Militärgeschichte

Heute vor 10 Jahren,am 04.09.2009 befahl der damalige Oberst und heutige Brigadegeneral der Bundeswehr,Georg Klein, zwei US-Kampfflugzeugen vom Typ F-15 in Kundus den Angriff auf zwei von den Taliban erbeuteten Tanklastern. Die beiden Tanklaster hatten sich in einer Furt über den Fluss Kundus festgefahren und Georg Klein fürchtete, sie könnten als rollende Bomben auf das Lager der Bundeswehr in Kundus eingesetzt werden, wie bereits am 25.08.2009 in Kandahar geschehen.
 
Heute vorggenau 100 Jahren,am 10.11.1919 kam Generalleutnant Michail Timofejewitsch Kalaschnikow zur Welt.
Seine Schöpfung dürfte hier wohl jeder kennen.
 
Seine Schöpfung dürfte hier wohl jeder kennen.
Wenn mein Opa vom Krieg erzählt hat, hat er immer von den russischen Gewehren geschwärmt. Im Gegensatz zu den deutschen Waffen haben diese wohl immer geschossen, egal durch welche Matschgrube man sie durchziehen musste.

Ein weiterer großer Vorteil dieser Waffen war schlicht und ergreifend der Produktionsort. In Ischewsk, am Ural gelegen, war die Produktion sicher vor deutschen Luftangriffen. Hätte die Kalaschnikow-Fabrik bei St. Petersburg gelegen, wäre mit der Produktion wohl bald Schluss gewesen.
 
Wenn mein Opa vom Krieg erzählt hat, hat er immer von den russischen Gewehren geschwärmt. Im Gegensatz zu den deutschen Waffen haben diese wohl immer geschossen, egal durch welche Matschgrube man sie durchziehen musste.

Ich nehme an Dein Opa bezog sich auf die sowjetische Maschinenpistole PPSch 41.
Die war bei deutschen Soldaten sehr beliebt. Die konnte man wirklich in den Matsch werfen und sie schoß immer noch.
Da konnte kein Schlagbolzen klemmen,denn sie hatte m.W.n. keinen. Die Patronen wurden gegen einen Nagel gedrückt.
Die war typisch russich/sowjetisch. Einfach,billig und zuverlässig.
Es war immer russische/sowjetische Art slche Dinge zu bauen.
Ähnlich war es z.B. bei dem berühmten T 34. Dem fehlste jedweder technische Schnickschnack. Das war eine Stahlhülle die fahren und schiessen konnte. Da konnte wenig kaputt gehen weil nichts da war was kaputt gehen konnte. Auf der anderen Seite besaß er einen Motor den die Deutschen nie nachbauen konnten.
M.W.n. gelang es Deutschland erst mit der Leopard-Klasse einen Motor zu bauen der dem des T 34 entsprach.
Eine kleine Anekdote : Im Jahre 2002 fand man im Baltikum einen T 34 der in einem Schumpf. War ein deutsches Beutestück,er trug das Balkenkreuz.
Man zog ihn aus dem Sumpf,machte ihn sauber,betankte ihn und drückte aus den Startknopf. Rate mal was passierte. Das Ding spang brav an.


Ein weiterer großer Vorteil dieser Waffen war schlicht und ergreifend der Produktionsort. In Ischewsk, am Ural gelegen, war die Produktion sicher vor deutschen Luftangriffen. Hätte die Kalaschnikow-Fabrik bei St. Petersburg gelegen, wäre mit der Produktion wohl bald Schluss gewesen.

Auch wenn Du in der Sache Recht hast was die Verlagerung der Rüstungsbetriebe hinter den Ural betrifft,so gab es im II.WK wohl noch keine Kalaschnikow-Fabrik.
Zwar lag die Grundidee des AK-47 bereits 1943 vor,und Michail Timofejewitsch Kalaschnikow hat die vorlage lediglich verbessert.
Aber in Serie ging das Gewehr erst im Jahre 1947.
Es ist im Übrigen m.W.n. eine urban Legend,das Kalaschnikow das deutsche Strumgewehr 44 lediglich kopiert habe.
Denn wie gesagt lag die Uridee zum AK-47 bereits im Jahre 1943 vor.
 
Abgesehen vom grundsätzlichen Thema Krieg (braucht um Grunde kein Mensch), sind Taktik und Waffentechnik interessante Felder. Und ja, Waffensysteme nach dem K.I.S.S. System (Keep It Simple,Stupid) sind hochtechnisierten System auf langfristiger Sicht vorzuziehen...irgendwann ist die benötigte Energie, halt nicht immer verfügbar.
 
Ähnlich war es z.B. bei dem berühmten T 34. Dem fehlste jedweder technische Schnickschnack. Das war eine Stahlhülle die fahren und schiessen konnte. Da konnte wenig kaputt gehen weil nichts da war was kaputt gehen konnte.

Das ist so nicht ganz richtig, glaube ich. Der Luftfilter des Dieselmotors war berüchtigt dafür, massiv Dreck anzusaugen und somit die Lebensdauer des Geräts signifikant zu reduzieren, die Auspuffrohre waren direkt auf den Boden gerichtet und wirbelten so reichlich Staub auf, der Fahrzeuge in Kolonnen zusätzlich verdreckte. Zudem war der T-34 für sein Getriebe übermotorisiert, was dazu führte, dass die häufiger beschädigt oder unbrauchbar waren. Wohlgemerkt, das waren Probleme, die von den Sowjets erkannt und im Modell T-34/85 größtenteils behoben wurden, zudem wurden Qualitätskontrolle und Fertigungsqualität verbessert.

Generell sollte man sich ein bisschen davor hüten, Waffen und Waffensystemen aus sowjetischer Produktion "übermenschliche" Robustheit zuzuschreiben. Die berühmte Kalaschnikow-Reihe (spezifisch die AKM) beispielsweise verträgt aufgrund ihrer "offenen" Konstruktionsweise Sand beispielsweise deutlich besser als Schlamm, kann aber bei starker Verschmutzung auch Ladehemmung haben oder deutlich an Präzision verlieren (ebenso wie Schulterstücke bei übermäßigem Einsatz anfangen können, zu brennen). Knackpunkt ist zudem nicht selten nicht das Sturmgewehr an sich, sondern Munition und Magazine, die für einen Großteil der Fehlfunktionen verantwortlich sein können und auch robuste Systeme funktionieren besser mit Reinigung und Wartung. Eine vergrabene Kalaschnikow schießt mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit - aber wie gut? Und wenn genügend Dreck beispielsweise das Magazin unbrauchbar macht, nützt auch die simple Bauweise nichts mehr. (So waren auch bei der PPSch-41 die Magazine der größte Knackpunkt für die Zuverlässigkeit, die Trommelmagazine waren notorisch unzuverlässig.)

An der Stelle muss man auch den "Das Gras ist auf der anderen Seite immer grüner"-Effekt beachten. So zeigten sich während des Vietnamkriegs sowjetische Militärberater sehr beeindruckt von der Präzision des M16 und den Effekten des neuen 5.56-Kalibers (was zur Entwicklung des AK-74 führte), während viele GIs den Eindruck hatten, die AK-Reihe wäre unverwüstlich und ihre neuen "Plastikgewehre" unzuverlässig. Dass man das M16 als "selbstreinigend" angepriesen hatte (was keine Schusswaffe jemals war oder ist), minderwertige Munition ausgegeben und darauf verzichtet hatte, ausreichend Handbücher und Reinigungsmaterial an die Truppe zu verteilen, führte in Kombination mit den üblichen "Kinderkrankheiten" dazu, dass dem M16 bis heute der Ruf anhaftet, weniger zuverlässig zu sein. Dabei ist es mit passender Munition, guten Magazinen und einem ausreichenden Minimum an Pflege nicht signifikant weniger zuverlässig als eine Kalaschnikow und das trotz komplizierterer Konstruktion.

EDIT: Das Thema Fertigungsqualität würde ich zudem nicht unterschätzen. Kalaschnikow ist nicht gleich Kalaschnikow - eine in einer Hinterhofwerkstatt zusammengebastelte Variante ist nicht so zuverlässig und präzise wie eine, die unter strenger Qualitätskontrolle und mit hochwertigen Materialen beispielsweise in offizieller staatlicher Produktion hergestellt wurde.
 
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Heute vor genau 75 Jahren,am 12.11.1944 griffen 32 Lancaster-Bober Royal Air Force mit sogennaten Tallboy Bomben das Deutsche Schlachtschiff Tirpitz in Norwegen an. Von 29 geworfenen Bomben trafen zwei die Tirpitz welche aufgrund der Treffer kenterte und über 1200 Soldaten mit in den Tod riss,darunter auch den Kommandanten der Tirpitz,Kapitän zur See Robert Weber.
M.W.n. war Weber allerdings lediglich der 1.Offizier der Tirpitz und führte das Kommando zur dieser Zeit nur in Vertretung.
Villeicht kann @Lord Crudelito dazu mehr sagen.
 
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Heute vor genau 80 Jahren,am 30.11.1939 begann der finnisch/sowjetische Winterkrieg.
Winterkrieg
Der Winterkrieg wurde von der UdSSR provoziert, nachdem Finnland im deutsch/swojetischen Nichtangriffsvertrag zur Einflusssphäre Moskaus erklärt worden war. Finnland verweigerte die ultimativ geforderten sowjet. Stützpunkte auf finnische Staatsgebiet ebenso wie die "Korrektur" der Grenze in Karellen.Als Finnland dies ablehnteAm 26. November inszenierte die Rote Armee im Dorf Mainila einen Grenzzwischenfall, bei dem angeblich sowjetische Truppen von finnischer Artiellerie beschossen worden seien Mit 450 000 Soldaten,geglierdert in zwei Fronten griff daraufhin die Rote Armee die weit unterlegenen finn. Streitkräfte an, scheiterte aber zunächst an der Mannerheim-Linie. Erst der Einsatz weiterer 500 000 Rotarmisten unter dem damaligen Armeegeneral und späteren Marschall der Sowjet-Union Semjon Konstantinowitsch Timoschenko brachte den sowjetischen Sieg, den Stalin aber wegen drohender Intervention der Westmächte nicht wie gewünscht ausnutzen konnte und sich bei 207 000 Gefallenen und Verwundeten im Frieden von Moskau mit Gebietsgewinnen von 35 000 km², einigen Stützpunkten und dem Abschluss eines Nichtangriffsvertrags zufrieden geben musste.Das kleine Finnland,von den Westmächten und auch von Deutschland im Stich gelassen,wehrte sich heldenhaft.
Zwei bemerkenswerte Sätze sind aus dem Winterkrieg überliefert :

Auf sowjetischer Seite ging der Spruch um "Wir haben gerade so viel Land erobert um unsere Toten zu begraben"

Auf finnischer Seite gibt es eine Weise,die die Deutschen ab 1941 als Finnland an der Seite als Waffenbruder(nicht als Verbündeter) Deutschland in den Krieg gegen die Sowjet-Union eintrat um den sogenannten Fortsetzungskrieg zu führen :"wohl dem,der seine Worte von gestern nicht zu essen braucht"
 
Heute vor genau 80 Jahren,am 30.11.1939 begann der finnisch/sowjetische Winterkrieg.
Winterkrieg
Der Winterkrieg wurde von der UdSSR provoziert, nachdem Finnland im deutsch/swojetischen Nichtangriffsvertrag zur Einflusssphäre Moskaus erklärt worden war. Finnland verweigerte die ultimativ geforderten sowjet. Stützpunkte auf finnische Staatsgebiet ebenso wie die "Korrektur" der Grenze in Karellen.Als Finnland dies ablehnteAm 26. November inszenierte die Rote Armee im Dorf Mainila einen Grenzzwischenfall, bei dem angeblich sowjetische Truppen von finnischer Artiellerie beschossen worden seien Mit 450 000 Soldaten,geglierdert in zwei Fronten griff daraufhin die Rote Armee die weit unterlegenen finn. Streitkräfte an, scheiterte aber zunächst an der Mannerheim-Linie. Erst der Einsatz weiterer 500 000 Rotarmisten unter dem damaligen Armeegeneral und späteren Marschall der Sowjet-Union Semjon Konstantinowitsch Timoschenko brachte den sowjetischen Sieg, den Stalin aber wegen drohender Intervention der Westmächte nicht wie gewünscht ausnutzen konnte und sich bei 207 000 Gefallenen und Verwundeten im Frieden von Moskau mit Gebietsgewinnen von 35 000 km², einigen Stützpunkten und dem Abschluss eines Nichtangriffsvertrags zufrieden geben musste.Das kleine Finnland,von den Westmächten und auch von Deutschland im Stich gelassen,wehrte sich heldenhaft.
Zwei bemerkenswerte Sätze sind aus dem Winterkrieg überliefert :

Auf sowjetischer Seite ging der Spruch um "Wir haben gerade so viel Land erobert um unsere Toten zu begraben"

Auf finnischer Seite gibt es eine Weise,die die Deutschen ab 1941 als Finnland an der Seite als Waffenbruder(nicht als Verbündeter) Deutschland in den Krieg gegen die Sowjet-Union eintrat um den sogenannten Fortsetzungskrieg zu führen :"wohl dem,der seine Worte von gestern nicht zu essen braucht"
Eigentlich sarkastisch, wenn man bedenkt, dass der Friedensvertrag von Brest-Litowsk, 1918, der Finnland seine Unabhängigkeit brachte, den Bolschewiki die nötige Atempause bescherte, die sie nutzten um ihre Macht zu festigen. Später waren sie dann in der Lage ihren Einfluss auf die westlichen Ex-Territorien wieder auszudehnen.
 
Eigentlich sarkastisch, wenn man bedenkt, dass der Friedensvertrag von Brest-Litowsk, 1918, der Finnland seine Unabhängigkeit brachte, den Bolschewiki die nötige Atempause bescherte, die sie nutzten um ihre Macht zu festigen. Später waren sie dann in der Lage ihren Einfluss auf die westlichen Ex-Territorien wieder auszudehnen.
Jain.
Das ehemalige Großfürstentum Finnland erklärte seine Unabhänigkeit bereits am 06.12.1917,welche die Bolsewiken unter Lenin bereitsam 30.12.1917 anerkannten.
Der Friedensvertrag von Brest-Litoswk wurde jedoch erst am 03.03.1918 unterzeichnet.
Zwar wurde in diesem Vertrag auch die staatliche Unabhänigkeit der Ukarine und Finnlands anerkannt,aber im, Gegensatz zur Ukraine,war Finnland zu diesem Zeitpunkt mit der Anerkenntnis der Bolschewiken bereits unabhänig.
Aus diesem Grund konnte Finnland auch seine Unabhänigkeit behaupten als der Friedensvertrag von Brest-Litoswk bei den Waffenstillstandsbedinungen von Compiègne im November 1918 für nichtig erklärt wurde. Im gegensatz zur Ukraine die bereits im Jahre 1919 unter bolschewistische Herrschaft fiel.
 
Richtig, vor allem die REPUBLIKANER mit Franz "Waffen-SS" Schönhuber haben damals Ende der 80er für extrem viel Wind gesorgt.

Es liegt mir fern hier die Person Franz Schönhubers zu verteidigen. Oder auch die Verbrechen der Waffen-SS zu relativieren oder zu verteidigen.
Niemand hier muß ausgerechnet mir etwas über die Waffen-SS erklären.
Aber ich möchte nochmals darauf hinweisen das die Mitgliedschaft in der Waffen-SS per se noch kein Verbrechen war und die man auch nicht jedem vorhalten muss.
Ab 1942 mußte die Waffen-SS auf Wehrpflichtige zurück greifen. Die wurden gar nichts gefragt.
Ich selber kannte einen ehemaligen SS-Untersturmführer(Leutnant) dessen Wehrmachtseinheit auf der Krim zerschlagen wurde. Der wurde einfach zur Waffen-SS versetzt.
Und auch muß zumindest erwähnt werden, das auch die Totenkopfverbände der SS,also die Schergen in den KLs und VLs offziel Mitglieder der Waffen-SS waren.
Das hatte aber einen ganz banalen Grund. Angehörige der Waffen-SS galten als Wehrpflichtige/Soldaten. Angehörige der Allgemeinen SS nicht. Deshalb wurden die Totenkopfverbände einfach der Waffen-SS zugeordnet. Damit hatten sie ihre Wehrpflicht erfüllt und konnten nicht zum Kriegsdienst eingezogen werden.

Zur Person Franz Schönhubers :
Ich könnte jetzt googeln und so tun als kenne ich mich in seinem Lebenslauf aus. Aber das tue ich nicht.
Ob er jetzt zur Waffen-SS eingezogen wurde,oder er Freiwilliger war, ich weiß es nicht.
Das einzige was ich über diesen Mann weiß ist,das er bei der Waffen-SS gedient hat.
Und das er mit einer Jüdin verheiratet war und ein Haus in der Türkei besaß. Und das er diese beiden Tatsachen wie ein Feigenblatt vor sich her getragen hat.


Ich erwähne nochmals, das dieser Post nicht der Verteidigung der Waffen-SS dient sondern lediglich der Erklärung.
 
Heute vor genau 75 Jahren,am 16.12.1944 begann mit der Ardennenoffensive die letzte deutsche Großoffensive des II.Weltkrieges. Diese Offensive beruhte auf die Planungen die unter dem Namen"Wacht am Rhein" und war ursprünglich bereits für den Spätherbst 1944 geplant.

Der Plan erstmals am 16.09.1944 von Hitler angesprochen, sollte eine solche Offensive die Lage nutzen: Nach stürmischen Vormarsch im Sommer musste die Rote Armee zunächst pausieren, die britische Niederlage nach der Luftlandung bei Arnheim und die Verluste der Amerikaner beim Kampf um Aachen ließen einen angeschlagenen Gegner vermuten, der zudem mit einem deutschen Gegenschlag am allerwenigsten rechnete. Am 12.10.1944 legte der Wehrmachtführungsstab einen ersten Operationsentwurf ,zunächst noch unter dem Decknamen "Christrose" für "Wacht am Rhein" vor: Wie beim "Sichelschnitt" 1940 sollten starke gepanzerte Verbände durch die Ardennen zur Maas vorstoßen und am 7. Tage Antwerpen nehmen. Damit wären 30 alliierte Divisionen in Nord-Belgien und Süd-Holland abgeschnitten und könnten wie einst bei Dünkirchen vernichtet oder wenigstens vertrieben werden. "Wacht am Rhein" unterlag höchster Geheimhaltung, erst am 24.10.19144 wurden die Generalstabschefs des Oberbefehlshabers West,Generalfeldmarschall Gerd von Rundstedt und des Oberbefehlshabers der Heeresgruppe B Generalfeldmarschall Walter Model unterrichtet, am 03.11.1944wurden die vorgesehenen Armeeoberbefehlshaber instruiert. Sie mussten unter Androhung der Todesstrafe schriftlches Stillschweigen geloben. Die zunächst für den 27.11.1944vorgesehene Auslösung von "Wacht am Rhein" musste wegen zahlreicherTransportprobleme der von allen Fronten dafür abgezogenen Verbände verschoben werden. Am 11./12.12.1944 versammelte Hitler im Führerhauptquartier "Adlerhorst" die Kommandieren generale der Korps und Divisionskommandeure, gab die letzten Befehle aus und beschwor den "Blitzsieg" von 1940. Mit der Auslösung von "Wacht am Rhein" am 16.12.1944 begann dann die Ardennenoffensive, die letzte größere Angriffsoperation der Wehrmacht. zwischen Hohem Venn und Nord-Luxemburg zur Wiedergewinnung der Initiative im Westen.

Für die Ardennenoffensive, die nach Hitlers Willen aus der "ewigen Defensive" herausführen sollte, wurden bereitgestellt: Im Norden die 6. SS-Panzerarmee unter SS-Oberstgruppenführer und Generaloberst der Waffen-SS Sepp Dietrichmit 4 Panzer- und 5 Infanteriedivisionen, die über Lüttich den eigentlichen Schlag gegen Antwerpen führen sollte; im Mittelabschnitt die 5. Panzerarmee unter General der Panzertruppe Hasso von Manteuffel mit 3 Panzer- und 4 Infanteriedivisionen, die weiter südwestl. über die Maas gehen und Dietrich gegen Angriffe von Südwesten schützen sollte; im Süden die 7. Armee unter General der Panzertruppe Erich Brandenberger mit nur 4 Infanteriedivisionen,obwohl ursprünglich 5 und 1 Panzerdivision vorgersehen waren, die einen schützenden Schleier an Manteuffels südliche Flanke bilden sollte. Den Oberbefehl hatte der Oberbefehlshaber West Gerd von Rundstedt, nach dem die Ardennenoffensive auch Rundstedt-Offensive genannt wurde, obwohl der Generalfeldmarschall kaum an Planung und Durchführung beteiligt war. Die Truppen im Kampfraum unterstanden der Heeresgruppe B unter Generalfeldmarschall Walter Model die Luftsicherung übernahm das Luftkommando Westen unter Generalleutnant Josef Schmid mit 1492 Jägern, 262 Bombern und Schlachtflugzeugen sowie 40 Aufklärern.

Am 16. Dezember um 5:30 Uhr begann überraschend die deutsche Offensive mit einem 90-minütigen Vorbereitungsfeuer aus über 1600 Rohren entlang einer Front von 130 Kilometern. Der erste Eindruck der Amerikaner war, dass es sich um einen begrenzten Angriff zur Wiederherstellung der Frontlinie am Westwall bei Hellenthal-Wahlerscheid handelte, wo der 2. US-Infanteriedivision unter Major General Walter Melville Robertson zuvor ein größerer Einbruch gelungen war.



Trotz des umfangreichen Aufmarsches gelang die fast völlige Überrumpelung des Gegners, der 1. US-Armee unter dem damaligen Luitenent General und späteren General Courtney Hicks Hodges. Auch das für einen Erfolg der Ardennenoffensive unabdingbare schlechte Wetter, das die alliierte Luftstreitmacht am Boden hielt, stellte sich ein. Wenn dennoch der erste Anlauf im Norden nach 10 km und in der Mitte nach 30 km ins Stocken geriet, so wegen fataler Unterschätzung des angeblich in der Defensive hilflosen amerikanischen Gegners und wegen Nachschubschwierigkeiten auf den verschneiten und verstopften Straßen. Das Unternehmen "Greif", bei dem als US-Offiziere getarnte SS-Männer Verwirrung hinter den feindlichen Linien stiften sollten, blieb fast ohne Wirkung.

Bei dem Unternehmen „Greif“ handelte es sich um ein Kommando-Unternehmen deutscher Soldaten hinter der amerikanischen Front .In Nachahmung ähnlicher alliierter Maßnahmen wurde unter dem damaligen SS-Obersturmbannführer und späteren SS-Standartenführer Otto Skorzeny eine Truppe gebildet und auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr trainiert, die in US-Uniformen mit Beutewaffen und Beutefahrzeugen Maasbrücken sichern und Verwirrung beim Gegner stiften sollte durch widersprüchliche Anweisungen, Versetzung von Wegweisern u.a. Insgesamt wurden inklusive Nachschubeinheiten 3300 Mann zusammengezogen, die jedoch z.T. wegen ungenügender Eignung wieder entlassen werden mussten. Nur ein kleiner Teil konnte nach Angriffsbeginn in die Einsatzgebiete einsickern. Der Effekt war trotz anfänglicher Desorientierung beim Gegner gering, schürte aber eine Art "Fünfte-Kolonnen"-Hysterie, die anfällig machte für Propaganda-Erfindungen wie z.B. die Alpenfestung.

Das für den 2. Angriffstag vorgesehene Ziel, die Maas, wurde nicht erreicht. Immerhin gelang der 5. Panzerarmee die Einschließung des wichtigen Verkehrsknotens Bastogne und, solange eine niedrige Wolkendecke schützte, der Vorstoß mit der 2. Panzerdivision unter dem damaligen Oberst und späteren Generalmajor Meinrad von Lauchert bis in die Nähe von Dinant.



Im Norden ging eine Kampfgruppe der 1. SS-Panzerdivision Leibstandarte "Adolf Hitler" unter SS-Obersturmbannführer Jochen Peiper schon am 17.12.1944 auf Stavelot vor und wurde erst kurz vor einem amerikanischen Benzindepot vom Treibstoffmangel gestoppt. Seiner Einheit wurde nach dem Krieg im Malmedy-Prozess die Ermordung gefangener und verwundeter Gls angelastet. Das Gerücht über das Massaker führte in den folgenden Kämpfen zu wachsender Erbitterung und steigenden Verlusten auf beiden Seiten.Allerdings ist das,was wirklich an dieser Straßenkreuzung geschah bis heute nicht 100% geklärt.



Nach einer Woche begannen die alliierten Gegenmaßnahmen zu greifen: Der mit Beginn der Ardennenoffensive einsetzende Beschuss des reparierten Hafens von Antwerpen mit V-Waffen konnte den reichlichen fließenden Nachschub für die US-Truppen nicht gefährden. Mit Wetterbesserung am 23.12.1944 kam die Luftüberlegenheit zudem zum Tragen, sodass Nachschub für die deutschen Verbände nur noch nachts und somit gänzlich unzureichend nach vorn kam. Angriffe auf die weitgedehnten deutschen Flanken zwangen Hasso von Manteuffel - oft unter Aufgabe zahlreicher Kampfwagen - zur Zurücknahme der Panzerspitzen und ermöglichte der 4. US-Panzerdivision unter Major General Hugh Joseph Gaffey am 26.12.1944 den Durchbruch durch den Belagerungsring um Bastogne, das sich, aus der Luft versorgt, hatte halten können.



Trotz der sicheren Niederlage weigerte sich Hitler, der die Ardennenoffensive vom Führerhauptquartier "Adlerhorst" leitete, die Rücknahme der deutschen Truppen auf die Westwall-Stellungen anzuordnen, sondern befahl Kampf um jeden Meter Boden. So dauerte es noch bis zum 16.01.1945, bis der durch die Ardennenoffensive entstandene Frontbogen eingedrückt war, und bis zum 07.02.1945 ehe die Amerikaner die Ausgangsstellungen wieder erreicht hatten. Die Wehrmacht verlor 17 200 Tote, 16 000 Gefangene und 34 439 Verwundete, die USA hatten 29 751 Tote und Vermisste sowie 47 129 Verwundete zu beklagen. Die letzten Reserven der Luftwaffe, die allein in den ersten acht Tagen der Ardennenoffensive 1088 Maschinen verlor, waren verbraucht.



Die militärisch fragwürdige Ardennenoffensive war von Hitler auch als politische Demonstration der Stärke gedacht. Sie sollte die "widernatürliche." Kriegskoalition der Angloamerikaner und Sowjets erschüttern und womöglich den Westmächten die Wehrmacht als Partner für einen für unausweichlich gehaltenen Endkampf gegen den Bolschewismus empfehlen. Doch wie militärisch der "Erfolg" nur in der Entblößung der Ostfront, der Verzögerung des Vormarschs der Westalliierten und damit in der Verschiebung der Demarkationslinie zwischen Osten und Westen bestand, so schmiedete die Ardennenoffensive die Gegner letztlich auch politisch nur fester aneinander. Erst als der hier noch einmal gefährlische werdende Gegner Hitler wegfiel, konnte das Trennende ans Licht kommen..
 
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Ich habe bis vor kurzem tatsächlich nicht gewusst, dass die Ardennenoffensive im Englischen ausschließlich als "The Battle of the Bulge" bezeichnet wird. Die Alliierten haben so schnell Truppen verschoebn, unter anderem um Bastogne, die wichtigste Kreuzung der Region, zu halten, dass die 101st Airborne Division ohne ihren Kommandierenden Offizier in den Einsatz geschickt wurde :)
Aber sehr gut geschriebene Zusammenfassung der Ereignisse vor allem aus der Deutschen Sichtweise @Jedihammer
 
Die militärisch fragwürdige Ardennenoffensive war von Hitler auch als politische Demonstration der Stärke gedacht.

Denkst du denn persönlich, der Krieg wäre im Westen anders verlaufen bzw. hätte sich evtl. noch deutlich in die Länge gezogen, hätte man in der Ardennenoffensive weder Männer noch Material verheizt? Das ist so eine Frage, die ich mir schon mehrfach gestellt habe und mich würde da mal eine Expertenmeinung interessieren.
 
Denkst du denn persönlich, der Krieg wäre im Westen anders verlaufen bzw. hätte sich evtl. noch deutlich in die Länge gezogen, hätte man in der Ardennenoffensive weder Männer noch Material verheizt? Das ist so eine Frage, die ich mir schon mehrfach gestellt habe und mich würde da mal eine Expertenmeinung interessieren.

Das ist schwer zu sagen.
Also am Ausgang des Krieges hätte auch ein Verzicht auf diese Offensive nichts mehr geändert.
Möglicherweise hätte man im Osten noch etwas länger Widerstand leisten können und so noch vielen Menschen die Flucht ermöglichen können.
So aber hat man die Ostfront zum Skelett entblößt für eine sinnlose Offensive.

Gehen wir doch einfach mal davon aus das Ziel der Offensive,Antwerpen,wäre erreicht worden. Und dann ?
Die Westmächte hätten sich die Stadt früher oder später zurück geholt.

In Nachhinein betrachtet ist es ohnehin ein Glück gewesen das der Krieg in Europa im Mai bereits beendet war.
Hätte der Krieg nur drei Monate länger gedauert würde die Welt heute nicht von Hiroshima und Nagasaki sprechen sondern von Mannheim und Ludwigshafen.
 
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In Nachhinein betrachtet ist es ohnehin ein Glück gewesen das der Krieg in Europa im Mai bereits beendet war.
Hätte der Krieg nur drei Monate länger gedauert würde die Welt heute nicht von Hiroshima und Nagasaki sprechen sondern von Mannheim und Ludwigshafen.

Das stimmt ganz eindeutig. Dennoch würde ich sagen, dass die Kapitulation schon '44 überfällig war. Gerade im Interesse der deutschen Bevölkerung. Wie du selbst feststellst, stand der Ausgang des Krieges längst fest. Allerdings hätte man womöglich noch Kapitulationsbedingungen aushandeln können. In jedem Fall wären viele Städte nicht bombardiert worden, es wären wohl viele tausend Frauen und Mädchen weniger vergewaltigt worden, tausende junge Soldaten hätten ihr Leben nicht weggeworfen und die Jugendlichen Berlins hätten in eine Schule gehen können anstatt ins russische Kreuzfeuer. Folglich wäre wohl auch der Hungerwinter etwas besser überwunden worden.


Edit: Es gibt allerdings einen großen Vorteil daran, dass der Krieg so lange ging bis das Land in Trümmern lag: Es gab keine 2. Dolchstoßlegende.
 
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Ich könnte mir vorstellen, dass bei einer erfolgreichen Offensive die Sowjets einen deutlich größeren Teil Deutschlands erobert hätten und somit die Nachkriegliche Teilung womöglich anders verlaufen wäre. Ansonsten muss ich Jedihammer recht geben, den Verlauf des Krieges hätte es nicht geändert. Vielleicht hätte man so die Alliierten um einige Monate zurückwerfen können und den Rhein besser verteidigen können, aber die Sowjets wären im Osten weiter vorgerückt.
 
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