Bastion

[Sartinaynian-System - Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Lernden - Gang - Yneha, Shiqjat Rûwshil, Savan Korr und Darth Hybris]

Es dauerte einen Moment, bis Hybris begriff, dass man ihm tatsächlich geantwortet hatte. Im Sith Orden gab eigentlich nie irgendwer freiwillig irgendetwas preis. Der einen Hälfte musste man drohen - und das nicht selten mit Schmerz, Folter, Tod oder schlimmerem, und ja, es gab schlimmeres – oder in irgendeiner Form bezahlen. Ein Selbstläufer war das Frage-Antwort-Prinzip im Orden eigentlich nie. Es sei denn man traf auf dieses Mädchen, wie es schien. Bei dem Namen Zion klingelte es auch weit hinten in Hybris Kopf, dort, wo seine Erinnerungen abgestellt wurden, die die Zeit seiner Ausbildung repräsentierten. Entsprechend wenig kannte er diesen... Mann?! Brauchte er aber auch nicht, wie dem Lord im selben Moment klar wurde.

„Lass mich raten: Zion fehlt der halbe Kopf?!“ gab Hybris sarkastisch zurück, legte seine ausgestreckte Hand auf ihre Schulter und drückte sie zur Wand, um sich dann dem Reinblütigen zuzuwenden.
„Und was ist mit dir, du traurige Kopie eines wahrhaftigen Siths? Schafft deine Hurenmutter unten am Strip nicht genug Credits heran, um dir einen Privatlehrer beschaffen zu können, sodass du mit Kakerlaken wie diesen hier ausgebildet werden musst?“

Hybris machte eine Geste, die vor allem das Mädchen und den Muun, aber eigentlich alle im Orden miteinbezog.

„Aber so ist es eben mit euch Reinblütigen, wie? Der Stern eurer Spezies ist schon vor Jahrtausenden zu einem schwarzen Loch geworden und hat dabei alles mitgenommen, was euch ausgezeichnet hat. Jetzt kriecht ihr wie jeder andere Affe auch.“

Eine schnelle Bewegung und seine Kapuze war zurückgeschlagen und dann noch einen Schritt auf den Rothäutigen zu und sie standen sich so nahe, dass sie einander riechen konnten. Da Hybris - vor allem dank seiner Stiefel - größer war, blickte er im wahrsten Sinne auf den Jünger herab.

„Tue deiner erbärmlichen Sippe einen Gefallen und ziehe, was auch immer deine Hände da gerade umklammern.“

Noch ein letztes gehässiges Lächeln und der Sith Lord drehte sich um, sodass das Reinblut angreifen konnte, wenn er zu sterben wünschte. Er konnte die Sith nicht ausstehen. Sie wurden mit ihrer herablassenden Art geboren und hielten sich für besser, obwohl sie an für sich selbst nie etwas dazu beigetragen hatten, um so etwas denken zu können. Den Zenit hatte diese Spezies längst hinter sich gelassen und wie es nun mal Hybris Art war, verachtete er all jene Kreaturen, die sich nur auf Grund ihres Erbes für besser hielten. Was kaum verwunderlich war, war er doch – so weit er sich noch vage erinnern konnte – als armes Kind in der Nähe eines Piratenversteckes aufgewachsen. Er hatte sich alles selbst erarbeiten müssen. Diese Piraten hatten ihm aber einiges mitgegeben, wie die Jünger in diesem Moment zu hören bekamen. Wann immer der Lord sich aufregte, beleidigte er auf möglichst phantasievolle Weise alles und jeden, der – meist berechtigter Weise – seinen Zorn erregt hatte. Womit noch alle zufrieden sein konnte, denn sein Lieblingsschläger Anomander Rake haute lieber gleich zu, wenn er wütend war. Hybris beleidigte wenigstens nur. Gefährlich wurde es erst, wenn der Lord ruhig und leise wurde.

„Was soll das hier überhaupt sein? Ihr seid das lächerlichste Trio, dass ich je habe ertragen müssen.“

Er drehte sich wieder um, sah alle an, wobei der Muun so passiv war, dass er genau so gut hätte eine Topfpflanze sein können. Wieder hob Hybris einen Arm, schob gleichzeitig aber auch seine Robe mit der anderen Hand leicht zur Seite. Fast im selben Moment bäumte sich eine Welle aus Macht auf, flutete durch seinen Körper bis zu den Fingerspitzen und wurde dort schlagartig entlassen. Sein Lichtschwert wurde in die Handfläche gerissen und noch während er die Finger darum schloss, richtete er die Mündung auf den Kopf des Mädchens aus. Hätte er sie nun aktiviert, alles hinter ihrer Nase wäre verdampft worden.

„Du kommst mit mir. Ist mir scheiß egal, was Zion davon hält. Wenn er jemanden wie dich beschäftigt, dann kriegt er eh nichts mehr mit.“


Hybris starrte sie noch kurz an und warf dann dem Reiblut einen kurzen verächtlichen Blick zu, sah danach aber weiter das Mädchen an.


„Ich kenne Deinesgleichen, Reinblut. Ich habe euch ausgebildet, habe euch abgeschlachtet und auf dem Seziertisch aufgeschnitten. Euch tropft die Arroganz aus den Tentakeln wie Schweiß aus einem Minenarbeiter. Aber ihr seid, und das gebe ich gerne zu, voller Potenzial. Du hast jetzt die Chance um mich davon zu überzeugen, dich am Leben zu lassen. Ansonsten nehme ich mir das Recht heraus deine Anwesenheit als einen Angriff zu interpretieren.“


Und er sollte sich lieber beeilen, denn der Gang war weder besonders weit abgelegen noch klein. Hybris spürte bereits, wie sich weitere Gestalten näherten. Zum Teil unwichtige Jünger und Diener, aber auch größere Auren, die vielleicht überheblich genug waren, um einen Blick zu riskieren. Und falls dieser Blick zu Leuten gehörte, die Hybris kannten und seinen Aufenthaltsort weiter geben würden, dann musste er sie alle töten und das würde so ziemlich alle Inquisitoren in der Nähe anlocken...


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[Sith-Tempel/Domäne der Lernenden/Gänge] Yneha, Shiqjat Rûwshil, Savan Korr, Darth Hybris

Mit einem ziemlich bösen Blick sah Yneha den Unbekannten an, der sie angeblich auf den Arm nehmen will. Tatsächlich schien Hybris Zion zu kennen und wollte sie sogar mitnehmen. Der Sith Lord hatte das Mädchen gegen die Wand geschoben und sich dann Shigjat zugewandt. Sie fand es recht amüsant, wie der Sith über den anderen Jünger herzog. An Arroganz mangelte es Shiqjat auf keinen Fall. Allerdings gefiel es ihr nicht, dass Hybris ihr quasi sein Lichtschwert vor die Nase hielt, es blieb jedoch deaktiviert. Zwar trug Yneha ebenfalls eine Waffe (Kampfstab), die sie sich umgehangen hatte, war aber nicht wie Shiqjat auf einen Kampf aus. Aufgrund seiner Ausstrahlung in der Macht war Hybris einer der höherrangigen Sith. Als er dann kurz das Reinblut ansah - verächtlich - und sich wieder Yneha zuwandte, fing sie dann an zu antworten:

"Ihr seid ein Lord der Sith, dennoch hoffe ich nicht, dass Ihr mich verarschen wollt. Darth Zion nahm mich vor einer Weile als Schülerin, persönlich begegnet bin ich ihm bisher allerdings noch nie. Ich soll Daten sammeln, deswegen bin ich nach Bastion zurückgekehrt und dann auf ihn getroffen."

Sie zeigte auf Shiqjat, der bereits einer Jüngergruppe angehörte.

"Er geht irgendeinem Auftrag nach, dem ich mich anschloss, um an Daten zu kommen. Was Darth Zion damit allerdings will, fragt mich bitte nicht. Jüngergruppen sind üblich hier im Tempel, falls Ihr Euch fragt wie wir zusammen gefunden haben."

Daraufhin zuckte Yneha mit den Schultern, da ihr aufgefallen war, dass Shigjat seine Hände an die Vibroschwerter, die er sich besorgt, gelegt hatte. Mittlerweile war die Kapuze von Hybris zurück gefallen, sodass sein Gesicht sichtbar wurde. Gegen ihn würde Shiqjat wohl kaum eine Chance haben. Derweil fragte Yneha sich, warum Hybris ausgerechnet sie mit sich nehmen wollte...doch diese Frage sparte sie sich nach Shiqjat's Reaktion auf.

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Bastion - Bastion Center - Hotel "The Royal Snair" - Odiles' Suit - Darth Angelus, Valeria, Odile, Tom

Tom fühlte sich ausgesprochen gut, was gerade nur an Odile lag. Zwar war der Caf mittlerweile kalt geworden. aber der Anblick wie sie sich anmutig aus dem Bett erhob und im Bad verschwand mit einem Lächeln, machte das mehr als wieder gut. Odile machte ihn einfach glücklich und schaffte es bei jeden Gedanken an sie, ein Lächeln auf sein Gesicht zu zaubern. Langsam suchte Tom seine Kleidung zusammen und verschwand kurz nach ihr im Badezimmer, ehe sie sich gemeinsam über das Frühstück hermachten. Tom war gerade bei seinem dritten Brötchen, die Hotelküche hier war wirklich zu gut um nicht zuzuschlagen. Da läutete die Türglocke. Er lauschte dem Geräusch und fragte sich wer sie den jetzt, um diese Uhrzeit stören konnte. Als Odile ihn bat zur Tür zu gehen nickte Tom und legte sein mittlerweile auf ein viertel seiner Größe geschrumpfte Honigbrötchen zurück auf seinem Teller und erhob sich "Gerne doch, erwartest du heute irgend jemanden?" fragte er nach und schlenderte langsam zur Tür des Hotelzimmers und öffnete noch immer lächelnd die Tür.

Mit diesen Gästen hatte Tom nicht wirklich gerechnet. Die junge Dame (Valerie) war hübsch auch wenn sie keinen Vergleich mit Odile standhalten konnte. Ihrer Haltung, Kleidung und verhalten nach war sie wohl auch eine Adlige, wie eine Firmenchefin oder eine hohe Beamtin des Imperiums sah sie jetzt nicht unbedingt aus für ihn. Den Mann neben ihr kannte er dafür umso besser. Sabar Muraenus. Im ersten Moment wollte Tom die Tür einfach wieder zuwerfen, direkt vor seiner Nase. Aber das war nicht sein Hotelzimmer und Sabar war nun einmal Odiles Ausbilder. Das sie eine Sith werden wollte behagte ihm immer noch nicht so ganz. Aber Odile wollte es unbedingt und er würde ihr da bestimmt keine Steine in den Weg legen. So setzte Tom sein Lächeln fort und Grüßte Sabar mit einem freundlichen Nicken. Tom hatte nicht vergessen das Sabar in belogen hatte und unter einem falschen Vorwand weggeschickt hatte, direkt von der Tanzfläche. Darüber würden sie irgendwann noch einmal reden müssen. Tom lag schon eine passende Antwort auf seinen Lippen als Sabar ihn ansprach, aber das hatte seine Begleiterin wohl nicht verdient.

Tom trat einen Schritt zur Seite und machte den Durchgang ins Hotelzimmer für die beiden frei "Klar kommt doch bitte herein, wir sind gerade noch am Frühstücken gewesen. Soll ich euch beiden auch was hochkommen lassen? die Hotelküche hier ist wirklich gut" Tom fragte sich nur wer die junge attraktive Frau (Valerie) war, sie war auf jeden Fall um ein paar Klassen besser als Sabars letzte blaue Eroberung. Sein Geschmack hatte sich wohl deutlich gebessert. Tom führte die beiden ins Wohnzimmer, wo Sabar das Rätsel auflöste und die junge Frau als seine Schwester Valerie vorstellte. Die beiden Frauen schienen sich gut zu verstehen, da hielt sich Tom lieber aus ihrem Gespräch heraus.

Als das Gespräch der beiden auf den Verlust von Sabbats Familie zu sprechen kam, war es jetzt nicht sonderlich schwer für Tom eins und eins zusammen zu zählen. Den endgültigen Beweis brachte Sabar selber als er davon sprach das Sting seine Ausbildung zum Sith Krieger nun abgeschlossen hatte. Auch der Zeitraum seines Aufbruchs passte eigentlich recht gut, wenn man die Reisezeit mit bedachte, die er gebraucht haben müsste dorthin. Dazu kam die Tatsache das Sabar seine Familie gehasst hatte, er hatte sich ein paar mal recht eindeutig in diese Richtung geäußert wenn er sich richtig zurück erinnerte. Aber das war nicht sein Problem. Tom fragte sich nur warum er seinen Namen geändert hatte? Aber das war wohl so ein Sith Ding.

"Meinen Glückwunsch das du deine Ausbildung abgeschlossen hast und zu deiner Beförderung Sabar"

Tom fragte sich nur warum Sabar gerade eine Rüstung trug? Klar er wirkte dadurch gerade ein Stück größer und breiter. Aber musste darin doch ziemlich schwitzen, den wirklich Atmungsaktiv war keine Rüstung, die etwas taugte. Tom war immer ganz froh wenn er seine nicht tragen musste. Einen sonderlich modernen Eindruck machte die Sithrüstung auch nicht auf ihn, nach einem längeren neugierigen Blick darüber. Der Rückentornister mit den meisten technischen Spielereien fehlte sogar ganz, und so wie er seine Hände hinter dem Rücken verschränkte war sie auch nicht ganz so massiv gepanzert wie seine ehemalige Gefechtspanzerung. Aber das lag wohl daran, das Sith mehr auf Beweglichkeit setzten beim Kampf und den Nahkampf bevorzugten.

Die nächste Aussage von Sabar überraschte Tom nun doch sehr. Ich habe meine Freunde nicht vergessen und werde das auch künftig nicht tun. Odile, ich bin hier, um dich in den Sith-Orden zu bringen, wo wir deine Ausbildung beginnen werden. Tom, du bist nur allzu gerne dazu eingeladen, uns zu begleiten, schließlich kennst du dich im Orden ohnehin beinahe genauso gut aus wie ich. Langsam lies Tom sich die Worte durch den Kopf gehen und überlegte sich seine Antwort darauf sehr genau. Der drang in ihm Odile zu beschützen war ziemlich stark. Sie war zwar eine starke Frau, aber er glaubte nicht daran, das sie wirklich wusste auf was sie sich da eingelassen hatte.

"Die Einladung nehme ich sehr gerne an Sabar. Ich danke dir dafür"
Mit dieser Einladung hatte er alles wieder gut gemacht, selbst das Abklatschen mitten auf der Tanzfläche konnte er ihm dafür verzeihen. Es blieb am Ende sogar noch ein kleiner Vorschuss dabei übrig. und überlegte erst jetzt mit welchen Namen Sabar angesprochen werden wollte Sabar oder Angelus? Wenn er nicht ganz falsch lag stammte das Wort Angelus aus dem High Galatic und bedeutete so etwas in der Art wie Bote. Das musste es wohl sein den er konnte sich nicht vorstellen das Sabar ein begeisterter Sportfischer war und sich "Angel mich" genannt hatte. bei Sting den Stachel und Sikarius dem Meuchelmörder war das recht eindeutig gewesen. Er musste sich ohnehin im Tempel melden um seinen neue Aufgabe auszufüllen.

Bastion - Bastion Center - Hotel "The Royal Snair" - Odiles' Suit - Darth Angelus, Valeria, Odile, Tom
 
[Sith-Tempel | Domäne der Lernenden | Gänge] Yneha, Shiqjat Rûwshil, Savan Korr, Darth Hybris

Shiqjat war alles andere als überrascht als die vermummte Gestalt begann sich aufzuspielen. Damit musste man hier jederzeit rechnen. Hier im Orden versuchte fast jeder den anderen zu täuschen und seine Überlegenheit zu demonstrieren. Dieser hier war zu Shiqjats Unmut tatsächlich überlegen auch wenn seine Worte den Eindruck lügen straften. Offenbar wusste sein Gegenüber nicht wer seine Eltern gewesen waren. Aber das würde sowieso nicht den geringsten Unterschied machen. Sie waren tot und also schwach gewesen. Auch wenn sie Lords der Sith gewesen wahren hatten sie doch nicht überlebt. Etwas das ihm sicher nicht passieren würde.

Kalte Wut kochte in seinem inneren und hätte er nicht erkannt das der Gegner zu stark wäre, dann hätte er ihn längst angegriffen. Die Beleidigungen die der Lord hervorbrachte stimmten zum Teil sogar und der junge Sith versuchte so beherrscht wie möglich zu sein. Sollte er doch aussprechen was Shiqjat schon wusste. Seine Spezies war geschwächt worden. Durch die Vereinigung mit Menschen die doch eine so viel schwächere Verbindung zur Dunklen Seite hatten. Sie hatten sich unterjochen lassen und waren schwach geworden. Das war es was er zu ändern gedachte. Er würde das Potential seiner Reinheit nutzen um mächtiger zu werden als jeder dieser jämmerlichen Gestalten die sich Sith nannten. Der Blick des Roten war voller hass und nur mit großer Mühe hielt er sich davon ab auf den anderen loszuspringen. Doch dann machte der andere einen entscheidenden Fehler. Er offenbarte sein Gesicht und Shiqjat kannte diese Visage. Sie war in den Aufzeichnungen seiner Eltern vorgekommen, die besagten das sie diesem Sith ab und an unfähige Reinblüter überlassen hatten. Schüler die sich dem Erbe der Reinen nicht würdig erwiesen hatten. Doch es wäre wohl nicht klug ihn damit zu Konfrontieren. Er hielt dem Blick stand und wich nicht zurück.

Ein amüsiertes lächeln kräuselte die Lippen des Reinen als Hybris sein Lichtschwert an den Kopf des Mädchens hielt. Jedoch wurde er enttäuscht. Er brannte kein Loch in dieses lästige Wesen. Und sie sabbelte wieder wie ein Wasserfall, was Shigjat ein äußerst wütendes Zischen entlockte. Es war ganz gut das sie so gut wie nichts wusste. Bei ihrer „offenen“ Art war es ein Wunder das sie überhaupt noch lebte. Hybris wollte sie wohl mitnehmen und das wäre nun wirklich kein Verlust. Hätte er doch nur Kontrolle über die Macht. Er hätte ihr in diesem Augenblick einfach das Genick gebrochen und seine Sorgen wären verpufft.

„Sie redet zu viel.“

Es war mehr ein bösartiges zischen denn gesprochene Worte, doch er hoffte sie würde diesen Wink verstehen. Doch nun stand er vor einem neuen Problem. Hybris wollte ihn offenbar beseitigen. Überraschend daran war nur wie unruhig der Sith dabei wirkte. Es schien fast so als hätte er Sorge erwischt zu werden. Shiqjat beschloss seiner Wut Luft zu machen. Oder vielmehr überwältigte sie ihn und zwang ihn Worte zu sprechen die hier vielleicht nicht angebracht waren.


„Ihr sprecht von meiner Art sehr schlecht Darth Hybris! Dafür das meine Mutter euch mit Versuchsobjekten versorgt hat seid ihr äußerst undankbar.“


Er fauchte die Worte mehr als das er sie sprach und seine Augen glühten auf. Es gab leichte Vibrationen um sie herum als sich die Dunkle Seite unkontrolliert entlud und den Boden des Ganges zum erzittern brachte. Genau das was Shigjat nicht wollte. Er hasste es wenn die Macht ihm die Kontrolle nam was sie wiederum schürte und einen ewigen Kreis nach sich zog der erst endete wenn sein Körper unter der Anstrengung zusammenbrach. Die Macht war äußerst Stark in ihm doch er hatte noch immer nicht gelernt sie zu konzentrieren.


„Ja. Ich weiß wer ihr seid. Ich weiß auch warum ihr mich nicht töten werdet! Nicht jetzt und nicht hier! Mein Volk mag schwach sein doch ich werde zu dem werden was sie sein sollten. Was sie waren als sie noch nicht durch die Menschen besudelt waren. Ich habe mehr potential als jedes Wesen das ihr je untersucht habt. Die Reinen haben eine feste Verbindung zur dunklen Seite die sonst keiner Versteht. Ihr habt meinesgleichen untersucht und wisst das es stimmt! Mich zu töten wäre Verschwendung!“

Die Stimme des Reinbluts klang wesentlich mächtiger als er sonst klang. Die Dunkle seite durchflutete ihn unkontrolliert und lößte bei jedem Wort eine kleine Erzitterung im Gang aus. Die Wut in ihm befeuerte den Sturm der Macht die in ihm tobte und nach aussen zu brechen drohte. Gebündelt wären diese Energien sicher tödlich doch so unkontrolliert konnten sie allerhöchstens die Umstehenden umwerfen. Verzweifelt versuchte der Reinblütige wieder Kontrolle über sich zu bekommen doch es war als würde er von aussen auf sich starren unfähig etwas zu unternehmen. Sein Körper begann zu schmerzen und es würde in kürze die Ohnmacht kommen. Vorausgesetzt die Dunkle Seite verschlang ihn jetzt nicht ganz.

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[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Archive] Darth Necrosius, Lerta, Kira Guldur

Kira freute sich zunächst, als dieser überheblich wirkende alte Mann wankte, doch ihre Mundwinkel gingen schnell wieder nach unten, als ihre Attacke doch nicht die Wirkung zeigte, die sie erhofft hatte. Zorn verstärkte sich nur noch in Kira und ihre Augen färbten sich von rot zu schwarz wie die Nacht. Der Mann war wahrlich stärker als sie gedacht hatte. Niemals hätte sie ihm das zugetraut. Sein Griff wurde fester und ihre Knie auf dem rauen Stein schmerzten durch den Druck und sie sank nun auch mit dem Oberkörper zu Boden, so dass nur noch ihr Kopf zu ihm aufschauen konnte. Seine Worte brannten sich durch die Demut wie Feuer in sie ein. Endlich ließ er locker und die Sith-Kriegerin stand auf.

"Ich versage nie. Nichts hat mich bisher umgebracht und das werde ich auch so fortführen. Macht euch also keine Hoffnung darauf, dass ich in eines eurer Einweckgläser lande."

Meinte Kira, während sie sich den Staub von ihren schwarzen Ledersachen strich. Zuversichtlich die Prüfung bestehen zu können, folgte sie dem Mann. Natürlich kam der Gedanke ihn anzugreifen, doch noch hatte sie nicht die Antworten die sie von ihm wollte. Rache musste später folgen. Sie lief elegant und selbstbewusst hinter ihm her und war genervt davon wie eine Gefangene abgeführt zu werden. Zumindest kam ihr das so vor. War das hinter ihr seine Schülerin? Sie sah gut aus, fast zu gut....aber das sahen ja fast alle Twi'Lekmädchen aus. Mal abgesehen von den Kopfschwänzen... .

Umso näher sie den Kammern kamen, desto unsicherer wurde Kira. Sie spürte Leid und Tod durch die Macht. Hatten hier tatsächlich Sith versagt? War dies eine Falle? Vielleicht gar keine Prüfung? War dies nur ein Vorwand, um sie zu exekutieren?! Man wollte schon so oft ihren Tod. Angst stand nun im Gesicht von Kira geschrieben. Andererseits hatte sie von diesen Prüfungskammern in der Tat schon gehört. Kira war deutlich angespannt und mit der Macht scannte sie ihre gesamte Umgebung ab. Woher sollte sie erkennen, ob dies eine Falle war? Vielleicht wollte man sie wirklich exekutieren und wenn sie würdig war...würde sie überleben. Das war wohl Sinn der Prüfung und nicht nur für sie, sondern für alle Sith ihres Ranges. Die dunkelhaarige Frau atmete tief durch, straffte ihre Schultern und sah den Mann wieder gefasster an.

"Also gut...ich bin bereit. Wir sehen uns später."

Meinte Kira so, als würde sie nur kurz einen kleinen Ausflug machen. Ihre Hand wanderte zu ihrem Lichtschwert. Sie musste auf der Hut sein. Alles an ihr war angespannt und vorbereitet auf das was kommen würde. Sie würde dem Orden der Sith beweisen, dass sie schon lange kein Abschaum von made mehr war, sondern eine fähige, mächtige Sith! Nichts würde sie umbringen!

[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Vor den Kammern von Korriban] Darth Necrosius, Lerta, Kira Guldur
 
[Sartinaynian-System - Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Lernden - Gang - Yneha, Shiqjat Rûwshil, Savan Korr und Darth Hybris]

Die Kleine reagierte zuerst und offenbarte damit zumindest im Ansatz so etwas wie Verstand. Da sich jeder im Orden unabhängig von seinem Rang irgendwann einmal in seiner Sith-Kariere aufspielte und größer machte, als er es je sein würde, war Hybris bisheriges Verhalten keinesfalls ein Indiz dafür, dass er ein Lord war. Entweder wusste sie das nicht oder eben doch und demnach hatten ihr nur ein paar Details gereicht um es zu erkennen. Oder es war viel einfacher und sie kannte einfach sein Gesicht. Als Zirkelgroßmeister und Lord war man natürlich Teil der öffentlich einsehbaren Datenbank in der Bibliothek und zumindest Hybris selbst wäre als Jünger neugierig und zugleich um seine Sicherheit bemüht, weshalb er sich jeden Lord einprägen würde. Das er sein Gesicht enthüllt hatte, war, wie den Jüngern vielleicht noch gar nicht bewusst geworden war, sein unterschriebenes Todesurteil für sie.

Erst einmal redete sie jedoch weiter und erlaubte sich sogar ein paar Respektlosigkeiten, die so mancher Sith nicht hingenommen hätte, dem Alchemisten aber herzlich egal waren, weil er sie im Zweifel ja immer noch mit einem Fingerschnippen enthaupten konnte. Als sie sich dann verbal dem Reinblut zuwandte, zischte der eine Erwiderung und Hybris musste sich bemühen nicht aufzulachen. Stattdessen zuckte sein Geist ein paar Tage in die Vergangenheit. Die Brücke seines Bioschiffes erschien ihm und erneut, mal wieder, wie jeden Tag, wies ihn die Quasi-K.I. seines Schiffes darauf hin, dass er doch bitte nichts offensichtliches sagen sollte. Bevor er sie kennengelernt hatte, war ihm gar nicht bewusst gewesen, wie oft er das selber immer getan hatte. Jeden um sich herum das Offensichtliche mitzuteilen, als wären alle außer er selber zu blöd um es zu bemerken. Natürlich plapperte die Göre mehr als es ihr und vor allem ihrem Meister gut tat. Selbst als Hybris Z
ion zu einem Schwachsinnigen degradiert hatte, weil er eben so ein Plappermaul einsetzte, machte sie ungerührt weiter. Sie war eben echt noch sehr jung. Der Lord nahm aber vorerst die Schwächen beider Jünger hin.

„Ach ja? Ist mir gar nicht aufgefallen“ antwortete er sarkastisch und drückte dem Mädchen den Lichtschwertgriff auf den Mund, sodass sie endlich ruhig war. Dann starrte er das Reinblut an und lachte doch noch. Es war aber das Lachen eines Jägers, der sich über die erbärmlichen Verteidigungsversuche seiner hoffnungslos unterlegenden Beute lustig machte.


„Netter Versuch, Kleiner.“

Weder hatte er je irgendwelche Reinblüter von irgendwem geschickt bekommen, noch hatte er überhaupt mit dieser Spezies geschäftlich verkehrt. Dafür gab es auch einfach zu wenige von ihnen. All jene die er ausgebildet, umgebracht und ausgeschlachtet hatte, waren ihm zufällig begegnet oder, falls man dran glaubte, dann hatte die Macht sie zusammengeführt. Die Spezies war inzwischen aber derart auf dem absteigenden Ast, dass es genug andere Individuen gab, die mehr Potential besaßen als sie. Dann im Gegensatz zu den Reinblütern zwar z.B. nur ein Mensch unter einer Milliarde, aber dafür gab es wenigstens so viele davon. Von den Rothäuten gab es doch keine Hunderttausend mehr. Und selbst die fielen dem ewig selben evolutionären Spiel zum Opfer, indem sie sich mit anderen Spezies vermischten und gepanschte Kinder zeugten, die man kaum noch für die Ausbildung gebrauchen konnte. Genau deshalb sprach das Reinblut vor ihm durchaus eine Wahrheit aus. Aber Wahrheiten waren eben kein Schutzschild. Tatsächlich waren sie nur so gut, wie jene die daran glaubten bzw. sich daran hielten.

Die Worte mal bei Seite gelassen, zeigten selbige von Hybris ihre Wirkung und das Reinblut regte sich auf. Wie ein kleiner Welpe, der sein Fell sträubte um größer zu wirken und seine kleinen Zähnchen fletschte, beeindruckte den Lord diese Vorstellung kein bisschen. Stattdessen griff er in sich selbst hinein und packte gleichzeitig den Jünger mit der Macht und zeigte ihm dann seine eigene metaphorische Monstrosität, die in Hybris Phantasie lächerlicherweise in einem Käfig gehalten wurde, obwohl sie diesen verlassen konnte, wenn ihr Besitzer die Kontrolle verlor. Sein eigenes Monster, welches für die dunkle Seite stand, war so viel mächtiger als der „Köter“ vom Reinblut, dass es nur einen Augenblick dauerte und der Winzling kniff den Schwanz ein. Auf die reale Welt übertragen sah es so aus, dass das Reinblut plötzlich seiner Macht beraubt war und das starke, ja vielleicht sogar allmächtige Gefühl, welches die dunkle Seite so gerne vermittelte - damit die Nutzer nicht merkten, wie es sie gleichzeitig zersetzte -, war weg. Eben noch gefühlt in der Lage Bäume auszureißen, fühlte er sich nun höchstens schutzlos und nackt. Hybris Macht hatte die des reinblütigen Siths einfach hinweggespült. Sie würde wieder kommen, keine Frage. Doch für den Moment würde er still sein.

„Sie redet vielleicht zu viel, aber du bist wie jeder deiner Sippe. Selbst wenn ein Sith Lord vor dir steht, der nur mal einen schlechten Tag braucht, um deine Organe mit einem einzigen Gedanken auf Erbsengröße zusammenzupressen, spielst du dich auf, als wärst du irgendwer. NOCH bist du gar nichts. NOCH kannst du höchstens auf deine Vorfahren verweisen. Du versprichst nur, dabei sind 3/4 aller Dinge, die dich in Zukunft töten könnten, nicht von dir vorherzusehen oder zu beeinflussen... also spiel DICH NICHT AUF.“

Das Problem mit der dunklen Seite war, dass sie mit eigener steigender Macht nicht weniger Einfluss auf einen ausübte, sondern mehr. Sie machte einen stärker, ja, aber nie stärker als sie selbst war. Die miese kleine Bitch wusste eben genau, was sie tat.

„Wozu diese Aufregung, Lord Hybris?“

Das war von irgendwo hinter ihm gekommen und weder die Worte, noch die Stimme selbst, sondern ihre bloße Existent ließen ihn innerlich zusammenzucken. Er hatte den Sprecher weder kommen hören – was okay war – noch ihn gespürt. Deshalb drehte er sich nun langsam um, bereit sofort loszuschlagen. Und da stand er in all seiner antrainierten Überheblichkeit. Ein Inquisitor. Nur dieses inzestuöse Pack von Folterknechten und Arschkriechern konnte weit unter einem selbst stehen und trotzdem im Prinzip ungesehen überall auftauchen. Sie waren perfekte Spione und nur allzu gut darin Leute aufzuspüren und natürlich konnten sie sich dementsprechend auch gut selbst verbergen. Sogar der Zirkel der Assassinen konnte noch was von den Wichsern lernen. Hybris kannte den Mann nicht, aber er erkannte einen Inquisitor, wenn er ihn vor sich hatte und das war schlecht. Dementsprechend reagierte er, nachdem der erste Schock überwunden war. Seine rechte Hand schoss vor und pervertierte Macht der abartigsten Form ergoss sich über den Schädel des etwa drei Meter entfernt stehenden, einen Kopf kleineren Mannes. Der Aufprall ließ diesen mehrere Schritte zurücktorkeln, doch der eigentliche Angriff zielte auf sein Bewusstsein ab. Und erschreckenderweise überstand er ihn! Zwar fasste er sich keuchend an den Kopf und verlor mehr als ein paar Tropfen Blut aus den Ohren und Augen, doch die Kontrolle hatte Hybris nicht. ER, ein gottverdammter Sith Lord! Wie. Er. Diese. Verdammten. Inquisitoren. Hasste! Und ihr sieben Mal verfluchte Spezialausbildung!

Gegenwehr irgendwelcher Art gab es dennoch nicht. Der Inquisitor war höchstens Warrior und selbst wenn er an der Schwelle zum Executor stand, hatte er Hybris Überraschungsangriff nicht viel entgegenzusetzen. Er brach schließlich zusammen, blieb aber wach genug um den sich vor ihm aufbauenden Hybris zu bemerken. Den Kampf um die Kontrolle über seine eignes Ich mochte er gewonnen haben, doch den um seinen Körper hatte er verloren. Hybris besaß dank der Macht "Werkzeuge", die jeder "Puppe" die "Fäden" durchtrennen konnten und diese war manchmal erschreckend effektiv. Sie sahen einander in die Augen und dem am Boden liegenden Sith war klar, dass er hier nicht lebend weg kommen würde.

„Unnötig zu erwähnen, was dir in meinem Zirkel blüht... es sei denn du gibst mir...“

Noch während Hybris sprach, sah und spürte er, wie der Inquisitor mauerte. Wie ein Kind, dass immun gegen rationale Erklärungen seiner Eltern war, verschloss er sich. Er wusste sicherlich, welch furchtbares Schicksal einem Feind der Alchemisten blühte, doch er war wohl schon zu lange bei seinem Zirkel. Da Drohungen nichts mehr auszurichten vermochten, bückte Hybris sich und fing an den Mann abzutasten, bis er schließlich das gesuchte Objekt in der Brusttasche gefunden und herausgezogen hatte. Eine Art Kommunikator, wenn auch deutlich moderner und komplexer als Hybris eigene Version. Es gab nur wenige Knöpfe, doch dafür ein größeres Display. Es dauerte ungefähr eine halbe Minute um es – mit erzwungener „Hilfe“ - durch den Besitzer zugänglich zu machen und das erste und einzige, was Hybris tun wollte, war die Kontaktliste zu durchsuchen und genau das tat er auch und fand schließlich nur einen einzigen Namen, den er kannte und zuordnen konnte. Janus Sturn, welchem Hybris sogleich eine Nachricht schickte.


Nachdem das erledigt war, überlegte er kurz den Kommunikator zu zerschmettern, einfach nur weil man es dem Klischee nach so tat, entschied sich dann aber dagegen. Das Stück Hardware war mehr Spionagetool als ein einfaches Kommunikationsmittel und vielleicht musste es noch eine Zeit lang die Nachricht kodieren oder so was. Hybris kannte sich damit nicht wirklich aus. Also ließ er es einfach auf den sterbenden Inquisitor fallen, der so langsam aber sicher an seinen Hirnblutungen verreckte.

„Das war unglücklich“ sagte Hybris schließlich gepresst an die Jünger gewandt und drehte sich dabei auch um. Er sah erst das Mädchen und dann das Reinblut an.
„Jetzt habe ich es eilig und du, Sith, wirst jetzt ebenfalls mitkommen. Zumindest bis zu den Alchemisten.“


Wo er die Rothaut den Sith Spawnen zum Fraß vorwerfen würde.


„Oder willst du dich gleich hier dem Inquisitor anschließen?“


Während er auf eine Antwort wartete, streckte Hybris seine Macht aus und griff in den Schädel des Muun, um dort Chaos zu säen, woraufhin der in Ohnmacht fiel. Er könnte ihn auch töten, doch Hybris gefiel der Gedanke, dass seine Verfolge sich fragen würden, wieso er es nicht getan hatte, woraufhin sie den Muun befragen und wahrscheinlich sogar foltern würden...


[Sartinaynian-System - Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Lernden - Gang - Yneha, Shiqjat Rûwshil, Savan Korr und Darth Hybris + sterbender Inquisitor]
 
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Bastion - Bastion Center - Nahe des Stadtzentrums - Valerias' Apartment - Darth Angelus, Valeria

Durch ein zweimaliges Klopfen an der Tür ihres Schlafzimmers geweckt, brummte Valeria mißmutig in ihr Kissen und wunderte sich im gleichen Augenblick, wer da wohl in ihrer Wohnung war und sie um diese Uhrzeit störte. Sie war doch sicher erst vor ein paar Minuten zu Bett gegangen. Die Erkenntnis traf sie wie ein Vorschlaghammer: Sabar war hier. Er hatte ihr gestern die Nachricht vom Anschlag auf den Familiensitz der Muraenus' berichtet, bei dem ihre Eltern umgekommen waren. Geschockt riß die junge Frau die Augen auf und starrte in das dämmerige Halbdunkel ihres Zimmers. Die unfassbare Nachricht war also immer noch wahr. Sie war kein böser Traum gewesen. Vielmehr war sie jetzt die Realität, in der sie leben mußte. Einige Herzschläge lang war sie vor Trauer und Schmerz unfähig, sich zu bewegen, dann raffte sie sich mühsam auf. Schließlich konnte sie Sabar nicht warten lassen. Er wollte seine Schülerin Odile abholen und Valeria wollte ihm nicht die Verlegenheit zumuten, eine Verspätung erklären zu müssen.

Zu mehr als einem gemurmelten "Guten Morgen." war Sabars Schwester noch nicht in der Lage, als sie aus dem Schlafzimmer ins Bad huschte und sich einige kostbare Minuten unter der heißen Dusche gönnte. Danach beeilte sich die junge Frau das blasse Gesicht mit den dunklen Augenringen, das ihr aus dem Spiegel entgegenschaute, wieder in etwas halbwegs Präsentables zu verwandeln und die zerzausten Haare mit zwei silbernen, langen Haarnadeln nach oben zu stecken. Aus ihrem Kleiderschrank wählte sie ein Kleid in einem Blau, das so dunkel war, dass es fast schwarz wirkte und mit seinem kleinen Kragen einen recht konservativen Eindruck machte, obwohl es eng anlag und eine Handbreit oberhalb der Knie endete. Nachdem Sabar ihr mit dem Verschluß am Rücken geholfen hatte, waren die Geschwister bereit aufzubrechen. Ohne Frühstück. Ohne Caf. Was für ein harter, unbarmherziger Start in den Tag. Aber sie widersprach ihm nicht. Ihr Bruder hatte sicher seine Gründe für diesen hastigen Abgang, die sie nicht infrage stellen würde.

Noch immer ein wenig benommen von der Wirkung des Alkohols, war Sabars verkaterte, kleine Schwester fast erleichtert, als er ihr die Schlüssel für ihren Gleiter aus der Hand nahm und sich selbst hinter das Steuer setzte. Die Zeit, die sie brauchten, um durch den morgendlichen Verkehr zu dem noblen Hotel im Zentrum zu gelangen, half ihr, wieder einen einigermaßen klaren Kopf zu bekommen und sie war bereit, einen aufmerksamen Blick auf die zukünftige Schülerin ihres Bruders zu werfen, als zu ihrer Überraschung ein ansehnlicher, schwarzhaariger Mann (Tom) die Tür öffnete. Den abschätzenden Blick, mit dem dieser sie musterte, kannte sie zur Genüge. Sie haßte ihn, aber da sie nichts dagegen tun konnte, lächelte Valeria höflich und gab vor, ihn nicht bemerkt zu haben. Etwas Feindselig-Frostiges lag bei der Begrüßung der beiden Männer in der Luft, aber aus einem für die dubrillianische Adelige noch nicht nachvollziehbaren Grund verpuffte die Spannung plötzlich. Vielleicht lag es an der tadellos gekleideten Odile LeMaire, die mit einem Lächeln an der Tür erschien und damit den Großen an ihrer Seite offenbar an seine Manieren erinnerte. Bei der Begrüßung ihrer Besucher tat die blonde Adelige der Etikette mit solcher Nonchalance und Leichtigkeit Genüge, dass die Dubrillianerin fast ein wenig neidisch wurde. Zwar waren ihre eigenen Manieren tadellos, aber Valeria war sich bewußt, dass die altmodische Strenge, die ihr Vater Thyrus in allen Angelegenheiten bevorzugt hatte, sich ungewollt auch in ihrem Auftreten niederschlug.

Der Einladung zum Frühstück leistete sie jedoch gerne Folge und nahm an dem üppig gedeckten Tisch platz. Während sie eine Tasse Caf an ihre Lippen hob, ließ Valeria einen aufmerksamen Blick durch die geräumige Suite wandern, in der die Tapanerin wohl schon seit einiger Zeit wohnte, denn deren Einrichtung trug unzweifelhaft die Handschrift der schönen Künstlerin. Interessant war, dass sie keinen einzigen Gegenstand in ihrem Blickfeld Odiles Liebhaber zuordnen konnte. Hatte sie ihn nur als Zeitvertreib für eine Nacht mitgenommen? Das Verhalten des Pärchens war weniger eindeutig, als der erste Eindruck, den die empathische junge Frau von den beiden gehabt hatte vermuten ließ, und gab ihr Rätsel auf. In der Körpersprache des Mannes, der von ihrem Bruder Tom genannt wurde schlug sich ein beschützendes Gebaren nieder, das Valeria zu gleichen Teilen niedlich und lästig fand. Sie glaubte nicht, dass ihm diese Attitude von schlecht verborgenem Besitzerstolz zustand. Die beiden jungen Frauen tauschten einen amüsierten Blick aus, der Valeria vermuten ließ, dass Odile ziemlich genau wußte, was ihr gerade durch den Kopf ging, bevor sich die tapanische Adelige mit einem angedeuteten Schulterzucken entschuldigte und ihre Vorbereitungen für den Aufbruch zum Tempel traf.


Bastion - Bastion Center - Hotel "The Royal Snair" - Odiles' Suite - Darth Angelus, Valeria, Odile, Tom
 
Bastion - Bastion Center - Hotel "The Royal Snair" - Odiles' Suit - Darth Angelus, Valeria, Odile, Tom

In ihrer gewohnt nonchalanten Art bekundete Odile Valeria ihr Mitleid. Darth Angelus beobachtete, wie seine elegante Schülerin seiner kleinen Schwester die Hand reichte und winkte ab, als Tom anbot, ihnen etwas hochkommen zu lassen. So finster ihn der Ehrengardist gerade eben noch angesehen hat, als er die Tür geöffnet hatte, so versöhnlich zeigte er sich nun. Der Ritter erinnerte sich dunkel an ein paar Details ihres Abends im Eternal Dawn, die West wohl verärgert haben und entschied sich, keine weiteren Sticheleien gegen ihn zu starten. Nach der Trennung von Darth Sting fehlten ihm Verbündete, Leute auf die er sich zumindest halbwegs verlassen konnte. Tom West passte hierfür perfekt ins Bild, schließlich empfand er scheinbar etwas für Odile und hing somit auch fest mit Sabar zusammen. Mit leicht geneigtem Haupt wandte sich Odile dann ihrem Meister zu und sprach auch ihm gegenüber ihr Mitleid aus, was er mit einem knappen Nicken begrüßte. Noch wusste er nicht, ob er sich der eleganten Künstlerin jemals anvertrauen konnte. Oder ob das Geheimnis für alle Ewigkeiten unter ihm und seinem Meister bleiben würde. Die Zeit würde es offenbaren.

"Ihr seid nun meine Familie, so wie ihr hier allesamt steht."

Entgegnete er mit einem wölfischen Grinsen, welches seine Schülerin mit einem wunderschönen Lächeln erwiderte. Sie erkundigte sich danach, wie sie ihn künftig ansprechen sollte, was den Krieger ein Stück weit amüsierte. Ihre Beziehung fand innerhalb des Sith-Ordens statt und dort zählten Adelstitel und noble Familiennamen nicht. Der Titel Herzog erschien Darth Angelus mehr wie eine Bürde, denn als Ehre. Er hatte seine Bestimmung im Blut seiner Feinde und im Hass gefunden, der ihn nährte und näher in Richtung Freiheit führte. Noch war er sich nicht sicher, wie sich Odile Lemaire entwickeln würde und ob sie für den selben Weg gemacht war, wie er ihn selbst beschritten hatte. Er wusste nur, dass in ihr gewaltiges Potential innewohnte, welches er schon bald formen würde. Was letztlich dabei rauskommen würde, lag nur bedingt in seiner Hand. Ob Odile eine grausame Kriegerin sein würde oder eine Sith der List und Heimtücke. Er wusste nicht einmal, ob sie sich ihrer Schülerschaft als würdig erweisen und nicht dabei sterben würde. Fakt war jedoch, dass sie jetzt in diesem Moment von den selben Ketten gehalten wurde, wie Sabar selbst, bis er sich dieser Ketten entledigt und all seine Schwächen begraben hat. Zu sehr interessierte es ihn, was sich Odile von ihrer Schülerschaft vorstellte. Bald schon würde er es wissen, sobald er damit beginnen würde, sie an ihre Grenzen zu bringen und mit der dunklen Seite der Macht zu konfrontieren.

"Nenne mich, wie Du willst. Mit der Zeit wirst du es lernen, solche Belange selbstständig einzuschätzen."

Mit dieser Antwort befriedigte Darth Angelus die junge Frau vermutlich nicht, doch darum ging es ihm auch gar nicht. Er entschied sich, ihr vor allem zu Beginn ihres gemeinsamen Weges ein paar Freiheiten zu lassen und dadurch zu sehen, wie sie mit diesen umgehen würde. So erkannte er am Besten die gravierendsten Fehler und Schwächen in ihrem Geist, denen er sich dann widmen konnte. Als er in diesem Moment seine Machtfühler ausstreckte, merkte er, dass die Aura seiner Schülerin mit ihrer graziösen Sicherheit den Raum dominierte. Das, was seine verkaterte kleine Schwester ausstrahlte, war hingegen kaum der Rede wert. Gestern war das vielleicht noch anders, aber jetzt im Moment war sie eindeutig geschwächt und irgendwie schien sie mit ihren beiden neuen Bekannten noch unsicher zu sein. Auch sie würde er genau beobachten, solange sie noch zusammen waren. Tom's Aura zeigte sich so ähnlich wie sonst auch, nur dass sein Groll gegen Sabar offenbar noch ein Stück weit tiefer saß, auch wenn der Soldat ihm gegenüber freundlich war und die Einladung in den Sith-Orden dankend annahm. Ein Tom West, wie er leibte und lebte; natürlich ging es ihm dabei um die Nähe zu seiner neuen Freundin, ähnlich wie er es früher mit Adria Guldur gehalten hatte. Der Sith-Krieger ging hinüber zum Fenster der mehr als geräumigen und luxuriösen Suite und sah mit einem dunklen Grinsen auf die belebte Skyline der imperialen Hauptstadt hinaus. Die anderen hatten sich in der Zwischenzeit gesetzt und frühstückten noch etwas. Sabar war nicht danach, sein Hunger verlangte nach etwas gänzlich anderem als Caf und Croissants mit Sirup. Nach seinem Besuch auf Dubrillion war der Hunger danach größer denn je. Der Blick des jungen Sith fiel hinunter auf den Griff seines Lichtschwertes an seiner Hüfte. So gerne er Odile hier und jetzt mit ihrer ersten Herausforderung konfrontiert hätte, so wenig war dies im Beisein der beiden anderen möglich. Also rollte er nur seine Schultern und ging zurück zu den anderen, um mit ihnen gemeinsam auf die Herrin der Hitelsuite zu warten. Darth Angelus hatte keine Ahnung, was sie alles in den Orden mitnehmen wollte. Von dem, was er zu Beginn seiner Schülerschaft dabei hatte, war jedenfalls nichts mehr übrig. Dann erschien die Adelige, womit sie bereit waren. Die kleine Gruppe verließ das Hotel und begab sich nach draußen, wo Valerias Speeder parkte.

"Dort drüben. Steigt ein."

Darth Angelus stieg ein und Tom West nahm neben ihm Platz, die beiden Damen hinter den beiden imperialen Helden aus dem Koornacht Cluster. Sie waren nur wenige Minuten vom Tempel des Ordens entfernt, also lenkte der Sith das Gefährt mit dem offenen Verdeck seelenruhig durch den Luftverkehr und meinte irgendwann inmitten der Fahrt.

"Wenn wir dort sind, werden wir zunächst mein Quartier aufsuchen. Folgt mir einfach und macht euch bereit, euch vor den Wachen auszuweisen."

Mehr als gespannt auf seinen gebührenden Empfang, den Darth Sting ihm versprochen hatte, stellte er den Speeder etwas fernab des Ordens ab und holte Valerias Gemälde aus dem Stauraum. Die vier Menschen schritten dann nebenher die Straße hinauf, wo sie dann schließlich vor dem Gang hin zum Tor standen. Darth Angelus musterte die Gruppe kurz, ehe er voranging und sich den Wächtern stellte.

"Ich bin Darth Angelus, ehemaliger Schüler des Darth Sting - seines Zeichen ehemals Schüler seiner Majestät Darth Allegious - , Krieger der Sith und Ritter im Orden seiner Majestät. Das sind meine Schülerin Odile Lemaire, Ehrengardist Tom West und meine Schwester Valeria Muraenus. Sorgt dafür, dass dieses Gemälde zeitig in mein Quartier gebracht wird."

Die schwarze Rüstung des Kriegers glänzte im Licht der mittlerweile über Bastion Center thronenden Sonne. Kurz sahen sich die beiden Insektoiden an, die ebenfalls in einer Rüstung steckten und mit Elektrostäben bewaffnet waren. Dann neigten die beiden das Haupt, nahmen das Kunstwerk entgegen und gewährten der Gruppe sofort Eintritt. Die lästigen Kontrollen blieben ihnen also erspart. Kurz sah sie Sabar noch an, darauf wartend, dass ihnen irgendein besonderer Empfang bereitet wurde. Doch dem war nicht so, also nickte er bloß stumm, ehe sie durch das Tor schritten und dann im Hauptgebäude des Orden standen, dessen dunkle Aura Sabar mehr als recht kam.

"Wir gehen ins Obergeschoss zur Domäne der Wissenden. Durch deinen Status als meine Schülerin wird dir der Zugang dorthin gewährt sein, das heißt, dass du dich dort selbstständig bewegen und mich aufsuchen darfst. Dein eigenes Quartier hast du in der darunter liegenden Domäne der Lernenden, wo du selbstständig die Trainingsräume aufsuchen und dich so sehr verausgaben kannst, wie du willst. Normalerweise teilst du deine Räumlichkeiten mit vier anderen Schülern oder Jüngern, allerdings werde ich dafür sorgen, dass du deine Ruhe hast."

Erklärte Darth Angelus mit einer durch die hier vorherrschende dunkle Aura deutlich mächtigeren Stimme, während sie durch die Gänge zum erstbesten Lift in die Domäne der Wissenden schritten. Sein Gesicht war den meisten Kriegern, Schülern und Jüngern, die ihnen über den Weg liefen, gänzlich unbekannt. Doch seine martialische Klinge, die kunstvoll gezierte leichte Rüstung mit dem pechschwarzen Umhang und der Ritterorden um seinen Hals sorgten dafür, dass all diejenigen unter seinem Rang respektvoll Blick und Haupt senkten. Er warf einen Blick hinüber zu Odile, die neben ihm herging. Der Umstieg von ihrer luxuriösen Suite in ein vergleichbar spartanisches Quartier würde ihr nicht leicht fallen und das ohne jeden Zweifel. Aber sie würde sich daran gewöhnen müssen, erst dann würde sie sich eines Tages von all den Illusionen befreien können, durch die sie sich jetzt im Moment für etwas besseres hielt als andere Wesen. Die Adelige war aufgeregt, er konnte es genau spüren, auch wenn sie Äußerlich noch immer Erhabenheit und Sicherheit ausstrahlte. Auch Valeria war durch diesen Ort etwas eingeschüchtert, einzig und allein Tom West war schon vertraut mit dem Gang durch den Tempel. Gemeinsam mit Sabar war er vor den Imperator getreten und im Vergleich dazu waren diese dunklen Gänge hier rein gar nichts. Nach einigen Minuten standen sie im Lift, in dem Darth Angelus sich einem Droiden zuwendete, woraufhin sie in der Etage 23 stehenblieben. Die Tür öffnete sich mit einem dezenten Zischen und Sabar war gespannt auf das, was hinter dieser lag. Er schritt voran, worauf sie in einem langen Gang standen und von diesem Droiden zum Quartier geführt wurden, das am anderen Ende lag. Mit seinen wachsamen und raubtierhaften rot schimmernden Augen musterte Darth Angelus die Umgebung und die wenigen dunklen Gestalten, die sich zu dieser Zeit hier in den Gängen aufhielten, während er an der Spitze seiner Begleiter mit dominanten Schritten vorausging. Der Droide bog in ein Abzweigung ab, an deren Ende sich der Zugang zu Sabars Quartier befand. Der Sith lächelte zufrieden. Er hatte keine Nachbarn und einen eigenen Gang hin zu seinen Räumlichkeiten, in dem eine gepolsterte Bank stand. Mithilfe des Droiden wurde sein Fingerabdruck eingescannt, dann waren sie schon fertig. Die Tür öffnete sich und Sabar sah hindurch, um seinen mit dunklem Holz ausgestatteten Wohnbereich zu erblicken. Gerade als er dabei war, hineinzutreten, wurden er jedoch von einer fremden Person aufgehalten...



Bastion - Bastion Center - Sith Orden - Domäne der Wissenden Etaga 23 - Vor Darth Angelus' Quartier - Darth Angelus, Valeria, Odile, Tom, fremde Person















 
[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Vor den Kammern von Korriban] Darth Necrosius, Lerta, Kira Guldur

Auch wenn sich Darth Necrosius wenig aus den anderen Mitgliedern des Sith-Ordens machte – sofern sie für seine Arbeit nicht nützlich waren, natürlich – fühlte es sich doch angemessen an, Kira Guldur auf ihren Platz zu verweisen und sie daran zu erinnern, dass sie noch viel zu lernen hatte. Sie war in vielerlei Hinsicht kaum mehr als ein zorniges Kind, das an den Oberflächen wahrer Macht kratzte, aber Potential war vorhanden, das hatte er deutlich gespürt. Ohne Furcht hatte die dunkelhaarige Frau ihm entgegengeschleudert, dass sie nicht versagt hatte und auch nicht versagen würde. Große Worte, gewiss, aber ihr Machtstoß hatte gezeigt, dass sie durchaus über die Mittel verfügte, diesen Worten Nachdruck zu verleihen. Nicht genug, um einen voll ausgebildeten und erfahrenen Vollstrecker des Dunklen Ordens gefährlich werden zu können, aber genug, um die Gefahren und Qualen der Kammern von Korriban zu überwinden und gestärkt und gereinigt aus dieser Erfahrung hervorzugehen. Während seiner vielen Jahre im Tempel hatte Darth Necrosius schon zahlreiche hoffnungsvolle, ehrgeizige und stolze Sith gesehen, die geglaubt hatten, der Kammern würdig zu sein. Ihr Scheitern oder ihr Erfolg waren stets lehrreich gewesen, hatte dem älteren Alchemisten neue Einsichten in die Natur intelligenter Lebewesen und die Dunkle Seite erlaubt. Ob Kira Guldur bestand oder versagte war schlussendlich von geringer Relevanz, so oder so würde er daraus Wissen gewinnen und so sein Verständnis der Macht weiter perfektionieren. Also quittierte er ihre stolzen Worte lediglich mit einem beinah gütig wirkenden, de facto aber schlicht leidenschaftslosem Nicken, und lockerte seinen Machtgriff um sie, so dass die junge Frau aufstehen und ihm folgen konnte. Ohne ein Zeichen von Angst oder Sorge und ohne einen Kommentar drehte Darth Necrosius der Sith, die er gerade so gedemütigt hatte, den Rücken zu. Natürlich hungerte sie nach Rache, nach Vergeltung und Genugtuung, deutlich konnte er spüren, wie der hasserfüllte Blick ihrer Augen auf ihm lag, aber sie würde ihn nicht angreifen. Nicht jetzt. Nicht heute. Und so schritt der grauhaarige Mensch voran, bedächtig und beinah feierlich, als würde er eine Prozession führen. Lerta bildete die Nachhut, mehr eine symbolische Geste als Ausdruck von Sorge um die Sicherheit ihres mächtigen und weisen Herrn.

Während sie sich in Richtung der Kammern von Korriban bewegten und diesem sakrosankten Ort stetig näher kamen, achtete Darth Necrosius sorgfältig auf die Schwingungen in der Macht und im Geist seiner neusten Versuchsperson. Kira Guldur schritt stolz daher, aber ihre Aura verriet Anspannung und Angst. Das kalte, nagende Gefühl der Sorge, dass all dies nur ein Vorwand war, um sie ihrem Tod zu überbringen, strahlte deutlich von ihr aus, und die hauchdünne Andeutung eines Lächeln zupfte an den Mundwinkeln ihres Führers. Das war eine Reaktion, die er schon oft beobachtet hatte, Erwartungen an eine glorreiche Zukunft mischten sich mit den schwärzesten Ängsten. Manche Sith versuchten, ihr Unbehagen hinter einer Maske der Arroganz zu verbergen, sicher, dass sie die Prüfung ohne Zweifel meistern würden und doch gepeinigt von der leisen Stimme in ihrem Ohr, die ihnen einflüsterte, dass sie nicht stark genug waren. Andere hingegen zeigten ihre Sorge mehr oder weniger offen, zu überwältigt davon als dass sie noch in der Lage gewesen wären, sie zu verheimlichen. Kira Guldur schien bestrebt zu sein, ihr Ende – oder ihren Aufstieg – mit Würde zu suchen, sie straffte ihre Haltung und unwillkürlich wanderte ihre Hand zu ihrem Lichtschwert, was Darth Necrosius mit einem feinen Lächeln quittierte.


„Geht nun, Lady Guldur. Eure Waffe wird Euch in den Kammern wenig nützen – nur Euer Wille. Aber Ihr werdet sehen. Ihr werdet sehen.“


Gab er der Kriegerin mit auf den Weg und blickte ihr nachdenklich nach, während sie auf die massiven schwarzen Tore der Kammern zuschritt. Es war, als spürte der Raum, dass ein potentielles Opfer sich näherte, und mit einem durch Mark und Bein gehenden Knarren öffneten sich die Tore wie das Maul eines hungrigen Nexu, und als Kira Guldur eingetreten war, schlossen sie sich ebenso so schnell wieder. Darth Necrosius strich sich leicht über sein Kinn und legte den Kopf ein wenig schief, seine Stimme glatt und beinah ein wenig abwesend, als er bemerkte, dass Lerta neben ihn getreten war und neugierig – und ehrfürchtig – in Richtung der Kammern blickte.


„Wisst Ihr, wann man die wahre Natur eines Lebewesens erkennen kann, Lerta? Wenn es leidet. Wenn es an der Schwelle des Todes steht und nur die Wahl hat, zu siegen oder zu sterben. In solchen Augenblicken zeigt sich, wer man ist. Was man ist. Und zu was man werden kann.“


Beeindruckt nickte seine Assistentin und war klug genug, auf diese Aussage mit höflichem Schweigen zu reagieren und sich ihre eigenen Gedanken zu machen. Darth Necrosius hätte ihr von der schwarzen Box erzählen können, die in der Mitte des Raumes schwebte, von der Hand, die man diese Box legte, von den grauenhaften Qualen, dem Schmerz, dem Feuer und den Visionen von Tod und Untergang. Von dem Sith-Taith, das sich für alle Zeit in das Fleisch des Vollstreckers einbrannte und als das kennzeichnete, was er war. Aber das waren Geheimnisse, die nur für die Auserwählten des Ordens bestimmt waren, und ebenso wenig wie er davon berichten würde, würde er auch von dem Moment erzählen, in dem er selbst vor dieser Prüfung gestanden hatte.


[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Vor den Kammern von Korriban] Darth Necrosius, Lerta, in der Kammer: Kira Guldur
 
[Bastion | Landeplattform beim Sith-Tempel | In einem landenden Shuttle]

Das Shuttle fing langsam an zu erzittern während es in die Atmosphäre eindrang. Niphira war endlich an ihrem Ziel. Sie hatte so lange hier her gebraucht. Von ihrem Ersparrten war quasi nichts übrig. Das erste was sie seit dem Verlassen ihrer scheinbaren Heimat lernte war dass es wirklich teuer war mit einem Pass der Republik in den imperialen Raum zu kommen. Es war alles irgendwie ernster geworden als Niphira es sich hätte jemals ausmalen können.

Gerade jetzt wo das Shuttle durch geschüttelt wurde war sich Niphira auch nicht mehr so sicher ob die schleichende Übelkeit die ihren Magen umdrehten der Aufregung oder der aktuellen Situation geschuldet waren. Am Ende war es aber irrelevant. Mehrere Monate hatte sie gebraucht. Musste suchen. Nun war es so weit. Sie würde die Suche nach der Wahrheit die man ihr versprochen hatte aufnehmen können. Mit jedem bisschen was sie mehr von dem Planeten erkennen konnte wurde die Übelkeit von einem anderen Gefühl abgelöst. Einer Entschlossenheit die mit den Gebäuden unter ihr anwuchs. Sie würde herausfinden wer sie war und dafür war Niphira alles Recht.

Während das Shuttle sanft auf der Landeplattform aufsetzte musste sie dennoch erst einmal schlucken. Irgendwie ging etwas erdrückendes von dem was sich vor ihr auftat aus. Das Gebäude war, für sie, ungewöhnlich. Am Ende bewunderte Niphira das. Ihre Gedanken überschlugen sich. Musste sie wie in der Republik ihren Pass bereit halten? Musste sie sich irgendwie ausweisen? Und was war dieses merkwürdige Gefühl welches von dem Gebäude ausging?

Langsam stand Niphira auf und zupfte ihre Kleidung zurecht. Weiter hinten in dem Shuttle nahm sie sich ihren Rucksack mit den wenigen Habseeligkeiten, ein wenig essen, Ausweisdokumente und ein paar Credits in einem Ledersäckchen. Daneben lag ihre Vibroklinge die sie etwas zögerlich aufhob. Sie bemerkte dass ihre Hände ein wenig feucht waren. Niphira bemerkte dass unter all den Gefühlen auch etwas Furcht war. Aber warum? Nervös schüttelte sie den Kopf und atmete tief durch. Es war als müsste sie sich gerade an etwas erinnert fühlen. Aber da war nichts. Einfach nur Leere. Umso mehr Niphira auch jetzt wieder versuchte sich an etwas vor ihrer Abreise zu erinnern desto weiter schienen die Erinnerungen von ihr weg zu rücken. Eine der wenigen Spuren die sie hatte war die Vibroklinge. Jene Waffe die sie nun in die Hand nahm und mit einem Lederriemen auf ihren Rücken platzierte. Sie wollte schließlich nicht kämpfen. Und irgendwie könnte es leichter sein das Wohlwollen etwaiger Kontrollen zu gewinnen wenn man die Hände frei hätte und die Waffe nicht von vornherein in der Hand hielt. Mit vorsichtigen Schritten trat die Zabrak aus dem Shuttle und schaute sich auf der Landeplattform um. Es war so anders als dort wo ihre Reise begonnen hatte. Alles wirkte düsterer. Aber etwas in ihr frohlockte regelrecht bei dieser Atmosphäre. Wieder so etwas dass sie nicht im Stande war zu begreifen. Allerdings wurde der Frau schnell bewusst dass sie nicht von hier kam. Alleine die Kleidung schien danach zu schreien dass die Weißhaarige sich im Shuttle vertan hätte und eigentlich auf eine Farm hätte reisen wollen. Sie war halt ein Landei. Kurz überlegte sie in der Tat schnell zurück zum Shuttle zu rennen. Aber weder ihre Credits würden dafür ausreichen, noch wartete ihr Shuttle. Denn kaum dass sie sich umdrehte war es verschlossen und hob wieder ab.

Selbst wenn sie also gewollt hätte. Es gab nur noch einen Weg. Und der lag vor ihr. Niphira ballte die Fäuste und ging entschlossen auf den Sith-Tempel zu ohne sich dessen bewusst zu sein was sie gerade tat. Oder dass sie nicht weit kommen würde. Sie spürte kurz wieder etwas in ihr aufsteigen. Eine Kraft die sie auch nicht zu beschreiben vermochte. Aber sie wirkte vertraut. Und irgendetwas zog Niphira regelrecht auf das imposante Gebäude zu. Auf schon fast verdächtig dunkel gekleidete Leute zu. Sie wirken ähnlich imposant wie der Fremde der sie damals hier her gelockt hatte. Der ihr sagte dass die Wahrheit hier zu finden wäre. Mit jedem Schritt wuchs wieder die Entschlossenheit. Mit jedem Schritt vergaß sie dass im Vergleich zu den anderen Wesen hier ihre Kleidung quasi nur aus alten Lumpen bestand. Zerschlissen, unscheinbar wenn sie nicht gerade hier gewesen wäre. Unweigerlich musste sie den Drang unterdrücken an sich selbst zu riechen um sicher zu gehen dass ihr Geruch nicht auch noch diesem Aussehen entsprach. Für außenstehende musste es einfach nur komisch wirken wie sie immer wieder kurz mit dem Kopf schüttelte um diese ganzen Gedanken abzuschütteln. Als würden die Beine sie quasi im Stechschritt auf das Gebäude zu steuern und ihr Kopf lieber genau in die andere Richtung abhauen. Aber hinter ihr war nur eine Landeplattform. Dementsprechend gab es jetzt nur noch eine Richtung. Vorwärts. Und bei diesem Gedanken hörte auch schließlich das gelegentliche Kopfschütteln auf.

[Bastion | in der Nähe des Sith-Tempel | Zwischen Tempel und Landeplattform]
 
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[Bastion | Hof am Sithtempe] Tor'ath, Kjartan-Kleng

Der Goblin oder was auch immer er war ging weiter Bedrohlich auf den Avogwi zu und Kjartan wurde es zu bunt. Mit einem Satz und zwei drei kräftigen Flügelschlägen erhob der Greifvogelartige Jünger sich in die Luft und schraubte sich dann Flügelschlagend in die Höhe. Dabei gab er ein lautes Kreischen von sich und Zog dann Pfeilschnell Richtung Norden davon. Ob der andere ihm zu folgen versuchte war Kjartan relativ egal. Das Geflügelte Wesen würde ihn sowieso niemals einholen können. Und so flog er wieder kreuz und quer über das Land. Diese Welt war nicht im Ansatz so schön wie seine Heimatwelt und man sah überall Technologie und graue Gebäude. Doch er sah es noch immer als Chance an stärker und mächtiger zu werden. So in Gedanken vertieft flog er wieder in Richtung Tempel und suchte nebenbei mit seinen scharfen Augen nach einer lohnenden Beute. An einer der Landeplattformen war eine einsame Verlumpte Gestalt zu sehen. Irgendwie weckte sie das Interesse des übergroßen Greifvogels und im Sturzflug Donnerte er auf die Person zu. Erst drei Meter über dem Boden fing er seinen Fall mithilfe seiner Flügel ab und landete grob vor dem Wesen. Er richtete sein Gefieder und fauchte sie an. Mit glühenden Augen Musterte er sie und begann dann zischend zu sprechen.


„Du siehst ungewöhnlich aus. So hat der der mich herbrachte die Reinen beschrieben. So hat er sie glaube ich genannt. Rote Haut sollen sie haben. Gehörst du zum Volk der Sith?“

Er begann um sie herum zu gehen und sie von allen Seiten zu mustern. Sie wirkte auf den ersten Blick nicht sonderlich gefährlich aber die Rote Haut ließ sie Schmackhaft aussehen. Würde es wohl jemand merken wenn er sie hier und jetzt erlegte und sie in sein Quartier brachte? Sie sah nämlich weiblich aus und wenn er sich nicht komplett irrte war sie eine Sith. Aber die Hörner hatte der Mensch nicht erwähnt. Komisch.

„Hier laufen viele Komische Gestalten herum. Ich frage mich ob du besser Schmeckst als Reitechsen. Oder bist du etwa auch ein Jäger?“

Kjartan spannte seine Nackenmuskulatur an um für einen schnellen Schnabelhieb bereit zu sein und lief langsam weiter um sie herum.

[Bastion | in der Nähe des Sith-Tempel | Zwischen Tempel und Landeplattform] Kjartan, Niphira
 
[Bastion | in der Nähe des Sith-Tempel | Zwischen Tempel und Landeplattform] Kjartan, Niphira

Niphira lief weiter bis sie einen merkwürkdigen Schatten bemerkte. Er wollte einfach nicht zu dem Passen was an Strucktur um sie herum war. Dazu... Schrumpfte er? Ihr Blick schnellte hoch und irgendwas schien auf sie herab zu stürzen. Instinktiv sprang sie zurück. Anders als erwartet war kein Einschlag erfolgt. Das Wesen was sich als weißes Federvieh aus ihrer Sicht herausstellte wirkte nicht gerade so als wäre es besonders... freundlich? Durch das Fauchen dieser Gestalt schnellte ihre Hand zum Griff der Vibroklinge... Es würde im Ernstfall schwierig werden die Waffe auch nur zu ziehen bevor das Wesen bei ihr wäre. So blieb Niphira angespannt stehen und fixierte was auch immer es war. Als wer auch immer es war anfing auch noch zu sprechen glaubte Niphira eher daran einen Sonnenstich zu haben. Ein redseeliger Pilot der sie einen Sektor mit genommen hatte sagte eine Fatamorgana hätte üblicherweise keine Schatten. Daher wanderte Niphiras Blick kurz auf den Boden. Die Worte drangen nur langsam zu ihr durch.

„Du siehst ungewöhnlich aus. So hat der der mich herbrachte die Reinen beschrieben. So hat er sie glaube ich genannt. Rote Haut sollen sie haben. Gehörst du zum Volk der Sith?“

Sie blinzelte ob der Frage ein paar mal und ihre Augen folgten Kjartan der um sie herum ging. Sie versuchte ihre irritation weitestgehend zu verbergen. Sith? Was sollte ein Sith sein? Oder hatte er Sitz gesagt? Da sie weder ein Hund war und sich zudem kein Volk von Stühlen vorstellen konnte musste sie ihn wohl wirklich richtig verstanden haben. Aber was war ein Sith? War das die erste "Wahrheit" die sie hier lernen würde? Skeptisch folgte ihr Blick dem Fremden.

"Sith? Nichts für Ungut... Aber was soll das sein?... Man sagte mir lediglich ich solle hier her kommen..."

Niphira hörte ihm weiter zu. Ihr ganzer Körper war in Alarmbereitschaft. Vor ihrem Gedächtnisverlust hatte sie viel mit den Leuten in ihrem Dorf trainiert. Autodidaktisch haben sie gemeinschaftlich eine eigene Art zu Kämpfen entwickelt. Auch wenn ihr Geist sich nicht an das Training erinnerte, taten es ihre Muskeln umso mehr.


„Hier laufen viele Komische Gestalten herum. Ich frage mich ob du besser Schmeckst als Reitechsen. Oder bist du etwa auch ein Jäger?“


Diese Worte waren keine Drohung... Zumindest war sich die Zabrak da mehr als sicher. Sie ließ ihren Rucksack und den Schaft ihrer Klinge fallen und hatte dadurch selbige in der Hand. Sie behielt Kjartan genau in ihren Augen. Während sie da stand atmete sie tief durch und versuchte irgendwie erst einmal ihre Gedanken schnellstmöglich zu ordnen. Dieses Wesen wusste etwas. Gut. War aber scheinbar nicht gerade von der Sorte mit der man gemütlich einen Becher Caf trank. Schlecht. Ihr Körper schien irgendwie etwas vom Kämpfen zu verstehen, was schon gut war aber auch schlecht weil sie eigentlich keinen Plan hatte warum sie aus gerechnet jetzt so stand wie sie stand. Eine ferne und ihr fremde Stimme aus ihrer Vergangenheit die sie nicht zu zuordnen vermochte flüsterte ihr ins Ohr dass Sie viele Prüfungen wird bestehen müssen. War das hier gemeint? All das Geschah in ihrem Kopf binnen weniger Sekunden. Nun hieß es erst einmal antworten. Vielleicht könnte man das hier friedlich lösen?

"Ich bin kein Imbiss... tut mir Leid. Ich bin hier auf der Suche nach Antworten. Weil mir jemand sagte ich könnte sie hier finden. Ich bin kein Jäger. Und selbst wenn... Warum sollte ich so ein einzigartiges Wesen wie... Sie... jagen? Das wäre doch Verschwendung... Und überaus unhöflich..."


Niphira rang sich ein freundliches Lächeln ab und hoffte dass es funktionierte. Sie würde sich notfalls verteidigen. Sie spürte ein leichtes Kribbeln in ihrem Nacken. Ein Gefühl dass sie nicht zuordnen konnte und mit dem sie sich wohl besser nicht jetzt auseinander setzte.




[Bastion | in der Nähe des Sith-Tempel | Zwischen Tempel und Landeplattform] Kjartan, Niphira
 
- Bastion - Sith Tempel - Domäne der Wissenden Etaga 23 - Vor Darth Angelus' Quartier -


Der Schüler von Kal'Lesu wartete an dem Punkt, dem ihm sein Meister befahl. Dies war bereits ganze zwei Standardstunden der Fall und der junge Zabrak wurde langsam ungeduldig. Aber als die letzte Sekunde verstrich und die zwei Standardstunden um waren, sah der Zabrak vier Personen. Dank der Beschreibung von Lord Angelus, die er von seinem Meister erhalten hatte, wusste der Zabrak direkt, wer von den vier Menschen der Sith-Warrior war. Bevor Lord Angelus in seine Unterkunft treten konnte, zeigte sich der Zabrak und sprach den gut gekleideten Sith an.


„My Lord, ich habe eine Mitteilung von meinem Meister Lord Kal’Lesu aus dem Zirkel der Extinktoren.“

Daraufhin gab der Schüler zwei Datapads den Sith-Warrior und kehrte um. Schnell bewegte sich der Zabrak weg.

[Datapad 1]
„Lord Angelus, wir haben von Ihrer Beförderung gehört und sind erfreut, dass der Orden der Sith einen neuen Krieger sein Eigen nennen kann. Ich bin von der Zirkelmeisterin der Extinktoren höchstpersönlich dazu beauftragt worden, potenzielle Mitglieder zu finden und nachdem Euer Meister uns auf Euch aufmerksam gemacht hatte, seid Ihr ein Kandidat für den Zirkel der Extinktoren. In dem dazuliegenden Datapad (Datapad 2) finden sie Informationen über einen Auftrag, der für Sie ausgesucht wurde.

Sith-Executor Kal'Lesu“


- Bastion - Sith Tempel - Domäne der Wissenden Etaga 23 - Vor Darth Angelus' Quartier -
 
[Bastion | in der Nähe des Sith-Tempel | Zwischen Tempel und Landeplattform] Kjartan, Niphira

Jetzt zeigte das Wesen ihm auch noch die Zähne. Was in Verbindung mit dem Schwert was sie in der Hand hielt, im ersten Moment äußerst Bedrohlich auf den Avogwi wirkte. Doch dann erinnerte sich das der Typ der ihn hergebracht hatte auch einmal so das Gesicht verzogen hatte und es als Lächeln bezeichnet hatte. Es war wirklich nicht einfach die Mimik anderer Spezies genau zu verstehen, auch wenn man die gleiche Sprache nutzte. Aber als sie die erste Frage beantwortet hatte, war ganz eindeutig Verwirrung zu sehen gewesen. Kjartan musste sich eingestehen das er auch keine Ahnung hatte was ghenau Sith nun waren. Was auch der Grund war warum er dazu nichts sagte und direkt auf die Schmeicheleien einging die sie ihm entgegen geworfen hatte.


„Aber wenn du kein Sith bist was bist du dann? Gibt es noch mehr Spezies mit roter Haut?“

Noch war sein Ton neutral und das gelegentliche Zischen diente der Einschüchterung. Kjartan umkreiste sie weiterhin und behielt sie mit funkelnden Augen direkt im Blick. Vielleicht wollte sie ihn mit dem Getue nur ablenken. Er wusste dass es immer einfacher war seine Beute in Sicherheit zu wiegen und dann überraschend zuzuschlagen. Vielleicht versuchte sie gerade das bei ihm zu tun.

„Wenn du kein Imbiss bist dann sollte ich dich wohl nicht fressen. Ich habe sowieso noch etwas in meinem Nest. Du hast heute also Glück gehabt. Außerdem bist du interessant. Wie darf ich dich nennen?“

Irgendetwas faszinierte den Avogwi an dieser Zabrak auch wenn er noch nicht genau wusste was es eigentlich war. Eventuell lag das auch damit zusammen dass sie ihn mit Respekt behandelt hatte. Trotzdem war er jederzeit auf einen Angriff vorbereitet und mehr als bereit den Kopf wie eine Nuss mit seinem Schnabel zu knacken. Man überlebte nicht wenn man unvorsichtig war. Doch vielleicht wäre es auch gut so etwas wie einen Jagdgefährten hier zu haben der ähnlich Aussah wie der Rest. Und diese Frau war ihm irgendwie sympathisch.

„Mein Name ist Kjartan-Kleng. Ich gehöre einer Familie von Herrschern an die stark genug waren um unseren Planeten eine Zeit lang zu beherrschen und bin hier um so mächtig zu werden das ich mich übe alle Avogwi erheben und herrschen kann solange ich lebe.“

Ob seine Worte nun Eindruck schinden würden war ihm unklar aber es war ein Anfang sich kennen zu lernen. Etwas über sich preis zu geben war gefährlich aber immer wichtig um Vertrauen unter Jagdgefährten aufzubauen. So hatte es ihm jedenfalls sein Vater beigebracht. Auch die Körpersprache des Avogwi war nun wesentlich positiver und trotzdem er sie noch immer umkreiste wirkte er nicht mehr so Angriffslustig wie noch vor wenigen Momenten.

[Bastion | in der Nähe des Sith-Tempel | Zwischen Tempel und Landeplattform] Kjartan, Niphira
 
[Bastion | in der Nähe des Sith-Tempel | Zwischen Tempel und Landeplattform] Kjartan, Niphira

Niphira faste den Griff ihrer Vibroklinge weiterhin fest. Wie würde diese kleine Prüfung auf jeden Fall bestehen. Für alles andere war sie zu entschlossen. Sie durfte nicht bei so einer kleinen Sache versagen. Sie lauschte den Fragen ihres Gesprächspartners. Nahm zunehmend auch die Umgebung etwas mehr wahr als sie sich zusehends mehr fokussierte. Als entgegen ihrer Erwartungen sogar weitere Fragen kamen entspannte sich leicht ihre Körperhaltung. Insgesamt sah man dass sie nun im Ernstfall eher Ausweichen denn Kontern würde. Mit ruhigerer Stimme ging sie dann auf seiner Fragen ein.

„Ich bin eine Zabrak. So viel weiß ich noch. Nicht alle von uns haben rote Haut. Einige haben Haut wie Menschen... andere gelbe, braune oder halt wie ich rote...“

Sie merkte dass in ihr immer mehr Sicherheit entstand. Ihr Blick blieb dennoch wachsam. Sie saugte jegliche Bewegung des Gegenüber auf. Wollte ihre Deckung nicht unnötig fallen lassen. Wer auch immer sie gewesen war. Kämpfen hatte sie gekonnt. Das war Niphira klar. Daran glaubte sie fest. Allerdings würde sie dafür erst einmal ihre Erinnerungen zurück haben... oder eben alles neu lernen. Auch das Zischen verlor langsam die Wirkung. Die Angst fiel langsam von ihr. Es wirkte eine gewisse Klarheit. Es war als wäre es bei ihr ein klassischer Automatismus. Analysieren was die potenzielle Gefahr zu tun in der Lage war. Nicht eine Sekunde ließ sie ihn aus den Augen. Versuchte zu erahnen wie das Wesen kämpfen würde da es über Krallen verfügte die vermutlich scharf waren. Vielleicht sogar giftig? Genauso könnte der Schnabel ein Problem werden. Sicher war er bei einem ernsten Kampf gefährlich. Ein wenig schlich sich eine gewisse Freude in ihre Gefühlswelt. Sie wollte lernen zu kämpfen. Die folgenden Sätze verfolgte Niphira aufmerksam und nickte ruhig. Auch ihre Antwort wirkte ruhig. Sie war ihrer Mutter noch recht ähnlich was das Verhalten anging. Die rote Haut verdankte sie zwar ihrem Vater, aber dennoch würde man in gewissen Gesichtszügen gerade jetzt ihre Mutter die Jedi wieder erkennen.

„Es freut mich dass ich dich nicht langweile. Und auf meinen Papieren steht der Name Niphira. Also denke ich dass es mein Name sein wird.“

Niphira senkte die Klinge etwas um zu signalisieren dass sie nicht kämpfen wollte. Zumindest jetzt noch nicht. Es gab Kämpfe die man besser nicht sofort bestritt. Dieser gehörte für Niphira eindeutig dazu. Die Person vor ihr könnte vielleicht helfen dass sie sich ein wenig besser zurecht finden würde. Dazu schien es nicht schlecht zu sein wenn man zumindest nicht alleine hier umher wandelte. Dazu könnte diese Szene hier unangenehme Aufmerksamkeit erregt haben. Etwas was Niphira zu vermeiden versuchte. Sie wollte nichts in ihrem Weg wissen was sich hätte verhindern lassen. Als ihr Gesprächspartner seinen Namen nannte und ein wenig über sich preisgab verneigte sich Niphira respektvoll und sprach mit ruhiger Stimme.

„Erfreulich Ihre Bekanntschaft zu machen Kjartan-Kleng. Ihr habt euch sehr interessante Ziele gesteckt. Und es ist mir eine Ehre ein Wesen Ihrer Abstammung kennen lernen zu dürfen. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrem weg. Meine Ziele sind vorerst relativ einfacher Natur. Ich will erst einmal wissen wer ich bin. Ich kann mich nämlich derzeit an nichts erinnern was vor dem Treffen mit dem Fremden geschah der mir sagte ich könne hier die Wahrheit finden nach der ich suche. Und das ist mein Ziel. Die Wahrheit über mich, meine Abstammung und meines Potenzials zu lernen.“

Langsam richtete sie sich auf. Sich sicher dass die Gefahr eines Angriffs vorerst abgewandt war schob Niphira ihre Klinge zurück in das Heft und nickte dem Avogwi anerkennend zu. Scheinbar waren sich beide ähnlich. Zumindest in gewissen Grundaspekten. Allerdings gleichzeitig relativ Verschieden. Niphira überlegte beim Aufheben ihrer Sachen die nächsten Worte gut. Versuchte weiterhin ruhig und passiv zu bleiben.

„Vielleicht können Sie mir sagen was dies hier für ein Ort ist? Wo bin ich hier genau?“

Sie musterte nun Kjartan-Kleng genauer und war fasziniert von dem Wesen. Er war irgendwie inspirierend. Während sie selbst sich ziemlich... einfach empfand. Allgemein wirkte alles hier ein wenig unwirklich.

„Ich frage mich warum ich an einen Ort in dem imperialen Raum reisen soll... Es ist... so merkwürdig. Ich kann es nicht in Worte fassen.“

Allgemein war in Niphira noch was helles, fast unschuldiges vorherrschend. Ein am Anfang ihrer Reise noch leuchtendes Hell, dass aber durch die letzten Wochen leicht zu schwächeln begann. Wie eine Mittagssonne die ihren Weg langsam fortführte zum unweigerlichen Resultat die Dunkelheit eindringen zu lassen. Allgemein ging eine stoische Ruhe von ihr aus. Obwohl sie nur wenige Wochen unterwegs gewesen ist, schien das Treffen mit dem Fremden ewig zurück zu liegen. Da gerade die Lage ein wenig entspannte schaute Niphira rüber zu dem riesigen Tempel der vor ihr lag. Nachdenklich überlegte sie was sie hier wohl zu finden vermögen würde. Man sah Ratlosigkeit in ihrem Blick aber auch eine Sache die für sie immer Typisch gewesen war. Eine endlose Entschlossenheit sich allem zu stellen was man ihr entgegenstellen würde. Auch wenn vieles an ihre gerade jetzt durchschimmern ließ dass sie Nachkomme einer Jedi war, konnte man diese Eigenschaft wie ein loderndes Feuer in ihren Augen schimmern sehen.

[Bastion | in der Nähe des Sith-Tempel | Zwischen Tempel und Landeplattform] Kjartan, Niphira
 
[Bastion | Hof am Sithtempel] Tor'ath, Kjartan-Kleng

Das Vogelvieh machte einen Satz in die Luft und fing an mit seinen Flügeln zu schlagen, der Riesen Vogel erhob sich schnell in die Lüfte und verschwand in Richtung Norden. Tor'ath ging vorwärts und sprang kräftig ab, und begann gleichzeitig mit seinen Flügeln zu schlagen. Es sah so aus, als würde sich der Stenax schwer tun beim Fliegen, dies war allerdings nicht der Fall aufgrund seiner Stärke und Ausdauer war dies tückisch, da er immer noch ziemlich gefährlich war und im Flug beziehungsweise im Start immer noch schnell auf seinen Füssen stehen konnte. Nachdem er die richtige Flughöhe erreicht hatte flog er in die Richtung in welche der Vogel abgedampft war, nach einiger Zeit entdeckte er den Vogel mit einer anderen Person konnte allerdings nicht erkennen wer diese war, oder was. Er beobachtete sie ein bisschen, und entschied sich zu ihnen herab zu begeben. Er flog etwas tiefer, und hörte als er eine gewisse Höhe erreicht hatte auf mit den Flügeln zu schlagen. Er fiel schneller und schneller, bis er auf dem Boden aufkam, es war ein dumpfer Knall zu vernehmen, als er auf dem Boden aufkam. Er ging bei der Landung in die Knie um die Geschwindigkeit besser abfangen zu können, er richtete sich anschließend auf. Er war direkt hinter der anderen Person gelandet, er erkannte die Spezies nicht, sie wirkte allerdings ziemlich schwächlich.

“Na was treiben die Turteltäubchen denn hier draußen, wo es doch so gefährlich ist?”

Fragte Tor'ath mit einem Hämischen grinsen auf den Lippen. Er verschränkte die arme vor der Brust und schaute auf die um einiges kleineren Lebensformen herunter, als wäre er ihr Herr und Gebieter.

[Bastion | in der Nähe des Sith-Tempel | Zwischen Tempel und Landeplattform] Tor'ath, Kjartan, Niphira
 
[Bastion | in der Nähe des Sith-Tempel | Zwischen Tempel und Landeplattform] Tor'ath, Kjartan, Niphira

Niphira hatte gerade ihre Klinge wieder aufgehoben als wieder etwas auf sie herab stürzte. So langsam war sie schon genervt. Sie mochte gerade die Kleinste der drei Gestalten sein. Dennoch war sie nicht schwach. Auch wenn sie auf den Ersten Blick nur mager wirkte. Dass ihre Muskeln nicht zu jenem Typ gehörten die besonders hervor traten würden wohl noch viele ihre Stärke unterschätzen. Als sie sich zu Tor'ath umdrehte
runzelte sie ihre Stirn. Dieser Ort hatte eindeutig ein Geflügelproblem... Sie seufzte und musterte den Riesen nachdenklich. Man sah keine Angst in ihrem Gesicht. Nur dass sie ob des Spruches genervt war. Keine weitere Verzögerungen. Nicht mehr. Niphira verneigte sich höflich und lächelte dann Tor'ath an.

"Ich denke Sie missverstehen die Situation. Wir sind keine Turteltauben. Im Gegenteil. Kjartan hatte mich lediglich ein wenig... Aufgeklärt. Mehr nicht. Und nun würde ich gerne meine Reise fortsetzen. Mein Ziel ist der Tempel. Und wenn mich jeder aufhält werde ich in zehn Jahren nicht ankommen. Bitte verzeihen Sie meine Unhöflichkeit Sie zu verlassen. Aber ich habe was in dem großen Gebäude zu erledigen."

Niphira wusste nicht genau warum. Aber eines stand für sie fest. Sie musste in dieses Gebäude dass auf sie wirkte wie ein Monument. Innerlich versuchte sich Niphira nicht mehr als nötig aufzuregen. Sie warf sich wich wieder das Schwert auf den Rücken und den Rucksack da rüber. Sie fragte sich warum immer wieder der Irrtum entstand das Körpergröße und Kraft gleich automatisch bedeuteten besser kämpfen zu können. Sie hatte auf der Reise hier her mehr als einmal beobachtete dass es zum Teil eben anders war. Genauso bestätigte ein merkwürdiges Gefühl Niphira genau darin. Sie lächelte beide noch einmal an. Ein freundliches, fast naives Lächeln als wäre sie noch ein kleines Kind. Damit drehte sich Niphira zum Tempel und ging weiter auf diesen zu. Ein merkwürdig flaues Gefühl lag in ihrem Magen. Was auf immer sie erwartete... Es war anders als alles was ihr Körper kannte. Wieso war da dieses Gefühl etwas zu tun, dass eine Person die sie eigentlich viel besser kennen müsste verurteilen würde. Abermals schüttelte sie bei diesem Gedanken den Kopf. Sie kannte niemanden. Vielleicht. Und selbst wenn es stimmen sollte. Sie musste die Wahrheit finden. Damit lief sie mit ernstem Gesicht auf den Tempel zu. Direkt in die Kontrollen rein. Wie würde man auf ihren republikanischen Pass reagieren? Oder dieser komischen Nachricht die ihr der Fremde gegeben hatte? Es wurde Zeit es heraus zu finden.

Kaum dass Niphira bei den Eingangskontrollen angekommen war nahm man ihr sofort ihre Waffe weg. Sie wollte protestieren. Stellte aber sehr schnell fest, dass es notwendig würde. Im ersten Moment hatte sie sich gewehrt. Kurz hatte sie ihre Kontrolle verloren. War panisch geworden weil sich ihr immer mehr entgegenstellten. Ja, kurz hatte Niphira Angst dass sie sterben würde. Dass sie ihr Leben mit dem was sie getan hatte ausgehaucht hätte. Das nächste was sie wusste war dass sie schrie und so die meisten Angreifer von sich gestoßen hatte. Erschöpft war die Zabrak auf die Knie gesunken. Was war das? Was war geschehen? War sie nun doch ein Monster? Sie hatte etwas getan was sie erschöpft hatte. Nervös schaute sie zu jenen Männern auf die um sie herum standen. Nervös hob sie ihre Hand um zu zeigen dass sie sich ergeben würde. Dem Urteil von wem auch immer stellen würde. Am Ende führte man sie allerdings durch die normale Kontrolle. Nahm ihr Blut ab, speicherte ihre Fingerabdrücke und wies Niphira an den Tempel nicht zu verlassen. Schon bald würde sie verstehen wo sie war und was die Zabrak werden würde. Es war nichts von Ablehnung zu spüren. Nur etwas dass sich anfühlte wie das Willkommen eines zu Hause... Auch wenn es eine ziemlich unheimliche Heimat war. Ziemlich schnell war sie auf sich alleine gestellt.

So konnte Niphira nicht anders, als nach einer gewissen Einweisung durch den Tempel zu streunern. Sie hatte die Regeln genau eingeprägt. Daher wollte sie sich in die eine Richtung orientieren die nützlich für den Tempel und sich selbst war. Sie wollte in der Bibliothek arbeiten. Schließlich würde sie, so Niphira ja die Wahrheit suchte, dort am ehesten Antworten finden. Also fand sich die Zabrak in der Bibliothek ein und fing an sich nützlich zu machen und begann ihr Selbststudium. Sie nahm sich vor jegliches Wissen in sich auf zu nehmen. Alles was sie wissen wollte könnte sie hier lernen... Und wie sie nach ein paar Schriften merkte, noch viel mehr. Der Fremde hatte nicht gelogen. Hier würde sie vieles von dem Finden was Niphira suchte. Die Zabrak konnte nicht anders als zu lernen und hart zu arbeiten. Zu erst würde sie lernen was Kjartan meinte als dieser über Sith redete. Man spürte die Leidenschaft und Entschlossenheit mit der die frischgebackene Anwärterin die Texte in sich aufsog sowie ihren unbändigen Wissensdurst.


[Bastion | in der Nähe des Sith-Tempel | Tempelinneres, Bibliothek] Niphira
 
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[Sith-Tempel/Domäne der Lernenden/Gänge] Yneha, Shiqjat Rûwshil, Savan Korr, Darth Hybris

Laut Shiqjat war der Sith, der sich zu ihnen gesellt hatte und Yneha mitnehmen wollte, Darth Hybris, ein Lord der Sith. Sie kannte ihn nicht, doch sie ging davon aus, dass dieser Darth Zion kennen wurde. Nach seiner sarkastischen Antwort drückte dieser ihr den Griff seines Lichtschwerters auf den Mund, woraufhin sie versuchte, dessen Arm von sich wegzudrücken. Währenddessen machte sich der Lord über Shiqjat lächerlich, was Yneha sehr amüsant fand.
Sie kannte Shiqjat's Spezies nicht, doch seine Art und Weise zeigte, wie arrogant sie sein mochte, bis sie durch einen sich nähernden Inquisitor unterbrochen wurden, der Hybris ansprach. Dass es sich dabei um einen Inquisitor handelte, konnte das Mädchen natürlich nicht wissen, sie sah dort nur einen anderen ihr unbekannten Sith, der Hybris selbst kannte. Dieser entledigte sich sogleich dem Inquisitor, zumindest so, sodass dieser umfiel. Für den Moment war Yneha selbst erschrocken, dass dieser Machtwurf den Unbekannte so derbst umhauen würde. Sie selbst konnte ihre Machtkräfte noch nicht richtig kontrollieren, sodass es mal zu ungewollten Ausbrüchen kam. Der Inquisitor dagegen lag am Boden und war vermutlich am Sterben, doch das würde Yneha selbst in dem Moment egal sein. Nach seinem "Das war unglücklich" wandte sich Hybris dann wieder an den anderen Jünger und sie. Sie solle mitkommen, woraufhin sie nickte und zum Gehen bereit war. Wenn ein Lord ihr Befehle erteilte, folgte sie diesen natürlich, ohne sie zu hinterfragen.

"Was ist mit dem?", sie zeigte auf Shiqjat, "Und dem dort?"

Ihr Blick wanderte zu dem sterbenden Sith, mit welchem sie kurz Blickkontakt hielt.

"Wollt Ihr den umhauen oder hier so verrecken lassen?"

In ihren Worten klang Belustigung mit, was das Sterben des Inquisitors anging. Am liebsten würde sie ihn mit dem Kampfstab, den sie hatte, erschlagen.

[Sith-Tempel/Domäne der Lernenden/Gänge] Yneha, Shiqjat Rûwshil, Savan Korr, Darth Hybris, sterbender Inquisitor
 
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[Bastion | in der Nähe des Sith-Tempel | Tempelinneres, Bibliothek] Niphira

Sie war halb eingeschlafen. Etwas nachdenklich schaute Niphira sich langsam in der Bibliothek um. Sie kratzte sich langsam am Hinterkopf und seufzte. Alle waren hier so steif. So ernst. Warum waren diese Leute immer wieder so mies gelaunt? Niphira schüttelte langsam mit dem Kopf und schaute auf ihre Notizen die sie sich in den letzten Tagen zusammen gesucht hatte. Langsam hatte die junge Frau gelernt wo sie war. Was ein Sith war. Wobei letzteres eher eine grobe Vorstellung war. Genauso das ihre Feinde sich Jedi nannten.

Feinde... hatte sie früher Feinde gehabt? Langsam wanderte Niphiras Blick über all das Wissen was hier zu finden war in Form von Datenbanken und so genannten Holochrons. Auch hier musste sie schnell begreifen, dass das was für sie nützlich wäre, wohl so schnell nicht für sie erreichbar wäre. Wahrscheinlich musste sie mehr lernen. Etwas über diese Macht. Sobald Niphira begriff dass sie als Sith, sollte sie eine werden können, wohl viele Feinde hätte. Mit anderen Worten... Wäre Niphira nicht ohnehin schon motiviert gewesen zu lernen, so wäre die junge Frau es spätestens ab dem Punkt wo sie von den Feinden ihrer neuen Heimat gewesen. Und so konzentrierte sich Niphira auf das was sie bisher versuchte. Den Würfel vor sich schweben zu lassen. Eine Übung die sie zur Weißglut brachte. Wieder konzentrierte sie sich auf den kleinen Gegenstand und wollte ihn schweben lassen. Jedoch ohne Erfolg. Eigentlich starrte Niphira den Würfel gerade nur sehr intensiv an. Leise fluchte die junge Frau. Es durfte nicht hier enden. Sie wollte ihr Schwert zurück. Und wenn sie es richtig verstanden hatte ginge dies nur wenn ihr Weg endlich fortgesetzt würde.
Umso mehr sich Niphira nun auf den Würfel fokussierte desto mehr verzweifelte sie. "Beweg dich verdammt noch mal!" Und kurz bewegte er sich. Aber das wars dann auch schon. Sie seufzte und packte den Würfel weg. Immer wieder versuchte sie es. Immer wieder passierte nichts. Und ohne es zu begreifen geschah hin und wieder was. Einmal schwebte er, ein anderes mal kippte er um und dann flog er wieder weg. Aber nie tat das Teil das was sie wollte. Es war als hätte der Würfel ein Eigenleben. Nachdem sie ihre Sachen wieder einsortiert hatte packte Niphira wieder alles fein säuberlich dahin wo sie es her hatte. Am Ende war sie hier glücklich. Die Weißhaarige liebte es durch die Bibliothek zu gehen und immer neue Dinge zu lernen. Und wenn sie das nicht tat pflegte sie alles was zu der Bibliothek gehörte. Es war ihre Leidenschaft. Etwas was ihr viel mehr Spaß machte als es wahrscheinlich sollte. Es gab für sie einfach nur zwei Orte an denen sie sich hier gerne aufhielt. In dieser Bibliothek... oder aber im Trainingsraum. Zu letzterem würde sie sich nun begeben. Schließlich brauchte ein starker Geist auch einen Starken Körper.

Nachdenklich war die Weißhaarige zu den Trainingsräumen gegangen. Sie hatte sich mehrere Sachen notiert. Übungen und Anregungen. Es war inzwischen ihre tägliche Routine. Aufstehen, die Bibliothek pflegen, versuchen diesen verdammten Würfel ohne Hände zu manipulieren, wobei es hierbei wirklich nur versuche waren, und am Ende des Tages sowie in den Pausen trainieren. Im Vergleich zu ihrer Ankunft war sie nun noch einmal deutlich fitter geworden. Hatte sich selbst weiter unterrichtet wenn es darum ging zumindest anderen auszuweichen. Gemessen an ihrer Statur war sie auch nicht mehr wirklich schwach. Es war fast als wolle ihr Körper genau das alles so wie es hier geschah. Training und Lernen. Mehr interessierte die junge Frau derzeit nicht. Sie wollte wissen wo sie her kam. Wer sie war. Denn egal wie viel Niphira in diesen Hallen lernen würde. Sie würde diese Fragen hier niemals beantwortet bekommen. Niemals heraus finden was ihre Familie tat. Wo diese sich überhaupt aufhielt oder auch nur wer sie waren. Wären sie stolz auf ihr Kind? Darauf das es lernte und trainierte? Niphira wusste es nicht. Nur dass sie immer weiter machen musste. Und es auch wollte. Es gab sicher noch so viele Orte zum Wissen sammeln. So viel zu lernen. Aber das würde sie erst können wenn man ihr das Recht, die Erlaubnis dazu, einräumte. Alleine durch diese Ziele, durch die Suche dieser Antworten war sie Entschlossen und steckte ihre ganze Leidenschaft in das Training und ihr Studium. Niphira war dabei sogar egal dass man sie als eigenwillig betrachten könnte. Am Ende ging es um ihre Ziele. Und der effektivste Weg zu erreichen was sie wollte war eben Training, Studium und die Aufgabe derer sie sich angenommen hatte möglichst gut aus zu führen.

So trainierte Niphira. Trainierte mit allem was sie konnte. Mit allem was sie aufbringen konnte für den Moment. Denn das war alles was sie zur Zeit zu tun in der Lage war.

[Bastion | in der Nähe des Sith-Tempel | Tempelinneres, Trainingsräume] Niphira
 
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[Bastion - Bastion Center - Hotel "The Royal Snair" - Odiles Suite] Darth Angelus, Valeria, Odile, Tom

Sabars - nein, Darth Angelus' - Bemerkung, dass sie jetzt eine Familie wären, ging Odile noch durch den Kopf, als sie aus der Tür ihres Ankleidezimmers trat und ihren Blick über die drei ungleichen Personen streifen ließ, die sich im Wohnbereich verteilten, als hätten sie nichts miteinander zu tun: Sabar und seine kleine Schwester; Tom – ihr Nachtisch aus dem "Eternal Dawn" und Sabars Kampfgefährte, aber nicht so-ganz-Freund und sie selbst. Nunmehr Sabars Schülerin. Sie fühlte keine wirkliche, tiefere Verbindung zu jemandem in diesem Raum, die die Äußerung ihres zukünftigen Lehrers rechtfertigte. Aber vorersat war sie nicht abgeneigt, Sabars Wunsch zu entsprechen. Auch wenn das wohl eine ziemlich dysfunktionale Familie werden würde: Tom saß unzufrieden grollend über die Störung beim Frühstück - oder vielleicht auch generell unzufrieden mit der Situation am Tisch. Mit einer beiläufig-zärtlichen Geste strich die adelige Tapani mit der Hand über seine Schulter und nickte Sabars zierlicher Schwester zu, die ihren Sessel weiter zurückgeschoben hatte - scheinbar in sich ruhend, aber mit aufmerksamen Blick, dem ohne Zweifel nicht das geringste Detail entging. Es überraschte die athletische, junge Frau, dass Valeria sie in den Tempel begleiten würde. Andererseits war es durchaus verständlich, wenn die beiden Geschwister in ihrer Trauer füreinander da waren. Auch wenn der unruhig im Raum herumtigernde Sabar nicht sehr niedergeschlagen wirkte. Eher im Gegenteil: Voller gespannter Ungeduld, schien er es gar nicht erwarten zu können, mit den anderen im Schlepptau das Hotel wieder zu verlassen.

Bei aller Eile, die ihr Meister an den Tag legte, als sich die kleine Gruppe auf den Weg zu Valerias Speeder machte, wirkte Odile keinesfalls gehetzt, sondern schritt anmutig an Toms Seite einher, dessen roter Umhang ihn dramatisch umwehte. Währenddessen ruhte ihr Blick immer wieder auf SabarDarth Angelus, verbesserte sie sich wieder in Gedanken – der ihr erst am Vorabend einen Blick in sein Innerstes gewährt hatte. Und der ihr jetzt so verändert vorkam – aber vielleicht lag es auch nur an der beeindruckend schwarz-gänzenden Rüstung, die er jetzt trug. Er schien sich in ihr wohler zu fühlen, als in der doch etwas merkwürdigen Kombination, die er im Eternal Dawn getragen hatte. Während sie sich in dem sportlichen Gleiter dem Tempel näherten, konnte Odile ein mulmiges Gefühl nicht mehr ganz unterdrücken. Zwar hatte sie sich neuen Herausforderungen und Erfahrungen immer begierig und voller Neugier geöffnet, aber anders als zuvor würde sich ihr Leben nun unwideruflich und dramatisch verändern. Kein Weg zurück.

Das letzte Stück auf der Straße zum Tempel legten die vier zu Fuß zurück und mit jedem Schritt ergriff Odile die düstere, großartige Aura des monumentalen Bauwerks mehr. Schließlich blieb sie schier überwältigt kurz stehen, um kurz Luft zu holen. Unwillkürlich hatte die schlanke junge Frau ihren Atem angehalten, als sie in dessen Schatten getreten war. Eingedenk ihres Standes drückte die adelige Tapani jedoch die Schultern durch und ging erhobenen Hauptes und mit einem Lächeln weiter. Auch wenn jenes jetzt etwas angespannt wirkte. Nur am Rande registrierte sie, wie Darth Angelus den Wachen am Eingang mit selbstverständlicher Autorität begegnete. Davon war die elegante Adelige nicht weiter überrascht, denn so wie sie selbst, war auch Sabar schon in diese Rolle geboren. Als ihr Meister den Insektoiden ein Gemälde in die Greiforgane gab, warf sie den beiden Nichtmenschen nur einen äußerst flüchtigen, angewiderten Blick zu, bevor sie ihm weiter in die düstere Erhabenheit des Tempels folgte. Dass Sabar dafür sorgen wollte, dass sie ein Quartier bekam, das sie nicht mit anderen teilen mußte, hörte Odile äußerst gern. Eigentlich betrachtete sie sich zwar als recht umgängliche Person, aber wenn die schlanke Tapani daran dachte, dass sie es vielleicht mit solchem nichtmenschlichen Abschaum würde teilen müssen, war ihr doch etwas unwohl.


"Das ist sehr aufmerksam von Euch, Darth Angelus." Sabar mit seinem neuerworbenen Titel anzusprechen, wirkte in dieser Umgebung nur natürlich und er kam ihr glatt über die Lippen. "Sicher werde ich ohne Ablenkung durch die Gesellschaft von Mitbewohnern in meinen Studien viel rascher vorankommen."

Auf die Erwähnung der Trainingsräume hin nickte Odile nur knapp. Als Absolventin der Reena-Ballettakademie war es für sie nichts Neues, sich bis über die Schmerzgrenze hinaus zu verausgaben. Während ein Teil von ihr die neuen Herausforderungen begrüßte, die auf sie zukamen, war ihr jedoch durchaus bewußt, dass sie sich Erfahrungen würde stellen müssen, die weit jenseits dessen lagen, was sie sich im Moment vorstellen konnte. Aber nicht für den winzigsten Augenblick zweifelte sie daran, dass sie in allem Erfolg haben würde, was an Prüfungen vor ihr lag. Zusammen mit Tom und Valeria blieb sie im Gang vor Sabars Räumlichkeiten stehen, als sie dort einen weiteren Nichtmenschen erblickten, der offenbar auf ihren Meister gewartet hatte, um ihm zwei Datapads zu übergeben. Odile verfolgte gespannt die kurze Interaktion zwischen den beiden und behielt den beinahe unterwürfigen Tonfall des Schülers und die Art und Weise, wie dieser sich beinahe fluchtartig entfernte, im Hinterkopf, während sie höflich lächelnd abwartete, bis sich Sabars Aufmerksamkeit ihnen wieder zuwandte.

[Bastion - Bastion Center - Sith Orden - Domäne der Wissenden, Etage 23 - vor Darth Angelus' Quartier] Darth Angelus, Valeria, Odile, Tom
 
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