Tagespolitik allgemein

Ein bisschen arg polemisch-zugespitzt, oder? :) Tönt ein bisschen wie der Vorwurf, dass Linke nur deshalb links sind, weil sie im Leben nie etwas zustande bringen und es deshalb anderen auch nicht gönnen. Eigene Leistungen/Errungenschaften und Patriotismus* schließen sich nicht aus

*Patriotismus hier definiert als Verbundenheit mit dem Land oder der Region, in dem man geboren wurde, in dem man lebt oder sich anderweitig identifiziert, dessen Werte man als seine Werte betrachtet und mit dessen Wohl und Wehe in politischen, sozialen und sonstigen Fragen man "mitfiebert".

Vielen Dank. So hätte ich es auch formuliert. Ich persönlich finde diesen linken Stammtischspruch "...weil man selbst nicht geleistet hat usw" ziemlich Banane. Nationalgefühl, Zugehörigkeitsgefühl und selbstverständliche Loyalität zum eigenen Volk ist das Normalste auf der Welt. Ich persönlich verwende nicht das Wort "Stolz" und widerspreche auch immer, wenn es Verwendung findet. Stattdessen meine ich "Vaterlandsliebe". Eitelkeit ist ein vielseitiges Übel, das es ohnehin schon in jede Ritze unserer Gesellschaft gedrungen ist, oft in Form von "Gesinnungsstolz" (schaut mich an, beglückwünscht mich, für meine 'gute Gesinnung') und dabei oft mit einer hübschen Portion penetrant obsessiven Moralismus daherkommt. Nichts liegt mir ferner. Es
Ich halte da eine Stelle aus den Ästhetischen Schriften des Dramatikers Heinrich von Kleist, den ich in der Schule kennenlernen dürfte, in guter Erinnerung:

"Von der Liebe zum Vaterland

Fr. Du liebst dein Vaterland, nicht wahr, mein Sohn?

Antw. Ja, mein Vater; das tu ich.

Fr. Warum liebst du es?

Antw. Weil es mein Vaterland ist.

Fr. Du meinst, weil Gott es gesegnet hat mit vielen Früchten, weil viele schönen Werke der Kunst es schmücken, weil Helden, Staatsmänner und Weise, deren Namen anzuführen kein Ende ist, es verherrlicht haben?

Antw. Nein, mein Vater; du verführst mich.

Fr. Ich verführte dich?

Antw. – Denn Rom und das ägyptische Delta sind, wie du mich gelehrt hast, mit Früchten und schönen Werken der Kunst, und allem, was groß und herrlich sein mag, weit mehr gesegnet, als Deutschland. Gleichwohl, wenn deines Sohnes Schicksal wollte, daß er darin leben sollte, würde er sich traurig fühlen, und es nimmermehr so liebhaben, wie jetzt Deutschland.

Fr. Warum also liebst du Deutschland?

Antw. Mein Vater, ich habe es dir schon gesagt!

Fr. Du hättest es mir schon gesagt?

Antw. Weil es mein Vaterland ist."
 
Vielen Dank. So hätte ich es auch formuliert. Ich persönlich finde diesen linken Stammtischspruch "...weil man selbst nicht geleistet hat usw" ziemlich Banane.

Und die selben Linken,die uns sagen wir dürfen nicht auf das stolz sein was wir nicht geleistet haben, die sagen uns wir sollen uns für das schämen was wir nicht verbrochen haben.
Es wird sich darüber beschwert das man stolz auf die Leistungen eines Schumachers,Bismarck,Friedrichs II. usw. usf. ist,aber sich niemand für Heinrich Himmler schämt.
Verschwiegen wird,das wir nicht auf die Leistungen der o.G. stolz sein dürfen,uns aber gefälligst für Himmler zu schämen haben.
 
Und die selben Linken,die uns sagen wir dürfen nicht auf das stolz sein was wir nicht geleistet haben, die sagen uns wir sollen uns für das schämen was wir nicht verbrochen haben

Ja, die Doppelbödigkeit gewisser Argumentationen ist mir auch schon aufgefallen (da steht wohl einfach auch nur die politische Instrumentalisierung dahinter, ganz wie es halt gerade einem passt).
Eigentlich sollte selbstverständlich sein, dass, wenn man dieser "Schickalsgemeinschaft", also diesem Deutschen Volk angehört, das seinen Weg durch die Geschichte seit seinen bescheidenden Anfängen am Rhein gegangen ist, dass man diese Geschichte freilich auch miteinander teilt, das Gute wie Schlechte, die Heldentaten wie die Verbrechen, die Weisheit wie den Unsinn, die guten Werke wie die schlechten. Es ist halt ein Gesamtpaket. Das eigene Volk kann man sich ebenso wenig aussuchen wie die eigene Familie. Ich mache niemanden einen Vorwurf daraus, wenn er so eine Art "Hassliebe" zu uns Deutschen hegt oder allgemein mit unseren Los und unserem merkwürdigen Eigenheiten hadert, die wirklich manchmal schlechte Folgen haben - aber das ist halt auch irgendwo wieder sehr deutsch...


Frei nach Schopenhauer?

Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt...

Da kann man mal Stolz sein auf das Land der Dichter und Denker xD

Wobei irgendwie immer wenn dieses Zitat kommt und sich gewisse Leute nickend zugrinsen, ziemlich geschichtsklitternd unterschlagen wird, warum und von welcher Warte aus Schopenhauer das formuliert hat. Schopenhauer war aus heutiger Sicht ein überzeugter "reaktionärer Monarchist", er hasst alles was mit Nationalismus zu tun hatte, weil er halt zu seiner Zeit die deutsche Nationalbewegung kannte, die erste demokratische Massenbewegung Deutschlands mit breiter Wirkung und Schopenhauer verabscheute Demokratie und erst recht die republikanische Staatsform, sie stand seinem aristokratischen Verständnis vom Individuum entgegen. Er sprach sich gegen Nationalbewusstsein aus, weil er das "Erwachen der Völker im 19. Jahrhundert" ablehnte und die dynastische am besten absolute Form der Monarchie bevorzugte. Das Volk hielt er immer für einen unmündigen Souverän.
Schopenhauer sah mit Freuden von seiner Wohnung aus zu, wie österreichische Kürassiere 1848 die dt. Patrioten, die für einen deutschen Einheits- und Verfassungsstaat kämpften, von den Barrikaden niederkartätschten. Den invaliden Soldaten des Königs, die die demokratische Revolution von 1848 niederschlugen, und den Hinterbliebenen von Gefallenen vermachte er testamtentarisch sein ganzes, gar nicht so unbeträchtliches Vermögen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nationalgefühl, Zugehörigkeitsgefühl und selbstverständliche Loyalität zum eigenen Volk ist das Normalste auf der Welt.

Wird hier nicht eine Parole mit einer anderena usgetauscht? Mal ehrlich. Für dich mag es das normalste auf der Welt sein zu sagen, dass Loyalität zum eigenen Volk das Normalste auf der Welt sei, so wie es eben die Meinung anderer ist, dass man nur stolz auf ein Land sein kann, wenn man sonst nichts habe. Das sind zwei persönliche Ansichten die sich in ihrem "ist so" kaum voneinander unterscheiden.
Was ist denn das "eigene Volk"? Da fängt es ja schon an und was ist Loyalität?


Nationalgefühl, Zugehörigkeitsgefühl und selbstverständliche Loyalität zum eigenen Volk ist das Normalste auf der Welt.
Ich persönlich verwende nicht das Wort "Stolz" und widerspreche auch immer, wenn es Verwendung findet. Stattdessen meine ich "Vaterlandsliebe". Eitelkeit ist ein vielseitiges Übel (...) oft in Form von "Gesinnungsstolz" (schaut mich an, beglückwünscht mich, für meine 'gute Gesinnung') Personen. Eben genau das, was in dem, was Kleist schreibt, voll zru Geltung kommt.


Nationalgefühl, Zugehörigkeitsgefühl und selbstverständliche Loyalität zum eigenen Volk ist das Normalste auf der Welt.
Fr. Du meinst, weil Gott es gesegnet hat mit vielen Früchten, weil viele schönen Werke der Kunst es schmücken, weil Helden, Staatsmänner und Weise, deren Namen anzuführen kein Ende ist, es verherrlicht haben? [/QUOTE]
Was, wenn nicht Stolz auf Werke der Kunst etc. beschreibt er hier?

Hier wird mir ein bisschen viel als "normal" und "selbstverständlich" angesehen. Kann nicht einer "sein" Land lieben und der andere es eben nicht tun? Muss dann einer richtig und der andere falsch liegen?
 
Schopenhauer sah mit Freuden von seiner Wohnung aus zu, wie österreichische Kürassiere 1848 die dt. Patrioten, die für einen deutschen Einheits- und Verfassungsstaat kämpften, von den Barrikaden niederkartätschten. Den invaliden Soldaten des Königs, die die demokratische Revolution von 1848 niederschlugen, und den Hinterbliebenen von Gefallenen vermachte er testamtentarisch sein ganzes, gar nicht so unbeträchtliches Vermögen.

DAS z.B. ist etwas,wofür ich mich zwar nicht schäme(ich war nicht dabei,ich kann nichts dafür),aber was ich als Schandfleck in der Geschichte meiner über alles geliebten Heimatstadt betrachte.
Dieser ganze Unsinn hat in der Paulskirche in Frankfurt begonen und ist wie ein Fieber über die deutschen Lande gefegt.
Erst treue Truppen der Kronen konnten diesem Treiben Einhalt gebieten.
Ich sehe diese Leute wie z.B. Robert Blum und seine Spiesgesellen nicht als Patrioten an. Patrioten waren die Soldaten die diesen Aufstand niederschlugen.

Selbst Seine Majestät König Friedrich Wilhelm IV von Preussen,dem von den Herrschaften in der Paulskirche die Kaiserwürde angetragen wurde lehnte diese ab. Von solchen Leuten wollte er nicht zum Kaiser Deutschlands gemacht werden.
Er nannte dies "Krone aus der Gosse" und "imaginärer Reif aus Dreck und Letten".
 
Das ist natürlich eine total soziale Haltung, die kaum an Erpressung erinnert und garantiert etwas zum Positiven ändert *ironie off*

Ich bin ja eher selten auf Seiten der Wirtschaft aber in dem Fall: kann ich wunderbar mit leben.
Es ist falsch zu behaupten die Afd wäre eine demokratische Partei, es ist schon falsch dies zu unterstüzen. Die AfD ist und bleibt eine rechtsextreme, Verfassungsfeindliche Partei die es kaum erwarten kann Verrat am Grundgesetz zu begehen.
Das die AfD Verfassungsfeindlich ist sieht deren eigene Arbeitsgruppe ja bekanntlich auch so: https://www.focus.de/politik/deutsc...uer-verfassungsfeindlichkeit_id_11163558.html

Durge1000 schrieb:
Du wirst dich wundern, wie lebendig der vaterländische Gedanke außerhalb der typischen Großstädte (wo es in der Massengesellschaft sowieso schwer fehlt edle Gefühle für Kultur und Heimat zu entwickeln) ist - gerade im Osten.

Wie lebending der vaterländische Gedanke im Osten ist hat man gesehen. In Rochstock-Lichterhagen, in Hoyaswerder, an dem NSU, den ganzen Rechtsrockkonzerten in Thüringen...

Durge1000 schrieb:
Nationalgefühl, Zugehörigkeitsgefühl und selbstverständliche Loyalität ist das Normalste auf der Welt.

"Selbstverständliche Loyalität"... okay das klingt sehr pathetisch und erinnert mich an einige Zeiten in der Geschichte, nicht nur der deutschen Geschichte, in der man auf diese "selbstverständliche Loyalität", für den ein oder anderen Krieg und Massenmord genutzt hat. Armien, Ruanda, Nazideutschland...

Ich weiß nicht ob diese "selbstverständliche Loyalität" ne so wunderbare Idee ist wenn ich mir die Geschichte der Menschheit so anschaue. Nein eigentlich find ich die Idee ziemlich mies, wenn man ihre Folgen bedenkt.
Ich bin da ganz bei @Cedrax Farlander, meine Loaylität gilt meinen Werten, der Demokratie und den Menschenrechten, und sollte mein Land diese Dinge jemals verraten dann schulde ich diesem Land und den Menschen die dafür gesorgt haben das es soweit kam einen scheiß dreck.

Natürlich! Wär ja noch schöner wenn sowas vorgeschrieben werden würde.

Ich geh sogar einen Schritt weiter: Wer fürs Vaterland sterben möchte kann das gern tun, nur soll er mich damit in Ruhe lassen.

Jedihammer schrieb:
DAS z.B. ist etwas,wofür ich mich zwar nicht schäme(ich war nicht dabei,ich kann nichts dafür),aber was ich als Schandfleck in der Geschichte meiner über alles geliebten Heimatstadt betrachte.
Dieser ganze Unsinn hat in der Paulskirche in Frankfurt begonen und ist wie ein Fieber über die deutschen Lande gefegt.
Erst treue Truppen der Kronen konnten diesem Treiben Einhalt gebieten.
Ich sehe diese Leute wie z.B. Robert Blum und seine Spiesgesellen nicht als Patrioten an. Patrioten waren die Soldaten die diesen Aufstand niederschlugen.

Ich glaube nicht das jemand hier groß Robert Blum kennt mein guter^^
Aber ich muss dir Widersprechen. Der Kaiser uns seine Spießgesellen waren damals nicht weiter als eine Bande von Mördern und Willy hätte die Krone niemals genommen, auch nicht von den deutschen Königen. Preußen war ein geeintes Deutschland immer egal. die hatten - bis Bismarck sie mehr oder weniger dazu gezwungen hat - gar keine Lust auf ein einiges Deutschland.
Die Weitsicht der preußischen Könige war genauso beschränkt und klein wie Preußen selbst und auch nur auf Preußen konzentiert.
Die deutschen Länder erobern und so zu preußen einfügen - das hätten sie mitgemacht, aus Angst die Macht zu verlieren. Aber den Weg den Bismarck fand, den wollte man lange nicht gehen.

Mir ist ein Robert Blum und seine Spiesgesellen tausend mal lieber als auch nur einer dieser sogenannten Könige die zum Teil lieber franzsösisch als deutsch sprachen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da fängt es ja schon an und was ist Loyalität?

Konkreter dauerhafter Solidarismus bzw. Eintreten für eine solidarische Gesellschaftsordnung. In erster Linie die Prioritäten richtig halten und versuchen die Verhältnisse vor Ort zu verbessern, dem Gemeinwohl dienen und nicht in die Ferne desertieren, während vor der Haustür alles, was vergangene Generationen mühevoll aufgerichtet haben, aus Desinteresse und fehlender Fürsorge zu zerfallen droht. Denn, wie William Faulkner mal treffend formulierte: "Das Vergangene ist nicht tot, es ist nicht einmal vergangen. Jeder von uns bewegt sich in Netzen, die schon lange vor unserer Geburt gesponnen wurden."

Eben genau das, was in dem, was Kleist schreibt, voll zru Geltung kommt [...]
Was, wenn nicht Stolz auf Werke der Kunst etc. beschreibt er hier?

Ich glaube du hast den kleinen Kleist Auszug noch nicht so recht vom Text und Aussage her verfasst. Lies ihn vielleicht nochmal.


Kann nicht einer "sein" Land lieben und der andere es eben nicht tun? Muss dann einer richtig und der andere falsch liegen?

Meine Meinung: Ich halte nichts von den Illusionen gewisser Gesellschaftsschichten, die denken, Nationen, Völker und Grenzen werden schon bald passé, alles wird miteinander verschmelzen, der Einheitsmensch entstehen und Star Trek wird Realität ;-) Ich bin mir sicher, dass der Globalisierung zum Trotz, ja gerade als Reaktion gegen sie, wird das 21. Jahrhundert mehr denn je das Zeitalter der getrennten, unterschiedlichen Völker sein. Nur Träumer bilden sich ein, Völker würden verschwinden und der 'Weltbürger' würde alle älteren Formen ablösen. In Wirklichkeit sieht es auf der Welt anders aus. Der Untergang eines oder mehrerer Völker hingegen ist natürlich immer möglich. Die nordamerikanischen Indianer, die Eskimos sind nahezu verschwunden, das vergisst man allzu oft. Völker, die sich als schwach, erschöpft erwiesen oder sich selbst aufgeben oder vergessen haben, verschwinden natürlich. Das ist der Lauf der Dinge. Deswegen würde ich gerne sehen, dass die Erinnerung hochgehalten sehen und das kulturelle Gedächtnis gestärkt sehen. Völkervielfalt ist etwas Schönes.
Wenn ich an das uralte Volk der Juden denke (ja Judentum ist nicht nur ein religiöser, sondern auch ein ethnischer Begriff), wie sie es geschafft haben durch die Jahrtausende allen Widrigkeiten zu trotzen und ihre Identität zu erhalten...sie haben sogar mit Jiskor bestimmte Anlässe, wo sie sich vergegenwärtigen, dass von Generation zu Generation die Kette der jüdischen Tradition weiterreicht, in der jeder Israelit ein weiteres Glied ist, das die Kette fortsetzt und zusammenhält. Das bedeutet aber auch, dass alle, die vor ihnen waren, ebenfalls unverzichtbare Bestandteile dieser Kette sind, denn sie bricht ja nicht einfach hinter denen, der Gegenwart, ab. Davon würde ich mir mehr wünschen.
 
Meine Meinung: Ich halte nichts von den Illusionen gewisser Gesellschaftsschichten, die denken, Nationen, Völker und Grenzen werden schon bald passé, alles wird miteinander verschmelzen, der Einheitsmensch entstehen und Star Trek wird Realität ;-) Ich bin mir sicher, dass der Globalisierung zum Trotz, ja gerade als Reaktion gegen sie, wird das 21. Jahrhundert mehr denn je das Zeitalter der getrennten, unterschiedlichen Völker sein. Nur Träumer bilden sich ein, Völker würden verschwinden und der 'Weltbürger' würde alle älteren Formen ablösen. In Wirklichkeit sieht es auf der Welt anders aus. Der Untergang eines oder mehrerer Völker hingegen ist natürlich immer möglich. Die nordamerikanischen Indianer, die Eskimos sind nahezu verschwunden, das vergisst man allzu oft. Völker, die sich als schwach, erschöpft erwiesen oder sich selbst aufgeben oder vergessen haben, verschwinden natürlich. Das ist der Lauf der Dinge. Deswegen würde ich gerne sehen, dass die Erinnerung hochgehalten sehen und das kulturelle Gedächtnis gestärkt sehen. Völkervielfalt ist etwas Schönes.
Wenn ich an das uralte Volk der Juden denke (ja Judentum ist nicht nur ein religiöser, sondern auch ein ethnischer Begriff), wie sie es geschafft haben durch die Jahrtausende allen Widrigkeiten zu trotzen und ihre Identität zu erhalten...sie haben sogar mit Jiskor bestimmte Anlässe, wo sie sich vergegenwärtigen, dass von Generation zu Generation die Kette der jüdischen Tradition weiterreicht, in der jeder Israelit ein weiteres Glied ist, das die Kette fortsetzt und zusammenhält. Das bedeutet aber auch, dass alle, die vor ihnen waren, ebenfalls unverzichtbare Bestandteile dieser Kette sind, denn sie bricht ja nicht einfach hinter denen, der Gegenwart, ab. Davon würde ich mir mehr wünschen.

Das klingt als ob du Loyalität verlangst bei allem was dein Land und dein Volk tut, egal wie sehr es sich damit ins Recht oder Unrecht setzt...
Ich will dir ja nicht zu nahe treten und auch nichts falsches behaupten, nur mich persönlich erinnert dieser Teil deines Textes sehr an nen Kerl von der IB mit dem ich das letzte mal diskutiert habe. Der war gar nicht so weit weg von dem Text hier...
 
Selbst Seine Majestät König Friedrich Wilhelm IV von Preussen,dem von den Herrschaften in der Paulskirche die Kaiserwürde angetragen wurde lehnte diese ab. Von solchen Leuten wollte er nicht zum Kaiser Deutschlands gemacht werden.
Andere Königshäuser Europas haben solch eine Arroganz gegenüber ihrem eigenen Volk nicht an den Tag gelegt und demokratische Strömungen geduldet oder sogar unterstützt. Deshalb gibt es diese Monarchien auch noch während die "stolzen" Hohenzollern im Abfalleimer der Geschichte liegen.
 
Mir ist ein Robert Blum und seine Spiesgesellen tausend mal lieber als auch nur einer dieser sogenannten Könige die zum Teil lieber franzsösisch als deutsch sprachen.

Der letzte Teil erstaunt mich jetzt aber, wenn man von Dir liest, könnte man eigentlich auf die Idee kommen, dass Dir nichts egaler sein könnte. Was dein letzter Kommentar angeht: Ich halte nichts von Machtausübung per Kontrolle durch "Herrschaft des Verdachts" und ähnlichen Unsinn, der einen Dialog in eine Sackgasse führt. Wenn du mit etwas nicht einverstanden ist, dann nenne es und warum und sei doch bitte kreativer mit der ständigen Behauptung, dich würde eh alles was mit Heimatverbundenheit zu tun hat an die 12 Jahre und Rostock-Lichtenhagen erinnern. Das macht auf mich eher den Eindruck, als hättest du von Grund auf keine Lust an einer Diskussion.
 
Na ja,schön finde ich es jetzt auch nicht wenn Polizisten oder Soldaten im Dienst ihr leben lassen. Ich halte halt generell nichts von dem sülstigen Geschwurbel über den "Patriotismus" der Konsos.

Da Differenziere ich etwas. Bei der Polizei sehe ich es als Dienst an der Gesellschaft uns vor bösen Buben zu beschützen. Die verbinde ich eher weniger mit "Ich geh zur Polizei weil ich Deutschland liebe", das seh ich eher bei den Soldaten.
Wie gesagt: ist nur meine Meinung - aber wer Soldat wird kennt das Risikio, er weiß was auf ihn zu kommen kann. Ich habe daher nicht mehr Respekt vor dieser Jobwahl als vor jeder andern. Ich persönlich bin ja eher dagegen das man Menschen überhaupt in Kriege schickt. Nur wer sich verpflichtet hat muss mit diesem Risiko leben.
Wobei das Konzept von Krieg eh eher semi intelligent ist: Alte Männer, die genug Geld haben streiten sich und lassen dafür junge Leute sterben. Reden ihnen vorher ein das danach alles besser ist und es eine Ehre wäre fürs Vaterland auf nem Schlachtfeld zu verrecken... Nicht so pralle das Konzept.

sry für den doppelten... hab Druges antwort zu spät gesehen

Der letzte Teil erstaunt mich jetzt aber, wenn man von Dir liest, könnte man eigentlich auf die Idee kommen, dass Dir nichts egaler sein könnte. Was dein letzter Kommentar angeht: Ich halte nichts von Machtausübung per Kontrolle durch "Herrschaft des Verdachts" und ähnlichen Unsinn, der einen Dialog in eine Sackgasse führt. Wenn du mit etwas nicht einverstanden ist, dann nenne es und warum und sei doch bitte kreativer mit der ständigen Behauptung, dich würde eh alles was mit Heimatverbundenheit zu tun hat an die 12 Jahre und Rostock-Lichtenhagen erinnern. Das macht auf mich eher den Eindruck, als hättest du von Grund auf keine Lust an einer Diskussion.

Tja wie ich schon Jedi schrieb: Meine Abneigung gegen Preußen hat Gründe, mehrere Gründe. Man kann ja nichts ablehnen was man nicht kennt, von dem man nichts weiß, oder?

Och doch ich habe schon Lust auf Diskussionen und nun wie soll ich es sagen: Zu einer Diskussion gehört auch das man alle Breiche des Themas beleuchtet. Du hast die eher positiven Seiten der - wie du es nennst - Heimatverbundenheit gezeigt - ich die eher Negativen.
Wenn ich dir recht geben würde wär es keine Diskussion, nicht wahr?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Da Differenziere ich etwas. Bei der Polizei sehe ich es als Dienst an der Gesellschaft uns vor bösen Buben zu beschützen. Die verbinde ich eher weniger mit "Ich geh zur Polizei weil ich Deutschland liebe", das seh ich eher bei den Soldaten.

Okay,das passt.Bei den Soldaten bin ich nicht ganz bei dir-aber darauf können wir uns im Großen und Ganzen einigen. :)
 
Na ja,schön finde ich es jetzt auch nicht wenn Polizisten oder Soldaten im Dienst ihr leben lassen. Ich halte halt generell nichts von dem sülstigen Geschwurbel über den "Patriotismus" der Konsos.

Das ist eine vernünftige Ansicht :) Wenn man über Patriotismus anders denkt, kein Problem. Man sollte halt anderen nur nicht ihre Ansicht zum Thema absprechen und alles mögliche in einen Topf werfen.
 
Da hast du natürlich recht. Ich will mich nicht zum völligen Vollidioten machen und leugnen, dass im Namen der Nation (gerade in Deutschland) üble Verbrechen begangen worden sind. Das war der Fall. Ich halte in Diskussionen aber wenig von einer angeblichen Schlussfolgerung, dass damit eine Idee "auf ewig verunreinigt" sei. Das geht doch viel zu weit. Viele Ideen und Vorstellungen gab und gibt es seit es Menschen gibt. Ich denke, es gibt nichts unter der Sonne an Schönen und Guten oder auch einfach an Dingen, die den Menschen zu ihrer Zeit richtig vorkamen, in dessen Namen nicht schon unzählige grausamste Verbrechen begangen worden sind. Ich erinnere hier nur mal wieder an die vielen Millionen Todesopfer sozialistischer Ideen, die eine gerechte und freie Gesellschaftsordnung errichten wollten und ganze Kontinente zu Gefängnissen machten, Völker deportierten, die schlimmsten künstlichen Hungersnöte durch Kollektivierungen verursachen und in Todeslagern alle verschwinden ließen, die oft einfach nur Pech hatten.
Raubtier Mensch ist zu vielerlei in der Lage und seine "Kunst" aus vielleicht mal guten Dingen etwas Verdrehtes und Krankes zu machen, sollte nicht unterschätzt werden.
 
Da hast du natürlich recht. Ich will mich nicht zum völligen Vollidioten machen und leugnen, dass im Namen der Nation (gerade in Deutschland) üble Verbrechen begangen worden sind. Das war der Fall. Ich halte in Diskussionen aber wenig von einer angeblichen Schlussfolgerung, dass damit eine Idee "auf ewig verunreinigt" sei. Das geht doch viel zu weit. Viele Ideen und Vorstellungen gab und gibt es seit es Menschen gibt. Ich denke, es gibt nichts unter der Sonne an Schönen und Guten oder auch einfach an Dingen, die den Menschen zu ihrer Zeit richtig vorkamen, in dessen Namen nicht schon unzählige grausamste Verbrechen begangen worden sind. Ich erinnere hier nur mal wieder an die vielen Millionen Todesopfer sozialistischer Ideen, die eine gerechte und freie Gesellschaftsordnung errichten wollten und ganze Kontinente zu Gefängnissen machten, Völker deportierten, die schlimmsten künstlichen Hungersnöte durch Kollektivierungen verursachen und in Todeslagern alle verschwinden ließen, die oft einfach nur Pech hatten.
Raubtier Mensch ist zu vielerlei in der Lage und seine "Kunst" aus vielleicht mal guten Dingen etwas Verdrehtes und Krankes zu machen, sollte nicht unterschätzt werden.

Na ja wenn aber die Idee des Nationalsozialismus schon scheiße war - und der Nationalismus nicht viel besser ist (da in seinen Namen wohl ungefähr so viele Menschen starben wie im Kommunismus), ebenso wie der Kommunismus und der Sozialismus, dann sollte man mal zu dem Schluss kommen das alle vier Dinge nicht gerade die besten Ideen der Menschheit waren und man sie doch gern über Bord werfen darf und sich was neues, etwas was weniger Menschen in Kriege und Massenmorde führt, überlegen.
Und die haben wir mit einer Demokratie und den Menschenrechten - der Idee das alle Menschen vor dem Gesetz die selben Pflichten und Rechte haben, unabhängig ihrer Hautfarbe, ihrer Nation, ihrer Religion. Wenn man dann noch einen funktionierenden sozialstaat hat und ein Bildungssystem in dem jeder eine faire Chance bekommt, keiner zurückgelassen wird ist doch alles wunderbar.
Nicht das wir einen funktionierenden Sozialstaat oder ein Bildungssystem hätten in dem jeder eine faire Chance bekommt, aber das sind eben die Baustellen dieser, meiner Demokratie.
 
Andere Königshäuser Europas haben solch eine Arroganz gegenüber ihrem eigenen Volk nicht an den Tag gelegt und demokratische Strömungen geduldet oder sogar unterstützt. Deshalb gibt es diese Monarchien auch noch während die "stolzen" Hohenzollern im Abfalleimer der Geschichte liegen.


Ja,das muß ich leider anerkennen.
Aber diese "Königshäuser" sind heute ihrer Macht beraubt.
Aber m.M.n. ist es besser auf der Müllhalde der Geschichte zu enden,als so weiter zu existieren.
Das ist aber wie immer meine subjektive Meinung.
 
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