Ring von Kafrene

[Ring von Kafrene | Raumstation | Stellarian Prime | Ebene 5O – Lager der Söldner | Lieutenant Commander Arkadi Duval, NRGD-Team, Bane, Charlie, Pumpkin, Ral

Die Blasterpistole in Arkadis rechter Hand blieb unerschütterlich und ruhig auf Pumpkin gerichtet, bei einem Killerdroiden, der möglicherweise von der „Königin“ von Kafrene korrumpiert worden war, wollte der blonde Agent kein Risiko eingehen. Falls sich die ockerfarbene Maschine in irgendeiner Form verdächtig verhalten sollte, würde er nicht zögern, abzudrücken und sie so schnell und gründlich wie möglich in Altmetall zu verwandeln. Viele unterschätzten Droiden, schenkten den allgegenwärtigen praktischen Helfern im Alltag kaum Beachtung, aber das war ein fataler Fehler, wie man beim Geheimdienst rasch lernte. Es musste nicht mal ein Attentätermodell sein, ein mit unauffälligen Abhörgeräten versehener Reinigungsdroide zur richtigen Zeit am richtigen Ort konnte für verheerende Schäden sorgen. Als Soldat an der unsichtbaren Front lernte man, dass Paranoia gerade genügend Vorsicht war, nicht umsonst hatte Arkadi von Anfang an Bedenken gehabt, was Pumpkin anging. Immerhin hatten sie es auf Kafrene mit einer ebenso fortschrittlichen wie größenwahnsinnigen KI zu tun, technische Geräte vom Datapad bis hin zum Droiden waren damit besonders gefährdet und mussten entsprechend wachsam und misstrauisch behandelt werden. Sollte Pumpkin ihm irgendeinen Grund geben – irgendeinen - würde Arkadi schießen, aber der schlanke Mann mit den kühlen blauen Augen wollte auch nicht voreilig handeln, schließlich war der Killerdroide ein nützlicher Helfer und Arkadi konnte es sich nicht leisten, in dieser kritischen Situation kurz vor dem Sturmangriff eine wertvolle Ressource auf bloßen Verdacht hin zu eliminieren. Davon abgesehen würde eine Schießerei hier mitten im Lager ohne Zweifel unerwünschte Aufmerksamkeit erregen, noch etwas, das er und sein Team nicht gebrauchen konnten. Also entschied sich der Geheimdienstler, erst einmal abzuwarten und sich einen besseren Überblick über die Lage zu verschaffen, so konnte er auch Zeit schinden, bis seine Verstärkung eintraf. Den Blaster weiterhin auf Pumpkin gerichtet gab Arkadi dem Droiden also die Gelegenheit, sein Vorgehen zu erklären. Es sollte um seinetwillen besser eine gute Erklärung werden, dachte sich der blonde Mensch grimmig und sein Finger rückte kaum merklich näher an den Abzug.

Man musste Pumpkin zugute halten, dass er zumindest nicht so dumm war, eine offenkundig feindselige Aktion zu versuchen, dennoch spannte sich Arkadi etwas an, als die ockerfarbene Maschine ihren linken Arm und zeigte, dass er sich bereits ausgestöpselt hatte. Schon mal ein Anfang, aber kaum mehr als das. Die Stimme des Geheimdienstlers war eisig, bar jeder überflüssigen Höflichkeit.


„Langsam. Ganz langsam.“


Andere, weniger erfahrene und kaltblütige Angehörige von Sicherheitskräften hätten jetzt schon abgedrückt, nicht bereit, das Risiko zu akzeptieren, aber Arkadi wusste, dass Risiken in seinem Beruf unvermeidbar waren. Man konnte ihnen nicht aus dem Weg, sondern musste lernen, sie zu managen, sie zu kontrollieren, soweit das möglich war. Die ganze Haltung des ehemaligen Soldaten glich einem zu Sprung bereiten Nexu, Adrenalin brachte seine Aufmerksamkeit und Reflexe auf Höchstleistung. Es war eine seltsame Mischung aus demonstrativer Ruhe und fiebriger Erwartung, die er nur zu gut aus Gefahrensituationen kannte. Ein Teil von ihm schrie förmlich, dass er schießen sollte, die Gefahr eliminieren, aber noch war es nicht so weit. Noch nicht. Und statt zu feuern hörte der Agent also zu, lauschte aufmerksam und suchte nach Zeichen von Verrat oder Fremdkontrolle. Das war bei einem Droiden deutlich schwieriger als die bei einem Lebewesen, man konnte sich nicht an Gestik, Mimik und verräterischen Zeichen wie zuckenden Mundwinkeln und nervösen Seitenblicken orientieren. Arkadi blieb im Grunde nicht viel mehr übrig, als seinem Bauchgefühl zu vertrauen. Pumpkin setzte zu einer beschwichtigenden Erklärung an und behauptete, dass der Agent bereits tot wäre, wenn Arianna Trallok die Kontrolle hätte. Ein durchaus einleuchtendes Argument, aber dennoch zeigte er keine Ansätze, seinen Blaster zu senken.


Ich entscheide, wann ich meine Waffe senke. Unsere Gegnerin ist clever – ihr sind auch langfristige Täuschungsmanöver und Spielchen zuzutrauen. Red weiter und keine hektischen Bewegungen.“


Nein, überzeugt war Arkadi noch lange nicht und er warf einen raschen Blick auf die erstaunlich große und komplexe Konstruktion, die Pumpkin mit vergleichsweise einfachen Mitteln erbaut hatte. Der Droide war talentiert, kein Zweifel, und unter anderen Umständen hätte er für seine Mühen vielleicht ein Lob kassiert, aber nicht jetzt. Mit mechanischer Nervosität und etwas, das Empörung ähnelte, fuhr Pumpkin fort, offenbar waren während der Verbindung von einem Unbekannten Daten gestohlen worden. Es musste nicht zwangsläufig Arianna Trallok gewesen sein, aber sie war die nahe liegenste Verdächtige. Hatte Pumpkin nicht damit gerechnet, dass seine Bemühungen auffallen würden? Eine schlichte Fehlentscheidung ohne böse Absichten? Möglich, aber genau so gut konnte der Droide sie alle verraten haben, der Versuch, die Kommunikation mit Nani wieder aufzubauen, bloß ein Vorwand. Momentan wollte Arkadi nichts ausschließen, also hörte er einfach aufmerksam weiter zu. Pumpkin schien für einige wenige Sekunden nach Worten zu suchen – ein erstaunlich organisches Verhalten – und gestand dann missmutig ein, dass er einen Fehler gemacht hatte und denjenigen bestrafen wollte, der diesen Fehler ausgenutzt hatte. Es „klang“ ehrlich, aber das taten die meisten guten Lügen und Arkadis Augen wurden ein wenig schmaler, als der ockerfarbene Killer eher am Rande erwähnte, dass bei ihm keine Programme hochgeladen worden waren und sich der Schaden vermutlich in engen Grenzen hielt. Eine Beschwichtigung, ohne Zweifel, aber sie konnte durchaus wahr sein. Arkadi hielt inne und wägte nüchtern ab, er hatte keine Beweise, dass Pumpkin kompromittiert worden war, aber auch keine Möglichkeit, das ad hoc zu überprüfen. Dafür brauchte er Nani oder zumindest eine Verbindung zu ihr. Ein Moment verstrich, ein weiterer...dann nickte der Agent knapp und senkte betont langsam seine Waffe, verstaute sie aber noch nicht.


„Ihre Initiative wäre unter anderen Umständen lobenswert, aber Sie haben einen schweren Fehler gemacht, Pumpkin. Wir können nur hoffen, dass Ihre Einschätzung korrekt ist. Ich sage es ganz offen: Bis Nani eine gründliche Analyse durchgeführt hat, traue ich Ihnen nicht. Sie werden nochmal alle internen Diagnosen durchlaufen lassen und einen Neustart durchführen, und dann folgen Sie mir. Sollten ich etwas bemerken, dass mir verdächtig vorkommt...“


Arkadi musste den Satz nicht vollenden, denn just in diesem Moment wurde die Zeltplane hinter ihm zur Seite geschoben und das Geräusch von Stiefeln war zu hören, als sich der Rest seines Teams in Stellung begabt, die Waffen gezückt, aber ansonsten abwartend. Die Botschaft war klar: Von nun an stand der Droide unter Bewährung. Arkadi würde versuchen, so schnell wie möglich wieder Kontakt mit Nani zu bekommen, damit die Slicerin ihre eigenen Tests durchführen konnte, aber dafür blieb vielleicht keine Zeit mehr, denn wie auf Stichwort begann eine Sirene zu heulen, ein schrilles, unmöglich zu ignorierendes Geräusch, gefolgt von blechernen Befehlen aus Lautsprechern. Draußen vor dem Zelt kam Hektik auf, Waffen wurde aufgesammelt und geladen und Söldner eilten los, ihre Schritte hallten weit. Es fing also an – früher als erwartet. Arkadi unterdrückte einen leisen Fluch und warf stattdessen einen knappen Blick auf sein Chrono, bevor er sich umdrehte. Seine ruhige, autoritäre Stimme vermittelte in dieser kritischen Situation Sicherheit, half, Ordnung in das Chaos zu bringen. Der Agent beschönigte nichts, sprach sachlich und klar. Jetzt war nicht der Moment für Spielchen.


„Das ist das Signal zum Sturmangriff. Wir mussten damit rechnen, dass unsere Vorbereitungen nicht abgeschlossen sein würden, aber das wird uns nicht daran hindern, den Plan umzusetzen. Kommunikation mit Ral und Nani ist derzeit nicht möglich, wir handeln also de facto auf eigene Faust, aber das Vorgehen bleibt gleich. Wir schließen uns der ersten Angriffswelle an, ganz die todesmutigen Freischaffenden, die wir vorgeben zu sein. Rechnen sie mit heftigstem Abwehrfeuer und Eigenbeschuss – die Freischaffenden und damit wir sind in den Augen der Söldner entbehrlich. Bleiben sie in Bewegung und unvorhersehbar, Stillstand bedeutet Tod. Egal, was passiert: Nicht anhalten. Nicht für eine Sekunde.“


Arkadi machte eine kurze Pause, blickte in die Gesichter der Anwesenden und nickte langsam, als er demonstrativ seine Blasterpistole hob und sie entsicherte. Das markante Geräusch machte mehr als deutlich, dass es kein Zurück gab.


„Ich weiß, dass dieser Moment schwierig ist. Und ich weiß, dass unsere Lage hoffnungslos scheinen mag. Aber wir haben ein Ass im Ärmel: Sobald wir nah genug am Stützpunkt des „Erzengels“ sind, wenden wir unsere Waffen gegen die Freischaffenden der ersten Welle. Sie werden nicht mit einem Angriff von hinten rechnen und leichte Beute sein – und unsere Ticket zur Basis. Machen sie sich bereit. Es geht los.“


Keine Plattitüden, keine Versprechungen von Ruhm und Ehre, kein Versuch, die Situation schön zu reden. Nur die reine Wahrheit, das wohl kostbarste Gut der Geheimdienste. Auch sie war eine Trumpfkarte, die man nur einmal ausspielen konnte. So oder so, die Schwelle war überschritten. Sie konnten nicht im Lager bleiben, ohne aufzufallen und entweder zum Kampf gezwungen oder als Deserteure hingerichtet werden, bei Drückebergern kannten die Söldner keine Gnade. Also setzte Arkadi sich an die Spitze des Trupps, schlug die Zeltplane zur Seite...und trat mitten hinein in das Chaos. Lautstark wurden Befehle gebrüllt, als Unterkommandanten ihre Einheiten vorwärts trieben, Dutzende, wenn nicht Hunderte von Stiefeln knallten auf den Boden, als Waffen, Munition und andere Ausrüstung verteilt wurden und sich die einzelnen Teams von Freischaffenden zusammenstellen. Letzte Inspektionen von Rüstungen und Blastern, hier und da ermutigende Worte, ein Schulterklopfen und das Versprechen von Credits, Ruhm und Huren im Überfluss, wenn man den Angriff überlebte. Lügen. Es war ein Himmelfahrtskommando und die Freischaffenden nicht mehr als Kanonenfutter, das für Ablenkungen sorgen sollte, während die wahren Angreifer in Stellung gingen. Die drei Söldnerteams hielten bewusst Abstand zu dem „verlorenen Haufen“, der ein oder andere ein wenig mitleidig, die meisten aber lediglich mit kühler Geringschätzung. Arkadi ignorierte sie und marschierte mit seinem Team entschlossen zum Sammelpunkt an der Barrikade, sie bahnten sich ihren Weg bis fast an die Spitze und reihten sich dann ein. Die fiebrige Nervosität vor einer Schlacht hing wie ein Gewitter in der Luft, Arkadi konnte sehen, wie einige Freischaffende leise Gebete und Beschwörungen murmelten, in zahlreichen verschiedenen Sprachen. Andere kippten kleine Fläschchen mit Kampfdrogen herunter, um sich auf naturwissenschaftliche Weise vor Furcht und Panik zu schützen, der ein oder andere begnügte sich wohl auch mit starkem Alkohol. Aufgeregte Frischlinge fummelten unsicher an ihren Waffen, führten zum wohl hundertsten Mal die Überprüfung durch, auch das ein Ritual mit zitternden Händen gegen die Angst. Bei manchen war der Druck zu groß, sie übergaben sich geräuschvoll und mussten von ihren nicht minder blassen Kameraden gestützt werden. Eine kleine Minderheit kollabierte völlig, versuchte, sich aus dem Pulk bunter Uniformen, Kleidungsstücke und Rüstungen zu lösen, wurde aber zurück in die Formation geschubst und gestoßen. Es gab kein Zurückweichen.


„Sechzig Sekunden! Sterbt anständig, Freischaffende!“


Brüllte ein bulliger Söldner über den Lärm hinweg und jetzt wurde auch dem Letzten klar, was bevorstand. Manch einer fing an, zu knurren oder die Zähne zu fletschen, sich gegen die Brust zu klopfen, um in Kampfstimmung zu kommen. Blaster wurden angelegt, Köpfe gesenkt, Muskeln spannten sich an. Zwanzig....zehn...Ein schrilles Pfeifen erklang und die Barrikade öffnete sich, entfesselte die nur mühsam gebündelte Energie und mit einem Schrei, einem ohrenbetäubenden Kriegsgebrüll aus Dutzenden Kehlen, stürmten die Freischaffenden vorwärts auf die Brücke, eine lebende Welle. Das erste Opfer schaffte gerade einmal zwei Schritte, bis ihn ein Schuss aus einem Präzisionsblaster wie ein Spielzeug zurückschleuderte, aber so dicht gepackt waren die Angreifer, dass er einfach mitgetragen wurde. Ein Inferno begann, als Blasterfeuer einem tödlichen Hagelschauer gleich auf die Freischaffenden einprasselte. Arkadi verlor völlig die Übersicht, er taumelte, rannte, stolperte, weite, einfach nur. Ein Schuss fällte den Söldner neben ihm, einen Trandoshaner, dessen Fauchen einfach verstummte, ein weiterer Schuss raste nur knapp an dem Agenten vorbei und brannte sich in den Brustpanzer eines menschlichen Freischaffenden. Arkadi packte den taumelnden Mann und riss ihn vor sich, als lebenden Schild, gerade noch rechtzeitig. Zwei Schüsse, wie Faustschläge, ließen den Agenten stolpern, aber nicht fallen. Jetzt setzte das Gegenfeuer ein, sowohl der Freischaffenden als auch der professionellen Söldner mit schweren Waffen, und die Schüsse aus der Festung des „Erzengels“ wurden ein wenig schwächer. Rasch nutzte der blonde Mann die Gelegenheit, ließ seinen toten Schild fallen, kletterte über drei Tote und rannte weiter. Die Reihen waren dezimiert worden, besonders hinter ihm, aber die Spitze der Angriffswelle kam voran. Jeder Schritt wurde mit Blut bezahlt, aber sie kam voran und würde vielleicht sogar zum „Erzengel“ durchkommen, wider aller Erwartungen. Natürlich nur, solange keine weitere Partei in den Kampf eingriff...

Arkadi versuchte, das Pfeifen in seinen Ohren und die Schmerzensschreie zu ignorieren, und sah sich rasch um. Seine Leute waren noch am Leben, jedenfalls soweit er das sehen konnte, und über den Lärm und das Chaos aktivierte der blonde Mann die Komlink-Verbindung zu allen, während er seine Blasterpistole anwinkelte und zielte.


„JETZT!“


Ein einziges Wort, in dem Kampf so beliebig wie jedes andere, aber es genügte. Sein Team wusste, was zu tun war. Und Arkadi wusste es auch. Vor ihm rannten drei Freischaffende in lockerer Formation, feuernd rückten sie vor, gänzlich auf den „Erzengel“ konzentriert und nicht auf das achtend, was hinter ihnen passierte. Sie waren tot, bevor sie in dem Lärm auch nur gemerkt hatte, dass Arkadi ihnen in den Rücken schoss, polternd fielen sie zu Boden und gaben den Blick auf ihren Mörder frei, der sich ohne Zögern oder Skrupel nach neuen Opfern umsah und sie auch fand. Die Speerspitze des Angriffs bekam es mit einem neuen Feind zu tun...und der „Erzengel“ mit einem neuen Verbündeten.


[Ring von Kafrene | Raumstation | Stellarian Prime | Ebene 5O – Brücke zum Stützpunkt des „Erzengels“ | Lieutenant Commander Arkadi Duval, NRGD-Team, Bane, Charlie, Pumpkin, Ral, viele Freischaffende (tot und lebendig)
 
[Ring von Kafrene | Raumstation | Stellarian Prime | Ebene 5O – Lager der Söldner | Lieutenant Commander Arkadi Duval, NRGD-Team, Bane, Charlie, Pumpkin, Ral

Als Duval das Zelt betritt, auf den Droiden zielt, reagiert dieser recht besonnen. Der blonde Mensch versucht angespannt den Droiden einzuschüchtern, zielt auf dessen Körper, doch der Droide pokert recht hoch und rechnet damit, dass der Agent hier keinen Kampf anfangen wird, da dies zu viel aufsehen erregen würde.

Der Droide bemerkt Duval's 'Angst' und Misstrauen, was er auch nachvollziehen kann, da es keinen eindeutigen Indiz oder Beweis dafür gibt, dass Pumpkin nicht doch kompromitiert ist. Ob zu Recht oder wirklich nur hoch gepokert, verspürt der Droide ein Gefühl der Überlegenheit. Selbst wenn ein Schuss gen HK-Droiden fallen würde, würde es diesen nicht sofort ausschalten. Dieser hätte immer noch genug Zeit zum reagieren und angreifen. Der Killerdroide beobachtet Duval's Anspannung, jede Muskelzuckung und Regung, angespannt wie ein Bogen, bereit zuzuschlagen, förmlich darauf wartend. All die kleinen Signale sind ein deutlicher Beweis für dessen Aufmerksamkeit und Alarmbereitschaft.

Ihre Initiative wäre unter anderen Umständen lobenswert, aber Sie haben einen schweren Fehler gemacht, Pumpkin. Wir können nur hoffen, dass Ihre Einschätzung korrekt ist. Ich sage es ganz offen: Bis Nani eine gründliche Analyse durchgeführt hat, traue ich Ihnen nicht. Sie werden nochmal alle internen Diagnosen durchlaufen lassen und einen Neustart durchführen, und dann folgen Sie mir. Sollten ich etwas bemerken, dass mir verdächtig vorkommt...“

'Lobenswert', könnte der Droide es, würde er zynisch zischen, da dieser kein Lob von einem Fleischsack braucht. Dabei fragt Pumpkin sich grad noch einmal, warum er überhaupt hier mitarbeitet, 'für' den Fleischsack. Immerhin ist Ral sein 'Auftraggeber' und nicht Duval. Auf dessen Anweisung, dass Nani eine 'gründliche Analyse' durchführen solle und er ihn erst dann vertraut, würde der Droide wieder zynisch schnaufen. Auf beiden Seiten herrschte kein Vertrauen, eher ein Dulden, also förmlich eine Patt-Situation, aber um ehrlich zu sein, würde Pumpkin sich nicht mal selbst trauen, eine merkwürdige Kombination. Eines ist klar, er würde vorerst mitspielen, sich aber einer 'gründlichen' Analyse verweigern. In diesem Fall sieht er Nani als größere Bedrohung an, weil diese das Know-How hätte, all seine Geheimnisse offenbaren zu können. Zwar würde er sie nicht verraten, doch langfristig könnte dies seinen "Weltherrschaftsplänen" konterkarieren.

Während Duval redet, begibt sich der Droide langsam an eine Kiste und lehnt sich dagegen, um nochmal eine Selbstanalyse und einen Neustart durchzuführen. Während sein System rebootet, bekommt er noch mit, wie das Zelt gestürmt wird. Vielleicht ungünstiges Timing oder einfach nur eine Missachtung Duval's Autorität, fast so, als wäre es dem Droiden egal, dass er von Waffen umgeben ist, führt er den Neustart durch. Äußerlich konnte man mitverfolgen, wie die Photorezeptoren ergrauen und er förmlich zusammen sackt. Nach fünf Sekunden rebootet er sich neu, worauf langsam wieder Leben in die Maschine kommt.

Die Ansprache des Menschen am Rande mitbekommend, bemerkt auch der Droide die äußere Hektik und die Lautsprecheranlagen. Ist es jetzt schon Zeit? Etwas ungünstig über den Zeitpunkt, da er seine Sicherheitsmaßnahmen nochmal konfigurieren wollte, doch dafür bleibt keine Zeit mehr. Während Duval redet, sammelt er sein Werkzeug zusammen und verstaut diese am Rücken, gefolgt vom Aufbruch nach draußen.

Inmitten des fleischgewordenen Wirrwarrs – der Droide dazwischen – beobachtet dieser das interessante Treiben der verschiedenen Rassen und Gruppierungen. Er hätte nicht gedacht, dass er mal Schulter an Schulter – wie Kampfdroiden – in die Schlacht zieht. All seine Missionen waren stets Einzelgängermissionen oder in kleineren, überschaubaren Rahmen. Er bemerkt dezent die "Unterschiede" zwischen 'Freischaffenden' und 'Söldnern', sprich die 'die geopfert werden sollen' und den 'harten Kern', die sich absondern. Der ehemals Protokolldroide hatte viel Zeit damit verbracht, Organische zu beobachten, zu lernen und zu verstehen, worauf ein abweichendes Verhalten ihn sofort auffällt. Im Haufen der 'zu Opfernden' schaut er sich weiter um und zieht seinen Blaster vom Rücken, kampfbereit, aber die Photorezeptoren noch auf orange. Es ist amüsant anzusehen, wie allerlei Stereotypen mit Angst und Panik umgehen. Darunter die, die mit Gebeten, Ritualen, Drogen, Alkohol und nervösem Gefummel reagieren oder gänzlich körperlich umfallen, aber gleich wieder in die Formation gedrückt werden. Mit etwas Herabwürdigung, ergibt er sich den Gedanken hin, dass eine Droidenarmee viel besser wäre und was für eine schöne Überlegenheit doch seine eigene "Rasse" sei, bis dann der Countdown zum stürmen erklingt.

Das Geschwätz der 'Anführer' interessiert den Droiden eh nicht. Da es ihm nach nichts dürstet, wonach sie alle strebten. Pumpkin hat einen Auftrag und dieser genießt einen höheren Stellenwert. Es ist schon ein Paradoxon, bei einem Droiden wie Pumpkin von 'Loyalität' zu sprechen, doch auch wenn er aus einem blutdürstenen Gedanken heraus Jeden töten wollen würde, bleibt er seinem Auftrag treu.

Als es los geht, die Tore fallen, die Photorezeptoren auf rot, drängt sich die Masse über die Brücke voran. Die ersten Fallen um wie die Fliegen, werden aber teils voran geschoben oder schlussendlich – von abertausenden Stiefeln – zermatscht. Ein fürchterlicher Lärm erschallt über die Brücke, teils aus (Kampf)schreien, teils aus Blastermündungen. Der Droide versucht sich einigermaßen an die Fersen seiner Gruppe zu hängen, doch die chaotische Menschenmasse erschwert dies ungemein. Jeder Meter – erkauft mit Blut – flastert den Weg mit Leichen. Egal ob durch Blasterfeuer oder einfach nur gestolpert und dann zu Tode getrampelt, der Droide bemerkt die klebrig zähne Fleisch- und Blutmasse unter seinen Füßen. Er versucht seinen Kopf tief zu halten und sich voran treiben zu lassen, bis sich die Reihen langsam lichten.

Wie ein Schatten hangelt sich der Droide von Hindernis zu Hindernis, unabhängig ob lebendiges Hindernis oder Gegenstand ohne einen Schuss zu verlieren. Als dann über Funk das Zeichen kommt zuzuschlagen, dreht der Killerdroide erst richtig auf. Sichtlich überrascht vom Seitenwechsel der kleinen Gruppe, wird die 'Speerspitze' der freischaffenden Söldner schnell überwunden. Auch der Droide tut sein übrige dabei und erschießt mal gleich zwei Typen, die sich der verräterischen Gruppe stellen wollte. Sichtlich überrascht, dass der Droide auch dazu gehört, will ein Trandoshaner seinen Blaster ausrichten, doch mit einem Kolbenhieb von Pumpkin's Blaster in die hässliche Fresse des Echsenviehs und einem Bauchschuss gen danebenstehenden Twi'leks, lässt beide überrascht auf die Knie sinken. Wie ein Sturm, komplett außer Art geschlagen, schießt der Droide wild um sich. Drei Freischaffende heran stürmend, nieder mähend, ein weiterer Schlag gen Kopf gen Trandoshaner, gefolgt von einem Kopfschuss, dreht sich der Droide um seine eigene Achse. Sichtlich im Nahkampf und damit ein Großteil der anstürmenden Söldner überraschend, flitzt der Droide durch die Reihen, nutzt diese als Schutzschild und rammt seine ausfahrbare Klinge durch den Hals einer weiblichen Rhodianerin. Während diese gurgelnd zu Boden sinkt, hämmern schon einige Schüsse in deren Rücken, doch Pumpkin nutzt sie als Schutzschild, seinen Blaster an ihrem Körper vorbei zielend und mit tötlicher Präzision das Gegenfeuer erwidernd. Aus höherer Perspektive muss es sehr überraschend aussehen. Dass inmitten der Freischaffenden ein Kampf ausgebrochen ist – unklar ob aufgrund von Rivalen, Verrat und Überlaufen oder andere Gründe. Jeder für sich führt seinen Überlebenskampf auf der Brücke und schießt um sich. Pumpkin's Blutdurst steigt mit jedem Getötetem. Es ist erschreckend mit anzusehen, mit was für einer Präzision er tötet, nein, er scheint sogar recht grausam voran zu gehen. Während Unwissende nur sehen, wie er wild um sich schießt, würde ein erfahrener Schütze sehen, wie er anrollende Feinde stoppt, indem er ihnen in die Knie schießt, sie in den Nahkampf verwickelt, ihre Masse gegen sich ausspielt, indem er auf engsten Raum immer einen Gegner nach dem Anderen tötet und dabei sehr brutal vorgeht. Er erschießt oder ersticht seine Feinde nicht nur, er lässt seine ausfahrbahre Klinge nur so tanzen, öffnet Kehlen, fügt große Wunden zu und nutzt die Verletzten als lebendes Schild, um damit die Moral der Ankommenden zu brechen. Schnell ändert sich das Kampfgeschrei an der Spitze zu Schmerzensschreie, damit allen annahenden Feinden klar wird, dass hier die Hölle los ist.

Die Freischaffenden zeigen zwar weniger Mitgefühl für ihre 'Kameraden', da jeder nur seinen eigenen Profit im Sinn hat, ergreift der Droide aber immer wieder einen zweiten Blaster und schießt – aufgrund seiner Ambidextrie (Fähigkeit mit beiden Händen gleichermaßen zu Arbeiten wie mit der Haupthand) oder Akimbo-Stil – um sich. Pumpkin zeigt sehr klar, warum die intelligente und organische Galaxie sich vor künstlichen Intelligenzen fürchtet. Immerhin verspüren diese keinen Hunger, Müdigkeit oder Mitgefühl, worauf sie nicht ohne Grund gefüchtet werden. Abgesehen von Pumpkin's brutaler Vorgehensweise, versprüht er auch eine gewisse Mordlust. Eher für Organische im Kampfrausch passend, versprüht der Droide diese Aura. Kaum den Widerstand der einen Person gebrochen, widmet er sich seinem nächsten Opfer. In einem anderen Szenario, würde dies hier wohl in ein Massaker enden, doch die Widersacher sind genauso bewaffnet und gefährlich wie der Droide, was er auch gleich bemerkt, als sich einer ordentlichen Feuersalve entziehen muss.

[Ring von Kafrene | Raumstation | Stellarian Prime | Ebene 5O – Brücke zum Stützpunkt des „Erzengels“ | Lieutenant Commander Arkadi Duval, NRGD-Team, Bane, Charlie, Pumpkin, Ral, viele Freischaffende (tot und lebendig)
 
[Ring von Kafrene - Kafrene-Raumstation - Ebene Five-O - Marktplatz - Herrenhaus des früheren Patriarchen Kommenos] Menyall Raes'hak Tir und Gal Varrus, diverse Erzengel verteilt über das Gebäude (NSC)

Sie waren laut. Sie waren unkoordiniert. Sie waren leichte Beute. Ein Ansturm der angekündigt wurde war das erzwingen einer Entscheidung ohne Rücksicht auf Verluste. Am Ende hätte Menyall nicht damit gerechnet das die Söldner auf so plumbem Wege versuchen würden sie auszumerzen, in einer so engen Angriffsschneise konnten sie ihre Menge noch immer nicht ausspielen und selbst unter dem Einfluss von Sperrfeuer waren die gezielten Schüsse aus den Büchsen der Erzengel oft das aus für den ersten im Fadenkreuz. Dennoch schiebt sich die Menge langsam in den mittlerweile verminten Eingangsbereich. Eine Druckwelle und ein aufsteigender Rauchvorgang sind für die ausgebildete Mörderin das Zeichen in die Offensive zu gehen. Ohne zu zögern, mit der Gewissheit entweder zu sterben oder jeden einzelnen Bastard persönlich über die Klinge springen zu lassen, hob die Cathar mit der goldenen Mähne fünf Finger und signalisierte ihrem Kampftrupp damit ihr zu folgen. Sie hatte Zeit und genug Übungsziele gehabt um diese Anwärter zu etwas zu formen mit dem sie arbeiten, ja auf das sie beinahe stolz sein konnte. Das lehren und lernen hatte ihr viel Freude bereitet und hätte sich die Chance jemals vorher ergeben, wer weiß vielleicht wäre sie ja irgendwann mal Lehrerin oder Ausbilderin geworden. Mehr aus Reflex legte Menyall ihrem Partner ein letztes Mal die Hand auf die Schulter und spürte den Rückstoß seines KiSteer während fast zeitgleich auf der Brücke eine arme Seele von dem Projektil zerhackt wurde. Kaum hatte die flinke Kämpfertruppe die oberen Gänge hinter sich gelassen und die Treppe nach unten genommen, stieg ihnen der erste beißende Rauch entgegen. Ein Gemisch das die Cathar während ihrer Dienstzeit als Klinge entwieckelt hatte, mit dem richtigen Training war es möglich sich der Wirkung des Reizgases teilweise zu entziehen und sich somit einen Sicht und Atmungsvorteil gegenüber einem möglichen Feind zu verschaffen. Im Atrium der Villa herrschte das reinste Gemetzel, Blasterbolzen flogen umher und schreie verschiedenster Geschlechter und Rassen hallten durch den vernebelten Raum. Menyall musste ihre Kinder nicht sehen und auch zum Feind brauchte sie keinen direkten Sichtkontakt... Solange sich die angeheuerten Söldner gegenseitig fraßen war Menyall das nur mehr als Recht. Zum Angriff bereit fehlte nur noch eines... mit einem Druck an ihre Halskrause und einem bestätigenden Klicken machte sich der Schallverzerrer bereit ihrer Stimme folge zu leisten. Das dass kleine Kehlkopfgerät sie auch weitaus lauter klingen ließ war ein angenehmer Nebeneffekt, strapazierten die sonstigen Geräusche ihre Sinne immerhin bereits genug.

Ein erster Griff ans Messer und mit einem ihrer Kehle entweichenden kreischenden Brüllen welches aus einem Horrordrama hätte stammen können gingen die Weißen Geister zum Angriff über und sprangen durch die Reste des sich legenden Dunstes, bereit Blut zu vergießen, Beute zu reißen, Schrecken in den Herzen der Narren auszulösen die es wagten sich in ihren Bau zu verirren. Mit einer kruden Leichtigkeit landete die kleine Cathar im Rücken ihres ersten Opfers, zog ohne zu zögern ein rituell anmutendes Messer mit Wellenschliff und malträtrierte mit einer gelernten Bewegung den C3 und C4 Nerv ihres gegners um ihr Messer danach mit der Finesse eines Malers in den Zwischenraum gleiten zu lassen. Humanoide Nervensysteme waren so unglaublich simpel zu beschädigen... Zwei Schüsse zur Sicherheit und der Totentanz ging zum nächsten über. Seit sie ein Junges war hatte sie nichts anderes getan als zu töten. Sie empfand keinen gefallen daran, sie betrachtete diese Tätigkeit mit dem Blick einer Leistungssportlerin die in ihrer Profession jegliche Grenze und jegliche Leistungen anderer zu überschatten hatte. Wie sie zwischen den kämpfenden Leibern hindurchhuschte, mit einer graziösen Anmut den Tod brachte und verschwand... Gal hatte diese Eigenschaften die sie so sehr an sich hasste immer bewundert... wenn sie sie in irgendjemandes Namen benutzte dann in seinem... für seine Sache. Dolch in einer, Vibromesser in der anderen Hand kam Menyall schließlich vor einem Menschen mit entsetztem Gesichtsausdruck zum stehen der... anders roch... ganz anders... nach einer einem Duft den sie jemandem mitgeteilt hatte... ganz speziell... der Söldner machte anstalten auf sie zu feuern doch die Cathar lenkte ihren bereits begonnenen Armzug so um das ihre Faust den Kehlkopf des Soldaten fand. Nicht tödlich, aber effizient genug das er verzog und der Katzenartigen die Gelegenheit gab sich einen erneuten Überblick zu verschaffen. Ein Fauchen entfuhr ihr, Zeichen des Rückzugs an Bruce, Taggert und die anderen. Der Rauch legte sich langsam und die restlichen Zweikämpfe verebbten. Der Blick auf die Brücke verriet das die anderen noch warteten...

Menyall identifizierte drei nennenswerte Bedrohungen die sie loszuwerden hatte, all das in wenigen Sekunden und begann zu handeln um herauszufinden ob der Söldner ein Einzelfall gewesen war oder es sich tatsächlich um die erbetene Hilfe handelte. Mit einem Griff an ihren hinteren Gürtel schnippte sie die Ionenimpulsgranaten auf und beließ sie an Ort und Stelle bevor sie den Blaster zog und gezielt einen Blonden Mann unter zwei Feinden begrub, während sie auf einen Menschen mit Krempe zusteuerte der seine Blaster mitlerweile auf sie ausrichten wollte. Ihn zu unterlaufen war keine Option also kreischte die Cathar und nutzte den Schutzreflex aus um den Menschen mit einem Tritt und einer Drehbewegung seines Armes so zu fassen zu bekommen das sie ihn mithilfe ihres zweiten Dolches fixieren konnte. Das kribbeln an ihrem Rücken verriet die Detonation des Ionenimpulses der jegliches höher entwickelte technische Gerät zunächst einmal lahm legen und ihr den Droiden vom Hals schaffen sollte. Ein Donnern begleitete die Worte der Cathar als die Backup Sprengkörper Brücke und Fronteingang der Villa erneut ind Dampf hüllten und ihr jegliche Restsicht nahmen.

"Wer seit ihr."

[Ring von Kafrene - Kafrene-Raumstation - Ebene Five-O - Marktplatz - Herrenhaus des früheren Patriarchen Kommenos] Menyall Raes'hak Tir und der Rettungstrupp (Arkadi, Charlie, Pumpkin)
 
[Ring von Kafrene - Kafrene-Station - Ebene Five-O - Marktplatz - Lager der Söldner - Raum der Kommandanten] Ral, Tarak Boule (NSC), Jared Nimor (NSC), Gorn der Rote Sturm (NSC)

Es folgte ein erneutes und das Triumvirat tauschte einige Blicke aus. In diesem Moment setzte der Mandalorianer tatsächlich alles auf eine Karte, wenn er mit seiner Einschätzung nicht gänzlich falsch lag dann waren die drei Pragmatiker... mehr oder weniger zumindest. Niemand wurde an die Spitze einer solchen Vereinigung gehoben wenn er nicht zumindest in der Lage war effizient und zielgerichtet zu arbeiten. Etwas was derzeit nicht gegeben war, dieses ewige ausharren fraß Ressourcen und Möglichkeiten an anderer Stelle den eigenen Einfluss geltend zu machen. Zudem hoffte Ral durch die Erwähnung des Trallok-Kartells als herrschende Macht der Station und seiner Intention dieser zu helfen wenn man ihn nicht anhörte sein Leben weit genug zu verlängern um dem Rest genug Zeit zu erkaufen. "Wir haben keinen Grund dir zu trauen Ral aus dem Clan A'kazz. Du könntest für Trallok arbeiten...", begann Tarak Boule, der noch bevor er fertig war vom Giganten Gorn abgelöst wurde "...was im Umkehrschluss hieße dass es besser wäre dich jetzt sofort umzulegen." Fast gierig für sich der Duros über die Lippen, "Ich wollte schon immer mal wissen ob hinter den Erzählungen über euer Volk tatsächlich mehr steht als nur die Worte von Schwächlingen.", das schaben der in Metall eingeschlagenen Hand des Red Fang Häuptlings über den Tisch zeigte deutlich die Anspannung auf. "Ein Beweis. Mehr als die paar Credits die von überall her stammen könnten.", forderte der Quarren.

Ral nickte. Dann hob er die Hände und präsentierte die Handflächen um zu signalisieren dass er keinesfalls vorhatte ein falsches Spiel zu treiben. Sein Griff ging dann in Richtung seines Helms den er aufsetzte um Zugriff auf die Mitschnitte seiner Helmkamera zu erlangen. Beweise konnte er liefern. Wenn ihn das weiterbrachte dann lieferte er den Dreien alles was notwendig war. Keine Minute später flackerte ein Holobild auf dem Tisch auf, welches zunächst die Erstürmung des Crimson-Asteroiden und nachfolgend die Exfill seiner Leute aus dem Einzugsgebiet der Fangs zeigte. Außerdem flackerte eine Kopie des Abfangbefehls den Ral an die Mandalorianischen Welten gesandt hatte auf, ebenso wie die Bestätigung das die Fracht tatsächlich aufgebracht worden war. Es war zudem offensichtlich das den drei Aliens nicht unbedingt schmeckte was sie auf den Aufnahmen zu sehen bekamen, Ral und seine Söldner waren nicht unbedingt zimperlich vorgegangen was ihm bei seiner Darstellung als neuer Bewerber um einen Posten unter den großen auf dieser Station sehr entgegenkam. Außerdem untermauerste das Holovideo seine eigenen Aussagen und legte alles dar was Ral bisher in Worte gefasst hatte. Die Kamera hatte den gesamten Ablauf der Operation bis zu ihrem Aufeinandertreffen mit den Republikanern festgehalten, er hatte also durchaus Material aus dem er schöpfen konnte um weitere Fragen zu beantworten.
"Also bleibt nur die Frage offen ob sie einen weiteren Antrieb haben hier zu sein... die meisten Eisenmänner die ich kenne sind keine skrupellosen Säcke wie man es uns beiweilen nachsagt. Ich für meinen Teil wäre geneigt ihr Angebot anzunehmen Mister A'kazz, sofern sie mir einen glaubhaften Beweis liefern können das sie nicht für Arianna Trallok arbeiten. Die Erzengel sind geschäftsschädigend... und wir können bei ihren Fähigkeiten bestimmt auch nachträglich Arrangements treffen.", den Quarren hatte Ral somit zu einem großen Teil auf seiner Seite. "Ich sage bringen wir ihn um und werfen ihn dann ins All.", Rationales Verhalten war bei dem Hünen nicht unbedingt an der Tagesordnung. "Ich traue der ganzen Sache auch nicht. Woher wissen wir das sie unser Eigentum nicht einfach einbehalten?", merkte Tarak schließlich an. Kein unberechtigter Einwand wie Ral zugeben musste, aus ihrer Sicht gab es keinen plausiblen Grund für sie, der ihn dazu verpflichtete sich an sein Wort zu halten. "Ehre. Einen Pakt zu brechen ist unehrenhaft. Alle zukünftigen Streitigkeiten werden sich anders regeln lassen.", und zum Zeichen das es ihm wirklich ernst war, kam es dem Mandalorianer in den Sinn, würde er nun eine Information mit seinen Geschäftspartnern teilen von der er selbst den Wahrheitsgehalt nicht kannte. Die Eingebung war spontan aber wenn er sich recht entsann, was man ja schnell nachprüfen konnte, dann wäre das zumindest etwas was man als informative Waffe gegen die Herrin der Station verwenden konnte. Erneut blitzte die Holoprojektion auf. Ein Feuergefecht in einem von künstlichem Licht erhellten Raum mit Sofas, Stühlen, Bänken und einem großen Holoprojektor. Ein Blonder Mann der aus der Deckung trat. Ein Arrangement und zwei sehr eigentümlich verknüpfte Information bevor Rals Bildmaterial sich dem Ende näherte: Arianna Trallok und Künstliche Intelligenz.

"FUCK!", der Schlag des Giganten in Rotgrau ließ Risse und kleinere Absplitterungen in der Konferenztischplatte zurück. "Diese Fotze ist ein Droide? Dieses Aas ist kein zierliches Menschlein und ich wurde von einer verschissenen Maschine geleimt?", eine Reaktion mit der Ral in diesem Ausmaß nicht gerechnet hatte. Während er den Helm absetzte wurde ihm bewusst das sich auch das Gesicht von Tarak Boule mit einem Mal verfinstert hatte. Die drei begannen kurz zu murmeln und niemanden schien es zu interessieren, aus welcher Quelle die Information stammte, was Ral mit einem Mal mehr als nur misstrauisch stimmte. Aus seiner Sicht war diese Geschichte des Agenten auch nur eine seiner Ausschweifungen gewesen und für Ral stand es auch noch fest das seine Slicerin sehr gerne ihren Arbeitgeber wechseln sollte. Mit einem Mal drehte sich Tarak Boule wieder zu ihm um, todernst und völlig anders als zu Beginn des Gespräches begann er: "Mister A'kazz, der Erzengel gehört ihnen... im Gegenzug jedoch haben wir ein Angebot für sie."

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In den vollgenden Minuten nach ihrer ersten Unterredung hatten sich die Bosse der Söldnercrews gewandelt und nach einigem zögern hatten auch Nimor und Gorn auf Boules Drängen hin eingewilligt Ral in etwas einzuweihen was diesen Raum nicht verlassen durfte. Wie der Mandalorianer erfuhr hatten die drei Krieger die Entdeckung gemacht das sie bereits seit Jahren gegeneinander ausgespielt wurden und dass auch Gal Varrus und sein Team nicht zufällig auf sie gestoßen waren. Mit einiger Arbeit und durch den Einsatz verschiedener technischer Gerätschaften war schließlich zu Tage gefördert worden dass alle roten Fäden und auch die Aufzeichnungen die sie auf diesen Umstand hatten stoßen lassen am Ende zum Trallok Kartell geführt hatten und das die Rivalität der drei auf vielen Entwicklungen beruhte deren tatsächlicher Ablauf sie in verfälschter Form erreicht hatte. Bevor man jedoch eine wirkliche Unterhaltung hatte führen können hatten die Erzengel mit ihren Attentaten auf die drei begonnen und nach dem Sturm des ersten Verstecks der Söldnerbande, entwickelte sich der derzeit angelaufene Belagerungszustand. Um sich ungestört von Trallok austauschen zu können war das Gebäude in dem sie sich befanden komplett von der Station abgekapselt worden, die Paranoia der Söldnerbosse kannte kaum noch eine Grenze... mit der Information die Ral ihnen nun gegeben hatte fügte sich ein Bild zusammen indem die wirklich letzte schlüssige Komponente zu sein schien das die Herrin von Kafrene all das managen konnte weil sie eben ein Computer war. So skurril es klang aus den vorliegenden Daten heraus stellte sich der Schluss auch dem Mandalorianer als logisch dar. Tarak Boule wollte schließlich ein Bündnis, eine Zusicherung dass Ral und sein Gefolge die Fists, die Moons und die Fangs bei der Vernichtung von Trallok unterstützten. KIs waren unberechenbar und eine Gefahr für die moderne Welt... in der Hinsicht hatte auch der Republikaner in seiner Argumentation richtig gelegen, nur war Ral noch nie untergekommen das jemand tatsächlich im Stande war einen solch mächtigen und fähigen Roboter zu entwickeln. Die menschlich aussehende Dame hatte immerhin über Jahre alles und jeden von ihrer wahren Natur ablenken können, wobei noch interessant zu wissen war, wie der Geheimdienst schließlich an diese Information gelangt war. Am Ende war für Ral die Bündnisszusage ein Mittel zum Zweck, er würde dem Mandalore einige Kampfeinheiten abschwatzen, offen auslegen das er ganz gewiss kein Söldnerführer war und durch seine Einigung mit dem Triumvirat Zugang zu Gal Varrus erhalten.

"Dann ist es abgemacht. Sie kriegen Varrus, wir bekommen unsere Daten und ihre Hilfe bei der Zerschlagung von Tralloks Privatarm...", ein Zischen unterbrach Tarak Boule in seinen Ausführungen. Seinem Blick folgend drehte sich Ral um und erblickte einen Chagrianer in Kampfmontur mit den Abzeichen von Slayers Moon. "Ahhh Warden, wie angenehm das sie sich zu uns gesellen. Darf ich der Runde wenigstens pro forma meinen Schatten vorstellen? Warden Kuril, Leiter der ..." fast genau so plötzlich wie der Chagrianer erschienen war, zog er in einer fließenden Geste seine Waffe und feuerte. Während Ral sich durch sein Jetpack in Sicherheit bringen konnte, Nimor in voller Rüstung und mit bester Sicht auf den Neuankömmling aus dem Weg hechtete und es den Riesen Gorn überhaupt nicht zu interessieren schien, zerplatzte der Schädel von Tarak Boule durch ein Sprenggeschoss mit einem nicht sehr appetitlichen Geräusch. Mit einem Schrei ging Gorn zum Angriff über, während Ral sich ebenfalls in Richtung des agressiven Neuankömmlings orientierte und Nimor den Tisch als Deckung umstieß und sich dahinter an seinem Gewehr zu schaffen machte. Während sich der Mandalorianer noch die Frage stellte was zum Teufel auf dieser Station eigentlich noch alles schief laufen konnte trat eine weitere Person durch die Tür in den recht langen Saal. Eine Menschenfrau Mitte dreißig bis Anfang Vierzig, mit glatter Haut, einer spartanisch anmutenden Rüstung, einem Schwert um die Hüften geschnallt und wallendem langem schwarzem Haar. Die Königin von Kafrene. Arianna Trallok.

[Ring von Kafrene - Kafrene-Station - Ebene Five-O - Marktplatz - Lager der Söldner - Raum der Kommandanten] Ral, Tarak Boule (NSC), Jared Nimor (NSC), Gorn der Rote Sturm (NSC)
 
[Ring von Kafrene | Raumstation | Stellarian Prime | Ebene 5O – Marktplatz - Herrenhaus des früheren Patriarchen Kommenos | Lieutenant Commander Arkadi Duval, Charlie, Pumpkin, Menyall Raes'hak Tir (NSC)

Der Tod kam aus allen Richtungen und in allen Formen, als Blasterschuss, als Granatsplitter, als Vibromesser und in manchen Fällen als bloße Hand um den Hals des Feindes. Arkadi war mitten in dem Chaos, im Herzen eines Sturms aus Schmerzensschreien, gebrüllten, kaum verständlichen Befehlen, dem dumpfen Dröhnen von schweren Waffen und dem ohrenbetäubenden Sirren Dutzender gleichzeitig abgefeuerter Blaster und Projektilwaffen. In dem vernichtenden Durcheinander war es leicht, den Überblick zu verlieren und ziellos vorwärts zu taumeln, hinweg über die Körper von Gefallenen und Verwundeten, die sich teilweise noch mit letzter Kraft ans Leben klammerten, während ihre Kameraden – und vermeintlichen Verbündeten – über sie kletterten oder rücksichtslos auf sie eintraten, um sich einen Weg zu bahnen. Alle moralischen Hemmungen fielen, als der nackte Überlebensinstinkt die Kontrolle übernahm, als jede Faser des Körpers danach schrie, dem Inferno zu entkommen. Stillstand bedeutete Tod, an diese Worte hielt sich Arkadi und der Agent eilte weiter, schoss im Laufen und erwischte einen Freischaffenden an der Schulter. Noch während der Zabrak zu Boden ging, traf ihn ein weiterer Schuss, ein Treffer aus einem Präzisionsblaster. Es blieb keine Zeit um festzustellen, ob der „Erzengel“ und sein Team bemerkt hatten, dass ein Kampf innerhalb der Angriffswelle ausgebrochen war, noch hatte Arkadi die Gelegenheit darüber zu spekulieren, ob das für die Verteidiger einen Unterschied machen würde. Gut möglich, dass sie zunächst davon ausgehen würden, dass es sich schlicht um Eigenbeschuss handelte, und bis sie bemerkten, dass der blonde Mann und seine Verbündeten sich tatsächlich absichtlich gegen die Belagerer gewandt hatten, konnte es bereits zu spät sein. Es blieb nicht viel Zeit, jede Sekunde auf dieser Brücke bedeutete, den Tod herauszufordern. Arkadi sprang über einen umgekippten Betonpoller, in den sich nur einen Augenblick später eine Salve brannte, zwei Freischaffende hatten mittlerweile bemerkt, was los war, und hatten auf den Geheimdienstler angelegt. Ihre Schüsse prasselten hinter ihm auf dem Boden, als er weiter stürmte, dem Glück dankend, dass die beiden offenbar in der Hitze des Gefechts vergessen hatten, bei einem sich bewegenden Ziel vorzuhalten.

Trotzdem, jedes Glück ging einmal zu Ende...doch noch bevor das bei ihm der Fall war, streckte Pumpkin die beiden Söldner nieder. Arkadi hatte keine Gelegenheit, sich bei dem Droiden zu bedanken, überhaupt war die Kampfmaschine ganz in ihrem Element und mähte gleich mehrere Gegner mit mechanischer Präzision und Zerstörungswut nieder. Mit seinem Feuer schuf er eine Lücke, eine Gelegenheit, die nur für wenige Sekunden Bestand haben würden. Eine Gelegenheit, die Arkadi ohne zu zögern ergriff, der ehemalige Soldat sprintete los, rannte, rannte einfach nur, ohne an irgendetwas anderes zu denken, rannte und...In dem Kampfeslärm der mittlerweile bis zum Ende der Brücke vorgestoßenen Söldner ging das Geräusch eines zu Boden fallenden Thermaldetonators allzu leicht unter. Der Freischaffende, der ihn hatte werfen wollen, hielt die Granate immer noch umklammert, als würde das rauchende Loch in seinem Brustpanzer gar nicht existieren. Arkadis blaue Augen weiteten sich vor Schreck und er setzte zu seiner Rolle zur Seite an, aber es war zu spät. Mit einem gewaltigen Knall explodierte der Thermaldetonator und die Druckwelle traf den Menschen wie eine riesige Faust. Arkadi spürte, wie die Luft aus seinen Lungen wich und seine Zähne und Knochen knirschten, als er zur Seite geschleudert wurde und gegen die Brückenbegrenzung knallte. Der Aufprall war so heftig, dass selbst der stoische Agent vor Schmerz aufschrie, ihm wurde schwarz vor Augen und für einen schrecklichen langen Moment bekam er keine Luft und war das einzige Geräusch, das er hörte, ein schrilles Rauschen in seinen Ohren. Blind, taub und außer Atem versuchte der Agent sich blinzelnd zu orientieren. Alles um ihn herum schien wie durch einen Schleier von ihm getrennt zu sein. Er sah Freischaffende, die von Blasterfeuer durchsiebt zu Boden fielen wie Marionetten, deren Fäden man durchtrennt hatten, Kämpfer, die bei lebendigem Leib verbrannten, sah überall Tod und Zerstörung in ihrer reinsten Form. Die Verluste der Söldner waren schrecklich, aber die Welle rollte weiter vorwärts, die Toten und Verwundeten ignorierend. Tote und Verwundete, unter denen Arkadi mindestens drei seiner eigenen Leute erkannte, republikanische Soldaten aus seinem Team. Vor seinen Augen zerrannen die bereits spärlichen Ressourcen des Agenten wie blutiger Sand in einem Sieb, mit jedem Moment rückte der Erfolg der Mission weiter weg. Zweifel bemächtigten sich des Geheimdienstlers, nagende Sorge, dass er versagt hatte, dass alles vergeblich gewesen war, und der Teil von ihm, der schon seit Jahren auf den erlösenden Schuss wartete, der all das endlich beenden würde, sorgte beinah dafür, dass er resigniert den Kopf senkte und die Hände hob, ihm gleichgültig, wer ihn töten würde. Aber nur beinah. Nur beinah. Es war nicht vorbei. Solange er noch atmete, war es nicht vorbei. Die höllischen Schmerzen und das Blut in seinem Gesicht ignorierend kämpfte sich Arkadi wieder auf die Beine, mit zitternden Händen hob er seine zu Boden gefallene Blasterpistole wieder auf und rannte – besser gesagt humpelte weiter. Die Villa rückte näher und die Brücke zitterte, als die Speerspitze der Angriffswelle offenbar auf ein Minenfeld traft. Weitere schwere Verluste, aber das war jetzt gleichgültig. Nun waren die Söldner in Reichweite, um den verwundbaren Hals des „Erzengels“ zu treffen. Schon blitzten in dem dichten Rauch Blasterschüsse auf, als die Verteidiger zum Gegenangriff übergingen. Arkadi quälte sich vorwärts und hustete, als der Rauch in seinen Lungen brannte, so gut es ging, versuchte er, sich in dem Chaos zu orientieren. Schemenhafte Gestalten, kaum mehr als Schatten im Rauch, und der Agent kniff seine kühlen blauen Augen zusammen und hob seine Blasterpistole.

Er kam nie dazu, abzudrücken. Ohne irgendeine Vorwarnung erklang ein markerschütternder, geradezu animalischer Schrei, ein Geräusch, das an Urängste appellierte und selbst den hartgesottenen Veteranen für einen kurzen Moment innehalten ließ. Hektisch suchte er in dem Rauch nach der Quelle des Geräusch – genauer gesagt nach den Quellen, denn es schien von überall zu kommen. Die kühlen blauen Augen des Agenten huschten hin und her, suchend, jagend...Und dann er es. Sah sie. Ein Schatten, eine schemenhafte Gestalt, die sich so schnell bewegte, dass Arkadis Blick ihr kaum folgen konnte. Er war die Gesellschaft von professionellen Killern gewöhnt, kannte die Experten der paramilitärischen Abteilung und ihre effiziente Art des Tötens, aber was er jetzt sah, übertraf das noch einmal. Der Schatten war schnell, nahezu lautlos und jede Bewegung, jeder Schritt, jede noch so kleine Aktion perfekt koordiniert und abgestimmt. Es gab kein Zögern, keine Unsicherheit, keine Fehltritte, eine Tat ging fließend in die nächste über. Die ersten Söldner starben noch bevor sie überhaupt begriffen, dass sie angegriffen wurden, ihnen blieb nicht einmal die Zeit zu schreien als sich der unbekannte Angreifer einem heißes Messer, das durch Butter schnitt gleich, durch ihre Reihen bewegte und den Tod auf fast schon anmutige Weise brachte. Arkadi konnte sich einer gewissen Faszination nicht erwehren, noch nie – nie – zuvor hatte er gesehen, dass jemand so schnell, so sauber und präzise seine Feinde außer Gefecht setzte. Konnte es sein, dass sie es war, sie, die den NRGD...Der Gedanke blieb unvollendet, als sich der Schatten auf seinem blutigen Pfad ihm zuwandte und die Faszination und professionelle Bewunderung wichen Schrecken, als Arkadi bewusst wurde, dass der Angreifer nun ihn zum Ziel auserkoren hatte.

Der Agent wollte etwas rufen, eine Warnung, sich identifizieren, aber der Schatten war schnell, so unglaublich schnell, und mehr aus Reflex als in echter Absicht oder Hoffnung, ihn zu treffen, hob Arkadi seine Waffe und schaltete auf Betäubung. Sein Finger krümmte sich am Abzug, doch die Angreiferin war schneller. Sie. Eine weibliche Cathar, mit wehender blonder Mähne, Blaster und Vibromesser in den Händen. Sie war es! Wie ein Blitz war sie bei ihm und schlug gegen seine Kehlkopf und Arkadi würgte und taumelte zurück, sein Schuss ging fehl und traf die Decke. Für einen Moment drehte sich alles und der Agent hielt sich nur mühsam auf den Beinen, ein Unterfangen, das schließlich scheiterte, als Blasterfeuer zwei Söldner ganz in seiner Nähe niederstreckte und sie ungünstig auf ihn fallen ließ. Während Arkadi sich wieder aufrappelte, verschwand der Schatten wieder im Rauch. Was danach passierte, geschah so schnell, dass der Agent den Ereignissen kaum folgen konnte. Eine Detonation, das verräterische Knistern einer Ionengranate, der Schatten aus dem Rauch, der Charlie überwältigte und mit einem Messer bedrohte, das gewaltige Donnern weiterer Explosionen und dichter Rauch, der alles einhüllte. Und eine Frage. Eine Frage wie ein Donnerhall. Arkadi hustete und seine Augen tränten in dem dichten Rauch, seine Stimme klang rau und belegt, aber er legte all seine Autorität und Entschlossenheit hinein.


„Sie wissen nicht, wer wir sind. Aber Sie wissen, wer ich bin. Sie können es riechen. Duval, Arkadi. Lieutenant Commander des NRGD. Der Aktivierungscode lautet Ember Epsilon 21-12 und der Duft ist die Empfehlung eines alten Freundes von Ihnen. Eines gemeinsamen Freundes. Sie haben ihn gebeten, den Kontakt herzustellen, Menyall Raes´hak Tir. „Die Klinge“. So nennen Sie nur diejenigen, die wissen, was Sie wirklich sind.“


Der blonde Mann hatte ruhig gesprochen, klar und ohne Panik, und als demonstratives Zeichen, dass er die Wahrheit sagte, senkte er seine Blasterpistole und blickte in Richtung der Cathar, die ihre Geisel noch immer als Faustpfand hielt. Sie war vorsichtig, sie vertraute nicht einfach blind, und das respektierte Arkadi, trotzdem mussten sie dieses Misstrauen schleunigst überwinden und gemeinsam handeln.


„Lassen Sie ihn bitte los – er gehört zu meinem Team. Der Droide ebenfalls, aber darum können wir uns später kümmern. Meine Einheit hat schwere Verluste erlitten, als wir die Freischaffenden auf der Brücke angriffen, und ich bin hier, um Sie und den „Erzengel“ rauszuholen. Aber dafür müssen Sie mir zumindest ein Stück weit vertrauen.“


Arkadis kühle blaue Augen fixierten die Cathar. Nicht fordernd oder drängend, sondern mit dem professionellen Respekt, den er für sie und ihre Fähigkeiten empfand. Aber dieser Respekt würde bedeutungslos sein, wenn sie sich nicht rasch zusammenschlossen und gemeinsam gegen die Gefahren auf dieser Station vorgingen. Es gab auf Kafrene weitaus schrecklichere Dinge als Freischaffende und Kriminelle, und es war nur eine Frage der Zeit, bis die „Königin“ auf sie aufmerksam werden und sie finden würde. Wenn sie es nicht schon getan hatte.


[Ring von Kafrene | Raumstation | Stellarian Prime | Ebene 5O – Marktplatz - Herrenhaus des früheren Patriarchen Kommenos | Lieutenant Commander Arkadi Duval, Charlie, Pumpkin, Menyall Raes'hak Tir (NSC)
 
[Ring von Kafrene | Raumstation | Stellarian Prime | Ebene 5O – Brücke zum Stützpunkt des „Erzengels“ | Lieutenant Commander Arkadi Duval, NRGD-Team, Bane, Charlie, Pumpkin, Ral, viele Freischaffende (tot und lebendig)

Kurz in Deckung begeben, spürt er den Widerstand und die Überzahl seiner Widersache, mit denen er noch zuvor die Brücke betreten hat. In einer kurzen Feuerpause – die nicht mehr als ein Bruchteil einer Sekunde ist – sprintet er voran, Bane und allen Anderen hinter her, gen Anwesen. Dass um ihn nicht nur Schreie, sondern auch Explosionen zu vernehmen sind, stimmt den Droiden etwas nervös. Mit Blasterwaffen kann er gut konkurrieren, doch bei schwererem Geschütz, wie Termaldetonatoren – wo ein Zielen obsolet wird – sieht es für den Droiden schwer aus. Immer wieder einer 'Hit-n-Run'-Taktik folgend, bewegt sich der Droide als Schlusslicht, um den voran preschenden 'Kameraden' den Ansturm zu ermöglichen. Der aufsteigende Qualm, Staub und Gestank stört den HK recht wenig, da dieser über keine Sinneswahrnehmung verfügt – zumindest keine organischen.

Während ein kleiner Trupp die Brücke passiert, das Herrenraus erkundet, Treppen rauf, Treppen runter, um einige Ecken biegend, dabei immer weiter kämpfend, scheint sich die Lage langsam zu ändern. Vielleicht lag es am Minenfeld, dass den Droiden in Erstaunen versetzt oder am wachsenden Gegendruck, der vom 'Erzengel' auskommt. Fazit ist aber, dass 'Schießscharten' oder Verteidigungsecken immer nur einseitig verwendet werden können. Einmal mögliche Verfolger abhaltend, kann er die eine oder andere Barriere verwenden, doch muss sich auch der Gefahr bewusst sein, dass aus dieser Position man ihn auch in den Rücken schießen kann.

Während der Droide ständig versucht, die gesamte Lage unter 'Kontrolle' zu behalten, worauf sein Kopf permanent hin und her schwenkt, bemerkt er zwei Freischaffende, die den Menschen (Duval) ans Leder wollen und exekutiert diese, doch nur, um sich dann einem anderen Gegner zu widmen. Im Kriegsgebrüll, gepaart mit unzähligen Schreien, Explosionen und allgemeinen Kriegstumult, bekommt der Droide – ob wissentlich oder nicht – gar nicht mit, was überall passiert. Sein Prozessor läuft bereits auf Hochtouren, fast schon heiß und kurz vor der 'Kernzschmelze', sieht er nur um sich um, schießt und mäht fast alles nieder, was sich bewegt. Es grenzt schon fast an ein Wunder, dass er nicht schon Verbündete beschießt. Während den Kampfhandlungen, schaltet er unnötige Prozessoren und Programme ab – darunter alle Übersetzungsprogramme und -datenbanken, Konstruktionsprogramme und Sprengstoffanalysen – um flexible auf den Kampfplatz bewegen zu können. Alles, was unnötig ist, wird abgeschaltet und entsorgt, worauf alle Daten grob gefiltert werden und wenn dann auch gleich wieder gelöscht. Ohne sich der moralischen Frage auseinander setzen zu müssen, ob 'Freund' oder 'Feind' oder aller höheren Moral, sortiert er alle Daten gnadenlos aus, bis er eine Art 'Kriegsschrei' hört, den er aber nicht analysieren kann – da seine Sprachprogramme abgeschaltet sind. Noch bevor die Frage aufkeimt, woher dieses Geräusch kommt und was es für eine Bedeutung hat, wird diese Information auch gleich als 'wertlos' klassifiziert und gelöscht, damit der Droide weiter kämpfen kann. Noch grob bekommt er einen annahenden Feind mit, der um sich wütet und will sich diesem grad widmen, da explodiert auch gleich schon eine Ionenimpulsgranate. Eine Schockwelle zieht sich über das Areal und erwischt den Droiden, worauf seine Systeme elektrisiert werden und er zuckend versteift und schlussendlich in sich zusammen fällt.

Aus einem anderen Blickwinkel wäre es eine interessante Erfahrung. Mitzuerleben, was mit einem (mechanischen) Körper passiert, wenn man von einer Ionenwaffe getroffen wird, doch weder die Zeit, noch die Situation lässt eine ausführliche Analyse der Erfahrung zu. In Bruchteil einer Sekunde sieht der Droide nur noch schwarz, wie das Steckerziehen bei einem Fernseher. Das Licht ist aus, die Show vorbei, die Leute gehen. Ende.

Wie Altmetall liegt er regungs- und schutzlos auf den Boden, unfähig irgendetwas zu tun.

[Ring von Kafrene - Kafrene-Raumstation - Ebene Five-O - Marktplatz - Herrenhaus des früheren Patriarchen Kommenos] Menyall Raes'hak Tir und der Rettungstrupp (Arkadi, Charlie, Pumpkin)
 
Ring von Kafrene - Raumstation - Marktplatz - Heerenhaus des früheren Patriachen Kommenos - Charlie Duke, Pumpkin , Arkadi, NPCs (NRGD und Freischaffende)

Es waren ungläubige Augen, in die Charlie blickte, als Sherim'Ris röchelnd vor ihm im Dreck lag. Die Salve, die er ihn nach dem Signal in den Rücken gejagt hatte, hatte sich vorwärts bis in seinen Bauch gebrannt und dunkel erinnerte sich der Kopfgeldjäger an das Versprechen, das er dem Nichtmenschen gegeben hatte, mit dem er vorhin noch munter Karten gespielt hatte. Er würde ihm den Rücken freihalten. Uba caiot coe dah mi, whoka. Du kannst auf mich zählen, Bruder. Es war eine dreckige Galaxie, in der sie lebten, eine voller Leid und Verrat. Charlie hatte das schon vor Jahren begriffen und so etwas wie Freunde und Moral kannte er nicht. Eiskalt hatte er sich hinter den Twi'lek und seine Männer zurückfallen lassen und die Rodianer und Echsen vor ihm als erstes in den Rücken geschossen. Sherim'Ris hatte den Verrat wohl gerochen, da von vorne keine Salven kamen in diesem Moment und inmitten des Gefechts hielt er inne und blieb einfach vor Charlie stehen, der seelenruhig seinen rechten Blaster anlegte und in die Region zielte, in der bei Menschen die Lunge saß. Er zitterte nicht, als er den Abdruck gedrückt hatte und daraufhin vor seinen "Bruder" trat. Besagte ungläubige Augen verblassten zusehends und ohne dem Twi'Lek den Gnadenschuss zu gewähren, um den er wohl röchelnd bat, schloss sich Charlie der Vorwärtsbewegung der anderen an, die direkt über eine große Brücke führte. Vermehrte unruhige Schreie waren nun auf Seiten der Freischaffenden zu hören, die von den Söldnern und Arkadi und dessen Soldaten völlig überrascht wurden. Mit ruhigen Schritten trat Charlie zwischen den Soldaten vorwärts und feuerte mit lockerer Haltung seine beiden Blaster, die schnell ihre Ziele trafen. Er war ein Opportunist und würde die Chance nicht verstreichen lassen, so viele wie möglich von denen zu treffen. Zwischen Schüssen in den Rücken oder in den Bauch machte er noch nie einen großen Unterschied.

Über die vor ihnen liegenden Leichen bahnten sie sich im Getöse des Kampfes und dem Donnern der Artillerie also ihren Weg, wodurch Charlie gezwungen war, sich der schnellen Bewegung Duvals anzuschließen. Er bemerkte die Blitzschnelle Abfolge von Ereignissen vor ihm und den präzisen Schuss von oben, der einen Zabrak vor Duval tötete. Ihre vermeintlichen Verbündeten griffen also ebenfalls ins Geschehen ein. Der Kopfgeldjäger mit dem markanten schwarzen Hut machte eine Drehung seitwärts, als Duval und seine Männer ein Hinderniss überwanden und dabei aus dem Hinterhalt beschossen wurden. Es dauerte nicht lang, bis Charlie die Quelle der Salven ausgemacht hatte und noch ehe sich die beiden Freischaffenden in ihrer Hektik umsehen konnten, deckte der Kopfgeldjäger aus dem Huttenraum sie mit Schüssen ein, ehe er sich seinerseits umdrehte und den Moment des Chaos nutzte, um zu den anderen aufzuschließen. Schreie von hinten deuteten an, dass es Pumpkin war, der sie endgültig tötete. Links und rechts feuernd senkte Charlie aus reinem Instinkt sein Tempo, als Duval wie verrückt nach vorn sprintete und mit einem wilden Blinzeln in den Augen, das das sich anbahnende Unheil geradezu andeutete, sah er wie einer der Freischaffenden nach einem Schuss von Arkadi wie angewurzelt stehenblieb, nur um Sekunden später in einem gewaltigen Feuerball zu detonieren. Der blonde Mann wurde von der Wucht der Explosion gegen die Begrenzung der Brücke geschmettert und Charlie glaubte nicht daran, dass er es schaffen würde. Er hielt sich dicht an die Soldaten und warf immer wieder einen Blick nach hinten, um keinem Schuss in den Rücken zum Opfer zu fallen. Er sah dabei nicht, wie sich Duval doch noch aufrappeln konnte und hatte die kurze Bekanntschaft zum Agenten innerlich schon abgehackt.

Es war ein kreischendes Brüllen, das nahezu jeden der voranstürmenden Söldner und Soldaten erschreckt aufhorchen und sich unruhig umsehen ließ. Charlie zuckte und hielt seine beiden Blaster bereit, ehe sich dieses Spektakel vor ihm anbahnte, in dem weiße Gestalten wie besessen in den Nahkampf sprangen und die voranstürmenden Freischaffenden geradezu niedermähten. Gerade als er dieses pelzige etwas erkannte, dass auf brutale Weise jemanden aufschlitzte, musste sich Duke schnell umdrehen und mit einem Hechtsprung nach links den Schüssen zwei heraneilender Freischaffender ausweichen, die nur kurz darauf diesen weißen Bestien zum Opfer fielen.

"Bonph echuta (heilige Scheiße)."

Entglitt es ihm, als er sich gerade aufrappelte und im Aufstehen auf die heranstürmende Nichtmenschin zielte, schneller, als er wohl jemals zuvor seinen Blaster gehoben hatte. Doch es war vergebens, denn den Moment eines Augenzwinkerns danach war es ein brutaler Tritt, der ihn aufkeuchen ließ und eine geschickte Drehung seines Arms, die ihn völlig überrumpelten und schon befand sie sich in seinem Rücken und ihre Klinge an seiner Kehle. Game over. Hilflos hob der Kopfgeldjäger seine Hände und ließ seine beiden Blaster in den blutigen Staub unter ihm fallen, während sein Verstand instinktiv nach einer Option suchte, sich hieraus befreien zu können. Die Schüsse und Kämpfe um sie herum begannen zu verstummen und die kalte Klinge an seinem Hals spürend stellte sich Charlie darauf ein, seinerseits mit einer schnellen Bewegung sein Vibromesser zu ziehen und es diesem pelzigen Tier in den Unterleib zu rammen. Doch mit femininer Stimme war es eine donnernde Frage, die sie stellte und die Stimme des tot geglaubten Duval, die ihn aufhielt. Charlie verstand weder, wie Duval die Explosion und den Aufprall hatte überleben können, noch das Zeug, das er nun erzählte. Einzig und allein seine Aufforderung, Charlie los zulassen, hatte in diesem Moment eine Bedeutung für ihn...

Ring von Kafrene - Raumstation - Marktplatz - Lager - Charlie Duke, Bane, Pumpkin, Ral, Arkadi, NPCs, Menyall
 
[Ring von Kafrene - Kafrene-Station - Ebene Five-O - Marktplatz - Lager der Söldner - Raum der Kommandanten] Ral, Tarak Boule (NSC), Jared Nimor (NSC), Gorn der Rote Sturm (NSC)

Kein Wortwechsel, keine Erklärungen, ohne zu zögern setzte die Schwarzhaarige Kriegerin aus Stahl dem riesenhaften Gorn entgegen, während Ral realisierte das er selbst nun das Ziel des Schützen Kurril war. Die Situation war eskaliert und der Grund dafür schien auf der Hand zu liegen, Arianna Trallok hatte sich entschieden gegen ein potentiell gefährliches Triumvirat zu handeln und scheinbar war es für die gute Dame nicht dabei geblieben die Söldner gegeneinander auszuspielen, mit Kurril der anscheinend auf ihrer Seite stand war zudem klar das Boule keinesfalls für alle Slayers gesprochen hatte wenn es um ein Bündnis mit den anderen ging. Das hier war eine Übernahme und während der Mandalorianer hinter den Tisch zu Nimor hechtete, nur durch seine Rüstung halbwegs geschützt, brannten die Geschosse des Gewehrs welches gegen ihn gerichtet wurde Schwarze Ringe auf die Durastahlverkleidung des Kommandobunkers. Hatte Ral Trallok bis eben noch für lebensmüde gehalten sich in einen Zweikampf mit dem Giganten zu stürzen wurde er schnell eines besseren belehrt als dieser mit einem stimmverzerrten Grunzen neben ihnen in die Wand krachte. Ungläubig verkrampfte sich Ral und spürrte zum ersten Mal seit einer sehr langen Zeit eine Art von Todespanik in ihm aufsteigen. Alles wirkte surreal... die eisige Stimme durchschnitt geradezu die Luft und ließ auch das Gewehr des Verräterischen Chagrianers verstummen.

"Meine Herren ich bin mehr als nur enttäuscht von ihnen. Wieso mussten sie die Freiheiten unbedingt ausnutzen die ich ihnen gewährt hatte? Wieso konnten sie Varrus und seine selbstgerechte Truppe von Söldnern nicht einfach direkt aus dem Weg schaffen und zu ihren alten Streitigkeiten zurückkehren. Es wird Jahre dauern bis ich einen Ersatz für sie beide gefunden habe Mister Nimor und Mister Gorn... haben sie ernsthaft gedacht es wäre eine gute Idee Umsturzpläne zu schmieden? Sie müssten es doch besser wissen, Mister Kurril hatte sich bereitwillig zur Verfügung gestellt um mir diese Dummheit von ihnen zu melden. Und sie Mister A'kazz, ich hatte gehofft sie als einen Potentiellen Verbündeten in dieser Sache gewinnen zu können, wo Mister Reth sich doch für sie ausgesprochen hat... aber ich denke es wäre besser wenn...", mit einem Brüllen röhrte der Blaster vom Roten Giganten auf und unterbrach den Monolog der Schönheit. Bevor Ral jedoch einen Blick über den Rand des Durastahltisches werfen konnte, sah er Gorn aus dem Weg springen und im nächsten Moment verabschiedete sich die Deckung nach oben und seine Helmsensorik blickte in das Antlitz von Arianna Trallok, die den Giganten von Tisch mit einem einzelnen Arm hochgestemmt hatte und nun wie eine Axt hinunterkrachen ließ. erneut nutzte Ral seine Flugfähigkeiten, machte sich auf dem Boden lang und riss die beinahe hinter ihm stehende Frau beinahe von den Füßen während er sich in Richtung Ausgang katapultierte. Die Hand suchte das Gewehr am Beinholster. Am Rande sah der Mandalorianer seine spontanen Waffengefährten zur Seite rollen und aus nächster Nähe auf die Königin von Kafrene anzulegen. Worte waren unnütz, jedem hier war klar worum es ging. Schließlich war Ral im Flur, versuchte sich zu sammeln, sollte die Chance dazu jedoch nicht bekommen. Der Chagrianer Kurril stürmte auf ihn zu, eine Vibroklinge in der Hand, die dem mehr aus Instinkt blockenden Ral einen bösen Schnitt am Arm zufügte, jedoch nicht durch seine Armschiene dringen konnte. Die Hand bereits am Gewehr konterte Ral mit einem Tritt und feuerte den schweren Blasterkarabiner sein Bein entlang ab, ein Gegenangriff aus der Not geboren. Kurril fügte er jedoch nur einen Streiftreffer zu, der seinerseits erneut seinen Gewehrlauf in Rals Richtung drehte. Die Explosivbolzen wollte der Mandalorianer um jeden Preis vermeiden und ließ sich vom Druck seiner Waffe geleitet einfach nach hinten fallen. Kurz hinter ihm schossen die Bolzen die Wand und explodierten in einigen kleineren Detonationen verbissen ins Metall.

Durch seine optischen Sensoren wäre es Ral zwar möglich gewesen den Kampf zwischen Trallok und den beiden Söldnerbossen zu verfolgen die sich jedoch nur gerade so halten konnten, er war jedoch weit eher damit beschäftigt einem mehr als würdigen Gegner die Aufwartung zu machen. Was Ral überraschte waren die Laserbolzen die plötzlich von rechts auf Kurril niederregneten und den männlichen Chagrianer davon abhielten den definitiv in schlechterer Position befindlichen Mandalorianer erneut zu attackieren. Ral gab das die Möglichkeit aufzustehen, er erkannte einen der beiden Söldner als den Moon-Soldaten wieder der ihn begleitet hatte. Der andere war ein Duros der Gorn wahrscheinlich nur marginal im Körperbau nachstand. Dieser war es auch der Ral auf die Beine half während sich Kurril nun gegenüber dem Menschen in ebenso mit blauem Mond markierten Panzerplatten in der Defensive sah. Nimors röchelnde Stimme versuchte über die Kampfgeräusche zu Ral durchzudringen, der war sich der Krieger sicher, was jedoch durch Trallok unterbunden wurde die mit einem unnatürlich Choreographiert wirkenden Kampfstil den Quarren gegen seinen Trollhaften Kumpanen schleuderte. Weitere Blasterschüsse trafen Ral und dem brennen nach zu urteilen hatten einige den nicht komplett Blastersicheren Teil seines Unterstoffes verbrannt. Sein Kiefer malte während der Duros zurückfeuerte und auch Ral grob in die Richtung der neuen Angreifer schoss.
"Das Komzentrum! Treppe rauf fünste Tür links, laufen sie ich kümmere mich um die.", brüllte der Duros und ohne zu zögern, mit einer letzten Salve drehte sich Ral zur Seite und begann seinen Sprint ohne sich darum zu scheren das er wie ein Soldat herumkommandiert worden war. Die Situation war nun gänzlich explodiert, das Adrenalin pulsierte durch seine Adern, die Schmerzen vergessen, der Durst nach Blut kämpfte sich aus einer Versenkung die er niemals wieder hätte verlassen, Schlachtchaos und der so gegenteilige Wunsch nach Kontrolle vermengten sich. Wenn es Verrat in den eigenen Reihen gab und die Söldner eigene Komnetzwerke hatten, dann war es wichtig dafür zu sorgen das alle soweit informiert waren das die kleineren Einheiten möglichst unabhängig handeln konnten. Freier Kommunikationsfluss für wichtige Details war ein essentieller Teil der Kriegsführung von Söldnertrupps oder mit wechselnder oder sehr dezentralisierter Kommandostruktur. Es war nicht wie in den Imperialen Streitkräften, wo ein einzelner Soldat ein Zahnrad im ganzen war, eher wie vor Unzeiten während der Rebellion als jede Schachfigur einen speziellen Zweck verfolgte aber dennoch alle Figuren die allgemeinen Ziele und Informationen gleichsam kannten.

Mit eisernen Lauten sprintete Ral die Treppe hoch und wandte sich im Gang nach links und schaffte es halbwegs vor der Tür abzubremsen die früher wahrscheinlich mal in eine Wohnung geführt. Der Stahl schwang in seine Fassung und enthüllte einen mit Bildschirmen und Schaltpulten gespickten Raum der früher auf jeden Fall mal ein Wohnzimmer gewesen war und in dem sich ein Mann grade über einen Kasten gebeugt hatte und sich etwas ruckartig umdrehte.
"Ich... brauche einen offenen... offenen Kanal, sofort! Und sichern sie die Tür und schießen sie auf jeden der versucht hier rein zu kommen!", keuchte der Alte Mann und sah den etwas verwirrten Ausdruck auf dem Gesicht des Moon-Söldners bevor dieser aufstand, ein paar Knöpfe drückte, "Klar sofort Sir! Da draußen ist das totale Chaos ausgebrochen, was ist denn überhaupt los?", er reichte Ral das Hauptmikro und stapfte Richtung Tür. Während Ral zu seiner "Trallok ist hier, sie wurden alle verraten.", Antwort ansetzte hörte das leicht kreischend-fiepende Geräusch des Thermaldetonators und das klicken einer Türverriegelung. SCHEIßE. "SLAYERS MOON VERRÄTER! TRALLOK!", brüllte der Alte Mann mit sprachverzerrter Stimme durchzogen von mandalorianischem Akzent in das Mikrofon bevor er eine Designercouch an der einen Wandseite ausmachte und loshechtete. Er hatte nur Sekunden, soviel war sicher. "Versiegeln.", das Kommando stellte den Anzug auf luftleeren Raum und isolierte durch platzende Gelkanister die Risse im Gewebe seines Unterstoffes, bevor Ral über die Couch hechtete und diese mit einem Griff an der Lehne wie einen schützenden Kasten über sich drüber zog, nur Milisekunden bevor der Detonator explodierte und die entzündliche Elektrik mit sich in den Tod riss. Der Knall war ohrenbetäubend und die Druckwelle raubte Ral trotz seiner Druckversiegelung fast den Atem. Dieser Wichser eines Söldners musste die gesamte Komanlange vermint haben!

Als es schließlich vorbei war, herrschte Stille. Jedoch nicht lange, die Tür barst aus den Angeln, Schritte erklangen auf dem Boden. Man wollte sich vergewissern das er Tod war, diese Narren! Einen Mandalorianer zu töten der die Höllen des Tiefkerns während des Sith-Bruderkriegs überlebt hatte. Diese Kinder... ohne Gewissensbisse griff Ral den ersten Detonator von seinem Gürtel und rollte ihn unter dem Sofa in den Raum, kurz darauf folgte der Zweite. Explosionen, Schreie, das Sofa wurde angehoben und er auf die Beine gezerrt, sein Blickfeld erholte sich wieder und während der Söldner vor ihm ausholte um ihm den Kopf mit einer Vibroklinge zu nehmen, zündete Ral in einem erneuten aufbäumen seinen Jetpack und schoss gen Decke. Dem Söldner der ihn links fixiert hatte zerquetschte er den Kopf durch den Aufprall an der Decke zwischen eben dieser und seinem Pack, dem anderen rammte seinen Crushgaunt durch die Brustplatte und drückte zu, hauptsache er erwischte irgendwelche Organe. Dann regneten die drei Körper auf den letzten noch lebenden Söldner nieder den Ral einfach unter ihrem Gewicht begrub... der Komraum war ein einziges Inferno aus Feuer, Blut und Metall und von all seinen Reserven zehrend, vom Adrenalin am Leben gehalten stemmte sich der Alte Mann unter Schmerzen hoch und wankte zur Tür... so würde er nicht abtreten... nicht hier... nicht jetzt...

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[Ring von Kafrene - Kafrene-Raumstation - Ebene Five-O - Marktplatz - Herrenhaus des früheren Patriarchen Kommenos] Menyall Raes'hak Tir und der Rettungstrupp (Arkadi, Charlie, Pumpkin)

Menyall verharrte regungslos, bereit den Pistoliere mit dem Krempenhut mit einer so simplen wie auch gekonnten Bewegung über die Schwelle in das Nichts zu befördern. Sie ging während der Jagd selten solche Risiken ein, wenn man jedoch abwägte wie sich die Kampfstärken der Anwesenden zueinander verhielten dann hatte sie noch immer das Heft in der Hand. Wie zu erwarten gewesen war sprach der Mensch von dem diese Mischung aus Pfirsich-Maracuja-Schießpulver ausging als einziger während der Rest ruhig verharrte, vor allem der Söldner, Soldat oder was auch immer der Revolverheld genau darstellte verharrte beinahe in einer Schockstarre in ihrem Griff. Sie war darauf gefasst das der Mensch irgend etwas dummes versuchen würde, in einem solchen Stand-Off auch nur einen einzigen Milimeter von der Stufe höchster Vorsicht abzuweichen konnte schnell ihr Todesurteil darstellen, auch wenn sich im Obergeschoss noch genug Feuerkraft ballte um dieser jämmerlichen Kampftruppe endgültig den garaus zu machen. Also wartete sie ab bis der Mensch ihr das Szepter der Situation soweit wieder überreichte das es an ihr war wie sie nun weiter fortfuhr. Natürlich, die Wahrscheinlichkeit das sowohl Duft als auch korrekte Authentifizierungskennung übereinstimmten war verschwindend gering, einfach so würde Menyall ihren Trumpf jedoch nicht aus der Hand geben. Der Mensch hieß also Arkadi Duval und... er wusste um ihre frühere Stellung was einiges darüber aussagte das es sich hierbei nicht um einen Trick handelte...

"DIE Erzengel rauszuholen.", korrigierte sie den Menschen, bevor sie das Messer vom Hals des Menschen nahm, sich zeitgleich nach unten fallen ließ um einem eventuellen Angriffe zu entgehen, die Beine als Ziel anvisisierte und sich so vom Körper ihrer formaligen Geisel wegdrückte und ihn versuchte aus dem Gleichgewicht zu bringen. Risiko war nicht die Art der Cathar, die sich hinter eine Deckung rollte. "Die Treppe hoch, der Rest ist oben.", das Varrus und eigentlich niemand sonst wusste was sie auf eigene Faust getan hatte würde das folgende aufeinandertreffen nicht unbedingt einfach machen aber wenn sie ihrem Kampfgefährten eine neue Alternative präsentierte dann war Menyall zuversichtlich das man sich ihrem Vorstoß schon fügen würde. "Sie sollten die Waffen wegstecken, ich komme nach.", sie würde den Neuankömmlingen nicht eine Sekunde den Rücken zudrehen soviel war sicher und sollte sich das ganze am Ende dennoch als Falle erweisen dann hatten sie die Republikanischen Agenten in der Zange.

Nach und nach schleppten sich also die angeschlagenen Agenten, die man mit der staubigen Optik furchaus für regelmäßige Teilnehmer dieser kleinen Kampagne halten konnte, die Treppe hoch in das belegte Obergeschoss. Menyall war die letzte die den Raum betrat in dem in einem Schützenkreis mehr als ein Dutzend Waffen auf die Neulinge gerichtet waren.
"Maro, kümmer dich um den Droiden. Gal wir müssen uns unterhalten. Ihr könnt die Waffen runternehmen.", der Ausdruck der sich in Varrus Gesicht wiederspiegelte zeigte eine gewisse Ablehnung aber er würde ihr nicht widersprechen. Zumindest nicht ohne sich angehört zu haben weshalb sie die Angreifer nicht alle umgebracht hatte... manchmal neigte er ein wenig zur Cholerik also würde er gleich erst ein wenig irrational flippen, bevor sie alle vernünftig miteinander reden konnten. Schließlich lotste Menyall die Ankömmlinge und ihren Partner in eines der ehemaligen Schlafzimmer welches derzeit ein unbesetzter Abstellraum war. "Diese Herren sind hier um dir ein Angebot zu machen... ich habe sie hergebeten."

[Ring von Kafrene - Kafrene-Raumstation - Ebene Five-O - Marktplatz - Herrenhaus des früheren Patriarchen Kommenos] Gal Varrus, Menyall Raes'hak Tir, die Erzengel und der Rettungstrupp (Arkadi, Charlie, Pumpkin)
 
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[Ring von Kafrene | Raumstation | Stellarian Prime | Ebene 5O – Marktplatz - Herrenhaus des früheren Patriarchen Kommenos | Lieutenant Commander Arkadi Duval, Charlie, Pumpkin, Menyall Raes'hak Tir (NSC)

Jetzt bloß keinen Fehler machen war der zentrale Gedanke, der Arkadis Vorstellung beherrschte. Er und sein Team – was davon noch übrig war – waren buchstäblich durch die Hölle gegangen, um an diesen Punkt zu gelangen, hatten sich mit einer größenwahnsinnigen KI angelegt und einen selbstmörderischen Frontalangriff überlebt. Es grenzte an ein Wunder, dass überhaupt noch jemand am Leben war, und der blonde Agent würde seine wenigen noch verbliebenen Ressourcen auf keinen Fall unnötig aufs Spiel setzen. Arkadi brauchte den „Erzengel“ und seine Leute, wenn er auch nur den Hauch einer Chance gegen Arianna Trallok haben wollte, und das hieß, dass er jetzt unbedingt die Situation entschärfen und mit dem Anführer der Truppe reden musste. Falls er und seine Leute die nächsten Minuten überstanden und Menyall davon überzeugen konnten, dass sie wirklich die waren, die sie behaupteten zu sein. Arkadi hatte der Cathar alle Informationen gegeben, die sie brauchte, um sein Identität zu bestätigen, aber nackte Zahlen und Worte waren eine Sache, die Nervosität und Paranoid direkt nach einem Kampf eine andere. Noch immer hielt die geschickte Kämpferin Charlie im Griff, als Geisel und Rückversicherung, und daran würde sich so schnell auch nichts ändern, davon war der republikanische Geheimdienstler überzeugt. Er hätte an ihrer Stelle nicht anders gehandelt. Also blieb Arkadi demonstrativ ruhig, strahlte keine Anzeichen von Hektik oder Nervosität aus, seine kühlen blauen Augen fest auf Menyall gerichtet wartete er geduldig auf ihre Entscheidung. Sollte sie zu dem Schluss kommen, dass das alles ein Trick war, waren die Republikaner geliefert, es gab keine Aussicht darauf, mit ihren noch wenigen verblieben Kräften gegen die „Erzengel“ zu bestehen. Eine bittere Ironie – niedergemäht von ihren einzigen Verbündeten auf dieser vom Wahnsinn gepackten Station, aber mit etwas Glück würde es dazu nicht kommen. Arkadi wusste nicht allzu viel über die drahtige Nichtmenschin, aber er wusste, dass sie intelligent und pragmatisch war, pragmatisch genug, einen Deal mit dem NRGD einzugehen und um Hilfe zu bitten. Wenn sie wirklich glaubte, dass Arkadi ihr Kontaktmann war, dann bestand eine reelle Chance, das Blatt noch zu wenden. Es hing jetzt alles an ihr, und die Sekunden schienen sich quälend zu dehnen, als alle auf eine Entscheidung warteten...eine Entscheidung, die schlussendlich zu Gunsten der Republikaner ausfiel.

Arkadi versuchte, seine Erleichterung nicht zu deutlich zu zeigen, als Menyall ihr Kampfmesser von Charlies Hals wegnahm und den Blasterschützen los lies – wachsam und vorsichtig, aber doch ein Signal, dass sie bereit war, dem blonden Mann zu glauben. Knappe Anweisungen folgten, denen der Agent ohne zu zögern folgte, er nickte ruhig, steckte seine Blasterpistole weg und bedeutete den anderen, es ihm gleich zu tun, der scharfe Blick des ehemaligen Soldaten machte deutlich, dass er keine dummen Aktionen dulden würde. Menyall war geneigt, ihm zu glauben, aber das hieß noch lange nicht, dass sie ihm vertraute, sie würde weiterhin ein wachsames Auge auf ihn haben. Notdürftig wischte Arkadi den Staub und Dreck von seiner Kleidung und straffte seine Haltung, als er schließlich an der Spitze der kleinen Gruppe die Treppe hinauf stieg. Der blonde Mann trug eine stoische Miene zur Schau und ließ sich auch von den zahlreichen Blastern, die ihn am Ende der Treppe wenig freundlich begrüßten, nicht aus der Ruhe bringen – er hatte schon so viel gesehen und erlebt, nicht zuletzt an diesem Tag, dass ihn die Aussicht auf einen gewaltsamen Tod nicht mehr erschrecken konnte. Aber in seiner Pflicht zu versagen, zu scheitern, das war ein Gedanke, mit dem sich der getriebene Agent nicht arrangieren konnte. Er würde diese Mission bis zum bitteren Ende durchziehen, egal um welchen Preis. Hier standen Dinge auf dem Spiel, die weitaus größer waren als er. Ohne ein Anzeichen von Furcht blickte Arkadi also ein die Blastermündungen, nickte langsam und hob ruhig und vorsichtig die Hände, um die leeren Handflächen zu zeigen – keine Geste der Kapitulation, sondern eine Botschaft, dass er nicht auf Ärger aus war. Demonstrativ geduldig und ohne irgendeine Bewegung wartete Arkadi ab, während Menyall die anderen aufforderte, die Waffen zu senken und schließlich den „Erzengel“ selbst ansprach. Mit seinem Vornamen, wie Arkadi nicht entging, hier scherte man sich wenig um Formalitäten, diese Truppe war eine verschworene Gemeinschaft. Gal Varrus wirkte wenig erfreut, aber zumindest nicht feindseliger als der Rest, und er ließ sich bereitwillig von Menyall in ein Nebenzimmer lotsen, damit sie sich in Ruhe unterhalten konnten. Die Cathar kam gleich zum Punkt und erklärte, dass sie das Team hergebeten hatte und sie hier waren, um den Vigilanten ein Angebot zu unterbreiten. Es war soweit – jetzt würde sich zeigen, ob sie trotz aller Differenzen zusammenarbeiten und vielleicht sogar überleben konnten.

Arkadi nutzte die kurze, erwartungsvolle Pause, die nun entstand, um seinen Gegenüber unauffällig zu mustern. Es war das erste Mal, dass er dem „Erzengel“ Auge in Auge gegenüberstand, und die Erfahrung hatte den Agenten gelehrt, dass es großer Unterschied war, die Akte von jemandem zu studieren und diese Person dann tatsächlich zu treffen. Gal Varrus strahlte die kontrollierte Anspannung eines erfahrenen Kämpfers aus, sein markantes Gesicht war das eines Mannes, der als Anführer taugte und schwierige Entscheidungen treffen konnte – und dies auch schon oft getan hatte, denn die Linien in seiner Haut wiesen auf das Alter des Menschen hin. Er wirkte nicht müde oder erschöpft, aber in seinem Blick lag eine gewisse Rastlosigkeit. Arkadi kannte diesen Ausdruck – es war der einer Person, die schon viel gesehen hatte und die nicht mehr viel erschüttern konnte. Aber auch der „Erzengel“ hatte seine Grenzen und die letzten Wochen hatten ihren Tribut gefordert, auch wenn der Vigilant niemals offen Schwäche zeigen würde. Seine Leute folgten ihm, weil sie ihn respektierten und an seine Sache glaubten, daran hatte Arkadi keinen Zweifel. Das hieß natürlich auch, dass wenn es dem Agenten gelang, ihn zu überzeugen, der Rest folgen würde. Der blonde Mann straffte seine Haltung, nickte Menyall knapp zu und konzentrierte sich dann ganz auf Varrus, die blauen Augen des Republikaners suchten seinen Blick und als er sprach, war Arkadis Stimme sachlich und nüchtern.


„Wir haben wenig Zeit, deshalb komme ich gleich zum Punkt: Mein Name ist Arkadi Duval und ich bin Lieutenant Commander des NRGD. Ihre Stellvertreterin hat uns über Ihre Situation hier auf Kafrene informiert und mit uns einen Deal ausgehandelt, beim wir Sie und Ihre Leute sicher von der Station runter schaffen. Soweit ich weiß, war das nicht mit Ihnen abgesprochen, und ich nehme an, dass Sie darüber nicht sehr erfreut sind, aber ich bitte Sie, Ihren Ärger darüber runter zu schlucken und sich anzuhören, was ich zu sagen habe.“


Der blonde Mann machte eine kurze Pause und ließ diese Worte erst mal sacken. Es war anzunehmen, dass sich der „Erzengel“ verraten fühlte, und das war verständlich, aber für das höhere Wohl würde er damit irgendwie klar kommen und sich mit der Situation arrangieren müssen. Nachdem einige Sekunden vergangen waren, fuhr Arkadi fort.


„Ich will ganz offen sein – der Großteil meines Teams ist tot und ich bin nur noch bedingt in der Lage, Ihnen die versprochene Unterstützung zu gewähren. Aber das, was ich noch habe – einschließlich meines Lebens – werde ich einsetzen, wenn Sie mein Angebot annehmen. Zusammen haben wir eine Chance, lebend von der Station zu entkommen. Ihnen muss klar sein, dass Sie diese Position nicht mehr lange werden halten können – vor allem, weil Sie es jetzt mit einem neuen Feind zu tun haben. Mr. Varrus...es ist ein Monster auf dieser Station unterwegs und es ist auf dem Weg zu Ihnen. Arianna Trallok – sie ist nicht das, was sie vorgibt zu sein. Ich habe herausgefunden, dass sie – oder es – eine vollkommen unabhängige KI ist und ich habe Grund zu der Annahmen, dass sie in just in diesem Moment versucht, alle Bedrohungen für ihre Existenz auszumerzen. Sie eingeschlossen.“


Eine weitere Pause, denn das, was der Agent gerade gesagt hatte, musste wie eine Bombe einschlagen. Arkadis Stimme war ernst und er gab sich keine Mühe, die Situation schön zu reden. Eindringlich suchte er den Blick des „Erzengels“ und seine düstere Miene ließ keinen Zweifel am Ernst der Lage.


„Arianna Trallok weiß, dass ich sie enttarnt habe. Sie macht Jagd auf mich und schon bald wird sie Jagd auf alles und jeden machen, der sich ihr nicht beugen will. Es hat gute Gründe, warum autonome KI verboten sind, das wissen Sie so gut wie ich. Ich bin Patriot, Mr. Varrus, und ich werde nicht zulassen, dass so ein Ding frei herumläuft. Und ich glaube, Sie wollen das nicht auch nicht – sonst hätten Sie nicht versucht, den einfachen Lebewesen auf Kafrene zu helfen. Daher bitte ich Sie: Arbeiten Sie mit mir zusammen. Ich habe eine Slicerin in meinem Team, die Tralloks Schwachstellen kennt. Wenn wir kooperieren, können wir sie aufhalten und zusammen von dieser Station entkommen. Aber nur dann – einzeln werden wir alle untergehen.“


Arkadi ließ mit seinem Appell keinen Zweifel am Ernst der Lage, er schilderte die Dinge so, wie sie waren, beschönigte nichts. Wenn der „Erzengel“ auch nur einen Funken Verstand besaß, würde er erkennen, dass sie Sache verdammt ernst sein musste, wenn ein Geheimdienstler mit der nackten Wahrheit herausrückte. In Geschäft der Spione und Agenten war sie das wertvollste Gut überhaupt, die ultimative Trumpfkarte – die man nur ein einziges Mal ausspielen konnte...und hoffen musste, dass sie stach.


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[Ring von Kafrene - Kafrene-Raumstation - Ebene Five-O - Marktplatz - Herrenhaus des früheren Patriarchen Kommenos] Gal Varrus und die Erzengel

Die Geräusche von unten blendete der ehemalige Sector Ranger vollständig aus. Bevor er sich zum Freiberufler gewandelt hatte, war Gal für das Imperium in der Bekämpfung der organisierten Kriminalität im Einsatz gewesen. Ausgeschieden war er aus diversen Gründen, vor allem aber weil der Mensch die Rassistische Natur seiner Vorgesetzten und der Gesellschaft etwas war was ihm immer missfallen hatte. Die Black Sun hatte da einen netten Ausweg geboten aber auch dort hatte es Vorfälle gegeben die der Ex-Ranger nicht einfach ignorieren konnte und wollte. In seinem Jahrgang gehörte Varrus zum einzigen Ranger der sich die Scharfschützenmedaille noch während der Ausbildung verdient hatte, galt als ein vielversprechender Anwärter für eine der elitäreren Kommandoeinheiten der Imperialen Staatspolizei, jetzt nutzte ihm dieses Wissen bei der Verwirklichung seiner eigenen Ziele. Unerbittlich drückte er ab und genoss den leichten Rückstoß seines Gewehrs während im Fernrohr ein Söldner nach dem anderen das zeitlich segnete. Sie schossen in sicherer Kadenz, kein Geschoss durfte verschwendet werden, ein Schuss, ein Treffer und idealerweise ein kampfunfähiger Feind. Gal machte sich nicht die Illusion mit jedem Schuss einen Angreifer tatsächlich aus dem Leben zu geleiten. Explosionen folgten, Rauch stieg auf und der Griff des Söldners wechselte vom Abzug zur Optik, Modi wechselten und die Farbwahrnehmung änderte sich mehrfach bis das Wärmebild die Schemen der desorientierten Menschen durch den Rauch wieder sichtbar machte. Irgendwo unter und hinter ihnen ertönte Geschrei, Menyall war zum Angriff über gegangen und hielt den Schützen den Rücken frei. Die Einschläge und das immer wieder notwendige einziehen des Kopfes, Einschlagende Kleinkalieberraketen und Lasergeschosse... als es irgendwann abebbte war Gal Varrus überrascht das sie alle noch da waren. Plötzlich hatte das Unterdrückungsfeuer aufgehört, die Hektik im feindlichen Lager hatte jedoch nicht abgenommen. Auch unten war es merkwürdig still... seine Skepsis war geweckt, er hatte damit gerechnet dass heute der Tag der Entscheidung war und jetzt, jetzt war absolut nichts entschieden worden.

Nach und nach trafen die Weißen Geister wieder im Obergeschoss ein und es schien als sei ihre Arbeit erledigt. Lediglich Menyall ließ auf sich warten... Kommandos waren unnötig, mit einem guten Richtmikrofon konnte man diese vom Söldnerstützpunkt auch zumindest hier im Hauptraum abhören, also hatten sich die Erzengel in den letzten Wochen auf Gestik verlegt. Die Barrikaden in Richtung Treppe waren schnell aufgestellt, die Elitesöldner in Stellung und man wartete auf das was da kam, wenn ihn seine Wahrnehmung nicht täuschte... etwas was nur äußerst selten der Fall war und auch diesmal sollte Varrus Magen recht behalten. Ein paar geschundene und Staubverdreckte Söldner schleppten sich die Treppe hoch, die Klinge von Nal Hutta in ihrem Rücken die weit weniger Feindseligkeit ausstrahlte als es bei Neulingen sonst üblich war. Sie gab sogar das Kommando den Metallhaufen wieder aufzurichten den die Söldner mit sich herumschleppten. Einen Kampfdroiden, HK-Baureihe und ein älteres Modell soviel konnte er dem Aufbau entnehmen, gehörte im Imperium ganz klar zu den durch das Droidengesetz illegalen Modellen, zu Hohe Autonomie und zu sehr auf Gewaltverherrlichendes Verhalten ausgelegt, ähnlich der IG-Serie gehörten diese Dinger zu den am meisten beschlagnahmten Illegalen Droiden deren Spur die Sector Ranger nachgingen. Warum also sollte Menyall ihnen freiwillig so ein Ding vor die Füße setzen? Maro nahm den Befehl seiner Lieutenant jedoch ohne Rückfrage entgegen und es wäre auch nicht sonderlich schlau gewesen jetzt durch den halben Raum zu fauchen. Varrus traute seiner Partnerin, egal wie viele Geheimnisse sie vielleicht vor ihm zurückhielt bisher hatte er sich jedoch noch nie in ihr getäuscht. Bisher... Ihrer Aufforderung den Herren und ihr in ein Nebenzimmer zu folgen kam Varrus also nach, sonderlich erbaut über diese ganze Situation war er jedoch nicht.
"Räumt unten auf und vermint alles erneut. Wir sollten bereit sein, falls die Zweite Welle anrückt.", stille Zustimmung, mittlerweile hatten sich alle nicht mehr wirklich etwas zu sagen, der reine Militärische Überlebenswille hatte Einzug gehalten.

Im Nebenzimmer kam er dann jedoch nicht als erster zu Wort, seine Gefährtin schien tatsächlich die Güte zu haben ihm zu erklären was hier los war und was sie formulierte ließ den ehemaligen Cop mit den Zähnen malen, wenn Knochen eine Standfestigkeit besaßen dann würde er das bei dem Druck seiner Kiefermuskeln gleich herausfinden. Wenn Menyall sagte sie hatte Hilfe geholt, jemanden der ein Angebot für ihn hatte dann gab es da nicht so viele Möglichkeiten. Der Blonde Rädelsführer musste nicht einmal sprechen damit Varrus verstand was hier eigentlich los war, die Mittel sie zu finden und ihm so etwas wie Hilfe anzubieten, es gab nur eine sehr kleine Auswahl an Organisationen die in ihm einen signifikanten Wert zuwiesen und als der sich als Lieutenant Commander des Republikanischen Geheimdienstes zu erkennen gebende Mann an einer Vorstellung versuchte war Varrus außer sich. In ihm kochte es, sie hatte gewusst was er von solchen Leuten, solchen Institutionen hielt, sie hatte gewusst wie sehr er eine erneute Eingliederung in ein solches Korsett verabscheute und dennoch waren Agenten der Republik hier.
"Raus. Kümmer dich um den Aufbau der Verteidigung.", der Blick mit dem Varrus seine Freundin bedachte war ein durchbohrender, voller Hass, Schmerz und Missgunst, sie wollte ansetzen etwas zu sagen doch er fuhr ihr über den Mund. "ICH SAGTE RAUS!", die Mischung aus hasserfüllten Zischen und beinahe gebrülltem Befehl ließ die Cathar verstummen und aus dem Raum huschen, während Gal sich auf einen Stuhl sinken ließ und sich mit der Hand durch den Bart fuhr während er den Worten von Arkadi Duval folgte und sich nebenbei fragte wie man die Republikaner wieder loswerden konnte, ließ ihn aufhorchen was Arkadi über die Herrin der Station zu sagen hatte. Hirngespinste, allesamt und schlechte noch dazu, es gab keine Computersysteme die solche Anforderungen erfüllten, plausible Gründe warum Arianna Trallok etwas gegen Varrus haben sollte wusste der Mensch auch keine. Er hatte sich niemals in Kämpfe der Königin der Station verwickeln lassen, er hatte ihr mit diesem Chaos wahrscheinlich sogar geholfen. Solche Leute nutzten alle Mittel um dich auf ihre Seite zu ziehen... und das hier war eines der untersten Schiene, appelierte an seine Ausbildung bei den Rangern und die Schulung über die Gefahr von Droiden. Ein abschätziges schnauben war das erste was Varrus ausstieß, gut dann spielte er mal mit.

"Mister Duval, ich kenne genug Leute ihres Schlages, mir wurden oft genug Fälle vom ISB entrissen oder es wurde mir in meine Ermittlungen gepfuscht als ich noch für ihre Gegenseite gearbeitet habe. Ich weiß nicht was meine gefellte Freundin ihnen angeboten hat aber was es auch war... ich habe kein Interesse daran mich wieder in ein Korsett drängen zu lassen, vor allem nicht von Leuten wie ihnen. Alles was sie mir gesagt haben ist, wie sehr SIE - MEINE Hilfe brauchen. Wir halten noch eine Woche durch und in drei bis vier Tagen haben wir einen Wanddurchbruch um selbst von hier zu verschwinden. Warum also, sollte ich ihnen geben was sie wollen, mich für etwas verpflichten was ich nicht will, mir jemanden zum Feind machen den ich bisher gemieden habe, mal davon abgesehen das ich nicht so dumm bin ihre kleine so gezielt gewählte Geschichte zu glauben."

[Ring von Kafrene - Kafrene-Raumstation - Ebene Five-O - Marktplatz - Herrenhaus des früheren Patriarchen Kommenos] Gal Varrus, Menyall Raes'hak Tir und der Rettungstrupp (Arkadi, Charlie, Pumpkin), im Gebäude die Erzengel
 
[Ring von Kafrene - Kafrene-Raumstation - Ebene Five-O - Marktplatz - Herrenhaus des früheren Patriarchen Kommenos] Menyall Raes'hak Tir und der Rettungstrupp (Arkadi, Charlie, Pumpkin)

Getroffen, von der Ionengranate, fällt er um wie ein wertloser Metallsack. Da er durch seine Inaktivität nicht agieren kann, auch nicht mitbekommt, was um ihn herum passiert, bleibt ihn nichts anderes übrig, als zu hoffen, wieder aktiviert zu werden. Entweder das oder für immer verschrottet zu werden.

All die Ereignisse, wie das Verhandeln mit Duval und der Catar, den taktischen Rückzuck, die kurzen Gespräche, bekommt Pumpkin nicht mit. Es dauert auch eine Weile, bis er überhaupt etwas mitbekommt. Immerhin wird er beim 'taktischen Rückzug' unter Feuer heraus geholt und nach innen verfrachtet. Solch ein Droide ist kein Fliegengewicht und der Träger hat sich gewiss das eine oder andere mal beschwert, so einen Koloss zu schleppen.

In einen der Vorräume angekommen, wird Pumpkin an einem Platz abgesetzt, während der Rest der Gruppe in einen Vorraum geführt wird. Maro, ein Rodianer und wohl Techniker unter der Gruppe, widmet sich dem Droiden zu und begutachtet dessen Bauweise. Sein Fachauge erkennt sofort die Spezifikation und Einmaligkeit dieser Baureihe. Murmelnd:

"Schon lange keinen mehr dieser Baureihe gesehen. Einen waschechten HK-47-Droiden. Ich dachte, die wären allesamt schon verschrottet worden."

Nach einigen Inspektionen, Arme und Beine heben, gar rütteln, um ihn von allerlei Seiten zu betrachten, bemerkt er:

"Der hat auch schon bessere Zeiten gesehen. Aber was für ne Kampfmaschine?!",

bewundert er ihn, wobei er den Blaster beiseite nimmt, die Photorezeptoren und Sensoren bewundert, genauso aber auch seine ausfahrbare Klinge bemerkt und diese vorsichtshalber abbaut. Jede Schraube scheint dafür konzipiert worden zu sein, zu töten. Sicherheitshalber hat er sich einen Wachmann heran geholt, der ihn den Rücken decken soll, so sehr traut er dem 'Blechkasten'. Zunächst befreit er ihn von allem, was gefährlich werden könnte, so zum Beispiel den Werkzeugkasten, den Pumpkin auf den Rücken verstaut hat, den Blaster und Klinge, dabei fällt ihm noch auf, dass der Droide eine Rauchgranate und einen Detonator mit sich schleppt, was den Rodianer nur noch mehr staunen lässt, was für ein Kaliber der Droide ist. Vorsorglich trennt er die Verbindung zu den Armen und Beinen und schließt einen kleinen Arbeitscompter an Pumpkin an, um diesen wieder zu rebooten, worauf seine Photorezeptoren auch auffklackern und starten.

Langsam erwacht wieder Leben im Droiden und etwas verwundert, schaut der Droide um sich. Zuvor noch auf den Schlachtfeld kämpfend, ist er nun von zwei unbekannten Personen umringt. Seine Photorezeptoren switchen sofort auf rot und ist immer noch im Kampfmodus, doch muss schnell feststellen, dass er keine Kontrolle über seine Arme und Beine hat. Etwas irritiert, schaut er um sich. Der Rodianer ist schon längst vor Schreck zurück gefallen, als sich Pumpkin auf einmal so plötzlich bewegt. Nach dem ersten Schreck, erhebt sich Maro und nimmt Kontakt zum Droiden auf, der noch immer in den Lauf des Blasters schaut, der auf ihn gerichtet ist.

Wurde er gefangen genommen? Neu programmiert? Wurde ihm ein Pazifistenmodel implantiert? Was für ein Graus. Solch ein Szenario wäre noch schlimmer, als komplett demontiert zu werden. Prompt startet Pumpkin sein Diagnoseprogramm, wobei Maro das ganze über den Bildschirm mitverfolgen kann. Er sieht die Komplexität der Programmierung, die Zeilen nur vorbei zischen, wobei er in der Kürze der Zeit nicht alles verstehen kann, doch er merkt, dass dieser Droide weit mehr ist als nur ein Kampfdroide. Maro erklärt ihn in wenigen Sätzen, wie die Lage ist, er in Sicherheit sei, seine Gruppe auch hier ist und der Kampf vorerst eingestellt sei.

"Bestätige die Information." Pumpkin, nach längeren zögern: "Misstrauische Aussage: Bestätige. Kampfhandlungen werden eingestellt. Frage: Warum habe ich keinen Zugriff auf meine Arme und Beine?"

Maro: "Prophylaktisch hab ich sie abgeklemmt. Lass dein Diagnose- und Wartungsprogramm durchlaufen. Prüfe, ob du soweit funktionsfähig bist."

Es vergehen einige Sekunden und Pumpkin bestätigt, dass er einsatzbereit ist – ausgenommen Arme und Beine. Maro macht ihm klar, dass er ihn nun wieder den Zugriff zu den Armen und Beinen geben wird, aber er sich zu benehmen habe, da er sonst schnell in alle Einzelteile zerlegt werden würde. Unweigerlich stimmt der Droide zu und gewinnt auch alsbald die Kontrolle über seine Extremitäten wieder.

Schlussendlich wird er mit Begleitung in den Raum geführt, wo auch der Rest versammelt ist. Pumpkin – wie er leibt und lebt – macht keine Anstalten oder Begrüßungen (oder Versuche), dass er sich wieder freut, die anderen zu sehen. Ihm und wohl wahrscheinlich allen anderen ist klar, dass sie nur eine Zweckgemeinschaft sind und gemeinsam an einem Ziel arbeiten. Sowas wie 'Freundschaft' verbindet hier niemanden.

[Ring von Kafrene - Kafrene-Raumstation - Ebene Five-O - Marktplatz - Herrenhaus des früheren Patriarchen Kommenos] Gal Varrus, Menyall Raes'hak Tir und der Rettungstrupp (Arkadi, Charlie, Pumpkin), im Gebäude die Erzengel
 
[Ring von Kafrene | Raumstation | Stellarian Prime | Ebene 5O – Marktplatz - Herrenhaus des früheren Patriarchen Kommenos | Lieutenant Commander Arkadi Duval, Charlie, Pumpkin, Menyall Raes'hak Tir (NSC)

Geheimdienstoffiziere im Außeneinsatz wurden dazu ausgebildet, selbst in den schwierigsten, hoffnungslosesten Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren, die Lage nüchtern zu betrachten und alles und jeden einzusetzen, um ihre Mission oder zumindest Teile davon trotz aller Widerstände doch noch erfolgreich abzuschließen. Denken, nicht fühlen, agieren, nicht reagieren, diese Maximen hatte man Arkadi wieder und wieder und wieder eingeschärft, bis sie zu einem Teil von ihm geworden waren, und er würde sie beherzigen. Die Verantwortung, die der blonde Mann trug, war zu groß, als dass er scheitern konnte. Es stand zu viel auf dem Spiel, nichts geringeres als der Fortbestand der Republik, der er Treue geschworen hatte, war gefährdet. In einer solchen Lage gab es keinen Platz für Fehler, Skrupel oder die Sorge um das eigene Wohlergehen – wenn es notwendig sein sollte, würde Arkadi sein Leben geben, um Arianna Trallok aufzuhalten. Eine weitere Lektion – es gab keinen Sieg ohne Opfer, keinen Triumph ohne Verluste, und den ehemaligen Soldaten schreckte die Aussicht, dass er Kafrene nicht lebend verlassen würde, nicht ab. Man konnte ihm vieles vorwerfen, aber Arkadi war zu sich selbst so hart wie zu anderen. Wenn er bereit war, andere in den Tod zu schicken, dann musste er auch selbst dazu bereit sein, alles andere wäre Heuchelei. Gegenüber Nani mochte er den egozentrischen, korrupten Überlebenskünstler mimen, der zwar an höhere Ideale glaubte, aber auch bereit, diese für sein eigenes Wohlergehen zu ignorieren, aber das stimmte nicht. Arkadi hatte sich ganz etwas verschrieben, das größer und wichtiger war als seine eigene Existenz. Ein Leben, hundert, tausend, Millionen, was waren sie schon im Vergleich zur Bewahrung der Republik? Wenn es sein musste, würde er eher diese ganze Station und jeden an Bord vernichten, als Arianna Trallok frei herum laufen zu lassen. Sie – es – musste aufgehalten werden, hier und jetzt. Und dafür brauchte der dunkel gekleidete schlanke Mann, dessen Gesicht von Staub bedeckt war, jede Hilfe, die er kriegen konnte. Unter anderen Umständen hätte er die Zusammenarbeit mit Gal Varrus und seiner Einheit verworfen – die „Erzengel“ waren zu unabhängig, zu sehr eine geschlossene Gruppe, die ihre eigenen Ziele verfolgte. Aber er hatte keine Wahl und das hieß, dass er irgendwie ein Bündnis schmieden musste, alle Animositäten zum Trotz. Alles andere als einfach, der Anführer der selbsternannten Verteidiger der kleinen Leute von Kafrene strahlte schon vor dem ersten Wort Abneigung und Misstrauen aus, außer knappen Befehlen an seine Leute kam ihm nichts über die Lippen. Es fing schwierig an...und es würde noch schwerer werden, sobald herauskam, dass Menyall die Republikaner ohne Wissen ihres Kommandanten hierher gebeten hatte. In der stickigen Luft des Nebenraums lag Anspannung, der Geruch von Schweiß, Staub und Blasterfeuer hing in der Luft – eine Situation, die jederzeit eskalieren konnte. Arkadi bereitete sich mental auf den Wutausbruch, auf das Gefühl von Verrat, die zornigen Anschuldigen vor, die ohne Zweifel bald kommen würden.

Es kam genau so, wie er geahnt hatte. Varrus war clever – man überlebte einen Krieg gegen das organisierte Verbrechen nicht so lange wie er, wenn man dumm war – und er hatte eine ähnliche Ausbildung durchlaufen wie Arkadi. Die imperialen Sector Ranger waren berühmt-berüchtigt für ihre Entschlossenheit und Professionalität und der NRGD betrachtete sie mit dem gebotenen Respekt – nur der IGD erfreute sich einer noch größeren grimmigen Anerkennung, während viele auf die politische Polizei, den ISB, als fanatische, aber wenig intelligente Knochenbrecher herabblickten. Der „Erzengel“ hatte auf der anderen – der falschen – Seite gestanden, aber das hieß nicht, dass Arkadi seine Fähigkeiten und sein Talent gering schätzte. Dieser Mann war ein Profi, ein erfahrener Ermittler und Scharfschütze, der eine glänzende Karriere vor sich gehabt hatte und sich dagegen entschieden hatte, um erst für die Black Sun zu arbeiten und dann seine eigenen Ziele zu verfolgen. Und dieser Mann musste nun damit zurechtkommen, dass Menyall – seine Vertraute, seine Kampfgefährtin, seine wichtigste Verbündete – ihn mehr oder weniger hintergangen hatte. So etwas war immer hässlich, und dieses Mal war keine Ausnahme. Mit vor Zorn und Enttäuschung glimmenden Augen und barscher Stimme befahl Varrus die Cathar hinaus, er gab ihr keine Gelegenheit, sich zu erklären. Arkadi verschränkte die Arme hinter dem Rücken und verzichtete wohlweislich auf irgendeinen Kommentar – egal, was er jetzt sagen würde, es wäre falsch. In einer solchen Situation konnte man nur abwarten, bis sich die Wut zumindest etwas gelegt hatte. Varrus setzt sich und strich durch seine Bartstoppeln, ohne Zweifel mit der Frage beschäftigt, ob er Menyall jemals wieder würde vertrauen können – und was mit Arkadi und seinen Leuten zu tun war. Arkadi achtete sorgfältig, aber diskret, auf die Mimik und Gestik seines Gegenübers und er wusste, was nun kommen würde: Gal Varrus war nicht überzeugt. Mit offener Verachtung für einen Geheimdienstler und sämtliche Versuche, den „Erzengel“ in irgendeiner Form zu kontrollieren, wischte selbiger Arkadis Argumente beiseite und fasste knapp zusammen, dass es für ihnen keinen Anreiz gab, zu kooperieren, selbst wenn er die Geschichte über Arianna Trallok glauben würde – was er nicht tat.

Arkadi ließ ihn in aller Ruhe ausreden und versuchte gar nicht erst, ihm zu widersprechen. Aus Sicht von Varrus und anhand der ihm vorliegenden Informationen war vollkommen vernünftig, was er sagte, aber das war das Problem: Der „Erzengel“ hatte keine Ahnung, in welcher Gefahr er schwebte und wie dringend seine Hilfe gebraucht wurde. Seine Augen mussten geöffnet werden, wenn sie Arianna Trallok aufhalten wollten, es gab keinen anderen Weg. Also suchte der blonde Mensch seinen Blick, Arkadis Stimme war ruhig und sachlich, ohne einen Hauch von Emotionen.


„Sie sind wütend. Sie glauben, dass Ihre rechte Hand Sie hintergangen hat und das für Mitglieder des Geheimdiensts – einer Institution, die Sie verachten, gleichgültig, für welche Seite dieser Dienst arbeitet. Man hat zu oft versucht, Sie in eine bestimmte Richtung zu lenken, Sie zu kontrollieren und Ihnen Dinge aufzuzwingen, die Sie nicht wollten. Deshalb haben Sie sowohl dem Imperium als auch der Black Sun den Rücken gekehrt, und deshalb führen Sie Ihren Privatkrieg hier – habe ich recht? Sie müssen nicht antworten. Sie wissen es und ich weiß es. Ich bin nicht hier, um auch nur ein Stückchen Ihrer Einstellung zu ändern – ich bin hier, weil ich Sie für jemanden halte, der Prinzipien hat.“


Der Geheimdienstoffizier machte eine kurze Pause und musterte seinen Gegenüber. Gal Varrus wirkte nicht so, als würde er aufgeben wollen, er würde seinen Kampf bis zum bitteren Ende führen. Das waren Qualitäten, die Arkadi brauchte, dringend brauchte.


„Mr. Varrus...der „Erzengel“. Dieser Name ist kein Zufall. Sie haben ihn gewählt, weil er für etwas steht. Den Einsatz für das, was richtig ist. Den Kampf für die kleinen Leute, die unter die Räder geraten, von den Mächtigen ignoriert oder misshandelt. Vermutlich werden Sie mir nicht glauben, wenn ich sage, dass ich das respektiere, aber das ist egal. Was nicht egal ist, ist die Tatsache, dass ich die Wahrheit über Arianna Trallok sage. Sie ist eine freie, größenwahnsinnige KI, mit einem eigenen Körper. Meine Leute und ich haben es gesehen. Wir haben versucht, dagegen zu kämpfen, und wir sind gescheitert. Ich bin hier, weil ich Ihre Hilfe brauche – und weil Sie genau wissen, wie eine KI die Lebewesen behandeln wird, die Sie beschützen wollen, Mr. Varrus. Wir können es aufhalten, meine Slicerin kann es schaffen – aber ohne Ihre Hilfe wird das nicht gehen. Sie wollen sich zu nichts verpflichten. Schön. Ich habe nicht die Mittel, Sie zu irgendetwas zu zwingen, weder jetzt noch später, vorausgesetzt, wir überleben. Wenn Sie mir helfen und wenn wir noch auf zwei Beinen stehen, können Sie gehen, wohin Sie wollen – ich kann Sie nicht aufhalten und ich werde Sie nicht aufhalten. Aber das wird nur passieren, wenn Sie mir helfen. Wenn Sie es nicht tun, werde ich sterben, meine Leute werden sterben, die „Erzengel“ werden sterben...und jeder andere, der für Arianna Trallok eine Bedrohung sein könnte, darunter auch die Leute, die Sie beschützen wollen.“


Eine weitere Pause, Arkadi kniff die Augen zusammen und seine Stimme wurde etwas schärfer.


Glauben Sie wirklich, ich würde mein Leben riskieren, mich durch einen mörderischen Frontalangriff kämpfen, mein Team opfern und all das, um Ihnen ein Märchen zu erzählen? Wenn ich Sie zur Kooperation hätte zwingen wollen, hätte ich mich einfach mit den Söldnern da draußen verbünden und Ihnen damit drohen können, oder tausend andere Möglichkeiten nutzen können. Ich sage die Wahrheit – weil ich keine andere Wahl habe. Einen ehrlicheren Satz werden Sie von einem Geheimdienstoffizier niemals zu hören bekommen, und das sollte deutlich genug machen, wie ernst die Lage ist.“


Dabei beließ es Arkadi. Jetzt war es an dem „Erzengel“, eine Entscheidung zu treffen


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[Ring von Kafrene - Kafrene-Raumstation - Ebene Five-O - Marktplatz - Herrenhaus des früheren Patriarchen Kommenos] Gal Varrus, Menyall Raes'hak Tir und der Rettungstrupp (Arkadi, Charlie, Pumpkin), im Gebäude die Erzengel

Verzweiflung. Menyall hatte immer behauptet Menschen würden geradezu danach stinken wenn sie sich an ein Wand gedrängt sahen. Lebewesen die unter einem solchen Druck standen, neigten selten zu rationalen Entscheidungen, verwehrten sich oftmals gegen jegliche Logik. Es war interessant einmal nicht der zu sein dem diese Diagnose galt, interessant auf der anderen Seite zu stehen und jemanden nur so triefen zu sehen. Der Geheimdienstoffizier schien auffahren zu wollen was ihm blieb, da bestand nur wenig Zweifel dran. Gal Varrus mochte den Mann nicht, der so offen zugab wie machtlos er war, wie bereitwillig er seine Ressourcen geopfert hatte, der sich auf etwas versteifte was es schlicht und ergreifend nicht geben konnte! Der ehemalige Ranger war sich sicher das solch ein Wesen niemals das Licht der Welt erblicken würde... nicht in dieser Galaxis... aber warum war er sich da eigentlich so sicher? Ein Psychospiel, nichts anderes spielte sich hier gerade ab. Er kannte die Kniffe, oft genug war er es gewesen der Leute zu einem Geständnis wider besseren Wissens gedrängt hatte, der ihre eigenen Ideologien so lange gedreht und verbogen hatte bis sie sich seinem Willen gefügt hatten. Psychoanalyse, Tatsachenpräsentation, Appell nach eigener Auslegung, nichts anderes spielte sich hier gerade ab. Das war simpelstes Vorgehen nach Lehrbuch und, darauf würde der Ranger seinen Arsch verwetten, die Grundlegenden Kenntnisse der Psychischen Aspekte eines Verhörs wurden ganz bestimmt auch auf der anderen Seite der Grenze gelehrt.

Und ja, natürlich traf die Analyse des Republikaners, zumindest im Kern, zu. Varrus hatte Prinzipien, Prinzipien die immer wieder ausgebeutet worden waren, um die er sich selbst manchmal einen Dreck geschert hatte, die ihn schließlich in dieses Dreckloch geführt hatten, ans Hinterletzte Ende der Bekannten Welt. Wo alle persönliche Freiheit mit Füßen getreten wurde, wo Söldnerbosse noch rigoroser und freier agieren konnten als in den Untergrundterritorien der Sun oder in den Fernen Welten der Hexer von Tund, wo das Wort von Crimson Dawn Gesetz war. Der Agent schwor beinahe auf einen Kontakt zwischen seinen Leuten und der KI... nur leider war ein Großteil seiner Männer Tod, beim Ansturm auf die Bastion der Engel gefallen. Natürlich waren die Fähigkeiten der Obersten Verbrecherin der Station herausragend, sie hatte ein unglaubliches Gespür für Worte und Timing, in seinen wenigen Kontakten mit der Königin von Kafrene hatte er jedoch nie etwas bemerkt was er für nicht erlernbar gehalten hatte. Agent Duval aber versteifte sich darauf, auf diese ganze KI Geschichte, immer mehr und mehr.

"Sie dürfen bleiben. Versorgen sie die Wunden ihrer Leute, tanken sie auf. Dann verschwinden sie, ein besseres Angebot kann und werde ich ihnen nicht machen.", für Varrus war es das, er erhob sich, verließ das Nebenzimmer und trat zurück in den Raum mit den Verhangenen, durchlöcherten Fensterläden wo die übrigen Erzengel gerade ihre Waffen kontrollierten, putzten, sich auf einen weiteren Ansturm vorbereiteten. "Die Republikaner sind unsere Gäste. Fürs erste, behandelt sie als solche....", ... und hofft das sie uns nicht im Schlaf meucheln. Gal traute ihnen nicht... er traute in dieser Sache nicht einmal dem Urteilsvermögen seiner Partnerin, die diese Leute ungefragt eingeladen hatte. Natürlich nur um zu helfen. Er fragte sich ob Menyall seiner Meinung kein Gewicht mehr Beimaß, ob sie ihm nicht mehr vertraute... Fragen die nach Antworten verlangten, Antworten auf die er würde warten müssen bis sich die Cathar wieder hinauswagte, denn er sah sie nirgends. Was ihm allerdings auffiel waren Borne und Sanders, zwei Ex-Sicherheitsdienstler die weitaus angestrengter als sonst ihre Gewehre hin und her schwenkten. Angestrengt, ohne zu reden. Varrus trat neben die lange Tafel, stieg ebenfalls auf sie und legte sich hinter seine Waffe. "Was ist los?", fragte er zur Seite während er sich sein Objektiv zurecht stellte um ebenfalls einen Blick auf das zu werfen was die beiden Schützen so fesselte.

"Alles rennt im Lager kreuz und quer. Aber anders als sonst. Immer wieder huscht einer gehetzt durch die Menge während die anderen eher auf einen erneuten Befehl zum vorrücken warten. Diesmal zeigt es sich noch deutlicher als vor dem Angriff, irgendwas stimmt da nicht.", Hark Sanders hatte ein gutes Auge für Anomalien in Mustern und so sehr die Natur Symmetrien verabscheute so oft fand man immer wieder auch Muster in Wachstumsvorgängen oder den Bewegungen der Massen. In diesem Fall stimmte es und ... die Aktion war schneller in Gang gesetzt als Gal sie erfassen konnte. Explosionen und Blasterfeuer ertönten und dann war da dieses Surren das sich näherte... erst war es unterschwellig, brachte den Tisch zum vibrieren und dann stellte es sich langsam auf dem Ohr ein.

Menyalls Stimme ertönte, panisch, gehetzt, laut. Runter. Dann tauchte der TIE vor dem Fenster auf.


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[Ring von Kafrene - Kafrene-Station - Stellarian Prime - Besprechungsraum - Konstruierte OPZ] Moore

Hastig warf die Sephi einen letzten Blick auf den verwüsteten Raum bevor sie sich den Rucksack überschwang und dem Stellarian Prime den Rücken kehrte. In der Menge untertauchen war das Stichwort, irgendwie den allsehenden Augen des Computers entkommen, dessen Aufmerksamkeit sie wahrscheinlich geweckt hatte... erneut. Ja, Moore war sich sicher, dass Arianna Trallok sie suchte, lechzend nach etwas was sie nicht vollständig hatte erfassen können. Allem zum Trotz war Moore in ihrer Ergründung des Feindes jedoch unbeabsichtigt ein ganzes Stück in die richtige Richtung gedrängt worden, so viel Stand für die Sephi fest. Die Aufnahmen die sie sich angesehen hatte, bestätigten zwei Dinge: Uneinigkeit unter den Belagerern, zumindest schienen Teile der Moons gegen ihre augenscheinlichen Neuen Verbündeten zu arbeiten, und aktive Suche nach einem Ort oder Endgerät innerhalb der Station. Das Gerät was der Dashade in dem Zwischendeck welches Moore durchstöbert hatte, war dasselbe gewesen wie auf der Aufnahme einige Tage zuvor: ein Computer zur Analyse eines gesamten Netzwerkes, ein hoch-komplexes und überaus modernes Slicing Device. Sie hatte niemals eines benutzt und kannte lediglich Bauteilzeichnungen und die Funktionsweise solcher Geräte, im Endeffekt nutze man solch einen Computer um den Physischen Standort anhand des genutzten Ports eines Gerätes zu bestimmen... und das in verschlüsselten Netzwerken mit einer schier unüberschaubaren Flut an Daten und Knotenpunkten.

Für die Slicerin lag die Vermutung nahe, dass die Red Fangs, zu denen die Söldner im Zwischendeck und auf dem Überwachungsvideo gehört hatten, einen Verdacht bezüglich der Königin von Kafrene selbst oder aber ihrer schieren Omnipräsenz hegten. Das Netz aus Geheimnissen und Übernatürlichem begann sich langsam, ganz zur Freude der auf Logik bedachten Akademikerin, zu entwirren. Jetzt jedoch galt es erstmal einen neuen sicheren Netzzugang zu finden den sie als neue OPZ für ihre temporären Verbündeten nutzen konnte... die mittlerweile wahrscheinlich auch schon vom immer wachen Geist des Stahlkolosses erfasst worden waren. Es war schwer abzuschätzen was passieren würde wenn sich die Luft um eine Vollbewusstseins KI zu zog. Wurde sie auch irrational? Trotz ihrer rationalen Perfektion? Trotz dessen das sie das absolute Bild der Logik darstellen müsste? Einen Geist so unberührt von fleischlichen kognitiven Verzerrungen, dass er niemals gelenkt durch Gefühle handelte, nur auf Basis der harten und kalten Fakten die das Leben präsentierte. All diese Gedankenspiele halfen ihr jedoch kaum weiter... es wäre interessant zu wissen ob die Fangs mit ihrer Lokalisation erfolgreich gewesen waren... ob es überhaupt sinnvolle Daten geliefert hatte. Innerlich schrie in ihr die Wut des blutigen Anfängers, immerhin hatte sie bereits einmal vor der Maschine gestanden und sich sogar an den Daten bedient! Die Antworten mussten bereits vor ihr gelegen haben noch bevor ihr klar war dass sie sich diese Fragen würde stellen müssen. Ohne das HNAI war Moore eingeschränkt, fast wie früher und es erschreckte sie wie sehr sich ihre Psyche an die Fähigkeiten des Gerätes gewöhnt hatte.

Ihr Weg war also klar, sie musste zurück, zurück dorthin wo ihre Schnüffelei zum Thema Erzengel für den Mandalorianer begonnen hatte. Es war nicht gesichert das sich das Gerät noch dort befand, eine bessere Chance hatte sie jedoch nicht, immerhin war all das keine vierundzwanzig Stunden her und bei dem Chaos was Bane, Charlie und der Droide hinterlassen hatten, war die Wahrscheinlichkeit groß das die Reparaturen noch nicht völlig abgeschlossen waren. Also bahnte sie sich ihren Weg, die Grobe Richtung musste genügen, der Eingang war am Marktplatz gewesen, Moore eilte über die noch immer überfüllte Ausstellerfläche, quetschte sich durch jede Ecke die sich bot, wand sich um die Stände, Verkäufer und Auslagen herum. Die Tür in das Zwischendeck war verriegelt wie auch beim ersten Mal, unscheinbar und nur für den der wusste das sie da war sichtbar. Die KI hatte die Codes verändert, da bestand nicht wirklich ein Zweifel. Beinahe Fieberhaft flogen Moores Finger über ihr Pad, während sie versuchte die Kabelverbindung und ihr Gesicht möglichst von allem gleichzeitig abzuwenden was eine Kamera verbergen konnte. Es half ihren Fähigkeiten nicht das erneut Panik vor dem Tod in der Sephi aufstieg. Eine gefühlte Ewigkeit verging in der Moore mehr auf ihr Umfeld achtete, darauf ob sich Mitglieder von Ariannas Kartell näherten, als auf ihren Bildschirm. Schließlich schwang die Tür auf, das Schwarz schluckte die weiße Frau und das Maul in die Versorgungsebene schloss sich wieder. Schweißnass sank die Slicerin gegen das geschlossene Schott und sackte nach unten. Sie atmete schwer, als hätte sie einen Marathon hinter sich gebracht und es dauerte einige Minuten bis die Einheit der Gegensätze wieder einen klaren Gedanken fassen konnte. Eine Karte des Gebietes besaß sie immerhin noch als Kopie auf ihrem... marodierten Datapad das wenigstens die rudimentärsten Funktionen noch erfüllte nachdem Arkadi Duval es als modularen Taser benutzt hatte.


[Ring von Kafrene - Kafrene-Station - Stellarian Prime - Besprechungsraum - In den Tiefen der Station] Moore
 
[Ring von Kafrene | Raumstation | Stellarian Prime | Ebene 5O – Marktplatz - Herrenhaus des früheren Patriarchen Kommenos | Lieutenant Commander Arkadi Duval, Charlie, Pumpkin, Menyall Raes'hak Tir (NSC)

Es war ein frustrierendes Gefühl, zu wissen, dass man Recht hatte, und trotzdem gegen eine Wand zu rennen. Denn nichts anderes passierte gerade, Arkadis Appelle perlten an Gal Varrus ab wie ein Regentropfen an einem Fenster. All die verräterischen Zeichen waren da, die leicht zusammengekniffenen Augen, der ablehnende Zug am Mund, die wachsam-skeptische Körperhaltung. Arkadi war dazu ausgebildet worden, anhand von Gestik und Mimik Rückschlüsse über die Einstellung und emotionale Lage von Lebewesen treffen zu können, und diese Ausbildung schrie ihn momentan an, dass er bei dem „Erzengel“ auf Granit biss. Einige leise Zweifel mochten die Worte des blonden Geheimdienstoffiziers bei seinem Gegenüber geweckt haben, aber die gingen unter zwischen Misstrauen, Feindseligkeit, Unglauben und Sorgen um seine eigenen Leute. Das Schlimmste war, Arkadi konnte es dem anderen Menschen nicht einmal verdenken. Würde ihm jemand, der gerade sein halbes Team verloren hatte, eine Geschichte von einer größenwahnsinnigen KI erzählen, an sein Pflichtbewusstsein und seine moralischen Werte appellieren und ihn dazu bewegen wollen, seine eigenen, begrenzten Ressourcen einzusetzen, würde auch Arkadi das bestenfalls für ein Hirngespinst oder gar eine bewusste Täuschung halten. Gal Varrus hatte wenig Grund, dem Republikaner zu glauben, den seine Untergebene hinter seinem Rücken kontaktiert hatte, und Arkadi war sich sicher, dass Arianna Trallok Hinweise auf ihre wahre Natur beim Kontakt mit dem „Erzengel“ tunlichst vermieden hatte. Die „Königin“ von Kafrene war brillant, skrupellos und flexibel, aber all das waren Eigenschaften, die auch organische Lebewesen besaßen. Ein Teil von Arkadi bewunderte die Geduld und Sorgfalt, mit der Trallok die ganze Zeit jeden auf dieser Station getäuscht hatte. Sie – es – war ein ausgesprochen würdiger Gegner, das bedeutete aber für den Agenten nur eines: Die KI musste unter allen Umständen vernichtet werden. Jemand mit ihren Fähigkeiten und ihrer Macht durfte niemals über Kafrene hinaus kommen, niemals. Aber wie sollte Arkadi sie mit seinen begrenzten Mitteln aufhalten? Äußerlich blieb der blonde Mann ruhig, seine blauen Augen suchten nach Hinweisen, dass er Gal Varrus vielleicht doch noch irgendwie überzeugt hatte, dass der „Erzengel“ zumindest gewillt war, ihm weiter zuzuhören...Nichts. Arkadi wusste, dass dieser Mann eine Entscheidung gefällt hatte, noch bevor er sie aussprach.

Immerhin – ein Silberstreif am Horizont – gestattete er es Arkadi und dem Rest seines Teams, sich in der Basis hier medizinisch zu versorgen, ihre Vorräte aufzufrischen und sich ein wenig zu erholen, doch das war es. Die Botschaft war eindeutig: Auf mehr konnte der Republikaner nicht hoffen und sollte er irgendetwas versuchen, würde er es bitter bereuen. Arkadi nahm diese Ansage betont neutral und ruhig auf, auch wenn ein Teil von ihm den „Erzengel“ am Kragen packen und ihn anschreien wollte, dass er gerade einen riesigen Fehler machte. Es kostete den blauäugigen Menschen einiges an Selbstbeherrschung und für einige Momente zitterten seine hinter dem Rücken verschränkten Hände, eine Schwäche, die es nur noch schwerer machte, sich zu beherrschen. Einatmen. Auf vier zählen. Ausatmen. Das alte Mantra, es kam wieder zum Einsatz und brachte ein wenig Kontrolle zurück, Arkadi nickte knapp, seine Stimme glatt und frei von Emotionen.


„Danke. Wir werden Ihre Gastfreundschaft nicht über Gebühr beanspruchen. Sollten Sie überleben, was die „Königin“ von Kafrene vor hat, und Ihre Meinung ändern, wissen Sie, an wen Sie sich wenden können. Ich kann Ihr Misstrauen verstehen – an Ihrer Stelle würde ich nicht anders handeln. Aber ich kann nur hoffen, dass Sie rechtzeitig erkenne, dass es in diesem Fall ein Fehler ist, Mr. Varrus.“


Der „Erzengel“ hatte eine ähnliche Ausbildung wie Arkadi durchlaufen, ähnliche Erfahrungen gemacht, war ähnlich desillusioniert, was Staaten und Gesetze anging. Sie waren aus dem selben Holz geschnitzt, und vielleicht rührte das Misstrauen gerade daher – sie beide hatten zu viel getan und erlebt, um einfach etwas zu glauben. Arkadi bemühte sich, sich keine Gedanken nicht anmerken zu lassen, als der „Erzengel“ sich schließlich abwandte, und nachdem er den Raum verlassen hatte, tat der Geheimdienstoffizier es ihm gleich, im Stillen Optionen prüfend. Er musste unbedingt Kontakt zu Ral und Nani wieder herstellen, wenn er den Mandalorianer und die Slicerin erreichen und sie wieder als Gruppe handeln konnten, gab es noch eine Chance, Trallok aufzuhalten - oder das Notsignal abzusenden und damit zu garantieren, dass nichts und niemand lebend diese Station verlassen würde. Sein Leben und das aller anderen hier, ein kleines Opfer im Vergleich zu dem, was der Galaxis durch eine entfesselte KI drohte. Aber noch gab es andere Optionen – noch. Arkadi gab sich einen Ruck und suchte Charlies Blick, nachdenklich, aber ohne erkennbare Zeichen von Frustration oder Panik.


„Wir sollten das Angebot nutzen und dann zusammen mit Pumpkin versuchen, die anderen zu benachrichtigen. In dem ganzen Durcheinander sollte es möglich sein, sich wieder zu sammeln. Solange wir Nani in die Lage versetzen können, das System von Trallok anzugreifen und...“


Da war etwas, das den Agenten innehalten und den Kopf schräg legend ließ, ein zunächst nur leises Surren, das in dem Hintergrundlärm von Blasterfeuer und Explosionen zunächst unterging, aber stetig lauter und lauter wurde, bedrohlich und...Arkadi riss die Augen auf. Er kannte dieses Geräusch, er kannte es nur zu gut.


„Deckung!“

Brüllte der blonde Mann, reagierte sofort und stieß Charlie runter, bevor er über den Boden rutschte und hinter einer Säule Zuflucht suchte. Keine Sekunde zu früh, sein Rücken hatte kaum den kalten Beton hinter sich, als das Surren zu einem unverkennbaren Heulen wurde. Wie ein Monster aus einer alten Legende schob sich ein TIE-Jäger vor dem Fenster in die Höhe, das Auge eines Riesen auf der Suche nach seinen Opfern. Noch während der Jäger in Position schwebte, erwachten seine Laserkanonen zum Leben. Mit ohrenbetäubendem Lärm spuckten sie den Tod in Form grüner Salven in den Raum, die Energieladungen brannten sich durch alles, was nicht stabil genug war, dem Inferno zu entgehen. Arkadi kauerte hinter der Säule, die Hände an den Ohren und den Mund geöffnet, damit in dem Lärm nicht seine Trommelfelle platzten. Die Situation war ihm vertraut, furchtbar vertraut, nur allzu oft waren er und seine Kameraden imperialen Luftangriffen ausgesetzt gewesen. Die Piloten des Sternjägerkorps mochten ihre Witze über die TIE-Reihe reißen, aber als Infanterist ohne Deckung und Waffen zu ihrer Bekämpfung kamen einem die imperialen Maschinen wie Raubvögel vor, die niederstießen, um ihre Beute zu erlegen. Erinnerungen fluteten hoch, Bilder von Zerstörung und Tod, und das Zittern war wieder da, stärker als zuvor, machte es Arkadi nahezu unmöglich, seinen Blaster zu entsichern. Denken, nicht fühlen, handeln, nicht reagieren, verzweifelt klammerte sich der Agent an seine Leitsätze und schaffte es endlich, seine Blasterpistole schussbereit zu machen. Jetzt zu schießen würde allerdings nicht mehr bewirken außer den TIE auf seine Position aufmerksam zu machen. Es musste ein Plan her, schnell, schnell und...


„Unterseite des Cockpits – Treibstofftanks unter Druck! Das Feuer dort konzentrieren!“


Arkadi schrie aus Leibeskräften und wusste nicht, ob ihn jemand hören konnte. Wenn es gelang, Blastergewehre in ausreichender Anzahl oder besser noch schwere Waffen in Position zu bringen und diese Schwachstelle der schildlosen und relativ dünn gepanzerten TIE-Jäger zu erwischen, hatten sie eine Chance. Vorausgesetzt, sie überlebten so lange. So gut er konnte prägte sich Arkadi den zeitlichen Abstand zwischen den Salven des TIE ein. Das war das Fenster, in dem sie handeln konnten, ohne zerfetzt zu werden – sie mussten es nutzen. Als Arkadi rasch um die Ecke blickte und sah, dass er TIE gerade in eine andere Richtung zielte, gab er aus der Deckung so schnell wie möglich einige Schüsse auf die Unterseite des Cockpits ab, bevor er sich mit einer Rolle hinter einem umgekippten massiven Schrank in Sicherheit brachte. Er konnte nicht viel mehr tun als den Piloten der Maschine ablenken und so den anderen eine Chance zu geben, aber lange würde das nicht durchgehen. Die nächste Salve traf die Säule und brannte tiefe Löcher hinein, suchend drehte sich der TIE leicht, auf der Jagd nach seinen Opfern...


[Ring von Kafrene | Raumstation | Stellarian Prime | Ebene 5O – Marktplatz - Herrenhaus des früheren Patriarchen Kommenos | Lieutenant Commander Arkadi Duval, Charlie, Pumpkin, Gal Varrus, Menyall Raes'hak Tir und die Erzengel (NSC)
 
[Ring von Kafrene - Kafrene-Station - Ebene Five-O - Marktplatz - Lager der Söldner - Raum der Kommandanten] Ral, Tarak Boule (NSC), Jared Nimor (NSC), Gorn der Rote Sturm (NSC)

Keuchend schleppte sich der Mandalorianer aus der Todeszone, kämpfte gegen die Schmerzen und musste sich anstrengen um alle seine Sinne beisammen zu halten. Seit der Ankunft auf der Heimstation der Schwarzen Sonne hatte Ral nicht nur an all seinen Reserven sondern wahrscheinlich sogar von seiner Lebenszeit gezehrt. Er war alt genug, hatte genug gegeben und sich seinen Ruhestand mehr als nur verdient, dass wusste der Alte Mann, vergessen und einfach ruhen zu lassen was unerledigt war, dass hatte ihm jedoch nie im Blut gelegen. Penelo würde ihn im Jenseits keines Blickes würdigen wenn er hier sein Leben aushauchte... man hielt ihn ja sowieso für Tod... seine Brüder wiedersehen, für seine Schuld bei Dakdge und seiner Tochter Liien, bei seinem Enkel Ruusaan einstehen, ihnen sagen wie Leid es ihm tat das sie für seine Schulden hatten bezahlen müssen. Er würde sich dem stellen vor dem er in den letzten Jahren tatsächlich eine Art von Angst entwickelt hatte, einer Abrechnung seines Lebens, all seiner Entscheidungen und ihrer Konsequenzen. Während sein Kopf ihm also immer wieder die vor Augen führte die er auf diesem endlosen Feldzug verloren hatte, schleppte sich Ral durch Gänge die vom Kampfeslärm erfüllt waren, bis sich ihm schließlich durch ein Fenster ein Blick in den Hof, das Söldnerlager, eröffnete.

Draußen herrschte Chaos. Die einzelnen Söldnergruppen beschossen sich, ein Zwei Gesichter die Ral vorher schon unter den versammelten Kommandanten gesehen hatte, versuchten die Fangs, die Fists und die wenigen loyalen Slayers zusammen zu halten, während die Falle der Königin von Kafrene zuschnappte. Zwei TIE- Jäger kreisten auf der Ebene, einer vor dem Haus der Erzengel, einer deckte die Söldnerstellungen mit Feuer ein. Die Kommunikationsantennen waren zerstört und Tralloks Söldner schienen ebenfalls auf das Gelände zu drängen. Ral drehte sich von der Scheibe weg und lehnte sich an die Wand, überlegte... Gorn oder Nimor waren vielleicht noch am Leben und hatte die Königin von Kafrene stoppen können. Ein weiterer Blick auf das Schlachtfeld, komplettes Chaos, Laserfeuer und Explosionen, nach und nach würde sich der Kampf in die Häuser verlagern, er war hier anscheinend in einem ungenutzten Teil des geräumten Wohnblocks, das würde auch nicht ewig so bleiben. Am Ende stand und viel alles in einem solchen Krieg mit den Anführern, wenn der Kopf der Schlange abgetrennt war, dann war der Körper unkoordinierter, problematisch würde es werden wenn es mehrere gleichwertige Köpfe gab, etwas was bei Arianna Trallok eher nicht derart anmutete. KI... Er hatte sich noch nie mit einer KI gemessen aber es war die Beste Chance die ihm einfiel... zusätzlich zu... Ral aktivierte die Notfallfrequenz und schickte die beiden Codeworte erneut, das des Republikanischen Agenten und sein eigenes... Er musste das Team um den Agenten finden oder eine Möglichkeit auftun die Kommunikation wiederherzustellen, denn scheinbar störten die Angreifer die gängigsten Frequenzen. Was aus der Sephi und ihrem gemeinsamen Kanal geworden war, wusste der Mandalorianer nicht... so wie Arianna Trallok ihren Einmarsch hier durchführte hatte sie eventuell sogar die angeheuerte Slicerin aufgespürt und getötet....


[Ring von Kafrene - Kafrene-Station - Ebene Five-O - Marktplatz - Lager der Söldner - Raum der Kommandanten] Ral, Tarak Boule (NSC), Jared Nimor (NSC), Gorn der Rote Sturm (NSC)
 
Ring von Kafrene - Raumstation - Marktplatz - Lager - Charlie Duke, Bane, Pumpkin, Ral, Arkadi, NPCs, Menyall

Der Kopfgeldjäger ließ seine Hände oben, als dieses pelzige Viech ihre scharfen Klinge von seinem Hals löste. Er sah Arkadi dabei mit funkelnden Augen an und traute sich erst nach einigen Momenten, seine beiden Pistolen vom Boden aufzuheben und in seinen Holstern verschwinden zu lassen, ganz nach Aufforderung dieser akrobatischen Killerin. Ein Schamgefühl machte sich in ihm breit und mit gesenktem Blick folgte er Arkadi die Treppen hinauf. Sie waren so knapp davor, durchzubrechen und er hatte seine Waffe bereits auf dies katzenartige Frau gerichtet gehabt, ehe sie ihn gerade noch so überwältigen konnte. Charlie war ganz gewiss nicht der mutigste Kerl mit den größten Eiern aus Stahl in der Hose, doch zerrte jede Niederlage auch an ihm, weil er doch eigentlich davon überzeugt war, dass ihm in diesem Spiel niemand gewachsen war. Dieses Selbstbewusstsein hatte ihn durch sein gesamtes Leben geführt und jeden Auftrag für ihn leicht gemacht. Nun war es erschüttert und es gab wirklich nichts, was er jetzt noch tun konnte, ohne sich und Duval im selben Zug umzubringen. Völlig verdreckt, verstaubt und mit ein wenig Blut versehen folgte der Gesetzlose ins Obergeschoss, wo ihnen ein nicht gerade herzlicher Empfang bereitet wurde. Im Grunde genommen war es ihm egal, weil er in dieser Situation ganz dem Mundwerk des Agenten vertraute. Also ließ er seine ramponierte Visage beinahe schon todesmutig aufgrinsen und hob seine Hände nur so weit, dass man es als halb ernst gemeintes Symbol der Unterwerfung identifizieren konnte.

Er starrte diesem Kerl in die Augen, von dem er vor einigen Stunden noch glaubte, dass Ral ihn tot sehen wollte. Das Blatt hatte sich in der Zwischenzeit jedoch gewendet und so war der Erzengel Gal Varrus nun ihre Chance, diese Station lebendig zu verlassen und die künstlich intelligente Herrin Kafrenes irgendwie zu beseitigen. Weshalb genau das nötig war, war Charlie schleierhaft. Am liebsten hätte er noch vor dem Angriff auf den Belagerungsring den nächstbesten Weg von diesem verfluchten Drecksloch gesucht und die Station ihrem eigenen Schicksal überlassen. Duval und Ral tickten jedoch anders als der Kopfgeldjäger. Sie hielten sich für etwas besseres, redeten sich selbst und anderen ein, dass sie ihr Leben gewissen Prinzipien untergeordnet war. So auch in diesem Fall, wo es angeblich so unabdingbar gewesen sein soll, Arianna zu Fall zu bringen und die gesamte Galaxie vor dieser künstlichen Intelligenz zu retten. Charlie wusste genauso gut wie Ral und Arkadi, dass die Wahrheit anders aussah. Ral würde sich im Falle eines Erfolgs innerhalb seines mandalorianischen Kultes als Typ mit dem Längsten aufspielen können und Duval wahrscheinlich seine nächste Beförderung oder irgendeine lächerliche Auszeichnung entgegennehmen. Sie waren kein Stück besser als Charlie, auch wenn sie vorgaben, selbstlos und furchtlos zu handeln. Und erst recht war es nicht dieser Gal Varrus, der sich als allergrößter Held aufspielte und an dem Duvals Appelle völlig spurlos abprallten. Der Kopfgeldjäger mit dem schwarzen Hut und seinen beiden Blastern verfolgte das Gespräch halb mit und dachte darüber nach, wie sich solche Menschen wie der Erzengel aufspielen konnten als wären sie etwas besseres. Der Auftritt, den er hier ablieferte, machte vielleicht auf seine Untergebenen Eindruck, doch war Varrus letzten Endes auch nur ein krummer Scheißkerl, der all seine Leute Blaster auf zwei Männer richten ließ und vorhatte, seinen Kopf in den Sand zu stecken und von hier zu fliehen. Duke nahm sich jetzt vor, Duval zur Seite zu stehen und besser zu sein als dieser feige Hund, der sich seit Tagen hier verschanzt hatte und jetzt den Harten markierte. Vor allem; wer wusste schon, was ihn erwartete, wenn es ihnen gelingen sollte, diese Herrscherin aufzuhalten. Charlie hatte kein Interesse daran, ein Held zu sein. Den Part überließ er mit Vorlieb Duval und Ral. Was ihn lockte, war die Belohnung und die Aussicht, mit Duval eine Art Verbündeten zu gewinnen.

Also verfolgte er die Unterhaltung und rollte einige Male die Augen, weil Duval wieder einmal eine ganz besonders lange Ansprache halten musste. Zwischenzeitlich wurde der Droide zurück in den Raum geführt, den Charlie schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen hatte. Die Unterhaltung wurde von Gal Varrus abrupt beendet und ihnen lediglich zugestanden, sich hier ein wenig auszuruhen. Duval schien krampfhaft nachzudenken und blickte den Kopfgeldjäger kurz an, bevor er meinte, dass sie die anderen kontaktieren sollten.

"Wenn die anderen überhaupt noch leben. Dort draußen ist die Hölle laus."

Kommentierte Duke, noch während der Agent redete. Dann verstummte Duval plötzlich und schien irgendetwas zu hören. Charlie sah ihn fragend an und hörte es nun auch. Ein Geräusch, welches jeder Bewohner dieser Galaxie auf der Stelle erkannte, der irgendwann einmal in Berührung mit dem Holonet geraten ist. Der Agent brüllte laut auf und stieß Charlie unsanft zu Boden und noch während sich der Kopfgeldjäger abrollte, ließ das Kreischen des Sternenjägers imperialer Bauart die Fenster, die Wände und den Boden erbeben. Mit einem ungeheuren Lärm bohrten sich nur wenige Augenblicke später die grünen Schüsse aus den Geschützen durch das Fenster und das Gemäuer und verwandelten das Innere des Raumes in ein Inferno oder besser gesagt die pure Hölle. Charlie rollte sich flink über den Boden, über dem Trümmer hinunterstürzten und ihn nur knapp verfehlten, hinüber zu seinem Verbündeten, der hinter einer Säule Deckung gefunden hat und sich innerhalb des höllischen Lärms die Ohren zu hielt. Das Gehör des Kopfgeldjägers stand Kopf und wiederspiegelte das Geschehen um ihn herum nur noch in dumpfen und verschwommenen Tönen. Auch er hielt sich die Ohren zu und schluckte einige Male hektisch, ehe sein Gehörsinn wieder halbwegs brauchbar war. Sie waren vorhin noch in diesem verdammten Lager und dort hatte Charlie weit und breit keine Anzeichen vernommen, dass diese Söldner einen verfluchten Luftangriff auf die Befestigung geplant hatten. Inmitten des Krachs warf er einen hektischen Blick hinüber zu Duval, der am ganzen Leib zitterte und völlig orientierungslos an seinem Blaster fummelte. Der Kopfgeldjäger war kurz davor, seinem 'Nachbar' die Waffe aus der Hand zu reißen und ihm zu entsichern oder ihm gleich einen seiner beiden Waffen in die Hand zu drücken, ehe es der Agent doch noch irgendwie schaffte, sich zu fassen und das verdammte Teil zu entsichern.

"KARK ECHUTA uta (verf+ckte Scheiße)!"

Brüllte er den Fluch auf Huttese heraus, eine alte Angewohnheit, die er wohl nie mehr ablegen würde. Seine und die Stimme des Agenten überkreuzten sich dabei, der noch eine Spur lauter schrie, dass sie das Feuer auf den Tank des Jägers konzentrieren mussten. Während dieser immer wieder seine verheerenden Salven durch das Fenster donnerte, zog Duke seine beiden Blaster und bereitete sich darauf vor, sein bestes zu geben. Das war alles, was er tun konnte und in diesem Fall würde es an Varrus liegen, in all diesem Chaos das nötige Gerät hierher zu schaffen, um den Jäger mit schwerem Feuer zu beschießen. Duval hatte neben ihm die bessere Sicht nach draußen und gab eilig ein paar Schüsse nach draußen ab, ehe er sich augenblicklich in die nächste Deckung rollte. Er hatte diesen Jäger noch nicht einmal gesehen, seitdem er über ihnen schwirrte und sie befeuerte. Allerdings hatte er gegenüber dem Agenten den Vorteil, versuchen zu können, den Tank mit Feuer aus zwei Mündungen zu treffen. Am Boden sitzend fuhrwerkte er mit allerhöchster Hektik an seinen Blastern herum und zuckte nur wenige Sekunden später zusammen, als die nächsten Schüsse aus den Geschützen des Jägers neben ihm einschlugen. Irgendwie brachte er es inmitten der Erschütterung dann doch fertig, die Kühlungsrippen seiner beiden Waffen mit harten Schlägen mit den Griffen so sehr zu verbiegen, dass die Luftzufuhr von außen reduziert sein und das Gas innerhalb seines Ladungsmagazins durch die Anstauung der Hitze im inneren der Zelle die potentielle Durchschlagskraft der beiden Waffen deutlich erhöhen würde. Ein Trick, den Charlie vor Jahren von einem Nikto im Dienste der Hutten beigebracht bekam. Der Blaster überhitzte so zwar nach wenigen Schüssen und war nach diesem so gut wie unbrauchbar bis zum Austausch der betroffenen Komponenten, doch wenn eine erhöhte Bündelung der Energie der Salven von Nöten war, konnte man mit diesem kleinen Trick und unter der regulierten Erhöhung der Energiezufuhr einen vergleichsweise kleinen Blaster auf die Schnelle zu einem deutlich gefährlicherem Geschoss modifizieren - sowohl für das Ziel, als auch den Schützen, der sich durch die unkontrollierte Energie sehr leicht verbrennen oder dem der Blaster nach dem ersten Schuss gleich um die Ohren fliegen konnte. Duke hatte es einige Male mit anderen Waffen geübt und sah es in diesen Augenblicken als letzten Ausweg. Er würde wahrscheinlich nicht genug Schaden an der Oberfläche des Jägers anrichten - nicht einmal, wenn er mit Präzisionsschüssen aus beiden Blastern genau den Tank traf. Doch vielleicht würde es genug Schaden anrichten, um einem Karabiner oder Duvals Blaster den Weg zu ebnen.

Ein letztes Mal atmete Charlie durch und wartete noch ab, bis die nächsten Salven direkt neben ihm einschlugen. Dann zog er sich seinen Hut herunter ins Gesicht und erhob sich aus der Deckung. Seine Augen, in denen das Inferno im Raum spiegelte, funkelten und erspähten das Geschoss am Himmel über ihnen, das gerade wendete, um erneut auf die zuzusteuern. Das Ziel unter dem Cockpit fixiert, legte er seine beiden Waffen an, ehe die nun völlig ungedämpften Bolzen von einer enormen Fehlzündung begleitet die Mündung verließen. Die beiden Waffen überhitzten augenblicklich und qualmten wie eine Dampfmaschine, doch Charlie vernahm die Verbrennung an der Haut seiner Hand gar nicht. Er sah seinen beiden Geschossen nach, die sich ihren langatmigen Weg in Richtung des Ziels bahnten und sprang gerade noch rechtzeitig zur Seite, bevor der Pilot ihn erspähen und mit einem einzigen Knopfdruck pulverisieren konnte. Dann hörte er aus der ferne den lauten Aufprall seiner Schüsse auf der Oberfläche des Jägers und das durch mark und Bein dringende Geräusch ließ ihn hoffen.

Ring von Kafrene - Raumstation - Herrenhaus des fünften Patriarchen - Charlie Duke, Bane, Pumpkin, Ral, Arkadi, Gal Varrus, Menyall, Erzengel (NPCs)
 
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[Ring von Kafrene - Kafrene-Raumstation - Ebene Five-O - Marktplatz - Herrenhaus des früheren Patriarchen Kommenos] Gal Varrus, Menyall Raes'hak Tir und der Rettungstrupp (Arkadi, Charlie, Pumpkin), im Gebäude die Erzengel

Da dem Droiden nichts anderes übrig bleibt, verweilt er auf seinen zugewiesenen Platz und beobachtet das Verhalten der Anwesenden.

Während sich Duval und der Erzengel unterhalten, verstummt der Droide weiter und beobachtet das Treiben. In der Konsequenz scheint Varrus keinen Wert auf Duval's Warnung zu geben, was den Droiden weniger wundert. Er hört Duval's Informationen genau zu und registriert seine Vermutung, dass Trallok eine KI sei. Kurz spielt er einige Szenarien durch, nicht einfach die Seite zu wechseln und mit der KI zu kooperieren, doch egal wie weit er die Szenarien durchspielt, er gelangt immer wieder an dem gleichen Punkt, dass es schlussendlich zu einem 'Showdown' beider KI's führen würde, wo es darum geht, sich der anderen KI zu bemächtigen. Zu groß wäre das Misstrauen beider und der Nutzen der Einverleibung des Anderen. Dazu muss der HK auch bedenken, dass er schon mal Kontakt zur KI hatte und seine Firewall wie nichts durchbrochen hatte. Somit ist die Gefahr von Trallok um einiges höher.

Um das volle Gespräch – nicht nur zwischen Duval und Varrus – mitzuverfolgen, belauscht er mit der installierten Spionagesensorik alle anderen Gespräche und bekommt ein nervöses Gespräch mit, wie wohl die anrollende Masse, zu der die Gruppe vorher gehört hatte, wohl einige Auffälligkeiten aufwies. Die Söldner merkten an, dass das fremde Lager sich komisch verhielten und die Bewegung sehr merkwürdig seien. Pumpkin dachte da an Ral, der wohl die Ursache dieses Tumults sei, doch was kommen sollte, konnte sich keiner vorstellen.

Nochmal bot Duval seine Hilfe an, widmete sich dann aber der eigenen Gruppe:

Wir sollten das Angebot nutzen und dann zusammen mit Pumpkin versuchen, die anderen zu benachrichtigen. In dem ganzen Durcheinander sollte es möglich sein, sich wieder zu sammeln. Solange wir Nani in die Lage versetzen können, das System von Trallok anzugreifen und...“

Was sich dann entfesselte, war kaum auszumalen. Ein TIE-Fighter zeigte sich am Fenster und spuckte Tod und Verderben in die Räume, zerlegte alles, was sich nicht sofort nieder warf. Auch der Droide warf sich auf den Boden. Blasterfeuer durchzuckten den Raum. Duval und alle Anderen drückten sich an irgendeine Ecke oder Scharte, um nicht getroffen zu werden. Der Droide kann die Panik des Fleischsackes vernehmen. Der Höllenlärm, der über sie herein brach, kann im gegensatz zum Menschen, der Droide minimieren und nach logischen Gründen agieren – fern jeder Emotion.

Komplett 'nackt' und ohne Waffen, versucht der HK sich in den Nebenraum zu kriechen, um wieder an seine Waffen zu kommen. Während im Nebenraum Duke das Feuer erwidert, schnappt sich der HK kriechend seinen Werkzeugkoffer, seine Klinge, versucht sich provisorisch zusammen zu montieren und auszurüsten, während ein weiterer Angriff kam und weiter Feuer rein spie. Die Zwischenräume, wo kein Feuer kam, erhob sich der Droide, packte alles ein, was im gehört und er braucht, um sich wieder gen Boden zu werfen. Mittlerweile blieb kein Objekt mehr auf dem anderen stehen. Der Droide schaute in den Nebenraum und fragte sich, ob sie hier noch länger verweilen wollten oder sich einen Stellungskampf mit den TIE-Fighter leisten wollten.

Provisorisch versucht der Droide einen kurzen Kontakt zu Nani herzustellen, testweise, ob diese schon eine neue Frequenz habe. Ansonsten müssten sie sich hier langsam rausbewegen. Mit nun wieder einem Blaster bewaffnet, feuert er ein oder zwei mal auf den Fighter ohne wirklich etwas zu bewirken und wechselt wieder in den Raum, die Tür aufstoßend, gen Gang, um hier nicht in der Falle zu sein.

[Ring von Kafrene - Kafrene-Raumstation - Ebene Five-O - Marktplatz - Herrenhaus des früheren Patriarchen Kommenos] Gal Varrus, Menyall Raes'hak Tir und der Rettungstrupp (Arkadi, Charlie, Pumpkin), im Gebäude die Erzengel
 
[Ring von Kafrene - Kafrene-Station - In den Tiefen der Station - In Richtung des zerstörten Serverraums] Moore

Die Gänge waren leer, viel zu leer, es war beinahe gespenstig still in den strebendurchzogenen Innereien der Asteroidenstation. Anstatt das angeschlagene Datapad zu nutzen, verlegte sich die Sephi darauf die erste Konsole ihrem Willen zu unterwerfen die sie finden konnte. Alles mit einem gewissen Druck im Nacken, sie hatte bisher keine Kameras ausgemacht, was in diesem Licht und bei der Menge an Lüftungsleitungen und Kabelschächten auch kaum ein Wunder war. Gerade deshalb war es umso wichtiger alle Datenzentren dieser Ebene von ihrer Existenz zu bereinigen, ebenso brauchte sie einen klaren Blick auf die Karte auf ihrem Datapad, welches leider nur zur Hälfte klar lesbar war. Keine Minute später flimmerte das Zwischendeck als Raumplan auf dem übernommenen Bildschirm auf, der Weg zum vermuteten Ziel war anhand der letzten Log-Daten ebenfalls schnell gefunden. Jetzt hieß es nur noch ein Standbild über die Kameras und sonstigen Sensoren zu legen die hier waren... und dabei äußerst vorsichtig zu sein um keine digitalen Spuren zu hinterlassen die direkt auf Moores Handschrift verwiesen. Denn selbst wenn das HNAI außer Funktion an ihrem Rückenmark klebte, Moore war sich sicher das Arianna Trallok nicht nur deshalb von der Technik ablassen würde. Ihre Faszination mit der sie sich durch ihr Nervensystem gewühlt hatte, war an der Sephi immerhin nicht gänzlich vorrüber gegangen. Seitdem fühlte Moore sich wie zerrissen, als wären ihre geschaffenen Abgrenzungen zwischen dem was sie war und denen die sie verkörpert hatte immer mehr und mehr eingerissen worden. Es war sowohl leichter als auch schwerer diese Gruppe von Individuen seitdem auseinander zu halten. Schließlich trat die Frau mit den Weißen Haaren von dem Terminal zurück, packte ihren Blaster am Lauf und schlug ein paar Mal auf den Bildschirm ein bis die Splitter in der Oberfläche keine Schlüsse mehr auf das zuließen was auf den Bildschirm dargestellt wurde bevor er sich schließlich abschaltete. Dann nahm Moore Tempo auf, sie spürte den Kick jetzt mehr und mehr, je weiter sie vordrang, je näher sie ihrem Ziel kam desto schlimmer rauschte es ihr in den Ohren, desto mehr hatte sie das Gefühl zu verbrennen.

Als sie schlussendlich in dem noch immer verwüsteten Serverraum ankam, sich einen Weg durch die Recks und allerlei verstreuten Teile bahnte, viel ihr auf das man zumindest die Leichen weggeschafft hatte. Geputzt worden war ebenfalls soweit sie das einschätzen konnte. Ansonsten war nicht wirklich etwas verändert worden... was auf eine gewisse Art und Weise eigenartig war... hatten sie die KI so sehr beschäftigt das diese sich nicht schnellstmöglich um die Erneuerung ihrer zerstörten Module hatte kümmern können? Nein das war doch irgendwie Schwachsinn... diese Frau war die Station und der Körper der hier herum lief war doch eigentlich nichts mehr als eine Art von Zugangsplattform für die Reale Welt oder nicht? Gut wenn man so darüber nachdachte dann war es auch möglich das es sich genau entgegengesetzt darstellte, dass der Körper die eigentliche KI war und die Station nur ihr verlängerter Arm... was entsprechend der Geschichten des Auftauchens von Arianna Trallok ebenfalls sinnvoll erschien. Was bedeutete ihre Primärsysteme befanden sich in ihrem Körper? Nein das war so nicht möglich... wobei... woher sollte sie das wissen? Seit Arkadi Duval Arianna hochgejagt hatte und Moores HNAI nicht mehr mit Strom versorgt wurde konnte sie doch eigentlich garnicht mehr sicher sagen ob Arianna Trallok noch da war oder? Mit all diesen Fragen und neuen Überlegungen näherte sich Moore der Zugangskonsole zur Serverbank die sie auch letztes Mal benutzt hatte. Immerhin hier hatte man mit den Reperaturen angefangen, den Lokalisator entfernt hatte auch niemand! Innerlich jauchzte die junge Frau beinahe. Mit zitrigen Fingern fuhr sie die Maschine hoch, musste sich konzentrieren die Befehle auch korrekt in die Konsole einzugeben so sehr hatte diese ganze Sache Moore in ihren Bann gezogen. Während also die Maschine nach und nach wieder zum Leben erwachte, wandte sich die Slicerin zum Frontalangriff. So viel Rechenpower wie in diesem Raum hier über war und wie sie hier in kurzer Zeit assimillieren konnte gab es wahrscheinlich nirgends sonst so unbewacht auf dieser Station... ein Fakt der ihr immer noch etwas fraglich vorkam... nach und nach ploppten Kamerafeeds auf der gigantischen Leinwand auf, das war ein arbeiten nach ihrem Geschmack.

Was sich jedoch vor ihr auftat war nicht die überwachte und kalkulierte Situation die sie verlassen hatte. In den Oberen Ebenen herrschte Krieg. Ein Bandenkrieg. Ohne Zeit zu verlieren versuchte sie sich ein Bild davon zu machen wer hier eigentlich mit wem kämpfte, während sie sich die wenigen noch einwandfrei funktionierenden Bilder der Ebene 5O und der Villa der Erzengel zusammen sammelte und fieberhaft daran arbeitete einen Datauplink zu etablieren um die Kommunikation mit ihren Verbündeten wiederherzustellen. Was sich ihr bot war ein Chaos. Söldner in Rot und Gelb schossen auf die in Blau und Violett... wobei das nicht gänzlich stimmte. Hier und da feuerte auch blau auf blau... was zur Hölle hatte sie... DA. Das war vollkommen unmöglich. Moore hatte gesehen wie sie zerstört am Boden gelegen hatte. Zersprengt in Einzelteile, kaum noch zu etwas zu gebrauchen und doch... doch... In der Mitte des Plaza, ungebrochen, ohne einen Kratzer, unverwundbar durch alles was sie ins Visier nahm stand SIE. Arianna Trallok. Wieso genau es Moore so traf wusste sie nicht... vielleicht aufgrund der doch sehr menschlichen Züge der KI die hier geraden den Tod selbst besiegt zu haben schien. Mit einem Mal zuckte der Kopf nach oben, starrte in die Linse, während ihr Schwert einen Söldner ohne das sie hinsah seiner Beinpartie beraubte. SIE wusste das sie beobachtet wurde! Moores Anschlagzahl verdoppelte sich bevor sie schließlich den neuen Frequenzkanal öffnete, so stabil wie es mit der Verbindung eben ging und hoffte das der Forcebefehl über den alten Kanal alle Geräte auf die neue Frequenz umstellen würde.

"Ist da noch irgendwer? Hallo?", sie wusste nicht wirklich was sie sagen sollte während sich der Balken der Dekomprimierung der Daten des Lokalisators nur quälend langsam zu füllen schien. "Falls mich jemand hört. Trallok ist bei euch. Sie ist da...", der digitale Angriff traf sie hart, ein Trojaner der sich eine Backdoor in ihr System erschleichen wollte. Mit viel Mühe schaffte es Moore eine Quarantäne um das Biest das ihr ohne Zweifel durch die KI zugespielt worden war in Quarantäne anzuketten bevor sie sich wieder auf den Bildschirm konzentrierte. Warum? Warum zettelte die Königin von Kafrene einen Krieg an, einen den sie doch so vehement zu vermeiden versucht hatte? Wieso jetzt? Wieso gerade dann wo Moore dachte sie würde verstehen was hier gespielt wurde... es traf sie wie der Schlag des Tasers früher am Tag: WEIL SIE ES WUSSTEN! Weil der Lokalisator funktioniert hatte... weil die Fangs herausgefunden hatte wer sie war. Natürlich! Anders konnte es doch garnicht sein!

[Ring von Kafrene - Kafrene-Station - In den Tiefen der Station - Zerstörter Serverraum] Moore
 
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