Tagespolitik allgemein

Ja,das muß ich leider anerkennen.
Aber diese "Königshäuser" sind heute ihrer Macht beraubt.
Aber m.M.n. ist es besser auf der Müllhalde der Geschichte zu enden,als so weiter zu existieren.
Das ist aber wie immer meine subjektive Meinung.

Na ja ich weiß nicht. Die Dynastie sollte schon vor dem Machtwillen gehen finde ich.
Da war das Haus Hohenzollern, verzieh mir bitte Jedi, einfach Dumm.

Hätten die den Vorschlag von Max von Baden während der Revolution beherzigt wären wir heute wohl eine palamentarische Monarchie wie in England. Selbst Chruchill wäre dafür zu haben gewesen.
Da die Hohenzollern allerdings unfähig waren die Chance zu nutzen sind sie zu recht verschwunden.
 
Na ja ich weiß nicht. Die Dynastie sollte schon vor dem Machtwillen gehen finde ich.
Da war das Haus Hohenzollern, verzieh mir bitte Jedi, einfach Dumm.

Hätten die den Vorschlag von Max von Baden während der Revolution beherzigt wären wir heute wohl eine palamentarische Monarchie wie in England. Selbst Chruchill wäre dafür zu haben gewesen.
Da die Hohenzollern allerdings unfähig waren die Chance zu nutzen sind sie zu recht verschwunden.

Warum sollte ich Dir verzeihen ? Weil Du die Wahrheit sagst ?
Du hast Deine Meinung und in weiten Teilen stimme ich Dir sogar zu.
Das Haus Hohenzollern war zu dumm die Macht zu behalten. Vorallem Wilhelm II. war zu blöd um Kaiser zu sein.
Ebenso Nikolaus II.
 
Na ja wenn aber die Idee des Nationalsozialismus schon scheiße war - und der Nationalismus nicht viel besser ist (da in seinen Namen wohl ungefähr so viele Menschen starben wie im Kommunismus), ebenso wie der Kommunismus und der Sozialismus, dann sollte man mal zu dem Schluss kommen das alle vier Dinge nicht gerade die besten Ideen der Menschheit waren und man sie doch gern über Bord werfen darf und sich was neues, etwas was weniger Menschen in Kriege und Massenmorde führt, überlegen.
Und die haben wir mit einer Demokratie und den Menschenrechten - der Idee das alle Menschen vor dem Gesetz die selben Pflichten und Rechte haben, unabhängig ihrer Hautfarbe, ihrer Nation, ihrer Religion. Wenn man dann noch einen funktionierenden sozialstaat hat und ein Bildungssystem in dem jeder eine faire Chance bekommt, keiner zurückgelassen wird ist doch alles wunderbar.
Nicht das wir einen funktionierenden Sozialstaat oder ein Bildungssystem hätten in dem jeder eine faire Chance bekommt, aber das sind eben die Baustellen dieser, meiner Demokratie.

Ich bin mir der Ironie bewusst, aber auch im Namen von Demokratie und Menschenrechten wurden bereits schlimmste Verbrechen begangen. Gerade als diese Ideen die Bühne der Neuzeit ganz realpolitisch betraten, führte das nicht nur zum Terror der Jakobiner-Partei, der die Hände der jungen bürgerlichen Demokratie mit den Kübeln an Blut besuldete, die von den Guillotinen literweise herabfloß, sondern auch zum Völkermord in der Vendée mit unaussprechlichen Szenen wo man die katholischen "reaktionären" Bauern, teilweise aneinander fesselte, um sie dann vom Boot ins Wasser zu stoßen usw. Und das wurde von der gleichen neuen Ordnung befohlen, die die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte verkündet hat.
Kleine Seiteninfo: Das war übrigens auch der Grund, warum so viele Intellektuelle auch in Deutschland sich kurze Zeit später angeekelt vom neuen Frankreich und der Demokratie abgewendet haben, obwohl sie sie zuerst mit frenetischen Applaus begrüßt hatten und war im Zusammenhang auch mit der später erfolgten Machtübernahme und Invasionen Napoleons (Codé Napoleon) der Grund warum die dann in der darauffolgenden Ereignissen immer so einen schweren Stand hatte. Die Geisteshaltung eines Schopenhauers und der preußischen, österreichischen und der anderen Monarchien wird hier, wenn auch nicht nachvollziehbarer, so doch verständlicher: Historisch gesehen wurde gleich nachdem das Ideal "Menschheit" realpolitisch aufkam, es völlig pervertiert. Ein Staat führte "im Namen der Menschheit" Krieg und hat den Begriff besetzt so wie man auch andere universale Begriffe wie "Frieden", "Gerechtigkeit", "Fortschritt" & Zivilisation" besetzen kann, um sie dann im selben Zug dem erklärten politischen Gegner abzusprechen. So wurden auch diese edlen Begriffe allesamt sehr nützliche Werkzeuge eines in verschiedenen Formen auftretenden Imperialismus.
 
Warum sollte ich Dir verzeihen ? Weil Du die Wahrheit sagst ?
Du hast Deine Meinung und in weiten Teilen stimme ich Dir sogar zu.
Das Haus Hohenzollern war zu dumm die Macht zu behalten. Vorallem Wilhelm II. war zu blöd um Kaiser zu sein.
Ebenso Nikolaus II.

Ich weiß nicht ob blöde bei den beiden das richtige Wort ist.
Du weißt ja das ich für den Adel und sein Herrschaftssystem nicht viel übrig habe.
Allerdings hab ich mit den beiden eher Mittleid.
Es waren die falschen Männer am falschen Platz. Die hätten nie die Regierung übernehmen dürfen.
Das wären zwei wunderbar, etwas eigenbrödlerische Menschen gewesen, die sich in ruhe um ihre Familie gekümmert hätten, irgendwo auf einem Landsitz der Familien, auf ner Burg vielleicht und hätten dort ihren Frieden gehabt.

@Druge1000

Mit der Demokratie in Frankreich war es vorbei als die Jakobiner an die Macht kamen. Die Intellektuellen in Deutschland haben sich, so empfinde ich es, auch nicht von der Demokratie abgewandt, sie haben sich von dem abwandt was in Frankreich unter den Mördern der Jakobiner geschah. Die waren vieles, aber sicher keine Demokraten. Mit deren Untergang hab ich so viel Mitleid wie mit jeder anderen Diktatur die es nicht überlebt hat.
Auch unter dem kleinen Korsen war Frankreich nicht mal annähernd eine Demokratie. Dafür wurde der Nationalismus dort sehr hoch gehalten und vermischt mit der "Revolution" um weiter Kriege zu führen. Nun sollte man der Faktenhalber sagen das die anderen Adelshäuser diesen Krieg vom Zaun brachen und Frankreich sich in den ersten Kriegen nur verdeitigt hat. Das macht es nicht besser, ich will es nur der geschichtlichen Tatsachen wegen erwähnen.
Der Code Civil hingegen - nun den haben wir immer noch und nennt sich heute "Bürgerliches Gesetzbuch", auch das Napoleon die kleinstaaterei beendet hat find ich nicht so schlecht.
Allerdings hat das den Aufstieg Preußens beschleunigt, was ich ihm dann doch schon wieder - neben all den andern Dingen - recht übel nehm.

Du kannst ja über die Menschenrechte denken was du willst und wenn ich das so richtig interpetiere, zumindest kommt es so rüber - du darfst mich gern hier korrigieren - scheinst du nicht viel von ihnen zuhalten. Es kommt einfach so rüber.
Ich hingegen halte sie für eine der besseren Ideen, und auch das Konzept der "Menschheit", das wir eben alle gleichwertig sind, für eine unsere besseren Ideen.

Du machst es dir etwas zu leicht wenn du sagst man hat Kriege im Namen "Menschheit" geführt, das man dieses Ideal pervertiert hätte.
Pervertiert wird das Ideal von Frieden und Gerechtigkeit, Zivilisation und Frortschritt, von Demokratie und Gleichheit dann wenn man aus wirtschaftlichen Gründen in ein Land einfällt und dann diese Dinge als Grund dafür nennt.
Wobei eigentlich pervertiert das nicht einmal diese Ideale, sie werden missbraucht, gedemüdigt und benutzt. Nicht pervertiert.

Auch sollte man nicht vergessen das der Imperialismus immer Hand in Hand mit dem Nationalismus seine Runden gedreht hat. Gerade in der Epoche der Kolonien.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich weiß nicht ob blöde bei den beiden das richtige Wort ist.
Du weißt ja das ich für den Adel und sein Herrschaftssystem nicht viel übrig habe.
Allerdings hab ich mit den beiden eher Mittleid.
Es waren die falschen Männer am falschen Platz. Die hätten nie die Regierung übernehmen dürfen.
Das wären zwei wunderbar, etwas eigenbrödlerische Menschen gewesen, die sich in ruhe um ihre Familie gekümmert hätten, irgendwo auf einem Landsitz der Familien, auf ner Burg vielleicht und hätten dort ihren Frieden gehabt.

Weißt Du was ?
Da bin ich zu 100% bei Dir.
Der Privatlehrer Wilhelm II. sagte einmal "Er wäre besser Schlosser geworden" Selten hatte ein Mensch mehr Recht.
Und Nikolaus II war immer selber der Meinung das er zum Zaren nicht egeinet sei.
Aber hier waren zwei Männer zu falschen Zeit am falschen Ort. Und etwa 25 Jahre später hatten wir leider das Gleiche.
 
Auch sollte man nicht vergessen das der Imperialismus immer Hand in Hand mit dem Nationalismus seine Runden gedreht hat. Gerade in der Epoche der Kolonien.

Und im Gegenzug dazu befreiten sich diese Kolonien durch die Fremdherrschaft durch ihren eigenes politisch wirksam gemachte Nationalgefühl. Es ist dieser fortdauernde Imperialismus von dem ich spreche, zu dem der europäisch-westliche Mensch neigt, der unser geschichtlich entwickelten Vorstellung der Werte von Wachstum, Fortschritt und Produktivität an fremde Kulturen und Völker anlegen will. Gegen diese Form der Ausbeutung steht das Prinzip der nationalen Souveränität. Das ist auch einer der Gründe, warum sich in vielen Ländern, die einstmals Kolonien waren, Befreiungsnationalismus und sozialistische Ideen miteinander verbanden, um sich gegen fremde Imperien zu verteidigen. Dementsprechend ist Nationalismus auch eine Verteidigungshaltung die aus der Schwäche des Staates notwendig wird.
Aber: Auch hier wurde der Überlebenswille der nichtwestlichen Völker durch eine ausländisches Imperium leider Gottes okkupiert: Die Sowjetunion verstand es nur zu gut, die jeweiligen politischen Bewegungen zu lenken, mit Zuwendungen und Lieferungen gefügig zu machen und so wurden diese nicht selten nur zu einem weiteren unfreien Werkzeug der Stellvertreterkriege der Supermächte in Afrika, Asien und Lateinamerika. Leider.


Um die Parallele zur Ära Napoleons zu schlagen: Auch du gibst ja zu, dass es durchaus weniger eindeutig gewesen. Ja, der korsische Kaiser war der Alleinherrscher, dennoch hätten seine - auch von seinen Feinden "genial" genannte Politik nicht so lange Erfolge einfahren können, wenn sie nicht mit Vorteilen locken dürfte: Der Codé Napoleon wurde eingeführt, ein einheitliches Messmaß, generell zeigte sich Napoleon als sehr "aufgeklärt", der allen Grundrechte sichern würde, die Franzosen gerierten sich als "Speerspitze der Zivilisation und des Fortschritts" und Bringer aller sonst noch so gerade modischen Aufklärungsideale und so wurde tatsächlich auch unter der Franzosenherrschaft Religionsfreiheit eingeführt, die oft noch existierenden Ghettos für Juden aufgelöst. Gleichzeitig wurden diese Dinge aber mit militärischer Gewalt erzwungen, Napoleon war halt eben auch ein Machtmensch, der ständig Krieg führte und ein brutaler Despot. Für jeden sozialen Fortschritt kam halt auch die Akte der Verachtung für die örtlichen noch tief verwurzelten Traditionen und der Abwertung des als "weniger entwickelt" geltenden Fremden. So war es bei der Grande Armee beliebt, deutsche Kirchen zu Viehställe umzufunktionieren. Wer eine Ahnung hat, was das für einen Eindruck auf gläubige Menschen macht, kann sich vorstellen, dass dies ähnliche Wirkung auf die unterlegenden Völker machte wie der allgemeine Pressdienst in die Armee Napoleons.
Das meinte ich mit meiner oben erwähnten Inbesitznahme großer Ideale als Werkzeuge eines wie auch immer auftretenden Imperialismus (der aus westlicher Sicht durchaus "Fortschritte" bringen kann: So haben ja die Kolonialmächte nicht nur ausgebeutet, sondern auch Schulen, Straßen und Krankenhäuser gebaut). Aber ich glaube du weißt, was ich jetzt mit der Janusköpfigkeit solcher Ideale meine, sei es jetzt "Nation", "Menschheit", "Sozialismus", "Fortschritt", "Gerechtigkeit", "Zivilisation", "Menschenrechte" und ja auch "Demokratie".

Zu letzteren fragwürdigen Schattenseiten hat übrigens der Philosoph Alexis de Tocqueville vor mehr als hundert Jahren ein kluges Buch geschrieben "Über die Demokratie in Amerika", wo er allgemein ziemlich feinsinnige Beobachtungen macht, wohin eine Gesellschaft im Rahmen von Individualisierung und im Spannungsfeld zwischen Gleichheit und Freiheit driften kann. Wie wichtig eigentlich viele Umgangsformen, Überzeugungen, Sitten, Symbole und Gemeinplätze usw aus "vordemokratischen" Zeiten sein können, damit eine Gesellschaft eigentlich stabil bleibt und nicht mit der Zeit immer mehr auseinanderfällt. Es kann sogar dazu führen, dass Demokratien durchaus selbst despotisch werden und immer weniger "Abweichung" dulden. Eine Beobachtung die auch Le Bon in "Psychologie der Massen" macht: Das von dem Ballast der Traditionen, Identität und überlieferte Sitten im Namen des Fortschritts "befreite" Individuum, findet sich mangels Verwurzelung nur noch stärker dem Sog der Massenbewegungen des Idealismus ausgeliefert. Geld, Masse und Presse liefern dann die passende Besitznahme des jeweiligen Ideals und die große Gefahr ist, dass die Masse nicht "denkt". Sie lässt sich treiben. Weniger bekanntes Beispiel USA 1917: Das amerikanische Volk wollte keinen Krieg, eigentlich war man sich einig, dass man weiß Gott klüger sei als die, die in der alten Welt, die sich gegenseitig ausbluteten: aber die Presse brachte es in kürzester Frist dazu, begeistert den "Kreuzzug" im Namen der "Zivilisation" gegen die "Hunnen" und "die Barbarei" zu unterstützen - mit allen Konsequenzen. Und die Kriegsdienstverweigerer, die eigentlich nur genauso gedacht haben wie vor kurzer Zeit "alle Amerikaner" vor der ganzen Show, wurden in die Gefängnisse geworfen. Das ist dann das Widersprüchliche an der Demokratie, ein Damoklesschwert, das durchaus real ist, weil die Masse einer "befreiten" Gesellschaft der "befreiten" Individuen eben nicht - wie es doch eigentlich folgerichtig sein sollte- denkt. Zu diesem Optimismus sehe ich keinen Anlaß.
 
Ich möchte jetzt einmal auf etwas hinweisen.Ich will mit diesem Post wahrlich nicht wieder in mein bekanntes Schema verfallen. Links böse.Rechts gut.
Aber es ist nun einmal so,das Streitkräfte immer ein Hort des Patriotismus waren. Egal in welchem System. Und auch politisch war es immer so.Die DDR wie auch die UdSSR sprachen immer von ihrem sozialistischen Vaterland. Ohne einen überzeugten Patriotismus hätte die Rote Armee niemals Hitler-Deutschland besiegt. Niemals hätten die Vietkong und die Streitkräfte Nord-Vietnams die USA besiegt.Immer wurde auch in sozialistischen Systemen auf das Vaterland hingewiesen.Das kann man immer und überall nachlesen.
Natürlich ist der Nationalismus eines der Übel,welches großes Unheil über die Menscheit gebracht hat.Und ja,der Nationalismus ist viel zu oft ausser Kontrolle gelaufen.
Der rechte Nationalismus hat zum größten Verbrechen an der Menschlichkeit geführt,den die Welt je gesehen hat. Zum Holokaust.Völkermorde gab es viele in der Weltgeschichte. Aber nur einen der fabrikmäßig verübt wurde.Und an diesem Verbrechen Zweifel zu äussern oder es schön zu reden ist eine Verhönung eines jeden Opfers welches in einer Gaskammer erstickt ist,jedes Opfers welches von einer Einsatzgruppe erschossen wurde,jedes Kindes welches von der SS erhängt wurde.Dafür kann es,darf es, und wird es niemals eine Rechtfertigung geben.
Aber es muß auch erwähnt werden,das auch sozialische Systeme gab/gibt die mit dem Worten "Vaterland/Patriotismus auf ihre Fahne geschrieben haben und dies auch heute noch tun.
DIES RECHTFERTIGT NICHT DIE VERBRECHEN DER NAZIS.UND DIES LÄßT SICH AUCH NICHT GEGEN DIE VERBRECHEN DER NAZIS AUFRECHNEN.
Aber die Begriffe "Vaterland","Patriotismus" und auch die Verehrung der eigenen Soldaten sind keine Eigenart rechter Systeme oder Gesinnung.
So manches linke System ist/war "rechter" als es das selber zugeben will.
 
IOhne einen überzeugten Patriotismus hätte die Rote Armee niemals Hitler-Deutschland besiegt.

Im Wesentlichen stimme ich deinem Kommentar zu. Bezüglich dieser Stelle möchte ich nur auf etwas hinweisen. Ein Großteil der Frontsoldaten der UdSSR im zweiten Weltkrieg waren Zwangsrekruten aus den nicht-russichen Sowjetrepubliken. Zum Beispiel Ukraine, Kasachstan. Wer nicht kämpfte, wurde erschossen (wenn er Glück hatte). Wenige, wenn überhaupt, haben patriotische Gefühle für die Sowjetunion gehabt. Selbstverständlich wollten sie ihre Heimat verteidigen. Nur war die UdSSR für viele oft nicht das geringere Übel im Vergleich zu Nazi-Deutschland, was dann wohl auch viel über Stalins Herrschaft aussagt. Ich habe einige Freunde aus Post-Sowjetrepubliken, sodass ich einiges zumindest aus zweiter Hand erfahren habe, also den Nachfahren der Betroffenen. Daher lege ich etwas Wert darauf.
 
Ich glaube du hast den kleinen Kleist Auszug noch nicht so recht vom Text und Aussage her verfasst. Lies ihn vielleicht nochmal.
Ich interpretiere ihn schlicht anders als du, egal wie oft ich ihn lese.

Völker, die sich als schwach, erschöpft erwiesen oder sich selbst aufgeben oder vergessen haben, verschwinden natürlich.
Hui, eigentlich will ich das gar nicht so stehen lassen, weil mir die Aussage aus mehr als einem Grund missfällt. Dann kämen wir beinahe zwangsläufig zurück zu Themen wie Militär, Krieg und Vertreibung und der Frage, ob vermeintlich "schwache" Völker nicht vielleicht auch deshalb schwach sind, weil andere mehr Gewalt anwenden. Indigenen Völkern wurde übel mitgespielt. Assimilationspolitik übler Sorte.
Eigentlich ist es traurig und erschreckend, wie viel Heimat schon genommen udn zerstört wurde, um dann einen eigenen Heimatsbegriff zu basteln. Vielleicht wehrt sich auch deshalb so einiges, wenn ich von "Vaterlandsliebe" lese.
 
Dann kämen wir beinahe zwangsläufig zurück zu Themen wie Militär, Krieg und Vertreibung und der Frage, ob vermeintlich "schwache" Völker nicht vielleicht auch deshalb schwach sind, weil andere mehr Gewalt anwenden. Indigenen Völkern wurde übel mitgespielt. Assimilationspolitik übler Sorte.

Die Frage ist historisch eher nicht, ob Völker mehr oder weniger organisierte Gewalt anwenden oder nicht, sondern wie "erfolgreich" im Sinne des Erreichens der gewünschten Ziele das passiert. Die Azteken waren beispielsweise sehr erfolgreich in der Anwendung organisierter Gewalt gegen und der daraus resultierenden Versklavung von andere indigene Völker in Lateinamerika, aber die Spanier waren erfolgreicher als die Azteken. Imperialismus hatte und hat viele Gesichter und aus "Tätern" können im Lauf der Geschichte "Opfer" werden, man denke an das brutale Kolonalregime Belgiens im Kongo und die Besetzung Belgiens im Ersten und Zweiten Weltkrieg durch das Deutsche Reuch.

Auseinandersetzungen zwischen wirklich strikt pazifistischen und stark gewaltaffinen Gruppen sind in der Geschichte der Menschheit eher die Ausnahme*, da Gewalt in von Autoritäten genehmigter Form in den meisten Kulturen, auch indigenen, zumindest eine gewisse Akzeptanz hatte oder hat. Jedoch sollte man sich hüten, Nationen oder Völker, die eine eher defensive oder friedliebende Einstellung haben, als "schwach" abzutun, denn diese ist sowohl moralisch wertvoll als auch ein politischer Faktor - ein Angriff auf kleines, neutrales und friedliches Land würde insbesondere heute den Angreifer massiv internationalen Einfluss kosten und Gegenmaßnahmen provozieren.

*Ich verweise da exemplarisch auf meinen Beitrag zu den Moriori: https://www.projektstarwars.de/thema/allgemeine-geschichte.58778/page-6#post-1701580
 
Zuletzt bearbeitet:
@Janus das ist mir durchaus bewusst. So mein ich es aber nich und an die Azteken hab ich dabei auch nicht gedacht.
Mich störten hier, wie oben beschrieben, schon ein paar Worte. Und "schwach" ist eines davon, das in dem Zusammenhang einfach danach klingt, als würde ein "schwaches" Volk (allein die beiden Worte hintereinander bereiten mir Bauchweh) gut und gerne verschwinden können/sollen - weil es ja keienr braucht.
Jaaa, mag sein, das es gar nicht darum geht, aber das ist es, was es bei mir beim Lesen auslöst. Und wenn ich in Teilen (!) amerikanischen Patritotismus bedenke... Na ja. Es bleibt dann eben dabei, das ich es seltsam finde, wer wann wie und in welchem Kontext von Heimat spricht. Aber das soll jeder für sich selbst entscheiden.
 
@Ian Dice Das ist vollkommen legitim, die Formulierung "schwache Völker" ist politisch sehr bedenklich. Schwäche wird allgemein nicht als positive Eigenschaft betrachtet und wenn man sieht, wie oft mit Gruppen, denen Schwäche auch nur unterstellt wird, umgegangen wird, ist das mehr als heikel. "Schwach und nutzlos" waren beispielsweise in den Augen der Nationalsozialisten ein und das selbe und wir wissen alle, wie das dann konkret aussah.

Ich würde daher weder sehr friedlich gesonnene Menschen noch solche, die mit Patriotismus nichts oder nur wenig anfangen können, als schwach betrachten. Wenn man die hier geäußerten Standpunkte nämlich weiter denkt, sind auch diese Mitmenschen und (bei einer eher nationale Kategorisierung) Mitbürger mit allen Rechten, die sich daraus ergeben. Patriotismus wäre also auch, dass man das Recht des anderen akzeptiert, eine Flagge nicht toll zu finden oder Soldaten nicht für ihren Dienst zu danken. Ich persönlich störe mich nicht an der Bundesflagge und den Werten, die ich durch sie repräsentiert sehe, und ich halte die beispielsweise die Bundeswehr für ein wichtiges Instrument der europäischen und internationalen Friedenssicherung, weshalb ich die Tätigkeit ihrer Mitglieder schätze. Für beide Standpunkte kann ich Argumente vorbringen und Parteien wählen, die diese Standpunkte meiner Meinung nach vertreten, und Leute, die das anders sehen, dürfen das selbe tun. Das ist Demokratie und das ist Rechtsstaatlichkeit, und beides ist imo doch noch einen Ticken wichtiger als bloße Symbolpolitik, die sich in Flaggen und großen Worten erschöpft.
 
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Ich hätte da mal eine Frage wegen dem Hinweis auf den ursprünglichen Plan das AKK zurück mit einem Linienflug fliegen sollte. Ich habe mal gelernt das der Verteidigungsminister ebenso wie der Innenminister und der Bundeskanzler gar nicht Linie fliegen dürfen. Weil sie alle unter Sicherheitsstufe 1 stehen. Hat sich das geändert ?
 
Eigentlich sollte selbstverständlich sein, dass, wenn man dieser "Schickalsgemeinschaft", also diesem Deutschen Volk angehört, das seinen Weg durch die Geschichte seit seinen bescheidenden Anfängen am Rhein gegangen ist, dass man diese Geschichte freilich auch miteinander teilt, das Gute wie Schlechte, die Heldentaten wie die Verbrechen, die Weisheit wie den Unsinn, die guten Werke wie die schlechten. Es ist halt ein Gesamtpaket. Das eigene Volk kann man sich ebenso wenig aussuchen wie die eigene Familie.

Genau dieser Rotz von einer "Schicksalsgemeinschaft" und vom "eigenen Volk", dass man sich nicht aussuchen kann, ist es, was die verspätete Nation Deutschland ein ums andere Mal in die Katastrophe geführt hat. Nationalismus ist prinzipiell eklig, aber gerade der deutsche Nationalismus hatte schon immer eine extrem ausgeprägte völkische Seite, die stets darauf beruhte, die Welt in "wir" und "die" zu teilen. Das ist z.B. etwas, was dem amerikanischen Nationalismus fast völlig abgeht. Dort kann prinzipiell jeder am Gemeinwesen teilnehmen, wenn er bereit ist, die Verfassung zu akzeptieren. Hierzulande wird auch bei Einwanderern der dritten ode vierten Generation, die längst eingebürgert sind, noch immer gemutmaßt, ob das denn auch "richtige" Deutsche seien, weil die Großeltern evtl. nicht hier geboren sind.

Der Untergang eines oder mehrerer Völker hingegen ist natürlich immer möglich. Die nordamerikanischen Indianer, die Eskimos sind nahezu verschwunden, das vergisst man allzu oft. Völker, die sich als schwach, erschöpft erwiesen oder sich selbst aufgeben oder vergessen haben, verschwinden natürlich. Das ist der Lauf der Dinge. Deswegen würde ich gerne sehen, dass die Erinnerung hochgehalten sehen und das kulturelle Gedächtnis gestärkt sehen.

Ui, das ist ja fast schon eine schulbuchmäßige Faschismusdefinition.... Völker, die sich als "zu schwach" erweisen "verschwinden" also, bzw. "starke Völker" lassen diese verschwinden. Du hängst nicht zufällig häufiger mit Identitären rum? :verwirrt:

C.
 
Das ist z.B. etwas, was dem amerikanischen Nationalismus fast völlig abgeht. Dort kann prinzipiell jeder am Gemeinwesen teilnehmen, wenn er bereit ist, die Verfassung zu akzeptieren. Hierzulande wird auch bei Einwanderern der dritten ode vierten Generation, die längst eingebürgert sind, noch immer gemutmaßt, ob das denn auch "richtige" Deutsche seien, weil die Großeltern evtl. nicht hier geboren sind.
Also wenn ich da an die Konservativen Südstaaten denke bei denen Rassismus schon irgendwie zur Kultur zu gehören scheint, und man immer gegen alles und jeden wettert der nur südamerikanisch aussieht, und alle Hispanier als Maxikaner bezeichnet werden, ist das schlicht nicht wahr.
Da ist Nationalismus wenn man die US Flagge neben der der Konförderation im Garten hängen hat, da man ja stolz auf den Süden sein muss, der so tapfer für die Rechte der individuellen Staaten gekämpft hat.

Gerade Trump wetterte im Wahlkampf so stark gegen die "Anchor" Kinder und sprach von Invasion durch Immigranten, Flüchtlingen und Einwanderer, er beschneidet die legale Immigration immer stärker, ist aber selbst Enkel eines Immigranten und mit einer Immigrantin verheiratet.
 
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