Tagespolitik allgemein

Diese Leute haben sich schon immer aus der Deckung getraut.
Siehe NPD und DVU und REPUBLIKANER.

Der Unterschied aktuell ist, zumindest im Osten, dass es der AfD gelungen ist zusätzlich eine nicht kleine Wählerschaft aus dem bürgerlichen Lager abzugreifen. Sogar von Grün und Links sind einige zur AfD abgewandert. Inklusive zahlreicher Antifaschisten. Das klingt zwar komisch, ist aber so.

Fragt mich nicht, wie das passieren konnte. Ich denke darüber seit reichlich 4 Jahren ununterbrochen nach und bin kaum weitergekommen. Meiner Meinung nach ist der Grund hierfür auch weniger bei der AfD zu suchen, sondern viel mehr im Kanzleramt.
 
Diese Leute haben sich schon immer aus der Deckung getraut.
Siehe NPD und DVU und REPUBLIKANER.

Nicht in diesem Ausmaß. Man wusste, dass es sie gibt und dass diese Gruppierungen eine breite Unterstützung in der Mittelschicht genießen, aber vieles was heute offen ausgesprochen wird wurde damals hinter vorgehaltener Hand gesagt. Das sind zumindest meine Erfahrungen.
 
Fragt mich nicht, wie das passieren konnte. Ich denke darüber seit reichlich 4 Jahren ununterbrochen nach und bin kaum weitergekommen. Meiner Meinung nach ist der Grund hierfür auch weniger bei der AfD zu suchen, sondern viel mehr im Kanzleramt.

Das sehe ich ebenso.
Das handeln der Regierungen gehen zuwelen an Volk vorbei. Da muß man sich nicht über solche Ergebnisse wundern.
Leider wird dann immer nur nach den Ergebnissen gefragt. Niemals wird nach dem Grund gefragt. Oder der Grund wird ausgeblendet.
 
@Eli Vanto @Jedihammer

Ja und nein. Also fangen wir beim Nein an: Wir hatten in Deutschland immer ein Potential von 10 bis 15% an Nazis, Rechtsextremen etc. Das war immer da. Es wurde nur nie mobilisiert.
Und das führt mich zum Ja: Die unsoziale Politik der SPD und CDU seit H4 hat dazu geführt das dieses Potential immer mehr zu tage trat. Die AfD hat es nur noch abschöpfen müssen und das tut sie.
Die Gesellschaft ist so in dieser Wirtschaftsreligion des ewigen Wachstums versunken das wir bereit sind jede soziale Ungerechtigkeit, jede Lohnsenkung, jede Rentenkürzung mit zu tragen.
Die Menschen in diesem Land fühlen sich benachteiligt, haben Angst vor Armut, vor Lohnsekungen, Arbeitslosigkeit (wobei ich dann wirklich nicht die AfD wählen würde, denn von dem staatlichen Sozialsystem hält sie ja nichts) das eine Partei nur kommen und sagen musste "hier bin ich! Ich kümmer mich um euch. Die Merkel könnt ihr nicht mehr sehen, die SPD sucht mal wieder einen neuen Vorstand und die sind auch dran schuld das du Angst vor H4 hast"
Dazu eine Prise Fremdenfeindlichkeit, weil "die Asylanten bekommen Handys vom Staat bezahlt" (Was für ein Unsinn) und schon hast du 8% Prozent, dann merkst du das du mit fremdenfeindlichkeit mehr Stimmen bekommst, die rechtsextremen Kräfte in deiner Partei bekommen zu lauf, du gibst ihnen Posten - als Landeschef etc - und schon hast du 13% bei der Bundestagswahl und bist eine völkisch-, nationalistische-, rassistischepartei die das Sag und Machbare nach Rechts bis in den Rechtsterror verschiebt.
Nebenbei spaltest du noch die Gesellschaft, also noch mehr und besteht drauf das man ja nicht mehr alles sagen dürfe, während man Dinge sagt die man nach deren Logik eigentlich gar nicht mehr sagen dürfe...
Während du dich drüber beschwerst das die Meinungsfreiheit eingeschränkt wirst, plädierst du dann dafür das dir "in manchen Dingen die Meinungsfreiheit zu weit geht" (Gauland zur Nachfrage was er davon hält das man Höcke einen Faschisten nennen darf) schreiben deine Wähler und Anähnger munter Morddrohungen an Menschen die nicht ihrem elenden, kleinlichen Herrenmenschenbild entsprechen.

Und die Grundlage all dessen? Angst! Angst vor Armut, Angst vor dem Fremden, Angst vor dem was man nicht kennt, Angst vor Gewalt, Angst vor der Zukunft, Angst um die Existenz, gewürzt mit Lügen und Hetzen der AfD...

Und an der Angst vor Armut, um die Existenz und um die Zukunft... das ist nunmal etwas an denen tatsächlich CDU/SPD was änderen kann, wenn sie sich für einen starken Sozialstaat einsetzen.

Aber selbst die Grundrente wird ja gerade wieder mal Spielball der groko -.-
 
Zuletzt bearbeitet:
Obwohl das ganze ja noch ein wenig vielschichtiger ist, als die Todesangst vor Hartz IV und die jahrelange Merkelsche Kanzlerschaft

Selbstverständlich, aber das waren die Auslöser die dazu geführt haben das heute das Nazipotential von dieser Partei ausgeschöpft wird. Also zumindest hoffe ich das die Forscher mit "nur" bis zu 15% Wählerschaft für einer rechtsextreme Partei recht hatten.
 
Diese Leute haben sich schon immer aus der Deckung getraut.
Siehe NPD und DVU und REPUBLIKANER.
Richtig, vor allem die REPUBLIKANER mit Franz "Waffen-SS" Schönhuber haben damals Ende der 80er für extrem viel Wind gesorgt. Das war der heutigen Situation nicht unähnlich. Ich weiß noch, wie Schönhuber nach der Senatswahl in Berlin mit zwei Glatzen rechts und links zu den Interviews ins Studio kam, das war ein richtiger Schock. Sowas hat die AfD bisher noch nicht gebracht.

Der Unterschied ist aber, dass bei o.g. Parteien von Anfang an klar war, wofür Sie stehen.
Die AfD hat als harmlose neoliberale Professorenpartei begonnen, bevor sie von Petri und Gauland auf die rechtskonservative Seite gezogen wurden, bevor Sie wiederum von Lucke, Poggenburg und Co. zur Zweit-NPD transformiert wurde. Sie hatte es also leichter sich in die Parlamente und "Wählerherzen" reinzuschleichen, was das Ganze noch perfider macht.
 
Selbstverständlich, aber das waren die Auslöser die dazu geführt haben das heute das Nazipotential von dieser Partei ausgeschöpft wird. Also zumindest hoffe ich das die Forscher mit "nur" bis zu 15% Wählerschaft für einer rechtsextreme Partei recht hatten.

Weiß nicht.. Würde mich da nicht festlegen und von den Auslösern sprechen. Das ganze ist wohl eher ein schleichender und manchmal lautstarker Prozess.
 
Der Unterschied ist aber, dass bei o.g. Parteien von Anfang an klar war, wofür Sie stehen.
Die AfD hat als harmlose neoliberale Professorenpartei begonnen, bevor sie von Petri und Gauland auf die rechtskonservative Seite gezogen wurden, bevor Sie wiederum von Lucke, Poggenburg und Co. zur Zweit-NPD transformiert wurde. Sie hatte es also leichter sich in die Parlamente und "Wählerherzen" reinzuschleichen, was das Ganze noch perfider macht.

Ich persönlich sehe die AFD nicht als zweite NPD. Noch nicht. Es gibt dort Strömungen die in diese Richtung gehen. Das ist nicht zu bestreiten.
Sie ist ein Konglomerat aus entäuschten Konservativen,einfachen Protestwählern und überzeugten Neonazis.
Auch wenn ich mich wiederhole und es von vielen geleugnet wird,aber die AFD wurde auch von dem starken Drift nach links der UNION stark gemacht.
Viele entäuschte Konservative die immer in der UNION zu Hause waren wird diese Partei gewählt. Und den Kopf in den Sand zu stecken und diese Tatsache nicht zur Kenntnis zu nehmen wird das Problem nicht lösen.

Auf der anderen Seite haben wir natürlich einen großen Anteil von Rechtsradikalen/Rechtsextremisten die in der AFD ihre politische Heimat gefunden haben,
(@Ben ich weiß Du magst so etwas nicht,aber bitte verzeih mir meine deutlichen Worte) aber wir alle wissen das Scheisse die Schmeisfliegen anzieht.
Viele überzeugte Neonazis haben deshalb in der AFD ihre politische Heimat gefunden weil ihnen Parteien wie die NPD zu schwach sind. Und die AFD sitzt im Moment in allen Parlamenten.
Das gibt ihnen das Gefühl eines Tages eine Änderung des Systems herbei zu führen.
Und das sagt jetzt ein strammer Rechter : Davor bewahre uns der Allmächtige.

Und der Grund für die Ansammlung von Neonazis in der AFD ist die "Fakultät" um Björn Höcke.
Dieser müßte als studierter Geschichtslehrer es nicht besser wissen. NEIN. Er weiß es besser.
Der Mann IST ein Neonazi.Und er versucht dies erbärmlich schlecht zu kasschieren.

Auch muß erwähnt werden das die AFD sich mit Anträgen,ob provokativ oder aus Überzeugung, selber in die Ecke der Nazis stellt.
@Clyde_ hatte es hier sehr gut zum Ausdruck gebracht.
Der Antrag der AFD,mißgebildete Kinder nach der Geburt zu melden erinnert nicht nur ihn an die Aktion T4. Das war auch mein erster Gedanke.
 
Auf der anderen Seite haben wir natürlich einen großen Anteil von Rechtsradikalen/Rechtsextremisten die in der AFD ihre politische Heimat gefunden haben
Auch muß erwähnt werden das die AFD sich mit Anträgen,ob provokativ oder aus Überzeugung, selber in die Ecke der Nazis stellt.

Die stellen sich nicht in die Ecke die sind in der Ecke, da ist nicht ein großer Teil rechtsextrem und rechtsradikal, das ist fast - oder mittlerweile schon - die Hälfte dieser Partei!
Konnte man ganz schön auf dem Bundesparteitag der AfD sehen. Die Partei und ihr Vorstand sind vielleicht nicht weiter nach rechts gerutscht, aber der rechtsextreme Flügel ist mitten in der Partei angekommen. Dieser hat zwar keinen kompletten Umsturz geschafft, aber die schärfsten Kritiker ruhiggestell.
Mit Tino Chrupalla ist zwar kein Mitglied des Flügels im Vorstand, aber einer seiner Fürsprecher; jemand der diesen Haufen von Faschisten als definitiver Bestandteil der Partei ansieht. Ob das jetzt besser ist?

Jeder Konservative bei klarem Verstand und Anstand, sollte sich von dieser Partei wirklich distanzieren. Andernfalls müssen sie sich Bezeichnungen gefallen lassen, welche sie sich selbst nicht zuschreiben würden. Niemand kann sich jetzt noch rausreden und die AfD gemäßigter machen als sie ist nach diesen knappen Ergebnisse auf dem Parteitag.
Die CDU und die CSU tun jetzt nur all zugut daran sich weiter abzugrenzen und nicht irgendwann eine Beschwichtigungspolitik zu fahren oder zu meinen man kann den gärigen Haufen etwa in einer Koalition kontrollieren.
 
Ich lese diesen Vorwurf öfters von Konservativen, aber wie äußert sich denn dieser "Linksruck" der Union? Ich, als Linker, habe nämlich eher den Eindruck, dass es sich bestenfalls die Waage hält (sprich in manchen Positionen ist man linker geworden, in anderen dafür rechter) oder eher eine weitere Verschiebung nach rechts erfolgt ist.

Grüße,
Aiden
 
@Steven Crant @Aiden Thiuro

Die Drifft der UNION nach links ist m.M.n. nicht zu leugnen.
Und das sehen viele Konservative ebenso.
Wo sollen diese Leute eine neue politische Heimat finden wenn sie nicht die AFD wählen ?
Ich bin selber entäuschter Wähler der UNION. Meine politische Heimat ist nicht die AFD. Aber ich verstehe viele die entäuscht sind.
 
@Jedihammer
Ich sehe das wie @Aiden Thiuro. Einen wirklichen Linksruck kann ich bei den Konservativen nicht erkennen. Ich gehe aber dabei mit, dass es sich so anfühlt. Das hat wahrscheinlich auch den Grund, dass die SPD unter Schröder und bis heute viele "konservative" Entscheidungen getroffen hat, die auf dem Rücken der klassischen sozialdemokratischen Wähler getragen werden musste. Die SPD ist also im Grunde genommen nach Rechts gerutscht. Dazu kommt dann noch eine gefühlte Ewigkeit GroKo in der beide Seiten Kompromisse eingehen und die Union mal linke und die SPD mal rechte Politik mitmacht.
Dadurch sieht es natürlich so aus, als ob die Union jetzt links ist, weil beide einen Einheitsbrei vertreten.
 
Dann benenne doch bitte ein paar Beispiele. Denn ich kann - wie gesagt - keinen Linksrutsch sehen, würde es aber gerne nachvollziehen.

Grüße,
Aiden
Alleine die Zusammenarbeit mit den GRÜNEN. Das stößt vielen Konservativen bitter auf.
Und auch die Abkehr von der konservativen Flüchtlingspolitik.
Oder auch die Abkehr von einer konservativen Familienpolitik.
 
Bezüglich des Linksrucks der CDU: Ich würde das soweit einschränken, dass unter Frau Merkel ein paar wesentliche Standpunkte geändert wurden, welche nun eher zu Parteien wie SPD und GRÜNE passen. Dazu gehört zum Einen die Flüchtlingspolitik, wie @Jedihammer sagte, Familienpolitik ist aus meiner Sicht weniger problematisch. Dazu kommt aber die plötzliche Kehrtwende in der Energiepolitik, vor allem bezüglich der Kernkraftwerke. Die so genannten "Eurorettungspolitik" und "Griechenlandrettung" ebenfalls. Auf der anderen Seite gab es bei dem Sozialsystem keinerlei Zugeständnisse. Das wurde eher noch schlimmer, insofern stimme ich auch @Aiden Thiuro zu.

Das ist dann auch genau das, was ich den letzten Regierungen vorwerfe: Sie haben politisch eine Lücke aufgetan, die perfekt ist für eine Partei wie die AfD.
 
Alleine die Zusammenarbeit mit den GRÜNEN. Das stößt vielen Konservativen bitter auf.

Wobei die Grünen allerdings auch ein Stück nach Rechts gerückt sind, seit der Realo-Flügel dort die alleinige Deutungshoheit übernommen hat. Abgesehen vom klassischen grünen Thema Umweltschutz sind diese z.B. in der Sozial- und Wirtschaftspolitik inzwischen kaum noch von den anderen "großen" Parteien zu unterscheiden, so dass es dort durchaus Berührungspunkte zur Union gibt.

C.
 
Wobei die Grünen allerdings auch ein Stück nach Rechts gerückt sind, seit der Realo-Flügel dort die alleinige Deutungshoheit übernommen hat. Abgesehen vom klassischen grünen Thema Umweltschutz sind diese z.B. in der Sozial- und Wirtschaftspolitik inzwischen kaum noch von den anderen "großen" Parteien zu unterscheiden, so dass es dort durchaus Berührungspunkte zur Union gibt.

C.

Richtig. Daran sieht man aber auch, dass die Parteien insgesamt zusammengerückt sind. SPD und GRÜNE haben sich bei Sozial- und Wirtschaftspolitik der UNION und FDP angenähert. Gleichzeitig ist vor allem die UNION bei Migrations-, Energie- und Umweltpolitik Richtung GRÜN und SPD gewandert. Das passierte gleichzeitig mit einer massiven Schwächephase der FDP. Diese ist nicht erst seitdem für viele Menschen unwählbar. Übrig blieb die Linke, von der man das Gleiche sagen kann. Da hätte man auch Jar Jar Binks als "Alternative" aufstellen können und der hätte noch ein paar Prozent geholt.
 
Wobei die Grünen allerdings auch ein Stück nach Rechts gerückt sind, seit der Realo-Flügel dort die alleinige Deutungshoheit übernommen hat. Abgesehen vom klassischen grünen Thema Umweltschutz sind diese z.B. in der Sozial- und Wirtschaftspolitik inzwischen kaum noch von den anderen "großen" Parteien zu unterscheiden, so dass es dort durchaus Berührungspunkte zur Union gibt.

C.

Da kannst Du mich jetzt stur nennen. Und wahrscheinlich hast Du da sogar Recht.Aberb ich kann inn den GRÜNEN nichts Rechtes erkennen.
Und so geht es vielen Konservativen.
 
Bei der Flüchtlingspolitik sehe ich eigentlich keinen starken Linksruck. Durch die Politik der Union wurde die Zahl der sicheren Herkunftsländer - trotz Kritik - erhöht, Deals mit Diktatoren (Erdogan) und Regimen (Libyen) geschlossen, lange Zeit eine gerechtere Verteilung in der EU verhindert (Seehofer - Kickl - Salvini, Seehofer - Orban), mehr Leistungen in Wertgutscheine umgemünzt und mehr Abschiebungen durchgeführt. Die Pläne um Ankerzentren und Co sollte man zudem auch nicht vergessen.

Bei der Familienpolitik stimmte der Großteil der Union gegen die Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften. Patchwork und Alleinerziehende unterstützt / entlastet man auch noch immer nicht. Baukindergeld und Herdprämie unterstützen auch eher das traditionelle Weltbild.

Und hinsichtlich der Grünen zeigen Kretschmann und Palmer doch schon längst, dass sie ein gutbürgerliches Klientel vertreten.

Grüße,
Aiden
 
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