Serie Babylon Berlin

S-3PO

zum Superhelden umformatierter Protokolldroide

Inhalt:
Babylon Berlin entführt ins Berlin der 1920er Jahre, wo Gereon Rath als Sonderermittler aus Köln unterwegs ist und sich dabei in einem Labyrinth aus Sex, Drogen und Intrigen verliert. Als Grundlage der Serie dienten die Gereon Rath-Bücher von Bestseller-Autor Volker Kutscher. Als treibende Kraft hinter dem Projekt sind die Regisseure und Drehbuchautoren Tom Tykwer, Achim von Borries und Hendrik Handloegten.

Cast:
Gereon Rath: Volker Bruch
Charlotte Ritter: Liv Lisa Fries
Bruno Wolter: Peter Kurth
August Brenda: Matthias Brandt
Der Armenier: Mišel Matičević
Greta Overbeck: Leonie Benesch
Alfred Nyssen: Lars Eidinger
Swetlana Sorokina: Severija Janušauskaitė
Gräf: Christian Friedel
Elisabeth Behnke: Fritzi Haberlandt
Samuel Katelbach: Karl Markovics
Alexej Kardakow: Ivan Shvedoff
Karl Zörgiebel: Thomas Thieme
Oberst Günther Wendt: Benno Fürmann

Mein Senf:
Habe die letzten Wochen die ersten beiden Staffeln verschlungen. Erstmal Hut ab! Für eine deutsche Produktion kann das ganze locker auf dem internationalen Markt mithalten. Während die erste Staffel hier und da noch etwas dahinplätschert (allerdings trotzdem auf hohem Niveau), wird spätestens ab Folge 2 der zweiten Staffel ordentlich angezogen. Ab da ist wirklich Spannung in der Serie und es fiel mir echt schwer nicht mehr als zwei Folgen pro Tag zu gucken. Für mich bisher die beste Serien-Produktion aus hiesigen Landen (auch wenn ich mir natürlich noch "Dark" anschauen muss, das steht als nächstes auf meiner Liste).
 
Es hat sich tatsächlich jemand getraut "Babylon Berlin" anzuschauen und es auch noch gut zu finden :thup:

Mich haben nur ein paar Kleinigkeiten gestört, aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Ohne diese Kleinigkeiten wäre die Serie nämlich großartig geworden, so ist sie nur sehr gut.
Auf jeden Fall besser als ein Großteil der gehypten US Produktionen ;)


@S-3PO
Als deutsche Serie kann ich dir auch noch "Das Verschwinden" empfehlen. Ist zwar nicht so gut wie das thematisch fast identische "Wasteland". Aber da diese Serie hier so gut wie niemand kennt, ist das kein Hinderungsgrund.
 
Hab mir die ersten drei Folgen gestern auf ORF1 angesehen. Gefallen mir vom Setting (Berlin der 20er), den Schauspielern und der Spannung sehr gut. Auch merkt man, dass die Produktion recht teuer war und steht vergleichbaren Hollywood-Produktionen nichts nach. Einzig bei der Sprache musste ich mich als Ösi tlw etwas konzentrieren um sie zu verstehen (vor allem bei Lottes Familie).

Der ORF zeichnet aber sich wieder mal aus. Da kauft man vermutlich sündteures Qualitätsfernsehen (die Serie wurde immerhin in den USA für den Emmy als Beste Dramaserie nominiert), um sie einmal zur Prime-Time und dann um 22:00 zu verheizen um stattdessen das grottenschlechte "The Team" dort bringen zu können. Qualität passt anscheinend - zumindest was deutschsprachige Produktionen anbelangt - nicht mehr wirklich zum Sendekonzept des ORF (deshalb wundert mich, dass sie "Babylon Berlin" überhaupt senden). Sehr schade für den Murks der da Großteils gebracht wird auch noch GIS zahlen zu müssen.
 
Ich habe mir auch die ersten drei Teile angesehen, da die Serie in unseren Filmstudios Babelsberg in Potsdam gedreht wurde und ich mir schon öfters die Straße, in der das spielt, angeschaut habe. Es hat mir sehr gut gefallen.
 
Bis jetzt finde ich es sehr gut, eines der Highlight des Jahres. Mir gefällt der Stil, erzählerisch wie handwerklich. Es fühlt sich stark wie ein Roman von James Ellroy (Schwarze Dahlie, L.A. Confidential....) an, nur das es in Deutschland spielt. Und ich mag die Besetzung, die zum Glück auf die üblichen Verdächtigen wie Jürgen Vogel verzichtet und dadurch nicht nur unverbrauchter, sondern auch besser ist.

Mir gefallen Produktionen die etwas ruhiger und authentischer sind, die interessante Figuren haben und mehrere Handlungsstränge. Da ist Babylon Berlin für mich genau das richtige, ich schaue weiter.
 
Mir hat die komplette Serie recht gut gefallen und ich ärgere mich nicht erst das Buch gelesen zu haben.

Neben den verschiedenen Handlungssträngen mochte ich die Darstellung das Leben in Deutschland Ende der 20er Jahre. Einerseits die vielen Kleinigkeiten, die das Leben damals von unserem heute unterscheidet, dann aber auch die erschreckenden Parallelen: eine offene, aufgeklärte Gesellschaft in der Klammer von Angst und Extremismus.

Ein interessantes Finanzierungskonzept, wenn dabei qualititav gleichwertiges herauskommt, dürfen Sky und die ARD gerne öfter zusammen arbeiten!
 
So wie es ausschaut hat der ORF verstanden und bringt jetzt Babylon Berlin zur Primetime und Das Team danach im Anschluss
 
Ich habe letztens die erste Staffel zu Ende geguckt. Hm...was soll ich schreiben? Ich merke ja grundsätzlich erstmal, dass um diese Serie durchaus ein kleiner Hype entstanden ist. Die Einschaltquoten sind hoch und die durchschnittliche Meinung ebenso. Für ein deutsches Format ist das schonmal beachtlich; wenngleich man mit „ARD 20:15 Uhr“ ja auch potenziell viele Personen erreicht.

Ich finde die Serie vor allem ziemlich atmosphärisch: Die Kostüme, der Dialekt, die Gebäude. Das sieht schon super aus! Da hat man sich - sofern ich das beurteilen kann - echt Mühe gegeben. Auch das Moka Efti ist klasse. Da kommt das 20er-Feeling gut rüber bzw. man kann sich das leicht vorstellen. Die Charaktere sind auch weitestgehend interessant, das Schauspiel ist ziemlich stark. Aber irgendwas fehlt mir noch an der Serie. Die Handlung holt mich nicht vollends ab. Erscheint mir etwas wie „Mühe bei fast allem gegeben, ausgerechnet die Handlung kann jedoch kein Feuer erzeugen“. Das wirkt auf mich ab und an wie „historische Berieselung“. Vielleicht holt mich Staffel 2 da mehr ab. Andererseits setzt 'Babylon Berlin' meines Ermessens nach auch nicht auf Spektakel, sondern versucht die damaligen Begebenheiten einigermaßen bodenständig wiederzuspiegeln.
 
Hab letzte Woche nun auch das zweiteilige Finale gesehen und fand es super. Vor allem die vorletzte Folge mit dem doch überlebenden Fritz, dem Anschlag auf Benda, Bruno als Schurken beim Angriff auf Rath und Lotte und Lottes anschließender Ertrinkungs-"Tod" (ok, der hätte nicht sein müssen, diente er anscheinend nur als Effekthascherei) war sauspannend und ein echter Fingernägelbeißer.

Bei der letzten Folge haben mir vor allem die Szenen auf dem Zug gefallen. Hatten ne starke Atmosphäre und für ne dt TV-Prdouktion klasse Bilder. Damit hat nun Bruno auch bekommen, was er verdient hat
biggrin.gif
. Dass das Gold im Zug nur Kohle ist und in Wahrheit der Wagon aus Gold ist, war auch ne gute Überraschung. Schätze mal, die Zug Handlung ist damit abgeschlossen (heißt die Serie ja Babylon BERLIN
wink.gif
).

Der Cliffhanger mit der Hypnose und dem überlebenden Bruder konnte genauso etwas und macht Lust auf mehr. Insgesamt eine sehr gute Staffel und eine sehr gute Serie. Freu mich schon auf Staffel 3 nächstes Jahr.

Gebe der Serie 8 von 10 Punkten (den letzten beiden Folgen sogar 9)!
 
Zwei Jahre des Wartens hat ein Ende, der Babylon Berlin-Kosmos öffnet sich wieder und auch wenn das Tempo zum Staffelauftakt etwas gemächlicher ist als zu den Höhepunkten von Staffel 1 und 2, ist das Eintauchen in das Berliner Sittengemälde von 1929 von Anfang an wieder sehr interessant und knüpft nahtlos an den vorangegangenen Staffel an: zahlreiche Milieustudien, eingebettet in reale politische, wirtschaftliche, gesellschaftliche Ereignisse mit einem Schuss Fiktion und einer atemberaubenden Ausstattung. Die bisher neu eingeführten Charaktere in Staffel 3 sind gut gecastet, lediglich mit einer Altlast aus Staffel 1 und 2 hadere ich weiterhin: Benno Fürmann. Für seine Rolle hätte es sicherlich charismatischere, subtiler schauspielerndere Kandidaten gegeben.

Eine noch ausgereiftere Stagecraft-Technologie wäre wie gemacht für diese Serie. Untergegangene Straßenzüge, Plätze und Gebäude könnten in einer wesentlich größeren Dichte wiederkehren und das Vorkriegs –Berlin wesentlich stärker erfahrbar machen.


Die Figur des Gereon Raths erinnert mich weiter an die Figur des filmischen Harry Potter: Obwohl im Zentrum stehend, ist die Figur nicht charismatisch angelegt. Interessanter, lebendiger sind andere Hauptfiguren und zahlreiche Nebenfiguren.

Ich freue mich auf mehr.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine wirklich gute Serie. Ich habe die dritte Staffel bereits auf Sky gesehen, von daher lässt mich die Free TV-Ausstrahlung kalt, aber ich freue mich für alle, die bisher nicht in den Genuss davon gekommen sind. Ich persönlich finde die dritte Staffel nicht ganz so stark wie die zweite (die aber auch schwer zu toppen ist), aber besser als die erste. Viel Spaß weiterhin!
 
Die dritte Staffel war vergleichsweise schwach. Zwar noch längst nicht schlecht, aber wesentlich "einfacher" als die ersten beiden. Nicht mehr so stylish, nicht mehr so anders.... einfach nur noch ein Krimi der in den 20ern spielt. Keine schlechte Story, aber sehr an den Haaren herbeigezogene Auflösung. Dafür großartige Besetzung und herrliche Ausstattung. Sollte es eine vierte Staffel geben, wird sie geschaut. :)
 
Die finale fünfte Staffel soll nächstes Jahr erscheinen, so wurde es jetzt angekündigt. Aktuell sind auch alle bisherigen Staffeln wieder in der ARD Mediathek verfügbar.

Schaue gerade nochmal die ersten beiden Staffeln mit meiner Freundin und stelle wieder mal fest wie vedammt gut diese Serie - gerade für eine deutsche Produktion - gemacht ist. Finde außer vielleicht "4 Blocks" und "Der Pass" kommt da nicht viel auf dieses erzählerische Niveau, wobei ich jüngst auch "Liebes Kind" sehr gut fand. "Babylon Berlin" merkt man zusätzlich das ordentliche Budget an.

Bin sehr gespannt auf Staffel 3 und 4, die ich bisher noch nicht gesehen habe!
 
Habe jetzt nach dem Rewatch der ersten beiden Staffeln endlich Staffel 3 nachgeholt und fand sie ebenfalls sehr gelungen. Fängt sehr "klein" an, was ich aber aufgrund der vorher abgeschlossenen Fallhandlung der ersten beiden Staffeln erwartet habe. Gerade die letzten beiden Folgen waren auf einem extrem hohen Niveau.

Nicht mehr so stylish, nicht mehr so anders.... einfach nur noch ein Krimi der in den 20ern spielt. Keine schlechte Story, aber sehr an den Haaren herbeigezogene Auflösung.

Ich verstehe schon, was du bei der Auflösung meinst (denke mal du redest von dem Krimi-Handlungsstrang rund um die Geschehnisse am Filmset). Das wirkte schon etwas konstruiert, hatte aber gleichzeitig auch so Film noir-/Detektivstory-Vibes. Fand die Auflösung insgesamt eigentlich ganz interessant, vor allem weil es ein unerwarteter Twist war.
Vom Style her habe ich aber jetzt im direkten Back-to-back-Sehen keine Unterschiede gemerkt. Fügt sich schon sehr homogen in die vorigen Staffeln ein.

Bin gespannt auf S04, ist ja ab Freitag endlich in der ARD Mediathek bzw. Free TV zu sehen.
 
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