Zuletzt gekaufter/gesehener Film - Allgemeiner Filmthread

Ich war am Donnerstag im Queen/Freddy Mercury - Biopic Bohemian Rhapsody. Ein sehr bemerkenswerter Musikfilm, absolut sehenswert! Besonders die Auswahl der Darsteller ist überragend. Rami Malek spielt Mercury sehr überzeugend, und gerade in den Konzert-Szenen ist die Illusion nahezu perfekt, und man glaubt tatsächlich den echten Freddie auf der Leinwand zu sehen. Getoppt wird das allerdings noch von Gwilym Lee, der in jeder Szene rüberkommt, wie der junge Brian May, sowohl optisch, als auch in seinem Habitus, seiner Mimik und seinen Bewegungen. Einige dramaturgische Abweichungen von der tatsächlichen Biographie Mercury's und der Band fallen nicht weiter ins Gewicht, und stören das Gesamtbild kein Stück. Es ist halt ein Spielfilm, der in etwas mehr als zwei Stunden eine Geschichte erzählen muss, und das tut er exzellent. Alleine das Finale der
Auftritt beim legendären Live-Aid-Konzert in Wembley, der mit unglaublichr Akkuratesse nachgestellt wird
, ist das Eintrittsgeld wert.

C.
 
Nachdem ich vor nicht allzu langer Zeit den unbeschreiblichen Film "Silence" von Martin Scorsese geschaut habe, hatte ich mir vorgenommen, ein paar Klassiker vom berühmten Regisseur zu gucken. Bin da nämlich ahnungslos. Der erste Film war nun "Wie ein wilder Stier (Raging Bull)", der den Aufstieg und Fall des Profiboxers Jake La Motta in den 1950er Jahren beleuchtet. Die Thematik hat mich eigentlich gar nicht so interessiert, mir ging's eher ums filmische Allgemeinwissen. Ich fand den Film sowohl körperlich als auch menschlich brutal, war jedoch fasziniert davon, dass die Erzählweise trotzdem sehr künstlerisch und eher langsam war. Der Film ist bis auf ein paar wenige glückliche Szenen aus dem Familienleben in schwarz-weiß gehalten, was meiner Meinung nach sehr dazu beigetragen hat, dass man sich die blutigen Boxkampfszenen anschauen konnte. Da die ja den Kern des Films darstellten, wär das nicht so gut gewesen, wenn man andauernd die Augen zukneift, weil alles mit rotem Blut besudelt ist - diese Kämpfe waren mit voller Wucht dargestellt und warfen bei mir wiederholt die Frage auf, was man an so einem "Sport" gut finden kann. In Schwarz-Weiß-Filmen kommt der Beleuchtung wie ich finde auch immer eine wesentlich größere Bedeutung zu, was auch schön umgesetzt war. Für mich also ein Film, den ich stilistisch sehr interessant fand und der den Fall eines Menschen gut darstellte. Da ich jedoch mit dem Profisport und den Mafiaverwicklungen dahinter nicht viel anfangen kann, hat der Film mich nicht vollständig vom Hocker gerissen. Was die Leistung der Schauspieler, natürlich allen voran Robert de Niro angeht, muss ich aber noch ein "Hut ab!" loswerden. Alleine für die körperlichen Strapazen, die er für diesen Film neben der eigentlichen Schauspielerei auf sich genommen hat, hat er sich den Oscar mehr als verdient (und ihn ja auch bekommen).

Der Film hat seinen Platz in den Annalen der Filmgeschichte jedenfalls verdient.
 
"Master and Commander - Bis ans Ende der Welt" von Regisseur Peter Weir

Nachdem ich den ersten Teil der Reihe um Jack Aubrey und Dr. Maturin vor ein paar Tagen fertig gelesen hatte, hab ich mir den dazugehörigen Film aus dem Jahr 2003 noch mal geschnappt und muss mich deshalb glatt mal selber zitieren und vom Buch- in den Film-Thread rüberziehen.

Ich habe die ersten Bücher damals als Teenager gelesen und jetzt, wo ich das erste Buch wieder durch hab, muss ich sagen, da sind mir damals viele Schichten der Story entgangen. Vor allem die politischen Irrungen und Wirrungen. Die Schiffsatmosphäre, die O'Brian schafft, find ich nach wie vor großartig! Ich war damals sehr von dem Film enttäuscht, den ich als langweilig wahrnahm und einfach nicht verstanden hab, wie man aus diesen Büchern voller spannender Gefechte mit pfiffigen Schachzügen und vielen witzigen bis nachdenklichen Dialogen einen langweiligen Film machen kann. Den hab ich mir jetzt allerdings auch rausgelegt und werd ihn in den nächsten Tagen noch mal nach all den Jahren gucken. Vielleicht ändert sich die Wahrnehmung ja auch. ;-)

Wirklich interessant - ich fand den Film nun richtig gut! Noch mal kurz zum Hintergrund: Der Film basiert auf einer 20-teiligen Buchreihe von Patrick O'Brian, die sich zur Zeit der Napoleonischen Kriege um den englischen Marinekapitän "Lucky" Jack Aubrey und dessen besten Freund und Schiffsarzt Dr. Stephen Maturin dreht. Die Bücher strotzen nur so vor nautischen Fachbegriffen, worauf man sich erst mal einlassen muss (es gibt aber zum Glück einen ausreichenden Glossar), was dann aber stark dazu beiträgt, eine realistische Atmosphäre zu schaffen. Außerdem versetzt es den Leser gut in Dr. Maturins Situation, der als "Landlubber" nie so richtig seetauglich wird, was wiederum öfters für Komik sorgt. Ich selbst habe, wie oben erwähnt, vor vielen vielen Jahren die ersten 4 Bücher der Reihe gelesen. Der Film wiederum vermischt die Handlung zweier späterer Bücher.

Captain Jack Aubrey soll an Bord der englischen Fregatte H.M.S. Surprise den französischen Freibeuter Acheron jagen und erobern, um dazu beizutragen, Napoleons Macht auf den sieben Weltmeeren einzudämmen. Schnell stellt sich heraus, dass der Kapitän des Freibeuters ähnlich gerissen agiert wie Jack selbst, und das Schiff wesentlich schneller und stärker bewaffnet ist als die Surprise. Die spannende Verfolgungsjagd bringt die Mannschaft der Surprise bei der Rundung von Kap Horn an ihre Belastungsgrenze und Jack und Stephens Freundschaft wird auf eine harte Probe gestellt, als Stephen Forschungszeit auf den entlegenen Galapagosinseln verbringen will, Jack aber seinen Befehlen folgen und weitersegeln muss. Von dieser Handlung umrahmt werden wir nicht nur mit dem harten Leben auf dem engen Raum eines Marineschiffs des frühen 19. Jahrhunderts konfrontiert, sondern auch mit vielen zwischenmenschlichen Ereignissen und Schicksalen, Mut, Versagensangst, Freundschaft und Verlust. Zur Atmosphäre trägt außerdem die tolle Kulisse bei, gedreht wurde auf dem Nachbau einer Fregatte aus dem 18. Jahrhundert. Auch die Gefechte waren spannend und realistisch inszeniert. Alles in allem ein Film, der wenig zu wünschen übrig ließ. Rückblickend eigentlich komisch, dass er wenig Erfolg an den Kinokassen hatten und es nicht zu den ursprünglich geplanten Fortsetzungen kam.

Was mich damals und immer noch etwas störte ist aber, dass man den Film zu so einer späten Zeit in Jack Aubreys Karriere angesiedelt hat. Dadurch gehen einem Zuschauer, der die Reihe nicht kennt, viele Dinge verloren. Viele Mitglieder der Besatzung haben mit Jack einiges durchgemacht, bspw. sein Erster Offizier Thomas Pullings, der im ersten Buch noch Mastersgehilfe ist, oder der patente Steuermann Barrett Bonden, den Jack im ersten Buch gerne zum Fähnrich ernannt hätte. Auch die tiefe Freundschaft zwischen Jack und Stephen ist allein durch den Film gar nicht so gut nachvollziehbar. Dass die Besatzung Stephen verehrt, wird zwar zum Teil gezeigt, als sie auf den Galapagosinseln anlanden, damit er sich von seiner Schusswunde erholen kann; der Hintergrund, wie Stephen damals aber überhaupt in den Marinedienst gestellt wurde und dass er eben kein "üblicher Chirurg" (Surgeon), sondern ein "richtiger Arzt / Internist" (Physician) ist, fehlt allerdings. Ich weiß nicht, ob das dem heutigen Zuschauer klar ist, dass die "Ärzte" an Bord der Marineschiffe vielleicht ganz gut Arme und Beine amputieren konnten, zu viel mehr aber nicht taugten und Stephens gezeigte Behandlungen daher total unüblich und herausragend sind. Ich glaube, es wäre sinnvoller gewesen, das ebenfalls spannende erste Buch der Reihe zu verfilmen, in dem Jack Stephen kennenlernt, sein erstes Kommando erhält und erst einmal seine hervorragende Seemannschaft unter Beweis stellen muss. Damit wären die Grundlagen geschaffen gewesen, die man meines Erachtens braucht, um eine Filmreihe zu beginnen.

Ich muss also sagen, dass ich es mittlerweile echt bedauere, dass es nicht zu einer Filmreihe kam, und dass es sich wirklich lohnt, einem Film auch mal nach Jahren eine zweite Chance zu geben.

8 von 10 Stabheuschrecken. :thumbsup:
 
Atomic Blonde

November 1989: Die britische MI6-Agentin Lorraine Broughton (Charlize Theron) wird von ihren Vorgesetzten nach Ostberlin geschickt, um eine entwendete Liste zu beschaffen. Diese enthält geheime und brisante Informationen und könnte, in den falschen Händen, den kalten Krieg eskalieren lassen. Unterstützung erhält sie in Berlin durch ihren Kollegen David Percival (James McAvoy), doch nicht nur der MI6, sondern auch der sowjetische und französische Geheimdienst sind hinter der Liste her...

Wer aufgrund der Einbettung in den historischen Kontext, der im Film auch omnipräsent ist, eine glaubwürdige Geschichtsstudie erwartet, irrt gewaltig. Vielmehr bildet dieser erzählerisch auch eher dünne Rahmen die Grundlage für ein über 100 Minuten langes Entertainment - Festival und in dieser Hinsicht macht "Atomic Blonde" so ziemlich alles richtig. Zugegeben, gerade in der ersten Hälfte hat der Film durchaus ein paar Längen, je weiter die Handlung aber fortschreitet, desto packender wird der Film. Die Jagd nach der Liste ist als Aufhänger zunächst nicht weiter spektakulär oder aufregend, wobei die Frage, wer genau eigentlich mit wem zusammenarbeitet und warum, doch etwas diffuser ist als es zunächst den Anschein hat und auch bis zum Ende nicht ganz geklärt ist. Hier kommt es dennoch weniger auf die Handlung an sich, als auf die Umsetzung an, welche vollauf gelungen ist. Der Film profitiert enorm vom äußerst stilsicheren Look. Ein durchgehender Blaustich verleiht dem Bild eine kühle Atmosphäre, die sehr gut zur Ausrichtung des Films passt. Anhand des Trailers hatte ich etwas mehr Comedy erwartet, tatsächlich ist "Atomic Blonde" über weite Strecken aber relativ humorlos, ernst und düster erzählt. Charlize Theron in der Hauptrolle ist genial und stellt sich als echter Glücksgriff heraus, sie schafft es, ihrer Figur sowohl Eleganz und Charme, als auch eine unterkühlte Aura zu verleihen, die sich ebenfalls stimmig ins Gesamtbild einfügt. Hinzu kommt, dass die Figur sich nicht problemlos durch ihre Mission pflügt, sondern sichtlich verletzlich ist, besonders in körperlicher Hinsicht. Eine starke Frauenfigur, die gleichzeitig nicht unbesiegbar ist, auch das hat mir sehr gut gefallen. James McAvoy beim Spielen zuzusehen, macht ohnehin Spaß, wobei dieser Film wirklich in erster Linie auf den Schultern seiner Hauptdarstellerin ruht.

"Atomic Blonde" ist in der Summe kein Film für den großen Denker, aber ein sehr unterhaltsamer und in seinem Verlauf immer spannender werdender Thriller mit einem tollen Look und unglaublich ästhetisch durchgestylter, sehenswerter Action. Wenn sich hier kurz vor Ende des Films eine atemberaubende und lange Sequenz entspinnt, die ohne einen einzigen (sichtbaren) Schnitt auskommt, weiß man, wie Entertainment-Kino funktioniert.
 

Unter der Regie von David Yaroveski, produziert von James Gunn und mit einem Drehbuch von zwei Gunns bringt Sony eine Horror-Origin von Superman in die Kinos. Coole Prämisse, deren Potential hoffentlich genutzt wird.

Sieht dem Trailer nach nicht allzu spektakulär aus, aber ich merke ihn mir vor.
 
Ich habe der Familie dieses Jahr mal etwas besonderes gekauft. Die Disney Classics - Die komplette Sammlung, darin enthaltenen sind die 55 animierten Meisterwerke von 1937 Schneewittchen bis hin zu 2016 Zoomania.

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Die Box hat das Format einer Schallplatte, und die Filme werden wie in einem Buch vier pro Seite präsentiert.
  1. Schneewittchen und die Sieben Zwerge
  2. Pinochio
  3. Fantasie
  4. Dumbo
  5. Bambi
  6. Saludos Amigos
  7. Drei Caballeros
  8. Fröhlich, Frei, Spaß dabei
  9. Musik, Tanz und Rhythmus
  10. Die Abenteuer von Ichabod und Taddäus Kröte
  11. Cinderella
  12. Alice im Wunderkind
  13. Peter Pan
  14. Susi und Strolch
  15. Dornröschen
  16. 101 Dalmatien
  17. Die Hexe und der Zauberer
  18. Das Dschungelbuch
  19. Aristocrats
  20. Robin Hood
  21. Die vielen Abenteuer von Winnie Puuh
  22. Bernard & Bianca
  23. Cap und Capper
  24. Taran und der Zauberkessel
  25. Basil, der große Mäuse Detektiv
  26. Oliver & Co.
  27. Arielle die Meerjungfrau
  28. Bernard und Bianca im Känguruland
  29. Die Schöne und das Biest
  30. Aladdin
  31. Der König der Löwen
  32. Pocahontas
  33. Der Glöckner von Notre Dame
  34. Herculean
  35. Mulan
  36. Tarzan
  37. Fantasia 2000
  38. Dinosaurier
  39. Ein Königreich für ein Lama
  40. Atlantis Das Geheimnis der verlorenen Stadt
  41. Lilo & Stitch
  42. Der Schatzplanet
  43. Bären Brüder
  44. Die Kühe sind los
  45. Himmel und Huhn
  46. Tierisch Wild
  47. Triff die Robinsons
  48. Bolt Ein Hund für alle Fälle
  49. Küss den Frosch
  50. Rapunzel Neu Verföhnt
  51. Winnie Puuh
  52. Ralph Reichts
  53. Die Eiskönigin Völlig unverfroren
  54. Baymax Riesiges Robowabohu
  55. Zomania
Vieler dieser Filme kennt man ja, und einige habe ich schon, überwiegend aber auf VHS und nur wenige auf DVD. Ein paar aus den vierziger und frühen zweitausendern habe ich aber bis heute nicht gesehen. deshalb hat sich diese Box schon sehr gelohnt. Auch wenn Moana darin fehlt. Aber 55 Klassiker klingt wohl besser als 56.

***​

Passend dazu habe ich noch Pixar - Die ultimative Blu-Ray Collection dazu genonmen, diese ist von 2014 und damit ein wenig älter, wodurch sie nicht mehr ganz so Ultimativ ist.
Die Box selbst ist fast würfelförmig, und die Filme sind einzeln in CD Cases verpackt, ein paar davon sogar mit extra Bonus Disk.
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  1. Toy Story
  2. Das große Krabbeln
  3. Toy Story 2
  4. Die Monster AG
  5. Findet Nemo
  6. Die unglaublichen
  7. Carson
  8. Ratatouille
  9. Wall-E
  10. Oben
  11. Toy Story 3
  12. Cars 2
  13. Meriden
  14. Die Monster Uni
  15. Pixar Kurzfilm Collection 1
  16. Pixar Kurzfilm Collection 2
  17. Hooks unglaubliche Geschichten
Hier fehlt also noch einiges, wie die Planes Filme, Cars 3, Alles steht Kopf, Arlo & Spot, Coco und die Unglaublichen 2.
Trotzdem eine schöne Collection, passt trotz der verschiedenen Formate gut zur Disney Box.
Ich muss aber bekennen, ich bin kein wirklicher Pixar Fan, da es schlicht nicht meine Generation ist. Ich war da als Teenager schon zu alt für "Kinderfilme", weshalb ich sie nie im Kino gesehen habe (selbiges gilt auch für Disneyfilme dieser Zeit) weshalb ich einfach nicht den selben Zugang wie zu den Disney Filmen habe, welche ich als Kind Dutzende male angesehen habe. Aladdin ist sogar, soweit ich mich erinnere, der erste Film den ich aktiv im Kino gesehen habe. Dies hat sich erst um 2010 mit Toy Story 3 geändert.
Trotzdem muss man den Erfolg und die Qualität der Pixarfilme anerkennen. Einen wirklich schlechten Film oder kompletten Flop hatten sie bisher nicht.

***​

Und ich selber habe noch Rebels Staffel 4 auf DVD geschenkt bekommen. Damit wäre die Serie auch Komplett.

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Zuletzt bearbeitet:
Summer of 84

Wenn ich ehrlich bin, habe ich mir den Film vor allem wegen des Soundtracks geholt.
Aber erst mal zum Film selbst. Der Streifen spielt, wie der Titel bereits verrät, Mitte der Achziger (Meiner Kindheit, btw.). Also sucht man Handys hier vergebens. Jetzt könnte man den Machern vorwerfen, sie reiten auf der Nostalgiewelle mit, um leicht ein paar Kröten zu verdienen. Da der Film aber von dem Regietrio RKSS gedreht wurde, dass auch für Turbo Kid verantwortlich ist, sind sie eher mit für die Welle verantwortlich.
Jetzt ohne zu spoilern: der Film ist ein Konglomerat aus der BMX-Bande, the Goonies, Stand by Me und Das Fenster zum Hof oder Lakeview Terrace.
Die Jungschauspieler machen ihre Sache wirklich gut und zum Glück schrammt man am Corey Feldman Abiehbildchen
Wer also Bock auf Achzigercharm mit Coming out of age- und Horrorthriller-Anleihen hat, dem sei der Film wärmstens empfohlen.

Der Soundtrack ist hier die wahre Perle, denn der stammt mal wieder, wie zuvor bei Turbo Kid, von Le Matos und kommt in schöner Elektro-Synthiepop-Manier daher, aber auch hier mir Thrillerelementen aufgepeppt. Kostpröbchen gefällig?

Ich hab mir schön das Collectors Editon Mediabook gegönnt mit BR, DVD und Soundtrack-CD. :inlove:


Interceptor

Jetzt noch ein, endlich auf BR veröffentlichtes, Schmuckstück original aus den 80ies!
Ich mach´s kurz: Rennwagen, Halbstarke, SyFc, der junge Chaelie Sheen und Crashes!
Der Film ist aber eher was für Liebhaber. :-D
 
Summer of 84

Wenn ich ehrlich bin, habe ich mir den Film vor allem wegen des Soundtracks geholt.
Aber erst mal zum Film selbst. Der Streifen spielt, wie der Titel bereits verrät, Mitte der Achziger (Meiner Kindheit, btw.). Also sucht man Handys hier vergebens. Jetzt könnte man den Machern vorwerfen, sie reiten auf der Nostalgiewelle mit, um leicht ein paar Kröten zu verdienen. Da der Film aber von dem Regietrio RKSS gedreht wurde, dass auch für Turbo Kid verantwortlich ist, sind sie eher mit für die Welle verantwortlich.
Jetzt ohne zu spoilern: der Film ist ein Konglomerat aus der BMX-Bande, the Goonies, Stand by Me und Das Fenster zum Hof oder Lakeview Terrace.
Die Jungschauspieler machen ihre Sache wirklich gut und zum Glück schrammt man am Corey Feldman Abiehbildchen
Wer also Bock auf Achzigercharm mit Coming out of age- und Horrorthriller-Anleihen hat, dem sei der Film wärmstens empfohlen.

Der Soundtrack ist hier die wahre Perle, denn der stammt mal wieder, wie zuvor bei Turbo Kid, von Le Matos und kommt in schöner Elektro-Synthiepop-Manier daher, aber auch hier mir Thrillerelementen aufgepeppt. Kostpröbchen gefällig?

Ich hab mir schön das Collectors Editon Mediabook gegönnt mit BR, DVD und Soundtrack-CD. :inlove:

Hab ich schon von gehört, muss ich mal reinschauen.
Den Soundtrack finde ich ziemlich cool. Hat was Jon Carpenter mäßiges.
 
Letztens gesehen

Verschwörung: The Girl in the Spider's Web:

Vor 2, 3 Jahren wurde ja ein vierter Band der Millennium-Trilogie veröffentlicht, welcher auf Aufzeichnugen von Sieg Larsson oder so basieren soll. Hab das Buch nicht gelesen, dafür den Kinofilm jetzt gesehen.

Angeblich hält sich der Film kaum an das Buch und das merkt man (höchstens dieses ignoriert die vorigen Teile ziemlich). So passt es einfach nicht, dass Liesbeth als Kind abgehauen sein soll und dann ihre Schwester 16 Jahre beim gewalttätigen Vater alleine ließ, wissen wir ja aus den anderen Teilen, dass Liesbeth ihren Vater angezündet hat und dafür in eine psychiathrische Anstalt eingewiesen wurde.

Der Rest der Story ist eher ein 0815 Action-Thriller. Jetzt nicht schlecht, aber Meeeilen hinter der Abgründigkeit der Millennium-Trilogie. Die Schauspieler sind ok (vor allem die neue Lisbeth, der neue Mikahil wirkt dafür aber recht farblos). Gut fand ich die mit den Bildern eingefangene Atmosphäre des Regisseurs von "Evil Dead" und "Don't Breathe".

Von dem her als Teil der Millennium-Reihe IMO ein Totalausfall, als eigenständiger Thriller aber ok:
5 von 10 Punkten




Maria Stuart: Königin von Schottland:

Einmal eine etwas andere Maria-Stuart-Verfilmung, welche sich weniger auf ihre Gefangenschaft, Intrige gegen Elizabeth und anschließende Hinrichtung konzentriert, sondern mehr auf ihre tatsächliche Zeit als Königin Schottlands eingeht. Historisch hält man sich lt Wikipedia weitgehend an die Fakten. Leider kann man das vom Cast eher weniger behaupten, sind für die damalige Zeit zu viele Minderheiten (allen voran Schwarze, aber auch Asiaten) gecastet. Dieses "Blackwashing" bei Historien-Filmen geht mir aktuell tierisch auf die Nüsse und ich hoffe, dass Hollywood bald endlich wieder davon abkommt.

Von der Machart ist der Film klar "großes Kino". So sehen die Truppenaufmärsche, die Rinderherde oder die Landschaftsaufnahmen sehr gut aus. Dazu prunkvolle Kostüme und Kulissen sowie eine epische Musik. Die Darsteller waren auch top. Allen voran die von Maria und Elizabeth.

Trotz der "Geschichtsstunde" vernachlässigte man die Spannung nicht (der Drehbuchautor hat ja bereits bei "Ides of March" und "House of Cards" bewiesen, dass er politische Intriganten-Stadl gut schreiben kann).

Alles in allem ein sehr guter Film, wo ich mir die ein oder andere Oscar-Nominierung gut vorstellen kann. Einziger größerer Kritikpunkt ist wie gesagt, IMO die übertriebene hollywood-übliche Political Correctness, wo Multikulti in Nicht-Multikulti-Gesellschaften einfach nichts verloren hat und geschichtsfälschend ist:

8 von 10 Punkten!
 
Chaos im Netz (Ralph breaks the Internet)

Seit ein paar Wochen ist nun auch der zweite Teil von "Ralph Reichts", welcher für den Oscar als Bester Animationsfilm nominiert wurde, bei uns im Kino. Hab ihn mir jetzt gestern angesehen.

Einfach klasse fand ich die Szenen mit Vanellope auf der Disney Seite. C3PO, Sturmtruppen, Iron Man, Groot, I-A und vor allem sämtliche Disney-Prinzessinnen (großteils mit Original-Sprecher) waren, wie der Trailer bereits versprochen hat, völlig genial. Schade, dass das ganze vielleicht 10 Minuten einnimmt (plus die Prinzessinnen, die Ralph am Ende retten). Hätte ne klasse Selbstparodie werden können. Auch zeigt die Prinzessinnen-Szene mit Vanellopes Lenkrad-Lied, dass sie eben keine klassische Disney-Prinzessin ist.

Die Szenen im Internet selbst (mit Google, E-Bay und vor allem den "Bienen"-Videos
wink.gif
biggrin.gif
) waren ebenfalls stark, allerdings für Kinder wohl kaum zu verstehen. Mein 6jähriger Bruder hat da natürlich kaum verstanden um was es da geht und wo der Witz ist. Ein ähnliches Problem hatte ja der Emoji-Film, wenn auch, dass es diesmal wenigstens für Erwachsene zumindest witzig war. Einzig das Onlinie-Autorennen-Spiel, wo Vanellope ihre neue Zukunft findet, hat mir weniger gefallen, spiele allerdings solche Spiele auch nicht.

Die Handlung rund um Freundschaft und Freunde loslassen können war natürlich wieder klassische "Disney-Erziehung". Ralph tat mir hier aber echt leid.

Interessant, dass es diesmal, außer dem Virus zum Schluss, keinen klassischen Schurken gibt. Macht aber nichts, die Jagd nach dem Lenkrad etc war auch so spannend.

Alles in allem finde ich den Film etwa gleich gut wie Teil 1 (sprich besser als "Rapunzel", schwächer als "Zoomania", etwa auf einer Stufe mit "Frozen" und "Vaijana"). Eine größere Konzentration auf die Disney-Selbst-Parodie alles "Lego Movie" hätte ein Klassiker werden können. So

7 von 10 jugendfreien Bienen-Videos!
 
Green Book: Eine besondere Freundschaft

Hab gestern einen der heißesten Oscar-Kandidaten dieses Jahr gesehen (den Globe für die beste Komödie hat er ja schon mal).

Hatte mir bei so einer Roadmovie-Tragikomödie ein paar wenige gute Gags erwartet, hatte aber nicht auf dem Radar, dass Peter Farelly ("Dumm und Dümmer", "Verrückt nach Mary") Drehbuchautor und Regisseur ist. Sprich der Film beinhaltet neben den bereits aus dem Trailer bekannten Szenen noch weitere echte Schenkelklopfer und ich hab so viel wie schon lange nicht mehr bei einem neuen Kinofilm gelacht. Der Film verzichtet fast völlig auf Brachialhumor, zieht seinen Witz vielmehr aus dem Zusammenspiel von Viggo Mortensons Charakter und dem seines schwarzen Bosses, die unterschiedlicher kaum sein könnten (die Chicken-Ess Szene ;) :D).

Trotzdem vernachlässigt der Film die ruhigen Töne auch nicht und ist, ganz dem Thema entsprechend, oft sehr kritisch in Bezug auf den Rassismus in den USA. Trotzdem kommt diese Kritik nicht zu holzhammermäßig rüber, sondern ergibt sich aus der Situation (Hotels die keine Schwarzen beherbergen wollen usw.).

Der Aufbau der Freundschaft wurde sehr herzerwärmend gestaltet und erinnert oft an "Ziemlich beste Freunde". Die Chemie zwischen den beiden Darstellern stimmt auf jeden Fall. Mit (durchaus verdienten) Oscars rechne ich bei den beiden allerdings nicht, ist die Konkurrenz mit Melnik, Cooper und Driver heuer zu groß.

Insgesamt sicherlich einer der besten Filme letztes Jahr und mein persönlicher Favorit beim heurigen "Best Picture" Oscar:

8 von 10 Kentucky Fried Chicken!



Creed II

Hab den Film nun auch gesehen und fand ihn eher enttäuschend (wenn auch nicht wirklich schlecht).

Die Story war dermaßen vorhersehbar und klischeehaft, dass es schon wehtat. Creed versucht in Amerika ohne Rocky Dragos Sohn zu besiegen. Verliert bzw. gewinnt nur durch Disqualifikation dieses. Trainiert jetzt doch mit Rocky und gewinnt in Moskau. Dazu kommt, dass die Russen völlig klischeehafte Schurken waren. Was hätte man nicht alles aus diesem persönlichen Duell und dem Wiedersehen zwischen Rocky und Drago machen können? Da hätte es Stoff für viel persönliches Drama und nicht nur Schweiß im Boxring gegeben.

Rocky war ebenfalls recht verschenkt. Die neue Sychronstimme (ok, dafür kann der Film nichts) war sehr gewöhnungsbedürftig. Insgesamt weniger Screentime als beim 1er (zumindest gefühlt). Das Rocky Theme wird nur zum Schluss kurz angespielt. Und "Final-Stimmung" (soll der letzte Rocky-Film werden) kam außer vielleicht in den letzten 5 Minuten, wo sich Rocky quasi vom Boxring verabschiedet und seinen Sohn / Enkel besucht auch nicht auf. Hätte Rockys gewonnener Kampf gegen den Krebs im letzten Teil IMO besser als Abschied gepasst.

Bevor es ein Total Verriss wird, als Kind der 80er ist es für mich natürlich schön Rocky Balboa und seine Welt wiederzusehen. Auch ist der Film durchaus ernster als die eher trashigen Teile 3, 4 und 5. Trotzdem hätte ich nach "Rocky Balboa" und "Creed" mehr erwartet. IMO kein wirklich gelungener Abschluss der Reihe, sondern eher ein 0815 Klischee Rocky Abenteuer, wo man stets wusste, wie es weitergeht:

6 von 10 Boxhandschuhen

Rocky Hit Liste:
1. Rocky
2. Creed
3. Rocky Balboa
4. Rocky 2
5. Creed 2
6. Rocky 3
7. Rocky 4
8. Rocky 5
 
Zuletzt bearbeitet:
@Darth_Seebi

(Achtung, weiterhin Spoiler...)

Das, was Du als „0815-Klischee-Rocky-Abenteuer“ beschreibst, ist so ziemlich das, was ich eben extrem an dem Film mochte. Denn zum ersten Mal seit Rocky IV (1985) hatte man nochmal ein 'Feel Good Movie' mit erinnerungswürdigen Szenen. Nach dem eher trashigen Teil 5 und den tiefsinnigen „Gewinner-der-Herzen-Teile“ 6 und 7 ist es übrigens der erste Film, in dem der Protagonist am Ende gewinnt. Das hat sich die Reihe, wie ich finde, auch einfach nochmal verdient. Was hatte ich mir schon wieder alles ausgemalt. „Rocky muss sterben, weil alte Männer in Filmen sterben müssen“, „Creed wir wieder zweiter Sieger, weil Kopf hoch“ und so ein Kram. Das wäre für mich ebenso vorhersehbar gewesen, aber im negativen Sinne. Diese Filme waren immer irgendwie vorhersehbar. Stirbt der Mentor oder der Freund und es geht um Rache oder Wiedergutmachung, gelingt der Endkampf. Ist alles auf Underdog-Drama aus, geht er meistens trotz gewonnenem Respekt verloren. Aber 'Feel Good Movie' hin oder her: ich finde, man hat auf geniale Weise Teil 2, 3, 4 und 6 storytechnisch gemischt und daraus etwas geschaffen, was sich extrem nach dem Franchise anfühlt. Cameos, Rückblenden, Anspielungen. So ähnlich smart erhoffe ich mir das auch von SW Episode IX. Also viel besser konnte man das in meinen Augen nicht lösen. Außerdem hat man was den reinen Kampf angeht eine an sich neue Situation geschaffen: der Protagonist ist amtierender Champion und müsste gar nicht zum Rückkampf antreten, macht es aber dennoch, weil es um mehr geht. Hätte Creed den Gürtel gegen Drago verloren, wäre es auch wieder klischeehaft gewesen. Das mit der Disqualifikation war also auch originell gelöst. Und endlich nochmal ein bisschen Cheese! Das mit den gebrochenen Rippen war doch wohl die markanteste Kampf-Verletzung seit „Schneid mir das Auge auf“. Für mich hat schlicht sehr viel gestimmt. Und Dein Punkt mit den Klischee-Russen: nungut, kommt auf die Erwartungshaltung an. Wenn man Ivan zuletzt als Comic-Relief gesehen hat und ihn auch so in Erinnerung hat, dann reden wir hier geradezu von einem Quantensprung was Charakter-Entwicklung angeht. Ein bisschen mehr Screentime hätte dem Duo sicherlich nicht geschadet, das stimmt wohl. Aber unter dem Strich reden wir hier wohl immer noch von dem am tiefsten geschriebenen Antagonisten der gesamten Rocky-Reihe, oder nicht? Apollo? Großmaul mit wenig Screentime. Clubber Lang? Großmaul. Ivan Drago? Comic-Bösewicht. Tommy Gunn? Straßenköter in einem eher schwachen Film, aber dennoch mit gewisser Tiefe. Mason Dixon? Abziehbild des Weltmeisters in schwachen Zeiten. Ricky Conlan? Großmaul. Also jetzt den Antagonisten zu kritisieren, ist als ob man ausgerechnet jetzt auf die Idee käme zu sagen „Also der letzte James Bond-Film war aber an manchen Stellen ein bisschen unrealistisch“.

Für mich mittlerweile keine 9,5/10 mehr, aber mit 8,5/10 immer noch ein super smarter Abschluss der Reihe, welcher Rocky IV rückwirkend etwas geerdet und damit besser gemacht hat. Außerdem ein eleganter Abschied von Rocky durch die Hintertür, welcher sich nach Epilog anfühlt. Und nochmal alle Register gezogen und Bezug auf fast alle vorangegangenen Teile genommen. Was will man mehr? War halt noch nie eine sonderlich komplexe Filmreihe. Die Teile 6 und 7 haben das Ur-Feeling von 1976 beschworen, aber jetzt war eben nach über 30 Jahren nochmal 'Feel Good' à la Teil 3 dran. Kann ich super mit leben und freue mich schon auf die BluRay.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oh shit... "Creed 2" läuft ja auch schon, stimmt. Bin ich froh, dass ich die Beiträge jetzt nur grob gelesen hab. Enthalten sie große Spoiler?

Ich finde die Rocky-Reihe toll, habe ich schon als Kind gemocht und sehe sie noch immer sehr gerne, "Creed" war meiner Ansicht nach ein großartiger Film, der sich hervorragend eingefügt hat. Entsprechend sind meine Erwartungen an den zweiten Teil schon relativ hoch, noch dazu wo Dolph Lundgren als Ivan Drago auch wieder dabei ist (auch wenn ich von der Rolle nicht zu viel erwarte und mir vorstellen kann, dass er eher als Fan-Service dient und keine all zu große Funktion erfüllt). Eure Meinungen scheinen ja auseinander zu gehen, bin schon sehr gespannt. Mal schauen, ob ich ihn mir am Wochenende mal ansehe :)
 
Ich hab gestern Nacht zufällig ein Remake eines russischen Horrorfilms gesehen "Viy" (2014) oder Fürst der Demonen. Da Begegnet ein Philosophie Student in einer Hütte einer Jungen hübschen Frau die sich dann als Hexe Baba Yaga herausstellt und er sie umbringt, für diese Tat soll er dann drei Tage lang in der Kirche vor ihrem Sarg beten bei dem allerlei seltsame Dinge geschehen. Das Original, welches ich vor einem halben Jahr gesehen habe, war mal wieder um längen besser als das Remake, da wird zuviel verdreht, hat aber ein paar interessante Special Effekte, sowohl praktische als auch digitale. (Das CGI ist aber ziemlich Pfui.)
Hat mich echt gewundert das gerade dieser alte Film aus den siebzigern nach 40 Jahren ein Hollywood Remake erhalten hat. Hat mich trotzdem ganz gut unterhalten, auch wenn sie versucht haben da einen neuen Plot a la Tim Burten's Sleepy Hollow, inklusive eines Ichabod Crane Charakters, einzubauen.
 
Red Sparrow

Die russische Ballerina Dominika (Jennifer Lawrence) erleidet bei einer Vorführung einen Unfall, nach dem sie nicht mehr tanzen kann und Geldnot gerät. In dieser schweren Lage, in der sie sich nicht mehr um ihre Mutter kümmern kann, mit der sie zusammenlebt, nimmt sie das Angebot ihres Onkels an, dem Red-Sparrow-Programm des russischen Geheimdienstes beizutreten. Nach einer harten Ausbildung, in der in erster Linie unorthodoxe Methoden der Manipulation und Informationsbeschaffung vermittelt werden, wird Dominika nach Budapest entsandt und dort auf den CIA-Agenten Nate angesetzt. Durch den Kontakt mit ihm wird sie in die Konkurrenz der Interessensphären des russischen Geheimdienstes und der CIA hineingezogen und die Grenzen verschwimmen für sie zusehends...

"Red Sparrow" ist in erster Linie ein Film, für den man viel Zeit, Ruhe und Aufmerksamkeit mitbringen muss. in den Fast zweieinhalb Stunden muss man gut aufpassen, um der Handlung immer folgen zu können, mit nebenbei Schauen tut man sich hier definitiv keinen Gefallen. Die Konzentration auf den Film lohnt sich aber allemal, denn bei diesem wohl recht kontrovers rezipierten Film handelt es sich aus meiner Sicht allemal um ein großartiges, stilvolles und gewissermaßen kaltes Werk, das im Gedächtnis bleibt. Thematisiert wird, im Rahmen einer zunächst nicht all zu spektakulär oder außergewöhnlich wirkenden Agenten-Geschichte, in erster Linie die menschliche Psyche und ihre Manipulierbarkeit, einem Thema, dem man durchaus gerecht wird. Der Film ist insgesamt äußerst ernst und zeichnet ein beklemmendes, wie gesagt "kaltes" Bild, so etwas wie Humor fehlt im Grunde gänzlich. Erzählt wird die Geschichte in äußerst stilvollen Bildern, durch die der Film eine ganz spezielle Ästhetik erhält. Schauspielerisch ist er ebenfalls in der oberen Liga, allen voran zeigt Jennifer Lawrence, was für ein Talent in ihr steckt. Bei ihrer Figur Dominika handelt es sich um eine facettenreiche und undurchschaubare Person, was nicht zuletzt eben dem großartigen Schauspiel zu verdanken ist. Über weite Strecken ist dem Zuschauer nie wirklich klar, ob sie nun immer noch für den Geheimdienst ihres Landes arbeitet, oder doch die Seiten gewechselt hat. Generell sind die Charaktere, ob das nun auch den US-Agenten Nate, Dominikas Onkel oder ihre Vorgesetzten betrifft, interessant angelegt, bei so ziemlich jeder Figur entsteht der Eindruck, dass sie mit mindestens doppeltem Boden spielt.

Schonungsvoll geht "Red Sparrow" aber nicht nur mit seinen Charakteren um, insbesondere der Hauptfigur, die so einiges durchmachen muss, wobei die psychischen Folgen deutlich spürbar werden, sondern auch mit dem Zuschauer. Die Inszenierung ist nicht nur stilsicher, sondern auch explizit, sowohl was durchaus reichlich vorhandene Erotik-Szenen als auch insbesondere die recht unverhüllte Gewaltdarstellung betrifft. Beide Komponenten sind nicht um ihrer selbst Willen eingebaut, sondern ergeben im Rahmen der Handlung stets Sinn, insbesondere bei der Gewalt lässt man aber kaum etwas unter den Tisch fallen. "Red Sparrow" schafft es hier, auch ohne übertrieben viel Filmblut (wobei auch davon nicht gerade wenig zu sehen ist) äußerst intensive Szenen zu schaffen, die so echt wirken, dass es mir beim Zuschauen das eine oder andere mal tatsächlich fast selbst weh tat. Das sage ich als jemand, der bei Gewaltdarstellung in Filmen insgesamt sehr unempfindlich ist, sodass auch dieser Faktor für die Authentizität des Films spricht.

Mich hatte der Trailer seinerzeit schon sehr angesprochen und ich bin froh, den Film nun nachgeholt zu haben. Er ist ganz bestimmt nicht jedermanns Sache, meiner Ansicht nach aber äußerst sehenswert. Eine klare Empfehlung!
 
The Lego Movie 2

Die Gagdichte war leider doch kleiner als bei Teil 1. Dafür gefiel mir auch hier, wie am Ende alles mit der realen Welt (die Kinder die nicht miteinander spielen wollen) verwoben wurde. Der Twist, dass die Bösen quasi nur die Schwester sind, welche auch mitspielen mag und dass Rex Emmett aus der Zukunft ist, hat sehr gut funktioniert.

Wie schon bei Teil 1 hatte auch diesmal nur Lego Batman ne größere Rolle und der Rest beschränkte sich auf Cameos (und da gab es weniger als bei Teil 1). Die Justice Leage (mit Green Lantern Bashing
biggrin.gif
) war aber klasse. Oder die Zeitreise mit allen möglichen Filmzeitreisemaschinen.

Das Ende, wo die Kinder doch miteinander spielen und das Mama-Geddon abgewendet wird, war sehr herzerweichend.

Insgesamt gebe ich
7 von 10 Waschmaschinen-Todesfallen!



Marry Poppins Rückkehr

Optisch beide Daumen hoch. Sah alles klasse aus. Der Film hätte den "Beste Ausstattung"-Oscar weeeit mehr als "Black Panther" verdient. Selbiges gilt für die "Beste Musik", waren die Songs großteils sehr gut und so mancher Ohrwurm dabei.

Atmosphärisch hielt man sich seeehr nahe am 1er (auch klassisches Zeichentrick statt modernen CGI). Mary Poppins und Jack sehen ihren Originalen sehr ähnlich. Handlung gibt es diesmal etwas mehr (die Familie Banks soll das Haus verlassen, sollten sie ihre Anteilspapiere an der Bank nicht finden) mit einem herrlich schmierigen Colin Firth als Gegenspieler.

Der Film lässt so richtig schön nostalgisch werden und ich denke, das war auch der Sinn des Ganzen. Für heutige Kinder und Jugendliche dürfte der Streifen zu altmodisch sein (auch wenn Effekte etc wie gesagt top sind).

Da ich selbst allerdings nie DER Mary Poppins Fan war (mir zu surreal, auch wenn mir der Gedanke gefällt, es spiele im Potter Verse
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) gebe ich

6 von 10 den Tag rettenden Drachen!
 
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