Ring von Kafrene

Ring von Kafrene - Raumstation - Stellarian Prime - Charlie Duke, Bane, Pumpkin, Ral, noch unidentifizierte Gegner

In der Folge des wilden Gefechts überhitzte einer der beiden Blaster Dukes und verzögerte. Mit der eleganten Köperdrehung eines wahrhaftigen Virtuosen feuerte der Gesetzlose also eine Reihe weiterer Salven mit dem Blaster in seiner Rechten, als er gemeinsam mit dem Droiden Pumpkin ihren Boss flankierte. Die Schüsse waren präzise und tödlich und doch schien keiner der Kämpfenden, egal welcher Partei er zugehörte, auch nur ein Ziel zu treffen. Der Kopfgeldjäger kannte dieses Szenario noch aus seiner Zeit im Huttenraum aus Gefechten mit ebenbürtigen Gegnern und Banden, die es verstanden sich zu decken und dabei trotzdem noch brandgefährlich auszuteilen. Oft gingen mehrere Minuten des Schusswechsels ins Land, ohne dass dabei nennenswerte Treffer erzielt wurden - ein Spiel der Geduld und der Taktik dann. Ähnliches zeichnete sich hier ab, doch so weit wollte es weder Charlie, noch Ral oder Pumkin kommen lassen - ganz zu schweigen von Bane, der schon seit Beginn der Mission durch seinen mehr als brutalen Kampfstil aufgefallen war. Mit seinen hellwachen Augen fixierte er den blonden Kerl, der wild durch den Raum brüllte und offenbar das Sagen hatte und richtete sein Feuer bewusst auf diesen. Zwei, drei Schüsse streiften die Kante des Tisches, hinter dem er in letzter Sekunde Deckung finden konnte- verdammt! Dann hallte diese Stimme plötzlich quer durch den Raum; Feuer einstellen. Auf Kommando stoppte der feindliche Beschuss recht schnell, was die drei Verbrecher allerdings nicht davon abhielt, noch einige letzte Versuche zu starten irgendeinen von diesen Mistkerlen zu treffen. Dann folgten Momente der Totenstille, in denen Duke mit beiden immer noch gezückten Blastern wie ein blutrünstiges Raubtier lauerte. Wenn sich dies als mieser Trick entpuppen sollte, würden sie es schon früh genug bereuen... Dann sprach dieser Kerl wieder und reflexartig richtete Duke eine seiner Waffen auf den Tisch. Dieser Kerl strahlte Ruhe in seiner Stimme aus, als er seinen Blaster verschwinden ließ und seine Hände aus der Deckung hob - die Hackerin Nani war bei ihm! Etwas verwundert richtete Duke seinen Blick hinüber zu Ral, da die junge Frau seit ihrer bizarren Unterredung an der Bar nicht mehr gesehen hatte. Man konnte nur hoffen, dass sie sie nicht als Geisel hielten, denn das wäre in jedem Fall fatal gewesen. Endlich erhob sich der Typ aus der Deckung und starrte in die noch immer auf gerichteten Läufe. Der junge Kopfgeldjäger grinste fies und warf einen Seitenblick hinüber zu seinem Boss, der sich offenbar auf den Dialog einlassen wollte. Nun gut. Auch Duke ließ seine Blaster sinken und schwang den beigen Mantel hinterwärts, um den Weg ins Holster hinein schon mal zu ebnen. Einzig und alleine der Hüne war noch immer auf Blut aus und hielt einen Typ der anderen Partei am Boden fest. Arkadi Duval, dessen Rang auf eine militärische Zugehörigkeit (NRGD) deutete, forderte zunächst die Verschonung seines Mannes, was Duke mit einem noch fieseren Grinsen würdigte. Einem dieser Clowns auf der Stelle das Genick zu brechen, hätte ihre Verhandlung doch sicherlich in die korrekte Richtung gelenkt, dachte er sich langsam und musterte die Situation. Doch der Mandalorianer entschied sich für die diplomatische Variante. Nani zeigte sich ebenfalls und ging mit einer hilflosen wie spitzen Bemerkung hinüber zu ihren Partnern. Duke hätte gelogen, wenn er behauptet hätte, in dieser Situation auch nur irgendetwas durchschaut zu haben. Erstens hatte er keine Ahnung, wer diese Typen waren, höchstwahrscheinlich aber Soldaten. Weshalb Nani sich bei ihnen aufgehalten hatte, stand ebenso offen wie die Frage, was Ral mit dieser Bande vor hatte. Duval sprach von einem Kanal und Redline, also für Duke größtenteils in Rätseln und bat alle beteiligten, die Waffen zu senken. Wieder wartete Duke die Reaktion des Bosses ab, ehe er die beiden Blaster nach einem kurzen Zögern vollständig im Holster verschwinden ließ und seinen Mantel wieder ordentlich zurechtrückte. Zu guter letzt stand genauso offen, worum es sich beim NRGD handelte. Sollte sich doch Ral um diesen Schwachsinn kümmern...

Ring von Kafrene - Raumstation - Stellarian Prime - Charlie Duke, Bane, Pumpkin, Ral, Nani, Arkadi, NPCs
 
[Ring von Kafrene - Raumstation - Stellarian Prime - Charlie Duke, Bane, Pumpkin, Ral, Nani, Arkadi, NPCs]

Schüsse flogen um Bane herum, brachten ihn jedoch nicht aus der Ruhe. Er war den Lärm eines Feuergefechts gewohnt. Die zischenden Energieblitze waren anstrengend für seine Sinne, aber nichts was ihn daran gehindert hätte sie zu nutzen. Als der Schusswechsel begann hatte Bane sich mit seinem Opfer zu Boden begeben. Er brauchte Deckung, denn der Körper des Menschen war zu klein um ihn wirkungsvoll zu schützen. Außerdem konnte er nicht wissen ob ihre Feinde nicht durch Verbündete hindurch schießen würden. Sein Fokus lag auf dem Griff, den er an dem Menschen ausübte. Ein falsches Zucken und sein Genick wäre gebrochen. Noch war es nicht an der Zeit dafür. Und es kam auch nie so weit. Nani hatte Bane bereits beim stürmen der Kommandozentrale ausgemacht. Sie hatte fast in der Mitte gestanden, neben einem blonden Menschen. Als die ersten Schüsse angefangen hatten zu fliegen, warf der Mensch Nani zu Boden und nagelte sie fest. Kurz darauf fing Nani an, Befehle zu brüllen. Über den Lärm der Blaster vernahm Bane "Feuer einstellen". Hatte Nani etwa neue Verbündete gefunden?
Nach dem der Lärm verebbt war erhob sich der Blonde mit erhobenen Händen aus seiner Deckung. Er stellte sich als Agent des NRGD vor. Und als Verbündeter. Er sei hier um gemeinsam mit ihnen Trallok zu stürzen. Was auch immer der NRGD war. Nani nach seiner Ansprache grinsend aus der Deckung und riss Sprüche, wohl um die Stimmung aufzuhellen. Bane stand langsam und kontrolliert mit dem Soldaten auf. Er hatte den Griff am Genick des Soldaten noch nicht gelockert und würde es auch vorerst nicht tun. Diese Entscheidung hatte er nicht zu treffen. Auch Duke und Pumpkin, die sich bereits im Feuergefecht ein wenig ausgetobt hatten, wirkten noch wachsam. Ihre Augen (oder optischen Sensoren) waren auf ihre Gegenüber gerichtet und die Hände noch an den Waffen.
Der Herzschlag des Menschen in seinem Griff war immer noch schnell und er roch nach Angst. Wie leicht es wäre ihn zum verstummen zu bringen. So leicht. "Konzentration!" ermahnte Bane sich selbst. Er durfte ihn noch nicht töten.
A'kazz war dran. Er musste entscheiden was jetzt zu tun war.

Und solange würde Bane warten.


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[Ring von Kafrene - Kafrene-Station - Stellarian Prime - Besprechungsraum] Arkadi, Moore, Ral, Bane, Pumpkin, Charlie

Die Vorahnung aufgeflogen zu sein verflüchtigte sich in dem Moment als die fahle Sephi ihren Kopf aus der Deckung reckte, jetzt musste sich nur noch irgendwie klären was es mit ihren Begleitern auf sich hatte. Entsprechend dem letzten Kontakt mit der Slicerin lag die Vermutung nahe, dass es sich bei mindestens einem der Begleiter um den ominösen Duval von der Comübertragung handelte. Dennoch hielt Ral sein Blastergewehr im Anschlag und erwiderte jegliches Feuer in seine Richtung bis sich auf Seiten der Eindringlinge ein verstummen der Mündungsblitze einstellte. Erst als sein Interface die Stimme des sich identifizierenden Republikaners mit der Komaufzeichnung abgeglichen hatte, senkte er seine Waffe und trat nach vorne, ohne jedoch den Helm abzunehmen. Nach einigen Sekunden erhob sich ein blonder Mensch mit einem verschlagenen Blitzen in den Augen aus der Deckung und Ral bedeutete ihm heran treten zu können. Sie hatten gegenüber den Republikanischen Agenten, wenn es denn welche waren, zumindest einen positionellen Vorteil. Entsprechend des Haltung seiner Söldner waren diese zu einem sofortigen Endschlag bereit, sollte sich das ganze hier dennoch als Falle heraus stellen. Wenn es eine Art Initiative gab, dann lag diese in jenem Moment ganz klar bei Duval, der Mann hatte in der Hand wie sich dieser Waffenstillstand entwickeln würde. Im Allgemeinen hatte Ral selten positive Erfahrungen mit Geheimdienstlern gemacht. Sie hielten oft Informationen zurück die sie für unwichtig oder irrelevant hielten und verfälschten damit die reale Situation in der man sich schlussendlich vor Ort wiederfand. Der alte Mandalorianer hatte oft genug Black Operations hochgenommen die eben jenem Problem unterlegen hatten, ob dieses NRGD-Team also vertrauenswürdig war, würde Ral daran festmachen, wie offen der Mensch mit seinen Karten umgehen würde. Als starken Kontrast zu den restlichen Anwesenden schien die Slicerin die Ruhe weg zu haben, fast als würde sie sich wohlfühlen und keinen Grund sehen die Vorsicht aufrecht zu erhalten... oder der Blonde hatte sie bestochen. Ral vertraute auf die Skrupellosigkeit seiner übrigen Begleiter die Weißhaarige im Notfall aus dem Weg zu schaffen.

Schließlich richtete Duval die ersten Worte an Ral und dieser wendete seine Aufmerksamkeit wieder dem Agenten zu. Seine Begrüßung war fast ausschweiffend und erwähnte gleich zweimal den Namen der Slicerin, wahrscheinlich um unterschwellig zusätzlich zu vermitteln das er als Freund nicht als Bedrohung hier war. Zunächst ignorierte Ral also die Bitte den Soldaten der Neuen Republik freizulassen. Erst als Ral eindeutig nicht mehr um eine Reaktion herum kam, hob er den Linken Arm und gab Bane einen kurzen Wink den Armen Menschen aus seinen Klauen zu lassen. Die rohe Gewalt des Hünen war eine Präsenz die unweigerlich Blicke auf sich zog, wenn die Republikaner hier waren um sie auszuschalten wäre der erste Instinkt sehr wahrscheinlich Bane niederzuschießen... "Lass ihn los.", dann steckte Ral seinerseits sein Gewehr vollständig in das Oberschenkelholster und zum Zeichen der Friedfertigkeit für seine Hand Richtung Halsriemen um den Helm abzunehmen. Während er also im Begriff war sein Gesicht zu entblößen, nickte er kurz und bedeutete dem Mann fortzufahren, die Wortwahl erinnerte den Mandalorianer an seine Zeit in der Botschaft in den Neuen Republiken. "Ich muss zugeben, dass ich nicht so recht verstehe was genau sie eigentlich von uns möchten. Meine Arbeit auf dieser Station hat nicht wirklich etwas mit Trallok, bisher habe ich nicht den Eindruck das die Piratenfürstin mir in irgendeiner Weise schaden will, im Gegenteil sie stellt einen wichtigen Verbündeten dar der unserer Sache eigentlich sehr positiv gegenüberstand. Ich wäre bereit ihnen zuzuhören, mehr erstmal jedoch nicht. Welche Versprechungen ihnen die Slicerin auch gemacht haben mag, ich bin in eigener Sache hier und würde diese ungerne aufschieben."

In Rals Augen war er mehr als entgegenkommend. Zumal er sich aus dem Gebrabbel des Mannes wirklich keinen sinnvollen Reim machen konnte der ihn auch nur in irgendeiner Weise dazu veranlasste seine eigenen Ziele für die Republikaner zu ändern. Lediglich das es um Arianna Trallok ging hatte er verstanden, die Dame war bisher mit ihrem Datenbankszugriff und den Informationen über den Erzengel keinesfalls eine Feindin gewesen und einfach verscherzen würde es sich der Mann aus den Welten mit der augenscheinlichen Herrscherin dieser Station auch nicht.

"Als Zeichen des Guten Willens sei hier noch angemerkt, das ich die nötigen Vorkehrungen getroffen habe ihre vorherige Bitte in die Tat umzusetzen.", es war ein bisschen als würde Ral sich mit dem augenscheinlichen Anführer einen Ball zuspielen. Eigentlich hatte er auch keine Lust hier noch mehr Zeit zu verschwenden...

[Ring von Kafrene - Kafrene-Station - Stellarian Prime - Besprechungsraum] Arkadi, Moore, Ral, Bane, Pumpkin, Charlie
 
[Ring von Kafrene - Kafrene-Station - Stellarian Prime - Besprechungsraum] Arkadi, Moore, Ral, Bane, Pumpkin, Charlie

Vielleicht war sie ein klein wenig beleidigt das anscheinend niemand wirklich froh war die quicklebendige und witzelnde Nani wiederzusehen, aber sie strafte ihre drei Söldnerkollegen mit einem bösen Blick bevor sie sich ganz lieb in sicherer Position zwischen ihnen einreihte und abwartete. Zwar war auch Duval ein Vollpfosten aber der hatte sie immerhin mit ein paar Blicken und schnippischen Kommentaren gewürdigt. Wieso genau suchte sie sich eigentlich den blutrünstigsten und humorlosesten Haufen aus, den man auf dem ganzen Rad hatte finden können?! Die lange Stille in der Moore zunächst bangte der Mandalorianer würde weiterschießen und in der Nani bereits um Arkadi Duvals allgemeine Ansehnlichkeit trauerte zog und zog sich mit einem Dialog des republikanischen Agenten und sie konnte die Anspannung von Bane und Charlie beinahe auf der Zunge schmecken, während die Stille und kalte Außenhaut des Droiden nicht einen Schluss auf seine Reaktion zuließ. Mit den Republikanern stieg Moores Lebenschance erheblich und im Gegensatz zu Ral war ihr bereits klar, dass er bei dieser Sache mehr zu verlieren hatte als er derzeit ermessen konnte. Verbündete in diesem Himmelfahrtskommando zum Erzengel konnte man garnicht genug haben und wenn eine Hand die andere wusch und entweder Arkadi oder sie selbst dem alten Mann klarmachen konnten, dass es für ihn lohnenswerter war Moore nicht auszuliefern um von der Station verschwinden zu können, die einzige Möglichkeit die am Ende wohl übrig bleiben würde, dann könnten sie sich auch mit vereinten Kräften daran setzen alle irgendwie glücklich zu machen. Was Ral jedoch sagte war aus seiner Sicht durchaus nicht von der Hand zu weisen, seine Unwissenheit stellte sich dem Verstand des Mandalorianers unweigerlich in den Weg... zunächst meinte Moore zwar dem Agenten das Feld zu überlassen entscheid sich dann jedoch anders und versuchte sich an einer ersten Zusammenfassung ihrerseits. Duval hatte mitgeteilt das er ebenfalls auf dem Erzengel war, ein Aspekt den man hier durchaus zu einem Deal umbauen konnte.

"Sie wollen dasselbe wie wir. Aus anderen Gründen aber sie haben zunächst einmal dasselbe Ziel wie wir: Gal Varrus. Arianna Trallok spielt da erst in Zweiter Instanz wirklich mit rein... sagen wir mal, selbst wenn wir zu Varrus gelangen und die Kartelle lange genug durch diese Friedensverhandlungsscharade lange genug beschäftigen können, damit sie Boss bekommen was sie wollen, dann würde Arianna uns niemals einfach so von der Station gehen lassen.", den Teil mit den Fakten darüber das sie eigentlich nur Moore selbst niemals von der Station entkommen lassen würde ließ sie dabei galant aus. Keine Information die sie jetzt unbedingt preisgeben wollte und etwas von dem sie hoffte das es A'kazz nicht hinterfragen würde. Kurz dachte sie darüber nach auch die Information bezüglich Ariannas wahrer Gestalt zu verschweigen, doch dass ließe sich vielleicht in eine notdürftige Richtung biegen.

"Ob Trallok auch weiterhin so eine geduldige Verbündete seien wird ist ebenfalls nicht so ganz eindeutig... wir hatten einen kleinen Zwischenfall mit der guten Frau und ihrem Wachpersonal auf dem Rückweg. Was zudem zutage gefördert hat das es sich bei ihr keineswegs um einen Menschen sondern eine Sentience-KI handelt."
, Moore tastete sich gefühlvoll an diese ganze Sache heran. KI-Entwicklung in Kombination mit Sentience Programming und den Hardware Ausmaßen von Supercomputern waren nicht gerade Subjekte mit denen man scherzte. Es hatte einen Grund warum sich fast die gesamte Galaxis einig darin war dass Arbeit in der Richtung mehr als nur ein No-Go darstellte. Im Imperium wurde das ganze sogar noch weit härter geahndet als im Rest der besiedelten Gebiete. Verbrechen auf dem Sektor wurden meist so schnell eingestampft dass das was Moore hier erzählte auch schnell als Märchen oder Lüge abgetan werden konnte. Außerdem hatten sie mit Pumpkin einen kleinen raffgierigen Blecheimer dabei, der vielleicht durchdrehtw wenn er Upgrades für sich selbst witterte die weit über dem lagen, was Intellektuelle und Technikaffine Wesen, wie Moore eines war, bändigen konnten.

Es lag also daran das der Agent jetzt alles untermauerte was sie sagte und den skeptischen Blicken soweit Einhalt gebot dass hier nicht gleich wieder das Feuer eröffnet werden würde. Moores Glaubwürdigkeit hing schließlich auch davon ab, der Blick des Mandalorianers der auf ihr lag seit sie dem Blonden in die Parade gefahren war, war auch nicht gerade von der angenehmen Sorte.

[Ring von Kafrene - Kafrene-Station - Stellarian Prime - Besprechungsraum] Arkadi, Moore, Ral, Bane, Pumpkin, Charlie
 
[Ring von Kafrene | Raumstation | Stellarian Prime | Besprechungsraum | Lieutenant Commander Arkadi Duval, Moore (alias Nani), NRGD-Team, Tyris Reth, Bane, Charlie, Pumpkin, Ral

Vermutlich war es nicht übertrieben, angesichts der Tatsache, dass noch alle im Besprechungsraum am Leben und mehr oder weniger unverletzt waren, von einem kleinen Wunder zu sprechen, auch wenn Arkadi den Glauben an solche Dinge schon vor vielen Jahren abgelegt hatte. Der Verstand des schlanken blonden Mannes orientierte sich an Ursache und Wirkung, an rationalen Faktoren, die er gründlich und leidenschaftslos kategorisieren und einordnen konnte. Sein nüchternes, distanziertes Auftreten, selbst denen gegenüber, die auf der selben Seite standen wie er – oder das zumindest glaubten – war Lebensversicherung, Schutzwall und Mittel zum Zweck in einem. Wenn man nicht emotional kompromittiert und zu anderen keine Bindung besaß, die ausgenutzt werden konnte, war es bedeutend leichter, Lebewesen in erster Linie als Ressourcen zu sehen, als Werkzeuge, mit deren Hilfe man ein bestimmtes Ziel erreichen konnte. In dieser Hinsicht unterschieden sich intelligente Kreaturen nicht von Blastern oder Tibannagas, und dem Agenten kamen die mahnenden Worte einer seiner Ausbilder in den Sinn: „Es ist richtig, andere als Werkzeuge zu sehen, aber vergessen sie zwei Dinge nicht. Erstens, im Gegensatz zu Werkzeugen verfügen Lebewesen über einen freien Willen. Und zweitens, ein guter Handwerker findet stets das richtige Werkzeug für den richtigen Job und geht mit seinen Werkzeugen pfleglich um.“ Im Feldeinsatz musste man mit dem arbeiten, was man zur Verfügung hatte, man konnte weder wählerisch noch verschwenderisch sein. Das galt, wie Arkadi mit dem Anflug eines bitteren Lächelns feststellte, im besonderen Maß für seine aktuelle Situation. Der ehemalige Soldat saß auf einer von einer größenwahnsinnigen KI regierten Raumstation fest, umgeben von Hunderten ihrer Handlager und zu allem Überfluss tobte auf dem Ring von Kafrene ein veritabler Kleinkrieg zwischen verschiedenen Söldnertruppen und dem Vigilanten „Erzengel“. Kommunikation mit der Außenwelt und der NRGD-Führung war Stand jetzt bestenfalls bedingt möglich und nur über Zwischenstationen, was direkt zum Kern des Problems führte: Arkadi hatte nicht genügend eigene Leute, um eine dieser beiden Aufgaben zu lösen, geschweige denn beide gleichzeitig. Unter seinem Kommando standen ein knappes Dutzend Kämpfer, darunter eine vergleichsweise unerfahrene Jedi und Formwandlerin, denen der Mann mit den kühlen blauen Augen nur sehr eingeschränkt vertraute und die zudem nicht im Bilde über seinen wahren Auftrag für die Sektion Null waren. Kurz gesagt: Mit den begrenzten, ihm direkt zur Verfügung stehenden Mitteln würde er nicht weit kommen.

Aber Arkadi wäre kein Agent der Sektion Null, wenn er nicht gelernt hätte, zu improvisieren und sich anzupassen, das Beste aus einer Situation zu machen und sozusagen ad hoc Verbündete und Material zu gewinnen. Für den Kampf gegen Arianna Trallok brauchte der ehemalige Soldat, was er bekommen konnte, und so war er bei der Wahl seiner neuen „Partner“ nicht wählerisch. Als sich die Gelegenheit ergeben hatte, mit der Slicerin Nani einen Pakt zu schließen, hatte er nicht lange gezögert. Die weißhaarige Sephi war intelligent, attraktiv, von allen Anwesenden wohl am Besten im Bilde über die Natur ihrer Gegnerin...und ebenso skrupellos wie darauf bedacht, ihre eigene Haut vor der „Königin“ von Kafrene zu retten. Arkadi vertraute ihr lediglich so weit, wie er sie werfen konnte – im Fall der schlanken Frau wohl eine etwas unglückliche Formulierung – aber er brauchte sie und ihre Fähigkeiten. Nanis Talente waren ohne Zweifel beeindruckend und Arkadi musste zugeben, dass ihr reger Verstand und ihr exotisches Erscheinungsbild eine gewisse Faszination auf ihn ausübten. Nicht genug, um ihn unvorsichtig werden zu lassen, aber doch genug, dass er ihre Anwesenheit genoss und es ihm leicht fiel, den ihr langsam verfallenden korrupten Agenten zu mimen, der mehr als eine rein geschäftliche Beziehung wollte. Die Erinnerung an ihre Berührungen jagte ein leichtes Kribbeln durch den Körper des drahtigen blonden Menschen, ihr kleines Wortgefecht war überaus unterhaltsam gewesen und hatte ihm, was weitaus wichtiger war, noch einiges über seine neue „Verbündete“ verraten. Die von ihr eingesetzte Technologie war mindestens so interessant wie die Slicerin selbst, und sollte es möglich sein, sie und ihre Spielzeuge intakt von Kafrene fortzuschaffen und eine Geschäftsbeziehung aufzubauen, würde Arkadi nicht zögern, diese große Chance für ihn und die Sektion Null zu nutzen.

Bedauerlicherweise waren die Gefährten der weißhaarigen Slicerin weder so reizvoll noch so pragmatisch-zurückhaltend wie sie, wie die zahlreichen schwarz gefärbten Löcher an den Wänden des Besprechungsraums deutlich vor Augen führten. Ja, es grenzte wirklich an ein Wunder, dass Republikaner und Söldner das Feuergefecht – bis jetzt – ohne Verluste auf beiden Seiten überstanden hatte, doch die Ruhe nach dem Sturm war mehr als brüchig. Noch immer hielt der Hüne (Bane) auf der anderen Seite einen von Arkadis Leuten im Klammergriff, der Soldat wirkte in den Armen des Kerrestianers wie ein Spielzeug und ebenso zerbrechlich. Die kühlen blauen Augen des Agenten wurden eine Spur schmaler, sein Blick frostiger, als er sich aus der Deckung wagte und den in mandalorianische Rüstung gehüllten Anführer (Ral) der Söldner fixierte. Dieser Mann war seinem ganzen Auftreten nach ein Krieger, ein erfahrener Veteran, der keine Sekunde unvorsichtig wurde und nach Arkadis höflichen Worten und Nanis Versuch, sich demonstrativ in die Mitte zu stellen und damit für Ruhe zu sorgen, wartete der Mandalorianer erst einmal ab. Ohne Zweifel wägte er ab, was das Wort eines angeblichen NRGD-Agenten wert war und ob er der Einschätzung seiner Slicerin trauen konnte. Arkadi straffte seine Haltung, wich dem Blick aus der schwarzen Sichtscheibe seines Gegenübers nicht aus. Der ehemalige Soldat verharrte ruhig und ohne Furcht, aber mit gesunder Vorsicht, notfalls bereit, rasch zum Blaster zu greifen. Angespannte Stille herrschte, in der man eine Stecknadel hätte fallen hören können, beide Seiten beäugten sich misstrauisch, während Rauch aus heißgeschossenen Mündungsrohren quoll...und dann endlich gab der Mandalorianer seinem Riesen den Befehl und der republikanische Soldat wurde aus der Umklammerung entlassen, hustend ging der Mann auf die Knie, rappelte sich dann wieder auf und begab sich vorsichtig auf die „andere Seite“. Arkadi nickte knapp und verfolgte aufmerksam, wie Ral seinen Blaster verstaute und nach seinem Helm griff, in der Kultur der Mandalorianer eine Geste des Friedens. Während er sprach, kam so ein von den Spuren des Krieges und des Alters gezeichnetes Gesicht zum Vorschein, Arkadi hatte mit seiner Einschätzung richtig gelegen. Der Anführer dieser Gruppe war kein Frischling, kein junges Blut, sondern ein abgehärteter alter Kath-Hund, dessen Zähne allem Anschein nach noch scharf waren. Als er sprach, drückte er sich gewählter als erwartet aus, bündig und kühl, aber nicht derb oder fordernd. Mit diesem Mann konnte man ins Geschäft kommen, schoss es Arkadi durch den Kopf, und er hörte aufmerksam zu. Ral war bereit, ihn anzuhören, stellte aber klar, dass er keinen Streit mit Trallok hatte und nicht wegen ihr auf der Station war, und ebenso machte er deutlich, dass Nani nicht für ihn sprach. Arkadi nickte knapp, die nüchterne, pragmatische Sichtweise des Mandalorianers war schwer zu widerlegen. Immerhin fügte der ältere Krieger noch hinzu, dass er bereit war, die Kommunikation für den blonden Mann bereitzustellen, als ultima ratio blieb REDWALL also im Spiel. Arkadi warf Nani einen bedeutungsschweren Blick zu, die Sephi wusste, was das bedeutete, und reagierte prompt.

Während er der Slicerin zuhörte, musste Arkadi anerkennend eingestehen, dass sie sich und ihr Anliegen sehr gut verkaufen konnte. Geschickt verwies die Weißhaarige darauf, dass die beiden Gruppen gemeinsame Interessen und Ziele hatten, sie waren beide hinter dem „Erzengel“ her. Allerdings, und da lag der Knackpunkt, aus unterschiedlichen Motiven. Sollten sich diese als völlig inkompatibel erweisen, sprach das eher gegen eine Zusammenarbeit als dafür. Dennoch, ein Anfang war gemacht. Offenbar hatte Ral bereits einen Plan entwickelt, um an den Vigilanten heranzukommen, ohne von den ihn jagenden Söldnern erledigt zu werden. Friedensverhandlungen, ein interessanter Schachzug, und klüger, als Arkadi es von einem Mandalorianer erwartet hätte. So weit, so gut, doch nun wurde es heikel, denn Nani versuchte, eine gemeinsame Gegnerschaft zu Arianna Trallok zu konstruieren und behauptete, die „Königin“ würde Ral und seine Gruppe nicht friedlich ziehen lassen. Eine gewagte These, war die KI doch schließlich in allererster Linie hinter ihr her, doch Arkadi verzichtete wohlweislich darauf, sich einzumischen, denn er begriff, was Nani bezweckte, und die Subtilität, mit der sie dabei vorging, wäre auch einem Agenten gut zu Gesicht gestanden. Die Enthüllung, dass Trallok kein organisches Lebewesen, sondern eine KI mit eigenem, freien Bewusstsein war, war alles andere als eine Kleinigkeit. Aus gutem Grund war Forschung in diese Richtung streng reguliert oder sogar gänzlich verboten, es war nahezu unmöglich, eine so geschaffene Entität zu kontrollieren und zu verhindern, dass sie sich gegen ihre Erbauer wandte. Nicht wenigen waren bereits Kampfdroiden ein Schritt zu weit, auch wenn das seit Jahrtausenden niemanden daran hinderte, sie zu bauen, aber eine selbstständig denkende Entität, die über die Möglichkeiten einer KI verfügte, das war ein Schritt, der noch deutlich weiter ging. Nachdem Nani geendet hatte, schwieg Arkadi einen Moment, um das Gesagte wirken zu lassen, und räusperte sich dann, die Arme hinter dem Rücken verschränkt trat er vor und an die Seite der Slicerin, um zu demonstrieren, dass er a) dem Waffenstillstand vertraute und b) die Einschätzung der Sephi teilte. Ihre Schultern streiften sich dabei, eine kurze, von Spannung aufgeladene Berührung, aber im Moment überwogen andere Angelegenheiten. Skeptische Blicke schlugen ihnen entgegen, aber auch eine gewisse Vorsicht, das Reizwort „KI“ tat seine Wirkung. Als Arkadi schließlich sprach, tat er das mit ruhiger, ernster Stimme, die sachlich und kühl war, aber auch eine ehrliche Besorgnis verriet.


„Ich fasse mich kurz: Es spielt keine Rolle, ob Sie Trallok derzeit noch für eine Verbündete halten oder nicht oder ob Sie den „Erzengel“ in die Hände bekommen. Sie und Ihre Leute wissen jetzt, was die „Königin von Kafrene“ wirklich ist, und allein dafür wird sie Sie töten. Wir haben gesehen, was Trallok ist, und wir haben eine Ahnung davon, was sie plant, und sie wird davon ausgehen, dass Sie es nun auch wissen.“


Der Agent machte eine Pause und blickte die rauen Gestalten vor ihm eindringlich an, seine kühlen blauen Augen verrieten, dass er weder scherzte noch übertrieb. Geheimnisträger, das wusste Arkadi nur zu gut, litten unter einem erhöhten Risiko eines frühen Todes, und wenn man Geheimnisse wirklich vergraben wollte, dann begrub man in der Regel Leichen gleich mit. Das war in diesem Fall nicht anders, und Trallok verfügte über alle Möglichkeiten, dafür zu sorgen, dass ihre wahre Natur verborgen blieb. Arkadi schwieg, damit die Erkenntnis, dass sie nun alle gebrannte Lebewesen waren, einsickern konnte, und als er dann fortfuhr, war seine Stimme energischer, entschlossener. Mitreißender.


Arianna Trallok ist eine Bedrohung – für Sie, für mich, für alle Lebewesen in der Region um Kafrene und darüber hinaus. Sie machen auf mich einen intelligenten Eindruck, also, was glauben Sie, wonach eine KI giert? Wissen. Informationen. Technologie. Rohstoffe. Sie will wachsen. Sich ausbreiten, ihren Machtbereich erweitern. Wenn sie das tut, wenn es ihr gelingt, nicht bloß über Kafrene zu herrschen, ist niemand mehr vor ihr sicher. Wir sitzen mitten im Auge eines Sturms und er wird uns alle hinwegfegen, wenn wir nicht handeln. Denken Sie genau nach: Warum hat Trallok Ihre Slicerin angegriffen? Warum wohl hat sie Ihnen Unterstützung für die Suche nach dem „Erzengel“ zugesagt? Sie will ihren Hinterhof säubern, bevor sie sich zu größeren Aufgaben aufmacht. Sobald Sie und Ihr Team ihre Nützlichkeit erfüllt haben, wird Trallok sie alle gnadenlos eliminieren. Keine Zeugen, keine Hindernisse.“


Eine weitere Pause, Arkadi deutete vielsagend auf den ockerfarbenen Kampfdroiden (Pumpkin) im Team des Mandalorianers und kniff die Augen zusammen, als er mahnend die Stimme senkte und ein düsteres, bedrohliches Bild malte. Mandalorianern bedeutete die Ehre viel, und vor einem mächtigen Feind wegzulaufen oder den Eindruck zu erwecken, man würde sich feige vor dem Kampf drücken und schlussendlich doch wie ein alter Kath-Hunde sterben, hatte eine entsprechende psychologische Wirkung.


„Stellen Sie sich eine Armee von denen vor, aber alle weitaus intelligenter als die meisten Lebewesen und mit voller Entscheidungsfreiheit, angeführt von einer einzigen, machthungrigen Entität. Die werden Söldner wie Sie nicht bloß arbeitslos machen, die werden alles und jeden vernichten, der ihnen in die Quere kommt. Sie sind Mandalorianer, nicht wahr? Man sagt Ihrem Volk nach, dass ihm die Familie und die Heimat wichtig sind. Wie lange wird es dauern, bis Trallok ihren Hunger dort stillen wird? Wenn Sie das verhindern wollen, dann müssen wir zusammenarbeiten. Ich garantiere Ihnen die volle Unterstützung meines Teams und eine sichere Passage fort von Kafrene, sobald die Mission abgeschlossen...sowie die Dankbarkeit des NRGD, und damit meine ich nicht bloß einen warmen Händedruck. Helfen Sie mir, Trallok aufzuhalten, und ich helfe Ihnen, den „Erzengel“ aufzuspüren und hier wegzuschaffen.“


Die blauen Augen des Agenten ruhten eindringlich auf Ral, denn nun lagen die Fakten auf dem Tisch und musste eine Entscheidung getroffen werden. Sollte der Mandalorianer klug genug sein, zu erkennen, was auf dem Spiel stand, würde sich vielleicht noch etwas retten lassen. Entschied er sich gegen die Kooperation oder stellte sich im schlimmsten Fall gegen Arkadi, würde der ehemalige Soldat nicht zögern, den Kampf wieder aufzunehmen, sobald Nani aus der Schusslinie war. Niemand, der sich ihm in den Weg stellte, wenn es daraus ging, die große und freie Republik zu beschützen, durfte nicht mit Schonung rechnen. Niemand.


[Ring von Kafrene | Raumstation | Stellarian Prime | Besprechungsraum | Lieutenant Commander Arkadi Duval, Moore (alias Nani), NRGD-Team, Tyris Reth, Bane, Charlie, Pumpkin, Ral
 
[Ring von Kafrene - Kafrene-Station - Stellarian Prime - Besprechungsraum] Arkadi, Moore, Ral, Bane, Pumpkin, Charlie

...statt des Blonden Menschen war es jedoch seine angeworbene Slicerin die den imaginären Ball annahm und ungefragt in die Unterhaltung grätschte. Rals Vermutung das der Mann aus der Neuen Republik die Söldnerin gekauft hatte schien sich zunächst zu erhärten, es erschien ihm auch etwas eigenartig das dieses anscheinend so vorteilhafte Treffen zweier Parteien die dasselbe wollten so unglaublich zufällig vonstatten gegangen war. Zufälle an die Ral gelernt hatte nicht zu glauben, irgendwer profitierte davon das man sie dort zueinander gelotst hatte... bis er jedoch wirklich wusste was hier gespielt wurde, würde er das Spiel aber höchstwahrscheinlich mitspielen müssen. Zunächst verstand der Mandalorianer auch nicht so ganz warum genau Arianna Trallok tatsächlich gegen ihn und vor allem gegen den Mann spielen sollte den sie mit der Lösung des Problems betraut hatte der sich natürlich wiederrum Rals Expertise bediente. Alleine diese ganzen Wirrungen boten wahrscheinlich schon genug Spielraum für Kontroverse Abkürzungen und falsches Spiel. Mit einem Mal hatte er das Gefühl wieder in einem Geflecht aus Halbwahrheiten zu stecken und nicht genau zu wissen auch welche Informationen er sich tatsächlich verlassen konnte. Beim letzten Mal war es die Falsche Seite gewesen auf der er sich wiedergefunden hatte als der Staub sich schlussendlich legte. Einen Umstand den Ral ein Zweites Mal vermeiden wollte, ebenso wie erneut durch eine Fremde Regierung ausgebeutet zu werden. Wirklich hellhörig in diesen ganzen hypothetischen Konstruktionen machte ihn die Andeutung auf eine KI die hier zusehens die Kontrolle auszuüben schien... die Sephi hielt ihn entweder für dumm oder aber... was würden die beiden augenscheinlich kooperierenden Dummschwätzer gewinnen wenn sie eine solche These einfach in den Raum stellten um ihn davon zu überzeugen gegen Trallok vorzugehen? Welche Konsequenzen hätte es ihnen nicht zu glauben? Künstliche Lebensformen waren ihm ein ums andere Mal untergekommen, jede dieser Entitäten war jedoch zumindest an bestimmte Grenzen gebunden gewesen. Ral musste sich nicht umsehen um zu wissen das der Droide halbrechts in seinem Rücken stand. HKs, MagnaGuards oder IGs waren schon immense Ausnahmen in den Freiheiten denen ihnen ihr Programmcode gewährte... und sie waren allesamt bereits im Imperium verboten oder nur gegen Sonderlizenzen erwerblich. Ral drehte sich ein wenig und schaute der Sephi tief in die Augen, suchte nach Regungen während nun Lieutenant Commander Duval den Faden da aufhob wo Nani ihn fallen gelassen hatte. Es machte ihm außerdem eine gewaltige Lücke in dieser ersten Erklärung zu schaffen... ein Angriffsgrund. Welche plausiblen Gründe gab es für Trallok, selbst wenn sie das war was die beiden Verschworenen hier andeuteten, eine Art von Erstschlag auszuüben? Sie hätte die Chance zu früheren Zeitpunkten gehabt... außer vielleicht die Sephi hatte sie beklaut... während der Auseinandersetzung die die anderen in ihrer ersten Besprechung erwähnt hatten? Sollte das der Fall sein dann hätten sie eventuell ein Druckmittel zur Besänftigung, etwas was gerade dem Republikaner gar nicht in den Sinn kam während er seine erste kleine Pause machte und einen wirklich ernsten Blick schweifen ließ.

Ral hatte kein eigenes Bild von Arianna Trallok wodurch es ihm schwerfiel ein valides Bild ihrer eventuellen Reaktion zu formen, sich blind auf das verlassen was ihm der nur so vor Pathos triefende Blonde da erzählte wollte Ral sich jedoch auch nicht. Ja... nachdenken war genau das was er hier tat und genau aus diesem Grund war er skeptisch. Manche Teilchen passten zu perfekt ineinander, andere schienen hingebogen und nicht ganz füreinander gemacht zu sein. Es gab hier einige Fragen die nicht so wirklich jemand beantworten wollte, dass der Blonde dazu noch eine Rede hielt die auch gut an einen politischen Tisch gepasst hätte, machte ihn in Rals Augen keinen Deut weniger verdächtig. Von solchen Phrasen hatte es in seinem Leben schon genug gegeben... mit der Aktivierung der Bake für den Agenten hatte er dann ja auch den Notruf an politische Kräfte in der Hinterhand denen er traute. Leute die es freuen würde das er noch am Leben war die ihm ohne zu zögern zu Hilfe eilen würden. Immerhin schien auch Duval klar zu sein das mit Pumpkin ein Vertreter in dieser Runde anwesend war, der sich spätestens jetzt wahrscheinlich eigene Hintergedanken zu der ganzen Thematik machte. Der Volksverweis war zwar gut eingebettet und ließ den Alten mit dem Kiefer mahlen, im Endeffekt änderte es seine Haltung jedoch nur minimal. Seine "beste" Chance, wenn man es denn so nennen wollte, würde es wahrscheinlich sein das Angebot des Fremden anzunehmen. Zumindest vorerst, würde der Blonde auch nur erste Anzeichen von Verrat zeigen, dann wusste Ral was er zu tun hatte um seine eigene Integrität zu bewahren. Etwas was dem Gegenüber klar sein sollte, den Fehler Verschlagenheit mit Dummheit oder Unwissenheit gleichzusetzen machte Ral nicht noch einmal in seinem Leben. Deswegen war Mando'a so eine angenehme Sprache und seine Kultur so viel einfacher... lügen war ihnen zumindest Fremder als dem Rest der Galaxis. Schließlich setzte sich der Weißhaarige seinen Helm wieder auf und blickte sich einmal um.

"Holt eure Sachen und macht euch fertig. Wir verschwinden von hier sobald ich habe was ich will, eine Rückkehr hier her wird es nicht geben.", Befehlsmodus, sie hatten schließlich eine Mission vor sich und waren neben der zahlenmäßigen Unterlegenheit wahrscheinlich auch weit weniger gut bewaffnet als die Belagerungstruppen dreier Söldnerkonzerne. Die Sephi blickte als einzige etwas verwirrt drein also scheuchte Ral sie mit einer zusätzlichen Handbewegung aus dem Raum. "Wenn sie mich belogen haben Lieutenant Commander, dann werden sie diese Station nicht lebend verlassen. Vorrübergehend haben wir einen Waffenstillstand, wenn sie den Erzengel von hier wegbringen wollen dann ist das nur dann meinem Interesse zuwider wenn sie mir ein persönliches Gespräch mit dem Mann verwehren. Etwas was ich zur Not auch mit Waffengewalt einfordern werde. Sie werden innerhalb der Missionsparameter folge leisten... einen Drahtseilakt möchte ich nur ungerne mit einem einseitigen Übergewicht angehen. Sie sollten sich jetzt vorbereiten, ein Verhandlungstisch und ein paar nicht unbedingt positiv gestimmter Herren erwarten uns... auch wenn ihnen selbst das noch nicht wirklich klar ist."

Damit reichte Ral Duval einen kleinen lesbaren Datachip und bedeutete dem Republikaner ihn einzulesen, bevor er ihn wieder an sich nahm. Der Plan erhielt eine Stichpunktartige Anleitung über das von Ral ausgearbeitete vorgehen.

  • Eindringen in die Rote Zone (gesperrter Stationsbereich), ob mit Waffengewalt oder ohne irrelevant
  • Aufteilung in zwei Gruppen
  • Einheit A bringt sich als Vierte Gangpartei auf Kafrene ins Spiel und konfrontiert Zielsubjekte mit den getätigten Übernahmen
    • Abgefangene Slayers Moon Drogenlieferung
    • Ausgeraubte Geldeintreiber der Fangs und Einbruch ihres Einflusses
    • Datendiebstahl an den Fists sowie Verwüstung ihrer Basis
  • Einheit B umgeht den Ring und versucht sich irgendwie den eingekesselten Erzengeln als Verbündeter anzubieten
  • Improvisation falls Feuergefecht
  • Exfill und absetzen per Interceptorfregatte Desaster


"Sorgen sie dafür dass ihr Gefolge mitspielt. In 10 Minuten draußen.", damit wandte sich Ral von dem Blonden ab und stapfte aus seiner kleinen Kommandozentrale in Richtung Ausgang des Hotels, durch welchen er wieder an den Rand des Marktplatzes befördert wurde. Er hatte lange keine Schwerter benutzt und hier würde er wahrscheinlich keine bezahlbare Waffe finden die ihm genügte aber wenn er sich schon in eine Grube stürte deren Boden er nicht sehen konnte dann wollte er wenigstens sein vollständiges Repertoire in die Schlacht führen. Vielleicht waren seine Bewegungen eingerostet... den Kampf mit diesen Waffen hatte er jedoch in keinem Fall verlent da war er sich sicher...

[Ring von Kafrene - Kafrene-Station - Stellarian Prime - Besprechungsraum] Arkadi, Moore, Ral, Bane, Pumpkin, Charlie
 
[Ring von Kafrene | Raumstation | Stellarian Prime | Besprechungsraum | Lieutenant Commander Arkadi Duval, Moore (alias Nani), NRGD-Team, Tyris Reth, Bane, Charlie, Pumpkin, Ral

Nachdem das Zeichen kam, die Waffen zu senken, schaltete sich der Droide um auf 'friedlich', worauf seine Photorezeptoren auf Orange wechselten. Zwar blieb er in seiner Deckung – den Organischen nicht trauend – senkte aber seine Waffe und beobachtete das Geschehen.

Dass Nani eine 'neue' Gruppe gefunden hat, bemerkt Pumpkin, was er davon halten soll, kann er noch nicht sagen. Vielleicht verfolgt sie andere Interessen und erhofft sich durch diese Gruppe, ihre Ziele näher zu kommen, als wenn sie unter Ral arbeitet. Der Mando schien sich zumindest Gesprächsbereit und stellt sich dem Dialog, nachdem Nani in kurzen Sätzen erklärte, dass diese NRGD-Gruppe ähnliche Interessen haben, wie die Söldnergruppe. Dabei führt sie weiterhin an, dass Tralok's Loyalität, bzw. Dessen Vertrauen als Verbündeter Fragwürdig sei, da es zu einem Konflikt kam und sich Tralok als Sentience-KI herausstellte. Pumpkin's Sensoren wurden richtig aktiv bei dem Wort, worauf er das ganze Gespräch aufzeichnete. 'Tralok eine Sentience-KI?! Interessant?!'

Diesen Umstand, dass Tralok eine KI ist, muss der Droide erst verarbeiten. Bis vor wenigen Minuten spielte der Name oder die Person hinter den Namen keine nennenswerte Rolle, immerhin ist es Pumpkin egal, wen er als 'Verbündeten' hat, bzw. Nennen soll, solange er weiß, wen er töten soll und er selbst nicht verraten wird. Doch dass Tralok nicht das ist, was sie zu sein scheint, lässt dessen Glaubwürdigkeit in Frage stellen. Doch dass sie eine KI ist, ist in dem Sinne wieder interessant, weil sie vielleicht ähnliche Interessen haben könnte, wie Pumpkin, die Frage ist nur, in wie weit er ihr trauen kann. Es ist ja nicht grad so, dass sich jede KI untereinander versteht, ähnlich den Organischen. Bloß weil man von der selben Spezies ist, setzt das keine natürliche Loyalität voraus.

Nach der Erkläung Duval's, was wohl das Ziel und Aufgabe der KI ist, müsste Pumpkin allen Punkten zustimmen. Teils überracht und bestätigend, muss er allen Punkten zustimmen. Er ist überrascht, wie gut Duval die Lage einschätzt, weil genau das hätte auch er vor. Information, Ressourcen, Ausbreitung, Vernichtung. Der Killerdroide ist wohl genauso wahnsinnig, wie gefährlich wie Tralok, nur, dass Tralok ihm um einiges voraus ist. Sowohl Zeit- als auch Ressourcentechnisch. Duval's Schlussfolgerung, dass nach Abschluss der Mission die Beseitigung des Teams kommt, kann auch Pumpkin zustimmen. Weil auch er würde jegliche Zeugen und Hindernisse, die ihm gefährlich werden könnten, ausschalten. Dabei muss sich der Droide bewusst machen, dass er auch im Boot sitzt. Etwas im Interessen-Konflikt zwischen 'potenzielle Verbündete' und 'potenzielle eigene Bedrohung', muss Pumpkin alle Daten genau abwägen.

Nichtsdestotrotz hört er das Gespräch weiter zu und vernimmt den Verweis von Duval wahr, was wohl passieren würde, wenn eine ganze Armee von Droiden – wie Pumpkin einer ist – durch die Galaxie streifen würde. Hätte der HK-Droide menschliche Gesichtszüge, würde man ein träumerisches, größtenwahnsinniges Grinsen vernehmen. Der Gedanke, wie eine Armee voller Pumpkin's mordend durch die Galaxie streift, amüsiert den Killerdroiden zutiefst. Doch glücklicherweise kann man seinem Größtenwahn nicht ansehen. Doch in einem Punkt, muss er Duval widersprechen. Er sagte: '... die werden alles und jeden vernichten, der ihnen in die Quere kommt...', doch das ist nur zur Hälfte richtig. Denn Pumpkin würde wohl jedes intelligente Lebewesen vernichten, nicht nur diese, die ihm in die Quere kommt.

Duval's Konklussion ist, dass sie alle zusammen arbeiten müssen und bietet nicht nur den Garant der Unterstützung vom Team an, eine sichere Passage aus Kafrene, als auch die Dankbarkeit der NRGD. Er bat nochmal um die Hilfe gegen Trallok und bot seine hilfe für die Aufspürung und Transport des "Erzengels" an.

Pumpkin traut den Agenten nicht und empfindet auch dessen Angebot als 'zu wenig' an. Das Aufspüren und Wegschaffen des Erzengels, würden sie auch ohne ihn schaffen, doch ein Punkt liegt auf den Punkt, der neu verhandelt werden muss, das Problem "Trallok" – und Pumpkin's persönliche Stellungnahme zur KI. Wie wird er sich positionieren?! Oder muss er damit rechnen, dass beide Gruppen – aus Agnst – den Droiden angreifen werden? Immerhin scheinen sie nicht sonderlich Vertrauen in den Droiden zu haben. Würde er seine Waffe nun zücken zur Verteidigung, würde er die gesamte Situtation zum eskalieren bringen. Bevor Ral eine Entscheidung trifft, kommentiert er nur:

"Anmerkung: Wäre ich bereits unter Trallok's Kontrolle, würde das hier längst hässlich ausgehen, worauf ich meine Waffe nicht ziehen werde."

Der sonst so ruhig Droide erhebt weiterhin das Wort:

"Selbstsichere Aussage: Das Aufspüren und wegschaffen des Erzengels bekommen wir auch ohne Hilfe hin. Soweit ich unsere Gruppe einschätze, haben wir alle nötigen Fähigkeiten dazu. Diesen Punkt auf den Verhandlungstisch zu nehmen, erachte ich als nutzlos. Somit eure Unterstützung anzubieten, ist kein wirklicher Gegenwert, da dieser somit wegfällt, doch das Problem 'Trallok' ist eine andere Sache."

Der Droide dreht sich gen Ral und erklärt:

"Nachdenkliche Aussage: Unabhängig davon, ob Trallok ein Feind oder Verbündeter ist, sollten wir uns neu anpassen und anders bewaffnen. Zumindest sollten wir eine Ionenwaffe besitzen und einpaar ... 'Geschenke' in der Station verteilen. Nur für den Fall, dass uns Trallok in den Rücken fallen wollen würde. Einpaar gezielte Sprengsätze an wichtigen Schlüsselpositionen würde ausreichen, um genug Chaos zu stiften, um 'die Karten neu zumischen'."

Man kann von Pumpkin halten was man will, doch auch er hängt an seiner Existenz und lässt sich ungern vernichten. Daher würde er gerne an verschiedenen Orten Sprengsätze legen, um bei einer Konfrontation ein Ass im Ärmel zu haben. Dass er damit mehrere Fliegen mit einer Klappe schlägt, ist aus seiner Sicht genial. Egal, ob dies als Absicherung gegen Trallok helfen soll, könnte er die Sprengsätze verwenden, für eine spätere Sabotage-Aktion gegen die Station, um den Widerstand dieser zu brechen und sie erobern oder zerstören zu können.

"Anmerkung: Ich hoffe, du berücksichtigst auch diesen Punkt.",

spricht er zu Ral.

Die Entscheidung ist gefallen. Ob Pumpkin die Entscheidung begrüßen oder ablehnen soll, kann er nicht definitiv sagen, belässt es aber dabei. Für Pumpkin ist grad mehr die Frage, woher bekommt er einen Ionenblaster oder einen Termaldetonator.

[Ring von Kafrene | Raumstation | Stellarian Prime | Besprechungsraum | Lieutenant Commander Arkadi Duval, Moore (alias Nani), NRGD-Team, Tyris Reth, Bane, Charlie, Pumpkin, Ral
 
[Ring von Kafrene | Raumstation | Stellarian Prime | Besprechungsraum | Lieutenant Commander Arkadi Duval, Moore (alias Nani), NRGD-Team, Tyris Reth, Bane, Charlie, Pumpkin, Ral

Ob in dem zuvor von dem mandalorianischen Helm verborgenen Kopf Rals mehr steckte als das kümmerliche Denkorgan, das man häufig bei Kriminellen und Söldnern fand, diese Frage konnte und wollte Arkadi noch nicht beantworten. Immerhin war der ältere Mann bereit gewesen, das Feuer einzustellen und sich die Worte des Agenten und von Nani anzuhören, was für eine zumindest rudimentäre Intelligenz sprach. In dem Metier dieses Kriegers erreichte man in der Regel kein hohes Alter, wenn man nicht einigermaßen clever und mit einer Portion gesegnet war. Vielleicht war der Mandalorianer klug genug, um die Bedrohung durch Arianna Trallok ernst zu nehmen und die Vorteile einer Kooperation zu erkennen, vielleicht aber auch nicht. In letzterem Fall würde Arkadi keine andere Wahl bleiben, als dieses Hindernis aus dem Weg zu räumen, der blonde Agent konnte sich zusätzliche Gefahren in seinem Rücken nicht leisten. Unauffällig taxierten seine kühlen blauen Augen die grimmigen Gestalten auf der anderen Seite, der in einen Mantel gehüllte Mensch (Charlie), der hünenhafte Kerrestianer (Bane) und der ockerfarbene Kampfroide (Pumpkin) machten allesamt den Eindruck, sich ihrer Haut erwehren und wenn nötig eine Menge Schaden anrichten zu können. Unangenehme und gefährliche Gegner, daran hatte Arkadi keine Zweifel, und umso wichtiger war es, sie auf seine Seite zu ziehen. Bedauerlicherweise gab es momentan nicht die Möglichkeit, sie wie Nani unter vier Augen mit großzügigen Versprechungen und seinem speziellen Charme zu ködern, aber noch wollte der ehemalige Soldat diese Option nicht abschreiben. Immer vorausgesetzt, er und sein Team überlebten die nächsten Minuten. Die Anspannung hing so deutlich in der Luft wie der Geruch von heiß geschossenen Blastern, und demonstrativ verschränkte Arkadi die Arme hinter dem Rücken, stand in ruhiger Habachtstellung da, um Stärke und Gelassenheit zu zeigen und vor allem seine eigenen Leute unter Kontrolle zu halten. Ein weiterer prüfender Blick, dann konzentrierte sich der schlanke, sportliche Agent ganz auf Ral und wartete geduldig auf eine Reaktion. Arkadi und Nani hatten gerade nichts geringeres getan, als eine verbale Bombe zu zünden, die Existenz einer ungesicherten, entfesselten KI war nichts geringeres als ein Paukenschlag und mit einem Auge achtete Arkadi besonders auf die Reaktion von Pumpkin, der mechanische Killer würde diese Nachricht ohne Zweifel mit großem Interesse vernommen haben und schmiedete bereits just in diesem Moment bereits Pläne, was die „Königin von Kafrene“ und ihr Wissen und ihre Technologie anging. Für einen Droiden mussten diese Dinge noch weitaus verlockender sein als für organische Lebewesen, und Arkadi nahm sich, bei diesem Exemplar besonders wachsam zu sein. Eine größenwahnsinnige KI war schlimm genug, zwei ein Durastahl gewordener Alptraum. Er würde dringend und vor allem diskret mit Nani sprechen müssen, um Vorbereitungen für den Fall der Fälle treffen zu können. Die Slicerin war eine selbstsüchtige und gefährliche Verbündete, aber Arkadi war froh, überhaupt jemanden mit ihrer Expertise mehr oder weniger an seiner Seite zu wissen. Sie wussten beide, was auf dem Spiel stand, und handelten entsprechend.

Ihr Boss hatte sich noch nicht zu dieser Erkenntnis durchgerungen und Arkadi konnte seine Wachsamkeit, Skepsis und Misstrauen förmlich spüren. Die subtilen Reaktionen des Mandalorianers gaben für einen geschulten Analysten wie den blonden Republikaner einiges an Informationen preis, doch der ältere Mensch ließ sich nicht allzu tief in die Karten schauen. Eines war klar, Pathos perlte an ihm ab wie Blasterfeuer an seiner Rüstung, auch wenn Ral Argumenten die Ehre und das Überleben seines Volkes betreffend durchaus zugänglich zu sein schien. Arkadi gestattete sich ein schmales, neutrales Lächeln, denn vor ihm stand jemand, der sich ausgesprochen wenig um die Neue Republik oder das Imperium scherte, sehr wohl aber um seine eigenen Leute. Wenn es eine Möglichkeit gab, ihn zu überzeugen, dann mit kalten, harten Fakten, konkreten Zusagen und der Aussicht, dass er seine eigenen Interessen so würde durchsetzen können. Es war allem Anschein eine angenehm pragmatische Sichtweise, was die Sache zugleich leichter und schwerer machte. Leichter, weil Arkadi nun eine Ahnung davon hatte, wie sein Gegenüber tickte, und entsprechende Angebote machen konnte. Schwerer, weil diese Angebote Hand und Fuß haben mussten, mit bloßen Sonntagsreden und patriotischen Appellen würde Arkadi nicht weit kommen. Er konnte schon fast sehen, wie das Gehirn des Mandalorianers arbeitete, wie er Vor- und Nachteile, Chancen und Risiken abwog. Aber noch bevor sich Ral entscheiden konnte, meldete sich der bis dahin schweigsame Droide Pumpkin zu Wort, die kühle, mechanische Stimme, begleitet von der merkwürdigen Kategorisierung seiner Aussagen, bevor sie getätigt wurden, ließen Arkadi mit größer Vorsicht und Aufmerksamkeit zuhören. Der Geheimdienst hatte schon einige Erfahrungen – positive wie negative – mit fortgeschrittenen Droidenmodellen gemacht und eines war dabei deutlich geworden: Man durfte sie niemals unterschätzen. Als die ockerfarbene Kampfmaschine verkündete, dass er nicht unter Tralloks Kontrolle stand, und argumentierte, dass er sonst schon längst angegriffen hätte, wölbte Arkadi bloß eine Augenbraue und warf Nani einen knappen Seitenblick zu, er ließ diese Sätze einfach unkommentiert im Raum stehen und hörte weiter zu. Pumpkin führte – ausgesprochen selbstbewusst - aus, dass die Söldner seiner Meinung nach keine Hilfe beim Aufspüren des „Erzengels“ nötig hatten. Ein Argument, das nicht leicht von der Hand zu weisen war, doch glücklicherweise ging der Droide gleich zum nächsten, weitaus wichtigeren Punkt über: Trallok. An Ral gewandt und mit etwas, das fast wie Besorgnis wirkte, schlug er vor, sich für den Fall einer Konfrontation mit der „Königin“ vorzubereiten, Sprengsätze und Ionenwaffen standen auf der Liste. Die kalte, rationale Logik des Kampfdroiden beeindruckte Arkadi, und er nickte der Maschine knapp zu, bevor er das Wort an die ganze Gruppe richtete.


„Ein guter Vorschlag, aber wenn sie sich wirklich vorbereiten wollen, dann werden sie mehr brauchen als das. Arianna Trallok verfügt über Fähigkeiten, die weit über das hinausgehen, was man Maschinen gemein läufig zutraut. Ihre Slicerin und ich haben das am eigenen Leib erlebt, und dabei haben wir auch Schwachstellen entdeckt. Schwachstellen, die wir ihnen verraten könnten – vorausgesetzt, wir kooperieren.“


Kenne deinen Feind, diese uralte Maxime galt auch in diesem Fall und jeder gute Soldat sammelte alle Informationen, die er über seinen Gegner bekommen konnte. Das Angebot, Wissen über die „Königin“ zu teilen, musste durchaus verlockend sein, besonders für den Droiden. Aber auch Ral schätzte Arkadi als grundsätzlich interessiert ein, dem älteren Mann mussten bestimmt einige Fragen durch den Kopf gehen und wenn er halbwegs klug war, würde er sich sicher auch Gedanken darüber machen, wie er sich und seine Leute im Notfall vor Trallok schützen konnte. Vertrauen war in seinem Beruf etwas, das man nur sehr wenigen entgegenbrachte, ganz gewiss nicht einer Frau, bei der es sich möglicherweise tatsächlich um eine mächtige KI handelte. Die Argumente waren vorgebracht worden, nun war der Moment der Entscheidung gekommen. Bleierne Stille herrschte und nahezu alle Augen lagen auf Ral, lauerten, warteten auf die Worte des Mandalorianers. Arkadi zeigte sich demonstrativ ruhig und geduldig, aber auch er war angespannt und musste seine Erleichterung verbergen, als der weißhaarige Mensch seinen Helm wieder aufsetzte und Befehle erteilte. Das Hotel war als Rückzugsort für ihn gestorben, daran ließ er keinen Zweifel, und als Nani kurz zögerte, wurde sie eilig hinaus gestikuliert wie ein junger Rekrut, für die stolze Sephi gewiss nicht gerade angenehm, aber Arkadi hatte im Moment andere Sorgen. Die gute Nachricht war, dass Ral, gespickt mit einer unmissverständlichen Warnung, einem Waffenstillstand zustimmte und sich bereit erklärte, gemeinsam mit den Republikanern nach dem „Erzengel“ zu suchen – vorausgesetzt, sie kamen ihm dabei nicht in die Quere. Der Agent fragte sich, was für einen Grund es gab, dass Ral unbedingt persönlich mit dem Vigilanten sprechen wollte, behielt diese Frage aber wohlweislich für sich und nickte bloß knapp, ein kühles, geschäftsmäßiges Lächeln auf den Lippen.


„Sie können mir eines glauben, wenn Sie auch alles andere skeptisch betrachten mögen: Ich habe kein Interesse daran, auf dieser Station zu sterben. Ehrlich zu Ihnen sein erhöht meine Überlebens- und Erfolgschancen drastisch. Was den „Erzengel“ angeht, so werde ich Ihnen dieses Anliegen nicht verweigern – solange er die Station noch lebend verlässt. Meine Leute und ich sind bereit, Ihrem Plan zu folgen, denn offenbar haben Sie bereits einige konkrete Vorstellungen davon, wie wir zu unserem Ziel gelangen können.“


Entgegnete Arkadi sachlich und nüchtern, es hatte keinen Sinn, jetzt Maximalforderungen zu stellen oder aus Stolz einige bittere Pillen nicht zu schlucken. Vorerst lag das Kommando bei Ral und der nächste Schritt stand bereits bevor. Verhandlungen mit übel gelaunten Herren, damit konnten eigentlich nur die Anführer der hiesigen Söldnergruppen gemeint sein. Diese Vermutung bestätigte sich, als Arkadi ein Datenchip gereicht wurde, auf dem der Plan in groben Zügen erläutert wurde. Der Agent las aufmerksam und konzentriert und musste zugeben, dass er beeindruckt war. In diesem Vorgehen steckten mehr Weitsicht und Finesse, als man einem Mandalorianer zutraute. Auch an eine Fluchtmöglichkeit war gedacht, Arkadis kühle blauen Augen funkelten, als seine Gedanken rasten. Vielleicht genügend Feuerkraft, um das Problem Trallok auch auf anderem Weg zu lösen, aber das war ein Problem für später. Feierlich gab er den Datenchip zurück und nickte, als Ral eine letzte Anweisung erteilte.


„Wir werden bereit sein.“


Dabei beließen die beiden Männer es und Arkadi sah dem Mandalorianer nur kurz nach, als dieser sich umdrehte und den Besprechungsraum verließ. Einen kurzen Moment verharrte der blonde Agent, dann drehte er sich langsam zu seinem Team um und blickte in abgekämpfte, aber auch erwartungsvolle Gesichter. Diese Männer und Frauen hatten gegen einen außergewöhnlichen Feind gekämpft, sie waren müde, erschöpft, besorgt, nur spärlich ausgerüstet und von neuen „Verbündeten“ umgeben, denen man bestenfalls halbwegs vertrauen konnte. Auch an Arkadi waren die Ereignisse nicht spurlos vorüber gegangen, aber eiserne Willenskraft trieb ihn vorwärts und hielt ihn auf den Beinen. Der ehemalige Soldat straffte seine Haltung, richtete sich auf und sein Auftreten zeigte Entschlossenheit und Härte, aber auch – sorgfältig kalkuliert – Mitgefühl und Respekt. Arkadi ließ seinen Blick über die Kämpfer wandern, nickte ihnen zu, und als er sprach, tat er es zunächst ruhig und gedämpft, bevor er lauter, leidenschaftlicher wurde.


„Kameraden! Wir haben Seite an Seite gegen eine der größten Bedrohungen gekämpft, der sich die Neue Republik jemals gegenübergesehen hat. Jeder einzelne von ihnen hat Mut und Tapferkeit weit über das hinaus gezeigt, was gewöhnlich von Soldaten erwartet wird. Meiner Meinung nach sind sie alle Helden, haben sie jede Ehrung unserer Nation verdient. Aber das ist eine NRGD-Mission. Ruhm und Ehre sind nicht die Belohnungen, die uns erwarten. Wohl aber das Wissen, dass dank unserer Taten die Bürger der Neuen Republik in Frieden und Sicherheit leben können. In diesem Moment sind wir ihre erste und letzte Verteidigungslinie, eine Brandmauer gegen Chaos und Zerstörung. Ich weiß, dass ich bis zum letzten Atemzug meine Pflicht tun werden, und ich glaube, nein ich weiß, dass sie es auch tun werden. Für die Bewahrung unserer großen und freien Republik!“


Arkadis Stimme hatte sich in die Höhe geschraubt, war energisch, mitreißend geworden, seine kühlen blauen Augen funkelten, als er den Kopf hob und mit der Faust auf die Handfläche schlug, eine alte militärische Tradition. Der Agent war in operativer Psychologie geschult worden, er wusste, welche Fäden er ziehen musste, und in diesem Moment zahlte sich dieses Training aus. Zuvor kauernde Kämpfer richteten sich auf, Blaster wurden in die Höhe gerissen und nachgeladen und als Chor stimmten die Republikaner in den Schlachtruf des blonden Mannes mit ein. Arkadi präsentierte ein stolzes Lächeln und nickte feierlich.


„Sehr gut. Sie haben den Mann gehört, bereitmachen zum Abmarsch. Nehmen sie alles mit, was sich als nützlich erweisen könnte, und denken sie daran, dass wir auf die Kooperation mit unseren neuen Verbündeten angewiesen sind. Keine Aktionen ohne meinen ausdrücklichen Befehl.“


Es kam Bewegung auf, die Soldaten packten ihre Ausrüstung zusammen und legten sie an, und nach einem letzten prüfenden Blick drehte sich Arkadi um und ging in Richtung Ausgang, wobei die Maske von Stolz und Enthusiasmus einer weitaus kühleren, glatteren, nüchtern abwägenden Miene Platz machte. Bemerkenswert geschmeidig trat er an Rals Seite und nickte dem Mandalorianer ruhig zu.


„Meine Leute sind bereit und ich nehme an, dass Ihre es auch sind. Der nächste Schritt: Die Rote Zone? Zugangsmöglichkeiten, ohne Aufmerksamkeit zu erregen?“


Nun wieder gänzlich sachlich und wortkarg vergeudete Arkadi weder Zeit noch Energie mit Floskeln oder Förmlichkeiten. Es stand zu viel auf dem Spiel und ohnehin war der Mandalorianer nicht der Typ für Smalltalk. Sich auf die eigentliche Aufgabe zu konzentrieren würde allen Beteiligten die Sache leichter machen.


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[Ring von Kafrene - Kafrene-Station - Stellarian Prime - Besprechungsraum] Arkadi, Moore, Ral, Bane, Pumpkin, Charlie

Das es nicht ganz ohne Widerstand funktionierte war ja klar, am wenigsten hätte Ral diesen jedoch von dem Droiden erwartet, die andern beiden schienen dazu keine rechte Meinung zu haben. Anscheinend glaubte der Blecherne aber was der Commander des Geheimdienstes der Neuen Republik da erzählt hatte und insistierte sogar dass er davon gänzlich unberührt war. Auch wenn die Geschichte der Republikaner erst noch bestätigt werden musste, sollte sie wahr sein dann waren die Worte des Droiden wertlos... entweder Ral würde ihn direkt entsorgen oder jemanden wie die Slicerin daran setzen heraus zu finden ob die Systeme des Roboters manipuliert oder manipulierbar waren. Bei der fast schon als verblendeter Übermut zu bezeichnenden sonstigen Haltung des Metallenen fragte sich Ral ob die Platinen des Droiden nicht mehr ganz in Ordnung war... bevor er den Einwand aber verteufelte versuchte er sich erneut alle Details zur Ausgangslage ins Gedächtnis zu rufen um zu sehen ob er vielleicht wirklich etwas übersehen hatte. Ursprüngliche Größe der Erzengel 24 zusammengewürfelte Erfahrene Kämpfer, 3 bestätigte Abschüsse auf Seiten der Engel gegenüber knappen 100 Toten auf Seiten der vereinten Kartelle. Ein Belagerungsring mit ein paar Hundert teilnehmenden, nur Zwei bekannte Zugänge in die Schanze der Erzengel, rechnete man Sprengungen und gezielt neu geschaffene Gänge nicht mit. Eine Option die er sich auf einer Raumstation so weit wie möglich aufschieben wollte. Ungünstige Kettenreaktionen, Kabelbrände oder Metallbrände konnten nahezu unkontrollierbare Schäden anrichten und sich schnell gegen einen selbst richten. Größere Sprengladungen gegen Arianna Trallok zu richten viel darunter. Wenn man Pläne hatte und nicht warlos ganze Sektionen der Station entvölkern wollte dann müssten diese Ladungen gut getimed und platziert sein. Vor allem musste man sicher gehen das jede Sprengung auch einen signifikanten Gegenwert hatte, eine KI brauchte wenn es drauf ankam keinen Sauerstoff oder ähnliches... bevor er es nun heraufbeschwor kontrollierte Ral noch einmal ob sein Holonetsender tatsächlich deaktiviert war. Nach dem auslegen der Daten war sich der Mandalorianer halbwegs sicher die Meinung des Droiden vorerst zu ignorieren. Er war bei weitem nicht mehr jung und dumm genug um lediglich in einem Fünferteam gegen die schätzungsweise sechzigfache Menge an Kombattanten anzugehen, von denen einige mit Sicherheit mehr als nur ein wenig Kampferfahrung hatten. Söldner kamen häufiger in Kontakt mit Feinden als Soldaten... wenn gerade kein Krieg herrschte verstand sich. Die letzten Kommentare von Commander Duval nahm Ral mit einem Nicken zur Kenntnis, er würde die Weißhaarige noch dazu befragen bevor sie aufbrechen würden. Eine Slicerin war vielleicht die einzige die wirklich verstand welches Ausmaß eine solche Bedrohung hatte, also wollte Ral sie nicht unbedingt an der Front verheizen...

Nachdem er dann schließlich den Marktplatz im Auge hatte, ließ er sich einfach von der Menge mitziehen bis er einen Stand ausmachen konnte an dem es Klingen in Hülle und Fülle gab. Ein Blick aufs Chrono machte deutlich dass er sich beeilen musste und ewig mit dem umstehenden Haufen auf Messer zu bieten konnte er sich jetzt nicht leisten. Also beschloss der Mandalorianer sich zwei leicht gebogene Säbelvibros sehr zum Missfallen des kreischenden Duros der den Stand anscheinend betrieb auszuborgen und durch die Menge wieder in Sicherheit getragen zu werden. Er würde die Dinger wieder bei dem Verkäufer loswerden wenn sie sich auf den Rückweg machen würden, dass hier war eben ein Ausnahmefall. Als Ral zurück vor die Eingangspforte trat, kamen ihm die Republikaner und die Söldner unregelmäßig entgegen. Die letzte die das Gebäude verließ, war die Slicerin. Auf Arkadi Duvals Frage hin, winkte er die Leute zusammen und vergewisserte sich mit seinem Sichtfeld das sie halbwegs unbeachtet geblieben waren, bevor er einen Holoprojektor in die Mitte warf der die Situation wie bereits früher am Tag einmal abbildete.

"Außen den beiden belagerten Schneisen kein natürlicher Eingang in die Chance. Sprengung oder der Einsatz von Schnittwerkzeug ist so lange es eben geht zu vermeiden, die Schallausbreitung in so einem Metallkessel ist immens auffällig. Wenn wir uns durch die Scheinverhandlungen frei bewegen können kaufe ich ihnen Zeit und sie schauen das sie irgendwie durch eine dieser Gassen schlüpfen. Alles weitere sehen wir dann.", damit verblasste das Blau auch schon wieder. Alle hatten ein Eindruck von den Zahlen gehabt und jedem durfte klar sein, dass sie sich da in die Hölle für jeden profesionellen Soldaten begaben... und im Idealfall auch wieder raus. Das war klar eine Gradwanderung und Kriminelle waren nicht gerade für ruhige Verhandlungen bekannt. Ral hatte darauf geachtet sich selbst die Position mit dem größten Risiko zuzuweisen. So sehr er jedem hier persönlich misstraute, ein Berufsvertrauen darauf dass man ihm eine Unterredung mit Gal Varrus zusicherte musste für den Moment reichen. Während sich der Rest schon in Richtung Taxirampen in Bewegung setzte, stoppte der Mandalorianer die Sephi. "Sie nicht! Ich weiß nicht ob sie und der Republikaner nur Spiele spielen... kann mir aber nicht leisten ihnen kein Ohr zu schenken. Ich will alles was sie über Trallok wissen, wie sie sich ja wahrscheinlich schon denken konnten. Außerdem habe ich eine andere Aufgabe für sie. Wir brauchen ein OPZ, jemanden der unsere Bewegungen überwacht ohne anwesend zu sein. Kriegen sie das hin? Lassen sie sich nicht erwischen. Einen Funkkontakt haben wir, den scheint ihre KI ja anscheinend nicht kontrollieren zu können...", damit entließ die verdrießlich dreinblickende Frau zurück und schloss sich dem Zug in die Hölle an.

[Ring von Kafrene - Kafrene-Station - Stellarian Prime - Besprechungsraum] Arkadi, Moore, Ral, Bane, Pumpkin, Charlie
 
[Ring von Kafrene | Raumstation | Stellarian Prime | Vor dem Hotel | Lieutenant Commander Arkadi Duval, Moore (alias Nani), NRGD-Team, Tyris Reth, Bane, Charlie, Pumpkin, Ral

Aus einem Nachteil einen Vorteil zu machen, eine Schwäche in eine Stärke zu verwandeln und selbst in kritischsten Situationen einen kühlen Kopf zu behalten, das zeichnete einen guten Agenten aus. Arkadi erinnerte sich daran, was seine Ausbilder ihm wieder und wieder und wieder eingeschärft hatten: Man musste mit dem arbeiten, was man zur Verfügung hatte, nicht mit dem, was man sich wünschte. Hätte der schlanke blonde Agent es vorgezogen, sich der größenwahnsinnigen KI in Form von Arianna Trallok mit einem Team der paramilitärischen Abteilung des NRGD oder gar der geheimnisumwitterten „Schattenkompanie“ der Sektion Null zu stellen? Selbstverständlich. Aber diese wertvollen Ressourcen standen nicht zur Verfügung. Stattdessen musste er sich mit ebenso intelligenten wie undurchsichtigen Slicerin und ihrem mandalorianisch sturen Boss begnügen, der einen Trupp von grimmigen, skrupellosen Gestalten in die Schlacht führte, denen Arkadi nur in geringem Maße vertraute. Kriegerehre und Sorge um die eigene Heimat und Familie hin oder her, schlussendlich kämpften die allermeisten Söldner für Geld und hatten kein Problem damit, sich auf die Gewinnerseite zu schlagen, wenn es eng wurde. Auf der einen Seite die „Königin“ von Kafrene, eine ebenso mächtige wie reiche und respektierte Verbrecherfürstin, auf der anderen Seite ein republikanischer Agent – Repräsentant eines Staates, den nicht wenige in der Galaxis verachteten – ohne nennenswerte direkt verfügbare Geldmittel oder andere große materielle Anreize. Es war nicht schwer, diese Rechnung zu machen, die Waage neigte sich zu Arkadis Ungunsten. Alles, was er anbieten konnte, waren seine Warnungen vor der ungeheuren Gefahr durch die Herrscherin der Station, die seine neuen „Gefährten“ mit Ausnahme von Nani aber auch schlicht als Lügengespinst abtun konnte. Blieb noch die Aussicht auf eine langfristige Geschäftsbeziehung mit dem NRGD, durchaus ein interessantes Lockmittel für angeworbene Kämpfer, die nach einem zuverlässigen und pünktlich zahlenden Partner Ausschau hielten, aber ob der Trupp um Ral so weit dachte, konnte Arkadi noch nicht einschätzen. Gut möglich, dass sie sich entschieden, den Geheimdienstler und sein Team bei der erstbesten Gelegenheit zu liquidieren oder an Trallok auszuliefern, bei diesem Gedanken strich der blonde Mann fast instinktiv über seine erbeutete Blasterpistole.

Ja, es war ein enormes Risiko, sich mit ihnen einzulassen, aber er hatte keine andere Wahl, wenn er seine Mission abschließen wollte. Die „Königin“ von Kafrene musste um jeden Preis aufgehalten werden, sie war eine Gefahr für jedes organische Lebewesen in der Galaxis. Und außerdem – dabei empfand Arkadi keine Scham – würde ihre Vernichtung einen enormen Erfolg für ihn bedeuten und seiner Karriere beim NRGD und der Sektion enorm beschleunigen. Gewiss, Arkadi war ehrgeizig, aber sein Ehrgeiz entsprach nicht bloß Selbstsucht. Die Neue Republik brauchte Männer wie ihn in entscheidenden Positionen. Männer, die die harten, notwendigen Entscheidungen treffen konnten, von denen das Überleben einer Nation abhing, die keine Angst hatten, sich die Hände schmutzig zu machen. Man brauchte ihn, sein Leben und seine Taten hatten einen Sinn, einen höheren Zweck. Vielleicht klammerte sich der ehemalige Soldat auch nur an diese Vorstellung, um sein Gewissen zu beruhigen, diese leise, nagende Stimme, die ihn manchmal in seinen Alpträumen heimsuchte und ihn fragte, ob es das wirklich alles wert war. Aber er wusste die Antwort. Hier und jetzt, auf dieser Station voller Verbrecher und Söldnern, im Kampf gegen eine entfesselte KI, war er der richtige Mann am richtigen Ort. Er gehörte hier hin, genau hier, genau jetzt. Die kühlen blauen Augen des blonden Menschen glommen mit der Entschlossenheit eines wahren Gläubigen, als er seine Haltung straffte und sich ach einem kurzen, prüfenden Blick auf seine Leute und die Söldner zur Einsatzbesprechung begab, die von Ral geleitet gerade begann. Arkadi verschränkte die Arme hinter dem Rücken, in seiner dunklen, an eine Uniform erinnernde Kleidung gab er eine markante Gestalt hab, strahlte kontrollierte Spannung und Energie aus. Der frühere Sergeant wusste, wie wichtig es war, möglichst viele Informationen zu besitzen, und so hörte er aufmerksam zu, seine Miene glatt und undurchsichtig. Er musste zugeben, dass der ältere Mandalorianer, der ihm gegenüberstand, Ahnung von der Materie hatte, als Ral einen Holoprojektor aktivierte und mit befehlsgewohnter Stimme sprach, erhaschte Arkadi einen Blick auf den Krieger, der in diesem Menschen steckte. Da stand kein übereifriger Frischling oder blindwütig um sich schießender Draufgänger, sondern ein gewiefter Taktiker, der sich Gedanken gemacht hatte. Dem Imperativ, möglichst lange unauffällig und leise vorzugehen und die Ablenkung durch die inszenierten Verhandlungen mit den Söldneranführern optimal zu nutzen, kam den Vorstellungen des Agenten ziemlich nah. Je weniger Chaos sie verursachten, desto höher die Chance, den „Erzengel“ zu erreichen, ohne von Trallok aufgespürt zu werden. Wenn nötig, würden sie schneiden oder sprengen, aber sollte es einen Weg geben, der ihnen das ersparte, würde Arkadi keine Einwände erheben, der Agent nickte zustimmend und ließ sich keine Sorgen oder Angst anmerken, trotz der ernüchternden Zahlen, was die Stärke der möglichen Feinde anging. Ein offenes Feuergefecht wäre glatter Selbstmord, und selbst wenn es gelingen sollte, heimlich vorzugehen, war das Risiko enorm groß. Die meisten republikanischen Offiziere hätten eine solche Operation niemals in Erwägung gezogen, geschweige denn abgesegnet. Aber Arkadi war kein Soldat mehr, er war ein Agent der Sektion Null. Wenn von ihm unmögliches verlangt wurde, dann tat er es. Seine Vorgesetzten sagten ihm nicht, wie er zum Ziel kommen sollte, sie gaben ihm die Mittel und ließen ihn dann arbeiten. Es war eine Freiheit, die ungeahnte Chancen eröffnete und dem intelligenten Geheimdienstler entgegenkam. Arkadi richtete sich ein wenig auf, als die Besprechung vorbei war, und suchte Rals Blick, von Soldat zu Soldat. Sie alle würden mitten in die Hölle ziehen, aber wenn sie kooperierten, ihre Ressourcen nutzten, kreativ waren und das nötige Quäntchen Glück mitspielte, würden sie vielleicht überleben und sogar Erfolg haben. Ein schmales Lächeln zupfte an den Mundwinkeln des Agenten, als er das Wort ergriff, glatt und kühl.


„Der Plan ist vernünftig. Es dürfte allen klar sein, dass wir so lange wie möglich unauffällig bleiben sollten, unsere Chancen in einem offenen Kampf sind denkbar schlecht. Wie ich sehe, haben Sie selbst die riskanteste Position zugewiesen, Mr. A´kazz. Ehrenwert. Aber wir werden jemanden brauchen, der unsere Aktionen von einem sicheren Ort aus koordiniert. Jemanden mit technischem Sachverstand und der nötigen...intellektuellen Distanziertheit.“


In anderen Worten, jemanden, der zum Lösen von Computerproblemen nicht mit dem Blaster auf den Monitor schoss und der gleichzeitig in der Lage war, kühl und rational Daten zu analysieren, Karten aufrufen, Zugänge zu öffnen und eine sichere Kommunikation zu ermöglichen. Es gab nur ein Lebewesen unter den Anwesenden, das dafür geeignet war, und es war nicht nötig, dass Arkadi zu Nani blickte. Mittlerweile konnte er die Sephi recht gut einschätzen und auch wenn sie demonstriert hatte, dass sie gut auf sich selbst aufpassen konnte und in einem Feuergefecht keine Bürde war, ihre wahre Stärke lag hinter der Front, vor einem Computer. Das waren Fähigkeiten, auf die die weißhaarige Sephi stolz war, und ihrem Ego ein wenig zu schmeicheln war in dieser Hinsicht gewiss nicht verkehrt und kam Arkadi leicht über die Lippen, da er tatsächlich bewunderte, zu was die Slicerin in der Lage war. Sie war intelligent, gerissen, skrupellos, selbstbewusst und kannte ihre Stärken, Eigenschaften, die Nani zu einer hervorragenden Agentin gemacht hätten. Aber die junge Frau machte nicht den Eindruck, als würde sie sich etwas aus Nationen und Idealen machen, sie verkörperte eine Art Freiheit, die Arkadi zugleich ablehnte und respektierte. Wäre er einen ähnlichen Weg gegangen, hätte seine Talente zu Geld gemacht, das Leben eines Gesetzlosen geführt, umgeben von Credits, Drogen und schönen Frauen? Vielleicht. Es war gerade diese anrüchige Versuchung, diese Vorstellung, auf alles zu pfeifen, die die attraktive Sephi verkörperte und sie in seinen Augen interessant machte. Ein wenig zu interessant, rief er sich mahnend in Erinnerung. So reizvoll diese Frau auch war und so leicht es ihm auch fiel, sich auf diese Reize einzulassen, schlussendlich war sie nicht vertrauenswürdiger als der Rest. Wertvoller allerdings schon, allein schon, weil sie als einzige klug genug war, die Gefahr durch Trallok richtig einzuschätzen. Als Ral schließlich die Besprechung für beendet erklärte und sich Republikaner und Söldner auf den Weg machten, blieb Arkadi zurück und verharrte nachdenklich an Ort und Stelle, er warf einen unauffälligen Blick über die Schulter. Der Mandalorianer schien mit ihm einer Meinung zu sein, was Nani anging, und hatte die bereits los marschierende Sephi abgefangen, sie waren gerade nah genug, dass Arkadi ihre Unterhaltung mitbekommen konnte.

„Unterhaltung“ war vielleicht ein wenig hoch gegriffen, Ral teilte der Slicerin kurz und bündig mit, dass er ihr und dem Agenten nicht traute, ihre Warnungen aber auch nicht einfach ignorieren konnte. Also sollte die junge Frau zurück bleiben und zu einem ihr Wissen über Trallok mit dem Söldner teilen, zum anderen aber auch die Funktion erfüllen, die Arkadi ins Spiel gebracht hatte. Das Hotel war ein sicherer Ort, hatte die Slicerin versichert, von dort aus konnte sie über einen verschlüsselten Kanal mit dem Team kommunizieren und sie unterstützen. Man musste keine Gedanken lesen können, um zu sehen, was Nani davon hielt, die Weißhaarige blickte missmutig drein und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Nein, ihr gefiel das ganz und gar nicht, und ein hauchdünnes Lächeln schlich sich auf Arkadis Gesicht. Als Ral an ihm vorbei ging und ihm einen auffordernden Blick zuwarf, nickte der Agent knapp und hob die Hand, seine Miene verdüsterte sich und er warf einen scheinbar verärgerten Blick in Richtung der Sephi, bevor er sich Ral zuwandte und im Tonfall von Soldat zu Soldat sprach.


„Gehen Sie schon mal vor, es gibt da etwas, das ich noch mit Ihrer Slicerin klären muss und das mir die ganze Zeit in den Fingern juckt. Wenn wir ohnehin zu einem Himmelfahrtskommando aufbrechen...“


Demonstrativ schüttelte der Agent seine rechte Hand, drehte sich um und ging in gemessenem Tempo auf die Slicerin zu. Seine kühlen blauen Augen musterten sie mit einem durchdringenden Blick, in einer Art und Weise, die nichts gutes verhieß. Bei ihr angekommen baute sich Arkadi demonstrativ vor der jungen Frau auf und ließ seinen Blick über sie schweifen, seine Haltung strahlte mühsam beherrschte Feindseligkeit aus, eine gelungene Vorstellung für Zuschauer, denn der Geheimdienstler hatte nichts geringeres als einen bühnenreifen Auftritt im Sinn. Unheilvoll schweigend verharrte er einige Momente regungslos, bevor er den Handschuh von seiner rechten Hand zog und ihn beiläufig betrachtete. Eine weitere Pause, dann neigte der blonde Mann leicht den Kopf. Er befand sich auf Augenhöhe mit der großgewachsenen, schlanken Sephi, geistig wie körperlich. Sie teilten Ehrgeiz und Skrupellosigkeit, darin waren sie sich ähnlich, und aus dieser Distanz fiel ihre Schönheit umso deutlicher ins Auge, ihre zarte helle Haut, ihr weißes Haar, die markanten Gesichtszüge und die angenehmen Rundungen. Wirklich eine sehr attraktive Frau, weshalb Arkadi fast ein wenig bedauerte, was er nun tun würde. Er trat einen Schritt näher und fixierte Nani mit einem grimmigen Blick, als er leise sprach, klangen seine Worte wütend und anklagend.


„Mitspielen. Es lohnt sich.“


Murmelte er und schaffte es, diese Aussage wie schlimmste Beleidigungen klingen zu lassen. Für jemanden außer Hörweite musste es so wirken, als würde er der Slicerin gleich den Hals umdrehen wollen. Ein schmales, verschwörerisches Lächeln zupfte an Arkadis Mundwinkeln, er hob leicht den Kopf...und so überraschend wie ein Blitz von einem wolkenlosen Himmel holte der Agent schwungvoll aus und verpasste Nani eine schallende Ohrfeige. Bevor die Sephi groß reagieren konnte, hob Arkadi die Stimme und vermischte geschickt echte und künstliche Wut, um glaubwürdig zu wirken.


„Das war dafür, dass Sie mir kritische Informationen vorenthalten und mich blind in Tralloks Falle haben laufen lassen. Machen Sie das nicht noch einmal, Nani, oder die Konsequenzen werden weitaus drastischer ausfallen. Ich habe nun Ihren Boss, der mir Kontakt zum NRGD verschaffen kann, also ist Ihr Wert erheblich gesunken. Verstanden?“


Der Geheimdienstler war lauter geworden, als würde der Ärger und die Sorge um sein eigenes Leben und die Mission ihn ein wenig die Fassung verlieren lassen, bevor er Nani an den Schultern packte und sie eindringlich ansah, seine funkelnden kalten blauen Augen schienen sich wie Dolche in die der Sephi zu bohren. Kein Zweifel, für Außenstehende musste es aussehen, als ließe der blonde Mann gerade Dampf ab und klärte die Fronten, er hatte laut genug gesprochen, dass man zumindest Teile davon mitbekommen haben würde. Arkadi lächelte, beugte sich ein wenig nach vorne...und flüsterte, nun in einem gänzlich anderen Ton, ruhig und lockend, gewinnend.


„Bedaure, aber es muss echt aussehen. Mein Angebot gilt weiterhin. Wenn Sie mehr wollen als bloß zu überleben, habe ich etwas für Sie. In meiner linken Hand auf Ihrer Schulter ist ein Miniatur-Komlink. Stellen Sie einen sicheren, privaten Kanal her, und wir können gemeinsam sehr viel mehr erreichen als das, was Ihrem derzeitigen Boss vorschwebt.“


Arkadis Lächeln wurde ein wenig breiter und als er seine Hände von den Schultern der Sephi nahm, tat er dies etwas langsamer als nötig und strich mit den Fingerspitzen über ihre glatte Haut, eine lockende, sanfte und zugleich forsche Berührung, die einen wohligen Schauer über seinen Rücken jagte. Der Agent nickte knapp, ein letzter verschwörerischer Blick, dann wandte sich ab und zog demonstrativ seinen Handschuh wieder an und begab sich zu den anderen, den Ausdruck eines Menschen, dem gerade eine große Last von den Schultern gefallen war im Gesicht. Die Botschaft war klar: Etwas persönliches hatte geklärt werden müssen, aber es war nicht das, was die anderen denken würden. Jedenfalls nicht nur. Wie hatte eine andere Lektion seiner Ausbilder gelautet: Eine gute Lüge enthielt so viel Wahrheit und echte Emotionen wie möglich, dann wirkte sie glaubwürdig. Es war eine Lektion, die sich Arkadi zu Herzen genommen hatte.


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Moore war sich im klaren darüber das der Mandalorianer ihr nach diesem reingrätschen keinen Meter über den Weg traute. Sie wusste wie das alles nach außen hin wirken musste, ein Grund mehr Nani einzubläuen sich mit dem Mandalorianer von jetzt an gut zu stellen. Bei dem Menschen war sie sich keinesfalls sicher ob er nicht spontan jeden erschoss der ihm nicht in den Kram passte. Immerhin schaffte der Blonde Republikaner eine vernünftige Überleitung, er hatte zwar keine Ahnung von der Materie aber Arkadi Duval wusste es Lebewesen zu nehmen und sie mit dieser subtilen Art und Weise der Kommunikation zu beeinflussen. Auch wenn der Mann mit Arianna bei weitem nicht so einen Kontakt gehabt hatte wie Moore wusste er zumindest gut darzustellen wozu diese KI fähig war... was die Sephi dazu brachte ihre eigene Situation noch einmal durchzugehen. Das HNAI war quasi nutzlos, Duval hatte das Teil so stark unter Spannung gesetzt das sich die automatische Abschaltung aktiviert und dass Gesamtsystem herunter gefahren hatte. Für einen Restart müsste Moore erneut unters Messer, dass schützte sie zwar für den Moment vor dem Einfluss der wahrscheinlich rasenden KI, raubte ihr jedoch auch einen Vorteil den sie zu ihrer Bekämpfung hätte nutzen können. Ariannas Systeme, so starke Hardware sie auch aufwiesen, waren noch immer konventionell programmiert während sich Moores HNAI sich mit dimensionellen Gesetzmäßigkeiten behalf die die ehemalige Professorin selbst entwickelt und was viel wichtiger war entdeckt hatte. Egal wie fortschrittlich Arianna in ihrer Ausführung auch vorging, gegen zeitliche Verschiebung von Programmen oder Verschlüsselungen hatte sie keinerlei Gegenmittel außer das sie mit der Zeit höchstwahrscheinlich würde nachrechnen können wo Moore wieder in den einsehbaren Datenstrom einstieg wenn sie sich vorher von ihm entfernt hatte. Ein bisschen war das ganze mit zwei Lebewesen zu vergleichen die an sich komplett identisch waren... mit dem Unterschied dass Proband A eine Achse zur Bewegung mehr hatte als Proband B. Aus diesem Grund hatte Moore auch den Kommunikationskanal vor den Augen der KI verbergen oder die Republikanische Truppe vor den Augen der Kameras verschleiern können. Ohne das HNAI war der einzig funktionsfähige Code dieser Art jedoch nur auf ihrer Holowand zu finden. Zu Beginn ihres Aufenthaltes hier hatte der Mandalorianer davon gesprochen dass das Stellarian Prime ein abgeriegeltes System hatte... ein System dass man vielleicht nutzen konnte. Nur würden sie nicht hier bleiben was bedeutete Moore würde Arianna auf andere Weise schaden müssen, denn bislang sah es ja nicht so aus dass Ral A'kazz ihr oder dem Republikaner glauben schenkte. Der Fakt allerdings das alles immer öfter zum Droiden rüber schielte war geradezu lächerlich. Hätte der Bronzene auch nur irgendeine Breitbandschnittstelle dann wäre es Moore aufgefallen... und Ariannas Hunde wären hier längst reingestürmt. Der Königin bedeuteten Leben nichts, sie hielt sich für unvergänglich und hatte keinerlei Grund den Tod zu fürchten oder auf bessere Situationen zu warten. Außerdem wäre sie dann gleich in der Lage diesen Schwarzen Fleck in ihren Eingeweiden zu korrigieren. Nein, wenn der HK Droide infiziert gewesen wäre, dann hätten sie bereits alle die Auswirkungen gespürt. Ließ nur zu hoffen das der selbstverliebte Blechkopp nicht so dumm war sich selbst an die Interna der Station anzuschließen, denn dann konnte es unweigerlich schmutzig werden. Der Rechenleistung dieses Wesens würde seine beschränkte Platinenleistung nicht wiederstehen, am Ende war er ähnlich wie Moore vorher wahrscheinlich entweder eine Marionette oder seine Schaltkreise würden durchbrennen und der Droide war Matsch.

Der Befehlston des Gerüsteten holte Moore wieder aus ihren Gedanken
"Moment bevor wir jetzt...", weiter kam sie nicht eher ihr der Mandalorianer über den Mund fuhr und sie mit erneutem Nachdruck und einer abschätzigen Handbewegung aus der Zentrale warf. Verkackter Wichser... dennoch fügte sich die Sephi, sie wollte nicht noch mehr Zwist mit ihrem derzeitigem Arbeitgeber provozieren, innerlich freute sie sich bereits darauf diese ganze Truppe endlich los zu sein und wieder ihren eigenen Chef zu spielen... wobei es da ja auch noch dieses Zuckerstück des Geheimdienstes gab... und das Jobangebot. Mit einem Kopfschütteln legte Moore alle weiteren Danken zurück auf den später Stapel und sorgte dafür dass sich Nani wieder in ihrem Zimmer einfand. Pistolenmagazin, elektrische Werkzeuge und Holowand wurden überprüft und durchgechekt bevor sich Nani sicher war für das kommende gerüstet zu sein. Bevor sie jedoch zurück zu den anderen stoßen würde machte Moore einen letzten Gang durchs Bad. Im Spiegel betrachtete sich die ungewöhnlich verjüngte Sephi und erinnerte sich an die Zeit zurück in der Aussehen und Alter noch übereinander gepasst hatten. All das schien bereits Jahrhunderte her zu sein, zwei Leben hatte sie gelebt, doch zum ersten Mal in all den Jahren hatte sie keinen Notfallplan, keinen Exit für die nächste Iteration. Sie hatte es als Übertreibung abgetan als der Mandalorianer sie auf dem Rad angeworben hatte und jetzt schien die Lage zum ersten Mal in all der Zeit so sehr außer Kontrolle zu geraten dass sie nicht wirklich weiter wusste. Raleens Eltern waren Tod, gestorben in einem Unfall vor einigen Jahren und mit dem Tod ihrer Tochter Jahrzehnte zuvor und ohne weitere Erben war die Linie aus der Moore ihre Existenzgrundlage gezogen hatte ausgelöscht. Mit einem Mal verspürte die Kollektive Entität das starke Verlangen einige letzte Worte zu schreiben und abzuschicken. Er würde nicht wissen von wem sie kämen doch dann würde sie nicht einfach so verschwinden... Mit einem Schlag gegen den Spiegel der leicht splitterte und das schöne Leder ihres Handschuhs verkratzte schüttelte es die Sephi erneut und sie hatte sich wieder gefangen. Moore war ein Geist, Moore war gut in dem was sie tat weil sie nirgends verweilte, Moore war die Summe der Erfahrungen ihrer Iterationen, Moore besaß keine Schwächen kein Gewissen. Damit warf sich Nani den Rucksack über die Schulter und ließ Raleens Bindungen vor dem zerbrochenen Spiegel zurück.

Draußen wartete bereits der Rest, worauf genau war Moore nicht klar, es war doch logisch was sie jetzt zu tun hatten. Doch der Mandalorianer holte die angewachsene Truppe noch einmal zusammen und legte noch einmal in Kürze die Fakten dar. Ein Blick in die Gesichter der anderen zeigte weniger Regungen als Moore erwartet hatte. Banes Maske war eine steinerne Oberfläche, die meisten Republikaner hatten grimmige Gesichtsausdrücke, Duke sah aus als würde er sich vor grimmiger und verzerrter Vorfreude gleich einen wedeln, der Blecheimer war ausdruckslos und der Lieutenant Commander? Der stand da als posierte er für eine Heldenstatue, ein bisschen wie die Republikanischen Helden aus Moores Kindheit, als es noch hieß Thustra würde sich der Republik anschließen... bevor dann die Katastrophalen Verluste im Krieg mit dem Imperium das Vertrauen in einen freien Galaktischen Staat erschüttert hatten. Was sich ebenfalls abhob war der Mandalorianer... nicht das seine Rüstung eine Regung zeigte, es war eher sein Tonfall und dieses völlige fehlen von Anspannungen. Jede Bewegung war so flüssig wie sonst auch, als hätte der Mensch einen konstanten 60er Ruhepuls. Auf eine schaurige Art und Weise wurde Moore dabei bewusst wie wenig abgehärtete sie im Gegensatz zu diesem Menschen war... der bestimmt noch einige Jahre jünger war als sie. Der Mann war ein durch die Jahre herangezüchtetes Monster des Krieges... Arkadis Vorschlag eines Verrats kam Moore nun wie der Beginn eines wahren Massakers vor. Klar strukturierte Anweisungen, welchen denen sich die Frau ohne zu zögern fügen würde. Vielleicht würde sie die Systeme der Söldner nutzen und sich irgendwo einschließen können, klar sie wusste zu schießen und Operationstrupps zu begleiten aber dass hier war weiß Gott nicht Moores erste Wahl wenn sie ihre Rolle in einem solchen Spiel definieren sollte. Als sie sich beim Abmarschbefehl jedoch in Bewegung setzen wollte, packte sie die Pranke des Menschen am arm und hielt sie zurück. Die letzten Worte des Mandalorianers waren klar und deutlich und Moore war sich sicher dass sie sich seine "Zuneigung" klar verspielt hatte, wenn man das überhaupt so bezeichnen konnte. Die Aussicht hier bleiben zu können jedoch gefiel der Sephi eigentlich mehr als nur gut, sie war zwar durch Arianna festgesetzt aber vielleicht konnte sie so an einer wirkungsvollen Gegenmaßnahme arbeiten... und OPZ spielen hatte sie bereits oft genug getan. Also nickte die Sephi mit einem aufgesetzt verdrießlichen Gesichtsausdruck.
"Ich lasse ihnen alles über den Funkkanal zukommen... Ihre Augen und Ohren spielen wird Vorbereitungen erfordern aber ich denke ich kriege das hin.", sie wusste nicht wirklich ob er eine Antwort hatte haben wollen, denn ohne weitere Regungen drehte Ral A'kazz sich um und ließ sie stehen. Immerhin bereitete der Mann sich auf einen Kampf gegen eine KI in soweit vor dass er sich wenigstens die Fakten geben ließ...

Wer jedoch nicht folgte war der Blonde Agent der nun mit einem sehr eigenartigen Gesichtsausdruck auf sie zustapfte und sich vor ihr aufbaute. Während die Mandalorianische Rüstung ihren Lebenswillen angespornt hatte, hatte die Spehi vor dem Agenten zwar einen gesunden Respekt, dachte aber eigentlich der Mensch wäre noch ihr ehester frewilliger Schuld und ... Gott egal wie viel negative Schwingungen von dem Menschen ausgingen, der aussah als würde er gleich explodieren, Nani konnte nicht anders als dem gegerbten Aussehen und dem Körper des Mannes Tribut zu zollen. Das quirlige Wesen welches die Kontrolle über den Körper ausübte bereute es noch immer nicht mit dem Agenten geschlafen zu haben, soviel war Moore bewusst, sie witterte jedoch das hier etwas nicht stimmte. Die demonstrative Gestik Duvals passte so garnicht zu seinen anderen Auftritten und... Mitspielen? Während sie das leicht hämisch-schelmische Grinsen des schönen Menschen noch irritierte knallte seine Hand bereits gegen die Rechte Seite ihres Gesichts. Sie wurde beinahe von den Füßen geworfen, Arkadi hielt sie jedoch mit eisernem Griff aufrecht und brüllte ihr etwas entgegen was Moore garnicht so recht verstand. Das erste was sie hevorzischen konnte war ein
"... Oh du verdammter Hurensohn..." gefolgt von einem "Scher dich zum Teufel, hoffentlich gehst du drauf...", bevor sie mit krampfhafter Gewalt ihre Gedanken wieder soweit konzentrieren konnte dass sich entziffern ließ was der Mensch ihr dann anbot. Ohhh nicht mit ihr, da hatte er sich aber gewaltig geschnitten, niemand schlug sie einfach wie eine kleine Nutte! Nichtmal so ein Prachtkerl wie Duval. Während seine Bewegung also einen wohligen Schauer durch ihren Körper schickte und Moore zum Zeichen dass sie ihn durchaus verstanden hatte das Komlink an sich nahm, taten ihr sofort zwei Dinge leid. Zum einen dass, so süß Nani den Agenten auch fand, sie diesen Angebotenen Zugang und das "Vertrauen" des Agenten eh nur dafür ausnutzen würde sich einiger sensibler Daten des Geheimdienstes zu bedienen und das sie die unglaublich intensive Verührung nutze um ihn kurz festzuhalten und sich auf ihn zubewegte als wollte sie ihn küssen nur um ihm aus kurzer Distanz ihr Knie in die Weichteile zu rammen. Natürlich war der Agent schnell und die Kampfanzüge waren gepolstert aber der Schmerz sollte reichen damit er verstand, selbst wenn sie nicht vollständig ins schwarze traf.

"Ich werde darüber nachdenken, wie ich ihnen bereits vorher sagte. Und schlagen sie eine Frau nicht wenn sie sich nachträglich noch in Reichweite befinden...", damit hatte sich Moore umgedreht und durchschritt die Pforte des Hotels um sich den Vorbereitungen zu widmen. Ein Rechner musste her...

[Ring von Kafrene - Kafrene-Station - Stellarian Prime - Foyer] Moore
 
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Angesichts der Natur seiner neuen „Verbündeten“ wäre Arkadi ein Narr gewesen, sich auf sie zu verlassen. Die Truppe um den älteren Mandalorianer Ral bestand aus Söldnern, die ihren eigenen Interessen und Wünschen folgten und nur durch den gemeinsamen Kampf und die dafür erhoffte Belohnung zusammengehalten wurde. Solche Gruppen waren von Natur aus instabil, verfielen leicht in Machtkämpfe und konnten selbst von scheinbar trivialen persönlichen Antipathien auseinander gerissen werden, wenn es keine starke Autoritätsfigur gab, die sie durch schiere Willenskraft und Charisma zusammenhielt. Ob Ral dazu auch in den den kommenden heiklen Situationen in der Lage sein würde, würde sich noch zeigen müssen, grundsätzlich traute Arkadi es dem weißhaarigen Menschen durchaus zu. Er war ein Krieger, ein Anführer, und seine Autorität wurde offenkundig – mehr oder weniger bereitwillig – akzeptiert, wie in dem kurzen, aber heftigen Feuergefecht vorhin gezeigt hatte. Arkadi wollte dennoch keine definitive Einschätzung treffen, dafür wusste der blonde Agent zu wenig über die anderen Mitglieder des Teams. Der kerrestianische Hüne Bane machte den Eindruck eines gehorsamen Giganten, dem Republikaner war nicht entgangen, dass er zuvor explizit auf Weisung Rals gewartet hatte, bevor er den Gefangenen frei gelassen hatte. Respekt vor Stärke und Erfahrung womöglich, bei einem Kämpfer waren das die primären Eigenschaften, die bei sich und anderen zählten. Weitaus undurchsichtiger waren hingen der ockerfarbene Kampfdroide Pumpkin und der in einen Mantel gehüllte menschliche Blasterschütze Charlie. Was in dem mechanischen Gehirn des Droiden vor ging, blieb ein Rätsel, auch wenn das Interesse an Arianna Trallok zuvor nichts Gutes verhieß. Arkadi würde nicht zulassen, dass eine Bedrohung die andere ersetzte, wenn nötig würde ein weiterer Schrotthaufen die Müllschächte dieser Station füllen. Das galt auch für den Fall, dass dieser Charlie sich als Problem erweisen sollte, von ihm hatte der ehemalige Soldat den vagen Eindruck, dass er nicht nur wegen der Credits dabei war, sondern auch, weil der Tanz mit dem Tod im Spaß machte. Jedenfalls hatte der bärtige junge Mann nicht wie jemand gewirkt, der sich in einem Feuergefecht unwohl fühlte, ganz im Gegenteil, auch während der Einsatzbesprechung hatte er eine Art grimmige Vorfreude ausgestrahlt. Eine solche Einstellung konnte Fluch oder Segen sein, je nachdem, ob man diesen Blasterschützen unter Kontrolle halten konnte oder nicht. Das, und dabei schlich sich ein schmales Lächeln auf das glatte Gesicht Arkadis, führte direkt zum wohl wichtigsten und undurchsichtigstem Mitglied der Gruppe: Nani.

Die Slicerin war brillant, daran gab es keinen Zweifel. Selbst die besten Computerexperten des NRGD hätten unter dem enormen Druck und im Angesicht der Bedrohung durch eine größenwahnsinnige KI wohl rasch ihre Grenzen gefunden, aber nicht die Sephi. Sie war der Schlüssel, wenn irgendjemand an Bord der Station Arianna Trallok aufhalten konnte, dann sie. Selbst Ral, der ihr und Arkadi nicht gänzlich Glauben schenke, schien klug genug zu sein, das zu erkennen und hatte deshalb entschieden, sie für die Dauer der Mission an einem sicheren Ort unterzubringen. Solange das Hotel diesen Zweck erfüllte, war auch der republikanische Agent damit einverstanden. Das Team brauchte jemanden, der ihre Aktionen koordinieren konnte, und so zäh die junge Frau auch war, sie war keine Kämpferin. Ihre Stärken lagen in der Leichtigkeit, mit der sie Daten manipulieren und Systeme knacken konnte, und genau diese Stärken mussten sie nutzen, wenn sie überleben wollten. Es wäre Verschwendung, Nani an die Front zu schicken, und ganz der Pragmatiker, der mit begrenzten Ressourcen arbeiten musste, lehnte Arkadi eine solche Verschwendung ab. Gut, das war nicht unbedingt alles. Die intelligente, attraktive Kriminelle faszinierte ihn und ließ den Geheimdienstler überlegen, ob es nicht möglich war, sie langfristig für die Sache des NRGD und der Sektion Null zu gewinnen, nicht umsonst hatte er ihr ein entsprechendes Angebot unterbreitet. Der „Erzengel“ und sein Team waren eine Sache, aber eine derart fähige Slicerin mit Zugang zu exotischer Technologie noch einmal eine andere. Natürlich ging Arkadi nicht davon aus, die junge Frau mit Patriotismus oder Pflichtgefühl ködern zu können, nein, er hatte gänzlich andere Angebote im Gepäck: Zugang zu den Informationen und Ressourcen des Geheimdiensts und seine Unterstützung, eine Partnerschaft, von der beide Seiten profitieren würden und die sich zudem auch als äußerst angenehm erweisen könnte. Arkadi war ein kühler, verschlossener Mensch, in Bindungen lag Gefahr und Risiko. Romantik war in seinem Beruf nicht vorgesehen, eine Tatsache, die ihn nicht sonderlich störte. Trotzdem war es manchmal von Vorteil , eine Beziehung nicht nur auf geschäftlicher Ebene zu führen, intime Verhältnisse konnten Allianzen stärken und nützliche Quellen für Informationen sein. Wenn sich genuines Interesse mit diesem nüchternen Ansatz verband, umso besser, aber das waren Gedanken für ein andermal. Jetzt galt es, für einen sicheren und diskreten Kommunikationskanal zu sorgen, und dafür musste Arkadi Theater spielen – etwas, das ihm durchaus lag.

Zu einer gelungenen Aufführung gehörten allerdings zwei und der schlanke blonde Mann ging davon aus, dass Nani klug genug war, seine Absichten zu erkennen und bei der Inszenierung mitzumachen, als er sich demonstrativ und für alle gut sichtbar vor der Sephi aufbaute. Wenn man eine Rolle glaubwürdig verkörpern musste, dann war es unerlässlich, echte Emotionen, echte Leidenschaft und in diesem Fall Zorn einfließen zu lassen. Wie so oft machte die Dosis den Unterschied. Arkadi hatte geglaubt, dass seine Gegenüber rasch erkennen würde, was gespielt wurde, doch schien es bei ihr doch ein wenig länger zu dauern. Bedauerlich, aber nichts, auf das der Agent Rücksicht nehmen konnte, er ignorierte ihren verwirrten Blick, auch wenn er für einen winzigen Augenblick zögerte, bevor er ausholte. Das Klatschen der Ohrfeige war laut genug, dass man es bis zu dem aufbrechenden Trupp hören konnte, und die getroffene Sephi taumelte zur Seite, so dass Arkadi sie rasch und fest an den Schultern packte und auffing, „wütend“ auf sie einredend. Der erste Schock machte bei der Slicerin rasch Wut und Empörung Platz und es hatte etwas erfrischend ehrliches, als Nani ihm erst eine und dann gleich eine weitere deftige Beleidigung entgegen zischte wie eine zornige Schlachthydra. Ja, das waren echte Gefühle, echter Ärger, echter Schmerz, ein kurzer und umso interessanterer Blick hinter die Maske. Es dauerte einige Momente, bis sich auf dem hübschen Gesicht der Sephi Verstehen abzeichnete, und noch mal einige Momente länger, bis sie ihm geschickt das Miniatur-Komlink abnahm und dabei seinen Handrücken streifte, eine Berührung, die in ihrer Zufälligkeit kein Zufall sein konnte und Arkadi lächeln ließ. Die zornige, feurige Energie, die in Nanis Augen aufgeflammt war, verlieh der blassen, weißhaarigen Frau einen zusätzlichen Reiz, bildete einen scharfen Kontrast zu ihrer distanzierten Schönheit, die in den letzten Stunden nur noch größer geworden zu sein schien. Ja, vielleicht täuschte sich der Agent, aber die Slicerin wirkte jünger, energischer, ihr Gesicht glatt und geheimnisvoll und ihre Haut weich und kühl, als er darüber strich. Arkadi ertappte sich dabei, wie er den Blick der betörenden Kriminellen suchte, sich darin verlor. Sein Herz schlug schneller, sein Atem ging flacher, als er Nanis Berührung fühlte und die Sephi näher rückte, nah genug, dass er ihren Hauch auf seiner Haut fühlen konnte, versonnen strichen seine Fingerspitzen über ihre Schulter. Der blonde, athletische ehemalige Soldat neigte leicht den Kopf, hielt inne und...

Der plötzliche Schmerz, ohne irgendeine Vorwarnung, glich einem gleißenden Blitz und für einen Moment wurde Arkadi schwarz vor Augen. Instinktiv krümmte sich der Agent zusammen und fletschte die Zähne, durch die geräuschvoll Luft entwich. Wie eine Welle breitete sich die Agonie aus und für eine ganze Weile verharrte der blonde Mann einfach nur, versuchte, wieder zu Atem zu kommen und zu verstehen, was gerade passiert war. Als er begriff, mischte sich in den Schmerz Zorn und...Anerkennung. Nani hatte ihn gerade wie einen blutigen Anfänger vorgeführt, hätte sie ihn töten oder ernsthaft verletzen wollen, sie hätte es tun können. Die Slicerin zu unterschätzen war ein enormer Fehler, das war ihm gerade noch einmal deutlich vor Augen geführt worden, und es war nur folgerichtig, dass sich die Weißhaarige mit einer kühlen Warnung verabschiedete. Bevor sie sich umdrehte, schaffte Arkadi es, sich aufzurichten und ihr mit einem respektvollen Nicken zuzulächeln, von einem Profi zum anderen. Ja, diese Frau war so gefährlich wie schön, und das hatte den praktischen Effekt, sie noch weitaus interessanter zu machen. Solange er sich an diesem Feuer nicht die Finger verbrannte...


„Ich werde es mir merken. Gut gekontert, Nani. Gut gekontert...“


Gab er der Slicerin nur für sie hörbar mit auf dem Weg, dann dreht auch er sich um und marschierte – ein wenig humpelnd und mit zusammengebissenen Zähnen – zu den anderen, die sich gewiss über diesen kleinen „Streit“ sehr amüsierten. Nun, umso besser. Offenbar konnte auch Nani hervorragend Theater spielen. Arkadi fühlte einige fragende Blicke auf sich ruhen und schüttelte demonstrativ und mit zerknirschter Miene den Kopf, bevor er seine Haltung straffte und sich auf die Zukunft konzentrierte.


[Ring von Kafrene | Raumstation | Stellarian Prime | Vor dem Hotel | Lieutenant Commander Arkadi Duval, Moore (alias Nani), NRGD-Team, Tyris Reth, Bane, Charlie, Pumpkin, Ral
 
Ring von Kafrene - Raumstation - Stellarian Prime - Charlie Duke, Bane, Pumpkin, Ral, Nani, Arkadi, NPCs

Charlie verstand nicht viel von dem, was dieser blonde Kerl und Nani sprachen, doch es genügte, um ihn in Skepsis zu versetzen. Es ging scheinbar um die Bossin dieser Station und darum, dass sie nicht wirklich ein Mensch sei, sondern viel mehr eine künstliche Intelligenz, ähnlich wie Pumpkin der Droide. Ral hatte sie scheinbar für eine Verbündete gehalten und weiterhin darauf gesetzt, sich primär um den Erzengel zu kommen, das Ziel, wegen dem sie sich in diesen grauenhaften Käfig begeben hatten. Bisher lief es ganz und gar nicht nach Plan, wie auch immer sich Ral diesen auch vorgestellt haben mochte. Sie waren ständig in irgendwelchen Scharmützeln mit Gegner verwickelt, von denen sie kaum etwas wussten und ihrem eigentlichen Ziel noch kein Stück weit näher gekommen, zumindest so weit der raubeinige Kopfgeldjäger die Lage überblickte. Nein, sie waren damit beschäftigt gewesen, in irgendwelchen abgebrochenen Bars nach Straßengangs zu fragen und spitzohrige Mädchen zu retten. Und nun kam auch noch dieser blonde Kerl und mischte sich in ihre Angelegenheiten ein? Charlie gefiel das Ganze überhaupt nicht, schon von Anfang an. Warum sollten sie diesem Kerl vertrauen? Misstrauisch verschränkte der Söldner aus dem Huttenraum die Arme. Was interessierte es ihn, ob sich dieses Ding namens Trallok in der Galaxie ausbreitete? Die war doch ohnehin schon verseucht und durchsetzt von Staaten und Gesetzen, die alle intelligenten Lebewesen versklavten. So hat es ihm zumindest sein ehemaliger Boss erklärt. Duke wollte diesen Job endlich hinter sich bekommen, abkassieren und dorthin verschwinden, wo es ihm gefiel. Was war dieser Duval nur für ein verweichlichter Kerl und für welche Behörde arbeitete er? Erwartete er ernsthaft, dass sie ihn bei seinem Kreuzzug gegen diese Maschine unterstützen würden?

"Der hier macht mich auch nicht arbeitslos...könnte er auch nicht."

Schulterzuckend nickte er in die Richtung des Droiden. Dieser zeigte sich ebenfalls skeptisch und stellte klar, dass sie für ihren Job keine Unterstützung brauchten, sie sich jedoch auch darauf einstellen sollten, es mit Trallok aufzunehmen. Das klang deutlich besser und damit konnte Charlie weitaus besser leben, als mit oder gar für diesen Duval zu arbeiten. Doch Ral war fest entschlossen und befahl der Truppe, sich bereitzumachen. Wollte er...war das sein Ernst? Dieser Kerl wollte ihre gottverdammte Beute beanspruchen und sie auch noch zu seinen persönlichen Zwecken benutzen, um diese Fürstin der Station zu beseitigen. Und der Mandalorianer fiel darauf rein? Unten in der Bar wartete Charlie auf den Rest der Belegschaft, die noch damit beschäftigt waren, zusammenzupacken. Er selbst hatte kein Gepäck bei sich, schließlich war das hier kein gottverdammter Urlaub. Und beim Abbau ihres Raumes zu helfen, nun, das war sicherlich nicht sein Job. Mürrisch dreinblickend kippte er sein Whiskeyglas und lehnte noch einige Minuten an der Bar, dann ging er nach draußen. Ral war offenbar wieder zurückgekehrt und im Gespräch mit diesem Duval. Dessen Männer ebenfalls bereit. Charlie wandte sich an seine beiden Partner Pumpkin und Bane.

"Ob es klug ist, diesem Kerl zu trauen...ich weiß nicht. Für meinen Begriff versucht der, uns auszunutzen für einen Job, den er alleine nicht fertig bekommt. Und diesen Engel will er uns auch wegschnappen."

Viel weiter kamen sie nicht, da Ral nun das Wort ergriff und Nani anwies, hier zu bleiben und ihre Operation aus der Ferne zu überwachen. Sollte Charlie nur recht sein, solange sie sich nicht wieder fassen ließ. Doch was nun folgte, überraschte ihn ein wenig. Duval bestand nach eigenen Instruktionen darauf, noch ein letztes Wort mit Nani zu wechseln und ehe Charlie sich versah, knallte es. Was zur Hölle fiel diesem verdammten Hurensohn ein? Tief im Innersten hoffte Charlie, dass Nani ihn entweder eigenhändig aufschlitzen oder der Hüne Bane ihm für diese Tat den Hals umdrehen würde. Duval spielte sich jetzt schon als Boss nicht nur seiner Männer, sondern auch ihrer Truppe auf und das missfiel Charlie ganz und gar. Nanis Gegenreaktion viel sanfter aus als erhofft und fies grinsend musterte der Kopfgeldjäger den vor Schmerz gekrümmten Kerl.

"Kein Wunder, dass er fremde Hilfe beansprucht, wenn er sich von einem Weib verprügeln lässt."

Diese Worte sagte Charlie zwar an seine Partner gerichtet, doch hoffentlich auch laut genug, damit Duval mitbekommen konnte, was der Söldner von ihm hielt.

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[Ring von Kafrene - Kafrene-Station - Auf dem Weg zur Ebene 5O] Ral, Bane, Pumpkin, Charlie, Arkadi und Geheimdienstler

Bevor der Geheimdienstler Ral folgte entschuldigte er sich kurz und überließ dem Mandalorianer die Führung, der sich forschen Schrittes von dem Gespann entfernte um sich an die Spitze des Zuges zu setzen. Seine Helmkameras ermöglichten es ihm dennoch die letzten Minuten zwischen der Slicerin und dem Geheimdienstler zumindest im Auge zu behalten. Was er sah ließ ihn unweigerlich grinsen... fast wie zuhause... ein Wunder das Duval noch, stand aus Rals Blickwinkel sah es aus als hätte die Slicerin vollends ins Schwarze getroffen. Weibliche Wesen zu unterschätzen, in welcher Art auch immer war ein Fehler den man einem Mandalorianer schnell austrieb. Deshalb erwiderte aus einer Gewohnheit heraus den Satz des Revolverhelden Charles Duke mit einer einem harschen Mandalorianischen Sprichwort, bevor er sich bewusst wurde das ihn niemand hier verstand: "Ke barjurir gar'ade, jagyc'ade kot'la a dalyc'ade kotla'shya... Lerne deine Söhne stark zu sein, aber lehre deine Töchter noch stärker zu sein... beurteile eine Person niemals nach ihrem Geschlecht Junge, du könntest eine Böse Überraschung erleben.", Ral erwartete nicht auch nur im entferntesten verstanden zu werden. In den meisten Kulturen gab es eine Art von Geschlechtertrennung, ein komisches und irgendwie veraltetes Prinzip raubte es doch Kampfkraft und Mannstärke indem es die Zahl der verfügbaren Truppen künstlich klein hielt. Bestimmte Geschlechter auf bestimmte Berufe zu fixieren... absoluter Schwachsinn. Ansonsten sprach der Hutträger auch nur das aus was Ral auch bereits durch den Kopf gegangen war, im Moment konnte er aber so viel potentielle Angriffsstärke brauchen wie verfügbar war. Das Angebot des Republikaners auszuschlagen und gänzlich vom Tisch zu fegen kam für den Moment noch nicht in Frage. Am Ende konnten die Republikaner ihnen ja wertvolle Minuten erkaufen wenn sich alles als Farce herausstellte.

Schließlich hatte der Mensch aufgeholt und Ral beschleunigte seine Schritte. Sie hatten lange genug gewartet....

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"KEIN ZUTRITT! Falls ihr euch bewerben wollt dann macht das auf der Station.", der Klatooinianer funkelte die etwas zusammengewürfelte Truppe böse an und fummelte nervös an seinem Karabiner herum während er versuchte alle gleichzeitig im Auge zu behalten. "Ich will mit deinem Boss sprechen und wiederhole mich nur ungern.", Rals Stimme war mechanisch durch den Sprachemitter des Helms verzerrt während er seine Bitte erneut formulierte und dabei versuchte möglichst höfliches Basic zu sprechen. Gleich mit Leichen in ein solches Treffen zu starten, mal die ausgenommen die die ganze Sache eh schon gefordert hatte, war vielleicht keine gute Idee. "Wir haben geschäftliches zu be...", weiter kam Ral nicht als der Echsenartige ihm die Waffe auf die Brust drückte. "Ich hab gesagt, kein Zutritt, also verpiss dich."

Sie standen vor einer Straßenblockade die von schätzungsweise zwei Dutzend Söldnern bewacht wurde. In einiger Entfernung konnte man das grölen und geschäftige Treiben eines Lagers hören. Die Blockade war vielleicht zweieinhalb Meter in ihrer Höhe und bot den hinter ihr stehenden etwa bis auf Brusthöhe Schutz. Damit war sie so aufgestellt worden das sich die Waffen auflegen ließen und die Schützen beim schießen weiterhin Deckung genossen. Der Durchgang den der etwas nervöse Klatooinianer bewachte war ebenfalls etwa Zwei Meter breit und eine simple Lücke in der Barrikade. Während Ral sich also mithilfe seines HUDs erneut umschaute, intensivierte sich der Druck auf seiner Brustplatte. Sie waren personell ungefähr gleich auf, kein Kampf den man nicht gewinnen konnte, es musste jedoch mindestens einer am Leben bleiben der sie durch dass Lager geleiten konnte um zu verhindern dass ich die komplette Belegschaft sofort auf sie stürzte. "Entweder ihr macht jetzt einen Schritt zurück oder ich drücke ab, klar?", das der Söldner es komplett ernst meinte war dem Mandalorianer bewusst, er war gedanklich aber schon weiter. Sie mussten durch die kleine Bresche und die Söldner entweder dazu bringen sich zu ergeben oder sie alle töten beziehungsweise ins Reich der träume schicken. Schließlich trat Ral einen Schritt zurück und ließ einmal seine Schultern kreisen, sein Visor fixierte weiterhin seinen direkten Kontrahenten. "Wir nehmen eure Kapitulation an.", der Finger der Söldners zog am Abzug doch Ral war bereits aus der direkten Schusslinie, in einer fließenden Bewegung zog er mit der rechten Hand den Vibrosäbel aus der Halterung an seinem Gürtel warf sich in Richtung seines Kontrahenten, während sein Schlag auf den linken Ellbogen seines Gegners zielte, den die Klinge sauber zersprengte und den Arm vom Körper trennte. Er hatte nicht die Absicht das Alien zu töten aber zuerst musste dieser Torwächter weichen um sie in eine bessere Position zu bringen. Mit seiner Vorwärtsbewegung drückte er den Gegner also nach hinten von den Füßen und stürmte, seine Truppe im Rücken durch die Lücke in der Barrikade. Dabei kassierte er drei Treffer die jedoch vorerst von seiner Rüstung geschluckt wurden. So viel zu Verhandlungen.

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[Ring von Kafrene - Kafrene-Station - Auf dem Weg zur Ebene 5O] Ral, Bane, Pumpkin, Charlie, Arkadi und Geheimdienstler

Das Geschehen zwischen Ral und Nani oder Duval und Nani, verfolgt der Droide nur am Rande. Wirklich dafür interessieren tut er sich nicht. Verschwörerische Gesten, Tuscheleien und ein verborgenes Getue, mit allem muss Pumpkin rechnen. Wer weiß, wie zuverlässig seine Wegbegleiter sind. Immerhin könnte in einer ungünstigen Minute eine der Beteiligten der Paranoia oder Verrats einher fallen und versuchen den Droiden auszuschalten.

Da leider keine Zeit mehr bleibt, sich um einen Ionenblaster oder Sprengsatz zu kümmern, muss der Killerdroide wohl improvisieren. Etwas missmutig, fügt er sich dem Befehl und vermerkt sich auf der Festplatte, dass er – bevor er auf eine Station kommt – immer einpaar Spionage-Sonden und/oder Mini-Sprengsätze verteilen sollte. Solch ein 'Ass im Ärmel' zu haben, wäre immer vorteilhaft. Wer weiß, wann er dies gebrauchen könnte.


"Ke barjurir gar'ade, jagyc'ade kot'la a dalyc'ade kotla'shya."
, ertönt es. Aufgrund Pumpkin's Protokollprogramme, versteht er den Satz. Immerhin verfügt er eine gigantische Sprachdatenbank von über 6.000 Sprachen. Zwar versteht er, was gesagt wird, doch dessen Sinn erschließt sich nicht ganz. Was an sich auch unwichtig ist, weil sich niemand um das Gesagte schert. Daher schweigt der Droide und lässt es dabei. Dass der Doppel-Pistolen-Schütze mal das Wort ergreift, sich über die Situation mit Nani amüsiert oder beschäftigt, interessiert den Droiden. Aber auch nur in der Hinsicht, weil dieser sonst recht Wortkarg war. Stille Zeitgenossen hatten stets etwas 'verborgenes'. Man weiß nie, was in ihnen vor sich geht. Worauf der Droide ihm gegenüber wachsam bleibt. Genauso gegenüber dem Rest. Jeder für sich ist ein Spezialist. Würde es der Droide auf einen Zweikampf ankommen lassen, hätte er wohl einiges um die Ohren und den Einen oder Anderen könnte er nur auf 'unfaire' Art und Weise liquidieren. Wobei Moral für den Droiden keine große Rolle spielt.

Als es dann endlich los geht, hält sich der HK-Droide hinter Ral. Er ist nur zum Töten da und diesen Job führt er gerne aus.

An der Peripherie angekommen, stellt sich ein mutiger Klatooinianer ihnen in den Weg. Er macht klar, dass sie sich verpissen sollen, wobei Ral das Wort ergreift und seinen Punkt klar macht. Doch die 'Verhandlungen' sind schnell gescheitert, was darin endet, dass Ral den Typen angreift, dessen Arm absäbelt und ihn gen Barrikade drückt. Als der Klatooinianer abdrückt, kann der Droide gerade noch ausweichen. Immerhin hatte sich der Droide nahe an Ral hingestellt, um seine Befehle früh genug zu hören und notfalls eingreifen oder gleich den Fleischsack zu atomisieren. Bevor er sich aber versieht, kümmert sich Ral selbst um das 'Problem' und verwundet diesen nur. Kaum ist das erste Blut geflossen, folgen drei Schüsse von einigen Positionen, die auch diese Seite des Tores im Blick haben.

Voll automatisch, zückt Pumpkin seinen Blaster und feuert auf den Ursprung der Schüsse, wobei er nur knapp die Schützen verfehlte. Dies zeigt nur, dass hier keine Laien mit Blaster standen. Diese wären andernfalls wohl schon längst tot. Nicht durch Pumpkin, viel mehr durch das Scharmützel und Feuergefecht von Denen, die im Kern sind und sich verteidigen. Pumpkin hängt sich an Ral's Fersen und hält ihn den Rücken frei. Nicht, um diesen zu schützen, eher um Befehle zu bekommen und weitere Instruktionen zu erhalten:

"Energische und freudig aufgeregte Frage: Was ist meine Aufgabe?"

Während er auf Ral's Befehl wartet, entweder um sich zu wüten, wie ein verrücktgewordenes Banta oder sich zurück zu halten, schießt er auf jeden Blaster und Schützen, der sich blicken lässt, dabei kassiert er den einen oder anderen Streifschuss.

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Langsam – unangenehm langsam – ließ der Schmerz nach und wurde es Arkadi wieder möglich, wieder aufrecht und in halbwegs würdevoller Haltung zu gehen. Der Denkzettel, den ihm Nani verpasst hatte, hatte gesessen, und in Rückschau betrachtet war dies nicht überraschend. Man bewegte sich als Frau nicht in kriminellen Kreisen, wenn man sich nicht seiner Haut wehren konnte, und die ebenso schöne wie clevere Sephi war in dieser Hinsicht keine Ausnahme. Sie zu unterschätzen war äußerst gefährlich, und der blonde Agent hatte seine Lektion gelernt. Der Schmerz war dafür ein vergleichsweise kleiner Preis, denn immerhin war es ihm auch gelungen, seiner „Verbündeten“ die Möglichkeit für diskrete Kommunikation zwischen ihnen zu eröffnen und gegenüber den anderen Söldnern den Eindruck zu erwecken, dass ihr Verhältnis nicht allzu eng war. Arkadi konnte es sich nicht leisten, dass Ral und die anderen Kämpfer zu viele Fragen stellten oder gar von dem Deal erfuhren, den er mit der Slicerin aushandelte. Im Gegensatz zu ihnen brauchte der ehemalige Soldat sie unbedingt, war sie doch die einzige, die gegen Arianna Trallok etwas ausrichten konnte. Arkadi hätte sich wohler gefühlt, wenn er zu Nanis Schutz – und Überwachung – ein paar seiner Leute hätte zurücklassen können, aber das hätte zu viele Komplikationen mit sich gezogen und erst recht Verdacht erregt. Und angesichts des waghalsigen, wenn nicht sogar selbstmörderischen Plans den „Erzengel“ betreffend konnte sich der Geheimdienstler es nicht leisten, auf fähige Soldaten zu verzichten – ganz besonders, wenn diese seinen Befehlen folgten und im Notfall auf seiner Seite stehen würde. Er brauchte jede Ressource, die er kriegen konnte, schlicht und ergreifend, also schluckte der Mann mit den kühlen blauen Augen sein Unbehagen herunter und begab sich zu den wartenden Söldnern. Die kleine Szene mit Nani blieb selbstredend nicht unkommentiert, es war ganz besonders der Blasterschütze mit dem markanten Hut, Charlie, der sich eine höhnische und demonstrativ deutlich hörbare Aussage nicht nehmen ließ. Ein schmales, hauchdünnes Lächeln zupfte an Arkadis Mundwinkeln und die kühlen blauen Augen des Agenten funkelten, als der dem Söldner einen kurzen Blick zuwarf, es aber dabei beließ. Sollte Charlie ihn ruhig verachten, ihn unterschätzen, umso leichter würde es sein, den Blasterschützen zu manipulieren. Ohnehin war er nicht mehr als ein Werkzeug, eine Ressource, die es einzusetzen galt und die schlussendlich nach der Pfeife Rals tanzte. Der Mandalorianer war der Schlüssel, seine Meinung war wichtig, sein Gehör musste Arkadi finden, seine Ansichten beeinflussen. „Wer den Kopf hat, hat den Körper“, dieses Mantra aus seiner Ausbildung kam dem Agenten wieder in den Sinn. Die Gesellschaft und die Gruppen darin funktionierten in Hierarchien, in Strukturen, und die allermeisten Lebewesen begnügten sich damit, den Weisungen derer zu folgen, die in diesen Hierarchien über ihnen standen. Sicher, bei Söldnern und Kriminellen waren diese Hierarchien flexibler und weniger bindend, aber sie existierten. Wie auf Stichwort meldete sich der weißhaarige Krieger zu Wort, ruhig und im Habitus des weisen, erfahrenen Veteranen zitierte ein er Sprichwort seines Volkes, das er dankenswerterweise anschließend übersetzte. Die Mandalorianer besaßen eine bemerkenswert egalitäre Gesellschaft, in der zwischen Männern und Frauen keine Unterschiede gemacht wurde. Ein durchaus sympathisches Modell, fand Arkadi, auch wenn es den Mandalorianern wohl eher darauf ankam, möglichst viele Kämpfer in den Krieg führen zu können. Dennoch, in dem Konzept steckte ein erfrischend pragmatischer Geist, und so quittierte Arkadi den Satz mit einem knappen Nicken und beschleunigte sein Tempo, als er zu den anderen aufschloss. Es wurde Zeit, aufzubrechen und sich der nächsten Herausforderung zu stellen. Ein weiteres Hindernis, das zu überwinden galt.

Hindernis war exakt das richtige Wort, um die Situation zu beschreiben, in der sich das Team kurz darauf wiederfand. Vor ihnen, den Eingang zum Marktplatz auf Ebene 5O blockierend, ragte eine professionell errichtete Barrikade in die Höhe, bewacht von etwa zwei Dutzend grimmigen Gestalten. Arkadi hielt sich schräg rechts hinter Ral und betrachtete aus dieser Position aufmerksam, aber mit der angesichts dieser Feuerkraft gebotenen Feuerkraft gebotenen Ruhe das Hindernis. Seine kühlen blauen Augen erfassten die Situation, die Umgebung, huschten über die Söldner, ihre Waffen, ihre Ausrüstung, ihre Haltung. Diese Wachen waren alarmiert und angespannt, aber noch nicht zum Angriff entschlossen, sie versuchten, die Lage einzuschätzen und entsprechend zu handeln, genau wieder blonde Mann. Finger ruhten neben Abzügen und Sicherungen, bereit, wenn nötig das Feuer eröffnen, jede Bewegung wurde misstrauisch beäugt. Zusammen mit dem Eindruck der simplen, aber effektiven Barrikade kam Arkadi zu dem Schluss, dass sie es mit Profis zu tun hatten. Profis, die nervös waren, aber dennoch Profis. Der „Erzengel“ und sein Team mussten ausgesprochen gut sein, wenn sie in der Lage waren, solchen Gegnern so enormen Ärger zu bereiten, schoss es Arkadi durch den Kopf, und der Lärm von weiter hinter der Blockade ließ vermuten, dass in dem Lager dort noch mehr Söldner versammelt waren. Eine formidable kleine Streitmacht, alle auf der Jagd nach kaum mehr als einem Dutzend Kämpfer. Arkadi konnte sich nicht der Idee erwehren, diese Truppen gegen Trallok zu wenden, aber das wäre mehr als nur ambitioniert, sie konnten wohl froh sein, wenn sie es überhaupt lebend in Lagers schaffen würden. Der Geheimdienstler hielt sich höflich zurück, während Ral mit dem ausgesprochen nervösen Klatooinianer sprach, der als als Vorposten der Wachen fungierte und angesichts der Neuankömmlinge sichtbar nervös war. Arkadi fürchtete schon, der echsenhafte Nichtmensch würde aus Versehen einen Schuss abgeben, als dieser an seinem Blasterkarabiner herumfummelte und ebenso zischend wie laut verkündete, dass er ihnen keinen Zutritt gewähren würde. Kanonenfutter, das sich bewerben wollte – und dafür hielt man sie wahrscheinlich – sollte dies gefälligst woanders tun. Ral versuchte es erneut und bekam eine deutliche Antwort, und Arkadi wollte leise anmerken, dass sie vielleicht einen anderen Zugang versuchen sollten, da eskalierte die Situation binnen Sekundenbruchteilen. Während der blonde Mann noch vorsichtig nach seiner Blasterpistole tastete, als ihrem mandalorianischen Anführer die Waffe an die Brust gedrückt wurde, hatte dieser bereits entschieden. Arkadi war oft genug in einem Kampf gewesen, um die Vorzeichen zu erkennen, und beiläufig legte er die Sicherung seines Blasters um, als der gepanzerte Krieger einen Schritt zurück trat fast schon tänzerisch zur Seite und einer fließenden Bewegung zog er seinen Vibrosäbel, surrend erwachte die Klinge zum Leben und schnitt durch den Arm des überraschten Söldners, dessen Schrei in dem Lärm unterging, als seine überraschten Kameraden Befehle und Flüche brüllten und das Feuer eröffneten. Arkadi reagierte instinktiv, zog seinen Blasterpistole und schoss, weniger in der Hoffnung, in dem Chaos jemanden zu treffen, sondern seine Gegner für einen Moment in Deckung zu zwingen, während er selbige hinter dem gepanzerten Mandalorianer suchte, der entschlossen vorstürmte.


Das ist Ihre Vorstellung von Verhandlungen?“


Schrie Arkadi über das Zischen des Blasterfeuers, als er hinter Ral durch die schmale Öffnung stürmte, sich hastig duckte, als der feurige Husten eines Blasterkarabiners seine tödliche Ladung in Richtung des Agenten schleuderte, zwei schnelle Schüsse fällten den Söldner, der auf Arkadi angelegt hatte. Schreiend ließ der Twi´lek seine Waffe fallen und fiel von der Barrikade, aber Arkadi hatte keine Zeit, er registrierte den Erfolg bloß und presste sich rasch gegen die spärliche Deckung. Antrainierte Reflexe hatten eingesetzt und die Kontrolle übernommen, und auch die anderen Mitglieder des Teams gingen ans Werk. Mit mechanischer, unerschütterlicher Ruhe und Präzision eröffnete Pumpkin das Feuer und Funken sprühten, als mehrere Söldner in Deckung hechteten und zurückschossen.


„Vorwärts! Vorwärts!“


Der Befehl drang laut aus Arkadis Kehle, als er seine Leute in die Bresche schickte, mit der Koordination erfahrener Soldaten rückten die Republikaner vor und hielten den Feind nieder, während sie in die Lücke eindrangen. Für einen langen, schmerzhaften Moment fühlte sich der ehemalige Soldat in vergangene Kämpfe zurückversetzt, an Orte von Feuer und Tod, die er lieber vergessen wollte, und spürte ein verräterisches Zittern, doch Adrenalin übernahm die Kontrolle und ein nur knapp seine Wange verfehlender Schuss, der heiß auf seiner Haut brannte, riss ihn ins Hier und Jetzt zurück. Was für einen Plan verfolgte Ral? Wollte er versuchen, sich den Weg zum Lager frei zu schießen? Und was dann, fragte sich Arkadi, und schüttelte mental den Kopf. Selbst wenn sie den Kampf an der Barrikade gewinnen würde, brachte sie das nicht wirklich weiter. Blasterfeuer brannte ein Loch direkt neben Arkadis Schulter und der Agent biss die Zähne zusammen und schoss zurück. Sie brauchten einen Plan, eine Alternative hierzu. Suchend blickte sich der Geheimdienstler um, versuchte, den Lärm und das Chaos auszublenden. Der Wächter, er lag schreiend am Boden, seinen Armstumpf umklammernd. Er hatte für die Gruppe gesprochen, schien eine gewisse Autorität zu besitzen. Vielleicht....Die groben Züge eines Plans bildeten sich, wurden konkreter. Ja, das könnte funktionieren.


„Gebt mir Deckung!“


Es war gut, Seite an Seite mit Soldaten zu kämpfen, die Befehle verstanden und befolgten, die Republikaner kamen Arkadis Anweisung umgehend nach und überschütteten den Feind mit Sperrfeuer, während der blonde Mann tief Luft holte, sich von der Wand abstieß und geduckt losrannte. Blasterfeuer bohrte sich hinter und neben ihm in den Boden, rückte näher, aber er war schneller, schnell genug, kam bei dem Klatooinianer an und riss ihn unsanft in die Höhe, wirbelte ihn herum und brachte ihn vor sich als lebenden Schild in Stellung. Der Nichtmensch schrie auf und ließ seinen Armstumpf los, Blut floss. So würde das nicht funktionieren, entschied Arkadi, legte seinen Blaster an die Wunde und schoss. Dieses Mal brüllte der Wächter so laut, dass man es selbst über den Kampfeslärm hören konnte, und er fing an, das Bewusstsein zu verlieren. Arkadi trat ihm auf den Fuß.


„Wach bleiben, ich brauch dich noch. Wach bleiben! Herhören, alle! HERHÖREN!“


Arkadis Stimme schraubte sich über den Krach in die Höhe und einige Söldner blickten zu ihm und sahen die Lage, in der sich Anführer – oder Kamerad befand. Der blonde Agent gab ihnen ein paar Sekunden, um zu verstehen, und als einer der Söldner anlegte, riss Arkadi seine Geisel warnend herum und presste den Lauf seiner Waffe gegen ihre Stirn.


„Lass es, oder er ist tot, und du mit ihm. Passt gut auf. Wir sind hier, um mit eurem Boss zu sprechen. Geschäftlich. Wir sind nicht hier, um euch alle umzubringen, aber wenn ihr uns weiter im Weg steht, werden wir genau das tun, angefangen mit ihm hier. Wir sind besser als ihr, und das wisst ihr. Wenn ihr scharf nachdenkt, kommt ihr vielleicht darauf, warum eine Gruppe schwer bewaffneter Söldner mit eurem Boss sprechen will, während ihr einen gefährlichen Vigilanten jagt und das nicht auf die Reihe kriegt. Also! Lasst uns durch und ihr lebt. Sogar der hier, wenn man ihn rechtzeitig versorgt.


Es war ein Appell an Überlebensinstinkte, an Furcht und Selbsterhaltungstrieb, an die Natur von Söldnern, nicht für eine Sache sterben zu wollen. Arkadi wollte den Eindruck erwecken, dass er und seine Gefährten ebenfalls Söldner waren, Freischaffende, gekommen, um sich der Jagd auf den „Erzengel“ anzuschließen. Eine gewisse Arroganz und Rohheit schadete da nicht, aber ob es reichen würde...das stand auf einem anderen Blatt.


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Mit einem hämischen Grinsen nahm der ehemalige Hutten-Söldner den Spruch Rals zur Kenntnis, den dieser in der Sprache der Mandalorianer als Reaktion zum hämischen Kommenar Charlies brachte. Durch die erbitterte Rivalität zwischen den Mandalorianern und den Hutten, die ihn auch in seiner Erziehung in den Kreisen der schleimigen Hutten beeinflusst hatte, erkannte er die Sprache und freundlicherweise fügte der Boss noch eine Übersetzung in Basic bei. Duke feixte und konnte dem verblendeten Moralkodex des Mandos nicht viel abgewinnen, außer Spott. Nani hatte bereits bewiesen, dass sie ein schwaches Glied der Truppe bildete, das sich vom Feind fassen ließ und erst von ihm gerettet werden musste. Sie hatte ihre Qualitäten und ihren Nutzen, das konnte sogar der raubeinige Kopfgeldjäger nicht leugnen, doch eine böse Überraschung erwartete er in direkter Konfrontation mit ihr eher nicht. Er hatte sich sein gesamtes Leben lang mit einer Vielzahl von Gegnern erbitterte Schlachten geliefert und schon als Junge die grausamen Prüfungen seines huttischen Bosses bestanden. Niemand konnte ihm etwas vormachen. Nicht Nani, nicht Ral und schon gleich gar nicht dieser Arkadi Duval , der ihn auch noch blöd angrinste. Was würde er sagen? Traute er sich etwa, sein Wort zu erheben und sich mit jemandem anzulegen, der keine schwache Frau war? Charlie wusste, dass er diesen kalten Blick besaß, mit dem er in die Seelen seiner Gegenüber hinein starren konnte und erwiderte den herausfordernden Blick. Seine Augen funkelten und er wartete geradezu auf die Antwort auf seine Provokation, die allerdings nicht kam. Wie schade.

"Wenn das so ist, kann sie mich das nächste mal befreien kommen, nicht umgekehrt...Boska, wermo (Los geht's, ihr Idioten)!""

Entgegnete er Ral teilweise auf huttisch, als sich die Truppe in Bewegung setzte und auf den Marktplatz zusteuerte. Sie waren etwa zwanzig Mann, was ihnen zumindest quantitativ einen großen Vorteil lieferte. Charlie hielt nicht sonderlich viel von Arkadi und seinen Männern und machte auch keinen großen Hehl aus seiner Verachtung. Sie wirkten diszpliniert und waren offensichtlich gut ausgerüstet, doch das sagte nichts über ihre wahren Fähigkeiten im Kampf aus. Vielleicht würden sie tatsächlich noch nützlich sein, denn das auch Kanonenfutter wichtig sein konnte, hatte er schon vor langer Zeit gelernt. Sollten die Fremdlinge tatsächlich vorhaben, irgendwelche hinterhältigen Spiele mit ihnen zu veranstalten, würde er liebend gerne einige von ihnen anknallen. Auch wenn Ral sich die potentielle Rache an Arkadi sozusagen bereits schon reserviert hat. Gemeinsam mit Bane und dem Droiden Pumpkin hielt er sich an Ral und es dauerte nicht lange, bis sie auf dem Marktplatz aufgehalten wurden.

Diese Mistkerle hatten vor ihnen eine aufwendige Sperre errichtet, die dem Trupp einerseits den Weg versperrte, einerseits aber auch eine hervorragende Deckung für die Bemannung der Barrikade bot. Hinter Ral verharrend, der in voller Montur und mit Helm an ihrer Spitze stand, warf Charlie unter der Krempe seines schwarzen Hutes einen Blick auf das Schauspiel vor ihm, beäugte die Verteidigungsanlage flüchtig und kam beim raschen durchzählen auf etwa zwanzig Mann. Viele von ihnen waren Nichtmenschen und beim Anblick dieser ekelerregenden Tiere hätte Charlie nur allzu gerne schon geschossen. Ral zog stattdessen eine gewaltfreie Methode vor und stellte sich dem Nichtmenschen mit dieser entstellt wirkenden Fratze. Als er dem Boss nach einer mehr als unfreundlichen Antwort auf dessen Gesuch auch noch sein Gewehr an die Brust drückte, glitten auch Charlies Hände an seine beiden Holster. Nur eine falsche Bewegung, und er würde sofort reagieren. Der Nichtmensch stellte Ral ein Ultimatum und forderte ihn auf, zu verschwinden, woraufhin dieser die Kapitulation annahm, nur um dem Kerl im selben Atemzug seinen gesamtem verdammten Unterarm abzutrennen. Es war das erste Mal, dass Charlie Ral in Action erlebte und ob der Brutalität des Bosses lachte er laut auf, als mit blitzschnellem Tempo seine beiden Blaster zog und noch immer manisch lachend vier laut kreischende Salven auf die Positionen der Gegner feuerte, die sofort das Feuer eröffneten. Dicht hinter Ral preschte er durch den schmalen Durchgang der Sperre und vernahm, wie der Mando bereits erste Treffer einstecken musste, die an dessen Rüstung abperlten. Unbeeindruckt deckte er den Boss und antizipierte die wild in seine Richtung schnellenden Salven. Dem Droiden warf er nur einen ungläubigen Seitenblick zu, als dieser in aller Seelenruhe mitten im Gefecht zu sprechen begann, während er auf alle sich bewegenden Ziele schoss, genauso wie Duke, der es aus beiden Blastern regnen ließ. Arkadi, der dicht neben ihm Ral folgte, musste auch einen Treffer einstecken und sich der akuten Gefahr nun deutlicher bewusst, als in seiner wahnsinnigen Kampfeslust von gerade eben noch, ließ sich Charlie nun leicht hinter die Positionen seiner gepanzerten Gefährten zurückfallen. Diese konnten einen oder sogar mehrere Treffer gut wegstecken, anders als er. Das Rancorleder seines Mantels bot zwar halbwegs Schutz vor Staub und teilweise auch Kälte, jedoch nicht vom sich einbrennenden Feuer eines Blasterkarabiners. Es war keineswegs ein Akt der Angst oder Panik, sondern nur das Kalkül des absolut kaltblütigen Söldners. Einer der oben positionierten Wachen, augenscheinlich ein Echsenmensch, ähnlich wie die Trandoshaner, gelang es nicht mehr, rechtzeitig vor einer schnellen Abfolge seiner heulenden Blastersalven Deckung zu finden und nach einem Treffer in den Unterleib fiel der Nichtmensch schreiend von der Barrikade hinunter auf den Boden. Es war kein Volltreffer, doch zumindest war dieser Bastard temporär außer Gefecht. Dann, auf einmal, stoppten die Kampfhandlungen urplötzlich und im Augenwinkel sah Duke, wie Arkadi das Alien, welchem Ral gerade eben den Arm abgetrennt hat, als Geisel hielt und dessen Kameraden mit lauter Stimme aufforderte, die Kampfhandlungen zu stoppen. Duke erwartete nicht, dass dieser Bande so viel am Leben dieses Kerls lag, um nachzugeben und Arkadi zu gehorchen. Zu allem bereit, zielte er mit dem einen Blaster auf den sich langsam wieder aufrappelnden Reptiloiden und mit dem anderen in Richtung seiner Kameraden. Am Liebsten hätte er den Moment ihrer Schwäche genutzt, um sie alle hier und jetzt hinzurichten und dann ihren Boss alleine und unter ihren eigenen Bedingungen zu sprechen. Doch diese Entscheidung sollte nicht er treffen.

Ring von Kafrene - Raumstation - Marktplatz - Charlie Duke, Bane, Pumpkin, Ral, Nani, Arkadi, NPCs
 
[Ring von Kafrene - Kafrene-Station - Ebene 5O - Straßensperre zum Marktplatz] Ral, Bane, Pumpkin, Charlie, Arkadi und Geheimdienstler

Ral hatte keine Lust mehr zu warten, ewig vertröstet zu werden, Umwege zu gehen und niemals die Genugtuung zu erlangen endlich alles was er in seinen Jahren im Dienste für die Welten getan hatte gerade zu rücken. Man hatte seine eigene Familie gegen ihn aufgehetzt, eine seiner Töchter getötet... zu viel musste gesühnt werden. Das hier war nie nur eine Mission um einen ehemaligen Cleaner eines Galaxieweiten Syndikats zu finden, hier ging es darum den einzigen Menschen aufzuspüren der die neuen Identitäten der schlimmsten Verbrecher an den Mandalorianern kannte. Was Tage, Wochen, gar Monate im Inneren des Alten Mannes gebrodelt hatte brach nun an die Oberfläche. Diese Kriminellen waren nichts als Abschaum, schikanierten Unbewaffnete und Schwächere, zogen Zivilisten mit in ihre Streitigkeiten und standen nun ihm im Weg! Um keinen von ihnen würde die Galaxis weinen wenn sie starben! Er war entfesselt, jedoch nicht planlos. Während Ral durch die Lücke stürmte und instinktiv darauf vertraute das sich schon jemand um sein erstes Opfer kümmern würde, während Blasterblitze fast wirkungslos an seiner Rüstung vergingen, während sich Panik unter den Verteidigern breit machte, suchte der Weißhaarige nach den Anzeichen eines Befehlshabers. Die Söldner, die hier Wache schoben, hatten keine Abzeichen, sie besaßen keine Zugehörigkeit zu einer der Gruppen die hier den Vorsitz führten. Zugekaufte Tagelöhner ließ man aber niemals unbeaufsichtigt... Zwei Treffer gegen seinen Helm brachen Rals konzentrierte Suche. Der Schütze stand hinter ihm auf der Barrikade, sein HUD visierte den Feind an und die Automatismen seiner Rüstung leiteten die ersten Bewegungen eines Gegenmanövers ein. Das Jetpack des Kriegers aktivierte sich und katapultierte ihn in die Luft wo er sich drehte, den Schub aussetzen ließ und im Fallen durch eine Streckbewegung fast gerade auf sein Ziel zuschoss. Töten war nicht sein Ziel, viel mehr die Kampfunfähigkeit des Fremden Kombattanten, in den der Mandalorianer hineinkrachte und mithilfe seines metallenen Armes sein Ziel in das Reich der Träume beförderte. Dem nun rechts neben ihm stehenden Feind griff er in die feuernde Waffe und zerquetschte diese mit den Servomotoren seiner Prothese. Geschockt und überrascht hielt sich der Söldner weiterhin an seinem Gewehr fest, an welchem Ral den Rodianer durch die Luft segeln und in den Feind zu seiner linken knallen ließ. Drei ausgeschaltet, fehlte jedoch noch immer sein Hauptziel, dessen Position sein Gefechtscomputer ihm gerade mitteilte. Der ruhige und gefassteste der Verteidiger, stand etwa 60 Meter von Ral entfernt, in perfekter Reichweite für sein Gewehr, welches der Mandalorianer instinktiv aus dem überdimensionierten Halfter an seinem Oberschenkel gezogen hatte.

Während Ral also das Gewehr angelegt und zum Schuss angesetzt hatte, bevor er jedoch die Gelegenheit hatte ein 'Parlez' auszurufen, schallte die Stimme des führenden Agenten der Republik über das Feuergefecht und brachte tatsächlich Ruhe. So wie es der Lieutenant Commander wahrscheinlich beabsichtigt hatte würden sich die Söldner nun brav ergeben und zu einem Gespräch bewegen lassen... grundsätzlich eine gute Idee, wenn er sich nur nicht einen absolut entbehrlichen Kandidaten für diese Rolle ausgesucht hätte, dann wäre diese ganze Aktion wahrscheinlich sogar von Erfolg gekrönt. So wechselte der gut trainierte Privatwirtschafter der Crimson Fists lediglich sein Ziel und vor seinem geistigen Auge sah er den Republikaner bereits mit einem Kopftreffer zu Boden sinken. In einem einzigen Atemzug brach der Mandalorianer den temporären Frieden und feuerte mit einem verhallenden "THUMB" eine Salve seines Blastergewehrs ab, welche den Söldner keinesfalls töten sollte und auch nicht würde, jedoch den Anschein erwecken sollte das Ral ihn bei der nächsten falschen Bewegung erschießen wusste, weil ihm genau klar war das er hier das Kommando hatte. Während zwei Blitze Waffenarm und Waffe trafen, verhallte einer recht wirkungslos an der Rüstung des Kämpfers, der seinen eigenen Schuss dadurch veriss und den Agenten verfehlte.
"Wir beruhigen uns jetzt alle wieder, pfeifen sie ihre Schoßhunde zurück oder die nächste Salve durchlöchert das klägliche bisschen Rüstung was sie tragen.", zu gerne hätte Ral dem anscheinend doch mit Köpfchen kämpfenden Republikaner ein paar Takte Manöverkritik reingereicht und mit ihm die Fehler durchgesprochen die ihm in dieser Situation unterlaufen waren. Ein bisschen im Wahn wäre es Ral auch absolut recht wenn er erneut den Abzug ziehen und den Söldner der Fists über die Schwelle des Todes geleiten konnte, leider brauchten sie einen Fürsprecher um zumindest vorgelassen zu werden. Schließlich zischte der angesprochene Söldner unter seinem Helm ein "Waffen runter... Reden wir." hervor und der Kampf war fast so schnell vorbei wie er begonnen hatte.

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[Ring von Kafrene | Raumstation | Stellarian Prime | Ebene 5O - Straßensperre zum Marktplatz | Lieutenant Commander Arkadi Duval, NRGD-Team, Bane, Charlie, Pumpkin, Ral

Die Luft war erfüllt von dem beißenden Gestank von Blasterdampf, der wie heißgeschossenen Mündungen qualmte und geisterhafte Figuren malte, die sich rasch auflösten, als ein leichter Windhauch der künstlichen Atmosphäre an der Kleidung der Kämpfer zerrte. Beide Seiten starrten einander bis an die Zähne bewaffnet und im höchsten Maße misstrauisch an, eine Miniatur des Konflikts zwischen Neuer Republik und Imperium, wie der kleine Teil von Arkadis Verstand, der nicht mit fieberhafter Konzentration auf das Geschehen fixiert war, beinah amüsiert feststellte. Statt gewaltiger Armeen und ganzen Flotten stadtgroßer Kriegsschiffe standen sich hier jedoch lediglich zwei kleine Gruppen von Agenten, Söldnern und Kriminellen gegenüber, verwickelt in ihren eigenen schmutzigen, unsichtbaren Krieg weitab von den Zentren der galaktischen Zivilisation. Hier, auf dieser von Anstand, Recht und Ordnung verlassenen Raumstation, diesem Reich des Chaos und der Korruption, stand nichts geringeres als das Schicksal der Galaxis auf dem Spiel. Eine größenwahnsinnige, entfesselte KI, eine „Königin“, die es geschafft, alle zum Narren zu halten, bedrohte den Fortbestand der Neuen Republik, der Arkadi zu dienen geschworen hatte, doch statt sie zu bekämpfen und wenn nötig bis auf den letzten Datenspeicher zu vernichten fand sich der blonde Mann auf einem Nebenkriegsschauplatz wieder. Unter anderen Umständen hätte sich der Geheimdienstler vermutlich selbst dafür geohrfeigt, dass er sich mit Ral und seinen Söldnern eingelassen und dem Plan des Mandalorianers zugestimmt hatte, aber er brauchte sie, brauchte jede Ressource, die er irgendwie zusammenkratzen konnte, um gegen Arianna Trallok zu bestehen. Also hatte er eingewilligt, sich an der Rettung des Vigilanten mit dem Codenamen „Erzengel“ zu beteiligen, die ursprüngliche Mission, die ihm von NRGD zugewiesen worden, die aber im Licht der Enthüllungen der letzten Stunden wie das deutlich weniger große Problem wirkte. Sie verschwendeten wertvolle Zeit und Energie, und das Feuergefecht mit den die Barrikade bewachenden Söldnern war exemplarisch dafür. Statt eine diplomatische Lösung zu versuchen hatte sich Arkadi unvermittelt mitten in einem wilden Schusswechsel wiedergefunden, einen wie am Spieß schreienden armlosen Söldner schützend vor sich haltend und in der Hoffnung, die die Kameraden des Verwunden würden sich von dieser Demonstration dazu bewegen lassen, statt Waffen wieder Worte sprechen zu lassen. Es war – wie vieles an diesem Tag – ein hastiger, improvisierter Versuch gewesen. Arkadi hatte als Soldat gekämpft, er war zum Agenten ausgebildet worden, und er wusste: Unter Einsatzbedingungen war ein unausgereifter Plan sofort besser als ein guter Plan am nächsten Tag, denn da war es bereits zu spät. Flexibilität, Improvisation, Standhalten unter Druck, das hatte man ihm eingebläut und diese antrainierten Muster setzten nun ein. Ja, es war nicht der beste Plan. Aber es war ein Plan. Die Initiative übernehmen, nicht passiv abwarten, das war Arkadis Maxime.

Und dieses Vorgehen zahlte sich – zumindest vorerst – aus, eine fragile Waffenruhe setzte ein, als beide Seiten versuchten, sich an die veränderte Situation anzupassen. Arkadi blieb demonstrativ ruhig, seine kühlen blauen Augen huschten nicht nervös durch die Gegend, sondern blickten konzentriert, mit einer fast schon analytischen Distanz zu dem Geschehen. Finger lagen an – oder auf – Abzügen, Mündungen wurden geschwenkt und Energiemagazine gewechselt, keiner traute dem anderen auch nur eine Sekunde über den Weg. Eine explosive Situation, umso wichtiger war es, dass der Agent mit Autorität auftrat, seine lauten, aber nicht aufgeregt gebrüllten Worte appellierten an ähnliche Reflexe wie die, die bei ihm eingesetzt hatten, an Reaktionen auf Befehle und Kommandosprache, wie man sie auch bei Söldnern fand. In den nächsten Sekunden würde sich entscheiden, ob der gewagte Versuch Erfolg haben würde, Arkadi drehte demonstrativ den aufjohlenden Söldner in seinem Klammergriff und drückte ihm warnend den Blaster an die Schläfe, als er zu viel strampelte, prompt wurde der Klatooianer ruhiger. Arkadi wusste nicht, ob der verletzte Söldner wichtig war, er hatte mehr oder weniger auf gut Glück zugegriffen, aber seine Antwort würde der blonde Mann schon bald bekommen. Aus den Augenwinkeln erhaschte er eine flüchtige, alarmierende Bewegung, doch noch bevor er herumwirbeln und reagieren konnte, nahm sich Ral bereits der Sache an. Mit für sein fortgeschrittenes Alter beeindruckendem Tempo und Präzision feuerte der Mandalorianer eine kurze Salve auf einen Söldner ab, der sich besser geschlagen hatte als der Rest und gerade Anstalten gemacht hatte, auf Arkadi anzulegen und dem Republikaner ein Loch in den Kopf zu brennen. Ein Vorhaben, von dem ihn der Feuerstoß des gepanzerten Kriegers ebenso schnell wie effektiv – und überraschenderweise nicht tödlich – abbrachte, der Söldner schrie auf und verzog, als sein Arm getroffen wurde, den Schuss. Arkadi brachte seinen lebenden Schild in eine neue Position und legte nun seinerseits an, schoss aber nicht. Ral war schnell gewesen. Verdammt schnell. Er hätte diesen Mann töten können, sich aber bewusst dagegen entschieden, und jetzt fiel es dem Geheimdienstler wie Schuppen von den Augen und als er sah, wie sich der getroffene Kämpfer wieder aufrichtete, erkannte er seinen Irrtum. Der Söldner mit dem Helm war der Anführer, die entscheidende Stimme. Noch während Ral gelassen, aber unmissverständlich befahl, sich zu beruhigen und den Angriff abzublasen, nickte Arkadi zustimmend und senkte schließlich langsam seine Blasterpistole, die – nun weniger drohend, aber nicht minder gefährlich – gegen die Rippen seiner Geisel drückte. Ral hatte einen Plan, hatte vor, diesen offenbar erfahrenen und mit Autorität versehenen Söldner dazu zu bewegen, sie durchzulassen. Ein kluger Schachzug, Arkadis Respekt vor dem Krieger wuchs und er nahm sich vor, ihn nicht wieder zu unterschätzen. Dieser alte Akk-Hund hatte noch Zähne und den Grips, sie richtig zu benutzen. Angespannte Sekunden vergingen, dann lenkte der getroffene Söldner ein und wies seine Leute an, die Waffen zu senken. Arkadi wartete ab, bis alle ihre Blaster nicht mehr angelegt hatten, bevor er seine Blasterpistole hinter dem Rücken seiner Geisel verschwinden ließ, eine Rückversicherung, auf die er nicht verzichten wollte. Der ehemalige Söldner brauchte seinem lebenden Schutzschild nichts zu sagen, die Geste war eindeutig, stattdessen wandte er sich wieder an die Allgemeinheit, mit sorgfältig modulierter, glatter Stimme, die Stimme eines Mannes, der die Situation im Griff hatte.


„Reden ist gut. Reden bedeutet, dass keiner hier und heute an dieser Barrikade sterben muss. Was jetzt passiert, ist ganz einfach. Es ist so einfach, dass es keinen vernünftigen Grund gibt, es nicht zu tun. Keinen, verstanden? Unser Boss will mit eurem Boss reden. Ein zivilisiertes Gespräch, um gemeinsame Interessen abzustecken und vielleicht eine Kooperation zu vereinbaren. Das heißt, dass wir jetzt gleich gemeinsam und ganz friedlich ins Lager gehen werden. Es wird niemand versuchen, eine Waffe zu ziehen. Es wird niemand irgendeinen Trick versuchen. Sind wir uns darin alle einig? Gut. Dann gehen wir.“


Einfache, klare Ansagen, die Gelegenheit nutzen, solange noch Rals eindrucksvolle Demonstration das Mütchen der Söldner kühlte und sie davon abhielt, auf dumme Gedanken zu kommen, das war Arkadis Plan. Er konnte sehen, dass sich dagegen Widerstand regte, dass der ein oder andere überlegte, ob es nicht doch vielleicht einen Versuch wert war, aber schlussendlich siegte die Vernunft – der Überlebenswille - und mit geholsterten oder anderweitig weniger bedrohlichen Waffen willigten die Söldner ein, ihr Sprecher nickte knapp.


„Also gut. Keine Tricks, allein schon um euretwillen. Da hinten warten genug Crimson Fists, um euch alle zum Frühstück zu verspeisen, wenn wir etwas dummes anstellt.“


Arkadi konnte das gehässige Grinsen des Söldners förmlich hinter seinem Helm sehen, aber der Agent zuckte bloß mit den Schultern und stieß seine Geisel an, damit sie vorwärts lief, wobei der blonde Mann seine kompakte Blasterpistole geschickt verborgen hielt. Für den Fall der Fälle. In misstrauischer Einigkeit marschierte man Richtung Lager, bis ihnen schließlich bedeutet wurde, zu halten und zu warten. Arkadi verfolgte scheinbar desinteressiert einen kurzen Wortwechsel, dann einigte man sich ohne große Worte darauf, die „Gäste“ erst einmal im Lager zu dulden, offenbar hatte die Attacke an der Barrikade doch etwas Eindruck geschindet und man hielt sie nicht für weiteres nutzloses Kanonenfutter, sondern war interessiert. Wachsam, misstrauisch, wohl auch verärgert, aber interessiert, damit konnte Ral gewiss etwas anstellen. Offenbar schien man den Anführer der waghalsigen Freischaffenden, für die man sie wohl hielt, sprechen zu wollen. Arkadi nutzte die Ablenkung, als gleich mehrere Söldner – unbewaffnet und gebührend respektvoll – den Mandalorianer ansprachen, um ein wenig zur Seite zu treten und unbeachtet von allen einen winzigen Knopf an seinem Kragen zu drücken. Als er sprach, so wie er es unzählige Male geübt und angewandt hatte, bewegte er kaum die Lippen und seine Stimme war so leise, dass sie in dem Hintergrundlärm völlig unterging, aber das hochempfindliche Mikrofon fing sie auf und leitete sie – verschlüsselt und mit hoher Geschwindigkeit – weiter, an jemanden, der sich weit von diesem Lager entfernt befand und dank der Technologie doch sehr nah war. Arkadi klang glatt und geschäftsmäßig, aber nicht ohne einen winzigen beinah schalkhaften Unterton.


„Hallo, Nani. Mittlerweile gut eingerichtet, nehme ich an. Ich würde mich wegen der Szene vorhin entschuldigen, aber erstens entschuldige ich mich nie und zweitens haben wir keine Zeit dafür. Ich brauche eine brillante Slicerin, die mehr kann als die meisten Kriminellen, und genau diese brillante Slicerin sind Sie. Also: Erstens, Informationen über die Söldner in dem Lager – ihre Anführer, ihre Aufstellung, ihre Stärken und Schwächen, alles was nützlich sein könnte. Zweitens, eine Beschreibung der näheren Umgebung – Zugangspunkte, Fluchtwege. Und drittens...irgendetwas von unserer gemeinsamen Freundin?“


Der Agent hatte den gelassenen, professionell-respektvollen Tonfall gewählt, den man gegenüber Experten und unverzichtbaren Verbündeten an den Tag legte, er zollte Anerkennung, wo Anerkennung geboten war, und appellierte an ein uraltes Motiv der Verbundenheit: Einen gemeinsamen Feind. Aber im selben Atemzug machte der blonde Mann auch deutlich, dass er nicht kroch, nicht bettelte oder sich abspeisen ließ. Ein Geheimdienstler, der keine Angst hatte, sich die Hände schmutzig zu machen, der für eine Sache einstand, aber kein blindwütig-nativer Fanatiker war, sondern ein nüchterner Pragmatiker mit einer zynischen Ader, so sollte er wirken, so sollte er sein. Jemand, der sich um seine eigene Haut und Karriere kümmerte, ohne feige oder ein Bürohengst zu sein, jemand, mit dem sich eine selbstbewusste, kompetente und skrupellose Verbrecherin identifizieren konnte, weil er so war wie sie, so dachte wie sie, so handelte wie sie. Gleich und gleich gesellte sich gern, und auch das war eine Binsenweisheit, in der viel Wahres steckte.


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Die Entspannung der Situation bedeutete keinesfalls das sich die Beteiligten weniger nervös verhielten oder die Muskeln lockerten und nun alle gute Freunde waren. Es bedeutete lediglich, dass dem Mann dem befohlen worden war diesen Wall zu halten eine Unterredung weit lieber war als hier drauf zu gehen. Dem ausgebildeten Privatsoldaten waren die Leben seiner Untergebenen Tagelöhner augenscheinlich scheißegal... ein Indiz dafür das die drei Kartelle ihren Freischaffenden so viel zahlten das diese sich bereitwillig den Befehlen der anderen Gangmitglieder unterordneten. Während sich alles am Fuße der Barriere sammelte und Ral gedanklich noch immer die Umgebung nach eventuellen Sicherheitsmaßnahmen absuchte, tönte der Geheimdienstler wieder herum und ließ einen Charme spielen, der hier absolut niemanden zu interessieren hatte. Ral brauchte kein Sprachrohr, niemanden der für ihn durch die Gegend säuselte und der Republikaner war nicht zum quatschen hier, sondern um zu zeigen das ihm alles was er bereits vorgebracht hatte so ernst war, dass Ral in ihm und der Slicerin nicht am Ende doch Gegenspieler vermutete. Bevor er dem Geheimdienstler jedoch einen dezenten Hinweis auf seine Rolle zukommen ließ, wandte sich Ral erneut an den Wortführer der Söldner: "Verhandlungen, nicht mehr. Alles andere ist nicht in meinem Interesse.", der ihn von Visor zu Visor ein letztes Mal musterte und dann ein "Dann los.", grummelte woraufhin sich die Gruppe, diesmal geführt von dem Abzeichenträger und flankiert von zweien seiner Barrikadesoldaten in Bewegung setzte. Während sie den Stimmen und einem Haufen von Modulgebäuden, behängt mit Symbolen, näher kamen, die den Marktplatz in eine eigene kleine Stadt verwandelten, ließ sich der Mandalorianer zu Duval zurückfallen und schritt einige Meter neben ihm her bevor er deutlich zum Ausdruck was er von den überschwänglichen rhetorischen Anfällen des Mannes hielt. "Ein Rat für die Zukunft: Halten sie den Mund... und schauen sie richtig hin, bevor sie sowas erneut versuchen."

Unter anderen Umständen wäre auf so einen Schnitzer eine ausführliche Nachbesprechung erfolgt und man hätte die Situation für spätere Trainingseinheiten vermerkt. In einer Mandalorianischen Einheit war es üblich, das man ohne einen Befehlshaber auskam. Methoden und Taktiken wurden weit vorher abgestimmt, anders als im Militär der Supermächte war jeder Kämpfer eine autonome Einheit, die nachdem ihre eigene Überlebensfähigkeit sichergestellt war, darauf trainiert wurde sich immer weiter und weiter in größere Kampfeinheiten und Verbände zu integrieren. Erst ab einer bestimmten Größe von Kämpfendem Personal übernahm ein Dienstälterer Krieger die grobe Koordination. Durch die Individuelle Verfolgung eines gemeinsamen Ziels und mehreren unabhängigen Paaren von Augen die allesamt nach denselben Anzeichen suchen, traten solche Fehler weitaus seltener auf. Rals Muster als Initiator folgend wären nur eine bestimmte Anzahl möglicher gewollter Szenarien im Repertoire der Truppe vorhanden gewesen, seine weiteren Handlungen hätten seine absicht soweit eingegrenzt das die anderen verstanden hätte was er wollte. Die Rüstungen waren zwar nach außen hin versiegelt sodass der Feind die gepanzerten Krieger nicht reden hören konnte, was das Bild eines stummen und wortkargen Volkes nur noch unterstrichen. In Standardsituationen wie einer solchen wurde meist dennoch auf Kommunikation verzichtet, falls der Feind es nicht doch geschafft hatte die Frequenzen der Mandalorianer zu filtern und abzuhören. Erneut führte man Ral schmerzlich vor Augen das er hier leider nicht mit einer Mandalorianischen Einheit der Ori'ramikade oder der Cabur unterwegs war.

Für Ral war damit erstmal alles gesagt und er nahm wieder seinen Platz hinter dem Wortführenden Fist ein. Das Lager durch das dieser sie führte war geschäftig, die Abzeichenlosen Freischaffenden waren in Qualität der Ausrüstung und dem fehlen von kontinuirlichen Gangabzeichen von den Vertretern der drei großen Königstruppen zu unterscheiden. Das Lager war sauber angelegt, strukturiert mit Metallwänden ausgebaut und in Ringen angelegt um eine simple Verteidigung zu ermöglichen. Die angrenzenden Häuser waren ohne Zweifel mit Viel aufwand umstrukturiert worden um den Gegebenheiten der Neubauten zu entsprechen. Mehrere Trainingsplätze und eine Arena im Stile eines Amphitheaters waren ausgehoben worden. Wachen patrouillierten und Zugänge unterlagen Chip gesicherten Terminals, auf den ersten Blick war Ral klar, dass hier einiges investiert worden war um einen reibungslosen Ablauf einer Belagerung zu ermöglichen die doch etwas überdimensioniert für das wirkte, wozu sie derzeit verwendet wurde. In keinem Ausmaß rechtfertigten die Verluste der Kriminellen eine solche Mühe um einen Trupp von Unruhestiftern auszuschalten. Mit einem unguten Gefühl ließ der Söldner sie stoppen und bedeutete zu warten bevor er in einem Herrenhausartigen Aufbau verschwand und die Truppe im Lager zurück hielt. Zwei Klicks im Ohr bedeuteten dem Mandalorianer das es die Slicerin wohl endlich geschafft hatte sich soweit einzurichten dass sie nun über eine Operationszentrale verfügten. Während sein Helm verriegelte öffnete sich mit zwei schnellen Blinzlern auf die anvisierten Schaltflächen das Kommunikationsinterface und die Synchronisation über den angegebenen Kanal. Auch wenn sie etwas spät war, besser jetzt bevor sich Ral von seinen Gefährten trennen würde.


"Gute Arbeit Miss Nani. Statusupdates alle 10 Minuten, das gilt für alle! Entweder an OPZ oder an mich, Kom-Kanal wenn möglich offen halten um Informationsfluss zu gewährleisten. Umsehen und Möglichkeiten ausspähen. Am besten zum Erzengel vorstoßen, sollte sich die Gelegenheit ergeben. Ich werde die da drin so lange mit dem beschäftigen was wir fabriziert haben wie möglich..."


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