Lianna

[Lianna | Lola Curich | Raumhafen | Ausgang in die Stadt | Auf dem WEg zum Jeditempel] Yichi, Raiken, Passanten (NSC)

Fröhlich folgte der kleine Grüne Alien dem Jedi durch die Straßen der im Vergleich zu Coruscant kleinen Stadt. Das Wetter begann sich zu stabilisieren und schon etwa zehn Minuten nachdem sie das Schiff verlassen hatten, hörte der Regenguss auf. Diese Welt war so ganz anders als Coruscant und ähnelte mehr den Welten die er schon besucht hatte. Viel zu sehr damit beschäftigt seine Umgebung unter die Lupe zu nehmen sprach er wenig auf ihrem Weg zum Jeditempel. Sie waren etwa eine halbe Stunde unterwegs und als sie nun vor dem Tempel standen war Yichi nicht besonders beeindruckt. Der Tempel auf Coruscant war doch um einiges gewaltiger gewesen und dieser hier kam da nicht ansatzweise heran. Aber der Hauptsitz befand sich nunmal auch auf Coruscant. Wie Yichi wusste war hier die Akademie an der auch Jünglinge ausgebildet wurden und behütet im Orden Aufwachsen konnten. Da jemand der schon so alt war wie er selbst erst so „Spät“ die Ausbildung zum Jedi begann war mehr als ungewöhnlich. Dazu musste man sagen das er noch nicht einmal ein Zehntel seines Lebens hinter sich hatte aber für die Meisten war er trotzdem alt. Er wandte sich Raiken zu der ihn in diesem Moment ansah. Ein lächeln schlich sich in Yichis Gesicht und dann deutete er auf den Tempel.



„Meine Ausbildung dort beginnen sie wird?“


Zufrieden mit der Antwort des Jedi setzte er sich auf den Boden und schloss die Augen. Sein Gespür für die Macht war selbst in seinem Volk ungewöhnlich stark und er wollte diesen Ort fühlen. Er wollte sich bewusst auf die Energien konzentrieren die hier durch die Macht deutlich zu spüren waren. Meditation war etwas was er bereits beherrschte da es ihm von Kindesbeinen an beigebracht wurde. Allerdings sollte man dort im Einklang mit sich selbst kommen. Im Einklang mit der Macht zu sein war aber sein Wunsch gewesen. Schon immer. Das war sein Ziel und hier würde der Weg dorthin beginnen. Er ließ seinen Atem gleichmäßig und ruhig werden und legte erst die eine und dann die andere Hand auf den Boden um eine Verbindung zwischen sich und dem Ort her zu stellen. Als er nun die Verbindung zur Macht spürte musste er kurz keuchen bekam sich aber relativ schnell wieder in den Griff. Trotz der geschlossenen Augen konnte er den Ort spüren und in weißes Licht gehüllt sehen. Er leuchtete so hell in der Macht das es ihn fast blendete. Die Helle Seite strahlte hier sehr intensiv und absolut klar und unverdorben. Er konnte auch den Jedi neben sich wahrnehmen allerdings viel weniger klar als die Natur und den Ort an sich. Aber auch der Ritter leuchtete in der Macht und es gingen Fäden von ihm aus die deutlich machten dass auch er mit dem Leben hier verbunden war. Die Fäden waren jedoch wesentlich dicker als die die von Yichi selbst ausgingen. Raiken hatte eine deutlich stärkere oder vielmehr trainiertere Verbindung zur Macht. Doch an ihm haftete auch ein ganz leichter Schatten. Minimal und eingeschlossen aber doch da. Das musste der Rest der Dunklen Seite sein. Ein Überrest aus der Phase die Raiken Yichi gestanden hatte. Noch immer ganz überwältigt von all den Eindrücken merkte der kleine Alien nicht wie die Funktionen seines Körpers immer weiter Runter fuhren und die Trance in ein Koma umzuschlagen drohte. Noch hatte er nicht die Kontrolle oder das Wissen um sich davor zu schützen ganz in die Macht überzugehen. Zwar war das letztendlich sein Schicksal aber noch war es nicht an der Zeit. Die Helle Seite verschlang einen zwar nicht aber sie war schon in der Lage den Geist vom Körper zu lösen so dass man sich in ihr verlor. Noch immer nahm er die Umwelt genau wahr und war im Begriff sich zu verlieren als er etwas Dunkles Spürte. Ein Leben erlosch und dann noch zwei weitere. Ein dunkler Fleck wie Blut breitete sich in seiner Wahrnehmung aus und ihm wurde schwarz vor Augen. Kurz konnte er einen Blick auf seinen Körper werfen als wäre er ein Zuschauer. Er war nach hinten gekippt und seine Augen waren so hoch gerollt das man nur das Weiße sehen konnte. Das Gesicht war vor Grauen verzerrt was an dem Tot lag den er soeben gespürt hatte. Dann war es als würde er in seinen Körper zurückgezogen und eine andere Präsenz führte ihn zurück. Es schien die von einem anderen Jedi zu sein der nun auch neben ihm im Graß kniete und eine Hand auf seine Stirn gelegt hatte. Als Yichi wieder sehen konnte sah er wie der Jedi zuerst vor Anstrengung das Gesicht verzogen hatte und dann lächelte. Es war eine Twi‘lek wie Yichi erkennen konnte und sie erhob sich um Raiken zuzunicken.

„Ich freue mich das ihr wieder hier seid Skywalker. Ist dies euer neuer Schüler? Er sollte lernen sich nicht zu sehr zu verlieren. Er war schon ziemlich tief versunken und ich weiß nicht ob ich ihm hätte helfen können wenn ich später gekommen wäre. Seine Verbindung zur Macht ist ungeheuer stark aber noch absolut ungeschliffen.“

Mühsam setzte Yichi sich wieder auf und rieb sich den Kopf. Wieder schaute die Twi`lek zu ihm und lächelte ihn an. An ihrem Gürtel hing überraschender Weise kein Lichtschwert was Yichi dazu veranlasste die Augenbrauen hoch zu ziehen. Sie schien zu erkennen was ihn verwunderte und lachte mit angenehmer Stimme.

„Euer kleiner Freund scheint etwas verwirrt zu sein. Ihr solltet mit ihm wohl erst einmal ein Quatier suchen und euch dann Zeit nehmen euch näher mit den Gefahren einer Trance zu beschäftigen. Ich muss leider gleich weiter da ich auf dem Weg zum Markt bin.“

Yichi hatte sich unerdessen aufgerappelt und sah noch immer etwas mitgenommen und verstört aus. Diese Dunkelheit eben und diese Boshaftigkeit hatten ihn sichtlich geschockt. Ob die anderen das wohl auch wahrgenommen hatten? Die Twi`lek jedenfalls wirkte noch total entspannt. Sie verabschiedete sich mit einem Winken und eilte dann in Richtung der Stadt davon. Yichi sah ihr einen Moment nach und blickte dann Raiken an. Noch immer innerlich aufgewühlt stellte er seine erste Frage.


„Wer sie war? Ein Lichtschwert sie trug nicht.“


Nachdem Raiken ihm erklärt hatte das sie eine der Heilerinnen sei, die in der Akademie unterrichteten und ihm ihren Namen verraten hatte platzte Yichi mit der nächsten Frage heraus.

„Etwas fürchterliches spüren ich konnte. Erst ein Licht erloschen ist. Dann noch mehr dunkel sie wurden. Ein dunkler Fleck hier irgendwo entstanden er ist. Etwas Böses ich gespürt habe es stark war als erloschen die Lichter waren. Drei Leben dieses Böse Ausgelöscht es hat. Deutlich spüren ich das konnte.“

Hilflos blickte er den Jedi an und hoffte das er ihm einen Rat geben konnte. War er so tief in die Macht getaucht das er einen Mord oder vielmehr drei Morde gespürt hatte? Hatte Raiken auch etwas gespürt. Oder war es nur eine Nebenwirkung des Versuches in die Macht zu tauchen ohne wirklich genug Wissen zu haben? Fragen über Fragen die dem kleinen Grünen Mann durch den Kopf schossen.

[Lianna | Bezirk beim Jeditempel | Graßfläche vor dem Tempel] Yichi, Raiken
 
[Lianna | Lola Curich | Raumhafen | Ausgang in die Stadt | Auf dem WEg zum Jeditempel] Yichi, Raiken, Passanten (NSC)

Raiken und Yichi waren auf dem Weg zum Jedi Tempel. Er war froh wieder dort zu sein. Das Getümmel auf Coruscant war ihm eindeutig zu viel gewesen. Yichi war damit beschäftigt seine Umgebung näher unter die Lupe zu nehmen. Schließlich erreichten sie den Tempel. Raiken konnte sich schon denken, was seinem Schützling durch den Kopf ging. Der Tempel auf Coruscant war sehr viel größer als der auf Lianna. Dann fand Yichi seine Sprache wieder.

Raiken nickte ihm aufmunterd zu.


Yichi setzte sich auf den Boden und schloss seine Augen. Raiken wusste, dass Yichi den Tempel und dessen Umgebung fühlen wollte. Die Macht fühlen. Auch er tauchte in die Macht hinein, setzte sich jedoch nicht.

Es war ein Gefühl des Friedens, doch dann bemerkte er, dass es Yichi nicht mehr gut ging. Er tauchte viel zu tief in die Meditation. Yichi versank immer weiter und weiter. Raiken versuchte ihm zu helfen, doch er konnte ihn nicht mehr erreichen. Dies überstieg seine eigenen Fähigkeiten.

Dann passierte etwas noch Schlimmeres. Plötzlich durchzuckte es auch ihn wie ein Blitz. Die dunkle Seite der Macht. Sie war hier auf Lianna. So etwas hatte er ewig nicht mehr vernommen. Leben wurden genommen. Er konnte sie fast greifen. Langsam sank auch er zu Boden. Wieder verspürte er Zorn und einen Hauch von Hilflosigkeit. Er fing sich langsam wieder, jedoch machte er sich Sorgen um Yichi. Er konnte ihm nicht helfen. Er war so weit weg, dass er sich machtlos fühlte. Doch dann strahlte ein helles Licht über ihn. Jemand kam ihnen zu Hilfe. Dabei handelte es sich um eine Twi`lek, welche er kannte.


"Ich danke euch für eure Hilfe. Es tut mir sehr leid. Meine Fähigkeiten sind noch zu schwach. Ich konnte ihm nicht mehr helfen. Zum Glück seid ihr zu uns gestoßen. Seine Verbindung zur Macht ist wirklich sehr stark."

Yichi kam endlich wieder zu sich. Raiken war wieder beruhigt. Fast hätte er seinen Schützling verloren.
Die Twi`lek gab ihm noch schnell ein paar Ratschläge. Er verneigte sich vor ihr und winkte zum Abschied.
Dann stellte Yichi ihm berechtigte Fragen.


Sanft antwortete er.

"Ja ich habe es auch gespürt. Die dunkle Seite der Macht. Es tut mir sehr leid, dass du diese Erfahrung machen musstest. Ich werde noch besser auf dich aufpassen mein Freund. Das verspreche ich dir. Aber jetzt sollten wir erstmal ein Quartier beziehen. Du brauchst Ruhe. Ich werde über dich wachen. Mach dir keine Sorgen. Wir werden das gemeinsam untersuchen."

[Lianna | Bezirk beim Jeditempel | Graßfläche vor dem Tempel] Yichi, Raiken
 
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[Lianna-System | Lianna | Sommerresort „Léveé“ | Leland Fontaine und andere Gäste (NPC)]


Künstliche Wärmestrahler, wie exotische Bäume geformt, erhitzten die ohnehin schon Warme Luft an manchen Stellen fast unerträglich. Leland hatte noch nie Problem mit einem warmen Klima gehabt, aber in diesen Bereichen war es selbst ihm zu heiß. Er lag stattdessen in einem etwas sichtgeschützten Bereich nur mit einer bunten Blümchenbadehose bekleidet in der natürlichen Sonne des Polith-Systems.

Das Lèveé zählte mit Sicherheit nicht zu den absoluten Luxusadressen, doch es war ein Geheimtipp im mittleren Preissegment. An einem künstlichen See umgeben von Wald gelegen, lag es weit genug von Lola Cruich entfernt, um seine Ruhe zu haben, aber immer noch nah genug, um spontan dorthin fahren zu können. Für ihn also ideal, da seine Eltern dort wohnten und er sie gleichzeitig, wenn er schon mal hier Urlaub machte, regelmäßig besuchen wollte, aber auch ruhige Tage, abseits von der pulsierenden Zivilisation der galaktischen Metropolen erleben wollte. Das hier war der perfekte Kompromiss und alles war zu seiner Zufriedenheit.

Zwei Wochen Urlaub, fernab vom NRGD oder Nachrichten, von Politik und Analysen. Leider nicht fernab von Alpträumen und durchwachten Nächten, auch wenn er hier den Vorteil hatte, dank eines All-Inclusive-Passes jederzeit an die Bar gehen zu können oder Dinge auf sein Zimmer zu ordern. Doch es war auch nicht sein Stil, seinen Frust zu ertränken, würde es auch nie. Er war ein rationaler Mensch und entsprechend rational stellte er sich eben auch seinen Problemen und seinem Erlebten. Nun er versuchte es zumindest. Vielleicht sollte er doch mal einen Therapeuten aufsuchen, auch auf die Gefahr hin, seine Karriere beim NRGD aufs Spiel zu setzen.

Es war naiv gewesen, zu denken, hier in der Heimat, im Urlaub wäre plötzlich alles anders. Und doch irgendwie hatte er es gehofft, zumindest ein bisschen. Dennoch war es hier sehr gut. Er las viel, erkundete das Ressort oder machte Spaziergänge um den See. Einfache Dinge eben, aber sie füllten ihn gerade ausgesprochen gut aus.

Bis zu dem Punkt, an dem er nachts im Bett nicht schlafen konnte, aus Angst vor den Alpträumen. Leland war kein schlechter Mensch, er hatte sich immer als Patriot und auf der richtigen Seite stehend betrachtet und er war es immer noch, er hatte auf Infizierte Menschen geschossen, Menschen die als Gefahr eingeschätzt worden waren, es hatte keine Konsequenzen für ihn gegeben, zu verworren waren die Situation und die Beweislage. Aber er konnte immer noch die durchdringende Stimme des Ortolaners Wonto Sluuk hören, wie es ihn aus seinem Blutrausch holte, zurück in die reale Welt und den Blick auf die qualmenden Leichen. Menschen, die vermutlich nur Hilfe gesucht hatten. Am Anfang hatte er das jeden Abend durchlebt. Mittlerweile, es waren etliche Monate vergangen, wurde es weniger, aber es war immer noch viel zu häufig. Zwar kam er ohne den zusätzlichen Schlaf irgendwie zurecht, aber es konnte alles einfach besser sein.

Er seufzte ausgiebig und öffnete die Augen wieder. Über ihm lag der Himmel und die Sonne Liannas, braun schattiert durch die Gläser seiner altmodischen Sonnenbrille. Gefühlt war es noch eine Ewigkeit, bis er sich abends mit seinen Eltern zum Essen treffen wollte, aber ihm wollte nichts weiter einfallen.

Leland beschloss auf sein Zimmer zu gehen und sich etwas hinzulegen. Oder vielleicht würde er ein Bad nehmen? Das fand er so entspannend am Urlaub: Sich einfach treiben lassen, etwas, das sonst in seiner Profession eher negative Auswirkungen hatte.

Auf seinem Weg in sein Zimmer kam er wie immer in der Lobby an der Rezeption vorbei. Die nette Rezeptionistin war wieder da. Eine Junge Twi’lek, die sich ganz offensichtlich ein wenig in ihn verguckt hatte. Nicht das Leland sie nicht hübsch fand, nur aktuell war er irgendwie nicht in der Lage, auf ihre Avancen einzugehen.

„Ist irgendetwas für mich gekommen?“, wie immer fragte der Agent höflich an der Rezeption nach, ob etwas für ihn gekommen sei, schließlich war er nicht aus der Welt, wenn er gebraucht wurde, wurde er gerufen, auch im Urlaub. Seit er hier angekommen war hatte die Antwort immer nein gelautet und so erwartete er diese Antwort diesmal.


„Äh… Mr. Fontaine nicht? Es ist tatsächlich etwas für sie angekommen“, die junge Frau war etwas schüchtern, aber sonst versuchte sie sich so professionell wie möglich ihm gegenüber zu verhalten.



Selbst ein wenig verwirrt nickte er nur und die Rezeptionistin verschwand kurz in einem Raum hinter dem Tresen. Sie kam mit einem kleinen, unscheinbaren aber versiegelten Umschlag zurück.

„Hier bitte sehr Sir, sie sehen übrigens heute wieder sehr gut aus“, mit diesen Worten übergab sie ihm den Umschlag, nicht ohne dabei mit ihrer über seine Hand zu streichen. Der Lianner schien das jedoch überhaupt nicht wahr zu nehmen. Stattdessen starrte er auf seine Hand und den Umschlag und war geistesabwesend. Dann drehte er sich ohne ein Wort um und ging davon. Etwas perplex und auch etwas gekränkt blickte sie ihm nach. Was war nur los mit dem Kerl?


Leland kam erst im Turbolift nach oben wieder halbwegs zu sich. So ein Umschlag bedeutete eigentlich nur eines: Es ging für ihn wieder direkt rein in die Arbeit. Dabei hatte er sich so auf das Abendessen mit seinen Eltern gefreut. Und es waren schließlich auch die letzten Tage seines Urlaubs. Hätten sie nicht warten können? Doch pflichtbewusst wie er war, wischte er diese Gedanken beiseite und betrat sein Zimmer.

Ohne Umschweife setzte er sich an den kargen kleinen Schreibtisch und holte ein kleines, silbernes Datapad aus einer mit Code gesicherten Schublade. Für jeden anderen musste das wie ein normales Datapad aussehen, wie es zu Milliarden zu finden war. Mit geübten Fingern riss er den Umschlag auf. Wie erwarte, war ein kleiner Datenspeicher darin zu finden, genau passend für das Pad das vor ihm lag.

Nachdem er es entsperrt hatte, las er sich die Nachricht in Ruhe durch. Sie war nicht gerade lang und wie immer im klassisch knappen Ton des NRGD gehalten. Seine Anweisungen lauteten sich, nach dem Ende seines Urlaubs (eine äußerste Großzügigkeit des Geheimdienstes, wie er fand), um Tirahnn zu kümmern. Ein Planet, auf dem aktuell ein heftiger Widerstand gegen die Imperiale Okkupation aufflammte. Es gab wohl einen Jedi-Anwärter, der erst kürzlich auf Coruscant angekommen war und von Tirahnn stammte. Über ihn sollte Leland Informationen beschaffen. Ein altes Spiel also. Kontaktperson finden, sie aushorchen und dann die Infos weitergeben. Im Normalfall war damit seine Arbeit getan.

Nachdem er nun also informiert war, zerstörte er den Datenspeicher sachgemäß und spülte ihn anschließend im Abguss hinunter. Dann ließ er sich ein Bad ein und las ein wenig.




[Lianna-System | Lianna | Sommerresort „Léveé“, Lelands Zimmer | Leland Fontaine]



TBC Coruscant
 
[Lianna | Jeditempel | Yichis Quartier] Yichi

Nach dieser Erfahrung war Yichi froh als sie endlich ein Quartier gefunden hatten. Es war recht schlicht gestaltet und hatte neben dem Bett auch noch einen Meditationssessel und einen Schrank, sowie ein Regal in dem man Bücher unterbringen konnte. Es hatte nur etwa eine halbe Stunde gedauert bis eine freundliche Anwärterin sie zu diesem Quartier geführt hatte. Raiken war, soweit der kleine grüne Alien wusste, in einem anderen Bereich untergebracht. An der Tür zu Yichis neuem kleinem Reich hatte der Jedi sich verabschiedet und war zu seinen eigenen Räumen gegangen. Jedenfalls nahm Yichi das an. Er hatte aber auch gesagt, dass er in etwa einer Stunde wieder da wäre und sie einen Ausflug in eine in der Nähe liegenden Stadt machen würden. So hatte er also angefangen die Tasche auszupacken und sich ein wenig einzurichten. Nun saß er im Schneidersitz auf dem Bett und las in einem Holoroman. Besonders spannend war die Geschichte allerdings nicht. Es handelte sich um die typische Kriminalstory. Jemand war ermordet worden und ein sith trug die Schuld. Dann kam der Strahlende Held… Zumeist ein Jedi… Und nahm den Übeltäter fest. Als wäre die Welt so schwarz weiß. Ein klopfen an der Tür erregte die Aufmerksamkeit des kleinen Anwärters und er legte das Pad zur Seite.


„Herein!“

Der Jediritter betrat den Raum und Yichi lächelte ihn fröhlich an. Er mochte diesen Menschen auch wenn er immer so ernst wirkte. Mit einem Satz war Yichi vom Bett gesprungen und eilte zu dem Mantel den er an eine Garderobe gehängt hatte. Da alles hier auf etwas größere Wesen ausgelegt war, musste der kleine Grünling springen um den Haken zu erreichen.

„Jetzt los wir können? Neue Städte schon immer interessant ich fand. Auch ein paar Vorräte kaufen ich sollte. Einen guten Laden ihr kennt?“

Er war voller Tatendrang. Außerdem ließ ihm das was er gespürt hatte keine Ruhe. Da kam ihm eine Ablenkung gerade richtig.

[Lianna | Jeditempel | Yichis Quartier] Yichi, Raiken
 
[Lianna | Jeditempel | Yichis Quartier] Yichi, Raiken

Auch er selbst hatte sich etwas zurückgezogen gehabt. Doch dann wollte er sich nach dem Wohlbefinden seines Schützlings erkundigen. Er schlendere durch die Gänge des Tempels und bemühte sich einen Überblick im Chaos zu finden. Was ihm jedoch nicht so ganz gelang. Er tappte in der Dunkelheit. Was würden die Sith wollen? Wonach würden sie suchen. Zur Zeit herrschte Waffenstillstand. Zumindest so weit er das beurteilen konnte. Er erreichte das Quartier seines Schüler und betrat das Zimmer, nachdem der hereingebeten wurde. Yichi hatte sich eingerichtet. Dies gefiel ihm sehr gut. Yichi sollte sich so wohl wie möglich fühlen dürfen.

"Ich wünsche dir einen guten Morgen. Ich hoffe, dass du Kräfte sammeln konntest."

Yichi stellte ihm mehrere Fragen.

"Natürlich gerne mein Freund. Ich werde dir die Stadt zeigen und ich kenne gute Läden in denen du einkaufen kannst."

Die zwei Jedi verließen das Quaritier und machten sich auf den Weg.

[Lianna | Jeditempel | Yichis Quartier] Yichi, Raiken
 
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Willelme schreckte mit den fasrigen Erinnerungsresten eines ersterbenden Traumes hoch. Er hatte wieder von der Nacht geträumt. Diese unsägliche, erschütternde Nacht, die alles veränderte. Als seine Welt - und die seiner Schwester - zerbrach. Der 24-jährige blickte an sich herunter, sah die schweißbedeckte Haut seiner Brust, schaute dann zur Linken neben sich. Dort, im schwachen Schein des indirekten Lichts, zeichneten sich die Umrisse eines weiblichen Körpers unter der hauchdünnen Nachtdecke ab. Ein Lächeln huschte auf sein Gesicht. Eigentlich hätte die Erlebnisse vor dem Schlaf für eine wesentlich entspannendere Ruhephase sorgen sollen. Die Dame bewegte sich leicht, was die Konturen ihres Leibes nur unterstrich und unwiderstehlicher machte. Der Tapaner ertappte sich dabei, wie er über die sich ihm bietenden Möglichkeiten sinnierte. Dann vernahm er ein leichtes Stöhnen von der rechten Seite. Dort drehte sich ein zweiter weiblicher Körper gerade in eine neue Schlafposition. Willelme grinste noch breiter. Es hatte seine Vorzüge nicht nur ein Fliegerass der Neuen Republik, sondern zudem auch noch ein waschechter Baron zu sein. Die Damenwelt fand Gefallen an dieser Kombination aus Wagemut und Noblesse. Und warum nicht die Sonnenseite des Lebens ein wenig genießen? Die Frage stellte sich im Grunde gar nicht erst.

Ein leiser, piepender Ton erklang. Der Baron riss die Augen auf, als er auf den Chronometer schaute. So spät? Aber es war noch dunkel ... "Sonnenschutz einfahren!", befahl er in den Raum hinein. Sofort erwachte das Computerhirn des teuren Penthouses zum Leben. Die Sichtblenden der gen Osten ausgerichteten Panoramafenster glitten nach oben und sofort strömte grelles Tageslicht in das Zimmer von Willelme Bertheau. Beide Damen - er erinnerte sich an ihre Namen nicht mehr - machten gequälte Geräusche ob der bestrafenden Zwangsbeleuchtung des Raumes. Doch darauf konnte er jetzt keine Rücksicht nehmen, denn er war viel zu spät dran. Der Baron sprang aus dem Bett, genoss noch kurz die wohlgeformten Rundungen am Ende eines freiliegenden Oberschenkels der rechterhand ruhenden Dame und stürzte dann zu seinem überbreiten Sofa. Dort las er seine zivile Fliegerkombi samt Stiefel auf, blickte sich dann hektisch um. Helm und Pilotendress waren auf dem Stützpunkt, richtig. Wann war er mit den beiden Augenweiden denn hergekommen? Sie mussten ja stundenlang im Schlafzimmer gewesen sein, ehe ... wieder grinste der Baron überbreit. Qualität und Quantität schienen wie immer im Einklang gewesen zu sein.

Dann vernahm er ein Rumpeln vom Korridor. War Fabienne schon wach? Halt, schon? Blödsinn, sie war wieder zurück! Verdammt, das konnte ja heiter werden. Während er versuchte in seine Kleidung zu kommen, malte er sich im Kopf bereits aus, was seine Schwester zum nächtlichen .. morgendlichen .. Besuch zu sagen hätte.

Nur wenige Augenblicke später öffnete er manuell die Tür zu seinem Zimmer, hüpfte auf einem Bein hinaus, während er das zweite Bein versuchte in seine Fliegerkombi zu manövrieren. Ein gewagtes Manöver, das dem Schönling eine ganze Menge an Ausstrahlung nahm. Doch seine Schwester kannte ihn wie niemand sonst. Und genau in ihren Weg sprang er jetzt ungeplant, während sein Unterleib endlich in Kleidung versank. Seine Augen weiteten sich ein wenig, dann setzte er sein verschmitztetes Lächeln auf.

"Schwesterherz, hätte nicht erwartet Dich heute noch zu sehen. Ich hoffe Dein Tag war ... lehrreich? Entschuldige mich, aber ich bin spät dran ... habe .. verschlafen ...", entgegnete er ihr. Doch der Blick Fabiennes sprach Bände. Sie hatte ihn durchschaut, soviel stand fest. Ihr konnte er nichts vormachen. Aber wozu auch? Er war der große Bruder, er sorgte für beide. So gut es eben ging. Die traumatischen Erfahrungen der Vergangenheit hatte das Geschwisterpaar zusammengeschweißt, hatte sie als Einheit arbeiten lassen. Der Weg der beiden war klar - Ruhm und Ehre in den Streitkräften der Neuen Republik zu ernten. Und damit einhergehend Kontakte und Verbindungen aufbauen, um die Geschehnisse auf Caloria besser aufklären zu können. Das waren sie ihren Eltern schuldig, das waren sie ihrem Stammbaum schuldig. Und - vor allem - sich selbst. Eine Verarbeitung des Erlebten war nur möglich, wenn sie damit abschlossen.

Willelme schlüpfte vollends in seine Fliegerkombi, unter den strengen Augen seiner jüngeren Schwester. Er musste sich jetzt beeilen, hatte keine Zeit für lange Vorträge. Heute war routinimäßiges Simulator-Training für den Piloten eines A-Wings angesetzt. Er diente derzeit in den planetaren Verteidigungsstreitkräften, die ihren Hauptsitz in der kolossalen Doppelstadt Lianna City-Lola Curich hatten. Und nicht jeden Tag flog er tatsächliche Einsätze oder Patrouille. Sehr häufig war er mit wesentlich unspektakuläreren Arbeiten betraut. Doch das brauchte die hiesige Damenwelt ja nicht zu erfahren. Für sie alle war er ein Raumjockey, der Tod und Teufel widerstand. Ein Held der Republik, ein Todfeind des tyrannischen Imperiums - auch wenn er selbst noch nie einen leibhaftigen Imperialen gesehen hatte.
Seine jüngere Schwester indes kannte den bisweilen trostlos erscheinenden Alltag bei den Streitkräften, auch wenn sie selbst noch Kadett war. Sie kannte Routine, repetitive Abläufe und militärischen Alltag. Sie musste aber überdies auch noch ihre akademischen Lehren betreiben. Tapfere, kleine Fabienne.

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Lianna-Lola Curich- Cranith River Tower-östliches Penthouse - Eingangsbereich- mit Willelme und Anhang.

Fabienne war zufrieden. Mit sich selbst und mit dem Ausgang des Tages. Ihr Lehrer hatte ihr nur beste Bewertungen gegeben und sie am Ende des Tages sogar darüber informiert, dass eine Verschiebung in eine höhere Klasse diskutiert wurde. Sie galt als Überraschungs-Talent an der Offiziersschule, weil niemand damit gerechnet hatte, dass das zarte Blümchen in zahlreichen Strategie-Simulationen zu einem eiskalten Biest werden konnte. Sie entdeckte beinahe jede Lücke und nutzte jeden Vorteil für sich. Rein von der Punktezahl im Simulator war sie auf Rang 2 ihrer Klasse und nie mehr als 7 Punkte von der Führung entfernt. Platz 3 befand sich 64 Punkte hinter ihr und sie schien es sich zu Aufgabe gemacht zu haben, die Nr.1 zu immer neuen Höchstleistungen zu nötigen, damit er seinen Platz behielt. Tatsächlich tat sie alles, um ihn noch in diesem Semester von seinem Thron zu stoßen.

Als sie das Penthouse betrat, roch sie es schon. liebliches Parfum lag in der Luft und sie konnte mit Sicherheit sagen, dass es keines von ihren war. Sie hängte ihre Jacke in den Einbauschrank neben der Tür und auch ihre Stiefel ließ sie dort. Eigentlich erwartete sie allein zu sein, doch dem war natürlich nicht so. Als die junge Baroness in das großzügige Wohnzimmer mit Blick auf Lola Curich trat, hüpfte ihr Bruder gerade aus seinem Schlafzimmer. Durch die geöffnete Tür konnte Fabienne einen Blick auf sein Bett werfen, in dem definitv noch jemand lag. Ihr Bruder entschuldigte sich gerade, dass er spät dran war. Fabiennewarf einen Blick auf ihr Chrono und runzelte die Stirn.

" Ach, du hast noch 12 Minuten bis zu deiner Trainingseinheit. Ich hoffe, dein Vorgesetzter hat gute Laune heute."

12 Minuten war exakt die Zeit, die man vom Penthouse zum Eingang der Fliegerkaserne brauchte. Wenn Willelme es noch pünktlich schaffte, würde er ziemlich außer Atem sein. Aber die Chancen standen schlecht. Die junge Frau ging in die offene Küche und nahm sich einen Saft.

"Weisst du, wenn ich es genauso machen würde wie du, würdest du mich ein Flittchen nennen."

Sie trank einen Schluck und sah Willelme über den Glasrand hinweg an. Wenn man bedachte, dass er manchmal unangekündigt ihr Zimmer durchsuchte und jeden Krümel als einen Beweis ansah, dass sie männlichen Besuch gehabt hatte, war sein Verhalten echt grotesk.

"Übrigens hab ich in meinem Test ein sehr gut bekommen und werde vielleicht die zweite Hälfte des Jahres in der nächsten Klasse absolvieren. Wenn das so weiter geht, mach ich Anfang nächstes Jahr meinen Abschluss. Und dann, liebes Brüderchen, zeig ich dir, wie man fliegt."

Sie grinste von einem Ohr zum anderen. Bisher war sie noch nie mit ihm zusammen geflogen. Aber das konnte sich bald ändern und eigentlich freute sie sich schon drauf. Er hatte seine Kleider inzwischen angekämpft und war im Begriff zu gehen.

" Ach ja. Ich geh nachher noch mit ein paar Leuten vom Kurs in den Ausgang. Nur, dass du keinen Suchtrupp zusammenstellst, wenn ich nicht zu Haus bin, wenn du kommst. "

Es war gut, dass sie ihm das sagen konnte, als er es eilig hatte. Er hatte jetzt schlicht keine Zeit, um mit ihr über sowas zu streiten. AbernFabienne wusste, dass er jetzt mehr als nervös sein würde. Völlig grundlos.

Nachdem er gegangen war, stellte sie sich an das große Panorama-Fenster und sah über die Stadt hinweg. Am Horizont war Kaveri Manor zu sehen. Beziehungsweise das, was davon übrig war. Fabienne erinnerte sich gut an jene Nacht, als sie mit Willelme hier gestanden und den Brand beobachtet hatte. Fünf Jahre war das jetzt schon her und doch war es noch so präsent, als wäre es erst gestern passiert. Sie hatte das Gebäude gekannt. Hatte die Kaveri's gekannt. Sie hatten ihr und ihrem Bruder sehr geholfen, nach ihrer Ankunft auf Lianna. Die Hinterlassenschaften dieser großzügigen Familie waren in der Stadt beinahe allgegenwärtig. Fabienne liebte den Kaveri-Park und ging dort täglich joggen. Die junge Ärztin, der sie im Med-Center begegnet war, hatte sie danach noch zwei Mal getroffen. Aber dann war sie auch verschwunden. Ihre Gedanken wanderten auch zu Odile, ihre beste Freundin, die sie zusammen mit ihrer Vergangenheit auf Caloria zurückgelassen hatte.Ob sie ihr mal schreiben sollte? Einfach so?
In dem Moment ging die Schlafzimmertür ihres Bruders auf und heraus kam eine junge Frau, blond und in einem viel zu kurzen Cocktail-Kleid.

"Oh, hallo. Ich wusste nicht, dass hier noch jemand wohnt. Ich bin Valerie."

Stellte sich die Frau vor, die wohl-genau wie ihre Vorgängerinnen- glaubte, sie könne mehr sein als das Spielzeug ihres Bruders. Fabienne war es leid, sich ständig allen Liebschaften ihres Bruders vorzustellen und wandte sich wieder dem Fenster zu. Die Frau war von dem Verhalten wohl irritiert, denn nur 2 Minuten später hörte sie die Haustür ins Schloss fallen und atmete durch. Endlich all.... erneut öffnete sich die Tür und heraus kam eine weitere Frau mit schwarzen Locken. Fabienne hob eine Augenbraue , bevor ihre Mimik sich änderte und sie die Frau mitleidig ansah. Zum Glück sagte diese nichts mehr und stürmte einfach so zur Haustür raus. Zur Sicherheit war es nun Fabienne, die einen prüfenden Blick in das Zimmer ihres Bruders warf. Aber es war leer. Zwei Weiber waren ja auch genug. Erneut warf Fabienne einen Blick auf ihr Chrono und verschwand dann in ihrem Bad, um sich hübsch zu machen.

Lianna-Lola Curich- Cranith River Tower-östliches Penthouse - Eingangsbereich
 
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Mühsam schälte sich der Baron von Caloria aus den Sitzschalen des Flugsimulators. Vier verfluchte Stunden hatte er jetzt in dem Gerät gesessen, sich sein formschönes Hinterteil plattgesessen und dabei am Holoprojektor Flugeinlagen, Routine-Missionen und Landemanöver geprobt. Die Dauerkonzentration schlauchte und das falsche Gerüttel des Simulators kam der Wirbelsäule nicht unbedingt zu Gute. Mit einem Schnaufen schnellte Willelme Bertheau in die Höhe, kaum dass er aus Sitz gesprungen war. Rasch kontrollierte er die mit allerlei Elektroden ausgestattete Simulator-Flugmontur, nahm den schweren Pilotenhelm ab und ging zu den in der Nähe befindlichen Terminals. Hinter denen arbeiteten Analyse- und Auswertungsspezialisten des Sternenjägerkorps der Neuen Republik. Nicht jeder war zum Raumjockey geboren, nicht jeder hatte brillante Reflexe. Der Baron von Caloria besaß sie natürlich, aber er galt auch als vom Schicksal geliebt und von Fortuna geküsst.

Willelme tauschte mit den Analytikern einige kurze Worte aus, ließ sich das Testergebnis geben und betrachtete in erster Linie die mit rot markierten Schwachpunkte. Wie immer hatte er Unsauberkeiten bei den simulierten Abläufen, vor allem bei der Landung auf einem Trägerschiff in Orbitnähe. Der Baron liebte den Ritt des Raumers auf der Stratosphäre, nur kam er meistens viel zu schnell in den Hangar der Mutterschiffe geflogen. Das gab Abzüge in der Benotung und oftmals digitale Beschädigungen am Gerät. Spitzenwerte erreichte er vorrangig bei Reflexen, Dogfights und anderen adrenalingeschwängerten Hochrisiko-Aktionen. Das war seine eigentliche Berufung, ja seine Bestimmung. Umso verständlicher, dass er hierbei auch brillierte.

Da sein Vorgesetzter derzeit einen realen Kontrollflug der restlichen Staffel überwachte, konnte sich Willelme eine weniger anstrengende Beschäftigung suchen. Und da ihm just der Schweiß kalt am Leib klebte, war der erste Gang logischerweise zu den Duschen der Nasszellen.

Der Calorianer genoß den steten Strom warmen Wassers, der an den muskulösen Linien seines Körpers entlanglief. Er fühlte förmlich die wiederkehrende Vitalität, spürte die Entlastung angespannter Muskeln. Das hier war besser als so manches nächtliche Erlebnis der letzten Monate. Der Dienst in der Flotte der Neuen Republik war keineswegs so leicht, wie man im imperial kontrollierten Tapani-Sektor so gern behauptete. Die Piloten des Sternenjägerkorps der Republik standen nach Wills Meinung denen des Imperiums in nichts nach. Zwar musste er zugeben, noch nie im direkten Wettstreit mit den berüchtigten TIE-Steuerleuten gestanden zu haben, aber für den Baron war es kaum vorstellbar, dass jemand schnellere Reflexe an den Kontrollen eines Jägers hatte als er selbst.

Nach einer gefühlten Ewigkeit stellte Willelme den Wasserstrom ab, fuhr sich mit gespreizten Fingern durch nasse Haar und atmete seufzend aus. Ein herrliches Gefühl. Ein lebensechtes Gefühl. Besser wäre es nur in Damenbegleitung gewesen ..., oder an den Steuerkonsolen seines Raumjägers. Doch derzeit war er zu Simulationen verdammt. Sein verdammter Flight Captain hatte genug von den Sperenzien des Tapaners gehabt und ihn vorerst auf den Boden verbannt. Ein wahres Desaster. Allerdings konnte er so besser darüber wachen, was seine Schwester tat. Und wo er darüber nachdachte, fiel ihm ein was Fabienne gesagt hatte. Sie wollte sich mit "ein paar Leuten aus dem Kurs" treffen. Übersetzt bedeutete das allerdings, dass sie sich Männerbesuch einlud. Und Kerle kollidierten eindeutig mit ihrem Lehrplan. Will wusste, dass er seiner kleinen Schwester den Umgang mit Kerlen - die allesamt nicht gut genug für sie waren - nicht dauerhaft versagen konnte, aber zumindest ihren akademischen Abschluss sollte sie machen. Danach war noch genug Zeit, sich das Leben mit einem Nichtsnutz von Lianna zu versauen. Als großer Bruder hatte er eine gewisse Fürsorgepflicht, die natürlich nicht bis an das Ende ihrer Tagen wirken konnte. Aber ein, zwei Jahre noch ...

Der Baron von Caloria trocknete sich ausgiebig ab, schlüpfte danach in eine frische Dienstuniform und überlegte kurz, ob er Fabienne nicht einfach kurz über Comlink kontaktieren sollte. Ein schlichter Anruf ohne echten Inhalt. Ein pauschales Schwätzchen unter Geschwistern. Nicht dass er ihr misstraute .. aber sie war allein daheim und er ... traute ihr nicht. Wie auch, bei den ganzen zwielichtigen Gestalten, die sich hier auf Lianna sammelten.

Willelme war froh darüber, den Mördern seiner Eltern entkommen zu sein, aber die imperial ausgerichtete Prägung aus Kindheit und Jugend hatte Spuren hinterlassen. Er empfand es als großes Privileg als Tapaner auf die Welt gekommen zu sein. Als Tapaner in einem Universum voller fantasiereicher Gestalten und Kreaturen leben zu können, ohne wirklich zu ihnen zu gehören. Er hatte die liberale Weltanschauung seines Vaters verinnerlicht, anders als er aber nicht in vollem Umfang verstanden. Es gab viele Möglichkeiten in einem liberal-demokratischem System wie es die Neue Republik hatte. Aber Willelme fürchtete sich vor der Möglichkeit einer zerstörerischen Korruption. In jedem politischem System gab es Einzelschicksale, die zu ihren eigenen Gunsten wirkten. Das war im Imperium genauso wie in der Republik. Und sollte eine solche Person einen Vorteil darin sehen die Bertheaus ausliefern zu wollen ...

Den Gedanken verwarf er schnell, genauso wie die Idee eines kurzen Kontrollanrufes. Sollte Fabienne ihre eigenen Erfahrungen machen. Die Scherben musste dann eh der große Bruder auflesen. Das war Teil seiner Bestimmung.


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Lianna-Lola Curich- Bar "Sparkling Galaxy" mit Larea (NSC), Rixa(NSC) und Karaneh(NSC)

Fabienne war gut drauf. Sie genoss die Abende mit ihren Freundinnen. Sie lachten und tranken um die Wette, aber nie so viel, dass die betrunken wurden. Natürlich war das Hauptthema "Jungs".Faraneh hatte sogar schon einen festen Partner.

"Der Mann, den mein Bruder akzeptieren würde, muss wohl erst noch geboren werden."

Scherzte Fabienne und nippte an ihrem Ale. Zugegeben , da waren ein paar hübsche Männer in der Bar, aber Fabienne hütete sich, einen anzusprechen. Musste sie auch garnicht.

"Hallo Mädels."

sagte ein älterer Herr und zwinkerte ihnen zu. Die Mädchen kicherten. Keine Chance, der war viel zu alt.Als sie sich wieder beruhigt hatten, wandte sich die blauhäutige Karaneh an sie.

"Ich hab mal von einem Liebespaar gehört, wo der Mann seine Frau so sehr liebte, dass er sie umbringen wollte, als sein Leben zu Ende ging. Wenn du nicht aufpasst, passiert dir mit Willelme das selbe."

Fabienne schüttelte den Kopf.

"Nein, nein. So schlimm ist es nicht. Er macht sich halt nur Sorgen um mich, das ist alles. Vor der Nacht, in der unser Haus gebrannt hat, war er nicht so besorgt. Er ist ein guter Bruder."

Von seinem Frauen-Durchsatz mal abgesehen.

"Na. Wenn du meinst."

Mischte jetzt auch Larea mit. Rixa, ihre Twi'lek-Freundin hielt sich raus. Auch wenn sie zu den wenigen freien Twi'lek, auch wenn sie nie etwas gegen Männer sagen würde. Das war bei den meisten Twi'lek so.
Nach einigen Stunden trennten sie sich und Fabienne machte sich auf den Heimweg. Zum Glück war Lola Curich auch zu dieser Tageszeit hell erleuchtet und voller Lebewesen unterschiedlichster Arten. Das liebte Fabienne so an dieser Stadt. Sie schlief nie. Auf Caloria war es anders gewesen. Dort war es dunkel und still gewesen, wenn die Nacht gekommen war. Aber nicht hier. Sie fuhr mit dem Lift bis hoch in das Penthouse, summte leise vor sich hin, als sie eintrat. Wahrscheinlich schlief Willelme bereits, weswegen sie sich bemühte, möglichst leise zu sein. Bevor sie in ihr Zimmer ging, machte sie noch einen Umweg über die Küche, um sich ein Sandwich zu machen. Nur zur Sicherheit, damit sie morgen keinen Kater hatte. Willelme würde ihr sonst nen ordentlichen Vortrag halten.

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Die restliche Dienstzeit auf dem Stützpunkt war ähnlich unspektakulär verlaufen wie die Simulation zuvor. Ein wenig Theorie, ein kurzer Abstecher in den Hangar. Einzig die kurze Inspektion gemeinsam mit seinem Chefmechaniker am RZ-1 A-Wing Abfangjäger stellte so etwas wie ein Highlight dar. Die gemeinschaftliche Überprüfung von Zuleitungen, Energiespulen und der Antriebssektion war zwar schmutzig, erfüllte den Piloten jedoch mit einer sonoren Form der Befriedigung. Das kalte Metall der Jagdmaschine, die darin liegende Verbindung mit dem Raumjäger - ein Gefühl auf das Will nicht mehr verzichten mochte.

Als er später die Jägerbasis verließ und den direkten Weg nach Hause nahm, rekapitulierte er die überhastete Unterhaltung mit seiner Schwester. Wieder einmal war er viel zu forsch vorgegangen, hatte sie in seiner stürmischen Art überrumpelt. Immerhin hatte er auf kritische Worte verzichtet, was allerdings lediglich seiner Hast geschuldet war. Hätte er mehr Zeit besessen, es wäre zu einem Monolog der Marke Willelme Bertheau gekommen. Und die sollte er nur höchstselten präsentieren. Fabienne war kein Kleinkind mehr, schalt er sich. Sie traf ihre eigenen Entscheidungen, war für sich selbst verantwortlich. Und sie machte dabei eine verdammt gute Figur. Ihre Testergebnissen waren hervorragend, ihre akademischen Bewertungen fanden allenorts Anerkennung. Und die Männerwahl war meist nicht so katastrophal wie Will es gerne darstellte. In diesem Punkt war er übermäßig kritisch und stellte unerreichbare Anforderungen. Aber war das nicht die Aufgabe eines großen Bruders? Musste er die kleine Schwester nicht zu jeder Zeit beschützen? Er war das Familienoberhaupt der Bertheaus. Er war der Baron von Westrex. Ihm oblag die Schirmherrschaft der gesamten Familie, auch wenn die derzeit nur noch aus ihm und der kleineren Schwester bestand.

Die Tür zum gemeinsamen Penthouse öffnete er so leise es ging. Das kurze elektronische Surren, als seine ID-Karte eingelesen wurde und die Drucktür aufglitt, war für ihn fast ein stürmisches Getöse. Er hoffte die Schwester damit nicht zu wecken. Doch es hatte den Anschein, als wäre Fabienne gar nicht daheim. Ein kurzer Kontrollgang durch die Wohnung bestätigte, dass das gemeinsame Heim verwaist war. Sollte er sich Sorgen machen? Besser nicht, denn sie hatte doch angekündigt, noch mit Freundinnen ausgehen zu wollen. Der Blick auf seinen Chronometer stellte klar, dass es auch nicht besorgniserregend spät war. Hier auf Lianna war es sicher, redete er sich ein. Es gab ausreichende Präsenz von Polizeikräften, dazu war die Jägergarnison nicht fern. Niemand würde in Lola Curich oder Lianna City seiner Schwester nach dem Leben trachten. Das schlimmste was den Mädchen passieren konnte, war ein überteuerter Schwebertaxi-Kurs oder eine neumoderne Cantina mit gestreckten Drinks. Nicht ausreichend Indizien dafür, mit gezücktem Blaster die Innenstadt unsicher zu machen.

Willelme schalt sich selbst einen Narren, gönnte sich als exklusives Abendessen noch eine handvoll Energieriegel, dann zog er sich für die nächtliche Wäsche in den eigenen Bereich des Penthouses zurück. Seine gestrigen Gäste, diese beiden bezaubernden Ladies, waren natürlich schon längst weg. Kichernd malte er sich im Geiste aus, wie Fabienne sie aus der Wohnung komplimentiert hatte. Für eine Adlige des Tapani-Sektors besaß sie einige ganz besonders ordinäre Beschimpfungen. Und meist bedachte sie die nächtlichen Eroberungen ihres Bruders damit.

Der letzte Riegel wurde verspeist, dann kümmerte sich der Baron von Westrex ganz allein um seine Körperpflege. Und gerade als er in sein riesiges Bett schlüpfen wollte, glaubte er, die Außentürverriegelung gehört zu haben. Damit sollte sein Schwesterlein dann auch daheim sein, entschied er. Gesprächsstoff für den morgigen Tag.

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Lianna-Lola Curich-Cranith River Tower-östliches Penthouse-mit Willelme

Ihr Bruder war nicht mehr wach, als sie nach Hause kam. Und wenn doch, ließ er sich zumindest nicht blicken. Fabienne kontrollierte noch einmal ihre Nachrichten und den Plan für den nächsten Tag. Soweit sollte alles hinhauen, also konnte sie jetzt beruhigt ins Bett gehen.
Trotz der Feier am Abend stand Fabienne um halb Sieben auf. Der Tag heute war zu wichtig, um ihn spät zu beginnen. Sie duschte sich und zog sich die Uniform an. Dann nahm sie ein Datapad und schob alle Termine und den Zeitplan darauf. Als sie aus ihrem Zimmer kam, sah sie Willelme im Wohnzimmer.

„Ah, Will. Guten Morgen. Gut, dass ich dich sehe. Bekommst du es hin, heute Abend um 18:30 hier zu sein?“

fragte sie und tippte auf ihrem Datapad rum.

„Um 19:00 kommt ein potentieller Geschäftspartner zum Essen. Naja, eigentlich schon mehr als potentiell. Ich hab den Deal schon ausgehandelt. Er wird uns bei der Vermögensverwaltung helfen.“

Direkter wollte sie nicht werden. Schliesslich wusste man nicht, ob doch irgendeines der Geräte mithörte und ihr Bruder verstand sie sicherlich.

„Ich habe einen Koch und einen Service-Droiden bestellt, die kommen um 17:30. Dann muss keiner von uns ständig in die Küche rennen. Der Koch bekommt 22 Credits auf die Stunde, der Droide ist mit 15 Credits pro Stunde gemietet.“

Die junge Frau ging in die Küche und nahm sich ein Glas Saft. Mit dem Glas in der einen und dem Datapad in der anderen ging sie zu ihrem Bruder.

„Ich hab auch mit unseren Vorgesetzten gesprochen. Keine Übungen oder Probe-Alarme heut Abend. Wir haben frei.“


Fabienne stellte ihr Glas auf den kleinen Tisch und bohrte Willelme den Zeigefinger in die Brust.

„Bitte...zeig heut Abend mal, was für Blut in dir fliesst. Du bist ein Baron und damit kann man mehr machen, als nur Weiber anbaggern.“


Gut, ihre Titel wogen in der neuen Republik nichts.Aber Fabienne hatte vor, ihre Abstammung zumindest soweit zu nutzen, wie es hier eben ging. Ihr Ziel war es, das Vermögen ihrer Eltern hier ebenso intelligent anzulegen, damit sie ihren Beruf zum Hobby erklären konnte. Sie flog aus Leidenschaft. Zeigte ihren Ausbildern jeden Tag, dass ihr Herz an dieser Berufung hing.


„Heut Vormittag bin ich erst Theorie in Raum 1138, vier Stunden. Dann gehts zur Schiessübung und dann in den Simulator. Und ich habe mir geschworen, diese Schmalzlocke Namens Robert von seinem Thron zu stossen. Der hat mich lang genug auf den zweiten Platz verbannt.“


Fabienne´s Augen blitzten vor Kampfbereitschaft. Die Nummer Zwei auf der Highscore des Jahrganges war für eine 20jährige Frau sicherlich bemerkenswert. Aber Fabienne wollte sich damit nicht zufrieden geben. Ihr Vater hatte früher immer gesagt: Gib keine Ruhe, ehe du die Spitze nicht erreicht hast. Und genau das tat Fabienne auch.

„Ach, übrigens. Ich hab den Deal hier. Wenn du ihn dir anschauen möchtest.Vielleicht hast du noch was zu beanstanden, bevor wir den Vertrag heute Abend unterzeichnen. Du hast noch ein paar Stunden, um darüber zu sinnieren.“

Fabienne war sich aber sicher, dass ihr Bruder nichts zu beanstanden hatte. Das hatte er nie gehabt, seit sie mit 17 aktiv die Familiengeschäfte übernommen hatte.

„Und, erzähl mal. Wie war dein Abend?“


Wollte sie das wirklich wissen? Gut, immerhin war bis jetzt noch niemand aus seinem Zimmer gekommen. Das war doch mal ein gutes Zeichen. Hoffentlich.

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Aufzustehen fiel Will immer schwer. Vor allem dann, wenn er miserabel geträumt hatte. Es war - natürlich - wieder diese verhängnisvolle Nacht gewesen. Dieser eine Wechsel zwischen Tag und Nacht der alles verändert hatte. Damals, auf Caloria, dem heimischen Anwesen in Westrex. Damals, als Mutter und Vater noch gewesen waren, ehe er und seine Schwester überhastet hatten flüchten müssen. Die Umstände hatte er zu der Zeit nicht verstanden, obschon er bereits volljährig gewesen war. Doch Vater hatte sich stets in Schweigen gehüllt wenn es politisch wurde. Erst nach dem vermeintlichen Tod der Eltern hatte Willelme die Zusammenhänge besser erkennen können. Die Kollaboration zwischen dem eigentlich imperial geprägten tapanischen Sektor - verkörpert durch seine Eltern - und der Neuen Republik. Durch diese Kontakte war es dem Geschwisterpaar dereinst möglich gewesen sich in Sicherheit zu bringen. Doch zu welchem Preis?

Der junge Baron von Westrex - dieser Titel zählte hier nichts - quälte sich aus dem Bett, reckte und streckte sich ... dann vernahm er Bewegung im Penthouse: Fabienne musste schon wach sein. Er schloss das Oberteil seiner Schlafkleidung und wankte aus seinem Zimmer auf den Korridor. Helles Licht durchströmte die Wohnung, ein angenehmer Duft nach frischen Blumen lag in der Luft. Das selbsterklärte Fliegerass vergaß immer wieder, wie talentiert seine Schwester darin war, aus einer Behausung ein Zuhause zu machen. Das breite Grinsen musste er allerdings unterdrücken, wollte er es Fab nicht allzu leicht machen.

In gespielter Übermüdung betrat er den Wohn- und Essbereich der gemeinsamen Wohnung. Und sofort kam seine kleine Schwester über ihn wie einer der spätsommerlichen Stürme von Lianna: Ein wahrer Schwall an Informationen, Forderungen und Hinweisen brach über ihn herein. Mit übertriebenen Abwehrgesten versuchte er sich vor den Ansturm zu retten. Doch vergebens - Fabienne hatte eine klare Vorstellung von der Abendgestaltung und ihre Tonlage ließ keinerlei Widerspruch zu. Der A-Wing-Pilot ließ sie zunächst aussprechen und wartete dann ab. Ein kurzer Kontrollblick in der Küche - er nickte fast zu jedem Einwand von ihr - machte klar, dass es keinen Caf gab. Wie enttäuschend. Während der Verlauf des Monologs entspannter wurde, trottete der Baron zum Automaten für Heißgetränke und orderte sich die erste Tasse schwarzsiedenden Entspanners. Dann kam er endlich zur verbalen Gegenwehr.

"Guten Morgen, Schwesterlein, ich habe Dich auch lieb.", schnutterte der Charismat seidenweich. Sein direkt im Anschluss präsentiertes Lächeln war natürlich entwaffnend. Aber ehe es eine weitere Tirade von seiner letzten lebenden Verwandten gab, legte er direkt nach. "Verstehe, heute Abend, Neunzehnhundert, wichtiger Termin. Siebzehndreißig kommt der Service für's Dinner. Alles klar.", bestätigte er kurz. Es hatte keinen Sinn hier zu verhandeln oder zu lamentieren. Was sich Fabienne in den Kopf gesetzt hatte, setzte sie auch konsequent durch. Diese stursinnige Art hatte sie von Vater mit in die Wiege gelegt bekommen. Und das bekam man auch nicht mehr aus ihr heraus.

"Ich schaue, ob ich etwas Vorzeigbares im Kleiderschrank habe, ansonsten muss ich noch einmal in die Stadt. Musst Du auch oder wurde das familiäre Erbe erfolgreich in Lianna-Mode umgesetzt?", piesakte er sie. Es gab Schlimmeres als teure Mode. Will war diesbezüglich auch kein Kind von Traurigkeit. Zudem wollte er das Gespräch auf andere Themen lenken, denn seine Schwester hatte unterschwellig die richtige Aussage getroffen: Womöglich nahmen mehr Leute an der Unterhaltung teil, als es hätte der Fall sein sollen. Die imperiale Abstammung war für den Geheimdienst der Neuen Republik sicherlich ein Grund besonders vorsichtig zu sein - trotz der Verpflichtung beider Bertheaus für die Streitkräfte der NR.

Ihr Tagesplan beinhaltete also auch den Gang zur Akademie, was hervorragend war. Ihre Leistungen stellten die seinigen damals in den Schatten und es hatte den Anschein, als wäre sie auf dem Weg zu einer Ausnahme-Pilotin. Problematisch war nur, dass sie sich dessen bewusst war. Will störte das weniger, aber im Einsatz konnte Arroganz tödlich enden. Sie einzunorden würde in Zukunft seine Aufgabe werden.

"Ich schaue mir das Angebot später noch an, gehe aber davon aus, dass Du wie üblich alles hervorragend vorbereitet hast. Und verlier' nicht so viele Gedanken an diesen Robert. Den sehe ich eher als Schweber-Taxi-Fahrer, denn als Raumjockey.", ergänzte er. Dann entnahm er dem Automaten die dampfende Tasse Caf, trank schlürfend einen Schluck und seufzte vor Begeisterung. Das wahre Leben in trinkbarer Form.

"Der Abend war ereignislos. Simulator-Training im Stützpunkt, danach hab' ich mit Lewis die Maschine gewartet und an dem Antrieb gearbeitet. Die Treibstoffzufuhr am Steuerbord-Triebwerk macht immer noch Probleme. Und solange die nicht behoben sind, nimmt Lewis' Vorgesetzter den Flieger nicht ab.
Ansonsten war nichts mehr. War früh hier, hab' noch ein bisschen HoloNet News geschaut und bin dann ins Bett. Und bei Dir? Dein Abend mit den Mädels schön gewesen?"
, fragte er. Das Wort 'Mädels' betonte er dabei gewohnt überspitzt. Sollte sich Schwesterchen Gedanken dazu machen, wie genau er es meinte. Das war Teil ihres gemeinsamen Spiels.

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Lianna-Lola-Curich-Cranith River Tower-östliches Penthouse- mit Willelme

Ihr Bruder versuchte sich einzuschleimen. Das tat er immer, wenn er Mist gebaut oder etwas vergessen hatte, oder ihm schlicht nichts besseres einfiel. Fabienne grinste und schüttelte den Kopf.

"Ich dich doch auch, Will. Sonst würd ich dir das mit dem organisieren überlassen und dann müssten wir hier wahrscheinlich bald ausziehen. "


Zumindest gab er sich Mühe, damit es nicht peinlich wurde, ihn vorzustellen. Er fragte sogar, ob sie mit wollte. Doch Fabienne schüttelte den Kopf.

"Erinnerst du dich an das weisse Kostüm, dass ich bei der Sommergala von Captain M'Baye trug? Man kann sowas auch zweimal anziehen, weisst du? Und wenn du möchtest, mach ich deinen Kleiderschrank links. Ich bin sicher, dass du auch noch ein paar Hemden hast. Ansonsten nehm doch deine Ausgeh-Uniform. Die sieht auch elegant aus. Es sei denn, du willst unbedingt shoppen gehen."

Fabienne hatte sich unterdessen einen Wasserkrug genommen und die wenigen Pflanzen gegossen, die an den richtigen Stellen für einen Hingucker sorgten. Willelme sicherte ihr auch zu, sich den Geschäftsvertrag anzusehen. Gut. Dann würde er nachher kein einfältiges Gesicht machen, sondern zumindest wissen, worum es ging.

"Ich hab Geschäftsvertrag vorbereitet und zweimal auf Flimsi im Umschlag. Ich habe Mr. Reth auch eine Kopie geschickt, damit er es nochmal durchlesen kann. Aber für den Fall, dass er seine Kopie vergisst, hab ichs eben nochmal da. "

Sie war gern auf alles vorbereitet. Überraschungen hatte sie in der Akademie beim Training genug. Als ihr Bruder sie wegen ihrem Konkurenten in der Akademie zu beruhigen versuchte, sah sie ihn nur mit gerunzelter Stirn an.

"Das glaube ich nicht. Er ist gut. Zwar weniger in der Theorie als in der Praxis. Aber ich könnte mir schon noch vorstellen, dass sie ihn sich noch hin erziehen und dann wär er nahezu perfekt . Er hält nur nichts von Team-Arbeit. Er ignoriert oft die virtuellen Wingman und macht dann riskante Einzelgänge. Und leider zerlegt er sich und seinen Jäger dabei zu selten, weisst du,was ich meine? So jemanden entsorgen die nicht. "


Gut, Fabienne explodierte in den Simulationen praktisch nie. Sie hatte sich vorsichtig an das was möglich war heran getastet und war jetzt für Vorraussicht und Reaktionsschnelle bekannt. Etwas, das sie fast jeden Tag trainierte und weiter perfektionierte. Jetzt warf Fabienne einen Blick auf das Chrono. 25 Minuten bis zum Trainingsbeginn, sie musste langsam los. Sie trat in den Flur und holte ihre Stiefel raus, während sie Will´s Erzählungen lauschte. Simulator-Training, rumschrauben am Flieger...ja, das klang nach etwas, das Will- neben den Frauen- Spaß machte. Während sie den zweiten Stiefel zuschnürte, fragte er sie nach ihrem Abend.

"Ja, war sehr schön. Wir waren im "Sparkling Galaxy" und haben getrunken, gelacht, über Männer gelästert... was man halt so macht an nem Mädelsabend. Und JA, es gab Männer dort. Und NEIN, keiner von ihnen wäre durch diese Haustür gekommen. Ich glaube, ich weiß so langsam, was du gern an meiner Seite sehen würdest. Also.."


Sie legte die Hand schonmal auf den Tür-Öffner um schnell weg zu können.

"...geh ich mit ihnen erstmal ins Hotel , bevor ich Heim komme. Bis heut Abend! Hab dich lieb!!"

Natürlich war sie nicht in einem Hotel gewesen, aber sie ärgerte Will einfach zu gern, um sich solche Sprüche zu verkneifen. Sie eilte zum Turbolift und schoss mit ihm runter ins Erdgeschoss und dann aus dem Gebäude raus. Es war ein herrlicher Tag. Die Sonne schien, die Vögel sangen. Sie schloss die Augen und genoss die Wärme auf der Haut.
Pünktlich kam sie im Raum 1138 an und schnappte sich schonmal ihren Lieblingsplatz bei der Tür. So war sie immer die erste, die aus dem Theorieraum stürmen konnte und damit auch die erste bei den praktischen Übungen. Die vier Stunden gingen langsam und je mehr Zeit verging, desto mehr dachte sie an den Abend und überlegte, ob sie nicht irgendwas vergessen hatte. Der Ausbilder kündigte eine Prüfung für den übernächsten Tag an. Auch das noch. Trotzdem sie immer gut oder sogar sehr gut abschnitt, hasste sie Prüfungen. Unnötigerweise war sie immer nervös vorher. Vor dem Geschäftsabschluss sollte sie nervöser sein, aber komischerweise konnte sie da absolut kalt bleiben. Eigentlich total albern.
Bei der Schießübung erreichte sie nur 94 Prozent Treffer. Dafür hatte sie ihrem Nachbarn zu einer höheren Bewertung verholfen. Unfreiwillig. Sie hatte nur in Gedanken versunken versehentlich auf seine Zielscheibe geschossen. Ihrem Ausbilder war das natürlich nicht entgangen und er fragte, was los war. Sie offenbarte ihm nur soviel, dass es etwas familiäres war und dass sie morgen wieder ganz bei der Sache sein würde. Nur für das Flugtraining riss sie sich nochmal richtig zusammen. Robert kam auf sie zu und grinste.

"Na? Bereit für den zweiten Platz?"

Fabienne hätte ihm zu gern eine rein gewürgt dafür. Doch sie war sich der Regeln bewusst und schenkte ihm nur ein Lächeln. Von einem Affen wie ihm würde sie sich nicht reizen lassen. Sie war eine Baroness und das würde sie ihm jetzt zeigen. Im Simulator ließ sie ihren Frust bezüglich Robert raus und kam nassgeschwitzt raus...mit einen Gleichstand mit Robert. Sie hatte ihn nicht überholt, aber doch kräftig an seinem Thron gerüttelt.

"Na? Bereit für den zweiten Platz? Kommt morgen!"

meinte sie triumphierend und schüttelte ihr Haar aus. Das war doch gut gelaufen. Eine Glückssträhne begann jetzt, das spürte sie. Bis der Service kam hatte sie noch knapp eine Stunde. Das würde sie nutzen um...ja, was? Doch noch nervös zu werden? Den Vertrag zum 284. Mal zu lesen und Fehler zu suchen? Ihren Bruder rum zu scheuchen? Sie grinste in sich hinein. Wahrscheinlich war er noch garnicht zu Hause. Dann konnte sie vielleicht noch einen Tee trinken und dabei noch einmal die Unterlagen anschauen. Prüfung übermorgen. Wenn sie keine Nachtschichten einlegen wollte, sollte sie jede freie Minute über ihren Scripten hängen und lernen. Also beeilte sie sich, nach Hause zu kommen um mit dem Lernen zu beginnen.

Lianna-Lola-Curich- Strassen Richtung Cranith River Tower- mit jeder Menge Zivilisten.
 
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"Hmhm, ist gut.", brachte er noch hervor, ehe die kleine Schwester wieder zu dozieren begann. In rapider Geschwindigkeit, einem Schnellfeuer-Blaster nicht unähnlich, prasselten die Kommentare, Vorschläge und Belehrungen nur so auf den Baron von Westrex ein. Sollte sie an den Kontrollen ihres Raumers auch ähnliches Tempo vorweisen, das Imperium müsste sich in Acht nehmen. Immer noch nicht richtig anwesend, trank Willelme einen weiteren Schluck vom Caf. Doch so rasch wie seine Schwester sprach, so schnell erkaltete auch das geliebte Getränk. Dann, mit einem Mal, war der Wirbelsturm namens Fabienne Bertheau weitergezogen. Lediglich ihre Worte hallten im Kopf des Barons nach. Und sie geboten Anlass zum Nachdenken. Vieles was sie sagte, durfte richtig sein. Und ihr Modegeschmack war definitiv besser als der seinige. Die Ausgeh-Uniform eines Sternjägerpiloten war in der Tat vorzeigewürdig und dürfte Eindruck schinden. Will nickte zustimmend und empfand Stolz für die Schwester. Ihre Entwicklung vom kleinen, beschützenswerten Teenager zur erwachsenen Frau stand kurz vor dem Abschluss. Dabei musste er sich eingestehen, dass mit Beginn des neuen Lebensabschnitts ein altes Kapitel geschlossen wurde. Vielleicht klammerte Will deshalb so und beobachtete jeden männlichen Bekannten seiner Schwester mit Argusaugen. Derartiges ließ sich vermutlich mit einem Therapeuten klären, aber von den Seelsorgern hielt der Raumjockey nichts. Die Familie Bertheau hatte zu Tapani-Zeiten ein respektables Vermögen angehäuft. Und das galt es heute Abend ein wenig umzuverteilen.

Willelme hatte endloses Vertrauen in die Vorarbeit seiner Schwester. Sicher konnte man sich bei "derartigen Geschäften" natürlich nie sein, aber Fabienne besaß eine gute Menschenkenntnis. Der ...
Makler wusste sicher um die Brisanz ihrer derzeitigen Situation. Das machte etwaige Investitionen natürlich teurer, bedachte man die zusätzlich anfallenden Sondergebühren. Niemand arbeitete umsonst. Und je besser jemand in seinem Job war, desto mehr verlangte er auch für seine Dienste. Der heutige Abend KONNTE also einen empfindlichen Hieb in die finanziellen Reserven bedeuten. Andererseits war es eine Möglichkeit wieder mehr liquide Mittel zu bekommen. Das Geschwisterpaar fristete keineswegs ein Leben im Armut, aber der Überfluss und Luxus vergangener Tage war heuer nicht mehr. Doch Fab arbeitete an einer Korrektur dieser Dinge. Für den großen Bruder bedeutete das: Einen Nachmittag lang den ausgefertigten Vertrag zu studieren. Das konnte ja unheimlich spannend werden. Er liebte Paragraphen und bürokratische Winkelzüge ... NICHT.

Mit einem weiteren, frischen Caf bewaffnet ging es also ans Tagwerk. Schon die ersten drei verklausulierten Sätze sorgten für ein langes Gähnen beim Piloten. Zum Glück umfasste der Vertrag nur Dutzende von Seiten bezüglich Risikohinweisen, Anlagestrategien mit Hochrechnungen von Renditen und unverständlicher Fachsimpelei. Allein für den Satzbau hätte man ein komplettes Semester an der Akademie belegen können. Will trank schlürfend das schwarze Gold, kämpfte sich Satz für Satz durch den Papierkrieg, träumte von realen Einsätzen mit seinem A-Wing-Abfangjäger und hoffte darauf, dass wenigstens das Essen am Abend hielt was es versprach.

Der ach so erfüllende Vormittag zog sich hin. Genauso verzog sich der Baron von Westrex auf die Liegewiese vor dem üppigen Holoschirm. Nebenbei durch das wenig inhaltsvolle Programm schaltend, blätterte er den Vertrag weiter durch. Bei den dort - zwischen den Zeilen - vermerkten Hinweisen zu Gebühren und Provisionen wurde dem Ausnahmeflieger übel. Der Makler - oder was auch immer seine genaue Berufsbezeichnung war - würde sich eine goldene Nase an den Geschwistern verdienen. Sollte er allerdings liefern können, wie es in den Papieren stand, sah die Zukunft der Bertheaus durchaus rosig aus. Oder eher: Golden.

Da seine Schwester dafür gesorgt hatte, dass er am heutigen Tage nicht im Simulator herumsitzen musste, gedachte Will sich von seiner besten Seite zu zeigen. Kein Damenbesuch zwischendurch - soviel stand fest. Er verräumte die Vertragsunterlagen, plante dann zu duschen und sich zu rasieren. Der Badboy-Look musste heute dem "seriösen Anleger"-Erscheinungsbild weichen. Und die Ausgeh-Uniform sollte besser auch noch einmal gebügelt werden. Dafür gab es zwar kein Personal, aber immerhin unweit des Stützpunktes eine Dienstleister mit derartiger Offerte. Für die Zukunft brauchten sie im Penthouse dringend einen Droiden, der derartige Aufgaben übernahm. Ein bisschen Luxus musste in adligem Hause schon herrschen. Dafür musste der heutige Termin leider sein, weshalb das Fliegerass nun seine anstehende Liste abzuarbeiten gedachte. Immer schön der Reihe nach.

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Lianna-Lola Curich-Cranith River Tower-östliches Penthouse-Flur

Als Fabienne das Penthouse betrat, sass ihr Bruder total entspannt auf der Couch. Immerhin hatte er sich bereits fertig gemacht. Die junge Calorianerin lächelte, als sie ihre Schuhe und ihre Jacke versorgte.

"Du siehst sehr gut aus, Will. Du solltest dich öfter so rausputzen."


Wahrscheinlich würden dann noch mehr Weiber in und aus seinem Schlafzimmer strömen.

"Ich habs im Simulator nicht ganz auf den ersten Platz geschafft. Aber ich hatte immerhin heut Punktegleichstand mit Robert. Das hat ihn ganz schön gewurmt."

Die junge Calorianerin machte kein Geheimnis daraus, dass sie sich darüber freute.

"Morgen ist er dran."

Auch wenn sie vielleicht wieder nur einen Gleichstand hinbekommen sollte, würde das schon reichen. Robert hatte sie von Anfang an aufgezogen, weil sie als Frau zu den Jägern wollte. Hatte Sprüche gebracht wie, dass sie besser an den Herd als an die Kontollen eines Jägers gehörte. Für derartig sexistische Kommentare war er schon einige Male verwarnt wurde. Erst als ihr Ausbilder ihn vor allen anderen rund gemacht und angemerkt hatte, dass Robert beim nächsten Fehltritt aus der Akademie flog, war es besser geworden. Aufgehört hatte es aber nie ganz.

" Und wir schreiben übermorgen ne Prüfung über die verschiedenen Manöver. Da sollte ich auch nochmal drüber gehen."


Damit war ihr Plan für die nächsten Tage festgelegt und kommuniziert. Sie blickte auf ihr Chrono und runzelte die Stirn.

"Ich geh eben duschen und Haare machen. Umziehen werde ich mich erst kurz bevor er kommt. Wo sind die Unterlagen? Hast du sie dir angesehen?"


Fragte sie, während sie schon auf dem Weg in ihr Zimmer war. Sie ließ die Tür offen, damit sie sich mit Willelme unterhalten konnte.Bevor die junge Baroness sich unters Wasser stellte, wählte sie eine gut riechende Seife aus. Dezenter Seifengeruch war viel besser als jedes Parfum.Damit begann sie sich ebenfalls für das Geschäftsessen zu richten. Nach dem Duschen brachte sie ihre Haare schonmal in die richtige Position und schnappte sich dann das Datapad mit den Scripten zum Thema Manöver und setzte sich zu Willelme.

"Bist du nervös?"

Fragte sie ihr und klaute sich einen Schluck Kaf aus seiner Tasse. Sofort verzog sie das Gesicht.

"Wie kannst du das Zeug nur trinken?"

Fragte sie ihn und schüttelte sich angewiedert.
Die Zeit verging rasend schnell. Scheinbar keine zehn Minuten nachdem sie ihre Nase in die Scripte gesteckt hatte, klingelte es. Das Service-Personal war da. Fabienne zeigte dem Koch die Küche und dem Droiden das Esszimmer. Dann wurde es auch schon Zeit , sich umzuziehen.Fabienne schlüpfte in das weiße Kostüm und prüfte noch einmal, ob ihre Frisur zum Anlass und dem Outfit passte. Sie sah grad mal fünf Jahre älter aus als sie tatsächlich war. Gut so. Ok. Streng genommen spielte es keine Rolle, ob man jetzt wusste, dass sie erst 20 war oder glaubte, dass sie 25 sei. Zufrieden betrat sie den Wohnbereich. Der Droide hatte inzwischen den schwarzen Glastisch, der ihr Esstisch war , eingedeckt. Der Koch hatte einen Teller mit kleinen Häppchen für den Empfang gerichtet und den calorianischen Sekt kalt gestellt. Alles war perfekt. Fehlte nur noch ihr Gast.

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Natürlich hatte sich der Baron von Westrex an die Abmachung gehalten. Als seine Schwester eintrat, erschien er in voller Pracht im Wohnzimmer, wenngleich die Uniform-Jacke über der Lehne der sofa-artigen Sitzgelegenheit lag. Er selbst war frisch geduscht, rasiert und trug das Haar stilvoll gekämmt. Rein optisch gab es keinerlei Gründe zur Klage. Das verdeutlichte dann auch das Lob von Fabienne. Doch viel öfter wollte er sich nicht so gockelhaft herausputzen. Man konnte auch auf anderem Wege optisch brillieren. Doch derzeit hatte es den Anschein, als käme die Baroness in seiner Schwester immer mehr zum Vorschein. Demnächst könnte es also Gala-Dinner in ihrem Penthouse geben. Die Üppigkeit derselben hing aber vom Erfolg des heutigen Termins ab.

Dass sie dem vorlauten Rivalen in der Simulation ein Remis abgeknüpft hatte, indem sie dieselbe Punktzahl erreichte, sprach für die Fähigkeiten der jüngeren Schwestern. Will konnte nicht anders als selbstzufrieden zu grinsen. Jeder zusätzliche Kommentar war im Grunde überflüssig, denn sie war auf einem absoluten Hoch. Und das durfte man nicht überreizen.

"Bei den Prüfungsaufgaben kann ich Dir helfen, wenn Du möchtest.", bot er kurzerhand an, als sie die anstehenden schriftlichen Tests erwähnte, ehe sie abrauschte. Eine weitere Frage bezüglich der vertraglichen Unterlagen schwang eben noch mit, dann war sie schon in ihrem eigenen Bereich des Penthouses. Ja, natürlich hatte er sich das Pamphlet angesehen. Herrje, manchmal war sie wie Vater. Anstrengend, pedantisch und renitent. Andererseits trug Willelme mit seiner Kontrollsucht nicht gerade zu einer Besserung ihrer Eigenarten bei. Beide Bertheaus ließen die adligen Attitüden gern einmal zum Vorschein kommen. Häufig sogar unbeabsichtigt.

Einige Standardminuten verstrichen, in denen das Fliegerass noch einmal darüber sinnierte, wie genau er heute vorzugehen gedachte. Die Strategie des Abends sollte eine skeptische Nuance besitzen, ergänzt um gespielte Naivität. Er wollte es dem "Problemlöser" keineswegs zu leicht machen. Derjenige sollte für sein Geld wirklich arbeiten.

Dann, mit einem Mal, war Fabienne wieder da. Bewaffnet mit einem Datapad, stahl sie einen Schluck vom Caf und verzog ihr Gesicht zu einer Grimasse der Ablehnung. Der große Bruder grinste teuflisch.

"Das ist guter Stoff, Schwesterchen. Kostet ein halbes Vermögen. Aber - um Deine Frage zu beantworten - nein: Ich bin nicht nervös. Allerdings frage ich mich, ob derjenige uns wirklich helfen kann. Und wie vertrauenswürdig er ist. Das ist schon recht pikant mit unseren Finanzen.", erläuterte er kurz. Und dabei untertrieb er ganz gewaltig. Das Vermögen der tapanischen Familie war nicht ohne, allerdings konnte sie weder auf das Gros der Besitztümer zugreifen, noch waren ihre liquiden Mittel in ihrer Gesamtheit freigegeben. Die Neue Republik hatte zudem ein reges Interesse daran, eine mögliches Überlaufen - oder eine Rückkehr - zu vermeiden.

Die Zeit verflog förmlich. Der bestellte Koch kam seiner Bestimmung nach, ebenso wie der Haushalts-Droide, der seinem Namen alle Ehre machte. Fabienne verwandelte sich derweil von der kleinen Schwester zur Erbin einer Dynastie. Als großer Bruder konnte Will über ihre Wandlungsfähigkeit nur staunen. Andererseits durfte er sich nicht wundern, denn sie wurde langsam erwachsen. Vermutlich tat er sich schwer damit das zu akzeptieren. Und er würde es immer tun.

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[Lianna | Lola Curich | Straßen] Yichi, Raiken

Sie waren bereits eine Weile durch die Stadt geschlendert und Raiken hatte einige Läden mit sehr interessanten Waren angesteuert. Gerade betraten sie das dritte Lebensmittelgeschäft als ein paar Uniformierter die Straße entlang in Richtung des Tempels eilten. Yichi verfolgte die Prozession mit seinem Blick. Sie wirkten sehr gestresst auf den kleinen Grünen Schüler. Er drehte sich herum und zupfte Raiken, der sich gerade eine Obstauslage ansah, am Ärmel.

„Ich glaube folgen wir ihnen sollten. Das Gefühl ich habe das wichtig sein dies könnte.“

Er deutete auf die Beamten die gerade in einer schmalen Seitengasse verschwanden. Dann war lautes Rufen und Schmerzensschreie begleitet von Blasterfeuer zu vernehmen. Ohne die Reaktion des Jedi abzuwarten sprintete Yichi los und stoppte an der Hausecke. Vorsichtig lugte er um die Ecke herum und erschrak etwas bei dem Bild das sich ihm bot. Ein junger Mann mit einer rot glühenden Klinge stand inmitten von drei gefallenen Beamten. Der die überlebenden Ordnungshüter hatten den Mann umzingelt und zielten mit ihren Waffen auf ihn. Sie riefen ihm zu, er solle sich ergeben und keine weiteren Dummheiten machen. Der Blick des eingekreisten huschte hin und her und dann erblickte er wohl Yichi. Für einen Augenblick fröstelte der kleine Alien. In diesen Augen war so viel Bösartigkeit und Hass zu sehen, dass ihn die Wahrnehmung in der Macht überspülte. Dann geschah alles gleichzeitig. Der Sith, was sollte er anderes sein, stürzte sich auf einen der Beamten. Raiken der in diesem Moment an seine Seite trat wollte ihn an der Schulter zurückhalten aber Yichi entwand sich dem Griff und stürmte in den Kreis. Der Beamte würde enthauptet werden wenn er nichts tat. Er wusste es aus irgendeinem Grund einfach. Er wusste auch wie genau der Schlag mit dem Lichtschwert aussehen würde. Soetwas war ihm schon öfter passiert. Er wusste nicht genau warum aber manchmal sah er Dinge bevor sie passierten. Wie ein kleiner grüner Blitz sprang er den Mann an und trat ihm in der Luft gegen die Schwerthand. Der Griff flog dem Sith aus der Hand und die andere schloss sich blitzschnell um Yichis Kehle. Das hatte er nicht kommen sehen. Für einen Augenblich war ein abscheulich böses Grinsen auf dem Gesicht des Menschen zu sehen und Yichi spürte den Druck an seinem Hals. Dann wich das Lächeln einem Ausdruck der Verwunderung und die Hand die eben noch kurz davor war Yichi das Genick zu brechen erschlaffte. Er landete unsanft auf dem Boden und wurde dann unter dem Leichnam des Attentäters begraben. Ob nun Raiken oder einer der Beamten den Angreifer Erledigt hatte, konnte er nicht klar erkennen.

[Lianna | Lola Curich | Straßen] Yichi, Raiken
 
[Lianna - Lola Curich -Cranith River Tower - Aufzug] Tyris

Der Flug von Corouscant nach Lianna verging wortwörtlich wie im Fluge. Die Kontrollen konnte er mittels Austausch einiger guter Flaschen begehrten Sprits und einer mehr oder minder kleinen Summe republikanischer Credits deutlich verkürzen. Die Quarantäne behinderte aus seiner Sicht den freien Austausch von Dienstleistungen und Gütern aller Arten.

Auf dem Weg zu seinen neuen möglichen Geschäftspartnern, den Geschwistern Bertheau, hatte er dann außerdem noch einen exquisiten Wein und einen frischen Strauß Blumen besorgt. Der erste Eindruck war wichtig, sollte es sich doch für Tyris finanziell lohnen.

Der Pförtner hatte vermutlich durchgegeben, dass er kam, denn kaum trat er vor die Tür des Apartments, wurde diese ihm schon von einer hübschen jungen Dame geöffnet, die er zweifelsohne als


"Baroness Bertheau! Eine Freude!"

identifizierte. Er verbeugte sich respektvoll und reichte ihr die Blumen. Im Hintergrund tauchte jemand auf, es war ihr Bruder, Wilhellme Bertheau.


"Baron Bertheau!"


Eine erneute Verbeugung bevor der ihm den Wein als Gastgeschenk überreichte.


[Lianna - Lola Curich -Cranith River Tower - Aufzug] Tyris
 
Lianna-Lola Curich- Cranith River Tower- östliches Penthouse- im Wohnzimmer- mit Willelme.

Ihr Bruder war natürlich sofort bei der Sache, als sie ihm von der Prüfung erzählte. Er hatte selber sehr gut in den Prüfungen abgeschnitten und deswegen lächelte sie ihn dankbar an.

„Du kannst mir gern beim Lernen helfen, Will. Dann bekomm ich bestimmt nochmal ne gute Bewertung.“


Mindestens. Wenn nicht sogar eine sehr gute Bewertung. Man sollte schliesslich immer nach Verbesserung streben. Ihr angewiedertes Gesicht in Bezug auf seinen Kaf brachte Will zum lachen und er beteuerte, dass es ein qualitativ hochwertiger Kaf war.

„Wenn du so viel Geld ausgibst...kannst du es dann nicht für was ausgeben, das auch schmeckt?“

fragte sie ihn und stupfte ihn neckend an. Er liebte Kaf, das war einfach so. Sie war eher die Teetrinkerin, weswegen er ihr zu ihrem letzten Geburtstag eine Auswahl exquisiter Tee´s geschenkt hatte. Fabienne war zunächst irritiert gewesen, weil er ihr einen riesigen Karton überreichte, der überraschend leicht war. Getrockneter Tee wog schliesslich nicht viel. Der Inhalt der Kiste würde aber wohl für die nächsten zehn Jahre reichen.
Ihr Gast schien ihren Bruder zumindest misstrauisch zu machen. Er fragte sich, wie vertrauensvoll der Mann war. Fabienne schüttelte den Kopf.

„Ich hab mich schon ein wenig über ihn schlau gemacht. Zumindest, soweit man Informationen zu einer Person finden kann. Er hat ein paar sehr gute Kontakte. Und ein paar sehr fragwürdige. Aber im Grossen und Ganzen war er der Beste, den ich für unsere Geschäfte gefunden habe. Wir schauen ihn uns heut Abend nochmal an.“

Nur wenig später wurde ihr Gast auch endlich angekündigt und Fabienne ging zur Tür, um ihm zu öffenen. Der Mann mittleren Alters begrüsste sie äusserst kavalierhaft und Fabienne lächelte erfreut. Allerdings blieb sie auch fachmännisch.

„Mr. Reth, Willkommen. Danke, dass sie gekommen sind.“


Sie nahm dankend die Blumen entgegen, schnupperte daran und reichte sie einen Moment später an den Service-Droiden weiter, damit sie Mr. Reth mit dem Mantel helfen konnte.

„Hier, bitte.“


sagte sie und hielt ihrem Gast einen Bügel aus dem Flurschrank entgegen. Nachdem alles verstaut war, führte sie ihren Gast in den grosszügigen. Die Sonne ging gerade hinterm Haus unter und tauchte die Stadt unter ihnen in ein goldenes Licht. Fabienne dankte dem Schicksal für dieses Timing, denn sie wusste, wie atemberaubend der Ausblick genau jetzt war. Der Servicedroide hatte die Blumen in eine Vase auf dem Esstisch gestellt und kam nun mit einem Tablett mit Champagner an. Fabienne reichte ihrem Gast ein Glas, ließ sich ihres von ihrem Bruder reichen und lächelte die beiden Männer dann an.

„Auf einen erfolgreichen Abend.“

Gab sie quasi das Motto vor und hob ihr Glas um anzustossen. Der erste Eindruck war ja schonmal gut und sie suchte den Blick ihres Bruders, um ein Signal zu erhalten, dass er es genauso sah.


Lianna-Lola Curich- Cranith River Tower- östliches Penthouse- im Wohnzimmer- mit Tyris und Willelme.
 
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Seine Schwester war unglaublich. Willelme fragte sich immer wieder, wie man derart konzentriert sein konnte, wenngleich man einen solch sprunghaften Geist besaß. Ihm ging es da an dieser Stelle mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wie allen großen Brüdern in der Galaxie: Eine Mischung aus Bewunderung, überzogenem Beschützerinstinkt und der Hoffnung, dass sich die Schwester die jugendliche Unschuld stets bewahren möge. Ihre Bitte nach ein klein wenig Unterstützung im Lernbereich konnte das selbsterklärte Fliegerass natürlich nicht abschlagen. Welch Ungeheuer wäre er gewesen, hätte er ihr nicht geholfen?

Schwieriger wurde die Situation allerdings, als sie sich erneut an seinem Kaffee verging und es dann auch noch wagte eine Grimasse zu schneiden. Das war ... schon kurz vor einem handfesten Streit. Auch das war ein scherzhafter Gedanke. Zwischen den Geschwistern krachte es nur äußerst selten und meist auch nur über Themen, die alles andere als eine besonders hohe Bedeutung hatten. Das war jedoch bei einer solch bitteren Vorgeschichte wie die der Bertheaus nur verständlich. Ihre Vergangenheit hatte sie als Geschwister zusammengeschweißt.

Will erhielt dann die Antwort auf die Frage bezüglich der Seriosität des heutigen Gastes. Das Familienvermögen der Tapani-im-Exil hatte eine leicht brisante Note und musste auf diversen Kanälen gesichert werden. Dafür bedurfte es einem talentierten Broker. Die gab es jede Menge in der Neuen Republik. Eine noch viel wichtigere Eigenschaft war jedoch die Verschwiegenheit, die in Kombination mit Talent eher rar gesät war. Der Baron von Westrex hoffte inständig, dass der heutige Gast - und mögliche zukünftige Berater - über beiderlei verfügte. Eine Garantie gab es trotz persönlicher Empfehlungen nicht. Fabienne bescheinigte ihm zwar eine entsprechende Reputation, einzig, es blieb ein gewisses Restrisiko. Doch Zeit um darüber zu debattieren blieb nicht mehr, denn kurz darauf läutete es schon an der Tür des Apartments.

Die Baronin höchstselbst empfing den Gast, nahm dessen Blumengeschenk entgegen und half ihm aus dem Mantel. Sie löste den Mangel an organischem Personal höchst elegant, wie Will fand. Wieder so ein Moment, in dem er unendlich stolz auf die kleine Schwester war. Ihr zukünftiger Ehemann wusste gar nicht, was er an ihr hatte - auch wenn es noch keinen Kandidaten gab. Niemand war gut genug für Fabienne Bartheau. Zumindest in den Augen ihres Bruders.

Der Gast, Mister Reth, machte einige Schritte auf ihn zu, präsentierte eine überraschend unsteife Verbeugung und überreichte dem Piloten einen exquisiten Wein. Der Etikette verpflichtet, hieß Will den Mann willkommen, bedankte sich per üblicher Floskel für das Gastgeschenk und bat ihn ebenfalls heran.

Wenig später stieß man mit Garwillianischem Champagner auf einen erfolgreichen Abend an. Kurz entstand ein Blickkontakt zwischen den Geschwistern, der nichts anderes als den Startschuss bedeutete. Als männliches Familienoberhaupt fühlte sich der Baron verpflichtet, den Abend offiziell zu eröffnen.

"Mister Reth, zunächst einmal möchte ich Ihnen meinen Dank aussprechen, dafür, dass Sie in dieser Kürze einen Termin wahrnehmen konnten. Fabienne und meiner Wenigkeit ist bewusst, dass ein Mann Ihres Kalibers und Ihrer Reputation sicherlich vielbeschäftigt und vielgefragt ist. Nehmen Sie also unserer Wertschätzung entgegen.", begann der Pilot der Neuen Republik. Sein Blick blieb einige Momente lang auf dem Gast ruhen, gerade soviel, dass es bedeutsam, aber nicht aufdringlich wirkte. Willelme hatte vor, so gut es ihm möglich war, in der Körpersprache des Gegenüber zu lesen. Echtes Vertrauen würde er in nur einem Gespräch nicht fassen können.

"Zunächst einmal, Mister Reth, muss ich - sicherlich überflüssigerweise - auf die Brisanz des ganzen Themas hinweisen, dessen wir uns hier annehmen werden. Ich möchte also auf die Verschwiegenheit hinweisen, die wir in unserer Situation als ... Investoren gewahrt wissen wollen.", ergänzte er, ohne wirklich konkret zu werden. Der Umtrunk bei romantischen Sonnenuntergang diente ersteinmal als Stimmungsfang und das sprichwörtliche Eis zu brechen. Details waren derzeit noch nicht notwendig. Noch unterlag alles der Höflichkeit und der gegenseitigen Wertschätzung.

"Und ich erhoffe mir, Mister Reth, dass wir am Ende unseres ersten Gespräches so etwas wie ein gemeinschaftliches Konzept erstellt haben, welches für beide Parteien - die ihrige wie die unsrige - fruchtbar, lukrativ und befriedigend sein sollte. Ich bin mir sicher, dass es auch in Ihrem Interesse - als seriöser Geschäftsmann - sein sollte, eine vertrauliche Basis zu schaffen. Um sich dem Duktus der raumfahrenden Sternejägerkorps zu bedienen: 'Wir würden gern unter dem Radar fliegen', wenn Sie verstehen, was ich meine.", fügte der Baron von Westrex hinzu. Wenn der heutige Gast seinem Ruf gerecht wurde, dann wusste er genau was Will damit meinte. Jetzt konnte er sich bewähren.

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