Bastion

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"Nicht, dass ich wüsste..." Dieser letzte Satz schwang immer noch in ihren Gedanken nach. Jonah hatte die Augen geschlossen. Seine Atmung war ruhig, die Atemzüge tief. Kate beobachtete den schlafenden Söldner eine ganze Weile, bis sie sich dazu entschloss, einen Spaziergang durch die verwinkelten Korridore der Yacht zu machen. Sie war nicht müde. Sie hatte kein Interesse daran, sich jetzt auszuruhen. Die Worte gingen ihr nicht mehr aus dem Kopf. Der ganze Vorfall wollte sie nicht loslassen. Brianna war eine Echani und diese Spezies konnte Kräfte aufbringen, denen ein normaler Mensch nichts entgegenzusetzen hatte. Agamarianer waren zwar Rüpel, rauh und undiszipliniert, vom Temperament her mit den Echani vergleichbar, doch hatte er ihr an Kraft nichts entgegenzusetzen, das sie hätte aufhalten können. Niemals hätte er sie so von sich stoßen können! Nicht ohne den Einsatz der Macht! Und da war der Gedanke wieder. Die Macht. Man hatte eine Begabung für sie oder nicht. Man konnte lernen, diese Begabung zu nutzen, aber dass sie einfach so auftauchte und danach wieder verschwand... Es bereitete der Krath Kopfzerbrechen, darüber nachzudenken. Sie war keine Expertin in dem Gebiet. Sie hatte sich niemals mit anderen Schülern und ihren Geschichten befasst. Kate hatte keine Ahnung, wie andere ihre Machtbegabung entdeckt hatten und wenn sie so darüber nachdachte, wie es bei ihr selbst abgelaufen war, wurden ihre Kopfschmerzen nur noch intensiver. Sie fand die Erinnerung nicht. Es war, als wäre da etwas in ihrem Kopf verloren gegangen und je mehr sie versuchte, danach zu graben, desto weniger verstand sie, warum gerade dieser prägende Moment in ihrem Leben nicht auffindbar war.

~~~

Als das Schiff im Hangar aufsetzte und die Triebwerke herunter fuhren, stand Kate am Fenster ihres Quartiers. Jonah trat schräg hinter sie und er musste die Frage, die ihm auf der Zunge brannte, gar nicht erst aussprechen.

"Ich gehe zu ihm. Du wartest erst einmal hier."

Die Talusianerin wandte sich zu dem Größeren um, sah zu ihm auf.

"Wenn er seine Jünger nach dir schickt, leistest du keinen Widerstand! Du benimmst dich! Hast du das verstanden?"

Mit verengten Augen suchte sie in seinem Gesicht nach einem Zeichen der Zustimmung, doch sie sah nur, wie es in seinem Kopf ratterte. Dummer Mann! Als hätte er eine andere Wahl gehabt.

"Du hast verstanden!"

, setzte sie voraus und ging an ihm vorbei, ohne auf eine weitere Reaktion zu warten. Sie spürte seinen Blick in ihrem Rücken, als sie aus der Tür trat, drehte sich aber nicht noch einmal zu ihm um. Sie hoffte inständig, dass er nichts anstellte, solange sie ihn allein ließ. Aber was wollte er auch machen? Sie waren auf Bastion! Sie waren im Sith-Tempel. Er hatte keine Chance, ungesehen von hier zu verschwinden.
Kate wartete, bis die Tür sich hinter ihr geschlossen hatte. Die Rampe war noch nicht geöffnet worden. Offensichtlich hatte der Graf noch nicht vor, so schnell auszusteigen und Kate schob dies auf seinen Hang zur Dramatik. Der Aristokrat wollte seine Untergebenen noch etwas warten lassen. Die junge Krath fragte einen Jünger nach dem Aufenthaltsort des Grafen. Der Konferenzraum wurde genannt und auch, dass er nicht allein dort war. Die Talusianerin hob die Augenbrauen. Er war nicht allein? War Jarael bei ihm? Musste er ihr die starke Schulter hinhalten, um sie in ihrem Leid aufzufangen? Schließlich war es ihr Volk gewesen, das auf Alderaan angegriffen worden war. Kate senkte den Blick. Sie kannte die Rothaarige nun schon eine ganze Weile und doch wusste sie kaum etwas über ihr Leben, ihren Charakter und ihr ganzes Dasein. Sie war ihre Mitschülerin, wenn man es so nennen wollte und Kate hatte keine Ahnung, wer sie eigentlich war. Dieses Gefühl war befremdlich. Sie wollte Mitleid mit ihr haben, aber eigentlich... war da nichts dergleichen. Nur diese Leere. Die Stille. Wann hatte sie zuletzt etwas gefühlt? Die Wut auf Jonah. Den Ärger über seinen Fehltritt. Das Fremdschämen für Briannas Ausbrüche. Die Überlegenheit gegenüber Steven. Kate blinzelte, als sie bemerkte, dass sie mit den Gedanken abdriftete, während der Jünger sie immer noch abwartend ansah.

"Wer ist bei ihm?"

"Lady Brianna Kae."

"Lady?!"

Nicht Ritterin. Nicht Jedi. Lady. Warum hatte er sie mitgenommen? Sie hatten sich eine intensive Debatte geliefert, als sie auf Alderaan gewesen waren. Kate hatte nicht als einzige bemerkt, dass Brianna eifersüchtig gewesen war.
Kate nickte und machte sich auf den Weg zum Konferenzraum. Jonah hatte gesagt, Brianna hätte ihn mit Kate in Verbindung gebracht. Sie wusste also, dass sie hinter der Sache mit den Detonationen steckte - Woher auch immer. Dieses Aufeinandertreffen würde unvermeidbar sein und am Besten war Janus dabei, also würde Kate den Zeitpunkt nicht weiter aufschieben. Außerdem musste sie dem Grafen erzählen, dass sie noch einen Passagier an Bord hatten. Doch musste sie ihn dafür unter vier Augen sprechen. Dies würde nicht einfach werden, wenn der weiße Temperamentsbolzen dabei war.
Vor dem Konferenzraum waren zwei Wachen abgestellt. Einer davon musterte Kate, bevor er ungefragt seinen Posten verließ, um sie bei dem Sith anzumelden.




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[Bastion-System | Bastion | Center | Tempel der Sith | Hangar in der Ebene der Oberen | Yacht „Birthright“ | Konferenzraum ] Janus, Brianna

Man konnte durchaus sagen, dass Janus mit den vorläufigen Ergebnissen des Trainings während der Reise nach Bastion zufrieden war. Sehr zufrieden. Es war nicht einfach für seine neue Schülerin, Jahre der Indoktrination durch die Jedi hinter sich zu lassen, und es würde noch viel Zeit und Fingerspitzengefühl notwendig sein, um die letzten Barrieren zu durchbrechen und ihr endlich die Freiheit zu geben, die sie verdiente. Aber die Ansätze waren da, und sie waren vielversprechend. Wie so oft war Wut der Schlüssel, um die ersten Türen zu öffnen und die Dunkle Seite einzulassen, aber Wut allein reichte nicht, war keine Basis für eine tragfähige Verbindung mit der wahren Natur der Macht. Wenn man einen Schüler ausbilden wollte, der zu mehr fähig war als zu einem Dasein als blinder Berserker, musste man ihn erst auseinander brechen und dann Stück für Stück nach den Vorstellungen des Meisters wieder zusammenfügen. Wut also, ohne Zweifel, aber auch Demütigung. Schmerz. Die Erinnerung daran, dass man nicht stark genug war, gegen einen ranghöheren Sith zu bestehen, zumindest nicht im Moment und nicht mit dem Maß an Fähigkeiten, über die man ohne entsprechende Ausbildung und Übung verfügte. Als das transportierte der Vollstrecker über den Kampf mit Brianna, der weitaus mehr als ein bloßer Austausch von Schlägen und Tritten war. Ganz in der Tradition der Echani war es eine Form der Kommunikation und der Unterweisung. Janus hatte insbesondere in der letzten Phase der Auseinandersetzung demonstriert, dass er die Fäden in der Hand hielt. Wenn die gefallene Jedi ihm jemals ebenbürtig sein wollte, wenn sie mehr werden wollte als eine Marionette, die an unsichtbaren Fäden durch die Luft schwebte, weil ihr Meister das so wünschte, dann musste sie seine Lektionen annehmen. Sie musste lernen, dass wahre Stärke nicht in Muskeln und Knochen lag, sondern in der Macht, dem Tor zu mannigfaltigen Fähigkeiten, die viele als unnatürlich betrachteten. Ein überlegenes Lächeln zierte das blasse Gesicht des Aristokraten, als er Brianna zu sich holte, und als er sie schließlich küsste, schloss er die Augen und genoss den körperlichen Aspekt mindestens so sehr wie die rote Wut, die Aggression, die Leidenschaft und nicht zuletzt das Wissen, dass die Echani verstanden hatte, dass sie noch viel zu lernen hatte. So sollte es sein. So musste es sein.

Die eindeutig nur halb scherzhafte Drohung Briannas quittierte der elegante Vollstrecker mit einem höflichen Lächeln, das souveräne Ruhe ausstrahlte. Es war nachvollziehbar, dass seine Schülerin auch verbal Dampf ablassen wollte, dass sie irgendwie versuchte, ein gewisses Maß an Autorität ihm gegenüber zu wahren, ohne dabei zu weit zu gehen. Ohne irgendwelche Versuche, die Feuer der Dunklen Seite wieder anzufachen, ließ Janus die Silberhaarige ziehen – genauer gesagt humpeln – und erst mal etwas essen. Als Spitzensportlerin verfügte Brianna über einen gesegneten Appetit und es war immer wieder faszinierend, zu verfolgen, wie sie Portionen zu sich nahm, die andere längst in die Breite hätten gehen lassen. Da ihrer Wut vorerst Genüge getan war, nahm Janus entspannt ihr gegenüber Platz, verzichtete aber abgesehen von einer Tasse Tee auf Nahrung. Interessiert nahm er zur Kenntnis, dass Brianna, als sie schließlich sprach, dies mit bemerkenswerter Ruhe und Sachlichkeit tat, mit klarem Blick analysierte sie das Geschehene. Der Vollstrecker nickte leicht, seine vornehme Stimme aalglatt und frei von irgendwelchen Spitzfindigkeiten.


„Es ist die Aufgabe eines Meisters, die Schwächen seines Schülers offen zu legen. Und es ist die Aufgabe eines Schülers, diese Schwächen zusammen mit seinem Meister auszumerzen. Nur so können wir in feindseligen Galaxis nicht bloß überdauern, sondern zu neuen Höhen emporklettern.“


Der fastmenschliche Sith gönnte sich einen weiteren Schluck Tee, während er Briannas weiteren Ausführungen lauschte. Ein wenig amüsiert nahm Janus zur Kenntnis, dass die gefallene Jedi ihre Analyse mit ganz konkreten Forderungen an ihn verband, sie würde sich auch weiterhin nicht als unterwürfige Schülerin geben, sondern hatte hohe Erwartungen an ihn und die Lehren der Sith. Dieser Ehrgeiz und Hunger nach mehr war nützlich, solange er in die richtigen Bahnen gelenkt wurde und dort verblieb, eine herausfordernde Aufgabe, die Janus mit Vergnügen annahm. Schließlich lächelte der Vollstrecker bedächtig und fixierte Brianna mit seinen grünen Augen, ihre Aura in der Macht abtastend, während der sprach.


„Korrekt. Die Fortschritte sind erkennbar, aber sie reichen noch nicht aus. Es ist Dir länger und besser gelungen, Deinen Zorn zu kanalisieren, aber schlussendlich beherrschte er Dich und nicht umgekehrt. Und er musste erst geweckt werden, bevor Du ihn einsetzen konntest. Wir werden dieses Problem von zwei Seiten angehen. Du wirst lernen, eine gewisse...Grundaggression zuzulassen, die Wut, die Leidenschaft, den Siegeswillen köcheln zu lassen und bei Bedarf in ein Inferno zu verwandeln. Der erste Schritt dazu besteht darin, diese Gefühle und Wünsche zu akzeptieren und sie nicht zu unterdrücken. Der zweite Schritt...“


Janus machte eine Kunstpause und stellte seine Tasse ab, bevor die Fingerspitzen aneinander legte und seine Gegenüber musterte. Das Potential war vorhanden, kein Zweifel, und der Wille, dieses Potential zu nutzen, ebenfalls. Aber er brauchte mehr von ihr, weitaus mehr. Brianna musste alles hinter sich lassen, was die an die Jedi band und sie zurückhielt. Schritt für Schritt. Es entging ihm nicht, dass die Echani versuchte, ihr verletztes Knie zu heilen, ihr das aber misslang. Er konnte ihren Zwiespalt fühlen, ihre Zweifel und ihre Frustration darüber.


„...besteht darin, sich wirklich auf die Dunkle Seite einzulassen. Sie anzunehmen, verstehst Du? Solange man noch zögert, solange man im entscheidenden Moment ängstlich zurückweicht, bleibt ihre Macht außer Reichweite. Es ist in Worten leicht ausgedrückt, in Taten aber weitaus schwieriger. Aber Du wirst es lernen. Davon bin ich überzeugt. Es gibt dafür keinen besseren Ort als den Tempel der Sith, diesen Nexus der Finsternis. Die richtige Umgebung, um Dich zu...akklimatisieren.“


Weiße Zähne blitzten auf, als das Lächeln des Sith ein wenig breiter wurde. Brianna stand schließlich auf und drückte deutlich ihren Wunsch aus, nun die Yacht zu verlassen und Bastion zu betreten. Es war ein Wunsch, den er Janus der gefallenen Jedi kaum abschlagen würde, aber noch bevor es dazu kam, spürte er, wie eine vertraute Präsenz sich dem Konferenzraum näherte. Kate Manice, Juwel der Krath und seine Schülerin, und offenbar erpicht darauf, ihn zu sprechen. Zischend öffnete sich die Tür, als einer der beiden wachhabenden Jünger eintrat und sich tief vor dem Grafen verneigte.


„Mylord, Lady
Manice wünscht, Euch zu sprechen.“

Der Jünger deutete auch gegenüber Brianna eine höfliche Verbeugung an, blieb aber auf seinen Herrn fixiert. Mit der ganzen Würde seines Ranges, seiner Erziehung und seiner Macht erhob sich Janus und straffte seine Haltung, ohne Scheu trug er die Spuren des Kampfes zur Schau und lächelte dünn.


„Ausgezeichnet. Bittet sie herein, es wird Zeit, dass sich der Kreis schließt. Schließlich werden wir alle einige Zeit zusammen verbringen.“


Respektvoll verneigte sich der Wächter, bevor er rückwärts den Raum verließ und anschließend die Tür öffnete, so dass Kate eintreten konnte. Janus erwartete sie mit hinter dem Rücken verschränkten Armen und glatter Miene, hoch aufgerichtet, wie es sich für einen Aristokraten geziemte. Seine Aura strahlte Ruhe und Selbstsicherheit aus, eine natürliche Souveränität, die durch nichts zu erschüttern schien. Höflich nickte er, als die braunhaarige Frau schließlich eintrat.


„Lady Manice. Willkommen. Wie erfreulich, dass Ihr Euch zu uns gesellt. Ich hatte schon eine ganze Weile gehofft, Euch Eure neue Mitschülerin vorzustellen. Lady Brianna Kae, befreit von den Fesseln des Jedi-Ordens und bereit, ihren neuen Platz in der Galaxis vorzunehmen. Lady Kate Manice, meine Schülerin, nicht bloß Erbin eines großen Namens, sondern viel mehr als das.“


Der Graf ließ Stolz und Wohlwollen in seiner Stimme mitschwingen, während er gespannt darauf wartete, wie die Reaktionen ausfallen würden. Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis auch Jarael auf die ehemalige Jedi treffen würde, eine Begegnung, die viel...Potential besaß.


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Wieder blitzte Wut in den Augen des Jüngers auf. Dieser Mensch hatte ihn schon wieder beleidigt. Doch nur einen Augenblick später beruhigte er sich ein wenig. Es war unwichtig für den Moment. Irgendwann würde er sich dafür Revanchieren. Das Lichtschwert löste sich von seinem Gürtel und landete in der Hand der Frau.


„Gestohlen würde ich nicht sagen. Der Besitzer wird nun wohl noch weniger damit anfangen können als ich.“

Er zeigte ein böses Lächeln und ordnete beiläufig seine Kleidung. Jetzt war der Kritischste Moment in diesem Gespräch.

„Bisher habe ich keinen Meister. Ich habe aber auch noch niemanden getroffen der die Macht besäße mich auszubilden. Bis jetzt jedenfalls. Von wenig mächtigen Sith zu lernen sehe ich als vergeudete Zeit an. Doch euch würde ich meine Dienste als euer Schüler anbieten. Ihr seid beeindruckend Mylady.“

Er senkte seinen Kopf als würde er sich Verneigen wollen. Im Sitzen ein schwieriges Unterfangen. Ob sie wohl schon Schüler hatte? Wenn sie ablehnte war noch nichts verloren aber eine Chance vertan. Sollte sie einen Schüler haben könnte es auch sein das er diesen erledigen musste… Was er natürlich mit Freude tun würde.

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Braxant Sektor :: Sartinaynian System :: Bastion :: Center :: Orden der Sith :: Domäne der Oberen :: Darth Draconis’ Domizil :: Darth Draconis, Bedienstete und Niphira Minora
Eine Bestie wohnt im Herzen einer jeden Kreatur. Inwieweit diese Bestie das Handeln eines Wesens bestimmt, ist eine Frage der Selbstkontrolle. Es stößt mit dem Kopf gegen die metaphysischen Gitterstäbe, tobt und fletscht die Zähne. Doch ob es frei gelassen wird, ist eine Entscheidung. Ein Entschluss, den man fasst und sich dann einem arkanen Urinstinkt hingibt. Diese Bestie lebte auch in Niphira. Sie stand unter Druck, das spürte der Sith Executor. Wenn sie kein Ventil finden würde, würde sie bald platzen. Sie war von einer Unruhe und Wissbegierde geplagt, die sie unaufmerksam machte, unkonzentriert. Die Frage nach einem Schutz gegen den Machtstoß platzte geradezu aus Niphira raus. Gut. Der Sith notierte ihren Drang nach Wissen, ihren Durst, den sie so flehend versuchte zu stillen. Sie hatte Ambitionen und setzte sich dafür ein dieses Wissen zu erhalten. Ein Sith Meister gibt seinem Schüler so viel Informationen wie nötig, aber nicht mehr. Ein Sith Schüler musste für jeden weiteren Krümel Wissen kämpfen, fordern, sich beweisen. Sie wollte lernen einen Machtschild einzusetzen. Es war eine der grundlegenden Techniken, ergo würde der Sith ihr diese Fähigkeit zwangsläufig beibringen müssen, auch zu seinem Schutz. Nur ein immanenter Machtschild verhinderte, dass ein Gegner das alte Schwert mit einem Griff in die Macht ihr aus ihren Händen entriss. Man musste diese metaphysische Blase erst durchstoßen, bevor man die Materie hinter dem Schild attackieren konnte. Sie wusste es noch nicht so auszudrücken, doch war das ihr Anliegen. Er würde ihr diesen Wunsch gewähren, zur richtigen Zeit. Noch war nicht der Zeitpunkt dafür. Sie wollte einen Schutz gegen etwas wissen, was sie noch nicht einsetzen konnte. Wieso sollte er ihr ein Gegengift geben, wenn sie nicht einmal mit dem Gift umgehen konnte? Sie musste ihre eigenen Erfahrungen machen. Der Sith überging ihre Frage und wartete zunächst auf ihre Ergebnisse in der Ausführung des Machtstoßes ab.
Lange Zeit wartete der Sith stumm auf eine Regung in der Macht. Seine Schülerin strengte sich an, schien soweit es ihr eben möglich war in der Macht zu versinken. Was folgte war nicht viel. Selbst die Flatulenz eines Banthas sorgte gewöhnlich für mehr Aufsehen. Verstimmt war Draconis dennoch nicht, Niphira stand gerade einmal am Anfang ihrer langen Reise in die Untiefen der Macht die sie noch völlig fesseln würde. Ihr Weg war vorher bestimmt und der Sith wusste, dass Niphira oft stolpern würde. Es lag in seinem Auftrag, geradezu in der Tradition der Sith genau dafür zu sorgen. Er würde sie jeder Entbehrung aussetzen, die ihm einfallen würde. Seine Marionette, sein Spielball, sein Experiment. Er würde sehen, wie erfolgreich dieses Unterfangen werden würde, er hatte noch einiges zu lernen. Er würde die Sith Adeptin formen, gestalten, sie würde zu Wachs zwischen seinen Fingern werden. Er würde sie zu der Kerze formen, welche das Licht so hell strahlen ließ, dass seine Gegner erblinden und nur noch die Dunkelheit, die dunkle Seite kennen würden. Bis ins letzte Herz seiner Antagonisten. Er würde hell strahlen, über alle anderen hinaus, außer ihm, und würde ihm ein gutes Werkzeug abgeben. Der durchschnittliche Sith ist ein stereotyper Versager. Ein Wesen, welches als Kind geschlagen und getriezt wurde, ein Wesen welches nie besonderen Erfolg in der Schule oder dem Beruf, den er oder sie vorher ausübte. Dieses Wesen lebt meist unter dem galaktischen Durchschnitt und sucht eine Veränderung um seine eigene Minderwertigkeit und seine fehlende Intelligenz dadurch zu kompensieren dass er einem ausgewählten Kreis aus „Erleuchteten“ dazugehört denen die Gabe der Macht geschenkt und durch den Sith Orden gefördert wurde. Vereint gegen eine Galaxis, die sie auch so schon hasst. Eine Ansammlung von erbärmlichen Kreaturen, die mit diesem Orden versuchen ihre Gewöhnlichkeit zu überbrücken und zu etwas Einzigartigem zu werden. Dabei vergessen sie, dass sie dies nie erreichen werden. Niemand der denkt er sei gewöhnlich und die Masse wird je aufsteigen. Niemand der nicht schon immer überzeugt war, über alle anderen zu ragen, würde sich emporstrecken und nach den Sternen greifen können. In einem verschlossenen Herzen kann keine Saat gedeihen.
Ein Fehler den viele in seinen Augen bereits getan hatten. Sie wussten nicht worauf sie sich einließen, dachten die Macht würde ihnen die Kraft, die sie aus ihr schöpfen konnten wie Bonbons zuwerfen, doch weit gefehlt. Sie ekelten sich schon beim Anblick von Blut, dem Lebenselixier, welches sie am Leben erhielt. Ihre zarten Seelen waren nicht für die Dunkelheit geschaffen, welche sie verschlingen und ausfüllen würde, sodass sie bloß zu Gefäßen für dunkle Energien deformieren würden. Sie würden den Weg nie ganz gehen, würden die Entbehrungen nie ertragen denen sie sich selber unwissentlich verschrieben hatten. Er hatte viele von ihnen gesehen, einige hatten sogar an seinem Saum um sein Wissen gebettelt. Er hatte ihnen eine Chance gegeben, sowie die Macht es tat. Sie hatten in das Antlitz des Wahnsinns und der Dunkelheit gesehen um selbst dem zu erliegen. Die Macht gewährte Kräfte, die jedes Vorstellungsvermögen übersteigen konnten, doch genauso schnell konnte die Macht diese Chance wieder zurücknehmen und einen in Bedeutungslosigkeit verschwinden lassen. Ein Schicksal schlimmer als der Tod.

„Du willst lernen dich vor Attacken mit der Macht abzuschirmen, bist aber noch nicht imstande einen Machtstoß auszuführen. Alles zu seiner Zeit, Adeptin. Alles zu seiner Zeit. Entschuldige dich nicht dafür. Du stehst am Anfang deiner Reise.

Der Machtstoß gehörte zu einen der simpelsten aber auch wichtigsten Techniken aus dem Spektrum der Telekinesis. Es war daher für Darth Draconis besonders wichtig, dass seine Schülerin dieses Spektrum gut beherrschen würde. Ein Machtstoß konnte zuweilen wie eine explosive Freisetzung von Energie wirken, deren Druckwelle sich ihre zerstörerische Bahn durch eine Schar von Feinden pflügen konnte. Je größer das Talent für die Telekinesis, desto größer der Effekt des Machtstoßes. Mit genügend Übung konnte ein Machtanwender die Reichweite und Intensität des Machtstoßes vergrößern. Besonders hilfreich war diese Technik um den Gegner auf Abstand zu halten, konnte also auch als defensives Instrument genutzt werden.

„Deine Fähigkeit diese Technik einzusetzen ist abhängig von deiner Willensstärke, deinen Emotionen, deine Sinne und deiner Raumwahrnehmung abhängig. Versuche dich von möglichem Ballast zu lösen. Etwas in dir drin hindert dich daran.“

Mit einem maliziösen, dünnlippigen Lächeln überließ er die Suche nach der Antwort darauf Niphira selbst. Es war ihr Weg und nur sie alleine konnte diesen Pfad bestreiten. Er war ihr Begleiter, der sie in die richtige Richtung schubsen würde, aber es lag an ihr einen Fuß vor den anderen zu setzen.

Du wirst jetzt so lange üben, bis du in der Lage bist mehr als nur heiße Luft zu produzieren.“

Gerade als er gehen wollte, hielt er kurz inne und sah die Schülerin eindringlich an.


„Es sei denn, du hast noch Fragen?“

Eine Chance, die sich ihr nicht oft bieten würde, frei heraus alles zu fragen, was ihr auf dem Herzen lag. Wenn sie nicht bereit war den antinomistischen Pfad zu wandeln, würde er das Spiel so lange weiterspielen, bis sie sich ans Herz fasste und versuchte zu nehmen, was sie wollte.

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[Bastion - Center - Sith-Tempel - Domäne der Oberen - Draconis Quartier - Niphira, Darth Draconis, Bedienstete]


Niphira hatte gewusst, dass die Frage ungünstig gewesen war. Der Zeitpunkt sie zu stellen war noch nicht da. Und doch. Sie musste wissen, ob es eine Abwehr gab. Sie wollte kein leichtes Opfer sein. Was half ihr schließlich die beste Offensive, wenn sie mit einem Machtangriff locker geschlagen werden konnte? Es war zu wichtig eine Defensive zu haben. Sonst wäre sie am Ende nur ein stärkerer Jünger. Mehr nicht. Sie senkte ihren Blick ein wenig. Es war schon ein wenig beschämend gewesen so mit der Tür in das Haus zu fallen. Gerade weil ihr Meister ihre Beweggründe häufiger falsch interpretierte. Genauso wie bei dem ersten Test. Sie hätte ihn niemals hintergangen. Am Ende war es ihre Müdigkeit gewesen. Ihre Unaufmerksamkeit, die dazu geführt hatte, dass am Ende das Meiste falsch gewesen wäre. Mit jedem Scheitern fühlte sie sich unfähiger. Kämpfte aber weiter gegen alles an. Sie wollte mehr werden als das. Ihr Blick wanderte zu dem Schwert welches sie am Rande des Raumes abgelegt hatte. Ihre Fähigkeiten wirkten plötzlich wie ein Witz. Es war womöglich aus Sicht der Sith auch nicht mehr. Sie wusste kaum etwas. Konnte kaum etwas richtig machen. Ihr Übermut war weiter gewichen. Es war zeitweise wirklich schwer diese Flammen am Leben zu erhalten. Vielleicht war die Vorgehensweise falsch. Sie musste sich eigentlich bewegen. Bewegen… Sie legte den Kopf schief. Die Macht verpuffte. Vielleicht weil sie ihr keine Richtung gab? Es war ein interessanter Gedanke. Seine Worte könnte man zudem auch als Konfrontation verstehen. Eines Tages würde sie diesen Mann besiegen können. Es würde dauern. Aber es wäre unvermeidbar dass die beiden sich auf gleicher Ebene irgendwann antreffen würden. Seine Worte. Er war so von seinem eigenen Wahn, seiner eigenen Macht zerfressen, dass er nichts anderes wahrnahm als das was er wahrnehmen wollte. Blind. Vielleicht wäre es der erste Schwachpunkt den Niphira finden könnte. Es würde nicht nur gegen ihren Meister helfen. Am Ende würde sie damit auch besser für ihn arbeiten können. Nur weil eine Visualisierung bei ihm funktionierte, musste es ja nicht zwingend eins zu eins bei Niphira genauso klappen. Er redete. Wieder verstand er alles falsch. Glaubte durch sein endloses Wissen alles sofort zu verstehen. So töricht. So naiv. Wie ein Verlierer, der zu viel Macht erlangt hatte. Niphira war nur hier eine Verliererin geworden. Durch ihre Erinnerungen wusste sie, dass sie in ihrer Heimat ein großes Ansehen genossen hatte. Eine Frau gewesen war, die glücklich gewesen war. Viele der Wesen hier waren bloße Verlierer. Sie, sie war wie eine Heldin ihrer Heimat gewesen. Jemand zu dem man aufgeschaut hatte. Jemand der respektiert worden war. Sie würde sich diesen Status zurück holen. Würde es allen zeigen. Ihr Herr redete manchmal zu viel von Dingen die er nicht verstand. Eines war klar. Niphira würde alles dafür tun nicht so ein verblendeter Narr zu werden, der kein Auge mehr für Details hatte…

Sie wusste selbst, dass sie am Anfang stand. Sie hatte ihr Schwert auch erst verdienen müssen. Es war ein langer und harter Weg gewesen. Sie WUSSTE was es hieß sich alles zu erarbeiten. Hasste die Jünger die glaubten durch die Macht eine Möglichkeit gefunden zu haben, die ihnen eine Abkürzung in all dem ermöglichen könnte was sie erreichen wollten. Am Ende würden sie bloß wieder versagen. Einfach aus ihrer Unfähigkeit heraus ihre eigene armselige Existenz auf eine andere Ebene zu hieven. Langsam atmete Niphira durch. Ihre Willensstärke war kein Problem. Ihr Ziel lag vor ihrer Nase wenn es um die Fähigkeiten ging. Sie konnte nur die Macht nicht in eine passende Richtung lenken. Sie ließ daher ihren Meister weiter in seinem Irrglauben. Sollte er weiter falsche Einschätzungen machen. Am Ende war auch er für sie bloß eine Kette. Eine Kette die sie eines Tages würde abstreifen können. Vor ihm stand keiner dieser Verlierer. Scheinbar begriff der Meister nicht wer seine Schülerin war. Ein Umstand der ihr nur in die Hände spielen würde. Eines Tages. Aber jetzt? Noch nicht. Sie war die Schülerin. Hatte kein Recht diesen Mann zurecht zu weisen. Ihn auf Fehler hinzuweisen könnte ihr tot sein. Es würde aber der Tag kommen. Niphira würde sich die Macht erkämpfen. Ganz sicher. Langsam ballten sich ihre Hände zu Fäusten. Das kleine Feuer in ihrem Inneren schwelte zu einem Flächenbrand der Entschlossenheit an. Sein Spott. Seine Kommentare sollten ihm im Hals stecken bleiben. Sie hob ihre Hand. Hatte genug von diesem Hohn und Spott. Sie sammelte alles was sie hatte in dieser Hand. Hatte das Gefühl, dass so viel darin gespeichert war, dass sie explodieren könnte und entließ alles. Wieder verschwand vieles in verschiedene Richtungen. Sie hatte den Trainingsdroiden als Ziel genommen, der tatsächlich dadurch gegen die Wand geschoben worden war. Sie spürte, dass, hätte sie alles auf einen Punkt fokussieren können, dieses Teil nur noch Kleinteile gewesen wären. Ihr Blick verfinsterte sich zusehends. Ob sie Fragen hatte? Ihr Blick schnellte zu ihrem Meister. Ja. Da waren Fragen. Sehr viele sogar.

“Ich habe zu fast jedem Sith irgendwelche Aufzeichnungen finden können. Lediglich über einen Sith Executor mit Eurem Namen konnte ich nichts Herausfinden. Wo wart Ihr also Darth Draconis?”


Sie wandte ihr Gesicht ein wenig ab. Fokussierte sich dieses Mal mehr auf andere Formen der Visualisierung. Vielleicht würde das Vorstellen eines Bogens effektiver sein. Diesmal schloss sie ihre Augen. Stellte sich einen Bogen in ihrer Hand vor. Stellte sich vor einen Pfeil in die Sehne zu legen. Sammelte Macht in ihrer Hand. Weniger um nicht immer mehr Energie zu verlieren. Sie öffnete ein Auge als würde sie mit dem Bogen zielen. Abermals versuchte sie die Macht frei zu lassen. Auch wenn wieder viel Energie verloren ging verpuffte im Verhältnis weniger ins Nichts. Langsam wandte sie sich wieder vollständig an ihren Meister. Sie schaute ihn an. Dachte kurz nach. Sie würde seine Antworten brauchen. Daher versuchte sie sich weiter zu beruhigen.

“Ich habe das Gefühl, dass viele Sith sich von ihrer Macht und der dunklen Seite blenden lassen. Glauben dass Sie damit alles abkürzen könnten… Ist es nicht eine Schwäche? Ist es nicht leichtsinnig, sich selbst als Gott zu betrachten, wenn man quasi nur durch eine kleine Ablenkung, ein kurze Unaufmerksamkeit bereits fallen könnte?”

Sie erinnerte sich dabei an den Tod des Sith auf Cathar. Wie er so extrem in seiner Überlegenheit Niphira gegenüber gefangen war, dass er die Jedi nicht bemerkt hatte, die am Ende seinen Brustkorb mit ihrem Lichtschwert durchstoßen hatte. Er war zu besessen gewesen von dem Gedanken leichtes Spiel zu haben, als dass er seine Umgebung im Auge behalten hatte. Sie überlegte weiter. Da war noch so vieles. Dinge die sie gelesen hatte. Dinge die man ihr gezeigt hatte. Daher kam sie nun zu der ihrer Meinung nach wichtigsten Frage.

“Warum wirken die Sith hier immer so unglücklich? Meine Mutter hat mir ein paar Mal ihre Padawan und Freunde vorgestellt. Sie wirkten zufrieden. Die Sith die ich bisher kennenlernte waren alle so sehr von ihrem eigenen Wahn zerfressen… Ich glaube man könnte ihnen die ganze Galaxie schenken und sie würden sich beschweren, dass sie zu klein wären. Als wären Sie in einem dauerhaften Zustand der Unzufriedenheit gefangen. Warum sollte ich also ein solches Leben führen sollen? Nur Macht um der Macht willen anzustreben scheint mir sinnlos. Was bringen mir tausend Planeten, wenn ich nichts davon habe? Umgekehrt scheinen sich viele dagegen nicht um das Wissen zu scheren dass benötigt wird um zu herrschen. Für mich widerspricht sich das Ganze…”

Sie wollte es ansprechen. Hatte das Gefühl dadurch von anderen Teilen der Sith verlacht zu werden. Für die war das alles selbstverständlich. Niphira dagegen verstand es nicht. Man machte sich nur unnötig Feinde damit. Für sie gab es nur eine Macht. Und das war Wissen. Die Sith die sie damit ansprach wirkten für Niphira wie Idioten, die nicht wussten, was sie wollten und selbst wenn sie es taten, keine Ahnung davon hatten wie man seine Ziele effizient erreichte. Wahrscheinlich würde ihr Meister sie dafür abstrafen. Aber am Ende musste sie es zumindest verstehen, warum jemand so Blind der Macht nach rannte, ohne zu verstehen, warum er es wirklich tat. Sie machte sich bereit. Bereit Schmerzen zu erfahren. Sie würde sich ihm stellen. Am Ende würde Niphira so erfahren, ob ihr Meister auch nur so ein blinder, wütender Narr war, oder doch jemand mit dem sie über ihre Ausbildung hinaus würde arbeiten wollen. Der Weg war noch lang. Es wäre beschwerlich. Aber es war notwendig. Sie musste herausfinden, wer der Mann vor ihr wirklich war. Sie wollte wissen, mit was für einem Wesen sie es zu tun hatte. Wut, Hass, Zorn. Dies war der Treibstoff der dunklen Seite. Aber musste man deswegen immer so verblendet sein? Sich selbst in diesen Emotionen ertränken? Es mochte sein, dass man so besser die dunkle Seite nutzen konnte. Doch öffnete man aufmerksamen Gegnern viele Lücken und Schwächen. Jede Kraft, jede Stärke ging mit nachteilen einher. Eine der ersten Lektionen die Greth Niphira erteilt hatte. Etwas dass scheinbar viele Sith nicht gelernt hatten. Sie mochte vielleicht nie, das Verständnis der dunklen Seite erlangen wie es ihr Gegenüber tat. Am Ende war es wohl aber kaum notwendig wenn man in anderen Bereichen überlegen waren. Hoffnungen, Träume, passten sie in das Leben als Sith? Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Niphira würde ihnen aber stets einen Platz in ihrem Herzen lassen. Sie würde nicht zulassen, eine verbitterte Frau zu werden, die lediglich noch aus Hass bestand. Es wäre zu viel, was sie verlieren könnte. Abermals entspannte sie sich. Streckte wieder ihre Hand aus. Fokussierte sich wieder auf ihre Ziele. Das Physische vor sich und jene die sie sich in ihrem Geist gesetzt hatte. Sie würde ihre Ziele erreichen. Ihre Entschlossenheit flammte in ihren Augen auf. Sie war in der Lage alles zu schaffen wenn es sein musste. Wäre es nötig, würde sie alles überwinden! Alles was nötig wäre ihre Ziele zu erreichen. Mit einem Schrei entlud sie die Macht in ihrer Hand. Wieder kam nicht alles an. Aber immerhin wurde es stärker. Sie würde vorankommen. Würde überleben. Nicht sie war Falsch. Die Welt mit ihren Kriegen war falsch. Sie würde diese Welt ändern. Und wenn es ewig dauern würde. Auch wenn die Sith es als Ketzerei betrachten würden.


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Verrat war der Weg der Sith. Auch wenn dies eine Kernthese der Sith war, die zwar nicht in ihren Weg in den Kodex gefunden hatte, so fand sie doch ihren Weg in verschiedene Körperteile in tausenden von Sith in tausenden von Jahren. Man sollte sich davor hüten zu vertrauen. Egal ob es sich um Freunde, Geliebte oder die eigenen Schüler handelte. Sie werden irgendwann neidisch, ihre Eifersucht ist der Nährboden den andere wie einen Blaster einem an die Stirn halten. Sie werden verwöhnt, geradezu tyrannisch. Einen ehemaligen Feind zu engagieren konnte fruchtbar sein, denn dieser musste sich mehr als vermeintliche Freunde beweisen. Hätte er vielleicht doch einen der Jünger behalten sollten, die Niphira bekämpft hätte? Ihre Austauschbarkeit war wohl ein Detail, dass er ihr in Zukunft öfter vor Augen führen musste. Sie war, noch, nichts Besonderes. Eine Schülerin unter tausenden im Orden der Sith. Als er ihr die Möglichkeit geboten hatte Fragen zu stellen, hatte er an Fragen gedacht, welche die Materie vor ihnen beinhaltete. Nicht törichte Fragen, auf deren Antwort sie noch keinerlei Privileg besaß. Warum sollte er seine Vergangenheit mit ihr teilen, damit sie es mal gegen ihn verwenden könnte? Nichts da. Sie hatte sowieso nicht die Gabe aufmerksam zuzuhören, sondern verstand die Dinge, wie sie es wollte. Es wäre töricht als Sith, gerade als Meister, seine Intentionen mit der Galaxis zu teilen. Wenn er seine Umgebung im Zweifel über seine nächsten Schritte ließ, im dunkeln Tappen ließ, konnten sie seine wahren Ziele hinter seinen Handlungen nicht verstehen. Dagegen konnten sie sich nicht wappnen. Seine Umgebung weit genug auf den falschen Pfad zu locken und in genügend Nebel zu hüllen ließ einem genügend Zeit die Ziele zu verwirklichen. Bis die Umgebung die wahren Intentionen verstanden haben würde, wäre es bereits viel zu spät.

„Zu fast jedem Sith also? Erstaunlich, dass eine Jüngerin etwas schaffte, was nur die Archive des Imperators können. Vielleicht hast du einfach nicht gründlich genug gesucht. Vielleicht solltest du das HoloNet konsultieren und im Anschluss dich um unwichtige Dinge kümmern, wie deine Machtkräfte trainieren.”

Es amüsierte ihn Niphira zu beobachten wie sie sich auf ihrem hohen Ross wohl fühlte, dachte sie hätte die Galaxis verstanden und in ihren kleinen Händen. Eine wer weiß wie gründliche Recherche verleitete sie tatsächlich zu der Annahme, sie wüsste genaustens darüber Bescheid, ob und in welchem Maße es Aufzeichnungen über ihn gab. Es gab sie, zum Teil, nicht. Es gab Hinweise, dass Darth Ysim sein Meister war, doch einen Eintrag, wie so oft hier vorgenommen, hatte Ysim damals vermieden. Er wollte ihn als Waffe ausbilden und das war ihm gelungen. Erst Darth Allegious konnte sich die Fähigkeiten des Lords der Schatten zunutze machen. Es war eine einfache Entscheidung gewesen: Leben oder Tod. Der Noghri hatte ihn dabei erwischt, wie er sich versucht hatte Zugang zu den Archiven des Imperators zu erlangen und musste davor das Knie vor Marrac’khar tiefer beugen als andere. Schattenthron war sein Deckname gewesen, dem Imperator und seiner obersten Riege an Sith Lords bekannt. Natürlich waren das Dinge, die sie niemals finden würde. Doch da waren andere. Seine Ehrung auf Coruscant. Der imperiale Stern in Bronze. Sein Triumph über die Jedi. Die verlorenen Dreihundert, die mit ihrem Blut und ihrem Schmerz eine Symphonie der Dunkelheit zu seinen Ehren gespielt hatten. Alles wohldokumentiert, wenn man denn wusste, wo man suchen musste.

„Deine Mutter war also eine Jedi.“ reagierte der Sith nach einem Moment des Schweigens dünnlippig auf diese Offenbarung seiner Schülerin. Es war nicht gerade etwas, dass ihn freute, doch erklärte es, zum Teil, was mit Niphira nicht stimmte. Irgendwas an ihrer Aura… schmeckte anders. Fühlte sich anders an. Das Flimmern war… nicht richtig. „Das erklärt so einiges. Deine Engstirnigkeit. Dein moralisch hohes Ross. Ein genetischer Makel, wie es scheint. Um sie werden wir uns später kümmern.“

Bewusst ließ der Sith Executor die Aussage völlig offen. Inwiefern sie sich um die Mutter seiner Schülerin kümmern würden, war ein offenes Ende. Ein Ende mit Schrecken, wenn es nach ihm ging. Auch wenn ein, zugegebenermaßen, brüchiger Frieden zwischen dem Galaktischen Imperium und der Neuen Republik herrschte, gab es immer noch eine gewisse Grauzone für „Unfälle“, die auf beiden Seiten geschahen. Der Umstand, dass er die Brut ihrer Todfeinde ausbilden würde, ließ alles in einem neuen Licht erstrahlen. Was wenn sie ein Schläfer war? Wann wenn die Jedi Brut ihr nach Bastion folgen würde? Er erinnerte sich an den Kampf gegen den Cathar Jedi auf Coruscant, auf sein Duell mit Jedi Rätin Syonette. Sie waren Feinde des Galaktischen Imperiums gewesen. Was wenn dieser Pfad des Schwertes, an dem sie sich verbissen festhielt wie ein dickes Kind an seinen Süßigkeiten, ebenfalls eine Verblendung der Jedi gewesen war? Wenn sie wirklich eine Sith werden wollte, musste sie lernen auf dieses Andenken zu spucken. Er würde es vergiften müssen. Jede einzelne Regel dieses ehemaligen Meisters, würde er korrumpieren und umkehren müssen. Tag zu Nacht werden lassen, wahr zu falsch und umgekehrt. Es war wie bei Darth Allegious eine Entscheidung von Leben und dienen sowie wachsen oder sterben.

„Konzentriere dich nicht darauf, was andere Sith machen. Sie sind unwichtig. Wichtig ist nur, dass du deine Ziele erreichst. Du fragst dich was dir tausend Planeten bringen, wenn du nichts davon hast? Erarbeite dir erstmal diese Planeten. Du machst den fünften Schritt vor dem ersten. Verdiene dir das Privileg überhaupt eine Stadt dein eigen nennen zu können, bevor du von tausend Planeten schwadronierst. Verdiene dir dein Privileg eine Antwort auf diese Frage zu erhalten.“

Energisch doch ohne Anzeichen von negativen Emotionen unterwies er seine Adeptin. Schüler wollen immer mehr als ihnen zusteht, wollen immer den einfachen und schnellen Weg gehen, statt sich den grausamen Wahrheiten der Galaxis zu stellen.

„Wie ich dir bereits mehr als einmal versucht habe zu erklären, ist Macht um der Macht Willen inhaltsleer und töricht. Hast du kein Ziel, keine Vision, die du verwirklichen willst, ist das Streben nach Macht nichts wert. Du brauchst eine Vision, die du mit deiner gewonnen Macht verwirklichen willst. Was willst du erreichen, Niphira? Was ist dein Ziel?“

Sie war von Verachtung für die Sith geprägt. Das war formell nicht schlecht, denn auch im Herzen des Sith Executors gab es viel Hader, der ihn von seinen vermeindlichen Brüdern und Schwestern im Orden trennte. Doch ihr fehlte eine Vision. Sie kritisierte ohne einen eigenen Entwurf zu präsentieren. Beide Seiten zu vereinigen war nichts neues. Sie hatte es im Subtext einmal angedeutet. War das wirklich das ganze Fundament ihres Schaffens? Ihr Plan für die Zukunft? Lachhaft. Damit konnte man kein Imperium führen, keine Ordnung wiederherstellen. Selbst wenn das nicht ihr Ziel war, mit dieser Botschaft alleine konnte man niemanden inspirieren. Man erfand lediglich das Rad neu. Kaute das wieder, was andere Banthas schon zuvor gekaut hatten. ER verschränkte die Arme hinter seinem Rücken. Mit einem auffordernden Blick, eine Augenbraue in die höhe gereckt, wartete Darth Draconis auf die Epiphanie seiner Schülerin.

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[Bastion - Center - Sith-Tempel - Domäne der Oberen - Draconis Quartier - Niphira, Darth Draconis, Bedienstete]


Niphira trainierte weiter während sie ihren Meister die Fragen gestellt hatte. Sie wollte ihn ein wenig aus der Reserve locken. Zumindest wenn sie ehrlich mit sich selbst gewesen war. So musterte sie jede seiner Bewegungen. Ihr Wille würde stark genug sein das alles zu überleben. Langsam lief sie auf ihr Schwert zu. Sie hatte ein paar verschiedene Visualisierungen ausprobiert. Musste nachdenken. Musste eine Lösung für die misslungenen Versuche finden. Sie band das Schwert wieder an ihren Gürtel. Es war dort besser aufgehoben. Sie stand da. Starrte kurz in die Ferne, während ihr Meister belustigt war ob der Aussage, dass sie fast jeden Sith hätte finden können. Natürlich war es es gelogen gewesen. Selbst WENN sie alle Listen hätte durchgehen können, so war es klar gewesen, dass sie sich nicht einen Namen hätte merken können, der irgendwo aufgetaucht wäre. Auch seine Aussage bezüglich des Trainings ließ Niphira müde lächeln.

“Ich habe nie behauptet, dass ich Zeit in so etwas verschwendet habe, seit ich Eure Schülerin bin.”

Wieder ein Trugschluss ihres Meisters. Er musste wirklich auf einem Auge blind sein. So wie er ihr vorwarf nicht richtig zuzuhören, fehlte es ihm an der nötigen Weitsicht zu verstehen, was sie sagte. Erstaunlich wie ähnlich und unterschiedlich die beiden waren. Sie vermittelte bewusst ein etwas verzerrtes Bild. Täuschung gehörte zu allem dazu. Jedes Mal wenn wenn er ihr zumindest teilweise auf den Leim gegangen war lernte sie etwas neues über die Sith. Irgendwann hätte sie genug gelernt um diesen Mann so zu manipulieren, dass er ihrem Willen folgte in dem Glauben, dass alles seine eigenen Pläne wären. Seine Macht machte ihn unaufmerksam. Ließ ihn wichtige Details übersehen. Sie legte eine Hand auf ihren Griff. Als er die Feststellung äußerte dass ihre Mutter eine Jedi war zog Niphira ihre Klinge in einem Tempo das zeigte, dass sie ihre Klinge führen konnte. Dass sie seit klein auf trainiert hatte. Niphira starrte den Schwertrücken an. Lächelte.

“Meine Erzeugerin ist ein Geschwür der Galaxis der dieser Jedi-Orden wichtiger war als ihre eigene Familie. Eine Äußerung eines Jedi hat gereicht mich zurück zu lassen. Mich zu ignorieren. Diese Jedi… Sind ein Geschwür. Ein Tumor den ich entfernen will.”


Sie sagte es mit kalter Überzeugung. Es war eine der wenigen Momente wo sie ihm ihr wahres Gesicht zeigen würde. Ihre wahren Gedanken nach außen tragen würde. Sie grinste kurz. Sie hatte schon einmal getötet. Sie würde es wieder tun.

“Ich weiß nichts über meinen Vater. Ich weiß nicht viel über diese Frau, die meine Mutter sein will…”

In einer fließenden Bewegung schob Niphira ihr Schwert wieder in die Scheide und schaute ihren Meister eindringlich an.

“Der Weg den ich auf Cathar lernte… erlaubt mir verglichen mit ihrem, dem Weg dieser Frau, Rache zu nehmen. Der Weg der Sith erlaubt es mir. Ich hasse Wesen die glauben immer den leichtesten Weg gehen zu können. Ich weiß, dass ich mich zeitweise weit aus dem Fenster lehne. Aber ohne Risiken einzugehen werde ich immer nur ein naiver Jünger bleiben, der lediglich eine erweiterte Ausbildung genießen darf. Daher verzeiht mir, dass ich in meinem Leichtsinn dazu tendiere Eure Geduld auf die Probe zu stellen.”

Bei diesen Worten verneigte sich Niphira tief vor ihrem Meister. Fokussierte sich auf ihre Übungen. Vielleicht sollte sie es mehr mit dem Ziehen eines Schwertes vergleichen? Vieles schien sich dazu ähneln. Es gab endlos viele Varianten eine Klinge zu ziehen. Manche Wesen trainierten fast durchgehend nur diese eine Sache. Verschwendete Zeit? Vielleicht. Sie würde nun versuchen das beides zu kombinieren. Vor ihrem inneren Auge verschwamm das Bild. Ihr Ziel nahm das Gesicht ihrer Mutter an. Sie sammelte ihre Energie, Ihre Macht in der Hand. Ihr Körper fing an vor Wut zu beben. Sie hasste diese Frau mit jeder Faser ihres Körpers. Mit einem Ausgestreckten Arm entließ sie die Macht. Stellte sich vor, wie sie einen Bogen abfeuerte. Der kleine kugelförmige Droide zerschellte an der Wand. Langsam funktionierte es. Es war lästig, dass der Sith genau die Fehler machte, die man ihr vorwarf. Mit verschränkten Armen drehte sie sich zu Darth Draconis.

“Ich plane nicht zu regieren. Ich plane keine Städte in meinen Händen zu halten. Ich versuche nur diese Narren zu verstehen, die so denken und glauben es würde irgendwie helfen. Es wurde mir lange als der einzig wahre Weg der Sith dargestellt. Als das Ideal wie ein Sith zu sein hat. Daher die Frage. Mich interessiert das Besitzen nicht. Wozu auch? Am Ende versuche ich nur unsere Feinde besser zu verstehen. Und auch wenn es Euch nicht gefällt. Diese Wesen werden nicht darauf warten, dass ich eines Tages stark genug bin. Ich habe bereits einmal gegen einen Sith verloren. Ich weiß wie viel mächtiger die schwächeren Ihrer Feinde derzeit sind als ich. Alles was ich über unsere Feinde lernen kann, kann ich gegen Sie verwenden. Das ist der Grund für meine Fragen Meister. Mir daraus zu drehen ich würde auf einem erhöhten Ross sitzen ist, so leid es mir tut es Euch sagen zu müssen, töricht.”


Ruhig versuchte Niphira durch zu atmen. Versuchte ihre Gedanken ein wenig zu sortieren. Ihr Blick war Scharf wie ein Messer geworden.

“Ich wüsste nur gerne, wer der Mann ist, dem ich Diene und für den ich , sollte es dazu kommen, sterben soll.”

Ihre Mimik war nun eiskalt wo sie die Fassade hat fallen lassen. Er wollte natürlich ihre Vision hören. Ihre Mimik wurde finsterer.

“Meine Vision? Mein Ziel? Ordnung. Den Jedi-Orden zerschlagen, der die Galaxie mit seinen verqueren Thesen und Lehren in das Chaos stürzt. Ihnen vor Augen führen, wie widersprüchlich ihre Lehren sind. Emotionen nicht zulassen und am Ende jemanden verstoßen aus Angst? Angst die nach ihren Lehren den Weg zum Pfad der dunklen Seite bereiten? Ich bin nicht meine Mutter oder irgendjemand von denen. Ich habe als Kind davon geträumt eine Jedi zu werden. Ein Traum der naiver und dümmer nicht sein könnte.”


Langsam fing Niphira auf und ab zu tigern. Fing an nach zu denken. Weitere Fragen zu stellen. Sie hatte noch nicht volle Kontrolle über den Machtstoß. Aber die Funktion hatte sie begriffen. Langsam schaute sie auf Ihre Hände.

“Sie sagten… dass meine Mutter eine Jedi ist, wäre ein genetischer Makel. Zumindest möglicherweise… Sie hat mir Lüge um Lüge aufgetischt. Gesagt, die Macht wäre schwach in mir. Ohne meinen Lehrer wäre ich verkümmert in diesem dreckigen Dorf.”

Langsam wurden die Hände zu Fäusten. Es gab nur eine Antwort. Eine Reaktion die für Niphira richtig erschien.

“Rache. Das ist es was ich will. Ich will eine starke Sith werden. Ich will ihre Existenz beenden. Diesen Tumor aus der Gesamtheit der Galaxie entfernen. Das Leid in ihrem Gesicht sehen, dass alles was sie durch ihren Wahn errichtet hat, alles was sie erreicht hat, ihre eigene Vernichtung war. Ich will sie verzweifeln sehen.”


Es war vorbei. Niphira konnte den Hass auf ihre Mutter nicht länger bändigen. Wurde mit jedem Wort wütender. Rache. Das war alles was ihr in den Sinn kam. Alles andere war nur sekundär relevant. Langsam starrte Niphira wieder zu Darth Draconis.

“Ich bin nur eine von Vielen im jetzigen Moment. Es ändert sich weder dadurch einen Muskelberg an die Schwelle zum Tod geprügelt zu haben, oder bereits eine Schülerin in meiner Jüngerzeit geschlagen zu haben. Ich will mehr sein als eine von Vielen. Ich will eine von wenigen sein.”


Entschlossen schaute Niphira ihrem Meister in die Augen. Egal was es kosten würde. Sie streckte ihren linken Arm aus. Fokussierte sich wieder. Gab wieder einen Machtstoß ab. etwas kontrollierter als der letzte. Niphira kniete sich darauf hin vor ihm hin und senkte ihren Kopf.

“Ich werde euch dienen. Ich weiß, dass ich derzeit nutzlos bin. Ich weiß, dass ich mich nur kaum von jedem anderen Schüler unterscheide. Ich weiß aber dass ich im Vergleich zu vielen weiß was Loyalität ist. Ich bin ein voller Makel. Doch will ich euch während meiner Ausbildung ein nützliches Werkzeug sein und eine Verbündete darüber hinaus.”

Es war ehrlich. Sie sagte es mit aller Überzeugung die ihr innewohnte. Die ihr zur Verfügung stand. Es war der Anfang. Eines Tage mochte sie vielleicht wirklich nützlich werden. Aber jetzt? Jetzt war sie auf ihn angewiesen. Sie würde jeden verraten. Jeden nieder strecken. Nur ihren Herren nicht. Nicht wenn er es nicht selbst wollte. Niphira war keine Jedi. Niemals wollte sie wie diese arroganten Einfallspinsel sein. Nur eine Sache würde sie in deren Tempel treiben. Die Bibliothek und das Wissen darin. nichts anderes.


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Um die eigene Unabhängigkeit zu sichern musste mach sicherstellen, dass andere Wesen von einem abhängig waren. Je mehr diese Wesen sich auf die eigene Person verlassen, desto größere Gräben zwischen Freiheit und Abhängigkeit würden sich ergeben. Wenn ihr Glück und ihre Prosperität vom eigenen Gutdünken abhing, hatte man die Person genau da, wo man sie haben wollte. Niphira war in einer für sie ausweglosen Situation. Entweder sie würde den Sith zufrieden stellen, oder sie würde sterben. So zumindest ihr Mantra. Doch beachtete sie nicht, dass Darth Draconis seine Energie nicht in eine Person stecken würde, wenn er sie im nächsten Moment vernichten wollen würde. Schüler waren zuweilen austauschbar, doch hieß das nicht, dass sie nicht auch anderweitig nützlich sein konnten. Er hörte ihr zu, dachte darüber nach und musste feststellen, dass sie auf dem Pfad der dunklen Seite der Macht wandelte, aber ihren Blick nicht nach innen richtete, sondern nach außen. Die Meinung der anderen war wichtig, nicht ihre eigene Meinung. Die Ideologie der anderen war wichtig, nicht ihre eigenen Gedanken, die sie scheinbar genau hegte und pflegte. Natürlich konnte man die Ideologie eines Feindes gegen ihn verwenden, doch nützte es nichts die Schwachstellen eines Gegners zu kennen, wenn man nur mit einer Gabel statt mit einem Dreizack bewaffnet war.

„Und genau weil du gegen diese Gegner gewappnet sein willst sage ich dir, dass es egal ist, was diese Wesen wollen. Macht ist seinen eigenen Willen gegen den von anderen, selbst gegen deren Widerstand, durchzusetzen. Du musst sie, noch, nicht verstehen. Du musst erst dich selbst verstehen.“ sagte der Sith, die Geduld wurde weniger. Sie hörte ihn aber verstand nicht. Sie war dickköpfig. Wahrscheinlich verfluchte sie ihn in ihren Gedanken. Sollte sie ihn doch hassen, solange sie ihn fürchtete. „Der Mensch verinnerlicht was er hört. Wenn ich dir die falschen Wege dieser Wesen eintrichtere, läufst du Gefahr dich für ihre Lehren zu öffnen. Es ist ein Fehler, dem jeder verfallen kann.“

Kein Lehrer würde eine falsche Antwort an die Holotafel diktieren. Die Gefahr die Gedanken seiner Schüler zu vergiften war zu groß. So war es auch mit den Ideologien der Sith. Es gab unzählige Strömungen innerhalb des Ordens. Sie alle vereinte der Kodex der Sith, doch war er nur das Grundgerüst oder eher der Rahmen. Innerhalb dieses Rahmens bot die dunkle Seite der Macht eine Fülle von verschiedenen Wegen und Pfaden, die man beschreiten konnte. Manche waren schwach, minderwertig. Einige predigten Wasser und tranken Wein. Er wollte nicht Niphiras Kopf mit solchen Lügen und Trugschlüssen füllen, sondern ihr metaphysisches Gefäß mit seiner Essenz ausfüllen.


„Aber immerhin hast du dich endlich aus deiner Lethargie befreit und traust dich dir zu nehmen was du willst. Gut, meine Schülerin. Gut. Vergiss diese Lektion niemals. Wenn du etwas willst, musst du es dir nehmen. Egal wie. Denk nicht darüber nach, ob jemand dich für „böse“ halten könnte. Sei effizient.“

Erneut nutzte der Sith eine Kunstpause. Beobachtete, wie sie immer noch hin und her tigerte. Wie ein Vronskr, bereit zuzuschnappen. Darth Draconis war es nicht entgangen wie Niphira mit ihrem Schwert spielte, den Griff immer wieder umfasste. „Wag es dich“ dachte der Sith. Für gewöhnlich hätte er seine Schülerin für schlau genug gehalten sich nicht gegen ihn zu wenden, doch war sie, so musste er langsam aber sicher feststellen, unberechenbar. In einem Moment verfluchte sie die Sith, sprach mit einer immanenten Milde von ihrer Mutter, die sie unter Umständen bei näherer Betrachung verneint hätte und erklärte im nächsten Moment ihre Mutter mitsamt ihrem Orden zu einem Geschwür. Sei es aus Angst vor den Repressionen ihres Meisters oder aus einer Laune heraus, erklärte sie sich gerade zu einem der Erzfeinde der mächtigsten Wesen in der Galaxis. Doch er spürte keine Lüge. Ihre Aura vibrierte, doch waren die Wellen die sie schlug nicht von Zwietracht geprägt. Sie bebte vor Wut. Verachtung für ihre Mutter. Die Jedi hatte sie verlassen und sich selbst überlassen. Sie hatte quasi aus dem verfehlten Versuch ihre Brut vor der Dunkelheit zu schützen verbannt und somit erst Recht in die Arme Bogans getrieben. Für jeden Sith war das ein gefundenes Fressen. Darth Draconis nickte anerkennend. Natürlich war es einfach dieses Gefühl zu manipulieren, doch empfand er einen anderen Drang. Genugtuung. Er sah das Feuer in ihr. Auch wenn sie nicht an sich glaubte oder dieser Glaube immer wieder erschüttert wurde, stand sie dennoch hier vor einem Sith des Galaktischen Imperiums und hielt eine Brandrede. Ihre beinahe katatonische Ader verschwand, sie war nicht mehr das Häufchen Elend, dass er in der Bibliothek des Tempels aufgegriffen hatte. Sie war eine Aspirantin auf den Titel der Sith, bereit die Entbehrungen zu stemmen. Die Krümel die sie fand, nahm sie an sich, das Wissen saugte sie förmlich aus diesen Krümeln heraus. Sie traute sich endlich. Er würde sie nicht dafür bestrafen Klartext zu sprechen. Er würde sie bestrafen, wenn sie respektlos wäre, doch für ihre ehrliche Meinung gab es keinen Grund die corellianischen Höllen auf ihren Geist heraufzubeschwören.

„Du willst Rache? Rache kann ich dir bieten. Mein Meister bildete mich einst zu einem Ash’rak aus. Wir waren die Jedi Jäger des Overlords Janem Menari. Kettenhunde, ausgebildet um die Jedi sowohl physisch wie ideologisch zu bekämpfen. Der Imperator…“ begann der Sith kurz, hielt eine Sekunde inne und überlegte seine Worte genau „… besiegte Janem Menari, fand meine Fähigkeiten aber immer noch äußerst nützlich. Ich habe Jedi auf Coruscant gejagt und ich werde das in Zukunft mit Sicherheit wieder tun.“ Erneut hielt der Sith inne. Diesmal war es eine Kunstpause, bevor er seine Zähne bleckte. Wir werden es tun.“

Es war ein Versprechen, doch gleichzeitig würde es auch eine Verpflichtung sein. Die eigenen Erzeuger zu vernichten war nichts, was man mal eben als eine Belanglosigkeit abstempeln konnte. Viele bereuten ihre Entscheidung im entscheidenden Moment, kniffen und zogen sich zurück. „Wankten zurück ins Licht“ wie die Jedi zu sagen pflegten. Pathetisch. Nur die Anerkennung der eigenen Emotionen und das knechten dieser konnte zum Sieg führen, zum Brechen der Ketten. Darth Draconis würde ihr, wenn sie sich nicht dumm anstellte, helfen diese Ketten zu brechen. Sie schwor ihm, in einem Halbsatz, auch Treue über ihre Ausbildung hinaus an. Er würde sie an ihre Worte erinnern. Er wäre nicht so töricht ihr zu vertrauen. Das war ein Gut, welches schwer zu verdienen war, besonders unter Sith. Doch er würde ihr die Chance geben sich zu beweisen. Sie brodelte und glühte beinahe. Etwas geschah in ihr. Die Saat der dunklen Seite gedieh. Das Reizthema ihrer Abstammung war wohl der Katalysator für diese Entwicklung gewesen. Er hatte sie nur an die Klippe heranführen müssen und den Windhauch der dunklen Seite den Rest erledigen lassen müssen. Als der Remote Automata gegen eine der Wände flog und dann auf dem Boden abrollte, musterte er sie. Der Automata war zwar nich beschädigt, doch hatte sie es geschafft einen Machtstoß anzuwenden. Es war nicht viel, doch hatte sie es geschafft. Zufrieden nickte der Sith.

„Tu das nochmal. Woran hast du gedacht, als du den Automata telekinetisch weggestoßen hast? Wiederhole das. Benutze deine Emotionen. Jede deiner Emotionen ist ein Treibstoff, oder ein Projektil. Hass, Zorn, Wut. Benutze sie, aber lass dich nicht von ihnen benutzen.“

Nun stellte sich der Sith ihr gegenüber.

„Diesmal gegen mich. Versuch mich zu treffen.“

Sein Geist der dunklen Seite der Macht geöffnet, umhüllte sich der Sith Executor in das Leichentuch der dunklen Seite der Macht. Sein Machtschild würde jegliche Attacke Niphiras abwehren, doch ging es nicht darum zu beweisen, wer hier der Mächtigere war. Es ging darum, dass sie ein bewegliches Ziel haben würde. Es war eine Sache tote Materie zu treffen doch etwas gänzlich anderes ein sich bewegendes Ziel zu treffen.

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Bastion, Sith-Tempel – Hangar der Ebene der Oberen – Yacht „Birthright“, Konferenzraum – Janus :unsure: und Brianna

Was ein wenig gutes Essen gleich ausmachte! Die eine Minute zuvor noch heiß lodernde Wut verging schnell, als Brianna sich einigen weiteren leiblichen Genüssen widmete. Dass Janus offenbar ganz genau wusste, wie weit er bei der heißblütigen Echani gehen konnte, ohne sie zu überreizen, kam erleichternd hinzu. Außerdem vermochte er es, in einem Augenblick sengendes Feuer auszustrahlen und im nächsten kühle, nüchternde Gelassenheit. Witzig, dass die Jedi behaupteten, letzteres wäre eine Eigenschaft, die sie ausmachte und von den Sith abgrenzte. Jetzt trank aber ein Sith-Vollstrecker gegenüber von ihr in derselben Seelenruhe von ihr Tee, in welcher ihr ein Jedi-Rat bescheinigt hatte, noch nicht reif für den Meisterrang zu sein. Diese Ruhe beeinflusste Brianna stark, mehr als ihr klar war und weit mehr als sie zugegeben hätte, wenn es der Fall gewesen wäre. Es war nur ein Training. Man prügelte sich, aber meinte es nicht böse, und anschließend saß man auf einen Tee zusammen, so lief es eben bei Echani. Dass die Silberhaarige das Gefühl hatte, hinzugelernt zu haben, erleichterte die Sache.

Janus machte klar, was seine Aufgabe in der Ausbildung war, und was ihre. Was er sagte, machte Sinn, ebenso wie seine Replik auf Briannas Forderungen. Falls ihm ihr selbstbewusstes Auftreten etwas ausmachte, ließ er es sich nicht anmerken und in Worten gab er ihr sogar Recht. Brianna nickte automatisch, als sie Messer und Gabel für einige Augenblicke weglegte und ihm aufmerksam zuhörte, die Ellenbogen auf den Tisch und das Kinn auf die Hände gestützt. Das Ziel, welches Janus skizzierte, wurde von der Echani geteilt. Wahrscheinlich wäre sie selbst als Jedi nicht völlig abgeneigt gewesen, hätte er ihr diesen Vorschlag unterbreitet. Der erste Schritt auf dem Weg dahin klang ebenfalls noch sehr harmlos. Bekanntermaßen war Brianna nicht besonders gut darin, ihre Gefühle zu unterdrücken. Sie war eine begnadete Lügnerin und konnte anderen alles mögliche vorspielen, aber ihre Empfindungen konnte sie nicht abschütteln. Insoweit gab es wenig, wo die 27jährige ihrem neuen Meister widersprechen konnte.

Die Kunstpause, die der Sith dann einlegte, führte dazu, dass in einem Teil von Brianna die Befürchtung aufkam, dass nun das große Aber kam. Sie war Janus verfallen, stimmte aber keineswegs in jedem Punkt mit ihm überein ihr schwante, dass nun genau ein solcher käme. Doch unter seinem Einfluss klang ‚sich wirklich auf die Dunkle Seite einlassen‘ nicht weiter tragisch. Sie durfte keine Angst haben. Was man tat, musste man richtig tun, eine solche Einstellung lag der Echani nahe, und ob sie nun im Sith-Tempel oder anderswo bei ihrem Janus war, war ihr schnuppe.


„Ich verstehe. Was du sagst erinnert an den Grund, warum sich viele Erwachsene schwer tun, einen Handstand, einen Salto oder ein Rad zu schlagen, obwohl es eigentlich kinderleicht ist. Man muss sich aus der eigenen Komfortzone bewegen und man muss es richtig tun, wirklich mit Schwung hineingehen anstatt sich nur zaghaft nach vorne zu beugen. Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, weil du Angst hast hinzufallen, fällst du auf die Nase, weil du nicht genug Einsatzwillen hineinsteckst. Aber wenn du das Sicherheitsdenken beiseite lässt, stellst du plötzlich fest, dass es leicht ist. In Bezug auf einen Handstand ist das zwar unvorstellbar für mich, aber ich denke, du willst mir sagen, dass ich mich auf die Dunkle Seite genauso verhalte. Ich versuche, die Türe nur einen Spalt weit zu öffnen, weil ich Angst davor habe, eine amoklaufende Berserkerin zu werden. Dabei sollte ich sie ganz öffnen und annehmen, was kommt. Ein Teil von mir hat Angst, dass es ist wie auf Gamorr. Danach hatte ich jahrelang Angst, mich überhaupt der Macht zu öffnen und er hat viel Überzeugungsarbeit erfordert, mich so weit zu bekommen, mich der Hellen Seite zu stellen. Nun stehe ich wieder am selben Punkt, aber mit der Dunklen Seite. Wovor ich mich fürchte, sind eher schlechte Erinnerungen als das, was vor mir liegt. Ich hoffe, mein Vergleich hinkt nicht zu sehr?“

Fragte die Neu-Schülerin. Vielleicht bog sie sich die Dinge so zurecht, wie sie sie haben wollte, verharmloste den Weg in die Dunkelheit, indem sie ihn mit dem verglich, was hinter ihr lag. Doch in ihrem Innersten wollte sie, dass die Jedi, die sie ihrer Meinung nach schlecht behandelt hatten, falsch lagen, und Janus, der ihr Honig um's Maul schmierte, recht hatte. Es war immer angenehmer davon auszugehen, dass die Leute die eine für nicht gut genug hielten, im Unrecht waren. Unter anderen Umständen hätte Brianna es wohl für verrückt gehalten, sich dem Sith so sehr zu öffnen und Dinge einzugestehen, die sie sonst tunlichst für sich behielt. Es wäre der Echani nicht im Traum eingefallen, Bailee davon zu erzählen und wann gab sie denn überhaupt einmal zu, schon einmal Angst vor irgendwas gehabt zu haben? Doch unter Janus' Einfluss war Brianna nicht ihr gewöhnliches, in persönlichen Dingen überaus verschlossenes Selbst.

Leider währte der Frieden und die traute Zweisamkeit nicht ewig. Bevor Brianna irgendwelche nennenswerten Erfolge in Sachen Knie-Heilung oder Janus irgendwelche Anstalten auszusteigen gemacht hatte, störte einer von seinen Hofschraten, dass die olle Manice ihn sehen wollte. Ein Teil der Silberhaarigen erhoffte sich die Ansage, nicht gestört werden zu wollen, doch dem überwiegenden Teil war klar, dass es nicht dazu kommen würde. Tatsächlich stand Janus auf und machte Anstalten, sie zu empfangen. Auch Brianna erhob sich, allein mit der Kraft ihres gesunden Beines, und stellte sich demonstrativ zu dem Sith. Eigentlich wollte sie ihren Arm um seine Taille schlingen, doch mit seinen hinter dem Rücken verschränkten Armen ging das schlecht. Stattdessen stützte sie ihren rechten Arm auf eine Stuhllehne, weshalb sie ein kleines Stück hinter Janus versetzt stehen musste, was ihr nicht sonderlich gefiel. Dafür hatte sie einen Arm und ihr gesundes Bein frei, was ihr in Kates Gegenwart allemal lieber war.

Die Manice trug nicht mehr dasselbe Outfit wie auf Alderaan – sie war ja wenigstens in der Lage dazu, sich jetzt leger in Zivilkleidung zu zeigen. Brianna hatte ja keine andere Wahl gehabt, sie hatte alles stehen und liegen gelassen und buchstäblich nichts dabei außer ihrer Robe (in der dunkelsten Farbvariante, was ihrer Stimmung beim Einkleiden entsprochen hatte) und dem Teil ihrer Ausrüstung, der nach alderaanischen Gesetzen nicht als Waffe durchging, im Großen und Ganzen also nicht viel. Vor allen Dingen hatte sie im Gegensatz zu dem Weibsbild kein Lichtschwert, was weniger eine Frage des Sicherheitsbedürfnisses als vielmehr des Statusses war. Entsprechend kritisch beäugte sie daher auch die Waffe an Kates Multifunktionsgürtel. Denn keines würde die Echani zulassen, dass sie weniger war als die ‚Erste unter Gleichen‘. ‚Wie erfreulich‘, dass sie sich zu ihnen gesellte, klar! Die Manice war gerade ungefähr so willkommen wie Hyperraumübelkeit. Hoffentlich freute sie sich wenigstens, dass sie jetzt Konkurrenz hatte. Dieses Vahla-Püppchen Jarael war schließlich sicher wegen ihrer Kurven mit von der Partie. Die hatte Brianna auch, wenn sie erst einmal komplett wiederhergestellt von den Heilerinnen-Strapazen auf Coruscant war, aber sie war keineswegs nur darauf beschränkt. Die Manice, nun, die hatte ihren berühmten Namen zu bieten – was immer das aussagte, dass der unter Sith scheinbar bekannter war als unter Jedi (wenngleich Tenia und Brianna wohl eher nicht als repräsentative Stichprobe gelten konnte). Natürlich konnte die Silberhaarige (ihr Alleinstellungsmerkmal, womit die beiden anderen nicht konkurrieren konnten) nicht anders als da einzuhaken.


„Na, Miss Manice, überrascht mich zu sehen?“


Das war alles an Begrüßung, was Kate zu erwarten hatte, und garantiert kein ‚Lady‘ aus ihrem Mund.

„Das hoffe ich jedenfalls sehr, denn einen großen Namen zu haben ist kein Privileg, das man sich selbst erwirbt. Nur was man sich durch eigene Leistung erarbeitet, besitzt wirklich einen Wert.“


Janus hatte ja wohl kaum erwartet, dass sein Damenkränzchen zusammen Tee trinken und Kekse essen würde?


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Niphira schaute ernst. Ihre Gedanken gingen immer weiter. Es war ein Leuchtfeuer. Sie wollte weiter kommen. Lernen. Als Werkzeug dienen solange sie seine Schülerin war, danach eine Partnerin sein. Ihr war mehr als bewusst, dass sie mehr lernen musste als nur die Fähigkeiten. Daher lauschte Niphira weiter seinen Worten. Versuchte weiterhin seine Worte richtig zu verstehen. Sie musste wirklich selbst erst einmal besser werden. So viel war klar. Langsam verstand die Sith-Schülerin, wo das Problem war. Sie besah sich nicht als jemand auf hohem Ross. Niphira selbst empfand sich mehr als jemanden mit Idealen und Zielen für die sie kämpfen wollte. Daher war es ihr auch recht, sich diesem Mann anzuschließen. Sie wollte sein Meisterstück sein. Ihre Fähigkeiten in der Macht würden verglichen mit ihm immer ihre Grenzen haben. Dafür könnte Niphira ein Schwert führen, wie es nur wenige in diesem Tempel vermochten. Er wollte ihr die richtigen Wege lehren. Niphira wusste was das hieß, war bereit dem zu folgen was er zu unterrichten hätte. Am Ende war es recht einfach. Man musste seinen Weg finden. So nickte sie auch bei den weiteren Worten. Ihr Blick schnellte bei dem Wort “Böse” hoch. Ihre Stimme war fest und ernst als sie darauf reagierte.

“Böse ist das falsche Wort. Niemand handelt aus seiner subjektiven Sicht falsch. Jeder glaubt daran das richtige gemessen an seiner Situation zu tun. Gerade deswegen sind Wesen wie Jedi so gefährlich. Sie sind von sich überzeugt… So wie ich von mir überzeugt sein muss.”


Ihr war es wichtig diese Ausbildung zu schaffen. Zu überleben. Als starke Sith aus ihr hervor zu gehen. Egal zu welchem Preis. Vielleicht war da zwischen ihrer Mutter und ihr eine Verbindung. Am Ende würde Niphira diese vernichten. Es war widerlich. Ihre Gedanken an diese Frau zu verschwenden ließ den Drang sich zu übergeben wachsen. Lange hatte sie versucht verständnis zu zeigen. Wenn sie als Jüngerin aber eines gelernt hatte, dann dass Mitleid und Gnade eine Schwäche wären. Weder die Schüler, noch die Jünger würden etwas positives entgegen bringen. Daher war es für Niphira nur logisch dieses Denken abzulegen. Sich an zu trainieren dass dies falsch wäre. Langsam wagte sie wieder auf zu schauen. Seine Worte waren wie ein Katalysator. Fachten die Wut und den Zorn nur noch mehr an. Rache war gut. Es gab Rechnungen die beglichen werden mussten. Und eine Große war jene mit ihrer Mutter. Diese Frau war schwach gemessen an dem was Niphira hier im Orden erlebt hatte. Hiteda Minora würde sterben. Als sie die Worte ihres Meisters hörte fing sie an zu Grinsen. Es war nicht das aufgesetzte Grinsen dass sie immer wieder gezeigt hatte. Man konnte ihre Natur darin geradezu ablesen.

“Ich freue mich schon darauf, dabei an Eurer Seite zu stehen!”

Sie würde nicht zögern. Würde nicht wanken. Jemand der so einfach mit dem Leben der eigenen Kinder spielte hatte nicht verdient weiter zu leben. In diesem Moment wäre es Niphira sogar egal gewesen, ob ihre Mutter Jedi, Sith oder etwas anderes gewesen wäre. Es gehörte zu ihrem Leben dazu den Krieg zu gewinnen. Die Jedi zu zerschlagen. Ihnen ihren Platz in der Galaxie zu zu weisen. Es wäre ein glorreicher Tag für die Sith. Für sie selbst wäre es der größte Triumph. Ihre Worte waren ihre Überzeugung. Als er sie fragte woran sie gedacht hätte grinste sie.

“Daran meine Mutter und Eure Feinde zu vernichten! An das Erfüllen meiner Ziele. Ich glaube langsam fange ich das ganze an zu genießen!”

Langsam stand Niphira auf. Lächelte. Respektvoll verneigte sich Niphira und widerholte die Prozedur. Sie fokussierte sich. Stellte sich einen Bogen vor, der einen Pfeil eingelegt bekam, wie die Sehne langsam angezogen wurde. Ließ das Bild wieder zu dem werden was sie mehr als alles andere hasste. Ihre Mutter. Knurrend entließ sie den Machtstoß in die Richtung des Sith. Natürlich blieb er nicht stehen. Weswegen sie sofort wieder anfing sich zu fokussieren und diesmal seine Bewegungen voraus zu ahnen. Es musste erfolgreich sein. Sie musste es noch einmal schaffen. Zornig entließ sie den nächsten Machtstoß. Nach wie vor verpuffte die angesammelte Macht teilweise einfach ins Nichts. Aber mit jedem Machtstoß den sie erzeugte hatte Niphira das Gefühl, dass sie dieses Problem zunehmend verstand und langsam eindämmen konnte.


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Die Macht durchströmte jede Kreatur in der Galaxis, egal wie mikroskopisch klein oder groß sie auch sein mag, jedoch waren einige Wesen besser in der Lage diese Kraft, die Macht zu spüren. Seine Adeptin gehörte zu den Kreaturen die ihr Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft hatten, was nicht daran lag dass sie besonders schlecht war, sondern an dem tiefen Potenzial aus welchem sie schöpfen konnte. Der Sith Lord spürte durch die Macht wie er zaghafte Versuche anstellte mit der Macht seine Umgebung zu erfassen. Die Machtsicht verriet Draconis was die Sith Adeptin da tat. Bevor dieser sich auf den Stoß stürzte, erfasste er die Macht mit seinem ganzen Körper. Seiner Ansicht nach konnte das eine zum anderen führen. Sein Bestreben lag nun daran, dass seine Adeptin diese Technik lernte um sie später in seinem Kampf einsetzen zu können.
Die dunkle Seite würde dabei wie ein Mentor ihm zur Seite stehen und lehren, ihm wie ein Sklave dienen, ihn wie ein Meister rügen. Er würde bekommen was er wollte und würde aus diesem Orden einen Ort der inneren Reinheit machen. Er würde diesen Orden erneuern und nur Sith wie diese Adeptin ausbilden, würde sie formen und eine Armee des Grauens heranziehen, bis er das ultimative Ziel eines jeden Sith erreicht hatte und diese Armee vernichten um für immer alleine zu herrschen.

„Los, weiter!" peitschte der Sith seine Schülerin an.

Der strenge Tonfall des Sith Executors sollte sie daran erinnern, dass sie bei einem Versagen dabei war sich vor ihrem Meister zu blamieren. Draconis selber empfand die kleine Niederlage Niphiras nicht schlimm, doch wieso sollte er das der Schülerin zeigen? Sie sollte sich auf die Dunkle Seite konzentrieren, sollte von den dunkleren Emotionen geführt werden. Nur wenn sie diese Emotionen nutzen würde, könnte sie tiefer aus dem Brunnen ihrer Kraft schöpfen, die sie dazu bemächtigen würde diese Technik zu erlernen. Sie wuchsen und gediehen, die dunkleren Emotionen. Bald würde die Schülerin sie nutzen können, bald würde er sie für sich in Anspruch nehmen und einsetzen um seine Befehle auszuführen, er spürte es bereits jetzt. Er wollte ihn nicht demütigen, sondern anspornen. Er brauchte keinen Adepten der ihn von Herzen hasste. Sollte sie doch seine Umwelt hassen, zu ihm sollte sie heraufschauen und wissbegierig sein. Sie sollte wachsen und gedeihen und zum finalen Schlag gegen die Feinde des Sith Executors. “Ich habe dich wie eine Quetarra gespielt und dir dann die Seiten durchgeschnitten, meine Schülerin.“ Das sardonische Lächeln sparte sich der Sith, auch wenn er es nur schwer unterdrücken konnte. Er hatte sie bis zum Ausbruch gebracht, der Energieschub, den sie benötigen würde um voran zu kommen. Perfekt.
Weitere Wogen des Hasses bahnten sich ihren Weg in den Geist der Schülerin. Er wollte Niphira antreiben, ihr zeigen, dass sie selbst mit sich immer unzufrieden sein musste und nach mehr streben sollte. Die eigenen Grenzen sollte man immer weiter höher setzen, nur so würde sie das erreichen was er auch erreichen wollte. Sein Meister gab ihr dazu die Hilfestellung, wollte ihr zeigen, dass es er nur mithilfe der dunklen Seite der Macht es schaffen würde. Die Anstrengungen der Sith Adeptin zeigten sich erneut, er sah wie erschöpft Niphira war, doch ignorierte er das. Er wollte Ergebnisse. Erneut war der Machtstoß eher ein Lüftchen, doch dieses Lüftchen erschien dem Sith beachtlicher als die ersten Versuche der Kreatur. Anstatt sie jedoch erneut anzutreiben, ließ er Niphira aufhören und sprach in ruhigem Tonfall zu ihm.

Du machst Fortschritte, übe härter! Ich werde mich nun schneller bewegen."

Mit einem Nicken signalisierte Draconis dass die Schülerin beginnen konnte. Er sah wie sie sich konzentrierte, spürte durch seine erweiterte Wahrnehmung in der Macht dass Niphira sich der Macht bediente. Die Sith Adeptin schien Fortschritte zu machen, die sie selber nicht bemerkte. Niphira mochte zwar nur das ein oder andere Lüftchen verursachen, doch war sie bereits jetzt ein besserer Machtanwender, als so mancher Jünger. Das gerade mal nach einem Tag intensivem Training. Ja, diese Kreatur war auserwählt an seiner Seite den Orden der Sith von jeglichem Makel zu befreien und dem Willen der Macht Genüge zu tun. Er würde die Vorherrschaft der wahren Sith wiederherstellen, wo andere gescheitert waren und nun in Ketten lagen, darauf wartend, dass ihre elende Existenz vom Antlitz der Galaxis getilgt werden würde.

Die Sith Adeptin begann zuerst zaghaft, dann jedoch mit immer größerer Sicherheit die Machtstoße dem Sith entgegenzuschlagen. Darth Draconis betrachtete sie dabei wortlos, sodass Niphira nichts von seiner Mimik erkennen konnte. Doch war das bereits alles was die Sith Adeptin in ihrem Innersten versteckt hatte? Hatte er alles gespürt was es da gab? Natürlich konnte er es spüren, rief er sich ins Gedächtnis, er ist ein Sith, und schätzt sich selber besser, als alles um sich herum ein. Wieder, und schon wieder schoss die Sith Adeptin eine Machtladung ab, und riss wieder und wieder, bildlich gesprochen, Stücke aus dem Machtschild des Siths Es waren kleine Frakturen im Panzer, den der Sith umgab, doch schaffte sie es daran zu rütteln. Fortschritt bedeutet Leben, Stillstand bedeutet Tod.Der Sith empfing durch die Macht undeutliche Gefühle. Würde er diese Gefühle zu einem Satz formulieren, würde dieser ungefähr „Bin ich dir jetzt wohl nicht mehr wert genug, mich eines Kommentars zu würdigen, he?“ lauten. Vielleicht irrte er sich auch, doch beging er sicher nicht den Fehler seine Schülerin in ihrer Rage zu stören. All der Hass der in den Attacken der Adeptin gelegen hatte, all der Frust und Zorn in ihren Gedanken die sie fast blind gemacht hatten, aber dennoch nicht haben vergessen lassen, dass sie immer unterlegen sein würde, ihre Energie hatte den Sith erstaunt. Geradezu inspiriert. Das war der Eifer der Wissbegierigen.
Erneut schoss sie einen Stoß auf ihren Meister ab, welcher ein Treffer war. Dies gab Niphira anscheinend den letzten Schub, denn sie brauchte. Der Sith spürte wie in der Schülerin der Eifer hochbrodelte, wie sie sich wohl auf ihre Mutter und die Jedi zu konzentrieren schien. In ihr machte sich der blanke Horror des Hasses breit, verbrannte ihre Seele, und sorgte für vergiftete Gedanken. Dabei schloss
Darth Draconis kurz die Augen um sich an diesem frischen Schwall dunkler Energie zu laben, und sog sich noch stärker mit der umliegenden Macht voll, bis er empfand, dass er sein Maximum erreicht hatte. Niphira steigerte sich immer mehr in ihren Hass, und spürte dabei, wie sie weiter in die Macht versank, und die dunkle Seite die Schülerin umgab. Mit Wohlwollen reagierte Draconis auf diese Erkenntnis. Sie machte sich. Die Saat der dunklen Seite begann zu keimen, und erste dünne Wurzeln zu schlagen, denn zum ersten Mal entfaltete Niphira ihren Hass ungebremst, und ohne auf sich selbst zu achten. Die Sith Adeptin hatte anscheinend die Zeit genutzt um ein für dessen Verhältnisse wirklich mächtigen Stoß auf den Sith zu feuern, der dessen Machtschild überwand und gegen die Brust des Sith drückte, sodass die Soutane des Siths in diesem lauen Lüftchen sich bewegte. Niphira würde irgendwann sein besten Werk werden. Eine Skulptur des Schmerzes, der Pein und des Leids. Der Sith kannte dafür nur ein Wort, das ihm nun auf der Zunge lag. Er sprach es aus, er sagte dieses eine Wort mit so viel Stolz und Genugtuung als ob er gerade eine Welt erschaffen hätte.


„Perfekt.“

Mit einem vielsagenden und zugleich nichtssagenden Lächeln auf den Lippen erhob er sich anmutig wie ein Phönix aus der Asche. Die Wahrnehmung eines Wesens ist stets eine subjektive Sache. Je nach Gemütszustand oder Beeinflussung ließ sich die Wahrnehmung dehnen oder einschränken, verbessern oder verschlechtern. Die Macht bot hierzu viele Mittel an, doch auch dieses allumfassende Energiefeld konnte nicht jeden täuschen.


„Wenn du keine weiteren Fragen hast, beginnen wir nun mit der finalen Phase. Während du versuchst mich zu Treffen, werde ich mich nicht nur Bewegen, sondern auch Gegenwehr zeigen. Du hast zehn Minuten Zeit dich auszuruhen, danach beginnen wir.“

Er forderte viel, doch würde es sich schlussendlich lohnen. Grenzen waren schließlich dazu da sie zu überwinden.


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[Bastion | Center | Sith-Tempel | Kantine] Shiqjat, Kira, Andere

Der Besitzer des Lichtschwertes war also tot, doch sie konnte sich kaum vorstellen, dass er dejenige gewesen war, der ihn getötet hatte.
Er hatte immerhin keinen Meister und damit keinerlei Ausbildung und nun bettelte er sie auch noch an, ihn als Schüler zu nehmen. Kira lächelte abschätzig böse. Er fand sie also beeindruckend. Ein schönes Lob, welches Kira gerne hörte und dennoch fand sie den jungen Mann zwar beeindruckend, gleichzeitig aber auch erbärmlich.

"Charmant...überaus und doch bezweifle ich, dass du würdig genug bist, um mein Schüler zu werden."

Meinte Kira abschätzig und musterte ihn kurz.

"
Deinen Zorn hast du gut im Griff und die Macht ist stark in dir und doch befürchte ich, dass ich zu viel Arbeit mit dir haben werde, zu der ich keine Lust habe. Immerhin muss sich meine Mühe mich mit dir abzugeben ja auch lohnen. Und genau dies ist der springende Punkt. Ich bezweifle momentan, dass es sich lohnen wird."

Die Vollstreckerin hatte mittlerweile ihre riesige Portion zu Ende gegessen und widmete sich ihrem Nachtisch.

"Setz dich! Erzähl mir von dir und überzeuge mich wieso du denkst, dass du es wert bist von mir zu lernen."

[Bastion | Center | Sith-Tempel | Kantine] Shiqjat, Kira, Andere
 
[Bastion :: Center :: Nobelviertel :: Le château blanc :: Tisch im Hauptsaal] Lortan Toral, Treeya Reed

Treeya lächelte, auch wenn sie noch immer müde war und ihr Kopf schmerzte. Dankend setzte sie sich zu Lortan Toral und goss sich ein wenig Wasser ein. Die Mischung aus gebratenem Gemüse und verschiedenen Käsesorten auf dem Teller verursachten ihr mit einem Mal Übelkeit, aber sie nahm sich dennoch ein bisschen und lobte das Restaurant.

Die erste halbe Stunde war gut aushaltbar. Ein paar kurze Worte über das Menü, Treeya, die den alten Trick ihrer Mutter anwandte und sich etwas von Toral empfehlen ließ, auch wenn ihr ein wenig schwummrig wurde bei dem Gedanken an Essen, und ein Glas Sekt, das die Sache auch nicht besser machte. Schwieriger wurde es auch, weil sie, während der alte Herr einen umschweifenden Trinkspruch aufsagte, immer wieder an den letzten Abend und vor allem an die letzte Nacht denken musste. Sie musste sich konzentrieren, sie war doch nur für dieses Gespräch, das sie jetzt meistern musste, hier her gekommen und nicht für irgendwelche Abenteuer!

Auf zukünftige Geschäfte!“, wiederholte die junge Viertelchiss mit gespieltem Lächeln, als sie mit ihrem Gegenüber anstieß und dann passierte genau das, was sie hasste. Bis das Essen kam herrschte Stille. Sollte sie diese brechen? Nur womit? Fieberhaft überlegte sie, irgendetwas müsste ihr doch einfallen...

Freuen Sie sich auch schon auf das Konzert heute Abend?“, fragte sie, sehr erleichtert, als ihr dieser Gedankenblitz kam „Odile war gestern noch sehr lange mit unterwegs, aber ich bin sicher, es wird eine wunderbare Show werden!“

Sie nahm noch einen Schluck Sekt und es verursachte ihr eine Gänsehaut auf dem Rücken. Der Sekt war sehr trocken, normalerweise mochte sie das, aber die Säure in ihrem angegriffenen Magen schmerzte nun fortwährend. Noch immer lächelte sie Toral Senior interessiert an. Wieder glitten ihre Gedanken kurz zur letzten Nacht und sie versuchte erneut mit dem Sekt diese zu verdrängen.

[Bastion :: Center :: Nobelviertel :: Le château blanc :: Tisch im Hauptsaal] Lortan Toral, Treeya Reed
 
[Bastion - Center - Sith-Tempel - Domäne der Oberen - Draconis Quartier - Niphira, Darth Draconis, Bedienstete]



Wut, Hass, Zorn. Am Ende waren es immer die Emotionen die das Wesen einer Lebensform bildeten. Das Rückrad. Wie oft wurde die logische Variante der emotionalen vorgezogen. Wie oft gingen die verschiedenen Situationen auf Basis der Emotionen schief? Zu oft. Viel zu oft. So ging es auch Niphira. Sie musste ihre Gefühle nutzen, durfte aber nicht riskieren von ihnen kontrolliert zu werden. Verlor sie selbst die Kontrolle, dann wäre sie nicht besser als eben jene auf die sie herab schaute. Die Jünger die sabbernd ihrem Tagewerk nachgingen und kaum besser als Ungeziefer waren. Irgendwann würde sie über diese hinweg steigen. Wäre vielleicht selbst irgendwann eine Sith. Dann wären diese Jünger nur noch ein Witz. Niphira hatte das Gefühl mit jedem Glas welches sie aus ihrem Potential schöpfte, einen immer größeren See vor sich zu haben der als Pfütze anfing. Am Ende war es dennoch ein schwerer Weg. Sie musste lernen alles zu verwenden. Ihre Kraft, das was sie aus machte, wäre auf dauer nicht genug. Niphira verstand nicht was mit ihr passierte. So viel Hass kannte sie gar nicht. So viel Zorn. Woher kam das alles? Es war vorerst egal. Sie hatte einen Auftrag. Eine Aufgabe. Sie sollte weiter machen. Der Tonfall vermittelte nur eine Aussage. Scheitern war nicht erlaubt. Keine Option.

Nach wie vor keine spürbare Auswirkung auf ihren Gegner. Sie erinnerte sich an die Hilflosigkeit gegen den Sith auf Cathar. Eine Sache, die ihr ein leichtes Knurren entlockte. Ihre Wut scholl an wie ein Waldbrand der sich immer weiter aus breitete. Sie würde nicht wanken. Würde angreifen. Bis etwas passierte. So machte Niphira weiter. Wurde stärker. Schneller. Alles wurde besser. Nur die Auswirkungen auf den Sith blieben ernüchternd gering. Das konnte unmöglich wahr sein! NIEMALS! Zornig legte sie wieder mehr Kraft in die Machtstöße. Versuchte immer mehr der Macht auf ihn zu richten. Es gab kein Aufgeben. Aufgeben war für die Verlierer. Die Jünger die noch im hohen Alter durch die Gänge krochen. Mit dem Leben abschlossen und nur noch dahin vegetierten. NIEMALS! Langsam brannte ihre Seele, wie ein überanstrengter Muskel. Sie solle aufhören hieß es gerade. Sie solle härter üben? Ihre Arme wollten nicht mehr. Er würde sich nun schneller bewegen? Alleine das Denken vermochte es zu schmerzen. Aber sie musste es irgendwie schaffen. Daher erwiderte Niphira die Worte mit einem knappen Nicken. Grenzen waren da um übertreten, Ketten um gesprengt zu werden. So einfach war das. Es gab keine Grenzen, die man sich nicht selbst setzte. Also ging es weiter.


Niphira betrachtete kurz die Bewegungen des Sith. Es erforderte wieder mehr Konzentration um die Machtstöße zumindest gleichbleibend stark zu halten. Es wurde immer anstrengender die Macht in ihren Armen zu sammeln. Aber es gab keine Pause. Versagen steht nicht zur Debatte. In einem echten Kampf würde sie auch nicht die Chance haben sich zu erholen. Also machte Niphira weiter. Zumindest Frequenz und Stärke musste zumindest konstant bleiben. Immer tiefer steigerte sich Niphira dafür in ihre Gefühle. In den Hass und Zorn der ihr zur Verfügung stand. Nicht einmal mehr Hohn war zu hören. Immer weiter brach auch der Rest ihrer Beherrschung. Wenn es das war, was der Sith wollte, sollte er auch bekommen was er wollte. Sie würde nicht weiter kommen, wenn sie die Werte konstant hielt. Sie musste stärker werden. Auch wenn ihr Geist, auch wenn ihr Körper und alles andere schmerzhaft anfing zu protestieren, es gab kein Stillstand. Zornig schleuderte sie immer schneller Machtstöße dem Sith entgegen. Da konnte nicht alles sein. Da musste mehr gehen! Viel mehr! Sie würde so niemals die Jedi oder ihre Mutter auch nur gefährden können. Also musste sie besser werden. Es war ein Leuchtfeuer, dass anfing immer stärker zu werden. Ihre Ziele waren klar. Inzwischen lernte sie auch die Bewegungsabfolgen ihres Meisters ein wenig besser kennen. Er war gut. Keine häufigen Widerholungen. Am Ende konnte er aber auch nur dreidimensionale Bewegungen ausführen. Immer besser konnte Niphira abschätzen, wohin sie die Machtstöße würde abfeuern müssen um Treffer zu landen. Diese kleinen Angriffe brachten aber nichts. Langsam sammelte sie nun immer mehr in ihren Armen. Sog die Macht in sich auf und ließ alles auf ihrem Meister los. Es musste klappen. Tatsächlich schien es zu glücken. Es war nicht viel gewesen. Aber… War sie durch gekommen?

Ihr Meister wirkte zumindest nicht verärgert. Er nahm ein Wort in den Mund, welches sie dachte niemals von ihm zu hören. Langsam fing Niphira an zu lächeln und nickte ihm zu.

“Danke mein Meister!”

Kam es erschöpft während sie sich dabei tief verbeugte. Sie hatte vorerst keine Fragen. Auch wenn es zuvorkommend war sich nach welchen zu erkundigen, so waren da gerade keine Fragen oder? Sie musste kurz nachdenken. Wusste aber nicht recht. Irgendeine Frage war da gewesen. Aber wenn sie diese so einfach vergessen konnte, dann war es wohl nicht so wichtig gewesen. Sie hatte 10 Minuten für eine Pause. Es war nicht viel, musste aber reichen. Langsam setzte sich Niphira auf den Boden und fing an zu Meditieren. Ihr Körper könnte sich so erholen, während sie selbst sich auf die Technik mental konzentrieren konnte. Gegenwehr. Wie mochte das aussehen? Wie würde er sich wehren? Ruhig versuchte sich Niphira auf ihre Aufgabe zu konzentrieren. Sie musste sich erholen. Musste sich überlegen wie sie vorgehen wollte. Es würde so oder so kompliziert werden. Das war klar. Auch mit Schmerzen wäre es verbunden. Schmerz. Dem ständigen Begleiter der Ausbildung und ihres Lebens wie es schien. So würde es also laufen. Sie musste also ihren Hass aufrecht erhalten. Ansonsten wäre sie niemals stark genug überhaupt auszuweichen. Vor allem konnte dieser Mann sich sicher noch schneller bewegen, wenn er denn wollte. Es wäre unfair, aber was war schon fair in dieser gottlosen Welt? So nutzt Niphira ihre Zeit um sich zu erholen. Meditieren und dabei Pläne schmieden für das, was ihr Meister als die letzte Phase bezeichnete.


[Bastion - Center - Sith-Tempel - Domäne der Oberen - Draconis Quartier - Niphira, Darth Draconis, Bedienstete]
 
[Bastion | Tempel der felsgeborenen Häretiker (Sith) | Hangar der Oberen | Yacht „Birthright“ | Jaraels Quartier] Jarael

Jarael saß in einer bequemen Pose in der Mitte ihres zugewiesenen Quartiers. Um sie herum war ein Pentagramm mit Kreide auf den Boden gezeichnet und die Luft war geschwängert mit dem Duft verschiedenster Öle. Sie atmete tief und langsam, konzentrierte sich auf ihre Verbindung zu Vahl, erneuerte ihre Schwüre und Eide und horchte tief in sich hinein. Spürte ihre innere Flamme, ihren Antrieb ihr Verlangen und sie zwang sich dazu, dass sie diesem nicht zu viel Zündmaterial gab, als ihre Wut auf die zwei Jedi an Bord dieses Schiffes erneut entflammten. Sie würde sich rächen, das stand außer Zweifel, aber sie würde es zu ihren Konditionen tun. Entschlossen stand sie auf. Diese Meditation hatte ihre Verbindung zu Vahl gestärkt und ihr neuen Mut und neue Zuversicht geschenkt. Die Göttin von Feuer und Zerstörung war nicht enttäuscht von ihr und hatte sie bestärkt ihren Weg weiter zu gehen, wohlwissend das Jarael am Ende ihren Willen vollstrecken würde und dabei würde sie sich nicht von ein paar nebensächlichen Jedi ablenken lassen, die sowieso bald eine Randnotiz der galaktischen Geschichte sein würden – wenn sie nicht sogar gänzlich in Vergessenheit geraten würden.

Sie entschloss sich dazu ihren schwarzen Overall anzuziehen. Sie wusste genug über den Tempel der Sith, dass sie dort Kleidung benötigen würde, die sie in ihrer Beweglichkeit nicht einschränken würde und verließ nach dem Anziehen ihre Kabine. Auf den Weg zum Konferenzraum des Schiffes traf sie auf einen der Bediensteten des Grafen und wies ihn mit knappen, bestimmten Worten an Ordnung in ihr Zimmer zu bringen.

Vor dem Konferenzraum sah sie, wie ihre Mitschülerin durch die Tür trat und Jarael tat es ihr gleich und bekam dabei noch die herzliche Begrüßung der Jedi-Schl**** mit. Scheinbar kannte diese Verräterin die andere Schülerin ihres alten Meisters. Ihre Miene verdunkelte sich und Jarael begann in Richtung des Tisches zu laufen, ehe sie zu einer Antwort ansetzt:

„Ist es das, was man sich bei den Jedi erzählt?“, sie machte eine abfällige Geste mit ihrer linken Hand, „Leistung ist unwichtig, man kann sich noch so anstrengen und wird keine Verbindung zur Macht aufbauen, egal wie sehr man sich anstrengt. Diejenigen die edler Abstammung sind und mit überlegenen Genen geboren wurden wissen das. Und das die Republik und die Jedi etwas anderes behauptet ist nur eine Lüge um die Massen unter Kontrolle zu halten. Diejenigen, die mit einem großen Namen geboren wurden, tragen gleichzeitig eine große Bürde als auch eine große Gabe in sich, die jemand der ohne so etwas geboren wurde kaum versteht ...“

[Bastion | Tempel der felsgeborenen Häretiker (Sith) | Hangar der Oberen | Yacht „Birthright“ | Konferenzraum] Jarael, Janus, Brianna, Kate
 
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Braxant Sektor :: Sartinaynian System :: Bastion :: Center :: Orden der Sith :: Domäne der Oberen :: Darth Draconis’ Domizil :: Darth Draconis, Bedienstete und Niphira Minora

Der Sith Executor wartete die zehn Minuten ab, die er dem Nichtmenschen geschenkt hatte. Sie bewies Kampfgeist, sie hielt mehr aus als so mancher Mensch vor ihr. Das gefiel dem Sith, denn selbst wenn ihre Anstrengungen durchaus nicht die ihrer Vorgänger übertrafen, so war ihr Kampfeswille durchaus bemerkenswert. Der Wille war ein stärkeres Instrument als die Anzahl der Midi-Chlorianer. Als die Zeit vorbei war, beschloss der Sith seiner Schülerin keine Nachricht zu geben. Sie würde bemerken wenn es losgehen würde. Wortlos ging Draconis in die zweite Phase der Übung über, schoss ihr einen Machtstoß entgegen und fing an gezielt umher zuspringen, sich an Wänden, oder simpel am Boden abzustemmen, um so über der Schülerin hinwegzufliegen, und sie dabei mit den umliegenden Leichthanteln oder Droiden zu bombardieren. Diese hatte direkt reagiert und einen wohl vorbereiteten Machtstoß gegen den Sith geschickt, sodass die entgegen geschossener Gegenstände zu Querschlägern wurden. Mittels der Macht ließ er einige Metallkugeln auf seine Adeptin wie scharfe Geschosse herabdonnern oder zufliegen, sodass sich Niphira zunächst einem nicht blockbaren Hagel aus Steinen ausgesetzt sah. Mehrere Gegenstände mit scharfen Kanten schnitten sich in ihr Fleisch, und ließen die Adeptin noch mehr in Rage geraten. Er setzte sich ebenfalls in Bewegung, und visierte sie erneut an. Diese schoss einen Machtstoß ab, der jedoch nur den Oberarm des Sith Executors streifte, und ihn zwar ein wenig wanken lies, dieser sich jedoch gekonnt an der Wand abstieß und weiter Niphira beharkte. Sofort versuchte Niphira es wieder mit einem Machtstoß. Sie wandte die gleiche Grundtechnik an, die ihm soeben zu einem winzigen Teilerfolg verholfen hatte und demnach nicht grundlegend falsch sein konnte. Wie ein Muskel würde sie die Macht zuerst absorbieren und dann mit einem Schlag von sich wegdrücken. Diese Druckwelle würde dann alles in seiner Nähe erfassen. Mit fortlaufender Erfahrung würde sie es auch, ganz ohne Begleitbewegung, zielsicher in eine bestimmte Richtung lenken können. Nach wenigen kurzen Augenblicken des Konzentrierens und Sammelns entlud sich die Energie in einer Welle. Sie synchronisierte erneut seine Atmung mit dem Zusammenziehen und Herauspressen der Macht. Mit Wohlwollen erfasste der Sith Executor, was seine Schülerin dort fabrizierte. Sie steigerte sich, ihre Selbstsicherheit wuchs und ihre Fähigkeiten festigten sich. Die Macht belohnte jene, die nicht auf ihr Schicksal warteten, sondern selber darum kämpften eben dieses Schicksal nach ihrem Gutdünken zu formen. Die Macht ließ den Erwählten nach den Sternen greifen wenn dieser sich dem Strom hingab und ihn überlebte oder schickte ihn zurück in die ewige Bedeutungslosigkeit des normal sein. Niphira kämpfte, Erfolg war zweitrangig denn Erfolg war subjektiv. Abermals ging sie beim Aufbauen der nötigen Kraftreserve recht behutsam und langsam vor, um eine gewisse Feinabstimmung der mit- und Gegeneinander wirkenden Kräfte bemüht. In den Augen des Sith Executors begann seine Schülerin, langsam, ein Gespür dafür zu entwickeln, wie sie die von der Macht zur Verfügung gestellte Energie kanalisieren konnte. Die eigenen Grenzen sollte er immer weiter höher setzen, nur so würde sie das erreichen, was sie auch erreichen wollte.

Während er mit zorniger Entschlossenheit Energie für den nächsten Stoß sammelte, fiel dem Sith erstmals auf, dass es hierbei effizientere und weniger effiziente Anstrengungen gab. Obwohl es sich dabei nicht um eine physische Bewegung handelte, war es doch mit dem Einsatz von Muskeln vergleichbar, die auf bestimmte Weise zusammenarbeiten mussten, um im Wechsel- und Zusammenspiel ihre größtmögliche Wirksamkeit zu entfalten. Um abrupt und mit höchster Geschwindigkeit nach vorne schnellen zu können, musste der ganze Körper angespannt sein - offenbar verhielt es sich bei der Macht ähnlich. Während Niphira zuvor bewusst und mit einer gewissen Vorsicht experimentiert hatte, war dieser nächste Machtstoß deutlich entschlossener. Niphira ließ sich von seinen Gefühlen anleiten, ohne sich jedoch von ihnen kontrollieren zu lassen, hielt die Kette nun nicht zu straff und nicht zu locker. Die grundlegende Technik hatte er verstanden, jetzt wendete er sie wesentlich intuitiver an, eher dem Gefühl als der konkreten Beobachtung folgend, aber doch immer noch Herr seines Handelns.
Noch während sich die Energien ihren Weg bahnten, war dem Reinblut klar, dass sie eine andere Dimension annahmen als zuvor. Was jetzt aus ihm hervorbrach, war erheblich stärker als das leichte Wehen, das er zuvor veranstaltet hatte. Das war der Eifer der Wissbegierigen.
Währenddessen traf die abgeschossene Macht auf Niphiras Meister, zog ihm mit der Geschwindigkeit, mit der sie ihn traf die Beine weg, sodass Draconis fiel, sich dabei jedoch abstützen konnte. Er stand wieder auf, und erwartete die nächste Welle. Niphira hingegen sog die Macht erneut auf, und sorgte für eine weitere Welle des Hasses in Form eines Machtstoßes. Während einer kurzen Sekunde der Unaufmerksamkeit, schoss Draconis weitere Steine auf den Adepten, und sorgte damit, dass einige neue Wunden den Körper Niphiras zierten. Er hielt kurz inne, sammelte, und sprang weiter. Er sammelte immer weiter, mit beiden Händen, und sprang immer wieder in zickzack Bewegungen weg. Sie sah nun, wie Draconis einen größeren Stein auf sie lenkte. Niphira nutzte die gesammelten Reserven, und schoss diese auf den Stein ab, sodass dieser mit Wucht gegen die Wand geschleudert wurde. Erneut fing sie an die Macht in ihren Handtellern zu sammeln, und als sie seine Zeit gekommen sah, wusste er was zu tun war.
Immer wieder versuchte sie sich mit Machtstößen, doch ihr Meister war erstaunlich agil.
Draconis ging dazu über für eine kurze Zeit nur noch zu springen, um damit zu versuchen seine Machtreserven aufzuladen. Im Anschluss trafen die Schülerin erneut zwei Steine, welche ihren Zorn erneut erweckte. Niphira sprang hoch, und schoss einen Machtstoß ab, der Draconis von der Seite erfasste. Draconis hingegen hatte Zeit genug sich abzurollen, sodass Niphira weiterhin versuchen musste, ihn zu bezwingen. Immer weiter versuchte sie Treffer auf ihren Meister zu landen, und mit jedem fehlgeschlagenen Treffer, wuchs ihre wieder abgeschwächte Rage wieder an. Dieser jedoch fiel auf den Rücken und machte in einer flüssigen Bewegung einen Salto, sodass Niphira erneut drohte vor Wut zu zerplatzen.


Als Draconis direkt über ihr war, feuerte die Sith Adeptin Stöße ab, welche Draconis am Bauch und ein wenig an den Beinen trafen. Draconis, so dachte die Schülerin anscheinend, würde nicht damit rechnen, dass er ihn höher befördern würde, als tiefer. Draconis flog nun erst mal nach oben, was ihr ein kleines bisschen Zeit verschaffte. Der Sith musste im selben Moment noch Schmunzeln, seine Schülerin bewies Finesse. Diese sah seine Zeit gekommen, und stoß sich selber mit einem Machtstoß vom Boden ab, sodass es ihr gelang über Draconis zu sein. Sie sammelte, und legte ihre gesamte Kraft, ihren geballten Hass, einfach alles was sie hatte, in einen für ihre Verhältnisse mächtigen Machtstoß, welchen sie abfeuerte, als die Schülerin sich genau über Draconis befand, sodass dieser genau getroffen wurde. Dieser Stoß hatte ihn mit relativer Wucht getroffen, der Sith wirbelte herum und schaffte es mit einem Salto auf den Boden zu kommen und sich von dort wieder abzustemmen.

„Genug.“ stoppte der Sith und etablierte einen Machtschild um sich herum, an dem die Schülerin im Eifer des Gefechts abprallte. „Du hast die Übung verstanden. Das sollte für heute reichen, du sollst schließlich dein Bein schonen.“

In Anbetracht des Trainings, welches sie heute absolviert hatte, war das ein Witz, doch wusste auch der Sith Executor, dass ihre Gesundheit und die Einsatzfähigkeit ihres Beines sich auch schnell wieder verabschieden konnten. Als Invalidin war sie für ihn aber nicht von Nutzen, sodass er an dieser Stelle ein Machtwort gesprochen hatte.

„Du hast den Rest des Tages zur freien Verfügung, wie du ihn nutzt ist dir überlassen. Ich erwarte dich morgen früh zu einer Rekapitulation. Ist dein Wissen gefestigt, fahren wir fort. Hast du noch Fragen?“

Sollten keine offenen Fragen mehr vorhanden sein, würde sich der Sith um ein Update seiner laufenden Angelegenheiten bemühen. Seine Feinde schliefen nicht.

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Niphira war in ihren Gedanken versunken. Langsam stiegen Zweifel in ihr hoch. Die Rage war abgeflaut. Die Wut verpufft. War es richtig? Sie wusste es nicht. War das vorhin noch sie selbst? Es hatte sich so gut angefühlt. Wahr. Real. Als wäre etwas in ihr erwacht. Langsam legte sie ihr Schwert ab. Sie würde es so gerne wieder benutzen. Würde damit arbeiten. Langsam nahm sie es in ihre Hand. Eine sehr schöne Klinge. Sie war überzeugt davon, dass ihre Mutter sterben sollte. Der Jedi-Orden musste reformiert werden. Genauso der Orden der Sith. Es gab einfach nicht vieles, was richtig war. Diese Welt war falsch. Nein. Zweifel waren hier falsch. Sie musste die Ausbildung schaffen. Dann konnte sie wieder die Dinge angehen, wie sie es wollte. Sie legte das Schwert vor sich hin. Die zehn Minuten waren um. Und pünktlich wie ein Kurierschiff kam der Angriff. Instinktiv packte Niphira das Schwert und sah dass ihr Meister keine Klinge in der Hand hatte. So traf sie der Machtstoß.

“Nicht schlecht… Wirklich nicht schlecht alter Mann…”

Flüsterte sie leise mit sich selbst. Sie wusste dass diese Übung schaffbar war, wenn Niphira die Bestie von der Kette ließ. Jene Bestie, die Schatten bezwungen hatte. Die ihren Meister hatte schlagen können. Jenen Teil von sich frei ließ, der bereit war sich mit der Welt anzulegen. Der Sith sprang herum wie ein Gummiball. Interessant. Wirklich. Aber es würde nicht reichen. Sie spürte es. Konnte seinen Bewegungen immer besser folgen. Sie warf das Schwert weg und fing an zu grinsen.

“Aber nicht gut genug…”

Ihr Meister machte wirklich keine Gefangenen. Nur mit Mühe konnte sie einem heranfliegenden Droiden ausweichen und wurde direkt von einer der Hantel gestriffen. Diese Kraft. Diese Macht. Unglaublich! Er war schnell. Sehr schnell. Wenn sie es nicht selbst sehen würde, hätte Niphira niemals geglaubt wie schnell ihr Meister war. Das machte Spaß. Es war großartig.

“Endlich…”

Neben ihrer Entschlossenheit, dem Wissensdurst und der Macht kam in Niphira etwas hoch, was sie mehr als alles andere liebte. Die Leidenschaft für einen guten Kampf. Ja. Das war sie. Sie lebte wieder. DAS war es was sie aus machte. Auch wenn ihre Liebe dem Kampf mit dem Schwert galt, so war dies eine gute Alternative. Sie schaffte es den Angriff zu unterbinden indem sie einen Machtstoß auf die Ziele richtete. Sie atmete tief durch und grinste. Kurz wanderte ihr Blick nach oben.

“Dafür wurde ich geboren…”

Sie bemerkte die Geschosse. Zog die Arme vor das Gesicht und versuchte sich klein zu machen um den Schaden gering zu halten. Scheiße! Dieser verdammte Mistkerl! Sie ließ langsam die Arme sinken und schrie vor Wut. Nun war es genug! Sie feuerte den nächsten Machtstoß ab. Er sollte sich nicht so sicher fühlen. Ein leichter Treffer. Da musste mehr her. Es war nicht so leicht. Er sollte es aber auch nicht zu leicht haben. Zornig folgte der nächste Machtstoß. Es hatte schon einmal geklappt. Warum also nicht versuchen? Die Atmung, ihr Zorn alles versuchte sie in Einklang zu bringen und legte alles was sie gerade konnte in den Machtstoß. Es war aber Kraftverschwendung. So würde sie auch nicht lange durchhalten. Dazu… Bewegung. Stehen war tot. Sie fing an sich mehr zu bewegen. Sich mehr auf die Bewegungen des Executors einzustellen. Sie nutzte nun auch erstmals die Bewegungen des Nahkampfes um sich in bessere Positionen zu bringen. Ihre Konzentration litt nicht zu extrem drunter. Im Gegenteil die Atmung war kontrollierter. Die Macht in ihren Händen sammelte sich nun leichter. Ein guter Fortschritt. Aber dieser Kerl war verflucht schnell. Fluchend schoss Niphira weiter Machtstöße auf den Sith ab. Teil ihrer Ausbildung war es gewesen, Instinkte zu nutzen. Darauf besann sie sich zunehmend. Langsam verband Niphira immer mehr beide Lehren. Es wurde immer erstaunlicher wie gut beides anfing zu harmonieren. Sie würde beide Lehren sich zu Eigen machen. So viel stand nun Fest. Niphira ließ ihrer Wut freien Lauf, fokussierte sich aber auch darauf weiter kontrolliert zu kämpfen. Wieder Schrapnelle. Das war wohl ein Scherz! Und nun? So ein riesen Stein? In beiden Händen hatte Niphira die Macht angesammelt. Stieß diese nun gegen den Felsen, der gegen die Wand prallte.

“Hört auf zu spielen!”

Knurrte sie leise. Dann sprang er nur noch hoch. Auch dieser Mann hatte ein Limit und Niphira reichte dieses Spiel langsam. Sie sprang hoch und stieß ihm die MAcht entgegen. Sie wollte auf ihm landen. Aber immer wieder wenn sie das versuchte, dann war er weg. Wie eine Schlange. Mit jedem Mal wurde Niphira wütender. Und dann machte er einen Fehler. Sprang über sie. Wenn sie nicht von oben kommen konnte… Jetzt saß er in der Falle. Sie stieß die komplette Macht, die sie angesammelt hatte aus sodass der Bauch ihres Meisters getroffen wurde. Jetzt oder nie. Sie stieß einen Teil der gesammelten Macht auf den Boden ab und schoss dadurch selbst in die Luft. Jagte so an ihren Meister vorbei.

“Es ist vorbei…”

Sie hatte jede Gelegenheit genutzt zum Sammeln der Macht. Wenn jetzt nichts klappte... Dann wusste sie wirklich nicht weiter. Mit allem was ging, aller Wut, allem Hass, allem Zorn feuerte sie den Machtstoß ab. Es war nicht schlecht. Doch er stand wieder auf. Verdammter Mist! Dieser Kerl war nicht tot zu kriegen. Dann anders! Sie wollte mit vielen kleinen Machtstößen seine Abwehr durchbrechen, aber sie hörte das “Genug”. Stellte die Angriffe ein. Langsam ging sie auf ein Knie und war außer Atem. Das Bein schonen. Wie konnte man nach diesem Training nur daran denken. Langsam richtete sich Niphira auf und holte sich ihr Schwert. Zog es einen kleinen Teil aus der Scheide, schob es dann aber wieder vollständig rein, nur um es wieder an ihren Gürtel zu binden. Ob sie noch fragen hatte?

“Ihr seid schnell. Schneller als ich bei einem Mann mit Eurer Statur vermutet hätte. Ihr überrascht mich immer wieder. Das ist gut. So weiß ich, dass ich noch vieles lernen kann.”


Ihre Stimme hatte etwas unterwürfiges. Und doch funkelten ihre Augen unheimlich. Wenn sie selbst das Tempo erreichen könnte, dann wäre sie ein gefährlicher Schatten. Eine wandelnde Klinge die man nicht kommen sehen würde. Danach schüttelte sie mit dem Kopf.

“Nein mein Meister. Ich muss mich erst einmal erholen. Fragen sind also keine offen.”

Damit verneigte sich Niphira respektvoll. Sobald sie entlassen war kehrte Niphira in ihr Zimmer zurück und legte ihre Sachen ab. Sie brauchte erst einmal eine warme dusche. Die Verletzungen waren nichts, was sie nicht mit einem Medikit behandeln könnte. Zum Glück kannte sie teilweise schon diese Art der Verletzungen. So setzte sich Niphira auf ihr Bett sobald sie sauber war und fing an ihre Wunden zu versorgen. Ihre Gedanken rotierten ein wenig. Dieser Mann hatte ihr schon jetzt so vieles beigebracht. Wie würde ihre ausbildung jetzt weiter gehen? Ruhig schaute sie auf die Hände. Dann auf die Verletzungen. Langsam machte sie sich Bacta-Umschläge und legte sich auf das Bett. Ihr Körper war alle. Ihr Geist? Das war schwierig zu beschreiben. Und die ganzen Gedanken. Der ganze Hass. Selbst jetzt war er noch da. Es war schwierig wieder los zu lassen. Es war hart. Der ganze Zorn. Sie merkte, dass es nicht gut wäre, sich endgültig darin zu verlieren. Es war eine gute Quelle der Kraft. Doch wollte sie sich nicht komplett aufgeben. Noch nicht. Die Lehren der Sith waren hart. Ihre Leben würde auch nicht leicht sein. Selbst wenn möglicherweise Jedi da draußen wären, die es verdient hätten zu leben, so war es ihre Mission sie auf den richtigen Weg zu bringen. Langsam schloss die Schülerin ihre Augen. Im Halbschlaf legte sie die Decke über sich und war recht schnell in einen traumlosen Schlaf abgesunken.



----***----



Am folgenden Tag stand Niphira auf. Es war noch sehr früh. Sie wollte ihren Meister nicht stören. Außerdem wollte zumindest ein paar Rituale wieder einführen. So dauerte es nicht lange und sie befand sich wieder im Trainingsraum. Sie hatte ihr Schwert dabei. Das erste Mal seit ihrer Ankunft. Sie war nun hier. Schon beim Herausziehen der Klinge aus der Scheide verschmolz Niphira förmlich mit der Waffe. Ein paar leichte Bewegungsabläufe waren der Anfang. Es fühlte sich perfekt an. Es lag gut in der Hand. Hatte das perfekte Gewicht. So aktivierte Niphira einen der PROXY Droiden. Sie ließ ihn ein perfektes Abbild ihrer Mutter annehmen. So standen sie sich, zumindest in Niphiras Gedanken gegenüber. Alleine das Bild reichte schon um ihren Zorn an zu fachen. Es dauerte nicht lange und beide Schwerter kreuzten sich. Beide Frauen waren sich fast gleich. Nur das Niphiras Mutter etwas älter war und ihre Haare weiß wie Schnee. Sie gab keine Sekunde nach. Zornig schlug sie auf die Klinge ein. Ließ alles raus. Normalerweise redete sie im Kampf. Nun war es nur ein Knurren.

“Weißt du was? Ich glaube ich bin jetzt schon stärker…”

Die Klinge von Niphiras Schwert schabte über jene des Droiden. Mit einer fließenden Bewegung gab sie einen kleinen Machtstoß ab, der die Verteidigung durchbrach und trennte die Schwerthand des Droiden ab. Das Abbild ihrer Mutter sank auf die Knie.

“Niphira… Schatz… Komm zurück… Es ist noch nicht zu spät.”

Die Worte versetzten ihr einen kurzen schlag. Sie drehte sich um und ging langsam auf das Abbild ihrer Mutter zu. Dieses öffnete sich um sie zu umarmen. Ein leichtes grinsen zuckte über Niphiras Lippen ehe sie in einer fließenden Bewegung den Kopf abtrennte und die KIinge im selben Atemzug in die Scheide schob.

“Sag mir nicht… was ich… ZU TUN HABE!”


Niphira drehte sich weg und kümmerte sich darum, dass die Überreste des Droiden entsorgt würden. Ihr Meister würde sicher bald weiter machen wollen. Es war Niphira recht. Sie hatte einen Auftrag. Eine Mission. Der Droide war nichts im Vergleich zu ihrer Mutter. Er war zu langsam, zu träge gewesen um ernsthaft mit ihr mithalten zu können. Vielleicht war die Kompillierung einfach nicht genau genug gewesen. Schade...


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Die dunkle Seite der Macht bot ihren Nutznießern Fähigkeiten, die manche als unnatürlich ansehen würden. Eine davon war die Askese eines Siths, der von seinem Ziel wie von einem Galeerenmeister angetrieben wurde. Schlaf und Nahrung waren zu vernachlässigen, wenn der Furor Bogans sich über den Geist eines Siths wie ein Leichentuch herabsenkte. In einem Miasma aus unterschwelligem Zorn und dem berechnenden Kalkül arbeitete sich der Sith Executor in seinem neuen Büro durch seine Korrespondenz. Seine Schülerin war beschäftigt, sodass er sich wieder auf seine eigenen Bedürfnisse konzentrieren konnte. Während er sich von einem seiner stummen Diener ein Kristallglas mit einem anaxischen Tokaier reichen ließ, überflog er einen Statusbericht über den politischen Stand der Galaxis. Die HoloNet Nachrichten wurden gefiltert, doch konnte man auch hier zwischen den Zeilen lesend einige Informationen extrahieren, die ihn neugierig machten. Der Imperial Holovision berichtete von Spannungen bei Verhandlungen mit Chalacta bei denen auch republikanische Repräsentanten anwesend waren, während Imperial HoloNews berichtete, wie auf Dubrillion terroristische Aufstände niedergeschlagen wurden. Die Galaxis erhob sich, trotz Friedenszeiten, gegen Darth Allegious und das dürfte dem Noghri, trotz seines Wahns, nicht entgangen sein. Seine Finte der Neuen Republik einen Frieden mit der einen Hand und mit der anderen einen verdorbenen Apfel namens Coruscant anzubieten konnten ihm noch zum Verhängnis werden. Hinzu kamen die verschwörerischen Worte Darth Veridias, die ihm erst die Amnestie ausgehändigt hatte, persönlich unterschieben vom Vizier des Imperators. Eine Verschwörung bahnte sich an und er war ein Spielstein in diesem galaktischen Dejarikspiel. Doch diese Schwäche des Imperators konnte er ausnutzen. Darth Allegious war überraschend sitll gewesen, seitdem er zurückgekehrt war. Keine Audienz, kein Einsperren, nichts. Es durfte auch dem Noghri nicht entgangen sein, dass er sich wieder in den Schoß des Imperiums begeben hatte, direkt unter seine nichtmenschliche Nase. Wenn er es schaffte wieder die Gunst des Noghris zu erhalten, könnte er sich in die Nähe des Imperators begeben. War das der Plan seiner bisher unsichtbaren Gönner gewesen? Er musste Darth Allegious ein Opfer bringen. Ein Auge für ein Auge, ein Zahn für einen Zahn, ein Leben für ein Leben. Dann wurde dem Sith sein Ziel gewahr: Wenn er Darth Malevolos als Bauernopfer dem Imperator präsentieren konnte, dem Cathar eine Verschwörung anlasten konnte, würde er seine vermeindliche Schuld bei Allegious begleichen können. Seine Abstinenz würde im Zusammenhang mit der vermeindlichen Verschwörung des Cathars erklärt werden und sein Name auch beim Imperator selbst wieder salonfähig werden. Ein schmales Lächeln zeichente sich auf den Lippen des Sith Executors ab, während er sich in seinen schwarzen Sessel zurücklehnte und einen Schluck des anaxischen Tokaiers nahm.


Eine eigentümliche Nachricht ploppte plötzlich auf seiner holografischen Oberfläche auf. Der Sith sah sie sich mit einem schmunzeln an. Die Nachricht zeigte nicht viel, man konnte lediglich ein tätowiertes Kinn sehen. Das Stichwerk wies die für Mirialaner typischen Muster auf, die holografische Übertragung zeigte aber nur ungenau, ob er das typische Grün oder eine andere Hautfarbe aufwies. Die Holoaufnahme wies starke Frequenzen auf, das bedeutete, dass sie wohl über viele Holorelays transportiert wurde, welche an der Übertragung fraßen. Auch das Aufnahmegerät konnte durchaus von minderer Qualität gewesen sein, eventuell eine einfache Holocam auf einem Transporter oder eine öffentliche Holocam in einem der zahlreichen HoloNet Cafés. Sei es drum. Verrat ist der Weg der Sith. Wer auch immer diese Lady Liviana sein mag, hatte diese Lektion nun gelernt. Auch der unbekannte Mirialaner schien diese Lektion gelernt zu haben. Ein dysfunktionales Meister-Schüler Gespann konnte eine explosive Wirkung entfalten. Würde er dieser Kreatur helfen, machte er sich durchaus unter Umständen auch diese Lady Liviana zur Feindin. Allerdings hatte er noch nie von ihr gehört, um eine Sith Lady konnte es sich also nicht handeln. Auch wenn Draconis nicht alle Executoren des Ordens kannte, gar nicht kennen konnte, bezweifelte er, dass ein Executor so die Kontrolle über seine Schüler verlieren würde. Daher würde er es in Kauf nehmen, im schlimmsten Fall, eine direkte Konfrontation mit dieser Sith einzugehen. Ein Feindbild gab dem Tag schließlich Struktur. Wiederum würde ihm das nutzen. Wenn Dopa Maskey schlau war, würde er erkennen, dass ein Mann im Range von Darth Draconis ihm einen Schutz bieten konnte, der Lady Liviana von Vergeltungsmaßnahmen abbringen können würde. Die Kreatur, die sich „Dopa Maskey“ nannte, bot sich also als Söldner unter den Sith an. Langsam nickte er. Ein Externer konnte zuweilen Dinge verrichten, die er, gefesselt von den Ordensstrukturen, nicht tun konnte. Sein Kaggath gegen Darth Malevolos nahm Gestalt an und dieses kleine Zahnrad würde ihm dabei helfen die Maschinerie des Todes in Gang zu setzen. Sollte sich das Zahnrad als Mangelware erweisen, würde sein Gegner die Aufgabe übernehmen sich seiner zu entledigen und er würde Credits und Wissen sparen. Er schätzte es, wenn Sith Eigeninitiative zeigten. Die dunkle Seite der Macht konnte ihre Geschenke über jene ausstreuen, die sich trauten nach den verbotenen Früchten zu greifen. Dieser Mann war einer dieser Personen und er würde heute Bogans Aufgabe übernehmen.

Seid gegrüßt, Dopa Maskey.
Mein Name ist Darth Draconis, Sith Executor des Ordens der Sith. Kommt und dient mir, die dunkle Seite der Macht belohnt ihre Diener reich. Sehr reich. Eure ehemalige Meisterin wird euch in meinen Diensten nicht ein Haar krümmen können.
Ihr findet mich auf Bastion.

Weiterer Worte bedurfte es nicht, schließlich gab es hier immer noch ein Ranggefälle. Es hing auch alleinig von den Fähigkeiten des Abtrünnigen ab, welche Aufgabe ihm im Kaggath zwischen ihm und Darth Malevolos zukommen würde. Je wertvoller er war, desto mehr Chancen würde er erhalten sich seine vermeintlich grüne Nase vergolden zu lassen.

Nachdem er sich mit dieser Nachricht lange genug beschäftigt hatte, kam ihm eine weitere Botschaft unter, diesmal von einem seiner im Orden ausgestreuten Diener, Nezir Virajun. Er hatte sie ausgesandt um seine Augen und Ohren im Orden der Sith zu sein. Nezir hatte er zudem damit beauftragt entsprechende Immobilien in BoneTown ausfindig zu machen, um dort das temporäre Quartier seiner adeligen Geiseln auszumachen. Wofür Darth Draconis diese Immobilie benötigen würde, wusste Nezir natürlich nicht. Adelige und neureiche Familien, die ihre Sprösse in die gewalttätigen Hände der Sith geben würden, wollten natürlich sichergehen, dass es ihren Sprösslingen gut ging. Manchmal auch ohne deren wissen. Hier käme der Sith Executor ins Spiel. Im Gegenzug einer erheblichen Summe, würde er die kleinen Maden sicher verwahren, sie in einigen unwichtigen Grundkenntnissen der Sith unterrichten und monatliche Aufwandsentschädigungen ihrer Eltern in Empfang nehmen. Mit anderen Worten hatte er Geiseln genommen. Würden sich diese Eltern weigern zu zahlen, würde Darth Draconis mehr als nur ein Haar an diesen Jüngern krümmen. BoneTown lag abseits jeder Jurisdiktion. Kaum einer wagte es zu raunen, doch auch im Galaktischen Imperium gab es No-Go-Zonen, also Viertel, die von der Ordnungsmacht im Stich gelassen wurde. Vornehmlich mit Nichtmenschen bevölkert, konnte er hier seine Pläne verwirklichen. Doch natürlich war auch hier nicht alles in Ordnung und es war auch nicht alles so leicht, wie er gedacht hatte. Nachdem er Nezirs Nachricht gelesen hatte, baute er eine Holokommunikation zu diesem auf.

„Ich höre es gibt Komplikationen?“ begann der Sith ohne jegliche Einführung. Beiden war durchaus bewusst, was er wollte und wie schnell er es wollte.

„Der Erwerb der Immobilie war das geringste Problem, mein Gebieter. Auch unter falschem Namen kümmert es hier kaum jemand, solange die Credits stimmen.“

„Das klingt nicht gerade nach meinem Problem.“

„Das Problem ist nicht der Erwerb der Immobilie, sondern die Nutzung. Eine Bande sowie diverse Hausbesetzer haben das Gebäude wie Termiten in Beschlag genommen. Soll ich mich um die Säuberung kümmern?“ bot sich der Nezir jovial an.

Der Sith dachte darüber einige Augenblicke nach. Würde Nezir bei diesem Unterfangen draufgehen, hatte er zwei Augen und Ohren weniger im Orden. Das war unter den derzeitigen Umständen schlecht. Nezir war zwar nicht der nützlichste Sith unter dieser Sonne, doch hatte er zwei Vorteile im Gegensatz zu Darth Draconis: Er konnte sich im Orden unbemerkt bewegen und er tat die schon seit vielen Jahren. Seine Netzwerke hatte der Lord der Schatten verloren, weswegen er sich aktuell auf die Netzwerke dieses Wesens verlassen musste. Er brauchte ihn, so ungern Draconis das zugeben wollte. Allerdings kam ihm da wer anders in den Sinn, eine Person die sich und ihren Blutdurst erst noch beweisen musste. „Ja…“ dachte der Sith „…das wäre perfekt.“ Eine erste Prüfung und zugleich ein Test des Willens. Er würde Niphira schicken um in diesem Gebäude aufzuräumen.

„Nein. Ich werde meinen eigenen Kammerjäger schicken. Du wirst dich derweil darum kümmern entsprechende Sprösslinge der Adelsfamilien mit Machtsensivität auszukundschaften und mir die Kontaktdaten bereitstellen.“

Wie Nezir das tun würde, wäre ihm schlichtweg egal. Er wollte Ergebnisse und zwar effizient. Der Sith verabschiedete sich mit einer Verbeugung und einem Schlag seiner Faust gegen das linke obere Drittel seines Brustkorbes, bevor die Übertragung erstarb. Mit einem Schluck leerte der Sith sein Glas anaxischen Tokaiers und folgte dem Gang aus seinem Audienzraum, der gleichzeitig als Büro diente. Auf der gegenüberliegenden Seite befand sich Niphiras Quartier, doch war sie im anliegenden Raum, dem umfunktionierten Trainingsraum. Diesmal übte sie jedoch nicht ihre Fähigkeiten in der Macht, sondern mit der Klinge. Ja, sie sollte ein ausgewogenes Training genießen. Warum nicht von ihrer Prädisposition profitieren? Es war an der Zeit die rostige Klinge, die scheinbar ihr Leben zu sein schien, durch eine Waffe der Sith zu ersetzen. Sie musste ihr altes Leben hinter sich lassen, nur so würde sie sich weiterentwickeln. Der Blick musste nach vorne gerichtet sein, nicht nach hinten. Scheinbar fiel es seiner Schülerin jedoch noch schwer den Blick in die Zukunft zu richten. Mit etwas Argwohn beäugte er den enthaupteten PROXY Droiden, der einige Augenblicke zuvor ein Abbild einer ihm unbekannten Frau gezeigt hatte. Das musste wohl ihre verhasste Mutter gewesen sein.

„Wenn du in dem Tempo weitermachst, bringst du mich noch in finanzielle Schwierigkeiten.“ zog der Sith die Aufmerksamkeit auf sich. Seine Worte wurden von einem dünnen Lächeln begleitet. Es war seine Art der Scherze. „Es ist an der Zeit, dass du die Waffe einer Sith trägst. Du hast zwei Tage Zeit ein Lichtschwert zu bauen. Welche Art überlasse ich dir, da du dir deinen Kampfstil aussuchen musst. Viel Erfolg.“

Erneut brauchte Darth Draconis nicht mehr zu sagen, Niphira wusste klar was er von ihr verlangte und wann. Wie sie ihr Ziel erreichen würde, war ihm egal. Er wollte, dass sie ein Lichtschwert baute, der Rest war nebensächlich. Wenn sie würdig ist, würde sie schon Mittel und Wege finden um an ihr Ziel zu kommen.

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Bastion - Bastion Center - Stadtrand - Verlassenes Bürogebäude - Raum im tapanischen Stil - Darth Angelus, Samara

Darth Angelus meinte zu spüren, wie die Blonde seine Informationen förmlich aufsaugte und lächelte zufrieden. Solange niemals öffentlich wurde, dass die glorreiche Mission der Sith von irgendwelchen Unregelmäßigkeiten besudelt wurde, war ihm alles andere eigentlich vollkommen egal. Die Geschichte wurde von den Siegern geschrieben, die Wahrheit hingegen hatte niemanden zu interessieren. Einzig Lady Samara tanzte in diesem Fall etwas aus der Reihe, da sie sich sehr wohl für kleine Details interessierte, die Unregelmäßigkeiten darstellten. Sie hatte ihm versprochen, dass sie den Erfolg der Mission in seiner Außendarstellung schützen würde und dafür Sabars Informationen benötigte, also ließ er sich dazu hinab, seine blasseren Erinnerungen über das Finale auf N'Zoth vage zu erzählen. Das einzige was für ihn zählte war die Tatsache, dass er den yevethanischen Anführer eigenhändig hingerichtet hat. Das war Fakt und niemand konnte ihm diesen großen Erfolg nehmen. Samara antwortete auf seine Spitze, dass sie sich nur ungern mit den Anfängern des imperialen Geheimdienstes vergleichen ließ. Der Sith entblößte ein wölfisches Grinsen und nickte ihr nur halb anerkennend, halb süffisant zu. Dennoch überlegte er, ob er sich an den Namen oder zumindest den Typ des Schiffes erinnern konnte.

Nach einem genervten Seufzer ließ sich Darth Angelus kurz zurückgleiten. Er legte seinen Kopf in den Nacken und ließ ihn mit der Begleitung eines lauten Knacks kurz kreisen. Dann schloss er seine Augen und tauchte hinab in die Welt seiner Erinnerungen, unmittelbar nach der Hinrichtung von Fraan. Sabar sah, wie er gemeinsam mit den anderen durch die Gänge des Palastes rannte, bis sie vom Dach ins Nichts hinein sprangen. Das Nichts war das Schiff, in dessem Inneren sie von der bizarren Truppe begrüßt wurden. Die Chiss hieß sie Willkommen, auf der SCT Anabell.

Nicht allzu überschwänglich, aber dennoch mit offensichtlicher Genugtuung schlug der adelige Krieger seine rechte Faust in die linke Handfläche. Dann blickte er wieder nach vorne zu
Lady Samara.


"Anabell - die SCT Anabell. Das ist der Name des Schiffes. Wir sind vom Dach aus ins Nichts gesprungen und doch nicht im Nirgendwo gelandet. Ihr wisst vermutlich, was das bedeutet? Das Schiff war getarnt, nach außen hin komplett unsichtbar. Das sollte Euren Zwecken dienlich sein, Lady Samara. Zu danken braucht Ihr mir übrigens nicht."

Sollte in den nächsten ein Skandal publik werden, der sich um die fragwürdige Besatzung eines gestohlenen imperialen Tarnkappenfrachters drehte, der die Helden von N'Zoth transportierte, würde Darth Angelus Lady Samara aufspüren und ihr höchstpersönlich das Haupt vom Leib schlagen. Zweifelsohne wäre es eine Verschwendung gewesen, denn hässlich war die mysteriöse Lady gewiss nicht. Doch hinters Licht führen konnte sich Sabar nicht lassen; nicht in diesen Zeiten, in denen es so sehr darauf ankam, sich keinen einzigen Fehler zu erlauben. Dunkle Gedanken, die der Sith beiseite schob, als die blonde Frau andeutete, ihre "Geschäftsbeziehung" in Zukunft fortzusetzen. Beiläufig fing Sabar das Comlink und bot ihm an, beim Knüpfen von hilfreichen Kontakten behilflich sein zu können. Darth Angelus dachte bereits einen Schritt weiter; diese Frau baute ihre Macht auf dem Fundament des Wissens auf und dieses Wissen würde er in Zukunft nur allzu gerne nutzen, um gegen diejenigen vorzugehen, die so töricht sein werden, sich ihm in den Weg zu stellen. Diese Details, die er ihr verraten hatte, bedeuteten Samara sehr viel, ansonsten hätte sie niemals einen solchen Aufwand betrieben, um an dieses Wissen zu gelangen. Es würde ihr zweifelsohne nützen, ihren Einfluss zu wahren oder zu vergrößern und dafür war sie dem Adeligen etwas schuldig. Zum richtigen Zeitpunkt würde er die Gegenleistung fordern und wer wusste schon, ob die Lady bis dahin nicht wieder seine Hilfe bei irgendetwas benötigen wird.

Die beiden Menschen erhoben sich synchron, als sie fertig gesprochen hatte. Welch Ironie, dass sie es nun war, die beteuerte, dass die Zeit gegen sie spielte. Wo Darth Angelus sie doch vor nur wenigen Minuten noch inständig darum gebeten hatte, endlich auf den Punkt zu kommen. Sie wandte sich ab und steuerte in Richtung des Zimmers, aus dem sie zuvor getreten war. Ihre letzte Bemerkung gefiel dem Sith. Darth Angelus grinste herausfordernd und streckte seine beiden Arme aus. In dieser Pose, die seine Bereitschaft für ein solches privates Treffen ganz offen signalisierte, blieb er noch ein paar Sekunden stehen, ehe er ihr ein letztes Mal zunickte und sich dann ihre Wege fürs erste trennten. Ihre Gehilfen warteten noch immer vor der tapanischen Suite und mit einem halbwegs siegreichen Gefühl ließ sich Sabar aus dem tristen Gebäudekomplex hinausgeleiten. Er winkte draußen ab, als man ihm anbot ihn zurück zum Orden zu fahren. Stattdessen entschied sich der Sith Bastion Center vorerst zu Fuß zu durchqueren.

***

Nach dem etwa einstündigen Gang ins Innere der imperialen Hauptstadt, in dem er langsam wieder die Finsternis in seinem Inneren Oberhand gewinnen ließ - dies nun jedoch aus reinem Kalkül - blieb sein Blick bei einer scheinbar aufgebrachten Menge und einigen Holo-Kameras, die um diese herum schwirrten, hängen. Aus etwa dreihundert meter Entfernung erkannte keiner der ihm abgewandten Personen innerhalb Menge die dunkle Gestalt, die dort hinten stand und das Geschehen mit leuchtenden Augen musterte. Es war ein Plan, den Darth Angelus schon während seiner Rückreise von Dubrillion geschmiedet hatte. Ein Plan, der während eines absoluten Hoheitsgefühls der dunklen Seite entstanden ist und einfach zu perfekt war. Kurz schlich sich ein teuflisches Grinsen auf die ansehnliche Visage des jungen Kriegers, ehe er sich mit langsamen Schritten in Bewegung setzte. Mit jedem Schritt, den er näher kam und somit auch seine finstere Aura den kleinen Platz einnahm, drehten sich ein paar Personen mehr um. Sie zeigten vorsichtig auf ihn, flüsterten sich zu und auch wenn sie es nicht glaubten, so konnte Darth Angelus jedes ihrer Worte verstehen und fühlen. Auf einem großflächig projizierten Bild war zu sehen, wie diverse Sicherheits- und Rettungskräfte den vollkommen zerstörten Grund des Schlosses Elysium räumten. Die Kameras filmten die ob der Bilder aufgebrachte Menge und einige Reporter befragten die imperialen Passanten. Die Kunde von Dubrillion hatte sich also mittlerweile auf Bastion verbreitet, wenn auch mit einem Tag Verspätung. Sein Grinsen war längst verschwunden, als Sabar langsamen Ganges durch die Menge schritt, die sich vor ihm teilte. Der Krieger in der schwarz glänzenden Rüstung unter dem schwarzen Tierpelz hatte unlängst die Aufmerksamkeit auf sich gezogen und alles um ihn herum war verstummt.

Ganz vorne angekommen stieg er auf den mittigen der drei Sockel, zwischen denen die Reporter an der Spitze der Menge standen. Sie machten allesamt einen Schritt zurück, um zu Darth Angelus aufsehen zu können, der nun etwa knappe zwei meter über der Menge stand und in diese hinabblickte. Sein rot funkelnder Blick fixierte einen so zentralen und günstig gelegenen Punkt, dass so ziemlich alle anwesenden Personen meinen mussten, dass er genau sie anfunkelte. Dann, nachdem er seine Schultern rollte, erhob Darth Angelus seine durch die Macht vielfach verstärkte Stimme:

"Ich bin Darth Angelus. Den meisten von Euch bekannt als Sabar Muraenus, der Schlächter von Kal Fraan, Krieger im Orden der Sith und Mitglied des Ritterordens seiner Majestät Darth Allegious. Heil dem Imperator!"

Einige Passanten stimmten ins >>Heil dem Imperator<< mit ein und der Krieger schenkte ihnen ein wohlwollendes und anerkennendes Nicken. Er pausierte und verfolgte, wie mehr und mehr Personen sich der Menschentraube anschlossen, die ihm zu Füßen lag und gebannt zu ihm hinauf blickte.

"Ich sehe zu Euch hinab, um Euch ein Versprechen zu geben, treue Bürger des Imperiums. Das Versprechen, jeden einzelnen der Verantwortlichen für den Tod meiner Familie, des großen Hauses Muraenus, zu suchen, zu finden und zu töten. Wenn vor Euch ein Mann steht, der sich durch die unendlichen Mengen von hunderten, tausenden und hunderttausenden Yevethanern auf den anarchistischen Straßen N'Zoths bis hinauf auf die Spitze des Palastes des falschen Königs Kal Fraan gekämpft hat, was vermutet Ihr, werde ich mit einer Truppe von rebellischen Hinterwäldlern auf Dubrillion, meiner Heimat, anstellen? Glaubt irgendjemand hier, dass sich diese feigen Tiere, die meine Angehörigen im Schlaf ermordet haben, Darth Angelus entziehen können? Ich werde sie jagen und ich werde sie zur Strecke bringen, langsam und qualvoll...für meine Familie! Für das Haus Muraenus! Für Dubrillion! Für das Imperium! Für den Imperator!"

Mit jedem weiteren Wort, doch vor allem im Laufe des zweiten Teils seines Monologs hatte sich der Sith mehr und mehr in Rage geredet. Er spuckte die Worte hinaus, brüllte sie wie ein Besessener auf die Menge und die Kameras hinab, der sich keinem seiner gegebenen Versprechen jemals entziehen würde. Dabei genoss er die Dunkelheit, die er ausstrahlte, die zerstörerische Finsternis und den einschüchternden Effekt auf die Menge, die gar nicht anders konnte, als zuerst vorsichtig, doch dann immer frenetischer zujubeln und zu klatschen. Die Faust des Sith schoss ein letztes Mal in die Luft, als er mit einer lauten und geradezu dämonischen Stimme seinen mehr als nur symbolischen Schlachtruf hinausbrüllte:

>> HEIL DEM IMPERATOR! <<

Dann sprang er mit einem eleganten Satz hinunter vom Sockel und ließ die sprachlosen Reporter einfach stehen, ehe er sich begleitet von deren Kameradrohnen seinen Weg durch die Menge bahnte. Jedem Mann und jeder Frau, die ihm zujubelte, klopfte er frenetisch auf die Brust oder Schulter, nickte ihnen beschwörend zu, ergriff ihre Hände, um diese eilig zu schütteln. Der Weg durch die breite Masse an Menschen war schier endlos, doch nach etwa 10 Minuten war Darth Angelus am Ende angelangt. So sehr sein Auftritt die Masse bewegt hatte, trauten sich nur noch ein paar Dutzend, ihm auf dem Rest seines Weges zum Tempel der Sith zu folgen. Er konnte es kaum erwarten, nach Hause zurückzukehren. Umgeben von seinen Begleitern, die ihm noch immer jubelnd und begleitet von den Kameras folgten, leuchteten die Augen des Kriegers hellrot auf, als er die am Horizont thronende Pyramide des Ordens erblickte.


Bastion - Bastion Center - Stadtzentrum - Auf dem Weg zum Sith-Orden - Darth Angelus, Zivilisten und weitere NPCs











 
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Niphira hatte nicht einmal Zeit durch zu atmen. Sie hörte die Stimme ihres Meisters. Er wirkte nicht verärgert. Bezüglich der Kosten eine Anmerkung zu machen… Langsam drehte sie sich zu ihm. Sie respektierte ihn, würde ihm folgen. Das war ihr klar. Langsam ging sie auf ihn zu. Schaute noch einmal zu dem Droiden.

“Selber schuld, wenn er versucht meine schwache Mutter nach zu armen… Außerdem musste ich die Kalibrierung dieser Waffe prüfen. Ich konnte vorher nicht sicher sein, ob nicht irgendein Jünger in der Waffenkammer daran herumgespielt hat…”

Was dann aber kam ließ sie kaum hörbar schnauben. Sie schaute ihn ernst an. Etwas finsteres legte sich in ihre Mimik. Ein Lichtschwert? So ein Spielzeug? So ein Witz einer Waffe? Sie musste an die Übungslichtschwerter denken. Sie waren gefühlt komplett unausgewogen. Stahl war immer besser als irgendeine idiotische Taschenlampe. Mehr waren diese Dinger nicht. Diese leuchtenden Dinger waren nur ein Zeichen der idiotie der Jedi und Sith gleichermaßen. Also musste sie sich sichtlich anstrengen die richtige Form der Anrede und nötige Höflichkeit aufzubringen.

“Nehmt es mir nicht übel Meister, aber ich hatte die Ehre mit einem Übungslichtschwert kämpfen zu dürfen. Alles was ich gelernt habe war, dass sie teilweise wirklich unausgewogen sind. Ich denke es gehört zu meiner Ausbildung. Dennoch ziehe ich eine feste Klinge derer eines Sith vor.”

Sie umfasste fest den Griff ihres Schwertes. Die hatte noch nicht das volle Potential der Klinge ausgeschöpft. Da ging noch mehr. Dazu war sie perfekt ausgewogen. Wie sollte irgendein Leuchtstab jemals dieses Level der Perfektion erreichen? Gerade wenn sie es selbst baute? So ein Schwachsinn! Langsam ging sie nach draußen.

“Ich werde aber eines bauen. Aber es wird nicht meine bevorzugte Waffe werden…”


Man merkte die Wut, die diese Art der Respektlosigkeit einer traditionellen Klinge gegenüber in der Schülerin auslöste. Warum sollte sie sich so ein komisches Etwas bauen?! Innerlich fluchend ging Niphira los in die Richtung der Bibliothek. Sie brauchte erst einmal Wissen über die Beschaffenheit der Klingen die aus den Metallzylindern erzeugt wurden. Es dauerte nicht lange, bis Niphira die Bibliothek erreichte. Ihre alte Heimat. Sie lief hastig durch alle Gänge und suchte nach Informationen. Aber es war sinnlos. Hier war nichts zu finden. Dann eben anders. Schnell lief sie zur Waffenkammer und ließ sich eines der Übungslichtschwerter ausgeben. Ganz beiläufig fragte Niphira nach den Formen die es gab. So konnte sie sogar eines mit einer Doppelklinge finden. So nahm Niphira sich die Beiden mit. Anstatt jedoch direkt zurück zu Draconis gemächern zu gehen, ging sie in ihren alten angestammten Trainingsraum. Wenn die Sith so sehr darauf schworen… Was war dann mit denen falsch? In dem Trainingsraum aktivierte Niphira erst das normale Lichtschwert. Die Gewichtsverteilung war einfach schrecklich. Wie konnten die Sith damit nur kämpfen? Sie versteiften sich eindeutig zu sehr auf ihre geliebte Macht. Dabei ist das einschneidende Erlebnis eines echten Schwertkampfes immer noch das großartigste Gefühl der Galaxie. Ein paar Schwünge später schüttelte Niphira genervt mit dem Kopf. Das wäre idiotisch. Schwachsinnig. Wobei… Langsam ging Niphira zu ihrem Schwert über und nahm ihre Klinge in ihre normale Schwerthand, das Übungslichtschwert in die andere Hand. Faszinierend. Zwei Klingen… Nicht schlecht… Ihr Blick wanderte zu dem Übungslichtschwert. Interessant war es auch. Auch dieses aktivierte sie. Auch gut. Erstaunlich leicht gemessen an der möglichen Reichweite. Langsam setzte sich Niphira auf den Boden. Nahm das normale Lichtschwert schließlich in die Hand, während sie jenes mit der Doppelklinge deaktiviert neben sich gelegt hatte. Wenn man die Vorteile beider Waffen… Nachdenklich legte Niphira den Kopf schief. Mit dem normalen konnte man als Einhandwaffe doch besser arbeiten. Beidhändig wäre immer noch die normale Klinge besser. Niphria legte alle drei Waffen vor sich auf den Boden. Vielleicht war das eine Option. Ja. Langsam ergab sich ein Bild. Ein Lichtschwert. Doppelklinge. In der Mitte teilbar. Oder anders. Zwei Lichtschwerter, die man in der Mitte trennen konnte. Wenn sie die Grifflängen gut aufeinander abstimmte, dann wäre sie auf jede Art von Kampf vorbereitet.

Niphira kehrte wenig später zu der Waffenkammer zurück und händigte das Übungs-Doppellichtschwert wieder aus. Sie würde aber vorerst das Normale behalten. Vielleicht würde sie es ohnehin ausschlachten müssen. Niphira warf den Metallzylinder hoch und fing ihn in der Luft. Ja. Das fühlte sich gut an. Erstaunlich. Schließlich hing Niphira es unter ihren Roben an den Gürtel. Natürlich könnte sie ihren Meister verärgern. Am Ende war es aber nur der Anfang. Sie würde einen Griff brauchen. Dazu eine Werkstatt in der sie einmal das Innenleben studieren könnte. So begab sich Niphira zu einer der Räume in denen sie um eine Werkbank wusste. Niphira schaute sich genau um. Interessant war die Klinge so langsam doch. Vielleicht würde es funktionieren? Langsam legte Niphira das Trainingslichtschwert auf die Werkbank. Nahm es vorsichtig, Teil für Teil auseinander. Sie musste verstehen wie zumindest diese harmlosen Varianten funktionierten. Sie konnte eine Art Linse erkennen. Sobald sie die Seite geöffnet hatte konnte Niphira einen roten Kristall erkennen. Dazu war da noch etwas anderes. Ruhig schaute sie die Ganzen Bauteile vor sich an. Am Ende verstand Niphira nur eines. Dass sie nicht wusste, wie sie aus dem Schrott vor sich eine wirklich brauchbare Klinge bauen sollte. Alleine der Griff müsste überarbeitet werden. Wenn sie so eine Lampe bauen musste, dass sollte sie wenigstens gut in der Hand liegen. Ein wenig dünner müsste der Griff sein. Langsam baute sie das Übungslichtschwert wieder notdürftig zusammen. Immerhin hatte Niphira etwa eine Vorstellung was sie bräuchte. Ihr erstes Übungslichtschwert wäre kaum mehr als eine Notlösung. Mehr nicht. Ein Improvisorium. Langsam lief Niphira durch die Gänge des Tempels. Pläne gab es keine. Aber die Linse und die Kristalle schienen der Schlüssel zu sein. Eigentlich müsste sie nur die Linse anpassen, den roten Kristall ein wenig verändern und eine stärkere Energiequelle finden. Alles andere wäre ein Selbstläufer… Zumindest hoffte Niphira es. Aber so schwer konnte es nicht sein oder? Nachdenklich ging Niphira Ziellos durch die Gänge des Tempels. Ja… Das musste machbar sein. Ganz sicher.


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