Stichwort Müll: https://reset.org/blog/eu-plastikverbot-–-was-bringt-das-wirklich-01032019
Stichwort Roaming: https://europa.eu/youreurope/citizens/consumers/internet-telecoms/mobile-roaming-costs/index_de.htm
Das sind alleine zwei Regelungen, die den Konzernen mal so überhaupt gar nicht passen dürften und auch ganz sicher nicht zum Nachteil der Menschen sind.
Aber so ist das eben mit der Durchsetzung von Standards: Man muss gelegentlich Gewohnheiten aufgeben und bei diesen beiden Fällen war die Gewohnheit eben skrupellose Geschäftemacherei, die in dieser Weise nur deswegen möglich war, weil Gesetze an der Landesgrenze endeten.
Auch wenn Brüssel und Straßbourg definitiv nicht frei von Lobbyismus sind und es auf alle Fälle Verbesserungspotential gibt (so. z.B. der Trilog: https://www.netzwerk-ebd.de/nachric...z-nicht-nur-bei-der-reform-des-urheberrechts/ ), ist gerade der Verbraucherschutz ein Thema, bei dem sich der Bundesbürger mehr auf die EU als auf den Bundestag verlassen kann. Das läuft nicht immer sauber, wobei die Umsetzung von EU-Recht in den Ländern in einigen Fällen zu seltsamen Stilblüten führt. Da fällt mir spontan die DSGVO ein, die vom Grundsatz her den richtigen Gedanken hat (der Bürger bekommt die Herrschaft über die eigenen Daten), manches scheitert an Realitäten (gerade im IT-Bereich rennen die Gesetzgeber Entwicklungen oft hinterher), manches an der Art wie es im nationalen Recht umgesetzt wurde.
Man kann das Spiel "EU ist Mitschuld" aber auch auf jede Ebene fortführen: "Der Bund hat eine Mitschuld an Austrittsbestrebungen der Bayern", "Madrid ist mitverantwortlich für die Unabhänigkeitsbewegung in Katalanien", "Köln möchte raus aus NRW".
Und wie @icebär das schon geschriebenb hat, solange Gesetze an der Landesgrenze enden, können und haben unternehmen Möglichkeiten das für sich zu nutzen. In einer Welt die globalisiert und extrem vernetzt ist, kann man das natürlich auch über einzelne Verträge lösen, wie schwierig sich so etwas gestalten kann, sehen wir am Beispiel der Brexitverhandlungen.