Coruscant

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Catherine erwiderte nichts zu dem, was Tico sagte, schmiegte sich aber enger an ihn, was für den Agenten ein Zeichen dafür war, dass er nichts falsches gesagt, sondern richtig reagiert hatte. Kurz musste er an Loana denken, die alles bis ins letzte Detail hatte klären wollen. Gespräche mit ihr waren abendfüllend gewesen oder mehr als das. Sie hatte ständig geredet und viel. Über ihren Tag, über den davor, ständig. Sie hatte alte Geschichten wieder aufgewärmt, die Tico längst vergessen hatte und irgendwann hatten sie sich nur noch gestritten. Darüber, dass er nicht zuhörte, darüber, dass sie zu viel sprach, darüber, dass sie einander nicht verstanden und dann hatten sie überhaupt nicht mehr gesprochen, sich beinahe wortlos getrennt. Anders als Catherine war Loana einfacher gewesen. Gehalten und gepasst hatte es am Ende allerdings nicht.


"Ich wünsche mir das gleiche und werde meinen Teil dazu beitragen", erwiderte Tico als er Catherines Worte vernahm und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Er wünschte sich wirklich, dass das funktionierte und er hatte aus seiner letzten Beziehung gelernt. Was er damals falsch gemacht hatte, würde er hier anders zu machen wissen. Beziehung. Seltsam, das Wort wieder zu denken. Beziehung. Tico musste Lächeln. Seltsam, aber gut und mit diesem Lächeln schlief Tico ein.

Er schlief tief und wachte nicht so früh auf, wie sonst. Irgendwann in der Nacht war er kurz erwacht, hatte Catherine noch immer an sich gespürt und war beruhigt und glücklich wieder eingeschlafen. Jetzt wachte er genau mit diesem Gefühl auf. Es dauerte ein paar Sekunden, bis er registrierte, dass Catherine ihn küsste und das Lächeln, dass sich ausbreitete verhinderte beinahe, dass er den Kuss wirklich erwidern konnte.
"Du bist noch da", murmelte er leise, halb schalftrunken und blinzelte den Schlaf weg, ihr entgegen, strich ihr über die Wange. Morgens sahen Catherines Augen ganz anders aus als am Abend oder am Tage. Jetzt waren sie beinahe hell im Vergleich zu sonst, nicht mehr beinahe schwarz, was ihm jetzt das erste mal deutlich auffiel. Sogar ihr Ausdruck war anders. Sanfter, weicher. So müde Tico auch noch war, diese Tatsache war zu deutlich zu erkennen. "Und du siehst nicht aus, als würdest du gleich wieder gehen wollen." Selbst sein Lächeln musste noch halb verschlafen wirken, auch wenn es sicher von einem bis zum anderen Ohr reichte. "Das ist ziemlich schön. Genau wie du," womit er sie vorsichtig zu sich herunter zog um ihren Kuss von eben, den er nur halb mitbekommen hatte, zu wiederholen.

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Er wachte unter ihrem Kuss auf und begann noch währenddessen verschlafen zu lächeln. Cat erwiderte dieses Lächeln und lauschte schließlich seinen leisen Worten. Du bist noch da!

"Guten Morgen!"

Catherine spürte seine Hand an ihrer Wange und schmiegte diese sogleich an sie.
Und du siehst nicht aus, als würdest du gleich wieder gehen wollen.

"Wohin sollte ich denn? Ich wohne hier!"

, stellte die Dunkelhaarige fest und wollte ihn doch nur damit aufziehen. Tatsächlich hatte sie nicht vor, einfach weg zu gehen, was überhaupt nicht zu ihr passte. Meist hatte sie doch nur die Arbeit im Kopf, hatte Vertrauensprobleme und nur kurzweilige Geschichten am Laufen, wenn überhaupt , aber dann eben nichts Ernstes. Das hier war nun aber wirklich ernst geworden.
Tico sah glücklich aus und spiegelte damit nur wider, was Cat fühlte. Er machte ihr Komplimente und es war kaum zu glauben, dass sie das so offen hinnahm, ohne ihm irgendetwas sarkastisches entgegen zu schmettern.
Dann zog er sie zu sich herunter und sie küssten sich erneut. Es war ein wunderbarer Morgen. Allerdings hatten sie nicht frei. Cat jedenfalls nicht, deshalb löste sie den Kuss allsbald wieder.

"Ich höre mir das ja wirklich gern an, aber leider ruft die Arbeit und ich schätze nicht nur für mich, oder Agent Oddy?"

Commander Souls rutschte zur Seite und stand auf, wobei sie die Decke absichtlich mit sich nahm, um zu verhindern, dass er sich umdrehte und weiter schlief. Eine Dusche wäre nun angebracht, gerne auch zusammen und dann:

"Wir könnten uns ums Eck noch einen Kaffee holen, bevor wir getrennte Wege gehen. Was meinst du?"


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Sie lächelte und wünschte ihm einen guten Morgen was, wenn da noch irgendwo Bedenken gewesen wäre, jene ins Nimmerland schickte. All seine Freunde hatten damit mit ihren Behauptungen gelogen. Damit, dass das beste an einmaligen Geschichten war, dass man die Frau am nächsten morgen los war, sich nicht kümmern musste und sich die nächste, die noch ein bisschen besser aussah, aussuchen konnte. Unverbindlichkeit eben. Aber was war Unverbindlichkeit im Vergleich dazu wach zu werden und sich noch ein bisschen besser, als am Vortag zu fühlen? Was konnte Unverbindlichkeit schon wert sein, wenn man mit einem Lächeln begrüßt wurde, das echt und kein Standard-Verkäufer-Lächeln war?
Das hier war also tatsächlich ihre Wohnung und Tico wusste so gut wie Catherine, dass sie sehr wohl hätte verschwinden können.

Selbst der Kuss, den sie erwiderte war jetzt anders, brachte Tico dazu innerlich zu strahlen. Wenn da bei ihren ersten beiden Treffen vor allem Leidenschaft und Verlangen im Kuss gelegenen hatten, war dieser hier anders, völlig anders. Natürlich, Tico konnte den anderen beiden Komponenten eine Menge abgewinnen, aber das hier, das hier war nichts, was er missen wollte. Wenn er 'das hier' oder 'dem hier' einen Namen geben wollte, kam er nur erneut auf das Wort zurück, mit dem im Kopf, er gestern eingeschlafen war. Beziehung. Verbundenheit. Gerade weil man dadurch Arbeit hatte, waren sie besonders. Immerhin, in einer Beziehung versuchte man zwei Menschen glücklich zu machen, glücklich zu sehen. Sich selbst und den anderen. Auf diesem Weg gab es viel zu entdecken, so viel mehr als Körperlichkeit. Gerade das machte es spannend, machte es schön und, dass wusste Tico ebenfalls, manchmal furchtbar anstregend. Aber das konnte es wert sein.

Die Arbeit? Tico seufzte leise, denn auch er hatte eine Menge zu tun.

"Leider haben Sie mich gerade von meiner Taubheit geheilt, Commander Souls." Sie stand auf, er nur minimal verzögert; zum Glück, denn sie nahm die Decke mit sich.
"Duschen, Kaffee und Zigarette, klingt nach einem Plan." Allerdings... "Deine Komm-Nummer, damit sich die Wege wieder finden können und der Rest, klingt noch besser. Wobei ich jetzt natürlich weiß, wo du wohnst." Und wie schnell sie wieder ausziehen konnte, bei der enormen Fülle, die ihre Wohnung ausmachte.

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Coruscant - Skydome -Vintage - JK und Elise

"Natürlich weiß ich, dass das nicht mit freiheitlichen Werten vereinbar ist, weswegen ich es mir zwar zum Wohle aller wünsche, aber nie über eine wirklich ernsthafte Realisierung mit jemandem philosophieren würde. Keine Armee. Jeder soll frei wählen dürfen, natürlich, doch stell dir vor wie viele sich dann vielleicht aus Überzeugung für den Orden entscheiden würden anstatt dagegen, wenn sie kennen lernen, was die Unterschiede sind. Ich rede dabei nicht von Indoktrination, sondern von Belehrung."


Sie hatte den Blick wieder vollständig zu Jay gewandt. Das war ihr letztes Wort zu diesem Thema. Der Gedanke, dass alle Machtnutzer zu einer grundsätzlichen Ausbildung in den Orden gehören hatte seinen Reiz, das konnte niemand bestreiten. Jünger im Orden der Jedi wurden mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit, und da war sich Elise sicher, ganz anders behandelt als Jünger des Sith-Ordens. Das Verständnis und die Lehre im Umgang mit der Macht ganz anders weitergegeben. Sicher mussten schon Sith-Jünger im Laufe ihrer frühen Karriere jemanden töten, um als vollwertiges Miglied zu gelten. Wieder einmal kreisten die Gedanken der jungen Ritterin um ihr allgegenwärtiges Feindbild. War es Zorn den sie da spürte? Sie ging kurz in sich. Nein, Zorn war es nicht, Hass war es nicht. Für sie war es Logik. Keine besonders erhabene oder weise Logik, doch sie sah in ihren Überlegungen durchaus Sinn, das Böse aktiv zu bekämpfen, anstatt nur darauf zu reagieren.

Was danach passierte, musste kommen. Eli hatte dem Kel'Dor, der nun nicht nur äußerlich verletzt war, auch innerlich eine Wunde zugefügt. Und das auf eine höchst unsensible und zugegebenermaßen auch unnötig direkte Art. Es klang so endgültig, so beschließend.

"Ich-"

Doch ehe sie erneut einen unüberlegten Kommentar nachschieben konnte, war der Ritter auch schon aufgestanden. Er sah verärgert aus, weshalb sich auf den Armen der Alderaanerin eine Gänsehaut aufwallte. Für dieses Leid war sie verantwortlich.

"Jay! Es ... tut mir leid."

JK hatte sich nach formaler, klassischer Ansprache mit einer Verbeugung verabschiedet. Das war der größte Nadelstich. Ihre Überzeugungen kosteten sie Opfer und nun auch ein Opfer, dass sie eigentlich nicht bereit war zu bringen. Doch warum hatte sie das dann getan? Hätte sie damit nicht warten können? Warten wie es sich entwickelt? Wäre es so schlimm gewesen, Bestätigung zu suchen oder sich davon zu überzeugen, ob der Ritter sich wirklich dauerhaft auf dunkle Pfade begibt? Nur weil die Chance bestand?

Sie sah Jay nicht hinterher. Sie war stark, aber nicht so stark. Ihre Augen hörten nicht auf glasig zu sein und gerade so konnte sie eine Krokodilsträne daran hindern auf den Tisch zu fallen. Sie überlegte kurz, was sie da getan hatte. Tat sie hier überhaupt noch etwas richtiges? Überlegend und diffus in die Stadt schauend überzeugte sie sich abermals, dass sie dringend mit jemandem sprechen musste, der ihr ihren Kopf wieder zurechtrückte. Der ihr sagte, dass sie auf einem falschen Weg war, wenn das so war.

Rätin Eowyn hatte sich noch nicht gerührt. 'Verdammt.' Vielleicht war sie ja nicht mal auf Coruscant und Elise würde sehr lange mit keinem Ratsmitglied sprechen können. Doch wem sollte sie ihre Sorgen mitteilen und dass sie ihre Aufgabe erledigt hatte? Moment. Natürlich! Markus hatte die Beförderung ja immerhin eingeleitet. Doch ob ihr Meister sich ebenfalls noch auf Coruscant befand? Wieder gewann die Ungeduld den Kampf gegen die Tugend.

Als sie aus der Innenseite ihrer Tasche einen Credit-Chip herauskramte, war sie verblüfft. 'Glück im Unglück.' Sie warf das Geld etwa genau so wie JK auf den Tisch wandte dem Tisch und dem Restaurant dann den Rücken zu und blieb im Aufgang zum Skydome stehen. Ihre Knie waren etwas weich und auch ihre Finger waren nicht ganz bei der Sache.

"***Komm-Nachricht an Markus Finn: Hallo Miester, ich hoffe es geht euc gutt. Falls ihr noch auf Coruscant seid würde ich gern mit euch sprechne. Ich habe meine Aufgabe fast erfüllt. Kann ich euch bei Tagesanbruch trefffen? Veile Grüße. Elise.***"
Es war Zeit das Schwert zu bauen, auf das sie die letzten Wochen hingearbeitet hatte, sollte ihr Meister schnell auf ihre Anfrage reagieren. Sicher würde er einen Erfolg sehen wollen und sein Schwert zurückhaben.

Auf dem Weg in den Tempel regnete es in Strömen. Die Menschen auf den Straßen hatten sich vergnügt in etwaige Etablissments zurückgezogen und es fiel Eli schwer hinzusehen. Vor gefühlt wenigen Momenten saß sie noch mit jemandem zusammen, mit dem sie ähnlich viel Spaß hatte. Sie war sich ganz sicher: Diesmal hatte sie es eindeutig selber versaut. Doch bei ihrem Konflikt kam sie nicht weiter. Es brachte nichts sich immer und immer wieder zu fragen, ob man noch auf dem richtigen Weg war. Doch trotzdem ging sie völlig unkonzentriert durch die teils engen Gassen zurück zum Tempel, rempelte gefühlt jede Laterne und jeden vorbeilaufenden Zivilisten. Sie hatte auf ein öffentliches Verkehrsmittel verzichten müssen, denn der letzte Credit-Chip, den sie aufbringen konnte war auf den Tisch im Vintage geflogen.

Zwei Stunden dauerte der Fußweg diesmal. Und das ohne Pause. Elise war erschöpft und ausgelaugt. Sowohl ihr Körper als auch ihr Geist war das. Doch bevor sie sich ins Bett begab musste sie unbedingt noch ihr Schwert zusammenbauen. Denn das war bei allen anderen Ereignissen drumherum immerhin ihre Aufgabe und ihre Pflicht, damit sie auch offiziell eine Ritterin werden konnte.

Sie beschloss sich für den Bau ihres eigenen Lichtschwertes in einen der meditativen Räume zu begeben, die der Tempel bot. Nur wollte sie einen finden, in dem sich niemand anders befand. Nachdem sie den langen Rückweg hinter sich gelassen und in der Bibliothek die nötigen Materialien gesammelt hatte war sie im Westflügel des Tempels auf einen scheinbar verlassenen Raum gestoßen. Als die Türen sich hinter ihr schlossen, gab sie einen Überbrückungsbefehl in die Computerkonsole ein, um ungeladenen Gästen den Zutritt zu verwehren.

Das Heft, dass sie sich ausgesucht hatte war eine Besonderheit. Es war gebogen, was ihre favorisierte Schwertkampf-Technik Makashi abbildete und hatte einen Druckgriff, der sich nur durch eine bestimmte, ihr bekannte Stelle aktivieren ließ, die sie selber festlegte. Wahrscheinlich ein Relikt, genau wie manche ihrer Ansichten, doch verstand sie den entscheidenden Vorteil hinter einem gebogenen Heft im Kampf Klinge-gegen-Klinge. Sie konnte die ganze Kraft ihrer Hand in kurze, schnelle Stiche und Hiebe legen, was aus ihrer Sicht im Duell den Unterschied machen konnte, denn heutzutage waren viele darauf aus, eine Mischtechnik zu beherrschen, mit der man Blasterfeuer abwehren konnte. Eli würde versuchen eine andere Möglichkeit zu finden, Energiefeuer abzuwehren, als mit ihrer Klinge.

Der Rubat-Kristall war rein und wunderschön und fügte sich nahtlos in die Fassung des Hefts, als wäre er wie dafür gemacht worden. Er schimmerte in einem starken, saftigen grün und versprach einen zusätzlichen Fokus für den Anwender, um Angriffe schneller ausführen zu können.

Die Klingenführung war das letzte große Teil, dass die Alderaanerin durch Levitation an dem Lichtschwert anbrachte. Sanft schraubte sich das Gewinde samt Führungsarm auf den Kopf des Hefts.

Es folgten Nice-to-haves. Mit viel Aufwand bog sie kleine Furchen in die Klinge, um noch mehr Gripp zu haben. Diese füllte sie mit kleinen resten von Uwaholz direkt von Alderaan. Ein Holz, dass die Griffigkeit des Schwertes unterstützte. Das ungeschmückte Ende des Hefts verzierte sie nur mit einem Uwaholzdeckel. Kein Stein, kein Schnick-Schnack, denn das Schwert sollte in erster Linie nicht schön aussehen, sondern sie im Kampf nicht behindern.

Mithilfe der Macht levitierten die Gegenstände in Einzelteilen insgesamt gut zwei bis drei Stunden durch die Luft, ehe alle Fassungen gut ineinander geglitten waren und die letzten Feinheiten abgeschlossen . Das Heft war etwas besonderes. Sie konnte sogar eine Interpretation ableiten. Das gebogene Heft, das im Kampf hilft, das Holz, das die Heimat verrät und die Klinge, die das Wesen preisgab.

Stolz öffnete sie die Augen und ließ ihr Werk in ihre Hände gleiten. Es ging viel schneller als sie gedacht hatte und war ein Ergebnis, das sich sehen lassen konnte. Das Schwert ihres Meisters an ihrer rechten Seite und ihr neues Schwert in der rechten Hand aktivierte sie die Klinge, und vollzog den Makashi-Gruß mit einem Kreuzhieb in der Luft. Elise wurde nicht enttäuscht von dem Kristall und auch der Druckgriff funktionierte tadellos. Ohne hinzusehen konnte sie der Klinge folgen, beinahe intuitiv schien die Stelle schon im Voraus zu zittern, an dem das Schwert ankommen würde. Das war für schnelle Bewegungsabfolgen ein ungeheurer Vorteil. Stechbewegungen konnten sowohl sehr zart und nur angedeutet, als auch voll ausgeführt und mit Wucht vollzogen werden, und zwar im Wechsel innerhalb von wenigen Millisekunden, Elise probierte es. Sie fühlte die Leichtigkeit des Schwertes und die Eleganz und Präzision mit der sie schwingen konnte.

Mit einer Drehung und einer disziplinierten Schrittabfolge wiederholte sie noch einige Kniffe, die sie zuvor mit Marks Schwert gemacht hatte. Diese gingen nun deutlich flüssiger.

Als sie die Klinge wieder deaktivierte und ihre Aufgabe abgeschlossen hatte deaktivierte sie die Zugangsbeschränkung und begab sich zurück auf die Korridore in Richtung ihres Quartiers. Noch ehe sie es sich versah musste sie wieder an Jay denken, und was sie angerichtet hatte. Wieder wallte sich ihre Haut auf und sie seufzte, als sie schließlich in ihrem Quartier ankam. Sie wollte nur noch ins Bett, bis zum Tagesanbruch waren es nur noch wenige Stunden.

Coruscant - Jedi-Tempel - Eli's Quartier - Allein
 
.:: Coruscant | mittlere Ebenen | Cats Wohnung | mit Tico ::.


Die vorher um sich geschlungene Decke durfte sie bis zur Badezimmertür begleiten. Catherine registrierte mit schelmischem Grinsen auf den Lippen, dass sie damit erreichte, was sie zuvor damit bezweckt hatte und zwar, dass er gleich mit aufstand und das waren tatsächlich wunderbare Aussichten in ihrer sonst so kargen Wohnung. Ein Lichtblick sozusagen. Ein toller, morgendlicher Lichtblick, wenn man verstand... Cat entfleuchte ein Kichern, das ihr selbst nicht geläufig war und sie hob erschrocken die Hand vor den Mund. Dieses einst nicht ausgelebte, alberne Teenagergehabe würde sie doch jetzt nicht doch noch einholen?
Tico indessen erklärte sich einverstanden. Er musste auch zur Arbeit, aber Duschen, Kaffee und eine Zigarette schienen ihm einen guten Plan auszumachen. Trotzdem wollte er noch etwas von ihr: Ihre Komm-Nummer. Cat nahm die Hand herunter und zum Vorschein kam ein selbstsicheres Lächeln:

"Die musst du dir noch verdienen!"

Dann ließ sie die Decke zu Boden sinken, drehte sich mit einem letzten lasziven Blick zu ihm herum und ging ins Badezimmer...


~~~~~~~~~~~~~~


Nach einer - im doppelten Sinne - heißen Dusche, dem Austauschen der Comlink-Nummern und einem Kaffee vom Kiosk an der Ecke, trennten sich ihre Wege. Wenn es nach ihr ging, durfte fortan jeder Tag so beginnen. Es hatte schon etwas an sich, nicht alleine aufzuwachen. Außerdem war Tico ein hervorragender Gesprächspartner. Normalerweise war sie zwar nicht sehr redselig, aber vielleicht änderte er sie ja noch zum Besseren.
Catherine musste an diesem Tag in die Oberen Ebenen. Sie hatte einen anderen "Arbeitsplatz" als der GDler aus der Öffentlichkeitsarbeit, nachdem der vorhergehende Tag mit der gemeinsamen Fortbildung nur eine Ausnahme gewesen war. Genau genommen wechselten ihre Einsatzorte ständig. Die Institution war trotz des Friedensabkommens in ständiger Bewegung und zu höchster Aufmerksamkeit und Vorsicht verpflichtet. Wenn man Cat fragte, herrschte gerade Kalter Krieg statt Frieden. Sie war eine treue Anhängerin von Demokratie und Republikanerin durch und durch, doch dieses Abkommen war ihr ein Dorn im Auge. Man konnte sich auf nichts mehr verlassen. Die Mühlen mahlten langsam. Die Hand musste immer darauf warten, was Kopf, Augen, Ohren und die andere Hand zu melden hatten, bevor sie agieren konnte. Es gab zwar immer noch höherrangige Agenten, die es nicht so genau nahmen mit den Vorschriften, doch diese waren zugegebenermaßen dünn gesäht und Catherine ihrerseits hielt sich an die gegebene Hierarchie, Befehle und Vorgaben, auch wenn sie ihr nicht schmeckten.

Ihr Weg führte sie in die Oberen Ebenen in eines der Regierungsgebäude, in dem für den heutigen Tag eine Konferenz einiger führungshabenden Offiziere der Republik angesetzt worden war. Catherine war als eine Vertreterin des Geheimdienstes herbeordert worden, wofür sie sich dort angekommen auch noch umziehen musste. Es war schlecht möglich offizielle Uniformen in der eigenen Wohnung aufzubewahren, wenn man dem Geheimdienst bzw. vor allen Dingen Sektion null angehörte und jederzeit drohte aufzufliegen und beschattet zu werden. Dennoch war der Anlass zu offiziell, um in zivil aufzutreten.


.:: Coruscant | Obere Ebenen | Regierungsgebäude ::.
 
Coruscant ~ Jedi-Tempel ~ Hangar ~ vor der "Thunderchild" ~ Sarina mit Liska

Sich nach einer angemessenen Jedi Kleidung in den Geschäften von Coruscant um zusehen, um die Sklavenkleidung loszuwerden, wäre eine gute Idee. Die Sklavenkleidung von Liska bestand aus dünnen, besch Leinentücher.

Der erste Augenblick von Coruscant blieb Liska der Atem weg, so schön empfand Liska die Stadt. Riesige Gebäude aus für Liska merkwürdigen Architektur, die sie noch nie zur vorgesehen hatte. Selbst der Jedi Tempel war atemberaubend. Während Sarina beim Verladen mithalf, sah sich Liska um. Der Hangar roch nach Benzin.

Um die Wartezeit auf die Liska auf Sarina wartete zu überbrücken, versuchte sie zu spüren. Eines war klar desto mehr sie sich konzentrierte desto besser spürte sie die "Macht" wie Sarina diese Magie beschrieben hat stärker. Gerade hier in der Nähe des Tempels war die Macht am stärksten. Kein Wunder, im Tempel sind schließlich Jedi drinnen. Da war wieder dieses kribbeln im Inneren des Körpers von Liska.

Abgesehen von dem Virus, von dem Sarina erzählt und wohlmöglich mithilfe der Macht gespürt hatte, bekam Liska keine Angst davor, ob sie aber letztendlich hier bleibt oder bleiben darf? Vielleicht sagt es Sarina ihr im Laufe des Tages noch, wer sich wohl um die junge fast Anwärterin kümmern wird, darauf ist Liska schon gespannt.

So langsam bekam Liska hunger. Kein Wunder, nach zwei Tagen nahezu nur von Dosenessen ernähren zu müssen, machte zwar satt aber jetzt möchte Liska schon etwas anderes essen. Nun kam Sarina wieder vom Verladen zurück und fragte Liska, was sie jetzt machen würde.

"Zuerst essen. Anschließend angemessene Jedi Kleidung besorgen, danach mir etwas von der Macht zeigen und dann für mich ein Zimmer suchen."

Ohne zu zögern, folgte Liska Sarina. Wo sie wohl jetzt hingehen werden?


Coruscant ~ Jedi-Tempel ~ Hangar ~ vor der "Thunderchild" ~ Sarina mit Liska
 
.:: Coruscant | Jeditempel | Ratsturm | vor Wes Jansons Büro | mit Turwaith, Mya (NPC) und mehr ::.


Es dauerte nicht lange, da wurden sie auch schon wieder aus dem Büro hinaus komplimentiert. Mya begleitete sie. Sie schien jetzt doch nicht mehr so angetan zu sein von Markus. Ok, er hatte sich nicht vorgestellt, aber auch nur, weil er angenommen hatte, man sollte ihn hier bereits kennen, immerhin war er erst kürzlich mit Janson auf einer Mission gewesen. Außerdem war er einer der höchstrangingen Jedi im Orden und noch dazu ein Wächter, von denen es auch nur eine begrenzte Anzahl gab. Markus sah über diesen Fauxpas hinweg. Wahrscheinlich war es auch seine eigene Schuld gewesen, dass er so schnell wieder in Myas Gunst gesunken war. Das schien er so an sich zu haben. Er konnte nicht so gut mit Frauen, wie er es sich als junger Padawan immer vorgestellt hatte. Genauer gesagt waren sie ihm oftmals ein einziges, großes Fragezeichen. So erinnerte Mya ihn im Entferntesten an Brianna, die ihm erst noch um den Hals gefallen war und ihn schließlich doch links liegen gelassen hatte und er hatte keinen blassen Schimmer, was dieses Spiel ausgelöst haben konnte.

Wichtiger war nun aber, dass Turwaith nach Hause gebracht wurde und diese Aufgabe delegierte Mya schnell an jemand anderes weiter. Just in diesem Augenblick meldete sich Marks Com-Link. Eine Nachricht war eingegangen und er wandte sich von der Gruppe ab, um diese in Ruhe anzusehen. Als Absender wurde ihm Elise angezeigt. Seine ehemalige Padawan schrieb in einem fast unleserlichen Stil, der völlig untypisch für sie war, dass sie ihn gerne sprechen wollte. Der Corellianer strich sich nachdenklich über das stoppelige Kinn. Was hatte das zu bedeuten? Sie war doch nicht etwa betrunken? Dies war die einzige Erklärung, die ihm plausibel erschien. Trotzdem war es eher unwahrscheinlich, da es sich ja um Elise handelte. Oder fehlte ihr nun die strenge Hand des Meisters, nun da sie als Jedi-Ritterin für sich selbst verantwortlich war? Mark schüttelte kaum merkbar den Kopf und drückte auf "antworten".


~ Com-Nachricht an Ritterin Elise Bennett ~

Hallo Elise,
ich bin im Tempel und kann mir auch sofort Zeit für dich nehmen.
Ich hoffe, es ist alles klar, bei dir!
Melde dich!

Markus Finn

~ Com-Nachricht - Ende ~


Nachdem die Nachricht abgeschickt worden war, wandte sich Markus wieder zu Turwaith und den anderen um. Zu dem angehenden Anwärter meinte er:

"Ich hoffe, wir sehen uns wieder. Mach dir in Ruhe Gedanken, aber sei dir im Gewissen, dass der Orden für seine Mitglieder und deren Familien sorgt, in welcher Form auch immer."

Dann verabschiedete sich der Jedi-Wächter von den Anwesenden und machte sich auf den Weg zu den Quartieren in den unteren Stockwerken des Tempels. Er sorgte sich um Elise und diese Sorge wirkte sich in einer Unruhe aus, die er nicht von sich gewohnt war. Nicht die Worte beunruhigten ihn, sondern die fehlerhafte Schreibweise, die er von ihr nicht gewohnt war. Wobei auch die Bitte um eine Unterredung nicht gerade Vertrauens erweckend klangen. Sie war normalerweise eine starke Persönlichkeit mit geringem Hang zur Bitte um Hilfestellung. Irgendetwas stimmte nicht und er wollte nicht bis zum Morgen warten, um herauszufinden, was es war.

Leider stellte sich nur wenige Minuten später heraus, dass ihm nichts anderes übrig blieb, als abzuwarten. Elise war nicht in ihrem Zimmer. Er kramte den Kommunikator noch einmal heraus und da sie nicht geantwortet hatte, las er sich die Zeilen ein weiteres Mal durch. Sie hatte ihre Aufgabe fast erfüllt. Das Lichtschwert? Vermutlich. Sie wollte es ihm vielleicht zeigen. Vielleicht war sie auch einfach nur übermüdet von der Arbeit an dem Heft und hatte sich deshalb mehrmals vertippt. Mark verzog das Gesicht und warf einen Blick auf die Uhrzeit. Es war spät. Es war gut möglich, dass er sich umsonst Sorgen machte, aber nach Caleb und Shana war das nicht verwerflich, richtig?
Der Jedi-Meister nickte für sich selbst, denn sonst war niemand anwesend. Er steckte das Gerät weg und ging in sein eigenes Quartier, um sich hinzulegen und den Morgen abzuwarten. Ihr Zimmer war ja nicht weit...


~~~~~

Am nächsten Morgen war Markus zeitig aufgestanden. Er hatte relativ ruhig geschlafen. Es gab noch keinen Grund zur Sorge, hatte er sich selbst beruhigt bevor er eingeschlafen war. Er war vor dem Wecker aufgewacht, hatte sich etwas Frisches angezogen und war dann zurück zu Elises Quartiertür gegangen. Er drückte den Türsummer, um sich anzukündigen und wartete geduldig, aber mit vor der Brust verschränkten Armen eingelassen zu werden.
Er trug ein langärmeliges, schwarzes Hemd, die für ihn typischen, militärisch anmutenden Hosen und Mehrzweckgürtel, sowie Lichtschwert und Blaster. Man konnte ja nie wissen, wie der Tag ablaufen würde und vielleicht wollte er nicht noch einmal in sein Zimmer zurück, um etwas zu holen, falls er den Tempel verlassen musste.


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Coruscant - Jedi-Tempel - Eli's Quartier - Allein

In nur drei Stunden Schlaf schaffte es die Ritterin vier mal aufzuwachen. Und nur um sich ein ums andere Mal davon zu überzeugen, dass diese Unterredung mit JK und die Konsequenz, die sie jetzt ziehen musste, wirklich stattgefunden hatte. Jedes Mal drehte sie sich enttäuscht wieder zu der steinigen Wand, und quälte sich erneut in den Schlaf. Eine kurze Nacht voller Halbschlaf, dabei hatte ihr Meister ihr immer aufgetragen genug zu schlafen, munter und fit zu sein, weil man nie wusste, wann es einen unerwartet in eine längere Mission verschlagen würde. Nun hatte die Alderaanerin den Corellianer kontaktiert. Beim zweiten ungeplanten Aufwachen war ihr etwas mulmig in der Magengegend. Was sollte sie ihm erzählen? Wie würde er reagieren?

Es waren mit die ersten Sonnenstrahlen die nach dieser verregneten Nacht durch das kleine Fenster des Tempelquartiers drangen und den Raum in eine leichte Helligkeit hüllten. Licht störte die Jedi nicht beim Schlafen, sie hatte gelernt zu schlafen, wann immer ihr Körper es brauchte, und wann immer sie Gelegenheit dazu hatte. Lärm war etwas was sie allerdings nicht so einfach ignorieren konnte, auch nicht unterbewusst.

"Was?"

Eli schaute auf die Uhr. Das Trommeln ihres Herzschlags hatte sich flink potenziert und nun saß sie im Bett, ungläubig zur Tür schauend. Sie hatte es tatsächlich noch geschafft sich auszuziehen. Doch wer würde sie nur besuchen so früh am Tag? Sie prüfte das Com und konnte eine kleine Eins neben ihrem Posteingang sehen.

'Melde dich.'

Das musste Mark sein. Er war tatsächlich noch auf Coruscant? Und nun - noch viel gegenwärtiger - stellte sie sich erneut die Frage: was sollte sie ihm erzählen? wie würde er reagieren? und hinzu kamen noch: was würde er wohl sagen, wenn ich so an die Tür gehe?

"Ich bin sofort da."

Das war glatt gelogen. Es dauerte fünf lange Minuten ehe Elise sich zwei Hände voll Wasser ins Gesicht geworfen hatte, das Knäuel auf ihrem Kopf beseitigt und eine Zahnbürste im Mund hatte. Die herumliegenden Sachen hob sie geistig an und platzierte sie physisch in einem kleinen Korb vor ihrem Bett. Sie trug nun eine beige Kurztunika, und eine gleichfarbene Hose. Funktionale Zweckkleidung. Die Haare wuschelten sich über ihre Schultern und wie immer hingen ihr Strähnen ins Gesicht.

"Okay, das kommt der Normalität jetzt am Nächsten."

Mit der Zahnbürste im Mund eilte sie zur Tür und öffnete. Da sie sich noch immer die Zähne putzte, lächelte sie ihren Meister verkrampft an, verneigte sich ordentlich und bot ihm an hereinzukommen. Frische Luft durchwehte das nur dürftig aufgeräumte Zimmer, als der Corellianer eintrat. Hastig schrubbte sie zu Ende, um Mark dann noch einmal ordentlich zu begrüßen.

"Hallo Meister. Es ist schön Euch zu sehen, danke dass Ihr gekommen seid."

Allein seine Anwesenheit erinnerte sie an früher. An das harte Training, die gemeinsame Zeit, an die Strapazen, die guten und die schlechten Zeiten. Eli öffnete den kleinen Beistellschrank neben ihrem Bett und holt die beiden Lichtschwerter heraus, die sie momentan mit sich führte. Sie setzte sich auf einen Hocker dicht vor ihn, um Mark zu zeigen, dass sie ihre Aufgabe erfüllt hatte.

"Ich-" Sie räusperte sich, der noch eher unmuntere Zustand, schlug sich auch auf ihre Stimme nieder.

"Ich habe meine Aufgabe erfüllt. Anhand meines Kampfstils habe ich mir dieses Schwert zusammengebaut."

In der linken Hand hielt sie das Heft ihres Meisters, welches auf 'Wiederbringen' deutete. Die blaue, erhabene und sehr feine Klinge. In der anderen Hand das schlichte, gebogene Heft mit einigen wenigen Holzeinsparungen. Im Angesicht des Tageslichtes schien sie sogar noch viel schlichter, als sie es gestern Abend wahrgenommen hatte. Und auch die Einfassung schien noch nicht perfekt zu sitzen. Irgendwie war sie wohl nicht ganz eingerastet. Dennoch bot sie ihm das Ergebnis an, um selber zu testen und vielleicht zu beurteilen, ob ihre Arbeit wirklich etwas wert war.

Mit keiner Silber erwähnte sie bisher die für sie viel bedeutsamere Geschichte, die sich auf Dromund Kaas zugetragen hatte. Sie musste nun gut überlegen, denn sie hatte geschworen, niemandem etwas davon zu erzählen, was JK auf Dromund getan hatte. Die Informationen mussten sich auf das Wesentliche beschränken und auf das was sie getan hatte. Das hieß auf ihr eigenes Straucheln, ihre möglicherweise zu enge Sicht auf die Dinge, ihr unaufhörliches Schwarz-Weiß-Denken und auf eher illegale Aktivitäten in Bezug auf das Erreichen Dromund Kaas'. Doch wie sollte sie so schnell in der Lage sein, ihm das alles zu erzählen, ohne JK den Dolch in den Rücken zu stoßen? Sie würde in diesem Punkt wohl etwas auslassen müssen.

Coruscant - Jedi-Tempel - Eli's Quartier - Mark und Eli
 
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Mark stand vor verschlossener Tür und zu Beginn schien sich auch nicht viel dabei zu ändern. War Elise überhaupt da? Er schloss kurz die Augen, spürte in die Macht hinein und erkannte relativ schnell, dass sie eben schon da war. Seine Augen öffneten sich wieder. Er runzelte die Stirn, betätigte ein weiteres Mal den Türsummer und da kam dann doch eine Antwort aus dem Inneren des Raumes. "Ich bin sofort da."
Der Jedi-Meister schüttelte den Kopf. Sofort. Na klar... Er rollte mit den Augen und lehnte sich mit der gesunden Schulter gegen den Türrahmen. Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet ihm, dass er bereits seit zehn Minuten wartete. Er war kein ungeduldiger Mensch, jedoch gab er sehr viel auf Disziplin und da es sich hier um seine ehemalige Schülerin handelte, achtete er umso mehr auf diese kleinen Details. Er hatte sie eine lange Zeit unterwiesen und eigentlich gehofft, dass sie sich ein bisschen von dieser Selbstkontrolle, Disziplin und dem Organisationstalent hatte behalten können. Dem war aber wohl nicht so, was ihn nicht ärgern durfte, wie er sich selbst in Gedanken zurechtwies. Sie war keine Schülerin mehr. Sie war eine Jedi, eine Ritterin, die die Ausbildung bestanden hatte!

Als die Tür letztendlich doch geöffnet wurde, beugte er sich von der Seite her vor, nur um mit dem Blick einer Frau zu begegnen, die völlig verschlafen hatte. Sie putzte gerade noch ihre Zähne, neigte zum Gruß das Haupt und deutete ihm an, dass er hereinkommen sollte. Der große Corellianer stieß sich vom Türrahmen ab, wobei er auch die Arme aus der Verschränkung löste und durch die Tür eintrat. Mit einem gezielten Druck auf den Türmechanismus, schloss sich diese wieder und er hatte genug Zeit, um sich im Quartier der ehemaligen Padawan umzusehen. Es hatte sich kaum etwas verändert bis auf die Unordnung, die wohl auf verzweifelte Art und Weise aufgeräumt werden wollte, wie ein Stoffeckchen eines Kleidungsstücks verriet, welches noch aus dem geschlossenen Korb am Fußende des Bettes hervorlugte. Mark schüttelte erneut den Kopf, ging hinüber und öffnete den Deckel, nur um die Kleidung komplett darunter verschwinden zu lassen. Es war nicht so, dass er von ihr enttäuscht war. Sie war wie ein Kind, das eben noch nicht reif genug wirkte und dies sorgte bei ihm tatsächlich für ein kurzes, aber doch intensives Schmunzeln.
Erst als Elise aus dem angrenzenden Bad zurückkam und ihn etwas höflicher begrüßte, wandte er sich mit wieder ernsterer Miene zu ihr herum. Er legte die Hände hinter den Rücken und musterte die junge Frau eindringlich.

"Ist alles ok bei dir?"

, fragte er skeptisch, konnte aber zumindest keine äußerliche Veränderung vorstellen, die einen Grund geliefert hätte, warum sie so fehlerhaft geschrieben hatte. Elise ging an ihm vorbei an ein Schränkchen, aus dem sie zwei Gegenstände fischte, die sie ihm wohl zeigen wollte. Ihre Stimme klang gebrochen. Sie war eben erst aufgestanden, das war deutlich zu erkennen.

"Hast du schlecht geschlafen?"

, fuhr er mit seinen Fragen fort, ohne auch nur im Geringsten auf ihre Worte einzugehen. Sie setzte sich auf einen Hocker und präsentierte die beiden Lichtschwerter. Erst jetzt setzte sich Mark auf den Hocker ihr gegenüber. Er fuhr sich in einer fließenden Bewegung der linken Hand über Wangen und Mund. Sein Blick war bereits auf das neue Heft seiner ehemaligen Schülerin gerichtet. Es unterschied sich zu allen, die er bisher gesehen hatte, genau wie sie selbst es tat im Vergleich zu anderen Jedi. Der Corellianer griff schließlich als erstes nicht nach dem eigenen Schwert, das ihr als Leihgabe hatte dienen sollen, sondern sofort nach dem neu gebauten Teil. Es lag sehr schön in der Hand. Hier und da fielen ihm einige Unebenheiten auf, die aber nur dadurch zustande gekommen waren, dass sie zwei verschiedene Materiale dafür benutzt hatte.

"Metall und Holz?!"

, stellte er im Ansatz fragend fest. Er nickte, als er mit den Fingerkuppen der linken Hand über das feine Holz fuhr. Er war ursprünglich Rechtshänder gewesen, aber seit er den kybernetischen Arm hatte, bevorzugte er die linke, seinen verbliebenen, richtigen Arm und dessen Hand und Finger zu nutzen.

"Die Übergänge könnten noch zurecht geschliffen werden..."

Es war keine Kritik aus seinen Worten herauszuhören. Stattdessen hörte es sich eher wie ein guter, väterlicher Rat an. Die Kerben, die sie absichtlich eingefügt hatte, um für mehr Grip zu sorgen, gefielen ihm hingegen sehr gut. Das ganze Konzept machte sich ganz gut! Probehalber wollte er die Klinge zünden, allerdings fand er nicht den richtigen Griff, um dies zu tun. Irritiert sah er zu ihr auf und gab ihr das Stück zurück.

"Du hast eine eigene Aktivierungsmethode eingebaut?!"

Beeindruckt registrierte er diese Tatsache. Es konnte von Vorteil sein, wenn man sein Schwert verlor. So lief man nicht Gefahr, dass sein Gegner das Schwert gegen einen erhob. Trotzdem war es auch riskant, wenn man keine andere Wahl hatte, als das Schwert jemand anderem zu überlassen und dieser konnte es dann nicht nutzen. Trotz dieser Bedenken respektierte er ihre Entscheidung. Sie hatte sich etwas dabei gedacht. Das war gut!


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Coruscant - Jedi-Tempel - Eli's Quartier - Mark und Eli

Markus
hatte nichts von seiner reservierten und disziplinierten Art verloren, gar nichts. Er war genau so gewesen, als sie ihn das letzte Mal sah. Zugegebenermaßen war das letzte Mal noch nicht so lange her, doch im Anbetracht der Veränderung, die ihre eigene Person betraf, schien es gerade zu ewig her zu sein. Er antwortete nicht auf die Fragen der Ritterin. Auch das kannte seine ehemalige Schülerin nur zu gut. Doch diesmal nahm sie diese Art nicht mehr als Schikane wahr, so wie früher, sondern sie meinte etwas dahinter zu erkennen. War es Sorge?

"Nun ja, okay wäre übertrieben."

Sie rieb sich kurz die Augen.

"Ich bin gestern erst wieder zurückgekehrt und hatte wenig Schlaf. Neben privaten Angelegenheiten habe ich bis vor wenigen Stunden noch mein Schwert zusammengebaut, müde trifft es ganz gut. Entschuldigt das Chaos hier. Ich hatte das alles etwas anders geplant."

Gab sie dann zu. Das schmeckte alles nach fader Entschuldigung, die für die Unordnung und ihren Zustand, obwohl sie diejenige war, die ihn gerufen hatte, keine Begründung gewesen war. Da gab es natürlich noch ganz andere Dinge, die sie beichten wollte. Doch fürs Erste war sie froh, dass sie mit Mark überhaupt ein vernünftiges Gespräch zustande gebracht hatte. Die Erledigung der Aufgabe war ein guter Aufschlag, anstatt direkt mit der Tür ins Haus zu fallen.

"Ja, Uwaholz. Es liegt so besser in der Hand. Der Knauf ist auch bewusst schnörkellos geblieben, so ist die Ergonomie gut ausgeglichen und muss nicht noch mit Gewichten oder ähnlichen verstärkt werden."

Auch auf den Ratschlag reagierte sie ruhig und besonnen. Mit einem Nicken stimmte sie ihrem Meister zu.

"Und außerdem muss die Fassung noch einmal nachjustiert werden, sie sitzt noch ein wenig locker."

Elise rieb sich nervös die Fingerspitzen, als ihr Meister das Schwert zu Ende begutachtete. Es war ihr wichtig, dass er die Arbeit akzeptierte, bevor sie die Klinge als ihre eigene titulierte. Immerhin drückte die Waffe auch aus, was sie gelernt hatte. Mark war sehr genau beim Beobachten und bemerkte schnell den Druckgriff, den die Alderaanerin zusammengebastelt hatte. Die Stelle, die sie plante einzubauen war leicht versetzt zum ursprünglichen Plan, doch sie wusste genau, wie sie die Aktivierung vornehmen musste. Ohne zu zögern zeigte sie ihm den Handgriff, mit der man die Vorrichtung aktivierte.

"Es funktioniert nur, wenn alle Finger gleichzeitig richtig greifen."

Sie demonstrierte es drei mal, bevor sie Mark das Lichtschwert noch einmal übergab.

"Ich weiß, das Leben wird mir damit niemand retten können, aber zumindest kann ich schon mal nicht durch mein eigenes Schwert ums Leben kommen. Und wenn das Glück auf meiner Seite ist, seid Ihr in der Nähe."

Merkte sie schließlich an und lächelte sanft. Penibel hatte der Jedi-Meister die Waffe begutachtet und nicht nur die Waffe. Schon bei seinem Hereinkommen bemerkte die Ritterin, wie er das Chaos musterte, was sie hinterlassen hatte. Sonst war sie nicht so, das wusste sie selber. Sie hatte die Belehrungen ihres Meisters durchaus verinnerlicht, doch es brachte nichts zu intervenieren. Während dem Gespräch machte Elise immer wieder kleine, unauffällige Handbewegungen, um herumliegende Gegenstände mit Hilfe der Levitation verschwinden zu lassen, oder Schranktüren und Gefäße wieder ordnungsgemäß zu verschließen. Diese Kniffs gelangen ihr spielend, war das doch eines der Dinge, die sie schon recht weit am Anfang ihrer Ausbildung gelernt hatte und immer weiter trainierte. Vielleicht würden ja Taten helfen, das chaotische Bild zu korrigieren. Doch tief in ihrem Inneren war die Alderaanerin davon überzeugt, dass Markus sie nicht aufgrund eines unaufgeräumten Zimmers in die 'Was-habe-ich-nur-falsch-gemacht-um-das-zu-verdienen'-Ecke verbannte.

Für sie war das Eis bereits gebrochen und sobald das Schwert für das Gespräch uninteressant wurde, würde sie ihre Beichte ablegen. Denn wer hätte ihr besser eine Lektion erteilen können, als der Jedi-Meister der für sie schon immer eine wandelnde Lektion gewesen war? Seit ihrer allerersten Begegnung.

Ihr Herzschlag erhöhte sich und Eli war bemüht ihre Anspannung durch die Macht zu verstecken. Sie hatte ein wenig dazugelernt auf ihrer Reise, doch sie war sich sicher, dass es nicht reichen würde, um dem Jedi-Meister etwas vorzumachen.

Coruscant - Jedi-Tempel - Eli's Quartier - Mark und Eli
 
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Markus mochte streng sein, aber er machte sich doch auch Sorgen um seine Schüler und Mit-Jedi. Seine distanzierte Art mochte dies manchmal etwas überschatten, doch im Grunde meinte er es nie böse und Elise wusste das. Sie konnte damit umgehen, hatte sie es schließlich auch lange genug mitmachen müssen. Sie gab zu, nicht viel geschlafen zu haben. Sie wäre erst vor kurzem zurückgekehrt. Markus wusste nicht von wo, nahm aber an, dass es mit dem Lichtschwert, vermutlich mit dem Kristall zu tun hatte. Elise hatte immer sehr viel in alten Schriften gelesen und sich über vieles informiert, das ihm persönlich nicht allzu wichtig gewesen wäre. So wie er sie kannte, hatte sie den besten Ort herausgesucht, den es für die Suche eines eigenen, individuellen Lichtschwertkristalls gegeben hatte. Während er sich das gute Stück genauer ansah, blieb ihm nicht verborgen, dass sie versuchte durch Levitation weiter aufzuräumen.
Sie erklärte ihm ihr Schwert, benannte das Holz, das sie dafür verwendet hatte, gab zu, wo es noch Verbesserungen benötigte und nahm auch seine Vorschläge entgegen, ohne ein Widerwort zu sprechen. Das war sehr löblich und der Jedi-Meister registrierte das, ohne es zu kommentieren. Als er ihr den Griff zurückgegeben hatte, zeigte sie ihm ein paar Mal, wie man es einschalten konnte. Dass sie ihm dieses Geheimnis verriet und es ihn schließlich auch selbst versuchen ließ, sprach von dem immer noch starken Meister-Schüler-Band zwischen ihnen. Sie vertraute ihm und das ging dem Jedi-Wächter sehr nahe. Er nahm das Schwert wieder entgegen, stand auf und zündete die Klinge, wie sie es zuvor gezeigt hatte. Ein grünes Licht erhellte ihre Gesichter. Es war wundervoll und gut zu führen. Natürlich fehlte es hier im Zimmer an Bewegungsfreiheit und ihm war nur ein kurzes Schwingen möglich, aber die Führung war wirklich erste Klasse, wie er als alter Schwertmeister zu beurteilen fähig war. Nickend deaktivierte er die Klinge wieder und gab ihr das Schwert zurück.

"Das hast du wirklich gut hinbekommen!"

Ein Lob aus seinem Mund. Selten, aber dafür umso mehr wert!
Dann fiel sein Blick auf den silbrigen Zylinder, den sie ebenfalls hervorgeholt hatte - Sein Schwert!

"Ich möchte, dass du es behältst! Du bist gut im Schwertkampf. Bau das aus! Ich bin mir sicher, irgendwann führst du zwei Klingen so gut, wie ich es tue!"


Zum ersten Mal an diesem Morgen schenkte er ihr ein Lächeln.
Aber dies war sicher nicht der einzige Grund, warum sie ihn hatte sprechen wollen. Er erinnerte sich an die Erwähnung von privaten Angelegenheiten und fragte sich, ob er in dieser Richtung nachstochern sollte. Der große Corellianer nahm wieder Platz. Sein Blick war eindringlich auf die Ritterin gerichtet. Er würde es etwas anders ansprechen.

"Was bedrückt dich, Elise?"

Ihm war wichtig, dass sie mit ihm über alles reden konnte. Auch wenn sie ihre Ausbildung bereits abgeschlossen hatte, so wollte er ihr doch weiterhin als Mentor zur Seite stehen, wenn sie ihn brauchte. Dies war ihm bei Caleb und Shana nie möglich gewesen und auch Arkon war seine eigenen Wege gegangen. Ok, Arkon war auch schon ein viel zu gefestigter Jedi gewesen, als er zu ihm in die Schülerschaft getreten war und hatte nie viel von Markus gebraucht. Doch für Elise wollte er da sein, so wie es sich gehörte. So wie Chesara weiterhin für ihn dagewesen war.


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Coruscant - Jedi-Tempel - Eli's Quartier - Mark und Eli

"Das hast du wirklich gut hinbekommen!"


Die Augen der Alderaanerin huschten zu den Augen ihres Meisters. Er hatte sie gelobt - aufrichtig und direkt. Das ehrte Elise. Sie wusste wie schwer es war von Markus eine Ehrung zu erhalten, er war nicht der Typ gewesen der einfach so Motivationslobs vergab und deshalb kam diese Geste überraschend. Eine gelungene Überraschung, die sie mit Wertschätzung quittierte.

"Danke Meister, dass es euch gefällt bedeutet mir etwas."

Gab sie schließlich zu und nahm das deaktivierte Schwert wieder entgegen, nachdem der Jedi-Wächter es einmal kurz und leicht geschwungen hatte. Was danach geschah, hätte sich die Ritterin in ihren kühnsten Träumen nicht gewagt zu ahnen. Das Schwert des Corellianers war silbern mit einer goldenen Fassung und lag wunderbar in der Hand. Es war nicht perfekt geeignet für ihren Kampfstil, doch hatte sie nun immerhin einen Grund auch weiter an den anderen Schwertkampftechniken zu arbeiten. Nichtsdestotrotz blieb ihr Plan bestehen eine andere Möglichkeit zu finden, mit Energiebeschuss umzugehen. Ungläubig analysierte sie den Blick ihres Meisters. War er eventuell doch mal zum Scherzen aufgelegt? Nein. Schnell erinnerte sich Elise wieder, dass das nichts in Marks üblichen Charakterzügen lag, vor allem nicht, wenn es um so vertrauenswürdige Dinge ging. Dass sie es sich zur Selbsterhaltung mitnehmen durfte, empfand sie schon als großen Vertrauensbeweis, aber dass sie es nun behalten durfte, verschlug ihr ein wenig die Sprache. Sie war dazu in der Lage das Lächeln zu erwidern und brachte dann doch einige Silben heraus.

"Danke, Meister."

Und nach einem Moment holte sie noch einmal Luft.

"Ich werde es besser behandeln als mein eigenes Schwert."

Mark hatte den Schwierigkeitsgrad erhöht in ein anderes Thema zu wechseln, was Eli doch so unangenehm war. Sie würde gleich mit ihrem Meister darüber sprechen, welche Fauxpas sie begangen hatte. Ihn Fragen, ob sie noch den richtigen Weg vor sich hatte. Ihm beichten, dass sie sich völlig falsch verhalten hatte und das nicht nur einmal. Sie hatte beschlossen, dass sie über JK kein Wort verlieren würde. Das würde die einfachste Variante sein, sich nicht in irgendwelche Ausreden zu verstricken. Und Mark zu beichten wäre auch nur der Anfang, denn immerhin war es auch ihr Plan, dass Wes von dem Ausflug erfuhr, vielleicht konnte das ihre Läuterung bekräftigen.

Meister und Schüler saßen wieder voreinander. Doch so richtig wohl konnte sie sich in diesen eingeengten vier Wänden nicht fühlen. Außerdem war sie noch immer nicht damit fertig geworden, die restlichen herumliegenden Sachen aufzuräumen.

"Können wir ein Stück gehen?"

Auf den Fluren des Tempels war es noch ruhig, sodass Eli beschloss frei zu sprechen, ohne darauf zu achten, ob ihnen jemand lauschen würde.

"Wo fange ich an."

Sie rieb sich kurz die Stirn und fasste Mut.

"Ich bin auf Dromund Kaas gewesen..." immer mit dem Kopf durch die Wand. "... um einen Rubat zu finden. Das ist der Kristall, den ihr in meinem Lichtschwert begutachtet habt. Ein sehr reiner Kristall, der mich bei meinem Kampfstil unterstützen wird. Nur leider ist die Reise nicht so problemlos verlaufen wie ich es mir vorgestellt habe."

Sie gingen vorbei an einem anderem Jedi-Duo, dass ihren Weg streifte. Sie grüßten freundlich und so wurde es auch erwidert.

"Ich bin mit einer Fähre bis nach Felucia gereist. Von da aus waren es nur noch wenige Klicks bis Dromund Kaas. Doch die Aufzeichnungen die ich mir angeschaut habe waren nicht aktuell oder ich habe es schlicht übersehen, auf jeden Fall ist Dromund Kaas ein Planet, der unter der Kontrolle des Imperiums steht. Also musste ich improvisieren, wie ich von Felucia weiterkomme. Ich habe einen Shuttlepiloten gegen entsprechendes Entgelt überredet." das überredet unterstrich sie mit je zwei Fingern pro Hand, die sie gleichzeitig zu Gänsefüßen krümmte. "Ich empfand es als Schaden, dass diese Quelle der Macht einfach so auf einem Planeten der dunklen Seite versiegte. Doch auf Dromund ist so ziemlich alles schief gegangen. Ich wurde von Söldnern verfolgt, habe mich durch einen alten Sith-Tempel geschlagen um schließlich irgendwo in der Nähe des ursprünglichen Landeplatzes den Kristall zu finden."

Sie schluckte.

"Ich konnte einige der Söldner festnehmen, und habe diese den Behörden auf Coruscant übergeben, da sie mich schon im republikanischen Raum verfolgt hatten. Und das alles nur wegen eines Lichtschwertkristalls."

Beendete sie den ersten Punkt. Den zweiten Punkt hatte sie sich besser zurechtgelegt.

"Und zweitens." erneut kreuzten Jedi den Weg der beiden, diesmal eine Gruppe Jünglinge. Wieder wurden Grüße ausgetauscht. "Ich glaube ich habe jemandem Gefühle geschenkt, die ein Jedi nicht leichtfertig verschenken sollte. Und ich glaube, dass es mich dazu bringt, Prinzipien und Ansichten, Lehren und Weisheiten in Frage zu stellen." sie deutete mit Blick zu Mark auf die vorangegangen zusammen erlebten Jahre. "Es fühlt sich gut an und ich bereue die Sache an sich nur bedingt, aber derjenige hat etwas getan, was mit den Werten des Ordens und damit mit meinen Werten nicht vereinbar ist. Und deshalb strauchle ich. Ich weiß nicht, ob ich mich zu engstirnig verhalte. Das ist es was mich bedrückt. Es steckte keine böse Absicht dahinter, doch ich bin nicht bereit zu vergeben. Ich finde es wichtig, dass man klar abstecken kann was schwarz und was weiß ist. Und genau das ist es, was ich versuche zu unterscheiden. Die Dinge dazwischen liegen mir nicht."

Hilfe suchend schaute sie ihren Meister an. Nun hatte sie ihm einmal alles was ihr eingefallen war regelrecht entgegen geschleudert. Sie war aufrichtig gewesen und das ohne JK mit in die Sache hineinzuziehen. Nun waren ihre letzten Bedenken, ob sie etwaigen Detailfragen standhalten würde. Zumindest tat es gut, überhaupt schon mal darüber zu reden.

Coruscant - Jedi-Tempel - Eli's Quartier - Mark und Eli
 
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Elise war sichtlich gerührt davon, sein Lichtschwert als Geschenk zu erhalten und versprach es in Ehren zu halten und besser zu behandeln, als das eigene. Das war zwar nicht nötig, aber er quittierte den Dank und die Aussage mit einem anerkennenden Nicken. Als das Thema dann umschwenkte, erkannte der Jedi sofort, dass sie mit sich selbst haderte. Sie wusste nicht so recht, wo sie anfangen sollte, geschweigedenn was genau sie ihm erzählen sollte. Er kam sich vor wie ein Priester auf der anderen Seite des Beichtstuhls, der darauf wartete, dass eine schlimme Tat zugegeben wurde und machte sich auf das Schlimmste gefasst.
Die junge Frau fragte schließlich, ob sie ein Stück gehen konnten und er bestätigte dies. Sie gingen in gemäßigtem Schritt den noch ruhigen Korridor des Tempels entlang. Finn wartete ab, versuchte Ruhe auszustrahlen, die auf sie überspringen sollte. Irgendwann platzte sie dann damit heraus, auf Dromund Kaas gewesen zu sein und der Corellianer warf ihr augenblicklich einen ernsten, aber gleichermaßen besorgten Blick zu. Es überraschte ihn tatsächlich, dass sie ausgerechnet im Outer Rim gewesen war und dann noch auf einem derart gefährlichen Planeten wie Dromund Kaas. Markus selbst hatte ihn noch nie besucht und wollte dies auch tunlichst vermeiden, schließlich handelte es sich um einen Planeten, auf dem die Dunkle Seite der Macht sehr präsent war. Es gab dort uralte Sith-Tempel und das imperiale Regime war dort desweiteren stark vertreten. Mit viel Mühe schluckte Markus rügende Worte hinunter, die sich ihm unweigerlich versuchten aufzudrängen. Wie konnte sie nur derart unüberlegt handeln? Aber was fragte er sich das über eine Frau, die ihm als blinder Passagier nach Thearterra gefolgt war, nur um dort für größeren Schaden zu sorgen, als tatsächlich hätte passieren müssen. Mark spannte den rechten Arm an, ballte die kybernetische Hand zur Faust und lockerte sie kurz darauf wieder, nur um diesen Vorgang unterbewusst zu wiederholen. Er hatte auf Thearterra seinen Arm von der Schulter abwärts verloren und nicht nur das. Auch sein rechter Lungenflügel hatte ersetzt werden müssen und machte ihm immer noch ab und zu Probleme.

"Ich kenne die Geschichten über diese Kristalle!"

, unterbrach er sie und seine Stimme hörte sich ungewollt brummig an. In diesem Augenblick begegneten ihnen zwei andere Jedi. Markus nickte zum Gruß und auch Eli grüßte höflich. Als die anderen außer Reichweite waren, fuhr Elise fort. Markus kontrollierte seinen Atem, um sich selbst zu beruhigen. Er gab ihr nicht wirklich die Schuld an Thearterra, seinen Narben im Gesicht und dem Arm... Wobei die Narben eigentlich schon ihr Verdienst gewesen waren... Nein. Die Wege der Macht. Alles was passierte, hatte einen bestimmten Grund. Das war seine Philosophie. Das war seine Einstellung. Auch politisch gehörte er zu den Naturalisten, aber nicht zu den Baumkuschlern, sondern der Fraktion die glaubte, der natürliche Lauf sah vor, dass der Stärkere gewinnt und das Leben so im Gleichgewicht hielt. Gleichgewicht! Das war es, was sie alle anstrebten oder zumindest anstreben sollten.

Er hörte Elise im folgenden aufmerksam und ohne weitere Unterbrechungen zu. Allein die Grüße an die Jünglinge fielen dazwischen.
Die ehemalige Padawan schloss den ersten Teil ihrer Erzählung damit, dass sie einige der Söldner, mit denen sie es zu tun bekommen hatte, auf Coruscant an die Behörden übergeben hatte können. Dies und die Tatsache, dass sie wieder hier im Tempel war, gaben Markus ein besseres Gefühl, als noch kurz zuvor. Sie hatte sich nicht von der dunklen Seite einnehmen lassen, jedenfalls nicht so, dass sie nicht mehr davon losgekommen wäre und das war doch schon einmal ein kleiner Grund zu feiern. Der zweite Teil ihrer 'Beichte' ging darum, dass sie wohl Gefühle für jemanden entwickelt hatte. Sie nannte es anders, was ihm etwas seltsam vorkam. Fühlte sie denn nichts und führte diesen jemand nur an der Nase herum? Er konnte dem ganzen nicht ganz folgen. Allgemein war er nicht der Frauenversteher und vielleicht der falsche Ansprechpartner für eine junge Frau, wie sie, wenn es um derartige Dinge ging. Trotzdem verstand er, warum sie ausgerechnet zu ihm damit kam. Sie stellte Lehren in Frage. Seine Lehren. Aber inwiefern? Sie sprach von Schwarz und Weiß. Dieses Problem hatten sie kurz vor ihrem Ritterschlag schon behandelt. Es gab eben nicht nur zwei Seiten einer Medaille, sondern auch das Innere derer, ihre Beschichtung, ihren Druck oder Gravuren, Inschriften. Wie konnte er ihr das erklären, dass sie es verstand und sich nicht so festbiss an etwas, das nicht der Wahrheit entsprach.

"Ok, ich denke, wir müssen uns heute viel Zeit nehmen!"

, begann er schließlich, wobei er den Seufzer unterdrückte, der unbedingt aus ihm heraus wollte. Es gehörte sich nicht, ihr damit noch zu zeigen, dass sie vielleicht ein unbelehrbares, kleines Mädchen war. Dem war nämlich nicht so und das hatte sie ihm schon so oft bewiesen!

"Wir gehen erst etwas essen! Und du bekommst Kaffee! Du siehst furchtbar fertig aus!"

Was für ein einfühlsames Kompliment. Er strich sich mit gespreizten Fingern durchs dunkle Haar und lenkte ihren Weg zur Kantine um.

"Lass mich bei Dromund Kaas anfangen! Warst du allein dort? Ich nehme lieber an nicht, sonst hättest du nämlich alles vergessen, was auf Thearterra passiert ist und das würde ich dir übel nehmen!"

, sprach er nun doch eine Rüge aus und winkte kurz mit der kybernetischen Hand als symbolischem Zaunpfahl.

"Ich verstehe ja, dass du nach dem Besonderen strebst! Du hast schon immer viel gelesen und Zeit in der Bibliothek verbracht und das mit einer Begeisterung, die ich so nie nachempfinden konnte. Aber dass du dich wegen eines Kristalls ins Outer Rim begibst, auf eine imperiale Welt, dich im Prinzip der Dunklen Seite auf dem Präsentierteller servierst... Was geht da nur in deinem Kopf vor?"

Der Corellianer schüttelte den Kopf. Ja, er war auch stur und rebellisch gewesen. Irgendwann hatte sich das aber gelegt und er war vernünftig geworden. War es zu viel verlangt von einer Ritterin einen gewissen Grad an Vernunft vorauszusetzen? Dann aber kam der interessantere Part der Unterhaltung.

"Du sprichst von einer Person, von Gefühlen, Ansichten und dem Orden. Was hat das alles miteinander zu tun? Ich fürchte, ich brauche Details, um dir oder besser deinen Gedankengängen folgen zu können!"



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Coruscant – Jedi-Tempel – Iowyns Quartier, mit Ian

Ich verstehe dich, Umarmung, alles klar, nickte Eowyn und schmunzelte. Na, wenn es so einfach wäre... schön wäre es. Doch sie vermutete, dass es damit wohl nicht getan war. Trotzdem - vielleicht war es manchmal ein guter Einstieg. Ein Beginn... besser als nichts. Den Tritt in den Hintern aber... das war schon schwerer. Und auch schwerer zu erkennen... Ein Codewort? Eowyn zögerte. Ich weiß nicht, Ian... Sie fand eigentlich, dass sie vor ein paar Tagen deutlich genug gewesen war. Ian aber offensichtlich nicht... sie würde sich allerdings sehr lächerlich vorkommen, das wusste sie, würde sie mitten in einem Gespräch "rot" oder dergleichen rufen. Lass es uns erst einmal damit versuchen, dass ich dir noch deutlicher klarmache, dass es genug ist, ist das in Ordnung?

Nun aber konnte sie nicht anders, als Ian anzustarren. Er würde gerne etwas zum positiven verändern - ihr eine moralisch Stütze sein - und glaubte, dass das nicht funktionierte? Hatte sie da richtig gehört? Eowyn musste tatsächlich an sich halten, Ian nicht ins Wort zu fallen. Er sprang von einem Thema zum nächsten, und es fiel Eowyn schwer, alles zu behalten, alles zu verfolgen.
Bevor ich irgendwas vergesse - Ian, du... Neinneinnein, das konnte sie ihm nicht sagen, nicht so. Ian, wir kannst du nur denken, mir keine moralische Stütze zu sein? Ich weiß nicht, ob ich mein ganzes Leben so viel nachgedacht, überdacht und verworfen habe wie in dem letzten Jahr, seitdem ich dich kenne. Aber natürlich kannst du nicht immer Erfolg haben, das funktioniert nicht. Sie griff seine Hand. Du bist eine moralische Stütze. Jetzt und immer. Wo wäre ich ohne dich? Ich kann es nicht sagen. Und will es auch nicht. Sie wollte sich nicht vorstellen, wo sie wäre. Ohne Ian... da hätten sie nicht einmal eine Ahnung, was es mit dem Virus auf sich hatte. Sie wäre womöglich irgendwo im Untergrund, auf sich gestellt, bei dem Versuch herauszufinden, wie sie gegen das Virus angehen konnten... Ob sie irgendwie nur im Ansatz glücklich wäre? Kaum.
Wenigstens verstand Ian selbst, dass Da-sein manchmal ausreichen musste. Aber was das andere Thema anging - das war ihr zu viel. Zu philosophisch. Zu... theoretisch? Sie schüttelte den Kopf.
Ich weiß nicht, Ian, aber... wenn ich irgendwie nicht sein möchte - dann hilft es mir nicht, wenn ich in dieser Hinsicht auf der Stelle trete. Dann ist es vielleicht besser, ich verliere mich erst einmal. Wenn das notwendig ist, um am Ende wieder zu mir selbst zu finden, zu meinem wirklichen selbst... Eowyn ließ den Satz offen. Ihr wirkliches Selbst... ja, sie sehnte sich danach. Oder eher nach dem, wer sie einige Jahre lang gewesen war. Was würde Ian von der alten Eowyn halten? Würde er sie mehr lieben? Weniger? Was, wenn sie sich erneut verändern würde, dieses Mal ganz anders? Dinge, über die sie eigentlich nicht nachdenken wollte - und vor allem nicht momentan. Dafür war nach Bastion noch Zeit, wenn danach noch etwas von ihr übrig war.

Sie fanden wieder zurück zu ihrem weiteren Vorgehen, aber Eowyn blieb skeptisch. Selbst wenn man nachfragte konnte man Dinge falsch verstehen... Du hast ja Recht, einerseits. Eowyn seufzte. Irgendwie wurde langsam alles wieder so theoretisch. Aber ich kann nicht immer nachfragen. Und ich kann nun mal auch nicht wirklich erkennen, wann du etwas "nur" falsch ausdrückst, oder es genau so meinst... Hilflos zuckte sie mit den Schultern. Irgendwie lief es darauf hinaus, dass Ian sich jetzt schon im Voraus für falsche Worte entschuldigte - und im Voraus schon versuchte, Dinge abzuschwächen. Aber so lief es nicht. So funktionierte die Welt nicht... Ich meine, ich muss doch ernst nehmen, was du mir sagst, verstehst du? Wenn ich jetzt anfange, jeden deiner Sätze zu hinterfragen... Dann würden sie riesige Probleme bekommen, weil Eowyn Ian überhaupt nichts mehr glauben konnte.

Das leise Geständnis, das dann aus ihr herausschlüpfte, führte zu weiteren Komplimenten - etwas, das Eowyn ganz sicher so nicht beabsichtigt und auch nicht gewollt hatte. Es gefiel ihm - vielleicht, aber doch sicher nicht immer. Irgendwann war ihre Unordnung zu viel. Oder ihre Tränen. Oder ihr Dickkopf, oder oder oder... Es waren keine guten Seiten, die Ian da aufzählte. Es waren Seiten, die Eowyn größtenteils liebend gern ad acta legen würde. Sie wollte nicht weinen. Sie wollte nicht aufbrausen. Eine Jedi verhielt sich so nicht - und eine Rätin erst Recht nicht.
Ihr gefiel das alles garantiert nicht, aber sie wagte es nicht, Ian zu widersprechen. Es war seine Meinung... die er haben durfte. Es musste ihr nicht gefallen, und sie musste es nicht verstehen, also blickte sie nur weiterhin aufs Sofa. Streicheleinheiten... brauchte sie das? Und sie war nicht hart zu sich, sie war realistisch. Sie verhielt sich falsch, auch Wes hatte das erkannt. Sie war kein normaler Mensch, für sie galten andere Maßstäbe. Sie hatte Macht, mehr Macht, als eine Person eigentlich haben sollte - und damit kam Verantwortung. Aber ja - vermutlich hatten Ian und sie da einfach komplett unterschiedliche Vorstellungen und Herangehensweisen. Vielleicht lagen die Maßstäbe für sie höher? Nein, nicht zwingend... sie erwartete zumindest gewisse Dinge auch von ihren Padawanen. Trotzdem brachte alles sie wieder zu der vorhereigen Frage zurück. Wenn sie sich ändern würde... wenn sie wieder ruhiger, ausgeglichener, mehr wie früher werden würde... Sie rieb sich die Stirn. Egal. Ian hatte angesprochen, was ihn belastet hatte, sie hatten die Sache geklärt. Das war die Hauptsache.
Ihr Blick, der Ian noch immer ein wenig auswich, fiel auf den Tisch, auf dem noch immer die Kleinigkeit von Riuen lag. Sie verzog das Gesicht. Sie wollte vermutlich gar nicht wissen, was darin war... Aber es war ein willkommenes, unverfängliches Thema.
Eowyn nickte mit dem Kopf in die Richtung des Päckchens.
Bist du gar nicht neugierig, was Riuen dir geschenkt hat?

Coruscant – Jedi-Tempel – Iowyns Quartier, mit Ian
 
Coruscant – Jedi-Tempel – Iowyns Quartier, mit Eowyn

Eowyn schmunzelte, aber Ian meinte das was er gesagt hatte, tatsächlich so. Da waren zu viele Jahre gewesen, in denen er nicht verstanden, ja nicht einmal gehört worden war - und gerade deswegen war es Balsam für ihn wenn er genau das hörte und vor allem spürte. Genau wie Umarmungen. Verständnis oder der Versuch davon waren einiges Wert und Umarmungen? Manchmal glaubte Ian, dass Umarmungen viel zu selten ausgetauscht wurden. Nicht zwischen Eowyn und ihm, sondern galaxisweit. Umarmungen fehlten einfach zu oft.
Sonderlich begeistert war Eowyn nicht davon, ein Wort zu nutzen, dass ihm als Signal galt. "
Ich bin manchmal schwer von Begriff," warnte er sie dennoch ein weiteres mal. Der Vorteil eines Codewortes war, dass es kommen konnte, bevor es zu spät war. Eine kleine Warnung eben, ein einzelnes Wort, dass ihn sofort erinnerte, ohne das viele Worte folgen mussten. Eowyn hätte ihm damit sicher einiges erleichtert. Aber wenn es sie störte, musste er versuchen noch genauer darauf zu achten, wenn sie ihm bewusst machen wollte, dass es mit einem bestimmten Thema reichte. "Okay", lächelte er also geschlagen um zum nächsten Punkt überzugehen, der ihm einen sehr starrenden Blick von Eowyn einheimste. Nachgedacht, überdacht und verworfen. Das musste nicht unbedingt gut sein, denn Ian wollte nicht ihr ganzes leben auf den Kopf stellen und was er vor allem nicht wollte war, dass sie ihm etwas erzählte und sich danach noch schwerer fühlte. Den nächsten Punkt sprach sie selbst aus. Sich wieder finden. Ian hatte manchmal das Gefühl, dass er ihr genau darin nicht helfen konnte. Als würde er sie auf ihrer Suche nur weiter dazu bringen, sich zu verlaufen. "Das mit dem Finden, das will ich einfach nicht verhindern oder schlimmer machen," gab er leise, kaum hörbar zu und musste nun selbst ihrem Blick ausweichen, denn in diesem Satz und in seiner Stimmlage wurde vermutlich zu deutlich, dass er glaubte, genau das manchmal zu tun.

Was das andere betraf... "Ja, du sollst ernst nehmen, was ich sage, aber wenn es missverständlich ist - für dich- oder nicht klar genug formuliert, dann ist Nachfragen immer besser." Ein 'Wie meinst du das' zu stellen war besser als selbst zu überlegen, was der andere gemeint haben konnte, so zumindest nach Ians Ansicht. Sich in Mutmaßungen zu verlieren brachte am Ende nur weitere Missverständnisse. "Und manchmal sagt man unfaire Dinge." Was sie nicht zur Lüge und sicher nicht angenehm machte, aber das gehörte wohl irgendwie dazu. "Aber bis jetzt haben wir immer wieder zusammen gefunden." Weil sie ein klärendes Gespräch gesucht hatten. "Aber ich werde mir Mühe geben, mehr darauf zu achten, was ich sage und nicht mehr so unmöglich reagieren, wie ich das getan habe." Es würde noch ein wenig mehr Zeit vergehen, um sich das nicht mehr übel zu nehmen, so viel stand fest.

Ob jetzt der Punkt angekommen war, an dem Eowyn nicht mehr sprechen wollte? Ihr Blick zu dem Päcken, ihr plötzliches Wechseln des Themas...
"Das heißt, dass es jetzt genug ist?", fragte er leise, suchte ihren Blick und lächelte unsicher. Das Geschenk war das letzte, was ihn gerade interessierte. Denn für ihn war der letzte Punkt noch nicht zu Ende. "Ich lasse es gut sein, aber ich möchte, dass du weißt, dass du vor mir sein kannst, wie..." Tja, wie? Wie sie war, obwohl sie es nicht mochte? "Dass du vor mir sein kannst und ich das nicht zum Vorwurf machen werde."

Coruscant – Jedi-Tempel – Iowyns Quartier, mit Eowyn
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Eli's Quartier - Mark und Eli

Nur ein einziges Mal unterbrach der hochgewachsene Jedi-Beschüter die Ausführungen seiner ehemaligen Schülerin. Nein tatsächlich schien sie das noch immer gewesen zu sein. Auch Mark schien schon etwas über den Rubat gehört zu haben. Dann wusste er ja vielleicht, welchen Wert diese reinen Kristalle hatten und konnte den Willen eben diesen zu bergen nachvollziehen. Hoffnung keimte in der Alderaanerin auf, mit einer Beichte davon zu kommen. Doch es sollte anders kommen.

Der Corellianer schien den ganzen Weg, den die beiden zurücklegten gedankenversunken zu sein. War er bei der Sache? Fragte Elise sich im Nachhinein. Doch, ja. Er schien die Informationen aufzusaugen und zu verarbeiten. Doch eigentlich war Markus Finn niemand, den Elise als jemanden kennengelernt hatte, der etwas sonderlich lange verdauen musste. Bis auf die Tatsache, die seiner ehemaligen Schülerin wahrscheinlich auf ewig nachschleichen würde, nämlich dass er lange überlegt hatte, ehe er sich dafür entschied die Alderaanerin zur Padawan zu nehmen. Doch das hier war etwas anderes. Nichts im so großen Stil. Es war ein Fehler, das wusste Elise und das sagte auch Marks Blick, doch anscheinend gab es etwas unter den Infos, dass den Jedi-Meister dazu brachte, den Weg des ungleichen Duos zu ändern. Und zwar Richtung tempeleigener Kantine.

"Kaffee klingt super und danke."

Bemerkte sie in resignierten Ton, die Hand zu einer fassungslosen Geste hebend. Die Ritterin checkte kurz, ob man ähnlich hätte auch über ihren Meister sagen können, doch dem war nicht so. Er sah im Gegensatz zu ihr wie immer aus.

In der Kantine angekommen nahm die Ritterin sich, bemüht ihre bescheiden Seite hervorzukehren, nur eine dürftige Mahlzeit. Ein Stück Brot, ein wenig Butter und zwei Stückchen Duusha verloren sich auf dem großen Teller. Angesichts der Tatsache, dass Elise sich sowieso der Magen umgedreht hatte, hätte sie sowieso nicht viel mehr runtergekriegt. Sie nahm einen großen Schluck heißen Kaffee und stürzte ihn quasi hinunter. Das fühlte sich so gut an. Noch bevor sie die Hand zu ihrem Brot führen konnte, begann dann die Konfrontation.

"Nun nein. Ich bin nicht allein auf Dromund gewesen. Ohne Hilfe hätte ich sicher nicht lange überlebt."

Sie hob die rechte Augenbraue, als Mark ihr das Werk zeigte, was sie so leichtsinnig auf Thearterra vollbracht hatte und senkte den Kopf. Das war ein Totschlagargument. Sie würde sich auf Lebenszeit vorwerfen, was auf dem Höllenplaneten passiert war. Ihr Leichtsinn hatte dem Meister ein Stück seines Körpers gekostet und es verlangte ihren Mut, ihn wieder in die Augen schauen zu können. Ein Versuch der Rechtfertigung folgte.

"Laut den Archiven ist der Planet unbesiedelt, ich habe da keine Anzeichen von Zivilisation gefunden. Nur die Überbleibsel von wirklich dunklen Zeiten waren auf dem Planeten zurückgeblieben. Der Plan war sich davon fernzuhalten, doch das war leider der Teil des Plans, der nicht aufgegangen war. Ich kann euch versprechen, dass mir dieser Ausflug eine Lehre war."

Und das war auch nicht gelogen. Doch eines stand fest, und das war genau das, was Mark ihr wieder einmal brühwarm servierte. Ihre Leichtsinnigkeit.

"Ich werde weiter daran arbeiten, besonnener zu handeln. Ist es euch noch nie passiert, dass ihr um ein Ziel zu erreichen einen gefährlichen Weg gegangen seid?"

Die Ritterin war sich nämlich verdammt sicher, dass ihre Überzeugungen sie von einer Korruption des Geistes hätten fernhalten können. Das war natürlich etwas, dass sie nicht laut aussprach. Doch nun wurde es noch deutlich verzwickter.

"Ich habe romantische Gefühle für jemanden entwickelt. Gefühle, die mich vielleicht davon abgehalten haben, meine eigenen Überzeugungen und Lehren zu verfolgen. Und ich frage mich, ob meine Überzeugungen die richtigen sind. Ob sie das jemals waren."

Sie holte noch ein wenig mehr aus.

"Wie ihr schon sagtet, ich lese viel und versuche das, was ihr mir beigebracht habt ständig mit dem, was ich in Aufzeichnungen längst verblichener Meister finde, zu verbinden. Ich bin davon überzeugt, dass der Orden aus bestimmten Gründen schon so lange existiert hat und dass man die Ideale und Traditionen der Jedi bewahren und verteidigen muss. Dafür würde ich sehr viel opfern wenn es sein muss. Vielleicht bin ich da ja verblendet, aber es ist für mich nicht leicht nachzuvollziehen, warum man die Regeln die der Orden vorschreibt verbiegt. Und ich frage mich, ist alles immer nur eine Frage der Interpretation? Ich sehe den Jedi-Orden als die Guten und wir wenden Methoden an, die uns als die Guten identifizieren. Punkt. Es gibt die Bösen, die man eindeutig daran erkennt, dass sie Dinge tun, die Schaden anrichten. Und noch ein Punkt. Das ist es doch, wenn man vom Gleichgewicht spricht oder? Beides muss existieren, aber warum?"

Elise wusste nicht, wie sie es in Worte fassen sollte. JK hatte mit seinem Versuch ihr zu erklären, wie die Welt zwischen schwarz und weiß aussieht einiges in der Ritterin aufgewirbelt. Doch noch immer schien die Alderaanerin diese Dinge nicht zu verstehen.

Coruscant - Jedi-Tempel - Kantine - Mark und Eli
 
Coruscant ~ Jedi-Tempel ~ Nebbras Quartier, Nebbra mit Lianna (alias Mino)

Oh. Manchmal vergass Nebbra, wie so beiläufiges Nutzen der Macht auf Außenstehende wirken musste... Anhand von Minos großen Augen war aber schnell deutlich, dass sie noch nie einen Jedi in Aktion gesehen hatte. Da würde sich eine große Welt auftun, falls sie tatsächlich machtsensitiv war... Mino nahm ihr ihre Aktion entweder nicht mehr übel, oder aber ihre Neugier auf die neue Welt war größer als das. Nebbra lächelte, als das Mädchen mit lauter Fragen losplatzte.

"Ich kann so einiges... Jeder Jedi hat natürlich seine eigenen Begabungen, der eine ist darin besser, der nächste dort. Allgemein kann man sagen... Jedi können Emotionen spüren, also ob jemand gerade sauer ist, traurig... Auch Lügen kann man bemerken, je nach Fähigkeit besser oder schlechter. Jedi können schneller laufen, weiter springen, haben schnellere Reflexe. Manche sehen viel in die Zukunft. Ein großes Feld ist das der Heilung, Jedi-Heiler sind in manchen Fällen geschickter als selbst Medi-Droiden. Andere wiederum erzeugen nahezu echte Illusionen, können Wasser beeinflussen oder auch Blasterschüsse absorbieren oder umlenken. Und dann noch vieles, das ich weggelassen habe."

Nebbra lächelte wieder. Das musste klingen wie aus einem Märchen. Manche Techniken hingegen hatte sie bewusst weggelassen - dass die Sith Dinge wie Machtblitze, Lebensentzug oder Geistesmanipulation nutzten würde Mino noch früh genug erfahren.

"Sichtbar machen kann man das Feld nicht. Man kann es nur... spüren. Daher ist es auch so schwer, es Leuten begreiflich zu machen, die dafür nicht empfänglich sind. Und ich dachte..."

Nebbra zuckte mit den Schultern.

"In Gefahr reagieren viele sehr spontan. Du hättest das Messer zum Beispiel mit der Macht zur Seite schlagen können - das wäre sehr eindeutig gewesen. Bei starkem Einsatz der Macht spürt ein erfahrener Nutzer auch eine Art kräuseln - das hätte mir gesagt, dass du empfänglich bist."

Die Elomin grinste schief.

"Vielleicht hast du sogar die Macht genutzt, als du dich zurückbewegt hast, vielleicht waren es nur natürliche Reflexe. Wie auch immer, die Reaktion war nicht stark genug, um sie deutlich zu spüren. Das war wohl ein schlechter Fehlversuch von mir, und ich entschuldige mich noch einmal."

Mino stellte gute und wichtige Fragen, die Nebbra verstand. Sie nickte.

"Du hast völlig Recht, du musst mir nicht vertrauen. Wenn du willst, können wir sofort gehen und ich bringe dich zum Markt zurück. Oder rufe dir schlicht ein Gleitertaxi. Wenn du willst, kann ich auch jemand anderem die Prüfung überlassen. Wenn du es mir überlässt, gibt es eigentlich zwei Möglichkeiten. Ich könnte dir etwas Blut abnehmen lassen und dich auf so genannte Midi-Chlorianer testen. Das sind... nun ja, Lebewesen würde es nicht treffen, aber so ähnlich. Sie helfen uns dabei, das Energiefeld wirklich zu verstehen. Die Methode dauert eben etwas länger, ich müsste erst einmal Utensilien besorgen. Oder ich erspüre deinen Geist - Machtsensitive haben gewisse Reaktionen, wenn man Punkte triggert. Wie gesagt, dabei würde nichts passieren, du würdest es kaum bemerken. Und ich schwöre bei meiner Ehre als Jedi, dass ich auch nichts von dir, deinem Geist, deinem Wesen mitbekommen würde außer der Tatsache, ob du empfänglich bist oder nicht."

Jetzt war Nebbra ernst geworden, denn sie meinte ernst, was sie sagte. Niemand, egal ob Jedi oder nicht, wollte, dass jemand an seinem Geist herumpfuschte. Diese Angst war bei eigentlich allen vorhanden, und sie hatte den Vertrauensbonus von Mino womöglich schon aufgebraucht. Es lang an der jungen Menschin, jetzt ihre Entscheidung zu treffen.

Coruscant ~ Jedi-Tempel ~ Nebbras Quartier, Nebbra mit Lianna (alias Mino)
 
Coruscant ~ Jedi-Tempel ~ Hangar ~ vor der "Thunderchild" ~ Sarina mit Liska

Zuerst Essen, okay, damit konnte Sarina leben. Sie hatte gehört, die Kantinen auf Coruscant sollten besser sein als die olle auf Lianna, und vielleicht bekam sie ja auch endlich mal wieder einen guten Caf. Also einen, der den Namen auch verdient hatte, nicht die Brühe, die sie unter diesem Namen auf Lianna in der Basis verteilten. Ein bisschen musste sie aber dennoch grinsen über die genaue Rangfolge, die Liska da aufzählte.

"Klingt gut. Ich hab gehört, es gibt mehrere Kantinen hier, aber wir nehmen einfach die erste, die uns über den Weg läuft, was denkst du? Moment, ich muss mich mal eben kurz orientieren..."

Sie waren eben aus dem Hangar getreten und standen in einem großen Flur. Sarina war so clever gewesen, sich den ungefähren Plan des Tempels einzuprägen, obwohl sie garantiert nicht wusste, wo sich alles befand. Aber die Kantinen, der Bereich mit den Trainingsräumen und die Eingangshalle würde sie finden. Nach den Ausrüstungsräumen, naja, da musste sie eben fragen, oder noch mal den Plan befragen. Sie war ja nicht auf den Kopf und auch nicht auf den Mund gefallen.
Ihnen begegneten einige Jedi auf dem Weg, alle schienen genau zu wissen, wo sie lang mussten. Sarina musste ihr eigenes Herzklopfen ein bisschen unter Kontrolle halten - sie war jetzt nicht nur im Hangar, sie war als vollwertige Jedi-Ritterin in den Fluren des legendären Tempels unterwegs! Das war der Hammer, und jetzt musste sie nur aufpassen, dass man ihr das nicht anmerkte. Weil, sie war ja schließlich genauso berechtigt dazu wie alle anderen hier, nicht wahr?

"Hier lang!", wies sie Liska den Weg, überzeugter, als sie sich fühlte - womöglich liefen sie einen Umweg? Sicher sagen konnte sie das nicht, als sie in den Turbolift stiegen und zur richtigen Ebene fuhren. Naja, falls es so war, umso besser, dann sahen sie mehr... Bald aber konnte man das Essen schon riechen, und kurze Zeit später hörte man großes Stimmenwirrwarr. Wahnsinn! Selbst der Geruch war schon viel besser als der auf Lianna. Wenn sie wieder zurück war, würde sie sich einfach darum kümmern, dass man einen anständigen Koch einstellte auf Lianna. Das ging ja mal gar nicht, dass sie dort auf dem Hinterwäldlerplaneten nicht nur die ganze Action verpassten, sondern auch noch mit miesem Essen abgespeist wurden!
Sie stellten sich an der Theke an, wo Sarina sich eine Auswahl an exotischen Speisen auf den Teller gab und sich einen Yuma-Shake mitnahm. Später würde sie sich garantiert einen Caf holen, aber zum Essen passte das nicht. Nachher, als Nachtisch sozusagen. Und vielleicht noch ein Stück Kuchen, das sah wirklich alles sehr verlockend aus...

Sie suchte sich mit Liska einen Platz an einem relativ freien Tisch, nickte den zwei Devaronianern, die dort schon am anderen Ende saßen, kurz zu und setzte sich dann ganz selbstverständlich hin, der Fast-Anwärterin gegenüber. Dann nahm sie einen Schluck von ihrem Shake - himmlisch. Wenn das Essen nur halb so gut war... Wow. Geschmacksexplosion! Sie würde sich Tonnen von dem Zeug schockgefrieren lassen und nach Lianna mitnehmen, ganz einfach!
Nach ein paar Minuten friedlichem Essen aber riss sich die Ritterin von ihrem Essen los und sprach Liska an.

"Also, wo die Ausrüstungskammer ist muss ich nachfragen, aber das ist ja kein Problem. Da bekommst du dann ein bisschen Jedi-Kleidung, ein Kom-Gerät und später, wenn du ihn brauchst, auch einen Ausrüstungsgürtel. Oder auch anderen Kram. Blaster und so ebenfalls, aber dafür brauchts eine Genehmigung von deinem Meister. Denn du mit viel Glück bald haben wirst. Deshalb würde ich vorschlagen, wir verändern die Route - gehen nachher zur Ausrästungskammer und besorgen dir dann aber erst ein Zimmer, wo du zu viel Zeug ablegen kannst? Dann erst zeige ich dir ein bisschen was mit der Macht. Dann kannst du deinen zukünftigen Meister schon mal ein bisschen beeindrucken."

Sarina grinste und nahm noch einen weiteren Bissen von ihrem Muja-Steak. Hammer. Einfach nur hammer...

Coruscant ~ Jedi-Tempel ~ Kantine ~ Sarina mit Liska und vielen anderen
 
.:: Coruscant | Jeditempel | Gänge Richtung Kantine | mit Elise ::.


Sie war zumindest nicht allein nach Dromund Kaas gereist. Das war beruhigend, auch wenn es Markus nicht vollends zufrieden stellte. Sofort versuchte die junge Ritterin sich zu rechtfertigen, sie habe recherchiert, bevor sie auf die Reise gegangen war und habe herausgefunden, dass der Planet unbewohnt wäre. Wieder schüttelte der Corellianer den Kopf.

"Thearterra war auch unbewohnt und doch war der Planet und die offizielle Mission dorthin gefährlich."

Doch er merkte, dass er nicht weitersprechen brauchte. Sie bereute es, derart unvorsichtig gewesen zu sein und versprach, sich zu bessern. Ihr ehemaliger Meister nahm dies zu Kenntnis. Das Gespräch wurde kurz unterbrochen, als sie in der Kantine ankamen. Elise hatte den Vorschlag für vernünftig gehalten und wie es den Anschein machte, als sie schließlich dort saßen und sie den Kaffee nahezu hinunterstürzte, obwohl dieser noch heiß war, hatte sie den auch wirklich nötig gehabt. Mark hatte sich im Gegensatz zu ihr wieder einmal ein Tablett voll Essen beladen, das man locker unter vier Leuten hätte aufteilen können. Sein Apetit schien jedenfalls nicht unter dem Gespräch mit seiner ehemaligen Schülerin zu leiden. Doch sein Apetit litt eigentlich nie unter irgendwas...

Nun wurde es dann doch interessanter. Der Dunkelhaarige nahm gerade einen Schluck vom eigenen Kaffee, als Elise offen über ihre Gefühle zu sprechen begann. Romantische Gefühle, wohl gemerkt. Daran hätte er sich dann doch fast verschluckt, konnte sich aber gerade noch beherrschen, um nicht den Eindruck zu vermitteln, überrascht worden zu sein. Die junge Frau sprach von Idealen und Traditionen des Jedi-Ordens, die es zu bewahren galt. Sie erklärte, dass sie nicht verstünde, warum man altbewährte Regeln zurechtbog und fragte, ob es nur eine Sache der Interpretation war. Fragen über Fragen. Genau so kannte er sie! Sie war so wissbegierig, hinterfragte stets alles und jeden, schien kaum zufriedenstellbar zu sein, selbst wenn man etwas hunderte von Malen versucht zu erklären. Mark erinnerte sich an ihre Padawanzeit zurückversetzt. Wie oft hatte er geglaubt, dass sie es endlich verstanden hätte und doch war dem niemals so gewesen. Er begann in sich hineinzulächeln, während er sich seiner Mahlzeit widmete. Sie sollte reden, solange sie wollte, vielleicht ging ihr dabei ja irgendwann einmal die Luft aus. Genau dann kam seine Zeit.

Er hatte gerade ein Muja-Frucht in der Hand und betrachtete diese, als er Elise frage:

"Was ist das? Es ist rund, es ist süß, man nennt es eine Muja-Frucht."

Markus stand auf Projektion. Er schnitt die Frucht in Stücke und während er das tat, fragte er weiter:

"Würdest du darauf bestehen, dass sie nur rund ist, und nicht süß? Oder umgekehrt, das ist zwar eine süße Frucht, aber sie ist nicht rund!?"

Beide Aussagen stimmten, warum sollte man sich also auf nur eine Aussage beschränken?

"Schwarz ist schwarz und weiß ist weiß. Gut ist gut und böse ist böse..."


, sinnierte er, runzelte die Stirn und legte ihr ein Stück der Frucht auf den Teller.

"Angenommen eine Muja sähe komplett anders aus. Es wäre ein hässliches, braunes Irgendwas, aber der Geschmack wäre der Gleiche... Hätte sie trotzdem eine Daseinsberechtigung?"

Er ließ die Worte ein bisschen auf Elise wirken. Ok, hier holte er etwas weit aus, aber seine Kreativität war in dieser Hinsicht einfach grenzenlos.

"Ich denke schon, denn sie erfüllt trotzdem ihren Zweck. Unterschiedliche Zwecke sogar. Die Frucht dient dem Strauch als Samen zur Weiterverbreitung. Sie dient uns als Nahrungsquelle."

Markus aß etwas von seiner Frucht, bevor er in eine andere Richtung schwenkte.

"Auf Dxun, einem Mond von Onderon gibt es viele unterschiedliche Tiere. Da sind zum Beispiel die Cannoks. Sie sind ultra gefräßig, können sogar Metallteile verdauen, dementsprechend sind sie sehr anpassungsfähig und es würde fast eine Plage an Cannoks geben, wären da nicht die Maalraas, die manchmal und obwohl sie zeitweise sogar friedlich neben den Cannoks herleben, die Cannoks angreifen und töten. Dank der Maalraas gibt es immer eine überschaubare Anzahl an Cannoks. Würdest du diese Bestien als böse bezeichnen, weil sie töten? Ok, wenn ich von einem Maalraas angegriffen werden würde, würde ich ihn auch als böse betiteln... Es liegt also im Auge des Betrachters, aber die Natur hat diese Wesen genau so konzipiert, damit das Gleichgewicht gehalten wird.
Du sprichst also nun immer noch von Gut und Böse. Das Imperium gegen die Republik. Die Sith gegen die Jedi. Und was ist aber nun mit den neutralen Welten, die sich aus diesem Gut gegen Böse heraushalten? Würdest du behaupten, sie sind nicht existent, weil es ja eigentlich nur schwarz und weiß gibt? Oder wären sie trotzdem gut, weil sie sich heraushalten? Ist es gut, sich herauszuhalten, obwohl man weiß, dass woanders Krieg herrscht? Wäre es besser einzugreifen und mit Gewalt zu antworten, um den Konflikt zu lösen? Ist man böse, wenn man einen Streit nur mit Gewalt lösen kann und dabei jemand Schaden nimmt? ..."



Er konnte stundenlang so weiterreden und erst jetzt bemerkte er, dass er ihr in diesem Moment wahrscheinlich mehr erzählte, als während ihrer Padawanzeit. Sie hatten Gespräche immer relativ kurz gehalten. ER hatte sich immer eher kurz und bündig ausgedrückt. Hatte diese Verhaltensänderung vielleicht etwas damit zu tun, dass er selbst älter geworden war? Schon mit Eowyn hatte er eine ähnliche Unterhaltung geführt. Markus war überzeugt und unerschütterlich in dem, was er glaubte und offenbar erklärte er seine Einstellung gerne bzw. teilte seine Gedanken auch gerne mit anderen.

"Aber um konkreter werden zu können. Um welche Ideale und Traditionen der Jedi geht es dir denn explizit. Es muss ja einen Auslöser gegeben haben. Eine Uneinigkeit oder einen Streit zwischen euch?"


.:: Coruscant | Jeditempel | Kantine | mit Elise ::.
 
[Coruscant - Obere Ebenen - Jedi-Tempel - kleinere Sporthalle] Ganner, Siva

Ganner hatte das Gefühl das Siva versuchte ihn aus der Ruhe zu bringen. Nach dem ersten Schlagabtausch rang ihm das tatsächlich ein lächeln ab, er würde sich auf keinerlei Spielchen einlassen. Egal was Siva von sich geben würde, der Ex-Marine war sich sicher dass er es irgendwie würde ausblenden können.
"Ich beobachte, mehr nicht.", ich lerne dich kennen und ich lerne dich zu lesen, fügte er in Gedanken an. Am Ende war ein Zweikampf auch nicht anders als eine Partie Schach. Man musste seine Züge im voraus aufstellen und möglichst korrekt aus dem Wesen des Gegenüber herauslesen welche Reaktionen wohl auf deine eigenen Bewegungsmuster erfolgten. Eine Lektion für die Ganner wirklich lange gebraucht hatte um sie überhaupt zu erfassen. Im Training hatte er sich immer gefragt wieso seine weißhaarige Hauptfeldwebel ihn immer und immer wieder geschlagen hatte, bis Sheva ihm erklärt hatte das sie wusste wie er tickte, wie er vorging und welche Bewegungsabläufe ihm besser lagen als andere. Diese Lektionen der Echani hatten seinen Blick auf Situationen wie eben jene in der er sich jetzt befand verändert, hatten ihn gelehrt das seine mit der Zeit gewachsene Intution und die trainierten Reflexe alleine nicht unbedingt den Ausschlag in einer solchen Konfrontation ausmachten. Hier kam jedoch erschwerend hinzu dass er sich immernoch an die Eigenarten der neuen Trainingswaffe gewöhnen musste und die körperliche Belastung so verteilt werden wollte das die Rache morgen nicht ganz so schlimm ausfiel.

Mit all diesen Dingen im Hinterkopf machte sich Ganner an Runde zwei, diesmal mit beiden Händen am Schwert eröffnete wieder mit einem schrägen Schlag, die Momente die er jedoch genutzt hatte um nach dem abgleiten durch seine Drehung wieder Fuß zu fassen hatte Siva bereits die Initiative für sich genutzt und brachte einen Tritt an der auf durchaus schmerzhafte Weise sein Ziel in Ganners Magengegend fand. Durch anspannen der Rumpfmuskulatur und nach hinten federn des Körpers ließ sich wenigstens schlimmerer Schaden verhindern. Mit beiden Händen an der Waffe würde er ihren zurückziehenden Fuß wohl kaum zu fassen bekommen, also verlegte er sich direkt auf eine nachsetzende Bewegung und rammte das Schwert seinerseits nach vorne. Es hatte einen Grund das der spitze Stock seit Jahrtausenden die Keule im direkten Vergleich schlug. Selbst ein Anfänger mit einer Lanze konnte einem erfahrenen Kämpfer gefährlich werden. Höhere Reichweite und der Zwang zur Bewegung den die Parade eines Stiches unzweifelhaft erforderte. Diesmal wollte er die kleinere Kämpferin nicht erneut in eine so vorteilhafte Situation kommen lassen und hob dem Stich nachfolgend die Deckung, etwas was er schon häufiger bei traditionellem Schwertkampf gesehen hatte. Eine Hohe Deckung hatte Vorteile wenn man sowieso schon in der Größe der bevorzugte war, so musste der Gegner seinen Block und seine Blickrichtung immer nach oben richten, ein Fakt der humanoiden missfiel, da sie sich biologisch immer eher zum Boden orientierten. Aus der erhöhten Ausgangslage ließ er zwei Hiebe, einen von schräg links und einen von Schräg rechts auf sein Kontrahentin krachen, wovon der zwei nach unten abgeleitet wurde, was Ganner fast reflexartig einen waagerechten Folgeschnitt ausführen ließ, der jedoch ins leere lief. Sein Momentum nutzend drehte er das Handgelenk nach unten und zog die Klinge in einem offensiv genutzten Block von seiner rechten wieder auf die Linke Seite hoch brachte damit schlussendlich einen weiteren Schlag durch eine kleine Kreisbewegung über den Kopf von rechts aus an. Großartig Kraft aus den Armen versuchte Ganner dabei nicht aufzuwänden, konzentrierte sich auf seine Atmung und versuchte die Energie für seine Angriffe aus dem ganzen Körper zu holen. Egal wie fertig er war, er hatte nicht vor hier nur eine halbe Sache draus zu machen.


[Coruscant - Obere Ebenen - Jedi-Tempel - kleinere Sporthalle] Ganner, Siva
 
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