Coruscant

Coruscant – Jedi-Tempel – Gänge, alleine

Vielleicht würde sie auch einfach nur etwas zu essen mitnehmen. Sie war nicht in der Stimmung, alleine umgeben von Stimmgewirr zu essen, für Gespräche aber erst Recht nicht. Ruhe... Ruhe und Frieden. Vielleicht eine Decke, in die Eowyn sich einkuscheln konnte und eine heiße Schokolade... für Kaf war es jetzt ohnehin viel zu spät. Sie hatte das Gefühl, heute eine Extraportion Geborgenheit zu benötigen, und wenn es die in Form von Getränken und Wolle gab, nun gut. Besser als gar nichts. Ja, das würde wohl... 'Rätin Eowyn!'
Aufgeschreckt aus ihren Gedanken sah Eowyn sich um. Der Flur war leer, bis auf einen Stapel Eisbecher, der auf zwei Beinen zu laufen schien. Der Stapel aber löste sich im nächsten Moment in alle Richtungen auf, und dahinter kam eine Zabrak zum Vorschein. Das Gesicht kam ihr vage bekannt vor, und dem Ausruf zufolge sollte es das auch sein... Noch während die Becher in der Luft anhielten - gute Reflexe! - rastete der Gedanke ein. Sie hatten sich am Krankenbett von Alisah getroffen... aber ein Name... ein Name wollte Eowyn wirklich nicht einfallen. Das machte erst einmal nichts, denn die Zabrak fand kaum einen Punkt oder ein Komma, und Eowyn kam überhaupt nicht zu Wort.
Ihr Auftritt... oh, ja, der war klasse gewesen. Wirklich. Klasse, und so verdient, und überhaupt so völlig willkommen... Aber die arme Zabrak vor ihr ahnte davon kein bisschen was, so wie sie sprach. Was ja auch Sinn der Sache gewesen war, nicht wahr? Aber, dass sie jetzt sogar auf diese Sache angesprochen wurde... Nun ja, sie musste mitspielen. Mal wieder.

Ein vorsichtiges Lächeln erschien auf Eowyns Lippen, als sie nach dem ersten in der Luft hängenden Becher griff und einen nach dem anderen in ihre Hände nahm. Und irgendwie... ja, irgendwie war diese Zabrak auch so erfrischend offen und freundlich, ja, eigentlich schon lebhaft, dass Eowyn ihr auf gar keinen Fall irgendwie böse kommen wollte. Selbst, wenn sie gekonnt hätte.
Danke Euch, schmunzelte sie und brachte Becher Nummer drei unter ihre Kontrolle. Der Trick ist, wisst Ihr, möglichst wenig zu sagen... Und die Arme kann man immer wunderbar hinter dem Rücken oder vor dem Bauch verschränken. Und die Presse... Eowyn zuckte mit den Schultern. Nun ja, möglichst langsam reden und möglichst schnell dabei denken. Und Ihnen einfach nur sagen, wie toll alles ist, dann sind sie glücklich. Nicht anders hatte Eowyn das gehandhabt an jenem Tag. Genaugenommen hatte sie kaum eine Frage wirklich ernsthaft beantwortet und war nur ausgewichen, aber offensichtlich war das kaum jemandem aufgefallen.
Entschuldigt, ich weiß, wir kennen uns bereits, aber mir scheint Euer Name einfach entfallen zu sein... Hilflos zuckte Eowyn nur noch leicht mit den Schultern, soweit sie das mit vier Eisbechern in ihren Händen noch konnte. Vielleicht hatte sie den Namen auch nicht einmal gewusst... an diesem Tag vor so langer Zeit war alles einfach viel zu schnell gegangen. Was habt Ihr eigentlich vor mit dem ganzen Süßkram? Skeptisch und ein wenig amüsiert hob Eowyn die Augenbrauen. Wollt Ihr Euch bei allen Kindern im ganzen Tempel einschleichen? Soll ich Euch dabei helfen? Ich meine... den Transport, nicht das Einschleichen. Das könnt Ihr sicher alleine... Was auch immer der wahre Grund für so viel Eis war, eigentlich ging es Eowyn nicht wirklich etwas an, und wenn die Zabrak das für sich behalten wollte, so war das völlig in Ordnung. Nur waren zig riesige Eisbecher auf dem Tempelboden sicher eine riesige Verschwendung, Ian würde sie rügen dafür, da war es besser, ihr Hilfe anzubieten - zumindest bis zum Bestimmungsort oder bis dahin, wohin die Zabrak sie lotste.

Coruscant – Jedi-Tempel – Gänge, mit Siva und Eiscreme. Viel Eiscreme. Verdammt viel Eiscreme.
 
Coruscant – Jedi-Tempel – Gänge, mit Eowyn und Eiscreme. Viel Eiscreme. Verdammt viel Eiscreme.


Eigentlich hätte es ganz, ganz einfach sein sollen, zehn Eisbecher zu levitieren, aber im Überschwang der Freude und im Lachen war die Konzentration nicht gerade fokussiert und zum Glück schnappte sich Eowyn ein paar der Eisbecher, was eine unheimliche Hilfe war. „Wenig reden und schnell denken… Dabei ist es fast so, als hätte ich gerade erst gelernt, dass meine Gedanken sich etwas langsamer aus meinem Mund bewegen.“ Schnell Denken war ja noch nie das Problem gewesen. Denn Gesprochene Worte waren ja vorher gedacht und die richtige Pause zwischen Denken und Sprechen zu finden und das nicht gleichzeitig zu tun? Noch komplizierter als zehn Becher Eis aufzufangen, ja, eindeutig noch viel, viel komplizierter. Jemandem sagen wie toll und schön alles war? „Flunkern also…“, war der eindeutige Beweis dafür, dass ihre Gedanken schon wieder zu schnell aus ihrem Mund kamen. Kurz riss Siva die Augen auf, denn das hieß ja, sie hatte Eowyn gerade der Lüge bezichtigt. „Also so war das nicht gemeint! Wenn ICH aber vor der Presse sagen müsste, wie toll und schön alles ist, dann wäre das geflunkert. In Bezug auf die Konferenz, versteht sich!“ Ach, warum hielt sie nicht einfach die Klappe? Wurde ja wirklich mit keinem Wort besser, was sie da verzapfte. „Siva“, beeilte sich die Zabrak also zu sagen. „Und ich hab Euren Nachnamen auch vergessen, obwohl der bestimmt sekundenlang eingeblendet gewesen war.“ Aber Siva hatte auf Eowyn geguckt und nicht auf die Schriften, die flimmernd immer wieder erschienen waren. Außerdem war ihr Namensgedächtnis nicht das beste und jedes Gerücht, dass sich um Eowyn rankte, hatte immer bloß ihren Vornamen beinhaltet. Eigentlich war Eowyn damit nicht nur ein HNN Star, sondern auch ein Kantinenstar und so, aber dieser Gedanke, der war besser zurück zu halten. Außerdem hielt Siva ohnehin nichts von Gerüchten. Sie selbst hätte außerdem, wenn sie einen ‚bösen Freund‘ gehabt hätte, ganz sicher nicht gewollt, dass man sie direkt darauf ansprach. „Nach dem ganzen Stress damals hätte ich meinen Namen wahrscheinlich auch vergessen. Ich hoffe, Euch und Ian geht es inzwischen wieder gut.“ Zumindest das wollte Siva noch sagen, denn sie hatte nicht vergessen, wie Ian ausgesehen und wie Eowyn beinahe darum gefleht hatte, dass man ihm half.

„Nein, nein, sich die Gunst mit Eis erschleichen, das würde mir am Ende nur tobende Mütter auf den Hals hetzen und die wieder zu besänftigen?“ Siva schüttelte grinsend, aber energisch den Kopf. „Das hier ist für Sunas Mädelsabend. Da soll jede die kommt, etwas zu Essen mitbringen. Und Eis, Eis darf auf keinen Fall irgendwo fehlen.“ Und wo sie schon dabei war…. „Ihr solltet da auch nicht fehlen. So ein bisschen Entspannung und Eis nach all den Jedipflichten tut jedem gut. Einem Rat vielleichz besonders.“

Coruscant – Jedi-Tempel – Gänge, mit Eowyn und Eiscreme. Viel Eiscreme. Verdammt viel Eiscreme.
 
Zuletzt bearbeitet:
Coruscant – Jedi-Tempel – Gänge, mit Siva und seeeehr viel Eiscreme

Eowyns Mundwinkel zuckten. Um ehrlich zu sein, funktioniert das bei mir auch nicht immer - aber bei gewissen Veranstaltungen habe ich mich dann doch besser im Griff. Die Zabrak demonstrierte gleich, dass die Fähigkeit, Denken und Sprechen zu trennen, bei ihr noch nicht ganz so gut ausgeprägt war, was sie auch sofort selbst bemerkte. Sie ruderte sofort zurück, und Eowyn seufzte leise. So falsch liegt Ihr vielleicht auch nicht. Ja, auch... flunkern gehört dann und wann dazu. Wohl abgewogen, natürlich... oder sagen wir eher... manchmal hilft es, gewisse Dinge einfach nicht auszusprechen. Herrje, jetzt stand sie hier auf dem Flur und plauderte mit einer Zabrak, die sie nur flüchtig kannte, über solche Sachen. Darauf hatte Eowyn noch weniger Lust als auf ein weiteres Gespräch mit Riuen. Aber ich bin mir sicher, Ihr werdet Euren Weg darin finden, beschloss sie das Thema relativ unbeholfen. Deutlicher und plumper ging es kaum, aber der Tag war lang gewesen, sie würde jetzt keine diplomatische Antwort suchen.

Siva hieß die Zabrak also, und Eowyn gab sich alle Mühe, den Namen dieses Mal in ihr Hirn zu brennen. El'mireth, gab Eowyn dann lächelnd zurück, aber Eowyn reicht völlig aus. Sie hatte nur selten auf ihrem Nachnamen bestanden bisher, und es gab keinen Grund, dies bei Siva zu tun.
Diese sprach die Gelegenheit an, bei der sie sich zum ersten Mal begegnet waren, und ein Schatten fiel auf Eowyns Gesicht. Alisah. Alisah, Kyran - und Ian, dieser idiotische Ian.
Ja, wir haben uns in der Zwischenzeit gut erholt, beeilte Eowyn sich dann zu antworten, um erst gar keine Gedanken aufkommen zu lassen. Diese Sache war vorbei... Und Ian würde sicher nicht noch einmal... Tja, das war's schon wieder mit dem Plan, ihre Gedanken zu ignorieren. Er würde doch nicht, oder? Sie runzelte die Stirn. Doch. Ganz sicher würde er. Fraglich nur, wie sie ihn davon abhalten konnte - als ob es ein Versprechen in dem Fall tun würde.
Glücklicherweise lenkte Sivas Antwort sie sofort ab. Sunas Mädelsabend? Wer bei der Macht war Suna? Und wie kam diese Suna auf den Gedanken, hier im Tempel so etwas zu veranstalten? Hatte es so etwas überhaupt schon einmal gegeben...? Das Stirnrunzeln wurde etwas tiefer. Eowyn war nicht gerade Fan von dergleichen Veranstaltungen, zumindest nicht hier im Tempel - der doch eigentlich insgesamt eher Ruhe und Frieden bedeuten sollte. Andererseits... der Moral kam das sicher gelegen, und Moral war etwas, was in diesen Tagen oftmals litt. Also, so lange diese Suna nicht das Zimmer direkt neben ihr hatte, sollte es ihr Recht sein, und das schien eher nicht der Fall zu sein, der Richtung nach, die Siva einschlug. Die in Ians Augen sicher Recht hatte, wenn sie sagte, dass Eis bei so etwas nicht fehlen durfte.

Ihre Brauen wanderten so hoch, dass es beinahe schon seltsam aussehen musste.
Sie sollte dort auch nicht fehlen? Entspannung und Eis... Das klang beinahe so, als hätte Ian das gesagt, nur, dass er wohl eher Schokolade gewählt hätte - und ein Bad. Entspannung klang tatsächlich gut, aber ein Mädelsabend mit irgendwelchen Frauen, die sie nicht kannte war nun nicht gerade das, was Eowyn darunter verstand. Vermutlich wurde dort schlicht Alkohol getrunken und es wurden Witze gemacht über alle möglichen Leute - wenn sie nicht dort war, vermutlich auch über sie, und über Ian. Nein, dann doch lieber ein ausgiebiges Kampftraining, das klang wesentlich entspannender.
Und außerdem musste man dann auch keine seltsame Musik hören. Weit entfernt hörte sie ein paar Klänge, und sie hätte einiges darauf gewettet, dass diese aus dem Zimmer von dieser Suna kamen.
Das ist freundlich, Siva, aber ich denke, ich werde meinen Weg in die Kantine dann fortsetzen, antwortete Eowyn höflich. Und gerade ein Rat hat auf so einer Feier nichts verloren, denke ich - schließlich soll es darum gehen, Spaß zu haben, vermute ich. Und wer hat schon Spaß, wenn der Chef neben einem sitzt? Nein. Ein weiterer Teil dieser vermaledeiten Beförderung. Sie stand jetzt über so vielen anderen. Selbst wenn sie gewollt hätte, es wäre nicht gut gewesen, an dieser Sache teilzunehmen. Der Moral half es kein bisschen, wenn eine Rätin inmitten der vermutlich jungen Damen hockte und sich mit hochgezogenen Augenbrauen umsah. Dann war es vorbei mit dem Spaß, dem Gekicher, dem Geläster.
Die Musik war, wenn man sie von nahem hörte, gar nicht mal
so übel, aber trotzdem. Das hier war nicht ihre Welt. Nicht mit dem, was in der Galaxis noch wartete.

Coruscant – Jedi-Tempel – Gänge - kurz vor Sunas Zimmer, mit Siva und seeeeehr viel Eiscreme
 
.:: Coruscant | Jedi-Tempel | Elises Quartier | mit Elise ::.



Markus schürzte kurz die Lippen und neigte den Kopf.

"Das Heilen wird nützlich für dich sein. Viel konnte ich dir in der Richtung nicht beibringen."

Er verstand selbst gerade so viel von Heilung, dass er im Notfall bei sich selbst eine geringe Besserung hervorrufen konnte. Eine Wunde komplett verschwinden zu lassen oder die Wunden anderer zu heilen, hatte er selbst nie gelernt, obwohl seine Meisterin Heilerin gewesen war. Es lag einfach nicht in seinem Fähigkeitenbereich. Markus war eine ausführende Hand. Als Jedi-Wächter lagen seine Stärken im Kampf und aktiven Machtfähigkeiten. Aber das wusste Elise und genau in die Richtung hatte er sie auch zur Genüge unterrichtet. Dabei drängte sich ihm unweigerlich die Frage auf, in welche Richtung die Ritterin sich in Zukunft weiterbilden wollte. Spätestens wenn sie Meisterin wurde - ok, das dauerte noch, aber man konnte nie früh genug damit anfangen, sich zu spezialisieren - musste sie eine Entscheidung getroffen haben. Sollte sie wie er Jedi-Beschützer werden? Oder wollte sie etwas ganz anderes machen? Vielleicht Forscherin bzw. Gelehrte, wenn sie sich so für alte Schriften interessierte? Möglicherweise aber auch Schatten, wenn er daran dachte, wie gerne und oft sie sich irgendwo reinschmuggelte oder verbotenen Grund betrat. Er würde sie später dazu befragen. Jetzt war sie es nämlich, die die Unterhaltung anführte. Elise wollte Markus ein Versprechen abringen. Ein Versprechen, das er zu geben nicht völlig bereit war, denn es bedeutete für ihn, dass er eine eigene Schwäche zugeben musste, was dem Corellianer von Grund auf widerstrebte. Sie fühlte sich sicher noch schuldig und vor allem jetzt, wo er zugegeben hatte immer wieder Probleme mit der Atmung zu haben, schien sie das sehr zu belasten. Sie wollte helfen, wusste nicht genau wie, musste dazu aber von ihm wissen, wann er Hilfe brauchte und verlangte im Prinzip gleichzeitig von ihm, dass er sie auch annahm, wenn es nötig war. Zugegeben, am Vormittag hatte sie ihm sehr geholfen. Es war zwar auch ein schlimmer Anfall gewesen - er nannte es jetzt einfach einmal so - aber er wollte die junge Frau auch nicht zusätzlich damit belasten.
Finn bemerkte, wie er die Stuhllehne mit den Fingern bearbeitete - Den Fingern der rechten Hand. Das Holz splitterte leicht, als Mark die Hand instinktiv zurückzog.

"Oh verdammt!"

Die Hand wurde zur Faust geformt und er richtete sich auf, stellte das Glas weg, versuchte sich zu entschuldigen:

"Es tut mir leid! Ich lasse das reparieren!"


Es war ja auch nicht das erste Mal gewesen, obwohl die meisten Sachen noch auf Lianna dran glauben hatten müssen. Nicht umsonst hatte er sich zum Linkshänder umgewöhnt. Nicht umsonst gab er nur noch die linke Hand zum Gruß her. Er konnte in manchen Situationen nicht einschätzen, wieviel Kraft seine Rechte nun besaß. Vor allem wenn er dabei vergaß, dass sie nun kybernetisch war. Ob sich das jemals legen würde, konnten ihm die Heiler und auch die Droiden nicht sagen. Es war, als würde seine komplette Psyche sich weiterhin gegen die Fremdkörper wehren. Es passte nicht zu dem sonst so souveränen Jedi-Wächter und manchmal machte es ihm Angst, dass er während der Arbeit einen groben Fehler machen könnte. Erzählt hatte er das noch niemandem und auch Elise wollte er es nicht sagen. Nicht ihr. Nicht jetzt.

Durch den Zwischenfall fiel auch das nicht gegebene Versprechen unter den Tisch, was ihm ganz gut passte. Stattdessen konzentrierte er sich auf andere Fragen und Aussagen, die gefallen waren. Er war inzwischen aufgestanden, hatte sich noch einmal nachgeschenkt und war zum Fenster gegangen, um nicht noch etwas kaputt zu machen. Warum er überhaupt gerade so aufgebracht war, war ihm ein Rätsel. Normalerweise hatte er sich doch bereits ganz gut unter Kontrolle. Und vor allem seiner Schülerin gegenüber, die von alle seinen Problemen nie etwas mitbekommen hatte bis zu diesem verdammten Tag! Es machte ihn menschlich, würden manche behaupten. Es machte ihn schwach und fehlerhaft, war seine eigene Auffassung.
Als er aus dem Fenster sah, in der linken Hand das Glas Brandy, von dem er nicht einmal wusste, das wievielte es bereits war, die rechte Hand in die Hosentasche geschoben, um sie aus dem Wirkungskreis zu nehmen, überlegte er, was er eigentlich in seiner Freizeit gerne tat. Sie hatte nach Hobbies gefragt und leicht war das nicht zu beantworten. Was machte er gerne? Er aß... immer wenn es die Zeit zuließ, aber das wusste sie ja schon. Er trainierte, das wusste sie auch. Er las nicht, das war ihr Steckenpferd.

"Ich bin früher gerne geflogen."

, fiel ihm als erstes ein, wobei der letzte Flug, der nur zum Spaß stattgefunden hatte, auch schon einige Jahre her war.

"Und ich gehe laufen. So wie auf Lianna. Sehe mir dabei die Umgebung an."

Sie war schon dabei gewesen. Mark drehte sich zu ihr um und zuckte gleichzeitig mit den Schultern. Endlich fand er wieder zum Lächeln zurück. Trotzdem merkte er, dass seine Sinne ihn langsam im Stich ließen, denn er hatte nicht mitbekommen, dass Elise ihm zum Fenster gefolgt war und sie in dem Moment da er sich umgedreht hatte, nur wenige Zentimeter voneinander trennten. Ihre Blicke trafen sich. Mark starrte von einem Moment zum anderen in diese ihm so bekannten und vertrauten Augen, wobei er sich an ihren besorgten Blick des Vormittags erinnerte. Sie hatte solche Angst um ihn gehabt, sich so gesorgt und auch jetzt... In einem Anfall von geistiger Umnachtung und wahrscheinlich auch dem übermäßigen Alkohol geschuldet, beugte er sich zu ihr hinunter, schloss die Augen und küsste sie.



.:: Coruscant | Jedi-Tempel | Elises Quartier | mit Elise ::.
 
Coruscant – Jedi-Tempel – Gänge - kurz vor Sunas Zimmer, mit Eowyn und gar nicht übermäßig viel Eiscreme, in Siv'chen Verhältnissen

Da war es! Ein Lächeln, ganz kurz, zumindest der Anflug davon, der Siva dazu brachte, ebenso erleichtert zu Grinsen. Gut, dass auch eine Rätin zugeben konnte, dass der Mund manchmal schneller ging, als einem lieb war. Siva hatte sich diesbezüglich schon sehr verbessert. Jaha, sehr! Das war ihr aufgefallen und Eigenlob stank nicht, sondern war ein wichtiger Punkt in Bezug auf das Thema Selbstwahrnehmung. Die Zabrak nahm anders war. Und reifer werden, immerhin war das ein Prozess davon, klang auch irgendwie besser, als älter. Eowyn gab sogar zu zu flunkern, was Siva gar nicht schockierte, sondern nur noch einmal Lächeln ließ. "
Im Kodex steht auch nichts davon, dass man nicht mal flunkern darf. Und in Wahrheit wird eh viel mehr gelogen." Geflunkert und Gelogen wurde eh den ganzen Tag. 'Hat das Essen geschmeckt?' Würgegefühle und die Lüge 'Jaaaaaaaaaaaaa, total.' 'Wie geht es dir?' und 'Oh, wie gut du heute aussiehst!' waren ja nur ein paar weitere Punkte. Schonungslos den ganzen Tag die Wahrheit zu sagen bedeutete nur, den ganzen Tag vor den Kopf zu stoßen oder gestoßen zu werden. Fing ja schon mit Schminken an. War auch lügen, wenn man eine Unreinheit verdeckte, wenn man es ganz genau nahm. Ein bisschen Flunkern war also total in Ordnung, vor allem, wenn man wollte, dass irgendetwas schnell rum ging. Wie ein Interview eben. Dass sie ihren Weg fand, da war Siva sicher und so nickte sie, was auch dabei half, den Namen El'mireth zu verinnerlichen. Was sie eigentlich sein lassen konnte, wenn Eowyn genügte. Die Zabrak würde sich einfach beides merken, dann war es nämlich nicht so schlimm, wenn sie eins von beidem vergaß. Sie und Ian hatten sich erholt und dann runzelte die Rätin die Stirn, als würde sie noch mal darüber nachdenken, ob das ach wirklich stimmte. Es wurde nicht besser, als Siva den Mädelsabend erwähnte. Ob sie überlegte, wann sie zuletzt bei einem solchen mitgemacht hatte? Siva überlegte selbst, wann es das letzte Mal bei ihr gewesen war und das, das war schon wirklich lange her. Damals hatte es Pyjama-Party geheißen und gut die Hälfte aller hatte über der Kloschüssel gehangen, weil das Übermaß an fremden Süßigkeiten einfach zu groß gewesen war. Nich jeder Magen mochte jede Süßigkeit und nicht jede Süßigkeit war... na ja. Wenn dann noch ein edler Tropen irgendwo drin war, machte das die Geschichte auch nicht besser. Siva jedenfalls hatte einen stabilen Magen und zu viel Experimentierfreude, als das sie nicht alles durchprobieren würde. Wenn Eowyn doch ohnehin Hunger hatte, war der Abend doch perfekt für sie. Aber die Rätin redete sich fein säuberlich heraus, oder versuchte es zumindest. Nicht erwünscht? "Papperlapap! Was auf dem Abend nix zu suchen hat ist Rang und Titel. Und, wenn Ihr mich fragt, schlechte Laune. Sonst ist da jede gerne gesehen. Nur das ist nämlich Voraussetzung. Eine Frau zu sein. Oder Mädel, wenn einem die Bezeichnung lieber ist." Ob Huttinnen damit eingeladen waren? So ganz klar definiert war 'weiblich' oder 'Mädel' schließlich nicht. "Aber Ihr könnt ja mal kurz rein gucken und dann immer noch gehen, wenn das zu langweilig wird. Ich kann auch nicht so lange bleiben und wenn mich jemand vertritt und mir hinterher sagt, was ich verpasst habe, ist das bestimmt gut." Immerhin bekam man ja einen Großteil nicht mit, wenn man nicht da war. Dabei waren die Ereignisse, die man nicht nur vom Hörensagen erlebte doch die allerbesten. Kurz vor Sunas Zimmertür jedenfalls hielt Siva noch mal inne um festzustellen, "ich hab gar kein Danke-Geschenk dabei," was ziemlich, ziemlich unhöflich war. "Das ist fast noch ein Grund mehr, dass ihr ein paar Minuten bleiben solltet. Ich meine, ein weitere Gast ist ja auch so was wie ein Geschenk, oder," sie hätte fast gekichert, "ein Mitbringsel." Aber das klang, wenn man es falsch zum Ausdruck brachte, ziemlich fies.

Coruscant – Jedi-Tempel – Gänge - kurz vor Sunas Zimmer, mit Eowyn als Mitbringsel. Stürzt euch auf sie!
 
Zuletzt bearbeitet:
Coruscant – Jedi-Tempel, Wes' Büro – die drei A's: Aketos, Alisah, Arkon und Wes

Vielleicht sollte er hinterher nochmals unter vier Augen mit Aketos reden, dachte Wes. Die Kamino benahm sich hier doch sehr wie eine Diva und wenn das ihr übliches Muster war, wunderte es ihn nicht, dass es zwischen den beiden knirschte. Wenn die eigene Padawan nicht bei der Beförderung dabei ist, selbst wenn es nur eine Show für ohne wirkliche Konsequenzen ist, spricht das Bände. Aketos wirkte bockig wie ein kleines Kind und auch deshalb war ein ›unter vier Augen‹ wahrscheinlich produktiver, als sie an Ort und Stelle maßzuregeln. Wichtiger war ihm momentan aber, dass die Meditation – und somit Arkon, um den es ja eigentlich ging – nicht darunter leiden sollte.

Zum Glück lief die Psychometrie-Meditation tatsächlich ausgesprochen gut, wenngleich mit unerwarteten Erkenntnissen. Wes hatte nicht wirklich damit gerechnet, Neues über seinen ehemaligen Padawan Flynn zu erfahren, dem das Lichtschwert, an dem sie übten, einst gehört hatte. Und dennoch… Zugleich lernte er auch etwas über seine aktuelle Padawan Alisah, die die Meditation sehr mitnahm. Im momentanen Stadium der Verbundenheit war es leicht, einen Einblick in ihre Gefühlswelt zu bekommen, ob man es wollte oder nicht. Sie strahlte sie ja förmlich in der Macht aus. Beziehungsweise, Flynns Gefühle, nachdem Meisterin Kalyn ihn ›abgeschoben‹ hatte – kein Wunder, dass ihre Beziehung nicht immer leicht gewesen war, nach dieser Vorgeschichte.

Jedenfalls war Alisah clever genug, das einzig Richtige in der Situation zu tun: sie riss sich los, verließ die Meditation, beendete die Psychometrie. Dabei entschuldigte sie sich sogar noch dafür, etwas Großartiges geschafft zu haben. Gefühle wahrzunehmen war eine Sache. Sie wie die eigenen zu durchleben war dagegen eine ganz andere, und den Eindruck machte die junge Menschenfrau. Der Gedanke, eine Padawan zu haben, die er in Psychometrie ausbilden konnte, war aufregend. Deshalb war es auch nicht er sondern Aketos, die als erste reagierte und versuchte, seine Padawan zu beruhigen.


»Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, Alisah, denn du hast genau richtig gehandelt. In der Psychometrie besteht immer die Gefahr, von den nachempfundenen Gefühlen übermannt zu werden und es ist wichtig, einen Ausweg zu finden, bevor es unangenehme Konsequenzen gibt. Auch du solltest dir das für deine eigenen Versuche merken, Arkon. Dein… Objekt ist in dieser Hinsicht wesentlich gefährlicher als dieses Trainingslichtschwert,«

Erklärte er dem Jedi-Ritter, wandte sich aber gleich wieder seiner Padawan zu.

»Deine Gefühle, Alisah… sie haben sich angefühlt wie deine eigenen, oder? Nicht wie ein Ereignis, dem man beiwohnt? Ich frage, denn wer in der Lage ist, so tief in die Vision einzutauchen, müsste meiner Erfahrung nach selbst psychometriebegabt sein. Das wären spannende Neuigkeiten für unsere gemeinsame Zukunft.«

Arkon ging in eine andere Richtung, weniger die emotionale. Er schien die Dinge mehr zu hinterfragen und wollte wissen, ob wirklich geschehen war, was sie gerade sahen. Tatsächlich hatte sich der andere Padawan auch ganz und gar nicht jedig verhalten.


»Seit dem Ereignis hatte niemand diese Trainingswaffe, der in der Lage gewesen wäre, eine gefälschte Vision draufzuprägen,«


Scherzte der Jedirat.


»Die Vision fühlte sich für mich real an und ganz sicher für Alisah. Was hast du empfunden, Aketos? Ich kenne die Hintergründe des Vorfalles nicht, nur, was wir gerade erlebt haben. Das ist eines der Probleme der Psychometrie, es gibt einem Antworten, aber nicht alles. Du weißt, dass passiert ist, was du gesehen hast, aber nicht die ganze Wahrheit. Die Visionsschnipsel können irreführend sein, immer jedoch sind sie subjektiv. Sicher ist, dass das Verhalten des anderen Padawans falsch war. Ich kenne diese Sorte. Sie sind stark im Konkurrenzdenken verhaftet, was es bei uns Jedi eigentlich nicht geben sollte. Sie bilden sich viel auf ihre eigenen Fähigkeiten ein. Gerne glauben sie, dass nur diese zu einer Beförderung zählen, aber dieser Padawan war mindestens so weit von der Ritterernennung weg als Flynn.«


In dem Moment klopfte es an der Tür und Mya betrat den Raum mit einem einfach gekleideten, zierlichen Mädchen von recht unterdurchschnittlicher Größe ( :P ), die neben der hochgewachsenen Twi'lek geradezu winzig aussah. Mya erklärte kurz, das Mädchen gerne eine Jedi werden wollte, es aber wegen der Sorge um ihre Mutter nicht konnte. Anschließend überließ sie das Feld dem Mädchen, welches alle Anwesenden gründlich musterte, sich schließlich stramm hinstellte und ins Detail ging. Mino war ihr Name, auf ihre Begabung war sie offenbar schon durch Meisterin Nebbra geprüft worden; sie und Mya hatten offenbar bereits die Möglichkeit ins Spiel gebracht, die blinde Mutter, die sich nicht selbst versorgen konnte, im Tempel unterzubringen. Sie duzte ihn sofort, was Wes bemerkenswert fand.

»Es freut mich, dich kennenzulernen, Mino, und ich beglückwünsche dich zu der Entdeckung, machtbegabt zu sein. Gibt es etwas außer der Versorgung deiner Mutter, das dich zögern lässt, ob du eine Jedi werden willst?«


Fragte Wes, dem das komisch vorkam. Die meisten potentiellen Jedi würden fast alles tun, um eine Jedi zu werden.

»Wer wäre ich, um dir auszuschlagen, was dir anscheinend bereits zwei Jedi in Aussicht gestellt haben? Du kannst deine Mutter mit in den Tempel bringen; dieser Tage ist ja kaum vorstellbar, eine Blinde allein in den Straßen Coruscants zurückzulassen. Allerdings gibt es Bedingungen.«

Der Taanaber machte eine dramatische Pause.


»Bevor sie den Tempel betritt, muss sichergestellt werden, dass sie keine Seuchen einschleppt. Durch die Krise hat sich dieses altehrwürdige Bauwerk geradezu in ein Krankenhaus verwandelt, und entsprechende Vorkehrungen müssen getroffen werden. Zweitens musst du sicherstellen, dass deine Mutter die Abläufe nicht stört und dem Orden auch sonst keinen Schaden zufügt. Was ist zum Beispiel, wenn du auf Mission gehst und infolgedessen nicht auf Coruscant weilst? Schließlich möchte ich, dass du eine Gegenleistung dafür erbringst, dass wir deine Mutter unterbringen und versorgen. Schließlich finanziert sich er Orden zu einem großen Teil durch Spenden und dementsprechend sehen wir uns verpflichtet, verantwortungsvoll mit den uns anvertrauten Credits umzugehen. Zum Beispiel könntest du in der medizinischen Abteilung arbeiten, wenn du nicht gerade mit deiner Meisterin trainierst. Nebbra ist deine Meisterin, nehme ich an?«


Allerdings war das nur ein Test. Wäre er Minos Meister, hätte Wes ein Interesse daran, dass seine Padawan nicht schon geschlaucht von einer Schicht in der Krankenstation zum Training erschien.


* * *

Mya fand, dass Janson ein richtig fieser alter Sack sein konnte, wenn er wollte. So hatte sie sich das Ganze ja nicht vorgestellt. Oder spielte er die Rolle nur? Jedenfalls, wenn er Mino jetzt auf die Folter spannte, dauerte das alles noch wesentlich länger als gedacht. Währenddessen warteten das Kiffarmädchen (Sei'nara)und der Wookiee (Snor) ganz alleine draußen vor der Tür. Das konnte sie ja auch nicht bringen. Die Twi'lek murmelte also eine Entschuldigung und huschte nach draußen. Wenn sie hier sowieso die Padawantestrunde machten, konnte sie genauso gut ihre Beute beisteuern, respektive die von T'nadah. Sonst nahm der noch die erste, die er sah, zur Schülerin und sie hatte die anderen umsonst hierher holen lassen.


In ihrem Büro sah die Lethan, dass ihr Kom blinkte und sie konnte es nicht lassen, einen Blick darauf zu werfen. Das hätte sich, wie sich sogleich herausstellte, besser bleiben lassen sollen. Es war eine ausgesprochen unfreundliche Nachricht von Eowyn, die sich offensichtlich zu fein für die Ratsarbeit war. Verstand ja sowieso keiner, wieso man die überhaupt befördert hatte, wo sie doch verschrien war, nie eine Ausbildung zu Ende zu führen. ›Padawantod‹ hatte man sie auch schon genannt. Dazu kam, was sie gerade von Aketos gehört hatte. Mya war sonnenklar, mit welchen drei Buchstaben der Zeitplan der Neurätin so gefüllt war. Zu allem Überfloss war auch noch ihr Name falsch geschrieben – ›Donp‹, nicht ›Donop‹. Das klang nach kalorienhaltigen Backwaren, nicht wie eine Jedi. Die entstehende Wut im Bauch versuchte sie zu verdrängen, schließlich war sie eine Jedi und außerdem konnten die beiden Padawan da draußen rein gar nichts dafür.


Yulee hatte sich ja bereits mit Ziel Manaan verabschiedet, sie war damit vor Janson sicher. Sie bat Sei'nara und Snor, die brav draußen warteten, ihr zu folgen und brachte sie in Jansons Büro, der immer noch mit Mino beschäftigt war. Viel schien sich nicht ereignet zu haben, während sie weg war, und in einer Pause hakte sie ein.


»Rat Janson, Ihr sucht ja einen Padawan. Ich habe hier zwei mögliche Kandidaten für euch.«


Sie drehte sich zu den beiden Neulingen um. Dummerweise kannte sie diese ja so gut wie überhaupt nicht, so dass sie praktisch kein Wort zu ihnen sagen konnte.

»Wenn ihr bitte euch selbst kurz vorstellen würdet?«

Anschließend rutschte Mya ein Stückchen rüber zu Aketos. Sie musste der Kamino einfach die garstige Nachricht von ihrer Meisterin zeigen.


»Du hast ja so recht, was deine Meisterin angeht. Sie ist nicht nur zu dir so, lies das mal. Sie hat nur eine ganz einfache Besprechung mit einer Ritterin bekommen, und nicht mal dafür findet sie Zeit. Dabei weiß doch der halbe Tempel, dass sie den ganzen Tag bloß mit Ian rumturtelt,«


Flüsterte sie der Langen Dürren™ zu, so dass es möglichst niemand sonst mitbekam.

Coruscant – Jedi-Tempel, Wes' Büro – Mya (NPC), Sei'nara, ein theoretischer Snor, Mino alias Lianna, die drei A's: Aketos, Alisah, Arkon und Wes
 
Coruscant ~ Jedi-Tempel ~ Kantine ~ Liska mit Sarina und vielen anderen


Es war alles so atemberaubende für Liska. Noch nie im Leben, hatte sie so viele Menschen und riesige Tower gesehen. Das Essen schmeckte viel besser als auf Jakku oder Bimmisaari. Endlich mal einen richtigen Nerf-Braten und dazu ein großes Glas Taublütensaft. Nie wieder jeden Tag nur das Gleiche essen. Davon hatte Liska genug, die Zeiten sind vorbei. Genüsslich verspeiste Liska ihren Braten und schloss für kurze Zeit ihre Augen.



Nun ist sie in Coruscant und wird bald als Jedi ausgebildet. Genau das war ihr langersehnter Traum. Jetzt wird er in Erfüllung gehen. Dass Sie von nun an, hier bleiben wird und jeden Tag in dem Tempel von einem Meister unterrichtet wird. Vorhin sind Liska und Sarina fünf Jedi und einem Padawan über den Weg gelaufen. Zwar schien Sarina sich in Coruscant einigermaßen auszukennen, schließlich hat sie die Karte von Coruscant angeschaut. Zwar dachte Liska sie selbst wäre nervöser als Sarina, ihre Hände zitterten. Jedoch schien Sarina auch nicht ganz ihre Nervosität gegenüber den Jedi verbergen zu könne. Liska wird sie vermissen. Sie wird wahrscheinlich nie wieder zurückkommen.



In den letzten Tagen ist sie ihr richtig ans Herz gewachsen, sie könnte wie… eine Bezugsperon, also wie ein Mutter für Liska sein. Um auf sich auf das Gespräch von Sarina zu konzentrieren, schüttelte sie kurz ihren Kopf, damit die Gedanken von eben verschwinden. Völlig abwesend antwortete die Twi’lek: „ Das ist eine gute Idee“.

Liska kann nicht noch jemanden verlieren. Ohne groß nachzudenken fragte sie Sarina, „Wirst du mich besuchen kommen, wenn du von den Reisen zurück bist“? Mit ihren schokoladen braunen Augen schaute sie Sarina fragend an.

Coruscant ~ Jedi-Tempel ~ Kantine ~ Liska mit Sarina und vielen anderen
 
.:: Coruscant | Obere Ebenen | Außenstelle des Innenministeriums der Neuen Republik | Gänge Richtung (Verhör-) Raum 205 | mit Tico, Tramas und Ladder (NPC) ::.


Sie hatten zwei Personen festgenommen, welche bei der Pressekonferenz besonders herausgestochen waren. Catherine hatte ihre Leute auf genau diese beiden Personen angesetzt, um jeden von ihnen einzeln zu verhören. Die drei GDler unterschiedlicher Sektionen waren nun mit einem der beiden angeblichen Presseleute auf dem Weg zu einem Raum, welcher unter anderem vom Geheimdienst zum Verhör genutzt wurde. Er war wie ein leeres Büro ohne Fenster eingerichtet worden. Zwei Schreibtische. Einer davon stand in der Mitte des Zimmers. Der andere lag ihm gegenüber mit einer kurzen Seite angrenzend zur grauen Wand. Darauf befand sich ein eher altmodischer Computer mit Aufzeichnungsgerät. Er war auch mit zwei Kameras verbunden, welche von den vorderen beiden Ecken direkt auf den Schreibtisch in der Mitte gerichtet waren.
Als sie in den Raum kamen, blieb Catherine neben dem Computertisch stehen, bedeutete Qubenter den Gefangenen an den Tisch in der Mitte zu setzen und wartete ab, bis die Tür sich von selbst schloss. Tico nahm unterdessen selbst Platz. Er zog einen Stuhl heran und setzte sich rittlings darauf. Er hielt sich im Hintergrund, bis sie etwas anderes andeutete, das wusste sie mit Bestimmtheit. Qubenter blieb schräg hinter dem Gefangenen stehen, um im Notfall eingreifen zu können. Auch das gehörte zu den allgemeinen Aufgaben eines Agents seiner Sektion.

Ladder zeterte und setzte sich nur unter Protest auf den ihm zugewiesenen Platz. Er wusste, was auf ihn zukam und es war ihm unangenehm. Er hätte es sich aber auch denken können, so aggressiv, wie er noch einige Minuten zuvor in die Konferenz eingestiegen war. Die Dunkelhaarige setzte sich halb auf die Tischkante und warf einen Blick auf den Bildschirm des Computers. In einem Programm wurden die beiden Kamerabilder angezeigt. Außerdem befand sich ein unsichtbarer Sensor in der Tischplatte, welcher einige Werte und auch den Puls des zu Verhörenden aufzeichneten, seit er die gefesselten Hände auf den Tisch gelegt hatte. Der Monitor zeigte immer dann einen Ausschlag, wenn er irgendetwas von sich gab. Das System musste sich erst noch auf den Mann einstellen, weshalb Cats erste Fragen ganz normal und einfach zu beantworten waren.

"Ekci Ladder, Coruscant Regional, richtig?"

Der Mann wirkte irritiert.

"Was soll das hier werden, Lady?!"

"Commander Souls."

, berichtigte sie trocken und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Ein einfaches Ja auf die Frage genügt. Also? Ekci Ladder vom Coruscant Regional?"

Man erkannte, wie er sich innerlich immer noch gegen dieses Verhör wehren wollte. Doch hatte er schon längst erkannt, dass es ihm nichts mehr brachte, herumzubrüllen.

"Ja?"

, fragte sie erneut und ihr Ton war immer noch ruhig, aber bestimmt.

"Ja."

, bestätigte er schließlich.

"Warum halten Sie mich fest?"

"Ich stelle die Fragen. Wenn Sie brav antworten, wird es halb so lange dauern, bis Sie wieder auf freiem Fuß sind..."

Oder auch nicht. Sie wusste ja nicht, welche Informationen sie aus ihm herausbrachten. Vielleicht belastete er sich selbst mit dem, was er ihnen erzählte. Vielleicht kam er damit auch bis auf weiteres in Untersuchungshaft. Man konnte so etwas nie im Voraus sagen. In diesem Fall schaffte es aber eine Hoffnung in dem Gefangenen, dass er doch heil und mit einem bloßen Schreck aus der Sache herauskam. Cats Blick wanderte wieder kurz zu dem Bildschirm neben sich.

"Wie lange sind sie schon bei Coruscant Regional?"


"Vier Jahre."

Die Kurve blieb normal. Er sagte die Wahrheit.

"Und vorher haben Sie für das Imperial Combat geschrieben, richtig?"

Der Gefangene schluckte. Ja, sie wusste Bescheid. Sie gehörte zum Geheimdienst der Neuen Republik.

"Das ist kein Verbrechen. Coruscant war imperial. Die regionalen Zeitungen waren damals ebenso imperial."

"Das war kein Vorwurf, Ladder."

, antwortete Catherine, denn die Vorwürfe würden erst noch kommen.

"Sagen Sie, haben Sie damals über die Stürmung des Honey House geschrieben?"

Sie wollte ihn aus der Reserve locken, ihn in ein Gespräch verwickeln, das sie dann weiterführen und in andere Richtungen lenken konnte. Sie wollte wissen, ob er die Taten des Imperiums von damals befürwortete oder eher neutral dazu stand. Denn eines stand für sie und ihre Menschenkenntnis fest. Er würde nicht auf der Seite der Republik stehen. Nebenbei und eher ungewollt, gab sie Tico Informationen über sich selbst heraus und darüber, wie lange sie schon auf Coruscant tätig war.

"Worüber reden Sie? Was hat das Honey House mit der Tierarztpraxis zu tun, die von der Republik angegriffen wurde."

"Angegriffen sagen Sie? Woher nehmen Sie diese These?"

, stellte sie ohne Umwege die Gegenfrage.

"Agent Oddy wusste nichts darüber, dass diese... Tierarztpraxis, sagen Sie? ... angegriffen worden ist. Warum sollte der Geheimdienst seine Verantwortlichen für Öffentlichkeitsarbeit im Unwissen lassen, wenn derartige Fragen doch auftauchen könnten? Für mich hört sich das ziemlich fantastisch an, meinen Sie nicht?"

Ein Seitenblick zum Monitor. Ladder war unruhig. Er wusste etwas. Er vermutete nicht. Er wusste! Und nun überlegte er, wie er am Besten auf diese Aussage eingehen konnte, ohne zu viel über seine Informanten zu verraten. Cat legte den Kopf schief und wartete ab.



.:: Coruscant | Obere Ebenen | Außenstelle des Innenministeriums der Neuen Republik | (Verhör-) Raum 205 | mit Tico, Tramas und Ladder (NPC) ::.
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Eli's Quartier - mit Markus

Der Brandy zeigte seine ausgesprochen intensive Wirkung. Alderaanischer Brandy war dafür bekannt, berauschende Gefühle zu erzeugen. Der Tropfen war stark und ein Musterbeispiel seiner Art, was die Alderaanerin dazu brachte, in Erinnerungen zu schwelgen. Es war Thearterra, der Höllenplanet, der das ungleiche Jedi-Paar näher aneinander schweißte. Labyrinthe, Infektionen und Begegnungen mit den Sith überstanden Markus und Eli erfolgreich. Sie waren gemeinsam nach Coruscant zurückgekehrt, lebendig, trotz Widrigkeiten. Die ehemalige Schülerin hatte sich von ihrem Meister getrennt, war eigene Wege gegangen, nach der Ernennung. Sie hatte ihren Mentor verletzt. Dauerhaft. Unwiderrulflich. Sie war der Grund, weswegen er mehr Kybernetik ertragen musste, als er im Moment konnte. Es machte der Ritterin zu schaffen. Unterbewusst wenn er nicht dabei war und bewusst wenn er da war. Auf der Suche nach einem Kristall für ihr LIchtschwert konnte sie den Vofall zumindest zeitweilig vergessen. Wie leichtsinnig dieser Gedanke war, den sie ohne zu zögern umsetzte. Sie war nach Dromund Kaas geflogen und traf unterwegs zufällig einen anderen Jedi-Ritter. JK. Er war gutherzig, etwas anders aufgestellt als die meisten Jedi und Eli hatte den Kel'Dor bewundert. Er war so souverän und nahbar. Doch seine kurzweilige Korrumption auf dem Sith-Planeten änderte die Sichtweise der Alderaanerin. Tief in ihrem Inneren war sie ihm längst nicht mehr böse. Doch es erschreckte sie nach wie vor, dass es so einfach war einen Hüter des Lichts zu solchen Taten zu bewegen.

Die Gegenwart riss die brünette Alderaanerin wieder aus ihren Gedanken. Mark hatte auf die eindringliche BItte seiner Schülerin nicht reagiert. Sie hatte ihn gebeten, und aus ihrer Sicht inständig, dass er sie informieren würde, wenn es ihm schlecht ginge. Dass er ihr mitteilen würde, wenn die gleiche Situation erneut eintrat, wie sie es am Vormittag tat. Wenn dem Corellianer die Luft weg blieb. Es war einer der schlimmsten Momente, die Eli jemals durchleben musste. Und sie wusste genau, wer daran die Schuld trug. Sie. Sie ganz allein. Auf dem Höllenplaneten hatte sie sich von einem Ghul infizieren lassen und in eine Art Monster verwandelt, das den Wächter angriff, fast ohne zu zögern. Völlig bei Bewusstsein verfolgte die damalige Padawan, was genau geschah, und empfand so viel Schmerz und Leid, dass sie niemals aufhören konnte zu bereuen. Es würde sie ihr Leben lang verfolgen. Egal wie viel sie las oder meditierte. Es war gleichgültig. Denn immer wenn sie die Hand des Corellianers sah, wusste sie, dass sie für einen Teil seines mechanischen Selbsts verantwortlich war. Es war nicht einfach nur ein blauer Fleck, den sie ihm zugefügt hatte. Nein. Durch ihr Zutun hatte er eine neue, kybernetische Lunge bekommen. Ein Organ, welches er eingepflanzt bekam, um weiterzuatmen. Es beschämte Elise. In jedem einzelnen Moment. Und der Alkohol, den der Corellianer servierte tat sein Übriges. Sie war Schuld, egal wie man es drehte und wendete und versuchte sich schön zu reden, es gab keine Version dieser Geschichte, die Elise davon hätte freisprechen können.

Wie ein Hammerschlag traf es sie direkt auf den Kopf. Müßig schwenkte sie ihren Kopf von einer Ecke in die andere und stellte dann ihr Glas ab. Erst als es wieder auf dem Tisch stand, bemerkte Elise, dass etwas mit Mark nicht stimmen musste. Seine mechanischen Finger kratzten, nein bohrten beinahe in die Stuhllehne hinein, während er einen schrägen Blick drauf hatte, stierte. Die Ritterin nahm ihre Hand und zerschnitt das Blickfeld ihres Meisters. Sofort entschudligte er sich.

Eli war aufgestanden, weil Mark aufgestanden war. Er hatte sich vom Stuhl wegbewegt, stand nun an dem kleinen Fenster, mit dem Rücken zum Zimmer.

"Das macht nichts. Sorgt euch nicht darum."

Der Corellianer sah furchtbar unausgeglichen und aufgebracht aus, als er sich wegdrehte. Was war passiert? Hatte sie etwas falsches gesagt? Kränkte es ihn so sehr, dass sie diese Zusage von ihm verlangte? War es so viel verlangt? Sie wollte doch nur helfen. Es irgendwie wieder gut machen. Warum konnte er es nicht wenigstens ihrem Gewissen zu Liebe versprechen? Die Schultern der Mittzwanzigerin senkten sich. Sie stand nahe hinter dem Wächter, erneut in Sorge um ihn.

"Bitte. Was ist mit euch?" ihre Stimme brach ein. "Was bedrückt euch?"

Das Gespräch über Freizeitaktivitäten war in den Hintergrund getreten. Wieder kreisten sie um ihre doch ereignisreiche Beziehung. Elise hätte so gern gewusst, was in ihm vorging.

"Wenn es mit dem Versprechen zu tun-"


Doch viel mehr war sie nicht mehr im Stande zu sagen. Das Gespräch hatte eine Wendung genommen, die Elise den Atem raubte. Markus, ihr Meister, ihre Bezugsperson und gleichzeitiger ihr engster Vertrauter hatte sich ihr wieder zugewandt. Er schaute ein wenig nach unten, direkt in ihre Augen und Elise erwiderte den Blick. In den grün-braunen Augen konnte die Ritterin noch immer nicht erkennen, wie sich Markus gerade fühlte, was er dachte. Noch kurz vorher hatte er seinem Gesicht wieder ein Lächeln verpasst, doch jetzt hatte er die restlichen Zentimeter zwischen Ihnen überwunden. Nur noch ein Blatt hätte zwischen die beiden gepasst. Er hatte die Barriere zwischen Ihnen einfach zerschmettert. Die Mauer aus Respekt, Höflichkeit und mittlerweile auch Freundschaft. Markus war durchgebrochen und zwar mit Siebenmeilenstiefeln. Schlussendlich hatte er seinen Kopf geneigt und küsste sie.

Was ging hier nur vor? Was passierte hier? In welchem Film war sie hier gerade? Träumte sie? Es war so absurd, dass Elise nie im Leben auch nur ansatzweise auf den Gedanken gekommen wäre, Markus Finn würde sie eines Tages in seinen Armen halten und küssen. Warum stieß sie ihn nicht weg? Warum waren ihre Augen geschlossen? Warum erwiderte sie diese Geste der Zuneigung? Und woher kam dieser Vorstoß? War es der Alkohol, der hier für ihn handelte? Oder war er deswegen hergekommen? In ihrem Bauch tobte ein Sturm, der so viele Gefühle durch ihren Körper schob, dass sie leicht zitterte und sich an den Armen des hochgewachsenen Dunkelhaarigen festhielt. Ja, sie fand ihn attraktiv, das musste jeder so gesehen haben. Ja, auch seine Art war begehrenswert. Doch egal wie sehr sie auch darüber nachdachte, es führte sie nirgenwohin. Sie gab sich nach und berührte mit ihren Händen das Gesicht des gut aussehenden Corellianers.

Coruscant - Jedi-Tempel - Eli's Quartier - mit Markus - Eli am durchdrehen
 
Coruscant - Jedi-Tempel , Wes' Büro mit Wes,Mya, Nebbra und den drei A's

Der Mann, an den sie sich beim Sprechen gewandt hatte, schien auch derjenige zu sein, den es zu adressieren galt, da er als Einziger auf ihre Worte einging. Schon nach wenigen Worten seinerseits war sich Lianna sicher, dass er eine hohe Instanz innerhalb der Jedi darstellte und sich seiner Macht auch bewusst war.

Allerdings schien er nicht allzu begeistert zu sein, dass Nebbra und Mya bereits Möglichkeiten vorgestellt hatten. Bei ihm klang es so, als ob beide schon ihr Wort gaben, was nicht stimmte.

Anschließend folgten Bedingungen, was für sie selbstverständlich war und sie auch aufatmen ließ.
Sie hätte sich schlecht gefühlt würde es keine geben und führte sie auf ein Feld, auf dem sie sich sicher fühlte; Verhandlungen.
Daher nickte sie und hörte sich seine Ausführungen geduldig an. Es waren die selben, die auch sie gestellt hätte. Der Orden schien groß zu sein und Nebbra hatte ihr einen kleinen Einblick in die momentanen Aufgaben gegeben, die sich die Jedi selbst stellten - es war nicht verwunderlich, dass jemand in hoher Stellung auf die Sicherheit und gefahrenlose Ausführung bedacht war, schließlich gab es viele Wesen, die dem Orden angehörten und hier versuchten, bestmöglichste Arbeit zu verrichten.
Das Virus war keine ausgedachte Geschichte, es war gefährliche Realität auf Coruscant geworden und sie würde den Rat nicht respektieren, würde er nicht die möglichen Gefahren zu minimieren versuchen.

"Zunächst möchte ich darauf aufmerksam machen, dass Meisterin Nebbra und Ritterin Mya beide zwar die Möglichkeit aufgezeigt, jedoch im gleichen Atemzug verständlich gemacht haben, dass sie nicht die nötige Vefügungsgewalt besaßen, um etwaige Versprechungen zu geben und mir daher nichts in Aussicht stellten. Deine Bedingungen verstehe ich und bin auch mit ihnen einverstanden. Meine Mutter wurde zwar erst vor zwei Wochen untersucht und als gesund eingestuft, aber ich kann sehr gut verstehen, dass du dich dahingehend absichern möchtest, das wird kein Problem darstellen.

Meine Mutter kann sich nach einer Eingewöhnungszeit selbst orientieren, sie ist dann nicht mehr auf mich angewiesen, wenn es darum geht, zur Kantine zu gehen, sich selbst zu versorgen. Hier kann ich allerdings nur mein Versprechen geben, dass sie dem Orden nicht schaden und keine Umstände bereiten wird. Natürlich übernehme ich die volle Verantwortung, falls dies im unwahrscheinlichstem Fall doch passieren würde. Ich habe gehört, dass es ein Taschengeld für die Mitglieder des Ordens gibt. Mein Angebot wäre, dass der Orden meines für die Unterbringung und Versorgung meiner Mutter einbehält. Natürlich weiß ich nicht, wie viel das ist, und wenn es nicht reicht, werde ich mir etwas ausdenken, dass für die Jedi keine weiteren Kosten entstehen, allerdings wäre ich keine große Hilfe in der medizinischen Abteilung."


Lianna machte eine kleine Pause und wandte ihren Blick kurz von den Augen des Rates ab, um zu Nebbra zu schauen.

"Was Meisterin Nebbra angeht... wir haben uns heute zufällig kennengelernt und sie hat mir sehr viel über die Jedi berichtet, mich auch auf Machtsensivität getestet, aber das ist alles. Ich wollte mich nicht festlegen, ehe ich mit dir sprechen konnte um über meine Mutter zu reden. Falls du mit dem Angebot einverstanden bist, gibt es nichts weiteres, was mich davon abhalten würde, eurem Orden beizutreten."

Kurz holte sie Luft. Jetzt war das erste Mal, dass sie während des Gesprächs bekannten Boden verließ und einen kleinen Einblick in ihre Gefühlswelt gab.

"Ich würde mich freuen, wenn es dazu kommen würde und ich kann versichern, dass ich mir Mühe geben werde."


Sie hielt ihre Emotionen bewusst auf Sparflamme, schließlich konnte er auch noch nein sagen.
Kurz, Nachdem sie ihren Monolog beendet hatte, kam auch Mya zurück und brachte zwei der Wesen mit, die vorhin in der größeren Gruppe standen. Der Raum wurde immer voller und je mehr Leute herumstanden, desto unruhiger wurde es. Lianna war etwas irritiert, dass Mya noch mehr in den Raum holte und noch ein Thema anschnitt, bevor das Erste - was vermutlich schon das Zweite war, schließlich sind sie in das Büro geplatzt, wo sich schon Andere beschäftigten - beendet war. Es kam ihr unkoordiniert und etwas chaotisch vor, aber vielleicht war das der Stil des Rates und seiner Sekretärin.

Am Rande hörte sie noch, wie sie sich zur Kaminoanerin stellte und anfing, versucht leise mit ihr über eine andere Frau zu tuscheln, über die sie wohl gerade nicht gut zu sprechen war.

Sie seufzte innerlich.
Das konnte ja noch heiter werden.

Coruscant - Jedi-Tempel, Wes' Büro, mit einer Menge Leute (Mya (NPC), Sei'nara, ein theoretischer Snor, Mino alias Lianna, die drei A's: Aketos, Alisah, Arkon und Wes
 
.:: Coruscant | Jedi-Tempel | Elises Quartier | mit Elise ::.



Seine Lippen trafen auf die seiner ehemaligen Schülerin. Der Anblick war sicher gewöhnungsbedürftig, aber Marks Kopf war in diesem Moment komplett leer gepustet. All die Gedanken, die vorher darin herum gegeistert hatten, waren mit einem Mal auf stumm geschaltet. Er hatte die Augen geschlossen und spürte, wie seine Lippen auf die ihren trafen. Der Kuss, der auch für ihn selbst völlig unerwartet kam und das obwohl er der Initiator war, war sanft und zärtlich. Er spürte keinen Widerstand, wehalb er auch noch nicht bereit war, sich von ihr zu lösen. Stattdessen fühlte er, wie sie seine Oberarme umfasste. Mark hielt noch das Glas in der Hand, welches er durch blinde Levitation zurück zum Tisch beförderte. Die Macht half ihm dabei, das Gefäß still und leise darauf abzustellen. Erst dann legte er seine Linke Hand an Elises Hinterkopf, fuhr ihr mit den Fingern ins lange, braune Haar, während die Rechte zwar gewillt war, ihre Taille zu berühren, dies aber unterließ, um ihr nicht ungewollt weh zu tun.
Sie hatte gefragt, was los war. Nichts war los. Nicht mehr. Er hatte an diesem Tag viel nachgedacht. In den letzten Wochen beschäftigten ihn wahnsinnig viele Dinge. Da war Alisah mit ihrem Sohn und er hatte sich selbst die Frage gestellt, ob er irgendwann selbst Vater sein würde. Er hatte über seine Vergangenheit nachgedacht, über alles, was er bisher erlebt und auch überlebt hatte. Markus war 33 Jahre alt. Er wusste nicht, ob das bereits alles war oder ob das Leben noch mehr für ihn bereit hielt. Er hatte viele Frauen kennen gelernt und jede einzelne von ihnen wieder gehen gelassen. Er war niemals bereit gewesen, sich auf irgendeine Weise an einen anderen Menschen zu binden. Doch für immer allein sein? War es das, was er wirklich wollte? Und dann war da Elise gewesen, die sich so unfassbare Sorgen um ihn gemacht hatte. Hatte sich jemals irgendjemand so um ihn gekümmert, wie sie es an diesem Tag getan hatte? Hatte irgendjemand auch nur in geringster Weise jene Ängste und Sorgen für ihn empfunden? Sie hatte ihre Emotionen mit ihm geteilt. Sie hatte alles zu ihm hinüber geschickt und es hatte ihn ziemlich ergriffen, was ihm erst jetzt richtig klar wurde. Jetzt, da sie sich wieder so anhörte. Jetzt, da ihre bloße Anwesenheit ihn gefühlsmäßig wieder ergriff, wie am Vormittag. Der Alkohol hatte den Rest dazu beigetragen, die Mauer der Unnahbarkeit für diesen Abend einstürzen zu lassen.
Und als ihre Hände weiter hoch wanderten, um sein Gesicht zu umrahmen, lächelte er stumm in den Kuss hinein. Sie hätte ihn wegstoßen können. Sie hätte ihm eine verpassen können, ihn empört aus ihrem Zimmer jagen können, aber sie tat es nicht. Elise erwiderte den Kuss. Sie ließ sich darauf ein. Er spürte, wie sich ein flaues, aber dennoch nicht unangenehmes Gefühl in seinen Bauch einschlich und ihm langsam aber sicher warm ums Herz wurde - buchstäblich. Der Kuss dauerte noch einige Sekunden an, ehe der angetrunkene Corellianer sich von der jungen Frau löste und die Augen öffnete, um ihren Blick zu suchen. Er schmunzelte dabei, suchte nach einem Indiz dafür, ob sie mit dieser Wendung des Schicksals einverstanden oder einfach nur überfordert war. Er wollte sie nicht überfallen. Es sollte nicht wie eine unüberlegte Entscheidung aus dem Bauch heraus wirken, auch wenn es vermutlich genau das war!

"Ich bin Mark, 33, von Corellia."

, sprach er leise, als würde er sich ihr zum ersten Mal vorstellen.

"Ich habe einige Zeit meiner Jugend auf Tatooine und Yavin IV verbracht."

Das hatte er ihr sicher noch nicht erzählt.

"Bevor ich zu den Jedi ging, wollte ich Sportflieger werden."

Diese Aussage amüsierte ihn selbst, weil es der Wunsch eines 10-Jährigen gewesen war, den niemand anders mehr kennen konnte, außer seiner Schwester Mel. Und nun auch Elise! Es war etwas Persönliches. Noch ein Stück Information über einen Mann, der sonst so unnahbar wirkte. Ein Mann, den niemand mehr duzte, außer die Räte und seine Familie auf Tatooine. Und jetzt bot er einer Frau dieses Privileg an. Eine Frau, die er seit Jahren kannte, mit der er so vieles durchgemacht hatte, wie mit niemandem sonst. Selbst mit Caleb nicht.




.:: Coruscant | Jedi-Tempel | Elises Quartier | mit Elise ::.
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Eli's Quartier - mit Markus

Sie hatte losgelassen. Sie hatte es tatsächlich getan. In den wenigen Sekunden, bis sich die Lippenpaare schließlich berührten, ging ein Film mit so vielen Szenen durch den Kopf der jungen Frau. So viele Fragen stellten sich. Welche Bedeutung hatte der Kuss? Was machte das gerade mit ihr? Mit ihnen beiden? Welche Rolle spielte der Kel'Dor jetzt? Eli wusste wo ihr Platz war, bis vor wenigen Momenten zumindest. War es der Start von etwas? Oder war es möglicherweise gleichzeitig auch das Ende eines Ausrutschers? Egal was es war. Egal aus welcher Motivation heraus er es tat. Denn es tat gut. Es tat so verdammt gut. Nach der Verwirrung, die sie noch vor einem Moment beherreschte, war da nur noch ein anderes Gefühl. Ein Hochgefühl? War es das? Die Empfindung war unbeschreiblich schön. Noch nie zuvor hatte sie jemand so geküsst. Wann sollte das auch passieren? Noch vor kurzer Zeit war sie davon überzeugt, dass ein Partner, eine Liebschaft oder vielleicht sogar ein Ehegattin oder Ehegatten einen Jedi in seinem Tun behindern würde. Man machte sich Sorgen. Und Sorgen schürten Ängst, diese führten zu Furcht, dann zu emotionsgesteuerten Taten, zu Zorn, Hass und schließlich zur dunklen Seite. Doch auch darüber dachte die Alderaanerin nicht nach. Das war jetzt alles egal. Mark hatte ihren Hinterkopf berührt und fühlte sich durch die zotteligen Haare der kleinen Frau. Es war ganz schön anstrengend so nach oben gebeugt dazustehen. Sie hob sich auf die Zehenspitzen an, so war es schon besser. Dann lächelte Markus, was auch Eli dazu brachte zu lächeln. Die beiden hatten den zärtlichen Kuss mit ihren Berührungen unterstrichen. Ihre Hände schienen in seinem Gesicht festgewachsen zu sein und ruhten links und rechts auf dem stoppeligen Bart. Eli war komplett ausgestreckt. Der Anblick musste ein Bild für die Götter gewesen sein. Ein großer, stattlicher, dunkelhaariger Mensch neigte sein Haupt nach unten zu einer viel kleineren Frau, die alles dafür tat, um ihren Teil zum Komfort beizutragen.

Als der Corellianer die Verbindung trennte, kam sie prompt wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Und das im Wörtlichen Sinne. Auch ihre Hacken berührten jetzt wieder festen Boden und wie ein Honigkuchenpferd grinste sie ihn an. Da war das Zeichen, das bestätigte, dass es kein 'Versehen' war und nicht der Alkohol, der hier die Szene bestimmte. Auch wenn er seinen Teil zum Ausgang des Gespräches beitrug. Sie konnte klar spüren, wie wackelig sie auf den Beinen war. Sie hatte furchtbar weiche Knie und war froh darüber, dass der Corellianer den Dialog wieder ankurbelte. Eli lachte einmal laut, es klang beinahe etwas irre. Warum tat sie das? 'Idiotin.' Es war der Ausdruck der Schmetterlinge, die durch ihren Bauch flogen.

"Sehr erfreut, Mark 33 von Corellia."

Sie konnte sich das Grinsen nicht verkneifen und hatte alle Mühe zu antworten. Nicht eine einzige Sekunde vergab sie, ohne dem Hünen in die Augen zu blicken. War es wirklich so, wie sie es annahm? Verunsicherung mischte sich in das Glas Gefühle, dass sie hier gerade lächelnd auf ihrem Gesicht vor sich hertrug. Mit diesem Hauch Zweifel konnte sie sich das lächerlich übertriebene Grinsen beiseite wischen. Mark hatte vorgestellt, wo er gewesen war. Tattooine und Yavin IV also. Das waren Planeten, die schon von der Vegetation her unterschiedlicher nicht sein konnten. Wüste und Wald.

"Und wo hats euch besser gefallen?" beinahe entschuldigend sah sie zu ihm, fast ein bisschen erschrocken. Erst jetzt reaisierte sie, was die Vorstellung auch bedeutet hatte. Der Jedi-Wächter, einst so unnahbar und unerreichbar für alle und jeden hatte seiner ehemaligen Schülerin, die gleiche die er gerade innig geküsst hatte, das du angeboten. Wie sollte sie damit in Zukunft umgehen? Auf jeden Fall musste sie genau darauf achten, sicher würde es ihm nicht in den Kram passen, wenn sie ihm irgendwo im Tempel begegnet und sie auf ihre unnachahmliche Art nach ihm rief. "ich meine-" sie räusperte sich mit einem Lächeln "dir."

Sportflieger, hm?

"Sportflieger? Am Ende vielleicht noch in so einem klapprigen Pod auf Tattooine?" ihr wurde schon anders wenn sie nur daran dachte, dass sie einen Gleiter steuern sollte.

"Nun ja. Wie soll ich das toppen?" sie lachte und musste erneut zurückdenken, was noch vor wenigen Augenblicken geschah. Es fiel ihr sichtbar schwer so kurz nach dem sie sich physisch so nahe gekommen waren, klare Gedanken zu fassen.

"Ehm." sie kratzte sich am Kopf. Noch immer standen sie sehr nah beieinander und die gestandene Ritterin merkte, dass sie keine Ahnung hatte, wie man sich in so einer Situation verhielt. Null.

"Ich war von Alderaan. Also ich komme von dort."
SOS - sammeln, ordnen, sprechen. Erneut atmete sie einmal schwer ein und lächelte verlegen. Rosige Wangen waren nun ihr Begleiter. "Du sprichst mit einer waschechten Jüngerin, mit Unterbrechung." noch immer war es ihr irgendwie nicht geheuer Mark zu duzen. Und sie hatte zum aller ersten mal etwas von Unterbrechung verlauten lassen, zumindest so, als wäre es eben nicht mehr ihr am besten gehütetes Geheimnis. War sie wirklich bereit über ihre Vergangenheit zu sprechen? Diesen schrecklichen Abschnitt des Leids? Sie hatte geschworen, das alles hinter sich zu lassen. Keine Bewältigung zu machen, um sich emotional nicht in Gefahr zu begeben. Am besten sie redete einfach weiter.

"Ich lese viel. Und wenn nicht, dann verführe ich hin und wieder den ein oder anderen Jedi."

Scherzte sie dann. Mark und Eli lernten sich kennen. Und sie hatte tausend Fragen im Gepäck, die sie alle stellen wollte. Doch noch immer konnte sie sich nicht sicher sein, wo die beiden jetzt standen. Eines aber tat sie ganz bewusst. Sie nahm die Hand des Jedi-Wächters, nicht die echte, sondern die kybernetische, in beide Hände und tastete sie vorsichtig ab. Ein Beweis ihrerseits dafür, dass sie kein Problem mit den 'Ergänzungen' hatte, falls Mark sich das überhaupt fragte. Und es war außerdem ein Sammeln von weiteren Indizien.

"Das war schön."

Gab sie offen zu und errötete noch mehr, während sie auf die Hand starrte.

Coruscant - Jedi-Tempel - Eli's Quartier - mit Markus
 
.:: Coruscant | Jedi-Tempel | Elises Quartier | mit Elise ::.



Elise hatte sich auf Zehenspitzen gestellt, um sich keine Genickstarre zu holen. Das erkannte er, als er sich von ihr löste und sie wieder etwas kleiner wurde, während sie auf ihre Hacken zurückglitt. Sie grinste so breit, dass man glauben mochte, sie wäre ein Kind, das an seinem Geburtstag vor lauter tollen Geschenken saß. Der Anblick war bezaubernd und bescherte Markus ein gutes Gefühl. Er hatte irgendwie befürchtet, dass sie das Ganze vielleicht nicht so gut aufnehmen könnte. Warum auch immer... Naja, immerhin hatte sie ihm eigentlich von romantischen Gefühlen einem anderen Mann gegenüber erzählt. Jetzt wusste der Corellianer, dass ihn die Aussage selbst und der Gedanke daran einen kleinen Stich versetzt hatten. Er mochte Elise. Er wollte, dass sie glücklich war. Könnte sie es mit ihm werden?
Die junge Frau juchzte, als er ihr ein bisschen privater von sich erzählte. Sie fragte ihn, wo es ihm besser gefallen hatte und verbesserte ihren eigenen Fehler sofort, um ihn tatsächlich zu duzen und somit auch die letzte Hürde der Distanz zu überwinden.

"Jeder Planet hat etwas für sich, aber Corellia wird immer meine Heimat sein."

Die Umstände weswegen er auf Tatooine und Yavin IV gelandet war sorgten dafür, dass er die Aufenthalte nicht genießen hatte können. Er war mit seinen Schwestern geflohen, gleich nachdem seine Mutter getötet worden war. Die Erinnerung daran war nichts, das man sich absichtlich zurück ins Gedächtnis rief.

"Wälder und Vegetation liegen mir aber mehr, als Sand in jeder möglichen Körperöffnung."

Jetzt lachte auch er. Man konnte noch so viel anziehen. Der Sand war einfach überall!! Dann fragte sie nach seinem Berufswunsch des Sportfliegers und ob das bedeutete, dass er Podrennen auf Tatooine hatte fliegen wollen. Das konnte er verneinen, auch wenn es damals schon interessant gewesen war, sich so ein Rennen anzusehen.

"Naja, Sportflieger wollte ich als 10-jähriger werden. Das hat sich geändert, je öfter Vater von seinen Aufgaben und Abenteuern als Jedi erzählt hatte. Aber auf Corellia haben wir Speederrennen veranstaltet. Auf den Wiesen außerhalb Coronets. Ich war damals so um die 15."

Er war gut gewesen, aber auch gefährlich, wenn man seine Manöver beobachtete, die seine Konkurrenten ausstechen sollten. Wusste davon überhaupt irgendjemand außer Elise jetzt? Höchstwahrscheinlich nicht, denn er hatte damals nicht einmal mit Bru'th, seinem Mitpadawan über derartige Dinge geplaudert. Dies war also eine exklusive Information für die Alderaanerin.

"Damit weißt du bereits jetzt mehr über mich, als alle anderen."

, versprach er ihr und lächelte. Nun fühlte sich Elise in der Schuld, ihm ebenso Dinge über sich zu erzählen. Sie sprach von ihrem Heimatplaneten Alderaan und dass sie zu den Jünglingen des Ordens gehört hatte. Sie war also sehr früh zum Orden gekommen. Er bildete sich ein, dass sie so etwas schon einmal erwähnt hatte. Nicht nur das, sie hatte bei ihrer ersten Begegnung sogar sehr offen über das Thema gesprochen, entführt worden zu sein. Der Jedi-Wächter erinnerte sich an eine sehr interessante erste Begegnung. Er war mit verschränkten Armen vor ihr gestanden, hatte sie intensiv gemustert und sie war selbstbewusst aufgetreten und hatte sich nicht davon abschrecken lassen.


"Ich wurde entführt vor 8 Jahren, deswegen konnte ich meine Ausbildung beim Orden leider nicht fortsetzen, und durch einige verdrängte ... Erinnerungen, fällt es mir schwer zu rekonstruieren, was ich damals gelernt habe."

Begann sie zu erzählen. Nicht sonderlich laut und mit einem Blick der offenbarte, dass sie dies nicht an die große Glocke hängen wollte. Richtig wohl fühlte sie sich dabei zwar nicht, einem für sie wildfremden Mann zu erzählen, was in den letzten acht Jahren ihr Schicksal war, doch musste sie irgendwo anfangen davon zu erzählen, bevor dieses Trauma für sie zum persönlichen Problem wurde. Warum also nicht hier und jetzt.

"Außerdem haben meine Entführer nicht viel von der Macht gehalten, im Gegenteil, was es mir noch schwerer machte, mein bereits Erlerntes zu trainieren oder auszubauen."

Fuhr sie fort und beantwortete im gleichen Zuge noch die zweite Frage Finns.

"Ich bin entkommen, als nur einer der beiden Armalat mich bewachte. Ich hatte Glück, weil ich recht klein und schnell war. Als ich vor ein paar Monaten entkommen war, ist das natürlich nicht unentdeckt geblieben. Ich wurde verfolgt und stürzte, und das nächste an das ich mich erinnerte war, dass ich in irgend nem Krankenhaus auf Coruscant aufwachte. Nachdem ich aus dem Koma erwachte bin ich hierher zurückgekehrt."



Mark hatte nie weiter nachgefragt. Er dachte, sie würde von selbst mehr erzählen, wenn sie dazu bereit war. Außerdem hatte ihre Vergangenheit keinen Einfluss auf ihre weitere Ausbildung genommen. Sie hatte sich vorbildlich verhalten, auch wenn er oft strenge Worte an sie gerichtet hatte. Es war einfach seine Art immer noch mehr aus seinen Padawanen herauszuholen, sie zu fordern und damit zu mehr Leistung anzutreiben. Elise hatte diesem Druck stand gehalten, selbst als die Ärzte mit ihm geschimpft hatten, dass er zu hart mit ihr umsprang. Markus war stolz auf die junge Alderaanerin und jetzt noch mehr, als zuvor.


"Ich weiß."

, antwortete der Jedi-Meister schmunzelnd und neigte dabei den Kopf etwas zur Seite, ließ den Blickkontakt zu keiner Sekunde abreißen und hörte ihr weiter zu. Ihr großes Hobby - Lesen! Auch das wusste er. Als sie jedoch darüber scherzte, dass sie ab und zu einen Jedi verführte - auch wenn es nur ein Scherz war und er das ganz genau wusste - wurde seine Miene ernster. Wie weit diese 'Romantischen Gefühle' wohl gegangen waren? Ob sie etwas mit diesem anderen Mann angefangen hatte? Es stand ihm nicht zu danach zu fragen, das wusste er. Elise griff schließlich nach seiner rechten Hand, umschloss diese mit beiden Händen und betrachtete sie, während sie zärtlich darüber strich. Sie sah perfekt aus. Die synthetische Haut war makellos und Mark bemühte sich, locker zu lassen. Die Technik, die in diesem erstaunlichen Ersatzteil steckte, ermöglichte es ihm, jede einzelne Berührung wahrzunehmen, als wäre es immer noch seine eigene Hand. "Das war schön." , sprach sie und verleitete ihn wieder zu einem Schmunzeln. Der andere Kerl war damit schnell wieder vergessen und der Corellianer drehte die kybernetische Hand mit der Handfläche nach oben. Sie strich sanft über die künstliche Haut, betrachtete diese eingehend und Mark umschloss ihre Finger schließlich mit den seinen. Vorsichtig und besonders darauf bedacht, ihr kein Leid zuzufügen. Er musste damit leben. Er musste. Sie hatte es ihm beigebracht.

"Ich vergesse manchmal, wie stark die Mechanik darin ist."

, erzählte er ihr offen und ehrlich, wobei seine Stimme leise und bedacht klang.

"Ich habe Angst, Fehler zu machen, die mir vorher nie passiert wären."

Sein Blick huschte zu der Stuhllehne, die er zersplittern lassen hatte. Dann betrachtete er wieder seine Hand, in der die ihre lag.

"Das nächste Mal könnte es nicht der Stuhl sondern du sein. Das will ich um jeden Preis vermeiden!"



.:: Coruscant | Jedi-Tempel | Elises Quartier | mit Elise ::.
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Eli's Quartier - mit Markus

Es war nicht fair, was hier geschah. Zumindest für einen nicht. Einer, der in dieser Szene nicht anwesend war. War die Alderaanerin gerade in ein Alter gekommen, in dem sie besonders empfänglich für derartige Gefühle war? Hatte sie in den letzten Tagen aber einmal richtig erforscht, was ihr Wunsch war? Auf Dromund Kaas, einem DER Planeten der dunklen Seite, waren sich JK und Eli näher gekommen. Der Kel'Dor hatte der Ritterin auf dieser Reise Halt gegeben. Hatte sich für sie interessiert, sie auf seine eigene, verkorkste Art für sich gewonnen. Schon kurz nachdem sie es ausgesprochen hatte, auch wenn es nur als Scherz gemeint war, biss sie ihr Gewissen in den Allerwertesten. Eli war dem Blick Marks gefolgt und ihre Miene verzog sich in einen ernsteren Ausdruck. Sie würde die Karten auf den Tisch legen müssen. Nein, stop. Zu erst einmal würde sie entscheiden müssen, was sie wollte, was ihr Begehr wirklich war. Nachdrücklich zwang sie sich, ihre erste Emotion gründlich zu checken, nach dem sie ihr Gedankenkostüm wieder fallengelassen hatte. Was empfand sie mit der Hand des Corellianers in den eigenen Händen? Was machten die Berührungen mit ihr? Mit ihm? Ihr stierender Blick formte sich erneut in ein Lächeln, zärter als vorher, aber doch vorhanden. Mark gab mit sanfter Stimme zu, dass er die kybernetische Hand hin und wieder unterschätzte. Dass er Angst habe Fehler zu machen und dass er Angst habe dass beim nächsten Mal nicht der Stuhl unter der Unkontrolliertheit leiden würde, sondern sie.

"Du magst keinen Sand in den Klamotten und bist anscheinend schon immer darauf ausgewesen dir den Hals zu brechen. Ein Adrenalin-Junkie also."

Fasste sie das zuvor gesagte des Corellianers zusammen. Mark meinte dann, dass Eli jetzt mehr über ihn wisse, als je ein anderer Außenstehender hätte wissen können. Sie schaute kurz aus dem Fenster. War sie hier gerade dabei, eine Affäre mit einem lebenden Mysterium des Ordens zu beginnen? Offensichtlich war sie das. Verlegen lächelte sie, als der Wächter bemerkte, dass sie nun ins Vertrauen genommen war. Sie kehrte mit ihren Augen zurück zu dem sonst so geheimnivollen, hochgewachsenen Dunkelhaarigen. Er hatte die Hand vorsichtig zusammengezogen und umschloss nun die Finger der jungen Frau.

"Ich glaube es ist nicht nötig, Angst davor zu haben. Meinst du nicht, ich würde dir sagen, wenn es weh tut?"

Immerhin lernte man mit den Dingen umzugehen, zumindest mit der Zeit. Die Ritterin war stark genug, um einem Reflex zu widerstehen, denn wenn es unbewusst war, verwendete man nie die volle Kraft, die man einzusetzen im Stande war.

"Und hast du mir nicht auch immer gesagt, dass es sich nicht lohnt vor etwas Angst zu haben?"

Sie zwinkerte und schob an den Gelenken herum. Die Hand fühlte sich an wie eine ganz normale, menschliche. Optisch gab es keinen Unterschied und auch bei der Berührung konnte man nichts mechanisches wahrnehmen. Einzig und allein die Macht verriet ihr, dass die wohlgeformte Tatze ( :D ) nichts wirklich organisches war. Eli zog Mark zurück in die Mitte des Zimmers und setzte ihn auf das Ein-Personen-Bett, in welchem sie die wenigsten ihrer Nächte im Orden verbracht hatte. Danach zog sie sich den Stuhl ohne Lehne heran und setzte sich gemütlich nach vorn gebeugt darauf. Sie hielt noch immer die kybernetische Hand fest. Ihr Herz schlug heftig. Bis auf Dr. Cole im Krankenhaus der oberen Bezirke wusste niemand, was genau mit ihr passiert war und mit ihr hatte sie schon seit Jahren keinen Kontakt mehr gehabt. Mit dem Wiedereintritt in den Orden hatte sie alle Verbindungen zu damals gekappt. Einen Neustart gewagt. Den Reset-Schalter zehn Sekunden gedrückt. Sie hielt es für das Beste und es gelang ihr diesen Abschnitt auch für so lange Zeit zu verbannen.

"Ich muss 12 gewesen sein, als ich meine Ausbildung unterbrechen musste.
" ein Seufzer folgte. "Meisterin Daria, gott hab sie seelig, hatte unsere Gruppe in die Stadt geführt, um einer Organisation beim Verteilen von Essen an die Armen zu helfen. Ein Armalat war uns nachgestellt und als ich mich ein wenig entfernt hatte, um auch die Wartenden zu versorgen, wurde auf einmal alles schwarz." Es verlangte etwas von ihr, diese Geschichte zu erzählen. Sie erinnerte sich an die folgenden Jahre, das Leid, der Schmerz, die Einsamkeit. "Es war eine Sekte von Ansion, die Machtanwender von ihren Fähigkeiten trennen wollten." Sie musste daran denken, wie man ihr mit Gewalt versuchte, ihre Verbindung auszutreiben. Sie schloss kurz die Augen. "Das ist wohl das größte Geheimnis, das ich mit mir rumschleppe." Ihr Kopf wackelte ein wenig auf und ab, so als würde sie bestätigen, dass es kein Märchen war oder etwas, was sie sich gerade hatte einfallen lassen. Die Geschichte war brutal und erschreckend und Eli fand, sie hatte genug darüber erzählt, damit man sich ein Bild machen konnte. "Ich weiß nicht mal mehr, wie alt ich wirklich bin oder wann ich Geburtstag habe." Sie sagte es durchaus kühl und nur mit wenig Emotionen. Dieser Gedanke kam ihr oft, wenn sie an diese Zeit dachte. Doch stand dieses Beispiel nur exemplarisch für die Verluste, die sie ertrug. Da war so viel mehr.

Nun strich sie nicht mehr über Marks Hand. Sie hielt sie zwar noch etwas geistesabwesend, aber das war auch schon alles. Zeit für einen Drink. Die Flasche war fast alle. Eine Hand löste sich aus der zarten Umklammerung und mit zwei Fingern ließ sie beide Gläser zu ihnen herüber schweben. Etwas zu schnell vielleicht, denn aus ihrem Glas verkippte ein kleiner Schluck.

"Upps."

Die Gläser levitierten direkt in die Hände des ungleichen Paars. Sie prostete ihm erneut zu.

"Das ist das intimste und empfindlichste, was es über mich zu wissen gibt."


Deswegen blieb ihr in ihrem Verhalten immer nur die Flucht nach vorn. Handeln statt Denken. Denn hätte sie schon eher gehandelt, anstatt Jahre lang rumzusitzen, nachzudenken und die Erniedrigung und die Pein über sich ergehen zu lassen, wäre sie vielleicht schon eher entkommen oder hätte das Leid eher beenden können. Auf die eine oder andere Weise.

Coruscant - Jedi-Tempel - Eli's Quartier - mit Markus
 
.:: Coruscant | Jedi-Tempel | Elises Quartier | mit Elise ::.


Sie fasste sein Wesen in kurzen Punkten sehr präzise zusammen. Er war ein Adrenalin-Junkie. Stimmte das? Er hatte sich diese Frage noch nie gestellt, aber wenn er jetzt so darüber nachdachte.... Adrenalin-Junkie. Schwertkampfmeister. Mehr Soldat als Diplomat. Jedi-Wächter. Jedi-Beschützer. Obwohl er ein Jedi war, suchte er besonders nach den schwierigen Aufgaben. Er begegnete Feindkontakt mit Selbstsicherheit und wich derartigen Situationen nicht im Geringsten aus. Im Gegenteil. Er suchte sich offensichtlich genau diese Missionen heraus! Wenn er daran zurück dachte, dass er sich als Padawan freiwillig für die Jägerstaffel gegen den Todesstern gemeldet hatte... Chesara hatte ihn nicht zurück gehalten. Sie kannte seinen Charakter. Sie kannte sein Wesen. Er war eine Kämpfernatur, ein Macher! Und das hatte sich im Laufe seines Lebens nur noch manifestiert. Mit der Zeit war dann nicht mehr alles von ihm ausgegangen. Man suchte ihn gezielt für schwere und gefährliche Missionen aus. Dies war zum Beispiel bei Thearterra und nun auch noch Bastion der Fall. Adrenalin-Junkie. Ja, das passte sehr gut.
Elise sprach weiter. Sie wollte ihn dahingehend beruhigen, dass er ihr nicht schwerwiegend weh tun würde. Sie würde sich rechtzeitig melden und er würde rechtzeitig zurückrudern. Das entsprach jedoch nicht dem, was er bisher an Erfahrungen gesammelt hatte mit dieser kybernetischen Prothese. Er hatte einige Keramik-Waschbecken auf dem Gewissen, ein paar Möbelstücke und an diesem Abend die Stuhllehne von Elises Sessel.

"Du kannst dir nicht vorstellen, welche Kraft dahinter steckt und ich will es mir nicht ausmalen."

Als er es aussprach, schüttelte er den Kopf. Es war nicht der richtige Zeitpunkt, noch der richtige Ort um dies näher zu erörtern. Deshalb ließ er es offen stehen und hoffte auch, dass sie es ihm gleich tun würde. Sie meinte noch, er hätte ihr beigebracht, es würde nichts nützen, Angst zu haben. Diese Lektion hatte sie anscheinend falsch interpretiert und der Meister in ihm wollte es sofort richtig stellen. Der Mann in ihm, Markus selbst, hielt sich allerdings zurück, jetzt noch mit neuen Lektionen den Lehrer zu miemen. Er hatte sie geküsst. Sie vertraute sich ihm an. Er vertraute sich ihr an. Sie waren jetzt nicht an dem Punkt, sich über bestimmte Lehren und Ansichten den Kopf zu zerbrechen oder eine großartige Diskussion zu beginnen. Dies sollte alles ganz anders laufen. Mark schwieg und beobachtete die dunkelhaarige Schönheit, während sie an seiner Hand herumspielte. Sie war neugierig, versuchte zu verstehen, dass da Mechanik unter der so echt wirkenden Haut steckte. Man hörte nichts, man sah nichts, aber sie war doch da.
Irgendwann zog sie ihn zum Bett hinüber. Er setzte sich darauf, wie sie es offensichtlich von ihm erwartete. Gespannt wartete er, als sie sich den Hocker heranzog, selbst Platz nahm und das alles, ohne seine Hand auch nur einmal loszulassen. Ihm gefiel es ganz gut, dass sie den Kontakt nicht abreißen lassen wollte. Es schien ihr wichtig. Es schien richtig so. Auch ihm. Nachdem sie saß, begann sie über ihr größtes Geheimnis zu sprechen. Elise schenkte ihm das Vertrauen, das er erhofft hatte, sich über all die Jahre mit ihr als Schülerin verdient zu haben. Stillschweigend lauschte er ihrer Geschichte. Es war geprägt von einem Auf und Ab an Gefühlen, die er nun versuchte selbst nachzuvollziehen. Die Angst, die sie gehabt haben musste. Die Schmerzen, die man ihr vielleicht zugefügt hatte. Nein, nicht vielleicht. Mit Sicherheit sogar!
Der Corellianer hob die freie Hand und strich ihr sanft durch das lange Haar. Sie schloss die Erzählung mit dem Geständnis ab, nicht einmal genau zu wissen, wann sie Geburtstag hatte und wie alt sie wirklich war.

"Ich bin mir sicher, du bist um einiges jünger als ich."

Er begegnete ihr mit einem scherzenden Lächeln.

"Und ich hoffe, das ist kein Grund gegen mich."

Etwas ungeschickt levitierte Elise die beiden Gläser herbei. Er hätte es selbst mit dem ganzen Alkohol intuss besser machen können. Da sprach das überaus große Ego eines Meisters der Levitation, was er sich nach außen hin aber nicht einmal mit einem amüsierten Lachen anmerken ließ. Er wollte sie nicht verärgern und achtete penibel darauf, gerade jetzt alles richtig zu machen. Die erste Zeit war doch die Prägendste, nicht wahr? Er nahm also das Glas entgegen, obwohl er gar nichts mehr trinken wollte. Sie befand es als richtigen Zeitpunkt, jetzt noch einmal einen Schluck zu nehmen? Dann konnte er es ihr gleichtun, indem er nur noch an dem Drink nippte. Er hatte genug. Er musste sicherstellen, dass dieser ganze Abend nicht einfach nur auf übermäßigem Alkohol aufbaute. Markus war sich beinahe sicher, dass es das war, was er wirklich wollte. Beinahe? Naja, ganz sicher konnte er es wahrscheinlich erst am nächsten Tag im komplett nüchternen Zustand beurteilen. Und sie? Was war, wenn sie es dann für einen großen Fehler hielt? Er war einfach so mit Brandy vorbei gekommen. Er hatte sie ehrlich gesagt komplett überrascht, war sozusagen mit der Tür ins Haus gefallen. Auch in dem Moment, als er sie geküsst hatte, hatte er sie damit komplett unvorbereitet erwischt. Überstürzte er sein Handeln? Wäre es nicht an ihm, sich besser zu zügeln? Er der älter war, der erfahrener war? Er, der lange Jahre ihr Mentor gewesen war? Nutzte er ihr Vertrauen in diesem Moment nicht maßlos aus?
Mark sah über den Glasrand hinweg zu ihr hinüber. Könnte sie doch noch zweifeln? Sie hatte gelächelt, war rot geworden, hatte ein bisschen gezittert. Er hat das alles wahrgenommen, genau wie sein eigenes Gefühl im Bauch, die Wärme, die ihn erfasst und ausgefüllt hatte. Der Corellianer setzte ab und stellte das Glas wieder weg. Sein Kiefer spannte sich an, als seine Zähne aufeinander mahlten. "Das war schön!" Hatte sie das nicht genau so gesagt und damit den Kuss gemeint? Nein, er durfte jetzt keinen Rückzieher machen. Er musste dahinter stehen, um nicht wie ein Irrer dazustehen. Er wusste, was er wollte. Das war nicht nur der Alkohol!
Mark rutschte auf der Kante des Bettes noch etwas weiter vor, um ihr näher sein zu können. Er nahm ihr ihr Glas aus der Hand, stellte auch dieses Weg, wandte sich ihr wieder zu, griff nach ihr und zog sie mühelos zu sich auf den Schoß.

"Ich fand es auch schön!"

, griff er endlich ihre Worte auf. Es hatte sowieso zu lange gedauert, dies zu tun. Zärtlich strich er ihr einige Strähnen aus dem Gesicht, während sie sein rechter Arm um die Taille herum stützte.

"Ich würde es gerne wiederholen."

Diesmal bat er um ihre Erlaubnis. Es war ihre Entscheidung. Er würde sie nicht drängen. So war er nicht.



.:: Coruscant | Jedi-Tempel | Elises Quartier | mit Elise ::.
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Eli's Quartier - mit Markus

Welche Kraft steckte wohl hinter so einer mechanischen Erweiterung des eigenen Körpers? Welche unbekannte Variable musste man seiner eigenen ursprünglichen Kraft hinzuaddieren, um auf ein Ergebnis zu kommen? Sie wusste es nicht, konnte sie auch nicht, denn zu ihrem Körper gehörte noch alles, was auch ursprünglich da war. Alle Gliedmaßen und Organe. Der Versuch dieser Situation mit Optimismus zu begegnen scheiterte kläglich, denn Mark schien wirklich ernste Bedenken deswegen zu haben. Eli würde darauf Rücksicht nehmen, wenn sie daran dachte, aber sie würde deswegen jetzt nicht so tun, als hätte er nur einen Arm. Das wäre nicht wertschätzend gewesen. Einzig und allein ein ruhiges Nicken quittierte den Kommentar, dass sie es nicht unterschätzen sollte.

"Naja, du siehst auf jeden Fall nicht wie ein alter Mann aus."

sie lächelte erneut. Es gefiel ihr, den Corellianer zu necken. Irgendwie, nein nicht nur irgendwie, hatte es seinen Reiz den sonst so korrekten, standhaften und distanzierten Jedi-Wächter ein wenig zu sticheln. Die beiden saßen nun voreinander, er auf dem alten Bett und sie auf dem Hocker, den die Alderaanerin sonst immer neben der Koje stehen hatte. Er war ihr 'Stuhl', der Ort auf den die Sachen des Tages flogen, wenn sie erschöpft in ihr Quartier zurück kehrte und keine Lust mehr auf Ordnung machen hatte.

"Ich glaube so weit sind wir gar nicht auseinander und dein Alter ist wirklich das letzte Argument, dass mich davon abhält-"
sie verschluckte einen riesigen Kloß "bei dir zu sein." Noch umschipperte sie es, auszusprechen was offensichtlich war. Da war noch immer keine ganze Gewissheit. Und würde sie an diesem Abend welche finden? Ging das überhaupt? Eli war, das wusste auch Mark, absolut. Es war etwas absolut gut oder es war etwas absolut schlecht. Genau so war Geduld etwas, dass sie gerade erst noch mühsam lernte. Deswegen konnte es keine absolute, sofortige Gewissheit darüber geben, wo genau die beiden jetzt standen.

Sie konnte klar denken. Ihr Sprachzentrum und ihre motorischen Fähigkeiten hatten schon etwas unter den Volumen-Prozent gelitten, aber sie war dennoch in der Lage die Situation, so wie sie war, wahrzunehmen. Als die bauchige Flasche noch voller war, hatte sie noch an einen Ausrutscher gedacht, ein Ausdruck der Einsamkeit und ein 'Versehen.' Doch das war Blödsinn. Man fiel nicht einfach auf den Mund von jemand anderem. So etwas passierte nicht. Und außerdem war Mark nicht sternhagelvoll hier eingetroffen. Selbst jetzt konnte man ihm das nicht unterstellen. Als sie noch einen Schluck aus dem Glas genommen hatte, war er dazu übergangen, die Gefäße beiseite zu stellen. Die Böden der Gläser waren noch benetzt, doch eigentlich hatte auch sie kein wirkliches Verlangen mehr danach, sich auch noch vollständig abzuschießen. Es reichte ihr, dass sie den Gedanken an ihre Vergangenheit wieder herunterspülen konnte. 'Huch.'

Ihr Herzschlag erhöhte sich erneut. Sie nahm ihn überdeutlich wahr. Das Pochen war gleichmäßig schnell und sie konnte sogar ihre Stirn pulsieren hören, auf der eine Ader quer verlief. Sie bekam eine Gänsehaut, als er sie hochzog und direkt zu sich heran. Sie saß nun auf seinen Beinen, stützte sich mit Knien und Schienbeinen auf dem Bett ab. 'Das war wirklich sehr nahe.' dachte sie. Überrascht vom Vorstoß ihres attraktiven Gegenüber, starrte sie erneut in seine weit geöffneten Augen.

"Ich fand es auch schön!"

Mit fester Stimme erwiderte er die Bestätigung auf ihre Wertung, was wieder dazu führte, dass sich eine Menge Glückshormone in ihren Bauch ergossen. Konnte etwas, dass sich so richtig anfühlte falsch sein? War das immer noch nur eine Laune des Wächters, jetzt da er bestätigt hatte, was auch sie schon empfand und offen ausspeicherte? Warum hatte sie es denn gesagt? Genau, weil sie ihm zeigen wollte, dass es für sie eben kein Versehen war, oder? Dass er jetzt das Gleiche tat, überzeugte sie von ihrer Intension. Sie schloss die Augen, als Mark sanft zwei Strähnen aus ihrem Blickfeld hob. Seine Berührung war elektrifizierend. Er schien wirklich zu wissen, was er tat und ohne ein weiteres Wort neigte sie sich noch ein wenig nach vorn. Sie spürte die Hand an ihrer Taille und ließ sich davon quasi nach vorn führen. Leidenschaflich fuhr sie ihm durch die Haare und endete damit, dass ihre beiden Hände schließlich auf seinem Unterkiefer lagen. Tiefer als noch zuvor. Die zierlichen, weichen Hände der Alderaanerin hielten seinen Kopf fest. Sie schaute ihn mit neugierigen Blicken an, analysierte seine Konturen, seinen Blick, den stoppeligen Bart, die Narben. Noch immer empfand sie kein Übel, keinen Fehler, keine Schmach. Sie legte ihre Stirn an seine. Diesmal war er keine zwei Köpfe größer mehr. Sie war aufgesessen und er auf dem Federbett eingesunken. Es war ein wundervoller Augenblick. Kraftspendend, balsamierend. Da waren auf einmal so viele Emotionen, die sie zuvor nie so intensiv verspührt hatte. Und gerade jetzt wo sie dabei war, ihre Gefühle wieder in den Hintergrund zu rücken, als sie sich vorgenommen hatte, wieder einhundert Prozent auf den Orden und ihre Pflichten zu verwenden, da passierte ... das.

Sie hatte kurz die Augen geschlossen, sog so viel von dem Moment in sich auf wie sie konnte. Als sie sie wieder öffnete, berührte sie seine Lippen mit ihren erneut, doch viel leidenschaftlicher als vorher. Eins, zwei, drei, vier. Ihr Brustkorb bebte, kein Muskel zitterte mehr. Keine Unsicherheit war mehr da. Der Alkohol ließ sie nur den Mut fassen, diesen Schritt auch wirklich zu wagen.

Coruscant - Jedi-Tempel - Eli's Quartier - mit Markus
 
[Coruscant - Untere Ebenen - Durchgangsstraße] Tyris, Alicia, Nono, unbekannte Angreifer

Tyris wagte sich aus seiner Deckung. Auf die Frage, ob er den unbekannten Angreifer, einen Rodianer, kenne, schüttelte der 35-jährige nur den Kopf. Nichtsdestotrotz ließ er es sich nicht nehmen, den Leichnahm provisorisch auf Zeichen jedweder Art zu untersuchen, die die Herkunft des Schützen klären könnten. Ohne zu zögern, packte er den toten Körper am Kopf und drehte ihn so, dass er den Nacken sehen konnten. Die Tasche die darunter lag, schob er zur Seite, woraufhin dieser Spinnenkerl, der Alicia begleitete, sie als Seine identifizierte.
Währenddessen fand Tyris eine kleine Brandwunde, die ganz wie ein Symbol aussah. Was genau es war, war schwer zu erkennen, vielleicht hatte er es entfernen lassen? Zur Sicherheit machte der Geschäftsmann ein paar Aufnahmen von dem Alien und dem Mal mit seinem Holocom. Er nahm sich vor, es sich später einmal genauer anzusehen.


Der Hararch schien noch nie in der echten Welt gewesen zu sein, denn die Verwunderung, warum man überhaupt "auf ihn schoss" war deutlich herauszuhören. „Herzlichen Glückwunsch, du wurdest hiermit das erste Mal beschossen", kommentierte Tyris trocken, wenn nicht sogar mit ein wenig Sarkasmus in der Stimme. Ungeniert griff er in die Manteltasche des Rodianer und beförderte eine Hand voll Credits zutage, die er dem Naivling zuwarf. „Glaube, dass gehört dir." Jetzt untersuchte er den Mantel weiter, fand aber nichts. „Glaube deine ID und deine Sachen sind endgültig weg - mit der ID kann ich bestimmt helfen, und Kleidung? Alicia? Hat der Orden nicht eine Kleiderkammer oder sowas?" Jetzt wandte er sich an die Jedi. „Alles gut bei dir?" Leichte Sorge schwang in seiner Stimme mit. Hätte er das nicht als allererstes fragen sollen? Einerseits, ja, aber andererseits? Er wusste, dass sie sich verteidigen konnte - dass hatte er leider auf schmerzhafte Weise auf Naboo erfahren. Ein Gesicht tauchte vor seinem inneren Auge auf. Samara. Mit einem Surren leuchtete eine rote Klinge auf. Trauer, Wut, Enttäuschung - eine wilde Mischung aus allen möglichen Emotionen kochte kurz hoch und er wandte sich ab, schloss die Augen.
Es dauerte etwas, bis er sich wieder fing. In der Zwischenzeit hörte er, wie sich Sirenen näherten.


„Und jetzt", fragte er die beiden „Mitverschwörer".

[Coruscant - Untere Ebenen - Durchgangsstraße] Tyris, Alicia, Nono, unbekannte Angreifer
 
.:: Coruscant | Obere Ebenen | Außenstelle des Innenministeriums der Neuen Republik | (Verhör-) Raum 205 | mit Commander Souls, Agent Oddy und Ladder (NPC) ::.



Raum 205 bot alles, was ein Verhör benötigte. Es war ein karger Raum in monotonem grau, doch die Stimmung stand und fiel ohnehin auf Grundlage der Interaktion der Personen, die sich in dem Raum einfanden. Der Raum war bloßes Mittel zum Zweck, Funktionalität war das einzige was zählte. Tramas führte Ladder trotz des Widerstandes, den der Journalist weiterhin bot, durch das Zimmer und deutete dem Mann auf Geheiß von Commander Souls auf den Stuhl, auf dem Ladder für die nächsten Minuten Platz nehmen sollte. Nur mit abermaliger Beanstandung und folglich zwei nachdrücklichen Griffen setzte sich dieser schließlich.

Tramas entschied vorerst hinter dem Journalisten stehen zu bleiben.
‚Physisch gefesselt, psychisch labil – Einschreiten gegebenenfalls notwendig‘, befand der junge Agent. Es war bislang seine Aufgabe, sich direkt mit dem Journalisten auseinander zu setzen, dann sollte er bei Bedarf auch weiterhin dieser Aufgabe nachgehen. Damit wollte er Commander Souls jedoch nicht ihre Fähigkeiten absprechen.
Er blickte flüchtig zur Tür, durch die sie hereingetreten waren, und fand in dessen Nähe den unbekannten Mann aus Sektion 02. Er war gerade im Begriff sich zu setzen. Für Tramas war es immer noch ein Rätsel, was genau seine Anwesenheit veranlasste. Natürlich war er der offizielle Sprecher und somit derjenige, der von Ladder offenkundig als Personifikation des NRGD angefeindet wurde, aber musste er daher bei dem Verhör anwesend sein? Tramas fand keine zufriedenstellende Antwort. Es war nicht logisch.

Ohne Umschweife hatte sich Commander Souls währenddessen zu dem Computer einschließlich Aufzeichnungsgerät bewegt und das System hochgefahren. Die Technik kannte Tramas, sie war recht simpel.
‚Systemkalibration durch höchstwahrscheinlich korrekte Antworten in Kombination mit Gesichtspunkt- und Vitalparameteranalyse‘, fasste ein schneller Gedanke, das bevorstehende Prozedere zusammen.
Ladder war offensichtlich irritiert, ob der Einfachheit der Fragen, die ihn zum Einstieg ereilten, doch viel mehr bewunderte der junge Agent, die Stringenz und Geradlinigkeit, mit welcher Commander Souls ihre Befragung durchsetzte. Sie ließ sich keineswegs aus der Ruhe bringen, etwas was er ohne Frage noch zu lernen hatte. Hätte er das Verhör derart entspannt begonnen? Ihm sprangen viele Gedanken – allzu viele Gedanken – durch den Kopf. Auch darauf fand er keine Antwort. Er wusste es nicht.

‚Imperial Combat? Ehemalige Propaganda-Zeitschrift, Schwerpunkt Schlacht- und Kriegserfolge der Imperialen Streitkräfte‘. Tramas machte sich in Gedanken eine neue Notiz über Ladder. Je größer der Datensatz an Informationen war, umso klarer wurde die Auswertung. ‚Mehr Daten, mehr Beweise, mehr Beweislast, mehr Optionen, mehr Verstrickungen, mehr…‘ War es tatsächlich so einfach? Verwundert über sich selbst schluckte Tramas den trockenen Kloß, der sich gesammelt hatte, hinunter. Was war los?

‚Honey House? Coruscant, untere Ebenen, Bar – Bordell – ehemaliger Jedi-Zufluchtsort – Gedenkstätte‘, ratterten die ihm bekannten Informationen durch den Kopf. Was hatte das mit den jüngsten Ereignissen zu tun? Der Journalist wird sicherlich über viele regionalen Themen berichtet haben und mit Sicherheit über jene, die mit größter Brisanz einhergegangen waren. ‚Hohe Wahrscheinlichkeit über Beteiligung an Berichterstattung‘, befand Tramas daher. Aber was hatte es mit der gegenwärtigen Situation zu tun? ‚Mehr Daten, mehr Beweise, mehr Beweislast, mehr Optionen, mehr Verstrickungen, mehr…‘ Der Gedankenstrang schlich sich erneut in den Vordergrund. War es nicht immer so einfach? Es war eine Spur Unsicherheit, die bei diesem Gedanken tiefes Unbehagen in ihm auslöste. ‚Doch‘, kam der nächste Gedanke angeschossen, der ihn mit Entschlossenheit aus dem Strudel des Grübelns reißen sollte. ‚Datenerhebung bestimmt Datensatz. Fragen bestimmen Antworten.‘ Alles hing rein davon ab. Worauf zielte Commander Souls also ab?

"Worüber reden Sie? Was hat das Honey House mit der Tierarztpraxis zu tun, die von der Republik angegriffen wurde."

Da eröffnete sich Tramas die Erkenntnis über das Vorgehen des Commanders. Ladder reagierte mit ähnlicher Verwirrung wie Tramas durch die chaotische Wolke aus Gedanken, die den jungen Agenten von innen vernebelte. Der Journalist stellte unweigerlich den Zusammenhang zur jetzigen Situation her. Zu dem, was er wusste und während der Pressekonferenz angerissen hatte.
‚Fakten-basierte Provokation, kein Schüren von Gerüchten – Vorenthaltung von Information.‘

Als dann Commander Souls die Rolle des Sprechers vom NRGD erklärte, schloss sich ein weiterer Kreis.
Agent Oddy, ertönte der Name in Tramas Gedanken. Er blickte den jungen Mann an, wie er weiterhin ruhig an der Tür saß, und prägte sich den Namen zu dem Gesicht ein. Würde sich das Kalkül des NRGD etwa bezahlt machen? Es war das eine Unwissenheit zu spielen, es war etwas Anderes unwissend zu sein. Mit Übung war ersteres sicher zu erlernen, letzteres bedurfte dagegen keines Aufwands aber… ‚gravierender Vertrauensbruch möglich‘, kommentierte Tramas in Gedanken, ehe eine weitere Schlussfolgerung ihn ereilte. War deshalb Agent Oddy anwesend? Nicht zuletzt war nicht nur Sektion 02 im Allgemeinen, sondern insbesondere ihm als Sprecher eine Vertrauensprobe gestellt worden.

Ladder war unruhig, nach Tramas Einschätzung brauchte er jedoch nicht zu intervenieren. Sein Blick wanderte daher erneut zu… Agent Oddy. Wie würde er auf die Erläuterungen von Commander Souls reagieren?
‚Versteckte Vertrauensstiftung – bisher keine Veränderung in Mimik oder Körperhaltung.‘



.:: Coruscant | Obere Ebenen | Außenstelle des Innenministeriums der Neuen Republik | (Verhör-) Raum 205 | mit Commander Souls, Agent Oddy und Ladder (NPC) ::.
 
Coruscant – Jedi-Tempel – Gänge - mit Siva und seeeeehr viel Eiscreme

Nur schlechte Laune hatte an diesem Abend also nichts zu suchen? Eowyn lächelte leicht und ein bisschen wehmütig. Nun ja, was war schon schlechte Laune? Das war definintiv Definitionssache. Ob ihre Laune schon darunter fiel? Die war zwar nicht aggressiv oder polternd, aber doch zumindest eher still und erschöpft. Eine Partylepusa war sie bei weitem nicht - sonst nicht, und heute erst Recht nicht. Sie würde die Stimmung sicher nicht gerade heben - und ob ihre Stimmung sich hob, wenn sie sich mit Leuten unterhielt, die sie nicht kannte? Zu bezweifeln.
Siva behauptete zwar, dass Rang und Titel auf diesem Abend nichts verloren hatte, doch...
Seid Euch da mal nicht so sicher, dass jede das vergessen kann. Sie schüttelte den Kopf. Für manche ist das vielleicht schwerer als gedacht, und ich kann das auch nachvollziehen. Ob sie selbst, damals, als neunzehnjährige, mit jemandem damals schon so berühmten wie Rätin Chesara gefeiert hätte? Sehr, sehr, unwahrscheinlich. Und bevor der ganze Abend in einer peinlichen Situation endet, halte ich mich doch lieber fern. Dann hatten alle ihren Spaß, und die Sache war geritzt. Niemand musste sich Gedanken machen, ob das, was man gerade tat oder sagte, später noch einmal auftauchen würde, wenn es um Jedi-Dinge ging. Sie würde diese Party ganz sicher nicht sprengen, nein.

Eowyns Hände wurden langsam richtig kalt, gleichzeitig hoffte sie, dass das Eis nicht schmelzen würde, bevor es gegessen wurde. Nun ja, falls doch, konnten die Anwesenden ein paar Trainingseinheiten einschieben und es wieder gefrieren lassen... auch eine Möglichkeit, sein Speiseeis zu bekommen. Ein Wunder eigentlich, dass Ian sich damit noch nicht beschäftigt hatte.
Ian... immer wieder führten ihre Gedanken sie zu ihm zurück, und Eowyn spürte, wie sie sich nach ihm sehnte. Dabei hatten sie sich vormittags zuletzt gesehen, es war nicht lange her. Trotzdem, die Ereignisse des Tages waren vermutlich zu aufreibend gewesen. Sie wünschte, er wäre in ihrem Quartier und sie brauchte bloß ein paar Türen weitergehen, um sich in seine Arme zu schmiegen, aber er hatte es auch genauso verdient, einmal herauszukommen und das Leben draußen zu genießen. Und außerdem... sie war sich beinahe sicher, dass es ihm ziemlich recht wäre, wenn sie diesen Abend nutzen würde, um ihn mit anderen Frauen zu verbringen. Selbst, wenn er da wäre. Es wirkte wie eine Art Fügung, dass dieser "Mädelsabend" ausgerechnet an dem Abend stattfand, an dem Ian fern vom Tempel war, aber gleichzeitig war Eowyn sich sicher, dass die Macht garantiert nicht solche Wege ging, um sie auf eine Party zu bringen. Der Gedanke an sich war schon ziemlich albern.

Siva schlug vor, nur kurz hineinzugucken - und Eowyn als ihr "Mitbringsel" auszugeben war schon eine durchaus... interessante Idee. Aber eine, auf die sie garantiert nicht eingehen würde - sie war ja kein Ding.
Ihr habt doch das hier, sie hob ein wenig die Arme mit dem Eis an, dabei, ich denke, das ist genug. Das ist durchaus ein gutes "Mitbringsel", wenn Ihr mich fragt. Eiscreme war schließlich durchaus sehr lecker, und wenn Eowyn länger darüber nachdachte, vielleicht würde sie sich später in der Kantine auch welches gönnen. Und ich... sie zuckte mit den Schultern, hätte gar nichts dabei, also wäre es ohnehin noch unhöflicher. Sie sah beinahe Ians tadelnden Blick, wie er sie kopfschüttelnd ansah und mit dem Kopf zur Tür hin nickte. 'Mach, los, geh da rein und amüsier dich', sollte dieser Blick wohl sagen, aber Eowyn verschloss die gedanklichen Augen davor. Ian war nicht hier. Und sie war wirklich nicht in der Stimmung für ausgelassenes Treiben. 'Ich würde mich da eh nicht amüsieren!', antwortete ihr Geist auf den imaginären Ian, der einfach nicht verschwinden wollte, und sie wandte ihre Aufmerksamkeit energisch voll und ganz der Tür zu.
Das Zimmer hatte eine Klingel - interessant - und Eowyn gab ihr mit der Macht einen kleinen Stupser, um sie zu betätigen.


Coruscant – Jedi-Tempel – Gänge - vor Sunas Zimmer, mit Siva und seeeeehr viel Eiscreme
 
Coruscant – Jedi-Tempel – Gänge - vor Sunas Zimmer, mit Eowyn und seeeeehr viel Eiscreme

Hui, Eowyn fand eine Menge Gründe nicht auf den Abend zu gehen. Dabei hätte sie doch einfach sagen können, dass sie keine Lust hatte. Warum sich so vielsatzig ausdrücken, wenn man das ganze doch ganz einfach beenden konnte? Manchmal verstand Siva nicht, warum es da so viele Worte brauchte. Um sich selber noch mal zu überzeugen, dass man keine Lust hatte? Oder um zu versuchen sich zu rechtfertigen, warum man etwas nicht tat. So was war quatsch. Eine Rechtfertigung brauchte es nicht, denn wie das Wort Recht, dass in Rechtfertigung ja mit drin war, gab es a) kein Recht, dass behauptete, dass man etwas tun musste, worauf man keine Lust hatte, b) hatte man das gute Recht nein zu sagen und fertig. Rechtfertig-ung also.
"Peinlich wird's nur, wenn alle total verkrampft sind," merkte Siva trotzdem an. "Aber wenn ihr keine Lust habt, müsst ihr ja nicht mitmachen. Gibt ja keine Teilnahmepflicht. Dann wäre ich auch nicht dabei." Man konnte schließlich niemanden dazu zwingen Spaß zu haben, weil jeder Spaß anders definierte.

Das Eis sollte als Mitbringsel genügen? Ne, ne, ne. Ein Gastgeschenk mitzubringen war manchmal total wichtig. Siva wusste nicht, welcher Spezies Suna angehörte, aber vielleicht würde sie es verschmerzen, dass Siva kein Geschenk dabei hatte. Wenn es doch störte, konnte sie das ja nachreichen, nicht dass sie am Ende noch jemanden beleidigte oder kränkte. Während ihrer Zeit zwischen den Planeten, wie die Zabrak sie so schön genannt hatte, hatte sie allerlei mitbekommen. Vor allem, wie unterschiedlich verschiedene Spezies waren. Kein Wunder, dass es so viele Unruhen gab. Denn irgendwie gingen ganz viele davon aus, dass sie und ihre Art Dinge zu handhaben das Nonplusultra waren. Was für ein Trugschluss!

"Och, ich finde, ich habe Eis in den Armen, Ihr habt Eis in den Armen. Theoretisch hat dann jede von uns die andere und Eis mitgebracht. Daran würde es also nicht scheitern..." Nur an der Unlust, aber das Thema hatten sie ja schon. Eowyn klingelte mit der Macht und Siva wartete gespannt darauf, wer die Tür öffnen würde. "Wetten da ist schon eine Rätin drin?" Schließlich waren Räte auch nur Wesen die Spaß haben wollten. Was war also besser, als einen Mädelsabend zu besuchen, an dem man bewies, dass man nicht in einem Elfenbeinturm saß. Nein, wer sich zum einfachen Volke begab (irgendwo hatte sie so was mal gelesen), der machte sich doch schon wesentlich beliebter.

Coruscant – Jedi-Tempel – Gänge - vor Sunas Zimmer, mit Eowyn und seeeeehr viel Eiscreme
 
Zurück
Oben