Weltraum (Imperium)

[Outer Rim | Hyperraum| auf dem Weg nach Bastion | GSD “Shark” | Brücke] Natasi Daala, Brückenbesatzung

Das leichte Vibrieren des Decks verriet der Kommandantin, dass sie den Hyperantrieb auf Hochlast gebracht hatte. Im Normalfall würde man gar nicht bemerken wenn so etwas geschah. Es war ungewöhnlich, dass der Antrieb sich so schwer tat und offenbar überlastet war. Oder waren es die Trägheitsdämpfer die nicht richtig Funktionierten? Sie würde wohl den Maschinenraum anweisen müssen, den Antrieb nach ihrer Ankunft auf Bastion gründlich zu überprüfen. Sie konnten sich keine Fehler erlauben und mit einem Hyperantrieb zu fliegen der jeder Zeit den Geist aufgeben könnte, war wie in einem Meer ohne Boot zu schwimmen und sich der Hoffnung hinzugeben irgendwo anzukommen ohne vorher zu ertrinken. Ja es war möglich, dass der Defekt keine Probleme auslösen würde, aber das Risiko war vermeidbar. Sie erhob sich als auf der Brücke ein geschäftiges Treiben begann. Die erste Wache wurde nun abgelöst. Nach und nach betraten die Offiziere der zweiten Wache die Brücke, woraufhin ihre Kameraden die Stationen frei machten und sich auf den Weg zu ihren Messen oder Quartieren begaben. Die Kommandantin hasste normalerweise den Wachwechsel. Wenn so viel Trubel auf der Brücke herrschte, konnte sie sich nicht richtig Konzentrieren. Da es momentan aber nichts gab auf das sie sich Konzentrieren musste, blieb sie entspannt.

Einen Lieutenant beiseiteschiebend, stellte die weißhaarige Frau sich an die Konsole zur Überwachung der Schiffssysteme und besah sich die Daten zu dem Hyperantrieb. Laut der Anzeige lief dieser innerhalb der normalen Parameter und wich nur minimal vom Optimum ab. Die Abweichung war jedoch so gering, dass sie keinerlei Wirkung auf das Flugverhalten der „Shark“ haben sollte. Sie runzelte die Stirn und nickte dann mit nachdenklichem Blick ihrem Lieutenant zu, um ihm die Erlaubnis zu erteilen, wieder an seine Arbeit zu gehen. Sie schielte kurz auf das kleine Namensschild, welches unter dem Rangabzeichen angebracht war und beschloss ihm noch einen Auftrag zu erteilen.

„Sollten irgendwelche Unregelmäßigkeiten auftreten und seien sie noch so gering, dann sagen sie mir sofort Bescheid Lieutenant Burlik!“

Ihr Ton war wie immer kühl und bestimmt. Sie sah wie der Angesprochene sich einen Augenblick versteifte, bevor er ihr in die Augen sah und nickte. Der Mann war jung, maximal siebenundzwanzig Jahre alt und hatte giftgrüne Augen. Seine Kantigen Gesichtszüge wirkten etwas grob und seine recht große Nase ließ ihn fast albern aussehen. Doch seine Augen blitzten quicklebendig und waren voller Tatendrang. Die braunen Haare trug er sehr kurz geschoren. Es war zwar nicht zu erkennen ob er sie unter der Mütze länger hatte, aber Daala würde sich doch sehr wundern, wenn ein Junger Mann eine Art Pisspottschnitt auf dem Kopf hätte. Als er nun Sprach entblößte er zwei Reihen strahlend weißer Zähne. Auch ansonsten machte er einen sehr gepflegten Eindruck.

„Jawohl Ma’am!“

Natasi wandte sich wieder ihrem Stuhl zu, beschloss dann aber, nach ein paar Augenblicken zögern, sich an die Sichtfenster zu stellen und die dort installierten Navigationskonsolen zu überprüfen. Der Kadett der dafür zuständig war, die Sternenkarten im Auge zu behalten, trat respektvoll beiseite. Mit wenigen Eingaben hatte sie den Aktuellen Kurs aufgerufen und die Koordinaten für den Eintritt in den Normalraum über Bastion abgerufen. Die Navigation hatte gute Arbeit geleistet und den Rendezvouspunkt mit den anderen Schiffen nicht direkt angeflogen. Genau genommen würden sie etwas mehr als zehn Minuten, unter Vollschub der Sublichttriebwerke, von ihrem Ziel entfernt in den Normalraum zurückfallen. Somit hatten sie Gelegenheit sich etwaigen Kursanpassungen der anderen zwei Schiffe anzupassen. Da sie in etwa fünfzehn Minuten in den Normalraum zurückfallen würden, waren sie perfekt in der Zeit. Mit einem Nicken bedeutete sie dem Kadetten weiterzumachen und wandte sich dann um. Sie hatte bereits mitbekommen das jemand auf sie zu gegangen war, und musterte den Mann der nun vor ihr stand. Er war in militärisch korrekter Haltung vor ihr stehen geblieben. Ein vom Aussehen her typischer Durchschnittsoffizier, wie Daala gelangweilt feststellen musste. Im Gesicht glattrasiert mit braunem Haar und dem typisch imperialen Gesichtsausdruck. Er sah weder abgemagert noch besonders muskulös aus und trug seine Uniform mit offensichtlichem Stolz und schien sich auf der Brücke wohlzufühlen. Wenn man die Verunsicherung in den Augen außeracht ließ, mit denen er in ihre Augen starrte. Mit einem Anflug von Belustigung erblickte sie eine Haarsträhne die unter seiner Mütze hervorlugte. Ja diese Offiziersmützen waren schon manchmal eine Qual. Bei Männern mit kurzen Haaren waren sie ja noch annehmbar aber wenn sie ihre Mütze trug kam sie sich immer vor wie ein Zwerg. Die langen Haare in der Mütze unterzubringen war unmöglich ohne vollkommen bescheuert auszusehen. Sie hatte sich die Haare sogar kürzen lassen bevor sie das Kommando auf der „Shark“ übernommen hatte, wodurch sie, die Haare nun offen tragen musste wenn sie nicht wie ein altertümlicher Wischmob aussehen wollte. Wenn sie dann noch ihre Mütze trug sah sie aus wie ein Mönch auf Drogen. So hatte es zumindest ein Höherer Offizier mal bezeichnet. Wenn sie sich also nicht mit höherrangigen Offizieren traf, oder auf ihrem Schiff war, trug sie keine Mütze. Als Kommandantin konnte man sich das Recht zur belüfteten Frisur ruhig herausnehmen. Der Lieutenant, das war er laut Dienstabzeichen, überreichte ihr steif ein Datapad und sie ließ sich wie so oft nichts anmerken. Das Gesicht emotionslos wie eine Maske und die rechte Hand auf dem Oberschenkel, griff sie nach dem Pad und nahm es entgegen. Sie Musterte den Mann abermals und nun fiel ihr auch der Name ein.

„Vielen Dank Lieutenant Varell. Sie dürfen dann Lieutenant Jenal und Kadett Privok an den Waffenkonsolen ablösen. Sie werden mit Kadett Preis und Kadettin Fitzl, sowie Ensing Lorfel zusammenarbeiten. Ich möchte, dass Sie Fitzl alles genauestens erklären. Sie kommt frisch von der Akademie und hat noch keinerlei Felderfahrung.“

„Commander wenn ich einmal kurz unterbrechen darf. Kadett Fitzl meldete soeben, dass sie sich verlaufen hat und nicht zur Brücke findet.“

Der Blick der Kommandantin wandte sich nun Lieutenant Jenal zu. Sie war es nicht gewohnt das jemand in ihre Gespräche hereinredete, außer wenn es sich um sehr Wichtige Informationen handelte. Ihre Augen verengten sich und hätten Blicke töten können, der Lieutenant wäre auf der Stelle tot umgefallen. Nur einen Augenblick später hatte sie sich wieder im Griff und sah davon ab den Mann in Grund und Boden zu schreien. Sie setzte einfach ein Raubtierhaftes lächeln auf und sprach dann mit einem klar definierten Unterton, der jedem der ihn hörte sofort begreiflich machte, dass er auf sehr dünnem Eis stand.


„Vielen Dank für die Information Lieutenant. Da unser Neuzugang sich offensichtlich noch nicht gut genug auf dem Schiff auskennt, werden sie sich auf den Weg machen und die Kadettin hierher begleiten. Seien sie so gut und zeigen sie ihr auch noch einmal den Genauen weg von ihrem Quartier bis hier her.“


Der Lieutenant schluckte merklich und nickte dann hastig. Daala könnte beschwören das er in diesem Moment etwas blasser aussah als zuvor. Sich aber nicht weiter um ihn kümmernd, gab sie ihm mit einem Wink zu verstehen, dass er sich auf den Weg machen sollte. Sie wandte sich wieder Lieutenant Varell zu und setzte wieder ihr neutrales Gesicht auf. Nur ein Hauch eines Lächelns war auf den Zügen der Frau verblieben.

„Entschuldigen sie die Unterbrechung Lieutenant… Wo war ich gerade geblieben?... Ah genau. Ich erklärte gerade was sie mit Kadettin Fitzl machen sollen. Sie weisen sie genauestens in die Abläufe im Gefecht und im Routinedienst ein, nehmen eine weitere Analyse der Waffensysteme vor und stellen eine Liste der Dinge zusammen, zu denen die Kadettin noch Fragen hat. Haben sie sonst noch Fragen?“

Bei der Erwähnung der Waffenanalyse hob sie das Datapad in ihrer linken Hand etwas an um ihm zu zeigen dass sie die Daten nicht vergessen hatte. Sie wartete ab um dem Lieutenant Gelegenheit zu geben, ihr zu antworten.

Nachdem sie das Gespräch mit ihrem Waffenoffizier beendet hatte und dieser sich an seine Konsole begeben hatte, nahm sie wieder ich ihrem Stuhl Platz. Die Anzeige rechts in der Armlehne begann einen Countdown von fünf Minuten herunter zu zählen. Sie wandte sich dem Navigationsoffizier zu und gab ihm einen Wink. Dieser Verstand sofort und betätigte die Kontrollen der Kommunikationskonsole neben ihm um den Maschinenraum über den bevorstehenden Austritt aus dem Hyperraum zu informieren. Im Normalfall hätte er das in drei Minuten sowieso getan, da dann ein Countdown auf seiner Konsole erschienen sein würde. Heute jedoch wollte Daala sicher gehen, dass alles reibungslos ablief und gab dem Maschinenraum drei Minuten mehr Zeit sich auf eventuelle Probleme vorzubereiten. Dass der Navigator sofort verstanden hatte, was sie von ihm wollte zeigte ihr das er entweder schon einmal mit ihr, oder einem anderen Kommandanten zusammengearbeitet haben musste, der wie sie der Auffassung war, dass man Befehle auch ohne Worte geben und verstehen können sollte. Sie selbst griff nach ihrem Comlink und rief die Krankenstation.


„Hier Commander Daala. Doktor Grenjay? Bereiten sie den Lieutenant Commander auf einen Transport, zu einem Klinikum auf Bastion vor. Ich werde ein paar Männer vorbeischicken die ihn abholen und auf meine Fähre bringen werden. Wenn sie es für nötig halten kann ein Sanitäter den Transport begleiten.“


Die sonst so angenehme Stimme der Ärztin, klang über Com etwas verzehrt und gestresst. Sie hatte wohl alle Hände voll mit der Versorgung des XO zu tun. Daala kannte die Frau schon etwas länger. Als sie gelesen hatte, dass Miranda Grenjay leitender Medizinischer Offizier auf der Shark war, hatte sie sich auf das Wiedersehen mit der Ärztin gefreut. Sie hatten zusammen auf der Vigil-Korvette „Jailbird“ gedient, als Daala noch Kadettin gewesen war. Die damals schon Achtundzwanzigjährige, hatte der gerade achtzehn Jahre alten Daala oft unter die Arme gegriffen und sie vor den Anfeindungen der männlichen Kameraden geschützt. Sie waren beihnahe so etwas wie Freunde.

„Wir kümmern uns darum. Ich werde einen Sanitäter mitschicken, denn die Vitalfunktionen des Patienten schwanken und ich bin mir nicht sicher ob er einen Flug ohne Medizinische Aufsicht überstehen würde.“

„Gut, sie haben Zehn Minuten Doktor. Ich werde die Crew des Shuttles anweisen den Befehlen ihres Sanitäters genauestens Folge zu leisten. Daala Ende.“

Die Kommandantin legte das Comlink beiseite und setzte sich ein wenig bequemer hin. Sie wandte sich dem Soldaten zu der an sie heran getreten war, um sich zurück zu melden. Sie nickte ihm knapp zu und bedeutete ihm wegzutreten. Second Lieutenant Taylor nahm seine Arbeit an der Sicherheitskonsole wieder auf und Daala wandte den Blick dem Bildschirm in ihrer Armlehne zu. Der Countdown auf dem kleinen Bildschirm wurde rot und hatte die Zweiminutenmarke erreicht. Der Navigationsoffizier betätigte ein paar Knöpfe und Daala wusste das nun die automatische Ansage, die die Besatzung über das baldige Verlassen der Überlichtgeschwindigkeit informierte, durch das Schiff hallte. Auf der Brücke dagegen gab es nur einen sehr kurzen aber durchdringenden Alarmton. Sie lehnte sich zurück und schloss für einen kurzen Moment die Augen. Als die automatische Ansage begann den letzten Countdown herunter zu zählen, öffnete sie die Augen wieder. Diesmal war die Ansage auch auf der Brücke zu hören.


„Rückkehr in den Normalraum in 5… 4… 3… 2… 1…“


Die Lichtwirbel des Hyperraums wurden erst zu Streifen und spalteten sich dann in Milliarden leuchtender Punkte auf. Direkt vor ihnen war der Planet Bastion zu sehen. Umgeben von zivilen aber auch militärischen Schiffen wirkte er, wie eine uneinnehmbare Festung. Dieses Mal überließ Daala dem Kommunikationsoffizier die Abwicklung der Angelegenheiten mit der Flugkontrolle und blieb einfach sitzen. Während das Schiff begann sich auf die Rendezvouskoordinaten mit der „Giant“ und der „Ambush“ zuzubewegen, gab sie in Schriftlicher Form die Befehle für den Maschinenraum und die Shuttlecrew in das Hauptcomputersystem ein.

[Outer Rim | Braxtan-Sektor| Sartinaynian-System | Bastion | Orbit | GSD “Shark” | Brücke] Natasi Daala, John Taylor, Juval Varell, Brückenbesatzung


Da wir das Schiff nicht verlassen würde ich sagen wir bleiben in diesem Thread
 
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[Outer Rim | Hyperraum | auf dem Weg nach Bastion | GSD „Shark“ |Brücke] John Taylor, Varina Barris, Natasi Dalaa, Chief Warrant Officer Kai, Sicherheitsoffizier, Brückenbesatzung


Nachdem sich John Taylor sich zurück an seinen Arbeitsplatz begeben hatte und stunden lang auf die Bildschirme vor sich gestarrt hat kam die Sicherheitschefin auf die Sicherheitsoffiziere zu.

“Bis hierhin eine gute Arbeit meine Herren. Genehmigen sie sich eine kurze Pause um sich zu erholen und die Beine zu vertreten.”

Daraufhin standen einige Offiziere auf um in die Messe zu gehen.

“Könnten sie mir bitte ein Wasser mitbringen, Chief Warrant Officer Kai?”

sagte John zu dem Chief Warrant Officer dem ihm zugeteilt wurde, was John nicht wirklich mochte. Dennoch erkannte er das Potenzial des angehenden Offiziers.

“Jawohl sir.”

Erwiderte dieser. Mit einer leicht zittrigen Stimme. John Taylor beobachtete wie der Wachwechsel ablief, die einen Soldaten kamen und die anderen gingen wieder. Taylor sah zu seinem Kameraden zu seiner rechten.

“Die haben es gut, die haben jetzt schon Wechsel, bei uns dauert es noch. Und dann muss sich noch um die Soldaten gekümmert werden.”

“Tja nicht jeder kann so einen Job haben wie diese Herrschaften, die müssen auch keine anderen Soldaten Kommandieren.”

Taylor sah seinen Chief Warrant Officer zurück kommen mit einer Flasche Wasser in der Hand. Taylor stand auf und ging auf den Kadetten zu.

“Danke.”

“Kein Problem Sir.”

Unerwartend kam von einem Sicherheitssoldaten der funk rein, dass es Handgreiflichkeiten in der Mannschaftsmesse der Infanterie gab. John sagte einem anderen Offizier, dass er sich mit einem Sicherheitsteam auf dem Weg machen würde. John gab einem Sicherheitsteam über das Comlink Bescheid das sie einen Einsatz an der Messe haben. Währenddessen er den Funk durch gab rannte er von der Brücke in den Turbolift. Das Schott des Liftes öffnete sich auch recht zügig, Taylor stürzte in den Turbolift und ein weiter er Offizier trat ebenfalls ein. Taylor drückte den Knopf der sie von der Brücke runter auf die anderen ebenen bringt. Der Turbolift setzte sich mit einem Ruck in Bewegung, an den Seiten strichen weiße streifen vorbei. Während dem Taylor im Turbolift ist legte er sich sein Beinholster mit seiner Blasterpistole an. Nachdem der Turbolift zum Stehen gekommen ist und sich das Schott geöffnete ging Taylor relativ zügig aus dem Lift und zog sich seine Schwarzen Leder Handschuhe an. Taylor, der mittlerweile wieder rannte, traf schon nach wenigen Metern auf das Sicherheitsteam.

“Okay, wir haben zwischen zwei oder mehreren Soldaten Streitereien und Handgreifliche angriffe.”

Der Sergeant des Trupps nickte nur kurz um Taylor mit zu teilen das er verstanden hatte.

Taylor gab mit einer kurzen Handbewegung das Signal das sie ihm folgen sollen was diese auch taten. Die kleine Einheit jagte von Gang zu gang. Auf einem der Gänge kurz vor der Messe sahen sie eine gruppe von Soldaten “Aus dem weg!” rief Taylor den Soldaten schon aus einiger Entfährnung entgegen. Nachdem ein paar Soldaten aus dem Weg gegangen sind stieß Taylor die restlichen Soldaten aus dem weg. Taylor erreichte als erste die Messe und hörte schon vor dem Schott laute Geräusch innerhalb der Messe. Das Sicherheitsteam positionierte sich rechts und links neben dem Schott und nach einigen Handzeichen von Taylor öffnete ein Soldat das Schott. Das Team stürmte mit vorgestreckten Waffen die Messe “Alle auf den Boden und die Hände mit den Handflächen nach oben ausstrecken!” “Auf den Boden!” während dem das Sicherheitsteam diese befehle immer wieder wiederholte blieb ein Soldat der offenbar nicht bei Sinnen war stehen und plärrte dem Sicherheitsteam irgendwelche Beleidigungen entgegen. Taylor steckte seine Pistole wieder zurück in das Holster und versuchte den aufgebrachten Soldaten zu beruhigen, was ihm allerdings nicht gelang. der Aufgebrachte Soldat stürmte auf Taylor zu, welcher ihn mit einem Faustschlag ausnockte.

“Legen sie ihm Handschellen an und stecken sie ihn in eine Arrestzelle. Wer will noch alles verhaftet werden?!”

Da sich keiner der Soldaten rührte nahm Taylor seine Offiziers Mütze ab, worauf hin sein Pechschwarzes Haar auf seine Schultern zurück sank. Taylor fuhr sich mit seiner Hand durch das schulterlange Haar.

“Wer ist der Disziplinarvorgesetzte von ihm?”

“Das ist Second Lieutenant Charlson, Sir.”

Über Funk gab Taylor dem Second Lieutenant Bescheid, dass ein Soldat aus seinem Platoon unter Arrest steht. Nachdem Taylor die ganzen Bürokratischen Dinge abgehakt hat die er vor Ort erledigen konnte machte er sich wieder auf den Weg zur Brücke um seinen Bericht zu schreiben. Während dem er auf dem Weg zur Brücke wehr kam ihm eine Kadettin entgegen die offenbar verwirrt war.

“Kommen sie her Kadett. Wo müssen sie hin?”

“Ich muss auf die Brücke Sir.”

Sagte diese mit stark zitternder Stimme. John verdrehte die Augen da er jetzt schon wusste das sie anscheinend frisch von der Akademie kommt.

“Herr Gott, wem wurden sie zugeteilt?”

“Lieutenant Varel wurde ich zugeteilt sir.”

“Wie heißen sie?”

“Mein Name ist Fitz, ich bin hier Kadettin.”

“Okay, ich werde mich um ihre Abholung kümmern, begeben sie sich zu ihrem Quartier, man wird sie von dort abholen.”

“Jawohl sir.”

Nachdem er die Kadettin zurück zu ihrem Quartier geschickt hatte funkte er den entsprechenden Offizier an.

“Lieutenant Varell, ich bin Sicherheitsoffizier Taylor die Kadettin Fitzl ist an ihrem Quartier und wartet auf eine Abholung, zeigen sie ihr bitte den weg von ihrem Quartier zu den wichtigsten Räumlichkeiten.”

Nachdem er Lieutenant Varell Bescheid gesagt hat, ging er weiter zur Brücke um seinen Bericht zu schreiben und um Dienstschluss zu machen. Am Turbolift kam ihm auch schon der Chief Warrant Officer entgegen dem ihm zugeteilt wurde. Taylor ignorierte ihn und öffnete den Turbolift zur Brücke. Er drückte den entsprechenden Knopf und verharrte für einen Augenblick. Taylor setzte sich seine Mütze auf und rückte seine Jacke wieder zurecht. Das Schott zur Brücke öffnete sich und Taylor begab sich zu seinem Arbeitsplatz um seinen abschließenden Bericht zu schreiben und dann Dienstschluss zu machen.


[Outer Rim | Hyperraum | auf dem Weg nach Bastion | GSD „Shark“ |Brücke] John Taylor, Varina Barris, Natasi Daala, Chief Warrant Officer Kai, Sicherheitsoffizier, Juval Varell, Brückenbesatzung
 
[Sartinaynian-System | Bastion | Luftraum | Frachter Machination | Gemeinschaftsbereich] Darth Sting, Sabar Muraenus

Darth Sting hörte die Ankündigung des Piloten, dass die Machination jetzt starten würde. Er spürte die Vibrationen im Boden und den Wänden, die von den mächtigen Triebwerken des Frachters ausgingen, und die Verlagerung seines Schwerpunktes, als das Schiff sich beim Abheben leicht schwankend zur Seite drehte. Er konnte den kleinen Teil der Beschleunigung fühlen, die nicht von den Trägheitsabsorbern kompensiert wurde, als das Schiff mit rasendem Tempo durch die Atmosphäre nach oben stieß. Er roch und schmeckte die unterschiedlichen Aromen von Metallen, Mineralfasern und Polymeren, Ozon und Kohlen- oder Stickoxiden, organischen und mineralischen Betriebsstoffen, die nach Inbetriebnahme all der vielen mechanischen und elektronischen Schiffskomponenten die Bordluft erfüllten und sich mit dem Körpergeruch der Mitreisenden mischten. Er war sich der Tatsache, dass die Machination Bastion verließ und ihre Reise nach Dubrillion begann, mit allen Sinnen bewusst. Sabar Muraenus hingegen schien all das nicht wahrzunehmen, oder es rief zumindest keine sichtbare Reaktion bei ihm hervor. Der Wurm nahm das mit großer Genugtuung zur Kenntnis. Dem Menschen fiel die Bewältigung seiner Aufgabe ganz sicher nicht leicht; der Lichtschwertbau forderte ihm ein Höchstmaß an Konzentration ab. Das war völlig normal und selbstverständlich. Aufschlussreicher war die Beobachtung, dass er in der Lage war, diese Konzentration überhaupt aufzubringen und sie auch trotz diverser äußerer Einflüsse aufrecht zu erhalten, ohne sich ablenken zu lassen. Sehr zufrieden mit den Fortschritten seines Lehrlings sah der Lamproid dabei zu, wie Sabar sein Ziel und seinen Weg verfolgte, ohne an ihnen zu zweifeln und ohne sich von ihnen abbringen zu lassen. Es war der richtige Zeitpunkt, um das Lichtschwert zu bauen; obwohl dieser Mann sein erster Schüler war und es ihm dahingehend an Erfahrungswerten mangelte, hatte Sting das passende Gespür gehabt. Der Graf war der Aufgabe gewachsen, und Sting zweifelte kaum daran, dass es ihm beim ersten Versuch gelingen würde. Nicht schnell und nicht ohne Schwierigkeiten, sondern unter Aufbietung all seiner Willensstärke, aber darum ging es ja: Sich selbst zu fordern, seine Grenzen zu suchen und sie immer wieder zu überschreiten und niemals darin innezuhalten, an neuen Herausforderungen zu wachsen. Der Bau des Lichtschwertes markierte dementsprechend auch nicht das Ende eines Weges, sondern nur einen Zwischenschritt; es würde Sabar ermöglichen, sich neuen, noch größeren Herausforderungen zu stellen. Welchen, die er jetzt noch nicht ahnen konnte und die derzeit noch außerhalb seiner Möglichkeiten lagen, in Zukunft aber greifbarer, konkreter und letztlich auch lösbar werden würden, solange er nur immer weiter nach vorne und nach oben strebte.

Natürlich wäre Darth Sting leicht in der Lage gewesen, seinem Schüler zu helfen. Er hatte die Möglichkeit, selbst mit einzugreifen, um die Bestandteile des Lichtschwertes in die richtige Position zu bringen. Er konnte Sabar auch Kraft zur Verfügung stellen, die dieser nutzen konnte, um seinen Griff um die verschiedenen Komponenten zu festigen und zu präzisieren. Oder er konnte in den Geist des Menschen vordringen, um diesen mehr oder weniger subtil bei der Fokussierung auf sein Ziel und der Verdrängung aller ablenkenden Einflüsse zu unterstützen. Er nutzte jedoch keine dieser Möglichkeiten. Denn der Lamproid sah es nicht seine Aufgabe als Muraenus' Schüler an, den Lehrling bei der Bewältigung seiner einzelnen, kurzfristigen Herausforderungen zu unterstützen; damit hätte er nach seiner festen Überzeugung dessen Fortschritte eher gehemmt als gefördert. Seine Aufgabe war es im Gegenteil, dafür zu sorgen, dass der aufstrebende junge Sith sich niemals auf dem Erreichten ausruhte, sondern sich immer neuen Problemen stellen musste. Die Reise nach Dubrillion diente ebenfalls diesem Zweck: Eine neue, bisher ungeahnte Herausforderung für Sabar Muraenus zu schaffen, an der er wachsen und sich weiterentwickeln konnte. Und auch hier durfte er von seinem Meister keine direkte Unterstützung erwarten. Sting hatte nicht vor, die schmutzige Arbeit, die er seinem Lehrling abverlangen würde, selbst zu verrichten. Nein, er freute sich darauf, als mehr oder weniger untätiger Zeuge dabei zuzublicken, wie sich Sabar endlich von den letzten Zwängen und Einschränkungen befreite, die sein früheres Leben ihm auferlegte. Wenn alles so lief wie der Sith-Krieger es sich in seinem nichtmenschlichen Gehirn zurechtgelegt hatte, würde ein völlig anderer Sabar Muraenus Dubrillion verlassen als der, welcher jetzt hier vor ihm hockte und sich wahrscheinlich nicht vorstellen konnte, dass ihm bald eine ungleich größere Prüfung bevorstand. Eine, die nicht seine Konzentration und geistige Beherrschung forderte, sondern sein Selbstbild und die Fähigkeit, größere Wahrheiten zu sehen als die, die ihm kleinere, begrenztere Wesen von der Wiege an eingetrichtert hatten. Ein großer, entscheidender Schritt hin zu wirklicher Freiheit, die nicht mehr von unnötigem Ballast wie Tradition, gesellschaftlicher Stellung und Familienbanden in Fesseln geschlagen wurde.

Von all dem ahnte Sabar Muraenus wohl noch nichts, schon gar nicht in dieser Situation, in der all seine Gedanken auf ein einziges, nahes Ziel gerichtet waren. Sting aber war schon einige Schritte weiter als sein Lehrling, dachte in größeren Maßstäben. Bald war es soweit. Nun trat die Machination in den Hyperraum ein, durch den sie in wenigen kurzen Sprüngen auf einer gut vermessenen Route Dubrillion erreichen würde. Sehr bald schon würden seine Pläne für Sabar Wirklichkeit werden - und zeigen, ob der Mensch wirklich das Zeug dazu hatte, ein Sith zu sein: Ein Wesen, das vor allem anderen danach strebte, seine Ketten zu sprengen!


[Hyperraum | von Bastion nach Dubrillion | Frachter Machination | Gemeinschaftsbereich] Darth Sting, Sabar Muraenus
 
Weltraum (imperial) - An Bord der Machination - Sabar Muraenus, Darth Sting

In seiner Konzentration hatte Sabar das Geschehen um ihn herum vollkommen ausgeblendet. Voller Schweiß und merklich unter Hochspannung saß er wie versteinert dort und war einzig und allein Herr seines Willens, der seine künftige Waffe nach dessen genauer Vorstellung formte. Es war eine enorme Belastung, unter der er stand und erst jetzt hätte er verstanden, wie viel Kraft und Durchsetzungswillen es erforderte, um einzig und alleine über die Wege der Macht eine so komplexe und bestenfalls perfekte Waffe zu formen. Hätte er, wenn er in dieser Zeit klar bei Verstand gewesen wäre, was nicht der Fall war. Ganz egal ob es die rasante Bewegung der Machination war, die in den Hyperraum gesprungen ist, oder die Präsenz seines Meisters, der keinerlei Anstalten machte, seinem Schüler beim Bau zu unterstützen. Alles was er in diesem Moment fühlte, waren das Verlangen und die Leidenschaft, diesen Schritt erfolgreich hinter sich zu bringen. Diese beiden Emotionen hatten seinen Geist, seine Blutadern und seinen gesamten Körper durchsetzt und dementsprechend forderte die Anstrengung ihren Tribut, der sich darin niederschlug, dass der Schüler immer wieder zuckte und kurz davor war, sein Bewusstsein zu verlieren. Es war ein Kampf der eigenen Art; nicht gegen Yevethaner, nicht gegen Adria Guldur, nicht einmal gegen die Angst vor dem Imperator. Es war nichts weiter als ein erbarmungsloser Kampf gegen sich selbst und die eigene Schwäche, die nach wie vor im Inneren des Schülers schlummerte und kurz davor war, ihn wegtreten und das Gebilde seiner Waffe wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen zu lassen. Der Weg der Jedi war mit ziemlicher großer Wahrscheinlichkeit der Einfachere; harmonisch, friedvoll und ganz ohne Schmerzen. Doch hatte wahre Stärke und wahre Freiheit ihren Preis und die Versuchung, einen harmonischen Weg zum Bau einzuschlagen, schlug sich Sabar im Unterbewusstsein sehr schnell wieder aus dem Kopf. Es waren Momente wie dieser, in denen so etwas ähnliches wie Selbsthass in ihm aufkam, alleine schob ob der Versuchung, dem Schmerz und der Belastung zu entgehen. Das Resultat würde letzten Endes trotzdem eine noch größere Attraktion zu sich selbst sein, dieser besagten Versuchung zu widerstehen und unentwegt weiter auf dem Pfad zu schreiten, dem das Schicksal ihm wies. Schweißgebadet und mit rötlich schimmernden Augen näherte sich der Graf also dem Finale und das rote Leuchten in seinen Augen wurde nur intensiver, als er mit all seinem Willen, all seinem Verlangen und all seiner Macht seine Energie kanalisierte, um der Waffe ihre Seele zu verleihen. Vollkommen ausgeschöpft und in Rage verkrampften seine Fäuste und dann, eine gefühlte Ewigkeit später, erweckte ihn der Klang des am Boden aufprallenden Metalls aus seinem Zustand und vollkommen erschöpft und ausgelaugt ließ sich Sabar nach hinten fallen.

Selbst das übelste Fieber der Galaxie war wahrscheinlich nicht vergleichbar mit der ungeheuren Hitze, die seinen Körper erfüllte, und geradezu genüsslich sog er die Kälte des eisernen Bodens in sich auf. Er hatte es geschafft. Zumindest allem Anschein nach. Es verlangte Sabar noch einige Minuten ab, um wieder zu sich und zu klarem Verstand zu kommen, doch war es in diesem Fall der Stolz und die Leidenschaft, die ihn schnell wieder aufrichteten und sein Auge auf das werfen ließen, was nun vor ihm lag. Mit einem nach wie vor rötlichen Funkeln in den Augen griff er schwer atmend nach dem schwarzen Griff und blickte auf dem der transparente Schalter geradezu einladend und farblos. Noch immer schwer atmend richtete sich der dunkle Ritter auf und hielt seine Waffe in der zittrigen rechten Hand. Ironischer Weise spürte er in diesem Augenblick nicht einmal die nahe Präsenz von Darth Sting oder von sonst irgendwem hier an Bord, sondern einzig und allein das Verlangen, den Knopf zu betätigen und zu sehen, ob diese totale Verausgabung Früchte getragen hat. Mit dem düsteren Funkeln in den rötlich schimmernden Augen und einem teuflischen Grinsen auf dem Mund sah er, wie sich das stark gedimmte Licht auf dem schwarzen Metall des Griffes widerspiegelte und dann tat er es. Der Knopf leuchtete nun rot auf und mit einem lauten Zischen, einem der genug tuendsten Geräusche, die sich Sabar nur irgendwie vorstellen konnte, schoss der blutrote Strahl aus dem Griff und das ohne irgendwelche Funken zu schlagen, was bedeutete, dass er die Fusion der Energie in den Kristall ohne diesen zu beschädigen vollbracht hatte. Es war ein eindeutiges Zeichen dafür, das er so weit war und das Ende seiner Schülerschaft nicht zu schnell stattfinden würde. Prüfend schwang Sabar die rot glühende Klinge einige Male hin und her und drehte sich dann um zu Darth Sting, seinem Meister. Dunkel grinsend hielt er die Klinge vor sein Gesicht, dass dadurch rötlich schimmerte. Es war unglaublich, wie leicht sich das Lichtschwert im Vergleich zu einer herkömmlichen Klinge schwingen ließ. Bis auf den Griff hatte es keine echte Masse und war ziemlich einfach zu handhaben, auch wenn äußerste Vorsicht zu geboten war, da der Lichtstrahl alles zu durchtrennen vermochte, was er berührte. Elegant ließ er die Klinge die andere Hand gleiten, um sie nun mit beiden Händen erneut durch die Luft zu schwingen. Sein Werk war vollendet.

"Sie scheint zu funktionieren, Meister."

Meinte Sabar also nüchtern, nicht zuletzt um vor seinem Meister nicht wie ein dämlicher Junge zu wirken, der sich gar so sehr über sein neues Spielzeug freute. Erneut betätigte er den Schalter auf dem Griff und deaktivierte damit wieder das Lichtschwert. Der Graf wusste, dass sein Meister interessiert am Resultat war und warf ihm die deaktivierte Klinge zu. Er wartete ab, was der Krieger zu sagen hatte und erwartete kein Lob. Dann entschloss er sich, reinen Tisch zu machen und seinem Meister von seinem Plan mit Odile zu berichten.

"Eine Sache muss ich Dir noch berichten. Gemeinsam mit West habe ich einen edlen Club in Bastion Center besucht, das Eternal Dawn. Ich möchte nicht lange um den heißen Brei reden..."

Kurz machte Sabar Pause und brachte das Lichtschwert am Gurt seiner leichten Rüstung an, nachdem Sting es ihm wieder überreicht hatte.

"Dort habe ich eine Frau namens Odile Lemaire gefunden, bei der ich ein starkes Potential in der Macht gespürt habe. Ich habe mich meiner Vermutung vergewissert und vor, sie zur Schülerin zu nehmen, sobald Du beschlossen hast, meine Ausbildung zu beenden. Es ist nicht nur ihre Empfänglichkeit für die dunkle Seite der Macht, sondern auch ihre Bereitschaft, sich mir zu unterwerfen und meinem Kurs zu folgen, die mich davon überzeugt haben, sie zu erwählen. Doch ohne Deine Erlaubnis werde ich nach meiner Erhebung in den Stand des Kriegers keinen Schüler ausbilden."

Sabar war innerlich ziemlich nervös, weil er vor allem mit seiner letzten Aussage in Erfahrung bringen wollte, wie Sting sich ihr Verhältnis nach seiner Erhebung in den Rang des Kriegers vorstellte. Der Graf tat das aus seiner Sicht einzig Sinnvolle und bot seinem Meister damit bereits an, ihm nach wie vor zu gehorchen und zu unterstehen. Sowohl als Sith als auch als im Prestige als Ritter war er Sting noch nicht einmal ansatzweise gewachsen und das Gesetz des Stärkeren verlangte es ihm ab, sich solange zu unterwerfen, bis sich das Blatt wenden würde - falls überhaupt irgendwann. Doch lag die endgültige Entscheidung letzten Endes beim Nichtmenschen, ganz egal, was Sabar dachte oder sagte...

Weltraum (imperial) - An Bord der Machination - Sabar Muraenus, Darth Sting
 
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[Outer Rim | leerer Weltraum | auf dem Weg nach Bastion | GSD „Shark“ | Quartier von Ritari und Akesha] Ritari Selesca, Akesha Taliin

Ritari hatte den Erzählungen ihrer Kameradin interessiert zugehört und versuchte nun die Informationen die sie erhalten hatte zu verarbeiten. „Pfeil und Bogen?“ Dachte sie und wenig später kam ihr die Erkenntnis. Ritari wusste ja nicht das Akesha dafür gesorgt hatte. „Ja das war sehr offensichtlich zu spüren.“ Ritari sah auf und hob überrascht eine Augenbraue als Akesha das sagte. Die schwarzhaarige Frau sagte jedoch nichts dazu und wandte sich wieder dem Formular zu. Sie war nun fast fertig damit es auszufüllen.

Die Pilotin füllte schlussendlich die letzten Felder aus und grinste. „So fertig. Endlich.“ Sie seufzte etwas entnervt. Jetzt noch das Formular bei ihrem Captain wieder abgeben und den Dingen ihren Lauf lassen. Sie nickte Akesha zu und erhob sich. Sie setzte die Mütze ihrer Uniform auf und verließ mit dem Formular und ihrer Kameradin das Quartier. Dann wandte sie sich in Richtung der Piloten-Messe und ging den grauen, trostlosen Gang hinunter. Während sie zur Messe ging kamen ihr verschiedene Gedanken in den Kopf, Gedanken an ihre Familie und ihre Zeit vor dem Militär. Sie dachte an ihre Kindheit auf dem Planeten Kuat. Wie sie vor dem Haus immer gespielt hatte. Und als sie älter wurde begann sie sich für die Technik der TIE-Jäger zu interessieren um schließlich eine Ausbildung als Mechanikerin zu absolvieren. Sie seufzte leise und lächelte. Ritari beschloss Akesha etwas über ihre Vergangenheit zu erzählen. „Weißt du, mich haben die Sternenjäger schon immer interessiert. Als ich älter wurde hat mich besonders die Technik dahinter fasziniert. Schon damals als ich noch bei meiner Familie auf Kuat gelebt habe. Mein Vater hatte mir dann als ich volljährig war vorgeschlagen eine Ausbildung als Mechanikerin zu machen.“ Sie musste schmunzeln als sie an ihren Vater dachte. „Als ich die Ausbildung abgeschlossen hatte kam mir der Gedanke was mich davon abhielt mit den Jägern zu arbeiten. So kam ich auch zum Sternenjägerkorps. Meine Eltern waren am Anfang alles andere als begeistert als sie davon erfuhren. Aber sie stellten sich mir nicht in den Weg. Und nun stehe ich hier.“ Ritari würde ihrer Familie schreiben sobald sie die Möglichkeit dazu hatte, das nahm sie sich vor.

Nachdem sie das Formular bei Olonka wieder abgegeben hatte machten Ritari und Akesha sich auf den Weg zum Hangar. Die Soldaten die ihnen entgegen kamen grüßten die Piloten vorschriftsmäßig und Ritari erwiderte den Gruß jedes Mal. Im Hangar angekommen blickte die Menschenfrau mit Stolz und Ehrfurcht in den Augen zu den TIE-Interceptor. Ritari freute sich ein, in ihren Augen, so großartiges Schiff fliegen zu dürfen. Natürlich gab es deutlich fortgeschrittenere Jäger im Sternenjägerkorps aber Ritari war mit dem Interceptor zufrieden. Was nicht hieß sie würde die Gelegenheit nicht nutzen einen besseren Jäger auszuprobieren sobald sie diese bekam. Am liebsten würde sie wohl mal einen TIE-Defender fliegen.


[Outer Rim | leerer Weltraum | auf dem Weg nach Bastion | GSD „Shark“ | Haupthangar] Ritari Selesca, Akesha Taliin
 
[Outer Rim | leerer Weltraum | auf dem Weg nach Bastion | GSD „Shark“ | Quartier von Ritari und Akesha] Akesha Teliin, Ritari Selesca

Akesha beobachtete Ritari mit halbem Interesse dabei wie sie ihre Formulare ausfüllte und dabei immer genervter wurde. Akesha lächelte in sich hinein. Bürokratie war etwas was sie verstand und was ihr im Blut lag. Umwege schaffen um an etwas zu kommen das man Begehrte war eine Beliebte Methode auf Umbara um die Massen unter Kontrolle zu halten. Vieleschreckte die Bürokratie ab weswegen sie auf Dinge verzichteten die dann anderswo eingesetzt werden konnten. Ein durchaus nützliches Werkzeug. Nach ein paar Minuten wandte sich Akesha wieder dem Eigenen Datenpad zu und Studierte den Forschungsartikel über Menschliche Gehirnfunktionen, den sie sich aus dem Holonet gezogen hatte.


Ritari war offensichtlich fertig mit dem Ausfüllen der Formulare und grinste nun. Akesha hob den Blick über ihr Pad und sah ihre Kameradin über den Rand an. Dann lächelte sie Ebenfalls und legte das Datenpad beiseite.


„Ich dachte schon ich müsste dich noch den ganzen Tag als Transuse ertragen.“

Als Ritari sich erhob tat Akesha es ihr gleich. Sie hatte keine große Lust alleine im Quartier zu verbleiben. Der Bericht den sie gelesen hatte, hatte die Umbaranerin sowieso gelangweilt. Vielleicht konnte sie RItari ja auch dazu bewegen den Simulator aufzusuchen. Dann könnte sie analysieren wie sich ihre Flügelfrau wahrscheinlich im Kampf verhielt und das wäre eine Effizienzsteigerung in hohem Maße. Daher folgten die hellhäutige Frau der Pilotin und nur ein paar Meter weiter begann Ritari plötzlich etwas über ihre Vergangenheit zu erzählen. Das Überraschte Akesha etwas, da sie sich momentan aus den Köpfen der Umgebenen fern hielt um sich zu schonen.

„Weißt du, mich haben die Sternenjäger schon immer interessiert. Als ich älter wurde hat mich besonders die Technik dahinter fasziniert. Schon damals als ich noch bei meiner Familie auf Kuat gelebt habe. Mein Vater hatte mir dann als ich volljährig war vorgeschlagen eine Ausbildung als Mechanikerin zu machen. Als ich die Ausbildung abgeschlossen hatte kam mir der Gedanke was mich davon abhielt mit den Jägern zu arbeiten. So kam ich auch zum Sternenjägerkorps. Meine Eltern waren am Anfang alles andere als begeistert als sie davon erfuhren. Aber sie stellten sich mir nicht in den Weg. Und nun stehe ich hier.“

Akesha freute sich über die Offenheit von Ritari. Es war doch recht einsam bisher auf dem Schiff gewesen und jemanden zu haben mit dem man sich einfach mal unterhalten konnte war durchaus angenehm. Sie hörte daher den Worten der schwarzhaarigen Frau zu ohne sich in ihre Gedanken zu schleichen oder sich sonst wie abzulenken. Als sie nun in der Messe ankamen trafen sie auf Olonka, der das Datapad mit den Formularen von Ritari entgegennahm. Sie blieben allerdings nicht wie Akesha erwartet hatte in der Messe. Ritari lenkte ihre Schritte in Richtung Hangar und Akesha drang nun doch wieder in ihren Kopf ein um Herauszufinden was sie nun Vorhatte.

Im Hangar angekommen beobachtete Akesha Ritari genau. Während sie zum einen Die Gedanken der anderen Empfing achtete sie auf äußerliche Anzeichen gewisser Gefühlsregungen. Wenn Akesha die Jäger ansah fühlte sie… nichts. Ritari dagegen schien geradezu Stolz zu sein und war in einer für Akesha unverständlichen Art und Weise, emotional an die Schiffe gebunden. Derlei Gefühlsregungen hatte die Umbaranerin sehr sehr selten.

„Ich möchte ja nicht unhöflich sein aber was genau hast du hier jetzt vor? Ich hätte ja vorgeschlagen uns zur Messe oder den Simulatoren zu begeben. Vielleicht sollten wir auch Marko mal einen Besuch abstatten? Ach und mehr Technik oder neuer heißt nicht immer besser. Bei zu viel Technischen Gerätschaften ist das Risiko das etwas Ausfällt höher als bei diesen Jägern.“

Das sie schon wieder auf etwas geantwortet hatte was Ritari nie gesagt hatte fiel ihr erst nach dem Sprechen auf. Ja sie musste dringend Trainieren.

[Outer Rim | leerer Weltraum | auf dem Weg nach Bastion | GSD „Shark“ | Haupthangar] Ritari Selesca, Akesha Teliin
 
[Hyperraum | von Bastion nach Dubrillion | Frachter Machination | Gemeinschaftsbereich] Darth Sting, Sabar Muraenus

Darth Sting beobachtete, wie Sabar Muraenus sein Werk vollendete. Dass es gelingen würde, wusste der Lamproid wahrscheinlich schon ein wenig früher als der Mensch, der sich sehr verausgabte, um die benötigte Kraft und Konzentration aufzubringen. Schließlich war es getan, und Sting gönnte seinem Schüler die Zeit die er brauchte, um wieder zu Kräften zu kommen. Wort- und beinahe regungslos harrte er aus, bis Sabar sich wieder aufrichtete und nach der Waffe griff, um sie einem ersten Test zu unterziehen. Das Schwert flammte auf und belegte, dass sein Erschaffer gute Arbeit geleistet hatte. Das wusste der Graf natürlich auch ohne dass es extra erwähnt wurde. Er warf die Waffe seinem Meister zu und dieser schnappte sie in einer blitzschnellen Bewegung mit dem Greifschwanz aus der Luft. Er warf nur einen eher flüchtigen Blick darauf: Dass sie funktionierte war bereits bekannt; das Design und andere Nebensächlichkeiten interessierten den pragmatisch veranlagten Lamproiden nicht. Nach wenigen Augenblicken gab er das Lichtschwert seinem Besitzer zurück.

»Wirklich fertig ist es, wenn es getötet hat«, merkte er lediglich an.

Dann erzählte Sabar ihm, was er auf Bastion getan hatte, nachdem sie den Thronsaal des Imperators verlassen und sich für eine Weile getrennt hatten. Er berichtete von der Begegnung mit einer Person namens Odile, in der er ein Machtpotenzial vermutete. Der Graf sagte, dass er plante, diese Frau zu seiner Schülerin zu machen, sobald er soweit wäre.

Darth Sting fühlte sich in allem bestätigt, was er nach dem Ritterschlag geahnt und vermutet hatte. Vorhin hatte sich der Mensch noch überrascht darüber gezeigt, dass sein Meister ihm ein baldiges Ende seiner Ausbildung ankündigte - dabei machte er bereits reale Pläne für die Zeit danach. Eine baldige Zeit, wie es schien, denn sonst würde sich die Frau in der Zwischenzeit einen anderen Lehrmeister suchen. Vermutlich hatte er ihr bereits entsprechende Zusagen gemacht. Seine eigene Lehrzeit war noch nicht abgeschlossen, aber er traute sich bereits zu, selbst einen Schüler anzuleiten. Obwohl er diese Offenbarung mit einem gewissen Maß an Demut vortrug und betonte, dass er sich natürlich Stings Willen unterwerfen würde, kamen die Pläne dem Wurm unendlich anmaßend vor.

Einem spontanen Wutausbruch folgend und dennoch seiner Handlung vollkommen bewusst, griff der Sith in Richtung seines Dreizacks, der binnen eines Wimpernschlags in seine Klauen schnellte. Er berührte die Waffe kaum, da hatte eine der Krallenspitzen bereits den Schalter gefunden. Mit dreistimmigem, dissonantem Fauchen erwachten die Klingen zum Leben, und schon bevor sie auf ihre volle Länge aufgeflammt waren, schnellten sie in Sabars Richtung. Ohne die Macht auf seiner Seite wäre der Mensch von allen drei Energiestrahlen sauber durchtrennt worden und in vier rauchenden Teilen auf den Boden gefallen; auch so war der Ausgang keineswegs gewiss und Sting nahm die Eventualität, bei Dubrillion ohne einen Schüler das Schiff zu verlassen, ernsthaft in Kauf. Mit letzter Not und aufgrund von übermenschlichen Reflexen, die durch nichts Geringeres als die Kommandooperation gegen Kal Fraan so rasch herangereift wären, aktivierte Sabar sein Schwert gerade noch rechtzeitig, um den Hieb zu parieren. Ein gefährlicher Test für die neue Waffe, doch deren Klinge flackerte nicht und hielt der Energie aus Darth Stings Waffe stand. Doch Sabar wankte unter der Gewalt des Schlages, den der Wurm mit unbändiger Kraft geführt hatte. Bevor der Mensch sich sammeln und begreifen konnte, was vor sich ging, führte er bereits den zweiten und dritten Angriff; jeder von ihnen entschlossen geführt und potentiell lebensgefährlich. Nach dem dritten Schlag fiel Sabars Deckung und bot eine Blöße für den endgültigen Todesstoß, entweder mit dem Dreizack oder mit dem Giftstachel. Doch dieser letzte Angriff blieb aus. Innerlich kochend, aber äußerlich beherrscht zog sich der Lamproid kaum mehr als einen Meter von seinem Lehrling zurück, noch immer in Reichweite ihrer beider Waffen, und deaktivierte die Lichtklingen seines Dreizacks. Er demonstrierte damit ganz unverhohlen, dass er einen Gegenangriff Sabars nicht fürchtete.

»Deine Waffe hält einem anderen Lichtschwert stand«, stellte er nüchtern fest. »Es gibt weniger gefährliche Wege das zu testen. Aber für die hast du keine Zeit. Du musst noch sehr viel schneller lernen, wenn du bald selbst Lehrer sein willst, sonst überholt dich deine Odile und holt sich ihren Aufstieg, indem sie dich tötet. Von jetzt an machen wir alles auf die schnellste, härteste Art. Du lernst oder stirbst. Ich lass' mir nämlich nicht nachsagen, dass mein erster Schüler direkt nach seiner Erhebung zum Krieger von einer Anfängerin umgebracht worden ist - lieber mach' ich das noch selbst!

Wir sind bald auf Dubrillion. Da erwartet dich eine noch viel größere Aufgabe. Du brauchst eigentlich Ruhe, aber die kriegst du nicht. Du übst mit der Waffe bis wir das Schiff verlassen. Wenn ich dich das nächste Mal angreife, will ich nicht so leichtes Spiel mit dir haben!«


Mit diesen Worten ließ er Sabar Muraenus stehen, um sich bis zum Ende der Reise in seine Kabine zurückzuziehen.

[Hyperraum | von Bastion nach Dubrillion | Frachter Machination | Gemeinschaftsbereich] Darth Sting, Sabar Muraenus
 
Weltraum (imperial) - An Bord der Machination - Sabar Muraenus, Darth Sting

Mit dem Kommentar, dass das Lichtschwert erst dann vollständig fertig sei, wenn es getötet habe, gab sein Meister ihm seine erbaute Waffe zurück. Sabar nickte, denn er wusste, dass der Krieger recht hatte. Umso mehr überraschte es ihn, dass er das baldige Ende seiner Ausbildung bereits angekündigt und eine Reise nach Dubrillion vorgesehen hatte, und nicht etwa in irgendein feindliches Gebiet, wo das Lichtschwert auch tatsächlich zum Einsatz kommen konnte. Er war nach wie vor misstrauisch und merkte erst jetzt bewusst die Furcht davor, dass sein Meister irgendeinen größeren Plan hatte und ihn mit seiner Ankündigung nur zu täuschen versuchte. Sabar griff nach dem Lichtschwert, das Sting ihm ohne große Umschweife zurückgab und wartete gespannt auf dessen Reaktion auf seinen Bericht. Da er in seiner großen Überzeugung von sich selbst darauf verzichtete, seine Machtsinne zu nutzen und dadurch irgendetwas aus seinem Meister herauslesen zu können, stand er denkbar vertieft in Gedanken und Erwartungen einfach nur dort und hatte keinen blassen Schimmer davon, was ihm gleich widerfahren würde. Während ihrer von Blut getränkten Reise durch das Koornacht-Cluster hatte Sabar in kurzer Zeit beachtenswerte Fähigkeiten gewonnen, ebenso eine erhöhte Reaktionsgeschwindigkeit auf Reize jeder Art; sprich, bei seinen Reflexen konnte man gut und gerne schon von übermenschlichen solchen sprechen.

Doch trotzdem war er völlig überrumpelt vom urplötzlichen Vorstoß seines Meisters, dessen Dreizack mit ungeheurer Geschwindigkeit in seine Klauen glitt und dessen Klingen im selben Sekundenbruchteil aus den Schaften emporschossen. Durch seine geistige Abwesenheit und dadurch, dass er es versäumt hatte, den mehr als offensichtlichen Zorn seines Meisters zu erlesen, war der Ritter völlig unvorbereitet und wären es nicht seine besagten Reflexe gewesen, wäre er durch diesen Angriff zweifelsohne umgekommen. Mit einem lauten Zischen schnellte auch die blutrote Klinge aus dem Griff seiner Klinge und gerade noch so gelang es ihm, den Schlag seines Meisters zu parieren, der augenblicklich nachsetzte. Erst jetzt aktivierte Sabar in der Not seiner Lage die Machtsinne und spürte den Zorn seines Meisters, den er mit seiner Erklärung offenbar auf sich gezogen hatte. Der zweite Hieb des Kriegers ließ keine Zweifel daran, dass er gewillt war, Sabar zu töten und hektisch, gelang es ihm auch diesen Schlag gerade noch so abzuwehren, ehe er einen Satz zurück machte und versuchte, die dritte Attacke Stings so zu parieren, dass er selbst zum tödlichen Gegenschlag ausholen konnte. Die Erkenntnis, dass es hier um Leben und Tod ging und es sein ihm weit überlegener Meister nun endgültig auf ihn abgesehen hatte, schlug wie ein Blitz über ihm ein. Was war nur in Sting gefahren? Hatte er Angst davor, dass Sabar und seine Schülerin ihm eines Tages gefährlich werden konnten? Ging ihm der Aufstieg des jungen Adeligen zu schnell von Statten und sah er in ihm dadurch eine noch größere Bedrohung? Eines war sicher; vor diesem Versuch, Sabar das Leben zu nehmen, gehörte dessen Loyalität voll und ganz Darth Sting. Egal wie sehr er sich nach seiner Erhebung in den Stand des Kriegers sehnte, so hatte er nicht geplant, sich den Fängen seines Meisters zu entziehen. Nun sah es jedoch gänzlich anders aus. Während er den wuchtigen Schlag seines Meisters nach unten lenkte, wusste er bereits, wo er diesem den grässlichen Fängen besetzten Kopf vom Leib trennen würde. Mit rot funkelnden Augen visierte er die Stelle an, dessen dicke Haut er mit seiner gewöhnlichen Vibroklinge niemals hätte durchtrennen können, sehr wohl aber mit einem präzisen Schlag mit dem Lichtschwert. Sabar war sich genauso sicher, dass er seinen Meister töten konnte, wie sich dieser sicher war, seinen Schüler töten zu können. Es wäre ein urplötzliches und überraschendes Ende gewesen, das doch nicht so eintreten sollte.

Die enorme Energie und die Wucht des dritten Angriffes reichte aus, um Sabars geplantes Manöver zu unterbinden und frustriert musste er feststellen, dass er Stings Dreizack nicht einmal ansatzweise weit genug Richtung Boden lenken konnte, um seinerseits zum Gegenangriff ausholen zu können. Völlig überrumpelt machte er wieder einen Halbsatz nach hinten und musste sich eingestehen, dass ihn jetzt weder seine übernatürlichen Kräfte durch die Macht, noch seine übermenschlichen Reflexe vor dem Todesstoß seines Meisters bewahren konnten. Wäre in diesem Moment ein ebenso schneller Angriff Stings gefolgt, wie zu Beginn des Kampfes, so wäre es endgültig aus gewesen. Mit dem letzten Versuch, seine Klinge gerade noch zu heben, sah der Graf dem sicheren Tod ins Auge und den Dreizack seines Meisters bereits in seinen ungedeckten Oberleib eindringen und schloss dabei sogar die Augen. Er hatte verloren. Das Schicksal würde ihn niederstrecken und er würde keine Angst davor haben...zumindest redeten ihm seine Gedanken so etwas ähnliches in Schnellfassung ein. Sabar erwartete innerhalb dieses Bruchteils einer Sekunde den Todesschlag, doch sollte dieser ausbleiben. Stattdessen wich sein Meister zurück, deaktivierte seine Klinge und redete. Zum ersten Mal seit seiner Schülerschaft unter Darth Sting hörte er diesem gar nicht wirklich zu und nahm nur vereinzelte Bruchteile war. Seine noch immer aktivierte Klinge hielt er schwert atmend und schweißüberströmt in der Hand und es fiel ihm mehr als schwer, wieder klaren Kopf zu erlangen. Einzig und allein die letzte Aussage seines Meisters nahm er dann zur Kenntnis, der augenblicklich verschwand und seinen Schüler alleine zurückließ.

Das Gefühl der absoluten Überforderung wich dann recht schnell einem noch viel immenseren Zorn und aufgewühlt musste Sabar feststellen, dass das größte Hindernis seines Aufstiegs seit Wochen direkt an seiner Seite stand. Es war weder Darth Sikarius, noch Adria, noch die Yevethaner, noch er selbst. Sondern sein verdammter Meister, der kein Problem damit hatte, ihn umzubringen. Der auf die Loyalität seines Schülers spuckte und durch seine Rage gerade eben mehr als verdeutlicht hat, dass er nicht mit Sabars Zukunft als Krieger einverstanden war. Darth Sting war nichts weiter als ein wildes Tier und dass man einem solchen nicht trauen konnte, begriff Sabar erst jetzt, zu einem womöglich viel zu späten Zeitpunkt. Er hatte keine sichere Zukunft mit diesem Ungeheuer an seiner Seite und es fehlte ihm noch weit an der nötigen Macht und Kraft, um es mit ihm aufzunehmen. Voller Zorn stützte er sich auf dem metallenen Tisch des Gemeinschaftsraumes ab und sein Herz raste, ebenso wie sein schwerer Atem. Dann donnerten seine Fäuste krachend auf das Metall, immer und immer wieder, bis er wieder in der Lage war, einen halbwegs klaren Gedanken zu fassen. Er musste das hier noch irgendwie überstehen...und dann würde er sich seines Meisters entledigen. Sabar war schlau und paranoid genug, um diesen Gedanken wieder und wieder in seinem Kopf abzuschirmen, sodass es unmöglich für einen Außenstehenden war, irgendetwas aus seinen aufgewirbelten Emotionen und seinen Gedanken zu lesen, was dem gleichkam, was er innerlich plante. Er würde Sting weiterhin den loyalen und treuen Schüler spielen, doch wenn der richtige Zeitpunkt kommen sollte, würde er sich seines Meisters entledigen, egal auf welche Weise. Zu lange hatte er übersehen, dass seine allergrößte Gefahr über all den Zeitraum direkten Einfluss auf ihn hatte. Er musste handeln und seine Nachlässigkeit, vor der ihn der Imperator höchstpersönlich gewarnt hatte, jetzt irgendwie wieder gut machen. Sonst würde es sein sicheres Ende bedeuten.

Weltraum (imperial) - An Bord der Machination - Sabar Muraenus, Darth Sting
 
[Outer Rim | leerer Weltraum | auf dem Weg nach Bastion | GSD „Shark“ | Haupthangar] Ritari Selesca, Akesha Taliin


Ritari sah zu Akesha als sie die Frage der anderen Pilotin hörte. „Also von mir aus können wir im Simulator üben. Vielleicht möchte Marko ja mitmachen“ Antwortete Ritari und runzelte leicht die Stirn als sie über den zweiten Satz der Umbaranerin nachdachte. „Sie weiß mehr als sie zugeben mag“, dachte die schwarzhaarige Frau.


Sie verließ mit Akesha zusammen wieder den Hangar und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zur Pilotenmesse. Sie wollte Marko fragen ob er mit Ritari und Akesha zusammen trainieren wollte. In der Messe angekommen sah sie ihren Kameraden schnell und ging auf ihn zu.Marko, hast du Interesse daran mit Akesha und mir im Simulator ein bissen zu üben?Fragte sie den Piloten mit der Maske und lächelte. Als er zustimmte nickte Ritari und zu dritt gingen die Piloten zu den Spinden um ihre Ausrüstung zu holen. Auf dem Weg dorthin drehten sich die Gedanken der Pilotin hauptsächlich um einen möglichen Kampfeinsatz. Als Ritari bei den Spinden ankam öffnete sie ihren und holte ihre Flieger-Kombi hervor. Sie zog ihre Offiziersuniform aus und legte Stück für Stück ihre Kombi an. Fast zum Schluss legte sie die Rüstungsteile an und verband die Schläuche mit ihrem Helm. Diesen setzte sie allerdings noch nicht auf und wartete auf Akesha und Marko. Als ihre Kameraden fertig waren nickte Ritari und ging dann weiter in Richtung Simulator.


Dort angekommen nickte sie ihren beiden Kameraden zu und suchte sich einen der Simulatoren aus. Sie stieg in die Pilotenkanzel, setzte ihren Helm auf und startete das Gerät.Seid ihr soweit? Welches Szenario wollen wir denn üben?Fragte Ritari über Funk ihre Kameraden und wartete auf eine Antwort


[Outer Rim | leerer Weltraum | auf dem Weg nach Bastion | GSD „Shark“ | Haupthangar] Ritari Selesca, Akesha Taliin, Marko Malek
 
[Outer Rim | leerer Weltraum | auf dem Weg nach Bastion | GSD „Shark“ |Pilotenmesse] Marko Malek

Nachdem Marko einige Zeit so in der Pilotenmesse saß und Noten aufgeschrieben hatte lehnte er sich auf seinem Stil zurück und versucht dich zu entspannen, was ihm allerdings verwährt blieb da Ritari und Akesha in die Messe platzten.

„Marko, hast du Interesse daran mit Akesha und mir im Simulator ein bisschen zu üben?“

Marko nickte zustimmend und stand auf. Er faltete die das Papier und steckte es mit dem Stift wieder ein. Sie gingen zu den Spinden wo die Ausrüstung drinnen war. Er öffnete den Spind mit einem kurzen Handgriff und zog sich seine Ausrüstung zügig an. Am Schluss öffnete er die Halterung der Weißen Maske und legte sie in den Spind, er nahm den Helm heraus, setzte diesen auf und schloss die Lebenserhaltungssystem an diesen an und versiegelte ihn. Anschleißend gingen die drei zu den Simulatoren, Marko ging auf eine Pilotenkanzel zu und setzte sich rein. Anschließend aktivierte er diese und aktivierte den Funk den er bis vor kurzem noch ausgeschaltet hatte. Ritari fragte sie ob sie den soweit seien und welches Szenario sie doch nehmen soll.

„Ehrlich gesagt ist es mir schnurz Piep egal welches Szenario, solange es fordernd ist bin ich zufrieden.“

Marko wartete nach seiner Aussage bis die Umbaranerin Antwortet, auch wenn er schon ein Szenario wüsste welches er nehmen würde. Er hatte mit diesem Szenario vor und nach seinem Unfall gerne trainiert, da es eine aktive Zusammenarbeit der Piloten fordert.

[Outer Rim | leerer Weltraum | auf dem Weg nach Bastion | GSD „Shark“ | Haupthangar] Ritari Selesca, Akesha Taliin, Marko Malek
 
[Outer Rim | leerer Weltraum | auf dem Weg nach Bastion | GSD „Shark“ | Haupthangar] Akesha, Ritari, Schiffspersonal (NPC)

Akesha war ganz froh darüber, dass sie nun doch noch etwas Sinnvolles tun würden. Das Simulatortraining würde ihr ganz gut tun. Dann würde sie sich die anderen in Ruhe ansehen und sich so besser an die Staffel anpassen können. Sie folgte also guten Mutes ihrer Kameradin und betrat wenige Minuten später an der Seite ihrer Flügelfrau die Pilotenmesse der „Shark“. Dort angekommen sah sie sich kurz um. Es war recht wenig los und nur ein paar Piloten der TIE-Staffeln saßen um einen Tisch und spielten Karten. In einer Ecke des Raumes saß ein weiteres Mitglied der BlackSpider-Staffel. Marko war ein recht schmal gebauter Mensch. Es fehlten ihm einige Teile seines Körpers, die er mit Prothesen ersetzt oder durch eine Maske verdeckt hatte. Akesha fand diese Maske mehr als albern, sagte aber nichts dazu als sie auf ihn zugingen. Einer der Kartenspielenden wandte sich zu Akesha um und starrte sie einen Moment an als sie an ihm Vorüberging aber sie Ignorierte das und verzichtete darauf seine Gedanken zu lesen oder anders Telepathisch tätig zu werden. Sie ging einfach weiter und blieb dann an dem Tisch des männlichen Piloten stehen. Nun sprach Ritari den recht unfreundlich wirkenden Mann an und auch hier verkniff Akesha sich einen Blick in seinen Kopf. Sie war sich ziemlich sicher, dass auch dieser Mensch höchst langweilige Gedanken haben würde. Außerdem war sie noch von der Aktion in ihrem Quartier erschöpft.

„Marko, hast du Interesse daran mit Akesha und mir im Simulator ein bissen zu üben?“

Der Pilot legte sein Schreibutensil beiseite und nickte zustimmend. Er erhob sich, wie Akesha fand wenig Elegant und folgte ihnen dann schweigend aus dem Raum. Akesha positionierte sich absichtlich hinter ihm um seine Bewegungen zu studieren und so eventuell Rückschlüsse auf Reflexe und andere wichtige Eigenschaften zu schließen. Doch an ihm war beim Gehen nichts besonders auffälliges, weswegen sie sich darauf verlegte das Schiffspersonal zu mustern an dem Sie vorbei kamen. Es waren Hauptsächlich Techniker und Soldaten, aber auch ein Paar Brückenoffiziere. Offensichtlich wurde gerade ein Wachwechsel vollzogen, denn es waren mehr Besatzungsmitglieder unterwegs als noch vor wenigen Minuten. Bis zu den Spinden waren es nur wenige Meter und sie brauchten nicht lange um sich umzukleiden. Akesha nahm dabei wohlwollend zur Kenntnis, dass Marko die Maske vor dem Aufsetzen des Helmes löste. Das war nur vernünftig da sie ihm zum einen das Sichtfeld verkleinerte und zum anderen im Helm einfach im weg sein würde. Fertig umgezogen marschierten sie nun zum Simulator-Raum der sich etwas mehr als dreißig Meter den Gang hinunter Befand. Der Raum war recht Groß und Rund gehalten. An den Außenwänden standen rundherum die Kugelrunden TIE-Simulatoren. Es waren in etwa zwölf an der Zahl und die alle waren an der Decke mit Kabeln zu der Runden Konsole in der Mitte des Raumes Verbunden. Ein einsamer Crewman sprang hastig von einem Klappstuhl auf, als die Piloten den Raum betraten. Er hatte sich offensichtlich mit einem Roman auf einem Datapad die Zeit vertrieben in der er nichts zu tun hatte als auf diesen Raum aufzupassen. Er hastete zu der Konsole in der Mitte des Raumes und aktivierte drei der Simulatoren. Die an der Rückwand befestigten Luken der Kugelförmigen Cockpits öffneten sich zischend. Normalrweise hätte ein richtiger Jäger die Luke oben, da hinten die Antriebe waren, aber bei den Simulatoren wäre dies eine unnötige Verschwendung an Raum gewesen. So konnte man die Deckenhöhe niedrig halten und den dadurch freien Raum besser nutzen. Akesha grüßte den jungen Mann und bestieg dann einen der Simulatoren. Hinter ihr schloss sich die Luke und sie saß für einen Augenblick im Dunkeln. Ein sehr angenehmer Augenblick für die Umbaranerin. Dann aktivierten sich die Anzeigen und sie war wieder in schwaches Licht getaucht. Sie aktivierte ihren Funk und stellte die Frequenz auf die vorher mit den anderen vereinbarte und hörte gerade noch wie Ritari sie nach einem Wunschszenario fragte. Akesha dachte einen Augenblick nach und stellte dann den Funk um, so dass sie mit dem Kadetten an der Konsole Sprach.

„Gibt es bereits Simulationen von Schlachten gegen die Yevethaner?“

Es dauerte einen Moment ehe der Kadett antwortete. Er durchsuchte wahrscheinlich die Archive nach einer solchen Simulation, was einen Augenblick dauern dürfte. Dann kam die Antwort und entgegen Akeshas Vermutungen war sie Positiv.

„Jawohl, Ma’am. Wir haben hier die Simulation eines Angriffs mit Jägern auf einen Stützpunkt.“

Akesha lächelte. Ja das würde eine Herausforderung werden. Und sie würden sich auf einen Kampf mit den Yevethanern mehr vorbereiten müssen als auf Kämpfe mit irgendwelchen Piraten. Laut ihren Informationen waren die Jäger den meisten Imperialen Modellen überlegen sofern es um einen Kampf in der Atmosphäre ging. Außerdem waren sie mit Schilden ausgerüstet. Da die TIE-Interceptor in der Atmosphäre sowieso schon recht schwer zu kontrollieren waren, würde diese Übung sie wohl weiter bringen als jede Raumkampfübung.

„Sehr gut. Dann starten sie diese Simulation. Legen sie unseren Startpunkt am besten auf ein Schiff im Orbit. Damit können wir dann den Eintritt in die Atmosphäre während einer Kampfsituation üben. Tun sie mir außerdem den Gefallen ein paar weitere Überraschungen einzubauen da ich den groben Ablauf ja nun kenne.“

„Wird gemacht Ma’am.“

Akesha wechselte auf den Kanal ihrer Kameraden, die sich noch immer über verschiedene Szenarien unterhielten. Sie lächelte als der Simulator anfing zu arbeiten und vor ihr das Bild eines Hangars erschien. Die anderen beiden verstummten wahrscheinlich vor Überraschung und eine Stimme drang an ihre Ohren.

„Alle Jäger Starten! Ich wiederhole Alle Jäger Starten. Der Stützpunkt wird Angegriffen. Abfangjäger sofort Luftunterstützung auf dem Planeten leisten.“

Akesha startete den Jäger und rieb sich dann die Hände. Nun konnte es losgehen. Sie hoffte, dass die Computergegner realistisch gehalten waren und schoss gefolgt von ihren Kameraden aus dem Hangar in die schwärze des Alls.

[Outer Rim | Bastion | Orbit | GSD „Shark“ |Simulatorraum] Akesha, Ritari, Marko, Kadett (NPC)
 
[Outer Rim | Braxtan-Sektor| Sartinaynian-System | Bastion | Orbit | GSD “Shark” | Brücke] Natasi Daala, John Taylor, Juval Varell, Freya Oroule (NPC), Brückenbesatzung

Mit einem freundlichen Nicken begrüßte die Kommandantin der Shark Lieutenant Commander Oroule. Nachdem sie die Ambush und die Giant getroffen hatten, wurde Daala darüber informiert, dass ihr neuer XO unterwegs war. Als sie ihren vorherigen XO in eine Klinik bringen lassen hatte, war die neue Offizierin über ihre Versetzung auf die Shark informiert worden. Sie war direkt am Klinikum in das Shuttle gestiegen und mit dem medizinischen Personal zur Shark zurückgekehrt. Jetzt, nur eine Stunde später stand die dunkelhaarige Frau der Kommandantin der Shark gegenüber. Daala hatte höchst erfreut festgestellt, dass ihr eine Frau zugewiesen worden war und hoffte, dass sich diese XO als kompetent erweisen würde. Vom ersten Eindruck her war Natasi zufrieden. So oder so würde sie nun mit der Lieutenant Commander auskommen müssen.

“Lieutenant Commander Oroule meldet sich zum Dienst.”

“Willkommen auf der Shark Nummer 1. Sie sind gerade richtig gekommen um der Besprechung mit unseren Begleitschiffen beizuwohnen. Wir müssen jedoch vorher ein paar Kleinigkeiten klären. Dazu gehört das ich sie ermutigen möchte mit mir immer offen zu sprechen. Mir ist beim Überfliegen ihrer Akten aufgefallen, dass sie bei taktischen Simulationen einen recht guten Schnitt vorweisen können. Daher begrüße ich es wenn sie Verbesserungsvorschläge jederzeit an mich richten, sollte ihnen ein Fehler in meinen Befehlen auffallen. Sie sind nicht nur meine Stellvertreterin sondern auch Teil des Kommandoteams. Ich erwarte also, dass sie sich jederzeit einbringen und nicht mit ihrer Meinung hinter dem Berg halten.”


Oroule nickte und schenkte Daala ein freundliches und ganz eindeutig wohlwollendes Lächeln. Es war allerdings unverkennbar auch Überraschung in ihrem Gesicht zu erkennen. Daala konnte sich lebhaft vorstellen, was ihre Kameraden über sie erzählt haben mochten. Sie wusste, dass sie nicht unbedingt beliebt war, aber das war schließlich auch nicht ihr Job.

“Desweiteren habe ich hier noch einmal unsere Einsatzbefehle. Ich erwarte das sie nach der Besprechung damit beginnen, diese sorgfältig zu Studieren.”

Die Zeit saß ihnen im Nacken und der kleine Verbund, sollte nun doch früher nach Cal Seti aufbrechen. Es blieb daher keine Zeit ihre neue XO selbst zu instruieren und so hatte Daala keine andere möglichkeit als sich auf den Sachverstand ihres Gegenübers zu verlassen.

“Wenn ich frei meine Meinung äußern soll dann werde ich am besten sofort damit beginnen, Ma’am. Sie sollten sich sobald als möglich ausruhen. Darf ich sie daran erinnern, dass wir in ein Krisengebiet fliegen werden? Wir werden sie dort in ausgeruht brauchen.”

Die Augen der weißhaarigen Frau weiteten sich überrascht. So viel Mumm hatte sie dann doch nicht erwartet und unter anderen Umständen hätte sie so eine Aussage nicht so einfach akzeptiert. Sie hatte ihre XO allerdings gerade dazu ermuntert und konnte sich daher auch nicht darüber ärgern. Es würde wohl eine äußerst interessante Zusammenarbeit werden. Außerdem hatte Oroule ja auch Recht. Natasi hatte in der letzten Zeit wieder viel zu wenig Schlaf bekommen und es wäre angenehm etwas Ruhe zu bekommen. Sie nickte also nur und kniff dabei die Lippen etwas zusammen.

“Eine sehr scharfsinnige Beobachtung Lieutenant Commander. Sie werden nach unserer Besprechung die Brücke übernehmen und veranlassen, dass ich in sechs Stunden geweckt werde. Nun sollten wir uns in den Besprechungsraum begeben. Lieutenant Green, sie haben die Brücke.”

Die beiden Frauen verließen die Brücke und begaben sich in den Besprechungsraum, der ganz in der Nähe lag. Die nun folgende Besprechung verriet Daala den Grund für den verfrühten Aufbruch. Die Schlacht hatte zwar noch nicht begonnen aber die republikanischen Kräfte waren bereits eingetroffen. Die Offensive würde daher wohl etwas früher als geplant beginnen. Außerdem wurden die Einsatzpläne noch einmal genauestens besprochen und die Rolle, die die Shark spielen würde genauestens festgelegt. Nach etwa zwei Stunden verließ dann der Kampfverband das System.

Daala spürte die Veränderung der Vibrationen als das Schiff in den Hyperraum sprang. Sie hatte es sich nach einer gründlichen Dusche und einem kleinen Snack in ihrem Bett bequem gemacht. Jetzt wo sie wieder einen Stellvertreter hatte, konnte sie sich beruhigt hinlegen. Der Flug nach CalSeti würde ihr mehr als genug Zeit zum Schlafen lassen.

[Zeitsprung]


Es war doch wirklich zum Haare raufen. Da wollte man sich nur ein paar Stunden hinlegen und dann änderten sich die Befehle des Oberkommandos wieder. Hatten diese Aufgeblasenen Offiziere denn nichts anderes zu tun als den Schiffskommandanten den Tag oder besser die Nacht zu versauen? Nicht einmal die gewünschten sechs Stunden waren vergangen als Daala von ihrer XO geweckt wurde. Sie hatten gerade die Kurskorrekturen vornehmen wollen um den Flug ungestört fortsetzen zu können, als eine Prioritätsnachricht eintraf. Warum jetzt Ausgerechnet Daala bei der “Konferenz” Dabei sein musste war ihr schleierhaft. Trotz ihrem verschlafenen Grunzen und den darauf folgenden Verwünschungen, war die Kommandantin aufgestanden und hatte sich schnell fertig gemacht. Wobei schnell wohl der falsche Ausdruck wäre. Hastig traf es eher denn sie hatte sich nur einen Pferdeschwanz gebunden und dann die Mütze darüber gestülpt. Diese Mütze sah, wie sie fand, äußerst bescheuert aus. Aber wenn ein Admiral zugeschaltet war, wäre es mehr als ungünstig für ihre weitere Karriere gewesen, hätte sie die Etikette verletzt. So marschierte sie mit gereiztem Blick in den Konferenzraum und stutzte kurz als sie den Kommandanten der “Black Spider” Staffel in dem Raum vorfand. Sie gähnte herzhaft und es war ihr ziemlich egal was der Pilot in diesem Moment von ihr denken mochte. Sie erntete ein überraschend Mitfühlendes Grinsen und revanchierte sich mit einem böse funkelnden Blick. Er war allerdings nur halb so böse wie sonst und es stahl sich ein Lächeln auf ihre Lippen, als sie bemerkte das der Pilot auch nicht gerade wie aus dem Ei gepellt aussah. Er war wohl auch gerade geweckt worden, was ihr eine gewisse befriedigung verschaffte. Sie verriegelte die Tür hinter sich mit einem Code und stellte sich dann an den Runden Tisch in der Mitte des Raumes. Normalerweise diente der Tisch als dreidimensionale taktische Karte. Man konnte ihn allerdings auch für die Kommunikation benutzen und dreidimensionale Abbilder von seinem Gesprächspartner erzeugen.


“Wenn sie auch hierher beordert wurden kann das ja nur etwas mit ihren Piloten zu tun haben.”


Der Captain zuckte nur unwissend mit den Achseln und Daala aktivierte eine der Konsolen. Nachdem sie ihren persönlichen Identifikationscode eingegeben hatte aktivierten sich die Holoemitter im Tisch und projizierten ein Blau schimmerndes Abbild eines Imperialen Admirals in die Luft. Der Mann sah etwas versteift aus und trug sein Haar kurz. Seine breite Statur und die Muskeln, die sich unter der Uniform abbildeten ließen den Schluss zu, dass dieser Mann noch nicht lange den Rang eines Admirals inne hatte. Oder er war einfach einer der wenigen der nicht aufgrund des Schreibtischjobs, der mit der Tätigkeit für das Oberkommando einherging, wie ein Hefekloß aufquoll. Sie hatte diesen Mann schon einmal irgendwo gesehen, aber ihr fiel der Name nicht ein.


“Commander Daala, Captain Olonka. Danke dass sie trotz der späten Stunde noch zu diesem Treffen erschienen sind.”


Der Mann war ganz eindeutig noch nicht lange Admiral. So freundlich hatte niemand mehr mit ihr gesprochen seit sie das Kommando über ein Imperiales Schiff übernommen hatte. Damals als sie die Firestorm übernommen hatte war der Admiral der sie befördert hatte freundlich gewesen. Danach waren nur noch selten höfliche Worte ausgetauscht worden.


“Es gibt eine weitere Abweichungen in den Befehlen für ihren kleinen Verband. Sie werden einem Umweg fliegen müssen um die Black Spider Staffel und die RK “Ambush” zu einer Ortungsraumstation am Rande des von Yevethanern überannten Gebiets zu bringen. Commander Berrach wird das Kommando der Station übernehmen. Sein Schiff wird folglich auch dort bleiben.”


Offenbar fiel dem Admiral der fragende Blick der Kommandantin auf und er räusperte sich kurz.


“Commander Berrach ist bereits informiert worden und als nun Dienstälteste Kommandantin haben sie bis zur Ankunft auf Cal Seti den Befehl über die “Shark” und die “Giant Killer”. Dann wird der Kommodore über das weitere Vorgehen entscheiden.”


Das war also der Grund warum man sie unbedingt sprechen musste. Daala war es langsam überdrüssig, dass ständig an ihrem Schiff Veränderungen vorgenommen wurden. Sie ließ es sich allerdings nicht anmerken und nickte nur nachdenklich. Es musste gute Gründe geben um einen Flug in ein Krisengebiet umzulenken und ein Schiff abzuziehen.



“Wir werden den Kurs sofort ändern


[Outer Rim | Braxtan-Sektor| Sartinaynian-System | Hyperraum | auf dem Weg nach CalSeti |GSD “Shark” | Besprechungsraum] Natasi Daala
 
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[Outer Rim | leerer Weltraum | in der Nähe einer Ortungsstation | GSD „Shark“ | Ritari´s Quartier] Ritari Selesca


Ritari hatte, wie befohlen, ihre Sachen zusammen gepackt und einem der Soldaten, die dafür eingeteilt waren die Habseligkeiten der Piloten auf ein Shuttle zu verladen, in die Hand gedrückt. Dieser war dann auch schon zum Hangar geeilt. Die Pilotin stand in ihrer Flieger-Kombi in ihrem nun ehemaligen Quartier und seufzte leise. Den Helm hatte sie sich unter den Arm geklemmt. Sie und ihre Staffel sollten aus ihr unbekannten Gründen vom Schiff auf eine Ortungsraumstation verlegen. Und das ganze so bald wie möglich hatte ihr Captain ihr mitgeteilt. Die junge Frau hatte diese Anweisung nicht sonderlich groß hinterfragt sondern zügig angefangen ihre persönlichen Gegenstände zusammen zu packen. Nun machte sie sich auf den Weg zum Hangar und nickte den Besatzungsmitgliedern, welche ihr entgegen kamen, im Vorbeigehen zu. Im Hangar angekommen sah sich die Frau mit den kurzen, schwarzen Haaren nach ihrer Staffel um. Sie fand die anderen Piloten ihrer Staffel bei ihren Jägern. Sie waren mit letzten Vorbereitungen für den Abflug beschäftigt. Ritari tat es ihnen nach und stieg, nachdem sie ihren Helm aufgesetzt hatte, in die Pilotenkanzel. Sie startete nach und nach die Systeme ihres Jägers und die wichtigsten Informationen erschienen auf ihrem im Helm verbauten HUD. Alles im normalen Bereich wie sie feststellte. Bis auf die Tatsache das ihr Jäger kaum Treibstoff hatte. Sie seufzte genervt. Der zuständige Techniker hatte wohl vergessen ihren Jäger zu betanken. Sie gab dem Techniker außerhalb mit Handzeichen zu verstehen das sie noch Treibstoff brauchte und dieser schien nicht gerade erfreut zu sein. Ritari sah nur wie er anfing zu gestikulieren und wie sich sein Mund bewegte. Sie mutmaßte das der Mann seinem Team gerade eine gehörige Standpauke hielt und ihnen gleichzeitig zu verstehen gab den Jäger schnellstmöglich mit Treibstoff zu versorgen. Als sie dann ein knistern hörte konzentrierte sie sich auf den Funk. „BlackSpider-Staffel, melden sobald bereit.“ Es war die Stimme ihres Captains. Sie wartete bis sich alle gemeldet hatten. „Hier BlackSpider 11, mein Jäger wird aktuell noch betankt. Einer der Techniker war wohl mit seinen Gedanken nicht so ganz bei der Arbeit.Ihr war deutlich anzuhören dass sie davon genervt war. Von ihren Kameraden war leises Gelächter zu hören. Als ihr Jäger betankt war meldete sie ihre Bereitschafft. Mit kreischenden Triebwerken schossen die Jäger aus dem Hangar der Shark und sammelten sich dann vor dem Schiff. Dann drehte die Staffel Richtung Raumstation ab und ließ die Shark hinter sich.


[Zeitsprung]


Ritari schlenderte durch die Gänge der Raumstation und las sich gerade einige technische Daten zu der Station durch. Sie trug die Uniform der Offiziere wie es Vorschrift war, die Ehrenmünze in der Hosentasche. Die Pilotin hatte in den letzten Tagen, seit sie hier angekommen waren, versucht sich die Wege auf der Ortungsstation einzuprägen doch gelang ihr das noch nicht allzu gut wie sie immer wieder feststellen durfte. Schlussendlich kam die schwarzhaarige Pilotin im Hangar an und nickte den Technikern zu, welche sich um ihren Jäger kümmerten. „Ist alles in Ordnung?“ Fragte sie und einer der Techniker nickte zufrieden. Oh ja. Alles im optimalen Bereich und jederzeit für einen Alarmstart bereit.“ Ritari lächelte glücklich. „Das ist schön zu hören.“ Sie verabschiedete sich von den Technikern und schlug den Weg zurück zu ihrem Quartier ein. Auf dem Weg dorthin kam sie an einigen Soldaten vorbei, welche sie nach Vorschrift grüßte. Vor ihrem Quartier angekommen öffnete sie die Tür und trat ein. Sie entdeckte ihre Flügelfrau Akesha und nickte ihr zur Begrüßung zu. „Und wie gefällt es dir hier auf der Station?Fragte sie die Umbaranerin und lies sich auf einem Stuhl am Tisch nieder.


[Outer Rim | leerer Weltraum | an Bord einer Ortungsstation | Ritari´s Quartier] Ritari Selesca, Akesha Taliin
 
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[Outer Rim | leerer Weltraum | auf dem Weg nach Bastion | GSD „Shark“ |Quartier] Marko Malek

Marko schaute sich ein letztes Mal in dem Quartier um, bevor er sich auf den Weg in den Hangar machte. Er ging an duzenden Soldaten vorbei die ihn Höflich mit einem Salut begrüßten oder doch verabschiedeten? Es war doch schon ganz schön bescheuert Marko wurde gerade erst auf die Shark versetzt und nun wurde er erneut versetzt und dann auch noch auf eine langweilige Ortungsstation, Marko würde viel lieber an vorderster front mit Kämpfen und diesen Yevetaner kräftig in den Arsch treten. Marko hätte auch gleich aus dem Dienst ausscheiden können, wenn er gewusst hätte, dass er solch eine Langweilige Arbeit verrichten muss, naja sich beschweren würde allerdings auch nichts ändern, also gehorchte Marko wie ein guter Soldat es tat und setzte sich vor dem Hangar seinen Piloten Helm auf, er überprüfte das letzte mal ob die Lebenserhaltungssysteme funktionieren und ging zielstrebig auf seinen TIE/in Interceptor zu. Bevor er in die Piloten Kanzel einstieg schaute er sich in dem Hangar um, er sah wie seine neuen Kameraden in ihre Jäger stiegen und auch seinen neuen Flügelmann sah er, was wohl mit seinem Vorgänger geschehen ist? Eine frage die Marko fürs erste für sich behält. Marko stieg in seinen Jäger, und aktivierte die Systeme, er machte einen Kompletten System Check nach der Priorität, im Anschluss schaute er zu einem der Techniker welche vorhin noch den Jäger überprüft hatten, dieser hob einen Daumen und signalisierte Marko das er Start klar war, Marko Salutierte kurz und der Techniker erwiderte diesen auch zügig. Jetzt hörte er auch aktiv den funk, welchen er zuvor noch gar nicht mitbekommen hatte. Anscheinend meldeten sich alle Mitglieder der Staffel, dass sie bereit waren.

„Hier Black Spider 10, klar zum Start.“

Nach ihm meldete sich nur noch Akesha und Ritari, Akesha meldete sich ganz normal, Ritaries Meldung brachte so ziemlich jeden aus der Staffel zu lachen. Anscheinend hatten die Techniker vergessen den Jäger aufzutanken, oder war es doch die Schuld der Frau gewesen? Für Marko stand fest das es die Schuld der frau war, er fand generell, dass Frauen in der Armee nichts zu suchen haben Krieg ist eine Sache für Männer und nichts für eine Frau. Marko erwartete, dass der Staffelkommandant ihr nun einen Vortrag haltet würde, dass sie in einem Kampf diese Zeit nicht habe und sie nun alle tot sein könnten, allerdings kam da nicht der gleichen. Der Kommandant wartete stehlen ruhig darauf das der Jäger vollgetankt war und die Frau ihre Bereit Schaft gemeldet hatte, bevor er den Befehl zum Ausrücken gab. Die Staffel jagte ein Jäger nach dem anderem aus dem Bauch des Schiffes und sammelten sich vor diesem, bevor sie Abdrehten und in Richtung der Station flogen. Ein Jäger nach dem anderen flog in den Hangar der Station und nahm den zugeteilten Platz ein. Marko stieg aus dem Jäger aus und nahm blick Kontakt zu einem der Techniker auf, dieser kam auf ihn zu.

„Wie kann ich behilflich sein?“

„Kümmern sie sich um meinen Jäger, ich möchte das er rund um die Uhr Einsatz bereit ist.“

„Jawohl, wir hatten allerdings eh schon den Befehl.“

Marko nickte kurz und ging dann zu seinen Kameraden, welche gerade zu der Messe gingen, oder besser gesagt erfragten wo diese ist.

[Zeitsprung]

Marko saß in der Piloten Messe, als er eine Stimme von hinten hörte.

„Malek, holen sie Taliin und Selesca hier her, Einsatz Besprechung, um 1200.“

„Jawohl Sir.“

Erwiderte er seinem Kommandanten und machte sich auf zu dem Quartier der beiden, wie schwer konnte es schon sein das Quartier von zwei Frauen aus zu machen? Nun die suche gestaltete sich schwieriger als erwartet, biss er endlich ein Terminal fand, und dieses befragte wo denn das Quartier der beiden ist. Er bekam eine genaue weg Beschreibung zu dem Quartier der beiden Frauen. Marko machte sich schnell auf den weg zu dem Quartier und ging stets schneller als davor, bis er schließlich Joggte, biss er an dem Quartier ankam. Er klopfte höflich, und trat nach dem man ihn herein Bat ein.

„Eine Einsatz Besprechung mit Olonka um 1200 in der Messe, Anwesenheitspflicht.“

Marko machte auf dem Absatz kehrt und machte Anstalten wieder in Richtung der Messe zu gehen.

[Outer Rim | leerer Weltraum | an Bord einer Ortungsstation | vor Ritari´s und Akesha´s Quartier] Ritari Selesca, Akesha Taliin, Marko Malek
 
Unterwegs von Alderaan nach Bastion – Yacht „Birthright“, Konferenzraum – imperiale NPCs >:(, Janus :inlove: und Brianna

All dieser Luxus, dieses Umringt-sein von Dienerinnen und anderen Handlangerinnen, das war alles andere als Briannas natürliches Habitat. Sie war es nicht gewohnt, umsorgt zu werden. Für gewöhnlich wusste sie sich vielmehr selbst zu verschaffen, was sie wollte. Es war eine sonderbare Abhängigkeit, Herrin über Untergebene zu sein. Obwohl die Über-/Unterordnung ganz eindeutig war, hieß es doch, sich in eine gewisse Abhängigkeit zu begeben. War man denn noch eine vollwertige Echani, wenn man für sämtliche Dinge auf Andere abgewiesen war. Anfangs mochte es ja Bequemlichkeit sein, aber irgendwann später? Konnte eine alderaanische Adelige oder ein Janus überhaupt noch für sich alleine sorgen? Ihre Unabhängigkeit schätzte Brianna mehr als alles andere und diese Welt war ihr fremd, auch wenn sie sich bei Janus, näher an der Spitze des ganzen Räderwerks, wohler fühlte als auf Alderaan, wo sie nur Gast von Leuten gewesen war, die sich selbst eindeutig für etwas Besseres und für überlegen hielten und das allein deshalb, weil sie in einer Position waren, in der sie nie hatten lernen müssen, für sich selbst zu sorgen. Eine derartige Abhängigkeit war der Silberhaarigen zutiefst zuwider.

Freilich bedeutete es auch nicht gerade die große persönliche Freiheit, Janus' Schülerin zu werden. Ganz egal, was er ihr versprach, ihr Wohl und die Notwendigkeit der gewaltsamen Abwehr des Wehe hingen ganz von seiner Gunst ab. Doch es war notwendig. Wenn sie weiter nach oben kommen wollte auf der Leiter, die sie irgendwann zum perfekten Selbst führte, musste sie diesen Schritt tun. Die Option, auf Eshan Schülerin einer Sensei zu werden, war ihr ja aufgrund der Kastenlosigkeit versperrt, von der sie bei ihrem Besuch dort erfahren hatte, und von der Gefahr, als Jedi auf imperialem Gebiet zu verweilen. Letzteres mochte jetzt weggefallen sein, aber trotzdem würde keine Trainerin von Rang und Namen sich mit ihr abgeben, jedenfalls nicht auf freien Stücken. Nein, eine andere Perspektive auf die Macht zu erfahren und ihren eigenen Weg nach oben zu finden war die einzige Chance, die sie hatte.


„Du darfst mir alles zeigen, alles, Janus, und ich kann es kaum erwarten, es zu sehen. Vor allen Dingen, wozu ich wirklich fähig bin. Ich möchte mein Potential entfalten. In der Tretmühle des Jedi-Ordens wäre das nie etwas geworden,“


Erwiderte Brianna und dachte mit Bitterkeit an ihre nur geringen Fortschritte seit ihrer Padawanzeit. Das Anwenden der Macht fiel ihr viel leichter, eine direkte Folge des Dauereinsatzes als Heilerin. Doch viel Neues hatte sie nicht gelernt und sich auf anderen Gebieten als Machtheilung auch nicht groß weiterentwickelt. In derselben Zeit hatte sich Sith-Schüler Janus zum Vollstrecker mit einer Heerschar an Jüngern gemausert. Darunter waren zwar auch viele Möchtegern-Sith und Hoffnungslose, doch nicht alle. Ganz leicht würde es nicht sein, die genau passende für sie zu finden, auch wenn sie wohl nur aus Prinzip eine persönliche Assistentin brauchte, um ihren Status zu symbolisieren, nicht weil sie gerne umsorgt wurde. Massagen waren was anderes, das konnte man nicht wirklich selbst, außer mithilfe der Macht vielleicht.

„So? Hast du denn gelernt, zu massieren? Ich muss dich warnen, wenn ich verspannte Muskeln habe brichst du dir beim Versuch, sie zu lockern, fast die Finger.“


Die Jedi auf Abwegen grinste den Sith keck an. Dieser setzte sich seinen Worten nach zum Ziel, ein besserer Gastgeber zu sein als die Organas und auf dem kulinarischen Sektor gab es hier wirklich Luft nach oben, vor allem, was den Sättigungsfaktor anging. Gespannt war sie, was Janus wohl für ihre Leibspeisen hielt. Diese Frage hielt Brianna allerdings nicht davon ab, zu bemerken, dass er sich mit schönen Worten um das Versprechen, dass sie Sith-Kriegerin werden würde, herumlavierte. Mit anderen Worten: sie würde stattdessen den zweitniedrigsten Rang im Orden bekleiden, genau wie die Manice und Jarael. Ein Abstieg also – bei den Sith war also auch nicht alles Aurodium, was glänzte und Janus versprach zwar viel, aber wenig Konkretes und das ärgerte sie. Leere Versprechungen konnte sie bei den Jedi nämlich auch zur Genüge bekommen.

„Ich bin neugierig, woher du deine Informationen beziehst,“

Erwiderte sie in Bezug auf die kulinarische Frage und strafte die Versprechungen in Bezug auf ihren Status mit Ignoranz. Weisheit und Voraussicht… hätte Brianna es mit diesen Dingen gehalten, wäre sie nicht gerade dabei, so stark mit der dunklen Seite zu flirten, dass es ihren eigentlichen Auftrag in Frage stellte, den sie gerade ohnehin so gar nicht im Sinn hatte.

Ob Janus außer ihrer Wut über den Fehlschlag mit Jonah auch ihren momentanen Ärger über ihn spüren konnte? Auch eine besonders wertvolle Schülerin war letzten Endes nur eine Schülerin. So wie sie für die Alderaaner nur irgendeine besonders gefährliche Unruhestifterin gewesen war. Das war etwas wie das tollste Insekt von allen, das genauso zerquetscht wurde wie alle anderen, um bei seinem Bild zu bleiben. Dass man an ihrer Performance vorhin noch arbeiten konnte, das Gefühl hatte sie allerdings auch und etwas Glorreiches und Herrliches konnte sie an ihrer Raserei bisher nicht erkennen.


„Ehrlich gesagt bin ich nicht allzu zufrieden mit meiner Darbietung, abgesehen davon, dass Leute zu verdreschen genau das war, was ich zu dem Zeitpunkt brauchte. Die Angst meiner Gegner habe ich nicht gespürt. Ich glaube ich war zu blind vor Wut, um es wahrzunehmen. Zu wütend, um wirklich gut zu kämpfen. Vielleicht bin ich auch eingerostet bei den Jedi. Mir erschließt sich jedenfalls nicht, inwiefern es eine gute Idee ist, die Raserei noch auszubauen.“

So viel zum ehrlichen Teil der Antwort. Nun stellte sie Janus auf die Probe, ob er tatsächlich bereit war, ihr etwas von dem zu geben, was er ihr versprach.

„Ich denke, es wäre daher eine gute Idee, nicht erst bis Bastion zu warten, sondern auf dem Flug schon damit zu beginnen, mich zu unterweisen. Wie sich Wut in etwas Nützliches verwandeln kann, nicht nur in blinde Raserei.“


Zumindest wurde die Berichterstattung über das und den Anschlag allgemein spaßig zu verfolgen werden, wenn Brianna sich damit abfand, dass ihr Ruf eh ruiniert war. Ein Anschlag, natürlich. Es wäre der Echani weit lieber, der Sith-Vollstrecker würde mit offenen Karten spielen. Sie wussten schließlich beide, wer dahinter steckte. Am liebsten hätte sie es ihm auch ins Gesicht gesagt. Aber da waren diese Jünger. Briannas Augen wanderten von Janus zu ihnen, auch zu dem einen besonderen, Raveen. ‚Die meisten von ihnen haben keine Ahnung, nicht wahr, liebster Janus?‘ Aber das hatte ja nicht einmal Jarael.

„Das ist doch schön. Solange du nicht von mir erwartest, dass ich ihr Blumen schicke,“


Gab sie spöttisch zurück.


„Du kannst dich in der Hinsicht auf mich verlassen, dass ich derlei Drehbücher durchschaue.“

Es war ja auch einigermaßen offensichtlich, oder nicht? Niemand konnte die Jedi für so dumm halten, just jetzt einen Anschlag auf die Vahla auszuführen, selbst wenn man es ihnen denn überhaupt zutraute. Zeitlich passte es auch zu gut, und Jonah war machtsensitiv. Mit der Verbindung, die sie zwischen Kate und ihm gespürt hatte, gab es da nichts mehr zu deuteln. Diese Zusammenhänge beschäftigten sie weit mehr als den kurzen Dialog, den Janus und sein Leibjünger in Bezug auf das weitere Vorgehen auf Alderaan austauschten. Sie schien Recht zu behalten mit der Annahme, dass Kate und somit Janus hinter dem Anschlag steckten. Der Sith-Vollstrecker wurde vielleicht nicht deutlich genug, dass seine Diener es kapierten, sie jedoch allemal. Damit hätte sich eines dieser ‚seltsamen Gefühle‘, die sie in letzter Zeit hatte, tatsächlich bestätigt. Blieb zu hoffen, dass es dabei blieb und sie auch in Janus' Hinsicht die richtigen Schlüsse gezogen hatte.

Überhaupt, Janus. Brianna selbst merkte es noch nicht, doch je näher er ihr war, desto schwerer fiel es ihr, auf Kurs zu bleiben. Unabhängig zu denken. Seine Aura übte einen Einfluss auf sie aus, dem sie sich nicht entziehen konnte. Sie musste ihm die abtrünnige Jedi nicht vorspielen, das ging von selbst. Wenn die silberhaarige Jedi wirklich weise und voraussehend gewesen wäre, der Gedanke wäre ihr gekommen, dass der Bruchpunkt, den sie in Janus gespürt haben könnte, auch etwas anderes bedeuten konnte. Dass Janus vielleicht nicht der Schlüssel zum Erfolg war, wie sie angenommen hatte, sondern der Grundstein des Scheiterns der Mission. Aber selbst wenn sie auf die Idee gekommen wäre, dem Gefühl der Stärke, das sie durchfuhr, sobald er sie berührte, konnte sie sich nicht entziehen. Es war so anziehen wie es bedrohlich war. Ein Feuer, das sie in ihren Bann zog und sie konnte ihren Blick nicht vom Züngeln der Flammen abwenden. Bevor sie wusste, wie es ihr geschah, ließ ein weiterer Kuss die Galaxis um sie herum explodieren. In dem Moment wusste die Silberhaarige nicht, wie sie jemals genug davon bekommen könnte. Es würde sich nie abnutzen, nie zur Gewohnheit werden, garantiert. Es war wie eine Art Rausch, ein Rausch der Macht, von Gewalt und Stärke.

Erst als sie sich voneinander lösten, trat die normale Brianna wieder auf den Plan:


„Ich hoffe doch sehr, dass der erste Tag meines neuen Lebens kein Fasttag wird.“


Stand er etwa zwischen einer hungrigen Echani und einer Mahlzeit?


Unterwegs von Alderaan nach Bastion – Yacht „Birthright“, Konferenzraum – Janus :inlove: und Brianna
 
Kommend von Dubrillion

- Weltraum über Dubrillion - Fähre - Agatosh, Sera -


Ihre Blicke schienen sich noch eine Ewigkeit zu kreuzen, als Agatosh dann mit einem Mal einen Zorn in den Augen des Menschen entdeckte, der für einen der Beiden Unheilvolles ankündigte. Sera gab sich nicht geschlagen, sie konnte es einfach nicht auf sich beruhen lassen. Eine Situation, die der hünenhafte Chiss zwar kannte, doch keineswegs von einem zierlichen Wesen wie ihr erwartet hätte. Sie umklammerte sein Handgelenk mit ihren beiden Händen und gespannt auf das, was jetzt folgen würde, ließ das blaue Biest sie vorerst gewähren. Es war vollkommen undenkbar für ihn, von Sera überrumpelt zu werden. Doch mit dem, was sie jetzt tat, hatte er nicht gerechnet. Mit voller Wucht donnerte Sera ihren Kopf gegen seine geballte Faust, zwei Mal. Der Nichtmensch spürte den Aufprall kaum, doch aus Seras Rachen spritzte Blut und ihr Gesicht war schon recht schnell entstellt. Sie hatte ihn gefordert zuzuschlagen und er hatte keine Lust darauf gehabt. Und nun das. In seiner steinernen Miene war die Verwunderung deutlich zu erkennen, als er seine rechte Hand und mit ihr gleich Sera anhob, die sich wie ein Affe an sein Handgelenk klammerte.
Als er sie ganz oben hatte und ihr direkt in ihre schon jetzt ramponierte Visage blicken konnte, deutete sich ein unheilvolles Grinsen auf seinen Lippen ab. Das Grinsen einer sadistischen Bestie, die nur noch zuzuschnappen brauchte, um ihre Beute entweder schnell oder langsam und qualvoll zu erledigen. Doch mit einer ambitionierten Bewegung schaffte Sera es, ihren Schädel zum wiederholten Mal nach oben gegen seine Faust zu dreschen und diesmal traf es mit voller Wucht ihre Nase. Sera war vollkommen verrückt, ein Wrack und nur auf Selbstzerstörung aus. Die Furcht in ihren Augen war zwar da, doch irgendwie nicht in ihrem Handeln. Für einen schwachen Menschen ihrer Statur war das eigentlich beeindruckend...wenn auch nicht mehr lange.

Sera wusste bestimmt, dass ein tatsächlicher Schlag von Agatosh um ein hundertfaches stärker war, als ihre eigenen verzweifelten Kopfstöße gegen seine Faust. Und jetzt, wo er ihr mit seinen roten Augen direkt in die ihren sah, wollte er gerade ausholen und dieses Schauspiel beenden. Was Darth Zion dazu sagen würde, war ihm in diesem Fall egal. Sera hatte die Geister gerufen und nun war sie nur noch wenige Augenblicke davon entfernt, von ihnen mit voller Wucht erfasst zu werden. Der blaue Berg ballte seine linke Faust und ließ zum letzten Mal ein grausames Grinsen aufblitzen, als ihn ein urplötzlicher Ruck aus dem Gleichgewicht brachte und Sera die Chance gewährte, sich mit einem Tritt in den Unterleib zu befreien.

Der Chiss stöhnte schmerzerfüllt auf, als ihr Stiefel ihn so schmerzhaft traf, wie es nur irgendwie möglich war. Er hätte genauso gut auf die Knie gehen können, doch Agatosh zwang sich dazu, stehen zu bleiben und stützte sich hierfür am Stahl der Wand ab. Sera war unlängst verschwunden und es dauerte etwas, ehe der Schmerz verging und die blaue Bestie wieder mit emotionsloser Miene aufrecht stand und seine glühenden Augen die rote Blutspur entdeckten, die sich durch den ganzen Raum zog. Mit dominanten Schritten folgte er der Spur wie ein witterndes Raubtier, nur um kurz darauf vor dem verschlossenen Cockpit zu stehen. Voller Zorn riss der Chiss einen schweren metallenen Haltegriff aus der Wand daneben und donnerte ihn mit voller Gewalt gegen den Schott. Der Aufprall dröhnte quer durch das Schiff und hinterließ eine gewaltige Delle, doch Agatosh wusste, dass die kleine Schlampe - wie
Prada sie schon genannte hatte - , dort drinnen in Sicherheit war.

Sein vor Zorn und noch immer Schmerz bebender Körper beruhte sich langsam.
Sera konnte sich nicht ewig dort drinnen verstecken. Und wenn sie auch nur einen Fuß nach draußen setzte, würde er ihr Genick schneller zerbrechen, als er es jemals zuvor getan hat.

- Weltraum (Imperium) - Hyperraum nach Bastion - Fähre - Agatosh, Sera -
 
[ Weltraum (Imperium) - Hyperraum auf dem Weg nach Bastion - Fähre - Sera, Agatosh, Piloten ]

Benommen versuchte Sera sich die Augen zu wischen, verschlimmerte es dadurch jedoch nur noch. Inzwischen fühlte sich ihr gesamtes Gesicht an, als würde es in Flammen stehen. Ein schwarzer Schleier senkte sich herab, der nicht ihr nicht nur die Sicht nahm, sondern auch die Kontrolle über ihre Gedanken. Keinen klaren Sinn mehr fassend, wankte sie ein paar Mal und stieß mit der Stirn gegen die Transparistahl-Scheibe des Schotts, was einen großen roten Fleck hinterließ. Sie streckte ihre Hände nach vorn, um irgendeinen Halt zu finden, wobei sie das Blut zusätzlich weiter verschmierte. Ehe ihr endgültig die Lichter ausgingen, hörte sie nur noch einen gewaltigen Laut durch das Shuttle hallen, der sogar den Stahl in den Wänden zum Schwingen brachte. Ihr Hirn musste tatsächlich Schaden genommen haben, denn das letzte, was sie sich einbildete, war eine gewaltige Beule im Schott, die ins Cockpit hineinragte.

Als sie langsam wieder zu sich kam, wusste sie zunächst nicht, wo sie war oder was geschehen ist, und konnte sich nur über die eingeschränkte Sicht wundern. Durch irgendeinen merkwürdigen Grund war es ihr nur möglich durch winzige Schlitze blicken. Vorsichtig hob sie deshalb die Hände und tastete nach ihrem Gesicht. Irgendjemand hatte etwas um ihren Kopf gebunden.

„Sie ist wach“, sagte irgendjemand und Sera drehte sich in die Richtung, aus der die Stimme kam. Sie klang halb erleichtert, halb entnervt. Eine andere Person antwortete mit einem Geräusch, das irgendwo zwischen Grunzen und Schnauben einzuordnen war. Die verschwommenen Schemen fügten sich nur langsam zu einem klaren Bild zusammen, ehe Sera realisierte, dass es die Piloten waren, die da sprachen. Bei ihrem Anblick kamen so langsam die Erinnerungen zurück, worüber die junge Sith-Schülerin sich jedoch keineswegs freuen konnte, da sie höllische Kopfschmerzen mit sich brachten. Sie hätte es als den Kater ihres Lebens bezeichnet, wenn ihr darüber hinaus nicht langsam klargeworden wäre, dass es wohl nicht nur am Alkohol lag, den sie in Pradas Anwesen zu sich genommen hatte. Erneut hob sie daher die Hände und tastete nach ihrem Gesicht. Einer der Piloten musste sie versorgt haben. Die Nase war merklich gebrochen. Sie brannte bei der kleinsten Berührung, war allerdings notdürftig gerichtet worden, ehe ihr jemand Bacta-Verbände um den Kopf gelegt hatte. Das verhinderte zumindest, dass sie schief zusammenwachsen würde, worüber sie einigermaßen dankbar war.

„Wir haben dich notdürftig zusammengeflickt, Mädchen.“ Der Co-Pilot drehte sich in ihre Richtung. Erst jetzt realisierte die ehemalige Rebellin, dass sie auf einem der freien Stühle saß, der einem weiteren Besatzungsmitglied, wie einem Navigator oder Kanonier, hätte dienen können. „Du warst mehrere Stunden außer Gefecht gesetzt“, fuhr er fort. „Wir erreichen Bastion in gut…“, er drehte sich wieder um und kontrollierte irgendwelche Bildschirme, „…20 Standardminuten.“

Sera sah sich um und erkannte durch die engen Sehschlitze, dass sie der Hyperraum bereits wieder verlassen hatten. Zwar war das ihre erste Reise im Weltraum, aber jeder Idiot hatte in irgendeinem Holo-Drama schon einmal gesehen, wie die der Hyperraum aus dem Inneren eines Raumschiffes aussah. Die Sterne draußen vor dem Cockpitfenster waren feste, leuchtende Punkte, keine langgezogenen, vorbeirauschenden Streifen. „Das solltest du jetzt wieder abnehmen können.“

Der Co-Pilot kam auf sie zu und half ihr dabei, die schweren Bacta-Verbände von ihrem Kopf zu lösen. Es fühlte sich merkwürdig an, als sie sie wieder loswurde, irgendwie geschwollen und beinahe taub. Es war kein Schmerz, aber bei Weitem auch kein angenehmes Gefühl. „Ich habe mein Bestes gegeben. Bacta-Spray und -Verbände. Ich bin kein Medi, das sollte sich definitiv noch Mal einer ansehen. Aber fürs Erste wird’s reichen.“

Ein gehauchtes „Danke“ kam der zierlichen Frau über die Lippen, ehe sie die blutigen Stofffetzen am Cockpitboden entdeckte, die um einen Medi-Koffer herumlagen, aus dem die Hälfte des Inhalts wild herausgerissen wurde. „So.“ Erst als der letzte Verband entfernt wurde, realisierte sie, dass die eingeschränkte Sicht nicht nur durch die Verbände herrührte, sondern auch durch die geschwollenen Augenpartien in ihrem Gesicht. Es dauerte sicher eine Weile, ehe die Schwellungen wieder abgeklungen sein würden. Dem Einsatz des Bactas war es aber vermutlich zu danken, dass sie überhaupt noch ein Augenlicht hatte und ihr ansehnliches Gesicht irgendwann zurückkehren würde. Als sie ihr Haupt schließlich drehte und die mächtige Beule in der Cockpittür erkannte, stach ein Schmerz durch ihren Kopf, der sie beinahe wieder auf die Bretter geschickt hätte. Mit schmerzerfülltem Wimmern fasste sie sich an die Stirn, wobei sogar der etwas genervt wirkende Co-Pilot ein mitleidiges Gesicht aufsetzte. Ob der Schmerz durch die plötzliche Bewegung oder die Erinnerung an Agatosh herbeigeführt wurde, war nicht ganz klar. Ein Schaudern fuhr dennoch durch ihren Körper, als sie daran dachte, dass der blaue Hüne noch immer dort draußen war und sich vermutlich bereits die Dinge ausmalte, die er mit ihr machen würde, wenn dieses Schott sich öffnete. Wankend erhob Sera sich von ihrer improvisierten Medi-Station und schritt in Richtung Schott, wobei sie an einem blutigen Zahn vorbei kam, der einfach auf dem Boden lag. Mit der Zunge ging sie die Reihen in ihrem Mund ab und bemerkte sofort, dass ihr ein oberer Schneidezahn fehlte. Sie musste entsetzlich aussehen.

„Kann ich irgendwie mit ihm reden?“, fragte sie, als sie das blutverschmierte Fenster im Schott erreichte und einen Blick hindurch riskierte. Selbst durch die roten Streifen, die ihr Gesicht und die Hand darauf hinterlassen hatte, konnte sie den riesigen blauen Berg auf der anderen Seite nicht übersehen. Agatosh machte ein Gesicht, dass absolut nicht einzuordnen war. Seine Miene war eisig und konnte von absoluter Entspannung bis rasender Wut alles bedeuten. Sera blieb nur zu hoffen, dass die vergangenen Stunden im Hyperraum sein Gemüt ein wenig abgekühlt hatten.

„Da ist eine Sprecheinrichtung“, antwortete der Co-Pilot und deutete auf einen Knopf in Reichweite des Schotts. Ohne lange nachzudenken drückte Sera darauf und sammelte ihre Stimme.

„Agatosh.“ Sie sprach ganz ruhig. Die Wut, die sie noch vor einigen Stunden gepackt hatte, war völlig verflogen. „Ich glaub‘, Zion wird nicht gefallen, was hier passiert ist.“

Mit der freien Hand versuchte sie vergeblich ein Sichtloch in das Blut auf der Scheibe zu schmieren, was jedoch misslang. Es war schon längst getrocknet.

„Wie wär’s mit ‘nem Unentschieden? Du lässt mich am Leben? Ich sehe ein, dass du mich jederzeit töten könntest und du siehst ein, dass …“

Sie stockte kurz.

„… was auch immer ich beweisen wollte.“

Sie ließ den Knopf kurz los und kratzte sich am Kopf, ehe sie fortfuhr.

„Hör mal, wenn wir zusammenarbeiten … Fuck!“ Sie hatte versäumt, ihn wieder zu drücken, was sie schnell nachholte, wobei sie jedoch zunächst den falschen erwischte. Das Schott hob sich knarrend einige Millimeter, eher Sera ihren Fehler bemertke. „Oh, scheiße, scheiße!Hastig korriergierte sie ihren Finger und presste auf die richtige Taste. Wenn wir in Zukunft zusammenarbeiten, können wir unbesiegbar werden. Zion hat uns beide mit Sicherheit aus einem Grund ausgewählt. Unser Meister wird sicher wollen, dass wir beide für ihn stärker werden. Zusammen. Und lebendig.“

Sie hielt ihre entstellte Fratze ganz nah ans Transparistahl-Fenster und zeigte ihr schönstes, Zahnlücken- und Schwellungsgezeichnetes Lächeln.

„Unentschieden?“

[ Bastion-System - Anflug auf den Bastion - Fähre - Sera, Agatosh, Piloten ]
 
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[Weltraum (Imperium) | Im Hyperraum nach Bastion | Yacht „Birthright“ | Konferenzraum ] Janus, Brianna

Ein hoher Rang brachte seine Privilegien mit sich, eine Erkenntnis, die im Orden der Sith weit verbreitet war. Je höher man in der Hierarchie aufstieg, desto größer war die Macht, die man über andere besaß. Diener, Handlanger und Helfershelfer gehörten für viele Vollstrecker und Lords zum guten Ton, so selbstverständlich wie Möbel und andere Einrichtungsgegenstände. Zweifellos hatte es seine Vorteile, über spezialisierte Lakaien zu verfügen, die viele Aufgaben erledigen konnten. Janus betrachtete die Jünger in seinem Gefolge als Erweiterung seines Willens, als Werkzeuge und Rädchen einer großen Maschinerie, die ihren zugewiesenen Platz kannten und somit Teil von etwas waren, das so viel beeindruckender war als ihre kümmerliche individuelle Existenz. Zufrieden verfolgte der blasse Aristokrat, wie seine Befehle prompt und effizient in die Tat umgesetzt wurden, ohne Zögern und voller Respekt für den Halb-Echani und seine neue Gefährtin. Mit der Zeit würde Brianna gewiss auch die Annehmlichkeiten zu schätzen lernen, die Erleichterung, manche Dinge einfach auslagern zu können und sich auf die wichtigen Angelegenheiten konzentrieren zu können. Ein leichtes Lächeln zupfte an den Lippen des Sith, als Brianna eifrig verkündete, dass sie lernen wollte, alles lernen wollte, das er ihr zeigen konnte. Es bestand kein Zweifel, die gefallene Jedi war bereit, ihre Fesseln abzustreifen, ihre Einstellung war die einer Freiheitssucherin, die sich nicht lange knechten lassen würde. Eine ebenso nützliche wie riskante Situation, denn sollten sich ihre Fortschritte unter seiner Anleitung zu langsam und zu geringfügig einstellen, würde sich der Frust der jungen Frau rasch gegen Janus richten. Der bittere Gram, der von seiner Gegenüber ausging, als sie von der „Tretmühle“ sprach, machte dies nur zu deutlich und so reagierte der Sith mit einem ruhigen Nicken.


„Das ist die Herangehensweise, die Dich nach vorne bringen wird, Brianna. Der Wunsch, mehr zu werden, zu wachsen und zu gedeihen. Du erinnerst Dich, was ich Dir gesagt habe, nicht wahr? Die Jedi hatten und haben Angst vor Deinem Potential und deshalb haben sie versucht, Dich in Regeln und Trivialitäten zu ersticken. Deine Leidenschaft zum Verlöschen zu bringen. Hmmm...wir werden die Mauern einreißen, die sie errichtet haben. Einen Stein nach dem anderen.“


Das goldene Schimmern in den grünen Augen des Grafen und sein glatter, entschlossener Tonfall ließen keine Zweifel daran aufkommen, dass es ihm mit diesem Versprechen ernst war. Brianna hatte von der Dunklen Seite gekostet und daran Geschmack gefunden, aber die Indoktrination des Jedi-Ordens war nicht leicht zu brechen. Janus würde ein angemessenes Tempo finden müssen, um die schöne Echani nicht zu unterfordern, aber auch nicht vor zu hohe Hürden stellen. Und die Anpassung ihrer moralischen Ansichten war noch mal ein ganz spezielles Feld – eine Herausforderung, auf die sich der ehrgeizige Fastmensch freute. Eine von vielen Dingen, auf die er sich bei der gefallenen Jedi freute – als sie das Thema „Massage“ ansprach und ihn herausfordernd angrinste, reagierte er, indem er amüsiert eine Augenbraue wölbte und leise lachte, bevor er sich ein wenig nach vorne beugte.


„Fern liegt es mir, mich selbst anpreisen zu wollen, aber ich glaube, meine Hände werden intakt bleiben und ihren Zweck erfüllen. Aber lass mich Dir das später mit Taten statt Worten beweisen.“


Ja, das war in der Tat eine Herausforderung, auf die er sich freute. Als Brianna allerdings davon sprach, dass sie gerne würden, woher er seine Informationen bezog, und ihr Ärger darüber, dass sie nur seine Schülerin sein würde, aufblitzte, wurde auch Janus etwas ernster und legte nachdenklich die Fingerspitzen aneinander. Die Silberhaarige sprach es nicht aus, aber es in der Macht eindeutig zu fühlen, dass sie sich mehr erhofft hatte. Enttäuschte Erwartungen konnten Fluch oder Segen sein, konnten Trotz oder Ehrgeiz befeuern. Janus entschied sich für ein souveränes Lächeln, bei dem seine weißen Zähne aufblitzten, und er räusperte sich leicht, bevor er glatt und ohne Anspannung antwortete.


„So, wie viele Hände meine Anweisungen umsetzen, halten auch viele ihre Augen und Ohren offen. Und als Person von öffentlichem Interesse gibt es über Dich einige sehr interessante Informationen in Erfahrung zu bringen. Wusstest Du, dass es eine sehr aktive Fangemeinde gibt? Ich frage mich, wie sie auf die neuesten Entwicklungen reagieren werden.“


Das war allerdings eine recht spannende Frage. Briannas Überlaufen zu den Sith und die Umstände dieser Entwicklung würden sicher für rauchende Köpfe sorgen, und Janus empfand eine diebische Freude dabei, als er sich ausmalte, wie der Jedi-Rat und insbesondere die Freunde der Echani damit zurechtkommen würden. Ihre Enttäuschung, ihr Schmerz, ihre Verzweiflung und hilflose Wut, es war ein Jammer, dass er nicht persönlich anwesend sein konnte, um sich daran zu laben. Nun, diese befriedigender Triumph würde auch aus der Entfernung süß genug schmecken, jetzt galt es, sich Briannas Ausbildung zu widmen. Ärger und Frust waren gute Ausgangspunkte, mit denen er arbeiten konnte, und die Echani sprach ganz offen und frei aus, dass sie ihre Raserei nicht so positiv sah wie er. Janus hörte aufmerksam, aber zunächst schweigend zu. Es war gut, dass die junge Frau gestand, dass sie in diesem Moment einfach nur hatte angreifen wollen, aber selbstkritisch merkte sie an, dass sie zu blind vor Zorn gewesen war, um die Angst ihrer Opfer zu fühlen oder wirklich beherrscht kämpfen zu können. Entsprechend skeptisch zeigte sie sich gegenüber der Absicht, diese Raserei noch auszubauen, und Janus nickte langsam, denn er spürte, dass nun noch etwas kommen würde. Und tatsächlich, Brianna hatte einen ganz konkreten Anspruch, sie wollte bereits während des Flugs ausgebildet werden. Ein Test, zweifellos, wie weit der Vollstrecker bereit war, seine vollmundigen Ankündigungen auch in die Tat umzusetzen. Rasch wog er Vor- und Nachteile ab, ein verheißungsvolles Lächeln auf den Lippen, während er die Spannung ein wenig steigen ließ und dann schließlich zustimmend den Kopf neigte.


„Ich verstehe. Ein Sith zu sein bedeutet, die eigenen Gefühle – auch solch angeblich „negative“ wie Wut – nicht zu verleugnen oder zu unterdrücken, sondern sie zu akzeptieren und zum eigenen Vorteil zu nutzen. Um ganz offen zu sprechen verstehen selbst viele im Orden nicht, was genau das bedeutet. Sie lassen sich von ihren Gefühlen zu sehr beeinflussen, aber Du hast bereits den richtigen Ansatz. Etwas Nützliches. Ja. Ja, ich werde Dir zeigen, wie Du Deinen Zorn in eine Waffe verwandeln kannst. Eine Waffe unter Deiner Kontrolle und geführt mit klarem Blick.“


Ein klares Versprechen, das Janus auch zu halten gedachte. Es sprach nichts dagegen, Brianna bereits während der Reise einzuweisen und sie auf Bastion einzustimmen. Eine gewisse Vorbereitung. Der Graf bevorzugte das Skalpell und nicht den Hammer, und hier bot sich eine hervorragende Gelegenheit. Solange die Echani bei Laune gehalten wurde, natürlich, ihre gehässige Bemerkung über Jaraels Leiden angesichts des Anschlags auf die Vahla quittierte Janus mit einem galanten Gesichtsausdruck, der zugleich sehr viel und sehr wenig sagte.


„Die aufrichtige Anteilnahme an ihrem Schmerz wird genügen. Wir werden sehen, wie sich diese Tragödie noch weiter entwickelt – sicherlich Stoff für Gespräche während des Flugs und danach.“


Mit einer sanften mentalen Berührung quittierte Janus die Anspielung Briannas auf seine Urheberschaft und beließ es dabei, bis sie alleine waren. Seine Diener mussten nicht mehr wissen als sie für die Erfüllung ihrer Aufgaben benötigten. Was einem nicht bekannt war, konnte man auch nicht – absichtlich oder nicht – verraten. Nachdem die Jünger aufgetischt und sich dann zurückgezogen hatten, ließ Janus diesen selbstverständlichen Luxus erst einmal auf seine Gegenüber wirken. Zeichen der Wertschätzung, Zeichen der Anerkennung, Zeichen seiner Macht – was der mächtige Sith wollte, das bekam er auch, und diejenigen, die sich seiner Gunst erfreuten, kamen ebenfalls in den Genuss seiner Ressourcen. Was Janus bekam, das bekam er auch, das war eine Maxime, die ihm gut diente. Und was er wollte, wurde nur allzu deutlich, als er sich schließlich erhob und Brianna küsste. Die Berührung ihrer Lippen war ein loderndes Feuer, das Gefühl ihrer alabasterfarbenen Haut unter seinen Fingerspitzen ein kühler Hauch, ein ebenso reizvoller wie intensiver Kontrast. Fast ebenso sehr, wie der schlanke Fastmensch den körperlichen Akt an sich genoss, zelebrierte er die Wellen in der Macht, die Schwingung von Aufregung, Intimität und Verlangen nach mehr. Janus schloss die Augen und öffnete sich der Macht. Das war es, was seine Position an weiteren Privilegien mit sich brachte. Brianna war mehr als bloß eine einfache Überläuferin, sie war die Verkörperung seines Triumphs über die Jedi, ein ungeschliffener Diamant, den er zu neuer, schrecklicher Perfektion schmieden würde. Langsam, beinah widerwillig, löste er sich schließlich von der ehemaligen Jedi, seine Fingerspitzen strichen versonnen über ihre Wange, als er neben ihr stand. Mit einem Schmunzeln nahm er Briannas Frage nach dem Essen zur Kenntnis und reagierte mit einem genuin amüsierten Lachen.


„Ah, im Gegenteil. Tatsächlich wird dies der Auftakt eines Festmahls, das diesem Anlass angemessen ist. Lass es Dir schmecken.“


Mit einem Lächeln trat Janus einen Schritt zurück und kehrte dann zu seinem Platz zurück, mit den vorzüglichen Manieren eines echten Aristokraten widmete er sich ebenfalls Speisen und Getränken. Er kam nicht umhin zu bemerken, dass Brianna einen gesegneten Appetit besaß, passend zu einer sportlichen und leistungsfähigen Echani in hervorragender Kondition. Der Graf wartete geduldig ab, und nachdem das Mahl sein Ende fand, räumten ebenso eifrige wie stille Jünger das Geschirr ab und verschwanden dann wieder. Janus nickte knapp in Richtung von Brianna und stand auf, bevor er eine leichte Verbeugung andeutete und den Blick der Echani suchte.


„Sith glauben nicht an die Vergeudung von Zeit. Du möchtest lernen, wie Du Deine Wut bündeln und beherrschen kannst. Ich werde es Dir zeigen, Brianna. Greif mich an – hier und jetzt. Ohne nachzudenken oder zu planen. Jetzt!“


Das Aufblitzen seiner Zähne begleitete die unmissverständliche Aufforderung. Für Echani war Kampf mehr als eine Form der Gewalt, sondern vor allem Ausdruck der eigenen Persönlichkeit. Janus würde seiner neuen Schülerin demonstrieren, wie es war, im Einklang mit den eigenen Gefühlen zu kämpfen, den Zorn aufflammen und wieder verblassen zu lassen und den Schmerz und die Angst des Feindes zu fühlen und zu genießen, ohne davon verschlungen zu werden. Es war eine Gelegenheit, sie der Dunklen Seite – ihrer eigenen ganz persönlichen Finsternis – näher zu bringen, ohne sie zu zwingen, ihre moralischen Vorstellungen zu sehr kompromittieren. Janus verlangte von ihr nicht, einen Wehrlosen zu töten oder jemand Schwächeren zu vernichten. Noch nicht. Viele kleine Schritte würden Brianna dorthin führen, wo sie hin gehörte. Einer nach dem anderen.


[Weltraum (Imperium) | Im Hyperraum nach Bastion | Yacht „Birthright“ | Konferenzraum ] Janus, Brianna
 
- Weltraum (Imperium) - Hyperraum nach Bastion - Fähre - Agatosh, Sera -

Wie eine in ein Gehege gesperrte Bestie, die kurz vor der Fütterung stand, wartete der blaue Hüne die vollen sechs Stunden der Reise vor dem Schott, tigerte durch den Raum und durchmaß diesen von allen möglichen Seiten. Kurz hatte er sich mal für wenige Minuten hingesetzt, doch im Endeffekt loderte die gesamte Zeit über nur ein Gedanke, ein Verlangen in ihm. Agatosh wollte Seras Kopf. Sie hatte es heraufbeschworen und provoziert und ein Mann seines Rufs konnte das nicht durchgehen lassen. Die meisten Wesen, die ihm in seinem Leben je dumm kamen, hatte er eigenhändig ausradiert und bei jenen, bei denen er nie die Chance erhalten hatte, bereute er es noch heute zutiefst. Es verfolgte ihn Nachts in seinen Träumen, dass er keinen einzigen seiner Peiniger aus vergangenen Tagen in die Finger bekommen hat. Und auf ihre unnachahmliche Weise hat dieses dubrillianische Bauernmädchen es vollbracht, seine Lust zu Töten, sowie sein Faible für monströse Grausamkeit voll und ganz zu erwecken. Darin, einer vielleicht 40 Kilo schweren jungen Frau den Kopf herauszureißen, sah er nämlich nichts Ehrenloses oder Böses. Er war das Raubtier, sie seine Beute. Und in der Natur machten die Tiere keine Unterschiede, denn dort zählte nur Fressen oder Gefressen werden. Wie das verängstigte keine Balg, das sie war, hatte sie sich seit Stunden im Cockpit versteckt, dem einzigen Ort weit und breit, wo sie vor dem Zorn des blauen Bergs vermeintlich sicher war. Und er hatte geduldig gewartet, denn ewig konnte sie sich dort drinnen nicht verkriechen. Und wenn er noch tagelang hier stehen musste, um sie in die Finger zu bekommen, würde er das in Kauf nehmen.

Seine versteinerte Miene blieb kalt wie eh und je, als er das geschwollene Gesicht der Kleinen durch das kleine und blutverschmierte Fenster des Schotts sehen konnte. Sera spitzelte hinaus und in ihrem Gesicht lag das Antlitz der Angst - oder zumindest meinte Agatosh das zu erkennen. Mit langsamen aber umso mehr einschüchternden Schritten kam er näher und hörte durch Lautsprecher, wie Sera nun den Versuch startete, das Ganze friedlich zu lösen. Mit einem Mal entsann sich der blaue Berg der Anweisungen seines neuen Herren. Sera hatte vermutlich recht. In all den Stunden hatte er nicht einen Moment an Darth Zion gedacht, sondern nur daran, dieser kleinen Göre einen entweder möglichst qualvollen und grausamen oder kurzen und umso müheloseren Tod zu schenken. Sein Herr hätte das keineswegs gebilligt, denn schließlich sah er irgendwas in dem schwachen kleinen Mädchen, ansonsten hätte er sie wohl kaum vor Prada gerettet und mit nach Bastion genommen.

Ohne eine Regung hörte er ihren Worten weiter zu und verstand, dass sie es aus Seras Sicht bei einem Unentschieden belassen sollten. Äußerlich ließ sich der Chiss nichts anmerken, doch innerlich brodelte er schon wieder nach den paar Worten aus ihrem Mund. Was auch immer sie ihm mit ihrer selbstmörderischen Aktion vorhin beweisen wollte, einen Kampf konnte nur einer gewinnen. Entweder, indem er den anderen tötete, oder indem sich der andere wie eine kleine Ratte verzog. Sera war besessen von einem Wahn, der seinesgleichen suchte. Der blaue Berg sah, wie sich ihre Lippen weiter bewegten, hörte aber ihre Worte nicht mehr. War das einer ihrer Tricks? Um ihn zu beleidigen, ohne das er es verstehen konnte?

Doch dann geschah, worauf Agatosh die gesamte Zeit über gewartet hatte. Ein mechanisches Geräusch tönte auf und er sah, wie sich der Schott langsam hob. Augenblicklich kam der monströse Nichtmensch mit einigen Schritten näher und beobachtete, wie Sera in ihrer panischen Hektik alle Register zog, um sich zu retten. Dann blieb der Schott stehen und fast schon enttäuscht schenkte der Berg seine Aufmerksamkeit wieder ihren Worten. Leider untermalten diese seine Gedanken und zeigten ihm, dass er Sera nicht töten konnte - nicht heute, nicht hier und jetzt. Ihr entstelltes Zahnlücken Lachen widerte ihn bloß an, also schüttelte er nur stumm den Kopf und wandte sich ab.

Es dauerte nicht mehr lang, ehe sie sich im Anflug auf Bastion befanden. Agatosh konnte erkennen, dass sie auf eine gewaltige Stadt zuflogen und machte sich daran, seine große Box zu nehmen, während das Shuttle mit einer sanften Landung aufsetzte. Zischend öffnete sich die Luke, aus der er hervortrat und sich in einem Hangar wiederfand. Sera stieß schnell zu ihm und nicht viel später daraufhin Darth Zion zu seinen beiden neuen Schülern.


- Bastion - Bastion Center - Sith-Orden - Hangar - Agatosh, Sera, Darth Zion
 
Unterwegs von Alderaan nach Bastion – Yacht „Birthright“, Konferenzraum – Janus :inlove: und Brianna

Das Problem (oder das Gute?) war, dass Brianna sich vom wirklich nicht sonderlich Wert geschätzt fühlte – im Gegensatz zu Janus, dessen gezeigte Hingabe keineswegs lediglich vom Wunsch herrührte, seine alabasterhäutige Muse zur Dunklen Seite zu konvertieren. Es mochte daran liegen, dass vielen hochrangigen Jedi niemals Emotionen anzumerken waren, falls sie welche verspürten – etwas, was Brianna partout nicht konnte: sie lebte ihre Emotionen Einige Räte beherrschten den Spagat, zwischen den Vorgaben des Kodexes (der sowieso eher Richtlinien enthielt denn feste Regeln) und dem, was zwischenwesenliche Beziehungen erforderten, also Eigenschaften wie Güte und Mitgefühl. Andere Jedi mochten diese Werte zwar verinnerlicht haben und auch danach, vermochten diese aber nicht nach außen hin zu zeigen. Sie entsprachen dem Jedi-Klischee der der Galaxis entrückten, gefühlsamputierten, niemals wirklich Stellung beziehender Jedi. Andere waren innen genauso kalt wie außen. Auch Briannas Begeisterung für Ahna Rigby nachdem diese begonnen hatte, verstärkt Interesse an ihr zu zeigen, war ein Stück weit erloschen, seit der Echani klar war, dass all das doch nur wieder die Vorbereitung einer Mission gewesen war.

Bei Janus dagegen wusste sie von vornherein, dass er auf seinen persönlichen Vorteil bedacht war. Etwas anderes zu glauben wäre dumm und naiv, und das war Brianna nicht. Allerdings musste sein Vorteil nicht ihr Nachteil sein. Selbst wenn er sie benutzte um selbst aufzusteigen, bedeutete das keineswegs automatisch, dass das schlecht für sie wäre. Außerdem – und davon war die Silberhaarige überzeugt – schien der Sith wirklich zu glauben, dass seine Pläne zu ihrem Besten waren. Sie konnte ihm ja auch gar nicht wiedersprechen wenn er wie schon auf Alderaan behauptete, dass die Jedi sie einschränkten und behinderten. Janus war an Briannas persönlichem Weiterkommen interessiert, weil er sich persönlich Vorteile davon versprach. Den Jedi hingegen lag gar nichts an ihrer persönlichen Weiterentwicklung, solange sie tat, was man ihr auftrug.


„Meine Leidenschaft ist nicht auszulöschen, das kann ich dir sagen, und ich lasse mir von niemand Fesseln anlegen, seien es Jedi oder jemand anderes!“

Bekräftigte Brianna ebenfalls, was sie auf Alderaan gesagt hatte, mit der ihr eigenen Explosivität.

Ein weniger kontroverses Thema war sicherlich die Frage der Massagen. Dass Janus seine Fähigkeiten anpries, war von ihm sicherlich nicht anders zu erwarten, doch die Silberhaarige freute sich so oder so darauf, dass der Halbechani sich daran versuchen würde, ihre mächtigen Muskeln durchzukneten. Sie grinste, als sie ihm antwortete:


„Ich kann es kaum erwarten.“


Der Sith hatte also seine Quellen, woher er seine Informationen bezog. Weitere fleißige kleine Helferlein wie die Jünger, die ihn zu umschwirren pflegten, aber auch das HoloNet, wo man zweifellos so einiges über Brianna lesen konnte.

„Ja, ich weiß. Ich bekomme ja auch immer Kommentare viele auf Spacebook und Hologram und ich weiß von diversen Fanseiten, aber momentan graut es mich eher davor, hinzuschauen. Ich will gar nicht wissen, was da momentan los ist und ich meine, sie verstehen ja nicht. Sie sehen ja nur die Fassade und haben keinen Einblick, wie die Dinge wirklich laufen. Wie es im imperialen HoloNet aussieht weiß ich nicht, vielleicht ist die Stimmung dort besser,“


Mutmaßte Brianna, die aber nicht so optimisch war um anzunehmen, dass sich ihre Bekanntheit dort ebenfalls angekommen war. Immerhin basierte viel vom HoloNet-Rummel um ihre Person ja darauf, dass die Jedi sie zum schönen Gesicht der Kampagne zur Virusbekämpfung gemacht hatten. Entsprechend würden die enttäuschten Kommentare dort auch ausfallen. Sicherlich sah man sie als Verräterin und so, aber damit musste sie wohl oder übel leben. Sie musste nach vorn blicken.

Dazu gehörte, mit ihren Gefühlen umgehen zu lernen. Brianna sah sich keinesfalls als amoklaufende Kampfmaschine, die in blinder Raserei alles umhaute, die sich ihr in den Weg stellte, also nicht wie bei dem Scharmützel mit den alderaanischen Sicherheitskräften. Sie wollte besser sein als das und von Janus zu hören, dass einige Sith genau das aber nicht waren, schmeichelte ihr. So würde sie nicht sein, sie würde in Kontrolle bleiben. Für eine Echani war ein Duell schließlich mehr Kopfsache als irgendwas anderes.


„Ich will nicht einen Teil von mir selbst unterdrücken müssen. Meine Gefühle gehören zu mir wie alles andere auch und wer das nicht akzeptiert, akzeptiert mich als Person nicht. Aber ich möchte in Kontrolle bleiben. Keine sinnlose Raserei. Ich entscheide. Ich bin besser als die meisten Sith auf Bastion und ich habe keinen Zweifel, dass ich schaffe, woran sie scheitern. Ich bin Herrin meiner Gefühle, nicht jemand sonst, oder meine Gefühle Herr über mich. Ich bin bereit, mich von meinen Gefühlen zu mehr machen zu lassen, als ich jetzt bin,“

Erwiderte Brianna hoffnungsvoll (und ein wenig pathetisch). So ein wildes Gemetzel wollte sie eigentlich nicht noch einmal erleben. Sie ergänzte:

„Ich will den Vorschlaghammer nehmen und eine scharfe Klinge daraus schmieden, eine tödlichere Kämpferin werden als jemals zuvor.“

Das Thema Jarael und die Vahla im Allgemeinen wollte die 27jährige nicht weiter vertiefen. Sie war nur eine sinnfreie Ablenkung von dem was folgte, von den Wogen der Emotion zwischen Janus und ihr. Obwohl diese in ihrer Wucht mehr als überwältigend waren und alle anderen Eindrucke dominierten, wollte sie zugleich auch nicht die feinste Nuance verpassen. Janus zu küssen mochte nicht mehr das ganz große Schock-Erlebnis sein wie beim ersten Mal, doch was an Explosionseffekt verlorenging gewann der Eindruck zweifach an Tiefe. Erst als sie sich lösten merkte Brianna, wie hungrig sie eigentlich war. Zum Glück ließ sich der Sith-Vollstrecker nicht lange bitten und ließ seine Jünger auftischen.

Ein ausgedehntes und vorzügliches Mahl später war es soweit: Schluss mit den Versprechungen, Start mit dem ersten Schritt in eine größere neue Galaxis. Die beiden standen auf, Janus verbeugte sich zunächst vor ihr und dann sie, wobei sie streng darauf achtete, sich exakt gleich tief zu neigen. Normales Schülerinnen-Verhalten wäre, sich tiefer zu verbeugen als die Meisterin, aber nicht Brianna. Sie wusste um ihren Wert und behauptete ihn, sie ordnete sich niemand unter, weder in Worten noch in Taten. Man konnte sie zur bloßen Sith-Schülerin machen, aber sie ließ sich nicht erniedrigen. Im Geiste war sie die Echani, der man den Meisterinnenrang vorenthalten hatte, der ihr zustand. Sie war eine Gleichgestellte.

Zugleich spürte sie eine gewisse Unsicherheit aufsteigen, als sie sich einen freien Platz im nach Raumyachtmaßstäben recht geräumigen Konferenzraum suchte, gegenüber von ihrem Liebsten. Die Ungewissheit, was nun folgen würde, nagte an ihr. Wie war es, eine Sith zu werden? Wie trainierte man Zorn? Was genau wollte Janus, wenn er von Wut bündeln und beherrschen sprach? Sie musste sich sehr zwingen, nicht lange nachzugrübeln, wie fest sie Janus schlagen sollte und durfte. Sie nickte, und zögerte einen Moment, als sie alle Gedanken beiseite schob.

Die Echani-Kampfkunsterfahrene handelte instinktiv und sie handelte auf Nummer sicher. Da war sie wieder, die Jedi. Eine andere Brianna wäre vielleicht in die Vollen gegangen und hätte versucht, einen Fußtritt anzubringen, der nicht nur ihr Gegenüber getötet, sondern auch noch ein Loch in der dahinterliegenden Wand hinterlassen hätte. Die langen, baumstammdicken, übermenschlich kraftvollen Beine waren Briannas Aushängeschild, oder Yaerons, ihrer Mutter, vor ihr. Wenn die gefallene Jedi demonstrieren wollte, wozu sie fähig war, benutzte sie ihre Beine. Wenn sie auf Nummer sicher gehen wollte, benutzte sie sie nicht. Natürlich hatte sie so viel Kontrolle über ihre Beine, wie sie Kraft hatte. Sie konnte millimetergenau zutreten. Trotzdem gab es noch andere Faktoren als den Zielpunkt des Tritts, die sie eben nicht kontrollieren konnte. Trotzdem war sie auf einem Bein stehend anfälliger als mit beiden Beinen fest auf dem Boden. Deshalb ging sie kein Risiko ein. Sie wollte weder Janus verletzen (oder es auch nur versuchen), noch sich eine Blöße geben.

Brianna machte einen schnellen Schritt nach vorne und zielte millimetergenau mit der vorderen Faust in Janus' Magengrube zu wenig für Vollkontakt. Sie setzte ihre Hüfte ein, um ihre Reichweite zu maximieren. Selbst ein Treffer wäre in einem Wettkampf kein Punkt gewesen und sie wusste das. Es war eben die totale Sicherheitsvariante.


Unterwegs von Alderaan nach Bastion – Yacht „Birthright“, Konferenzraum – Janus :inlove: und Brianna
 
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