Tagespolitik allgemein

Damit sagt Netanjahu aber nicht, dass Israel diesen Angriff ausgeführt hat, weil der Talmud es befiehlt, sondern fasst die israelische Militärstrategie (Präventivkriegsführung und offensive Verteidigung) mit Hilfe eines Zitats aus einem religiösen Werk, das den meisten Israelis (auch den Säkularen) bekannt sein dürfte, zusammen. Damit illustriert er seine Position. Man vergleiche mal Abraham Lincoln 1858:

„Jedes Haus, das in sich uneins ist, wird nicht bestehen. Ich glaube, dass diese Regierung auf Dauer nicht überleben kann, indem sie halb für die Sklaverei ist und halb für die Freiheit. Ich erwarte nicht, dass die Union aufgelöst wird; Ich erwarte nicht, dass das Haus einstürzt, aber ich erwarte, dass es aufhören wird, geteilt zu sein.“


Lincoln wusste, dass den meisten Amerikanern Matthäus 12 schon mal untergekommen sein dürfte und sie wissen würden, was damit gemeint war.
 
Wenn ihr jemanden vom friedlichen Zionismus überzeugen möchtet und dass Israel ohne dieser Ideologie dem Untergang geweiht sei, wäre es hilfreich, wenn ihr sachliche Argumente vorweisen könntet mit denen wir arbeiten können.

1. Definition des Duden:

Zionismus: (Ende des 19. Jahrhunderts entstandene) jüdische Bewegung, die das Ziel hat, einen selbstständigen Nationalstaat für Juden in Palästina zu schaffen

Wer dagegen ist, der erkennt per definitionem dem Staat Israel das Existenzrecht ab.
Diese Definition von Zionismus sagt nämlich überhaupt nichts zur Methodik. Sie schreibt keine Siedlungspolitik vor, sie schreibt auch nicht das fehlen einer Siedlungspolitik vor. Sie schreibt weder vor Araber zu diskriminieren noch sie mit gleichen Rechten zu versehen. Das sind nämlich tatsächlich dann die Sachen der Politik, die jede Partei anders angeht. Aber Zionismus im Kern ist erstmal die Nationalstaatlichkeit Israels.
Entweder man muss also generell für Nationalstaaten plädieren, oder man kann Antizionist sein, solange man dann auch gleichzeitig Antideutscher, Antifrankreicher, AntiUSA-ler und Antipalästinenser ist. Alles andere wäre nämlich im besten Falle inkonsistent.

Gibt es eigentlich Parteien im israelischen Parlament, mit Ausnahme der arabischen, die sich nicht zionistisch nennen? Das ist ja nun nicht dem Likud vorbehalten.

Meine Kritik richtet sich an Fundamentalisten die für den Staat arbeiten oder wie Netanjahu die Richtung vorgeben.

Wir haben auch Nazis, die für den deutschen Staat arbeiten. Und selbst wenn unser Kanzler ein Nazi wäre, dann würden die Gesetze ihn schon daran hindern Diskriminierung und Totalitarismus so einfach durchzusetzen. Das macht unseren Staat noch nicht zum Nazistaat. Von einer Person gleich den Charakter eines Staates abzuleiten ohne Verfassung und Gesetze einzubeziehen ist recht reduktionistisch.

Ist Deutschland für dich ein weltoffener und säkularer Staat?
Die USA? Japan? Die Türkei?
 
Und was wurde damit jetzt legitimiert? Das scheint mir mehr eine Metapher zu sein, als eine rechtliche Legitimation.

Klar, kann man so interpretieren, wenn man kein Problem damit hat. Würdest du eigentlich das selbe behaupten, wenn Erdogan ähnlich argumentiert. Ist das Zitat aus dem Koran mit dem Gewalt legitimiert wird auch nur eine "Metapher"?

1. Definition des Duden:

Zionismus: (Ende des 19. Jahrhunderts entstandene) jüdische Bewegung, die das Ziel hat, einen selbstständigen Nationalstaat für Juden in Palästina zu schaffen

Wer dagegen ist, der erkennt per definitionem dem Staat Israel das Existenzrecht ab.
Diese Definition von Zionismus sagt nämlich überhaupt nichts zur Methodik. Sie schreibt keine Siedlungspolitik vor, sie schreibt auch nicht das fehlen einer Siedlungspolitik vor. Sie schreibt weder vor Araber zu diskriminieren noch sie mit gleichen Rechten zu versehen. Das sind nämlich tatsächlich dann die Sachen der Politik, die jede Partei anders angeht. Aber Zionismus im Kern ist erstmal die Nationalstaatlichkeit Israels.
Entweder man muss also generell für Nationalstaaten plädieren, oder man kann Antizionist sein, solange man dann auch gleichzeitig Antideutscher, Antifrankreicher, AntiUSA-ler und Antipalästinenser ist. Alles andere wäre nämlich im besten Falle inkonsistent.

Gibt es eigentlich Parteien im israelischen Parlament, mit Ausnahme der arabischen, die sich nicht zionistisch nennen? Das ist ja nun nicht dem Likud vorbehalten.



Wir haben auch Nazis, die für den deutschen Staat arbeiten. Und selbst wenn unser Kanzler ein Nazi wäre, dann würden die Gesetze ihn schon daran hindern Diskriminierung und Totalitarismus so einfach durchzusetzen. Das macht unseren Staat noch nicht zum Nazistaat. Von einer Person gleich den Charakter eines Staates abzuleiten ohne Verfassung und Gesetze einzubeziehen ist recht reduktionistisch.

Ist Deutschland für dich ein weltoffener und säkularer Staat?
Die USA? Japan? Die Türkei?

Was ist das bitte für eine krude Argumentation? Diese extremen Sichtweißen können ja nur die eines Ideologen sein... Als neutrale Person könnte man zum Beispiel den Gedankensprung wagen und sagen der Zionismus hat seinen Zweck erfüllt. Das große Ziel einen jüdischen Staat zu gründen ist geglückt. Jetzt sollten wir uns die Schattenseiten dieser Ideologie ansehen und aus den Fehlern der Vergangenheit lernen um der kommenden Generation etwas bieten zu können worauf sie wiederum aufbauen kann.
 
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Was ist das bitte für eine krude Argumentation? Diese extremen Sichtweißen können ja nur die eines Ideologen sein...

Welche Argumentation? Die des Dudens? Du wolltest doch eine arbeitsfähige Definition. Hast du hiermit, nun arbeite auch bitte damit.

Als neutrale Person könnte man zum Beispiel den Gedankensprung wagen und sagen der Zionismus hat seinen Zweck erfüllt. Das große Ziel einen jüdischen Staat zu gründen ist geglückt. Jetzt sollten wir uns die Schattenseiten dieser Ideologie ansehen und aus den Fehlern der Vergangenheit lernen um der kommenden Generation etwas bieten zu können worauf sie wiederum aufbauen kann.

Ruhig weiter. Der Gedanke ist ja noch nicht zu Ende gedacht.

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Ich wiederhole mich zwar. Aber ich hätte gerne eine Antwort darauf:

Ist Deutschland für dich ein weltoffener und säkularer Staat?
Die USA? Japan? Die Türkei?
Ja? Nein? Und warum?
 
Ich möchte das Thema nochmal aufgreifen und um eure Hilfe bitten.
Kann es sein das man den Zionismus heute anderst bezeichnet und bewertet als dies früher war ?
Denn ich habe es mal gelernt,das der Zionismus nur eine von vielen Strömungen im Judentum ist und das Antizionismus nicht gleichbedeutent mit Antisemitismus ist,und das die Gegnerschaft zum Zionismus nicht gleichbedeutent ist mit der Ablehnung eines jüdischen Staates.
Und ich habe auch mal gelernt das es auch viele Juden gibt die den Zionismus ablehnen.
 
Ich beantworte das mal mit der Definition des Dudens im Hinterkopf.

Kann es sein das man den Zionismus heute anderst bezeichnet und bewertet als dies früher war ?

Ich bin mir nicht sicher, ob sich die Definition groß gewandelt hat und wie das historisch aussah.
In der isralischen Politik haben der rechte Likud von Netanyah und die linke Awoda z.B. sehr verschiedene politische Ideologien. Sie eint aber das Festhalten am israelischen Staat. Ist ja auch logisch. Auch die meisten Parteien der BRD stellen die BRD als Staat ja nicht in Frage. In diesem Sinne sind sie natürlich alle zionistisch, wenngleich sie da vermutlich sehr unterschiedliches drunter verstehen.

Ob man einen gemeinsamen Staat mit den Palästinensern oder die Zwei-Staaten-Lösung als zionistisch ansieht, ist vermutlich Interpretationssache. Bedeutet Zionismus einen Staat mit jüdischer Mehrheit (wie es eher die rechten Parteien sehen) oder bedeutet Zionismus einen Staat für die Juden, in dem auch alle anderen Leben können (wie es eher die linken Parteien sehen)? Es gibt sicher Parteien oder Politiker die meinen nur ihre Definition sei zionistisch. Aber wer da Recht hat lässt sich vermutlich nur subjektiv entscheiden.

Denn ich habe es mal gelernt,das der Zionismus nur eine von vielen Strömungen im Judentum ist

Das kann sein, muss aber nicht, würde ich mal behaupten.
Es gibt Juden die aus religiösen Motiven Zionisten sind. Dieser Zionismus ist dann natürlich eine Strömung des Judentums.
Der Zionismus des atheistischen säkularen Israelis, der auf Grund des Holocaust einen eigenen Staat für Juden befürwortet ist für mich aber kein Teil des Judentums, da nicht religiös begründet.
Also Zionismus als eine politische Sicht, die religiös motiviert sein kann, aber nicht muss.

das Antizionismus nicht gleichbedeutent mit Antisemitismus ist

Wenn man Zionismus als die nationalstaatliche Bewegung der Juden definiert, so wie der Duden, dann wird es schwierig, denke ich.
Wer den Juden nicht zugesteht einen eigenen Nationalstaat zu haben, wie anderen Völkern, der argumentiert antisemitisch.
Es sei denn: Er ist ein genereller Gegner des Nationalstaates und will auch alle anderen abschaffen. Dann wird er aber vermutlich nicht als Antizionist auftreten, sondern als Anarchist oder Antistaatler oder irgendwas in der Art.

das die Gegnerschaft zum Zionismus nicht gleichbedeutent ist mit der Ablehnung eines jüdischen Staates.

Mit meiner Definition von Zionismus geht das nicht, mit anderen mag das vielleicht gehen.

Und ich habe auch mal gelernt das es auch viele Juden gibt die den Zionismus ablehnen.

Sicher.

Da sei mal die Neturei Karta genannt. Eine relativ geschasste Gruppe Ultraorthodoxer, die den aktuellen Staat ablehnt, da er zu säkular und entgegen ihrer religiösen Ansichten zustandegekommen ist. Die befürworten die Abschaffung dieses Staates und demonstrieren oft gemeinsam mit Israelhassern, besonders aus dem arabischen und iranischen Spektrum.
 
Zwei Entscheidungen am heutigen Tag lassen den Ton gegenüber der AfD (endlich) rauher werden.

Zum einen stuft der Verfassungsschutz den sogenannten "Flügel" sowie die "Junge Alternative" in weiten Teilen als rechtsextrem ein, zum anderen hat das ZDF entschieden, Björn Bernd Höcke keine Bühne mehr zu bieten. Beides sehr gute Entscheidungen.

https://www.fr.de/meinung/afd-jetzt...e-afd-fluegel-sind-rechtsextrem-13342645.html

https://www.tagesspiegel.de/gesells...darf-in-keine-zdf-talkshow-mehr/25342800.html

C.
 

Da ich dich als jemanden erlebe der Leuten politische Aktivitäten und Aussagen nachträgt die teils Jahrzehnte zurückliegen, verwundert mich deine Aussage doch etwas. Herr Möritz war nicht vor zwanzig Jahren Mitglied in einem Verein der im Verdacht steht rechtsextreme Kontakte zu unterhalten, sondern letzte Woche noch.

Edit: Dazu ist er mit seinem Austritt auch noch einem Ausschlussverfahren des Vereins wegen extremistischem Gedankengut zuvorgekommen.
 
Da ich dich als jemanden erlebe der Leuten politische Aktivitäten und Aussagen nachträgt die teils Jahrzehnte zurückliegen, verwundert mich deine Aussage doch etwas.

Und gerade mir wird doch immer wieder gesagt das es doch eine zweite Change geben muss.
Kinderschändern wird vergeben, ehemalige Terroristen bekommen von Parteien im Bundestag Arbeit,in Frankfurt wird ein verurteilter Doppelmörder wie ein Popstar empfangen.Im Beisein eines Mitglieds der Bundesregierung.
Aber bei einem ehemaligen Neo.Nazi gilt das nicht.

Verflucht will ich sein,bin ich da nicht ehrlicher.
 
Aber bei einem ehemaligen Neo.Nazi gilt das nicht.

Um dieses ehemalig geht es doch eben. Wenn Herr Möritz einfach nur mit 19 wie er gesagt hat (21 wie sich herausgestellt hat) Ordner auf einer Neonazidemo war, müsste ich dir vermutlich zähneknirschend Recht geben. Aber wie geschrieben war er bis letzte Woche (!) Mitglied im Verband Uniter, also bis es opportun geworden ist auszutreten. Noch dazu hatte dieser Verband selbst ein Verfahren wegen extremistischem Gedankengut gegen ihn laufen. Schließlich trägt Herr Möritz seine Gesinnung in Form einer (zwar nicht verbotenen aber doch eindeutigen) schwarzen Sonne auf der Haut. Sorry Jedihammer, aber das ehemalig kaufe ich ihm - wie die entscheidenden politischen Akteure auch - nicht ab.

Das soll nicht heißen, dass es genau so einen Müll auf der anderen Seite nicht gibt, aber ein Problem macht das andere nicht besser.
 
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