Coruscant

Coruscant - Jedi-Tempel - Trainingsraum - Maxard - Mit Krina A'Qin, Emerald und Owen

Maxard war einen Moment verwirrt von Krinas Äußerungen. Dann kam ihm die Erkenntnis, dass sie mit der Täuschung möglicher Weise diesen Misston gemeint haben könnte, den er empfunden hatte. Wieso hatte er es nicht deutlicher gespürt? Sein Blick ging in Richtung Emerald und Owen.

Hatte Emerald diese Präsenz gespürt? War Owen deswegen aufgesprungen? Maxard biss sich auf die Lippen und nestelte am Saum seiner Robe. Wenn sie es geschafft hatten wieso er nicht? Er hatte sich so gefreut … .. war voller Gefühle gewesen … .. verdammt! Hatte die Euphorie ihn blind werden lassen?

Erneut machte er sich ans Werk. Stunden der – früher für ihn langweiligen – Meditation mit diesem Trainer seiner Mutter machten sich nun bezahlt. In recht kurzer Zeit fand Maxard wieder seine innere Ruhe. Es ging auch etwas schneller die Nebengedanken in ihm zu zügeln und sich fallen zu lassen. Schlussendlich schaffte Maxard es ebenfalls etwas zügiger als zuvor in die erste Stufe der Trance zu gelangen in welcher er seine Sinne ausstreckte. Es dauerte nicht lange und er spürte wieder die anderen in seiner Umgebung. Aber da war noch mehr. Dieses Mal blendete er seine Freude aus und lies sich treiben. Mit einem Mal bemerkte er, dass noch ganz andere Präsenzen zu erkunden waren. Das unglaubliche war, dass Maxard nicht suchte – viel mehr nahm er einfach wahr – als ob seine Augen etwas betrachten würden. Dieses Mal ließ er sich von der Freude, dass er einen weiteren Schritt gemacht hatte, nicht ablenken. Stattdessen versank er immer mehr in seine Trance und verschmolz mit seiner Umgebung – allerdings gewahrte er nur grobe Schemen – für mehr reichte seine rudimentäre Kenntnis noch nicht aus.

Die Zeit verging … Maxard merkte es nicht einmal wie die Minuten an ihm vorbeirauschten bis …

Coruscant - Jedi-Tempel - Trainingsraum - Maxard - Mit Krina A'Qin, Emerald und Owen
 
.:: Coruscant | Mittlere Ebenen | unterwegs | mit Elise ::.

"Gerne doch. Einfach so irgendwohin? Oder hast du eine Idee?" Markus schüttelte einfach nur den Kopf als Antwort auf Elis Frage. Er hatte nichts Bestimmtes vor. Es war seiner Meinung nach nur noch nicht spät genug, um zurück zu gehen. Die Nacht war jung und sie hatten sowieso viel zu wenig Zeit für einander. Es war noch so frisch. Wann sollten sie ihre Beziehung pflegen, wo bereits die nächste Mission anstand? Um von alten Gewohnheiten abzuweichen, setzte er trotzdem eine Erklärung hinterher. Elise hatte es nicht verdient, so einfach abgefertigt zu werden, auch wenn es nun einmal seine Art war. Er wollte sie besser behandeln, als üblich.

"Ein Verdauungsspaziergang ist doch nie schlecht, oder?"

Schmunzelnd blickte er auf sie hinab. Er mochte es, wie sie so in seinem Arm neben ihm herging. "Hast du eigentlich schon wieder einen Anwärter in den Startlöchern?" Diese Frage kam unerwartet und entlockte ihm als Erstes ein tiefes Brummen. Einen Anwärter... Markus hatte sich nicht einmal angesehen, welche Anwärter gerade zur Verfügung standen. Sicher, er war trainieren gewesen und hatte den ein oder anderen gesehen und sicher auch eine Weile beobachtet, aber richtig informiert war er nicht. Außerdem war da immer noch Bastion und ihre baldige Reise dorthin. Es war der schlechteste Augenblick, sich nach einem neuen Schüler umzusehen. Und das brachte seine Gedankengänge zurück zu Elise und Riuen. Ein neues Meister-Schüler-Paar. Nicht eingespielt. Vollkommen unvertraut. Dass der Rat seine Zustimmung gegeben oder sogar genau dies von Elise erwartete, konnte er sich nicht erklären.

"Ich halte es nicht für sinnvoll einen Frischling mitzunehmen."

Sie wusste wohin. Er brauchte und sollte es in dieser Umgebung nicht zu laut aussprechen, also ließ er das bewusst sein.

"Ich hätte auch keinen nach Thearterra mitgenommen und die Mission schien im Voraus nur halb so gefährlich zu werden."

Der Jedi-Wächter unterdrückte den Drang, seine ehemalige Padawan mit einem rügendem Blick zu strafen. Sie hatte sich damals ungefragt mit auf die Mission begeben, hatte sich heimlich auf sein Schiff geschlichen und sich keinen Kopf darüber gemacht, welche Auswirkungen dies haben könnte. Genauso schien sie ihm auch jetzt keine Idee davon zu haben, welchen Verlauf die Geschichte nehmen konnte, hätte sie sich und Riuen nicht vollkommen im Griff. Es war ihr erster Schüler. Es war die allererste Erfahrung als Lehrerin, die sie machen würde und das vielleicht unter Extrembedingungen. Mark atmete tief durch, was in diesen Ebenen nicht ganz so angenehm war, wie ihm hinterher bewusst wurde. Er hüstelte kurz, hob die geballte Faust an den Mund, um sich in den dabei entstandenen Trichter zu räuspern.
Vielleicht machte er sich zu viele Sorgen. Vielleicht würden sie nicht gebraucht werden, schließlich waren sie nur für den Notfall eingeplant. Ein einfaches Außenteam, das sich bedeckt halten würde, solange sie nicht gebraucht wurden. Vielleicht machten Eowyn und Ian ihre Sache ganz gut und ein Einschreiten würde niemals von Nöten sein. Während er sich dies einzureden versuchte, meldete sich sein Comlink mit einem andauernden Piepen zu Wort. Die beiden Jedi blieben stehen, Mark löste sich von seiner Partnerin und griff nach dem kleinen Gerät an seinem Gürtel, um die eingegangene Nachricht abzurufen. Beinahe zeitgleich ertönte nun auch Elises Kommunikator. Sie wussten beide, was dies zu bedeuten hatte. Mark überflog die Nachricht, die von Ahna, einer Rätin, stammte. Zwei Tage! Sie hatten zwei Tage, um Endvorbereitungen zu treffen. Markus schaltete das kleine Display aus und schob das Gerät tief in die Hosentasche, als würde er nicht wollten, dass man es ihm vom Gürtel klaute.

Er ließ den Blick schweifen. Coruscant war gewöhnungsbedürftig und das vor allem in den Mittleren und Unteren Ebenen. Er dachte an andere Planeten, die er bereits bereist hatte. Tattooine mit seinen Schwestern und später als er ins Exil gegangen war. Manaan als Padawan von Chesara Syonnette. Nar Shaddaa, als erstes Ziel nach der Flucht von Corellia. Mimban in den Zeiten, als die Jedi verfolgt wurden und in die unterschiedlichsten Richtungen der Galaxis verstreut waren. Er hatte vieles gesehen, vieles erlebt und doch war er noch nie persönlich auf Bastion gewesen. Sie würden unbekanntes Terrain betreten. Sicher hatte man Kontakte zum Geheimdienst, Informationen aus den Archiven und eine gute Vorbereitung mit Einsatzbesprechung. Und trotzdem würde es wieder eine vollkommen neue Erfahrung sein. Selbst nach so vielen Jahren beim Jedi-Orden.

"Vielleicht kürzen wir den Spaziergang doch ab."

, meinte der Corellianer letztendlich und rief ihnen ein Lufttaxi, das sie zurück zum Tempel bringen sollte. Die Fahrt war von Schweigen geprägt. So hatte er sich den Abend wahrlich nicht vorgestellt.
Erst als sie auf einer Landeplattform des Tempels abgesetzt worden waren und dem Taxi zusahen, wie es wieder wegflog, begegneten sich ihre Blicke erneut. Sie standen sich direkt gegenüber. Markus hatte beide Hände in die Taschen gesteckt. In der einen hielt er im Verborgenen immer noch das kleine Gerät.

"Hör zu, Elise. Ich weiß, du denkst, dass du das alleine schaffen musst, aber ein Meister bleibt immer auch Mentor."

Markus dachte an Chesara. Wie oft hatte er sie nach seiner Ernennung zum Ritter noch um Rat gefragt? Er konnte die Male nicht zählen.

"Ich bitte dich darum: Frag, wenn du nicht weiter weißt! Sei dir nicht zu stolz dafür! Versprich mir das!"

Der Ältere senkte den Blick und schürzte die Lippen. Da war noch etwas, das ihm auf der Zunge brannte. Doch dies war nicht das, was er seiner ehemaligen Schülerin mit auf den Weg geben wollte. Er war misstrauisch. Er glaubte nicht an die Zuverlässigkeit des Einsatzteams. Weder an Riuen und Elise als Team, noch an Eowyn und Ian. Eowyn war zu ambivalent, was sie ihm deutlich gezeigt hatte, als sie zusammen in der Kantine gesessen hatten. Ian mochte einen starken Willen haben, doch was letztendlich mit ihm geschehen würde, wenn er auf Bastion und vor allem wieder im Wirkungskreis des Sith-Ordens und der Dunklen Seite der Macht stand, lag im Ungewissen. Markus vertraute normalerweise auf die Entscheidungen des Rates, doch in diesem Fall zweifelte er seine Integrität an.


.:: Coruscant | Obere Ebene | Landeplattform des Jedi-Tempels | mit Elise ::.
 
[Coruscant | Jedi-Tempel | Tempeleingang] Leyla, Aelfstan, Passanten


Leyla wieder loszulassen war gar nicht so leicht - zu groß war die Erleichterung, seine lange totgeglaubte Schwester wieder in den Armen zu halten. Schließlich war es Leyla, die sich von ihm löste, eine Schritt zurücktrat und ihre kleinen Hände an seine Wangen legte. Sie war schon immer diejenige gewesen, die ihre Gefühle besser im Griff hatte, die mit dem analytischen, messerscharfen Verstand. In seine kaum zu beschreibende Freude mischte sich jetzt ein nicht geringer Teil Misstrauen, als er neben ihr auf der Bank platz nahm, auf der sie zuvor schon gesessen hatte. Welchen Grund hatte sie, dass sie ihn jetzt - buchstäblich nach Jahrzehnten - aufsuchte?


"Du warst auf der Flucht? Vor wem? Was hast du angestellt?"

Zwar hatte Aelfstan die Frage in einem neckenden Ton gestellt, aber in die Miene des schlanken, dunkelhaarigen Mannes war ein besorgter Zug getreten und sie verdunkelte sich weiter, als Leyla ihre Geschichte fortsetzte. Imperialer Geheimdienst? Er versteifte sich angespannt und musterte sie intensiv. Suchte in ihren Augen nach einem Hinweis auf Täuschung und Verrat. Aber es schienen sich nur die Ereignisse darin zu spiegeln, die ihr wohl zur Flucht verholfen hatten. Jedenfalls war das die Stelle, an der Trauer und noch etwas anderes, kälteres über ihr hübsches Gesicht zogen. In was war sie da nur hineingeraten? Und konnte er wirklich sicher sein, dass sie nicht immer noch für den IGD arbeitete? Aelfstan schloß die Augen und sah dann kurz zur Seite, bevor er sich ihr wieder zuwandte. Seine Stimme war rau von seinen widerstreitenden Emotionen, als er ihr antwortete.

"Zunächst einmal bin ich unsagbar froh, dass du überlebt hast und entkommen konntest. Reporterin also, hm? Ich glaube, das paßt zu dir. Komm, lass uns ein paar Schritte gehen, dabei kann ich besser denken."

Mit diesen Worten erhob sich der drahtige Mann und streckte seiner kleineren Schwester die Hand entgegen. Eigentlich brannte es ihm auf der Zunge, ihr alles zu erzählen, was in den letzten Jahren passiert war und sie im Gegenzug alles zu fragen, was ihr zugestoßen war. Sie hatten doch so viel nachzuholen. All die Jahre... Aelfstan strich sich durch die widerspenstigen dunklen Haare und preßte die Lippen aufeinander. Aber alles konnte er ihr jetzt nicht mehr erzählen. Zumindest mit den Details mußte er vorsichtig sein.

"Ich bin mit meiner damaligen Freundin Dadaria nach Tirahnn gezogen, wo ich eine Weile als Kindergärtner gearbeitet habe. Als das Imperium kam, ging Dadaria zurück nach Corellia. Die Einrichtung, in der ich gearbeitet habe, wurde geschlossen und ich habe mich seither mit den verschiedensten Jobs über Wasser halten können. Das war es im Großen und Ganzen. Hast du schon etwas gegessen? Kann ich dich auf ein paar Robawürstchen oder sowas einladen?"

[Coruscant | Jedi-Tempel | Tempeleingang] Leyla, Aelfstan, Passanten
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Iowyns Quartier - mit Ian

Sie hielt ihn, er hielt sie, so genau wusste Eowyn es gar nicht, als sie beide ruhig dalagen. Eowyn hing ihren eigenen, umherspringenden Gedanken nach, dachte alles und wieder nichts, als Ian plötzlich zu reden begann. Er hatte sich noch nie verbunden? Noch nicht einmal mit Alisah? Sie lächelte, wusste gar nicht genau, weshalb eigentlich. Vielleicht, weil das ein Zugeständnis war, ein Zugeständnis dafür, dass er schon besondere Momente mit ihr gehabt hatte, noch bevor sie überhaupt ein Paar gewesen waren? Nein, wusste ich nicht, antwortete sie leise und strich ihm über das Haar. Und ich hatte es auch nicht. Keine Ahnung... Sicher, sie hatte sich verbunden, bei den Jedi kam das wohl öfter vor als bei den Sith, aber... auf diese Art und Weise... es war anders. Ganz anders. So ist es etwas... besonderes. Kein Vergleich zu einer Verbindung mit einem Meister oder Padawan, nein.
Ians Stimme hatte schläfrig geklungen, und Eowyn strich ihm weiter über den Kopf.
Schlaf, Ian, sagte sie leise. Er brauchte ihn. Dringend. Ich bin bei dir. Ich halte dich...
Ihr Kopf würde sie morgen umbringen, da sie Haarnadeln noch immer in ihren Haaren steckten, aber das war nun egal. Wichtiger war, dass Ian ruhig einschlief, mit gutem Gefühl, mit dem Wissen, dass sie bei ihm war - jetzt und auch später, bis ans Ende...



Irgendwann im Laufe der Nacht hatten Ian und sie sich entfernt, denn als Eowyn aufwachte, lag sie alleine unter der Decke. Es hatte noch ein wenig gedauert, bis sie gestern eingeschlafen war, aber die Stille war vielleicht gar nicht so falsch gewesen. Mit aller Macht hatte sie die Gedanken an die kommenden Wochen fortgeschoben und eher an die vergangenen Stunden gedacht - oder an die Zeit
nach diesen Wochen. Zum ersten Mal hatte sie sich gestattet, an eine Hochzeit mit Ian zu denken, aus berechtigten Gründen. Was wollte sie eigentlich? Was war ihr wichtig? Letzten Endes natürlich, dass Ian Ja sagte, aber... war da vielleicht noch mehr? Über diesen Gedanken schließlich war sie weggedämmert, und schlussendlich waren es auch die ersten, die ihr beim Aufwachen in den Sinn kamen. Unbewusst tastete sie nach dem ungewohnten Ring an ihrem Finger und lächelte, als sie sah, dass Ian schon wach war. Guten Morgen, brummte sie, unsicher, wie spät es eigentlich war, und, wie eigentlich jeden Morgen, nicht in der Stimmung, um aufzustehen. Es war hell, ja, aber das sagte ja nun gar nichts aus. Sie hatte sich den Morgen ein wenig flexibel freigehalten, trotz der Tatsache, dass es der letzte Tag war, aber... sie hatte ja nicht gewusst, wie lange die Nacht gehen würde. Dennoch würde dieser Tag kein Zuckerschlecken werden, wenn sie ewig faul im Bett lag. Bist du schon lange wach? Wie spät ist es? Langsam richtete sie sich auf, griff nach ihren Haaren, die ihre Kopfhaut tatsächlich arg zum Spannen brachten, um endlich die Nadeln herauszuziehen. Ian würde somit das erste Mal ihre neue Frisur sehen... ob er furchtbar schockiert sein würde? Keine Frisur mit langen Haaren auf ihrer Hochzeit... hoffentlich würde er nicht zu enttäuscht sein.
Schließlich gab sie ihm einen Kuss auf die Wange, bevor sie durch ihre Haare fuhr und sie lockerte.
Hast du gut geschlafen? Sie kuschelte sich ein wenig an Ian. Ich weiß, ich sollte nicht damit anfangen und noch ein bisschen in unserer kleinen Blase bleiben, aber... Was hast du heute vor? Sehen wir uns vielleicht zum Mittagessen?

Coruscant - Jedi-Tempel - Iowyns Quartier - mit Ian
 

Coruscant - Jedi-Tempel - Iowyns Quartier - mit Eowyn

Der Schlaf wollte Ian längst einholen, aber dennoch, dennoch wollte er etwas sagen, um das Ende des Tages noch ein bisschen hinauszögern und da gab es etwas, dass er ihr schon längst hatte sagen wollen, weil es ihm irgendwie wichtig erschien und weil es genau so war, wie Eowyn es im Anschluss beschrieb. Besonders. Er konnte ihr Lächeln spüren und musste es erwidern, auch, als sie ihm durch das Haar strich. Sie war da und hielt ihn? „
Ich weiß…“, gab Ian leise zurück und so sehr er gegen den Schlaf ankämpfen wollte. Er unterlag, kaum in der Lage eine Liebeserklärung zu murmeln, als er auch schon eingeschlafen war, ohne sich der Tiefschlaftrance zu bedienen oder einem Alptraum zu erliegen.

Dafür wachte er früh auf und schlich, nachdem er sehr schnell feststellte, dass Eowyn noch schlief, leise ins Bad, um sich einmal frisch zu machen und sich doch wieder zurück ins Bett zu kuscheln. Wie so oft, hatte Eowyn sich irgendwie die Decke stibitzt und sie schlief fest, sah aus, als ob da kein Alptraum war. Und das da in letzter Zeit viele gewesen waren, hatte sie abstreiten können, aber Ian hatte es besser gewusst, sich so manches mal enger an sie gelegt und versucht, sie zu beruhigen, ohne sie zu wecken, ihr leise flüsternde Worte zugeraunt. Jetzt sah sie beinahe friedlich aus und ihr Körper zuckte nicht, getrieben durch die Pein eines schlechten Traums.
Sie wachte auf – und lächelte dabei.
„Guten Morgen“, erwiderte er und grinste, als Eowyns kleine Fragenflut kam. „Ich bin noch nicht lange wach und es ist recht früh, auch wenn das Licht ein bisschen täuscht“, antwortete er ihr dennoch, als er ihr vorsichtig dabei half, ein paar Haarnadeln zu entfernen und ihre Frisur zu lösen. Ihre Haare waren deutlich kürzer, aber dadurch, dass sie bis eben hochgesteckt waren, auch deutlich wilder, was Eowyn nur verstärken konnte, als sie versuchte, ihre Mähne mit den Händen zu lockern, was Ian unwillkürlich dazu brachte, zu lächeln. Das war bestimmt keine Frisur, mit der sie hinaus gehen würde und dennoch eine, die ihm gefiel – weil sie Eowyn verspielt wirken ließ. Als sie sich an ihn kuschelte, strich Ian ihr sanft massierend über den Haaransatz, als schon die nächsten Fragen kamen und ein leises, tadelndes Geräusch Ians. „Du solltest wirklich nicht damit anfangen,“ bestätigte er ihr schließlich, als er mit der Massage zu ihrem Nacken übergegangen war und nun vorsichtig ihr Haar zur Seite strich, ihr einen Kuss auf den Hals gab. Vielleicht sollte er nicht damit anfangen. Aber Ian konnte nicht anders. Ich finde,“ kam nun leise gedämpft, „dass wir doch noch ein bisschen in unserer kleinen Blase bleiben sollten“, was ihn erneut ihren Nacken bis zu ihrem Ohr küssen ließ. „Was ich vorhabe?“ Seine Berührungen waren offensichtlich, trotzdem ließ er die Antwort nicht offen. „Erst einmal zu frühstücken und nicht ans Mittagessen zu denken.“

Später, in der Bibliothek konnte der Dunkelhaarige sich kaum auf das konzentrieren, was er las. Noch einmal hatte er sich damit beschäftigen wollen, wie Jedi sich gegen die Verführungen der dunklen Seite schützen. Was sie über das ‚Abschirmen des Geistes‘ schrieben. Aber Ian wusste, dass die dunkle Seite trügerisch war – er wusste um die Gefahren und fragte sich, ob es in einem anderen Bereich der Bibliothek vielleicht hilfreiche Literatur geben konnte. Aber ihm wurde der Zugriff zu bestimmten Schriften verweigert und so versuchte der Mann sich mit dem zufrieden zu geben, auf das er Zugriff haben durfte und zu letzt landete er doch wieder beim Kodex der Jedi, den einleitenden Worten dazu. Die Jedi streben nach Vervollkommnung durch Wissen und Ausbildung. Taten sie das, indem sie bestimmte Bereiche nur bestimmten Personen zugänglich machten? Ian seufzte leise, denn die Kontemplation ergab für ihn keinen Sinn. Es gibt keine Gefühle. Bezogen auf Bastion machte diese … Warnung vielleicht sogar Sinn, aber auch hier gefiel ihm die Zweckgebundenheit nicht. Bastion war eine einzige utilitaristische Mission. Die Summe des Wohlergehens - der Galaxis war von Bedeutung. Nur… nirgends war ein Wort darüber zu finden, wie man an das Wohlergehen aller denken sollte, wenn es da eine Person gab, der man ebenfalls das Beste wünschte.

Kein Wort war darüber zu finden, wie man ertragen sollte, jemanden sehenden Auges in eine Gefahr zu manövrieren. Jemanden eigentlich zu opfern um wiederum mit diesem Opfer überhaupt erst eine Gewinnmaximierung möglich zu machen… Er fand nichts? Doch. Ian fand sehr wohl Passagen, nicht im Kodex, aber in anderen Schriften.
Und er sprach: Nimm Isaak, deinen einzigen Sohn, den du lieb hast, und gehe hin in das Land Morija und opfere ihn daselbst zum Brandopfer auf einem Berge, den ich dir sagen werde. Kein Wort darüber, wie der Mensch sich gefühlt haben musste, als er diesen Auftrag bekam. Keine Silbe, keine einzige. Vielleicht, weil diesem Mann die Bürde genommen worden war und er statt seines Sohnes ein anderes Opfer hatte darbringen dürfen?Es war frustrierend die Zeilen zu lesen. Schon weil Opfer nicht das war, als das er Eowyn ansah. Aber wenn Ian nur nach der Bedeutung des Wortes ging... Dann war Eowyn die freiwillige Hergabe in den Orden, in der Erwartung, oder Hoffnung dadurch einen andersartigen Vorteil zu erreichen. Den, die eigene Glaubwürdigkeit zu unterstützen. Den, an das Virus zu kommen. Und so sehr er sich gegen den Begriff wehrte, so unpassend er ihn empfand unterschied er sich doch kaum von Ahnas Wort Ressource. Notwendige Grundlage für einen bestimmten Zweck. Die freiwillige Hergabe einer Figur in der Erwartung, dadurch einen andersartigen Vorteil zu erreichen. Opfer, Ressource. Am Ende war beides das Gleiche...

Coruscant - Jedi-Tempel -Bib - allein
 
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Coruscant - Mittlere Ebenen - Unterwegs - mit Mark

Ein Ziel hatte der hochgewachsene Corellianer nicht. Es entlockte der viel kleineren Alderaanerin ein Lächeln aus Freude zu bemerken, dass Markus anscheinend nur noch etwas Zeit mit Elise verbringen wollte. Ein wenig ungewöhnlich war es schon, dass dieser Ausflug hier keinen Zweck hatte, keinen übergeordneten Sinn verfolgte. Doch die Idee war gut. Die vielen Eindrücke, die sie begann auszublenden waren ein Zeichen dafür, dass sie alles was in letzter Zeit passierte für einen ausgedehnten Moment bei Seite schieben konnte. Seinen Arm hatte er nicht von ihr gelassen und sie tat es ihm gleich. Sie hatte ihre kleine Hand auf die Seine gelegt und ihre Finger in seine hineingefahren. Aneinander gelehnt schlenderte das verliebte Paar durch die Gassen.

"Ich finds hier eigentlich einfach nur furchtbar, weißt du das?"

Nein, nicht mit dir. Die Umgebung!

"Also das Leuchten, die Tumulte und die ganze Enge hier unten."

Nochmal die Kurve gekriegt.

"Aber die Idee zusammen herzukommen war wirklich schön."

Lächelte sie und drückte dabei seine Hand noch etwas. Die beiden gingen noch ein ganzes Stück, bevor sie wieder zueinander sprachen. Vorbei gegangen waren sie an so vielen Etablissements und voll beleuchteten Geschäften, dass sie überall bunte Lichter sah, auch wenn sie die Augen für einen Moment schloss. Die Orientierung hatte sie vollständig verloren.

"Da ist was dran."

Reagierte sie nur. Sie wusste, wohin das führen würde, doch sie wollte diesen schönen Moment nicht zerstören. Doch Markus schien schon wieder einen Gedankensprung weiter zu sein. Dachte er an Riuen? Sie war sich fast sicher, dass er das tat. Die Mission würde verdammmt heikel werden, auch wenn sie nur das Ziel hatten, einen Spaziergang durch die Hauptstadt zu machen und einen Anwärter, der sich nicht verbergen konnte und quasi keine Berührung mit der Macht hatte, war ein Risiko. Doch Riuen kannte das verdammte Imperium. Er war dort gewesen und abgehauen. Elise bildete sich ein, dass sein Trumpf war, dass er sich mit den Sitten und Verhaltensweisen der Unterdrücker auskannte.

Plötzlich gingen ihre Komms los. Mark und Eli lösten ihre vereinigte Spazierhaltung und begutachteten die kürzlich erhaltene Nachricht quasi gleichzeitig. Die Augen der Ritterin weiteten sich und wie auf Knopfdruck festigte sich ihre Körperhaltung, als würde sie sich zum Kampf bereit machen.

Sie blickte Markus ernst an, er schlug vor den Spaziergang abzubrechen. Elise runzelte die Stirn und stimmte mit einem Nicken zu. Da war er hin der Moment der Ausgelassenheit, und da waren wieder die Gedanken an die Mission, an Riuen, an ihre Selbstzweifel, die Ängst, Nöte und Sorgen die sie begleiteten. Es war wichtig sich sorglose Momente einzuprägen, sie festzuhalten und bei Bedarf von ihnen zehren zu können. In einer Art Lebensweisheit von Meister Qno hatte sie sich diesen Rat zu Herzen genommen. Das war eine Erinnerung die sie sich abrufen würde, wenn in dunkelster Stunde ein Hoffnungsschimmer nötig werden würde.

Nun schien es soweit zu sein. Sie würden tatsächlich nach Bastion aufbrechen. Dem Herz des Imperiums. Der Quelle der Unterdrückung und der Kriegstreiberei. Nachdenklich schaute sie diffus in der Gegend herum, als diese plötzlich wie ein zuvor eingefrorenes Bild zur greifbaren Realität wurde. Zwei Twi'lek rannten an ihnen vorbei und schlossen sich einem Mob an, der etwas zu rufen schien. "Scharlathan, weg mit dir! Scharlathan, weg mit dir!" Auf dem Banner war das verunstaltete Bild von Kanzler Aeksar Quún zu sehen. Verschiedene andere Leute hielten die Hände theatralisch bettelnd in die Höhe. Auf einem anderen Trapez stand: "Wir sterben hier! Wann helft ihr uns?!"
Elise war schockiert. Die Nachricht kam quasi wie eine Fügung. Waren die wachsenden Unruhen Grund für die Nachricht zum Aufbruch? Und dann auch noch die Empfänger der Nachricht. JK? Oh nein. Oh nein nein nein nein nein. Wie sollte sie das nur überstehen? Die Konstellation würde viel Eskalationspotenzial mit sich bringen.


Markus hatte schon ein Lufttaxi bestellt, das sie abholen sollte. Beide hatten beschlossen sich der Menge nicht zu erkennen zu geben oder zu versuchen sie davon abzuhalten, Schaufenster und Sicherheitskräfte mit Gegenständen zu bewerfen. Viele verbanden mit den Jedi eine Mystifizierung der Republik, die für das Gute stand und dafür kämpfte. Keine gute Idee sich also zu Zweit einem ganzen Mob entgegen zu stellen. Am Ende waren sie vielleicht noch gezwungen Gewalt einzusetzen. Das lernte man als Jedi-Schüler. Unauffällig zu bleiben. Einen Skandal auszulösen, weil man als Hüter des Friedens gewaltsam gegen Zivilisten vorging wäre ein weiterer Nagel zum Sarg des Ordens gewesen, der auch Dank der Virus-Krise in keinem guten Licht mehr stand. Und da die Ritterin sowieso schon eine Bewährung nach der anderen hatte, überlegte sie kein zweites mal einzuschreiten.

Während des Fluges sprachen sie noch immer kein Wort. Jeder hatte sich in eine Ecke der Rückbank verkrümelt und starrte felsgroße Löcher in den dunklen Nachthimmel. Die junge Alderaanerin hatte ihren Kopf auf ihre Faust gestützt und setzte ihre nachdenkliche Phase bis zur Landung ungehindert fort.

"Du weißt, dass ich nie aufhören werde zu lernen. Auch von dir nicht."

Erwiderte sie als Markus sie bat um Rat zu fragen, wenn sie nicht weiter wusste.

"Ich habe meinen Stolz, auch das weißt du und ich weiß das auch."

Fügte sie dann quasi als 'Aber-Ersatz' noch an. Denn alles vor dem aber war schließlich gelogen.

"Ich weiß gar nicht mehr wer mir alles schon was beigebracht hat-" Wes, Alisah, Markus, Eowyn, Krina ... "und wie viele Bücher, Berichte und Chroniken ich schon gelesen habe, um mir anzueignen, was ich zu tun und zu lassen habe."

Sie straffte ihre Haltung erneut, wollte bewusst nicht rechtfertigend klingen.

"Wenn ich nicht weiterkomme, wirst du meine erste Anlaufstation sein. Glasklar. Doch der Orden ist alles was ich habe, und ich habe jetzt Fehler gemacht." Denn auf dem Weg zum Lernen sind Fehler logische Abschnitte. "Jetzt ist es an der Zeit daraus zu lernen. Und wenn ich nicht erkennen kann, was ein Fehler ist und was nicht, dann ist mein Zweifel an mir berechtigt. Und ein Rat in dieser Richtung wird mich nur noch mehr verunsichern. Oder mir die Chance nehmen, selbst die richtigen Schlüsse zu ziehen."

Elise zuckte mit den Schultern. Sie hatte viel darüber nachgedacht. Dahin sollte die Reise gehen. Sie wollte nicht vermeiden, dass er sie bevormundete. Mark würde schon sehen was er davon hatte, wenn er sie vor ihrem Schüler als Grünschnabel dastehen ließ. ( :braue )

Wieder ohne Kommentar und weitere Worte gingen beide von der Landeplattform in Richtung Tempeleingang. Doch auch hier sollten die beiden auf Demonstranten treffen. Elise schaute den Wächter besorgt an und nickte ihm dann zu, bevor beide sich dann doch noch kurz mit den Sicherheitskräften unterhielten, um einen Überblick über die Situation zu erhalten. Diese bekräftigten aber, dass sie alles unter Kontrolle hatten. Doch die persönliche Meinung der zwei Dutzend Beamten war deutlich an ihren Gesichtern zu erkennen. Im Grunde standen sie hinter den Zivilisten, die zu Recht beklagten, dass der Virus schon zu viele Opfer forderte.

"Es wird wirklich Zeit, dass wir aufbrechen."

Flüsterte sie Markus dann ins Ohr, als sie ins Tempelinnere verschwanden.

Schon kurz nachdem sie die Eingangshalle überwunden hatten schlug die nun in ihren leichten Mantel vergrabene Ritterin vor, was die beiden am besten konnten.

"Ein letztes Training bevor es losgeht?"

Coruscant - Jedi-Tempel - Unterwegs - mit Mark
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Iowyns Quartier - mit Ian

Recht früh, das war gut... so musste sie nicht sofort aufspringen. Tatsächlich hatte sie sich keinen Wecker gestellt, aber das war eher dem Umstand geschuldet gewesen. Das Gefühl auf ihrem Kopf war endlich wesentlich angenehmer, als die Nadeln alle herauswaren. Ians Kopfmassage war wahnsinnig wohltuend, und Eowyn seufzte erleichtert. Jetzt konnte sich Eowyn dem kommenden Tag widmen. Dem letzten. Ian jedoch... schien das anders zu sehen. Die Massage änderte ihre Art und Weise, außerdem kamen Küsse hinzu - und angesichts der frühen Uhrzeit ließ Eowyn sich doch nur zu gerne noch einmal kurz in ihre Blase zurückziehen...


Für ein schnelles gemeinsames Frühstück hatte es noch gereicht, bevor Eowyn dann schließlich aufbrach. Ahna wollte sie noch einmal sehen, bevor sie sich dann ab dem Nachmittag endgültig um den Rest der Mission kümmern würde. Ein letztes Training, um noch einmal ihre mentalen Grenzen auszutesten und zu stärken sowie ein paar letzte Anweisungen - im Prinzip nichts, was Eowyn nicht in den letzten Tagen schon zig Mal gehört hatte, aber Ahna wollte es so - um sicherzugehen, also ließ sie noch einmal alles über sich ergehen. Vermutlich hatte Ahna schlicht einen leichten Kontrollzwang, vermutete Eowyn, irgendwo kein Wunder. Vielleicht hätte sie sich lieber selbst in diese Aufgabe gestürzt, aber... die Rätin war einfach zu wichtig, das wussten sie beide. Alleine die Informationen, die Ahna in sich trug... wenn auch nur ein kleiner Teil davon in die Hände der Sith geraten würde... eine furchtbare Vorstellung. Eowyn war froh, dass es relativ gut geklappt hatte, sie von allem fernzuhalten, womit die Räte sich normalerweise beschäftigten. Ja, da war diese Sache mit Riuen gewesen, aber das war auch schon alles.
Mittags kam sie kurz mit Ian zusammen, doch die Stimmung war gedrückt - nicht verwunderlich. Zwar versuchte Eowyn, sich so gut wie möglich abzulenken, alles so weit wie möglich wegzuschieben, doch alle möglichen Szenarien kamen immer wieder zurück in ihren Kopf. Was, wenn man den Plan durchschaute, wenn man Ian kein Wort glaubte? Was, wenn man sofort einen Beweis verlangen würde? Was, wenn der Imperator sie sofort sehen wollen würde? Was, wenn alles... nein. Nein nein nein.

Danach brach sie auf, um ein letztes Training mit Aketos zu absolvieren. Lange hatte sie mit sich gerungen, ob sie ihrer Padawan irgendetwas sagen sollte - doch sie war zu dem Schluss gekommen, dass es besser so war, wenn sie nichts wusste. Die Stimmung war noch immer nicht komplett gereinigt zwischen ihnen beiden, auch wenn sie sich zusammengerauft hatten. So würde Aketos irgendwann das wissen, was auch ihre Tarngeschichte insgesamt war - Ian würde Eowyn auf einer geplanten Mission entführen. Selbstverständlich würde das das Misstrauen gegenüber ihm wieder anfachen, doch man würde hinterher sehen, wie man das alles wieder bereinigte. Erst einmal war wichtig, dass alles so reibungslos wie möglich ablief... So bekam Aketos noch letzte Anweisungen für die kommende Zeit. Sollte sich ein Meister finden, dann würde Aketos bei ihm oder ihr ihre Ausbildung beenden, und ansonsten... würde man weitersehen. Es fiel Eowyn schwer, die Kamino einfach zurückzulassen, aber letzten Endes... hatte sie einfach keine Wahl.

In einem anschließenden Training mit Marrev ließ Eowyn all ihren Frust in ihren Körper fließen, und als sie sich schließlich verabschiedete, fühlte sie sich angenehm erschöpft. Vielleicht nicht die beste Idee, sich kurz vorher so zu verausgaben... andererseits würden sie auch noch ein wenig Zeit auf dem Schiff haben. Und Muskelkater würde sie in einer Zelle nun auch nicht stören, ganz pragmatisch gesehen würde sie so wissen, dass sie noch am Leben war... Ihre Angst versuchte immer wieder, sie zu übermannen, aber Eowyn verdrängte sie, gab ihr keinen Raum. Nichts würde sich ändern, wenn sie in Angst geriet. Nichts würde leichter werden. Sie durfte einfach nicht zulassen...

Einen entscheidenden Vorteil hatten die kurzen Haare - das waschen eben jener ging faszinierend schnell, schneller als Eowyn es je gedacht hätte. Sie trug danach ihren bequemen Schlafanzug, der furchtbar unvorteilhaft aussah, aber sie warm hielt - und Wärme war gerade etwas, das sie absolut nötig hatte, denn die Kälte drohte, sie von innen zu übermannen. Wenn es ihr schon so schlecht ging... wie mochte es Ian erst gehen?
Sie trat aus dem kleinen Bad, umarmte Ian ohne Worte, hielt ihn fest umschlungen. Minutenlang standen sie so da, schweigend, bis sie sich wieder lösten und Eowyn lächelte. Sie musste einfach. Für Ian.
Ich liebe dich, mein Verlobter. Denk daran. Egal, was geschieht, in Ordnung?

Coruscant - Jedi-Tempel - Iowyns Quartier - mit Ian
 
Coruscant - Jedi-Tempel -Bib - allein

Opfer. Ressource. Ians Kopf schwirrte, war schwer und schmerzte von diesen Gedankengängen und irgendwann brach er seine Recherche ab, weil da nichts mehr ankommen wollte. Seine Gedanken hatten längst auf seine Stimmung gedrückt und obwohl der Dunkelhaarige versuchte, sich auf etwas anderes zu konzentrieren, wollte die Schwere nicht von ihm weichen. Aber mit sich allein war Ablenkung kaum möglich. Sich in dieser Sache selbst Mut zuzusprechen oder sich selbst davon zu überzeugen, dass er Begriffe verwendete, die einfach nicht zutrafen? Unmöglich. Dabei wusste Ian, dass es kaum etwas mit Freiwilligkeit zu tun hatte, Eowyn nach Bastion zu bringen. Aber keiner hatte ihn gezwungen und Aber war ein mächtiges Wort das kaum Spielraum ließ und nahezu alles ausschloss.

Schließlich verließ Ian die Bibliothek und bevor er mit Eowyn zu Mittag essen würde um danach wieder zu trainieren, stand noch ein Besuch bei Riuen an. Immerhin musste sein Trauzeuge in Spe wissen, dass er dazu auserkoren war.

Der Chiss öffnete die Tür zu seinem Quartier, kaum das Ian geklopft hatte und das erste was dem Dunkelhaarigen auffiel war, dass Riuen eine neue Hand besaß.
‚Starren ist ziemlich unhöflich‘, kam prompt die Begrüßung Riuens, der seine Hand in die Höhe hob, bewegte und damit ein weiteres Starren absichtlich provozierte. ‚Wüsst‘ ich nicht, dass sie nicht echt ist, würd‘ ich sagen, ich hab nie eine andere Hand gehabt.‘ Sonderlich glücklich wirkte Riuen dennoch nicht, als er die Hand wieder sinken ließ, um die andere – echte – zu heben. ‚Besser als nichts und frag mich erst gar nicht.‘ Was wohl eine deutliche Ansage war, über die auch das falsche Grinsen, dass der Chiss aufsetzte, nicht hinwegtäuschen konnte. „Okay, ich halt schon die Klappe.“ Immerhin gab es einen anderen Grund, weshalb er eigentlich zu ihm gekommen war. ‚Morgen geht es los‘, kam dann von Riuen, der keine große Umschweife machte. ‚Hast dein Testament hoffentlich schon geschrieben.‘ Galgenhumor oder Ernst? Ian war nicht sicher – aber es spielte keine Rolle, als auch er beschloss, geradeheraus zu sein, der Satz Riuens arbeitete unlängst in ihm. Morgen. „Ich habe Eowyn um ihre Hand angehalten.“ Kein Lächeln von Ian, kein Lächeln von Riuen. Zwei Sekunden in denen sie sich beinahe anstarrten. Riuen, weil er abzuschätzen versuchte. Ian, weil er seine Panik niederringen musste. Dann, verzögert, kam das Lächeln von Riuen. ‚Und sie hat natürlich ja gesagt!‘ Keine Frage, sondern eine Feststellung, doch das Strahlen des Chiss sorgte unmittelbar dafür, dass Ians Gesicht seltsam zuckte und er viel eher aussah, als würde er in Tränen ausbrechen und nicht in ekstatische Freude. ‚Sie hat doch ja gesagt?‘, klang nun ein wenig verunsichert und Ians Gesichtsausdrück begann zunehmend zu bröckeln, obwohl er ein Nicken zu Stande brachte und wieder vergingen Sekunden, ehe Riuen begriff. Morgen. ‚Wohoho, das wirst du nicht tun“, sich in Angst verlieren, „mein Freund,‘ hatte er längst die paar Schritte auf den Dunkelhaarigen zugemacht und dessen Schulter fest im Griff. ‚Du wirst Eowyn nach Bastion heiraten und eure Flitterwochen werdet ihr auf Scarif verbringen. Du hast das kompetenteste Team hinter dir, schließlich bin ich dabei,“ der Chiss grinste, aber Ian begann unwillkürlich zu zittern und da wurde Riuen wieder erst, packte nach Ians zweiter Schulter. ‚Schau mich gefälligst an‘ und als der Chiss den Mann beinahe unsanft schüttelte, hob dieser wirklich den Blick. ‚Bastion wird euch nicht trennen. Was für immer zusammengehört, kann niemand zerstören. Kein Sith, keine dunkle Seite, kein Virus. Du wirst sie heiraten und ich werde Zeuge davon sein. Aus Rücksicht natürlich nicht mehr in der Hochzeitsnacht, kapiert?‘ Womit er Ian gänzlich packte und ihn so fest umarmte, dass Ian ihn ohne Scheu ebenfalls so fest anpackte, als stünde er kurz vor dem Ertrinken. Dreißig Sekunden währte die Umarmung. Dreißig Sekunden in denen einzig und allein Ians Klammern einen Hinweis auf das gab, was da in ihm an Angst war – dann trennten sich beide Männer wieder voneinander und Ian boxte Riuen auf die Brust, nach dessen ‚Ich will Details aus der Hochzeitsnacht.‘ Dann umarmten sie sich ein zweites Mal und Riuen beglückwünschte Ian.

Ein Mittagessen und anschließendes Training folgte und als Ian am Abend irgendwann zurück ins Quartier kehrte, waren die Stunden bis morgen gezählt. Drei Stunden bis Morgen war.
Drei Stunden. Opfer. Heirat. Ressource. Liebe des Lebens. Angst kämpfte gegen Mut, kämpfte gegen Panik, kämpfte gegen Dunkelheit. Aber kämpfte gegen Auch und es fühlte sich an, als rissen beide Seiten an ihm. Ob Eowyn etwas gespürt hatte und deswegen zu ihm trat, ihn umarmte? Wieder hatte Ian keine Ahnung, als er Eowyns Umarmung fest erwiderte, seinen Kopf auf den ihren Sinken ließ und die Augen schloss. Der Druck, der Halt ihrer Umarmung, sie war es, der ihn davon abhielt, entzwei gerissen zu werden.

Minuten standen sie einfach nur da, gebend und nehmend zugleich und als Eowyn sich löste, lächelte auch Ian.
„Das werde ich nicht vergessen, Wyn,“ strich er ihr eine Strähne hinter das Ohr, hob auch die zweite Hand zu ihrem Gesicht, sah ihr in die Augen, hielt ihren Blick und seine Stimme ließ keinen WIderspruch zu. „Und du vergiss nicht, dass ich an dich glaube und dich dafür bewundere, dass du so viel stärker bist als ich. Das, darfst du nicht vergessen, hörst du?“

Coruscant - Jedi-Tempel - Iowyns Quartier - mit Eowyn
 
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Coruscant - Jedi-Tempel - Iowyns Quartier - mit Ian

Hm. Hieß, dass er es nicht vergessen würde, auch, dass er es begriffen hatte? Ich meine auch, egal was geschieht, hörst du?, sagte sie leise, sah ihn von unten an. Du brauchst nicht zu zweifeln. Nicht an mir. Ich bin alle möglichen Szenarien in meinem Kopf durchgegangen, und da ist kein einziges, mit dem du mich fortstoßen könntest. Ich will, dass du das weißt. Ich will, dass du das verstehst. Seine Hände hielten sie, ihr Gesicht - vermutlich wusste er gar nicht, wie wohl sie sich immer fühlte, wenn er das machte. Dann aber musste sie alles aufbringen, wirklich alles, um sich zusammenzureißen, was am heutigen Abend besonders schwer war. Stärker als er. So ein Banthamist! Aber wenn sie nur ein Wörtchen in die falsche Richtung sagen würde; sie würden diskutieren, womöglich streiten, gerade, weil sie beide so angespannt waren - und das war das letzte, was sie für heute Abend wollte. Gar nichts zu sagen kam aber nicht in Frage. Ich weiß nicht, ob das wirklich der Fall ist, formulierte sie so diplomatisch, wie sie nur konnte, nickte dann aber. Aber ich verstehe, was du sagen möchtest. Und ich werde es nicht vergessen, Ian. Versprochen, flüsterte sie, bevor sie sich in einem langen Kuss mit ihm verlor. Vergessen. Verdrängen. Bloß nicht denken - und bloß nicht die Verzweiflung oder die Angst siegen lassen...



Die Nacht war furchtbar gewesen. Weder sie, noch Ian hatten sonderlich viel geschlafen. Sie hatten sich gewälzt, geredet, sogar versucht, zu lesen. Letzten Endes hatten sie beide mit den ersten Sonnenstrahlen aufgegeben. Was nutzte es? Sie quälten sich nur beide. Es gab keinen genauen Zeitplan, wann sie heute abfliegen sollten, im Prinzip war es also egal. Ein kurzer Abstecher in die Krankenstation, dann ging es in die Kantine. Sie beide hatten keinen Hunger, und Eowyn war sich sicher, dass sie nichts herunterbekommen würde. Dennoch zwang sie sich zu einem Frühstück. Sie brauchte so viel Kraft, wie sie nur irgendwie bekommen konnte. Sobald sie auf Bastion waren... wer wusste schon, wie sie versorgt werden würde? Nein. Sie musste essen, egal, wie wenig sie wollte.
Es dauerte, bis sowohl das Brötchen, als auch das Obst endlich in ihrem Magen waren. Sie spülte mit Kaf nach - mit viel Kaf, sie stand zwei Mal auf, um sich nachzugießen.
Sie schwiegen viel, wechselten kaum ein Wort, eher Blicke und Berührungen. Was sollten sie auch schon sagen? Das meiste war schon gesagt worden...

Zurück im Quaratier holten sie ihre Sachen. Eowyn hatte ihr "Reisegepäck" sorgfältig gepackt. Man würde es ihr abnehmen, natürlich, oder es würde auf Ians Schiff bleiben, aber sie musste so tun, als ob. Sogar einen DL-44 steckte sie in ihr Holster - auch, wenn es nicht ihr eigener war. Sie hatte sich einen gebrauchten aus der Rüstungskammer geben lassen, da sie diese Waffe wohl nie mehr wieder sehen würde. Zum Schluss noch legte sie ihren Ring in die kleine Schachtel, die auch die Ringe ihrer Eltern enthielt, und packte sie in die Kiste mit den persönlichen Gegenständen. Zwar hatte sie ihn erst zwei Nächte und einen Tag getragen, doch schon jetzt fühlte sich der Finger seltsam nackt an. Sie würde es jedoch nicht riskieren, dass er ihr auf Bastion abgenommen werden würde oder verloren ging, nein. Auf keinen Fall.
Schließlich schulterte Eowyn den Rucksack und nickte Ian zu.
Lass uns gehen, sagte sie leise, schob ihre Hand in seine und machte sich auf den Weg zum Hangar, ohne noch einma zurückzusehen.

Niemand war dort, um sie zu verabschieden. Natürlich nicht. Kaum jemand wusste, wann genau sie fliegen würden, und von Ahna hatte sich Eowyn bereits verabschiedet. Von Wes hatte sie nichts mehr gehört, seit ihrer unsäglichen Diskussion direkt vor ihrer Beförderung, kein Wunder... der Rat war vermutlich selbst gut genug eingespannt, da war keine Zeit für irgendeine Aussprache. Ob er überhaupt im Tempel weilte, wusste Eowyn nicht einmal.
Sie betraten die Nightmare, und Ian machte sich an die Startvorbereitungen, während Eowyn für die Quarantänestation die Prioritätsfreigabe heraussuchte sowie alle Dokumente und die Analysen der Blutproben von heute früh. Es hatte viel, viel Arbeit und Mühe gekostet, doch letztendlich hatten sie und Ahna es geschafft, ihnen die Quarantäne zu ersparen. Offiziell ging ihre Mission nach Ithor, um zu überprüfen, ob die Nahrungsengpässe behoben werden konnten, was zwar wichtig, aber nicht lebensnotwendig war. Doch Ahna hatte ihre Beziehungen spielen lassen und vermutlich angedeutet, dass mehr dahintersteckte, und Eowyn hatte viel telefoniert. Letztendlich kam es für Ian auf jeden Tag an - jeder Tag, den er früher auf Bastion war, konnte er früher an das Virus kommen. Und sie beide waren nicht infiziert - das wussten sie. Ian hatte vorher noch alles kontolliert.


Alles war bereit. Die Mission war minutiös geplant worden, da war nichts, was sie jetzt noch tun konnten. Eowyn schluckte, sah aus dem Fenster und drängte noch immer alles nach hinten, ließ nicht zu, dass sie daran dachte, wo sie sich in weniger als einem Tag befinden würde. Sie würde noch Zeit genug für Angst und Panik haben.
Sie hatte ihren Körper absolut unter Kontrolle, als sie ihre Hand ruhig auf Ians Schulter legte - kein Zittern, das sie verraten würde, keine weichen Knie. Nichts.
Bereit, wenn du es bist.

Coruscant - Jedi-Tempel - Hangar - an Bord der Nightmare - mit Ian

Weiter im Weltraum
 
Coruscant - Jedi-Tempel - obere Gärten - Sarid, Eriu


Eriu hörte seiner Meisterin interessiert zu. Es schien also ein interessanter Abend gewesen zu sein. Aber sie ging nicht ins Detail und seine Höflichkeit gebot es ihm nicht weiter nachzufragen.


Suna hat vermutlich gestern noch aufgeräumt und Putzdroiden kommen lassen. Zumindest habe ich nichts bemerkt.“



Wieder verbeugte er sich wieder.



„Verzeiht mir, aber es gehört bei meinem Volk als Respektsbekundung einem anderen Lebewesen gegenüber einfach dazu.“



Erwiderte er lächelnd. Die Informationen über das Erkennen in der Macht die nun folgten waren außerordentlich interessant. Sein Blick blieb an den schwebenden Steinen fasziniert haften. Steine spüren? Konnte er das? Als ihm Sarid die geschlossene Hand entgegenhielt nickte er.


Er schloss die Augen und konzentrierte sich, spürte wieder, wie er erst in sich und dann nach au0en blickte. Die Präsenz seiner Meisterin war deutlich zu sehen und zu spüren. Sie strahlte regelrecht. Es dauerte etwas, bis er sogar konkrete Dinge separieren konnte, Kopf, Beine, Arme… Hände. Aber wie sollte er denn jetzt wissen wie viele es waren? Sie sehen konnte er ja auch so nicht, schließlich waren sie von Sarids Hand umschlossen. Versuchen hindurchzugehen? Nein, vielleicht würde er damit seine Meisterin verletzen?


Mit einem Ruck riss er die Augen auf und zog sich zurück. Es war ihm wieder ein bisschen einfacher gefallen in die Trance zu kommen, hatte sich fast schon einfach angefühlt, aber allein der Gedanke hatte ihn erschreckt. Sofort war ihm klar, dass seine Meisterin ihn und sich nie absichtlich in Gefahr bringen würde. Er sah sie an und räusperte sich.



„Verzeiht mir Meisterin, aber wie soll ich etwas erkennen, was in Eurer Hand verborgen ist? Selbst wenn ich Eure Aura erkennen kann, verdeckt sie doch die Schwächeren in Eurer Hand.“



War es einfach so möglich durch Dinge hindurchzusehen? Er dachte natürlich noch nicht metaphysisch genug. Es ging nicht darum es zu konkret sehen, sondern zu fühlen. Seine naturwissenschaftlichhe Erziehung nötigte ihn dazu die Macht genauso zu betrachten. Etwas metaphysisches mit Logik zu durchschauen. Aber dazu fehlte ihm das Wissen und er war viel zu vorsichtig, um einfach zu probieren.



Coruscant - Jedi-Tempel - obere Gärten - Sarid, Eriu
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Trainingsraum - Maxard , Krina A'Qin, Emerald und Owen


Interessant wozu Jedi fähig waren. Eine ganze Aura aus dem Nichts erschaffen? Owen machte sich weniger Gedanken darum, dass er diese Illusion nicht durchschaut hatte. Wie denn auch? Er war froh, wenn er überhaupt etwas wahrnahm. Unterm Strich war er mit seiner Leistung heute zufrieden. Er hatte mehr geschafft, als er erwartet hatte. Nach so vielen Jahren wäre es nicht verwunderlich gewesen, wenn er vollkommen machtblind gewesen wäre. Nach einigen weiteren Übungen verabschiedete sich Owen von Krina. „Danke. Es war sehr lehrreich“ kommentierte er mit einem leichten Lächeln. Owen nickte Emerald zum Abschied zu. Wirklich viel hatten sie ja noch nicht miteinander zu tun gehabt und sie schien im Vergleich zu ihm hier auch eher der Überflieger zu sein. Potential für Probleme. Auf der anderen Seite erging es ihr vermutlich genauso wie ihm. Sein Blick ging zu Max, der offensichtlich noch tief in seiner Trance war. Owen überlegte kurz, ob er ihn daraus wecken sollte. Aber ihn hier sitzen zu lassen, während alle anderen schon gehen, wäre auch nicht die nette Art. Owen ging auf den jungen Lockenkopf zu und legte ihm sanft die Hand auf die Schulter. „Hey Max. Genug für heute.“ Er wartete kurz, ob Max aus seiner Trance erwachte. Ob es sich bei der Trance um einen Zustand handelte, wo man lieber niemanden „wecken“ sollte? Owen hatte darüber nicht nachgedacht. Aber jetzt war es eh zu spät. „Willst du noch etwas trinken gehen?“ Owen überlegte einen kurzen Moment. Eigentlich machte Maxard gar nicht den Eindruck als würde er jemand sein, der abends in eine Bar oder der gleichen ging. „oder was Essen?“ Ergänzte Owen und hoffte einen besseren Nerv getroffen zu haben. Sie würden hier noch einige Stunden miteinander verbringen und Owen wollte nicht in alte Verhaltensschema zurückfallen. Jetzt alleine irgendwo hinzugehen, wäre der falsche Weg. Auf der anderen Seite war es auch schon spät. Vielleicht sollten sie doch lieber schlafen gehen? Owen seufzte innerlich. In solchen Situationen spürte er sehr deutlich, wie er den Bezug zum „normalen“ Leben verloren hatte.

Coruscant - Jedi-Tempel - Trainingsraum - Maxard , Krina A'Qin, Emerald und Owen
 
Coruscant-Jedi-Tempel-Kantine-mit Freydis

Ty sass mit Freydis beim Frühstück und erwartete eigentlich die Ankunft seiner Tante. Doch es war nicht seine Tante, die in der Kantine auftauchte. Ausgerechnet seine Mutter rauschte durch den Eingang und war unglaublich schnell bei ihm. Sie bedankte sich immerhin noch bei Freydis, bevor sie ihn aus der Kantone schleift. Sie war wirklich sauer. So wütend hatte Ty sie noch nie erlebt. Sie warf ihm vor, dumm zu sein. Etwas, dass er auch noch nie von ihr gehört hatte.

"Du hast mich angelogen!"

Trotzte er dann aber endlich und die Tränen liefen ihm übers Gesicht. Schliesslich hatte sie ja immer behauptet, dass sein Vater tot seie. Sie verhängte Stubenarrest über ihn. Das erste mal in seinem Leben, und ihm war es egal. Als seine Mutter ihn in dem Quartier untergebracht hatte, ließ sie ihn allein. Ty sass eine ganze Weile mit verschränkten Armen auf einem Stuhl. Das hätte alles ganz anders ablaufen sollen. Er stand auf und ging zur Tür. Sie war verschlossen. Er stampft vor Enttäuschung mit dem Fuss auf und ging zurück zum Stuhl. Er würde nicht mehr mit seiner Mutter reden, wenn sie so doof war. Er sass noch einmal eine gefühlte halbe Ewigkeit auf dem Stuhl, als jemand die Tür öffnete. Es war seine Tante und Ty war so erleichtert darüber, dass ihm erneut die Tränen in die Augen stiegen.
Seine Tante kam zu ihm und nahm ihn erstmal in den Arm. Das tat gut.

"Mom ist ganz böse auf mich."

Schluchzte er an ihre Schulter. Das Pec neben seiner Tante stand, war erstmal unwichtig.

"Dabei wollte ich doch nur Dad kennenlernen."

Auch wenn dieser Plan irgendwie nicht so richtig aufgegangen war. Seine Mutter hätte einfach nicht so früh ankommen dürfen. Ty suchte in Gedanken verzweifelt nach einer Erklärung dafür, dass er jetzt in dieser Lage war. Sam hätte seiner Mutter auch nicht schreiben dürfen. Von da an war dieses Desaster vorprogrammiert gewesen.
Nach einer Weile schaffte Ty es, sich zu beruhigen. Seine Tante lächelte ihn an und schlug einen heissen Kakao in der Kantine vor. Der Junge nickte und wischte sich mit dem Ärmel die Tränen aus dem Gesicht.

"Vielleicht ist Freydis ja da. Wegen ihr hab ich dich gerufen. Du musst sie unbedingt kennenlernen. Sie ist total cool."

Blieb nur noch zu hoffen, dass seine Mutter nicht wieder auftauchte. Auf der anderen Seite würde Tante Firi ihn wohl vor seiner Mutter beschützen. Hoffentlich.

In der Kantine angekommen, sah Ty sich suchend um und fand Freydis tatsächlich zusammen mit einem anderen Zabrak, der ihm sehr gross vorkam. Ob die zwei sich kannten? Der Junge schnappte sich die Hand seiner Tante und lief auf Freydis zu.

"Hallo Freydis. Schau mal. Meine Tante ist hier. Tante Firi, das ist Freydis, von der ich dir schon erzählt hab."

Damit wandte er sich an den männlichen Zabrak.

"Bist du Freydis' Freund? Ich bin Ty."

Ungeniert setzte er sich einfach neben den orange-schwarzen Zabrak und beobachtete neugierig seine Tante und deren hoffentlich baldige Padawan.

Coruscant-Jedi-Tempel-Kantine-mit Freydis, Ferak und Firedevs an einem Tisch, andere Jedi in der Nähe
 
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Coruscant - Untere Ebenen - vor Torgs Laden – mit Lianna, Wes

Pfff

War ihr beiläufiger Kommentar zur der hier unten offensichtlich weit verbreiteten Ansicht, dass die Position der primären Geschlechtsorgane etwas über die Wertigkeit eines Wesens aussagen konnte. Das sollte ihr nur mal einer direkt ins Gesicht sagen. So jemandem würde sie nur zu gerne eine drastische, physische Veränderung seiner Sichtweise spendieren. Im Moment allerdings musste sie hinnehmen, dass es hier unten wohl so lief.
Für einen Moment sah sie noch grübelnd in Richtung der nun geschlossenen Tür zu Torg's Etablissement wogen für sich noch einem alles ab, was in den letzten Minuten geschehen war und was sie davon halten sollte. Wes Frage...

"Sugardaddy? Das musst du mir erklären."
...riss sie jedoch aus ihren Abwägungen und lies sie Wes fragend an sehen. Was? Hatte er echt keine Ahnung oder wollte er sie nur foppen wegen des guten, alten Dady's? Kurz sah sie zu zu Lianna hinüber. Ja, das Lächeln und kurz darauf dessen verschwinden sagte Alisah, das Lianna sie zumindest klar verstanden hatte, auch wenn diese wohl keinen Spaß an dem Sugardaddygedanken zu haben schien. Na ja, die Dadvariante war ihr, wenn sie ehrlich war, ja auch lieber. Also zuckte sie nur mit den Schultern und bestätigte...

Na dann nur Daddy!

Und Wes schien diese Idee sogar richtig zu mögen. Her je, Alisah hatte gedacht, dass er empört protestieren würde ob des alten Herren.
Wenn sie an Wes dacht, war das letzte was sie mit ihm assoziieren würde, eine treusorgender, alter Daddy. Auch wenn sie zugeben musste, das seine bildliche Darstellung extrem Realitätsnah war.
Gut, das war also ihre Tarnung. Wes beinahe zu enthusiastische Zustimmung verlangte in Alisah Augen aber geradezu nach einer frechen Antwort.


Krank vor Sorge? Pha, wir suchen nur angeblich nach Hilfe damit uns später keiner vorwerfen kann wir hätten nicht alles versucht bevor wir uns das Erbe teilen.

Sie grinste breit, stupste Lianna sachte an und zwinkerte ihr zu bevor sie Wes breit grinsend an sah.

Na ja, so wie du aussiehst machst de es nicht mehr lange.

Ein kurzes Lachen zeigte noch mal deutlich, dass es nur ein Scherz war. Dann kramte sie in ihren Taschen nach etwas mit dem sie ihre Haare zusammen binden konnte. In den tiefsten Tiefen ihrer linken Hosentasche fand sie dann auch eine Schnur, die lang genug war um sie zu teilen und links und rechts am Kopf je ein Zöpfchen zu binden.

Und wenn er sich verkleidet machen wir das auch. Vielleicht auch andere Namen?
Wie wäre es mit Lia für mein Schwesterherz?
Und ich bin Lis.
Lia und Lis das klingt doch nach Schwestern und die sind nicht so weit von unseren echten Namen weg. Leicht zu merken halt.


Wes hatte auch weiter gemacht und Lianna gleich beauftragt Kleidung zu besorgen. Ne Lederjacke. Toll, und was machte sie? Klar, ihre Klamotten waren nicht ganz nur Jedilike, ne schwarze Hose und ein ausgeblichenes Shirt hatte sie unter die Jedirobe angezogen, aber die Robe hing auch ihr an und nur mit Shirt und Hose, irgendwie sah das nicht stimmig aus. Außerdem waren die Stiefel nicht passend für ein zartes Töchterlein. Selbst hier unten.
Oder vielleicht doch, vielleicht war es genau das. Zartes Wesen in grotesker Machoverkleidung, weil sie so tun will als wäre sie taff. Ja, das würde ihre Maske sein. So würde sie keine großartige Illusion brauchen und die Kraft für Notfälle sparen können.


Hier, meine kannst de auch verscherbeln falls Notwendig

Meinte Alisah während sie ihre Robe auszog und Lianna anbot
und gleichzeitig Wes und Lianna zuhörte wie die Beiden die gefaltete Blume analysierten.
Erkennungszeichen..., metaphorische Bedeutung... . Hm, alles möglich sogar wahrscheinlich. Und sicher auch gut wenn Wes es nicht immer deutlich erkennbar trug.
Nun, sie würden sich einfach überraschen lassen müssen was es mit der Blume endgültig auf sich hatte. Hoffentlich hieß es nicht, "Die Träger sind alle samt Jedi, murkst sie ab!" Doch Lianna vertraute Torg und Alisah vertraute Lianna also musste sie wohl oder übel auch Torg vertrauen.
Allerdings die Beschreibung dieser Organisation, so wie Wes es jetzt zusammen fasste, erinnerte Alisah in weiten Bereichen an nur zu bekannte Wesen, von denen sie allerdings nie einen hatte Blumen falten sehen, oder andere heilen wenn sie keinen Vorteil daraus ziehen konnten. Merkwürdig!


Klingt beinahe wie meine alten Bekannten.

Murmelte sie in Wes Richtung als Lianna gerade mit der eingetauschten Jacke zurück kam.

Ja, du wirst immer mehr zu unserem armen alten Väterchen.

Kommentierte sie die zu große Jacke und lachte Lianna an, während sie sich selbst in Pose warf, den Kopf mit den Zöpfchen neckisch zur Seite geneigt, und in übertriebener Pose die Hände in die Hüften gestemmt. Ein Bild aus niedlich und gespielt stark.

Und wie komm ich rüber?
Dady?
Lia?


Für den Moment hielt sie die Pose und lachte dann.

Du musst dich noch fertig machen Schwester, und dann legen wir los.
Dad? Du bist der Boss, du sagst also wo's lang geht.
Willst du trotz deiner Krankheit fahren oder sollen wir beide vorn sitzen und steuern und der Pascha lässt sich chauffieren und sagt wo's lang geht?


Coruscant - Untere Ebenen - vor dem Speeder – mit Lianna, Wes
 
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[Core | Corusca-System | Coruscant | Überwachungsstation der Planetaren Sicherheit in der Nähe des Tempelvorplatzes| Leland Fontaine und Mitarbeiter der planetaren Sicherheit (NPC)]


Mit dem Dampfenden Automaten-Kaff in der Hand stand Leland bald darauf wieder hinter dem Operator und starte auf die Bildschirme. Mittlerweile nippte er gelegentlich an dem warmen, bitteren Getränk, dass ihm nun zumindest nicht mehr die Lippen verbrannte. Es war erträglich. Wo blieben nur seine angeforderten Spezialisten?

Obwohl er als Agent auch im Kampf mit allerlei Nah- und Fernkampfwaffen sowie in verschiedenen Nahkampfarten geschult war, fehlte ihm doch die Erfahrung diese anzuwenden. Zwar ging auch er regelmäßig auf die Schießbahn und war recht sicher im Umgang mit seiner DS-6 Blasterpistole und seine Zielperson war jetzt nicht als gefährlich eingestuft, aber er ging auf Nummer sicher und die Marines, auf die er wartete würden ihn schließlich auch, wenn alles wie geplant lief, nach Tirahnn begleiten.

Er blickte auf sein Chronometer am Armgelenk. Lieutenant Anderson hatte noch etwas Zeit, um hier einzutreffen. Wenn er so darüber nachdachte, gefiel ihm diese chaotische Organisation und Vorbereitung gar nicht. Er musste den Lieutenant und seine Männer quasi „on the fly“ briefen, also während sie eigentlich schon mitten in der Ausführung der Mission stecken sollten. Für jeden anderen Agenten mochte das ausreichen, bedachte man, dass sie am Anfang auf nicht viele Schwierigkeiten stoßen würden, doch nicht für Lieutenant Fontaine. Dennoch musste er damit arbeiten. Als ob man niemand anderes hatte finden können, der nicht direkt aus dem Urlaub ins Einsatzgebiet flog und der sich einarbeiten und seine Begleiter briefen konnte. Wie viele tausend Mitarbeiter hatte der NRGD? Ihm entfuhr ein lautes seufzen. Wenn nur diese Arbeit mehr gewürdigt werden würde. Doch er sah es immer als Bestrafung für seine Taten auf Coruscant. Er bekam immer die schwierigsten Missionen seiner Abteilung ab und jemand anderes strich die Lorbeeren ein. Aber war es wirklich so einfach? Und wer wusste von seinem Versagen während der Hochphase des Virus? Es hatte nie eine offizielle Untersuchung gegeben, vermutlich hatte die Firma alles unter den Tisch gekehrt, was sie gewusst hatten.


Erst jetzt bemerkte Leland, wie tief er schon wieder in seinen negativen Gedanken versunken war und befreite sich, indem er sich wieder auf die Bildschirme vor ihm fokussierte. Er blinzelte ein paar Mal, damit sich seine Augen an die veränderte Distanz gewöhnen konnte, da er davor leer in die Ferne gestarrt hatte. Dann blinzelte er noch ein paar Mal mehr. Denn gerade hatte die Software eine Übereinstimmung gelandet.

Leland und der Operator sahen gerade noch, wie sich Aelfstan neben eine blonde Frau (Leyla) setzte. Bei ihr schlug keine Gesichtserkennung an, obwohl die Systeme der planetaren Sicherheit fokussierte Gesichter in so einem Fall direkt mit Datenbanken abglichen. Der Agent gab dem System einen Moment und beobachtete die beiden, die sich offenbar sehr innig begrüßten und einiges zu bereden hatten.


„Kriegen wir irgendwie den Ton vom Gespräch der Zielperson?“, fragte er den Operator, doch dieser verneinte, was der Agent bereits erwartet hatte. So ausgefeilte Überwachungssysteme gab es seines Wissens nicht. Er könnte ein spezielles Abhörgerät des Geheimdienstes einsetzen, aber dafür würde er näher hinmüssen, was aktuell nicht nötig war.

„Einloggen und markieren. Zeichnen sie jede Bewegung der beiden auf. Und warum bitte haben wir noch keinen Treffer bei der Begleiterin?“, Lelands Stimme war seine Ungeduld genauso anzumerken wie ein leichter Ärger.


„Sir, wir haben dieses Gesicht in keiner planetaren Datenbank“, antwortete der Operator, der versuchte, seine eigene Verwirrung zu überspielen.

„Das kann nicht sein, wenn sie schon länger hier lebt, muss ihr Gesicht schon einmal aufgetaucht sein und wenn sie erst kürzlich eingereist ist, wurde sie im Zuge der Quarantäne erfasst!“

Es war nun deutlich herauszuhören, dass der Lieutenant des Geheimdienstes mit der Antwort keineswegs zufrieden war.

„Das ist nun einmal das Ergebnis, Agent, ich kann es mir selbst auch nicht erklären“, nun war wieder mehr Professionalität in den Worten des Mannes, wenngleich Leland auch Trotz heraushören konnte. Logisch, er war sich sicher, dass der Fehler nicht bei seiner Behörde und der Datenbank lag.


Leland nahm einen weiteren Schluck aus seinem Kaff-Becher und verzog angewidert das Gesicht, während er nachdachte. Er hatte die Möglichkeit, die Datenbank des NRGD zu nutzen und sie darin zu suchen. Das würde jedoch massiv Zeit erfordern und ein Ergebnis war nicht sicher, denn der Analytiker hatte bereits einen Verdacht.

Niemandem war es entgangen, dass seit der Quarantäne des Planeten der Schmuggel zugenommen hatte. Zwar wurde viel dagegen unternommen, aber niemand würde offiziell zugeben, dass ihnen ein Großteil der Schiffe entging und sie eigentlich noch viel mehr tun mussten. Leland war sich also vergleichsweise sicher, dass sie so auf den Planeten gereist war. Daraus konnte er natürlich in Anbetracht der Umstände und ihrem Gesprächspartner fast nur eine Schlussfolgerung ziehen.


„Wo Bleibt meine Verstärkung bloß?“, eigentlich ein Gedanke, so wurde er doch von Leland laut ausgesprochen, als sich die beiden Zielpersonen erhoben und Anstalten machten, loszulaufen.

Dem Agent entglitt ein äußerst unansehnlicher Fluch auf Huttese, wie er sonst nur in Holoserien im Fernsehen gebraucht wurde.

„Dran bleiben, los! Los! Wir werden die beiden nicht mehr aus den Augen lassen!“, Leland stellte den Kaff-Becher auf dem Tisch ab, während er sich mit einer Hand auf der Stuhllehne abstützte um näher auf die Bildschirme schauen zu können.


„Wenn es nicht anders geht, schicken sie eine Überwachungsdrohne raus. Wir werden ab jetzt alles sehen, was die beiden ZPs sehen und tun!“


[Core | Corusca-System | Coruscant | Überwachungsstation der Planetaren Sicherheit in der Nähe des Tempelvorplatzes| Leland Fontaine und Mitarbeiter der planetaren Sicherheit (NPC); auf dem Tempelvorplatz: Aelfstan und Leyla]


@Leela Kaveri / @Natasi Daala / @Leyla Delaine: @Renvick wird mir mit seinem NR-Marine zur Seite stehen :D Danach wird er uns auch nach Tirahnn begleiten, soweit der Plan. Ich hoffe niemand fühlt sich von meinem Post jetzt übervorteilt^^
LG
 
[Coruscant, Hyperraum, an Bord der Ayla-Seff, Cockpit | Kath Neroh, Alleine]

Kath befand sich im Anflug auf diesen Planeten. Jener Planet der sein Leben schon einmal ein wenig verändert hatte. In der Tat war es dazu gekommen dass nach seinem Treffen mit der Togruta der Weg wie auf Schienen verlaufen war. Zurück in die Heimat. Natürlich konnte er nicht viel lernen. Dennoch konnte Kath zumindest die Grundlagen des Baran Do wieder auffrischen. Seine Eltern waren irritiert dass Kath nun doch dem Weg der Jedi folgen wollte. Er war wie ausgewechselt. Trainierte hart. Hatte einiges an Muskeln zugelegt. Seine Zuversicht, das Selbstbewusstsein wuchst zunehmend. Selbst die Rüstung die er sonst genutzt hatte sich selbst zu verbergen stand nun in seinem Schiff nur noch in einer Vitrine. Am Ende sollte der Tag gekommen sein. Er würde seinen Weg fortsetzen. Sein Schiff würde er weiter behalten. Der Alte Kel‘Dor, welcher es ihm vermachte hatte mit Kath noch ein paar Abende verbracht. Die Wochen zogen ins Land. Wenn Kath nicht trainierte, spielte er Pazaak mit dem alten Kel‘Dor, welcher Kath in seiner Entscheidung unterstützte, aber genauso amüsiert darüber war, dass sein ‚Lehrling‘ sich für einen neuen Meister entschieden hätte. Obwohl Kath teilweise schwierig zu Lehren gewesen war. Kath selbst war es nicht so sehr von Bedeutung. Sein Weg lag klar vor ihm. Eigentlich wollte Kath sich noch etwas mehr Zeit lassen, jedoch sollte der alte Kel‘Dor, sein erster Lehrer, in den endlosen Schlaf übergehen. Seine letzten Worte waren, dass sie einander wohl bald nicht mehr sehen würden und Kath weiter gehen solle. Dass er ihn stets begleiten und unterstützen würde. Es kam zu einer Beerdigung. Kaum jemand wohnte dieser bei. Nur Kath und ein anderer Kel‘Dor.

Seine Gedanken waren während des Fluges immer zu dieser Zeit zurück gewandert. Nur noch wenige Minuten. Dann würde Das Schiff den Hyperraum verlassen. Über die Bordlautsprecher lief wieder die Musik, welche Kath so sehr mochte und durch seinen Ausbilder kennen gelernt hatte. Mit einem Glas Wein saß er auf dem Pilotenstuhl. Die Füße wie so oft lässig auf dem Amaturenbrett geparkt. Sein Kopf nickte leicht im Takt. Die Zeit wäre also bald gekommen. Er nahm den Kristall in seine Finger. Das Geschenk der Togruta. Wann würden sie einander wieder sehen? Was würde von hier an weiter geschehen? Fasziniert beobachtete der Kel‘Dor den Kristall. Der Blick wanderte wieder zurück auf das Sichtfenster. Beobachtete die vorbei ziehenden Lichter. Es würde also bald so weit sein. Der Hyperraum war nun einmal sehr faszinierend. Sein Bordcomputer piuepste kurz. Es war das Signal, dass es nur noch wenige Sekunden dauern würde. Alles war vorbereitet. Seine Sachen hatte Kath schon lange gepackt. Nun war es so weit. Obwohl Kath in den letzten Jahren bereits mehrmals Coruscant betreten hatte war dies noch einmal etwas besonderes. Fast wie ein Kleinkind freute er sich auf das was kommen könnte. Schließlich verließ die Ayla-Seff den Hyperraum. Flog friedlich auf den Planeten zu während Kath in regem Funkkontakt sich Landererlaubnis und Anflugvektoren geben ließ. Die Landeplattform war dieses Mal bedeutend näher am Tempel. Für den Kel‘Dor war es zum Teil auch eine Pilgerreise und damit wäre es unangebracht die letzten Meter dieser Reise in einem Gleiter zu bewältigen. Sein Schiff würde er hier sehr lange stehen lassen können. Wer wusste schon, wann er es wieder betreten könnte. Oder wo er es sonst hätte unterbringen können. Langsam trat der Kel‘Dor an den Fuß der Laderampe. Nach all der Zeit ohne Rüstung auf einem fremden Planeten zu stehen war irgendwie ungewohnt. Doch anders als gedacht fühlte sich Kath nicht nackt. Tatsächlich war er überrascht wie natürlich alles anfühlte. Lag es vielleicht an seinen Übungen des Baran Do? Das fehlen der Rüstung? Kath wusste es nicht, doch es fühlte sich an als würde er nun viel besser sehen. Alles intensiver wahrnehmen. Womöglich hatte es an der Rüstung gelegen. Sie hatte so vieles geschützt. Doch nun verstand Kath dass sie ihn auch abgeschirmt hatte. Hinter ihm verschloss sich das Schiff.

Langsam lief der Kel‘Dor los. In den Straßen herrschte reges Treiben. Ein riesiges Gewusel aus Wesen unterschiedlichster Herkunft und Schichten. Es war unmöglich nicht mit jemandem zusammen zu stoßen. Es war ein Fluss aus Menschen. Ein Strom in dem sich Kath zunehmend treiben ließ. In der Tat führte es ihn nicht den direkten Weg zum Tempel. Trotz dessen bemerkte Kath, dass er dem Tempel immer näher kam. Der physische sog zum Tempel wurde zunehmend von etwas anderem abgelöst. Der Faszination. Jeder Schritt trug Kath näher. Schließlich stand er in Sichtweite. Von weitem war es schon ein absurd imposantes Gebäude gewesen. Nun, so nah, war es nicht von der Hand zu weisen, wie Erfurcht gebietend dieses Bollwerk war. In einer gewissen Entfernung legte Kath seine Tasche ab und kniete sich kurz hin. Schloss die Augen. Ließ alles auf sich wirken. Spürte ein wohliges pulsieren. Seine Seele wollte frohlocken. Sein Kopf hob sich Sachte. Noch nie war er so nah an diesem Gebäude gewesen und doch spürte der Kel‘Dor die Wärme welche nur ein Ort bisher in ihm auszubreiten vermocht hatte. Sein Schiff. Dies hier war ein fremder Ort, aber irgendwie fühlte es sich wie ein zu Hause an. Ein paar wenige Minuten verharrte Kath so bis er langsam wieder aufstand und seine Tasche wieder an sich nahm. Die letzten Meter vor dem Eingang. Dieser Weg war nicht sehr kurz, war aber sehr bald zurück gelegt. Kurz vor dem Eingang blieb Kath abermals stehen und betrachtete die Statuen die wie eine Allee den restlichen Weg zum Eingang flankierten. Nach all den Jahren in den Teils dunklen Teilen der Galaxis war dies hier mal eine angenehme Abwechslung. Sobald er vor eben diesem stand blieb Kath stehen und ging auf eines jener Wesen zu das er sah. Leicht neigte Kath seinHaupt und versuchte so seinem Gegenüber einen gebührenden Respekt zu zollen.

„Bitte verzeihen Sie die Störung. Meine Name ist Kath Neroh. Ich bin hier um mich zum Jedi ausbilden zu lassen.“

Seine Stimme war ruhig. Und doch war er spürbar aufgeregt. Es war schließlich ein neuer Lebensabschnitt. Ein Neuanfang für etwas dass er so lange abgelehnt hatte. Aus der Furcht eines Kindes heraus. Nicht wissend, was seine Entscheidung wirklich bedeutet hatte. Dieser Weg hier. Er wäre der Anfang. Wer vermochte jetzt schon zu sagen wie dieser Weg verlaufen würde.

[Coruscant, obere Ebenen, Eingang des Jeditempel | Kath Neroh, alleine]
 
[Coruscant – Mittlere Ebenen – Happy Nexu] Leela Kaveri, Riuen, Saljé Yoru (NPC)

Er war wohl doch nicht das unauffällige Nexu, wie er gedacht. Weder elegant noch graziös hatte er sich an seine Beute anschleichen können und kam sich ähnlich unauffällig vor wie ein Reek in einem Porzellanladen. Sein Blick, sein Starren war aufgefallen und hatte sich ihm zugewandt. Das Weibchen starrte ihn offensiv und herausfordernd an während das Männchen ihn verbal attackierte. Saljé verstand dieses Verhalten und wusste wohin das Laufen würde, wenn er nicht deeskalierte. Die Beute war ihm zu aggressiv und so großen Hunger hatte er dann doch auch nicht – zumindest keinen so Großen um einen Kampf zu provozieren. Für einen kurzen Augenblick aber erwiderte er den Blick des Weibchens und ließ zu, dass ein wenig seines Hungers, seines Appetits in seinen Augen erkennbar war, ehe er seinen Blick von mir abwandte ohne dabei als Verlierer zu wirken. Er kontrollierte hier die Situation und er entschied, dass diese es nicht wert war zu eskalieren. Der alte Anzat wandte sich dem Männchen zu und hob beschwichtigend die Hände.

„Verzeiht mein Herr, ich wollte nicht unhöflich sein, auch wenn mein Verhalten dies durchaus war.“ Eine kurze Pause in der er tatsächliches Bedauern in die Macht ausstrahlte, „ich muss ehrlich zugeben, dass ich Menschen mit eurer Hautfarbe noch nie geschm... gesehen habe. Darf ich euch beide zur Entschuldigung auf ein Getränk einladen?“

Er war das Reek und sie der Porzellanlanden...

[Coruscant – Mittlere Ebenen – Happy Nexu] Leela Kaveri, Riuen, Saljé Yoru (NPC)
 
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Irgendwie war das Licht in dieser Kantine komisch, ob das an den zwar hohen aber doch irgendwie schmalen Fenstern lag? Oder an den Wolken die zwar immer mal aufrissen, aber in regelmäßigen Abständen Regen auf Coruscants Gebäude niedergehen ließen? Der Zabrak mit dem Orangenen Teint, wusste es nicht. Doch als auf seine Frage in der Muttersprache der Zabraks, eines der wenigen Güter das sie Spezies die schon früh sich in der Galaxie verteilt hatte gemein geblieben war, auf eine solch gebrochene Art und Weise geantwortet wurde, das sich seine nicht vorhandenen Haare aufstellten. Er folgte dem Wunsch der sich als Freydis Minetha und Padawan Anwärterin vorstellte und wechselte die Sprache. Da sie ihm gesagt hatte das an diesem Tisch noch Platz sei, setzte er sich und stellte sein Tablett mit den verschiedenen Früchten vor sich. Mit einer Handbewegung bot er seiner Gegenüber an zuzugreifen. Als diese dann nach dem ganzen Redeschwall, der den Gleiterverkehr betraf und ihre überdurchschnittlich gute Beobachtungsgabe betonte, fortfuhr das sie auf ihre womöglich zukünftige Meisterin wartete. Wanderte die linke Augenbraue des Hünen langsam in die höhe.

Kenobi, der gleiche Nachnahme wie seine Meisterin,als die andere Zabrak auch noch von Ty zu sprechen begann, wuchs die Augenbraue erneut in die höhe und ein einzelner lauter Lacher entrang sich der Kehle von Ferak. Als sie ihn dann fragte, wie es bei ihm sei und dabei neugierig aber irgendwie verlegen anblickte, zumindest interpretierte der Padawan das so begann er mit seiner dunklen, ruhigen stimme zu sprechen:

"So klein ist die Galaxie, du solltest dein Zabraki etwas mehr üben und nicht vergessen wo unsere Wurzeln liegen. Ich bin Ferak Koltari, Padawan von Sahra Kenobi. Und nun verstehst du sicher mein Lachen. Meine Meisterin ist vor Stunden, gefühlt Tagen losgezogen um ihren Sohn zu suchen. Wenn du auf ihn aufgepasst hast, hast du sie sicher schon kennen gelernt und ihr Dank ist dir gewiss. Sag mir, weißt du ob der Sohn meiner Meisterin es geschafft hat Kontakt zu jemanden namens Radan herzustellen?"

Bei dem letzten Satz hatte sich der kahlköpfige Hörnerträger fast verschwörerisch nach vorne gebeugt und die Stimme gesenkt.

Gerade als er dann eine Mujafrucht zum Mund führte, quäkte eine kindliche Stimme los. Aus der Entfernung des halben Speisesaals, rief er den Namen seiner Gegenüber. Ferak hielt mit der Frucht vor dem Mund inne, schloss die Augen und Atmete tief durch. Dann war dieses Energiebündel in Menschengestalt neben ihnen, er stellte seine Begleiterin als Tant Firi vor und der Padawan schoss in die höhe, um zumindest soviel anstand zu beweisen sich vor der Jedi Ritterin zu verbeugen.


"Meisterin Kenobi, eine ehre eure Bekanntschaft zu machen. Ich bin Ferak Koltari."

Wenn auch nur angedeutet, geschuldet des Tisches an dem er sich befand. Das er in diesem Falle verheimlichte wer seine Meisterin war, lag weniger daran das er arglistig täuschen wollte. Eher daran, herauszufinden wie viel der Sohn seiner Meisterin wusste und ihm freiwillig preisgeben würde. Schließlich war Ferak ein Wächter und er schuldete es seiner Meisterin über den kleinen zu wachen wenn auch im Geheimen.

Dann setze sich Ty Kenobi auf den Stuhl neben Ferak und quatschte drauf los. Er wollte wissen ob der orangehäutige der Freund von Freydis sei und das sein Name Ty lauten würde. Freydis und Firedevs, eine ziemlich verwirrende Namenskombination, schienen sich zu mustern. Und so wandte sich der Padawan dem kleinen Jungen zu.


"Glaubst du alle Zabrak sind miteinander befreundet? Was ist mit dem Mann dort drüben? Ist er ein Freund von dir? Ihr seid beides Menschen. Freydis und ich haben uns gerade erst kennengelernt, da ich eine kurze Pause von den Studien in der Bibliothek mache. Und sie hat mir etwas über das Verkehrssystem auf diesem Planeten erklärt.

Dann beugte sich Ferak weiter zu Ty hinab und senkte seine Stimme fast zu einem Flüstern.

"Und gerade bei uns Zabrak muss man immer davon ausgehen das eine Blutfehde direkt um die Ecke ist kleiner."

Er versuchte das spitzbübische grinsen seiner Meisterin zu imitieren, doch ob es ihm gelang wusste er nicht.


/ Kernwelten | Corusca-System | Coruscant | Tempel der Jedi | Kantine |Ferak Koltari Freydis, Ty, Firedevs andere Jedi \​
 
Coruscant-Jedi-Tempel-Krankenstation-mit Arkon, Radan und anderen.

Sahra hatte den Jedi mit der Beule am Kopf (Arkon) grad zurück ins Bett gestopft. Er schien davon nicht sehr begeistert zu sein, aber Sahra war überzeugt, dass er nicht besonders weit kommen würde. Jedes Mal, wenn er die Augen öffnete, dauerte es eine Weile, bis er sie fixiert hatte. Sie lächelte und schüttelte den Kopf.

"Lasst mich noch einmal nach euch sehen. Es sieht nicht sehr heroisch aus, wenn ihr euch an der Wand lang hangeln müsst. Ausserdem wäre es sicher in eurem Sinne..."

Sie brach mitten im Satz ab und schien komplett erstarrt zu sein. Ihr Blick haftete an der Wand vor ihr und sie schien kaum noch zu atmen. Sämtliche Farbe wich ihr aus dem Gesicht, als die Tür aufglitt und jemand (Radan) herein kam. Sie hatte beinahe zehn Jahre nach dieser Präsenz gesucht. Hatte in der Macht nach ihm gelauscht wie nach einer Raubkatze im Dschungel, von der sie wusste, dass sie da war. Und jetzt war er hier, in diesem Raum. Sahra's Wesen brach sich auf die Ur-Instinkte runter. Kampf oder Flucht. Nur geflohen war sie lang genug. Und ausserdem war da die Quarantäne. Sie sass hier fest. Eingesperrt mit ihm. Davon mal abgesehen: Was hatte es ihr gebracht? Ty befand sich in Gefahr, wegen ihm. Und jetzt war er in Reichweite. Sahra hatte zwar gehofft, diese Begegnung umgehen zu können, aber jetzt war das nicht mehr möglich. Ehe sie sich versah, hatte sich ihre Starre gelöst. Sie drehte sich auf dem Absatz um und hatte mit wenigen Schritten die Distanz zu Radan überbrückt. Sie nutzte den Schwung aus, den ihr der kurze Weg mitgab und verpasst Radan eine Ohrfeige, dass sie alle im Raum zu ihnen umdrehte. Sofern sie dazu in der Lage waren. Sahra ballte ihre Faust und schlug noch einmal zu. Irgendwas knirscht und als Radan den Kopf wieder hob, lief ihm Blut aus der Nase und irgendwie sah sie asymmetrisch aus. Doch ihn so zu sehen brachte keine Linderung für ihren Schmerz. Kein bisschen. Im Gegenteil, sie fühlte sich hundeelend. Bevor irgendwer sie von Radan zurückzog, zischte sie noch

"Das war dafür, das du Ty in Gefahr gebracht hast."


Die übrigen Heiler im Raum schalteten schnell, indem sie Radan in einen anderen Raum brachten und auch Sahra wurde zu einem Stuhl geführt.

"Schon gut. Schon gut. Das wars erstmal."

Protestierte Sahra und setzte sich freiwillig auf den Stuhl. Das war eh das, was sie gerade brauchte. Sie stützte die Stirn auf die Hände, starrte auf den Boden und konzentrierte sich auf ihre Atmung. Sie musste hier weg. Vielleicht wäre es das Beste, die Quarantäne irgendwo anders abzusitzen. Zur Not auf der "Reek", wenn Ferak es erlaubte. Und dann am Besten auf der anderen Seite des Planeten. Weit weg vom Jedi-Tempel. Weit weg vom Jedi-Tempel....dieser Gedanke hallte lange in ihrem Kopf nach und sie überlegt sich die Konsequenzen dieser Handlung. Sie könnte dem Orden den Rücken kehren, um ihren Sohn zu schützen. Aber damit wäre sie auch nicht sicherer vor dessen Vater. Ausserdem hatte sie dem Orden und der Republik Loyalität geschworen. Und im Gegensatz zu anderen Personen hatte sie vor, diesen Schwur nicht zu brechen. Die beste Lösung war es wohl, nen Anwalt zu konsultieren und eine richterliche Anordnung zu erwirken, die es Radan verbot, sich Ty zu nähern. Wenn er es dennoch tat, würde er sich ganz schnell im Knast wiederfinden. Sie würde nur abklären müssen, in wie weit Sicherheitskräfte gegen "Jedi" vorgehen durften. Radan war in ihren Augen kein Jedi mehr. Seit fast zehn Jahren nicht mehr.

Coruscant-Jedi-Tempel-Krankenstation-mit Arkon, Radan und anderen.
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Trainingsraum - Krina A'Qin - Mit Emerald, Owen und Maxard

Der späte Abend hatte die Gruppe eingeholt. Schwarze Dunkelheit wurde in andauernder Regelmäßigkeit von hellen Lichtstreifen, Blinken und flackernden, farbigen Reklametafeln verwaschen. Selbst vom Jedi-Tempel aus konnte man das Treiben auf den Luftstraßen Coruscants und der dahinter liegenden Stadtkulisse wahrnehmen. Es war im Grunde ein Abend wie jeder andere auf dem Planeten. Ein Abend in dem Ruhe lag, war man im Tempel. War man jedoch draußen gar auf einer der unteren Ebenen war das Bild ein anderes. Berichte von Unruhen erreichten die Holo-News, Zivilisten bezeugten Chaos und Aufruhr, das durch Sicherheitskräfte teils gewaltsam beruhigt werden musste. Die Zeiten waren stürmisch geworden, der Virus wütete nun schon eine verdammt lange Zeit auf Coruscant und egal wen man fragte, niemand wusste die zentrale Frage nach Heilung zu beantworten. Noch immer war die kleine Gruppe im Jedi-Tempel dabei, ihre ersten Schritte zu machen. Präsenzen wurden wahrgenommen, Illusionen wurden erfasst, Niedrigenergie-Schüsse wurden abgewehrt. Nichts berauschendes, erste Schritte halt. Und doch würde der Abend noch eine überraschende Wendung nehmen.

Krina bemerkte, wie Owen seinen Mitschüler zu ein wenig Ausgelassenheit überreden wollte. Maxard jedoch schien noch völlig in Trance verfallen zu sein, was die Ritterin positiv überraschte. Er war vollständig in abgetaucht und die Heilerin konnte förmlich spüren, wie er die lebendige Macht in sich aufnahm. Ein großer erster Schritt, welchen er nur durch seine fehlende Wahrnehmung für die alltägliche Realität schmälerte. Auch Emerald schien noch vertieft zu sein in ihre Übungen. Als Krina gerade aufstand und mit schwingenden Hüften zu Owen und Maxard gehen wollte, um den beiden den verdienten Feierabend zuzusprechen, bemerkte sie, wie sich jemand Zutritt zum Trainingsraum verschaffen wollte. Mit Erfolg. Die Ritterin drehte abrupt um und begab sich in Richtung Tür.

"Ritterin A'Qin, der Rat schickt mich. Mein Name ist Darug, ich bin Jedi-Ritter der Hüter und Ermittler des Ordens. Alle verfügbaren, internen Kräfte werden im Moment mobilisiert, um auszuschwärmen und die örtlichen Behörden und Hilfskräfte zu unterstützen. Ihr seid auf Geheiß Teil des Unterstützungsteams Eta IX und werdet zur Ebene 11 in ein von den Jedi und Sicherheitskräften gehaltenes Lazarett geschickt. Ihr wurdet als Heilerin nominiert."

Die Anwesenden erlebten die gestandene Ritterin versteinert. 'Den Tempel verlassen?' Das passte Krina überhaupt nicht. Seit ihrer Ankunft im Orden auf Coruscant hatte sie diesen nicht mehr verlassen. Nach dem sie die Worte hatte einwirken lassen, war sie zu einer Reaktion im Stande. Nicht ohne ihre Arme zu verschränken und sich in ihre rechte Hüfte zu stützen.

"Werter Ritter Darug. Vielen Dank für die Botschaft. Ich werde darüber nachdenken und Rücksprache mit dem Rat halten."

Darug räusperte sich einmal kurz mit einem Lächeln und fuhr dann fort.

"Man sagte mir, dass ihr so etwas sagen würdet. Ich habe hier den Auftrag für euch." der Mon Cal schaute an der großen Dunkelhäutigen vorbei. "Sind das eure Schüler? Unterrichtet ihr sie in den Grundlagen? Wir brauchen jede Seele da unten. Sie dürfen euch begleiten."

Die Augen der Heilerin weiteten sich. 'Begleiten?' Nicht nur, dass sie großen Respekt davor hatte, den Orden zu verlassen, sie sollte den Haufen Frischlinge mitnehmen und die ganze Zeit aufpassen, dass ihnen nichts passierte? Das war wohl der Nachteil an ihrer Lehraufgabe.

"Das ist doch nicht euer Ernst. Wir reden von Ebene 11, Ritter Darug! E b e n e 1 1." wiederholte sie dann in aller ihr möglichen Deutlichkeit. "Dort gibt es im Moment Mord und Totschlag." übertrieb sie.

"Beruhigt euch, Ritterin. Ich werde euch als Eskorte begleiten und unser Shuttle wird wiederum von den hiesigen Polizeitkräften eskortiert."

"Überaus beruhigend."
quittierte sie dann höchst sarkastisch mit einem dementsprechenden Nicken.

Ein Moment des Schweigens folgte, in dem die beiden Ritter ihren Konflikt nur mit vielsagenden Blicken austrugen. Krina atmete tief ein und aus, löste dann die verschränkten Arme. Dann drehte sie sich zu Emerald, Owen und Max.

"Planänderung. Ihr habt den Mann gehört, wir packen zusammen." sie klatschte einmal in die Hände, als wäre sie eine Lehrerin, die ihre Schüler zum einpacken nach der letzten Schulstunde aufforderte. "Geht in eure Quartiere, geht an den Vorratsräumen vorbei. Da wir von einem Hüter persönlich begleitet werden, nehmt ihr nur die Übungswaffen hier mit. Wir werden uns in den unteren Ebenen darauf konzentrien, Verletzten zu helfen und was eben sonst so anfällt."

Krina verstand den Einsatz. Die Horden von Demonstranten richteten ihre Aufmerksamkeit gegen die etablierte lokale Regierung und ihre Handlungsunfähigkeit im Bezug auf den Virus und machten den Jedi-Orden genau so dafür verantwortlich. Es schien eine politische Entscheidung zu sein. Flagge zeigen. Noch einmal stöhnte sie vor sich hin, während sie sich die völllig unvorbereiteten Schüler ansah.

"Emerald, Owen, Max die Lage in den unteren Ebenen ist ernst. Sammelt die wichtigsten Sachen aus euren Quartieren zusammen, nehmt feste Kleidung mit, Kommunikatioren müsstet ihr haben-"

Noch bevor die Heilerin zu Ende sprechen konnte, wurde sie von Darug quasi überfahren.

"Wir treffen uns in 30 Minuten in der Eingangshalle. Ritterin A'Qin und ich werden euch dort erwarten."

Quasi in Windesweile packten die beiden Ritter zusammen. Mit Levitation behalfen sie sich, um alle Gegenstände wieder an ihren Platz zu bringen. Zu zweit begaben sich die Heilerin und der Hüter dann vor den Schülern aus dem Trainingsraum, um den Ablauf zu besprechen.

Coruscant - Jedi-Tempel - Gänge - Krina A'Qin - Mit Darug
 
[Coruscant | Obere Ebenen | Jedi-Tempel | Krankenstation] Arkon, Sahra, Radan, Personal (biologisch und droidisch) und scheinbar doch ein paar andere Patienten

Arkon hatte es in seiner aktuellen Situation nicht sonderlich gerne, wenn hier eine wildfremde Person sich einfach in seine Behandlung einmischte, die scheinbar dem Droiden erst nach einer Identifikation bekannt vorkam – vor allem wenn er selbst beschlossen hatte, dass seine Behandlung abgeschlossen war. Er schloss also gelegentlich genervt die Augen und versuchte ihren Blick zu meiden. Aber wie es schien, interpretierte die Ärztin sein Verhalten komplett anders.

"Lasst mich noch einmal nach euch sehen. Es sieht nicht sehr heroisch aus, wenn ihr euch an der Wand lang hangeln müsst. Ausserdem wäre es sicher in eurem Sinne..."

Er seufzte theatralisch und begann sich langsam wiederaufzurichten, als sich ihre Stimmung und ihr Verhalten änderte, ihre Aufmerksamkeit von ihm wegwanderte und sie sich dem fremden Neuankömmling widmete, den sie scheinbar kannte. Der Alderaaner zuckte unwillkürlich zusammen als er das erste laute Klatschen hörte und realisierte, dass die Ärztin dem Mann eine Ohrfeige gegeben hatte, doch entspannen konnte er sich nicht, denn kurz darauf brach sie ihm die Nase.

Arkon schluckte. Er war auf Alderaan aufgewachsen und sozialisiert wurden – seine Zeit auf den unteren Ebenen von Coruscant hat seiner Einstellung nur geringfügig geschadet – und so konnte er für Gewalt nur wenig erübrigen, ihm war es egal ob sie von Mann oder Frau ausging, aber scheinbar war es oft genug noch so, dass in bestimmten Situationen und Kulturen Gewalt von Frauen gegenüber Männern legitim war ...

Er seufzte und begann sich wieder an der Bettkante hinzusetzen und griff nach seinen Kleidungsstücken. Auch wenn er Gewalt verabscheute und wenn überhaupt nur als letzten, verzweifelten Ausweg ansah, so war er doch dankbar für diesen Ausbruch direkt her, denn jetzt konnte er sich ungestört anziehen und diesen nach Sterilium riechenden Ort verlassen. Er schlüpfte in seine Stiefel, stand auf und klopfte sich seine graue Jedi-Robe ab. Arkon war gerade aus dem Weg aus der Krankenstation, als er die Ärztin wie ein Häufchen Elend dasitzen sah. Er seufzte nur wieder, ehe er sich dazu entschloss nicht einfach so die Station zu verlassen. Auch wenn Arkon durchaus ein sarkastischer oder belehrender Spruch auf der Lippe lag verkniff er sich jene und versuchte dann doch etwas aufmunternder zu sein.

„Ich kenne zwar die Vorgeschichte nicht, bin mir aber ziemlich sicher, dass es für Ihre ... Handlung Gründe gab und die waren durchaus ... legitim in dem Moment, zumindest für sie ...“

[Coruscant | Obere Ebenen | Jedi-Tempel | Krankenstation] Arkon, Sahra, Radan, Personal (biologisch und droidisch) und scheinbar doch ein paar andere Patienten
 
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