Taris

[Taris/Trümmerstadt in relativer Nähe zu Sektor 7/Oberfläche/Ende eines Tunnels] Lilith (M1), Darth Hybris, Galain (NPC), Saphenus

Nur Saphenus reagierte auf Lilith's Worte überhaupt. Eigentlich hatte sie gar nicht mitbekommen, über was Hybris und er sich überhaupt unterhalten haben. Sie hatte einfach nur eine Aussage eingeworfen. Wie es schien, kannten sie einen Graf Janus Sturn. Und sie machten sich über ihn lustig. Zumindest belustigte Saphenus' Frage sie, denn sie musste plötzlich anfangen zu lachen. Sie stellte sich tatsächlich bildlich vor, wie das wäre, wenn Jünger diesem Lord seidene Bettwäsche in ein Zimmer bringen müssten. "Nein", sprach sie, noch immer amüsiert. "Er wollte, dass die Jüngergruppe Informationen über einen Darth Avem für ihn zusammenkratzt. Da es schon Infos gab, sollte diesen nachgegangen werden. Mehr weiß ich auch nicht."

Außerdem war Saphenus absolut nicht davon begeistert, dass Lilith einmal bei den Jedi war. Hybris wiederum war es egal, so lange sie sich als würdig erweisen und Taris überleben würde, würde er sie als seine neue Schülerin akzeptieren. Genau das war ihr Ziel. Normal schien es den Sith auch egal zu sein, welcher Spezies ihr Ordensmitglieder abstammten, hauptsächlich sie waren loyal. Dabei dachte sie an die Jüngergruppe, in der sie war. Denn dort waren viele verschiedene Spezies vertreten, die sich den Sith anschließen wollten. Ob sie nun freiwillig da waren, war egal und sei dahin gestellt. Lilith selbst war zwar ein Mensch, doch wegen ihrer ehemaligen Zugehörigkeit zu den Jedi zweifelte Saphenus an ihrer Loyalität, auch wenn er erkannte, dass Lilith den richtigen Weg gewählt hatte. Sie zog kurz die Atemmaske nach oben, sodass ihr Gesicht frei wurde. Für den Moment wollte sie riskieren, ein wenig der stickigen Luft einzuatmen. Hybris und Saphenus konnten nun erkennen, dass sie ein Mensch war, falls sie das noch nicht erkannt hatten.

"Natürlich bin ich den Sith loyal, sonst wäre ich nicht hier", deutete sie an, was auch gleich so viel bedeutete, dass sie sich für die richtige Seite entschieden hatte. Die Jedi konnten sie nicht beschützen, sondern hatte an dieser Stelle versagt. Die Sith zwar auch nicht, aber sie zeigten ihr, wie das Leben wirklich ist und Lilith für sich selbst würde kämpfen müssen. Die Jedi hätten sie nicht vor dem, was in der Galaxis und überall lauert, fernhalten können.
"Außerdem muss ich lernen, mich selbst zu verteidigen", antwortete sie auf Saphenus' Worte betreffend der Eisenstange, welche sie sich heraus gesucht hatte. Danach wurde Lilith wieder ruhig, zog die Atemmaske auf und ging voraus. Jedoch so, dass sie die beiden Sith nicht stören als auch nicht hören konnte. Ihre Aufmerksamkeit galt wieder der Umgebung und dem Ende des Tunnels, den sie erreicht hatten. Viel zum Scannen gab es dort nicht, außer Müll, Müll und wieder Müll. Dazwischen befand sich alles möglich bis hin zu Elektroschrott. Plötzlich stieß sie auf irgendwas Blechernes, was sich bewegte.


Das Mädchen zögerte nicht lange und schlug mit der Eisenstange, welche sie mit beiden Händen festhielt, auf einen Metallkasten vor sich, und das mehrmals hintereinander, bis dieser nach mehreren kraftvollen Schlägen Liliths zusammenklappte. Vermutlich war es irgend eine Art defekter Droide gewesen, der nun komplett defekt war. Sie hatte Kraft angewendet, um auf das Blecherne zu schlagen, obwohl sie körperlich eigentlich immer schwächlicher gewesen war.
Als das Metall aufgehört hatte, sich zu bewegen, wanderte ihr Blick noch einmal kurz zu den beiden Sith hinüber, welche sich weiterhin unterhielten. Doch mit Sicherheit hatten sie den Lärm, den die Jüngerin verursacht hatte, mitbekommen. In dem Schrott fiel ihr allerdings etwas spitzes, scharfes auf, womit sie sich von den Jedi nun komplett verabschieden konnte: Sie benutzte das schärfere Ende des Stück Metall, um den Zopf, der sie eigentlich als Jedi-Padawan kennzeichnete, zu entfernen. Sie würde damit einen nächsten Schritt in die Dunkelheit getan haben. Sie war nun kein Jedi mehr.


Dann ging sie weiter und erreichte ein wenig später die Wolkenkratzerspitze, welche sie eindruckvoll betrachtete. Wäre Taris nich kaputt, wäre er noch eine wunderbare Planetenstadt gewesen. So schön wie dieser Wolkenkratzer aussah, wohnen würde darin sicherlich niemand mehr. Doch ihre Aufmerksamkeit galt nicht nur dem riesigen umgestürzten riesigen Hochaus, sondern auch der Umgebung, die recht wild war. Alleine würden die Sith hier sicherlich nicht lange sein, und die Stille wurde auch langsam unruhiger. Noch waren keine Rakghoule oder andere Tiere in Sicht. Lilith nahm die Eisenstange, doch einen Ghoul würde sie damit nicht besiegen können. Neben ihr tauchte Galain auf, der ihr diese Viehcher vom Hals halten würde.

[Taris/Trümmerstadt in relativer Nähe zu Sektor 7/Oberfläche/Spitze eines umgestürzten Wolkenkratzers] Lilith (M1), Darth Hybris, Galain (NPC), Saphenus
 
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[Taris | Trümmerstadt in relativer Nähe zu Sektor 7 | Krater] - Saphenus; Darth Hybris; Lilith Morris; Galain (NPC)

„Ja, Mylord.“, antwortete Saphenus zähneknirschend nur und beließ das Thema damit bei sich. Er wusste, dass Hybris in dieser Hinsicht eine andere Auffassung hatte als er selbst und es lohnte sich nicht darüber zu streiten. Saphenus hatte am eigenen Leib erfahren, was die blinde Verehrung der Jedi mit ihm machte, zumindest bis zu dem Punkt, an dem ihm die Augen geöffnet worden waren. Seitdem er sich vor ihnen auf der Flucht befand wusste er, dass ihre gespielte Rolle als Hüter und Beschützer des Friedens und der Gerechtigkeit nichts als Lügen waren, die sie der Bevölkerung auftischten um sie sich gefügig zu machen.

„Ich kann es Sturn nicht verübeln.“, sagte Saphenus und zuckte mit den Schultern. „Blindes Vertrauen ist eine naive Vorstellung, die einem Sith nicht zusteht. Ihr hattet und habt mit Sicherheit auch einen Plan in der Hinterhand um Euch meiner zu entledigen, sollte ich mich eines Tages gegen Euch richten. Misstrauen liegt in unserer Natur. Gleichzeitig weiß ich, dass Sturn mich zumindest im Moment nicht verraten kann. Ich weiß zu viel über seine Konspirationen gegen den Imperator und sollte Allegious sein Augenmerk auf Sturn lenken, so können ihm seine heimlichen Umtriebe nicht verborgen bleiben. Was mit dieser Police geschieht, sobald der Imperator tatsächlich abgelöst worden ist, kann ich nicht sagen.“

Saphenus und Hybris sahen einander an, wobei die Maske das Gesicht des Lords verdeckte und damit jegliche Regung verbarg.

„Ich werde an Eure Worte denken.“, versprach Saphenus und meinte das durchaus ernst. Er wusste, dass Zoeys Ausbildung ein Wagnis darstellte, dass er nicht ignorieren oder auf andere Schultern verteilen konnte. Sie wusste viel über ihn und seine Schwächen und wenn sie auf den Gedanken kam, sich gegen ihn zu stellen, konnte sie ihm großen Ärger einhandeln. Dessen musste er sich bewusst sein.Zoey Liviana wird sich im Orden einsam fühlen. Sie weiß jetzt schon, dass ihre Gefühle zu Sturn eine Illusion sind und bald wird sie von ihm enttäuscht werden. Dann wird sie sich an den einzigen Sith wenden, der ihr bisher geholfen hat: an mich.“

Ein schrilles Geräusch ertönte als M1 weiter vorne mit ihrer Eisenstange gegen ein Objekt schlug. Saphenus horchte hinaus, doch es schien sich ihnen noch kein Lebewesen zu nähern. Das konnte bei ihrer Lautstärke nur eine Frage der Zeit sein, doch jetzt war es ruhig.

„Der Imperator hat Angst seine Macht zu verlieren. Ich spüre an manchen Tagen schon die Paranoia Besitz von mir ergreifen, wie muss es ihm gehen? Er weiß, dass sich jeder ob offen oder heimlich nach seiner Position sehnt und se am liebsten für sich beanspruchen würde. Er kann sich keiner Freunde sicher sein und muss glauben, dass jeder sein Feind ist. Er kann ein vielfaches mehr verlieren als er noch erreichen kann und dieser Umstand birgt ein großes Potential für Frust und Zorn. Ich frage mich, welche Ziele er überhaupt noch verfolgt.“, antwortete Saphenus langsam, aber sicher. Tatsächlich fragte er sich wie das Tageswerk des Imperators aussah und nach welchen langfristigen Zielen er strebte. Die Vernichtung der Republik und der Jedi war vielleicht ein Teil davon, auch wenn der abgeschlossene Friedensvertrag sicherlich gegen diese Absicht sprach.

„Ihr sprecht von unnatürlich erschaffenen Kreaturen, sogar Klonen möglicherweise? Man sagt, diese könnten so programmiert werden, dass sie absolut loyal seien?“, fragte Saphenus als Hybris ihm riet treue Anhänger um sich zu scharen, die vor Verrat immun waren. Die Vorstellung, von Hunderten oder gar Tausenden gleichen Gesichter umgeben zu sein, irritierte Saphenus und machte ihn nachdenklich. Er selbst war nie einem Klon begegnet und er wusste nicht einmal wie ausgereift diese Technik wirklich war. Natürlich war sie Gegenstand intensiver Forschung und wahrscheinlich Inhalt der feuchten Träume eines jeden Despoten, doch ob man sie real nutzen konnte?

Saphenus sah seinen Meister ruckartig an als dieser offenbarte vorerst nicht mehr in den Orden zurückkehren zu können. Misstrauen legte sich über sein Gesicht und ihn beschlich der Gedanke, dass Hybris mehr wusste als er zugeben wollte. Welche Pläne verfolgte sein Meister und wie konnten sie so wichtig sein, die Kontrolle über seinen eigenen Zirkel zu vernachlässigen? Er war versucht ihn offen danach zu fragen, doch er hielt sich zurück. Vielleicht wollte er die Antwort nicht wissen. Zumindest aber schien Hybris tatsächlich an ihrer Partnerschaft interessiert zu sein, er hätte ihn sonst an Ort und Stelle vernichten können ohne Konsequenzen fürchten zu müssen.

„Die Finanzierung für den Bau des Tempels steht.“, antwortete Saphenus. „Dennoch sind Geldmittel immer willkommen. Ich werde mich an Euch wenden, wenn ich sie benötige. Ich danke Euch.“

Sie steuerten nun auf die andere Seite des Kraters zu, der vom Aufprall des Wolkenkratzers geformt worden war. Wilde Vegetation bedeckte den Boden, gierig hatte sich die Natur zurückerobert was einst ihr gehört hatte. Dennoch musste man aufpassen wohin man trat, denn zwischen den Pflanzen ragten noch immer spitze Metallteile des zerstörten Hochhauses hervor. Die dunkle Seite wurde mit jedem ihrer Schritte stärker und Saphenus genoss es, sie zu spüren.


[Taris | Trümmerstadt in relativer Nähe zu Sektor 7 | Krater] - Saphenus; Darth Hybris; Lilith Morris; Galain (NPC)
 
[Taris System - Taris - Trümmerstadt in relativer Nähe zu Sektor 7 - an der Spitze des umgestürzten Wolkenkratzers - Saphenus und Darth Hybris, ein paar Meter vor ihnen M1 (Lilith) und Galain (NPC)]

Saphenus Reaktion auf seinen Ausbruch glich dem Reflex eines Schülers, welcher von seinem Meister zurechtgewiesen worden war. Obwohl der Gouverneur sich seiner eigenen Position und der des Lords bewusst war und er sicher auch nicht vergessen hatte, wie lästig Hybris es fand, wenn man ihm ständig mit Titeln und Gesten zu schmeicheln oder besänftigen versuchte, hatte er dennoch eine entsprechende Antwort herausgepresst. Normalerweise wäre der Mensch nicht darauf eingegangen. Doch er versuchte gerade eine gemeinsame Basis aufzubauen, weshalb sie lieber jede Unstimmigkeit aussprechen sollten. Alt genug waren sie jawohl auch.

„Du bist inzwischen zu weit gekommen und zu unabhängig von mir, um noch so zu reagieren, Saphenus. Wir sind unterschiedlicher Meinung und das sicherlich bei nicht wenigen Dingen. Meine Worte eben richteten sich an sie, bei der ich keine Diskussion gebrauchen kann. Bei dir, uns, sieht das anders aus. Wollen wir Partner werden, müssen wir uns auf Augenhöhe begegnen. Alles andere würde unsere Beziehung unterminieren und schließlich zu jener Art von Verbindung führen, wo einer sterben muss. Wenn es dir nützt, dann kannst du deine Schüler und Diener gerne rassistisch, frauenfeindlichen, jedifeindlich und sonst wie intolerant erziehen. Ich mische mich nicht bei dir ein und du dich nicht bei mir. Zumindest nicht dort, wo es nicht notwendig wäre.“

Weiter vorne begann M1 nun die Spitze des Wolkenkratzers, welche kaum noch als solche zu erkennen war, zu überqueren.

„Wenn dein oberstes Ziel die Vernichtung der Jedi ist, dann helfe ich dir indirekt dabei. Erwarte nur nicht, dass ich das ebenso sehe. So oder so wird uns diese Partnerschaft Arbeit bereiten. Wir können nicht erwarten, dass es anders sein könnte. Selbst sich liebende und aufeinander angewiesene Personen und Gruppen müssen darin investieren und wir können auf nichts von beiden aufbauen. Es wird unweigerlich zu Kompromissen kommen und auch zu Situationen, wo wir die Sache am liebsten beenden wollen. Aber wir wollen mehr als die sich gegenseitig bekriegenden Sith Meister und Schüler. Wir wollen nicht wie ein von Paranoia und der Isolation zerfressener Imperator enden.“

Irgendwo mittig auf der Spitze des gefällten Kolosses traf M1s Metallstange wieder etwas anderes metallisches. Diesmal war es deutlich leiser, als wäre es nun aus Versehen und zuvor mit Absicht passiert. Hybris, dessen Nerven heiß und wie Drahtseile gespannt waren, zuckte innerlich zusammen. Eigentlich sollten ihn keine Jedi auf den Fersen sein und auch Sith sich nicht einmal auf Taris befinden. Doch irgendetwas, dass nicht rational von ihm erklärt werden konnte, ließ ihn glauben, es sei trotzdem so. Ungeachtet jeder Logik fühlte er sich beobachtet und verfolgt. M1 improvisiertes Schlagzeugsolo war da nicht gerade hilfreich. Stünde er nun neben ihr, sie hätte sich eine gefangen. Da er vor Saphenus jedoch den Gelassenen spielen musste, blieb er ruhig.


„Eben drum müssen wir auch die Anzahl an manipulierbaren Dienern reduzieren. Klone sind im Prinzip kein Problem. Jeder Gossenkloner kriegt das mit entsprechender Technologie hin.“


Er sprach aus Erfahrung. Sein eigener Körper war schließlich auch von keinem Spezialisten angefertigt worden. Rückblickend betrachtet hätte er bei dem Typen eigentlich misstrauischer sein müssen und doch konnte er nicht leugnen, wie gut er sich bisher gehalten hatte. Den Verschleiß durch die dunkle Seite konnte man ihm wohl kaum ankreiden.


„Das Problem ist der Geist bzw. das Gehirn und die Konditionierung der Klone. Das geht richtig ins Geld. Wobei dies nicht das einzige Problem sein kann. Sonst hätten das Imperium längst eine Klonarmee. Ich kenne mich nicht gut genug damit aus, schätze aber, dass es irgendetwas mit der schnellen Reifung zu tun hat. Ein Gehirn und eine Persönlichkeit, die Befehle uneingeschränkt annimmt, gleichzeitig aber zu eigenem Denken fähig ist und das innerhalb von ein paar Jahren? Schwierig. Deshalb lasse ich den Teil mit dem „eigenem Denken“ lieber weg. Man muss halt nur wissen, wie die Werkzeuge funktionieren, die man besitzt.“

M1 befand sich nun hinter den Trümmern der Spitze und die beiden Sith direkt darauf. Wären sie nicht aus dem Osten, sondern Süden gekommen, sie hätten nicht einmal erahnen können, dass es sich hier um einen Wolkenkratzer handelte. Der Aufpralle hatte den spitz zulaufenden Turm am oberen Ende völlig zerstört und die Reste waren dann unter der Flora von Taris begraben worden. Beide Männer mussten nun auf ihre Füße bzw. den Boden darunter achten und schwiegen deshalb für ein paar Minuten. Als sie auf der anderen Seite angekommen waren, stand M1 bereits vor dem nächsten Hindernis. Eine riesige Häuserzeile.

„Deine Wachen wirst du nicht durch Klone ersetzen können. Das dauert zu lange und bei so kleiner Stückzahl … das lohnt nicht. Droiden wären eine Möglichkeit, wobei du dir dann einen guten Techniker suchen musst, der diese vor Hackern und Ionenangriffen schützt.“

In der Hinsicht hatte auch Hybris schon öfter und länger über seine eigenen beiden Droiden nachgedacht. Doch er hatte nie zufällig einen ausreichend loyalen Ingenieur gefunden und nie die Zeit gehabt, um direkt einen zu suchen. Aber eigentlich müsste er sich mal darum kümmern.

„Oder du setzt deine Diener unter Drogen oder andere Chemikalien, um sie bedingungslos loyal zu machen. Religiöser Fanatismus würde auch gut gehen, dauert aber ewig, um den zu etablieren. Wenn du da nicht schon auf irgendetwas aufbauen kannst... .“

Letztere Methode würde Hybris selber nie anwenden. Erstens weil er selber kein religiöser Mann war und zweitens, weil es zu viel Arbeit in ein Fach bedeutete, welches er grundsätzlich ablehnte. Er würde permanent das Gefühl haben, er würde seine Zeit verschwenden.

„Oder du entführst irgendein Oberhaupt eines kleinen Volkes und erpresst sie. Kann aber auch nach hinten losgehen. Und im Zweifel der Klassiker: Wookiees.“

M1 wusste offenbar nicht weiter und sah sich um. Im Prinzip konnte sie nun nach rechts und links gehen und falls dies nicht reichte, konnte man auch durch jede Tür und jedes Fenster auf Bodenhöhe steigen. Womit aus zwei über einhundert Richtungen wurden. Ihr Scanner half ab diesem Punkt nicht mehr weiter. Die Rakghoule schienen den Ort komplett verseucht zu haben. Durch ihr Zögern ließ sie sich einholen und Hybris nahm den Scanner an sich, konnte auch nicht mehr sehen und auswerten als die junge Frau und entschied sich deshalb für seinen Machtsinn. Sie mussten direkt durch das vor ihnen stehende Gebäude. Ein Fingerzeig auf dir Tür zwei Meter rechts von ihnen offenbarte auch M1 dieses Wissen, während Saphenus Gesichtsausdruck bereits für die selbe Erkenntnis stand. Den Scanner behielt der Lord nun ein und ließ seine Dienerin auch nicht mehr groß vorgehen. Er folgte ihr auf dem Fuße. Noch bevor sie sich in Bewegung setzen konnte, ließ Hybris Galain zur Seite treten und danach Saphenus folgen.


Die Tür war kein Hindernis. Kaum hatte M1 sie angefasst, da kam sie ihr schon entgegen. Erneut hallte ein viel zu lautes Geräusch durch die künstliche Schlucht und hallte zigfach wieder. Hybris Gesicht verzog sich hinter der Gasmaske. Er hätte sie auffangen sollen, fiel ihm leider erst danach ein. Sein neuster Diener ging hinein und sah sich langsam um. Da sie nur die Richtung, aber weder Stockwerk noch „Tiefe“ kannte, wusste sie natürlich nicht wohin genau sie gehen sollte. Ihr Herr erkannte dies und berichtete seinen auf Eile zurückzuführenden Fehler.


„Komplett durch das gesamte Gebäude durch. Unser Ziel befindet sich auf der Rückseite. “

Das Stockwerk bzw. der Flur sah noch gut aus. Farbe, falls jemals vorhanden, gab es an den Wänden keine und Risse durchzogen diese, wirkten aber eher so, als wären sie durch die Zeit und nicht durch Bomben entstanden. Möbel gab es keine – mehr – und auch sonstige Einrichtungsgegenstände hatte man längst entfernt und durch Müll aller Art ersetzt. Vor allem in den Ecken stapelte sich dieser, während Laufwege in der Mitte frei gelassen worden waren. Oft hatte man diese in letzter Zeit jedoch nicht genutzt. Staub aller Art lag auf ihnen und bekam nun durch drei paar Stiefel einen neuen Look. Ghoule waren hier offensichtlich nicht durchgekommen. M1 führte sie bis zum Ende und blieb dann stehen, weil es nicht weiter ging. Es führte noch ein Weg nach rechts, eine Wohnung oder dergleichen, doch Hybris hielt die Frau davon ab sich daran zu schaffen zu machen. Ein Kopfnicken in Richtung Wand und seine rechte Hand unter seine Robe gesteckt, wo kurz darauf ein Lichtschwert auftauchte und sie ging zur Seite. Die Waffe des getöteten Technomanten flammte auf, kaum stand sie nicht mehr im Weg. Der Gang, eben noch finster bis zumindest am Eingang noch dunkel, leuchtete nun in einem dämonischen Rot auf. Doch nicht lange, denn Hybris trieb die Klinge sofort in die Betonmauer und begann einen Kreis auszuschneiden, so wie er es schon unzählige male zuvor getan hatte. Wegen dieser Erfahrung winkelte er die Waffe auch so an, dass die Scheibe nicht in seine Richtung raus und zuvor auf seine Klinge fallen würde. Wie gewünscht verlor sie ihren Halt, als der rote Plasmastrahl wieder oben angekommen war und fiel dann nach hinten weg. In einen Innenhof, wie Hybris nun erkannte.

Hybris war es auch, der zuerst in diesen trat. Der Ort der dunklen Seite war nun näher, wobei der Lord inzwischen seine Meinung über diesen geändert hatte. Es war kein Farbe, sondern nur eine Schattierung. Die Jedi mochten ihn dennoch spüren, aber vielleicht nicht als allzu schlimm einstufen. Hier gewesen waren sie dennoch, wie dem Lord nun auffiel. Fast genau gegenüber ihres eigenen Einstieges befand sich eine Tür und dessen Schloss war sicherlich nicht zufällig durch ein perfektes Loch mit schwarzen Rändern ersetzt worden. Der Hof befand sich etwa einen Meter unter ihrem improvisierten Ausgang, sodass der Lord sich bereits umsehen konnte, während seine Begleiter erst noch sicher hinunter steigen mussten. Der Platz wurde von allen Seiten von etwa gleich großen Gebäuden eingeschlossen, war nur gerade mal groß genug, damit sich ein AT-ST im Kreis drehen konnte und mit noch mehr Müll vollgestopft worden, als die Wände und Räume zuvor. Da auf allen Seiten Fenster bis nach oben zu sehen waren, schätzte Hybris, dass man diesen Innenhof am Ende als eine Art Müllschacht verwendet hatte. Glücklicherweise waren die Gebäude nicht getroffen worden, sodass sie sich nicht durch Trümmer graben mussten. Was sie hätten müssen, wie dem Lord auffiel, als er eine Bodenluke erkannte, durch die schon mal jemand gestiegen war. Nicht ganz zufälligerweise befand sich auch dort unten die Präsenz der dunklen Seite.


„Ich geh vor. M1 in der Mitte, Saphenus du deckst unseren Rücken. Es war schon einmal jemand hier gewesen. Jedi vermutlich.“


Gefahren lauerten hier zwar keine, denn Hybris Machtsinn erfasste höchstens niedere Lebensformen von der Größe einer Katze, doch würde er weder Droiden noch instabile Konstruktionen erspüren können. Saphenus sollte also eher nur den Einsturz einer Decke verhindern und nicht kämpfen. Unterhalb der offenstehenden Luke gab es eine aus Beton bestehende Treppe mit sehr kurzen und steilen Stufen. Als Hybris hinunter ging, musste er sich nicht nur quer stellen und den Oberkörper senken, sondern konnte auch immer nur mit dem Hacken auftreten. Etwa zwanzig Meter ging es so in die Tiefe. Dann folgte ein kleiner Raum und dann eine humanere Treppe mit normal bemessenen Stufen. Diese führte dann noch einmal gute fünfzig Meter tief in die Erde. Auf ihrem gesamten Weg begleitete sie das unangenehme Licht kalter Deckenlampen, die die blanken grauen Betonwände auch nicht wärmer aussehen ließen. Aber immerhin gab es Strom.

Hybris, mit dem – abgeschalteten - Lichtschwert immer noch in der Rechten, kam schließlich in einem weiteren Gang an. Der führte bis zu einer massiven Stahltür, welche offen stand und so ihre Dicke offenbarte. Mal so eben mit dem Lichtschwert durch schneiden wäre vermutlich nicht drin gewesen. Vielleicht deshalb, vielleicht aber auch weil sie schon offen gestanden hatte, gab es hier keine weiteren Spuren von Lichtschwerteinsätzen. Die Deckenlumas waren nun in die Wände gewandert, um den in die Decke eingelassene Ventilatoren, Gittern und Kabeln Platz zu machen. Kurz vor der Tür gab es Öffnungsmechanismen in der Wand links daneben und andersfarbige Platten auf dem Boden, welche so aussahen, als würden sie nachgeben oder sonst etwas tun können. Hybris trat kurz rauf, spürte jedoch nur den Widerstand darunter. Der Öffner war zwar im Betrieb, zeigte aber gerade nichts auf seinem Display. Nachdem M1 und Saphenus aufgeschlossen hatten, betrat Hybris den Raum.

Es dauerte nur eine Hand voll Sekunden um alle Details zu erfassen. Der Raum war etwa dreißig Meter lang, zehn breit und vier oder fünf hoch. Alle paar Meter gab es Lampen und Ventilatoren in der Decke und Gitter in den Böden. Dieser war auch leicht angewinkelt worden, sodass Flüssigkeiten und sonstige Reste leichter in die Gitter in der Mitte gespült werden konnten. Hybris kannte solche Räume von Coruscant und in abgewandelter Form auch aus seinen Laboren im Zirkel. Hier war Abfall angefallen und auch wenn inzwischen keinerlei Equipment mehr vorhanden war, so war die Präsenz der dunklen Seite stark genug, um den Lord vermuten zu lassen. Schweine waren hier sicherlich nicht gestorben und zerlegt worden. Wände, Boden und sogar die Decke waren mit einem leicht zu säubernden Kunststoff beschichtet worden und wirkten beinahe noch neu. Deshalb gab es auch keine Anzeichen für Blut oder dergleichen. Der Raum war sauber, wenn auch vielleicht nicht rein.

„Das ist es“ verkündete Hybris und drehte sich einmal im Kreis.

Es gab keine weiteren Türen oder angrenzende Räume. Nur ein leergeräumter Schlachthof, wie es schien. Der Lord glaubte aber nicht daran. Als sein Blick auf die Tür fiel, da glitt er auch gleich durch diese hindurch zur Treppe. Nein. Über diesen Weg hätte sie keine Körper und Gerätschaften herein geschafft. Es musste einen anderen Weg geben.

„Sie haben das ganze Zeug nicht über die Treppen rein gebracht. Es muss noch einen Zugang geben. Falls wir ihn finden, dann haben wir vielleicht Glück und die Jedi haben ihn nicht entdeckt.“


Sollten die Jedi hier gewesen sein, dann war mit Sicherheit nicht nur ein Padawan oder Ritter dabei gewesen. Wenn dann also ein Meister diesen Ort betreten und nachgedacht hatte, dann hätte er eigentlich auf den selben Gedanken wie Hybris kommen müssen. Dafür bedurfte es nicht allzu viel. Nur genug kriminelle Energie, weil man ständig etwas oder sich selbst vor den Ordnungshütern verbergen musste, Erfahrung in solchen Betrieben oder Räumen oder eben eine Ausbildung, die einen das Denken der bösen Jungs näher bringen sollte. Letzteres mussten die Jedi doch bekommen haben oder nicht? Hybris nahm es einfach mal an.

Saphenus und Hybris nutzten ihre Macht um durch den Beton und Kunststoff zu schauen. M1, die das noch nicht konnte, nahm sich die Gitter in den Böden und die Ventilatoren in den Decken vor. Wobei sie bei letzteren eigentlich nur hoch schauen konnte. Selbst mit ihrer Stange wäre sie dort nicht dran gekommen. Ein paar Minuten lang fanden sie nichts. Die Macht war eben kein sonderlich gutes Werkzeug um totes Material aufzuspüren und sollte hier ein Sith gewesen und gewerkelt haben, er musste auch an Jedi und ihre Aufspürmethoden gedacht haben. Doch irgendwann fiel zuerst Saphenus und kurz darauf auch dem Lord auf, dass das sie umgebende Gestein nicht auf allen Seiten gleich massiv war. Die Abweichung war so unscheinbar, dass man schon sehr misstrauisch und oder gründlich sein musste, damit es überhaupt auffiel. Die beiden Sith konnten den Punkt dann schließlich aber doch auf die der Eingangstür gegenüberliegenden Wand eingrenzen. Äußerlich gab es keinerlei Hinweise auf einen Zugang und doch musterten die beiden Männer jeden einzelnen Zentimeter. Es musste doch irgendwo einen Öffner geben.


Den fand schließlich der Unerfahrenste der Gruppe. Nachdem M1 alle Gitter entfernt und sich auf den Boden gelegt hatte, um den Abflusskanal auch unterhalb der Wand untersuchen zu können, entdeckte sie schließlich etwas erwähnenswertes. Sie sprach es also an und brachte Hybris damit auf die Spur. Der nutzte seine Macht und fuhr den Kanal bis zu seinem Ende entlang, welches mehr als fünfzig Meter weiter in Richtung Wand lag. Dabei nutzte er die mit Kleinstlebensformen versetzte Luft um sich zu orientieren und kam somit nach etwa einer halben Minute an etwas elektronischem an. Er kannte es vor allem von der Fury, musste am schlussendlich eine andere Erinnerung bemühen. Die an den Sith Rätselwürfel, welchen er seinen Schülern gab, damit sie es nur mit Hilfe der Macht lösten und somit an die Bauteile für ihr erstes selbst hergestelltes Lichtschwert kamen. Der Mechanismus war kein einfacher Knopf, den man drücken oder ein Schalter, den es umzulegen galt. Hybris fand eine Vielzahl von beweglichen Teilen und wurde durch sie anfangs nur leicht und dann schließlich vollständig an den Würfel erinnert. Es war nicht nur quasi, sondern exakt das selbe Prinzip. Einmal zu dieser Erkenntnis gelangt, löste Hybris, der vor seinen Schülern natürlich nicht dumm dastehen wollte und das Rätsel daher in Sekunden lösen können musste, es.


Saphenus, der nun näher an der Wand stand als sonst wer, wich nun schlagartig zurück, als plötzlich nur eine Hand breit neben ihm ein Durchgang entstand. Das Teilstück fuhr komplett in die Decke und offenbarte einen längeren Gang. Auch in diesem schoben sich nun große Stücke in Decke, Wände und Boden. Als Hybris das so sah, musste er unweigerlich daran denken, dass er lieber noch dort drinnen stecken wollte, sollte es sich wieder schließen.

„Ich gehe vor“
entschied er, betrat den vollständig dunklen Gang jedoch noch nicht. Eigentlich gab es überall Lumas, doch leuchteten diese nicht.
„Ihr folgt mir erst, wenn ich hinten angekommen bin.“
Es konnte immer noch eine Falle sein und Hybris war eher dazu in der Lage die sich schließenden Blöcke aufzuhalten. Nicht das er deshalb vor ging. Er wollte natürlich einfach nur der Erste in der Schatzkammer sein. In jedem anderen Falle hätte er M1 vorgeschickt.

Es passierte jedoch nichts. Ein paar Meter vor dem nächsten Raum zückte er dann auch wieder seinen Scanner und richtete ihn nach vorne hin aus, während er die verschiedenen Einstellungen durch ging. Es war eigentlich eher auf biologische Signaturen ausgelegt, konnte aber auch elektrische und magnetische Felder entdecken. Wenn auch eher nach dem Muster „Ist da“ und „Ist nicht da“ und weniger nach Stärke und exakter Richtung. Hybris hatte diesen Bonus eigentlich belächelt, weil halt nichts Halbes und nichts Ganzes, nutzte ihn jetzt aber trotzdem und bekam auch einen Ausschlag. Den Grund sah er beim Betreten des Raumes. Kein weitere Zwischenstation, kein Gang, sondern DER Raum. Er war ewig lang, nur unwesentlich breiter und höher als der vorherige, besaß dafür aber mehr als genug Equipment.


Rechts und Links an den Wänden standen zylindrische Tanks, zwischen ihnen Konsolen und andere Technik. Mittig gab es Arbeitsstationen, Tische und liegende offene Tanks ohne Inhalt. Hier gab es auch wieder Licht von der Decke, doch keine sichtbaren Ventilatoren. Andere Gerätschaften, die vielleicht etwas mit der Umweltkontrolle zu tun haben mochten, hingen aber an der Decke und in den Ecken und wirkten dabei mit ihren kleinen leuchtenden Lampen ziemlich aktiv. Alle Oberflächen waren ebenso weiß wie im Raum zuvor, wirkten sauber, wenn nicht steril und im Prinzip sah alles noch funktionstüchtig aus. Kaum hatte Hybris daran gedacht und wie lange dieser Ort schon existieren mochte, da fragte er sich, wie das möglich sein konnte. Konnte Technik - und sei sie derart isoliert - so lange funktionieren? Die Frage ließ den Lord nicht los, sodass er sich auf die Suche begab. Saphenus und M1 waren inzwischen ebenfalls angekommen und sahen sich um. Hybris fand kurz darauf den ersten Droiden. Zwischen zwei Tanks befand sich eine Art Ladestation und davor mittig im Raum etwas, das eine Ersatzteilstation sein mochte. Überall auf dem Boden und auf den beiden Konstruktionen lagen verbogene, teilweise geschmolzene und oder zerfetzte Metallteile, Gummi und anderer Kunststoff. Der Droide funktionierte nicht mehr und lag so vor dem Müll, als hätte er sich kurz vor seinem Tod „übergeben“. Seine an den Armen befestigten Werkzeuge sahen verschmort und ebenfalls verdreht aus. Ansonsten wirkte er unbeschädigt. Seine Ladestation war hingegen so unbelebt wie er. Kein Saft mehr, ging es Hybris durch den Kopf und er sah sich erneut um. Nun fiel ihm auf, dass keineswegs alles funktionierte. Im Eingangsbereich, wo die beiden anderen sich umsahen, schon noch, doch weiter hinten nicht mehr. Die letzten Meter des Raumes lagen sogar schon im Dunkeln.

Schnell waren weitere energielose Wartungsdroiden und Stationen gefunden. Als er dann endlich sicher war, dass hier wirklich keiner mehr war und sie bedrohen konnte, wandte er sich schließlich doch den Tanks zu. Saphenus war die eine Seite bereits abgeschritten und traf seinen ehemaligen Meister an der Grenze zum dunklen Bereich.


„Ich habe Menschen, Iridonianer, Twi'lek, Rodianer und noch ein halbes Dutzend Spezies gesehen. Immer Neugeborenes, Kind, Jugendlicher, Erwachsene und Alte. Beide Geschlechter.“
„Alle tot“ fügte Saphenus hinzu und Hybris nickte. Die Tanks mochten mal mit einer Flüssigkeit gefüllt gewesen sein, doch inzwischen funkelte in ihnen ein gelbes Biokraftfeld und hielt die Körper frisch. Aber nicht am Leben. Schon im Übergang zum abgeschalteten Teil des Raumes gab es diese nicht mehr. Die beiden Sith wussten nur deshalb, dass sie vor einem männlichen jugendlichen Ryn standen, weil es auf der nicht elektronischen Plakette daneben stand. Er selber war nur noch ein Skelett.
„Ryn. Gute Idee. Habe selber schon daran gedacht Nomaden als Überträger zu verwenden.“
Die beiden starrten die Überreste kurz an und dann, als wären sie beide gleichzeitig zu dem selben Schluss gekommen, sich gegenseitig.
„Keine Sorge. Der Rakghoul-Virus wirkt nur bei Menschen und dann auch nicht über die Luft. Etwas anfassen und danach die Finger ablecken würde ich aber nicht. Schließlich hat der Sith hier offensichtlich versucht auch andere Spezies zu infizieren.“
Alle bekannten und weit verbreiteten. Aber auch einige wie die Ryn, die zwar wenige waren, dafür aber quasi überall hin kamen, gerne auch mal ignoriert wurden oder gut im sich verstecken waren.
„Er hat sie alle umgebracht“ fügte der Executor hinzu und deutete auf die ersten Behälter. So genau hatte Hybris nicht hingesehen, machte es aber jetzt und ging zu den Menschen gleich am Eingang.

Natürlich hatte der Sith sie umgebracht. Was Saphenus aber meinte war die Art. Die meisten waren nicht durch den Virus oder dergleichen gestorben, sondern besaßen ein Loch auf Brusthöhe. Keine Lichtschwertwunde, doch eindeutig größer als eine Spritze. Als hätte er sie mit seinem Finger erdolcht. Fast hätte Hybris auch daran geglaubt, dann fiel ihm die Position des Loches auf. Sie befand sich nicht immer in der selben Körperregion, sondern immer auf der exakt selben Höhe, egal welches Körperteil sich dort befand.

„Er hat sich wohl nicht einmal die Mühe gemacht und sie selbst getötet“ vermutete der Lord und deutete auf die Löcher.
„Wahrscheinlich die Droiden. Sollten hinter ihm sauber machen oder so. Also. Was haben wir? Nur Leichen, keine Rakghoule. Oder hast du irgendwas gesehen, was nach Erfolg aussieht?“

Hybris selber hätte keinerlei Proben zurückgelassen. Doch dieser Sith war vielleicht überrascht und auf der Flucht gewesen. Vielleicht hatte er etwas vergessen...

[Taris System - Taris - Trümmerstadt in relativer Nähe zu Sektor 7 - Geheimlabor unter einem Hochhaus - Saphenus, M1 (Lilith) und Darth Hybris und Galain (NPC)]
 
[Taris/Trümmerstadt in relativer Nähe zu Sektor 7/Oberfläche/Spitze eines umgestürzten Wolkenkratzers] Lilith (M1), Darth Hybris, Galain (NPC), Saphenus

Mit ziemlich großen Augen betrachtete Lilith die umgestürzten riesigen Wolkenkratzer vor sich, während sich die Sith einige Meter hinter ihr noch weiter unterhielten. Es interessierte sie schon, über was Hybris und Saphenus sprachen, doch sie haben das Mädchen mit dem Monster (Galain) nicht umsonst voran geschickt. Da wie wusste, dass die Sith ihr folgten, beschloss sie, einfach weiter voran zu gehen. Die Sith würden sich schon melden, wenn sie stehen bleiben sollte. Da sie die Metallstange neben sich herzog, da das leichter für sie war, diese mit sich zu bewegen, stieß sie plötzlich wieder auf etwas Metallisches. Sie stocherte ein wenig in dem Metall herum, doch es war nichts Weltbewegendes. Wäre Hybris neben ihr aufgetaucht, hätte sie wohl was abbekommen. Für den Moment fühlte sich Lilith nicht wirklich wohl dabei, da ihr Stochern in dem Metallhaufen durch die Gegend hallte. Der Schall unterbrach garantiert kurz das Gespräch zwischen den beiden Sith, doch diese unterhielten sich weiter. Dem Mädchen war allerdings gar nicht aufgefallen, dass sie sich nun direkt hinter den Trümmern des Wolkenkratzers befanden. Während die Sith direkt über die Spitze gingen, folgte Lilith ihnen, doch auf der anderen Seite war nun eine neues Hindernis, eine Häuserzeile. Mit einem riesigen Fragezeichen über den Kopf stand die Jüngerin davor. Sie wusste tatsächlich gerade nicht weiter. Plötzlich tauchte Hybris neben ihr auf und nahm den Scanner, den er ihr gegeben hatte, wieder an sich.

"Was nun?", fragte sie unsicher.

Hybris zeigte auf eine Tür in dem Gebäude, welches sich direkt vor ihnen befand. Offenbar mussten sie dort hindurch. Lilith war gerade eher weniger fürs Klettern, doch sie ging auf die Tür hinzu. Als sie die flache linke Hand gegen sie legte, öffnete sich die Tür schon von selbst. Da sie kurz erschrack, ging sie ein paar Meter zurück und die Tür knallte direkt vor ihr auf den Boden. Ihr Blick wanderte in das Gebäude hinein. Am liebsten hätte sie die Hochhäuser von Taris noch im nicht beschädigten Zustand gewesen. Es war alles vollgewuchert von Pflanzen, überall befand sich überestliches Metall. Gerade, als sich wieder fragen wollte, wohin, kam Hybris ihr zuvor. Sie mussten durch das Gebäude komplett hindurch.

"Na dann wollen wir mal", murmelte das Mädchen vor sich hin und ging voran.

Wohnen konnte hier natürlich niemand mehr. Obwohl sie eigentlich schnell hindurch wollte, sah
Lilith sich doch eher intressiert dort um. Sie fragte sich, was Hybris dort wollte. Irgendwelche Überreste von Rakghoulen sah sie hier allerdings nicht. Diese Viehcher konnten sich auch nicht überall herum treiben. Am Ende des Gebäudes blieb Lilith dann wieder stehen, da sie nicht wusste wohin. Hybris gab ihr ein Zeichen, dass sie zur Seite gehen sollte. Der Sith-Lord aktivierte sein Lichtschwert und der Gang erhellte sich in schimmerndes rot. Bei einer Wand schnitt er mit dem Lichtschwert ein Loch in diese und dahinter befand sich, wie es aussah, sowas wie ein Innenhof. Hochhäuser konnten sowas schlecht haben, doch da ihr nicht klar war, wie lange dieses Haus schon umgestürzt war, hatte es im Liegen eine Art Innenhof. Hybris trat zuerst ein, und Lilith vernahm Dunkelheit. Nachdem sie nun in den Innenhof, gefolgt von Galain, eingetreten war, sah sie sich erneut um. Was ihr sofort auffiel, war der Müll, der sich überall befand. In dem kleinen Innenhof befand sich mehr Müll, als wie sich hochgewucherte Pflanzen in dem ganzen Gebäude befanden. Hybris gab nun wieder Anweisungen, wie sie sie durch die Luke, die sich im Boden befand, hindurch bewegen sollten. Sie trat hinter Hybris und hinter ihr befand sich Saphenus. Doch als das Wort "Jedi" fiel, wurde sie hellhörig und die Dunkelheit wurde immer stärker.

"Jedi? Glaubt Ihr, dass hier welche waren?", fragte sie neugierig, als
Hybris die Feinde der Sith erwähnte.

Als sie dann die schmale Treppe hinunter stiegen, musste
Lilith vorsichtig sein, wobei Hybris größere Füße hatte als sie selbst. Dennoch wollte sie nicht auf den Lord vor sich fallen. Das wäre schlecht, denn dann würde sie nicht mehr leben. Unten angekommen, folgte sie Hybris weiterhin, der dann den nächsten Raum betrat. Die Dunkelheit war dort sehr stark. Das Mädchen war förmlich von ihr umgeben und sie begann, sich ihr zu öffnen. Andererseits würde sie gerne wissen, was für Zeug Hybris meinte, doch für den Moment war die Jüngerin mit der Dunkelheit von diesem Ort beschäftigt. Doch dann begannen die Sith, nach einem Ausgang zu suchen. Da Lilith die Macht noch nicht richtig einsetzen konnte, beschloss sie, sich die Gitter in den Böden und die Ventilatoren in den Decken vor zu nehmen. Die Gitter waren ziemlich und sie bückte sich, um nach den Gittern zu greifen und um sie zu entfernen. Es sah so aus, als ob der Weg unter den Gittern in einen Abflusskanal führen würde. Sie spähte hinein und fand dort was...

"Das ist irgendwas", erwähnte sie, und hatte dem Sith-Lord wobei dabei geholfen, was er vielleicht suchte?

Hybris begab sich dorthin und tastete den Kanal mit Hilfe der Macht ab. Es befand sich dort ein Mechanismus, den der Sith öffnete. Als dieser offen war, entschied der Sith, vor zu gehen. Lilith und Saphenus wies er an, ihm erst zu folgen, wenn er am Ende des Raumes angekommen war. Als er hinten angekommen war, folgte sie ihm. Im Raum fielen ihr irgendwelche Tanks und defekte Technik als auch Konsolen auf. Am Ende des Raumes lagen Droiden auf den Böden herum, doch die Dunkelheit war an diesem Ort sehr stark. Lilith versuchte irgendwie, mit ihr zurecht zu kommen, doch sie schüchterte sie ein...


[Taris/Trümmerstadt in relativer Nähe zu Sektor 7/Oberfläche/Geheimlabor] Lilith (M1), Darth Hybris, Galain (NPC), Saphenus
 
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[Taris | Trümmerstadt in relativer Nähe zu Sektor 7 | Krater] - Saphenus; Darth Hybris; Lilith Morris; Galain (NPC)

Misstrauisch wandte Saphenus den Blick zur Seite. Das Bündnis mit Hybris war ungewohnt und neu, stellenweise fühlte es sich sogar merkwürdig an. Paranoia und Pein hatten über Jahre Zeit gehabt sich ihren Weg durch seine Adern bis tief hinein in sein Unterbewusstsein zu fressen, sodass sich manche seiner Gewohnheiten schlecht von einem Moment auf den anderen in Luft auflösten. Unweigerlich fragte er sich, welchen Nutzen sich Hybris von diesem Bündnis, in das er anscheinend zu investieren bereit war, versprach. Ein Sith-Lord, der einen gesamten Zirkel unter sich wusste, war wohl kaum auf den Gouverneur eines verarmten Planeten angewiesen. Zwar hatte Hybris versucht, ihm das zu erklären. Glauben schenkte er ihm dennoch nicht uneingeschränkt. Nichts destotrotz war Saphenus bereit diesem Bündnis eine Chance zu geben, eine Alternative gab es für ihn ohnehin nicht. Wenn Hybris es wollte, konnte er ihn ohne Anstrengung vernichten. Hier auf Taris, weit vom Imperium entfernt, würde es nicht einmal jemand bemerken.

„Ja, Mylo…“, setzte Saphenus an, stockte und grinste. „Diese Wendung der Geschichte ist noch neu. Gebt mir einen Moment Zeit mich daran zu gewöhnen. Der Hass auf die Jedi mag mein Urteilsvermögen beeinflussen und vielleicht werde ich ihn eines Tages bereuen, doch noch kann ich mich nicht von ihm lösen. Ich will es nicht.“, gab er schließlich zu und machte eine wegwerfende Handbewegung um diese Bemerkung zu relativieren.

Ein metallisches Geräusch ertönte, blitzartig sah Saphenus geradeaus und legte die Hand auf sein Lichtschwert. Er spürte niemanden, der sich ihnen näherte und das machte ihm Angst. Es gab Jedi auf diesem Planeten und die Mächtigeren unter ihnen wussten, wie man sich versteckte. Er erkannte, dass M1 für das Geräusch verantwortlich gewesen war und entspannte sich wieder. Es war nicht seine Aufgabe sie zu erziehen oder zu maßregeln.


„Klone, Fanatismus, Erpressung…das klingt nach der klassischen Liste eines Sith.“, murmelte Saphenus vor sich hin. Hybris mochte es nicht wissen, doch Saphenus dachte sofort an den Kult, der ihm bereits bei der Beseitigung von Darth Ignavius geholfen hatte. Sie glaubten an eine übergeordnete Macht, deren Sprecher er war. Durch ihn empfingen sie seine Befehle. In letzter Zeit hatte er sie sträflich vernachlässigt. Ihm fiel auf, dass er sich nicht mehr mit ihnen beschäftigt hatte und nicht wusste, wie viele Mitglieder der Kult jetzt zählte oder was er beabsichtigte. Ein nicht entschuldbarer Fehler, das wurde ihm nun bewusst, denn ihr Eifer konnte sich auch gegen ihn selbst richten. Wenn er sie enttäuschte, musste er sich der Konsequenzen bewusst sein.

„Ich werde mir darüber Gedanken machen müssen, da gebe ich Euch recht. Ihr habt die imperialen Soldaten auf Korriban gesehen: für das Versprechen von dort wegzukommen, würden sie ihre eigene Familie verraten. Ihre Treue bedeutet nichts, sie ist nur dem Mangel an Alternativen geschuldet. Auf sie kann ich mich nicht verlassen.“

Sie kamen an eine Tür, die krachend aus ihren Angeln fiel, kaum dass man sie berührte. Wieder sah sich Saphenus misstrauisch um. Alsbald kamen sie in einen Hof, der wie eine Müllhalde wirkte. Trotz des Unrats, der überall verstreut lag, war der Blick auf eine Bodenluke frei. Beinahe verführerisch zog sie ihren Blick auf sich. Saphenus spürte, dass ihr Weg sie dort hinunter führen würde, doch er zögerte einen Augenblick. Es schien zu offensichtlich, als wollte sie jemand in eine Falle locken. Wieder sah er sich um, die hohen Wände samt der unzähligen Fenster boten einen geeigneten Platz für einen Hinterhalt. Er wagte sich seine Sinne auszustrecken, vorsichtig tastete er sich an den Hausmauern entlang. So sehr er sich auch bemühte, er spürte keine Gefahr. Es schien sich niemand dort zu verschanzen. Innerlich zuckte er mit den Schultern und folgte Hybris die Treppe herab. Sie betraten einen Raum, der sich ebenso auch im Tempel der Sith befinden konnte: einigermaßen sauber gab es Lampen und Ventilatoren, in der Mitte des rechteckigen Raumes befand sich ein Gitter, das die über den leicht schräg verlaufenden Boden anfallenden Flüssigkeiten ableitete. Dennoch fehlten Tische, Tanks oder was auch immer, das klassischerweise in ein Labor gehörte, denn als solches interpretierte es Saphenus. Obwohl die dunkle Seite bereits stärker wurde, hatte sie noch nicht ihren Höhepunkt erreicht. Sie waren noch nicht an ihrem Ziel angelangt, ihr Weg musste sie noch weiterführen. Trotz seines Widerwillens fuhr der Zabrak die Wände mit seiner Hand ab. Hybris und er spürten, dass die Wände des Raumes nicht überall die gleiche Stärke besaßen. Plötzlich öffnete sich unweit neben ihm eine verborgene Tür, schlagartig wich er zurück, die Hand wieder auf seinem Lichtschwert. Vor ihnen offenbarte sich ein weiterer Durchgang, über den sie in einen weiteren Raum gelangten. Dort endlich schien sich das zu befinden, was sie schon vorher erwartet hatten: Tanks, Werkbänke und Droiden samt ihrer Ladestationen. In den Tanks befanden sich die Körper verschiedener Spezies, doch nur die ersten Tanks wurden noch mit Strom versorgt. Das Energiefeld in ihnen hielt die Körper frisch. Dahinter fand man nur noch Skelette.

Gemeinsam betrachteten Hybris und Saphenus die Anlage. Der Zabrak musste zugeben, dass er es ihr nicht schlau wurde. Offensichtlich war hier geforscht worden, das Instrumentarium sprach dafür. Jemand hatte sich viel Mühe damit gegeben das Labor aufzubauen, und dennoch musste er es verlassen und seine Hinterlassenschaften notdürftig entsorgen.


„Ich kann mir kaum vorstellen, dass wer auch immer hier war, erfolgreich gewesen ist. Alles sieht hektisch aus, unordentlich…als hätte man in Eile fliehen müssen. Ansonsten hätte man sich mehr Mühe damit gegeben hier aufzuräumen.“ Saphenus strich mit seiner Hand über den Tank, Staub und Dreck blieben auf seiner Haut zurück. Angewidert wischte er sie an seinem Umhang ab.

„Ich frage mich…“, begann er nachdenklich und strich sich über sein Kinn, „wo sind die Rakghoule geblieben? Er muss welche hier gehabt haben, ansonsten hätte er wohl kaum an ihnen forschen können. In den Tanks sind allerdings nur andere Lebewesen und die Tür zu diesem Raum war fest verschlossen.“ Er schritt erneut die zum Teil in einem unheimlichen Orange leuchtenden Behälter ab. Jeden einzelnen tippte er mit seinem Finger an, dabei ertönte ein dumpf klirrendes Geräusch. „Hat er sie vernichtet oder freigelassen bevor er selbst geflohen ist? Mich wundert, dass sie sich nicht gegen ihn selbst gewandt haben.“ Jetzt schritt er die Wände ab. Die Werkbände waren zum Teil verrückt worden, noch zaghaft waren die Spuren davon auf dem dreckigen Boden zu erkennen. Er ging weiter, stockte und kehrte wieder um. Er musterte die Ladestation eines Droiden, ungefähr so groß wie er selbst, kritisch. Das Stromkabel an der Seite führte über die Wand hinter die Ladestation, kam an der anderen Seite wieder zum Vorschein und endete blind. „Kein Stromanschluss.“, murmelte er und sah seinen Meister an. Dann trat er beherzt einen Schritt zurück, streckte seine Hand aus und griff mit unsichtbaren Finger nach der Anlage. Sie war schwerer als er vermutet hatte, doch mit ein bisschen Kraft hob sie langsam vom Boden ab. Nur einige Zentimeter, kaum höher als nötig, schwebte sie in der Luft und bewegte sich zur Seite bis sie den Blick auf eine metallische Flügeltür in der Wand freigab. Saphenus setzte die Ladestation ab. Die Flügeltür war aus massivem Metall, jeweils in der Mitte der beiden Flügel war eine schmale Glasscheibe zu erkennen. Sie war völlig verrußt, sodass man nicht durch sie hindurch sehen konnte.

„Er hat versucht sie zu verstecken.“, stellte Saphenus das offensichtliche fest. Dann drückte er die Klinke der Tür herunter. Es quietschte als er sie mit großem Kraftaufwand öffnete, Staub und Ruß kamen ihm entgegen und ließen ihn husten. Nach Luft ringend ging er einen Schritt zurück und hielt sich einen Ärmel vor sein Gesicht. Es dauerte, bis er wieder normal atmen konnte. Langsam legte sich der Dreck und während ein Gestank nach Verwesung den Raum erfüllte, sahen sie nun, was mit den ursprünglichen Versuchstieren passiert war. Die Flügeltür war Teil eines Brennofens, der groß genug war um direkt mehrere Rakghoul, oder auch andere Lebewesen, zeitgleich zu verbrennen. Auch hier sah man, dass jemand in Eile versucht hatte Spuren zu vernichten. Nur ein Teil der Rakghoule war verbrannt. Das Feuer hatte nicht lange genug gelodert, sodass es irgendwann erloschen war. Mangels Sauerstoff in dem abgeschlossenen Kamin, die Lüftungsschlitze waren durch die Asche verstopft, waren die restlichen Körper nur mumifiziert und damit einigermaßen erhalten. Saphenus‘ Lust, blind dort hineinzustochern, war überschaubar.


[Taris | Trümmerstadt in relativer Nähe zu Sektor 7 | Geheimlabor] - Saphenus; Darth Hybris; Lilith Morris; Galain (NPC)
 
[Taris System - Taris - Trümmerstadt in relativer Nähe zu Sektor 7 - Geheimlabor unter einem Hochhaus - Saphenus, M1 (Lilith) und Darth Hybris und Galain (NPC)]

Saphenus fand schließlich doch etwas. Erfreut nahm der Lord es jedoch im ersten Augenblick nicht auf, war er doch selber an der Stelle vorüber gegangen und hatte nichts bemerkt. Maske und Verschleierung ließen seinen kurz aufflammenden Frust jedoch nicht durch, sodass er scheinbar völlig gleichgültig zu dem Executor gehen und sich die Sache ansehen konnte. Bis er dann dort war, hatte er seine wissenschaftliche Professionalität auch wieder zurückgewonnen. M1, die seit ihrer Entdeckung passiv wirkte und laut Macht lieber woanders wäre, folgte ihm ebenso wie Galain. Hybris war es dann aber, welcher sich neben den Zabrak stellte und im Gegensatz zu dem nicht von der Asche abhalten ließ. Dank Maske davor geschützt, konnte er in der Wolke stehen, den Scanner herausholen und auf die Überreste richten. Nichts. Er ging näher heran, bemerkte dabei wie er mit seinen Stiefeln leicht in die Asche einsank und schaute dann wieder auf die Anzeige. Immer noch nichts. Noch zwei weitere Schritte, noch mehr Asche und nun auch halb zerfallene Knochen. Nach wie vor kein Ausschlag. Hybris verlor die Geduld und bückte sich einfach um den Scanner fast direkt auf einen der Ghoule zu legen. Derweil schien der Haufen vor ihm dank ihm selber zusammenfallen zu wollen und kaum hatte er sich ohne Ergebnis davon entfernt, brach er tatsächlich zusammen und ein weiterer, noch größerer Schwall Asche kam ihnen entgegen. Hybris kam aus der Kammer heraus, Saphenus schloss die Tür wieder und beide Sith traten weiter zurück. Beide klopften sich ein wenig den Dreck ab, während der Ranghöhere dabei noch den Scanner untersuchte. Die Lampe an seiner rechten Seite leuchtete jedoch und auch das schnell durchgeführte Diagnoseprogramm wies auf keine Fehler hin. Dort drinnen hatte es einfach nichts mehr gegeben. Anstatt sich jetzt darüber aufzuregen, sah Hybris stattdessen zu Saphenus. Neben der allgegenwärtigen Paranoia war nun sein Gefühl für Effizienz zurückgekehrt.

„Das alles hier passt mehr zu mir als zu dir. Mein Fachgebiet. Du kannst hier nicht mehr viel tun und solltest dich lieber wieder um deine Angelegenheiten kümmern.“

Hybris sprach in M1 Gegenwart lieber nicht über Details. Saphenus hatte es aber ohnehin verstanden und sah es auch so. Was sollte er hier auch groß machen? Korriban, seine Machtbasis, potenzielle neue Schüler, alles war wichtiger als Asche und Leichen.


„M1, warte hier. [Warte. Schütze M1.] Ich begleite dich noch bis oben.“


Das Duo, welches sich nur darin ähnelte, dass es in etwa gleich groß war, ging schweigend aus der verborgenen Anlage. Währenddessen probierte Hybris in jedem Abschnitt seinen Kommunikator aus, bekam aber erst an der Oberfläche ein Signal.


„Yelm. Saphenus wurde von mir zum Executor ernannt. Lass es den Orden wissen.“

„Sehr wohl, Herr.“
„Dies wird dir einige Türen öffnen. Doch vergiss nicht, dass du manche davon nicht sehen und das, was dahinter liegt, dir nicht selten ein Messer in den Rücken rammen will. Da mein Gesicht für dich Fluch und Segen zugleich sein kann und wir nicht wissen, als was mich deine neidischen und gierigen Feinde betrachten, werde ich dich vorerst nur im Geheimen unterstützen. Mit Geld, Sklaven oder anderem Material. Über Scheinfirmen. Sobald deine Gegner sich dann offenbart und wir vielleicht sogar einige ausschalten konnten, intensivieren wir unsere Partnerschaft. In der Zwischenzeit reicht es mir, indem du dich insofern revanchierst, wenn du mir Korriban als Basis für Expeditionen in dem Raum drum herum zur Verfügung stellst. Treibstoff, Vorräte etc.“

Der Deal klang erst einmal mehr oder weniger fair. Die von Hybris geforderten Dingen waren nicht sonderlich teuer, wenn sie auch auf Korriban nicht so leicht zu bekommen waren wie auf Bastion. Dafür bekam der Executor Mittel, die sie jetzt noch gar nicht beziffert hatten, womit dies eigentlich nur ein vager mündlicher Vertrag war. Nicht, dass sie diesen jemals aufschreiben würden. Er würde jetzt und für immer nur auf genau diese Weise festgehalten werden.

Die beiden Sith verabschiedeten sich merkwürdig verhalten. Als überlegten beide, ob sie noch etwas sagen oder tun sollten, was für einen Abschied angemessen wäre. Das zeigte sich darin, dass sie sich für eine halbe Sekunde länger anschauten als notwendig, dann drehte sich Saphenus weg. Hybris sah dem nun nicht mehr ganz so zerbrechlich wirkenden Executor hinterher und kaum war er in dem von ihm selbst geschaffenen Loch verschwunden, da drehte er sich um und steckte seinen Kommunikator wieder weg.

Unten bei M1 angekommen, ließ Hybris die Situation kurz auf sich wirken und kam dann auf die junge Frau zu.

„Hast du deine Frage inzwischen selbst beantworten können?“ fragte er sie mit neutralem Tonfall und trat an ihr vorbei um sich zu den verschlossenen Flügeltüren zu stellen. Er öffnete sie nicht, sah aber hindurch, als könne ihm allein der Anblick eine Antwort liefern.
„Wir sind im Prinzip Tiere, M1. Manch einer mag das gerne vergessen, doch haben wir noch lange nicht all unsere tierischen Elemente abgelegt. Alles was du instinktiv, also ohne nachzudenken, tust, ist ein tierisches Relikt. Deine Furcht vor diesem Ort ist tierisch. Der primitive Teil in dir reagiert darauf, wie ein Automatikgeschütz auf eine sich nähernde Person.“ Hybris hatte ihre Antwort nicht abgewartet und drehte sich nun um.
„Ich bin aber ein Herr über Menschen, nicht Tieren. Über die höchste evolutionäre Stufe eines Affen, nicht über den Affen selbst. Ob Jedi hier gewesen sind? Auf Taris? Wo sich in der Nähe eine Basis der Jedi befindet? Und hier gibt es einen Ort der dunklen Seite. Was glaubst du? Würdest du in deinem Haus sitzen bleiben, wenn in deinem Garten ein Feuer ausgebrochen ist? Oder würdest du mal nachschauen, was da los ist? Erst nachdenken, dann reden. Das ist nur eine Bedingung, wenn du mein Schüler werden willst.“

Hybris selber konnte auch nicht alle vorzeitlichen Elemente seiner menschlichen Natur ablegen. Doch vor der dunklen Seite fürchtete er sich nicht mehr. Er registrierte sie wie einen Geruch und mehr nicht. M1 aber benahm sich wie ein Tier, welches die Gefahr spüren, aber nicht sehen konnte. Natürlich tat sie das und Hybris warf es ihr auch nicht wirklich vor. Tatsächlich war diese Demonstration der Auswirkungen der dunklen Seite gar nicht mal so schlecht.

„Die Sith arbeiten mit dem, was du hier spürst. Alle haben sie sich irgendwann einmal davor gefürchtet. Doch das unterscheidet uns von den Tieren. Die fürchten sich von Geburt bis zu ihrem Tod vor Feuer, tiefen Wassern, großer Höhe und dem Unbekannten. Doch wir sind besser, wir sind die logische Weiterentwicklung. Wir nutzen unsere Furcht, besiegen sie und werden schließlich selbst ihr Meister. Schau dir Galain an.“

Der große Sith Spawn war, mal von seinem Machtpotential und fehlendem Willen abgesehen, in jedweder Hinsicht besser als Hybris.

„Ich brauche ihn nicht fürchten, denn er ist mehr Tier als intelligenter Humanoid. All seine Größe und Stärke sind bedeutungslos, wenn er sich mit Intelligenz messen muss. Du M1 bist schwach und klein, doch besitzt du dasselbe Potential wie ich. Nur du selber stehst dir im Weg. Ich kann Galain auch nicht mit einem Schlag die Brust zerschmettern. Doch ein Gedanke in Kombination mit der Macht reicht mir aus um ihn auszulöschen. So weit kommst du aber nicht, wenn du dich vor der dunklen Seite fürchtest.“

Plötzlich wurde Hybris sich bewusst, dass er doch wieder in den Rede-Modus verfallen war und das er M1 eigentlich noch gar nicht so viel Zeit hatte schenken wollen. Höre ich mich gerne selber reden, fragte sich der Lord kurz und sah dann an der Frau vorbei zu den Tanks. Die Frage beantwortete er sich nicht. Stattdessen nahm er sich den nächstbesten Gedanken, den er finden konnte.

„Du wirst darüber nachdenken können, während du dich um die Leichen kümmerst. Das Biokraftfeld, was sie frisch hält, verschleiert die Anzeigen des Scanners. Schalte alle ab und untersuche sie damit. Ich will wissen ob irgendwer von ihnen mit dem Virus infiziert ist.“

Hybris reichte ihr wieder den Scanner. Als sie ihre Hand an diesen legte, hielt ihn der Lord noch kurz fest.

„Du bist ein Wesen in der Finsternis. Entscheide dich, ob du sie nutzen und Jäger oder dich nur verstecken und Beute sein willst. Sie kann dir beides bieten.“


Er ließ los und sie damit alleine. Da Hybris ohne Scanner nicht viel machen konnte, sah er sich nach irgendwelchen Aufzeichnungen um. Und nach einem weiteren Geheimgang. Denn wie er schon gesagt hatte: Über die Treppe waren all diese Sachen sicherlich nicht hereingebracht worden...



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[Taris | Trümmerstadt in relativer Nähe zu Sektor 7 | Geheimlabor] - Saphenus; Darth Hybris; Lilith Morris; Galain (NPC)

Saphenus nickte, er hatte verstanden. Der Blick auf die Überreste der Rakghoul verriet ihm, dass an diesem Ort vermutlich nicht mehr viel zu holen war. Seine Expertise lag ohnehin auf einem anderen Gebiet. Gemeinsam verließen Hybris und er den verborgenen Raum und kehrten an die Oberfläche zurück. Dort gab Hybris einen kurzen Funkspruch an Yelm durch. Es war ungewohnt den Titel Exekutor zu hören, doch es fühlte sich gut an. Er wusste, dass er ihn sich verdient hatte wenn Hybris auch andere Gründe dazu getrieben haben mochten, ihm ihn zu verleihen. Sein Meister, oder nun Partner, wiederholte noch einmal sein Versprechen ihm Ressourcen zur Verfügung zu stellen und forderte dafür nur logistische Unterstützung ein, wenn er sich auf Korriban befand.

„Die bekommt Ihr.“, sagte Saphenus ernst und nickte zur Bestätigung. „Ihr seid immer ein willkommener Gast.“ Kurz überlegte der Zabrak ob er dem noch etwas hinzufügen sollte. Dann jedoch schwieg er einfach und sah seinen Meister nur eine Sekunde länger als notwendig gewesen wäre an. Ihr Abschied war seltsam, denn nun gingen sie nicht in erbitterter Feindschaft und Hass auseinander, sondern als Verbündete mit einem gemeinsamen, wenn auch unklaren Ziel. Gegenseitige Unterstützung statt Krieg lautete nur ihr Mantra und wieder fragte sich der Zabrak welchen Beitrag er selbst zu ihrer Partnerschaft beitrug. Hybris musste etwas in ihm sehen, das ihm selbst vielleicht noch verborgen war oder das er nicht als wertvoll erkannte. Korriban konnte es schließlich nicht sein, daran hatte Hybris keinen Zweifel gelassen.


Ohne ein weiteres Wort drehte sich Saphenus um und ging. Es waren keine langen Abschiedsreden notwendig, denn beide wussten, was sie zu tun hatten. Er verließ den Ort auf dem gleichen Weg, wie er gekommen war. Als er erneut in dem Krater stand, der von der Spitze des umgestürzten Wolkenkratzers erschaffen worden war, beschlich ihn wieder das Gefühl beobachtet zu werden. Er blieb stehen, drehte sich einmal im Kreis ohne jedoch etwas zu erblicken, das wie ein Feind aussah. Entweder sah er Geister oder aber sie waren gut ausgebildet. Die Hand wachsam auf seinem Lichtschwert ging er den Wolkenkratzer entlang. Der Weg kam ihm plötzlich sehr lang vor, länger, als er ihn in Erinnerung gehabt hatte. Ein sanfter Wind erfasste ihn und rüttelte an seiner Kleidung. Er fror.

Der Tunnel wirkte nun wie ein schwarzer Abgrund, als er ihn erreichte. Es roch nach Verwesung und Angst. Irritiert starrte er in die Dunkelheit und als er weiterging, fühlte sie sich auf einmal vertraut an. Es war als fürchtete er sich vor der starken Präsenz des Jedi-Ordens. Auf dem Hinweg hatte er noch die Aura seines Meisters gehabt, die Dunkelheit verströmte. Nun entfernte er sich immer weiter von ihr und dem dunklen Ort und näherte sich stattdessen dem Licht, das er so verachtete. Auf seine Gefühle konzentriert stolperte er fast über den Rakghoul, den Galain getötet hatte.

Trotzdem erreichte er das Ende des Tunnels und die Bahnstation ohne weitere Zwischenfälle auch wenn er das Gefühl, beobachtet zu werden, nicht loswerden konnte. Als sich die Türen des Bahnwaggons zischend und ruckeln schlossen, ließ er sich seufzend in einem der ranzigen Stühle nieder und schlang den dreckigen Umhang um seinen schmächtigen Körper. Ein einziger Bildschirm funktionierte in dem Abteil noch, was an ein Wunder grenzte. Der Ton war natürlich ausgefallen, doch der Lauftext unter der Sendung sprach für sich: „Grausamer Mord an Professorenehepaar – Verdächtig ist ein nicht tätowierter Zabrak“. Einen Moment hielt Saphenus den Atem an bis er realisierte, dass er selbst nun tätowiert war und damit nicht direkt in das Suchschema fallen würde. Die Wohnung seiner Eltern hatte er langsam und auffällig betreten, geflüchtet war er aus ihr mit von der Macht beschleunigten Schritten. Zu schnell, als dass ihn die langsamen Überwachungskameras hätten scharf abbilden können.


Saphenus musste einmal umsteigen um zum Raumhafen zu gelangen. Diesmal peilte er den in Sektor 2 an und hoffte, dass ihn mitten im Getümmel des Planeten niemand finden würde. Dort herrschte ein Betrieb, der mit dem Gewusel auf Coruscant vergleichbar war, den Mantel um sich geschlafen fiel er nicht weiter auf und war bloß ein Zabrak, der wie jeder andere auch seines Weges ging. Dennoch nahm er von den großen Transportschiffen Abstand und trat an den Schalter eines kleiner und lokaler wirkenden Unternehmens. Die Angestellte, eine alte menschliche Dame, sah ihn gelangweilt an. Saphenus beschloss, erneut den Umweg über Nar Shadaar zu nehmen.
„Guten Tag, ich brauche einen Transport, am besten zeitnah.“, begrüßte er die Frau mit einem gespielt freundlichen Lächeln und nannte ihr sein Ziel. Misstrauisch sah sie ihn an. „Was führt sie denn dorthin? Da halten sich doch nur Verbrecher auf.“, antwortete sie ihm. Saphenus zögerte einen kurzen Moment, dann strich er seinen Umhang beiseite und entblößte für den Hauch einer Sekunde sein Lichtschwert. „Offizielle Angelegenheiten.“, flüsterte er geheimniskrämerisch. Sofort weiteten sich ihre Augen. „Natürlich, Meister Jedi.Sofort huschten ihre fein manikürten Finger über das Kontrollpanel. Kaum eine Stunde später nahm Saphenus in einem Raumschiff Platz und befand sich kurz darauf auf dem Weg.


[Weltraum um Taris | Raumschiff] - Saphenus
 
[Taris/Trümmerstadt in relativer Nähe zu Sektor 7/Oberfläche/Geheimlabor] Lilith (M1), Darth Hybris, Galain (NPC), Saphenus

Die Dunkelheit war an diesem Ort extrem stark. Da ihre Aura eher noch hell war, wusste Lilith damit nicht umzugehen. Wieder versuchte sie, sich der dunklen Seite zu öffnen, doch diese schüchterte sie weiterhin ein, ließ sie Angst verspüren, die sie vorher noch nie verspürt hat. Da sie generell noch unsicher wirkte, war, wäre sie bei den Jedi so oder so der dunklen Seite verfallen und hätte sich von ihnen abgewandt, wenn sie mit den Sith oder der dunklen Seite konfrontiert worden wäre. Die hier anwesenden Sith - Hybris und Saphenus - haben ihre Unsicherheit mittlerweile bemerkt. Sie folgte ihnen weiterhin, genau wie Galain. Als die Sith dann weiterhin miteinander sprachen, erwähnten Hybris gegenüber Saphenus, dass das hier sein Fachgebiet war. Lilith schauderte es, denn sie konnte sich nicht vorstellen, mit Rakghoulen zu arbeiten. Doch das er am liebsten weiter in Details gegangen wäre, konnte sie natürlich nicht wissen. Dann wies Hybris Lilith an, hier zu warten und sprach wieder etwas in Sith-Sprache, was das Mädchen nicht verstand. Sie wusste nicht, was sie davon halten sollte, dass der Sith-Lord sie hier an diesem Ort allein ließ? Doch wenn sie sich beweisen, sogar diesen Planeten überleben wollte, würde sie auch allein zurecht kommen müssen. Bei ihr war immer noch Galain. Das Monster scheuchte ihr jedoch mittlerweile keine Angst mehr ein, obwohl es furchteinflößend aussah. Das Mädchen nutzte den Moment, um sich weiterhin mit der Dunkelheit, die sie umgab, anfreunden zu können. Sie erinnerte sich an das, was eine andere Jüngerin (Yadira) ihr auf Bastion gesagt hatte, dass sie ihre Angst in Wut umwandeln soll. Es gab schon Personen, auf die sie Wut verspürte, die sie aber im Moment nicht an diesen auslassen konnte. Sie hoffte dennoch, eine Antwort auf ihre Fragen zu finden. Einige Zeit später kam Hybris zurück, allein. Der andere Sith hatte sich wieder auf und davon gemacht. Er konfrontierte die Jüngerin direkt mit einer Frage, ob sie auf ihre Fragen eine Antwort gefunden hätte. Sie schüttelte den Kopf, denn es machten sich gerade noch mehr Fragen in ihrem Kopf breit. Ihr wurde bewusst, dass sie einfach noch zu wenig über und um die Sith wusste.

"Nein, noch nicht", antwortete sie auf die Frage ihres künftigen Meisters. "Ich hoffe aber, sie zu finden."

Während der Sith weiter sprach, hörte sie ihm zu. Sie seien im Prinzip Tiere. Damit stimmte Lilith sofort überein, die Sith waren auf jeden Fall Tiere, wenn man es so definieren konnte. Manche waren Bestien, andere wiederum nicht. Der Sith versuchte ihr etwas klar zu machen.

"Ich weiß nicht, wo die Jedi sich überall aufhalten, auch in der Galaxis. Sie sind die Feinde der Sith, waren es schon immer und werden es bleiben. Diese Dunkelheit hier ist neu für mich, ich wurde mit ihr vorher nie konfrontiert. Meine Eltern wollten nicht, dass ich auf dunklen Pfaden wandele, deshalb wandten sie sich an die Jedi und nicht an die Sith."

Lilith hoffte, Hybris ein wenig deutlich machen zu können, warum sie so dachte, so fühlte.

"Ich denke, die Macht hat darüber entschieden, dass ich jetzt hier bin. Und nein, ich würde nicht in meinem Haus sitzen bleiben, wenn in meinem Garten ein Feuer ausbricht. Ich würde etwas unternehmen und es löschen."

Für den Moment war sie nachdenklich, doch sie glaubte, verstanden zu haben, auf was Hybris hinaus wollte. Dies machte sie ein wenig selbstsicherer.

"Doch ich verstehe, auf was Ihr hinaus wollt", sagte sie und nickte zustimmend.

Sie wollte seine Schülerin werden, denn die Macht hatte über ihr Schicksal entschieden. Während sie ihm weiterhin zuhörte, nahm er Galain als Beispiel. Lilith selbst musste lernen, mit ihrer Furcht zurecht zu kommen. Da sie dies auch selbst wollte, sah sie nun nicht mehr so extrem ängstlich aus wie vorhin. Sie würde bereit sein, sich dieser Angst zu stellen. Ihr Gesichtsausdruck bestätigte das.

"Dann werde ich mich dieser Angst stellen und ihr Herr werden, als auch darüber nachdenken."

Die Jüngerin griff nach dem Scanner, den Hybris ihr wieder gab. Sie sollte heraus finden, welche der gekühlten Leichten mit dem bekannten Rakhoul-Virus infiziert war. Doch bevor er sie gehen ließ, richtete er noch ein paar Worte an sie.

"Ich will die Finsternis schon nutzen und Jäger sein."

Sie war sich sicher, was sie wollte, begab sich dann mit dem Scanner in der Hand, in die hintere Ecke, wo die Leichen frisch gehalten wurden. Sie schaltete das Biokraftfeld der ersten Leiche ab und scannte. Der Scanner verneinte, bei dieser Leiche habe er nichts gefunden. Damit die Leiche auch weiterhin frisch blieb, schaltete Lilith das Kraftfeld wieder in. Sie scannte die nächste Leiche nach Abschaltung des Feldes, und so ging es immer weiter. Doch bei einer Leiche zeigte der Scanner dann doch an, dass diese mit dem Virus infiziert war. Wahrscheinlich war das auch ihr Tod.

"Hier ist was. Ich hab eine Leiche, die mit dem Virus infiziert ist.", rief sie Hybris zu sich, damit dieser sich das ansehen konnte.

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[Taris System - Taris - Trümmerstadt in relativer Nähe zu Sektor 7 - Geheimlabor unter einem Hochhaus - M1 (Lilith) und Darth Hybris und Galain (NPC)]

Der Sith hatte natürlich nichts zurückgelassen. Mal von den Plaketten abgesehen, die nur unbedeutende Details wie Spezies und Alter angaben, gab es in dem Labor überhaupt keine Aufzeichnungen mehr. Die Droiden, die Hybris für entladen gehalten hatte, stellten sich bei näherer Betrachtung als bewusst zerstört heraus. Aus ihnen war nichts mehr zu holen, selbst wenn der Lord sich besser damit ausgekannt hätte. Dennoch wollte er gründlich sein und war deshalb noch nicht fertig, als M1 ihn zu sich rief.


„Merk ihn dir und untersuche den Rest. Wenn du fertig bist, komme ich.“

Weder fand sie noch etwas noch er selber. Als er sich dann also endlich der Leiche näherte, stand sie schon daneben und deaktivierte das Feld wieder. Sie ahnte schon, dass Hybris sich selber von ihrer Behauptung überzeugen wollte und reichte ihm den Scanner, den er auch sogleich einsetzte. Wenig überraschend handelte es sich bei der Leiche um keinen Menschen. Denn bei denen wirkten die Rakghoul-Viren ja ohnehin. Nein, es handelte sich um einen Twi'lek mit blauer Hautfarbe und laut seinen Daten war er dreißig Jahre alt gewesen. Nachdem der Scanner M1s Behauptung nochmals bestätigt hatte, steckte der Lord ihn wieder weg. Für nähere Untersuchungen taugte er nicht.

„Sei nicht zu voreilig mit deinen Behauptungen.“


Der tote Lekkuträger besaß nämlich auch ein Loch auf Herzhöhe in der Brust, worauf er nun auch mit einem Fingerzeig hinwies.

„Wir nehmen ihn mit. Da seine Körperflüssigkeiten den Virus enthalten und wir nicht immun dagegen sind, müssen wir ihn entsprechend einpacken. Geh, such irgendetwas. Planen, Stoffreste, egal. Wenn nötig geh wieder an die Oberfläche. Ich suche weiter nach dem nächsten Versteck.“

Als M1 ging, folgte ihr Galain und ließ Hybris damit alleine. Da der noch immer nichts gefunden hatte, was seine Vermutung stützte, das Equipment sei über einen anderen geheimen Gang herbeigeschafft worden, nutzte er nun seine Macht um diesen zu finden. Wenn er schon so viel Zeit investierte, dann musste es sich auch lohnen. Seine Dienerin musste, wie es aussah, zurück nach oben, sodass ihre Präsenz und die des Sith Spawn den Lord nicht stören konnte. Seine Machtwellen flossen wie Wasser durch den Raum und suchten jede noch so kleine Ritze, in die sie eindringen konnten. Fast sofort bemerkte er natürlich den Verbrennungsofen neben ihm, doch selbst nach einer Minute nichts anderes mehr. Es gab keinen weiteren, was Hybris irritiert und nach einer Weile auch frustriert zurück ließ. Sich irren ist eine Sache. Viel Zeit zu investieren und dann zu bemerken, dass man schon auf der Fury hätte sein können, wäre er nicht unnötig gründlig gewesen, die andere. Verärgert starrte er die Leiche des Twi'lek neben sich an und war kurz davor sie mit Machtblitze zu rösten, da kam M1 auch schon wieder, eine Kunststoffplane in den Händen und vor allem hinter sich herziehend. Galain, der den Stoff nicht beachtete, war immer kurz davor darauf zu treten, schaffte es aber selbst dann nicht, als die Dienerin stehen blieb.

„Breite sie auf dem Boden aus.“

Während sie dem sofort nach kam, nutzte Hybris seine Machtkräfte um den Körper berührungsfrei aus der halboffenen Kammer zu levitieren und dann auf der Plane abzulegen. M1 begann auch ohne weitere Anweisung ihn einzuwickeln und ob durch Zufall oder Absicht, das Stück Stoff besaß sogar schon Schnüre, die sie nun an den Enden verknotete.

„[Leiche aufheben. Tragen. M1 folgen, vor Rakghoulen beschützen.]

Die junge Frau konnte gerade so aus dem Weg gehen, da trat der riesige Spawn, der nur einen Kopf kleiner war als der Raum hoch, an das Paket, hob es hoch, als wäre es nur aus Luft und warf es sich über die Schulter. Danach folgte das übliche Anstarren von M1.

„Wir gehen. Ich vor, du folgst.“

Sie nahm sich noch ihre Stange und folgte dem Lord dann, der ohne zu warten losgegangen war. Seine Präsenz war nun weit weniger gut verborgen und dafür legte er mehr Wert auf eine lückenlose Überwachung durch seinen Machtsinn. Er musste diesen Leichnam sicher zur Fury bringen. Selbst wenn der Virus Nicht-Menschen nicht umwandeln konnte, dann war er vielleicht auf andere Weise virulent genug, um selbst Spezies übergreifend alles andere in den Schatten stellen zu können.

Kaum war der Sith jedoch an die Oberfläche getreten, da wurde er auch schon überrascht. Sein Kommunikator meldete sich und als er ran ging, musste er feststellen, dass Yelm dran war. Der sich sonst nie von sich aus meldete.


„Nachricht aus dem Zirkel, Mylord. Code M.“
„Code M, verstanden. Hybris Ende.“

Er hatte nicht die geringste Ahnung was er bedeutete. Um sich vor M1 keine Blöße zu geben, hatte er einfach instinktiv geantwortet und begann erst jetzt, wo er gerade durch das von ihm geschaffene Loch in der Mauer kletterte, darüber nachzudenken. Er dachte sogar so angestrengt nach, dass er automatisch auf M1 und Galain wartete, bis die auch durchgekommen waren. Erst als sie am Rande seines Blickfeldes auftauchten – er starrte an die Wand – ging er weiter. Code M konnte alles bedeuten. Natürlich hatte er sich nach seiner Machtübernahme alle Geheimcodes des Zirkels angeschaut und sich auch sonst umfassend informieren lassen. Dennoch erinnerte er sich nicht mehr daran. Er wusste nur, dass er nicht von ihm selbst stammte und das machte ihn fast verrückt. Er wollte so sehr wissen, was er da gerade vergessen hatte, dass er sogar leichtsinnig schneller wurde, dabei Geräusche verursachte und sicherlich auch Spuren hinterließ. Die Jedi waren plötzlich bedeutungslos und auch die Blicke der imperialen Spitzel, die sicherlich in jedem Schatten hockten, waren ihm egal. Yelm, der sich bei ihm meldete und nicht anders herum? Das musste übles bedeuten. War es sogar der Code für einen Angriff auf den Zirkel oder den Sturz des Imperators?
Nein, Schwachsinn. An die erinnere ich mich. Scheiße. Was ist es bloß? M. M? Wieso M? Dummerweise standen die Buchstaben in den Codes nie für den Anfangsbuchstaben eines Basic-Wortes, sondern für einen aus einer von einem der frühsten Zirkelmeister benutzten ausgestorben Sprachen. Es konnte alles bedeuten. Er konnte es nicht einmal ableiten, da M nicht bedeutete, dass das Wort mit etwas ähnlichen begann, da der Schöpfer der Codes keine menschliche Zungen, Lippen, Zähne und sonst etwas zur Lauterzeugung besessen hatte.
Wenn ich mich aber nicht mehr erinnere, dann muss es ein unwichtiger Code sein oder nicht? Einen den ich gelesen und dann sofort vergessen habe, weil ich nie damit gerechnet habe, dass ich ihn jemals hören oder lesen würde... ja … das muss es sein … und Yelm, der allzu korrekte Diener, hat sich einfach nur gemeldet, weil er sich halt bei jedem Code melden soll. Als könnte der wichtiges von unwichtigem trennen!

Auf dem Weg zur Fury passierte nichts mehr. Der eine getötete Rakghoul schien dem Rest zu reichen und auch Jedi, andere Republikaner oder Spione und Sith trauten sich nicht an die kleine Gruppe heran. Was insofern gut war, weil Hybris vermutlich jeden Konflikt brutal und endgültig auf die schnellste ihm mögliche Weise beendet hätte. Nicht nur das Taris zerbombte Stadt an jeder Ecke Augen zu haben schien, die seine Paranoia befeuerten und Code M ihm nicht aus den Kopf gehen wollte, er wollte diesen verdammten Leichnam auch endlich in dem Hochsichtsheitslabor einsperren und sich erst einmal eine Dusche gönnen. Gefühlt sein gesamter Körper schien mit jedem weiteren Meter mehr zu jucken und sich gegen den Dreck und Chemiemüll des Planeten zu wehren. Als würde er allein durchs hinschauen schon dutzende Allergien entwickeln.

Bei seinem Schiff angekommen, beließ Hybris Galain beim Eingang und sperrte ihn dann zwischen äußerer und innerer Schleusentür ein, wo er niemandem im Weg stehen und sein Gestank keinen Schaden anrichten würde. M1 bekam das Quartier von T2 zugewiesen, womit sie den meisten Platz überhaupt besaß. Bevor sie es jedoch beziehen konnte, durfte sie die Leiche des Twi'lek mit Hybris zusammen in das Labor gegenüber ihrem Raum einlagern und dort in ein Biokraftfeld sperren, welches sich über den Operationstisch legen ließ. Der Lord würde sich später darum kümmern.


„Auf dem Schiff gibt es einen Butlerdroiden. Rope. Weise ihn an deine Kleidung zu vernichten und dir neue zu geben und danach alles auf Kontamination hin zu untersuchen. Taris kann seine Seuchen behalten.“

Damit schickte er sie raus und in Richtung Aufenthaltsraum, wo man Rope bereits irgendwohin gehen hörte. Hybris selber entledigte sich in dem Labor seiner Kleidung und legte sie in ein Fach für genau diese Zwecke und säuberte sich zuerst unter einer auf Dekontamination ausgelegten Dusche. Danach ging er, nur mit seinem Seelenschwert in der rechten Hand, dem Lichtschwert in der Linken und dem Kommunikatior zwischen den Zähnen, in sein eigenes kleines Quartier, zog sich Unterbekleidung und danach seine extrem schwarze, von Rope im Kernraum verwahrte Robe an. Erst danach begab er sich zum Cockpit. Den Butler hörte er währenddessen mit M1 reden, wie er ihr die Regeln erklärte und sie dann vermutlich mit ihrer Kleidung in ihr Quartier schickte. Wo sie nicht viel mehr als ein Bett und ein sehr kleines Bad vorfinden würde. Persönliche Gegenstände musste sie schließlich erst noch anhäufen. Hybris unterdessen verschob seine eigene wohltuende Dusche mit echtem Wasser auf später. Code M wollte entschlüsselt werden.

„Also. Was hast du?“
„Man hat das Schiff von Executor Var'ran gefunden, Mylord.“

Neben Hybris leuchtete ein Bildschirm auf und zeigte kurz darauf eine Galaxie-Karte. Neben einem violett leuchtenden Punkt, der für etwas stand, an das sich Hybris nur zu gut noch erinnern konnte, entstand nun ein weiterer roter, welcher sogleich eine Bezeichnung bekam, die er nicht kannte. Aber vermutlich für den Namen des Schiffes stand. „Zweifellos“ würde sonst wohl keiner einen Planeten nennen.


„Dann erzähle mir mal wer er war. Ich kann mir nicht jeden ehemaligen Alchemisten merken.“
„Sehr wohl. Executor Var'ran war unter Lord Gh'ek'alo, dem Vorgänger eures Vorgängers, Spezialist auf dem Gebiet der Sith Spawn Forschung. Er war jedoch nicht sonderlich angesehen und galt als weniger produktives Mitglied des Zirkels. Einiger seiner Erfolge brachten ihm jedoch ein Schiff, die „Zweifellos“ ein und einen für ihn konstruierten Auftrag. Der ihn vom Zirkel weg in die Unbekannten Regionen schickte.“
„Da du ihn mir nicht nennst, kann ich wohl davon ausgehen, dass er nirgendwo erwähnt wurde. Was er da tun sollte.“
„Korrekt.“
„F5. Das ist ziemlich nahe an beiden dran.“

Hybris deutete auf den violetten Punkt und einen zweiten schwarzen, der einen magentafarbenen Kranz besaß. Ersterer stand für die Götterschmiede, wo er sein Seelenschwert erhalten hatte und wo das Wesen hauste, welches er für eine gottähnliche Entität hielt. Der andere Tawarwaith. Ein Wanderplanet ohne eigenes System, den man, bedachte man wie groß die Galaxis war, nur finden konnte, wusste man wo er sich befand. Und quasi dazwischen und zur Seite versetzt befand sich das Schiff des Executors. Das war zu nahe.

„Wie hat man es gefunden?“
„Ein in der Nähe der Chiss Heimatwelt operierender Aufklärer empfing die Signatur der „Zweifellos“.“
„Haben sie es sich angeschaut?“
„Es wird behauptet, dass sie es nicht haben. Sobald sie es mit dem Zirkel in Verbindung gebracht hatten, haben sie den Zirkel kontaktiert.“
„Natürlich.“

Als ob.

„Wie weit waren seine Forschungen fortgeschritten?“
„Unbekannt. Alle Aufzeichnungen über ihn, bis auf die, von denen ich Euch eben erzählte, wurden gelöscht.“
„Da gab es also einen Sith Spawn Forscher, der verschwand und taucht jetzt auf und das am Rande der Galaxis und man weiß eigentlich gar nichts über ihn? Richtig?!“
„Korrekt.“
„Setz einen Kurs und starte sofort.“

Und noch einmal: Als ob. Hybris war sich immer noch sicher, dass das Ende des Imperators bevorstand. So ziemlich jeder namhafte Alchemist wusste von Hybris Gier nach Sith Spawn Wissen und damit auch jeder höhere Inquisitor und wer weiß wer noch. Wollte man ihn loswerden, dies wäre ein perfekter Ort um ihn zu töten. Deshalb hätte er eigentlich nicht hin fliegen sollen. Die Nähe zu seinem Versteck trieb ihn jedoch trotzdem in diese Richtung. Ein Gefühl, dass das nämlich doch wichtig sein konnte, zog ihn regelrecht dorthin. Er wollte es einfach nicht ignorieren.

„Sollte sich in der Nähe der Koordinaten ein Schiff mit Abfangtechnologie befinden, stoppe das Schiff und benachrichtige mich. Alle nicht benötigte Energie auf die Langstreckensensoren und die Auswertung ihrer Daten umleiten. Falls es eine Falle ist, will ich es wissen. Und zwar Lichtjahre vorher!“
„Sehr wohl, Herr.“
„Liste unseren Neuzugang M1 als meinen Schüler und streiche T2.“
„Jawohl.“
„Lass sie wissen, dass ich gleich kommen werde.“

Bevor er zu ihr gehen konnte, ging er nochmals in sein eigenes Quartier, holte zwei Dinge ab und ging danach zu ihrem. Das es verschlossen war hinderte den Lord nicht. Er betätigte den Öffner und nicht den Summer und betrat es einfach. M1 schien die Chance genutzt und sich gewaschen zu haben und war gerade dabei sich anzuziehen. Hybris deutete auf den Boden in der Mitte des Raumes und setzte sich dann selber.


„Privatsphäre gibt es auf diesem Schiff nicht. Alle Räume werden von Yelm, dem Pilotdroiden im Cockpit, überwacht. Sofern du keinen Blödsinn anstellst, werde ich mir das Material aber nicht anschauen. Aber eine Ungereimtheit und jeder falsche Blick und jede negativ zu interpretierende Handlung deiner Seits wird als Verrat verstanden und darauf steht ein Ende, welches Galains ähnelt.“


Sie setzte sich und Hybris legte vor ihr die beiden Dinge ab. Als auch sie saß und die anfängliche Drohung unmissverständlich verstanden hatte, sprach er weiter.


„Einmal ein Rätselwürfel. Du kannst ihn nur mit der Macht öffnen und gleichzeitig an den Inhalt heran kommen. Benutzt du Gewalt, wird er zerstört und damit auch dein Schicksal besiegelt. Dort drin befinden sich alle Bauteile und eine vage Anleitung für dein erstes eigenes Lichtschwert. Ich erwarte am Ende deiner Ausbildung die erfolgreiche Öffnung.“

Eine Geste in Richtung des zweiten Gegenstandes.

„Bis dorthin wirst du dies nehmen. Ein Trainingslichtschwert. Die Klinge kann nichts zerschneiden, aber verbrennen und nicht allzu starke Blastergeschosse ablenken. Aber selbst dies musst du dir erst noch verdienen. Taris zu überleben war im Endeffekt zu einfach. Ein Rakghoul und ein bisschen Dreck reichen als Prüfung wohl kaum aus.“

Eine weitere Geste und beide Teile wurden an den Rand des Raumes verschoben.

„Dein Machtpotential ist ausreichend. Doch das heißt im Endeffekt auch nur, dass du in der Theorie so gut sein kannst wie der Imperator. Aber wenigstens besteht die Chance darauf. Jetzt brauche ich aber noch einen Beweis dafür, dass du die Zeit neben mir überdauern kannst. Du hast den Zabrak gesehen. Mein ehemaliger Schüler war am Anfang genauso zerbrechlich gewesen wie du. Größer, aber körperlich genau so schwach. Nach Jahren der Ausbildung und Prüfungen ist er nun Herrscher eines Planeten und besitzt die Macht mit Gedanken zu töten, zu fliegen, Häuser zu zerschmettern oder einfach nur keine Angst mehr haben zu müssen. Es ist also möglich. Aber bevor ich die Zeit und Mühen in dich investiere, bevor ich mit der Ausbildung auch nur anfange, brauche ich den Beweis für dein Durchhaltevermögen.“

Hybris rechte Hand formte sich zu seiner Klaue, die Krallen gen Decke gerichtet.


„Saphenus habe ich gefoltert und ihn mehr als einmal sterben lassen, nur um ihn auf der Schwelle zurück zu holen. Der Republikaner in ihm musste zerbrochen werden, damit er die Scherben nach SEINEM Willen und SEINEN Zielen NEU ausrichten konnte. Ich spüre in dir den selben Konflikt wie zu jener Zeit in ihm. Du hast Träume, Wünsche und begehrst dieses und jenes. Aber auf der anderen Seite stehen Furcht, Bequemlichkeit und Scham. Wärst du bereits Stahl, du wärst nicht hier. Doch ich werde dir die Möglichkeit geben es zu werden. Aber du wirst jetzt nur entscheiden, wie lange dieser Prozess dauert. Geh in dich und denke über dein Leben, deine Vergangenheit, Gegenwart und vermutliche wie gewünschte Zukunft nach. Erkenne und akzeptiere deine Schwächen, die dich bisher davon abgehalten haben STARK zu sein. Sie werden nach dem Zerschmettern nicht verschwunden sein. Aber du kannst dich ihnen mit neuen, ungeahnten Kräften stellen.“

Die Klaue schloss sich langsam und schon konnte M1 ihren Körper nicht mehr bewegen.


„Erst wenn Akzeptanz deinen Geist beherrscht, werde ich aufhören und dann, erst dann beginnt deine Ausbildung zum Sith und damit dein neues Leben als Jäger. “

Seines Jägers, seines Schülers und das Leben würde kaum leichter werden und am Ende würde sie ja doch nur für SEINE Ziele geopfert werden. Doch das würde er ihr nicht erzählen...


[Orbit von Taris - Hybris Fury - Quartier von M1(Lilith) - M1(Lilith) und Darth Hybris]

TW: Weltraum(Imperium)
 
[Taris/Trümmerstadt in relativer Nähe zu Sektor 7/Oberfläche/Geheimlabor] Lilith (M1), Darth Hybris, Galain (NPC)

Hybris kam sofort zu ihr und erteilte ihr den Befehl, sich die Leiche zu merken, bei der es sich wohl um einen Twi'lek handelte. Lilith fragte sich, was der Sith mit dem Virus wollte? Es gab zwar einen Impfstoff gegen die Rakghoulseuche, aber nicht jeder, der auf Taris lebte oder dort einreiste, war auch dagegen geimpft. Die restlichen Leichen, die sie scannte, waren allerdings nicht mit dem Virus infiziert. Es blieb bei dem Twi'lek. Der Lord beschloss dann, die Leiche mit zu nehmen. Lilith fiel auch das Loch in dessen Brust auf. Hybris wies sie nun daraufhin, nach etwas zu suchen, worin sie die Leicht einpacken konnten, da sich sonst das Virus auf die beiden Menschen übertragen konnte. Das Mädchen nickte und war in Begriff, den Raum zu verlassen, um nach etwas, was einem Stoffetzen oder einer Plane gleich kam, zu suchen.

"Euer Monster kann die Leiche ja dann tragen."

Daraufhin machte sich
Lilith kurz aus dem Staub und der Sith war kurz alleine. In einem anderen Raum fand sie auch sofort etwas. Es war eine riesige Plane mit Löchern mit Schnüen dran. Galain und sie schnappten es und gingen zu Hybris zurück. Sie sollte sie ausbreiten, was sie daraufhin tat. Der Lord hob mittels seiner Machtkräfte die Leiche aus der Kammer und packte sie auf die Plane. Nun sollte Galain den toten Twi'lek tragen. Und wie es schien, verstand dieser nur das alte Sith. Lilith verstand, wie immer, mal wieder kein Wort. Wie auch, wenn sie die Sprache nicht beherrschte? Nachdem Galain die Leiche geschnapp hatte, gingen sie auch schon. Die Jüngerin folgte dem Sith-Lord aus dem umgestürzten Gebäude heraus. Kaum an der Oberfläche angekommen, meldete sich etwas Piependes, es war der Comlink von Hybris. Derjeniger, der am anderen Ende des Comlinks saß, berichtete von einem "Code M", womit Lilith aber nichts anfangen konnte. Sie folgte dem Lord und Galain, bis zu dessen Schiff. Die Schiffs-klasse kam ihr bekannt vor, denn genau einem solchen war sie von Bastion nach Taris gebracht worden. Als sie das Schiff betraten, sah sich das junge Mädchen erst einmal um. Galain wurde zwischen den Schleusentüren eingesperrt, worüber sie froh war, so musste niemand dessen Gestank einatmen. Endlich konnte sie nun auch die Gasmaske, die sie die ganze Zeit trug, abnehmen. Anschließend wies Hybris ihr ein Quartier zu, welches recht geräumig aussah, für ein Quartier auf einem Schiff. Doch zuerst sollte sie noch dabei helfen, die Leichen in einen Laborraum zu schaffen. Dort stand ein Operationstisch und Lilith wollte sich nicht ausmalen, was der Lord mit der Leiche anstellen wollte. Er schickte sie daraufhin zu einem Butlerdroiden, der sich Rope nannte. Sie sollte ihre Kleidung wechseln, da diese durch den Gestank auf Taris ziemlich versifft war. Sie nickte und begab sich zu dem Droiden.

"Hey, Droide", sprach sie ihn an, als sie ihn erwischte, "Ich brauche andere Klamotten. Hast du da irgendwas? Das hier soll vernichtet werden."

Sie zeigte auf ihre Kleidung. Der Droide entgegnete ihr mit einem Nicken und deutete dem Mädchen an, ihm zu folgen. In einer kleinen Kammer hatte er, wie passend für
Lilith gemacht, eine Tunika und einen Robenrock. Er gab ihr die Kleidung, damit sie sich in ihrem Quartier umziehen konnte. Sie hatte Glück, dass die Klamotten ihr passten und nutzte die Zeit, um sich zu waschen, allerdings hielt sie auch ihren Kopf unter das Waschbecken, um ihre Haare zu waschen, wenn man es denn als waschen bezeichnen konnte. Mit einem Stück Stoff, welches neben dem Waschbecken lag, was einem Handtuch gleich kommen konnte, rubbelte sie die recht kurzen Haare etwas trocken. Danach sah sie ziemlich strubbelig aus. Als sie gerade fertig war, bekam sie eine Nachricht, das Hybris zu ihr ins Quartier kommen wollte. Als er eintrat, setzte er sich und Lilith tat es ihm gleich. Er erklärte ihr, wie sie sich zu verhalten hatte und dass sie keinen Blödsinn anstellen sollte. Auch Privatsphäre würde es hier nicht geben, welche sie mittlerweile schon nicht mehr gewöhnt war.

"Ich brauche keine Privatsphäre", sprach sie, vielleicht auch etwas herausgepresst, doch sie wusste, worauf der Lord hinaus wollte, weshalb sie nickte.

Der Sith überreichte ihr dann einen Rätselwürfel, der wohl einem Holocron gleich kam, worin sie Bauteile und eine kleine Anleitung für den Bau eines Lichtschwertes befand.
Lilith's Augen wurden groß. Hybris erwartete von ihr, dass sie bis zum Ende ihrer Ausbildung den Gegenstand, nur mit Hilfe der Macht, geöffnet hatte. Dann deutete der Sith auf ein Übungslichtschwert, welches sie bis dahin nutzen sollte. Eigentlich wollte sie nach den beiden Gegenständen greifen, doch beide Teile wurden an den Rand des Raumes verschoben. Das Mädchen sollte lernen, durchzuhalten, keine Angst oder Furcht mehr zu haben. Egal vor was. Ein Padawan mochte Angst haben, doch genau das war es, was ihn auf die dunkle Seite bringen würde. Genau das spielte sich bei Lilith ab. Ihre Schwäche war Angst. Als sie sich plötzlich nicht mehr bewegen konnte, wurde diese Angst stärker, doch zeitgeich vernahm sie auch Wut. Sie verspürte förmlich, wie diese Wut zunahm. Ihr Blick war auf Hybris gerichtet und wurde ein wenig stechender. Ja, sie hatte Träume...und auch Wünsche. Sie wollte nicht dahin vegetieren und eine Sklavin sein. Sie wollte Leben...als Sith. Der Schmerz, den sie bei ihrer Entführung von den Sith erleiden musste, war groß. Sie war zu der Zeit zu ängstlich und zu hilflos, um sich selbst zu verteidigen, doch gegen einen ausgebildeten Sith hatte sie keinerlei Chance gehabt. Sie verspürte immer mehr Wut als auch Hass...auf ihren Entführer. Sie war davon ausgegangen, auf Bastion zu sterben...und doch hatte sie überlebt, sogar Taris. Die dunkle Seite in ihr würde immer mehr erwachen und zeigen, wer oder was sie eigentlich wirklich ist...eine Kämpferin.


[Orbit von Taris/Hybris' Schiff/Lilith's Quartier] Lilith (M1), Darth Hybris
 
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[ Orbit von Taris | Fähre der Fourb-Gruppe ] - Lucius Castoria


Lucius studierte nach wie vor eine recht dünne Mappe über die Alani Inc. , das Unternehmen, dass er hier auf Taris besuchen sollte. Mit seiner rechten Hand griff er nach einem frischen, immer noch schön warmen und duftenden Tee, den er frisch aus seiner Hapanischen Heimat importiert hatte. So ein wenig Luxus konnte er sich ja leisten. Immerhin war er ja der Leiter für geschäftliche Beziehungen der Fourb-Gruppe mit Unternehmen und auch Staaten in der ganzen Galaxie, einen Titel, den der Hapaner mit Stolz trug. Seine Aufgabe hier, dass hatte man ihm klar gemacht, war für die Unternehmensspitze relativ bedeutend. Zum einen stand hier eine vielversprechende Geschäftsbeziehung quasi zu greifen nahe vor der Gruppe, zum anderen hatte das ganze aber auch noch etwas mit dem Strippenzieher hinter diesem Unternehmen zu tun, so hatte es zumindest sein Chef gemeint. Ein zukünftiger Verbündeter für Aren Vayliuar, den Erben dieses glorreichen Unternehmensimperiums und somit auch sein zukünftiger Chef. Es war doch recht praktisch, dass sich Lucius so bereits jetzt die Möglichkeit bot, sich bei diesem beliebt zu machen.

Lucius strich sich durch den Bart und entzündete eine Zigarre, die er aus einem edlen Silberetui entnahm. Eine wirklich hervorragende Marke und sie halfen ungemein dabei, dass Lucius sich entspannen konnte. Er erinnerte sich noch daran, wie irgendein Herzog Serennos ihm sie mal näher gebracht hatte. Serenno war eine wirklich recht angenehme Zeit gewesen. Der dortige Lebensstil sagte ihm durchaus sehr zu und er hatte sich auf Anhieb mit den dortigen Gegebenheiten angefreundet, auch wenn er letzten gehört hatte, dass es dort zur Zeit wohl einige Unruhen gab. Er hoffte nur, dass dieser Juwel von einem Planeten nicht zu sehr in Mitleidenschaft gezogen wurde. So wie es anscheinend seinem Ziel ergangen war, dem Planeten Taris.

Er blickte aus dem Sichtfenster auf den Planeten herab, denn sie bald erreichen würden. Die Geschichten, die er bisher gehört hatte, hatten nie in ihm das Verlangen geweckt, dort unbedingt mal vorbei schauen zu wollen, doch gegen die Anweisungen der Familie konnte sich selbst ein Lucius Castoria nicht zu Wehr setzten und im weitesten Sinne diente es doch auch seinen Interessen.

Er holte ein kleines Päckchen aus seinem Koffer, um es sich nochmals anzuschauen. Joseph Fourb persönlich hatte ihm dieses mitgegeben. Irgendein Figürchen, dass der Archäologen-Sohn des Generaldirektors der Gruppe aus einem alten Tempel geborgen hatte. Lucius hatte keine besonders hohe Meinung über diesen Sohn. Er gehörte zwar auch zur Familie, hatte diese in seinen Augen aber doch verraten, als er sich so von ihren Unternehmungen abkapselte. Aber das war eine Ansicht, die ihm nicht zustand all zu laut zu äußern. Und immerhin hatten sie nun wegen ihm eine nettes, kleines Geschenk.

Kurz las er sich nochmal sein Notizkärtchen durch, dass ihm mitgegeben worden war und auf dem die wichtigste Punkte über sein Geschenk vermerkt waren. Joseph Fourb hatte sich dabei anscheinend etwas gedacht, doch so ganz erschloss sich Lucius noch nicht was. Wäre dieser doch noch ein wenig jünger gewesen, hätte er sich selbst auf die Reise begeben können, aber so eine Tour lag wohl doch außerhalb seiner Möglichkeiten, wie sich der Generaldirektor selbst hatte eingestehen müssen.

Er zog nochmals an der Zigarre, als die Durchsage durch den Raum ging, dass sie jetzt auf Taris beim Hauptquartier der Alani Inc. landen könnten. Lucius verstaute das Päckchen wieder in seinem Koffer und zog seinen edlen Anzug straff. Es wäre ein leichtes für ihn, ein gutes Bündnis auszuhandeln.


[ Orbit von Taris | Fähre der Fourb-Gruppe ] - Lucius Castoria
 
[Äußerer Rand/ Ojoster-Sektor / Taris-System / Taris / Alani, Inc. Firmenzentrale / Vorstandsbüro / Marita Felber (NSC)

Regentropfen prasselten im monotonen Takt gegen die Sichtscheibe im obersten Stockwerk des eindrucksvollen Turms, der als Firmenzentrale für das tarisanische Traditionsunternehmen Alani, Inc. diente. In dieser Höhe waren Stürme und Unwetter um einiges stärker als weiter unten in den dicht bebauten Sektoren, und so hatte sich der Erbauer des Gebäudes – niemand geringeres als Vitelius Sturn, das wohl berühmteste Mitglied dieser alteingesessenen Familie – keine Kosten und Mühen gescheut, um für entsprechende Stabilität und auch angemessenen Komfort zu sorgen. Tatsächlich bekam man in dem wohltemperierten, geschmackvoll eingerichteten Vorstandsbüro nichts von dem Wetter draußen mit, solange man nicht aus dem Fenster blickte. Das war ein Umstand, den Marita Felber durchaus zu schätzen wusste, die blonde Menschenfrau mochte es nicht, bei ihrer Arbeit gestört zu werden. In ihrer Position als Sprecherin des Vorstands konnte sie es sich nicht leisten, Fehler zu machen oder unkonzentriert zu sein, es gab mehr als genügend Konkurrenten, die auf ihren Posten schielten. Kleingeister, allesamt. Keiner von ihnen besaß die nötige Härte und Durchsetzungskraft, um Alani, Inc. wieder zu der ökonomischen Macht zu machen, die es einst gewesen war. Die alten Zeiten – bei diesem Gedanken zupfte ein schmales Lächeln an Maritas glattem Gesicht – in denen die Firma das schlagende Herz ihrer Heimatwelt gewesen war, ein Gigant, dessen Einfluss in nahezu jeden Winkel der tarisanischen Gesellschaft gereicht hatte. Wichtige Männer und Frauen waren hier täglich ein und ausgegangen und niemand hatte es gewagt, sich Alani, Inc. wirklich in die Quere zu stellen. Sicher, es hatte immer Leute gegeben, die versucht hatten, am Stuhl zu sägen, aber das waren kleine Ärgernisse gewesen, nicht mehr. Marita dachte mit einem warmen Gefühl in der Magengrube daran zurück, damals, als das Unternehmen noch ganz offen in den Händen der Familie Sturn gelegen hatte. Ein alter Name auf Taris, sie konnten auf Vorfahren verweisen, die einst diese Welt besiedelt hatten, die ersten Pioniere. Und dann – die Katastrophe. Der allgemeine wirtschaftliche Niedergang auf Taris, erstarkende Konkurrenten, und am schlimmsten: Die kleinliche, starre und überall Korruption und Einflussnahme witternde republikanische Bürokratie, deren Würgegriff sich immer stärker um Taris gelegt hatte. Marita war ein stolzes Kind ihrer Heimat und der Gedanke, dass ferne – und noch dazu nichtmenschliche, nichttarisanische – Erbsenzähler und Paragrafenreiter über alles entschieden, machte sie rasend. Darin hatte der Grund für die Querelen gelegen, die Alani, Inc. so schwer erschüttert und den Rückzug von Graf Janus Sturn erforderlich gemacht hatten. Ihn traf aus Maritas Sicht keine Schuld – er hatte schlicht das Pech gehabt, in einer Zeit am Steuer zu sitzen, in der die Neue Republik besonders argwöhnisch und penibel gewesen war. Eine ganze Reihe von Skandalen – illegale Geschäfte, Bestechungsvorwürfe, unlauterer Wettbewerb, Zwangsarbeit, Rücktritte eng verbandelter Politiker – war einfach zu viel gewesen. Andere Unternehmen wären daran zerbrochen, aber Alani, Inc. bestand weiter fort, mit neuen Management und hochoffiziell neuen Regelungen, zurechtgestutzt, aber nicht tot. Es würde Jahrzehnte dauern, wieder aufzubauen, was alles verloren gegangen war, und das unter den argwöhnischen Augen der republikanischen Behörden und gegen starke Konkurrenten. Aber es war möglich, und ein Schlüssel dazu war die Allianz mit der Fourb-Gruppe.

Ein Funkeln erhellte Maritas Augen, als sie sich an das Treffen mit dem Generaldirektor erinnerte. Joseph Fourb hatte eine beeindruckende Vision skizziert und diese Vision war nicht nur bei ihr auf Zustimmung gestoßen, sondern auch bei der Person, die ihm Hintergrund weiter die Fäden bei Alani, Inc. zog. In seinem Namen würde Marita den Kontakt zur – und die Kooperation mit – der Fourb-Gruppe weiter pflegen und ausbauen, die Expansion in den Wilden Raum zu einem gemeinsamen Erfolgsprojekt machen. Als Geste des guten Willens stand heute ein Gegenbesuch an, ein gewisser Lucius Castoria war angekündigt. Mit den besten Grüßen des Generaldirektors, verstand sich. Marita schmunzelte und prüfte noch einmal ihre Unterlagen, bevor sie hinter dem massiven Tisch Platz nahm. Obwohl das Gebäude technisch auf dem neuesten Stand war, herrschte in ihrem Büro eine gewissen nostalgische Atmosphäre – viel Holz, einige von Leuten, die davon mehr Ahnung hatten als sie selbst sorgfältig ausgewählte Kunstwerke und in Vitrinen liebevoll konservierte Meilensteine der Unternehmensgeschichte. Ein Ort, der an vergangene Größe erinnerte und zu neuer Stärke ermutigte. Eine passende Devise, fand Marita, und just in diesem Moment traf dann auch die Meldung ein, dass das Shuttle ihres Gastes im Anflug war.

Zwei in blaue Uniformen gekleidete Sicherheitsleute – beide selbstverständlich Menschen, Tarisaner und ehemalige Angehörige der republikanischen Streitkräfte – nahmen zusammen mit einem charmanten Assistenten Lucius Castoria bei dem überdachten Landebereich gebührend höflich in Empfang und begleiteten ihn in einem verglasten Turbolift in das oberste Stockwerk. Als sich die Tür zu ihrem Büro öffnete, stand Marita auf, weder gehetzt noch langsam, kam ihrem Gast entgegen und reichte ihm mit einem freundlichen Lächeln die Hand.


„Willkommen auf Taris, Mr. Castoria. Marita Felber, Vorstandsprecherin von Alani, Inc. - sehr erfreut, Ihre Bekanntschaft zu machen. Bitte, nehmen Sie doch Platz.“


Einladend verwies die blonde Menschenfrau auf den bequemen Sessel vor ihrem Arbeitstisch, setzte sich und musterte ihren Gegenüber unauffällig und mit dem aufmerksamen Auge einer geschulten Unterhändlerin. Ihre glattes Gesicht, verbunden mit ihrem glasklaren Basic und ihrem ruhigen Tonfall zielten darauf ab, eine höfliche und professionelle Atmosphäre zu erzeugen.


„Ich hoffe, Sie hatten einen angenehmen Flug und lassen sich von dem derzeit etwas unerfreulichen Wetter nicht den ersten Eindruck von Taris verderben. Es ist uns eine Ehre, einen Beauftragten von Generaldirektor Fourb bei uns zu empfangen – darf ich Ihnen eine Erfrischung anbieten? Wir produzieren exzellenten Tee, direkt vor Ort.“


Bevor es an die wichtigen Fragen ging, galt es erst einmal, das Eis ein wenig zu brechen und einen Eindruck von diesem Mann zu bekommen, mit dem sie die weiteren Verhandlungen führen würde. Marita war ein Profi – sie machte so etwas nicht zum ersten Mal, und entsprechend verhielt sie sich auch. Das war eine Chance, auf die Alani, Inc. kaum verzichten konnte.


[Äußerer Rand/ Ojoster-Sektor / Taris-System / Taris / Alani, Inc. Firmenzentrale / Vorstandsbüro / Marita Felber (NSC)
 
[ Taris-System | Taris | Alani, Inc. Firmenzentrale | Vorstandsbüro ] - Lucius Castoria, Maria Felber


Lucius atmete nochmals durch, als er in dem Turbolift stand. Es handelte sich zwar alles um reine Routine, auf die zu leichte Schulter sollte man es aber trotzdem nicht nehmen. Sein erster Eindruck war bereits recht gut, die Sicherheitsleute und vor allem der Assistent, die ihn begrüßt hatten, hatten doch recht kompetent gewirkt. Nun war er gespannt, wie sich die Person, die in dem Büro auf ihn wartete, präsentieren würde. Als sich die Türen des Lifts öffneten, hatte Lucius nochmals seinen maßgeschneiderten Anzug zurecht gezogen. Ein wirklich hervorragendes Stück, von einem der besten Modehäuser aus Hapes. Ihm kam eine jüngere, blonde Frau entgegen, die doch recht ansehnlich war. Mit einem freundlichen Lächeln gab sie ihm die Hand. Lucius erwiderte den Gruß, lächelte ebenfalls freundlich und deute noch eine Verbeugung an. Sie stellte sich als Marita Felber vor, hieß ihn auf Taris willkommen und bot ihm einen Platz an.

,,Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Miss Felber."

Dann ließ er sich auf dem angebotenen Sessel nieder. Der erste Eindruck, den sie ihm vermittelte, war ein doch recht professioneller, aber er wollte sich nicht zu vorschnell festlegen.
Sie begann mit ein wenig Small-Talk, wogegen Lucius erstmal nichts einzuwenden hatte, solange es sich nicht zu lang zog. Taris war nicht wirklich sein Fall und sein Assistent hatte ihn auch noch in Kenntnis über einen Termin auf Kashyyyk gesetzt. Oh, das war ein Planet, deutlich mehr nach seinem Geschmack. Er hatte sich dort ein Haus eingerichtet, dass sich an einen der mächtigen Bäume schmiegte. Bei dem Gedanken an sein Domizil dort, dass er mit der Hilfe einiger ausgezeichneter Architekten und Künstler eingerichtet hatte, erschien ihm Taris sofort noch weniger einladender. Aber nun ja, er musste auch hier einen Job erledigen und so ließ er sich nach außen hin rein gar nichts anmerken. Im Gegenteil. Als Miss Felber ihm sagte, dass das Wetter seinen ersten Eindruck von Taris doch nicht verderben sollte, lächelte er nur freundlich.

,,Oh keine Sorge. Ich bin von meiner Heimat zwar andere Witterungen gewöhnt, doch solange das Wetter draußen bleibt, ist es meine geringste Sorge."

Sie sprach von der Ehre, die es wäre, einen Beauftragten seines Chefs Willkommen zu heißen und bot ihm sogleich auch eine Erfrischung an.

,,Oh, gegen einen guten Tee habe und hatte ich noch nie etwas einzuwenden."

, erwiderte er freundlich, mit einem Lächeln auf dem Gesicht.

,,Mister Fourb lässt zudem seine herzlichsten Grüße ausrichten. Er wäre gerne selbst gekommen, doch erfordern gewisse Umstände seine Anwesenheit auf Uyter."

Es war vielleicht etwas übervorsichtig, aber er wollte vor seinem neuen Geschäftspartner lieber nicht über den schlechten Gesundheitszustand seines Vorgesetzten sprechen, der den wahren Grund für seinen Verbleib auf Uyter darstellte. Da fiel ihm das Gastgeschenk ein, dass er noch von dem Generaldirektor zu überbringen hatte. Er zog das Päckchen hervor und legte es kurz vor sich auf den Tisch.

,,Der Herr Generaldirektor gab mir auch noch folgendes Präsent für Sie mit."

Er reichte es Miss Felber.

,,Es wurde in einem alten Tempel geborgen. Die Figur ist den Vermutungen der Archäologen nach bereits mehrere Jahrhunderte alt und stellt eine Kultfigur da, die für ihre Heilkräfte bekannt war. Mister Fourb suchte es persönlich aus, er hielt es wohl für ganz passend, wenn man bedenkt, dass auch Sie unter anderem in der Gesundheitsbranche tätig sind."

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Hochrangige Gäste amgessen zu empfangen zählte zu einer der ureigensten Aufgaben, die Marita Felbers Position mit sich brachte, und entsprechend souverän und ruhig spielte die blonde Menschenfrau ihr Programm ab. Es gehörte zum guten Ton, einen wichtigen Besucher – und ein solcher war Lucius Castoria zweifellos – mit entsprechenden Ehren willkommen zu heißen und einen guten ersten Eindruck zu erzeugen. Alani, Inc. mochte bloß ein Schatten seiner einstigen Größe sein, aber noch immer gebot das Unternehmen über erheblichen Einfluss auf Taris und über diese Welt hinaus. Man war geschwächt, aber nicht besiegt, eine Devise, die in diesen Tagen umso wichtiger war, und entsprechend höflich und routiniert spulte Marita das übliche Programm ab. Ihr Assistent hatte das Vorspiel übernommen und das offenbar gut, mental machte sich Marita eine Notiz, einen lobenden Eintrag in seine Akte einzufügen. Gutes Personal war schwer zu bekommen und noch schwerer zu halten, umso wichtiger waren Kompetenz, Loyalität und Verschwiegenheit. Das galt insbesondere für die Sicherheitsabteilung der Firma, die beiden Wachmänner, die Castoria eskortiert hatten, waren handverlesene Spezialisten, von ihr persönlich ausgewählt. Beide hatten illustre Karrieren bei den republikanischen Streitkräften vorzuweisen, die aufgrund bedauerlicher Zwischenfälle vorzeitig beendet worden waren. Bei Alani, Inc. hatten sie eine neue Heimat gefunden, eine Heimat, die ihre Talente und Skrupellosigkeit zu schätzen wusste und sie nicht mit absurden Moralvorstellungen und Vorschriften behelligte. So war besser, so war es richtig, und Marita gestattete sich ein schmales Lächeln. Das war genau der Pragmatismus und die Flexibilität, die Alani, Inc. einst groß gemacht hatten, aber das genügte vorerst an Nostalgie, das Hier und Jetzt zählte und so konzentrierte sich Marita wieder ganz auf das Gespräch, nachdem sie ihren Gast begrüßt und sie sich beide gesetzt hatten. Lucius Castora zeigte sich erfreulich professionell und sie plauderten ein wenig über das Wetter, was Marita mit einem stolzen Nicken quittierte, als sie auf das Fenster deutete.


„Da können Sie gänzlich unbesorgt sein, Mr. Castoria. Dieses Gebäude wurde von unserer hauseigenen Bauabteilung unter Verwendung von speziellem Durasbeton, - stahl und – glas errichtet. Selbst unter widrigsten Bedingungen herrschen hier angenehme Verhältnisse, und selbstverständlich ist so auch für entsprechende Sicherheit gesorgt. Sie haben sicher die Nachrichten gehört, die lokalen Behörden haben zunehmend Schwierigkeiten damit, den Pöbel und die Rakghoul in den Unteren Ebenen zu halten. Ein weiterer Beweis dafür, dass der Verzicht auf smarte private Lösungen für Taris nur Probleme bringt.“


Nachdenklich strich sich Marita über ihr Kinn und lächelte dann ruhig, ihr kurzer Vortrag war nüchtern und sachlich ausgefallen, aber mit Überzeugung vorgetragen worden. Der Schwenk zum Tee bot sich als ideale Auflockerung an und Marita nickte, drückte einen Knopf und kurze Zeit später erschien ein Bediensteter, der einen ausgesprochen wohlriechenden Tee in Porzellangeschirr servierte. Zufrieden griff Marita nach ihrer Tasse, hob sie elegant leicht an und lächelte.


„Eine neue Mischung, noch nicht auf dem Markt. Lassen Sie uns damit die Allianz zwischen Alani, Inc. und der Fourb-Gruppe feiern – ein neues Getränk, eine neue Kooperation, das scheint mir nur angemessen.“


Sie tranken beide und Marita genoss den Geschmack, wieder einmal hatten sich die schlauen Köpfe in der zuständigen Abteilung übertroffen. In dieser guten Stimmung quittierte die blonde Frau auch höflich die Grüße des Generaldirektors, ihr Gesichtsausdruck verriet nichts davon, dass sie sich gerade Gedanken darüber machte, warum Fourb Senior wohl tatsächlich auf Uyter verweilte. Castoria kam rasch auf ein anderes Thema zu sprechen und überreichte ein Geschenk, eine alte Figur von hoher kultureller Bedeutung, ein Symbol für Heilung und Gesundheit. Ausgesprochen feinsinnig, fand Marita, und neigte leicht den Kopf.


„Unser Geschäft ist das Leben selbst, um unsere Marketingabteilung zu zitieren. Ein vorzügliches Geschenk - ich danke Ihnen und Mr. Fourb herzlich, auch im Namen meines Patrons. Bitte richten Sie ihm meine Grüße und besten Wünsche für seine Bestrebungen auf Uyter aus.“


Marita präsentierte ein genuin erfreutes Lächeln, trank einen Schluck Tee und stellte dann vorsichtig die Tasse ab, bevor sie einen Holoprojektor aktivierte und einen Plan des Gebäudes aufrief. Die blonde Menschenfrau lehnte sich ein wenig zurück und breitete einladend die Hände aus.


„Wenn Sie einverstanden sind, Mr. Castoria, wäre es mir ein Vergnügen, eine kleine Führung durch unsere Zentrale zu arrangieren und Ihnen unsere Kernbereiche – Sicherheit, Gesundheit, Transportwesen – sozusagen am Objekt zu erläutern. Meiner Erfahrung nach ist es ungemein förderlich, sich nicht bloß Zahlen und Buchstaben vor Augen zu führen, sondern auch die Prozesse selbst zu begutachten.“


Eine hervorragende Gelegenheit, um die Kompetenz und Leistungsfähigkeit von Alani, Inc. zu demonstrieren, unter streng kontrollierten Umständen natürlich. Sicherheitsleute würden den Besucher diskret abschirmen und kritische Bereiche würden ihm verborgen bleiben, denn bei aller Partnerschaft gab es gewisse Geheimnisse, die niemand – nicht die tarisanischen oder gar republikanischen Behörden, konkurrierende Firmen und auch keine zukünftigen Partner – zu Gesicht bekommen sollten.


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Es war wirklich angenehm, mit jemandem auf gleichem intellektuellen und gesellschaftlichen Level ein wenig Smalltalk . So etwas gab es heutzutage viel zu selten, selbst in seiner Position. Oft musste man sich mit viel zu ungehobelten Personen abgeben, bei denen Lucius sich automatisch die Frage aufdrängte, wie diese bloß in ihre jetzige Position gekommen waren. Doch Miss Felber gefiel ihm. Trotz ihres recht jungen Alters und ihres guten Aussehens, war sie nicht nur auf dieses beschränkt, sondern überzeugte auch durch ihr Auftreten, so wie es momentan zumindest schien. Sie erinnerte ihn irgendwie an seine Nichte, die er auf Hapes hatte. Ein cleveres Mädchen, auch wenn seine Schwester sie an einen viel zu dummen Mann ,,verkauft" hatte, für seinen Geschmack. Aus ihr hätte noch etwas werden können, doch eine Heirat und die Gründung einer Familie konnte man für eine erfolgversprechende Karriere gar nicht gebrauchen. Das letzte, was Lucius von ihr gehört hatte, war, dass sie sich wohl nun irgendwo in der Regierung Hapans engagierte. Natürlich war das nicht verachtenswert, aber sie war nun auch knapp 40 Jahre alt und wirklich herausragend war ihr Posten nicht. Es wäre mehr für sie möglich gewesen. Sie hätte so etwas erreichen können, wie es Miss Felber getan hatte. Doch seine Nichte hatte ihren Weg und der war gerade eigentlich kaum von Interesse.

Julius hörte seinem Gegenüber zu, die gerade etwas über den Bau philosophierte, in dem sie sich befanden. Zustimmend nickte er, als sie über die Schwierigkeiten, den Pöbel im Zaum zu halten, sprach.

,,Ja, das ist nicht an mir vorüber gegangen. Wann war denn schonmal ein wirklicher Verlass auf nur irgendeine Regierung? Im Endeffekt liegt es doch immer in unseren unternehmerischen Händen, für Ordnung und Wohlstand zu sorgen und diesen zu garantieren."

Als dann der Tee serviert wurde, entstand eine fast schon gemütliche und persönliche Stimmung. Lucius strich sich ein wenig durch den Bart und genoss die Aromen des Tees, die in seine Nase stiegen, bevor er selbst zur Tasse griff. Miss Felber schlug galant eine Brücke vom Tee zu ihrer Kooperation und ein Lächeln begann sich über Lucius Gesicht zu ziehen. Er nippte kurz an seinem Tee, der wirklich seinen Gaumen umschmeichelte.

,,Wenn unsere neue Kooperation auch nur halb so erfolgreich wie Ihre neue Teemischung wird, ist das schon ein voller Erfolg."

,verpackte er mit einem Lächeln sein Lob an den Tee und sein Glauben an ihr Bündnis. Alani Inc hatte ein reichhaltiges Angebot zu bieten, hier ergaben sich viele Möglichkeiten, zusammenzuarbeiten. Und die Qualität sprach für sich.
Das Geschenk, dass er ihr übergab, im Namen des Generaldirektors, schien Miss Felber sehr zu erfreuen. Lucius neigte den Kopf um eine demütige Verbeugung anzudeuten, als sie ihm nochmals bat, ihre besten Wünsche und den Dank an Mister Fourb weiter zu reichen.

,,Der Herr Generaldirektor wird sich sehr darüber freuen und auch glücklich darüber sein, dass unser kleines Mitbringsel so ihren Geschmack trifft."

Doch nun schien der etwas geschäftlicher anmutende Teil der Präsentation zu beginnen. Miss Felber aktivierte einen Plan des Gebäudes und meinte, dass sie ihn gerne herumführen wollen würde. Sie wollte ihm zeigen, wie es hinter den Kulissen ablief. Äußerst interessant, wie Lucius fand. Er nippte nochmals an seinem Tee, der nun fast leer war, bevor er antwortete.

,,Sehr gerne. Mich interessiert es immer zu sehen, wie andere Unternehmen arbeiten und dann noch mit solch, für mich überaus interessanten Geschäftsfeldern."

Dies war eine wunderbare Gelegenheit, mehr über dieses Unternehmen herauszufinden. Er gab sich nicht der Illusion hin, dass man ihm uneingeschränkte Einblicke gewähren würde, aber auch wenn nicht, war dies doch eine Chance, die ihn nicht nur interessierte, sondern auch für die Fourb-Gruppe förderlich sein konnte.
Er trank seinen Tee leer, bevor er seinen Anzug straffte, um der jungen Frau bei der Führung zu folgen.


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Sympathie war ein heikler Balanceakt bei Verhandlung. Zu viel davon und man lief Gefahr, sich über den Tisch ziehen zu lassen, zu wenig davon und man verpasste Chancen, die nur Lebewesen gewährt wurden, mit denen man sich auch auf persönlicher Ebene verstand. Marita hatte schon viele Verhandlungen geführt und für sich selbst den richtigen Mittelweg gefunden, höflich, charmant und gewinnend im Ton, aber hart in der Sache. In diesem spezifischen Fall kam ihr zugute, dass die ersten Gespräche mit der Fourb-Gruppe so erfolgreich abgelaufen waren, es gab eine solide Grundlage, auf der man aufbauen konnte, um die sich überlappenden Interessen zum beidseitigen Vorteil zu verfolgen. Kooperation hatte ihre Vorteile, wie Konkurrenz die ihre hatte, richtig eingesetzt sorgten beide auf jeweils eigene Weise für bessere Ergebnisse. Erfreut registrierte die blonde Menschenfrau, dass ihr Gegenüber einen ähnlich pragmatischen Ansatz zu verfolgen schien, Lucius Castoria zeigte sich aufmerksam und interessiert, und als er antwortete, hatte seine Aussage Hand und Fuß. Marita schwieg einen Moment und nickte dann leicht, ihre Stimme ruhig und glatt, nachdenklich, denn sie nahm die Worte des anderen Menschen ernst.


„Ich bin geneigt, Ihnen gänzlich zuzustimmen, Mr. Castoria. Die Einmischung weltfremder Bürokraten auf dem fernen Mon Calamari in unsere Angelegenheiten ist maßgeblich für die momentan so schwierige Lage verantwortlich, in der sich Taris befindet. Unser...mäßigender Einfluss auf die örtlichen Behörden wird zunehmend untergraben, und umso wichtiger ist es, dass wir – nun mit Ihrer Hilfe – gegensteuern. Es freut mich, dass Sie die Lage ähnlich klar und nüchtern sehen und sich nicht von...nun, nennen wir es patriotischem Übereifer, blenden lassen.“


Ein schmales Lächeln zupfte an Maritas Mundwinkeln. Im Imperium hätten sie eine Aussage wie diese wohl den Kopf oder zumindest eine Hand gekostet, aber das war generell gesprochen. Selbst in einer Diktatur konnte man sich gewisse Freiräume erkämpfen, wenn man genügend Macht, Geld und Kontakte besaß, und die Fourb-Gruppe war eines der besten Beispiele dafür. Während die Politiker beider Seiten noch immer in ihren Schützengräben verharrten, wiesen Alani, Inc. und die Fourb-Gruppe den Weg in die Zukunft, eine Zukunft jenseits von illusorischen Linien auf Karten und abstrakten Idealen. Passenderweise wurde just in diesem Moment der Tee serviert, um für eine etwas weniger pathetische Stimmung zu sorgen, und Marita war angesichts des Lobs von Lucius für das Getränkt genuin erfreut.


„Entzückend formuliert. Ich werde Ihr Lob an die zuständige Abteilung weiterleiten. Gute Arbeit soll belohnt werden, das ist einer der Eckpfeiler unseres Erfolgs.“


Fähiges und loyales Personal war in diesen Zeiten in der Tat schwer zu bekommen und schwer zu halten, man musste den Angestellten schon etwas bieten. Und wer hörte nicht gerne, dass sein Wirken geschätzt wurde? Das Gastgeschenk von Mr. Castoria trug seinen Teil dazu bei, die Stimmung noch zu verbessern, und Marita quittierte die höfliche Verbeugung mit einem angemessen feierlichen Nicken. Ihr Vorschlag, einen Einblick in das Innenleben von Alani, Inc. zu gewähren, stieß auf reges Interesse, und so erhob sich die schlanke Blondine schließlich und schritt neben ihrem Gast zum Ausgang ihres Büros, wo ihr Assistent und zwei Sicherheitsleute sie in Empfang nahmen. Schlüsselkarten und Scanner erlaubten den Zugang zum verglasten Fahrstuhl, der in hoher Geschwindigkeit und doch angenehm leise und stabil mehrere Stockwerke hinunterfuhr. Als sich die Türen öffnen, gaben sie den Blick auf klinisch weiße Gänge frei, in denen sich Labore und Arbeitsbereiche befanden, teilweise einsehbar, teilweise verborgen.


„Erlauben Sie mir, Ihnen eines der Herzstücke zu präsentieren: Die Abteilung für medizinische Forschung und Entwicklung. Die Damen und Herren in den weißen Laborkitteln, die hier so eifrig zu Werke sind, bilden eines unser stabilsten Geschäftsfelder. Bitte, hier entlang.“


Marita setzte sich in Bewegung und während sie die mit modernster Technik ausgestatteten Bereiche passierten, erläuterte die Unternehmerin, was darin gerade passierte. Alani, Inc. war sehr darauf bedacht, seine prominente Stellung in diesem Bereich zu wahren, und selbst die schärfsten Kritiker der Firma mussten zugeben, dass die medizinischen Produkte von hoher Qualität und Effektivität waren. Zu den aktuellen Projekten zählten, wie Marita ihrem Gast erklärte, unter anderem ein günstiges Hypnospray zur Behandlung von Infektionen und ein neuer, verbesserter Wirkstoff gegen Lebensmittelvergiftungen.


„Beides dürfte für Ihr Projekt von Interesse sein, Mr. Castoria. Expeditionen und Kolonisierungen haben die unangenehme Angewohnheit, Krankheiten zu fördern. Beengte Räume, viele Lebewesen, begrenzte Ressourcen, Sie verstehen gewiss. Wir bieten Lösungen, damit Ihr Personal jederzeit schnell, effizient und effektiv medizinisch überwacht und behandelt werden kann. Und sollten Sie auf neue Risikofaktoren stoßen, sind unsere Forscher führend bei der Entwicklung von Therapien.“


Stolz schwang in Maritas Stimme mit, als sie die Führung fortsetzte. Es folgte das übliche Händeschütteln und Floskeln austauschen mit einigen wichtigen Mitarbeitern, eine kurze, aber eindrückliche Präsentation einiger Projekte und im Anschluss kam erneut der Fahrstuhl zum Einsatz. Der Bereich, den sie nun betraten, war in schlichtem Grau gehalten und die Sicherheitsmaßnahmen noch eine Spur schärfer. Mehrere Räume konnten nur mit Maritas Autorisierung betreten werden, denn hier befand sich ein sensibler Bereich – die Sicherheitssparte. Durch Duraglas konnte Lucius Castoria verfolgen, wie Techniker neue Blaster entwickelten und testeten, dem Gast wurde auch angeboten, einen der Prototypen selbst auf holographische Ziele abzufeuern. Abgerundet wurde dieser Besuch durch eine Demonstration des Sicherheitspersonals, die in einer speziellen Trainingshalle gegen Droiden und Holos antraten und dabei das Vorgehen beim Stürmen eines gekaperten Schiffs nachstellten.


„Wie Sie sehen, glauben wir sowohl bei unserem Personal als auch bei unseren Produkten daran, dass Qualität und ständige Innovation Hand in Hand gehen müssen. Der Blaster, den Sie gerade ausprobieren konnte, ist unser Beitrag im Wettbewerb um eine neue Dienstwaffe für die planetaren Sicherheitskräfte. Kompakt, präzise, zuverlässig und modular aufgebaut, um für jede Situation gerüstet zu sein. Bei ihm kommen neue, verbesserte Kristalle und Gase zum Einsatz. Und was für Waffen gilt, gilt selbstredend auch für unser Personal. Wir heuern ausschließlich erfahrene Veteranen an, deren Ausbildung wir kontinuierlich fortsetzen. Für den Schutz Ihrer Schiffe käme nur die beste Ausrüstung und das beste Personal zum Einsatz, das Sie derzeit auf dem Markt finden können.“


Eine markige Aussage, gewiss, doch sie konnte sich auf Fakten stützen. Bei der Sicherheit sparte Alani, Inc. nicht, wer hier mitarbeiten wollte, musste höchste Anforderungen erfüllen. Natürlich fand man auch für den „Abschaum“, für diejenigen, die aus vielerlei Gründen unehrenhaft entlassen worden waren und nun verzweifelt nach einem Auskommen suchten, eine Verwendung, aber das war ein Thema für ein anderes Mal. Den Abschluss der Führung bildete nach einer weiteren kurzen Fahrt das Logistikzentrum, Marita führte ihren Gast durch die Planungszentrale, von der aus Lieferungen koordiniert wurden, in die Lagerhallen und schließlich zum Verladezentrum, von dem aus Schiffe und Speeder starten konnten.


„Auch bei der Logistik können wir Ihnen wertvolle Unterstützung anbieten. Neben jahrzehntelanger Erfahrung und modernster Technik auch die nötige Diskretion, um Ihr Projekt ohne große...bürokratische Hindernisse zu versorgen. Ich denke, dass auch die Lagertechnik Sie interessieren dürfte, Sie werden große Mengen von verderblicher Ware transportieren. Auch da haben wir einige bewährte Lösungen im Angebot. Nun, Mr. Castoria...ich hoffe, die Führung hat Ihnen gefallen. Ich stehe Ihnen für Fragen gerne zur Verfügung.“


Marita lächelte dünn und suchte den Blick ihres Gasts, während im Hintergrund gerade – passenderweise – ein großes Transportshuttle beladen wurde und für den Start vorbereitet wurde. Den Start in eine neue Zukunft, ein passendes Bild. Ein überaus passendes Bild, und ein leichtes Funkeln erhellte Maritas Augen. Sie konnte das Potential förmlich spüren, die Chance auf etwas Großes.


[Äußerer Rand/ Ojoster-Sektor / Taris-System / Taris / Alani, Inc. Firmenzentrale / Verladezentrum / Marita Felber, Lucius Castoria (NSC)
 
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Als sich die Türen des Fahrstuhls öffneten, der sie in das Herz der Anlage geführt hatte, wurde der Blick auf äußerst reinliche, weiße Flure freigegeben. Allein der Anblick dieser Flure machte schon klar, das sie sich nun wohl in einer der medizinischen Abteilungen befanden. Lucius fühlte sich fast schon unangenehm an Krankenhäuser erinnert. Er fühlte sich wohl in Räumen die Leben und Persönlichkeit ausstrahlten, mit diesem kalten, klinischen Weiß hatte er sich noch nie so recht anfreunden können. Von dieser Haltung ließ er sich jedoch nichts anmerken. Viel mehr schaute er interessiert in den Gang hinein und hörte Miss Felber zu, als diese seine Vermutung bestätigte, dass es sich hier um die Räumlichkeiten für die medizinische Zweigstelle des Unternehmens handelte.
Als diese dann begann, ihre Führung weiter in die Gänge zu verlagern, folgte Lucius interessiert und begutachtete die hochmodernen Räumlichkeiten genaustens, während Miss Felber einige Erklärungen dazu beisteuerte.
Lucius hatte bereits von dem hervorragenden Ruf gehört, den diese Abteilung hatte. Und das, was er hier zu sehen bekam, bestärkte nur nochmal das, was er schon in diversen Berichten und Artikeln gelesen hatte.

,,Wirklich äußerst beeindruckend. Diese Einrichtung spricht für ein hohes Niveau, dass sie hier halten."

, warf er beiläufig ein, um seiner Anerkennung Ausdruck zu verleihen.
Als Miss Felber ihm dann ein Hypnospray und einen neuen Wirkstoff gegen Lebensmittelvergiftungen vorstellte, brachte sie zur Sprache, wie hilfreich diese beiden Projekte für die Kolonialisierung des Unbekannten Raumes sein konnten und wie hilfreich auch die Firma als solches sein konnte. Lucius nickte zustimmend.

,,Das ist doch wunderbar zu hören. Ich gebe ihnen vollkommen Recht, das eine gute, solide Medizinische Versorgung mit zu den wichtigsten Punkten bei einem solchen Projekt zählt. Es wird eine große Hilfe sein, ihre Produkte, sowie ihre Fachleute mit an der Seite unserer Kolonisten zu haben. Was bringt es denn, eine Kolonie aufzubauen, bei der bald die Hälfte der Kolonisten krankheitsbedingt Unfähig ist, weiter am Aufbau mitzuwirken? In der Vergangenheit unserer Gruppe mussten wir bei diversen Arbeitersiedlungen an unseren Minen bereits die negativen Erfahrungen machen, wie schnell eine Krankheit unter solchen Bedingungen um sich schlagen kann und was dies für negative Folgen hat."

Solche Probleme gehörten zum Glück größtenteils der Vergangenheit an. Früher, in den Anfangsjahren der Gruppe, hatte man mit solchen Fällen große Probleme gehabt. Teilweise war es an den Minenanlagen zu einem kompletten Stillstand gekommen. Mister Fourb hatte mit ihm genau über dieses Thema vor Antritt seiner Reise nochmals gesprochen. Wie gut, dass das Thema von Miss Felber auf den Tisch gebracht worden war.
Er folgte der jungen Frau weiter durch die Gänge. Sie begutachteten noch einige weitere Projekte und ließen sich von einigen, anscheinend recht wichtigen Mitarbeitern mit weiteren Informationen darüber versorgen. Lucius, der auch Miss Felber immer ein wenig im Auge behielt, viel dabei deutlich auf, wie stolz sie auf diese Abteilung und deren Arbeit zu sein schien. Es war immer gut, selbst von der hohen Qualität seiner eigenen Arbeit überzeugt zu sein. Wenn man das nicht war, wie sollten es denn dann andere sein?

Nach einiger Zeit kehrten sie zu dem Aufzug zurück. Die Abteilung, zu der sie nun gebracht wurden, war ganz offensichtlich nicht für jedermanns Augen bestimmt. Die Sicherheitsvorkehrungen waren schärfer und das helle Weiß war durch einen dunkleren Grauton ersetzt worden, der fast schon ein wenig einschüchternd wirkte. Als sie vor einer Duraglaswand stehen blieben, konnte Lucius beobachten, wie Techniker an einem neumodischen Blaster herumhantierten und diesen testen. Als Lucius diesen dann selber testen durfte, wich die höfliche und freundliche Professionalität in seinem Gesicht vollkommen echter Vorfreude. Waffen waren eine Leidenschaft von ihm. Er war begeisterter Jäger und eine solche brandneue Waffe zu testen, war für ihn ein absolutes Highlight. Selbstsicher nahm er den Blaster in die Hand und richtete ihn zielsicher auf die sich bewegenden, holografischen Ziele. Dies stellte für ihn kaum eine Herausforderung da. Kein Ziel konnte ihm entwischen. Wahrscheinlich waren die Einstellungen bei den Zielen für einen Gast einfach besonders leicht eingestellt worden, vielleicht war es ihm ja mit seiner kleinen Vorführung gelungen, seine Gastgeberin ein wenig zu erstaunen.
Sichtlich fröhlich und zufrieden gab er den Blaster an den Techniker zurück und schüttelte ihm dankend die Hand.

,,Ein wirklich ausgezeichnetes Stück, wenn ich ihnen das sagen darf. Es liegt wunderbar in der Hand und lässt sich absolut problemlos führen. Eine wirklich gute Arbeit."

Vielleicht sollte er auch mal dem Kolonisierungprojekt einen Besuch abstatten. In den kaum angetasteten Wäldern der neuen Planten dürfte es bestimmt einiges an Wild geben, dass eine kleine Jagd mit einigen Freunden wert wäre. Aber nun musste er sich wieder auf das wesentliche konzentrieren.
Er folgte Miss Felber in einen Raum, in dem das Sicherheitspersonal eine äußerst beeindruckende Vorstellung ihres Könnens zum Besten gab, indem sie die Stürmung eines Schiffes nachstellten.
Danach ging Miss Felber nochmals auf die Qualitäten ihrer Firma ein und betonte nochmals, dass sie sich gerade einmal mit dem Besten zufrieden gaben. Lucius nickte wieder einmal zustimmend. Das, was ihm hier geboten worden war, passte vollkommen zu den Aussagen Miss Felbers.

,,Glauben sie mir, wenn ich sage, dass ich ihnen nur zustimmen kann. Der Überblick, den sie mir geboten haben, war wirklich äußerst überzeugend. Ich bin zwar kein militärischer Experte, aber ihr Personal machte doch einen wirklich sehr fähigen Eindruck bei der Demonstration.
Und wissen sie, wenn ich eine Waffe in die Hand nehme, dann merke ich sofort, ob sich der Abschuss damit lohnt oder ob ich sie besser zur Seite lege. Es muss Spaß machen, den Abzug zu betätigen, wissen Sie. Und wie sie wahrscheinlich gesehen haben, hatte ich den durchaus, als ich den Blaster testen durfte.
Es ist beruhigend zu wissen, dass wir Sicherheitstechnisch auf eine solch fachkundige Unterstützung hoffen dürfen."

Als letztes ging es nochmals zum Aufzug, der sie nun in die Logistische Abteilung beförderte. Durch die Planungszentrale ging es zu dem augenscheinlichen Verladezentrum, in dem reger Betrieb herrschte. Auch hier pries Miss Felber wieder, wie hilfreich ihr Unternehmen den Plänen der Fourb-Gruppe sein konnte. Lucius war überaus angetan von diesem Treffen und dieser Firma. Hier schlummerte Potenzial, Potenzial das in seinen Augen auch gerne über eine Zusammenarbeit bei Fourb-Colonies hinausgehen durfte.

,,Oh, die Führung hat mir in der Tat ausgezeichnet gefallen. Ich bin von ihrem Unternehmen sehr überzeugt worden, Miss Felber und sehe großes Potenzial in unserer gemeinsamen Zusammenarbeit. Was Fragen angeht bin ich für den Moment noch genügend mit Informationen versorgt. Ich werde dem Herrn Generaldirektor alles berichten, was sie mir auch erzählt haben. So, wie ich Herrn Fourb kenne, wird seine Freude über und sein Glaube an unsere gemeinsame Zukunft der meinem in keiner Weise nachstehen."

Hier und heute hatte er das Gefühl, wirklich etwas für die Gruppe bewegt zu haben. Der Herr Generaldirektor hatte sich definitiv nicht getäuscht, als er es für eine gute Idee gehalten hatte, sich an Alani Inc. zu wenden.

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