Serenno

[Serenno-System | Serenno | Saffia | Arbeiterviertel | Landebucht eines Raumhafens | Etara, Spectre, Eskorte (NSC), Harkon Tanaka, Noorah Tylah, Hako Neesh (NPC), Maalraas, Susa Mukan, Diego Xarxos, Jevan Vasic samt Begleiter, Mortag, Sam, Nevis, Yui, Paul (NSC)

Der süße Geschmack von Potential hing in der Luft, von Plündern, Morden und Brandschatzen, ohne sich dabei auch nur einen feuchten Kehricht um irgendwelche Autoritäten scheren zu müssen. Im Laufe ihrer kriminellen Karriere hatte Etara festgestellt, dass Gesetze immer nur so stark waren wie diejenigen, die sie auch durchsetzten. Waren Polizisten, Zöllner, Staatsanwälte und Richter inkompetent, korrupt, einfach nur überfordert oder gar gänzlich abwesend, taten sich in dem scheinbar so stabilen Gefüge der Gesellschaft Risse auf, die man nutzen konnte, um sich zu nehmen, was immer man wollte. Genügend Cleverness, Skrupellosigkeit und Stärke vorausgesetzt war es so möglich, wie ein König zu leben und auf alles zu pfeifen, was andere einem vorschreiben wollten. Eine verlockende Aussicht, fand die hübsche Blauhäutige, und hier und jetzt auf Serenno hatte sie genau dazu eine hervorragende Gelegenheit. Kurz ließ die Chiss den Blick ihrer roten Augen über die versammelten Verbrecher schweifen, es war mittlerweile eine wirklich bunt gemischte und schlagkräftig wirkende Truppe zusammengekommen. Böse Absichten standen ihnen ins Gesicht geschrieben und in ihren Hunger funkelte der Hunger, der sie zu dem machte, was sie waren: Raubtiere, die danach gierten, ihre Beute zu jagen und zu verschlingen. Ja, Serenno würde eine sehr stimulierende Erfahrung werden, davon war Etara überzeugt. Mittlerweile hatte die Gruppe eine Größe erreicht, die es nahe legte, sich bald aufzuteilen, in dieser Hinsicht hatte der nett anzusehende Maalraas recht gehabt. Es galt nur noch, die Aufgaben zu verteilen, dann konnte ein jeder sich auf sein Ziel stürzen. Genügend Talent war versammelt und auch Team Kindergarten schien ganz kompetent zu sein, wie Etara im Verlauf des Gesprächs mit Sam erfreut feststellte. Die Blondine machte noch einmal deutlich, für welche Aufgaben sie und ihre Kumpanen zur Verfügung standen, was Etara mit einem trockenen Lächeln und einem demonstrativen Schulterzucken quittierte.


„Passt schon. Sollte es sich ergeben, dass ich für euch was anderes im Angebot habe, könnt ihr es euch anhören und dann frei entscheiden, ob ihr Interesse habt. Ich zwing niemanden zu was, was er nicht will oder kann.“


Erklärte die angehende Piratin ruhig und mit einem verbindlichen Gesichtsausdruck. Sie konnte den Wunsch, sich keine halsbrecherischen Missionen, für die man weder die Erfahrung noch die Begabung oder die Expertise besaß, aufdrehen zu lassen, verstehen. Freischaffende, die länger überlebten, waren in der Regel ganz gut darin, sich von solchen Aufträgen fern zu halten. Kanonenfutter war eine andere Sache, aber das konnte man einfacher und billiger bekommen. Es schien fast, als hätte Sam ihre Gedanken gelesen, die Menschenfrau traute sich tatsächlich, zu versuchen, doch noch einen besseren Deal auszuhandeln. Etaras rote Augen wurden eine Spur schmaler, als sie die Blondine fixierte, aber sie ließ sie erst mal ausreden. Nachdem Sam fertig war, hielt Etara einen Moment inne und trat dann einen Schritt näher, ihre roten Augen unbewegt. Nachdenklich legte die Chiss ein wenig den Kopf schief und musterte ihre Gegenüber, ihre Stimme hatte eine leichte Schärfe gewonnen.


„Süße, warum denkst Du, dass Du überhaupt was bekommst, wenn ich mit Deiner Arbeit nicht zufrieden sein sollte? Du willst bei den großen Jungs mitspielen, dann gelten auch deren Regeln.“


Die Kriminelle machte eine Kunstpause, um die Spannung zu steigern, und nutzte die Tatsache, dass es verdammt schwer, in ihren Augen irgendeine Emotion zu erkennen, um die Unsicherheit noch etwas wirken zu lassen. Sie spielten gerade Karten und da gehörte es sich nicht, zu früh zu verraten, ob man mitgehen oder aussteigen wollte. Sam musste wissen, dass sie sich gerade auf dünnem Eis bewegte, aber das schien die junge Frau nicht sonderlich zu stören. Ja, tatsächlich machte sie sogar ein wenig den Eindruck, als würde ihr der Tanz mit der Gefahr gar nicht ungelegen kommen. Ein sympathischer Charakterzug, der schlussendlich den Ausschlag gab.


„Hmm...schön. Mumm hast Du, Sam. 55% für mich und 70%, wenn ihr es vermasselt, und das ist das letzte Angebot. Diese Unterhaltung macht Spaß und Du gefällst mir, aber überreiz Dein Blatt nicht. Lernt man auch auf dem Schmugglermond.“


Etara präsentierte ein breites Grinsen, bei dem ihre weißen Zähne aufblitzten, und hielt die Nähe noch ein wenig aufrecht, bevor sie der Freischaffenden zuzwinkerte und sich wieder ihren anderen Aufgaben widmete. Nach ihrer dramatischen Präsentation der sich anbietenden Ziele auf Serenno – bei der sie Maalraas ein Lächeln geschenkt hatte, als sich ihre Blicke gekreuzt hatten - passierte einiges mehr oder weniger gleichzeitig, und Etara musste sich konzentrieren, um möglichst viel mitzubekommen. Das Interesse an Zentralbank, Zug und Schatzkammern wurde überlagert von der Sorge um die eigene Sicherheit, denn der in einen Mantel gehüllte Devaronianer Captain Vassic trat vor und richtete in ihrer Muttersprache das Wort an sie. Jetzt, da der markante gehörnte Nichtmensch im Zentrum ihrer Aufmerksamkeit stand, blitzte in Etaras Hinterkopf eine Erinnerung auf. Sie hatte dieses Gesicht schon mal gesehen, diese Stimme schon mal gehört. Aber wo? Es musste eine Weile her sein...war das bei diesem Job auf The Wheel gewesen, als sie eine Ladung Protonentorpedos transportiert und sich mit dieser neuen Mischung Spice den Kopf zugeknallt hatte? Eine interessante Frage, aber sie musste erst mal zurücktreten, denn der Gehörnte hatte beunruhigende Nachrichten. Imperiale Greifkommandos waren in der Stadt unterwegs und auch wenn sie noch nicht in unmittelbarer Nähe waren, konnte man doch absehen, dass sie früher oder später hier eintreffen würden. Pragmatisch brachte der Devaronianer gleich drei Optionen ins Spiel und Etara nickte ihm knapp, aber dankbar zu.


„Gute Arbeit, Captain Vassic. Scheint, als würden sich die Imps auf Serenno doch mehr trauen, als gedacht. Wir unterhalten uns nochmal, mit der Warnung haben Sie bei mir was gut.“


Etara schenkte dem Gehörnten einen koketten Augenaufschlag und ein genuin dankbares Lächeln, bevor sie sich auf die anderen konzentrierte. Die Nachricht von der Präsenz imperialer Truppen löste eine lebhafte Diskussion aus. Manche, wie Diego, der wortgewaltige Falleen, der zu Maalraas gehörte, plädierten lautstark dafür, sich den Soldaten der Neuen Ordnung zu stellen. Ein paar Löcher in aufgeblasene Imps zu pusten war zwar verdammt verlockend, aber eine deutliche Mehrheit führte ebenfalls überzeugende Argumente ins Feld. Die meisten hier waren keine ausgebildeten Militärs, ihre Bewaffnung reichte für ein ausgewachsenes Feuergefecht nicht zwingend und solange sie nicht den Imperialen die Bedingungen für einen Kampf diktieren konnten, waren die Verbrecher im Nachteil. Zudem wussten sie nicht, wie stark der Feind genau war, ob eventuell die planetaren Sicherheitskräfte dazu stoßen würden und ob eine frühe Konfrontation nicht zu viel Ärger und Aufmerksamkeit auf sie ziehen würde. Etara überlegte rasch, aber gründlich, wägte mit der kühlen Präzision, die man ihrer Spezies zuschrieb, Vor- und Nachteile ab, und entschied dann. Mit lauter Stimme, aber ohne ein Anzeichen von Panik oder Hektik, wandte sie sich an die versammelten Verbrecher.


„Okay, aufgepasst. Die Aussicht, Imps in den Arsch zu treten, ist toll, aber nicht unter diesen Umständen. Wir teilen uns auf, es ist jedem frei gestellt, wie er sich von hier verabschiedet, und treffen uns zu einem späteren Zeitpunkt wieder. Ich werde verschlüsselte Nachrichten zur weiteren Koordinierung verschicken, und ich kann leistungsfähige Holonet-Technologie anbieten. Alle einverstanden? Wunderbar, auf geht’s! Wer Sorge hat, hier nicht flott genug raus zu kommen, kann mit mir mit fliegen, aber pronto. Den Letzten fressen die Kath-Hunde.“


Etara drehte sich um, winkte Spectre und ihre Leibwächter zu sich und marschierte zur Rampe ihres wartenden Shuttles, dessen Triebwerke bereits warm liefen. Sobald sie den Eingang des Schiffes erreicht hatte, drehte sich die Chiss noch einmal um, grinste in die Runde, legte zwei Finger an ihre Lippen und warf den Versammelten einen Handkuss zu, von dem sich jeder, der das wollte, denken konnte, dass er für ihn oder sie bestimmt war. Das versprach doch wirklich, sehr, sehr interessant zu werden.


[Serenno-System | Serenno | Saffia | Arbeiterviertel | Landebucht eines Raumhafens | Etara, Spectre, Eskorte (NSC), Harkon Tanaka, Noorah Tylah, Hako Neesh (NPC), Maalraas, Susa Mukan, Diego Xarxos, Jevan Vasic samt Begleiter, Mortag, Sam, Nevis, Yui, Paul (NSC)
 
Serenno: Nevis mit Yui, Paul und Sam bei Leuten der BS: Etara, Spectre, Eskorte (NSC), Harkon Tanaka, Noorah Tylah, Hako Neesh (NPC), Maalraas, Susa Mukan, Diego Xarxos, Jevan Vasic samt Begleiter, Mortag


Es entstand der Eindruck, dass das Thema “Kinder” vom Tisch war. Auf Nar Shaddaa interessierte es allen einen feuchten Dreck, wie alt jemand war und ob es sich um ein Kind handelte oder nicht. Die meisten Kinder waren auf sich gestellt und arbeiteten wie die Großen, um überleben zu können. Dazu gehörten auch kriminelle Sachen wie Diebstahl und so. Manchmal arbeiteten sie sogar mit giftigen Stoffen. Fürsorge und Liebe für Kinder gab es hier seltenst, Schläge und Tritte um so mehr und Nevis hatte alles in allem mit Sam noch Glück gehabt, auch wenn Sam das Gegenteil von Sahra Kenobi war. Nevis musste immerhin nicht hungern, hatte warme Kleidung und passende Schuhe an den Füßen und wurde gerecht regelmäßig entlohnt. Und, beigebracht war ihr auch etwas worden. Es war ok bei Sam. Sam hatte sie noch nie geschlagen. Es gab keinen Grund zu klagen! Und, was wussten sie hier schon von Nevis? Sie wussten nichts von der Macht, die ungehobelt in ihr schlummerte und manchmal wie ein Vulkan ausbrach. Auch wussten sie nicht, dass Nevis jeden Morgen Barq aß, obwohl es ihr nicht so richtig schmeckte und obendrein auch nicht ganz billig war. Der klebrige Getreidebrei wurde mit jedem Happen mehr im Mund und roch schon von weitem, aber sie hatte eine Frau zu einem kleinen Jungen sagen hören, der von Großen auf Nar Shaddaa vermöbelt worden war, dass er Barq essen sollte und dann würde er schon groß und stark werden und könnte es den Anderen Jungen zeigen. Immerhin war sie nun tatsächlich stark gewachsen und war fast 1.60m groß. Ob es an dem Brei lag oder ob sie eh so einen Satz gemacht hätte, wusste sie nicht zu sagen. Sie hatte aber den Eindruck. Dennoch wirkte sie, trotz ihres Wachstumsschubes, unter den “Riesen” hier klein und Togrutas in ihrem Alter waren normalerweise auch viel größer, so dass sie immer jünger wirkte. Das kotzte sie dermaßen an.

Es kamen noch mehr Leute dazu. Die Frau mit den roten Augen, die hier der Boss war, hielt eine kleine Ansprache. Interessiert lauschte Nevis, so wie es alle Anwesenden taten. Sie sprach davon, was es hier zu tun gab. Es gab coole Aufträge darunter. Was würde sich für sie eignen? Das würde eh Sam bestimmen. Das Politische verstand Nevis nicht. Doch, es gab noch etwas Wichtiges zu besprechen. Den Gewinn! Etara machte ein Angebot. Was, die Hälfte wollte sie?! Empört sah Nevis zu Sam und schüttelte kaum merkbar mit ihrem Kopf, doch Sam würde die Regung schon erkennen. Nevis war vielleicht jung, aber nicht dumm! Die Hälfte!? Hallo! Das das kein guter Deal war, wusste sie längst. Immerhin gingen sie die Risiken ein. Sam pokerte weiter. Es wurde spannend. Was, Sam bot ihr 70 Prozent an, wenn sie es vermasseln sollten? Das wurde nun doch Nevis zu hoch. Mehr als 55 Prozent war nicht zu kriegen. Es schien, als wäre das Gespräch und die Diskussion für Etara beendet.

Unruhe kam auf. Man meinte, die Leute wären hier in Gefahr. Das war nicht gut! Es gab verschiedene Meinungen, wie man damit umgehen wollte. Nevis lauschte und lernte.



Serenno: Nevis mit Yui, Paul und Sam bei Leuten der BS: Etara, Spectre, Eskorte (NSC), Harkon Tanaka, Noorah Tylah, Hako Neesh (NPC), Maalraas, Susa Mukan, Diego Xarxos, Jevan Vasic samt Begleiter, Mortag
 
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Serenno Ɵ System Ɵ Serenno Ɵ Saffia Raumhafen Ɵ Landebucht Ɵ Harkon Tanaka, Noorah Tylah, Hako Neesh (NPC), Maalraas, Susa Mukan, Diego Xarxos, Jevan Vasic samt Begleiter, Mortag, Sam, Nevis und Etara/Spectre samt Begleitung
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Ordnung war das höchste Gut des Galaktischen Imperiums. Es war die Karotte, mit man Dewbacks dazu zwang im Gleichschritt voranzuschreiten. Wesen wie die hier versammelten Mitglieder der „Familie“, unter dem Banner der Black Sun, waren der Schimmel auf dieser Karotte. Sie wollten keine Ordnung, denn im Chaos merkte niemand, wenn eine Kiste Credits verschwand. In Zeiten der Ordnung wurde das Augenmerk wieder auf die Kriminalität, respektive ihre Senkung gerichtet. Das war nicht im Sinne eines Freibeuters wie Harkon Tanakas. Das Galaktische Imperium wiederum wollte hier, genauso wie die Black Sun, das Machtvakuum ausfüllen und zwar mit aller Härte. Sollten sie sich in Sicherheit wiegen, hierherkommen und nichts finden. Sollten sie stolz auf ihren Sieg sein. Sie würden wieder zuschlagen. Doch vorerst wäre es an der Zeit einen taktische Rückwärtsschritt einzulegen. Die nonchalante Pantoranerin hob die Versammlung auf, jeder war wieder auf sich allein gestellt. Soviel zur Familie. Die Wege der zahlreichen und unterschiedlichen Charaktere trennten sich. Manche überstürzt, manche mit einer taktischen Präzision, die auf einen militärischen Hintergrund schließen ließ. Davon konnte Tanaka nicht profitieren. Er zog es lieber vor in er Masse unterzugehen. Die Crimson Dawn befand sich nicht weit entfernt, der Raumhafen war kompakt, sodass sie relativ schnell wieder an Bord ihres Schiffes sein würden, wenn sie Glück hatten. Sie hielten sich bedeckt, hatten auch keine großen, sichtbaren Blaster dabei. Was während des Treffens sich rasant zu einem Nachteil hätte entwickeln können, war hier nun von Vorteil.
Der rote Korsar, seine Pilotin Noorah sowie Hako hielten sich in den Schatten auf. Sie versuchten möglichst kein Aufsehen zu erregen, mischten sich unter das reichhaltige Publikum eines Raumhafens. In der Hektik des Getümmels konnten sie nicht ausmachen, ob die Geräusche von startenden und landenden Schiffen oder von den heranrasenden imperialen Patroullienschiffen war. Um ehrlich zu sein wollte es Harkon auch nicht herausfinden. Stattdessen setzte er die Kapuze auf, die das rötlich schimmernde Duraplast seines Helmes konterkarierte. Seinen Umhang zog er enger an den Körper, versuchte so die roten Teile seiner Rüstung zumindest stellenweise zu verdecken. In diesem System wurde er noch nicht gesucht, das würde ihm zum Vorteil gereichen. In diesem Meer an unterschiedlichsten Spezies wirkte er nicht so fremd und herausstechend, wie man es vielleicht für möglich gehalten hätte, doch neben illustren Spezies wie Dowutins, H’nemthe und Celegianern wurde das alles relativiert. Neesh drehte sich einige Male um, warf genügend Blicke hinter seinen Rücken um jeden nervös zu machen. Der rote Korsar legte ihm eine Hand auf den Arm. In der Ferne hörte man einen Aufschrei, dann das Geräusch von im Gleichschritt marschierenden Soldaten. Das Trio drehte ihnen den Rücken zu, sah so aus als würden sie eine Holoreklame zu den aktuellsten Mottfleischpreisen studieren, während ein Zug Sturmtruppen zielsicher die Landebucht ansteuerten, aus der sie vor einiger Zeit gekommen waren. Bevor die Imperialen auf die Idee kommen würden ihre IDs zu checken, tippte der Freibeuter seine beiden Begleiter an und signalisierte, dass sie weitergehen würden.

Als sie an der Landebucht der Crimson Dawn angekommen waren, ließ die Crew die Ladeluke herunter und empfing sie mit großer Spannung. Er sah, dass die Crew keine Zeit verloren hatte ihre besonderen Schätzchen herauszuholen, nachdem er sie alarmiert hatte, aber mehr als einer betrunken war. So würden sie nicht so schnell einen Überfall planen können. Wenn sie die Beute ergattern würden, wäre noch immer genügend Zeit für anaxisches Ale und den Verlockungen der leichten Damen und Herren eines jeden Raumhafens. Es war an der Zeit zu bestimmen, wie die Crew der Crimson Dawn der Black Sun dabei helfen würde diesen Planeten voller Reichtümer und Adeliger, die nur darauf warteten Lösegelder zu zahlen, auszunehmen. Zunächst berichtete der Captain von den Erlebnissen bei dem Treffen mit den Mitgliedern der Black Sun. Er erzählte ihnen von den Optionen, welche Etara ihm und den anderen Anwesenden offeriert hatte und auch zu welchem Anteil. Ein Gemurmel entstand. Natürlich. Niemand mochte es die Beute zu teilen, doch wären sie ohne die Einladung der Pantoranerin nie zu dem Treffen eingeladen gewesen und hätten ergo nie diese Credits verdient. Doch diese Feinheiten und semiphilosophischen Fragen interessierten die Crewmitglieder der Crimson Dawn nicht. Für sie zählten nur die harten Credits, egal ob republikanisch oder imperial. Sie kauften in jedem System schöne Dinge. Er hatte sich auch schon seine Gedanken dazu gemacht. Für ihn ergab der Überfall einen der MagZüge mehr Sinn, so argumentierte er vor seiner Crew, denn der Überfall einer Bank würde auch die gemeine Bevölkerung treffen. Mit dieser wollte man es sich aber nicht verscherzen, Denunziantentum hatte mehr Piratencrews zu Fall gebracht als imperiale Eskortfregatten. Ein Arsenal zu überfallen war ihm auch zu abenteuerlich, schließlich waren sie keine hochgerüstete Söldnertruppe. Ihre Bewaffnung war durchschlagskräftig, doch fehlte es ihnen an der militärischen Finesse, um so eine Operation durchzuführen. Dem roten Korsaren war es viel lieber, sie würden die Reichen beklauen und den Bedürftigen, also ihnen, geben. Es entstand eine Diskussion unter den Mitgliedern der Crew. Harc Aymeric, der Ishi Tib, der sich um die Feuerleitsysteme des Schiffes kümmerte, argumentierte dass sie dort Waffen finden würden, die sie sicherlich für einen Höchstpreis auf dem Waffenmarkt veräußern können würden. Dutsa Dung, der feiste Sullustaner mit dem Hang für Luxus hätte lieber eine Bank überfallen, da es ihm als leichteres Ziel erschien. Bewegliche Ziele konnten ein Eigenleben entwickeln, das unvorhersehbar sein konnte. Die Lethan Twi’lek Alema Palakwi hingegen stimmte dem roten Korsaren zu, genauso wie Hako Neesh. Nach einem hitzigen Austausch diverser Flüche auf unterschiedlichen Sprachen des Outer Rims war es an dem roten Korsaren ein Machtwort zu sprechen.

„In ehrlicher Arbeit finden wir nur geringe Gehälter, harte Arbeit und dünne Suppen. Als Ehrenmänner…“ der Blick des roten Korsaren glitt zur rothäutigen Twi’lek Alema und seiner Pilotin Noorah Tylah „… und Ehrenfrauen erfreuen wir uns an Freiheit und Macht, Vergnügen und die Aussicht auf große Beute. Welches Wesen würde also das vorherige Leben der Sicherheit und Langeweile wählen, wenn wir auch mit Stärke und Pracht Beute machen können?

Allgemeines Nicken. Natürlich wollten sie alle Beute machen. Doch der rote Korsar hatte an noch etwas ganz anderes appelliert, nämlich ihre Freibeuterehre, soweit man in diesen Gefilden davon sprechen konnte. Wollte man etwa schmale Credits mit wenig Risiko verdienen oder den großen Wurf machen, dafür aber ein gewisses Risiko eingehen? Beides ging nicht, man musste sich entscheiden. Vor versammelter Mannschaft wollte sich kein einzelner dieser Piraten vorwerfen lassen, er würde den Schwanz oder sonstige Extremitäten einziehen. Einzelne Crewmitglieder begannen zu nicken, sahen sich an. Er hatte einige bereits überzeugt.

„Träumt ihr von der großen Beute? Dem großen Wurf, der uns reich macht und unsere Sorgen wie den Rauch einer Hookah davonträgt? Das Galaktische Imperium möchte uns das nicht gönnen. Doch wir interessieren uns nicht für Imperien und Republiken! Die einzige Nation, die uns kümmert, ist die Nation „Crimson Dawn“, wo wir alle Einwohner kennen!“

„Aye!“ riefen sie alle aus einer Kehle. Die Freiheit eines Piraten die schlussendliche Entscheidung über ihr Handeln zu haben war der Grund, wieso sie sich für diesen Lebensweg entschieden hatten und nicht einer Söldnerlegion oder Gang auf Nar Shaddaa beigetreten waren. Sie waren Meister ihres eigenen Glücks, im Guten wie im Schlechten. Keine militärische Ordnung, dafür die Gewissheit, dass ein jedes Mitglied dieser Crew sein Bestes geben würde, da es seine oder ihre eigene Entscheidung gewesen war an Bord dieses roten Enterschiffes gekommen zu sein.

„Daher, meine Damen und Herren, werden wir unsere Traditionen hochleben lassen und uns nicht von den irren Ideen eines einzigen Wahnsinnigen in den Abgrund hinabstürzen lassen, sondern handeln nach unserem kollektiven Wahnsinn!“

Erneut ein Aufschrei der Crew. Sein Glück war, dass seine Zunge mit der Kadenz eines Blasters die Worte herausschießen konnte, die Leute überzeugen konnten.

„Das Objekt unserer Begierde ist ein Zug. Doch nicht irgendein Reichtum, meine Freunde. Es ist ein Zug voller Reichtümer von Adeligen, die diese Reichtümer nicht zum Überleben brauchen! Das Gold und Geld der Reichen Serennos, die es in Sicherheit bringen wollen. Sicher vor Wesen wie uns, die weniger haben. Also frage ich euch, meine Crew, alle die dafür sind diesen Zug zu stürmen, die Beute zu erzielen und diese Adligen das Fürchten zu lehren, werden kraftvoll mit „Aye“ antworten!“


„AYE!“ kam es aus einem Großteil der Kehlen. Prinzipiell war damit die Sache entschieden. Zufrieden nickte der rote Korsar kaum merklich und suchte mit seinen Augen die Gesichter seiner Crew ab.

„Jene, die sich dagegen aussprechen wollen, sollen ein „Nay“ wimmern!“

Betretenes Schweigen. Keiner wollte sich jetzt noch outen, nachdem sich die Crew bereits entschieden hatte. Niemand wollte in dem rauen Klima eines Piratenschiffes als Spalter dastehen. Wahlen per Akklamation waren doch etwas feines, ging es dem roten Korsaren durch den Kopf. „Nie war der königliche Rat so geeint.“ dachte der rote Korsar noch süffisant, während er eine verschlüsselte Nachricht an Ad’ika Etara schrieb um die Bereitschaft der Crew der Crimson Dawn zu signalisieren sich um die Züge der Aristokraten Serennos zu kümmern.

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Serenno System Ɵ Serenno Ɵ Saffia Raumhafen Ɵ Landebucht AA-38 Ɵ An Bord der Crimson Dawn Ɵ Harkon Tanaka, Noorah Tylah und restliche Besatzung
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Der Sammelruf der Ad’ika unterbrach das Gespräch der beiden ehemaligen Imperialen. Es hatte einen faden Beigeschmack für die Chiss gehabt. Natürlich wusste sie, dass sie nicht die einzige ehemalige Imperiale war im Dienste der Organisation. Das Verhalten Noorahs konnte sie trotzdem nicht deuten. Was wollte die Pilotin? Verständnis? Freundschaft? Bestätigung?


Spectre kannte sie nicht, kannte keinen Ihrer Verwandten, hatte noch nicht einmal jemand Ihrer Rasse jemals vor gesehen.


Das Geschehen lenkte sie jedoch schnell ab. Etara hielt wieder einmal einer Ihrer Reden. Bevor es jedoch zu konkreten Absprachen und Planungen kam, wurden Sie vor Imperialen gewarnt. Glücklicherweise entschied man sich gegen einen Kampf. Also trat sie mit Etara den Rückzug an. Kurz bevor Sie die Landbucht verließen, warf Spectre noch einen Blick zu der blauen Pilotin (Noorah). Hatte sie sie verraten?


Aber Überlegungen führten zu nichts außer Unsicherheit.


Etara ließ es sich nicht nehmen den Gleiter selbst zurückzufliegen. Eine Vorsichtsmaßnahme wie sie mit Augenzwinkern anmerkte, falls die Imperialen sie verfolgen sollten. Wenn sie meinte… Ihr fehlte das selbst am Steuer sitzen wirklich.


Aber es blieb ruhig. Auch die anderen waren so wie es aussah entkommen. Nun blieb die Frage offen, was Etara sich selbst und Ihr für eine Aufgabe zugedachte. Alleine die Vielzahl der Möglichkeiten lies die Attentäterin frösteln. So vieles, mit dem sie keine Erfahrung hatte. Wie Überfiel man eine Bank? Oder einen Zug? Etwas zerstören war das eine, aber es ging ja hier um die Beute. Beute für die sie sich in ihrem früheren Leben nie interessieren musste.



„Und jetzt?“



Fragte sie Etara nachdem sie angehalten hatten. Sie musterte die vernarbte linke Wangenseite Ihrer Freundin. Was ging nur in diesem hübschen Köpfchen vor?


Etara fackelte auch nicht lange und hatte sich schon etwas herausgepickt. Sie führte den Plan näher aus und Spectre hielt den Atem an. Was die Schmugglerin vorhatte war dreist, dreist und riskant. Aber so war die Schmugglerin, wer etwas anderes geglaubt hatte kannte sie nicht. Die Ad’ika führte es auch weiter aus und wies den Anwesenden schon vorbereitende Aufgaben zu.


Schließlich waren sie alleine und die Schmugglerin drehte sich Spectre wieder zu. Langsam und betörend kam sie der Maritima näher und diese bekam schon weiche Knie. Der selbstsichere Gang, das kecke Grinsen der Schmugglerin…


Aber die Worte passten nicht zu dem Erwarteten und sie sah ihre Freundin völlig perplex an.


Theater? War das Ihr Ernst? Jetzt? Hier?


„Du willst mit mir … Ausgehen?“


Fragte sie ungläubig nach.



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Einige Stunden später, der helle Tag war schon der Dunkelheit der Nacht gewichen, näherten sich die beiden Chiss dem Theater. Spectre war unruhig, das grüne Kleid, eben jenes dass Etara ihr auf The Wheel, vor alle dem, gekauft hatte war im höchsten Maße unpraktisch und im Kampf hinderlich. Was wenn sie fliehen mussten? Das Röhrenkleid würde jedes Laufen im Keim ersticken, von den hochhackigen Schuhen mal ganz abgesehen. Was sie Frauen dabei dachten so etwas anzuziehen? Natürlich konnte man das Ganze als Kostüm betrachten für den Auftrag, aber… nein. Es gab funktionellere Bekleidung für so etwas… Es gab keine Taschen für Blaster oder Messer… und für ein Versteck unter dem Kleid war es zu enganliegend. Zum Verzweifeln... Sie sah zu Etara hinüber, die in ihrem Outfit einfach blendend aussah. Zielstrebig, als wäre es kein fremdes Pflaster, bewegte sich die Schmugglerin sicher und selbstbewusst durch die Menge der Reichen und Schönen Serennos, fast, als hätte sie nie etwas anderes gesehen und der Attentäterin blieb nichts anderes übrig, als ihr zu folgen.





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Noorah ließ sich nicht zweimal sagen, dass sie verschwinden würden. Kurz war ihr Blick auf Spectre liegen geblieben. Sie würde ihre Leute nicht verraten. Genauso wie Noorah ihre Familie nicht ans Messer liefern würde. Es war ihr viel zu wichtig ihre Heimat zu erhalten. Also war es nicht auf ihrem, oder Spectres Mist gewachsen, dass die Imperialen nun hier wären. Noorah selbst hielt sich an ihren Leuten während die Drei das Treffen verließen. Geschlossen blieben sie an einem der vielen Reklamen stehen. Sie hörte die Schritte. Hörte die Präzision mit denen sich die imperialen Truppen bewegten. Es stellte ihre Nackenhaare auf. Sie wagte es nicht sich umzudrehen. Auch wenn sie niemand genaueres suchten. So könnte man die Squatmatan wahrscheinlich recht gut erkennen wenn man sie mal gekannt hatte. Sie war nur ein kleines Licht in der Maschinerie gewesen. Doch hatte sie auch mitbekommen wie ein paar Hardliner bereits bei Rekruten die nur unter Verdacht gestanden haben desertieren zu können, bereits grausame Strafen verhängt hatten. Sie durften nicht auffallen. Durften nicht überprüft werden. Das Gefühl auf ihrer Schulter war ein Befreiungsschlag für Noorah, wollte sie einfach nur noch von den Straßen runter. Schließlich erreichten sie die Landebucht und erleichtert betrat Noorah das Schiff über die Ladeluke. Sie setzte sich auf eine der Kisten und wartete erst einmal ab. Viele hatten bereits Waffen in der Hand. Waren bereit zu kämpfen. Es war ein wenig ironisch. Früher im Imperium hatte sie schon einmal ein solches Bild gesehen. Nur waren die imperialen Soldaten deutlich geordneter gewesen. Noorah wartete erst einmal ab. Ließ die anderen reden. Lehnte sich ein wenig zurück. Dachte auch über die beiden Aufträge nach. Der Zug war wirklich die bessere Option. Sie konnten dort viel besser die Fähigkeiten jedes einzelnen nutzen. Noorah selbst wäre bei dem Bankjob quasi nutzlos. Auch der Handel über die Beute war nicht übertrieben. Weder gut, noch schlecht. Der übliche Untergrundauftrag halt. Dennoch schienen ein paar unzufrieden zu sein. Immerhin könnten sie hoch genommen werden. Diese Etara dagegen saß gemütlich zu Hause wenn sie wollte. Der Rote fing wieder mit seinen Reden an. Noorah würde nicht weiter darüber nachdenken. Sie war die Pilotin und würde tun was der Capt. ihr befehlen würde. Sie hatte solche Ansprachen nicht nötig. Wollte sie nicht hören. Sie hatte in ihrem Leben schon genug schöne Reden gehört. Am Ende führte sowas nur zu Idealen die nicht die Eigenen waren. Reden über höhere Mächte und Ziele ließen einen nur der Illusion verfallen moralisch überlegen zu sein. Am Ende waren auch Kriminelle genauso Dreck wie das Imperium. Nur dass sie hier wenigstens keine Genozide mit zu verantworten hatte. Sie fand es faszinierend, wie die Crew der Dawn dem Korsaren aus der Hand fraß. Sie waren den Soldaten des Imperiums in dieser Hinsicht nicht unähnlich. Sie folgten einem Mann ohne genauer darüber nach zu denken. Die Ansprache erreichte ihren Höhepunkt. Eine Sache die Noorah nur lächeln ließ. Sie war niemand mehr, der sich von so etwas mitreißen ließ. Schließlich stand die Frau auf und schob die Hände in ihre Taschen. Das klare Zeichen von ihr, dass sie sich nun vorerst zurückziehen wollte. Sie musste nachdenken. Das Gespräch mit Spectre hatte sie zum Nachdenken gebracht. Diese Chiss hatte ihr Leben für eine Frau aufgegeben, die eigentlich ihr Feind war. Ein Feind… der vielleicht sogar ihr Ziel gewesen war.

Langsam ging Noorah zu ihrem kleinen Zimmer zurück. Nachdenklich zog sie ihren alten Com aus der Kiste und erstarrte. Jemand hatte versucht sie zu erreichen. Schnell verschloss sie die Tür hinter sich. Schnell schaute sie auf den Sender. Es war eine Nachricht. Vorsichtig legte Noorah den Com auf ihr Bett. Spielte die Nachricht ab. Langsam baute sich das Bild von jemanden auf. Die Stiefel vertraut. Die Beine. Es war ganz klar ein Flightsuit. Die Abzeichen eines Piloten des Ranges den Noorah zuletzt im Imperium innegehabt hatte. Sie erstarrte bei der Person. Tränen schossen ihr in die Augen.

“Twinkle…”

Keuchte sie leise. Sie überprüfte alles. Starrte das Abbild ihrer Geliebten an. Sie schluckte.

“Noorah… Es… tut mir Leid… Ich wusste nicht, wie ich mich bei dir melden kann… Vielleicht erreicht dich diese Nachricht nie und ich mache mich gerade wirklich lächerlich.”

Noorah schüttelte mit dem Kopf. Sehnte sich danach ihre Geliebte wieder ihren Armen halten zu können. Sie war ein wenig abgemagert. Sah nicht gut aus. Vorsichtig streckte Noorah ihre Hand aus, zuckte dann aber zurück.

“Ich vermisse dich. Die Ausbilder haben mich immer wieder befragt. Haben meine Akten überprüft. Sie wollten dass ich… Sie sagen sie hätten dich damals getötet. Ich dachte du wärst tot. Ein Freund… du kennst ihn… Freth… er hat damals an einem der Geschütze gesessen… Er sagte dass du zumindest die Oberfläche erreicht haben müsstest. Es ist nicht mehr so wie früher hier. Ich habe einen Partner. Aber der ist nur… Steif… Er kapiert nicht was ich ihm versuche beizubringen. Bitte… Wenn du noch da draußen bist…”

Twinkle schluchzte. Selbst bei dem kleinen Hologramm konnte Noorah sehen dass sie weinte. Ihr Blick senkte sich ein wenig. Dieses Abbild. Diese Nachricht. Auf der einen Seite depremierte es. Auf der Anderen… Es freute Noorah. Die kleine hatte Noorah nicht vergessen.

“Noorah… bitte… melde dich…”

Langsam setzte sich die Pilotin der Crimson Dawn auf ihr Bett. Spielte noch einmal das Hologramm ab. Dachte an die gemeinsame Zeit. Sie dachte nach und fing an den Com so zu kalibrieren, dass die Nachricht verschlüsselt wurde und über verschiedene Proxys ging, sodass man die Herkunft nicht würde genau bestimmen können. Langsam stand Noorah auf. Atmete tief durch. Dann fing sie mit der Aufnahme an.

“Ehm… hey… kleines…”

Warum war es nur immer so schwer solche Dinge zu beginnen?

“Du siehst wirklich mitgenommen aus… Ich hoffe dir geht es gut. Ich vermisse dich auch… Ich wünschte du wärst bei mir. Dass wir wieder zusammen fliegen können. Aber ich glaube dass diese Zeiten vorbei sind. Ich würde dir gerne sagen, dass ich über uns hinweg bin… Aber das wäre eine Lüge. Genauso dass ich hoffe, dass du ohne mich weiter lebst. Ich würde dich gerne hier haben. Ich glaube du würdest es hier mögen. Ich habe eine Familie gefunden. Ich würde sie dir gerne eines Tages gerne vorstellen. Ich würde…”

Auf Noorahs Lippen war ein leichtes Lächeln zu erkennen. Die nächsten Worte schmerzten mehr als alles was man ihr antun könnte.

“Wenn du hier wärst… würde ich mich gerne mit dir verloben. Würde dich gerne heiraten. Ein glückliches Leben mit dir führen. Glaub mir. Das Fliegen außerhalb des Imperiums ist… Schöner. Keiner hier schreit dich an. Ich glaube zusammen wären wir die Königinnen der Galaxie. Vielleicht… Eines Tages… würde ich gerne wieder mit dir zusammen sein. Ich bete zu allen Göttern, dass es nicht bloß ein Traum bleiben wird. Twinkle… ich liebe dich… Nur um es noch einmal zu tun…”

Sie straffte ihre Körperhaltung und salutierte.

“Sie haben Ihren Auftrag. Petty Flight Officer! Wegtreten!”


Sie löste die Haltung und stellte das Gerät ab und starrte es noch etwas an. Erst jetzt wurde sich Noorah des großen Lochs in ihrem Herzen bewusst. Sie musste ihre Familie anlügen wenn es um diesen Teil ihres Lebens ging. Würden Sie es herausfinden… Sie wollte es nicht in ihren Kopf lassen. Sie hatten einen Auftrag. Sie musste sich konzentrieren.


[Serenno-System | Serenno | Saffia | Arbeiterviertel | Landebucht eines Raumhafens | An Bord der Crimson Dawn | Harkon Tanaka, Noorah Tylah, Crew der Crimson Dawn]
 
[Serenno-System | Serenno | Saffia | Arbeiterviertel | Gleiter | Etara, Spectre, Eskorte (NSC)

Im Großen und Ganzen war die Sache ziemlich rund gelaufen, fand Etara, und die blauhäutige Frau gestattete sich ein zufriedenes Grinsen. Das Auftauchen der imperialen Greifkommandos, die offenbar wirklich glaubten, hier auf Serenno „Recht und (Neue) Ordnung“ herstellen zu können, machte die Lage auf der im Chaos versunkenen Welt zwar komplizierter, aber nicht so kompliziert, dass die Black Sun in ernste Bedrängnis geriet. Angesichts der schieren Anzahl an Kriminellen, die sich unter der Schirmherrschaft der Familie hier zusammengefunden hatte, würden die Sicherheitskräfte schwer zu kämpfen haben, selbst wenn sie Unterstützung von außerhalb erhielten. Genügend Gelegenheiten also, um mit Verve und Cleverness ein schönes Stück vom Kuchen abzuschneiden und genüsslich zu verspeisen, während Serenno in Anarchie verharrte. Etara konnte sich mit dem Gedanken, mit den Ressourcen und Verbindungen der Black Sun auf immer größere Raubzüge zu gehen, mehr und mehr anfreunden, es hatte etwas ungemein befriedigendes, Taten zu begehen, von denen man sich noch in Jahren ehrfurchtsvoll erzählen würde. Für den Moment aber mussten Legenden warten, erst einmal galt es, den Imperialen zu entkommen. Während die Freischaffenden und anderen Mitglieder des Syndikats in alle Himmelsrichtungen verteilten, zeigte sich die Chiss demonstrativ ruhig, eine abgebrühte Unterweltgröße, wie sie eine werden wollte, ließ nicht zu, dass ein paar Soldaten sie panisch machten. Tatsächlich hoffte ein Teil von ihr, der Teil, der mit Fug und Recht als Adrenalinjunkie bezeichnet werden konnte, dass es zu einer Verfolgungsjagd kommen würde. Sie hatte das auf dem Schmugglermond geliebt, den Wind in ihren Haaren, das Dröhnen der Motoren, das Kreischen von Blech und diesen unglaublichen Kick, wenn man in engen Straßenschluchten andere Fahrzeuge abschüttelte und in halsbrecherischem Tempo durch die Nacht jagte, als gäbe es kein Morgen. Ja, ein wenig fehlte ihr das schon. Es hatte auch seine Nachteile, in der Hierarchie aufzusteigen, aber solange Etara nicht gezwungen war, seitenlange Berichte abzustempeln, war es akzeptabel. Dem entsprechend ließ sich die junge Chiss die Chance nicht entgehen, mal wieder selbst am Steuer zu sitzen, so Gelegenheiten musste man nutzen.


„Unser Fahrer ist gut, aber so was übernehme ich lieber selbst. Nicht, dass ich aus der Übung komme...und wenn die Imperialen was zu sehen bekommen sollen, dann nur unsere Rücklichter.“


Verkündete Etara und schenkte Spectre ein schiefes Lächeln und ein Augenzwinkern, das verriet, dass sie sich vor allem darüber freute, mal wieder selbst Gas geben zu können. Im entsprechend brachialen Tempo steuerte die Chiss das Gefährt durch die Gegend und vollführte dabei einige Manöver, die die Mägen der Passagiere testeten, nahm Kurven messerscharf und reizte die Maximalgeschwindigkeit mit Gusto aus. Auf dem Gesicht der Blauhäutigen lag ein Ausdruck größter Freude und Entspannung, ihre roten Augen funkelten und selbst ein Blinder hätte erkennen können, dass sie grade verdammt viel Spaß hatte. Fast war Etara enttäuscht, als sie schließlich eine angemessen ruhige und abgelegene Ecke fand, in der sie das Gefährt dann schließlich in Ruhe parken konnte. Aufgeregt erhob die angehende Piratin sich, sie hatte nun wirklich keine Lust, untätig herumzusitzen. Spectres neugierige Frage beantwortete die Chiss mit einem breiten Grinsen und im Überschwang klopfte sie ihrer Freundin kurz, aber heftig auf die Schulter, bevor sie Hände ausbreitete und sich einmal im Kreis drehte.


„Jetzt? Oh, Süße, jetzt geht der Spaß erst richtig los. Aufgepasst, Leute. Ich hab was für euch und auch die „Rusty Reaver“ wird was zu tun kriegen. Dinklar, Sie sorgen dafür, dass die Söldner, die momentan noch gelangweilt an Bord herumhängen, nach Serenno eingeflogen werden. Ich will binnen der nächsten Stunden genügend Leute hier unten haben, um nicht noch mal vor den Imperialen abhauen zu müssen. Beremyr, Sarr´ossa, haltet mich auf dem Laufenden, was die Freischaffenden angeht. Die werden für ordentlich Wirbel sorgen. Sonst noch was...ah, ja. Diese eine Kom-Nachricht brauch ich nochmal, das könnte interessant sein.“


Als hätte sie nie etwas anderes getan, erteilte Etara Befehle, ließ sich Holoverbindungen einrichten, um mit Untergebenen an Bord des Kriegsschiffs im Orbit zu sprechen, studierte Datapads und gab mit knappen Worten und Gesten zu verstehen, was sie wollte. Auch das fühlte sich verdammt gut an, auch das ließ ein angenehmes Kribbeln über ihre Haut huschen. Eine hohe Position, Macht, Autorität, Respekt, das waren Dinge, die ihr zunehmend gefielen. Als schließlich die letzten Anweisungen ausgesprochen waren, lag ein schwacher Hauch von Röte auf Etaras Wangen und die hübsche Nichtmenschin blickte sich demonstrativ einmal gründlich, bevor sie sich auf Spectre fixierte. Tatsächlich, niemand da außer ihnen beiden. Schwungvoll drehte sich die Chiss um, ihre roten Augen auf ihr Ziel gerichtet, ein vielsagendes Lächeln zupfte an ihren Mundwinkeln, als sie ohne einen Funken Unsicherheit oder Zögern auf ihre Freundin zumarschierte und den Kopf schief legte.


„Hat wohl jeder einen Job zugewiesen bekommen außer Dir, hm?“


Mit wenigen Schritten überwand Etara die Distanz zwischen ihnen und stand nah genug vor der anderen Chiss, um ihren Atem auf der Haut spüren zu können. Etara lächelte versonnen, schloss einen Moment die Augen und genoss dieses Gefühl, bevor sie lachte und die Augen wieder aufschlug, Spectre ausgiebig musterte und es auskostete, die sonst so kühle und beherrschte Scharfschützin ein wenig auf die Folter zu spannen. Ihr gefiel die Dynamik in dieser Beziehung, dieses Wechselspiel, die Anspannung. Machte es jeden Tag aufs neue interessant.


„Zum Glück ist mir grad was eingefallen. Wir beiden werden...miteinander ausgehen. Nennen wir es ruhig ein Date, auch wenn ich dafür normalerweise nicht ins Theater gehen würde. Zieh was Schickes an, Spec, und immer dran denken: Die Show muss weiterlaufen, auch auf Serenno.“


Etara grinste über beide Ohren, als ein Ausdruck purer Verwunderung auf Spectres Gesicht geschrieben stand. Die ehemalige Imperiale war baff, das konnte man deutlich sehen. Sie hatte wohl mit ziemlich vielem gerechnet, aber nicht damit, mit der Piratin eine Veranstaltung der oberen Zehntausend auf Serenno zu besuchen. Konnte sie die andere Chiss also immer noch überraschen, stellte Etara zufrieden fest, und sie quittierte die Nachfrage mit einem knappen Nicken.


„Klar will ich das. Hey, Du erinnerst Dich an das grüne Kleid, das wir auf The Wheel gekauft haben? Würd mir an Dir heute gut gefallen. Ich lass auch was für mich einfliegen. Und bis dahin...hab ich noch was anderes für Dich.“


Noch während sie diesen Satz vollendete, stieß Etara ihre Freundin energisch gegen die Wand des Gleiters und es verging keine Sekunde, da war sie bereits ganz nah bei ihr, schmiegte sich an sie und küsste sie mit roher, hungriger Wildheit, während ihre Hand Spectres Bein entlang nach oben wanderte. Ein Biss in das Ohrläppchen der ehemaligen Imperialen verlieh Etaras Worten jene prickelnde Würze, von der sie genau wusste, wie sehr sie Spectre gefiel...

Einige Stunden später waren die beiden Chiss kaum noch wiederzuerkennen, als sie gemeinsam aus einem weitaus eleganteren Gefährt – selbstverständlich mit Fahrer – ausstiegen. Etara hatte über die Person, die sie und Spectre beim Theater treffen wollten, einen entsprechenden Auftritt arrangiert, immerhin war das eine Gelegenheit, die sich nicht alle Tage bot. Während Serennos Sonne hinter dem Horizont verschwunden war, funkelten nun künstliche Lichter und erhellten die eleganten Ringe in Etaras Ohren. Die Schmugglerin trug ein für ihre Verhältnisse beinah konservativ anmutendes Kleid, das es auf charmante Weise schaffte, ihre schlanke Figur und Rundungen zu betonen, aber auch genug der Fantasie zu überlassen. Ein freundlich-neugieriges Lächeln zierte die Lippen der Blauhäutigen und sie bewegte sich nicht ohne Eleganz, aber ohne überzogene Attitüde.Während ihrer Zeit auf dem Schmugglermond war sie ein paar Mal auf Empfängen und Feiern der dortigen oberen Zehntausend zu Gast gewesen, mal als hübsches Anhängsel für einen wichtigen Verbrecherfürsten, mal auf eigene Rechnung und mal als Repräsentantin ihrer alten Gang. Natürlich war es dort rauer und wilder zugegangen und bei den parfümierten Papageien hier auf wehte ein steiferer, förmlicherer Wind, aber zumindest ein paar Regeln galten hüben wie drüben. Etara ließ ihren Blick über die versammelte High Society schweifen, elegante Kostüme, Anzüge und Kleider en masse, aufwändig gestylte Haar, Schmuck im Wert von kleinen Raumschiffen, hier waren Geld und Macht präsent. Das ein oder andere nette Dekolletee und der ein oder andere stramme Oberkörper mit dazu passendem Gesicht ließen sie mal etwas genauer hinsehen, aber schlussendlich endete sie immer bei Spectre. Die Scharfschützin fühlte sich in ihrem grünen Röhrenkleid nicht wirklich wohl, das konnte man sehen, aber es stand ihr einfach fabelhaft. Galant nahm Etara ihre Freundin an den Arm und hauchte ihr einen Kuss auf die Wange, bevor sie ihr zulächelte.


„Nur nicht nervös machen lassen. Grün sieht an Dir übrigens wirklich gut aus. Nicht so gut wie Blau, aber wirklich gut. Komm, wir werden erwartet.“


Flüsterte sie der anderen Chiss ins Ohr und setzte sich dann in Bewegung. Zwei attraktive und exotische junge Frauen, die Arm in Arm durch die Gegend schlenderten, zogen natürlich den ein oder anderen Blick auf sich, aber man spürte auch, dass die Adligen, Reichen und Mächtigen auf Serenno von dem Chaos auf ihrer Welt nicht gänzlich unberührt geblieben waren. Gedämpfte Gespräche, die man am Rande mitbekam, kreisten immer wieder um die heikle Lage und wie man aus ihr heil herauskommen konnte. Etara verkniff sich ein geringschätziges Grinsen, sie hielt nicht viel von gepamperten Idioten, die nicht weiter denken wollten und konnten als daran, ihre eigene Haut und Wohlstand möglichst bequem zu bewahren. Aber das war nicht wichtig, sie hatte Arbeit zu erledigen. Eine elegante Wendeltreppe führte in dem Theater, in dem edle Hölzer, schwere Kronleuchter und eine Vielzahl von echten und künstlichen Kerzen für eine festliche Atmosphäre sorgten, nach oben zu den privaten Logen der wirklich wichtigen Gäste. Unterwegs schnappte sich Etara noch ein Glas Sekt von einem diensteifrigen Helferlein, lauschte kurz der dezent dahinplätschernden klassischen Musik und zuckte dann mit den Schultern, bevor sie ihr Glas leerte und mit Spectre zu der Loge trat. Ein höflicher Wächter verbeugte sich vor ihnen, prüfte kurz ihre Karten und ließ sie dann ein. Etara sah sich kurz prüfend um und stellte fest, dass man in dieser Loge einen exzellenten Blick auf die Bühne hatte, selbst vor neugierigen Augen aber eher verborgen blieb, dann setzte sie sich und schlug entspannt ihre langen Beine übereinander.


„Nett. Mach´s Dir bequem, bis unser neuer Freund auftaucht. Hm, sagen wir: Potentieller neuer Freund.“


Über die Kanäle der Familie war eine Nachricht eingegangen, eine Nachricht, laut der ein Mitglied der hiesigen Reichen und Schönen Interesse daran hatte, mit der Black Sun enger zu kooperieren. Besagter Jemand hatte wohl in der Vergangenheit schon recht erfolgreich – und diskret – mit der Familie zu tun gehabt. Konnte natürlich immer noch ein Trick sein, aber wer konnte das schon sagen? Ein wenig Risiko ließ sich in ihrem Metier nicht vermeiden. Etara lehnte sich ein wenig zurück, schielte mit mäßigem Interesse Richtung Bühne und bereute, nicht gleich ein zweites Glas mitgenommen zu haben, als hinter ihr die Tür zur Loge geöffnet wurde und das Geräusch von Schuhen zu hören war. Teuren Schuhen, dem Klang nach. Die Chiss stand in einer flüssigen Bewegung auf und drehte sich ruhig um, ohne ein Anzeichen von Überraschung oder Sorge. Vor ihr trat ein mittelgroßer Mann Mitte Vierzig über die Schwelle, gehüllt in ein elegante Bordeauxrote Kleidung, die eindeutig der örtlichen Oberschicht zuzuordnen war. Besagte Kleidung war fachmännisch geschneidert worden und kaschierte den ohnehin eher schmalen Bauchansatz des Menschen – er war wohl ein Mensch oder ein sehr menschlich aussehender Fastmensch -, dessen gebräunte Haut und der wache Blick seiner dunkelbrauen Augen in Verbindung mit den leichten Muskeln auf ein munteres Jägerleben schließen ließen, ein verbreitetes Hobby unter Aristokraten. Blondes Haar, das langsam ein wenig grauer wurde, lag sorgfältig gescheitelt auf seinem Kopf, und ein Lächeln blitzte auf, denn nachdem sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, verbeugte sich der Unbekannte leichtfüßig. Sein Akzent war der eines Einheimischen – dieser Zeitgenosse stammte eindeutig von Serenno.


„Wie schön, dass Ihr meine Einladung angenommen habt. Es ist mir Ehre und Vergnügen zugleich, Euch kennenzulernen. Und ich hoffe, es wird für Euch und Eure Begleiterin ebenso angenehm und nützlich sein, mich nun kennenzulernen. Lord
Pertinax – so kennt Ihr mich aus meinem...Schriftverkehr mit der Familie.“

Etara kam nicht umhin, eine Augenbraue zu wölben. Der Deckname – sie ging jede Wette ein, dass es ein Deckname war – passte in der Tat und der hochwohlgeborene Zeitgenosse benutzte die vereinbarte Begrüßungsformel. Die Chiss warf einen kurzen Blick zu Spectre, musterte den Neuankömmling dann aus unergründlichen roten Augen und lächelte schließlich, als sie ihm die Hand reichte, die er prompt dezent mit einem sehr manierlichen Handkuss beehrte.


„Ja, sehr erfreut. Ich bin Etara, das ist meine Sicherheitschefin, Spectre.“


Lord Pertinax präsentierte ein charmantes Lächeln, richtete sich auf und wandte sich der ehemaligen Imperialen zu, die er mit sichtlichem Interesse und Gefallen betrachtete. Etara verkniff sich ein amüsiertes Grinsen, offenbar war der Adlige im Gegensatz zu Spectre der Meinung, dass ihr das grüne Kleid hervorragend passte. Die Schmugglerin war gespannt, wie dieser Erstkontakt laufen würde, interessant genug fing er ja an.


[Serenno-System | Serenno | Saffia | Vergnügungsviertel | Theater | Loge | Etara, Spectre, Lord Pertinax (NSC)
 
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Serenno System Ɵ Serenno Ɵ Saffia Raumhafen Ɵ Landebucht AA-38 Ɵ An Bord der Crimson Dawn Ɵ Harkon Tanaka, Noorah Tylah und restliche Besatzung
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Wenn etwas die Crew eines Schiffs voller Freibeuter zusammenhält, dann ist es die Gier nach Credits und der großen Beute. Doch um dieses Ziel zu erfüllen, bedarf es noch einer weiteren Komponente, die auf den ersten Blick überraschend anmutet und doch grundlegend ist: Vertrauen. Das Vertrauen, dass ein Crewmitglied einem anderen Crewmitglied nicht bei der erstbesten Gelegenheit ein Vibromesser in den Rücken rammt, das Vertrauen, dass Crewmitglieder keine Intrigen untereinander führen und so die Gesundheit der gesamten Crew aufs Spiel setzen und auch das Vertrauen
Morcann gefiel die Aussicht darauf bald wieder einen Schlag zu setzen und große Beute einzufahren. Der Gigoraner war insgesamt mit seinem Leben auf der Crimson Dawn zufrieden. Es gab genügend Essen, Munition und die Waffen waren auch nicht schlecht. Vor allem aber hatte er hier, auch wenn keiner der Offiziere war, etwas zu sagen. Sie stimmten bei gewissen Entscheidungen ab, der Captain war ein von ihnen Erwählter, kein König. Sie waren die Königsmacher, wenn überhaupt. Natürlich gab es, wie in jeder Familie, auch hier Probleme. Doch er wollte sich in diesen Kram nicht einmischen. Der Captain wies ihn an in welche Richtung er zu schießen hatte und das tat er auch, mehr musste er nicht wissen. Genauso gehörte es, wie in jeder Familie, zum guten Ton sich gegenseitig aufzuziehen. Eigentlich wollte Morcann nur mehr über die Leute wissen, die bestimmen würden, wieviel Beute sie behalten durften, daher wollte der Riese mit Noorah Tylah sprechen, die Pilotin der Crimson Dawn.


„Hey Tylah, wir spielen Pong. Pong beruhigt Morcann. Besonders vor…“ erschallte seine Stimme durch den vor seinen Mund geschnallten Vocoder, doch weiter kam der weiße Riese nicht, denn er hörte durch die Tür etwas, das ihm überhaupt nicht gefiel.

“Sie haben Ihren Auftrag. Petty Flight Officer! Wegtreten!”

Die Worte waren nicht laut gesprochen, doch gab es auf einem Schiff von der Größe der Crimson Dawn bei der Größe der Crew kaum bis gar keine Privatssphäre. Selbst Wesen wie er erste Maat und die Pilotin, die den Luxus eigener Kabinen abseits des Captains genossen, schliefen in sargartigen Kabinen. Die Enge des Schiffes, zusammen mit dem Aufeinander hocken der Crew, sorgte oft für Konflikte. Es war schwierig hier Dinge vor den anderen zu verstecken, man musste sich schon in abgelegene Ecken des Schiffes, wie dem Frachtraum zurückziehen, doch das würde auffallen und war auch verdächtig. Der Gruppenzwang war in solchen Piratencrews allgegenwärtig.
Ohne anzuklopfen, ohne auch nur um Erlaubnis zu fragen, stürmte der großgewachsene Gigoraner in die kleine Kabine. Er sah nur für den Bruchteil eines Augenblickes ein Hologramm. Das statische Rauschen sowie das geriffelte Blau erschwerten die Sicht auf die Person, doch meinte er eine imperiale Uniform erkannt zu haben. Der Gigoraner war außer sich. Er packte die Squamatan und schüttelte sie. Gerade als sie sich mit den tödlichen Eigenschaften ihrer Spezies gegen den Übergriff wehren wollte, erschallte eine weitere Stimme.


„Was zum [GRUNZ], was tust du Morcann? Lass sie [GRUNZ] los!“ quiekte die Stimme des Quartiermeisters Bashnag. Die Stimme von Gamorreanern variierte zwischen 50 und 1400 Hertz und gefühlt nahmen seine Worte das gesamte Spektrum zwischen tiefer, basshaltiger Stimme und dem eines quiekenden, nun ja, Schweins, ein.

„Tylah ist Verräterin. Tylah ist imperial!“ wütete der Gigoraner erneut, doch hatte das Toben mittlerweile die Aufmerksamkeit der restlichen Crew auf sich gezogen. Obwohl die Crimson Dawn kein großes Schiff war, schaffte sie es, dass sich ein Großteil der gut ein Dutzend starken Crew hier versammelt hatte. Der Wookiee Rorrkatta brüllte über diese Anschuldigung entrüstet auf, doch war nicht ganz klar ob für oder gegen die Anschuldigungen des Gigoraners. Jedenfalls hatten schon der ein oder andere Blaster seinen Weg in die Hand eines Crewmitglieds gefunden.

Das plötzliche Gebrüll hatte auch den Captain der Crimson Dawn, Harkon Tanaka, erreicht. Sein Quartier teilte sich eine Wand mit dem seiner Pilotin. Bisher war er damit beschäftigt gewesen mit Harko Neesh und Harc Aymeric, seinen beiden Waffenoffizieren, das weitere Vorgehen zu planen. Wer einen Zug überfallen wollte, benötigte vor allem Speeder. Ohne Speeder würde man mit den Zügen nicht mithalten können. Man konnte sich einerseits wie ein Holodrama Star parallel zum Zug bewegen und so aufspringen, doch würde das die Aufmerksamkeit auf sich ziehen und damit auch diejenigen alarmieren, die ihre großen Waffen auf sie richten würden. Wie bei jedem guten Überfall auf einen Zug gab es auch immer eine Brücke. MagZüge waren so auf der Brücke gefangen. Selbst wenn Entsatztruppen kommen würden, wären auch sie auf Repulsorspeeder angewiesen, die eine hohe Höhe überwinden konnten. Außerdem würden ihnen so keine Passagiere mit der wertvollen Fracht entgehen, außer sie zogen es vor in den Tod zu springen. Doch gerade als Tanaka mit seinen beiden Waffenoffizieren die Details ihres geplanten Überfalls sondieren wollte, hörten sie die gellenden Schreie und Rufe. Die Enge des Schiffes machte es unmöglich das Getümmel zu überhören, sodass Tanaka aufblickte und sowohl Hako als auch Harc anblickte. Auch der Rodianer und Ishi-Tiib wussten keine Antwort, sodass sie sich entschlossen nachzusehen. Als der rote Korsar sein Quartier verließ, stand er direkt in der Kombüse, doch auch Barbo Drob, der Schiffskoch wusste keine Antwort. Er war eher damit beschäftigt das Essen anzusetzen und warf eine dem Kapitän unbekannte Gewürzmischung in einen hörbar blubbernden Topf, der einen… interessanten Geruch im Schiff verbreitete.

Der rote Korsar bahnte sich seinen Weg an seinen Untergebenen vorbei, bis er bemerkte, wie der Gigoraner Morcann die zierliche Pilotin der Crimson Dawn im Schwitzkasten hielt, während Serodah, der Dug mit der spröden Selbstbeherrschung und dem lebhaften Temperament zwei Blaster, von seinen Vorderfüßen gehalten, auf Tylah richtete, während er sich auf die Arme abstützte. Auch der sonst strenge gamorreanische Quartiermeister, der keinen Hader an Bord duldete, schien keine Einwände zu haben. Die Situation schien wirklich ernst zu sein.

„Was geht hier vor sich, lass Noorah frei.“ wies der Captain das Crewmitglied an. Als der Gigoraner jedoch zögerte, legte der rote Korsar den Kopf schief. Seine Hand bahnte sich langsam ihren Weg, für alle zu sehen, zu seinem Holster, doch bevor etwas Dummes geschehen konnte, brabbelte Serodah drauf los.

„She Sa an D'emperiolo!“ [„Sie ist eine Imperiale!“] wütete der Dug drauf los, sodass seine Blaster zitterten. Tanaka bedachte ihn mit einem Blick, der schwer zu deuten war. Er wusste, dass der Dug in einem vergangenen Leben Teil einer republikanischen Staffel gewesen war, den Harlequins. Sein Hass auf alles Imperiale war weithin bekannt. Doch waren es bis zum jetzigen Zeitpunkt nur Vorwürfe.

„Eine Imperiale?“ wiederholte Tanaka langsam und eisig, aber auch mit einer Prise Zweifel in der Stimme. „Und wie kommt ihr darauf, dass sie eine Imperiale ist?“

„Morcann hat Hologramm gesehen. Morcann hat gehört wie sie Auftrag gab.“ sprang Morcann dem Dug helfend zur Seite. Seine Vocoderstimme erlaubte es dem Gigoraner mit der Crew Basic zu sprechen, da es die durch die Evolution bedingte fehlende Gabe der Gigoraner die Laute des Basics zu bilden emulierte und in das für sie alle Hörbare zu übersetzen.

„Tylah, was hast du dazu zu sagen?“ räumte der Captain der Crimson Dawn der vermeintlichen Delinquentin den Raum ein sich zu verteidigen.

Piratencrews waren kein Ort der großen Gesetze, kein Ort an dem lange juristische Debatten um Moral, Recht und Unrecht geführt wurden. Selbst ein Gerücht konnte sich hier als tödlich erweisen. Tanaka wollte es nicht glauben, doch würde sie keine gute Erklärung haben, würde die Crew über ihr Schicksal entscheiden. Er musste sich beherrschen als ihm bläute, was dieser Vorwurf bedeuten konnte. Hatte sie die Imperialen bei dem Treffen auf sie aufmerksam gemacht? War Noorah Tylah Schuld daran gewesen, dass sie knapp der imperialen Gefangenschaft entkommen waren? Es war nicht ungehört, dass auch Nichtmenschen ihren Weg, warum auch immer, in die Arme der imperialen Maschinerie fanden und diesem Monstrum der Tyrannei dienten. Sie hatten so viele Stunden damit verbracht zu reden und auszuhecken, wie sie den Ordnungsliebhabern des Galaktischen Imperiums das Leben zu einer der sieben corellianischen Höllen machen konnten. Hatte er sich in ihr getäuscht? Wut bäumte sich wie ein Ronto in ihm auf.

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Serenno System Ɵ Serenno Ɵ Saffia Raumhafen Ɵ Landebucht AA-38 Ɵ An Bord der Crimson Dawn Ɵ Harkon Tanaka, Noorah Tylah und restliche Besatzung
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[Serenno-System | Serenno | Saffia | Arbeiterviertel | Landebucht eines Raumhafens | Etara, Spectre, Eskorte (NSC), Harkon Tanaka, Noorah Tylah, Hako Neesh (NPC), Maalraas, Susa Mukan, Diego Xarxos, Jevan Vasic samt Begleiter, Mortag, Sam, Nevis, Yui, Paul (NSC), Rianna (von Anfang an mit dabei), Eskorte (NSC), Xala

Irritiert hob Xala die linke Augenbraue ihres beschuppten Gesichts. Sie war nicht verwundert, dass sich Diego nicht an sie erinnern konnte, aber sie war verwundert was er hier von sich gab und enttäuscht wie ein Vertreter ihrer Spezies so etwas von sich geben konnte.

„Ich bin Xala, Lady von Xitokl, Tochter des Ad’ika Xaldalus, Freiherr von Xitokl und Captain der Korallenblume und auch ich bin erfreut, dass sich Angehörige unserer hochentwickelten Spezies hier befinden und ...“ widerwillig nickte sie dem anwesenden Männchen und Weibchen zu, die wohl beide Menschen und damit aufrecht gehende, teilweise haarlose Affen waren, und rümpfte kurz die Nase, „solch kompetente Gesellschaft haben. Und tatsächlich mein lieber Diego, ist es doch schön jemand weiteren, Hochwohlgeborenen gefunden zu haben, der in der Sprache der Alten und Etikette der höheren Schichten ausgebildet worden zu sein.“ Sie entschied seine Herkunft auf die Probe zu stellen und hielt ihm ihre rechte Hand hin in der Erwartung, dass er sie der höfischen Etikette entsprechend begrüßte. Um noch die Schwierigkeit zu erhöhen, sprach sie ihn auf Hsoosh an, der alten Sprache der Falleen, die nur noch die höheren Schichten nutzten und sprachen.

„Imibuliso Diego, ndinguXala. Inkosikazi yeXitokl.” (Seid gegrüßt Diego, ich bin Xala. Herrin von Xitokl.) [XHOSA]

Dennoch wanderte ihre Aufmerksamkeit kurz von Diego weg. Die imperialen, die sie schon im Orbit kennen gelernt hatte, waren nun also hier gelandet. Einem offenen Kampf konnte sie aber nichts abgewinnen.

„Ich würde vorschlagen, dass wir uns zurückziehen. Mein Frachter steht ganz in der Nähe ... und hat die nützliche Funktion, dass wir mit ihm tatsächlich untertauchen können. Wer möchte, kann mir folgen!“

[Serenno-System | Serenno | Saffia | Arbeiterviertel | Landebucht eines Raumhafens | Etara, Spectre, Eskorte (NSC), Harkon Tanaka, Noorah Tylah, Hako Neesh (NPC), Maalraas, Susa Mukan, Diego Xarxos, Jevan Vasic samt Begleiter, Mortag, Sam, Nevis, Yui, Paul (NSC), Rianna (von Anfang an mit dabei), Eskorte (NSC), Xala
 
Serenno / Saffia / Arbeiterviertel / Landebucht eines Raumhafens / Sam, Nevis, Yui, Paul (NPC), Etara, Spectre, Eskorte (NSC), Harkon Tanaka, Noorah Tylah, Hako Neesh (NPC), Maalraas, Susa Mukan, Diego Xarxos, Jevan Vasic samt Begleiter, Mortag

Sie war zufrieden. Mit sich selbst vor allem. Wie alles bisher gelaufen ist, was sie bisher erreicht haben und welche Nebenverdienste sich in den letzten Minuten für sie eröffnet hatten - alles entwickelte sich sehr erfreulich für die kleine Blondine. Zwar wussten sie immer noch nicht, wo die Waffen waren, die sie für Julio den Red Rancor Raiders abknöpfen sollten, aber sie waren diesem ultimativen Ziel einen großen Schritt näher gekommen. Da sie es geschafft hatte, einen halbwegs stabilen Draht zu einer Vertreterin der Black Sun aufzubauen, sollten die nächsten Hürden ohne Probleme überwunden werden können. Ungefährlicher war ihr Job dadurch allerdings nicht geworden. Etara hatte deutlich gemacht, dass sie sich nicht mit Versagern abgeben würde. Würde also etwas schief gehen, könnte die Waage schnell zu ihren Ungunsten kippen. Nicht nur ihre Mission, sondern auch ihr Leben war dann gefährdet.

"Dann haben wir einen Deal", sagte Sam und nickte der Chiss bestätigend zu. Danach verkündete Etara, die Versammlung frühzeitig aufzulösen. Eine kluge Entscheidung, fand Sam. Sie hatte kein Interesse daran, sich in Straßenschlachten mit imperialen Soldaten verwickeln zu lassen. Das war weder sonderlich gesund noch besonders lukrativ. Wenn sie sich jetzt einen Blasterschuss einfing, konnte sie den Rest der Operation vergessen.

Kaum hatte die Chiss ihre Ansprache beendet, brach Tumult unter den Anwenden aus. Auch Sam wendete sich etwas unruhig an die Kinder.

"Wir folgen Etara. Solange wir nicht wissen, was es mit diesem Kommunikator auf sich hat, stehen wir in einer Sackgasse. Und ich habe keine Lust, mich von ihr hin halten zu lassen."

Es wäre definitiv besser, wenn sie sich so dicht wie möglich an ihre neue Auftraggeberin hielt. Nur so konnte sie im Zweifel auch Druck ausüben und mitbekommen, was überhaupt vor sich ging. Zielstrebig verließ sie deshalb mit Nevis und Yui im Schlepptau die große Halle und begab sich zum Speeder. Sobald sie in Sichtweite kamen, startete Paul schon die Motoren. Mit wehendem Mantel schwang sich Sam auf den Beifahrersitz.

"Wir folgen dem Gleiter von dieser Etara, sobald er abgehoben ist. Da vorn! Das ist er! Gib Gas!"

Der Droide ließ sich das nicht zwei Mal sagen. Die Blondine wurde fest in ihren Sitz gedrückt, als der Speeder mit einem Satz in den Himmel schoss und dabei nur knapp an einem leuchtenden Reklameschild vorbeiflog.

"Was habt ihr für einen Eindruck von der Sache? Lief doch ganz gut, oder?", rief Sam gegen den Fahrtwind in die Runde. Da sie sich auf ein paar wenige Protagonisten konzentriert hatte, konnte ihr etwas Wichtiges entgangen sein. Womöglich hatten die Kinder etwas bemerkt. "Ach und Nevis: Tu dir selbst einen Gefallen und spiel in Zukunft mit verdeckten Karten. Wenn du einen Bluff anbringen willst, muss der überraschend kommen und den Gegner auf dem falschen Fuß erwischen, verstehst du?"

Die Kleine hatte sich nicht unbedingt gut geschlagen unter den ganzen Kriminellen. Aber sie hat sich auch nicht davonjagen lassen, das musste man ihr anrechnen. Und Yui... hatte wieder ihr Yui-Ding gemacht, das Sam so sehr an ihr hasste. Während sie sich unterhielten, verfolgte Paul weiterhin den Gleiter der Black Sun, der sich mit gekonnten Manövern durch die Stadt schlängelte. Gleich zwei Mal hätte der Droide aufgrund eines unvorhergesehenen Manövers das Gefährt beinahe verloren. Zwar hatte Sam keine lange Zeit auf der imperialen Sternenjägerakademie verbracht, aber dennoch konnte sie erkennen, dass hier ein Ass-Flieger am Steuer saß. Ob das Etara war? Oder einer ihrer Leute? Vielleicht diese andere Chiss, die sie bei sich hatte?

Als der Gleiter wieder langsamer wurde, hatte sich das Stadtbild etwas verändert. Sie waren mittlerweile weit weg vom Raumhafenviertel. Hier war es urbaner und dadurch unübersichtlicher. Der perfekte Ort, um sich eine Weile vor neugierigen Blicken zu schützen. Paul landete den Speeder nur einen Steinwurf entfernt von dem Gleiter der Black Sun.

Serenno / Saffia / Bei Etaras Gleiter / Sam, Paul, Yui, Nevis, Etara, Spectre, Black Sun Eskorte
 
[Serenno-System | Serenno | Saffia | Arbeiterviertel | Landebucht eines Raumhafens | An Bord der Crimson Dawn | Harkon Tanaka, Noorah Tylah, Crew der Crimson Dawn]



Noorah lächelte ihre alte geliebte kurz an. Sie vermisste die Kleine mehr als alles andere.Gerade als das Hologram sich aufgelöst hatte. Jemand hatte sie gepackt. Schüttelte sie durch. Nein! Sie haben… Sie hatte die Tür doch geschlossen… Verdammt. Nach der ganzen Zeit war sie so überwältigt von dem Gedanken gewesen, endlich ihre Geliebte wieder zu sprechen, dass sie nachlässig geworden war. Sie wollte sich wehren, doch da kam schon der Quartiermeister rein. Noorah schaute panisch zwischen beiden hin und her. Sie wollte sich kurz wehren, ließ es aber lieber. Sie musste die Crew beruhigen. Immer mehr versammelten sich hier. Es konnte sein, dass Morcann zu sehr die Kontrolle verlor. Daher hoffte Noorah, dass der Quartiermeister ihn beruhigen könnte. Bashnag wollte natürlich wissen was los war. Sie riss sich los und wich zurück. Gerade als Morcann rief, dass sie eine Verräterin wäre. Sie atmete hastig und schüttelte mit ihrem Kopf.

“Es ist nicht wie ihr denkt, ich-”

Inzwischen war fast die gesamte Crew hier. Selbst der Wookie Rorrkatta. Sie Brüllen unterbrach Noorah. Immer mehr zogen bereits ihre Waffen. Noorah legte vorsichtig ihre Hand auf das Holster ihres Blasters, zog diesen langsam raus und warf ihn auf den Boden. Auf keinen Fall wollte Noorah riskieren, dass jemand sie als Gefahr betrachtete. Es musste klappen. Es musste einfach. Nervös schaute sie zu ihrer Kiste. Würden Sie diese durchsuchen, bevor jemand ihr die Chance gab sich zu erklären. Es wäre ihr sicherer tot. Zu schwer wogen die Beweise gegen sie. Zu leicht konnte man es falsch verstehen. Das Ablegen der Waffe war aber wohl nur ein weiterer Grund gewesen sie zu verdächtigen. Sie versuchte Worte hervor zu bringen. Allerdings war sie bald in den Schwitzkasten genommen worden, sodass sie kaum sprechen konnte. Als schließlich der rote Korsar noch hier auftauchte schien das Chaos perfekt. Sie dachte kurz darüber nach dass er ihre Rettung sein könnte. Man solle sie frei lassen. Serodah konnte natürlich nicht anders als irgendwas zu brabbeln. Noorah verstand nur irgendetwas mit Imperium. Harkon hakte nach. es war wirklich nicht leicht zu erklären. Aber wenn man sie zu Wort kommen ließe… Morcann bestätigte es.

Sobald Noorah los gelassen worden war, nahm sie vorsichtig ihre Hände hoch. Ihr Blick wanderte zu der Crew. Wie sollte sie das erklären? Wie? Noorah schaute Harkon an. Dann ihre Familie. Sie senkte ihren Blick etwas und schüttelte mit ihrem Kopf. Ganz sachte.

“Ich bin…”

Setzte sie an. Schaute betreten auf den Boden. Resigniert schüttelte Noorah mit dem Kopf und musste neu anfangen.

“Ich weiß, ich hätte es euch sagen müssen… irgendwann… Ich bin… Ich war Petty Flight Officer Noorah Tylah, Staffelführerin der ISD Gladius. Ich wurde dazu gezwungen für das Imperium zu arbeiten im Austausch gegen das Leben meiner Familie… Man sagte mir, so lange ich für das Imperium arbeiten würde, wären sie geschützt. etwa einen Monat bevor ich mich euch anschloss, dachte ich es wäre ihnen ernst. Ich fand heraus, dass sie meine Familie bereits kurz nach ihrem Abflug getötet hatten. Ich bin vor etwas mehr als einem Jahr desertiert. Ich habe nichts mehr mit dem Imperium zu tun. Was Morcann gesehen hat war meine Geliebte. Es war das erste Lebenszeichen von ihr, seit ich das Imperium verlassen habe.”

Vorsichtig war sie zurück gewichen und schaute nervös zwischen der Crew umher. Sie hatte Angst. Große Angst. Zu leicht konnte sich ein Schuss lösen. Zu schnell konnte man auf falsche Gedanken kommen. Ihr Blick wanderte zu Morcann. Sie atmete Tief durch.

“Ich habe ihr gesagt, sie hätte zu wissen, was sie zu tun hat und solle den Auftrag ausführen. Es war eine Anlehnung daran, dass ich lange ihre Vorgesetzte gewesen war. Der Kanal war Verschlüsselt. Wenn man versucht meinen Standort zu orten bekommt man abwechselnd verschiedene Planeten angezeigt. Ich habe es auf dem Schwarzmarkt modifizieren lassen. Ich will nichts mehr mit dem Imperium zu tun haben. Nicht nachdem man mir alles nahm.”

Noorah senkte ihre Arme und setzte sich auf ihr Bett.

“Ich meine… Ich bin erst ein Jahr hier. Aber ihr seid meine Familie. Ich habe mich bewusst dazu entschlossen schlampig zu fliegen, damit ihr nicht merkt wo ich das Fliegen gelernt hatte. Deswegen wusste ich auch, dass diese Spectre ebenfalls eine ehemalige imperiale war. Man entwickelt ein Gespür dafür, wenn es einem teilweise mit Elektroschocks eingeprügelt worden ist. Sie ist aber Etara genauso treu, wie ich euch treu bin. Ich würde euch niemals verraten. Alles was ich will… ist… vielleicht irgendwann meine Geliebte wieder zu sehen und irgendwie da raus zu holen...”

Nun war es geschehen. Sie wussten bescheid. Sie würden sie erschießen oder wegsperren. Einmal unaufmerksam sein und dein Leben ist gelaufen. So war es auf der Flucht. Ihr Blick wanderte zu ihrer Crew. Ihr Blick blieb auf Serodah hängen. Ein müdes Lächeln zeichnete sich auf Noorahs Lippen ab. Sie wusste woher der Dug kam. Wusste, dass er quasi das gleiche wie sie nur für die Republik getan hatte. So wie sie ihn einschätzte, brauchte sie nichts anderes erwarten als Hass.

“Serodah… Du hast mir mal eine Einschätzung gegeben wie schlimm es als imperialer Pilot sein müsste… Glaub mir… du willst nicht in dieser Hölle leben. Ich bin von der einen Sklaverei in die Nächste gerutscht. Erst hier war ich frei. Wenn ich euch hätte schaden wollen… Warum erst jetzt? Warum nicht schon früher? Zum Beispiel, als wir den imperialen Frachter überfallen hatten? Das vergangene Jahr war die beste Zeit meines Lebens.”

Ihr Blick wanderte zu dem roten Korsaren. Harkon. Er war der Captain. Er war gewählt. Am Ende würde es auch darauf ankommen, was er sagen würde. Was seine Entscheidung wäre. Ihm musste aufgefallen sein, dass sie seine Reden nicht so mitreißend empfand wie ein paar andere der Crew. Daher fühlte sie sich Schuldig ihm nicht immer die volle Aufmerksamkeit gewidmet zu haben.

“Tut mir Leid, dass ich Ihre Reden nicht immer anhöre Captain, aber ich hörte in den letzten Jahren zu viele Reden über Aktionen, die dem großen Ganzen dienen. Sachen die einem höheren Zweck dienen sollen. Ich bin Ihre Pilotin. Ich bin nicht ohne Loyalität. Ich habe wahrscheinlich mehr Gründe als alle anderen hier das Imperium um sein Hab und Gut zu erleichtern. Jeder Credit den sie verlieren, kann nicht mehr in diesen Wahnsinn, den die Ordnung nennen, investiert werden…”

Damit senkte Noorah den Blick wieder und starrte auf den Boden vor sich. Sie wussten es. Sie hatte alles gesagt. Hatte sich ihnen nun geöffnet. sie trägt bereits ein Mal der Schande an ihrem Körper. Scheinbar würde sie nun für das gerichtet werden, was sie in ihrer Laufbahn im Imperium getan hatte. Gerechtigkeit kam früher oder später immer. Auch wenn Noorah gehofft hatte, dass eines Tages vielleicht, ihr Bindung zu der Crew eng genug geworden wäre, dass sie von sich aus mit ihnen geredet hätte. Am Ende hatte bisher immer die Angst überwogen die Leute zu verlieren. Manchmal verlor man eben. Manche Niederlagen waren halt härter als andere.


[Serenno-System | Serenno | Saffia | Arbeiterviertel | Landebucht eines Raumhafens | An Bord der Crimson Dawn | Harkon Tanaka, Noorah Tylah, Crew der Crimson Dawn]
 
Serenno: Nevis mit Yui, Paul und Sam bei Leuten der BS


Sam wies Nevis, Paul und Yui in ihren Plan ein. Sie wollte sich an Etara hängen, denn bisher war sie ihrem Ziel noch kein Schritt näher gekommen. Dabei hatte sie Etara doch davon erzählt! Sam hätte keine Lust, sich von ihr hinhalten zu lassen.

“Das tut sie doch längst! Sie ist so hochgradig arrogant! Auch das ganze Gesäusel der ganzen Gruppe über uns, insbesondere mich! Kinder werden auf Nar Shaddaa schon seit je her rekrutiert, um schmutzige Arbeiten zu erledigen, Kinder die Hunger haben, Kinder die ohne Eltern, ohne ein Dach über dem Kopf sind. Und warum, weil Kinder nur kurz in den Knast gehen. Und die Kinder tun es, weil sie essen müssen und Schutz brauchen. Die meisten von ihnen kennen das doch, kommen von dort. Also, was sollte das?! Das hat mich verdammt sauer gemacht!”,

machte Nevis ihren Unmut leise kund und lief rasch neben Sam her. Sie verließen die Halle. Sie setzten sich in den Speeder und folgten ihnen. Paul fuhr dabei scharf an. Nevis liebte sowas. Es war aufregend und spannend. Sam fragte sie nun, was sie so von der Sache und den Leuten hielten. Nevis zuckte mit den Schultern. Sie war ehrlich:

“Es ist kein guter Deal! Die Aufträge sind cool. Sogar Bankraub!”

Nevis sah sich im Tagtraum mit vorgehaltener Waffe und Gesichtsmaske und Handschuhen rufen:

“Auf den Boden!”

Doch die Tatsachen holten Nevis zurück. Sie wurde von Sam kritisiert. Irgendwie hatte sie das ja auch gerade getan, aber es tat dennoch weh.

“Das war kein Bluff. Das war die Wahrheit, so unwahrscheinlich das auch klingen mag. Brauchst mir ja nicht zu glauben! Das war mit Ty. Auf Taris. Als ich im Jeditempel wohnte. Nein, und ich verstehe nicht!”,

schmollte die Kleine. Ihre Gesichtsfarbe war gleich einen Ton dunkler geworden und sie wirkte terracotta.

Sie landeten. Jetzt wurde Nevis bewusst, dass sie etwas indirekt verraten hatte. Ihr Herz ging schneller. Ihre Lekkus zuckten. Ihr Nacken war verschwitzt. Ihre Gesichtsfarbe war nun rot. Hatte Sam richtig zugehört oder war ihr das entgangen? Ängstlich blickte sie kurz zur Seite zu Yui. Es war schwer so ein großes Geheimnis als Kind mit sich rum zu tragen.



Serenno, im Gleiter dicht bei Etaras Gleiter: Sam, Nevis, Yui, Paul der Droide
 
Serenno: Nevis, Yui, Paul und Sam bei Leuten der BS

Yui legte den Kopf etwas schief, sie sagte jetzt darauf einmal nichts und würde später Nachfragen. Viele der Redewendungen die Leute einfach so benutzten waren ihr noch nicht geläufig. Viele Anspielungen konnte sie nicht verstehen. Auch wenn sie ein sehr großes Wissen hatte in Form von Datenbanken und diese leicht erweitern konnte hatte sie keine Emotionale Bindung zu den Informationen. Keinen Kontext und das machte es schwer einige Sachen zu verstehen. Doch kein Problem war einmal gut, außerdem hatte sich Yui ja damals nicht verraten so war sie sicher zumindest so lange Etara keine Fragen stellte. Vielleicht konnte sie der Frau aber auch ein wenig vertrauen und wirklich noch für sich selbst nutzen ziehen, auch eine Überlegung wert.

Yui schütte leicht den Kopf als Nevis ein wenig zu prahlen versuchte. Sie konnte das Verstehen, sie würde es ja auch tun und sie machte es ja auch manchmal. Es änderte jedoch nichts daran, dass es eigentlich eine dumme Idee war. Eine so richtig dumme Idee. Außer natürlich unter besonderen Umständen. Yui musste da auch noch lernen besser auf die Situation zu achten um alles um die Leute um sie herum zu manipulieren. Doch auch da würde sie noch Zeit brauchen.


“Ich weiß, dass du nützlich sein willst und auch viel kannst. Aber das solltest du nicht alles zu laut sagen. Wir wissen nicht wer hier auf unserer Seite ist und besser du wirst unterschätzt.“ Flüsterte Yui dem Mädchen zu.

In dem Fall hielt sich Yui auch an ihren eigenen Rat und hielt den Mund obwohl sie so einige Sachen zu sagen hatte. Es war besser einmal unauffällig zu bleiben besonders jetzt wo die Verhandlungen geführt wurden. Yuis Miene verdüsterte sich mit der Zeit. Ja es war schön, dass sie zu einem Einverständnis gekommen waren, doch ihr gefiel das ganze trotzdem nicht. Überhaupt nicht, doch was konnte sie tun? Im Moment nichts. Sie hasste diese Wartezeiten, dieses Wissen, dass alles in eine Richtung ging, die ihr nicht gefiel und sie konnte es nicht verhindern. Nachher mussten sie wieder aus dem Schlamassel raus. So ging es irgendwie in ihrem ganzen Leben. Am besten war es wohl sich selbst hier etwas heraus zu schlagen und dann zu verschwinden, aber Nevis konnte sie nicht zurück lassen. Zu zweit würde das verschwinden aber schon wieder fast unmöglich werden. Yo ließ sich das Droidenmädchen mehrere Pläne durch den Kopf gehen was sie machen könnte und was wie mit welcher Wahrscheinlichkeit funktionieren könnte. Ihre Programme rechneten eifrig und glichen Informationen miteinander ab aber alles half nicht wirklich weiter.

So saßen sie nicht viel Später in einem Gleiter und folgten dem von Etara. Bei Sams Frage verzog Yui das Gesicht. Sie war da wirklich ganz anderer Meinung. Und jetzt wo sie danach gefragt wurde konnte sie diese Kundtun.


“Sorry aber ich finde es lief beschissen. Wir haben nichts. Keine Informationen nur einen wackligen Deal. Wir bringen uns in Gefahr für eine Abmachung, bei der wir nichts in der Hand haben. Was hindert die Leute daran uns einfach umzulegen, wenn wir ihnen besorgt haben was sie wollen und wenn wir erwischt werden dann geht’s uns sowieso an den Kragen. Bei dem ganzen können wir nur verlieren, wenn uns nicht etwas Gutes einfällt. Außerdem haben wir ja noch einen Schrotthaufen da vorne der uns auch versucht umzubringen.“

In Summe eine Situation in der Yui nicht unbedingt sein wollte. Sie dacht zurück an die Geschichten mit den Jedi und den Sith. Sie hatte nur überlebt und das überleben anderer Sichern können weil sie etwas hatte was Janus Sturn wollte. Sie hatte es noch immer und wenn sie ihm das nächste Mal begegnete war sie auch durchaus bereit für einen Handel oder so. Doch hier jetzt brachte ihr das nichts. Sie hatte nichts mit dem sie sich Überleben erkaufen konnte. Im schlimmsten Fall würde es ein töten oder getötet werden werden. Yui sah da ihre Chancen nicht schlecht wenn sie es richtig spielte aber Nevis und Sam. Sie waren bei weitem in der Unterzahl.

Serenno | Gleiter hinter Etara: Nevis, Yui, Paul und Sam
 
[Serenno-System | Serenno | Saffia | Vergnügungsviertel | Theater | Loge | Etara, Spectre, Lord Pertinax (NSC)




Die Ad’ika ließ Spectre zappeln, es aussehen, als würde sie sich privat ein solches Rendevouz gönnen. Auch das Kompliment wegen des Kleides führte nur dazu, dass sie nicht genau erkennen konnte was die hübsche Schmugglerin wollte. Spectre stolperte förmlich hinter der zielsicher voranschreitenden Chiss her, bis sie in der Loge saßen. Erst dort offenbarte Etara ihrer Freundlin, warum sie eigentlich hier waren. Es ergab Sinn sich mit einem hiesigen Adligen zu verbünden. Es würde die Position des Kartells nachhaltig stärken und als Basis für gute Geschäfte im ganzen Quadranten eine hervorragende Position abgeben. Die ehemalige Agentin überlegte welche Vorteile die Black Sun dem Adligen bieten konnte und, würde Etara nur auf ein Pferd setzen?


Sie wollte gerade fragen, als die Logentür nach einem kurzen Klopfen erneut aufging und ein gut betuchter Adliger zu Ihnen trat. Ohne Umschweife kam der Serenno zum Thema. Es war kein Höflichkeitsbesuch, es ging ums Geschäft und Ihre Freundin war ganz in ihrem Element. Ein paar nette Worte zum Beginn, Floskelnaustausch. Sie wollte schon aufatmen als der Adlige ihr seine Aufmerksamkeit zuwarf. Sie konnte förmlich spüren, wie die Augen des Menschen über ihre Gestalt flog. Er hob kurz die Hand um auch Ihr einen Handkuss zu geben, aber etwas in dem Blick Spectres ließ ihn zögern und dann die Hand wieder senken. Kurz war das Lächeln verschwunden, dann wandte er sich wieder an Etara.


„Sie haben einen guten Geschmack was ihre Angestellten betrifft, Miss Etara. Auch wenn Sie sie besser in der l’étiquette Cour ausbilden lassen sollten. Ein solch ungebührliches Verhalten wird ihnen in den Kreisen zu denen Sie Kontakt aufnehmen wollen auf Sie zurückfallen und ihre Pläne vereiteln. Ich möchte selbst nicht weiter nachtragend sein und überlasse Ihnen entsprechende réparation anzubieten.“


Er lächelte, aber die geschwollenen Worte ließen keinen Zweifel daran, dass der Blick und das Verhalten Spectres ihm gar nicht passten. Er lehnte sich mit dem Rücken an die Bar und sei Blick streifte durch die anderen Gäste.



„Wir befinden uns in einer Phase der Möglichkeiten. Viele der Anwesenden haben Angst oder versuchen es zu ignorieren. Ich sehe eine Chance. Was sehen Sie und wie gedenkt Ihre Firma sich hier einzubringen?“



Sprach er Etara an. Es war klar, dass er wissen wollte, was für Ihn bei einem Deal heraussprang und was sich die Organisation vorstellte. Während er auf die Antwort der Ad’ika wartete, legte er seinen rechten Arm um Spectre die neben ihm an der Bar stand. Langsam strich seine Hand über den Rücken der ehemaligen Imperialen, deren Körper unter der Berührung erstarrte. Aber noch bevor Etara etwas sagen oder unternehmen konnte kam Bewegung in die Maritima. Sie hob die Hand und verbot ihrer Freundin in einer rüden Art das Wort in einer offensichtlichen Art, dass es dem Serenno die Augenbrauen nach oben trieb. Kannte man die Aussetzer der Chiss, konnte man Übles befürchten, aber diese erinnerte sich ganz genau an die Worte Ihres neuen Mentors.


Mit einer fast ans Obszöne grenzenden Bewegung drehte sich die Chiss in den Menschen und ging in die Offensive. Sie küsste den Serenno, schmiegte sich an ihn und und ihre Lippen wanderten zu seinem linken, Etaras abgewantem, Ohr.


Sekunden später löste Sie sich von dem Serenno, der bleich geworden war, und ging an Etara vorbei.



„Ich gehe mich einmal frisch machen…“
lies die Bechesmy verlauten und fügte leise für Etara hinzu


„… und mich übergeben.“



Dann verschwand sie in der Menge.


Als Etara sich wieder dem Adligen zuwandt, tupfte er sich die Schweißperlen von der Stirn.



„Ich… ich denke was die réparation betrifft… so ein Mißverständnis unter… Freunden… haha“



Das Lachen wirkte künstlich und aufgesetzt
.


„… selbstverständlich müssen sie nichts dergleichen anbieten… Ein kleiner Scherz meinerseits…“



Was auch immer die Attentäterin in sein Ohr geflüstert hatte, es hatte eine deutliche Wirkung erzielt und der Serenno wirkte nicht mehr so egozentrisch und selbstsicher wie zuvor.





Sie betrat in der Zwischenzeit die Damentoilette, suchte sich eine Kabine und musste sich übergeben. Kurze Zeit später stand sie vor dem Spiegel und machte sich wieder frisch. Neben Ihr stand eine Menschenfrau von vielleicht 30 Jahren und zog die Wimpern nach. Was im Kopf der Frau vor sich ging interessiert Spectre nicht wirklich. Allerdings schob diese Ihr eine kleine abgepackte Tablette mit einem wissenden Lächeln zu ehe sie ging. Irritiert sah die Chiss auf das kleine Päckchen herunter. Sie hatte die Beschreibung nicht zu Ende gelesen, als das Päckchen bei Ihrem Weg nach draußen in den Mülleimer flog. So ein Schwachsinn, als ob ihr eine Tablette gegen die Übelkeit half, die dieser schmierige Typ verursachte. Da bräuchte sie eher ein Messer oder Blaster…







[Serenno-System | Serenno | Saffia | Vergnügungsviertel | Theater | Toiletten | Spectre
 
[Serenno-System | Serenno | Saffia | Vergnügungsviertel | Theater | Loge | Etara, Spectre, Lord Pertinax (NSC)

Dieses bis in die Haarspitzen herausgeputzte und höchst formelle Umfeld im Theater der oberen Zehntausend von Serenno war nicht gerade Etaras vertrautes Terrain, aber mit frechem Selbstbewusstsein und der Einstellung, dass sie diese steifen Aristokraten im Notfall mal gepflegt am Hintern lecken konnte, stürzte sich die junge Chiss dennoch mitten hinein. Zurückhaltung war ihre Sache nicht, wenn Etara etwas haben wollte, dann griff sie eben danach und scherte sich erst mal nicht weiter darum, ob sie dabei jemandem auf die Füße trat. Angesichts des ganzen Durcheinanders auf dieser Welt war es ohnehin nicht so, dass sie etwas verrücktes anstellte. Früh genug würden auch diejenigen, die sich noch den Luxus von Illusionen leisten konnten, einsehen müssen, dass neue Zeiten angebrochen waren. Neue Zeiten, in denen die Black Sun hier den Lauf der Dinge bestimmen würde. Dazu waren Verbündete und Partner vor Ort notwendig, Leute, die Einfluss besaßen und die das Syndikat in der Hand hatte. Bestimmt gab es mehr als genug eitle Strippenzieher, die sich mit dem „Abschaum“ einlassen würden, aber vorerst hatte Etara Interesse an denen, die wirklich hilfreich sein konnten. Lord Pertinax war einer dieser Leute, und die ehrgeizige Kriminelle gedachte, ihn schön gründlich einzuspannen. Mit schwer zu deutenden roten Augen musterte Etara den Adligen, ein höfliches Lächeln auf den Lippen. Er war nett genug anzusehen, dass sie ihn nicht von der Bettkante schubsen würde, aber im Moment war alles rein geschäftlich. Manierlich stellte sich der Blondschopf vor und begrüßte sie förmlich, ließ es aber bei Spectre bleiben, als diese ihn anfunkelte. Die ehemalige Imperiale war die Sorte Frau, die nichts sagen oder die Muskeln spielen lassen musste, wenn sie wollte, strahlte sie ganz von selbst eine Gefährlichkeit aus, die jeder, der nicht blind war, bemerken konnte. Und auch wenn die andere Blauhäutige verdammt gut aussah – was auch Lord Pertinax nicht entgangen war – obsiegte in diesem Fall die Vorsicht und der gepuderte Aristokrat ließ die Sache auf sich beruhen. Etaras Lächeln wurde ein wenig breiter. Das fing gut an.

Und wurde auch noch besser, denn offenbar war ihr potentieller neuer Partner doch nicht so clever, die Gegebenheiten zu akzeptieren. Spitzfindig lobte er Etaras Geschmack im Bezug auf Personal, was die Chiss eine Augenbraue wölben ließ, nur um gleich hinzuzufügen, dass Spectres Mangel an Etiketten beklagenswert war und ihr und ihrer Vorgesetzten in den höheren Kreisen Serennos noch einige Schwierigkeiten einbringen würde. Etara blieb ruhig und verschränkte lediglich die Arme vor der Brust, als sie versuchte, aus dem Schnöselsprech schlau zu werden. Offenbar wollte Lord Pertinax eine Art Entschuldigung oder Gegenleistung von ihr, um diesen Fauxpas zu ignorieren.


„Ich hab einen ausgezeichneten Geschmack, was viele Dinge angeht. Unter anderem besitze ich eine ausgezeichnete Nase dafür, wenn Leute sich zu weit vorwagen. Aber es stimmt, ich sollte Ihnen wohl wirklich etwas anbieten. Meine Sicherheitschefin ist mit den Etiketten nicht sehr bewandert, aber eine exzellente Schützin. Vielleicht kann sie Ihnen ein paar Tricks zeigen? Sie sehen aus wie jemand, der gerne jagen geht...“


Demonstrativ ließ Etara ihre weißen Zähne bei einem Lächeln aufblitzen, das man auf vielerlei Weise verstehen konnte. Von so einem Provinzfürsten würde sie sich nicht ans Bein pinkeln lassen, da musste er schon früher aufstehen. Sie brauchte einen Kontakt auf Serenno, aber Lord Pertinax war nicht der einzige Kandidat und vielleicht war es an der Zeit, ihn das spüren zu lassen. Leute, die sich für unentbehrlich hielten, entwickelten gerne ein übergroßes Ego. Offenbar hielt er sich schon jetzt für etwas ganz besonderes im Vergleich zu den anderen Anwesenden und Etaras Augen wurden bei seiner Frage ein wenig schmaler.


„Nun...“


Setzte sie dennoch ruhig an, kam aber nicht weiter, denn blind für die Gefahr, in die er sich damit begab, tatschte Lord Pertinax unverhohlen Spectre an. Unwillkürlich hielt Etara den Atem an, als sie sah, wie sich ihre Freundin angesichts der Berührung anspannte. Spontan rechnete die Chiss damit, dass die ehemalige Imperiale nun ohne zu zögern das Genick des Aristokraten mit einem unschönen um 180 Grad drehen würde. Alternativ kam ihr auch ein Tritt in den Sinn, der dafür sorgen würde, dass er niemals Kinder haben würde. Rasselnd holte Etara Luft und öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber Spectre kam ihr zuvor...und hob die Hand, um zu signalisieren, dass das ihre Sache war. Etara war dadurch nicht unbedingt beruhigt, verharrte aber an Ort und Stelle, um nicht noch zusätzlich Öl ins Feuer zu gießen, und nickte knapp. Statt einer körperlichen Attacke...schmiegte sich die Scharfschützin an Lord Pertinax, küsste ihn voller Energie und arbeitete sich zu seinem Ohr vor, in das sie etwas flüsterte. Das war eher Etaras Vorgehen und entsprechend baff war die Piratin, sie hatte mit so einigem gerechnet, aber nicht damit. Ein paar Sekunden verstrichen, in denen der Aristokrat blasser und blasser wurde, als hätte ihm ein Monster sämtliches Blut ausgesaugt, dann löste sich Spectre von ihm, kündigte an, sich frischmachen zu wollen, und fügte im Gehen noch an Etara gewandt hinzu, dass auch die Übelkeit sie Richtung Toiletten trieb.

Es kam nicht oft vor, dass die Verbrecherin baff war, aber dieser Moment zählte definitiv dazu. Immer noch ein wenig ungläubig sah sie Spectre nach, blinzelte und musste erst mal einen Moment Ruhe schöpfen, bevor sie sich wieder Lord Pertinax zuwandte. Der arrogante Schnösel war übelst zurechtgestutzt worden und schien vor ihren Augen geschrumpft zu sein, Schweißperlen rannen über seine Hirn und ein leichtes Zittern machte es ihm schwer, diese abzutupfen. Hörbar nervös und mit einem Lachen, das künstlicher war als die Zuneigung eines Droiden, versuchte er verzweifelt, die Sache als etwas missglückten Scherz zu verkaufen. Was auch immer Spectre gesagt hatte, es hatte gesessen und Etara konnte sich ein schiefes Grinsen nicht verkneifen, als sie mit einer Haarsträhne spielte und den Kopf ein wenig zur Seite neigte, die Chiss ließ ihren Gegenüber noch ein paar Momente zappeln und im eigenen Saft schwitzen, bevor sie sie gnädig dazu herabließ, zu lachen und eine wegwerfende Handbewegung zu vollführen.


„Ah, was für ein wunderbarer Scherz! Sie müssen uns verzeihen, der Humor ist dort, wo wir herkommen, etwas rauer und direkter. Verbuchen wir das unter kulturellen Missverständnissen und kommen wir zum Geschäft. Da sollte es weniger Unklarheiten geben, hm? Die Firma will hier investieren und ich gehe soweit zu sagen, dass wir eine Monopolstellung erreichen wollen. Das geht natürlich nur, wenn unsere Partner vor Ort uns rechtzeitig über alles informieren, was ihnen zu Ohren kommt und für uns relevant sein könnte, wenn sie dafür sorgen, dass die örtlichen Behörden uns keine unnötigen bürokratischen Hindernisse in den Weg legen, und natürlich...würden wir es sehr, sehr schätzen...“


Etara machte einen Schritt auf Lord Pertinax zu, ihre Miene wurde grimmiger und ohne ein Zeichen von Zögern oder Furcht tippte sie bei jedem ihrer folgenden Worte gegen seine Brust, schon nicht mehr spielerisch, sondern ernst.


„....wenn unsere zukünftigen Geschäftspartner die ganze Sache mit der gebotenen Seriosität und Kooperationsbereitschaft angehen würden. In der Sorte unternehmerischer Tätigkeit, in der wir unterwegs sind, muss man sich seine Freunde sehr sorgfältig aussuchen und wenn nötig nicht zögern, sich von denen zu trennen, die sich als hinderlich erweisen.“


Die Chiss hörte sich nähernde Schritte und grinste, als sie ein letztes Mal gegen Lord Pertinax tippte, so stark, dass der Aristokrat ein wenig zurückweichen musste, um nicht umzukippen. Etaras Timing passte gut, denn just in diesem Moment kehrte Spectre zurück. In einer fließenden Bewegung legte Etara ihrer Freundin die Hand auf die Schulter und strich über ihre blaue Haut, bevor sie erst ihr und dann dem Aristokraten zulächelte.


„Selbstverständlich belohnen wir diejenigen, die sich als kooperativ und fähig erweisen. Regelmäßige Zuwendungen sind dabei inklusive, aber auch Schutz vor den Angriffen anderer...Unternehmen und Unterstützung, wenn es darum geht, Konkurrenz aus dem Spiel zu nehmen. Die Firma kümmert sich um ihre Freunde. Wir haben einen Deal, nehme ich an?“


Es war weniger eine Frage als eine Feststellung. Wenn Lord Pertinax glaubte, Bedingungen diktieren zu können, hatte er sich gewaltig geirrt. Und sollte er jetzt oder später frech würde, würde Etara mit Vergnügen die Attentäterin an ihrer Seite auf einen kleinen Ausflug schicken, um ihm zu verdeutlichen, wie schwer dieser Fehler wog.


[Serenno-System | Serenno | Saffia | Vergnügungsviertel | Theater | Loge | Etara, Spectre, Lord Pertinax (NSC)
 
[Serenno | Tagseite | Stadt Saffia | Innenstadt |Hotel “Fiamma”| Penthaus] Arguss, KI Adas

Arguss setzte sich vor den Schreibtisch in seinem Zimmer, und aktivierte seinen Holo Kommunikator. Kurz darauf erschien ein Mann in einer Grauen uniform mit einem Schwarzen mittel streifen.

„Captain ich bräuchte eine Abholung von ihnen.“

„Sofort Sir, Abholung erfolgt in fünf Minuten.“

„Danke. Ach und schicken sie eine weitere Ardent-Klasse Fregatte zu Ivynata, und lassen sie abholen.“

„Verstanden.“

Damit wurde die Konversation beendet und Arguss machte sich daran seine wenigen Sachen zusammen zu räumen. Auch wenn er ein reicher schnösell ist und eingebildet ist, kann er sehr sparsam und auch spartanisch leben, auch wenn er sich stehts eines der besten Hotel Zimmer mietet. Nachdem Arguss seine ganzen Sachen zusammen gepackt hatte nahm er sein Gepäck, eilte aus dem Zimmer und direkt in die Empfangshalle, er checkte ohne ein Wort aus und ging schnell zu seinem Speeder, in welchen er einfach nur sein Gepäck rein warf, und los jagte zu seinem Kom`rk-Klasse Sturmtransporter, welcher von der KI schon einmal Start bereit machen ließ, soweit es die Zugangs Berechtigung zuließ. Er kam nach drei minütiger fahrt mit dem Speeder am Raumhafen an er eilte mit seinem wenigen Gepäck zu seinem Kom`rk-Klasse Sturmtransporter und startete, nachdem er die Startfreigabe bekommen hatte, sein Assistent würde noch auf Serenno bleiben, um den Bau zu beaufsichtigen welchen Arguss im Namen der Firma in Auftrag gegeben hatte. Das alles war aber nebensächlich, da er aufgrund von dem Tipp von Ivynatas Informanten eine neue Priorität hat woraus er einen klaren Profit sieht. Arguss jagte raus in den Orbit von Serenno, und sah schon die Fregatte seiner Firma, welcher da draußen im all sehr imposant und mächtig wirkte. Arguss wusste das es noch deutlich stärkere Schiffe gab, dennoch allein schon das er zwei von diesen schiffen hatte, war erstaunlich. Derzeit dienten diese beiden zwar nur als Flakschiffe und Speerspitze der Flotte von ATLAS, aber Falls Arguss expandieren würde würden diese beiden Schiffe an seiner Seite sein. Arguss dockte an einer Luftschleuse an, und ging aus seinem Kom`rk-Klasse Sturmtransporter, und ging auf die Brücke, auf dem weg zur brücke begegnete er duzenden Beschäftigten Marine Soldaten von ATLAS, welche ihm beim vorbeigehen salutierten. Als Arguss auf der brücke aufschlug wurde ein „Achtung!“ über diese gerufen. Alle der anwesenden standen auf und salutierten, bis Arguss selbst auch kurz salutierte.

„Captain, wir werden jetzt in Richtung Chalacta System, Ivynata soll mit dem Schwesterschiff von diesem hier nachkommen.“

„Sir, ich werde es durchgeben.“

Arguss nahm kurz danach in dem Kommandostuhl Platz und gab seine entsprechenden Befehle, der Captain gab dieselben an das andere schiff durch, und übermittelte die Koordinaten des Treffpunkts. Kurz danach gab Arguss auch den Befehl in den Hyperraum zuspringen.

[Hyperraum | auf dem Weg nach Chalacta | Ardent-Klasse Fregatte „Glorious“ | Brücke] Arguss, Brückenbesatzung (NSC), Captain (NSC)
 
[Serenno | Insel | Medikasektion Republikanischen Basis “Geisterburg” |Krankenzimmer] Shandora, Jack

Shandora sah Jack schuldbewusst an und lächelte dann. Er schloss seinen Freund fest in den Arm erwiderte den Kuss und setzte sich dann wieder auf die Pritsche. Er war noch immer ein wenig wackelig auf den Beinen aber er hatte keine Schmerzen mehr. Die Mediziner hatten ganze Arbeit geleistet.

„Keine Sorge ich habe nicht vor mich öfter von Panzern abschießen zu lassen.“

Er war froh noch zu leben. Hätte der Schuss ihn direkt getroffen wäre er vaporisiert worden. Dann hätte es nicht einmal etwas gegeben was man begraben hätte können. Scheußlicher Gedanke. Wirklich Scheußlich! Doch nun war ja alles gut ausgegangen. Er war am Leben und konnte demnächst wieder den Dienst antreten.


„Zum Glück ist dir nichts passiert, du Meisteragent.“


Er hauchte Jack einen Kuss auf die Stirn und ließ sich dann zurück ins Bett fallen. Ein wenig Ruhe und dann konnte er seinen nächsten Auftrag annehmen. Dazu hatte der Captain ihm auch ein Datapad auf den Nachttisch gelegt. Er schob das Pad dem Mirialaner zu und legte den Kopf auf das Kissen.

„Hast du die Details schon? Sonst kannst du das hier lesen ich brauche noch einen Moment um mich zu sammeln. Ich bin wohl noch nicht ganz fit.“

(Zeitsprung 2 Tage später [Saffia | Innenstadt | Wohngebäude | 15. Stock])

Es war nun schon die dritte Wohnung die sie sich heute anschauten. Es war Mittag geworden und der Magen des jungen Soldaten meldete sich rumorend zu Wort. Der Makler war ein Mensch mittleren Alters mit braunem Haar. Die dunkelgrünen Augen des Menschen huschten immer wieder nervös zum Boden. Er war entweder noch nicht vielen Chiss begegnet und fand die Roten Augen beunruhigend oder er war noch neu in seinem Beruf und mied daher den Blickkontakt.

„Hier wären wir dann. Ein Dreieinhalb-Zimmer Apartment mit Balkon. Dazu gehören auch ein Raum im Keller und ein Stellplatz in der Garage für ihr Fahrzeug. Den Lift habe ich ihnen ja bereits gezeigt und wenn sie nicht das Treppenhaus besichtigen möchten können wir in die Wohnung gehen.“

Der Mann fühlte sich sichtlich unwohl in seiner Haut als er Shandora fragend in die Augen blickte. Da der Chiss hier als Hauptmieter vorgesehen war, was der Makler wusste, musste er auch die Entscheidung treffen. Natürlich hatte Jack ein Wörtchen Mitzureden und da sie als Paar mit recht gutem Verdienst auftraten war es wichtig sich auch genau so zu verhalten.

„Nein, Nein. Die Treppe ist nicht interessant. Wir möchten gern die Wohnung sehen.“

Er legte den linken Arm um die Hüfte des Mirialaners und drückte ihn an sich. Wieder grummelte sein Magen und er konnte ein angedeutetes Lächeln im Gesicht des Agenten sehen. Der Makler zog eine Datenkarte durch den Schlossmechanismus und zischend schob sich die schlichte graue Tür zur Seite und gab den Blick auf einen weiß gestrichenen Flur frei. Die Decke war an die zweieinhalb Meter hoch und das Licht was von einer länglichen Lampe an der Decke den Eingangsbereich erhellte war warm und angenehm. Der etwa acht Meter lange und zwei Meter breite Flur endete an einer Tür die geöffnet war. Anders als die Eingangstür war diese weder eine Schiebetür noch aus Metall. Es war eine weiß lasierte Holztür die in Angeln hing und eine Türklinke besaß. Der Makler trat ein und bedeutete ihnen zu folgen. Die Eingangstür schloss sich hinter ihnen und der Mensch öffnete eine Tür zur Linken.

„Hier haben wir die Badezimmer. Dies ist der Vorraum und die Tür dort führt in den Entspannungsteil.“

Dabei deutete er auf die Tür in der Gegenüberliegenden Wand die jedoch geschlossen war. Der Raum in den sie hineinschauen konnten war mit einem Waschbecken, einer Dusche sowie einem WC ausgestattet. Wobei das WC auf der Linken und Eck-Dusche sowie Eck-Waschbecken auf der rechten Seite des Raumes waren. Die Tür zu dem anderen Teil des Bades war direkt gegenüber der Tür die vom Flur ab ging. Eine doch recht merkwürdige Art ein Badezimmer Aufzuteilen. Der Raum war in einem angenehm dezenten und recht hellen Blau gestrichen und weiß gefliest. Auch die Wand war bis zur Hälfte mit Fliesen versehen und das Weiß des gefliesten Teils ging angenehm zu dem Blau über.

„Dieser Vorraum ist mit einem WC, einer Dusche und einem Waschbecken ausgestattet und hat kein Fenster. Der hintere Teil ist mit Schränken, einer weiteren Dusche sowie Waschbecken und einer Badewanne bestückt. Hier gibt es auch ein kleines Fenster um zu Lüften.“

Shandora löste sich von Jack und öffnete die andere Tür um einen Blick in den zweiten Raum zu werfen. Auch hier waren der Boden und die Hälfte der Wand mit weißen Fließen bedeckt. Allerdings war das Blau einen Hauch dunkler und die Lampe an der Decke machte ein warmes Licht das etwas gedimmt war. Alles in allem wirkte er gemütlicher als der Vorraum und auch durch das Fenster fiel das Licht angenehm ein. Es war zwar nicht groß, reichte aber so dass, sollte man sich vor dem Großen Spiegel zurechtmachen wollen der über dem Waschbecken angebracht war, man dies im natürlichen Licht des Tages tun konnte.Die Linke Seite des Raumes war von einer etwa drei Meter langen Garnitur an Kommoden gesäumt die Kurz vor der Eck-Dusche endete. Auch neben dem Waschbecken, an der Außenwand mit dem Fenster, war eine Kommode aufgebaut worden. Viel Stauraum also. Die Wanne wirkte recht schlicht war aber sogar groß genug für zwei Personen und hatte eine Whirpool-Funktion. Sie schmiegte sich an die rechte Wand des Raumes und um sie herum war eine Art Teppich ausgelegt. Alles in allem gefiel dem Chiss der Raum sehr gut. Es gab genug Möglichkeiten Waffen und andere Ausrüstung zu verstecken und würde sich als Rückzugsort gut eignen. Er schloss die Tür wieder und nickte dem Makler anerkennend zu, woraufhin dieser sich etwas zu entspannen schien. ER bedeutete ihnen sogleich wieder in den Flur zu gehen und sie folgten. Auf der rechten Seite des Flures gingen zwei weitere Türen ab die offen standen und den Blick in zwei fast identische leere Räume freigaben. Sie waren an der Rückwand mit künstlichen Fenstern versehen, die Bilder von Kameras an der Außenwand des Gebäudes zeigten und so den Eindruck erweckten echte Fenster zu sein. Auch hier erzählte der Makler irgendetwas, doch Shandora hörte nicht richtig zu und nickte nur. Sie gingen weiter und kamen in das Herzstück der Wohnung wie der Makler es nannte. Der Wohnbereich war geradezu riesig und hatte eine Fensterfront die mittig von einer Tür unterbrochen wurde, die auf einen recht großen Balkon führte. Rechts und Links waren keine Fenster zu sehen doch das wäre wohl auch zu viel des Guten gewesen.

„Hier kommen wir in den Wohnbereich. Der Größte raum in diesem Apartment mit Blick auf die Stadt. Wie sie sehen können ist der Ausblick hervorragend und dennoch ist es recht ruhig trotz des Verkehrs. Auch der Balkon bietet einiges an Platz und wird zum späten Nachmittag von der Sonne beleuchtet. Ideal also um nach der Arbeit zu entspannen.“

Auch dieser Raum war leer und nachdem er den Mund wieder zubekommen hatte, folgte Shandora dem Makler zu einer Flügeltür auf der linken Seite des Raumes. Sie führte in den Raum der Neben den Badezimmern liegen musste. Hier gab es ein Fenster zur selben Seite wie im Bad. Der Raum war durch Tageslicht und Deckenstrahler angenehm erleutet und die Schwarzweiße Küchengarnitur harmonierte mit dem Anstrich der Wände und dem Esstisch links von der Tür. Zwei Große Kühlschrankkombinationen standen neben der langen Arbeitsfläche und die Mitte des Raumes machte eine Kochinsel aus die acht Platten besaß. Das Waschbecken war in einem Eckschrank untergebracht und Links von der Tür stand eine Waschmaschine in einer Ecke. Der Tisch war groß genug für sechs Personen. Shandora wandte sich an den Makler.

„Nun haben wir alles gesehen nehme ich an? Was wäre dann der Kaufpreis für dieses Apartment?“

Sie hatten eine Obergrenze von dreihundterttausend Credits zur Verfügung. Nach dem Auftrag würde die Armee das Apartment übernehmen und wahrscheinlich in ein Sicheres Versteck umfunktionieren. Daher auch der recht hohe Betrag. Erst hatte sich Shandora darüber gewundert doch dann hatte er verstanden, dass es eine Gewisse Größe brauchte um sich als Versteck zu eignen.

„Wir wären hier bei einem Kaufpreis von zweihundertzehntausend Credits. Zuzüglich meiner Provision von fünf Prozent… Also zehntausenfünfhundert Credits. Insgesamt wäre das also ein Betrag von zweihundertzwanzigtausend und fünfhundert Credits.“

Shandora kratzte sich nachdenklich am Kinn. Diese Wohnung war geeignet und dazu noch sehr schön. Er wandte sich Jack zu und lächelte ihn an.

„Was meinst denn du Schatz? Also ich finde diese Wohnung sehr schön. Sie hat ihre Vorzüge und ist groß genug damit ich mich nicht eingeengt fühle.“

[Serenno | Saffia | Innenstadt | Wohngebäude | 15. Stock | Apartment 1506] Shandora, Jack, Menschlicher Wohnungsmakler (NPC)
 
[Äußerer Rand / D`Astan-Sektor / Hyperraum auf dem Weg nach Serenno / Kom`rk-Klasse Sturmtransportjäger „Rage“] Serbra, Kiara


Serbra zog eine Augenbraue hoch. Fünfzehntausend Credits? Der Mandalorianer nickte dann. Das war doch schon mal nicht allzu schlecht. Als er sich dann die Daten zu ihrem Ziel ansah schüttelte er den Kopf. „Sie befehligt ein Kriegsschiff der Black Sun? Das sollten wir bedenken falls etwas schief geht. Wie sieht es mit sonstigen Sicherheitsmaßnahmen aus? Leibwachen? Droiden?“ Fragte er und seufzte. Das würde wohl alles andere als einfach werden. Und dazu kam noch der Umstand das die genaue Position ihres Ziels nicht bekannt war. Das könnte zum Problem werden. Naja aber kein Problem was sich nicht lösen ließe. „Was meinst du wie schwer wird es unser Ziel auf Serenno ausfindig zu machen?Je nach Aufenthaltsort müssten die beiden Kopfgeldjäger dann ihr Vorgehen anpassen. Nicht immer konnte ein gezielter Schuss gesetzt werden um das Ziel zu neutralisieren. Und das missfiel Serbra zutiefst. Er hasste Auseinandersetzungen die sich auf zu kleinem Raum abspielten, da er es als Scharfschütze gewohnt war das eine Auseinandersetzung auf größere Entfernung stattfand und er da auch seine Stärken ausspielen konnte. Klar konnte er auch im Nahkampf bestehen, doch das war definitiv nicht sein Spezialgebiet.
Mit einem Piepen signalisierte der Navigationscomputer dass sie gleich an ihrem Ziel angekommen waren. Serbra konzentrierte sich nun darauf das Schiff zu übernehmen sobald sie wieder im normalen Raum waren. Kurz darauf fiel das Schiff aus dem Hyperraum und vor ihnen tauchte der Planet Serenno auf. Das erste was dem Mandalorianer auffiel, war der MC80b Sternenkreuzer, der über dem Planeten schwebte. Diese Schiffe waren schon beeindruckend, das musste Serbra sich eingestehen. Sie waren für seinen Geschmack etwas zu breit gebaut, aber es war durchaus beeindruckend. Und verdammt gefährlich wenn man sich auf der falschen Seite der Geschütze dieses Giganten befand. Wenn dies das Schiff war welches ihrem Ziel gehörte würden sie sich in acht nehmen und dies bei ihrer eventuellen Flucht bedenken müssen. Er schüttelte kurz den Kopf und stellte dann eine Funkverbindung zur Flugsicherung in Saffia, ihrem Ziel, her. „
Flugsicherung Saffia, hier spricht der Kom´rk-Klasse Sturmtransportjäger „Hope“. Kennung 6635. Erbitten Landeerlaubnis im Raumhafen von Saffia. Grund des Besuchs sind einige Verwandte die in Saffia leben.Serbra hoffte inständig das dies für eine Landeerlaubnis ausreichen würde. Nach kurzer Zeit ertönte die Stimme eines jungen Mannes. „Kom´rk-Klasse Sturmtransprter „Hope“, hier spricht die Flugsicherung von Saffia. Landeerlaubnis erteilt. Sie erhalten in kürze alle nötigen Informationen.“ Serbra wartete auf die Informationen zu der ihnen zugewiesenen Landeplattform und steuerte das Schiff dann auf diese zu. Es ruckelte als das Schiff auf dem Boden aufsetzte und er schaltete den Antrieb ab. Dann drehte er sich zu seiner Frau um. Da wären wir. Willkommen auf Serenno.


[Serenno / Raumhafen von Saffia / Landeplattform 3 / Kom`rk-Klasse Sturmtransportjäger „Rage“] Serbra, Kiara
 
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Serenno System Ɵ Serenno Ɵ Saffia Raumhafen Ɵ Landebucht AA-38 Ɵ An Bord der Crimson Dawn Ɵ Harkon Tanaka, Noorah Tylah und restliche Besatzung
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Eine imperiale Pilotin der TIE Staffeln also. Hätten sie nur die Mittel und Wege ein größeres Schiff zu bedienen, hätten sie einen Hangar, wer weiß ob sie nicht sogar eine eigene Staffel hätten führen können. Doch soweit wollte Tanaka nicht gehen. Er erkannte zwar ihren Wert als Pilotin, den sie für die Crew der Crimson Dawn hatte, ließ sich damals ja auch aufgrund ihrer vermeintlichen Kenntnisse im Fliegen von modifizierten Frachtern dazu verleiten sie anheuern zu lassen, doch hatte sie gelogen. Damals hatten sie lange Gespräche geführt, ihre beidseitige Abneigung für das Galaktische Imperium, ihre Freude daran diesen Werkzeugen des Imperators Schaden zuzufügen. All das hatte ihn damals dazu verleitet sie aufzunehmen. Man war skeptisch gewesen, wusste man doch nichts über die Fremde. Doch er hatte ihr eine Chance gegeben. Ihr Verrat war auch gleichzeitig ein Misstrauensvotum gegen seine Fähigkeit andere Wesen einzuschätzen. Der Kapitän befand sich hier auf dünnem Eis, noch war ihr Zorn gegen Miss Tylah gerichtet, doch wann würde die Stimmung wie ein viel zu volles Glas corellianischen Stouts umschwappen und der Kapitän mit seinem eigenen Lebenssaft den Boden des Schiffes beflecken? Er hatte zu viel überleb und durchgemacht, um jetzt an dieser Stelle wegen dieser Frau seine Position zu verlieren. Sein Mitgefühl war durchwachsen. Jeder von ihnen hatte eine schwere Vergangenheit gehabt, nur die wenigsten entschieden sich trotz monetärer Sicherheit für das gefährliche Leben als Gesetzloser im Outer Rim.

„Eine schöne Geschichte. Eine traurige Geschichte. Doch es bleibt Verrat an dieser Familie.“ begann der Piratenkapitän, was mit einem lauten „Aye!“ von einem Teil der Crew beantwortet wurde. Ein wiederum anderer Teil schien sich für die Geschichte der Squamatan erwärmen zu können. „Auf Verrat stünde eigentlich der Tod. Eigentlich.“

Nun wechselte die Stimmung. Diejenigen, die zuvor in Zustimmung gegröhlt hatten, stöhnten nun auf, ließen ihre Hand zu ihren Blastern wandern um die Gerechtigkeit in ihre eigene Faust zu nehmen, doch wagte es sich niemand hier den Blaster auch zu betätigen. Die relative Enge der Crimson Dawn, die Furcht vor Streitschüssen und die Autorität des Kapitäns verhinderten eine Selbstjustiz. Noch. Das siebte Gebot der Crimson Dawn verhinderte, egal war wer die Macht innehatte, einen solchen Disput. Es gab immer noch die Möglichkeit den Disput mit einem Duell zu lösen. Harkon Tanaka hob die Hände um zu signalisieren, dass er wieder das Wort haben würde, nicht Serodah und auch nicht Morcann oder jedes andere Mitglied der Crimson Dawn, die hier gerade dabei waren sich in zahlreichen Wortmeldungen zu verlieren.

„Doch wir sind hier nicht im Galaktischen Imperium und ich bin nicht euer Imperator. Ich bin der rote Korsar und das hier ist die Crimson Dawn, hier gelten Regeln und Gesetze! Ihr kennt den Drill: Wer hier denkt, er könne das Leben von Miss Noorah Tylah beenden? Wer wagt es sich sie zum Duell herauszufordern?“

Einige schauten betreten zu Boden, anderen kitzelte es offenbar unter ihren zahlreichen Gliedmaßen.

„Ich melde mich freiwillig dieser beeogola d'emperiolo Nechaska [dummen kleinen imperialen Prinzessin] das Lebenslicht auszupusten!“ warf Alema Palakwi, die Lethan Twi'lek mit dem kybernetischen Arm ein, zogan ihrer Zigarette und schnippste den übrig gebliebene Stummel weg. Sie hasste das Galaktische Imperium abgrundtief, waren sie schließlich auch für den Verlust ihres Armes verantwortlich.

Piraten und Freibeuter tendieren dazu eine aggressive Versammlung zu sein. Egos können, entweder aufgrund des Alkohols oder der Enge des Schiffes, schnell aneinander geraten. Auf einem Schiff unter dem Kommando von Harkon Tanaka ist kein Raum für solche Befindlichkeiten, daher löst man Reibereien nicht auf dem Schiff sondern, wie bereits viele Piraten vor ihnen, in Duellen auf dem Boden eines Planeten. Doch selbst Gesetzlose halten sich an bestimmte Gesetze, sodass Duelle unter den Freibeutern der Crimson Dawn einigen gewissen Regeln unterliegen. Es gibt viele verschiedene Systeme und Regeln, die sich je nach Schwere der Vergehen abmessen lassen.


„Gut, als Herausforderin besitzen sie den Anspruch die Regeln des Duells auszusuchen. Bevorzugen Sie das Tente, die Rigora oder das Negate, Miss Palakwi?“

Die Formalität gebot es und Tanaka ließ sich nicht im Traum einfallen diese Regeln zu brechen. Das Tente war ein simples Duell das entweder waffenlos oder mit Waffen geführt werden konnte. Wer den ersten Treffer landet, den ersten Schnitt setzt, gewinnt. Das Bewusstsein zu verlieren führte auch zur vorzeitigen Niederlade. Das Töten eines Duellisten war in dieser Form verboten und eine ernsthafte Strafe erfolgte bei Zuwiderhandlung. Eine beliebte Form um kleinere Dispute zu regeln und Dominanz herzustellen. Das Rigora hingegen war schon eine deutlich ernstere Angelegenheit. In dieser Form waren Energiewaffen erlaubt, allerdings keine Granaten oder Detonatoren. Entweder bis zur Bewusstlosigkeit oder dem Tod wurde ein solches Duell gefochten, sodass es mit dem Bruch der persönlichen Ehre einherging. Ein Negate war prinzipiell eine Art Bürgerkrieg innerhalb der Crew. Zwei Seiten die sich unerbittlich gegenüber standen. Zum Ende des Duells konnte nur eine der beiden Seiten siegreich sein, die andere Seite wäre schonungslos verloren. Um ein solches Duell heraufzubeschwören, musste die Integrität der gesamten Crew in Gefahr sein.


„Ich wähle den Schwurrigora.“ gab die Lethan Twi’lek von sich, die auch als Waffenoffizierin an Bord der Crimson Dawn tätig war.

Der Kapitän schnalzte mit der Zunge. Der Rigora konnte auf drei Arten aufgefochten werden. Als Gerechtigkeitsrigora konnte man seine Fehler oder Schuld eingestehen, wenn man verlor, doch über diesen Punkt war Noorah Tylah weit hinaus. Ein Ehrenrigora hätte dazu geführt, dass ein schlechterer Duellist einen Champion hätte auserkoren können, der für ihn kämpfen würde. Doch Alema schien nicht diesen Weg wählen zu wollen, sie schien heiß auf den Kampf zu sein, einen Schwurrigora. Egal wie das Duell enden würde, Tanaka würde verlieren. Er würde ein Crew Mitglied verlieren, entweder eine Waffenoffizierin oder eine Pilotin. Schwurrigoras wurden bis auf den Tod ausgefochten.


„So sei es.“ antwortete Harkon Tanaka, dessen Gesicht hinter der regungslosen, rot schimmernden Maske verdeckt war, denn mehr konnte er dazu auch nicht sagen.

Diese Option war ihm die Unliebsame gewesen, aber es blieb ihm nichts weiter übrig als den Willen der Crew auszuführen. Würde er Noorah Tylah schützen, wäre die Crew gegen ihn. Er wollte sie für den Verrat nicht schonen, doch töten wollte er sie auch nicht zwangsläufig. Sie würde über ihr Schicksal bestimmen. Wenn sie überleben würde, wäre ihr Name, formell reingewaschen. Ob Serodah und Morcann das ebenso sehen würden, zweifelte er, doch innerhalb der Gepflogenheiten dieser Crew wäre die Sache entschieden. Sie würden die Sache schnell erledigen müssen, weshalb er umgehend seinen Waffenoffizier Harc Aymeric damit beauftragte die entsprechenden Vorbereitungen zu treffen. Der Gunganer Rish Prumpa sollte ihm dabei helfen, ebenso der mächtige Wookiee Rorrkatta. Harkon hingegen sorgte dafür, dass Noorah nichts geschah, indem er sie in ihrem Quartier einsperrte. Die enge Zelle war ihre Lebensversicherung, denn niemand außer dem Kapitän durfte jetzt noch die enge Koje öffnen. Sie hatte, ebenso wie Alema, eine Art Henkersmahlzeit erhalten und sollte in zwei Stunden um ihr Leben kämpfen. Wenn Barbo Drobs Essen keinen von beiden umbrachte, würde es nichts so schnell hinkriegen.


Nach Ablauf der Zeit setzte sich die Crew in Bewegung. Aymeric hatte ihnen die Koordinaten für das Duell gegeben. Es war bereits ruhiger geworden, die imperialen Truppen waren, soweit sie es sehen konnten, wieder abgerückt. Aymeric hatte einen geräumigen Hinterhof gefunden, den er mit dem imposanten Wookiee und dem lebensmüden Gunganer in kürzester Zeit von allen neugierigen Augenpaaren befreit hatte. Ein großer Kreis war gebildet worden, Tonnen aus denen Flammen loderten begrenzten das Areal, in dem entweder Alema Palakwi oder Noorah Tylah den Tod finden würden. Sie hatten ihre Waffen mitgebracht. Die Angeklagte war mit ihren Messern und Handblaster bewaffnet, während Alema ihre Kyuzo Petare mitgebracht hat, allerdings wusste niemand so recht welche fiesen Tricks sie in ihrem mechanischen Arm versteckt hatte. Als die beiden Kämpferinnen sich in der Mitte des Kreises gegenüberstanden, umringt von den Mitgliedern der Crimson Dawn, die mit ihren Anfeuerungen für Alema einen wahren Hexenkessel formten, erhob erneut der rote Korsar die Hand.


„Wir haben uns hier eingefunden um zu ermitteln, ob Noorah Tylah ihren Namen nach ihrem Verrat vor der Crimson Dawn retten kann, oder ob Alema Palakwi, als Herausforderin im Namen der Crimson Dawn, das Recht der Crew durchsetzt.“ begann der rote Korsar mit fester Stimme zu sprechen. Auf seiner Schulter saß Firlefranz, die kowakianische Affeneidechse des Kapitäns, die sich mysteriöserweise bisher auf Serenno nicht gezeigt hatte, aber ihren Weg zu seinem Herrn wiedergefunden hatte.

„Das Duell wird bis auf den Tod ausgefochten. Alles ist erlaubt. Wer ein Crewmitglied trifft, muss damit rechnen eine Antwort zu erhalten. Gewonnen hat wer überlebt. Möge die Bessere gewinnen!“ rief der rote Korsar und signalisierte mit einer Abwärtsbewegung seines Vibroschwerts aus Agrinium, dass das Duell beginnen konnte.

Damit war das Schicksal einer der beiden Frauen besiegelt. Eine von ihnen würde keinen weiteren Sonnenaufgang sehen, kein weiteres Ale mehr trinken. Die Zeit lief ab und Gevatter Tod stand bereit seinen Tribut einzufordern.


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Serenno System Ɵ Serenno Ɵ Saffia Ɵ Hinterhof im Arbeiterviertel Ɵ Harkon Tanaka, Noorah Tylah und restliche Besatzung
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[Serenno-System | Serenno | Saffia | Arbeiterviertel | Landebucht eines Raumhafens | An Bord der Crimson Dawn | Harkon Tanaka, Noorah Tylah, Crew der Crimson Dawn]


Noorah starrte verzweifelt die Besatzung an. Sie verstanden alles falsch! Sie hatte sie nicht verraten. Nicht im Traum hätte sie daran gedacht. Loyalität… Hatten sie wirklich vergessen, wie oft sie ihnen das Leben gerettet hatte? Hatten sie alle vergessen, dass sie alle das gleiche Schiff bewohnten? Wie viel sie zusammen erlebt hatten? Sie senkte ihren Blick immer weiter bis ihre Augen geschlossen waren. Sie selbst war doch auch keine Freundin des Imperiums! Sie hasste es genauso wie alle anderen! Warum verstand ihre Familie nicht, dass auch sie gelitten hat?! Nie hatte Noorah sie verraten! Nie wäre sie auf die Idee gekommen! So schnellte bei den Worten des Korsaren ihr Kopf hoch.

“SIR! Ich habe euch nicht verraten! Twinkle hat den Kontakt zu mir gesucht! Nicht umgekehrt! Ihr könnt meinen Com untersuchen! Ich bin keine Verräterin!”

Doch die Worte gingen scheinbar in den Rufen unter. Langsam wich sie zurück. Stieg gegen die Kiste vor ihrer Koje. Fassungslos schüttelte Noorah mit ihrem Kopf. Sie waren doch Freunde? Nur wenige schienen das noch genauso zu sehen! Kurz hatte Noorah Hoffnung als der Kapitän das Wort “Eigentlich” in den Mund nahm. Auch ihr entging nicht wie die Crew langsam zu dem Blaster griff. Das Imperium hatte also gewonnen! Hatte was es wollte… Es war wie eine Tradition. Harkon versuchte scheinbar ein wenig ihr zu helfen. Doch brachte es ihm nichts sich gegen den Willen der Besatzung zu stellen. Er musste seine Position behaupten. Deswegen nickte Noorah dem Roten langsam zu. Sie verstand ihn. Hoffte, dass sich niemand melden würde. Kurz glaubte sie es zu schaffen. Glaubte dass alles gut würde. Bis Alema sich meldete. Noorahs Blick wanderte zu ihr.

“Alema… Tu das nicht! Du tust damit nur was das Imperium will! Ich bin keine Feindin. Hast du vergessen wie wir zusammen gearbeitet haben damit dieses Schiff vor zwei Monaten nicht im Hyperraum zerschellte? Wir sind Freundinnen oder? Ich habe dir geholfen mit deinem Arm… Kurz bevor wir hier ankamen… Ich will nicht dass diese Mistkerle vom Imperium gewinnen!”

Doch es war zu spät. Noorah hatte immer gewusst wie sehr Alema das Imperium gehasst hat. Sie wusste, es gab noch eine Chance. Eine kleine Chance. Aber scheinbar machte der Hass die Crew Blind. Sie hatten nur noch das Feindbild einer Imperialen im Kopf. Ignorierte die Arbeit die Noorah seit ihrer Ankunft auf diesem Schiff investiert und damit ihren Posten verdient hatte. Sie würde wählen dürfen. Alema hielt es in ihrer Hand. Sie würde wählen wie groß dieses Ausmaß werden würde. Harkon ließ sie wählen. Doch als Alema ihre Wahl verkündete sackte Noorah zusammen. Schüttelte fassungslos mit dem Kopf.

“Alema…”

Kaum hörbar kam es raus. Tränen stiegen ihr die Augen hoch. Verzweiflung machte sich in ihr breit. Dass Harkon es akzeptierte ließ Noorahs Hoffnung endgültig in Scherben zurück. Wie sollte es weitergehen? Es war ein klares Bild. Würde Noorah gewinnen, könnte sie nicht mehr hier leben. Sie hätte Alema getötet. Sie hätte nur eine Chance wenn sie im Falle ihres Erfolges auch das Schiff verließe. Sie würde ihre Freundin aufsuchen und wieder irgendwo untertauchen. Aber die Crew hätte verloren. Es wäre egoistisch zu gewinnen. Es überhaupt zu versuchen. Würde sie verlieren, dann würden sie alle feiern gehen. Eine Imperiale weniger. Dem Feind einen Lakeien genommen. Die Befriedigung darüber wäre Anlass für ein rauschendes Fest. Nur dass sie es nicht mehr erleben würde.

Noorah hörte wie man die Tür verschloss sobald die Crew ihr kleines Zimmer verlassen hatte. Es wäre eine Zeit, die unbestimmt wäre. Ein ewig langes Quälen bis es so weit wäre. Doch wie würde es am Ende ausgehen. Ging Noorah nur nach dem was sie wusste, dann wäre es einfach. sie würde sich töten lassen. Aber das ging nicht. Sie musste gewinnen um irgendwann mit ihrer Geliebten wieder vereint sein zu können. Irgendwann brachte man ihr noch einmal etwas zu essen. Da Noorah nicht sicher war, wer es gekocht hatte und ob diese Person nicht auch ihr Ende wollte verzichtete sie darauf etwas zu essen. Eine Stunde etwa versank sie in Selbstmitleid. Danach entschied Noorah zu Kämpfen. Sie stieß ihre Kiste auf und holte ihre alte Dienstwaffe raus. Putzte diese. Sie musste überleben. Es dauerte nicht ewig. Jedoch irgendwann war ihre Waffe sauber. Eine halbe Stunde hatte es gebraucht. Schließlich nahm sie ihren Com. Ruhig stellte sich Noorah in dessen Aufnahme. Sie senkte den Blick und fing an zu reden.

“Twinkle… Es tut mir Leid… Ich bin unaufmerksam gewesen. Ich war so glücklich von dir zu hören, dass ich meine Vorsicht zu locker gehandhabt habe. Die Crew… Meine Familie… Sie haben die letzten Worte von mir mitbekommen… Sie denken ich hätte alle verraten. Es tut mir Leid, dass ich dich nicht noch einmal in meinen Armen werde halten können. Wenn dich diese Nachricht erreicht… Bin ich gestorben… Vielleicht findest du jemanden, der… besser zu dir passt… Ich hoffe du wirst ein gutes Leben führen. Hoffentlich schaffst du auch irgendwann den Absprung. So wie wir damals immer geträumt haben frei zu sein. Leider werde ich dann nicht mehr bei dir sein… Leb wohl… Ich liebe dich…”


Sobald Noorah die Aufnahme beendete legte sie den Com zur Seite. Alema wäre ihr Überlegen. Würde Noorah nah genug an sie ran kommen könnte sie die Frau mit ihrem Gift lahmlegen. Es wäre jedoch schwierig in der Situation das Gift so zu dosieren, dass sie gelähmt wäre, aber nicht durch dieses Gift sterben würde. Es war ein Versuch wert. Auch wenn die Regeln den Tod einer beteiligten Person verlangte. Sie wollte so lange es geht den Tod der Lethan verhindern. Es wäre hart. Gerade weil die Twi’lek ganz klar an die blaue Haut wollte.

Die Zeit war am Ende schneller vorbei gewesen, als Noorah gedacht hätte. Eher unsanft hatte man sie aus ihrem Zimmer gezogen. Wortlos war Noorah dem bunten Haufen gefolgt. Hatte sich ihre alte Uniformjacke übergeworfen, jedoch nicht ohne die Rangabzeichen zu entfernen. Sie erreichten zusammen einen Hinterhof. Die Crew stand im Kreis um die Frauen. Der mechanische Arm wäre sicher gefährlich. Dennoch würde Noorah, egal ob sie starb oder nicht, noch ein Statement setzen. Sie nahm die Jacke von ihren Schultern. Schaute sie kurz an. Diese Jacke war nie etwas anderes als ein passives Sklavenhalsband gewesen. Sie nahm die Jacke und warf sie in die nächste Feuertonne.

“Ich musste noch etwas loswerden…”

Sagte sie leise. Trat auf ihre Position und schaute die Lethan an. Der mechanische Arm. Die Crew war also auf ihrer Seite. Es war kein Wunder. Für sie alle war Noorah nur eine Imperiale. Sobald Harkon das Wort erhob schaute sie ihn an. Sie wusste was zu tun war. Die Worte Harkons nickte Noorah ab. Ihre Schießkünste waren imperialer Durchschnitt. Aber sie würde treffen müssen um eine Chance zu haben. Langsam ging Noorah ein paar Schritte von Alema weg.

“Ich will das nicht tun… Ich will wieder mit euch reisen… Wir sind doch Freunde…”

Sobald die Klinge des Corsaren runter schnellte hatte Noorah ihren Blaster gezogen. Hoch zielen wäre ohnehin keine Option gewesen. Sie wollte nicht riskieren noch mehr zu verletzen. Sobald das Schwert gesenkt war schoss Noorah mehrmals auf die Beine Alemas. Wer nicht stehen konnte, konnte auch nicht kämpfen. Sobald sie in ihrem Rückzug Luft hatte starrte Noorah die Lethan an.

“Aber ich kann jetzt nicht hier sterben. Ich habe jemanden den ich heiraten will. Weit weg von dem dreckigen Imperialisten. Sie wird sich mir und anschließen… Um das Imperium bei jeder Gelegenheit zumindest zu ärgern.”

Noorah nahm einen Schluck aus ihrer Trinkflasche. Es würde das Gift ein wenig verdünnen. Wenn sie getroffen hat wäre alles gut. Aber es wirkte nicht so. Immerhin war der Vormarsch ein wenig gebremst worden. Langsam atmete Noorah durch. Es war ein Anfang. Vorsichtig massierte sich Noorah den Nacken. Es würde schmerzhaft werden. Dazu fummelte die Lethan gerade an ihrem Arm herum. Das war ihre Chance. Schnell sprang Noorah auf die Lethan und biss ihr in den Nacken. Es musste klappen. Es musste! Auch wenn sie die Schmerzen spürte. Alema hatte eine Klinge in ihrer Schulter versenkt. Das Gift sollte wirken. In wenigen Sekunden. Langsam löste Noorah sich von der Lethan.

“Ich will nicht dass du gehst… Ich will es nicht… Verstehst du nicht, dass dieser ganze Kampf genau das ist was die im Imperium wollen? Gerade kämpft ihr für das Imperium. Ihr seid gerade auf deren Seite weil ihr eine Deserteurin an ihrer Stelle tötet! Ich habe nichts mehr mit denen zu tun!”


Langsam kippte Noorah zur Seite Weg. Hielt sich die Schulter. Alema war eine Frau, die ihr gefallen hätte. Jemand die wirklich eine enge Beziehung hätte werden können… Sie hatte gedacht die Lethan und sie wären wie Schwestern gewesen… Oder war da vielleicht von ihr auch mehr gewesen? Langsam drehte Noorah den Kopf zu der Lethan. Die rote Haut war so wunderschön. Vorsichtig drehte Noorah den Kopf zu ihr. Hatte Tränen in den Augen. Warum musste es nur so enden? Warum? Am Ende hatte auch sie nur leben wollen. Dem Imperium entkommen. Warum war sie so unvorsichtig geworden?! Seufzend wandte sie ihren Blick auf die Crew. Konnte aber deren Gesichter nicht deuten.

“Alema… Denkst du… Wenn wir… nur etwas mehr Zeit gehabt hätten… Dass wir… einander… besser kennen gelernt hätte? Dass du… mir eine Chance gegeben hättest mich zu erklären?”

Noorah lächelte. Schaute dann zu dem Himmel über sich. Sie starrte in den Himmel hoch. Starrte in die Ferne. Blendete die Rufe aus. Hörte kaum etwas. Das da war ihre Heimat. Fliegen… Ein Schiff fliegen. War es nicht möglich, dass sie vielleicht nach ihrem Tod… Irgendwann… Wieder fliegen könnte? Noorah bemerkte eine Bewegung. Langsam richtete Noorah sich langsam auf. Zog die Klinge aus ihrer Schulter. Die Lethan würde nicht so einfach aufgeben. Dennoch wollte sie etwas wissen. Wollte eine Antwort. Nur Alema würde sie geben können.

“Ist dir unsere Freundschaft wirklich so egal? Nur wegen einer verdammten Vergangenheit? Einen Weg, den ich nie selbst gewählt habe? Wir haben doch so vieles zusammen durch gemacht...”

Noorah nahm Die Klinge aus ihrer Schulter und hob das Haar an und gab dadurch das Tattoo in ihrem Nacken frei. Das Zahnrad des Imperiums. Noorah setzte die Klinge an und fing an damit die Haut zu zerschneiden, die von dem Symbol geschändet worden war. Sauer schaute sie zu ihrer alten Freundin. War entschlossen. Langsam ließ sie die Klinge fallen. Enttäuschung stand in ihrem Gesicht. Vielleicht würde das Gift irgendwann wirken. Stand jetzt konnte es gut passieren, dass beide Frauen sterben würden. Warum war sie nur so ein Dickkopf?

“Ich will… nur…nicht als Imperiale sterben. Ich will nicht als etwas sterben, was ich mehr als alles andere verabscheue. Bitte… behaltet mich als eure Freundin in Erinnerung. Nicht als ein imperiales Miststück!”

Noorah wich so gut es ging Alema aus. Wurde mehrmals getroffen. Vor Schmerz schrie die Frau auf. Leid stand in ihrem Gesicht. Sie sackte langsam zusammen. Die Kraft verließ Noorah zunehmend. Ihre Atmung wurde unregelmäßiger. Sie hatte also zu wenig ihres Giftes in den Körper der Lethan gebracht. Vielleicht war sie auch Immun? Noorah wusste, dass sie hier niemanden mehr hatte. Sie alle jubelten Alema zu. Es war für sie egal, wer gewann... Alema hatte mehr zu verlieren. Noorah hatte bereits alles verloren.

“Ich will dich nicht töten… Ich liebe euch doch… Ich liebe… dich… wie... eine Schwester...”

Kam es nur schwach von Noorah. Sie würde diesen Kampf nicht mehr lange aushalten. Ihr Körper war jener einer Pilotin. Keiner der trainiert worden war um diese Art von Strapazen zu überstehen. Sie war kein Kämpfer. War niemand der gute Chancen in solch einem Kampf hätte. Es war aber die derzeitige Situation. Noorah starrte auf den Boden. Sie bemerkte wie die Twi’lek näher kam. Instinktiv sammelte sich Flüssigkeit in ihrem Mund. Sie wollte nicht feige verlieren. Sie wollte in Ehre sterben. Dennoch konnte sie ihre primitiven Instinkte nicht komplett unterdrücken und Spuckte Alema eine Mischung aus Gift und Speichel entgegen. Langsam, nahezu Bewegungsunfähig kippte Noorah auf ihre Seite. Kauerte sich zusammen. Man würde sie hassen. Das Leben beenden als eine jener, die sie damals versklavt hatten. Es war grausam… Warum wollte Alema diesen Schritt gehen…? Harkon wusste sicher, dass selbst wenn Noorah gewann, er beide Frauen verlieren würde. Schließlich war es ihnen allen egal gewesen, wer sie gewesen ist. Sie interessierte nur ein Abschnitt weniger Jahre in denen sie dem Imperium gedient hatte. Dass sie selbst unter diesen Leuten gelitten hatte. Selbst Opfer gewesen war, war ihnen egal… Jedes Abenteuer dass sie miteinander erlebt hatten. Die Feiern. Das Ale was sie geteilt hatten. Die Male wo sie ihnen allen das Leben gerettet hatte. All das war egal. Es war ihnen egal wieviel sie miteinander erlebt hatten. Wie konnte Hass nur so blind machen. Sie nahm mit zittriger Hand ihren Holocom aus ihrer Tasche. Starrte den einzigen Kontakt an und flüsterte nur ein leises leb wohl. Ehe sie ihn fest an sich drückte und auf den Tod wartete.

“Noorah… Es… tut mir Leid… Ich wusste nicht, wie ich mich bei dir melden kann… Vielleicht erreicht dich diese Nachricht nie und ich mache mich gerade wirklich lächerlich. Ich vermisse dich. Die Ausbilder haben mich immer wieder befragt. Haben meine Akten überprüft. Sie wollten dass ich… Sie sagen sie hätten dich damals getötet. Ich dachte du wärst tot. Ein Freund… du kennst ihn… Freth… er hat damals an einem der Geschütze gesessen… Er sagte dass du zumindest die Oberfläche erreicht haben müsstest. Es ist nicht mehr so wie früher hier. Ich habe einen Partner. Aber der ist nur… Steif… Er kapiert nicht was ich ihm versuche beizubringen. Bitte… Wenn du noch da draußen bist… Noorah… bitte… melde dich…”

Kurz dachte Noorah, sie wäre hier. Starrte aber nur das blau leuchtende Holo ihrer geliebten an. Twinkle war die jüngste Tochter eines Ingeneurs der Kuat Triebwerkswerften. Man hatte sie in den Militärdienst gebracht um ihre Unzucht zu unterbinden. Zittrig viel Noorah das Comgerät aus der Hand. Sie starrte nur ihre Geliebte an. Wenn sie starb dann jetzt. Bitte... Denn dieser Moment wäre wenigstens irgendwie... richtig dafür. Ihr war egal, was die anderen sagen würden. Ihr war egal dass ihr Urteil nun gefällt war. So lange sie ihrer geliebten in die Augen sehen konnte war alles gut. Benommen lächelte Noorah. Egal ob die Schmerzen sie verrückt machten. Egal was kommen mochte. Auch wenn es wehtat diese Frau so fertig zu sehen. Weinend... Schlurchzend... Auch wenn sie sich auf dem Schiff immer als kalte Imperialistin dargestellt hatte, wusste Noorah, dass diese Frau anders war. Nur ein anderes Umfeld brauchte. Das Imperium nahm vieles von den Wesen der Galaxie...

"...aber niemals gibt es etwas zurück..."

Unbemerkt hatte Noorah den Ende dieses Gedanken ausgesprochen. Es wäre doch so viel leichter ohne diese Leute...


[Serenno-System | Serenno | Saffia | Arbeiterviertel | Ein schmutziger Hinterhof | Harkon Tanaka, Noorah Tylah, restliche Crew der Crimson Dawn]
 
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Serenno System Ɵ Serenno Ɵ Saffia Raumhafen Ɵ Landebucht AA-38 Ɵ An Bord der Crimson Dawn Ɵ Harkon Tanaka, Noorah Tylah und restliche Besatzung
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Das Duell war ein unschöner Anblick. Hier kämpften zwei Wesen gegeneinander, die sich einst dasselbe Essen aus den bodenlösen Töpfen von Barbo Drob geteilt hatten. Allein dieses Essen gemeinsam überlebt zu haben war etwas, das Wesen zu Veteranen und einer Erinnerungsgemeinschaft machte. Verzweifelt versuchte die Squamatan an die Lethan Twi’lek zu appellieren, doch hatte Alema kein Ohr für solche billigen Tricks. Es interessierte sie offenbar nicht, denn all diese Erfahrungen, von denen Noorah sprach, waren auf Lügen aufgebaut worden. Sie hatte über ihre Vergangenheit und damit auch über ihre Herkunft gelogen und den Grundstein für zahlreiche weitere Lügen gelegt, ein Weg voller Lügen der sie an diesen Punkt ihrer beider Leben geführt hatte. Im Gegensatz zu dem, was in den Holodramen gerne gezeigt wird, dauern Duelle in der Realität nie lange. Die Enge des Raumes, die Waffen und der Überlebensinstinkt, der wie ein Notfallprotokoll die Kontrolle übernimmt, sorgten für die entsprechen schnelle Lösung dieses Zustandes. Alema setzte ihre rot leuchtenden Klingenwaffen mit Eleganz und Wut ein. In ihren Augen loderte der sieben corellianischen Hölle Wut, das heiße Magma dieser Wut schob sich ihren Weg durch die Venen der Lethan. Ihre Lekku zuckten und zitterten vor Aufregung. Man sah, dass der augenscheinliche Verrat Alema Palakwi sehr zusetzte. Als die Verurteilte es schaffte, mehr oder weniger ehrenhaft, die Lethan zu besiegen, schrien die versammelten Crew Mitglieder der Crimson Dawn vor Empörung auf. Alema Palakwi war tot. Sie war die Siegerin der Herzen gewesen, doch die Verliererin des Duells.

„Sie schummelt! Dopa meekie, dopa maskey beeogola D'emperiolo stoopa!“ schrie der Dug aufgebracht und zückte bereits sein Blastergewehr um zu schießen, doch Bashnag schlug von unten auf den Gewehrkolben, sodass der sich lösende Schuss in die Luft ging. Grunzend schüttelte der Gamorreaner den Kopf. Gesetz ist Gesetz unter Piraten, da gab es keine Kompromisse.

„Das Rigora ist beendet! Miss Noorah Tylah hat gewonnen. Bringt sie zurück auf die Crimson Dawn. Miss Alema Palakwi wird ihren Anteil aus der Beutekasse ausgezahlt um für ihre Beerdigung aufzukommen. Die restlichen Credits werden an ihre Verwandten geschickt. Sollte sie keine haben, wandern sie zurück in die Kasse der Crimson Dawn.“

Der maskierte Pirat wandte sich nun zum einzigen Insektoiden seiner Crew, der bereits ein Datapad und einen Mediscanner gezückt hatte.

„Mr. Zi’ray, wirken Sie ihre Wunder. Ich will nicht noch ein Crewmitglied verlieren.“

„So schwach, mein Captain. Wenn sie über Chitinpanzer verfügt hätte, wäre das alles nicht passiert. Aber neeeein, sie musste ihre Lekku in das Gesicht dieser Kreatur halten… pah.“ grummelte der Verpine, während er seine Mandibeln mehrmals klacken ließ. Seine völlige Abstinenz gegenüber jeglichem Taktgefühl in Bezug auf seine nichtinsektoiden Patienten war eine Eigenart, an die sich Harkon Tanaka noch gewöhnen musste, doch er machte seine Arbeit und das sehr gut.

„Serodah, Morcann, ihr kommt mit mir. Wir gehen Geschäfte machen.“

Jedem war klar, wieso Harkon Tanaka diese beiden Zeitgenossen mit zu dem anstehenden Treffen mitnahm. Das Duell hatte entschieden wer leben würde, daher wollte er verhindern, dass diese beiden ihre „Gerechtigkeit“ in die eigenen Hände nahmen und an der Squamatan Rache nehmen würden.

„Dopo mee gusha, peedunkey? E chu ta! Kava doompa D'emperiolo stoopa.“ keifte Serodah, als er an Noorah vorbei ging diese an und spuckte sie mit all seiner Wut, die in seinem kleinen, wie ein überhitzter Kernreaktor loderndem Körper an. Während der Gigorianer Morcann, als er an ihr vorbeischritt, einfach nur langsam den Kopf schüttelte.

„Lorda, wir können diese d’emperiolo nicht einfach so davonkommen lassen! Sie hat Alema getötet!

Morcan brummte zu Serodahs Worten zustimmend, hatte sich mit verschränkten Armen hinter dem Dug aufgebaut und überließ diesem das Reden.

„Nein Serodah, sie hat ein Rigora Duell gewonnen. Alema hat sich freiwillig gemeldet und wusste, worauf sie sich im schlimmsten Fall einlässt.“

„Loca Kung spuckt Fierfek!“ echauffierte sich der Dug weiterhin und wedelte aufgebracht mit seinen Füßen, die bei den Dug als zweites Paar Hände fungieren konnten.

„Es war ohne Ehre.“ sagte der Gigorianer knapp und schüttelte abschätzig den Kopf.

„Sie hat gewonnen. Sie wurde herausgefordert, sie hat gekämpft, sie hat gewonnen. Das sind die Regeln, das ist unser Weg. Ende der Diskussion.“

Dann wandte sich Harkon Tanaka an seine vertrauten Waffenoffiziere Hako Neesh und Harc Aymeric. Der Rodianer und der Ishi-Tib kamen zu ihrem Captain. In ihren Augen war Trauer und Wut, doch wussten diese beiden, wem ihr Gehorsam galt.

„Keiner soll sie anfassen, außer es ist Doktor Zi’ray. Verpasst ihr danach aber einen Mundschutz. Ich will nicht nochmal diesen Geruch von verätztem Fleisch riechen.“

Seine Worte klangen ungewohnt hart und frei von jeglichem, sonst in rauen Mengen vorhandenen Charme im Timbre seiner Stimme. Ob jetzt der Ausgang des Duells ihn störte, die Diskussionen um die Regeln, respektive was mit der Überlebenden passieren sollte, oder die Gesamtsituation, blieb das Geheimnis des enigmatischen Kapitäns der Crimson Dawn. Geräuschvoll ließ Harkon Tanaka sein Vibroschwert zurück in die Schneide gleiten und ging mit wehendem Umhang von er Szenerie weg. Firlefranz, seine kowakianische Eidechse, suchte schnell seinen Weg wieder auf die Schulter des rot gepanzerten Piraten. Schließlich schlossen auch Serodah und Morcann zu ihm auf, doch ihre Blicke sprachen Bände. Das hier war noch nicht vorbei, das wusste auch Harkon, doch musste er nun dafür sorgen, dass Ruhe einkehrte. Mit Noorah Tylah war er noch nicht fertig, doch um sie würde er sich kümmern, sobald sie wieder bei vollem Bewusstsein war.
Ihr Weg führte sie zurück in die Cantina, in der ihr Abenteuer auf Serenno ihren Ausgang genommen hatte. Im „Zur lockeren Luftschleuse“ schien alles so, als habe sich seit ihrem Aufbruch nichts verändert. Dutzende verschiedene Spezies tummelten sich hier und versuchten ihren Sorgen und Nöten mit diversen Stoffen zu entkommen. Er sah Arconianer, die sich ihre Drinks mit Salzen veredelten. Für diese Spezies war Salz ungefähr so süchtig machend wie Deathsticks für den Rest der Galaxis, doch schien es niemanden zu scheren. Ein Chadra-Fan blickte zu tief ins Glas und wurde zum Opfer der Schwerkraft, als das corellianische Stout ihm zu Kopfe zu steigen schien und drei Duros steckten verschwörerisch über einigen Pintchen einer violetten Flüssigkeit die Köpfe zusammen. Die Musik dröhnte dabei wie ein alles einnehmender Klangteppich über die Köpfe der Anwesenden hinweg. Tiefer, guturaler Gesang, begleitet von einer Omni-Box und zwei Halliksets und den rythmischen Schlägen eines Throngo Schlagzeugs erzeugten eine Musik, die so manchen Kopf in der Cantina mitwippen ließ.

„Mi bosco de Lotarra Sedirae sprach der Kapitän der Crimson Dawn das ihm unbekannte Wesen hinter dem Tresen auf Huttisch an, während er der kowakianischen Affeneidechse auf seiner Schulter auf die Hände klopfte, als diese versuchte das Glas des runtergefallenen Chadra-Fans an sich zu nehmen. Es war die Sprache der Unterwelt, neben Bocce die Sprache der Geschäftemacher und somit die bevorzugte Sprache, wenn es um Credits ging. In einer galaktischen Gesellschaft dieser Größenordnung verschwamm in den weniger gebildeten Teilen der Spiralarme der Galaxis sowieso jegliches Sprachgefühl, sodass Worte miteinander vermischt wurden, Syntax vertauscht wurden und ein Sprachgewirr vorherrschte, wie in preastronautischen Zeiten. Das Wesen hingegen, dessen komische Laute für den Kapitän keinen Sinn ergaben, deutete nur in Richtung einer Sitzniesche. Dort würden sie also fündig werden.

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Serenno System Ɵ Serenno Ɵ Saffia Raumhafen Ɵ Cantina "Zur lockeren Luftschleuse" Ɵ Harkon Tanaka, Serodah, Morcan [NPCs], und Gäste der Cantina
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