt Desinteresse und ein baldiges Ende der Karriere voraussagten. Eben das sollte sich jetzt ändern, denn sobald er sein Büro erreicht hatte, würde er über die offiziellen Kanäle einen Antrag einreichen. Jenen Antrag, der dazu führen sollte, noch mehr zu polarisieren. Ein Schriftstück, was ihm und seinem Planeten eine Menge Geld einbringen sollte, für militärische Stärke sorgen und eine Diskussion im Senat eröffnen konnte, die kontroverser nicht hätte sein können.

"Risá, schick mir den Entwurf. Ich will ihn nochmal sehen und ein paar Feinheiten ändern."

Nicht ein einziges Wort wollte der Senator im Nachgang ändern. Der Entwurf war perfekt. Doch sagte man einer Person, die so überzeugt von sich war, so dermaßen Selbstverliebtheit- und überschätzung litt, dass sie perfekte Dinge tat? Sicher nicht. Ralph war sich sicher, dass es dazu führen würde, dass sie beim nächsten mal noch cleverere Anträge für ihn schrieb. Noch besser verschachtelt, noch ausführlicher erklärt, sodass man schon beim ersten Ansehen der dreistelligen Seitenzahl verzweifeln würde. Ihm waren die Dinge egal, die darin standen. Er würde alle Bedingungen akzeptieren, solange sie ein Schlupfloch boten und natürlich solange er seine eigenen Ziele dabei erreichen konnte.

Die Wachleute und der Protokolldroide hatten auf dem ovalen Gang vor dem Büro des Senators Stellung bezogen. Sie standen nicht in Hab acht und beobachteten auch niemandem im Vorbeigehen. Sie hatten nur die Anweisung bekommen, Präsenz zu zeigen. Nicht mehr und nicht weniger. Es sollte nicht der Eindruck entstehen, dass das unter allen Umständen notwendig war. Doch Sterling empfand es durchaus als wichtig zu jederzeit deutlich hervorzukehren, dass man sein Leben bedrohte. In gewissen Kreisen konnte so etwas Zustimmung hervorrufen.

Ohne zu zögern sendete er den Entwurf ab.

Mon Cala - Coral City - Senatsgebäude - Sterlings Büro
 
Mon Calamari – Coral City – Fischbeins Schlemmerstube – Separée – Satrek, Rrooow und Turima


Turima notierte sich kurz eine Erinnerung auf ihrem Datapad bezüglich der Verfügbarkeit eines dauerhaften Ausschusssitzes für die Togorianerin. Das durfte sie unmöglich vergessen und vielleicht ließ sich ja auch das Freiwerden eines Sitzes mit sanftem Druck oder dem Einholen von Gefallen beschleunigen, überlegte sie. Möglichkeiten gab es immer. Als sich dann das Gespräch in eine philosophische Betrachtung des Krieges entwickelte konnte die Hapanerin vielen angesprochenen Punkten zustimmen.


"Hapan war ja die meiste Zeit seiner Existenz auch darauf bedacht unabhängig von allem zu sein und das konnte man auf Dauer nur bleiben, wenn man sich bedeckt hielt oder über genug Waffen und Raumschiffe verfügte, um alle potentiellen Invasoren abzuschrecken. Meine Heimatwelten haben sich für beiden entschieden, aber wohlweislich unsere selbst entwickelten Technologien auch für uns behalten. Der Gedanke Profite aus den vorhandenen Konflikten in der Galaxis zu gewinnen, war uns zuwider und ich bin froh darüber. Dennoch war auch für das Hapan Konsortium entscheidend, dass wir in Ruhe gelassen wurden, indem wir unsere Grenzen energisch verteidigt haben. Insofern waren unsere Schlachtdrachen hier ebenfalls Friedenswächter, auch wenn der Gedanke zynisch anmutet. Aber es entspricht den Tatsachen. So eine Art kalter Krieg würde ich mir für die Republik und das Imperium auch erhoffen, damit sich die Galaxis von dem bereits Jahrzehnte andauerndem Krieg erholen kann."


Dabei zuckte sie kurz mit den Schultern.


"Wenn dabei einige Welten oder Konzerne von beiden Seiten Gewinne einstreichen, dann akzeptiere ich das als notwendiges Übel, auch wenn ich dabei natürlich nicht glücklich darüber bin",


gab sie unumwunden zu. Satreks Anmerkungen zu zu freizügig bekleideten Jedi brachte die Hapanerin zum Schmunzeln. Sie konnte sich gut vorstellen, dass junge Jedi auf dem Weg zum Erwachsenwerden für die Reize junger Jedi des anderen Geschlechts empfänglich waren, inbesonders, wenn es sich um sich gerne freizügig kleidende Spezies wie die berühmt berüchtigten Twi'leks handelte.


"Nun, wie gut, dass es dich mittlerweile in den Senat verschlagen hat. Dort ist die Anzahl solch blutjunger Wesen doch eher klein."


Dabei lächelte sie ihn kurz auf leicht anzügliche Weise an. Dass Jedidiplomaten mitunter solchen Vorurteilen begegneten, dass man ihnen Machtmanipulationen nachsagte, war der Hapanerin in der Form noch nicht begegnet. Aber es machte natürlich Sinn. Es gab genügend Wesen in der Republik, welche den Jedi noch immer nicht über den Weg trauten und gerade nach solchen Anzeichen suchten. Umso mehr mussten die Jedi darauf achten sich korrekt zu verhalten. Sie nahm sich vor die Berichte, welche sie im Rahmen ihrer Tätigkeit als Jediausschussvorsitzende zu sehen bekam stärker danach zu durchforsten.


"Es hätte dennoch Vorteile. Ich meine, meine Intuition und das Gefühl für meine Gesprächspartner ist im Laufe meiner Politikerkarriere auch sehr gewachsen, aber ich denke, dass Jedi oder allgemein Machtbegabte hier Einsichten bekommen können, welche für andere nur schwer erkennbar sind. Das ist ja auch irgendwo der Sinn und Zweck von Jedidiplomaten, nicht wahr?",


meinte sie in Satreks Richtung. Zwischenzeitlich kam auch ihr Essen. Turimas grüner Fisch roch hervorragend, wie sie fand. Aber da Rrooow nachfragte, woher die hapanische Abneigung den Jedi gegenüber herkam, nickte sie kurz und wartete noch mit dem Beginn des Essens.


"Das hat historische Gründe. Hapan ist vor vielen Jahrtausenden ursprünglich von einer Piratengruppe als Heimatbasis verwendet worden. Diese haben Jahrhunderte lang die galaktischen Handelsrouten überfallen, woher auch mit der Reichtum Hapans kommt. Die Jedi haben den Überfällen schließlich ein Ende bereitet, indem sie alle Piraten auslöschten - zur Freude der Galaxis und zum Leid all der hinterbliebenen Angehörigen und der verschleppten Frauen und Kinder, welche allein auf den hapanischen Welten zurückblieben. Diese schworen sich damals, dass nie wieder ein Mann über sie herrschen würde. Seitdem führt eine Königinmutter das Hapan Konsortium und das sehr erfolgreich wie man aus heutiger Sicht sagen kann. Aber wir Hapaner haben den Schock des Verlusts all unserer Kämpfer nicht vergessen. Sie waren es ja, welche so lange Reichtümer, Beute und frisches Blut nach Hapan brachten."


Dabei lächelte sie die Togorianerin an.


"Wie Sie sehen ist die Vergangenheit meiner Heimat auch nicht weniger blutig als die Ihrige. Alle Welten müssen erst ihren Platz in der Galaxis finden, manche früher, andere später. Dennoch eint nichts eine Spezies oder ein Volk so sehr wie eine Bedrohung von außen, selbst wenn es sich um die Überreste einer Piratengruppe handelt. Dennoch zieht es seit dem Beitritt zur Neuen Republik viele junge, männliche Hapaner zum Militär, gerne auch dem republikanischen Militär, da sie dort häufig mehr Anerkennung erhalten als auf Hapan selbst, auch aus eben genannten historischen Gründen."


Danach kostete sie den Fisch, welcher dafür überraschend würzig war. Die Mon Calamari wussten schon wie Fisch schmackhaft zubereitet werden konnte. Das Salzwasser dazu war zwar nicht nach ihrem Geschmack, aber sie musste es ja auch nicht trinken. Während sie aß verfolgte sie das Gespräch zwischen Rrooow und Satrek über die Jedifiguren aus den Nuna-Überraschungen. Sie hatte mitbekommen, dass es so etwas gab, aber mehr auch nicht. Erstaunt musterte sie schließlich das Exemplar von Satrek mit langen Haaren. Die Figur sah einfach falsch aus, es passte nicht zu ihm, da sie ihn nur ohne Haare kannte. Umso traurige war die Figur von Fritz, dem früheren ständigen Begleiter Satreks, welcher heute leider schwer erkrankt war und vermutlich die Jedibasis, in der er sich aufhielt kaum noch verließ. Sie hatte ihn schon lange nicht mehr gesehen.


"Solche Figuren gibt es da zu sammeln? Von allen Jedi? Das müssen ja Unmengen sein? Und ja, ich würde solch ein Fehlexemplar nehmen. Der macht sich bestimmt gut auf meinem Schreibtisch..."


Ein Grinsen konnte sie sich dabei aber nicht verkneifen.



Mon Calamari – Coral City – Fischbeins Schlemmerstube – Separée – Satrek, Rrooow und Turima
 
Mon Cala - Coral City - Illumina - mit den Senatoren von Shimia, Null, Ruusan, Anaxes und Corellia

* Einige Tage später *

"... und dann hat er sich im Nachgang doch tatsächlich noch gegen die Reform entschieden. Seine eigene Reform! Das war der Nagel zu seinem Sarg, damit hat er sich selbst zerfleischt."

Senator Dunko von Shimia lachte, als Sterling von den Reformen auf Denon erzählte und schüttelte ungläubig den Kopf. Senator Boric von Null entgegnete:

"Das ist unglaublirch! Wie konnte er nuhr soah eihnen Fehlier marchen?"

"Manche Leute lernen aus ihren Fehlern. Hoffen wir dass er genau so clever ist."

Es war Zeit das Thema zu wechseln.

"Senatoren. Ich danke euch für euer Kommen. Konnten Sie sich schon mit dem Entwurf beschäftigen, den ich Ihnen habe zuschicken lassen?"

Es war kein offizieller Termin zu dem sich die republikanischen Repräsentanten im Illumina trafen, und das machte die Zusammenkunft bei Tisch im Hinterzimmer einer der exklusiveren Etablissements der Hauptstadt so besonders. Ralph verfolgt ein klares Ziel auf dem Planeten und er war effizient vorgegangen. Hatte ein paar Geschenke gemacht und bestand darauf, dass die Einladungen an die jeweiligen Senatoren von je einem Boten überbracht wurden. Keine digitale Nachricht, die unter einer Wust von Bits und Bytes unterging. Ein mit teurer Tinte geschriebener Brief, dessen Inneres sich auf aufgerautem, edlen Papier druckte. In der Einladung fanden wertschätzende Worte ihren Platz und würden so manchen selbstbewussten Vertreter des Senats sicher gut gefallen haben. In der letzten Zeile der schriftlichen Aufwartung befand sich schlussendlich ein Aktenzeichen, über das die jeweiligen Senatoren den Antrag Sterlings im Intranet nachsehen konnten. Nur eine einzige Einladung schickte sie an eine Senatorin, die sie im Besonderen persönlich sprechen wollte. Aus der Sicht Sterlings eine Frau, die viel Einfluss hatte, war sie doch die Vorsitzende des Jedi-Ausschusses und Mitglied im Beitrittsausschuss. Turima Belandri bekam eine Einladung, die Sterling sogar per Hand schrieb.

Werte Senatorin Belandri,
aufgrund ihrer Erfahrung und einem mir sehr wichtigen Anliegen, möchte ich mich gern einmal zu einem persönlichen Gespräch mit Ihnen treffen.
Falls es ihr Terminkalender zulässt schlage ich die hängenden Gärten vor. Sie können mich um elf Uhr Vormittags dort antreffen.
Hochachtungsvoll und mit besten Grüßen
Ralph Sterling.

"Es ist mir eine Herzensangelegenheit, diese Dinge im ausgewählten Kreis besprechen zu können."

Am Tisch befanden sich die Senatoren von Shimia, Null, Ruusan, Anaxes und Corellia.

"Und es sollte auch ihre sein."

Ein ernster Blick in die Runde folgte. Nun war der entscheidende Moment gekommen, in dem Ralph die Gelegenheit hatte, die Senatoren zu überzeugen. Psychologisch gesehen hatte man genau dreizehn Sekunden Zeit, bevor man jemanden von einer Sache überzeugen konnte, oder nicht. Alles was danach kam, wurde von den meisten durch selektive Wahrnehmung gleich wieder aus dem Bewusstsein entfernt.

"Sie alle wurden zu Senatoren von Planeten gewählt, die zu jeder Zeit einem Übergriff durch das Imperium ausgesetzt sein können."

Bumm. Das war nicht nur eine Bombe, sondern gleich ein ganzer Bombenhagel. Sterling ließ einen kleinen Holo-Emitter auf den Tisch lässig aus seiner Hand gleiten. Das hatte er vorher tatsächlich geübt, um es möglichst dramatisch tun zu können. Durch das vorherige Drücken eines Knopfes entfaltete die kleine Maschine eine Holo-Karte der Galaxis, zumindest Ausschnitte, die die einzelnen Planeten und ihre Nähe zu den imperialen Grenzen aufzeigte.

"Der Frieden ist wackelig und Sie alle können genau sehen, was passieren würde, wenn ein Körnchen die Waage zum Kippen bringt."

Zehn, elf und zwölf. Rumms. Der Senator von Denon hatte auf den Tisch gehauen, was alle seine Gäste dazu brachte, direkt zu ihm zu schauen. Der eine mehr erschrocken, der andere weniger.

"Wir müssen unsere Außengrenzen schützen, meine Herren. Ihre Außengrenzen! Ich spreche hier nicht davon, dass wir in den Krieg ziehen" Sterling hob den Zeigefinger seiner rechten Hand "doch ich möchte ein klares Signal setzen. Eines das auch das Imperium im Zweifel versteht."

Mon Cala - Coral City - Illumina - mit den Senatoren von Shimia, Null, Ruusan, Anaxes und Corellia
 
Zurück
Oben