Battle Angel Alita

Hier mal ein anderer Ansatz, der aber auch Hand und Fuß hat:


Natürlich sehr Nostalgie-geschwängert, aber bei vielen Aspekten hat er von dem Standpunkt aus [korrigiert] schon Recht...
 
Zuletzt bearbeitet:
Bin hin- und her gerissen, was den Film angeht. Gesehen habe ich ihn bisher nicht, wohl aber schon vor einiger Zeit mitbekommen, dass er in aller Munde ist. Als ich zum ersten Mal einen Trailer gesehen habe, dachte ich mir ehrlich gesagt und zugegebenermaßen sicher auch vorschnell "WTF? Was ist denn das für ein Quark?" Mir gefiel die Machart einfach nicht, beziehungsweise die Gesichtsanimation der Hauptfigur - ich konnte daraus aber auch schon schließen, dass es sich wohl um eine Manga-Verfilmung handelt und mit denen kenne ich mich im Prinzip null aus.

Mittlerweile habe ich ein wenig mehr davon gesehen und auch durchaus positive Meinungen gehört und muss sagen: Jetzt interessiert mich der Film irgendwie doch :D Mal sehen, ob ich dafür ins Kino gehe, weiß ich noch nicht, aber irgendwann werde ich ihn mir evtl. durchaus mal ansehen.
 
Habe ihn nun auch endlich gesehen, kein schlechter Film, aber eben eine ziemliche verwurschtung des Materials, das passiert halt wenn man versucht drei Storyarcs in einen Film zu quetschen. Was ihnen eigentlch auch recht gut gelingt, nur das mit dem Motorball fühlt sich so unnötig und unrelevant an. Gab aber ein paar schöne Umsetzungen des Mangamaterial. Auch wenn ich ein paar Sachen seltsam fand, wie etwa das Ido nicht mehr sein Mal von Zalem trug, Makaku umbenannt wurde in Grewishka, (was eigentlich der Wrestler war dem er de Körper geklaut hat) und Nova im generellem. Die Liebesgeschichte mit Hugo haben sie aber ziemlich gut adaptiert, die wichtigsten Sachen wurden umgesetzt.
Das Ende hat für mich aber null Sinn gemacht.
Wie Alita in die Factory einbricht, dort die Wächter ausschaltet und Zerstört und dann Vector umbringt. Nach der Aktion müsste auf sie eigentlich so ziemlich das höchste Kopfgeld überhaupt ausgesetzt werden, aber was ist sie dann in der letzten Szene? Professionelle Motorball Spielerin, die kurz davor steht Champion zu werden.:konfus:
Und Nova ist irgendwie der Oberste Wächter von Zalem, oder soetwas, dabei ist er im Manga ja ein Exilant der einfach nur verrückter Wissenschaftler der Experimente ohne Moral und Ethik durchführt ect. Hier scheint er eher die Funktion von Aga Mbadi "Trinidad" aus Last Order zu Erfüllen.

Die Schrottstadt war mir aber schon zu sauber und zu wohlhabend, da gibt es ja sogar frische Früchte von den Farmen und Schokolade, während im Manga alles verrottet und sich die Menschen von Ratten ernähren. Und die Architektur nur aus Schrott besteht und gar keine frühere Kultur zu erkennen ist.
Auch die Cyborgs hätten ein bisschen mehr nach Erstzteillager aussehen können. Gibt da ein paar wirklich armseelig lächerliche Typen. Alitas Zimmer in Idos Werkstatt war auch viel zu schön. Die Familiengschichte von Ido fand ich allerdings ganz interessant und betrachte das als eher positive Änderung.
Das Idos Assistent nun eine Afroamerikanische Frau ist hat mich nicht gestört, nur das sie praktisch Stumm ist und nicht auch so eine bescheuerte verbolzte Kopfplatte auf hat. Das und seine große Klappe fand ich an Gonzu immer so lustig.
Die Brutalität und das Blut sind auch ziemlich zurück geschraubt. Mir war ja klar das Makaku keine Gehirne fressen würde, aber das man für die MPAA mal wieder das Blut der Cyborgs umgefärbt hat finde ich mal wieder sowas von lächerlich. Die Brutalen Szenen sind aber zum teil schon noch erhalten geblieben, sie sind eben nur weniger graphisch und entschärft. Ein hartes R (FSK-16+) währe mir aber irgendwie lieber gewesen.

Im generellen scheint sich der Film mehr an dem OVA Anime von 1995 zu orientieren als am Manga. Trotzdem hat es mir ganz gut gefallen und ich würde schon gerne mal den Rest der Geschichte sehen. Wie Alita dann als Geheimagent für Zalem arbeitet, ihre Klone, die ganze Sache mit Novas Sohn Kaos und diesem Krieg in den Bad Lands a la Mad Max.
 
Hab den Film am Freitag gesehen und fand ihn recht gut.

Optisch ist die Welt einfach klasse und die CGI Figuren grenzen an Fotorealismus (ob wir jemals tatsächlichen Fotorealismus erleben werden?). Was das 3D anbelangt, hätte ich mir bei nem Cameron-Film mehr erwartet. Zwar schon besser als beim 0815-Marvel-Film, aber doch klar hinter "Avatar" oder "Sanctum".

Die Story war recht herzerweichend (Christoph Walz zur Ausnahme mal in keiner Schurken Rolle, trotzdem kommt auch hier sein gewohntes Landa-Schauspiel etwas durch). Das Ende fand ich jedoch etwas zu kitschig und hat mich weniger emotional abgeholt wie bei "Terminator 2", "Titanic" oder "Avatar". Fand ich schon übertrieben, dass Alita Hugo rettet, er flieht, doch noch umkehren will, aber dann niedergesägt wird. Dazu der Zeitlupen Sturz in die Wolken. Dass Alita nach der Aktion vorher ungestört Rollerball-Champion werden kann, mutet auch etwas gaga an. Insgesamt gab es wieder recht viel Romantik, aber dafür hat Cameron ja bekanntlich ein Händchen.

Robert Rodruigez ist ja mehr für knallharte Splatter-Action bekannt und auch davon bietet der Film genügend. Auch wenn es sich (großteils) um Cyborgs handelte, war ich schon überrascht bei all den abgeschnittenen Gliedmaßen etc, dass der Film FSK12 ist. Meiner 10jährigen Nichte (die mit Begleitung in den Film dürfte) würde ich das nicht zeigen wollen.

Ähnlich "Ghost in the Shell" gab es Whitewashing bis zum Abwinken. Kein einziger asiatischer Darsteller bei einer Anime Verfilmung. Da baut man bei Kostümfilmen etc völlig unpassend ständig Multikulti ein und wenn Hollywood mal multikulti sein soll, gibt es es nicht. Sehe schon kommen, dass die Japaner den Film ähnlich eben "Ghost in the Shell" byokotieren.

Die Story selbst bietet einige Wendungen und ist ein guter erster Teil (sprich großteils Aufbau und Origin Story). Da der Film möglicherweise floppt (oder nur minimal in die schwarzen Zahlen kommt), fürchte ich jedoch die Fortsetzung dazu nie zu Gesicht zu bekommen. Auf Wikipedia hab ich mir zumindest ne Zusammenfassung der weiteren Mangas durchgelesen. Dass Alita nach der Aktion am Schluss des Films seelenruhig Rollerball-Champion werden kann, mutet etwas gaga an. Da merkt man die Vermischung mehrerer Story-Arks aus dem Manga.


Alles in allem wurde ich gut unterhalten. Jetzt kein Meisterwerk, wie man es von Camerons erstem verfilmten Drehbuch seit "Titanic" und "Avatar" hätte glauben können, aber schon deutlich besser als der vergleichbare "Ghost in the Shell":

7 von 10 Roboter Hunden!
 
Im Manga will Alita mit ihrem Leben als Hunter Warrior abschließen, und wohl über die Trauer hinweg kommen, irgendwie kommt sie dann zum MotorBall und wird dort Profi. Fand diesen Arc im Manga immer etwas vernachlässigbar, müsste es aber mal wieder lesen.
 
Alita fängt mit Motorball an nachdem sie flennend in der Kansas Bar auf Esdoc gestoßen ist. Sie bleibt aber vor allem dabei weil Sie ihrem früheren Ich im Kampf halt am nächsten ist, weil die Panzer Kunst eigentlich das Einzige ist was sie damit verbindet.
 
Vorab: das Werk ist durchaus sehenswert, es lädt geradezu ein, auf großer Kinoleinwand genossen zu werden. Besonders im Imax Kino wird einem der Sound und die Bilder geradezu um die Ohren geworfen. Das macht Eindruck! Schaut euch diesen Film an!

Jetzt zu meiner etwas ausführlicheren Kritik, denn leider wird für mich der Genuss durch eine Tatsache gemildert, das ich kurz sinnbildhaft an einem Beispiel aufzeige. Und zwar geht es um das visuell freilich beeindruckende Powerball-Rennen. Folgende Situation: Der Soundtrack beginnt mit einem wirklich guten Techno-Thema Stimmung zu machen, man spürt geradezu das Adrenalin in den Vibes, der Zuhörer weiß: Jetzt kommt was großes und atemberaubendes! … Nur um anschließend in dieser Audio-Hinsicht mäßig unterhalten zu werden, denn der Soundtrack schwenkt beim Rennen in das übliche Standard-Hollywood-Gebläse mit Streichern um. Das untermalt die atemlosen Actionszenen während des Rennens zwar immer noch ganz gut, ist aber einfach nicht mehr einzigartig oder herausragend.
Dieses Phänomen, lieber nicht aufs Ganze zu gehen und stattdessen einen auf Nummer Sicher, ist ein wenig das Manko bei Alita.

Denn nicht nur beim Soundtrack ist man irgendwie auf Sparflamme! Ich bin weiß Gott nicht jemand, der Popkultur nur sehen und lesen kann, wenn sie umfassende philosophische Essays dem Zuschauer um die Ohren haut, auch die actionlastige Mangavorlage von Alita tut das natürlich auch nicht. Dennoch gibt es in der Vorlage existenzialistische Untertöne und sehr ernste, ja fiese Fragestellungen, ausgehend von Alitas Maschinenkörper, dem Elend der Oberflächenbewohner und das Idealbild von Zalem bis hin zur nihilistischen Psychopathie des Doktor Novas, Themen, die hier im Film -wenn überhaupt(!) - nur am Rande angeschnitten werden. Ein wenig hatte ich nach der enttäuschenden Ghost in the Shell-Realverfilmung schon damit gerechnet (auch wenn es nicht so schlimm geworden ist, wie befürchtet), dennoch macht mich sowas immer ein wenig wütend, da sich mir der Eindruck aufrdrängt, die Drehbuchschreiber halten die Zuschauer für zu dumm, damit klar zu kommen oder – was noch schlimmer wäre – dass die alles rausschreiben, um den Film mehr Mainstream zu machen, was ironischerweise der Handlung meist das Alleinstellungsmerkmal und das „gewisse Etwas“ raubt.

Bei manchen Kritiken scheint diese Milchmädchenrechnung leider bereits aufgegangen zu sein: So hat man im Film bei aller Großartigkeit der Bilder, dann doch die Schrottstadt viel zu sehr wie ein buntes, spaßiges, vielleicht ein wenig anarchisches Multikulti-Städl aussehen lassen, nicht wie das finstere dreckige harte Höllenloch der Vorlage, der man nur mit viel schwarzen Humor etwas abgewinnen konnte und wo liebliche Oasen Mangelware waren. So ist die Stadt immer noch erstaunlich gut in Szene gesetzt, vermisst aber eben die Substanz der Vorlage, die man durch wenige Änderungen durchaus einfach hinbekommen hätte.

Sinnbildhaft dafür stehen auch Hugo und seine Freunde, die in der Vorlage eigentlich verwahrloste Straßenkinder sind, die favelamäßig für Geld auch gewissenlos über Leichen gehen. Hier sind es ein paar gut aussehende, wohlgenährte und herausgeputzte Leutchen, die glatt aus einem US-Football-Film entsprungen sein könnten und die natürlich niemanden töten. Was zurecht manche fragen lässt, warum „Iron City“ jetzt eigentlich ursprünglich so super schlimm und was an der Vorstellung von Zalem jetzt eigentlich so super toll sein soll. Ganz dickes *Meh*! :thumbsdown:

Weiter kleinere Details der Änderungen zur Vorlage stören ähnlich,: wie beispielsweise das volle satte Grün in der Szene, wo Alita ihren Militärkörper findet, sind auch massiv störend und untergraben den Eindruck für den Zuschauer, dass man sich ja eigentlich im Moment in der Badlands-Wüstenei befindet.

Retten tut die ganze Show Alita, die mit ihrer Präsenz jede Szene förmlich dominiert!! Selbst digital verfremdet ist Rosa Salazar hier der Renner, der man die Rolle in jeder Szene voll abkauft! Es ist einfach aufregend ihr beim kämpfen zuzusehen und selbst die Brutalität des Vorbildes findet sich im Film wieder, der seine FSK 12 wirklich bis an die Grenze ausreizt! Die Action zeigt übrigens eine der besten Choreographien, die ich in westlichen Filmen der letzten Jahre sehen dürfte. Sie rechtfertigen für sich allein bereits den Kinobesuch. Außerdem gibt es einige Momente, die zu meinem Erstaunen wirklich ihren Ziel mit ein wenig Witz die Stimmung aufzulockern voll ins Schwarze getroffen haben.

Unterm Strich kann man sagen, dass das Anliegen der Macher Alita massentauglicher zu machen, dem Film schadet, da man offenbar den Zuschauer permanent für dümmer hält, als er ist. Man verspielt das Kantige und Unbequeme der Vorlage und wird viel zu generisch. Es gehört zur perfekten Technik des Films, dass man sich dennoch fast durchgehend prima unterhalten fühlt und nach dem Cliffhanger sofort nach einer Fortsetzung giert! Und wer auch nur entfernt auf Cyberpunk oder Action, visuelle Effekte der nächsten Generation oder schlichte prima Unterhaltung steht, der sollte sich den Film ohnehin sofort im Kino anschauen!:thumbsup:

Der Film wurde im Nachgang tatsächlich jeden Tag besser, ich will ihn unbedingt nochmal auf großer Leinwand sehen, bevor er aus den Kinos verschwindet!
 
Ich habe auch battle angel alita früher gesehen und das ich ihn hassen würde . Ich bin mittlerweile nicht so streng da Hollywood verschiedene Werke aus meiner Kindheit anders oder dem Original entsprechend nicht gut oder besonders verfilmt hat. Wenn man sich auf Aktion love Drama niedrigen nivea einlassen konnte wurde man nicht Enttäuscht. Ich gebe ihn trotzdem 7,5 von 10Cyborg
 
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