[Horror] Das Haus der 1000 Leichen und The Devil´s Rejects

Na ja die Rezensionen sind so toll aber nicht....


Rob Zombie: The Devil's Rejects (USA 2005)

Kritik von Stefan Höltgen
»I keep my standards pretty low«

Die Filmmörder Otis Driftwood, Baby Firefly und Captain Spaulding sind in Rob Zombies ?House of 1000 Corpses? zu Kultfiguren avanciert. Der Zynismus und die Brutalität des 2003 erschienenen Films wären zuvor wohl kaum zu ertragen, die ?Helden? (jene Mörder-Familie) wohl kaum als solche annehmbar gewesen. Erst die ironische Distanz, mit der Rob Zombie sein Erstlingswerk als Hommage an die Horror- und Terrorfilme der 1970er Jahre inszeniert hat, haben diese Art Plot erträglich gemacht. Die verschrobene Optik, die mit Videoclip-Ästhetiken und Dokumentarfilmbildern angereichert war, unterstützte den anästhetisierenden Effekt des Films.

Genau deshalb ist das Sequel von ?House of 1000 Corpses?, das Zombie mit ?The Devil?s Rejects? betitelte, auch gescheitert: All die jede Ernsthaftigkeit brechenden ästhetischen Verfahren kommen dieses Mal nicht zum Einsatz. Die Geschichte der Killer-Familie wird nun ganz distanzlos, bar jeder Komik und in all ihrer Profanität erzählt. Die amoralische Haltung gerät in den Szenen von Menschenquälerei zur reinen Behauptung, die Gewaltorgien sind nur noch das, was sie sind: Die Exzesse entfesselter Maniacs. Die Handlung setzt an dem Punkt an, an dem das Prequel endete: Die Farm der Maniacs ist von der Polizei umstellt. Im Shootout werden etliche Polizisten verwundet und getötet, Mutter Firefly wird verhaftet , der Rest der Fmilie kann jedoch entkommt und ist auf dem Weg in ein Vergnügungsörtchen. Dort verspricht ein alter Freund Captain Spauldings den Fliehenden Unterschlupf zu gewähren. Der Zwillingsbruder des ermordeten Sherrifs aus dem Prequel hat sich das Ziel gesetzt, die Killer-Familie auszurotten. Er beginnt damit, dass er die Mutter im Gefängnis tötet und dann Profikiller auf die Spur der drei Flüchtenden ansetzt.

Die Frage nach dem Sinn des Films, besser: nach der Notwendigkeit der Fortsetzung, stellt sich bei einem Vergleich von ?The Devil?s Rejects? zu seinem Prequel akut. Zombies Erstling konnte für sich Originalität beanspruchen, gerade weil er nicht ?er selbst? zu sein versucht, sondern sich bewusst als Patchwork aller verfügbaren Ästhetiken präsentiert hat. Dies ist hier nun nicht mehr der Fall. Was das das Sequel von wesentlich früheren Filmen wie Tobe Hoopers ?The Texas Chainsaw Massacre 2? oder Stones ?Natural Born Killer? unterscheidet, wird nicht deutlich. ?The Devil?s Rejects? trägt damit eine großartige Idee ? nämlich die seines Vorgängers ? zu Grabe. Das, mit dem Zombie seinen erwartungsfrohen Zuschauer hier konfrontiert, ist nicht mehr als ein seinen Zynismus und seine Amoralität ausstellendes kleines Serial-Killer-Movie, welches sich in Nichts von ähnlichen Produkten unterscheidet. Eine solche Fortsetzung haben seine Zuschauer nicht, noch weniger aber die großartigen Figuren aus ?House of 1000 Corpses? verdient.

The Devil?s Rejects (USA 2005)
Regie & Buch: Rob Zombie, Kamera: Phil Pharmet, Musik: Tyler Bates & Rob Zombie
Darsteller: Sid Haig, Bill Moseley, Sheri Moon, Karen Black, Chris Hardwick u.a.
Länge: 91 Minuten
Verleih: Tiberius
 
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Ich habe den Film kurz nach Erscheinen auf DVD gesehen und gleich danach gekauft. Also wird es Zeit, endlich die Kritik loszuwerden:

"The Devil's Rejects" ist, wie man im Thread schon lesen kann, die Fortsetzung von "Das Haus der 1000 Leichen", aber dennoch ein eher eigenständiger Film. Die Story ist auch verständlich, wenn man den ersten Teil nicht kennt. Abgesehen davon ist TDR auch noch viel besser!
TDR ist zwar ein Horrorfilm, stilistisch aber eher eine Mischung aus Western und Roadmovie, garniert mit ein wenig schwarzem Humor und einigen Szenen der heftigeren Sorte. Der Film (wie auch seine Figuren) ist deutlich ernster als Teil 1 und weniger überzeichnet. Man könnte sagen, die drei Psychopathen agieren im Vergleich zu anderen Horrorfilmen eher realistisch. Nicht wie Freddy Krueger, Jason und so weiter, sondern vielmehr so, wie man sich durchs Land ziehende Killer im realen Leben vorstellen kann.
Die Charaktere unterscheiden nicht wirklich zwischen gut und böse. Die eigentlich als böse angelegten Figuren wirken oft sympathischer als die vermeindlich guten Jungs, was sich während er Handlung auch immer weiter steigert. Auch die Schauspieler zeigen sich von ihrer guten Seite, vor allem Sid Haig als Captain Spaulding und Bill Moseley als Otis. Für letzteren forderten Fans per Petition sogar eine Oscarnominierung. Das mag übertrieben sein, allerdings ist Bill Moseley mal wieder ein Beispiel für absolut fähige Schauspieler, die leider ewig nur dem Horrorgenre zugeschrieben werden.
Rob Zombie ist als Regisseur und als Autor wirklich fähig und auch ansonsten ist der Film handwerklich mit interessanten Sequenzen (z.B. das Ende des Films) beachtlich gemacht. Der Film kostete ca. 10 Millionen US$, wirkt aber deutlich kostspieliger.

Ein interessanter und wie schon gesagt gut inszenierter Film, der sicher nicht jedermanns Sache sein dürfte. Wer eher soften Mainstreamhorror wie "Düstere Legenden" oder "Final Destination" gewohnt ist, für den könnte TDR durch das Szenario, einige harte Szenen/Situationen und wenig familienfreundliche Dialoge (ich rede nicht von über 200x F***.....) eine Spur zu konsequent sein.

8 von 10 Masken aus Menschenhaut.
 
Ich hole hier mal einen gaaaaanz alten Thread hoch.

Da es nicht mehr lange dauert bis "3 from Hell" ins Kino kommt, wollte ich mal bei euch so nachfragen wie ihr zu den beiden ersten Teilen steht. Ich persönlich habe Teil 1 und 2 erst vor kurzem entdeckt. Mir gefallen eigentlich beide Teile ziemlich gut. Wie man das ganze auf die 70er getrimmt hat, fand ich spitze.

Freu mich schon sehr auf den dritten Teil......:thumbsup:
 
Hab "Haus der Tausend Leichen" vor ein paar Jahren (TBBT hat mir den Film schmackhaft gemacht ;)) angesehen.

Fand diesen aber nicht wirklich gelungen. 0815 Slasher mit einer Extraportion Gore. Das vergleichbare "Texas Chainsaw Massacker" fand ich da weit spannender. Eigentlich jagte der Film in seiner zweiten Hälfte nur von einer (überdrehten) Grauslichkeit zur nächsten.

Geb deshalb nur 1 von 10 aufgenähten Fischkörpern!
 
Gestern kam der Trailer raus, vielleicht gibt es ja doch Fans hier :whistling:

https://www.filmfutter.com/news/3-from-hell-trailer/


Fand diesen aber nicht wirklich gelungen. 0815 Slasher mit einer Extraportion Gore. Das vergleichbare "Texas Chainsaw Massacker" fand ich da weit spannender. Eigentlich jagte der Film in seiner zweiten Hälfte nur von einer (überdrehten) Grauslichkeit zur nächsten.

Ja ich weiss was du meinst, ist nicht für jedermann. Allzu wählerisch darf man als Horrorfan nicht sein, es kommt einfach so wenig neues aus dieser Richtung.
 
Allzu wählerisch darf man als Horrorfan nicht sein, es kommt einfach so wenig neues aus dieser Richtung.

Horrorfilme gibt es IMO aktuell wie Sand am Meer. Gerade Netflix bringt gefühlt jede zweite Woche einen neuen Horror-Film raus "den so und so viele Leute abgebrochen haben - traust du dich den anzusehen?". Aber wirklich gute Ware ist da selten dabei. "Bird Box" war da IMO noch das Beste ("Veronica" fand ich auch gut, war aber keine wirkliche Netflix Produktion).

Die "Conjouring"-Teile werden IMO immer schlechter ("Annabelle 3" war wieder mal so lala). "A Quiet Place" halte ich für überbewertet. Selbiges gilt für den neuen "Halloween" (Rob Zombies 1er Reboot vor ein paar Jahren war ganz ok, der 2er nur mehr ein sinnloser Slasher und hatte mit Carpenters Film kaum etwas zu tun, der neue nun, wie gesagt, weder besonders gut noch besonders schlecht). "Hereditary" und "Mother!" gingen IMO überhaupt nicht (waren mir zu surreal und zu "gaga").

"Don't Breathe", "Lights Out", "Us" und "Get Out" finde ich recht gut.
 
Thema gute Horrorfilme: Ich fand die Insidious Filme extrem gut (wobei der letzte Teil, The Lost Key, deutlich abfiel) und den ersten Sinister-Teil.
 
Thema gute Horrorfilme: Ich fand die Insidious Filme extrem gut (wobei der letzte Teil, The Lost Key, deutlich abfiel) und den ersten Sinister-Teil.

Exakt meine Meinung :-D


Gerade Netflix bringt gefühlt jede zweite Woche einen neuen Horror-Film

Oh ja das stimmt, allerdings sind die so gut wie alle schlecht (mMn). Ich hätte mich besser ausdrücken müssen....ich meinte mit Horrorfilm eher "Slasherfilm".....da kommt wenig.

Mit Conjouring kann ich nix anfangen, Annabelle weigere ich mich komplett. Halloween fand ich ziemlich gelungen, aber auch kein Meisterwerk.

Hereditary war schrecklich......:o

Slasher gibt es nunmal kaum mehr....deshalb freue ich mich auf die neue Staffel Scream. Denn diese Serie fand ich gar nicht schlecht auf Netflix.
 
Also ich hab Annabelle 2 vorgestern auf Netflix gesehen und fand den ziemlich brauchbar. Bei Teil 3 reizt mich der Kinobesuch
 
Thema gute Horrorfilme: Ich fand die Insidious Filme extrem gut (wobei der letzte Teil, The Lost Key, deutlich abfiel) und den ersten Sinister-Teil.

Kenne bisher nur 1 und 2 und beide haben mir sehr gefallen.

Exakt meine Meinung :-D
Oh ja das stimmt, allerdings sind die so gut wie alle schlecht (mMn). Ich hätte mich besser ausdrücken müssen....ich meinte mit Horrorfilm eher "Slasherfilm".....da kommt wenig.

Stimmt, Slasher gibt es in letzter Zeit weniger.

Die beiden "Happy Deathday"-Filme waren quasi ne Slasher-Komödie (mit Anleihen an "Täglich grüßt das Murmeltier" und "Zurück in die Zukunft"). Beide bieten jetzt kaum Gore, finde sie aber sehr gut.
 
Thema gute Horrorfilme: Ich fand die Insidious Filme extrem gut (wobei der letzte Teil, The Lost Key, deutlich abfiel) und den ersten Sinister-Teil.

Den ersten Teil fand ich auch stark! Überhaupt James Wan hebt das Grusel-Genre mit seinen Filmen auf ein neues Level, fand von ihm bisher die "Conjuring"-Filme am Besten! "Dead Silence" sollte man aber auch gesehen haben. Auf "Annabelle 3" freue ich mich aber auch, zumal die Warrens (das Geisterjägerpärchen aus "Conjuring") wohl die Hauptrolle spielen werden.


Bin kein Fan der Filme, wobei ich "Devil's Rejects" prinzipiell besser fand. Der Trailer schreckt mich auch eher ab.
 
Auf "Annabelle 3" freue ich mich aber auch, zumal die Warrens (das Geisterjägerpärchen aus "Conjuring") wohl die Hauptrolle spielen werden.

Ist zwar jetzt ein kleiner Spoiler, aber damit du nicht, wie ich, mit falschen Erwartungen an den Film rangehst: Tun sie nicht. Haben 3, 4 Szenen im Film, welcher sich um ihre Tochter und ihre Geburtstagsgäste dreht, die alleine im Haus sind.
 
Tun sie nicht. Haben 3, 4 Szenen im Film, welcher sich um ihre Tochter und ihre Geburtstagsgäste dreht, die alleine im Haus sind.

Ah...hatte ich mir fast schon gedacht (bei IMDb nur komisch gelistet). Wäre nämlich irgendwie widersprüchlich zu den Ereignissen in "Conjuring", da...

...die Puppe ja ausschließlich in Ed und Lorraines "Antiquitätenkammer" sitzt und keine große Rolle spielt - und die Geschichte um das Paar ja mehr oder weniger biografisch ist. ;)

EDIT: Ich habe deinen Nebensatz erst jetzt gelesen. Also spielt es doch nachdem sie die Puppe erhalten haben? :cautious:
 
Die alte Formel mit den Teenagern allein in Waldhütte/Zuhause ect. funktionuert heute halt leider nicht mehr so gut. Liegt mitunter an der heutigen Technik, jeder hat ein Handy mit Kamera und GPS dabei. Die ausrede Funkloch & tote Batterie iat schon ausgelutscht, und es wird da inzwischen etwas schwierig und limitiert das ganze in der heutigen Zeit etwas.
Da muss der Killer seine Opfer schon zu sich einladen oder entführen damit es wieder spannend wird.
Aber vielleicht hat man schon alle brauchbaren variablen verbraucht und es bräuchte eine neue Idee um es interessant zu machen.
 
Slasher Filme laufen leider zu oft nach dem "10 kleine Jägermeister-Prinzip" ab und sind häufig zu vorhersehbar. Schon nach 3 Minuten weiß man in den meisten Fällen wer stirbt und wer als letztes überlebt (bis zur obligatorischen Post Credit Szene zumindest). Da ist für mich der Reiz nicht mehr so da.
 
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