Mon Calamari (Calamari-System)

Mon Calamari – Coral City – Fischbeins Schlemmerstube – Separée – Satrek, Turima und Rrooow

Rrooow erkannte die bittere Ironie in Satreks Aussagen über die Kriegsindustrie und wäre damit vermutlich die einzige in ihrer Delegation gewesen. Es war ja nicht so, dass diese den Togorianern fremd war, sie war nur die einzige, die längere Zeit außerhalb von Togoria verbracht hatte und dabei stärker mit Nichttogorianern interagiert hatte. Malaaw hatte zwar schon des öfteren Vergnügungsplaneten wie Avenelle besucht, aber es war nicht dasselbe, nur mit Servicedroiden zu interagieren, die teilweise sogar togorianische Spracheinstellungen hatten, oder organischen Angestellten, die sich im Großen und Ganzen genauso benahmen. Wahrscheinlich merkte Malaaw das noch nicht einmal und das, musste sie feststellen, war ein ernstes Problem in der Zusammenstellung ihrer Delegation. Sie hatte sonst niemanden, den sie irgendwo hin schicken konnte, wo es auf die Feinheiten nicht nur menschlicher Kommunikation ankam.

In der Sache konnte die Neusenatorin nicht viel über die selbsternannte Friedensindustrie sagen. Togoria besagte sowas nicht (und das Schmieden von Metallschwertern konnte man nun wahrlich nicht so bezeichnen) und in ihren noch jungen Jahren hatte Rrooow keine Gelegenheit gehabt, und ebensowenig Bedürfnis, obwohl sich die Wahrnehmung gerade etwas verschob, den Piratenangriffen auf Lantillies und Togoria sei dank. Dementsprechend fand sich am Ende von Satreks Argumentation doch ein Punkt um einzuhaken, den aber prompt Belandri vorwegnahm. Der Unterschied war nur, dass Hapan auf Abschreckung durch eigene Stärke setzte, während man in Togorias Falle von gemieteter Abschreckung sprechen musste.

»Ess gibt sschhon eine gewissse Logik in der Argumentatsion. Bessäßze Togoria statt ein paar vveralteten Korvvetten dass neuesste Ssupersschhlachhtsschhifff, kein Pirat hätte ess gewagt, ssich an unss zsu vergreiffen. Auchh auff Lantilliess disskutiert man nachh den jüngssten Vverwüsstungen über Auffrüsstung. Ffür Togoria war Absschhreckung durchh Wafffen ein wessentlichher Grund, der Republik beizsutreten. Gegenüber Piraten, und gegenüber dem Imperium. Hier ssehe ichh auchh einen Hebel, weitere unsserer ehemaligen Vverbündeten dazsu bewegen, die Reihen der Republik zsu vversstärken. Dochh natürlichh hat die Absschhreckungsswirkung ihre Grenzsen, wenn ssie dazsu fführt, dasss die Gegensseite ebenffallss auffrüsstet,«


Betonte sie. Im Gegensatz dazu waren Diplomaten, ob machtsensitiv oder nicht, viel risikoärmer. Solange man miteinander redete, schoss man nicht aufeinander, und im besten Fall auch danach nicht mehr. Zunächst erschloss sich Rrooow nicht so wirklich, von welcher Schwäche der Jedi-Diplomaten Satrek sprach, doch er machte es deutlich, indem er ihr den Eindruck gab, er würde versuchen, sie geistig zu beeinflussen. Die Togorianerin legte unwillkürlich die Ohren ein wenig an, bevor ihr machtsensitives Gegenüber die Situation auflöste.

»Ah, ichh vversstehe deinen Punkt,«

Erwiderte Rrooow und fühlte sich dabei ein wenig dämlich. Die Ratsfrage wurde dann nicht mehr weiter vertieft, denn in dem Moment kam ihr Essen. Nur ein Punkt überraschte das Katzenwesen: nur selten Beschlüsse mit weitreichenden Folgen?


»Nun, der Besschhlusss, über den wir vvorhin debattiert haben, war ssichherlichh so einer.«


Es stellte sich heraus, dass das Fischgulasch zu scharf gewürzt und viel zu wenig sahnig für Rrooow war. Sie überlegte kurz, was sie tun sollte. Zurückgehen lassen, dafür war es zu teuer und sie zu hungrig. Extra Sahne hatte sie vorher schon nicht bekommen. Die blaue Milch in ihrem Glas wäre zu dünn. Also bestellte sie eine Tasse heiße Schokolade mit viel Sahne, die mit etwas Glück auf einem Extraschälchen käme.

Belandri erklärte nun die Beziehung zwischen den Hapanern und den Jedi. Dem Orden konnte man keine Vorwürfe machen, wenn es um Piraten ging, aber sie konnte auch die hapanische Sicht verstehen. Erstaunlich, dass solche Dinge bis heute nachwirkten.

»Hapaner ssind also die Nachhkommen vvon Piraten, wer hätte dass gedachht. Dass ssoll nichht negativv gemeint ssein. Ichh sschhätzse, ess hat eben alless immer zswei Sseiten. Wenn man die Galaxsiss vvon einem Piraten befreit, bringt man zugleich Leid über sseine Hinterbliebenen.«

Dass nichts eine Gruppe so sehr einte wie die Bedrohung von außen war auch, was Rrooow von Togoria her wusste. Hapan war demnach nicht viel anders gewesen, nur früher dran.

»Hapan isst also den Weg bereitss gegangen, den Togoria nochh vvor ssichh hat. Ichh werde den Absschhlusss dess Prozsesssess, wenn Togoria einmal eine entwickelte Welt wie die hapanischen ssein wird, wohl nichht mehr erleben, aber ichh möchhte gerne eine von jenen ssein, die ess auf den Weg bringt,«

Erklärte Rrrooow feierlich. Während sie auf die Sahne wartete, aß die Senatorin aber nur sparsam und nur so viel, wie ihre Geschmacksnerven es zuließen, immer verbunden mit einem Schluck blauer Milch. Sie hörte währenddessen vor allem Satrek zu, der ihre Frage aber nicht ernstzunehmen schien. Das verunsicherte die Togorianerin ein wenig, vielleicht hatte sie ihr Glück durch das Du etwas strapaziert? Sie war sich nicht ganz sicher, wie sie Turimas Replik darauf interpretieren sollte. Die beiden standen sich nahe, das stand aber fest. Auch die Frage nach dem Langhaar-Taphon schien auch zunächst einen Nerv zutreffen. Summa summarum zog Rrooow es vor, nichts mehr zu Thema zu sagen und die Ausfragerei über den Orden etwas zurückzufahren, über den sie eindeutig zu wenig wusste.

Der Kakao kam im selben Moment bereits, leider nicht mit Sahne getrennt, so dass Rrooow den recht großen Sahneberg vorsichtig in das Gulasch löffelte und dann gut verrührte. Dabei erschien ihr die Sache relativ peinlich, weil sie den Eindruck hatte, dass sich sowas in so gehobenen Restaurants nicht gehörte. Der Geschmack war nun freilich viel zufriedenstellender. Auch Satrek wirkte plötzlich wieder entspannter und zeigte eine Fritz-Figur, die Rrooow allerdings schon kannte. Nur hatte sie bis dato nicht wirklich gewusst, was es mit der Figur allgemein und seinem Verhalten auf sich hatte. In Holonetforen zum Thema hatte ihr versichert, dass es keine Fehlfunktion war und sich alle Holo-Fritze so verhielten. Wenn das so gedacht war.


»Oh, dass tut mir allerdingss leid. Wünsschhe ihm vvon mir bitte gute Bessserung. Ich habe die Ffigur aber sselbsst und mag ssie ssehr,«

Meinte sie, als Turima nach einem Fritz fragte.


»Ess gibt nichht alle, aber die meissten Räte und vverschiedene andere Ffiguren. Ich weißz nichht genau, nach welchem Ssysstem, aber eher auss Ffilmen bekannte Ffiguren wie Adi'rar ssind auch darunter. Oft bringen ssie bestimmte Themensserien herauss, demnächhst kommt angeblichh eine zur Vvirusskrisse.«

Die Rede war von einer Neuauflage von Chesara, einer Kae und einer mysteriösen seltenen Figur, die bisher nur als ›Iowyn‹ betitelt war, über die viel spekuliert wurde. Rrooow persönlich vermutete eine Ithorianerin hinter dem Namen und aß dabei ihr Gulasch mit großen Löffeln.

Mon Calamari – Coral City – Fischbeins Schlemmerstube – Separée – Satrek, Turima und Rrooow
 
Mon Calamari - Fischbeins Schlemmerbude - Turima, Rrooow und Satrek

Der Rat erinnerte sich noch gut an die Zeit nach der Flucht von Coruscant - oder war das Corellia gewesen? Er war eindeutig von zu vielen Planeten geflohen in seiner Laufbahn, vor zu vielen imperialen Invasionen. Jedenfalls erinnerte er sich noch wie Turima damals der Republik den sprichwörtlichen Rücken zugewandt hatte, um ihre Heimat zu schützen. Er hatte es damals nicht verstanden und seitdem auch nicht versucht, aber natürlich wusste er, dass es irgendwie Sinn machte. Zumindest wenn man eine hapanische Philosophie zugrunde legte.

Ich finde es interessant, wie Hapan auf die meisten Bürger der Republik wirkt. Die meisten sehen deine Heimat wie einen einzigen Block, so als hätte jemand die Sterne des Sternhaufens mit Zäunen verbunden, hinter denen Schlachtdrachen lauern. Aber das ist wahrscheinlich eine Folge der Berichterstattung - dass der Hapanische Sternhaufen als geschlossene Einheit agiert, was die meisten auch nicht als die Leistung würdigen die es eigentlich ist.

In der Zwischenzeit hatte Satrek seine Mahlzeit so weit, dass sie die merkwürdig-weichen Innereien preis gab. Er schob sich einen Bissen davon in den Mund, und sie zerging ihm sprichwörtlich schneller auf der Zunge als er erwartet hätte.

Dass zwischen den Welten galaktische Abstände liegen, und der Haufen trotz des Namens kaum Vorteile aus seiner Lage ziehen kann, wissen die wenigsten. Immerhin in den Köpfen habt ihr euch einen Vorteil erkämpft,

meinte er lächelnd an die Adresse der blonden Senatorin.
Man gewöhnte sich schnell daran, Teile seines Essens nicht wirklich kauen zu müssen. Wahrscheinlich zu schnell, als das er sich dabei nicht alt und faul fühlen sollte.


Aber es kommt eben nicht nur auf Waffen und Schiffe an, sondern darauf sie einzusetzen. Sowohl die Entscheidung, sie zum Einsatz zu bringen, also auch das Geschick sie sinnvoll zu nutzen und ihr Potential zu “entfesseln”. Ohne fähige Soldaten und Offiziere nutzt auch das beste Schlachtschiff das Geld kaufen kann nichts. Und was die Infiltration feindlicher Anlagen angeht… Sagen wir, ich kann aus Erfahrung bestätigen, dass Technologie alleine keinen Sieger macht.

Einen Moment lang verspeiste er schweigend eine kross gebratene Tentakel seiner Mahlzeit, bevor er auf den Kommentar über blutjunge weibliche Wesen einging.

Manchmal denke ich etwas mehr Freizügigkeit würde dem Senat gut tun. Es hat den Jedi ja nicht in dem Sinne geschadet. Wobei… Twi’lek ziehen sich nicht anders an nur weil sie Padawane werden. Es wundert mich, dass es nicht mehr “Paradiesvögel” im Senat gibt, die sich einfach nur an ihre Gepflogenheiten halten. Aber wahrscheinlich gibt es da einige Geschichten, die nur nicht so stark zirkuliert werden.

Etwas amüsiert aber bemüht es sich nicht anmerken zu lassen verfolgte der dunkelhäutige Mann das Vorgehen von Rrooow, die allem Anschein nach mit dem Geschmack ihres Essens zu kämpfen hatte. Zumindest schien sich diese Theorie zu bestätigen, als sie nach der Bestellung eines ungewöhnlichen Getränks die Sahne davon auf ihren Teller verbrachte und danach anfing etwas schneller zu essen.
Sein eigener Tintenfisch forderte ihn ebenfalls. Es war weniger, dass er nicht schmeckte. Aber die inneren Organe gingen ineinander über, und schmeckten alle unterschiedlich, wenn auch subtil. Man wusste so nie, wie der nächste Bissen wirken würde. Was ihn auch in dem Beschluss bestärkte, dieses Gericht und seine Variationen öfter zu probieren.


Es stimmt natürlich, die Macht kann die schon vorhandenen diplomatischen Instinkte unterfüttern. Aber sie funktioniert nicht immer zuverlässig, und häufig bedürfen dadurch gewonnene Erkenntnisse der Interpretation. Gleichzeitig muss man aufpassen, nicht zu viel von dem zu zeigen, zu dem man in der Lage wäre. So etwas führt zu Ängsten und Vorsicht auf der anderen Seite. Ganz zu schweigen davon, dass es Möglicheiten gibt sich zu trainieren um selbst einem Jedi weniger Angriffsfläche zu bieten.

Während die bepelzte Senatorin von den Holofiguren sprach und von einer neuen Serie, die Satrek nicht weiter verfolgt hatte, stach er mit seiner Gabel die Tintendrüse des toten Tiers an, die in einem sanften Schwall würzige schwarze Flüssigkeit abgab, die dem Rest einen noch besseren Geschmack verlieh. Was ein dankenswerter Zufall war, denn gut zu schmecken war wohl in keinem Fall ein Evolutionsvorteil.

Das ganze ist eigentlich ein Geschicklichkeits- und Strategie-Spiel, das man mit Gruppen von Figuren mit- oder gegeneinander spielen kann. Und natürlich gibt es auch “Füllfiguren”, also generische Padawane und Ritter, damit auch Anfänger mit wenig Auswahl schon spielen können. Von den neueren Serien weiß ich aber nicht viel. Ich sammle eher beiläufig, und dann meistens nach Optik.

fügte er mit einem doppeldeutigen Blick zu seiner Frau hinzu. Die Anspielung auf knapp bekleidete Padawane würde ihr wahrscheinlich nicht entgehen.
Nachdem er die letzten Tropfen der schwarzen Sauce mit einem Stück getoastetem Seeschwamm von seinem Teller gewischt hatte lehnte sich der Jedi zurück und sah seinen beiden Begleiterinnen einen Moment lang an.


Sollen wir einen Nachtisch riskieren?

Jetzt, wo sich der Abend langsam - sehr langsam - einem Ende zuneigte, kam ihm die Frage wieder hoch was sich Turima unter ihrer weiteren Beziehung vorstellte. Er verdrängte den Gedanken allerdings, und beschloss ein Fortführen des Gespräches bei einigen der exotisch klingenden Drinks an der Bar fortzusetzen.

Mon Calamari - Fischbeins Schlemmerbude - Turima, Rrooow und Satrek
 
Mon Calamari – Coral City – Fischbeins Schlemmerstube – Separée – Satrek, Rrooow und Turima


Turima verstand das Problem, welches Togoria in Bezug auf die eigene Wehrhaftigkeit hatte. Schiffe waren teuer und die noch unterentwickelte Welt hatte daher große Schwierigkeiten sich gegen gut ausgerüstete Piraten zu verteidigen.


"Nun, die Republik schützt ihre Mitgliedswelten. Daher war es ein weiser Schachzug der Togorianer eine Mitgliedschaft in der Republik anzustreben und ich würde in naher Zukunft schon damit rechnen, dass Ihre ehemaligen Verbündeten die Vorteile einer Mitgliedschaft bemerken werden. Ich hoffe dabei, dass sie die Zukunft in einem geschützten Verbund an Planeten der einer zwar eigenständigen, aber auch sehr ungewissen Zukunft vorziehen."


Es blieb jedenfalls zu hoffen. Mehr hapannahe Republikwelten bedeuteten auch mehr Handelspartner und damit Ressourcenquellen und es würde auch für Hapan einen Puffer zum imperialen Gebiet bedeuten. Als Satrek dann auf die Wahrnehmung Hapans in der Öffentlich zu sprechen kam musste die Senatorin von Hapan lächeln.


"Ja, genau dies ist von hapanischer Seite auch lange so gewünscht worden. Lasst uns in Ruhe und wer es trotzdem nicht glauben will, der bekommen unsere Schlachtdrachen zu spüren. So wollten wir wahrgenommen werden. Außerhalb der Republik ist dieses Image immer noch gewünscht, aber innerhalb arbeiten wir seit unserem Wiederbeitritt daran, um alle Zweifler von unsrer Aufrichtigkeit und Loyalität der Republik gegenüber zu überzeugen, bisher allerdings mit gemischten Resultaten. Aber das war zu erwarten."


Dabei zuckte sie mit den Schultern und aß weiter an ihrem grünen Fisch. Rrooows Vorstellung währenddessen hingegen war echt sehenswert. Turima war ja zuvor schon aufgefallen, dass der pelzigen Senatorin ihr Fischgulasch nicht sonderlich schmeckte. Aber sich dann ein Getränk mit Sahne zu bestellen und diese dann vom Getränk aufs Essen zu befördern, auf diese Idee wäre die Hapanerin im Leben nicht gekommen. Warum hatte sie nicht einfach nach etwas Sahne gefragt, weil es ihr zu scharf war? Turimas Irritation diesbezüglich war ihr vermutlich auch anzusehen. Aber wie es schien hatte Rrooow nicht allzu viel Erfahrung mit Besuchen von Restaurants. Aber kein Wunder, so gehobene Etablissements gab es auf Togoria vermutlich kaum und auf einer Universitätswelt wie Rudrig bestimmt auch eher selten. Daher war sie gewillt der jungen Togorianerin ihr Malheur nachzusehen. Sie beugte sich daher leicht in ihre Richtung und sprach sie mit gedämpfter Stimme an.


"Sie können ruhig auch so Sahne bestellen oder etwas anderes, was die Schärfe nimmt. Wie in solchen Restaurants üblich werden Sie hier prompt bedient mit allem, was Sie wünschen",


gab sie ihr als Tipp für zukünftige Male. Als dann Satrek und Rrooow weiter über diese Holofiguren sprachen aß die Hapanerin ihren Fisch fertig, welcher ausgesprochen lecker war. Zufrieden tupfte sie sich die Mundwinkel und ließ dann die bläuliche Serviette aufs Teller sinken.


"Diese Holofiguren könnten genauso Senatoren sein fürchte ich. Strategien und Geschicklichkeit ist im Senat ebenso wichtig und erforderlich. Das tägliche Taktieren um Macht und Einfluss ist hier doch Gang und Gäbe. Nur wären die Figuren gewiss nur halb so ansehnlich, wenn ich da an die von dir genannten, gerne freizügigen Twi'leks denke, Satrek."


Allein bei dem Gedanken daran so manche der meistens älteren und oft auch von jahrelangen Herumsitzen dicklichen Wesen in freizügiger Kleidung zu sehen stellten sich Turimas Nackenhaare auf. Das wollte wirklich niemand sehen, war Turima der festen Überzeugung.


"Aber ich für meinen Teil brauche für heute keinen Nachtisch mehr. Der Fisch war hervorragend und ich möchte dieses Erlebnis nicht mit einem womöglich weniger gelungenem Nachtisch verwässern",


antwortete sie auf Satreks Frage. Nicht, dass diese Gefahr hier bei Fischbein so groß war, aber trotzdem. Außerdem konnte sie sich den leichten Seitenhieb in Rrooows Richtung nicht verkneifen. Nur schade, dass man bei Togorianern nicht sehen konnte, wann sie rot oder was auch immer im Gesicht wurden. Pelz hatte hier durchaus seine Vorteile. Dennoch wollte sie so langsam auch noch ein paar Takte privat mit dem Jedirat sprechen. Sie hatte ihn ja nicht von ungefähr in ihre Wohnung in Coral City eingeladen.



Mon Calamari – Coral City – Fischbeins Schlemmerstube – Separée – Satrek, Rrooow und Turima
 
Mon Calamari – Coral City – Fischbeins Schlemmerstube – Separée – Satrek, Turima und Rrooow

Rat Taphon, pardon Satrek wies darauf hin, dass Hapan auf die meisten Leute als homogene Einheit wirkte, obwohl es doch eine ganze Anzahl von Welten waren, die sich über einen nicht unbedingt kleinen Teil des Inneren Rands verteilten. Guter Punkt - auch Rrooow konnte nur ein paar Planeten überhaupt benennen, geschweige denn wusste sie von irgendwelchen relevanten Unterschieden. Das Katzenwesen wünschte sich, der Phobium-Allianz wäre jemals zumindest ein Hauch dieser Integration gelungen. Ein Bündnis, welches sich bei der ersten Bewährungsprobe gleich auseinanderdividieren ließ, war keines, und schon gar nichts etwas wert. Bei Hapan konnte man sich dergleichen kaum vorstellen. Natürlich hatte Turima ganz recht, wenn Togoria in erster Linie als Teil der Republik, einer zwar heterogeneren, aber ungleich wehrhafteren Entität wahrgenommen wurde, war das Problem auch gelöst. Welten wie Lantillies konnten dieselbe Vorteile genießen, man musste sie nur davon überzeugen.

Dafür haderte Belandri eindeutig mit Hapans Ruf als ›Wetterfähnchen‹, den sie sich seinerzeit mit ihrem Austritt verdient hatten, im Laufe der großen republikanischen Gebietsverluste im Kern, die zur imperialen Proklamation der ›Neuen Ära‹ führten. Mit so einer Hypothek hatte Togoria zum Glück nicht zu kämpfen, die ganz realen Probleme reichten Rrooow vollkommen.


»Ichh wage zzu behaupten, dasss wir Togorianer vviel auss dem Material herausholen, dass wir zur Vverffügung haben. Trotzzdem bin ichh mehr alss ffroh, dasss wir unsser Zziel dess Beitrittss erreichht haben. Ichh denke darüber nachh, nachh Lantilliess zzu reissen, um Werbung daffür zzu machhen, ess unsserem Beisspiel gleichhzutun,«

Verkündete Rrooow und setzte dabei voraus, dass sich jemand fand, der für die Reisekosten aufkam. Mit etwas Glück konnte sie noch andere Senatoren für eine solche Werbetour gewinnen und dann ganz uneigennützung eine Fluggemeinschaft vorschlagen.

Ob die Adi'rar-mäßige Freizügigkeit auch dem Senat gut tun würde, wie Satrek meinte? In den Holofilmen landeten gutaussehende Politikerinnen meistens entweder in den Inhaftierungsblöcken irgendwelcher Superwaffen oder spielten das schwangere Heimchen am Herd, während der Jedi-Gemahl anderswo die Galaxis rettete. Anderswo schoss man sie auch einfach ins Vakuum… Aber sie schlug es dennoch vor:


»Wenn du denksst, dasss ess eine gute Idee wäre, könnte ichh durchhauss meine Robe zzuhausse lasssen, wenn ichh in die Ssenatssssitzzungen gehe. Kleidung isst bei unss Togorianern eher eine Ssache, die wir Außzenweltlern zuliebe praktizzieren.«


Auch beim Einsatz der Macht in der Diplomatie war nicht alles so, wie die Togorianerin es aus Holofilmen kannten. Dort wurden ja wundersame machtbasierte Erkenntnisse sehr gerne eingesetzt, um die Handlung zu straffen.

»Trotzzdem denke ichh, dasss ess ssumma ssummarum ein Vvorteil isst…«

Meinte Rrooow, um etwas gesagt zu haben, denn viel Intelligentes glaubte sie nicht mehr hinzufügen zu können. Dass man sich vor Jedi-Fähigkeiten schützen konnte, wusste sie ja aus denselben Holofilmen, wo es auch Momente gab, wo machtbasierte Abkürzungen der Handlung nicht erwünscht waren.

Mit der Sahne hatte die Katze eindeutig einen Fauxpas begangen und erhielt von Belandri den leisen gutgemeinten Ratschlag, zukünftig diese Dinge doch einfach zu bestellen. Verschämt ließ die Neusenatorin und die Schnurrhaare ein wenig sinken.


»Isst dass denn keine Beleidigung dess Küchhenschheffs? Ichh dachhte, in den gehobeneren Resstaurantss wäre man eher empffindlichh, wass die eigenen Kreatsionen angeht,«


Gab Rrooow genauso leise zurück. Ein wenig später erklärte Satrek Belandri, wie das Sammelkartenspiel funktionierte. Ihr fiel es schwer vorzustellen, dass es Leute gab, die so etwas nicht wussten, außer auf Togoria und vielleicht Tatooine und Agamar natürlich. Die Vorstellung, als Senatorin wie eine Holofigur in besagtem Spiel zu sein, bereitete ihr sichtliches Unbehagen. Das wollte sie nicht sein, schon gar keine der kleinen Füllfiguren, für die Anfänger, die von fast allen anderen geschlagen wurden und irgendwo in einer Sammlerkiste verschwanden, sobald man erst einmal eine Minga Ipu oder Casia De Lieven hatte.

Schließlich ging auch das beste Essen einmal zur Neige. Mit der richtigen Sahnedosis war das Gulasch tatsächlich mehr als annehmbar gewesen, wäre da nicht der Preis. Satrek schlug einen Nachtisch vor, was Belandri aber zum Glück ablehnte. War da eine kleine Spitze gegen Rrooows Operation Gulaschrettung? Automatisch senkten sich ihre Ohrenspitzen wieder einen Deut.


»Nein danke, ichh brauche nichtss mehr,«

Flunkerte sie, denn die Portion war für eine große Togorianerin mitnichten ausreichend gewesen. Sie musste auf dem Rückweg irgendwo einen Imbissstand finden, wo man für wenig Credits gut satt wurde, bzw. sie würde Jayne fragen, der solche Orte bestimmt kannte. Er machte ja für gewöhnlich den Eindruck, diese Situation sehr gut aus eigener Erfahrung zu kennen. Um den Hunger zu stillen und wegen dem Fauxpas hatte sie auch nichts dagegen, wenn sich die Runde auflöste. Sie traute es sich nur nicht als erstes vorzuschlagen, da sie glaubte, dass man ihr das als Unhöflichkeit auslegen würde. Als wäre sie sich zu gut für so eine Gesellschaft. Dabei war sie doch froh und stolz, mit einem Jedirat und einer so prominenten Senatorin Essen gehen zu dürfen.

Mon Calamari – Coral City – Fischbeins Schlemmerstube – Separée – Satrek, Turima und Rrooow
 
Mon Calamari - Coral City - Royal Reef - Separee des Senators - Vares

Wie schon einige Male zuvor seit seiner Beschäftigung als Senator auf Dac, zog es Vares an diesem wundervollen Abend vor, den Tag in seinem liebsten Restaurant ausklingen zu lassen, dem des Hotels Royal Reef. Der himmlische Klang der mon calamarischen Oper entzückte den beleibten Senator und Lobbyisten, der heute ohne Gesellschaft speiste und die Stille um sich herum genoss. In einer purpurfarbenen Robe mit goldener Schärpe eingekleidet und teuren Sandalen an den Füßen, saß Vares' still auf seinem gepolsterte Sitzplatz. Im halbkreisförmigen Separee, das rundherum von einer Glaskuppel umgeben war, schien der wundervolle Ozean der republikanischen Hauptwelt nahezu greifbar und im schimmernden Mondlicht des Abends und dem Lichtspektakel, das Coral City auf die Küste warf, schien die Stille zu einer absoluten Harmonie vollendet. Ohne jeden Zweifel war das Royal Reef Vares' bevorzugtes Refugium nach endlos scheinenden Arbeitstagen und Reisen, doch genauso konnte man das Luxusrestaurant auch als einen seiner vielen Arbeitsplätze bezeichnen; schließlich traf er sich hier gut und gerne wöchentlich mit anderen Senatoren, Kontakten der eriaduschen Rüstungslobby und sogar seinen eigenen Partnern der BTUE. Anders als heute. Mit einem weichen Lächeln im Gesicht begann Vares mit seiner Vorspeise, einem Salat als allen möglichen tropischen Früchten. Diese zergingen auf seiner Zunge förmlich und machten einmal mehr deutlich, weshalb die Küche des Royal Reef so berühmt und viel gelobt war. Dann nahm er irgendwann einen Schluck aus dem mit verspielen goldenen Ornamenten verzierten Silberkrug, gefüllt mit feinstem Chimbakwein. Inmitten dieser extravaganten Atmosphäre ging der Senator innerlich durch, was ihm der Tag und die Woche gebracht hatten.

Der Ausschuss bezüglich des C-Virus hatte sich als annehmbarer Erfolg für ihn erwiesen, vor allem im Hinblick auf die politisch angespannte Lage Eriadus. Sein Auftritt war der Holo-Kameras würdig und ist beim Publikum gut angekommen. Darüber hinaus wurden seine Mühen des Formens eines politischen Lagers für große Hilfsmaßnahmen und Investigationen über den Ursprung der Seuche mit einer großen Anerkennung seitens seiner Kollegen im Senat belohnt. An diesem Abend alleine hätte er drei Einladungen zum Essen mit sieben verschiedenen Senatoren wahrnehmen können. Doch trotzdem geschah aus seiner Sicht zu wenig, um die politisch-militärische Lage zwischen der Republik und dem Imperium weiter anzuheizen. Der Krieg musste wieder beginnen und mit diesem das Kriegsgeschäft, koste es was es wolle. Um jeden Preis. Vares' politische Macht lag daran, sowie in gewisser Weise auch das Schicksal des Syndikats. Der korrupte Politiker musste erst vor zwei Wochen am eigenen Leibe spüren, dass die seit dem Waffenstillstand freistehenden Ressourcen der Geheimdienste und sogar des Militärs die Ladungen der Union, sowie die seiner Kunden bedrohten und die Kontrollen sich zusehends zu einem Problem entwickelten, das nur noch mit hohen Mühen und äußerster Vorsicht zu bewältigen war. Außerdem hatte der Anschlag von Lhsa Khaj auf den bedrohlichen Zeugen aufgrund zahlreicher ziviler Opfer (darunter ein Mitglied des eriaduschen Parlaments, der aus einem dummen Zufall heraus als Kunde in diesem heruntergekommenen Bordell anwesend war) dazu geführt, dass nun auch auf Eriadu eine erhöhte Sicherheitsstufe herrschte, die das Geschäft nicht gerade erleichterte. Alles Probleme, denen er sich zeitnah stellen würde.

Doch genauso sehr musste Vares schon jetzt einen Plan für die Zukunft fassen, um seine künftigen Maßnahmen zur Anheizung des galaktischen Konfliktes noch weiter zu verschärfen. Der Ausschuss zum C-Virus war ein kleiner Erfolg, doch noch lange nicht ausreichend, um noch vor den Wahlen auf Eriadu ans Ziel zu gelangen. Die Zeit wurde knapper und Vares' wusste bereits, wo er als nächstes ansetzen würde...

Mon Calamari - Coral City - Royal Reef - Separee des Senators - Vares
 
[Calamari-System |Mon Calamari | Coral City | Luxusgleiter| Luiss Nev, Darch Takyan]


Luiss spürte immer noch ein wenig die Aufregung über sein neues Schiff. Fast wie ein kleines Kind, das sich über ein neues Spielzeug freut. Eigentlich ein Wesenszug, der einem sonst so gefassten und kalkulierenden Senator wie es der Sluissi war, nicht unbedingt passend stand. Jedoch war er gerade nur mit Darch allein unterwegs. Es hatte sich mittlerweile eingebürgert, dass sich Luiss, vor allem auf Mon Calamari meist privat nur mit Darch in Begleitung bewegte. Es war deutlich angenehmer und privater, als stetig von zwei glänzenden Droidenleibwächtern flankiert zu sein. Und zu viel Aufmerksamkeit wollte er ungern auf sich ziehen. Auch sein Fahrzeug war für diesen Zweck weise gewählt. Ein einfacher Luxusgleiter, gesteuert von einem der zahllosen Droidenpiloten des Planeten. Es gab keine Verbindung zum Senat und auch keine zu ihm. Sie beide waren einfach zwei der zahllosen Passagiere, die diesen Service an diesem Abend nutzen würden. Jedoch war ihr Ziel ein außergewöhnliches. Und es hatte Darch einiges an Anstrengung gekostet, jene Person, zu der sie unterwegs waren ausfindig zu machen. Nun eigentlich konnte man Vares Mernarus leicht ausfindig machen. Tagsüber fand man ihn wie die meisten Senatoren auch mit allerlei Terminen beschäftigt, manchmal im Senatsgebäude oder in seinen privaten Büros. Jedoch hatte der Sluissi selbst keine Zeit und auch kein Interesse daran sich in die Tagestermine des Senators einzureihen und nur einer von vielen zu sein. So kam es, dass er von Anfang an ein eher privates Treffen mit dem Senator von Eriadu, einem der Nachbarsystem Sluis Vans, im Sinn gehabt hatte, es jedoch nicht geschafft hatte überhaupt einen Termin bei dem offenbar vielbeschäftigten Mann zu ergattern. Nun seine Sekräterin schien sich der Wichtigkeit seiner Person nicht bewusst zu sein. Aber das interessierte den Sluissi wenig. Wenn er jemanden treffen wollte, dann fand er einen Weg. Und wie es sich für ihn darstellte, hatten die beiden mehr als nur einen Berührungspunkt gemeinsam. Beide engagierten sich eher in der konservativen Ecke der Politik. Während Vares seine Abneigung gegen den Vertrag von Umbara offen zur Schau trug, hielt Luiss seine Ansichten hier lieber im Verborgenen, stand dieser Ansicht jedoch auch nicht abneigend gegenüber. Weiterhin waren beide die Stimme großer Rüstungskonzerne. Eine Partnerschaft bot sich hier geradezu bereits an. Das die beiden Systeme in direkter Nachbarschaft lagen und sie somit auch gleich ihre politische Vormachtstellung im Sluis Van-Supersektor damit stärken konnten würde ein weiteres Argument darstellen, mit dem er den Mann sicherlich dazu bringen konnte, ihm seinen kleinen „Überfall“ auf sein Abendmahl zu verzeihen.

Darch hatte ganze Arbeit geleistet und recht schnell herausgefunden, wo sich der Senator gerne und häufig aufhielt. Das „Royal Reef“ zählte offenbar zu seinen Favoriten. Und als glücklicher Umstand konnte es nur bezeichnet werden, dass er sich am heutigen Abend ebenfalls kurzfristig dort aufhielt. Etwas irritierend zwar, so hätte Luiss erwartet, dass er sich eher auf einer Feier hochleben ließ für seinen Erfolg in der vergangene Sitzung. Jedoch schien der Senator heute eher die ruhige Abgeschiedenheit vorzuziehen. Sein Leibwächter hatte alles für ihn in die Wege geleitet. Er konnte den Hintereingang nehmen und so recht unbehelligt in die Lounge des Senators gelangen. Luiss wollte keine Aufmerksamkeit erregen und auch wenn er auf den positiven Ausgangs des Treffens hoffte, wollte er doch niemandem vorschnell Anlass zu politischen Gerüchten geben.


Sie erreichten die schmale Gasse hinter dem Royal Reef. Als Darch zuerst ausstieg, sah Luiss durch das Fenster, wie ein Quarren, in der Kleidung des Hotels, auf den hochgewachsenen Menschen zu kam. Die beiden wechselten ein paar Worte, dann zog Darch ein kleines Bündel Credits aus seiner Tasche und steckte es dem Quarren zu, bevor er dem Senator winkte. Luiss verließ den Gleiter und schlängelte sich zum Eingang hinüber.

Er nickte Darch und dem Quarren zu, welcher ihm bedeutete, ihm zu folgen. Darch blieb zurück um die Bezahlung des Droidenchauffeurs zu regeln. Ihr Weg führte durch die Dienstgänge des Hotels. Vorbei an einer belebten Küche, aus der ihm ein wohlriechendes Gemisch verschiedener Speisen entgegen waberte. Auch an ein paar privaten Hinterzimmern führte ihn der Quarren vorbei. Letztendlich führte er den Senator vor ein Separee, welches mit dicken Samtvorhängen vor neugierigen Blicken geschützt war. Luiss nickte zum Dank, bevor der Quarren den Vorhang ein Stück zur Seite zog und Luiss so den Weg frei machte.

Der Halbrunde Raum war mehr mit einer Kuppel zu vergleichen, die in den Ozean hineinreichte. Davor befand sich ein edler Tisch umgeben von einigen bequemen Samtsesseln, auf einem dieser es sich der Senator von Eriadu bequem gemacht hatte. Vor ihm stand ein leerer Teller, offenbar schien er also bereits einen oder mehrere Gänge zu sich genommen zu haben.

Der Sluissi setzte sofort ein entwaffnendes Lächeln auf, als ihn der Senator bemerkt hatte.

„Senator Mernarus. Ihr seid wahrlich schwerer zu erwischen, als der Kanzler persönlich“, begrüßte er sein Gegenüber betont freundlich, jedoch schwang auch ehrliche Amüsiertheit in seiner Stimme mit. „Nicht einmal eurer Sekretärin war klar zu machen, wie wichtig doch ein Treffen zwischen den beiden Senatoren von Eriadu und Sluis Van ist. Ihr erlaubt?“


Mit seiner Abschließenden Frage war Luiss bereits im Begriff, sich gegenüber von Vares auf den Sessel niederzulassen, der sich wunderbar an seinen Unterleib anpasste.

Kurz darauf steckte auch schon Darch seinen Kopf durch den Vorhang, um nach seinem Chef zu sehen.


„Ah Darch, sehr gut, bevor wir anfangen, wärt ihr so gut und organisiert uns einen Kellner. Ich denke es wird ein längerer Abend werden und ich verspüre auch die Lust nach einer Mahlzeit hier.“


Der Mandalorianer nickte ungerührt. Seine Miene ließ nichts über seine Gefühlsregung erkennen, aber Luiss war sich sicher, dass es ihm nicht unbedingt gefiel, in diesem Moment als Laufbursche missbraucht zu werden, aber dennoch tat er wie geheißen. Al er wieder Weg war, wandte sich der Sluissi erneut seinem Gegenüber zu.

„Senator Mernarus, ich freue mich wirklich sehr, euch endlich persönlich zu treffen. Euer Erfolg im Parlament heute war wirklich grandios. Ein wahrlich großer Tag für unsere Republik, will ich doch meinen! Ich bin tatsächlich etwas erstaunt, euch hier anzutreffen und nicht im Kreise eurer Kollegen und Befürworter, die in diesem Moment gerade den Erfolg gebührend feiern.“

Luiss hatte wieder ein entwaffnendes Lächeln aufgesetzt, welches aber gleichzeitig nicht zu übertrieben war, sodass man es sofort als falsch erkennen konnte.



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Mon Calamari - Coral City - Royal Reef - Separee des Senators - Vares

Mit einer genüsslichen Ruhe gab Vares noch ein wenig Jogan-Beeren Dip auf das übrige und besonders saftige Stück seines Plictosteaks und danach den sauren Dip über die gefüllten Süßkartoffeln, die den Hauptgang seiner Speisung beendeten. Manch einer hätte den Senator für abgehoben und verschwenderisch gehalten, wenn man ihn in dieser himmlischen Kulisse und mit all den köstlichen Speisen vor ihm in einem privaten Separee eines der teuersten Hotels von Mon Calamri erspäht hätte, doch waren Vares' Rückzüge in die durch und durch beruhigende Atmosphäre des Royal Reef so ziemlich der einzige echte Luxus, auf den Vares nur ungern verzichtet hätte. So oft in diesem Restaurant zu verkehren bedeutete enorme Kosten, selbst für die üppig gefüllten Konten des aufstrebenden Lobbyisten und Politikers mit der mysteriösen Aura. Sonst war Vares im Vergleich zu vielen anderen Senatoren und Unternehmern geradezu zurückhaltend, reiste nicht in gigantischen Yachten, unterhielt keine unbezahlbaren privaten Garden bestehend aus spezial ausgebildeten Söldnern und residierte gewiss nicht in einem Palast. Unter Luxus verstand er es eher, sich unauffällig und unbemerkbar durch verschiedenste Winkel der Galaxie bewegen zu können und dabei durch seine vielen Vögelchen, die nahezu überall herumschwirrten, stets im Bilde über alles zu sein. Das pompöse Auftreten der politischen High Society passte nicht zu einem homo novus wie Vares, einem rätselhaften Mann ohne eine tatsächliche Herkunft und ohne ein Profil. Vares war ohne Zweifel nicht minder mächtig, doch das auf andere und zwar bedachte Art und Weise.

Nachdem er die letzte Süßkartoffel seiner Beilagen verspeist und vor dem Servieren der Nachspeise in Form von Caf und Kuchen in einer halben Stunde völlig gesättigt war, lehnte er sich entspannt in das samte Polster seines Sessel zurück und schloss dabei für einige Minuten die Augen. Die mon calamarische Komposition "Krakensee", ein mehrere Jahrhunderte altes Stück aus einem vergangenen Zeitalter der galaktischen Historie, war eines der absoluten Lieblingsstücke von Vares. Zeitlos, epochal und auf jede erdenkliche Art und Weise eindrucksvoll, vor allem die perfekte Symbiose aus den ruhigen Klängen von ethnischen Holzblasinstrumente und dem pompösen und epischen Klang der Posaunen gefiel Vares so gut, dass er es jedes Mal genoss, dieses Stück über die herausragende akustische Kulisse des Royal Reef zu hören. Dabei spielte die musikalische Untermalung nie laut, sondern stets so still und begleitend, dass man sich im Separee selbst beim Klang von aufwendigeren und pompösen Stücken wie "Krakensee" noch vom einen zum anderen Ende des Tisches im Flüsterton unterhalten konnte. Schwieg man dennoch für einige Minuten und lehnte sich entspannt zurück, alles andere ausblendend, so war die Klangvielfalt und die akustische Qualität trotzdem deutlich hörbarer als bei vielen laut aufgedrehten High Class Soundsystemen in Schiffen und Gleitern. Gerade im ruhigen mittleren Part des Stückes hörte Vares' bereits die herannahenden Schritte aus der Distanz, die nicht dem eleganten Klackern der Lackschuhe der Kellner ähnelten. Der Senator wusste augenblicklich, dass ihm eine unangekündigte wie in keinster Weise eingeplante Gesellschaft bevorstand, schließlich war es nicht das erste Mal, dass er in seinem privaten Separee von Gästen überrascht wurde, die so einflussreich und vermögend waren, um sich bei der Verwaltung des Hotels noch kurzfristig und mit schweren Geldmitteln einen Platz am marmornen Tisch zu sichern.


Seine Augen noch immer geschlossen, versuchte Vares' bis zuletzt den berühmten Übergang des mittleren Parts von "Krakensee" ins epische Finale mitzubekommen, doch war es eine ihm unvertraute und unbekannte Stimme, die die Kunst der Musik augenblicklich in Vergessenheit geraten ließ und sein Interesse weckte. Der beleibte und edel eingekleidete Politiker öffnete die Augen und erblickte einen grünhäutigen und reptiloiden Nichtmenschen, den er anhand des dreieckigen Kammes auf dessen Haupt sofort als Sluissi und damit den Senator von Sluis Van identifizierte; Luiss Nev, ein Politiker und Unternehmer, den er schon seit Längerem im Auge hatte.

"Ich habe nicht mit Eurem Erscheinen gerechnet, Senator Nev. Anderenfalls wäre es mir sicherlich möglich gewesen, Euch einen um einiges angemesseneren Empfang bereiten zu lassen. Ich hoffe, dass Ihr genug Verständnis aufbringen könnt, um meine Nachlässigkeit und die rüde Haltung meines Büros zu verzeihen. Bitte, setzt Euch und macht es Euch bequem."

Vares überspielte die Tatsache, dass Luiss Nev ohne irgendeine Ankündigung in sein Separee geplatzt ist, alleine mit seiner üblichen Höflichkeit. Somit nahm er einerseits sofort die Spannung aus der Situation, die normalerweise automatisch entstand, wenn sich jemand an den Esstisch eines anderen schlich und überraschte. Andererseits ließ er den Senator der Eriadu benachbarten Welt dadurch nicht im Glauben, ihn irgendwie kalt erwischt und schon zu Beginn des offenbar bevorstehenden Gesprächs die Oberhand zu haben. Genauso signalisierte er dem Gast dadurch, dass er ihn sofort erkannte und beim Namen begrüßte, dass er augenblicklich bereit war, ohne eine Vorstellungsrunde ins Gespräch zu kommen. Ohne seine sanften Augen vom Sluissi zu nehmen, erkannte er im Augenwinkel, wie dessen Leibwächter den Kopf durch die Samtvorhänge steckte. Vares nickte höflich lächelnd und ließ den anderen Senator geduldig seine Worte an Darch richten.

"Ihre Begleitung darf genauso gerne Platz nehmen, Senator Nev. Der Ausblick des Separee ist durch das nächtliche Lichtspektakel von Coral City um diese Zeit besonders magisch. Was für ein Gastgeber wäre ich nur, wenn ich Eurem Begleiter diese Aussicht verwehren würde?"

Nun machte Vares seinem Gegenüber ein weiteres Zugeständnis und streute durch seine Rhetorik und Mimik die mysteriöse und rätselhafte Aura aus, die so gut wie niemand zu durchblicken vermochte. Durch sein gesamtes Auftreten, Mimik und Gestik, Aura und Höflichkeit war es durchaus möglich, dass Senator Nev nun genauso verunsichert war, wie dieser es zuvor vom Senator Eriadus erwartet hätte, bevor er ihn überraschte. Doch auch Luiss Nev verstrahlte eine absolut sichere Fassade aus einem selbstbewussten Lächeln und einer großen Höflichkeit und so kam es dazu, dass dieser die Initiative ergriff und das erste politische Thema ansprach, das ihm offenbar am Herzen lag oder zumindest vorgab. Wie so viele andere Senatoren, fand er beglückwünschende Worte für Vares' Auftritt im Ausschuss bezüglich des C-Virus und mit einem sanften Lächeln und einer dezenten Handbewegung winkte der beleibte Eriadu ab.

"Ich bin nichts weiter als ein einfacher Diener der Republik und ihrer großen Werte, trotzdem danke ich Euch vielmals für Eure lobenden und anerkennenden Worte. Der heutige Tag und die Ergebnisse, die er mit sich bringt, sind ein erster Schritt in die richtige Richtung, doch sehe ich noch einen weiten Weg vor uns, um Coruscant von der Epidemie zu befreien und den Ursprung des C-Virus aufzuklären. Daher ziehe ich es vor, einen Erfolg erst dann zu feiern, wenn er auch tatsächlich ein solcher ist. Und selbst dann steht in den Sternen, ob zum Feiern genug Zeit ist."

Antwortete Vares seelenruhig und schenkte seinem Gegenüber Chimbakwein in einen der bereitstehenden Kelche. Die dunkelrote Flüssigkeit machte schon aufgrund des Geräuschs beim Eingießen in das edle Silber des Krugs einen teuren und exklusiven Eindruck. Und demnach, was Vares' Vögelchen ihm in der Vergangenheit gesungen hatten, gehören Exklusivität und Luxus zu den großen Vorlieben des Sluissi.

"Es verwundert mich nun doch, dass es erst am heutigen Abend zu einem Treffen zwischen Euch und meiner Wenigkeit kommen sollte, wo Eriadu und Sluis Van doch schon seit jeher eine so innige Freundschaft und Nähe zueinander verbindet. Verwundert wäre ich nicht, wenn Euer Erscheinen einen Grund hätte, der auf ebenjene Freundschaft und Nähe zurückführt."

Die beiden Senatoren stießen an, ehe Vares gespannt auf die Antwort von Luiss Nev wartete. In Wirklichkeit waren Eriadu und Sluis Van genauso sehr befreundet, wie sie wirtschaftlich zueinander in der Konkurrenz standen. Ein gesunder und wertvoller Wettbewerkt auf dem Markt der Rüstungsindustrie und wer wusste schon, ob die zahlreichen Probleme, die die Zeit so mit sich brachte, nicht dazu führen würde, künftig den gemeinsamen Interessen zu folgen...

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Der Senator versuchte seine Überraschung mit einer ebenso höflichen Floskeln zu überspielen, doch das konnte Luiss durchschauen. Er hatte Senator Mernarus offenbar doch kalt erwisch, sicherlich etwas was nicht so häufig passierte, soweit man den Gerüchten über den undurchsichtigen Mann von Eriadu glauben schenken konnte. Der Sluissi machte eine wegwerfende Handbewegung.

„Ach Iwo, werter Vares, ihr habt euch nicht vorzuwerfen. Und wie ihr seht, finde ich die Leute, die ich suche.“ Nach einer dramatischen Pause fügte er bedeutungsschwer hinzu: „Auf die eine oder andere Weise…“

Was Luiss dann doch ein wenig überraschte, war das sein Gegenüber Darch sobald er ihn erblickt hatte, prompt auch einen Platz an ihrem Tisch anbot. Die Überraschung ließ er sich jedoch nur einen kurzen Moment anmerken.


„Ein wahrhaft Großzügiges Angebot, doch Mein Leibwächter hat die Aufgabe dafür zu sorgen, dass nicht noch jemand anderes sich dazu entschließt, diesen Abend zu stören.“

Diese Worte kamen wie selbstverständlich über seine Lippen und sie entsprachen auch der Wahrheit. Luiss mochte es nicht, wenn er solch privat Unterredungen führte, gestört zu werden. Und Darch wusste das und würde nur den Butler zu ihnen vorlassen. Dennoch hielt Luiss inne und ließ seinen Blick ausladend in das Meer vor ihnen schweifen. Als Reptiloid konnte er diesem Anblick natürlich immer etwas abgewinnen. Es brauchte nicht viel dieser Anmutigen und doch zu gleich nicht zu aufdringlichen Schönheit Mon Calamaris bei Nacht und der Sluissi verstand, warum sich Varus gerne hierhin zurückzog. Dennoch ließ er sich nicht vollständig in den Bann des Schauspieles ziehen. Stattdessen galt es Politik zu machen. Somit war das Meer dazu verdonnert, eine Statistenrolle einzunehmen.

Er hatte hier einen Berufspolitiker gegenübersitzen. Jedoch schien es so, als würde Varus etwas plump vorgehen. Er umgab sich mit einer Aura des geheimnisvollen. Über seine Vergangenheit war wenig bekannt. Genauso betonte er, seine Intentionen, die rein der Demokratie und der Republik gelten würden. Und natürlich fehlte auch die beschworene Bescheidenheit nicht, wie sie jeder Senator in diesem Moment ausstrahlen würde. Es gab keinen Grund zu feiern, solange das C-Virus noch wütete. Nach Luiss Meinung könnte es ruhig noch einige Zeit wüten. Er konnte förmlich Geld drucken, mit diesem Virus. Auf der einen Seite konnte er allerlei Equipment verkaufen, auf der anderen Seite war das Bedürfnis so manchen Bürgers nach erhöhter persönlicher Sicherheit deutlich gestiegen. Und so gingen die Verkäufe persönlicher Waffen nach oben. Sowohl legal als auch illegal. Und die Immobilienpreise auf Coruscant waren stellenweise ins Bodenlose gestürzt, nachdem die Sektoren mit dem C-Virus infiziert worden waren. Und natürlich hatte er in allen drei Feldern seine Finger im Spiel.

„Selbstverständlich, Senator. Doch sollten wir nicht jeden noch so kleinen Erfolg gegen die Mühlen der Bürokratie feiern? Schließlich ist dies immer ein Sieg der Vernunft.“

Natürlich war Luiss für den Abbau bürokratischer Schranken und eine generelle Verschlankung des Republikanischen Staatsapparates. Natürlich an den richtigen Stellen und aus den völlig falschen Gründen.


„Ich kann jedoch auch nicht sagen, dass ich den C-Virus nicht auch als Chance für Großes sehe.“


Es war nur eine Vage Andeutung. Luiss wollte sehen, wie Senator Mernarus darauf reagieren würde und in welche Richtung er denken würde. Schließlich konnte so ein einfacher Satz auf so viele verschiedene Wege interpretiert werden.

Währenddessen hatte Varus ihm ebenfalls einen Kelch des Edlen Weines eingeschenkt, den er selbst genoss.

Luiss nahm ihn dankbar an und nippte prüfend an dem Getränk, während der Senator weitersprach. Er spülte den kleinen Schluck durch seinen Mund, damit er sein vollstes Aroma entfalten konnte. Nicht lange und sein geschulter Gaumen erkannte, um welch edlen Tropfen es sich handelte.

„Oh ein Chimbak, sehr edel. Ich hatte schon viel zu lange keinen mehr.“ Er seufzte leicht. Irgendwie kam er nicht mehr so sehr zu einem ausschweifenden Leben wie er es sonst gepflegt hatte. Dies hieß zwar nicht, dass er keinen Luxus mehr genoss, aber die Zeit für so etwas Ausschweifendes wie einen ganzen Abend in einem Restaurant, sowas fehlte ihm doch immer wieder.

„Zweifellos, eine enge Zusammenarbeit liegt im Interesse unser beider Systeme, ebenso wie sie auch den gesamten Sektor weiterbringen kann. Gegen eine gemeinsame Allianz der beiden stärksten System des Sluis-Van-Supersektors gibt es wenig entgegen zu setzen.“


Natürlich war klar, dass Sluis Van und damit er als Senator des Planeten deutlich mehr von so einer Allianz profitieren würde. Aber es würde sicher nicht zum Schaden von Eriadu sein, sich so dicht an die wirtschaftliche Macht des wichtigsten Planeten des Sektors anzugliedern. Schließlich profitierte Bpfassh auch von den Investitionen, die die Nev Corporation vor Ort dort getätigt hatte und die dem Planeten einen wirtschaftlichen Aufschwung bescherten.


„Aber ihr habt selbstverständlich Recht, dass ich es aufs sträflichste schleifen ließ, euch bereits früher einen Besuch abzustatten. Verzeiht diesen Faux-Pas meinerseits, werter Vares, und lasst ihn mich zumindest ansatzweise wieder gut machen, in dem dieser Abend heute auf meine Kosten geht.“


Natürlich duzte er den Senator bewusst ungefragt mit dem Vornamen. Luiss fühlte sich ihm überlegen. Und solange Vares Mernarus sich dessen bewusst war, würden die beiden sicher gut miteinander auskommen.



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Luiss Nev schien sich nicht sonderlich vom Großteil seiner Kollegen im Senat zu unterscheiden. Er trug gekonnt eine Fassade der Überlegenheit auf und fing sogar an, Vares bei seinem Vornamen zu nennen. Dabei lächelte er durchgehend, beinahe so, als würde ihn die Situation amüsieren. Während Vares stets den eleganten Weg pflegte, sich seinem gegenüber anzunähern und immer höflich und dem Schein nach auf Augenhöhe zu sein, wählten Leute wie Senator Nev eine eher plumpe und hässliche Methode und versuchten, so dick mit Selbstbewusstsein und Sicherheit aufzutragen, dass es schon wieder offensichtlich war, dass sie damit irgendetwas zu überspielen versuchten. Schließlich war es der Sluissi, der den Weg zum Senator Eriadus suchte und nicht umgekehrt. Und doch trat er auf, als wäre er der Herr der Lage und in irgendeiner Art und Weise über Vares gestellt. Dieses unverfrorene Auftreten entlockte Vares sogar ein wenig Respekt, dessen kleine Vögelchen ihm schon so einiges über den Nichtmenschen gezwitschert haben, was er ohne große Probleme gegen ihn hätte verwenden können, um schon jetzt klar zumachen, dass er der Herr der Lage war und sonst niemand. Der beleibte Politiker entschied sich jedoch für den friedlichen Weg, schließlich war Luiss Nev ein potentieller Verbündeter mit großer Nähe zu Eriadu. Also hörte Vares seinem Gegenüber genau zu und lächelte sanft, sogar, als dieser meinte, dass der C-Virus womöglich eine Chance sei. Hier wurde Vares besonders hellhörig, da der Sluissi endlich sein arrogantes Gehabe beiseite schob und zur Sache kam, auch wenn seine Aussage recht vielseitig zu deuten war, nicht sonderlich schwer jedoch für einen Mann von Vares' Schlag. Er wusste, dass Sluis Van genauso in der Bredouille steckte, wie Eriadu und die Einnahmen der Rüstungskonzerne während des Frieden immer weiter sackten. Nachdem die beiden Senatoren angestoßen und Luiss ausschweifende Worte über die Qualität des Weins verloren hatte, kam er zum Punkt und schlug unterschwellig eine Allianz zwischen den beiden Welten vor. Amüsiert schmunzelnd nickte Vares und stellte den Kelch auf dem Tisch ab, um sich bequem in das samte Polster seines Stuhls zurückzulehnen.

"Ihr vermögt es mich zu überraschen, wie sonst kaum jemand unserer Kollegen im Senat, Senator Nev. Euer bei vielen Kollegen doch eher zweifelhafter Ruf ist wohl doch nur ein Auswuchs des Neids und der Missgunst, wie mir scheint. Euer Angebot halte ich in allen Ehren, werter Kollege, doch habe ich schon längst gezahlt. Die Kosten unseres Abendessens gehen auf mich, seht es also als Entschädigung für die unvorteilhafte Haltung meines Büros. Außerdem liegt die Schuld unseres Versäumnisses genauso auf meiner Seite, wie auf der Euren.

Man hätte es als kleinen Seitenhieb verstehen können, den für sein früheres Partyleben und seinen luxuriösen Lebensstil bekannten Politiker und Unternehmer auf seinen Ruf bei vielen Senatoren anzusprechen, die seinem Auftreten nicht viel abgewinnen konnten. Vares schaffte es aber, den kleinen Seitenhieb so unverfänglich zu verpacken, dass man darin keinen Angriff sah. Viel mehr nur ein weiteres Lob auf seinen Kollegen. Nun lehnte sich Vares ein Stück weit vor und musterte den Senator.

"Mich interessiert dennoch brennend, was Ihr vorhin noch mit Eurer Anspielung bezüglich des C-Virus eigentlich ausdrücken wolltet. Schließlich zwitschern mir meine Vögelchen von einem immer größer werdenden Druck auf die Werften und Rüstungsfabriken Sluis Van's, womit es Euch genauso erginge, wie der Welt, die ich im Senat repräsentiere."

Vares wartete noch einen Moment und las die Reaktion aus dem Gesicht des Nichtmenschen ab, ehe er einen Schritt weiterging.

"Mir ist natürlich vollkommen klar, dass der Frieden für manche Geschäftsmänner die ein oder andere Möglichkeit birgt, von fortan mit zwei und nicht bloß einer Partei Handel mit Rüstungsgütern zu betreiben. Allerdings bedeute das aus Sicht des Staates Hochverrat, eine ganz und gar unschöne Sache."

Nun wurde es äußerst interessant. Vares hatte nämlich von seinen zahlreichen Wirtschaftsspionen von gewissen Aktivitäten gehört, mit denen auch Luiss' Name in Verbindung stand. Er hatte nicht vor, seinem Gegenüber zu drohen, sondern ihm nur auf erneut unterschwellige Weise zu erklären, dass er über so ziemlich alles Bescheid wusste. Denn einzig und allein Wissen war Vares' große Macht.

"Ich spreche lediglich aus meiner Sicht, wenn ich sage, dass ich den Friedensvertrag von Umbara für einen gewaltigen Fehler halte, der dem Imperium nur Zeit verschafft, sich neu aufzustellen, während die Aufträge der republikanischen Rüstungsindustrie, Eriadu und Sluis Van allen voran, einbrechen und monatlich ein neues Tief erreichen. Mein werter Kollege, ich sorge mich um unsere Republik und würde es sehr begrüßen, in dieser Sache einen Verbündeten mit der Weisheit und dem Einfluss zu gewinnen, wie nur Ihr sie besitzt."


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Vares Mernarus war ganz offensichtlich auch ein Mann, der gerne die Oberhand über die Gespräche behielt. Eine Eigenschaft wie sie auch Luiss zu eigen war, was ihrer beider Gespräch natürlich nicht einfach gestaltete. Luiss versuchte die ganze Zeit Schwachpunkte in der Mimik seines Gegenübers auszumachen, ebenso, wie dieser es sicherlich bei ihm versuchte. Auch galt es in den wohlüberlegten Worten den tieferen Sinn und die Andeutungen heraus zu hören.

„Ich glaube kaum, dass es mir gelungen ist einen Vares Mernarus zu beeindrucken.“

Luiss zuckte mit den Schultern.

„Seit ich hier bin tue ich nichts, um meinen Ruf in irgendeiner Weise zu beeinflussen. Stattdessen habe ich ein eigenes Unternehmen gegründet und es zu einer wahren Goldgrube gemacht.“

Es war genau das was den Sluissi von anderen Senatoren unterschied. Dieser Tatendrang. Irgendwie schaffte er es, überall seine Finger im Spiel zu haben oder zumindest nicht unwissend zu sein. Auf die Tatsache, dass der Senator schon bezahlt hatte, ging er nicht weiter ein. Luiss war sich sicher, dass der abend länger werden würde und er hatte Darch angewiesen, für alles Weitere die Kosten zu übernehmen und sich darum zu kümmern das sie stets derselbe Kellner bediente.

Hätten Sluissi Augenbrauen, so hätte man nun beobachten können, wie Luiss eine fragend nach oben erhob, so jedoch blieb sein Gesicht ohne wirkliche Regung ob der Frage nach dem C-Virus.

„Nun, ein Teil der Wahrheit ist, dass ich mit meiner Firma so viele kleine Waffen an private Leute verkaufe wie vermutlich lange nicht mehr und natürlich werden auch jede Menge anderer Utensilien in erhöhtem Maße benötigt.“

Nun kam klar der Geschäftsmann aus dem Sluissi heraus.

„Ich kann euch nur dazu raten, jetzt in Coruscant zu investieren. Mit dem richtigen Riecher kann man so billig an Grundstücke kommen und diese dann in Elektrum aufwiegen lassen, sobald die Seuche wieder vorbei ist.“

Geduld. Geduld war alles, was es bei solchen Geschäften benötigte. Man musste nur abwarten. Luiss war bewusst, dass dieser Virus sicher irgendwann gebannt sein würde und dann würde sich Coruscant wieder erheben und mit diesem Aufschwung stiegen natürlich auch die Preise wieder. Aber das war tatsächlich nur ein kleiner Nebenschauplatz seiner Pläne.

Während Vares weiterredete, nutzte Luiss die Pause, um einen weiteren Schluck des köstlichen Weines zu nehmen. Er sollte sich definitiv wieder öfter mit Geschäftspartnern zu solch fulminanten Essen treffen!

„Nun, da die REC ein teilstaatliches Unternehmen ist, fällt diese Überlegung für Sluis Van natürlich weg. Außerdem ist Republic Engineering dadurch oft bevorzugt bei der Auftragsvergabe.“

Luiss lächelte vielsagend.

„In der Tata wäre es Hochverrat, wenn ein solches Unternehmen dabei erwischt wird, Waffen an den Feind zu liefern.“

Das die Aufträge für Sluis Van zurückgingen war nur logisch, aber dagegen konnte selbst er als Senator nur wenig tun, was ihm daher natürlich auch nur bedingt Unsympathien in seiner Heimat einbrachte. Den Rest übernahm die lokale Propaganda.

Nun also kam das Große Finale der Rede seines Gegenübers. Und natürlich sprach er über seine Abneigung gegen den Friedensvertrag. Im Grunde war es eine Befürchtung, wie sie im konservativen Lager in der gesamten Republik vorherrschend war: Warum jetzt dem Imperium Zeit geben, sich wieder zu ordnen, statt nun zum finalen Schlag auszuholen. Und zu einer gewissen Weise gab Luiss Vares hier recht. Aber eben nicht in allen Punkten. Ihn interessierte der Vertrag nur wenig. Zwar wurden nicht viele Schiffe wie früher gebaut, aber dennoch wurde die Rüstung nicht komplett eingestellt. Luiss musste lächelnd mit dem Kopf schütteln.


„Verehrter Vares, ihr enttäuscht mich jetzt doch ein wenig. Einem Mann, der einen solchen Ruf auf sich gibt, wie ihr, traue ich doch ein wenig mehr Subtilität zu. Ich habe momentan keinen Grund, mich so offen gegen den Vertrag zu positionieren. Der Handel läuft prächtig und wie bereits erwähnt, kommt der REC eine erhöhte Stellung als teilweise staatliches Unternehmen zu. Und die Rüstung endet ja auch nicht komplett.“


Er machte eine kurze Pause.

„Aber ich verstehe, dass dies einer der Gründe ist, die auch zu einer engeren Anlehnung an Sluis Van bewogen haben. Ich für meinen Teil verstehe es sehr gut, auch weiterhin meine Geschäfte führen zu können.“

Nun war seine Stimme zuckersüß geworden, fast so als wolle er den Senator mit seinen Worten Honig ums Maul schmieren, obwohl ja eigentlich das Gegenteil der Fall war.

„Ich verfüge über ein großes und wohlgepflegtes Netz an Kontakten in der gesamten Galaxis und dies kann Eriadu und euch bei einer gegenseitigen Partnerschaft nur zum Vorteil gereichen.“

Luiss erhob seinen Kelch und prostete Vares freundlich zu. Ohne Eile nahm er einen Schluck des Chimbak-Weines, ließ den edlen Tropfen über seinen Gaumen und in die letzten Ecken seines Mundes spielen und stellte danach mit großer Geste den Krug wieder auf den Tisch, bevor er wieder mit dem Reden begann.

„Versteht mich nicht falsch, Senator Mernarus. Ihr mögt glauben, dass ihr alles über mich durch eure Spitzel wisst. Und vielleicht mag das auch stimmen. Aber erliegt nicht dem Trugschluss, dass ihr mich dadurch einschätzen oder gar kontrollieren könnt.“

Luiss machte einen Pause, beugte sich etwas vor und fixierte den Senator mit seinen Großen, Lidlosen, schwarzen Augen.

„Informationen sind eine Sache der Medaille, Senator, aber sie sind nicht alles. Ich glaube, wir beide können von einer Zusammenarbeit nur profitieren. Sonst hätte ich mir überhaupt nicht die Mühe gemacht, euch jemals aufzusuchen.“

Sicher, Luiss wusste nicht so viel über den Senator, wie dieser über ihn. Aber wenn das Vares einziger Vorteil war, schien ihm das doch etwas schwach. Selbst wenn er über seine Kontakte zur Black Sun wusste, was gelinde gesagt unmöglich war ohne einen wirklich extremen Aufwand zu betreiben, so sollte ihm das als Warnung dienen, den Sluissi nicht zu unterschätzen. Luiss machte eine wegwerfende Geste.

„Wie könnte denn eurer Meinung nach eine Zusammenarbeit zwischen uns beiden ausgestaltet werden, Senator, mal abgesehen von der Zusammenarbeit unserer beiden Welten?“

Luiss Miene war nun wieder deutlich freundlicher, wenn man sie überhaupt deuten konnte, da er als Reptiloid natürlich über die gleiche weiche Haut und entsprechende Muskeln im Gesicht verfügte. Es war sicher nicht seine Glanzvollste tat, sich so gehen zu lassen, aber eines war eben zum anderen gekommen. Natürlich wusste er auch das ein oder andere Über Vares und sicherlich nicht nur Dinge, die sowieso öffentlich bekannt waren. Ja dieses Wissen war ohnehin der Hauptgrund, wieso er ihn nun aufgesucht hatte. Er brauchte keine Verbündeten im Senat, er brauchte Verbündete, deren Bündnis und Nutzen darüber hinaus reichten.



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Am Ende ist es mir wohl doch etwas mit dem guten Luiss durchgegangen :D Aber hoffentlich nimmt Varus es nicht zum Anstoß, zu gehen^^
 
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Wäre es nicht um seine stets sichere Fassade aus einem höflichen Lächeln gewesen, so hätte sich allmählich ein zufriedenes Grinsen auf das Gesicht des beleibten Senators geschlichen. Luiss war ähnlich gestrickt wie er, sie unterschieden sich einzig und allein in ihrer Motivation und ihrem Auftreten. Die beiden waren sowohl Politiker als auch Unternhmer und benutzten beide ihre politische Macht, um auf die Wirtschaft Einfluss zu nehmen. Vares Motivation war eher Macht und Einfluss und trat undurchsichtig auf, während der Sluissi mehr dem Geld zugeneigt schien und einen luxuriösen und extrovertierten Lebensstil pflegte. Doch in ihren Wegen waren sie nahezu identisch, da sie beide ein gefährliches Doppelspiel spielten und beide vom gemeinen Volk geteert und gefedert durch die Straßen getrieben worden wären, wenn irgendetwas von diesem Doppelspiel an die Außenwelt drang. Vares sah in einer Zusammenarbeit mit diesem gerissenen Wesen ein großes Potential, allerdings wusste er nun, dass Nev nicht weit genug dachte. Für ihn waren seine Profite auf Coruscant wichtiger als der politische Zündstoff, der sich durch das C-Virus bot und dazu genügte, um den Konflikt zwischen Imperium und Republik wieder anzuheizen.
Der Eriadu machte eine künstlich enttäuschte Miene und verfolgte, wie das cholerische Temperament des Nichtmenschen immer mehr mit ihm durch ging. Das Grinsen des mysteriösen Politikers wäre nun noch größer geworden, da sein Gegenüber seine eigenen Schwächen auf dem Silbertablett servierte und offen zur Schau stellte, wie viel Unsicherheit sich unter seiner Fassade tatsächlich verborg. Ein Mann, der sich durch solche kleine Spitzen bereits aus der Reserve locken ließ, war leicht zu kontrollieren. Hier lag Senator Nev grundlegend falsch, doch hatte Vares keinerlei Grund, diesen Fakt anzusprechen. Sollte Luiss doch weiter Fehler begehen, die Vares nur nutzten.

"Ihr versteht mich offenbar ganz und gar falsch, Senator Nev. Ich verfüge über keine Spitzel, sondern lediglich kleine Vögelchen, deren Gesang sich in vielerlei Richtungen deuten lässt. Ich weiß nicht viel über Euch, nur das, was sich auf Eriadu, Sluis Van und Mon Calamari ohnehin schon herum spricht. Und das ist vor allem, dass die Lobby der großen Rüstungskonzerne allmählich die Geduld verliert und daran liegt nicht nur meine Position als Senator, sondern auch Eure. Ihr könnt die Zeit gerne weiterhin nutzen, um auf Coruscant Profit zu machen, niemand würde es Euch verübeln, am wenigsten noch ich. Trotzdem lege ich Euch ans Herz, einen Schritt weiter zu denken und die zahlreichen Möglichkeiten zu sehen, die ein frisch entfachter Konflikt mit einem gestärkten Imperium uns liefert."

Auch der Senator hatte sich nun vorgebeugt, um sein Gegenüber zu mustern und eigentlich widerstrebte es ihm, solcherlei Vorträge über simple Tatsachen zu halten. Entweder verstanden seine Verbündeten aus eigenem Antrieb die Dringlichkeiten der Zeit, oder die Mühe war ohnehin vergeblich, ihnen alles Stück für Stück zu erläutern. Profitgier, wie Nev von ihr besessen war, war in einem gesunden Maß gesund, doch nicht wenn es sich zu einer krampfhaften Krankheit entwickelte.

"Seht; alles was ich wissen muss ist, dass die Rüstungsindustrien unserer beiden Welten im Moment praktisch Brach legen und sowohl Ihr, als auch meine Wenigkeit vom Einfluss und der Macht der Rüstungslobby leben. Verlieren wir unsere politische Macht, verlieren wir die Möglichkeit, in der intergalaktischen Politik die Fäden zu ziehen, die uns unsere Geschäfte erst ermöglichen. Handelt nach Eurer Vernunft und helft mir, den Konflikt zwischen Republik und Imperium wieder anzuheizen und ich verspreche Euch, dass wir beide davon im erhöhten Maße profitieren werden. Ihr werdet nicht nur an Privatleute auf Corscant verkaufen, sondern in der gesamten Neuen Republik, wenn das Volk vor der neuen Macht des imperialen Militärs erzittert und sich vorsorgen möchte."

Der einzige Weg, ein gieriges Wesen zu überzeugen, lag darin, ihm noch größere Gewinne zu eröffnen. Und genau das war Vares' Plan, jetzt wo er wusste, wie Nev tickte.

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Luiss räusperte sich kurz. So einen Ausbruch hatte er nicht geplant, aber im Endeffekt schien es Senator Mernarus nicht im mindesten zu stören. Bei seinen nächsten Worten blieb dem Sluissi nichts weiteres übrig, als bei einem animalischen Grinsen seine Zähne zu blecken. Natürlich, Vögelchen, sollte er sie denn so nennen wie er wollte, im Endeffekt änderte es nichts. Aber dann sollte der Senator doch eigentlich wissen, dass Luiss nicht nur ein politischer Vertreter der Rüstungslobby war, sondern ein Teil und zwar einer, dessen Einfluss immer weiter wuchs. Offenbar schien Vares also die falschen Schlüsse aus den richtigen Informationen zu ziehen.


Das sein Gegenüber, was die Situation der Rüstungskonzerne betraf, zumindest für Sluis Van überdramatisierte, war dabei doch etwas nervig. Luiss hatte ihm gerade erklärt, dass die REC immer noch Aufträge erhielt, da sie bevorzugt wurde. Aber er wollte nicht noch einmal sich in diesem Detail verlieren. Im Endeffekt sagte Vares nichts Falsches, wenn er mehr Profit und mehr Geld in Aussicht stellte. Doch Geld war für ihn nicht alles. Er hatte schon jetzt genug Geld um sich alles zu gönnen, was er wollte. Nein ihn Interessierte Macht. Keine politische Macht, denn die war vergänglich, auch wenn sie Türen öffnete. Sondern wirkliche Macht. Die Macht, dass Menschen vor seinem Namen erzitterten. Das erreichte man nicht mit einer Rede im Ausschuss. Da gehörte mehr dazu. Keineswegs jedoch war Luiss den Ideen seines Gegenüber abgeneigt, er würde sich nur kaum einer solchen Blöße hingeben und in dieser heiklen Zeit offen gegen den Vertrag zu agieren.

Luiss machte eine wegwerfende, herrische Geste.


„Profit interessiert mich nicht, Senator Mernarus. Ich mache mit oder ohne Frieden Profit, bei dem einen mehr bei dem anderen weniger, aber arm wird jemand wie ich nie. Wenn die Zeit gegeben ist, werde ich gegen den Vertrag agieren. Aber nicht so offen wie ihr das tut. Es scheint mir noch nicht an der Zeit, offen im Parlament dagegen zu agieren, dazu ist der Frieden noch zu jung und das Volk atmet gerade erst auf. Ihr müsst mir auch keine Vorträge über Vor- und Nachteile halten, darüber bin ich mir durchaus im Klaren. Und ihr solltet euch auch bewusst sein, dass ihr euch hier auf äußerst gefährliches Terrain begebt: Eine erdrückende Mehrheit befürwortet den Vertrag von Umbara und eine Verstrickung des Imperiums in die Verbreitung des C-Virus ist noch immer nicht mehr als ein Gerücht.“

Der Sluissi machte eine kurze Pause und ein Lächeln umspielte seine Lippen.


„Ihr solltet euch ebenso wie ich im Hintergrund halten. Es wird der Moment kommen, an dem die Gegner sich zeigen werden, aber er ist noch in weiter Ferne. Stattdessen rate ich euch, für eure Rüstungsindustrie neue Märkte zu erschließen. Überlasst anderen die niederen Tätigkeiten und streut weiter Gerüchte, darüber dass das Imperium hinter dem Virus steckt, dass sie ihre Rüstung hochfahren und dergleichen andere. Lasst andere für euch die Arbeit erledigen, sodass ihr nur ernten müsst.“


Er hob seinen Kelch und prostete in die Richtung von Vares.

„Ich kenne auch noch andere Wege, in der intergalaktischen Politik Fäden zu ziehen, Vares, und diese könnten auch für euch, neue, vorher unmöglich gangbare Wege für euch eröffnen.“

Sein Gesichtsausdruck wurde so undeutlich und vielsagend, wie es der eines Sluissi nur sein konnte.

„Wie ich schon sagte, glaube ich: Ich habe vielseitige Interessen und sowohl die Politik als auch die Wirtschaft sind nur ein Teil davon.“

Nun trank er einen großen Schluck aus dem Kelch, sodass er diesen augenscheinlich fast geleert haben musste, bevor er ihn fast beiläufig wieder abstellte und seine lange grünen Finger denn vor seiner Brust ineinander verschränkte.

„Ich bin trotz allem neugierig. Wie sieht euer Plan aus, den Krieg wieder aufflammen zu lassen? Es kann wohl kaum euer Plan sein, dass die Republik den Vertrag von ihrer Seite aus aufkündigt? Das würde nur zu einer Kriegsmüdigkeit in der Bevölkerung führen und das Imperium würde nunmehr nicht mehr in die Rolle des Verteidigers gedrängt werden?“

Der Sluissi schien mehr laut zu denken, bevor er ungläubig den Kopf schüttelte.


„Das wäre wohl kaum auch nur ansatzweise ein Plan, der euch gerecht werden würde. Wie schon gesagt, rate ich dazu, sich bedeckt zu halten. Fürs Erste gibt es genug Felder, in denen man sich als so versierter Mann, wie ihr einer seid, auch sehr gut betätigen kann. Habt ihr schon einmal von Serenno gehört?“



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Mon Calamari - Fischbeins Schlemmerbude - Turima, Rrooow und Satrek

Etwas amüsiert schloss Satrek, dass die Aktion mit der Sahne langfristig gesehen doch zum Erfolg geführt hatte. Erst recht nachdem Turima ihre Senatskollegin darauf hingewiesen hatte, dass sie die ausstehende Zutat auch direkt hätte ordern können, fragte sich der Rat welche Randbedingungen er selbst oder die Hapanerin in diesem Moment als gegeben annahmen. Dass es sie gab stand außer Zweifel - so wie bei Rrooow das direkte Bestellen rettender Nahrungsmittelbestandteile.

Ich denke Freizügigkeit und alles was direkt oder indirekt damit zusammenhängt wäre ein faszinierendes wie abendfüllendes Thema,

kommentierte der Rat schließlich die Äußerungen der beiden Frauen zu dem Thema.

Es würde mich nicht wundern, wenn man daran gut kulturelle Differenzen erkennen und verstehen könnte. Gewisse Dinge - so wie das Tragen von Kleidung zur Verhüllung anstelle von Temperatur oder Schutz - lassen wahrscheinlich Schlüsse über die Kultur der Träger - oder Nicht-Träger - zu. Aber wahrscheinlich führt das ganze am Ende doch zu nichts.

Er legte das Besteck, dass er mehr oder weniger aus Gewohnheit noch in Händen gehalten hatte, neben seinen Teller.

Also fast eine Analogie für den Senat selbst, nicht wahr?

meinte er grinsend in Richtung der beiden Senatorinnen, während eine Bedienung abräumte und ihn fragte, ob das Essen geschmeckt hatte. Der dunkelhäutige Mann bestätigte das, und als sie wieder unter sich waren sagte er,

Ich denke die Unterstellung, seine Nachtische könnten irgendetwas verwässern wäre eine weitaus größere Beleidigung als das Bestellen von Sahne, aber ich denke wir können uns darauf einigen, dass wir heute nicht mehr verhungern werden.

Der Rat wollte es den anderen beiden überlassen das Essen zu beenden. Er wusste weder ob sie heute noch andere Termine oder Besprechungen hatten, noch ob seine Frau plante ihn noch viel länger mit ihrer Anwesenheit zu beehren. Hatte er sich von dem Abendessen nicht etwas Intimität erhofft, zumindest auf verbaler Ebene? Da hatte Turima ihm auf jeden Fall einen Strich auf das Rechnungspad gemacht. Also war es wohl bessrr nicht mit mehr zu rechnen, schließlich hatte sie ihre Entscheidung getroffen, was ihr wichtiger war.

Mon Calamari - Fischbeins Schlemmerbude - Turima, Rrooow und Satrek
 
Mon Calamari – Coral City – Fischbeins Schlemmerstube – Separée – Satrek, Rrooow und Turima


Auf Rrooows verunsicherte Rückfrage bezüglich des Bestellens von Extrazutaten konnte die Hapanerin sie beruhigen. Sie deutete mit einer Hand in Richtung des restlichen Restraurants, wo bestimmt nur die Hälfte - wenn überhaupt - der Anwesenden Mon Calamari oder Quarren waren.


"Seit Mon Calamari die Zentralwelt der Republik geworden ist gibt es hier so viele Außenweltler, sprich Wesen, die nicht so mit der hiesigen Küche bekannt sind bzw. ihre eigenen Geschmacksvorstellungen haben. Köche wie in Fischbeins Schlemmerstube sind daran gewöhnt das eine oder andere etwas anzupassen. Besonders in Coral City mit dem Senat ist trotz der Millionen Bewohner der Anteil anderer Spezies so hoch, so dass Sie sich hier diesbezüglich gar nichts denken brauchen. In kleineren Städten oder gar Unterwasserstädten, die oft nur ein paar Tausend Bewohner haben, müssen Sie auf solche Dinge wesentlich stärker achten. Außerdem... kenne ich dieses Restaurant schon seit längerem",


fügte sie mit einem leichten Grinsen hinzu.


"Und was das angeschnittene Thema Freizügigkeit betrifft, lassen wir die Roben lieber so wie sie sind. Der Senat ist eher von älteren, häufig sitzenden Wesen bevölkert. Sie, meine liebe Rrooow sind da schon eher die Ausnahme. Also glauben Sie mir, von den meisten der Senatoren wollen Sie gar nicht mehr sehen!"


Die Hapanerin erschauderte allein bei dem Gedanken daran, so manchen beleibteren Senator in knapper Bekleidung sehen zu müssen. Dazu hatte sie auch gerade ein ekliges Kopfkino, welches sie umgehend versuchte gedanklich bei Seite zu schieben. Dies erwies sich allerdings als etwas schwieriger als gedacht. Daher war sie dankbar, als Satrek ebenfalls keinen Nachtisch wollte.


"Dem stimme ich zu, es war hervorragend und für mich gerade angenehm zu essen. Da es zudem eh schon spät ist würde ich vorschlagen, das Essen dann zu beenden. Es war überaus angenehm mit Ihnen, Senatorin."


Dabei nickte sie der schwarzweißen Togorianerin freundlich zu.


"Ich werde sehen was ich bezüglich eines permanenten Sitzes im Jediausschuss für Sie tun kann",


versicherte sie ihr nochmal und winkte dann einer Kellnerin, die sich gerade in ihrer Nähe befand. Diese Quarren bestätigte nickend und machte sich nach kurzem Nachfragen auf die Rechnungen zu bringen. Die Summe, die die Hapanerin zu bezahlen hatte war ihrem Empfinden nach ziemlich harmlos, so dass sie ein großzügiges Trinkgeld gab. Danach wandte sie sich leise an den dunkelhäutigen Jedirat, da sie ja ihr Abendessen zu zweit kurzerhand mit Rrooow um eine Person erweitert hatte.


"Du bist übrigens gerne eingeladen auf ein paar Takte in meine Wohnung zu kommen, Satrek."


Danach erhob sie sich, verabschiedete sich nochmal und ging dann nach draußen. Dabei sammelte sie ihre Leibwächter wieder auf und setzte sich dann in ein Speedertaxi, welches ihre Leibwächer umgehend herbeordert hatten. Dort wartete sie allerdings noch ein paar Minuten für den Fall, dass der Jedirat ihr umgehend folgte.



Mon Calamari – Coral City – Vor Fischbeins Schlemmerstube – Speedertaxi – Turima
 
Mon Calamari – Coral City – Fischbeins Schlemmerstube – Separée – Satrek, Turima und Rrooow

Scheinbar wäre es wohl doch kein so großes Problem gewesen, Sahne für das Fischgulasch zu bekommen. Andererseits konnte es gut sein, dass für eine Senatorin Belandri andere Regeln galten, als wenn da Rrooow, eine gefühlte Niemand ankam. Außerdem war die Hapanerin Stammkundin, das durfte man nicht außer Acht lassen. In diesen vornehmen Läden wusste man nie – obwohl Fischbeins Schlemmerstube sicherlich kein klassischer Nobelschuppen war. Mit den Studentencantinas auf Rudrig war er jedenfalls nicht zu vergleichen, und insofern war sich das Miez auch etwas unsicher.

Das Thema Freizügigkeit war für die Togorianerin freilich weniger spannend als es für Satrek zu sein schien. Wesen ohne Pelz brauchten einen entsprechenden Ersatz, um nicht zu frieren und um etwas zu haben, worin Ungeziefer sich festsetzen konnte. Gut, letzteres eher weniger. Wesen mit Pelz brauchten Kleidung, um auf von pelzlosen Wesen dominierten Welten nicht komisch angesehen zu werden. Viel mehr fiel Rrooow nicht mehr zu dem Thema ein, von daher war es besser, dass Belandri das Thema für beendet erklärte. Gerade auf das Bild zum Beispiel eines Senator Mernarus ohne Robe hätte sie gerne verzichtet gehabt. Wobei sie kein wirkliches Bild davon hatte, da sie noch nie einen Menschen nackt gesehen hatte. So warm war es weder in den Hörsälen, noch den Cafes die sie besucht hatte, jemals gewesen.

Zum Glück waren ihre beiden Gesprächspartner nicht auf Nachtisch eingestellt. Es wäre für Rrooow eine ziemliche Folter gewesen, aus Kostengründen darauf zu verzichten, um anschließend dem Rat und der Senatorin mit knurrendem Magen beim Essen der anscheinend köstlichen Nachtische zuzusehen. Damit ging das Essen auch zu Ende und Belandri versprach, sich im Bezug auf den Jediausschuss für die Katzenartige einzusetzen.


»Man issst hier in der Tat ganzz aussgezzeichhnet. Ess hat michh ssehr geffreut, ssich einmal sso zzwangloss außzerhalb dess Ssenats unterhalten und einander bessser kennenlernen zu können. Oder überhaupt ersst einmal. Mit einem Jedirat zu sspeissen war mir eine besondere Ffreude. Euchh ichh ffür Eure Bemühungen, michh an den Jediausssschhusss heranzzufführen, Ssenatorin Belandri. Die heutige SSitzzung war überauss sspannend zzu vverffolgen,«


Betonte sie. Anschließend verabschiedete man sich voneinander und ging getrennte Wege, Rrooow zumindest. Auf dem Heimweg schickte sie Jayne um eine Portion fritierten Fischs mit Knollensticks und viel Mayonaise, aber ohne Essig – schließlich hatte sie noch Hunger, aber kaum mehr Budget.


* * * * *

Die nächsten Tage verliefen arbeitssam wie aufschlussreich. Nach wie vor gab es nur wenig, das sie wirklich delegieren konnte. Die Nachrichten um Lantillies verfolgte sie aufmerksam. Der Piratenüberfall dort war sicherlich kein Ruhmesblatt gewesen. Eine Peinlichkeit für die dortigen Streitkräfte (und infolgedessen dem zuständigen Minister) wuchs zu einer veritablen Regierungskrise heran, nicht dass die Togorianerin damit ein großes Problem hatte. Sie sah vielmehr die Chancen, dass eine mögliche neue Regierung nach einem Machtwechsel eher einem Republiksbeitritt zugeneigt als die alte, oder sich zumindest wieder mehr der Phobium-Allianz zuwandte. Es wäre eine interessante Aufgabe, Lantillies im Senat zu vertreten. Als aufgeschlossene, pluralistische Welt hätten diese wohl vergleichsweise wenig Problem mit einer Togorianerin als Abgesandten. Für Rrooow persönlich hätte es zudem den ganz konkreten Vorteil, sich nicht mehr wegen jeden Credit mit ihrer Mutter streiten zu müssen – die Budgetierung von Senatoren war auf Lantillies sicher besser, wahrscheinlich selbst in den lokalen Parlamenten.

Womit die Togorianerin es zunehmend zu tun bekam, war das Werben der verschiedenen Senatsfraktionen um ihre Mitgliedschaft. Einige taten dies schriftlich, andere schickten persönlich einen Vertreter und Rrooow versuchte sich einen Reim darauf zu machen, ob letztere mehr Wert auf Togoria legten als erstere oder schlicht verzweifelter waren. Vielleicht kamen die Anderen ja auch noch vorbei. Inhaltlich tendierte sie ja am stärksten zu den ›Demokratischen Pazifisten‹, durch die Jedi-Nähe auch zur ›Ossus-Lianna-Achse‹. Nur bedingt vorstellbar war ›Laissez-Faire‹, obwohl diese im Gegensatz zu den anderen beiden eine stellvertretende Senatorin vorbeigeschickt hatten. Ähnliches galt für die ›Gründer‹, deren Haupt-Pluspunkt darin bestand, dass dies Belandris Fraktion war. Andererseits hatte Rrooow ohnehin nicht vor, nur das Stimmmiez für eine bestimmte Gruppierung zu sein – sie mochte unerfahren sein und der togorianische Akzent war auch keine Hilfe. Aber hatte ihren eigenen Kopf und würde das denken auch selbst übernehmen und von Fall zu Fall mit denen stimmen, die die sinnvollsten Vorschläge machten. Es reichte ja, wenn Mutter ihr ständig vorschreiben wollte, was sie zu tun und lassen hatte. Rruuugh versuchte sie übrigens in Richtung der ›Gründer‹ zu bewegen, allerdings war der Tochter dabei nicht klar, ob sie sich davon einen Prestigegewinn für Togoria erhoffte oder ob Hapan der ausschlaggebende Punkt war.


Mon Calamari – Coral City – Senatsgebäude – Togorianisches Büro – Rrooow
 
Mon Calamari - Fischbeins Schlemmerbude - Turima, Rrooow und Satrek

Von einem gewissen Standpunkt aus fand es Satrek interessant wie sich sein Kommentar, der eher die zugrundeliegende Kultur im Blick gehabt hatte, zu etwas anderem, verdrängenswertem vor dem geistigen Auge entwickelte. Allerdings löste sich die kleine Runde schnell auf, bevor die Gefahr bestand diesen Umstand weiter zu erörtern.

Es war mir ein Vergnügen sie kennenzulernen, Senatorin Rrooow,

sagte der Jedi-Rat mit einer angemessenen Verbeigung, als er sich von der Bepelzten verabschiedete. Ihr Verhalten erschien ihm merkwürdig, aber damit hob sie sich kaum von der Mehrheit der Bevölkerung ab. Zudem war es eher seine Menschenkenntnis, die hier ansprach, und die war naturgemäß wenig brauchbar bei Mitgliedern anderer Spezie.
Immerhin wusste er nach viel zu vielen Jahren als Jedi durchaus zwischen “merkwürdig” und “gefährlich” zu unterscheiden. So hätte er nicht sagen können, ob sich Rrooow nicht vielleicht doch gerne einen Nachtisch bestellt hätte. ielleicht hatte sie sich einfach nicht getraut, nachdem die beiden anderen Gäste am Tisch schon satt waren. Vielleicht gab es Dinge, von denen er nicht wusste, oder Gepflogenheiten, denen die Togorianerin nachgehen wollte, und die nicht für die Augen Fremder bestimmt waren.
Er machte sich eindeutig zu viele Gedanken.
Grade wollte er sich von Turima verabschieden, da lud sie ihn subtil noch zu sich ein. Er antwortete nicht gleich. Was konnte er erwarten? Was sollte er erwarten? Wollte sie kühl ihre Zukunft besprechen? Ging es um irgendwas geschäftliches? Bei letzterem schloss er seine Tochter mit ein. Zu einer innigeren Beziehung zu seinem nächsten Verwandten hatte es ja bisher - auch irgendwo aus geschäftlichen Gründen - nicht kommen können.
Er verließ das Restaurant kurz nach seiner theoretischen Frau und hielt etwas Abstand um nachzudenken. Doch ihm fiel nichts ein.
So sehr er vorher auch innerlich mit der Situation gehadert hatte wusste er doch, dass sich nichts ändern und schon gar nichts verbessern würde, wenn er ihr jetzt die kalte Schulter zeigte. Auch wenn er das eigentlich von ihr gelernt hatte, dachte er sich etwas missmutig.
Während er zu dem wartenden Speeder seiner Frau ging versuchte er sich zu erinnern, wann er sich das letzte Mal hatte gehen lassen.
Ihm fiel nichts ein, doch als er sich auf der nächtlich belebten Straße umschaute und gewohnheitsgemäß nach Gefahren Ausschau hielt und seine Gefühle durch die Macht aktiv erforschte um getarnte Attentäter oder mit etwas Glück den bösen Willen von Passanten zu erkennen wurde ihm bewusst, dass Turima nicht die einzige war, die von ihrer Berufung verändert worden war.


Ich denke es wäre nicht schlecht wenn wir mal wieder Gelegenheit hätten uns zu unterhalten,

Nachdem sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte atmete der Rat tief durch.

Ich glaube wir spielen unsere Rollen schon so lange, dass es schwer wird darunter das zu finden, was wir vor zehn Jahren insgeheim gerne gewesen wären. Wie geht es dir?

war wahrscheinlich ein genauso guter oder schlechter Anfang wie alles andere.

Mon Calamari - vor Fischbeins Schlemmerbude im Speeder - Turima und Satrek
 
Mon Calamari – Coral City – Vor Fischbeins Schlemmerstube – Speedertaxi – Turima


Turima konnte nicht umhin Satrek anders im Speedertaxi zu begrüßen als mit einem Lächeln. Das Abendessen mit Rrooow war überaus interessant gewesen, aber im Moment freute sie sich einfach, dass sie sich mit dem dunkelhäutigen Jedi mal alleine und ungestört unterhalten konnte. Ihre Leibwächter waren in einem zweiten Taxi hinter ihnen und der Droide, der fuhr belästigte niemanden mit Smalltalk, wenn man dies nicht wollte. Außerdem waren alle äußerst diskret. Ansonsten bekam das betreffende Taxiunternehmen sehr schnell keine Passagiere mehr im Senatsbezirk. Dieses Fall gab es genau einmal, als der Senat erst kurz zuvor nach Mon Calamari verlegt worden war. Das Taxiunternehmen war nur knapp der Insolvenz durch einen außergerichtlichen Vergleich mit dem betreffenden Senator entgangen, dessen persönliche Gespräche entgegen den üblichen Vereinbarungen veröffentlicht worden waren. Daher lehnte sie sich entspannt zurück und konnte Satrek nur zustimmen. Der Droide fuhr unterdessen soll zur geräumigen Penthauswohnung der Hapanerin.


"Ich fürchte ich bin schon viel zu lange in diesem täglichen Trott im Senat, um noch groß abschalten zu können. Richtig abschalten kann ich eigentlich nur, wenn ich nach Charubah zu meinen Eltern reise, wo Mira lebt. Ich fühle mich nicht gut dabei, dass ich sie so selten sehe. Hologespräche sind nicht dasselbe. Aber mit den Anschlägen, die es auf Mon Calamari schon einmal gab und der Tatsache, dass ich immer den ganzen Tag mit Politik beschäftigt bin, weiß ich leider nur zu gut, dass sie dort besser aufgehoben und eine liebevollere und intensivere Erziehung genießt als ich sie hier bieten kann. Ich hätte mir dies früher gar nicht vorstellen können, aber dieses Bedauern begleitet mich überall hin."


Dann sah sie dem Jedirat tief in die Augen.


"Das ist auch mit ein Grund, warum ich im Gegensatz zu früher verstärkt auf meine Sicherheit achte. Ich möchte nicht, dass sie als Halbwaise oder Waise aufwachsen muss. Dein Beruf ist ja auch nicht gerade der Sicherste. Außerdem wollte ich ihr und dir die Gelegenheit geben euch besser kennenzulernen. Das tut euch beiden gut, denn so langsam kommt sie in das Alter, in dem sie danach fragt und sie kann stolz auf dich sein. Du bist ein Jedirat und hast schon vieles für die Neue Republik und die Galaxis geleistet, viel Gutes getan, auch wenn dies nicht jeder auf Hapan so sieht, aber es wird besser."


Dabei griff sie sachte nach seiner Hand und drückte sie kurz.


"Vielleicht schaffen wir... schaffe ich..."
korrigierte sie sich, "dich wieder näher an mich heran zu lassen. Aber ich fürchte die vielen Jahre in der Politik haben dafür gesorgt, dass ich vieles und auch viele Wesen nicht mehr so nahe an mich heranlasse. Ich halte fast alles auf rein professioneller Ebene und dann auf einmal wieder Gefühle zu zeigen, jemand anderem nahekommen zu lassen, das fällt mir derzeit noch etwas schwer",

gab sie offen und ehrlich zu.


"Es tut mir leid, wenn du dir zwischen uns ein anderes Wiedersehen erwartet hast. Aber ich brauche Zeit mich wieder daran zu gewöhnen. Das geht nicht von heute auf morgen, aber wenn du bereit bist trotzdem bei mir zu bleiben, dann werde ich es versuchen."


Dann schwieg sie für einen Moment und horche in sich hinein. Ja, es würde ihr leid tun, wenn Satrek ginge. Doch ihr war bewusst, dass dies durchaus eine Möglichkeit war, mit der sie rechnen musste. Immerhin waren sie bisher kaum mehr gewesen als Freunde, ganz im Gegensatz zu früher. Aber vielleicht würde ja ein Gläschen Chimbakwein von Alderaan, ein dicker, roter Wein, den sogar Antialkoholiker als wohlschmeckend bezeichneten, seine und ihre Zunge lockern und sie etwas entspannen lassen. Der angespannte Zug um seine Augen war früher noch nicht da gewesen. Er war immer noch ein attraktiver Mann, aber die Lockerheit von damals hatte er verloren, die trockenen Kommentare waren weniger geworden. Auch an ihm war die Zeit nicht spurlos vorbei gegangen. Aber vielleicht konnte dieser Abend ja ein bisschen etwas davon wieder gutmachen.



Mon Calamari – Coral City – Vor Fischbeins Schlemmerstube – Speedertaxi – Satrek und Turima
 
Mon Calamari - Coral City - Royal Reef - Separee des Senators - Vares, Luiss

Vares lehnte sich entspannt zurück und beobachtete, wie sich der Nichtmensch Luiss Nev mehr und mehr aufplusterte. Er zog es vor, andere Wege zu beschreiten als der mysteriöse Senator von Eriadu und trat dementsprechend pompös und aggressiv auf. In seinen Sätzen lag jedoch auch Wahrheit, denn der Sluissi verstand es, mit seinen vollmundigen Aussagen gewisse Reize zu treffen, um sein Gegenüber umzustimmen. Bei Vares biss er hierbei jedoch größtenteils auf Granit, nicht hauptsächlich deshalb, weil der beleibte Senator andere Ansichten vertrat, sondern vor allem aufgrund der Positionen der eriaduschen Rüstungslobby. Er bildete sich nicht ein, irgendwelche egomanischen Alleingänge wagen zu können, die seine eigene Macht noch schneller vergrößerten. Senator Nev meinte dies zu können, vielleicht traf es auf ihn sogar zu. Senator Mernarus jedoch wusste, dass seine politische Macht auf einem höchst empfindlichen Kartenhaus aufgebaut war und er es sich nicht leisten konnte, nur nach eigenem Ermessen zu tun und zu handeln. Und wenn er das tat, dann im Klammheimlichen und gemeinsam mit Partnern, die er besser einschätzen konnte, als seinen neuen "Freund", der es sich im gemütlichen Separee mit Meeresblick ziemlich gemütlich gemacht hat. Mit jeder weiteren gebieterischen Handbewegung des Politikers zweifelte Vares mehr daran, ob ein solcher Mann der richtige Verbündete im Senat sein würde. Luiss behauptete, dass Profit ihm gänzlich egal sei, doch mit seinen geschäftlichen Plänen auf Coruscant hatte er vor wenigen Sätzen noch etwas komplett gegenteiliges verlauten lassen.

Als der schleimig anmutende Reptiloide fertig gesprochen hatte, beugte sich Vares wieder hervor und machte mit einem Kopfnicken, leichtem Lächeln und einer fließenden Handbewegung eine Geste der Achtung für den Senator Sluiss Vans. Diese hätte man auch genauso gut als Spott wahrnehmen können, letzten Endes lag es wie sooft bei Vares ganz daran, was man in diesem Moment sehen wollte.

"Ich muss sagen, Ihr überrascht mich. Senator, in meinen vielen Jahren in der Politik durfte ich zwei Sorten von Vertretern unserer elitären Kaste kennen lernen. Jene, die über Leichen gehen, um in die eigene Tasche zu wirtschaften und ihren persönlichen Machtbereich zu vergrößern. Und die jenen, die ihre eigene Moral über alles andere stellen, die typischen Idealisten eben. Unsere republikanische Republik funktioniert, weil sich beide Seiten die Waage halten und wir als Resultat ein stabiles Konstrukt aus Macht und Werten vorfinden können."

Im Grunde genommen hatte Vares seinem Gegenüber nun den eigenen moralischen Kodex dargelegt. Zwar stark vereinfacht und aufs nötigste reduziert, aber anhand dieser knappen Ausführungen sollte Luiss Nev verstehen, dass er es mit einem Politiker zutun hatte, der sich nicht dafür zu schade war, die dunkelsten Pfade zu beschreiten. Für ihn war selbst das Unrecht ein legitimes Mittel, um das Gesamtkonstrukt zu stabilisieren und gleichzeitig sich selbst zu dienen.

"Es gibt einige wenige Querdenker, Leute wie unsereins. Wir bewegen uns abseits dieser beiden Sphären, mal zwischen ihnen, mal genau bei ihnen, mal gänzlich fernab von ihnen. An blankem Profit liegt mir genauso wenig wie an eingerosteten Vorstellungen von Moral und Werten, viel mehr sehe ich stattdessen das Große Ganze. Wir sehen das, wir tuen das, wozu sich der Rest zu schade ist. Denn wir ziehen die Fäden dort, wo der Dreck liegt und es schnell passieren kann, dass man in die Tiefen des Abgrunds hineingezogen wird."

Gewissermaßen nahm Vares seine Ausführungen als Vorlage, um nun auf den imperialen Konflikt überzugehen. Jetzt war es an der Zeit Klartext zu sprechen und herauszufinden, wofür Luiss Nev zu gebrauchen war.

"In den letzten Woche habe ich gewisse Vorkehrungen getroffen, Senator, die früher oder später eine direkte Beteiligung des Imperiums am C-Virus offen legen könnten. Mit der richtigen Nutzung unserer demokratischen Mittel, unter anderem auch der Presse, können wir einen Hass gegen den Feind schüren, wie wir ihn noch nie zuvor gesehen haben. Ihr sprecht von einer Kriegsmüdigkeit, Senator, doch ich sehe die republikanische Bevölkerung von Mon Calamari bis in die tiefsten Regionen des Rim nach Vergeltung lechzen. Das Wiederaufnehmen der Kriegshandlungen durch unsere Seite wird der Bevölkerung beweisen, dass ihre politische Führung Rückrat und Ehrgefühl besitzt. Und ich brauche Euch sicherlich nicht zu erklären, was man mit einem klar definierten Feindbild alles vollbringen kann, Senator. Wenn die Sicht der Öffentlichkeit nur noch auf den Krieg mit dem Feind gerichtet ist, fällt sie gleichzeitig von Leuten wie uns und öffnet uns die Freiräume, die wir für unser Handeln so dringend benötigen. Das öffnet wirtschaftliche und machtpolitische Freiräume, in die wir hineinpreschen könnten, im Besten Falle mit vereinten Kräften."

Vares war sich gewiss, ein jedes Wesen ohne jegliche Moral von der Wahrheit überzeugen zu können. Er erhob sich von seinem Sitz und lief langsam hinüber zur Fensterfront der Kuppel, wobei seine Gewänder über den vor Sauberkeit funkelnden Boden streiften. Bald merkte er, dass Luiss sich neben ihn gestellt hat und fand nun seinen Abschluss.

"Eriadu und Sluiss Van haben das Potential, eine führende Position an der Spitze der Neuen Republik einzunehmen. Es ist nur notwendig, schon jetzt die nötigen Vorkehrungen zu bewältigen, um im richtigen Augenblick bereit zu sein. Im selben Zuge bin ich gerne bereit, mir Eure Vorschläge anzuhören."


Mon Calamari - Coral City - Royal Reef - Separee des Senators - Vares, Luiss
 
Mon Calamari - Coral City - Speedertaxi - Turima und Satrek

Satrek nickte nur, als die Hapanerin vom Bedauern sprach. Auch er bedauerte einiges, aber wahrscheinlich gab es darunter wenig, für das er ernsthaft Mitleid erwarten konnte, basierte das meiste doch auf seinen persönlichen Entscheidungen. Genauso wie Turima ihr Leben der Politik gewidmet hatte hatte er sich der Macht und den Jedi verschrieben.
Er hatte sich schon öfter gefragt, ob sich ihre Motivationen ähnlich gewesen waren. Vor allem während ihrer galaktopolitisch motivierten Trennungsphase hatte er sich oft gefragt ob der Senatorin das Wohl aller oder nur ihr eigenes am Herzen lag. Es war eine schwierige Zeit gewesen, und da er sich auch gefragt hatte ob seine Entscheidung zu den Jedi zu gehen nicht vielleicht von etwas anderem motiviert gewesen war als von allgemeiner Herzensgüte gab er nicht zu viel auf die Dinge die er sich selbst als Antwort gegeben hatte.
Es war eine schwere Zeit gewesen.
Er sah Turima einen Moment lang an. Die Zeiten hatten sich geändert, aber waren sie besser geworden?


Ich denke, das gehört zur Berufsbeschreibung - wer gutes für andere bewirkt hat nicht zwingend selbst etwas davon,

kommentierte der Jedi-Rat Turimas Beschreibung seines Wirkens auf die Galaxis. Ja, wahrscheinlich hatte er viel bewirkt, und Dinge getan die weitreichende Auswirkungen auf das Leben vieler gehabt hatte. Die Senatorin genauso. Und was hatten sie davon?

Sicherheit geht natürlich vor. Und ich bin mir nicht mal sicher ob ich dich beschützen kann wenn es ein imperialer Attentäter auf dich abgesehen hat. Wie sollte ich dann meine Tochter beschützen, die unvorstellbar weit weg auf einem Planeten aufwächst auf dem ich noch nie war, und die ein wahrscheinlich noch einfacheres Ziel für Attentäter oder Schlimmeres abgibt?

Er hatte viel über ein Wiedersehen mit Turima nachgedacht. Also eine richtige Gelegenheit sich auszusprechen. Er hatte viele Szenarien durchgespielt und viele Argumente durchdacht. Aber dabei hatte er wahrscheinlich immer den Aspekt vernachlässigt, dass seine Frau andere Schwerpunkte setzte als er, und er nicht in der Lage war ihre Vorlieben noch wirklich zu kennen.

Du hast sie beschützt, indem du sie von mir fern gehalten hast - oder mich von ihr. Das weiß ich, und ich weiß auch, dass es dir dabei nicht nur um deine politische Karriere ging sondern eben ihre Sicherheit. Ich weiß nicht mal ob es überhaupt eine gute Idee ist sie zu treffen und das Idealbild, dass sie vielleicht von ihrem Vater hat, zu zerstören.

Er sah sie nochmal lange an, dann sagte er,

Ich denke nicht, dass ich mich bewusst von meinen Gefühlen separiert habe so wie du. Ich kann es verstehen, und deine Situation ist vielleicht vergleichbar mit meiner, aber dich machen deine Gefühle und das was sie mit dir machen können angreifbar. Mir helfen sie eher. Aber dennoch, eine gewisse Distanz…

Er sah der Hapanerin in die Augen und seufzte.

Ich weiß auch nicht. Es nochmal zu versuchen birgt einige Risiken und keinerlei Garantie von Erfolg. Wir machen uns beide angreifbar, und ich weiß ehrlich nicht, ob es das Risiko wert ist. Was können wir erreichen? Ein gemeinsames Familienleben ist unwahrscheinlich, und das wir uns gemeinsam zur Ruhe setzen und auf einem beschaulichen Mond eine kleine Farm betreiben wo wir im Winter die Schweine ins Haus lassen damit sie nicht erfrieren sehe ich ehrlichgesagt auch nicht.

Er schwieg für einen Moment.

Kann es sein, dass wir beide nicht genau wissen was wir wollen, oder was wir bereit sind zu riskieren?

sagte er schließlich. Wäre er ohne sie besser dran? Schwer zu sagen, denn seinem Gefühl nach war er jetzt einige Jahre nicht mit ihr zusammen gewesen. Und selbst wenn man aus ihrer Beziehung Ereignisse wie die Flucht von Coruscant und ganz allgemein Politik und Sith herrausrechnete blieb nicht genug übrig um eine klare Entscheidung zu treffen.

Mon Calamari - Coral City - Speedertaxi - Turima und Satrek
 
Mon Calamari – Coral City – Vor Fischbeins Schlemmerstube – Speedertaxi – Satrek und Turima


Während Satrek redete stimmte ihm die Hapanerin einige Male zu. Ihre Berufe waren sehr zeitintensiv und forderten viele Opfer was das Privatleben betraf. Man wurde zwar lange darauf vorbereitet, aber falls doch irgendwann jemand auftauchte, der einem viel bedeutete war es trotzdem enorm schwierig viel Zeit miteinander zu verbringen, geschweige denn eine Familie zu gründen. Die Sicherheit zu gewährleisten war ebenso eine Herausforderung.

"Was Miras Sicherheit betrifft, wo kann ich dich beruhigen. Meine Eltern waren früher ebenfalls vielbeschäftigte Diplomaten. Heute ist es ruhiger um sie geworden, aber sie haben eine lange Erfahrung darin für die eigene Sicherheit zu sorgen und noch vielmehr für die ihrer Enkeltochter. Dennoch werden früher oder später auch von Mira Fragen kommen bezüglich ihrer besonderen Fähigkeiten. Ich denke nämlich sie ist das, was ihr Jedi machtsensitiv nennt. Mir wäre am liebsten du wärst ihr Ansprechpartner dafür, schon allein aufgrund deines Berufes."


Dabei zwinkerte sie ihm kurz grinsend zu, denn in dem Fall hatte Satreks Berufung als Jedi definitiv Vorteile.


"Wie sie dich sieht weiß ich allerdings auch nicht so genau. Ich erzähle ihr zwar von dir, aber noch ist sie zu jung, um ihre Gefühle wirklich beschreiben oder ausdrücken zu können via Holonachricht. Dafür wäre ein persönlicher Besuch zielführender. Vielleicht überlegst du es dir mal, ob du das möchtest. Es ließe sich mit Sicherheit etwas organisieren, wenn du willst auch unter irgendeinem Vorwand und im Geheimen",


bot sie ihm an. Mira war schließlich seine leibliche Tochter, was man an ihrer süßen, schokoladenbraunen Haut auch deutlich sehen konnte, welche allerdings etwas heller war als die ihres Vaters. Turima selbst war ja hellhäutig und blond. Als er dann wiederum wenig später bestätigte, dass er als Jedi keine Probleme mit seinen Gefühlen hatte bzw. sich nie so davon abgekapselt hatte wie sie nickte sie langsam. Das erklärte natürlich wieso er vielleicht enttäuscht oder verunsichert war, warum sie selbst so distanziert blieb. Ein kleines Lächeln stahl sich dabei auf ihr Gesicht, während sich das Speedertaxi ihrer Wohnung näherte. In Kürze waren sie da.


"Dann bin ich ja froh, dass ihr Jedi darin geschult werden euch Geduld zu üben."


Sie hatte nämlich schwer das Gefühl, dass sie dies auch brauchen würde. Schließlich verbrachten sie längst nicht soviel Zeit miteinander wie "normale" Paare. Immer war etwas Berufliches wichtiger oder erforderte ihre persönliche Anwesenheit, wobei sie mit ihrer Sekretärin Adara eigentlich auch sehr zufrieden war. Die ältere, dunkelhaarige Hapanerin wusste sehr wohl ihr Büro am Laufen zu halten, wenn sie ein paar Tage abwesend war. Sie wurde dafür ja auch gut bezahlt und genoss einige der Vorzüge, welche Freizügigkeit in der Republik bot. Sie hatte mittlerweile in ihrem Urlaub schon einige Planeten in der Umgebung besucht und verband ebenfalls wie Turima Erholung mit Beruflichem, indem sie immer wieder nützliche Informationen dabei fand und ihr zutrug. Ähnliches könnte sich Turima im Grunde durchaus auch mit Satrek vorstellen, aber bei ihren vielen Terminen war es nicht einfach solche Ausflüge zu organisieren, wenn sie einmal wieder so weit waren in ihrer Beziehung.


"Damit hast du recht, denke ich. Ich begreife meinen Beruf, meine Arbeit für Hapan auch als Ehre und Berufung. Was ich tue ist wichtig für meine Heimatwelten und ich bin nach wie vor überzeugt davon, dass Hapan und die Republik gegenseitig von einander profitieren können. Davon alle Hapaner und auch Bürger der Republik zu überzeugen durch Handelsabkommen, durch Geschäfte miteinander, durch den Austausch von Technologien und Rohstoffen, darin sehe ich meine Hauptaufgabe. Nicht die Einzige, wohlgemerkt, aber im Moment die Wichtigste. Das loszulassen, das könnte ich glaub ich nicht bzw. derzeit kann ich mir das jedenfalls nicht vorstellen. Ich WILL etwas bewegen, etwas verbessern und ich glaube, solange ich diesen Wunsch noch spüre könnte ich auch auf keiner behaglichen Farm irgendwo im nirgendwo leben. Ich hätte viel zu stark das Gefühl etwas zu versäumen. Du nicht?"


Als das Speedertaxi dann stand und ihre Leibwächter, die in einem Taxi hinter ihnen geflogen waren ebenfalls da waren stieg die blonde Diplomatin aus und zog den Jedirat mit sich. Sie war mit dem Gespräch noch nicht fertig und ein Gläschen Wein würde er schon trinken können, war sie überzeugt. Als sie in das gesicherte, bläuliche Gebäude ganz im fließenden Stile Coral Citys eintraten entließ sie ihre Leibwächter für heute in den Feierabend. Hier war sie sicher.

"Komm, oben ist es um einiges gemütlicher. Dort wartet auch schon meine Droidin und ich habe einige gute Tröpfchen auf Lager!"


bot sie ihm an. Ihre luxuriöse Wohnung war natürlich ebenfalls ein Hingucker, da Turima ja immer noch edle Vasen sammelte, befanden sich dort unter anderem mittlerweile schon einige teure Exemplare. Der Salon mit Dachterrasse - und selbstverständlich Schutzschilden - war ebenfalls recht einladend. Der Blick über Coral City abends, welche in den Weiten des Ozeans von Mon Calamari schwamm war ein wahrer Augenschmaus.



Mon Calamari – Coral City – Vor Fischbeins Schlemmerstube – Speedertaxi – Satrek und Turima
 
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