Coruscant

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Als er der Hand von Meisterin Kenobi ausgewichen war, hörte er ein leises "Gut" in seiner nähe. Der Zabrak versuchte dennoch nicht all zuviel stolz in sich aufsteigen zu lassen ob des anscheinend ausgezeichneten Ergebnisses. Irgendetwas veränderte sich um ihn herum, noch konnte er es nicht genau sagen, doch dann spürte er eine Bewegung an seiner Seite. Sie ging von einem kleinen Wesen aus, war das vielleicht Ty? Einem Impuls folgend drehts ich der Zabrak und griff nach unten, er bekam jemanden quietschenden zu packen. Ferak drehte den Jungen den er an der Hüfte ergriffen hatte in seinen Armen und ließ ihn auf seiner Schulter Enden. Die Füße zum rücken des Padawan zeigend, so das der Bauch des h'sletret (kleinen) zur rechten Schulter gewandt war. Ein dunkles gerauntes:

"Hab ich dich Wildfang."

Ließ der Zabrak vernehmen, bevor er den kleinen Körper mit Schwung ankippte um ihn als er dem Boden entgegen glitt an den Füßen zu packen. Kurz ließ er ihn baumeln, bevor er ihn langsam absetzt.

"Du hast dich aber verdammt gefreut mich zu kitzeln h'sletretlori (kleiner Bruder). Das hätte ich ja fast ohne mich zu konzentrieren gemerkt."

Ferak hörte wie sich die beiden Frauen zu unterhalten begannen und so zog er seine Augenbinde auch vom Kopf. Dann stromerte er mit Ty ein wenig in der Sporthalle umher, eher um ein wenig Abstand zu Freydis und Firedevs zu gewinnen, als sich abzusetzen. Doch dann sprintete der kleine Wildfang plötzlich glucksend los und der Padawan runzelte die Stirn. Was sollte das schon wieder? Sie wollten doch ein wenig Verteidigungstechniken üben. Dann vernahm er die Stimme von Meisterin Kenobi hinter sich mit der Bitte Ty wieder einzufangen. Der Zabrak seufzte und wollte sich gerade in Bewegung setzte als sie ihn aufforderte dabei die Augenbinde zu tragen. Eine Augenbraue des Hünen wanderte in die höhe, doch er murmelte:

"Wie ihr wünscht."

Bevor er sich die Augenbinde wieder um den Kopf schlang und dann langsam los lief. Er konnte Ty hören, doch mit verbundenen Augen wäre Sprinten ein sehr großes Risiko gewesen. Und so begann er mit schnellem gehen, wobei er versuchte seinen Geist wieder auf seine Umgebung auszudehnen. Zunächst nahm er nur die helle Gestalt die Firedevs darstelle in der Macht wahr, als nächstes den kleinen Wildfang Ty. Und so beschleunigte er seine Schritte ein wenig, so das er schon fast in einen Trab verfiel. Doch der kleine änderte immer wieder seine Laufrichtung, er schlug Haken wie ein Hase. Er sah Tys kleine helle Gestalt vor ihm abbiegen, doch noch bevor der Padawan die Richtung ändern konnte, krachte er in die Wand. Er stöhnte kurz auf und rieb sich die Schulter, mit der, da er bereits zum Richtungswechsel angesetzt hatte, voran in die Wand geknallt war. Ferak murmelte etwas unverständliches auf Zabraki vor sich hin und rieb seine Schulter.

Er drehte sich um, zumindest hatte er das Gefühl das er sich komplett umgedreht hatte. Nun dürfte erst einmal keine Wand vor ihm sein, zumindest hoffte er das. Er atmete tief durch und versuchte seine Konzentration und seine Außenwahrnehmung zu verbessern. In diesem Moment nahm er noch eine weiter Gestalt in dem Raum war, das musste Freydis sein, die gerade eine andere Übung mit ihrer Meisterin abhielt. Der Dornenhäuptige ging nun wieder los, doch wurde er mit jedem Atemzug schneller, denn er nahm nach und nach nicht nur die anderen Machtaktiven in diesem Raum war. Auch sah er helle Wesen weiter entfernt, von ihnen durch eine graue wabernde Barriere getrennt. Ob das die Wand war? Fragte sich der Zabrak und ignorierte einen weiteren Haken von Ty. Er verlangsamte seinen Lauf und schritt auf diese wabernde Barriere zu, als er dann seine Hand ausstreckte berührte er die Wand des Trainignsraumes. Ein Lächeln stahl sich auf das Antlitz des Padawans, als er sich umdrehte und nun hinter dem kleinen jungen herstürmte.

Doch blieb er mit Absicht immer etwas hinter ihm, mit seinen längeren Beinen hätte er ihn wahrscheinlich schnell ein und überholt, doch das wollte er noch nicht. Zum einen wollte sich der Zabrak, der sich in letzter Zeit für seinen Geschmack viel zu wenig bewegt hatte, dies nun nachholen. Und zum anderen wollte er dieses Gefühl der Wahrnehmung, des bei sich seins und des sich der Dinge Bewusstseins, nicht zu schnell beenden. Und auch Ty schien noch nicht genug von diesem Spiel zu haben, denn er juchte und wurde immer einfallsreicher dabei dem großen Zabrak zu entwischen.



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Coruscant-Jedi-Tempel-Trainingsraum- mit den drei "F's" (Ferak, Freydis und Firedevs)

Das auf seine "Kitzel-Attacke" ein Gegenangriff folgte, war Ty ja schon irgendwie klar gewesen. Nur, dass das so schnell ging, war überraschend. Als Ferak ihn packte, quitschte Ty vergnügt auf und ehe er sich versah, fand er sich auf der Schulter des Hünen wieder. Sowas hatte seine Mutter schon ewig nicht mehr mit ihm gemacht. Wahrscheinlich, weil er inzwischen schon so gross war. Aber für Ferak schien es kein Problem zu sein. Er ließ Ty dann von seiner Schulter runter rutschen und hielt ihn an den Füssen fest. Der Junge lachte laut und streckte die Arme aus, um sich unten am Boden abzustützen. Als Ferak ihn absetzte, dreht er sich lachend auf den Rücken und sah fröhlich zu dem Padawan hoch.

"Es macht ja auch Spass, andere zu kitzeln. Ich glaub, dass mach ich nochmal."

Damit sprang Ty auf und wollte sich grad wieder auf Ferak stürzen, als seine Tante seinen Namen rief. Ty sah sie an und seine Augen strahlten, als er sah, wie sie "Lauf" flüsterte. Das musste sie ihm nicht zweimal sagen. Er hüpfte noch zweimal auf der Stelle und stürmte dann los. Das Ferak die Augenbinde dran lassen sollte, motivierte ihn noch mehr. Der Junge hoffte, dass Ferak sich mit der Macht noch nicht so gut zurecht fand. Bei seiner Tante oder seiner Mutter machte es kaum einen Unterschied. Aber bei dem Zabrak vielleicht. Zunächst sah es tatsächlich so aus, als hätte Ty leichtes Spiel. Der Junge gab sich auch alle Mühe, nicht zu viel Krach zu machen. Das seine Tante mit ihrer neuen Schülerin sprach, verschaffte ihm vielleicht einen zusätzlichen Vorteil. Als Ferak gegen eine Wand lief, presste Ty sich beide Hände auf den Mund, um sich nicht durch lautes Lachen zu verraten. Statt dessen nutzte er den Moment, um sich noch ein paar Schritte von dem Padawan weg zu schleichen. Dann jedoch hielt Ferak einen Moment inne, lief gerade aus bis zu einer weiteren Wand und .... fing an zu lächeln.

"Oh, scheisse."

entschlüpfte es Ty, denn er ahnte, was das bedeutete. Schluss mit "blinde Kuh". Ab jetzt musste er rennen. Und das tat er, während Ferak hinter ihm her rannte. Es spielte kaum mehr eine Rolle, ob er eine Augenbinde trug oder nicht. Es war ein reines Fangspiel geworden. Sich hinter dem Regal zu verstecken, brachte ihm auch nichts. Ty wusste genau, das Ferak ihn nun überall aufspüren konnte. Die Macht war wirklich ein gemeiner Verräter, was das anging. Er rannte so schnell er konnte, blieb dann aber kurz stehen und drehte sich zu Ferak um, der noch auf ihn zugelaufen kam. Ty wartete noch eine Sekunde und lief dem Hünen dann entgegen. Gerade, als dieser die Hand ausstreckte, um ihn zu ergreifen, rollte sich der Junge unter der selbigen hindurch an Ferak vorbei ab, sprang hoch und rannte jetzt in die andere Richtung weg. So leicht wollte er sich nicht fangen lassen, aber er lachte laut. Jetzt musste er aber auch nicht mehr leise sein. Ty rannte ein paar Mal kreuz und quer durch den Raum, um Ferak vielleicht zu irritieren. Dann rannte er an eine der Wände und wartete dort lachend auf den Zabrak. Ob er nochmal dagegen lief?

Coruscant-Jedi-Tempel-Trainingsraum- mit den drei "F's" (Ferak, Freydis und Firedevs)
 
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[Coruscant - Ebene 1311 - Lazarett - Kath, Angelina(NPC), Birix Zhon]




Kath bemerkte wie Angeline ihn merkwürdig anstarrte. Den Blick kannte er nur zu gut. Schmunzelnd schüttelte er nur mit dem Kopf und reichte ihr eine Hand. Dieses Mädchen war so unschuldig. Es wäre schade, wenn es seinen Traum verlieren würde der möglicherweise gerade entstehen würde. Die traurige Realität war nun einmal, dass nicht jeder in der Lage war, nicht die nötigen Grundlagen mit brachte in der Macht ausgebildet zu werden. Aber musste er das einem Kind sagen? Musste Kath die Person sein, welche diesen Traum zerstörte? Ein ums andere Mal wusste der Kel’Dor einfach nicht, wie er reagieren sollte. Allmählich fragte sich Kath auch wo der blinde Junge geblieben war. Auf ihre Frage schaute Kath das Mädchen an und legte leicht den Kopf schief.

“Das wäre im Tempel der Jedi. Ich glaube sie werden dich prüfen können. Am Ende wirst du auf jeden Fall Gewissheit haben. Und selbst wenn es nicht so kommt wie du es dir vielleicht gerade wünscht… Du kannst immer noch eine Medizinerin werden. Wir können wie du es sagst zaubern… Aber die wahren Helden sind all die Wesen, die hier gerade alles dafür tun, dass es jedem hier besser geht. Das ist der wahre Zauber.”


Kath lächelte das Mädchen an und sprach mit einer sehr ruhigen und freundlichen Stimme. Gemessen an seinem Aussehen und Auftreten welches wahrhaftig eher einem Gauner entsprach klang seine Stimme überraschend sanft und ruhig. Er zeigte eine unglaubliche Geduld mit dem Mädchen. Es hatte so viel noch vor sich. Sie würde ein gutes Wesen werden. Zumindest wenn sie diese Unschuld beibehalten konnte. Ob als Jedi oder Medizinerin. Dieses Kind könnte eine großartige Zukunft erwarten. Etwas was niemand ignorieren dürfte. Bei ihren Worten nickte Kath ruhig. Verbände anlegen? Das hatte er doch schon mindestens ein dutzend Male gemacht! In diesem Moment fasste sich Kath leicht an die Stirn. Wie konnte er das vergessen? So etwas hatte der Kel’dor doch gelernt! Er musste leise lachen. Er hatte sich so extrem beeinflussen lassen, dass Kath völlig seine eigenen Fähigkeiten vergessen hatte. Am Ende müsste er dem Mädchen dankbar sein. Als das Mädchen allerdings die Uhrzeiten ansprach runzelte der Kel’dor selbst seine faltige Stirn und schaute zu den Krankenbetten.


“Nein. Hatte Joras danach gefragt? Oder hatte er einfach die Zeiten genannt bekommen?”

Kath wusste nicht recht, was es bedeuten sollte. Dafür müsste Kath allerdings mit Joras reden. Am Ende würde ein dummer Fehler an diesem Ort ganz schnell über Tod oder Leben entscheiden. Leider zu Ungunsten des Patienten. Das wollte Kath nicht riskieren. Langsam atmete er tief durch. Der Gedanke bei den Hilfslieferungen zu helfen war zwar nicht gerade etwas welches Kath sich erhofft hatte. Auf der anderen Seite… Es wäre auch Hilfe. Langsam nickte der Kel’Dor und richtete sich auf.

“Ich würde mich wirklich sehr freuen wenn du mich begleiten würdest.”


Entgegnete Kath auf das Angebot der Mirialanerin. Es war Arbeit und Ablenkung. Es würde ihm gut tun. Er selbst schaute dagegen den Jedi ruhig an. Die Zeiten wo er sich selbst vor den Jedi und der Macht gefürchtet hatte waren vorbei. So stellte sich der Kel’Dor aufrecht hin und legte eine Hand auf seine Hüfte und blickte den Jedi an. Er bot Angelina so die Möglichkeit sich hinter ihm zu verstecken wenn sie es denn wollte. Fragend schaute der Kel’Dor den Jedi an und fragte dann Freundlich.

“Gibt es noch andere Dinge bei denen ich Euch helfen kann?”


Seine Stimme war freundlich, allerdings auch leicht distanziert. Immerhin musste auch er ein wenig ausstrahlen, dass er Angelina beschützen würde. Auch wenn er wusste, dass keine Gefahr bestand. Ruhig schaute Kath Birix in die Augen. Natürlich war alles in Ordnung. Allerdings wusste er nicht recht, was er hier nun tun sollte. Auf der anderen Seite wusste er nun vorerst eine Aufgabe.

“Ich bin kein Mediziner. Ich bin ein wenig ratlos was ich abgesehen von den Patienten zuhören tun kann. Ich kann ein wenig erste Hilfe, aber das wird für das Meiste hier nicht ausreichen…”


Der Kel’’Dor musterte den Ishi Tip skeptisch. Irgendwie mochte er diesen Mann nicht. Warum auch immer. Es war eine unangenehme Angewohnheit. Kath mochte niemanden am Anfang. Es war ein Schutzmechanismus. Eine normale Reaktion für den Kel’Dor. Entstanden durch die Jahre als Schmuggler. Er war wie diese Männer die in Holodramen auf ihren Reittiere das Vieh zu der nächsten Weide trieben. Ein einsames Wesen welches es genoss von Planet zu Planet zu reisen. Er würde allgemein lieber gerade wieder weiter ziehen. Jedoch würde er dann niemals eine Ausbildung erhalten. Und bei dem was hier gerade passierte brauchten die Jedi nachwuchs. Kurz lief ein Mann durch sein Sichtfeld. Ein Mirialaner. Hatte er ihnen knapp zugenickt. Kath erwiderte die Geste ein wenig irritiert ehe seine Aufmerksamkeit wieder komplett dem Ishi Tib galt.



[Coruscant - Ebene 1311 - Lazarett - Kath, Angelina(NPC), Birix Zhon]
 
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So langsam brach dem hünenhaften Zabrak der Schweiß aus, in dicken Tropfen floss er über seinen kahlen Dornenbewährten Schädel. Versickerte in dem Tuch das seine Augen bedeckte und durchnässten sein Hemd. Er fühlte sich großartig, endlich hatte er einen weiteren Schritt getan, das was auf Teth so zaghaft begonnen hatte, fühlte sich nun so echt und einfach an. Er konnte den kleinen Wildfang hinter einem Regal verschwinden "sehen" und so lief er einfach an dem Regal vorbei um ihm den Weg abzuschneiden. Dann hetzten sie sich wieder kreuz und quer durch den Raum, immer mit genügend Abstand zu den beiden Frauen.

Ty bleib plötzlich stehen und kam sogar auf ihn zugelaufen, jetzt hatte er ihn. Oder war der Knabe des Spiels überdrüssig geworden? Doch anstatt in die ausgestreckten Arme des Padawans zu retten, rutschte der kleine einfach zwischen seinen Beinen hindurch. Schlaues Bürschchen, musste Ferak anerkennen, bevor er einen Bogen. Er wollte sich Ty von einer anderen Richtung nähern, ihm quasi den Weg abschneiden. Allerdings fing der kleine wieder mit dem Hakenschlagen an und der große Krieger hatte mühe die schnellen Richtungswechsel nach zu verfolgen.

Letztendlich hörte er doch auf mit Hakenschlagen und schien ihn zu erwarten. Der Zabrak konnte ihn nicht nur mit seinen durch die Macht verstärkten Sinne lokalisieren, nein auch durch sein lautes lachen. Und während Ferak noch auf ihn zu hielt, setzte sich Ty wieder in Bewegung, die Wand kam rasend schnell auf den Zabrak zu. Wenn er nichts unternahm würde er dagegen krachen und diesmal aus vollem Lauf. Doch einer Eingebung folgend, setzt er erst einen und dann einen Zweiten Schritt einfach auf die Wand und stieß sich dann von ihr ab. Mit gestreckten Beinen vollführte er eine Rolle in der Luft und kam Breitbeinig wieder auf. Die Hände wie zur Abwehr von Körper abgestellt.

Langsam schwenkte er den Kopf von links nach rechts, eigentlich hätte er das nicht tuen brauchen, doch seine erweiterten Sinne waren noch so neu für ihn. Ty hatte sich fast ans andere Ende des Raumes zurück gezogen, der schnellste weg würde direkt durch das Meister Schüler Gespann führen. Doch Ferak war sich sicher ,dass das was er vorhatte klappen würde. Von einer gehörigen Portion übermut getrieben stürmte er los, direkt auf die beiden am Boden sitzenden Frauen zu. Seine Schritte in den schweren Stiefeln kamen immer näher und dann sprang er ab. Wie in der Gasse auf Teth, stieg er in die Lüfte, dieses mal würde er nicht in einer Mülltonne landen. Er sprang hoch, er sprang weit und vollführte einen gestreckten Salto mit Drehung in der Luft.

Er landete hinter dem Kleinen Wildfang, der sich zwar zu ducken versuchte, doch die große Hand des Zabraks landete auf seiner Schulter. Nicht hart, aber sie kam dort zum liegen und mit seiner dunkeln Stimme sagte Ferak:


"Du bist drann, h'sletret (kleiner)."

Und dann rannte der Zabrak los, nutze bei seiner Flucht nicht nur den Boden. Der Salto und die Drehung an der Wand, beflügelten sein Ego und seinen Übermut und so zog er die Wände auch mit in das Spiel ein. Mal setzte er ein, zwei Schritte an der Wand um so über Ty hinweg zu segeln. Oder er nutze die Ecke eines Raumes um sich hoch in die Luft zu katapultieren und so die Reichweite des jungen Kenobi zu verlassen. Vielleicht ein wenig unfair aber letztendlich würde der Knabe ihn ja doch schnappen.


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Jedi Tempel ~ Dachgarten ~ in der Nähe von Sarid, Sahra und Eriu

Während Sarid die Antworten auf Sahras Fragen gab, die Anakin erwartet hatte, allerdings um Lichtjahre empathischer und eleganter formuliert, als jemand wie er es jemals vermochte, fiel ihm ein, was er eigentlich vorgehabt hatte, nachdem er den Ausblick hier oben genossen hatte.

Nach einer angedeuteten Verbeugung entfernte er sich ein paar Meter und zog sein Com aus der Tasche.

**Nachricht an Joras Semin**

Joras,

der Rat möchte dir für dein Engagement in der Bekämpfung von Krankheit und Leid auf Coruscant danken. Wir haben außerdem gute Nachrichten, was deine zuletzt bedauerlicherweise ruhende Ausbildung durch einen Jedi Meister betrifft.

Sobald es dir möglich ist, und sofern daraus keine wichtigen Aufgaben in der Stadt unerledigt bleiben, möchte ich dich bitten zum Tempel zurückzukehren, damit wir Weiteres besprechen können.

Möge die Macht mit dir sein.
Jedi Rat Anakin Solo


**Nachricht Ende**

Und somit klappte Anakin sein Com wieder zu und ließ es in seiner Hosentasche verschwinden. Anakin hatte in seiner Zeit als Padawan selbst mehrere Meister gehabt, wie viele andere Schüler damals auch. Es war nicht zu unterschätzen welche Auswirkungen der Verlust eines Meisters, aus welchen Gründen auch immer, auf die Motivation und die Stabilität eines Padawan haben konnte. Als Anakins Meisterin, damals die Jedi hatte verlassen müssen, war er in ein tiefes Loch der Einsamkeit gefallen, aus dem erst die Zuteilung einer neuen Meisterin ihn hatte befreien können. Wahrscheinlich war das der Grund, warum ihm Joras Geschichte vorhin, beim Durchstöbern der Neugikeiten zur aktuellen Lage im Orden der Jedi, sofort aufgefallen war. Auch wenn er dieser Tage zögerlich war, wenn es darum ging einen Padawan zu unterweisen, würde er diese Hürde erneut nehmen müssen. Das schuldete Anakin den jungen Lernwilligen des Ordens. Er atmete einmal tief durch und ging dann zurück zu den anderen.

"Sarid, es war wirklich schön dich hier oben wieder zu treffen."

Anakin lächelte.

"Die Pflicht ruft, aber ich möchte natürlich nicht gehen ohne zu wissen, dass bei dir, bei euch alles okay ist. Wirst du die nächste Zeit hier im Tempel sein?"

Jedi Tempel ~ Dachgarten ~ in der Nähe von Sarid, Sahra und Eriu
 
Coruscant-Jedi-Tempel-Dachgarten- bei Sarid, Anakin und Eriu

Vieles von dem, was die Rätin auf ihre Ausführung hin antwortete, spiegelte ziemlich genau Sahras Ansichten wieder, was die junge Ritterin durch wiederholtes Nicken andeutete. Das Gefühl, andere beschützen zu wollen? Das war eigentlich mehr als ein Gefühl. Das war doch ihre Aufgabe- eigentlich. Aber mit dem, was die Rätin sagte, meinte sie wohl eher Radan und sie versuchte wohl, seine Sicht darzulegen.

"Die Frage, die ich mir jetzt stelle wäre: Hätte Radan damals Hilfe angenommen? Ok,nur weil er mich ignoriert hat, heisst das natürlich nicht, dass er sich auch einem Rat gegenüber so benommen hätte. Aber ich glaub, gewaltfrei hätte ich ihn von Eriador nirgends hinbringen können."

Ausser mit einem Stunner vielleicht. Aber das fiel für Sahra auch schon unter Gewalt.

"Und ich war ja nicht die einzige andere Jedi da. Aredhel war auch dabei, der - soweit ich weiss- zumindest eine Zeit lang sogar Radans Meister war. Er hat an Radan´s Seite gekämpft. Wie gesagt: Ich versteh es nicht. Aber heute würd ich mich garnicht erst auf so eine Reise einlassen. Ich war auf meinen Reisen einmal an einem Ort, an dem ein schlimmer Verkehrsunfall geschehen war. Der Einsatzleiter hatte die Situation gut im Griff... bis einer der anderen Sicherheitskräfte ihm gesagt hat, dass der tote, junge Mann auf der Strasse sein Sohn ist. Er hatte das bis dahin noch nicht realisiert. Nachdem er aber informiert worden war, hat er sein Diens-Com an seinen Kollegen abgegeben und ist einfach nach Hause gegangen. Und ich hab mit da gedacht: Genau so hätte Radan auch handeln müssen. Als er von den Problemen auf Eriador gehört hat, hätte er als Regierungsoberhaupt ein Hilfegesuch an die Jedi stellen müssen und hätte nicht selbst dort mitmischen dürfen. Sobald man derart persönlich involviert ist, sind Probleme fast vorprogrammiert. Also würd ich heut wohl Radan von dieser Reise abhalten. Aber damals hatte ich das Wissen eben noch nicht. Sowas lernt man erst, wenn man unterwegs ist. Und so ne riesen Schlacht wie die von damals...ohne dass es überhaupt den Versuch einer Verhandlung gab... Klar, die Verhandlungen können auch fehlschlagen, aber man sollte es doch überhaupt erstmal versuchen, oder?"

Dieser Drang nach Zerstörung und Blutvergiessen war etwas gewesen, das Sahra so fremd gewesen war. Radan hatte damals so viel zerstört. Auch bei ihr. Als die Rätin allerdings darauf hinwies, das Radan als Ty´s Vater immer irgendeine Form von Anziehung auf ihren Sohn haben würde, schnaubte die junge Ritterin.

"Entschuldigung, dass ich das jetzt so sage, aber Radan ist nicht Ty´s Vater. Ich würd ihm höchstens den Titel "biologischer Erzeuger" zugestehen. Das wär anders, wenn wir zum Zeitpunk von Ty´s Geburt verheiratet gewesen wären. Oder er mal ne Vaterschaftsanerkennung gemacht hätte. Hat er nicht. Er hat garkeine Rechte an Ty.Das war eins der ersten Dinge, die ich abgeklärt hab, nachdem Radan ein Sith wurde. Wenn Radan auch nur die geringste Chance gehabt hätte, auf rechtlichem Weg an sein Kind dran zu kommen, hätte ich die Schwangerschaft beendet, bevor Ty´s Herz begonnen hätte zu schlagen. Das hätte ich meinem Kind nicht angetan. Das als erstes. Als zweites: Radan wusste- wie gesagt- dass ich von ihm schwanger war, und ich glaube nicht, dass der Übertritt auf die dunkle Seite mit einer totalen Amnesie verbunden ist. Ausserdem hatte er meine Com-Frequenz und die Frequenz vom schiffsinternen Com auf der StarExplorer. Ich bin mir sicher, dass es ihm auch von Bastion aus möglich gewesen wär, mich zu kontaktieren. Mal zu fragen, wie es dem Kind geht. Ob alles ok ist. Auch wenn es sicher riskant gewesen wär. Aber da war nie was. Er hat sich nicht für sein Kind interessiert. Und jetzt plötzlich? Nein. Das Ty sich für seinen Vater interessiert,ist schon passiert. Drum sitzen wir ja jetzt hier. Aber darum werde ich mich noch kümmern und Ty bleibt jetzt in meiner Obhut oder in der meiner Schwester. Dann rauscht er auch nicht wieder allein durch die halbe Galaxie."

Das sie auf Coruscant keine Ruhe finden würde, wenn sie nicht mit Radan sprach, war sehr wahrscheinlich. Wenn Sahra ehrlich war glaubte sie, dass auch das Gespräch mit Radan nichts daran ändern würde. Sie gehörte hier nicht her. Sie hatte sich auch auf Lianna nicht zu Hause gefühlt. Zwischen den Sternen war ihr zu Hause.

"In Ordnung. Ich werde mit Radan sprechen. Allerdings glaube ich nicht, dass es etwa ändern würde, wenn ihr daneben sitzt, Rätin. Ich mache das allein. Ihr habt eh genug zu tun."

Die Rätin brachte sie aber noch einmal fast zum lachen. Sie sah die andere Frau ein paar Sekunden lang an, als warte sie darauf,dass ihr das Komische selbst auffiel.

"Radan muss lernen? Und ihr fühlt euch kein bisschen komisch, das über einen Mann zu sagen, der älter ist als wir beide zusammen? Er ist schliesslich kein Padawan mehr und eigentlich auch kein frischer Ritter. Ich würde langsam mal Lebenserfahrung vorraussetzen. Allerdings ... seine Art hat ein langes Leben... vielleicht sind die entsprechenden Lernphasen dadurch auch länger und er braucht noch 200-300 Jahre, um zu der einen oder anderen Erkenntniss zu kommen."

Das war böse und Sahra wusste das auch. Aber so ganz unrecht hatte sie auch nicht, oder? Aber gut... das war nicht mehr ihr Problem und der Rat würde dieses Problem wohl ebenfalls an zukünftige Räte weitervererben können.Als die Rätin sie dann an ihren Erfahrungen teilhaben ließ, nickte Sahra.

"Ich sehe mich auch nur als Schild und ich würde sagen: Das ist das, was man uns beigebracht hat. Wir beschützen die, die sich nicht selbst beschützen können. Dafür sind wir da...unter anderem. Die, die sich mit erhobenem Lichtschwert auf andere stürzen, sitzen doch eher auf Bastion, denke ich. Aber ob Radan das noch lernt.... Wisst ihr, man sagt ja,dass man das anzieht, worauf man sich konzentriert. Sprich, wenn man sich nur auf Negativität konzentriert, ist das genau das, worauf man immerwieder und überall stossen wird.Behaltet das mal im Kopf und schaut euch Radan an. Dann kann ich euch schon verraten, dass ihr euch mit seiner "Weiterbildung" eine Lebensaufgabe aufbrummt. Aber vielleicht irre ich mich ja auch und Radan wird eines Tages mit einem fröhlichen Lied auf den Lippen durch die Gänge schweben. Aber im Moment sehe ich das nicht."

Sahra hoffte wirklich, dass sie sich irrte. Aber Radan hatte ja immer betont, dass er ein Krieger war. Das war das einzige, was er zu lernen bereit gewesen war. Wie man kämpfte. Auch wenn er immer von Frieden gesprochen hatte...aber waren das nicht letzten Endes nur Worte gewesen?

"Macht euch bitte um mich und Ty keinen Kopf. Ich bekomm das schon hin. Ich hab es die letzten Jahre ja auch hinbekommen. Und wenn Ty reif ist, übergeb ich ihn in die Hände eines guten Meisters. Die Macht wird uns leiten."

Das hatte sie schliesslich immer getan. Auch wenn es nicht ersichtlich gewesen war. Die Ermahnung der Rätin, Beherrschung zu lernen, brachte Sahra ebenfalls zum Schmunzeln, bevor sie respektvoll den Kopf neigte.

"Das werde ich tun und ich wollte ja auch nur für mein Verhalten gerade stehen. Das habe ich hiermit getan und meine Rechnung mit Radan ist damit auch abgegolten. Das sowas noch einmal geschieht,ist unwahrscheinlich. Es gibt niemanden mehr, mit dem ich so einen Ärger hätte. Und ich habe auch nicht vor, mich weiterhin von Radan oder sonst irgendwem ausbremsen zu lassen.Ich konzentrier mich jetzt erstmal auf meinen Padawan. Ich denke, unser nächstes Ziel wird Ilum. Steine sammeln. Und dann...wird sich der weitere Weg schon offenbaren.Meine Kontaktdaten sind im System, wenn irgendwas sein sollte."

Eigentlich konnte es Sahra kaum erwarten,von Coruscant weg zu kommen. Am liebsten wär sie sofort wieder aufgebrochen. Mit Ferak und Ty zusammen. Aber vorher würde sie sich wohl mit den Quarantäne-Bestimmungen auseinandersetzen müssen. Hoffentlich gab es ein Schlupfloch, durch das sie den Planeten schneller verlassen konnte als die Quarantäne-Zeit vorschrieb.

"Also, ich geh mal und vereinbare einen Gesprächstermin mit Radan. Ich danke euch für eure Zeit, euer Ohr und euren Rat, Rätin Horn."

Sie lächelte die Rätin an und schenkte dann auch dem anderen Rats-Mitglied ein Lächeln.

"Jetzt könnt ihr euch wieder ungestört mit eurer Kollegin austauschen. Verzeiht, dass ich euer Wiedersehen so gestört habe. "

An beide Räte und auch an den Padawan der Rätin gewandt schloss sie das Gespräch mit dem üblichen

"Möge die Macht mit euch sein."

Und wandte sich dann zum gehen. Ein Gespräch mit Radan... Eigentlich war ihr schon weit vorher klar, wie das Ablaufen würde. Radan würde wahrscheinlich da sitzen und sich selbst furchtbar leid tun. Aber Sahra war nicht bereit, noch einmal Mitleid für ihn aufkommen zu lassen. Und wenn er sich selbst als schlechten Mensch und Vater hinstellte, so waren sie sich dann ja zumindest soweit einig. Aber erstmal musste sie meditieren. Sie musste sich klar werden, was genau sie wollte und sich ein unzerstörbares inneres Gleichgewicht aufbauen. Und vorher musste sie noch nach Ty sehen. Das als allererstes. Damit hatte sie eigentlich einen vollen Zeitplan bis zum Abend. Vorrausgesetzt, Radan erklärte sich bereit, noch heute mit ihr zu sprechen.

Coruscant-Jedi-Tempel-Dachgarten bei Sarid, Anakin und Eriu
 
[Coruscant | Obere Ebenen | Jedi-Tempel | Trainingsraum] Arkon, Leela

Arkon erstaunte es ungemein was für Fortschritte seine Schülerin Leela in der kurzen Zeit, die sie sich schon kannten, errungen hatte. Das was sie in den paar Tagen gelernt hatte, lernten andere meist in jahrelanger mühsamer Arbeit, mit Wochenlangen Phasen leidvoller Rückschläge und frustrierender Wartezeiten, bis sich ein weiterer Erfolg einstellte. Aber bei der Ärztin von Lianna verhielt es sich anders. Sie war ein Naturtalent und trotz ihrer Abneigungen und Widerstände gegenüber der Macht, die wohl einer tiefergehenden, akademischen Sichtweise auf das Leben verschuldet waren, schlug sie sich erstaunlich gut. Irgendwie war Arkon hier froh, dass seine erste Schülerin dann doch keine größeren Probleme hatte und vor allem wenig Bestrebungen zeigte, seine Lektionen zu boykottieren oder anderweitig Steine in den Weg zu legen. Wie es schien machte ihr das Training sogar Spaß, da sie jegliches Zeitgefühl dafür verloren hatte und nicht genau sagen konnte, wie lange diese Trainingseinheit überhaupt gedauert hatte. Er lächelte nur auf die Aussage und verkniff sich den Kommentar, dass ein Jedi sich immer über die Gegenwart bewusst sein musste. Er vertraute darauf, dass Leela durchaus in der Lage war in kritischen Situationen dies zu leisten.

Nachdem der Jedi sein deaktiviertes Lichtschwert in die Mitte zwischen die beiden gelegt hatte, setzte er auch er sich in eine bequeme Position und schloss seine Augen. Er streckte seine Fühler in die Macht aus und nahm damit die unmittelbare Umgebung war. Er erspürte dabei nicht nur die Präsenz Leelas, die zwar stark in der Macht leuchtete und sich von anderen, nichtmachtbegabten Präsenzen unterschied, aber eine diffuse Mischung an Emotionen beherbergte.

Bevor allerdings Leela ihre Übungen begann spürte der Jedi von Alderaan ein leichtes Kräuseln in der Macht und begann just in dem Moment zu grinsen, als die ältere Ärztin ihm offenbarte, dass es – ihrer Meinung nach – noch andere Erklärungen geben müsste, wie die Macht funktionierte. Er konnte sich nicht ein Lachen verkneifen, ehe er seiner enthusiastischen Schülerin antwortete:

„Da widerspreche ich dir nicht. Und ich rate dir auf jeden Fall dich eingehender damit zu beschäftigen und ich hoffe ehrlich, dass du eine Antwort findest, die dich zufrieden stellt.“

Er lächelte sie an und verschwieg dabei, dass es unzählige Versuche der verschiedensten Jedi gab und bisher hatte noch keiner eine allumfassende Antwort auf das Wesen der Macht entdeckt. Die Macht war zu komplex, als das man nur mehr als eine Facette wirklich beleuchten konnte, allerdings musste jeder seinen eigenen Zugang zur Macht finden und Leelas Ansatz war nicht schlechter als jeder andere. Der Alderaaner schloss seine Augen, als die Padawanschülerin auch ihre schloss und Arkon griff mit der Macht hinaus und suchte wieder nach Leelas Präsenz, versuchte ihre Gehversuche in dieser so fremden Welt zu beobachten. Diese Gehversuche waren dann doch eher holprig, als elegant und feinfühlig. Er spürte, wie sie ungeduldig und energisch mit einem großen Stoß in der Macht, das Schwert fortschnickte, anstatt es zu greifen und schweben zu lassen. Nicht ganz das was Arkon sehen wollte, aber ein Anfang und kein allzu schlechter dazu. Er lächelte erneut, vor allem als er merkte wie Leela sich darüber freute.

„Sehr gut“, meinte er, als er die Augen öffnete und nach seinem Schwert griff und es erneut in die Mitte legte, „das was du eben getan hast, könnte man einen Machtstoß nennen. Sehr hilfreich um Dinge und Personen auf Abstand zu halten.“ Er zeigte erneut auf sein Schwert: „Versuche es erneut, nimm dir Zeit.“

[Coruscant | Obere Ebenen | Jedi-Tempel | Trainingsraum] Arkon, Leela
 

\\ Core ~ Corusca-System ~ Anflug auf Coruscant ~ Frachtshuttle des Jedi-Ordens ~ Mas und Thyr //


Die Quarantäne, die noch immer über den Gesamten Planeten verhängt war, hinterließ noch immer ihre Spuren überall, auch bereits im Orbit. Jedoch war ihr Frachter mit einer Ordenskennung versehen, was ihm eine besondere Priorität einräumte. Zwar war dies vielen Bürokraten ein Dorn im Auge, da sie so noch weniger Kontrolle hatten, wer den Planeten betrat und verließ, aber das war eben ein Preis, den man für die Hilfe des Ordens zahlte. Mas machte sich selbst wenig Gedanken um das Virus. Eher das Gegenteil war der Fall, da er wusste, wie sicher der Tempel abgeriegelt war und so brauchten sie keine Befürchtungen zu haben, solange sie im Tempel blieben. Doch selbst die meisten anderen Ebenen waren einigermaßen sicher. Erst wenn man tiefer in Richtung des Kerns vordrang, wurde es unruhiger, aber das brauchte Thyr nicht zu belasten, die nächsten Monate würde er fast ausschließlich in den Mauern des Tempels auf seine Ausbildung fokussiert verbringen, so es die Macht wollte.


„Die meisten Ebenen und Bezirke sind gesichert und gut versorgt, dies betrifft aber leider vor allem die wohlhabenderen. Vor allem die unteren Ebenen, in denen die Armen leben sind sehr stark von dem Virus betroffen und teilweise weitgehend abgeriegelt. Wir werden mit dem Virus erst einmal nichts zu tun haben, da der Tempel gesichert ist und sich unsere Aktivitäten erst einmal nur darauf beschränken werden, Thyr, mach dir also keine Gedanken. Außerdem ist das doch genau der Grund, warum die Jedi hier aktiv helfen!“, folgte Mas ausführliche Erklärung auf einen allgemeinen Sicherheitshinweis, der an jedes anfliegende Schiff herausgegeben wurde.


Ihr Anflug durch den, trotz Virus, dichten und normalen Verkehr verlief ohne Probleme. Von dem Moment an, wo sich der Frachter in die ersten, der Oberfläche zustrebenden, Verkehrsströme einreihte, waren sie nur noch eines von unzähligen Schiffen. Und sie waren mit Sicherheit auch nicht die einzigen, die in diesem Moment auf den Jeditempel zu flogen.

„Es dauert nicht mehr lange und wir sollten den Tempel von weiten sehen können, Thyr. Aber bis wir wirklich da sind müssen wir noch viel Geduld haben, auch ein Jedi hat sich an die Verkehrsordnung Coruscants zu halten“, antwortete er grinsend, wobei er nicht zu viel reden wollte, um seinem Padawan einfach diesen Moment zu lassen, in dem er das Herz der Galaxis zum ersten Mal mit den eigenen Augen sah.


Der Jedi wusste aus eigener Erfahrung, dass man nicht alle Eindrücke, die hier auf einen einprasselten, auf einmal in sich aufnehmen konnte. Viel eher war es unmöglich, zumindest für den menschlichen Verstand. Andere Spezies konnten dies vielleicht, aber sie eben nicht. Stattdessen blieb vieles eher oberflächlich, man erkannte die Häuserschluchten, den sich unendlich hin wälzenden Verkehr und wenn man genauer hinsah auch Details. In einem Vergnügungshochhaus zu ihrer Linken hatte gerade jemand mit seinem gelben Luxusgleiter mehrere andere Luxusgleiter ineinandergeschoben und mehrere Polizeiroboter sicherten gerade den Tatort ab. Diese einzelnen Szenen, die man nur sehen konnte, wenn man zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort war, machten jeden Flug hier einzigartig.

Als dann in der Ferne zum ersten Mal die fünf Türme des Jeditempels zu sehen waren, zwar teilweise noch immer eingerüstet und am wiederaufgebaut werden, so stieg trotzdem in Mas Gänsehaut auf. Es war einfach ein magischer Ort, von der Macht durchzogen und uralt. Und bereits wie er zwischen den ganzen Häuserschluchten herausstach, war unübersehbar. Dieser Ort bildete in den Augen des Jedi das Herz des Planeten, auch wenn es jahrelang nicht geschlagen hatte, so änderte es nichts an der Anatomie in seinen Augen.

Mas gab Thyr einen Moment, um selbst den ersten Blick auf den Tempel zu erhaschen und ihn für sich zu erleben, bist er ihn vorsichtig darauf hinwies.

„Wunderschön, nicht wahr? Er strahlt bereits von so weit weg unglaubliche Erhabenheit und die Macht aus findest du nicht auch?“, schwärmte er seinem Padawan vor.


Die Route führte sie in einer Art zickzack durch die Häuserschluchten näher an den Tempel heran. Als sie endlich den Landeanflug auf einer der niedrigen Landeplattformen begannen, wurde Mas noch aufgeregter. Ihm kam es wieder wie das Erste Mal ankommen vor, vielleicht weil er diesmal als Ritter mit Padawan ankam? Möglich war es…

Dann endlich waren sie gelandet. Mas war noch schneller abgeschnallt und aufgesprungen, als sein Padawan. Er konnte es nicht erwarten. Frische Luft, Sonnenschein und der Tempel vor ihnen.

Gemeinsam gingen sie zur Laderampe und verließen das Frachtschiff nach einem Monat endlich wieder. Zuerst bot sich ihnen beiden ein geschäftiger Anblick. Die Große Landeplattform, die noch unterhalb des Niveau des Tempelvorplatzes gelegen war, diente zum umschlagen von Ladung aller Art. Hier fanden sich fast nur Droiden, die von einigen wenigen menschlichen Arbeitern und Mechanikern beobachtet, die Be- und Entladung managten. Dennoch fühlte es sich für Mas an, wie nach Hause zu kommen. Er grinste Thyr breit an.

„Zugegeben, wir bekommen nicht den Empfang eines VIP, aber selbst hier ist es schön finde ich. Ich würde dich ja zu einem Wettlauf an der Außenmauer des Tempels herausfordern, aber da müssen wir wohl noch ein wenig warten, bis du fitter bist“, sagte Mas euphorisch und lief in Richtung des großen Tores, dass in den hinter der Plattform liegenden Hangar führte. Er suchte einen Droiden bei dem er sich anmelden konnte.


Er war etwas versteckt an der rechten Ecke des Hangars zu finden. Mas bedeutete Thyr, kurz zu warten, während er dorthin lief, um bescheid zu geben, dass er nun wieder angekommen war, bevor er wieder zu seinem Padawan zurückkehrte, der zwischen den ganzen Droiden und Kisten ziemlich verloren wirkte, aber dennoch nicht schlecht gelaunt war.

„So, damit kann ich es offiziell machen, Thyr, Willkommen im Tempel der Jedi auf Coruscant. Wie du vielleicht schon gesehen hast, befinden wir uns hier in den unteren Ebenen, die hauptsächlich der Logistik und Wartung dienen. Außerdem findet sich hier auch ein Magazin, bei dem man Ausrüstung für Missionen und so weiter beziehen kann. Aber keine Angst, ich selbst kenne mich hier auch kaum aus, der Tempel ist kein Vergleich zum Hort auf Haruun Kal“, begann Mas eine Erklärung, wobei er außergewöhnlich schnell und euphorisch redete. Es gab so viel zu zeigen und so wenig Zeit gerade. „Ich schlage vor, wir fahren mit dem Turbolift nach oben und dann zeige ich dir ein wenig den Tempel, zumindest mal die wichtigsten Punkte. Aber es gibt auch immer wieder Stationen und Droiden, die einem bei der Wegfindung helfen!“


Es war nicht verwunderlich, dass der Junge etwas verwirrt war, aber Mas schob ihn halb väterlich, halb wie ein Lehrer mit sanfter Gewalt Richtung zentralem Turbolift, der sie bis in die Eingangsebene des Tempels brachte. Dort, im markanten Säulensaal, der mittlerweile schon deutlich rekonstruierter war, obgleich noch immer einige der Säulen nur Stümpfe waren, aber immerhin der Schutt weggeräumt worden war, hielt er dann ein wenig inne und gab Thyr erneut einen Moment, alles in sich aufzunehmen, was sicher schwer war.


„Das hier ist die alte große Eingangshalle des Tempels, wie du siehst hat sie die imperiale Herrschaft mit einigen Blessuren überstanden, die aber nach und nach ausgebessert werden. Noch bevor du Ritter wirst, werden die Säulen hier wieder stehen. Wenn du mich fragst birgt die Halle auch so schon eine unheimlich großartige Aura. Seit tausenden von Jahren betreten tausende von Jedi durch diese Halle ihre Gemächer oder treten Reisen und Missionen an und wir beide reihen uns nun als Meister und Schüler darin ein.“



\\ Core ~ Corusca-System ~ Coruscant ~ Jeditempel, Eingangshalle ~ Mas und Thyr //
 
--- Coruscant - Ebene 1311 - Provisorischer Außenposten Ios - Kath, Jax, Birix, Angelina (NPC) , Steven (NPC) ---

Ich glaube Joras hatte mal von diesem Tempel erzählt, dass er soooo groß sein soll. Angelina streckte die Arme auf ihre maximale Weite aus, zugegeben, ein wenig übertrieb sie schon. Denn Joras konnte keineswegs ihre Arme sehen, ohne sie zu ertasten. Warst du denn auch schon einmal da? Ist das schwer?

Wollte der Schwarzschopf wissen und blickte dabei neugierig den Kel'Dor an. Er sah so lustig aus, wenn er den Kopf schief legte. Sie würde Joras vielleicht einmal von ihm erzählen müssen. Aber das konnte schwer werden, wie sie in der Vergangenheit durchaus schon bemerkt hatte. Die Zwölfjährige wußte, dass der blinde junge Mann mit Farben recht wenig anfangen konnte. Ob er sie überhaupt kannte und wußte, wie sie tatsächlich aussahen? Angelina hatte da so ihre Zweifel, aber dennoch, zumeist reichte es ja wenn sie ihm Formen beschrieb. Wie hatte es Joras zumeist genannt? So konnte er sich ein grobes Bild von ihrer Beschreibung machen, denn bei Formen wußte er zumeist, wie sie sich anfühlten. Sie lächelte, irgendwann würde sie auch einmal ausprobieren wie sich die Welt eines Blinde so anfühlte. Nur so aus Neugierde. Vielleicht konnte sie den Chalactaner dann auch ein wenig besser verstehen mit den Uhrzeiten oder den Formen, über welche er sich wohl orientierte.


Ich...weiß es nicht so recht. Ich glaube, er hat darum gebeten, dass sie ihm genannt werden...


Irgendeinen Grund dafür hatte der Blinde bestimmt. Und sie würde ihn irgendwann heraus finden! Vielleicht brauchte sie Joras ja dafür nicht einmal zu fragen. Aufmerksam blickte sie den Kel'Dor erneut an. Selbst Kath hatte wohl keine Idee, wofür das gut gewesen war. Ob es wohl mit den Himmelsrichtungen zusammen hing, an welchen man sich orientieren konnte? Angelina runzelte ein wenig die Stirn, als sie nun die Hand des Kel'Dor ergriff.

Oh jaaaa! Es ist ja nicht weit! Komm ruhig...

Und los ging die wilde Lauferei erneut. Sie brauchten nicht lange, Angelina zog Kath einfach mit sich – ohne einen besonderen Händedruck. Aber sie lief sehr bestimmt in die Richtung von Steven, dem Menschen, welcher das Lazarett oft belieferte. Und sie nickte ihm freundlich zu. Der Mensch war mit Joras ganz gut befreundet, hin und wieder hatte er ihm auch schon diverse Heilpflanzen gebracht, welche er dann weiter verarbeitet hatte. Es waren erst einige Meter vergangen, als eine fremde Person zu ihnen stieß und sie ansprach. Mit großen Augen musterte Angelina sie und betrachtete sie stumm für einige Sekunden. Kath begann mit ihr zu sprechen. Kurze, aber effektive Worte.

Du hast schon gegessen? Was meinst du damit?

Die junge Mirilianerin musterte den Neuankömmling mit ihren großen blauen Augen. Dann legte sie den Kopf schief. Das klang garnicht gut, verlegen bewegte sich ihr Blick für einige Sekunden gen Boden. Sie strich mit der Fußspitze ein wenig über den Boden und suchte nun den Kontakt zu Kath. Dieser Fremde war ihm nicht geheuer und ganz langsam setzte sie einen Fuß vor den anderen. Ganz langsam schien sie Kaths schiere Größe ausnutzen zu wollen. Aufmerksam beobachteten die schwarzen Augen der Mirialanerin diesen Jedi, der neu hinzu gekommen war.



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Komm Joras, ich bringe dich wieder zurück ins Lazarett!

Der blinde junge Mann zuckte leicht zusammen, als der Seargeant ihn erneut am Arm berührte und seufzte. Diese Situation würde er später in Ruhe noch ein wenig verarbeiten müssen. Nachdenklich runzelte Joras die Stirn und begann damit, erneut mit dem Stab auf dem Boden herum zu stochern. Trotz der Führung konnte er sich nie darüber gewiss sein, dass nicht doch etwas vor ihm lag. Etwas, was Tiran durchaus übersehen oder garnicht als ein Hindernis registrierte. Dies war das Schwierige an der Führung eines Blinden, Joras war es nicht so wichtig, dass ihm die Umgebung besonders beschrieben wurde, denn vieles konnte er sich auch auf die Geräusche zusammen reimen. Aber die Verlässlichkeit, mit welcher er um Hindernisse herum diligiert wurde, das war das Entscheidende. Sie kamen nur langsam vorwärts und diese Geräuschkulisse des Lazaretts, sie wurde immer lauter und lauter. Stimmenwirrwar, Huster, das Rascheln diverser Decken – all das war etwas, was Joras nicht zu sehr vermisst hatte. Der Blinde drehte sanft den Kopf in Richtung der Geräusche, runzelte die Stirn, fragte sich, was genau diese Töne verursacht hatte. Vergebene Liebesmüh.

Wieder zuckte er zusammen, nicht wegen der Geräuschskulisse um sich herum, nein es war das Jedi-Com welches piepste. Er hatte dieses komische Ding tatsächlich noch in der Tasche. Joras runzelte die Stirn, als er langsam danach in der Manteltasche tastete und schließlich etwas kaltes, Metallisches spürte. Sanft vibrierte dieses Ding immer noch. Vorsichtig holte er es aus der Manteltasche, lauschte der Übertragung, welche das Jedi-Com vorlas. Der Rat also...man hatte ihn aus dem Lazarett abgezogen. Der Grund war zweifellos erfreulich, wie auch Tiran bestätigte. Nachdenklich runzelte Joras die Stirn, folgte der Person weiter, welche ihn führte. Sicherlich, es war erfreulich, dass es wohl um seine abgebrochene Ausbildung gehen würde – aber was war mit all diesen Menschen hier vor Ort? All dem Leid, welches im Lazarett herrschte? All den Schmerzen, welche er hier bereits gelindert hatte – mit oder ohne Einsatz der Macht. Nicht weit vor sich vernahm er bereits wohl bekannte Stimmen – Kath und Angelina schienten sich zu unterhalten. Die Art wie ihre Stimmen klangen lies den Blinden recht schnell darauf schließen, dass sie sich offenbar mochten. Das war gut, immerhin würde die 12-Jährige nicht ganz so traurig sein, wenn er dem Ruf des Ordens Folge leisten würde. Wir haben uns kaum kennen gelernt, Kath. Man hat mich zurück zum Tempel beordert. Joras seufzte leise, der Flug dorthin könnte nicht weniger problematisch werden, als diese Situation schon war. Angelina würde ihm sicher für einige Tage fehlen. Allerdings werde ich das Gefühl nicht los, dass du dich mit Angelina gut verstehst. Pass gut auf sie auf. Fügte der Blinde dann noch leise an, bevor ein leiser Seufzer seine Lippen verlies. Er würde die Kleine sicher noch vermissen, ihre Lebenslust, ihre Freundlichkeit, aber auch ihre Ehrlichkeit.


Joras, du darfst nicht gehen! Ich muss, Angelina...hör zu! Antwortete er dann mit sanfter Stimme. Joras ging wieder in Knie, wobei er sich absolut sicher war, vor dem Mädchen zu stehen. Sorgsam legte er seinen hölzernen Taststab neben sich und seufzte. Nur für ein paar Sekunden ruhte die linke Hand des Blinden auf dem Hilfsgegenstand, welcher ihn schon so lange begleitet hatte. Dann schüttelte er langsam den Kopf, während er scheinbar in die Richtung blickte, in welcher er Angelinas Schritte vernahm. Ich habe eine Nachricht vom Orden bekommen, in welcher ich zurück zum Tempel beordert wurde. Diese Chance, man bekommt sie nur selten zweimal im Leben, verstehst du. Und du bist der tapferste Mensch, den ich auf Coruscant kenne. Ich glaube, du wirst deinen Weg gehen Angelina – in guten und in schlechten Zeiten. Vielleicht sehen wir uns eines Tages sogar wieder... Menno! Ich will nicht, dass du gehst, Joras! Der Blinde runzelte die Stirn, hatte er so eben ein leises Schluchzen gehört? Dann zuckte er zusammen, und er spürte fremde, aber dennoch so vertraute Berührungen an seinen Armen und dem Rücken. Angelina hatte ihn umarmt, und Joras, er saß einfach nur da. Sekunden, Minuten – auch er trauerte, bis er dann hörbar durchatmete und die Umarmung löste. Vorsichtig ertastete er beide Arme Angelinas, folgte ihrem Verlauf bis hoch zu den Schultern und lies seine beiden Hände nun darauf ruhen. Es ist Zeit...halte dich an Kath. Ich glaube, er mag dich,hmm?


Ich kann dich mitnehmen Joras, da ich noch eine Lieferung für den Tempel geladen habe. Joras lächelte ein wenig, manchmal hatte selbst er einmal Glück. Doch Credits waren das Problem, und der Blinde neigte ein wenig den Kopf nach unten. Ich habe nichts, um dich zu bezahlen, Steven. Credits? Vergiss es, ich muss eh hinfliegen. Steig ruhig ein. Danke...mein Freund. Der blinde junge Mann begann damit, nach seinem Holzstab zu tasten und es dauerte nicht lange, bis er wieder auf beiden Beinen stand.


Der Flug zurück zum Tempel würde eine Stunde dauern. Müde betastete Joras den Sitz des Lastengleiters, fuhr langsam über die Lehne. Sie bestand aus weichem, warmen Material. Das so typische Surren der Triebwerke schien er nicht mehr zu vernehmen, als sie los flogen. Immer und immer weiter weg schienen sie zu sein, Joras fiel...fiel in die endlose und so vertraute Dunkelheit der Nacht. Sein Taststab ruhte an seiner Seite, auf seiner Schulter.





--- Coruscant – Obere Ebenen – Hangar des Jedi-Tempels – Joras, Steven (NPC) ---

Joras wird beim nächsten Post dann aus dem Gleiter steigen :)
 
[Coruscant - Ebene 1311 - Lazarett - Kath, Angelina(NPC), Birix Zhon, Owen]

Owen hatte sich erfolgreich unter dem Radar sämtlicher Anwesenden bewegt. Kurzzeitig hatte er überlegt, ob er mit Darug auf Patrouille gehen sollte, aber irgendetwas hatte ihn davon abgehalten. Ein Gefühl? Vielleicht. Owen stemmte seine Hände auf seine Hüften und ließ seinen Blick wandern. Der Kel´Dor wirkte immer noch so deplatziert, wie vorhin. Aber vermutlich sah Owen selbst so aus. Immerhin unterhielt Kath sich wieder mit jemanden. Owen blickte von weitem prüfend hinüber.

Helfen zu wollen war eine Sache, aber die notwendigen Kenntnisse zu haben etwas vollkommen anderes. Owen zuckte mit den Schultern und beschloss nicht weiter untätig zu bleiben. Er konnte sicherlich irgendwo anders nützlicher sein als hier und so schritt Owen an die beiden Männer heran. "Hey Kath" begrüßte er den Kel'Dor und sein Blick ging zu Birix. Owen nickte ihm begrüßend zu. "Hallo... Mein Name ist Owen. Ich bin Anwärter und ihr seid...?" Keine leeren Floskeln, einfach und direkt.

[Coruscant - Ebene 1311 - Lazarett - Kath, Angelina(NPC), Birix Zhon, Owen]
 
Coruscant | Jeditempel | Dachgärten | Eriu, Sarid, Anakin, Sahra und andere


Eriu versuchte weiter die Steine zu levitieren und jedes Mal gelang es ihm ein bisschen besser. Aber er war immer noch unzufrieden. Er wusste, dass er noch viel üben musste bis er diese Technik beherrschte. Aber er hatte Zeit. Sephi lebten um ein vielfaches länger als Menschen. Immer weiter versuchte er die Steine zu bewegen. Nach oben, unten, rechts, links vor und zurück. Allerdings gelang es ihm am besten, wenn er alle bewegte oder nur einen, Er konnte seine Aufmerksamkeit nicht genug in der Konzentration teilen um 2 verschiedene Dinge gleichzeitig zu machen und langsam bekam er auch Problem beim fokussieren. Dafür gelang es ihm immer besser die Struktur der Steine zu erkennen und zu fühlen. Feinste Risse, unterschiedliche Härten, fast, als würde er den Stein und dessen innerstes sein ganzes Leben kennen. Daber war sich der Sephi sehr sicher, dass der Stein schön länger existierte als er und auch länger existieren würde, solange es mit natürlichen Dingen zuging.
Er selbst fühlte sich durstig und hungrig. Mit einem Seufzen lies er die Steine herunter und öffnete die Augen nur um den leeren Platz vor sich zu sehen.
Wo war seine Meisterin hin? Er hatte nichts bemerkt und sah sich um.
Nicht weit entfernt stand sie und unterhielt sich mit 2 Personen (Anakin und Sahra). Er stand auf und verzog das Gesicht, weil sein rechtes Bein eingeschlafen war. Vorsichtig auftretend ging er auf seine Meisterin zu und blieb in einigem Abstand stehen. Schließlich wollte er nicht stören.
Er fuhr sich mit der Hand über das jugendliche Gesicht und wischte sich den Schweiß weg, der sich wie ein dünner Film über seine blasse Haut gelegt hatte.



Coruscant | Jeditempel | Dachgärten | Eriu, Sarid, Anakin. Sahra und andere
 
[Coruscant | Obere Ebenen | Jedi-Tempel | Trainingsraum] Arkon, Leela

Ein wenig unangenehm war Leela ihre überschwengliche Reaktion auf ihren Erfolg bei der Übung ja schon. So perplex war sie darüber, tatsächlich das Lichtschwert mit Hilfe der Macht bewegt zu haben, dass die dunkelhaarige Padawan beinahe aufgesprungen wäre und Arkon sogar vor schierer Freude umarmt hätte! Zwar hatte sie ihren Meister durchaus schon ähnliche Kunststücke vollbringen sehen, aber ein Teil von ihr wies deren Realität immer noch ungläubig von sich, weil es etwas war, das nicht sein konnte, nicht in ihre Wirklichkeit passte. Aber jetzt hatte sie diese Kraft - woher auch immer sie kam und wodurch auch immer sie übermittelt wurde - selbst angewandt und sie war sich ziemlich sicher, diesen Effekt reproduzieren zu können. Immer noch strahlend von der Euphorie, die sie durchströmte, nahm sie erneut vor Arkon platz und zwang ihre Emotionen wieder in den Winkel ihres Bewußtseins zurück, an dem sie normalerweise ihr vernachlässigtes Dasein führten. Hier waren sie nur hinderlich. So wie immer.

Auch wenn ihr Meister über ihren Entschluss lachte, die Macht erklärbar zu machen und die interpretatorische Kluft zwischen dem philosophischen Ansatz der Jedi und einer noch zu findenden wissenschaftlichen Beschreibung zu schließen - Formeln finden zu wollen, die die Realität abbildeten. Sie mußte nur die richtigen Fragen stellen - davon war die Medizinerin überzeugt - dann waren es nur noch Handwerk und Geduld wovon die Antworten abhingen. Und gerade begannen in ihr einige Ideen zu sprießen. Nein... soweit waren sie noch nicht... zu keimen vielleicht? Auf jeden Fall waren da einige Samenkörner, die recht vielversprechend aussahen und aus denen sich etwas entwickeln konnte. Für den Augenblick zufrieden mit sich und dem Universum, wartete Leela bis Arkon sein Lichtschwert wieder zwischen ihnen platzierte, bevor sie ihre Augen schloss und sich der Macht öffnete. Mittlerweile war das ein recht vertrauter Vorgang, etwas, das kurz davor war, zu etwas ganz Natürlichem für sie zu werden. Wie ein... Reflex? Was sie nachwievor staunen ließ, war die Art und Weise, wie die Welt in der Macht aussah oder sich anfühlte, wie sich Dinge hier manifestierten, Arkons hell leuchtende Präsenz, das kaum fühlbare Lichtschwert... Leela bemerkte kaum, wie sie sich von ihrer Faszination ablenken ließ, dahintreiben ließ, bis sie sich erst eine ganze Weile später an das erinnerte, was sie eigentlich tun sollte. Nach den Worten ihres Meisters war das, was sie vorhin erzeugt hatte, ein 'Machstoß' gewesen und es hatte zwar nicht ganz dem entsprochen, was sich der Alderaaner vorgestellt hatte, dennoch schien er zufrieden mit dem Ergebnis zu sein und er hatte sie aufgefordert, den Versuch zu wiederholen. Wie hatte sie das eben noch angestellt? Eigentlich hatte sie das Schwert greifen und anheben wollen, war aber ungeduldig geworden und hatte es von sich gestoßen. 'Sehr hilfreich um Dinge und Personen auf Abstand zu halten.' hatte Arkon zu ihr gemeint und der Gedanke daran ließ die junge Padawan schmunzeln. Sowas war in der Tat nützlich.

Die Liannerin hielt an dem Bild fest und fokussierte sich auf die Idee, das Lichtschwert erneut von sich zu stoßen. Irgendwie mußte ihr Ansatz wohl richtig gewesen sein, denn sie spürte wie die Macht durch sie floß und sich nach außen entlud. Irgendwie. Sehr unkontrolliert und um ein Vielfaches stärker als zuvor, traf der Machtstoß nicht nur Arkons Lichtschwert, sondern richtete sich auch gegen ihren Meister.


[Coruscant | Obere Ebenen | Jedi-Tempel | Trainingsraum] Arkon, Leela
 
.:: Coruscant | Jedi-Tempel | Raum D1138 | allein ::.


Zeit verging. Minuten. Stunden vielleicht sogar. Der Jedi-Meister schien in eine Art Trance verfallen zu sein, nachdem die Besprechung beendet worden war. Alle hatten den Raum verlassen - alle bis auf ihn. Er war erst in Gedanken versunken. Es war ein Zustand gewesen, den viele nachvollziehen konnten. Man hing seiner Vergangenheit nach, dachte über Konsequenzen und Auswirkungen vergangener Entscheidungen nach, versuchte zu verstehen, wohin einen dies oder das geführt hatte. Es waren Gedanken voller positiver, wie auch negativer Gefühle, die in einem wirren Durcheinander aufkamen. Es dauerte, die Gedanken und Gefühle zu ordnen und genau das brauchte eben diese Zeit, bis Markus endlich aus der Meditation erwachte. Es gelang ihm, in vollkommener Ruhe die Augen zu öffnen. Er hatte sich auf seine Atmung konzentriert und zu allererst fiel ihm auf, dass diese ebenso ruhig war, wie er selbst den Anschein machte. Keine Aussetzer, kein Gefühl, etwas in seiner Brust würde sich zusammenziehen. Das Implantat, das vor einigen Monaten in einem derartigen Augenblick angefangen hätte, Probleme zu bereiten, arbeitete genau so wie es sollte. Diese Erkenntnis ließ Mark still schmunzeln. Er hatte das nicht etwa seiner antrainierten Disziplin oder irgendeiner Meditation zu verdanken. Nein. Es war ganz allein Elises Verdienst. Sie hatte ihm vor nicht allzu langer Zeit die Augen geöffnet und ihm klar gemacht, dass er mit den fremdartigen Teilen in seinem Körper zurecht kommen musste, wenn er weiterleben wollte und genau das tat er jetzt.

Elise. Mark atmete tief ein und aus. Irgendetwas an ihrem Verhalten bei der Besprechung sagte ihm, es würde noch einiges zu bereden geben, bevor die Mission beginnen konnte. Doch erst einmal sollte sie mit ihrem Padawan Zeit verbringen. Der Corellianer hingegen hatte noch anderes vor. Er griff sich den Datenstick, den er zur Mission erhalten hatte und stand endlich ebenfalls auf, um den Raum zu verlassen. Er würde noch einige Vorbereitungen treffen müssen.


...


Da auf Markus wie auf viele andere Jedi ein Kopfgeld ausgesetzt worden war, kam er um eine äußerliche Veränderung nicht herum. Seine Tarnidentität auf dem Datenstick war Juroden Geasauco, der neue Barkeeper einer ziemlich heruntergekommenen, aber wohl doch sehr gefragten Kneipe. Zu den gewünschten Veränderungen, die ihm für diesen Auftrag vorgegeben wurden, gehörten eine Reihe von temporären Tätowierungen und das Scheren seines Haupthaars. Zugegeben, der Corellianer musste bei Letzterem doch einmal hart schlucken und als er letztendlich vorm Spiegel stand, den Rasierer in der Hand und seine Augen auf die seines Spiegelbildes trafen, wurde ihm ganz anders zumute.

"Ach komm schon. So eitel bist du doch eigentlich gar nicht!"

, meinte er zu sich selbst und betrachtete dabei die Narben, die eben dies beweisen sollten. Briannas Blick hatte damals Bände gesprochen. Er hätte sich die Narben ganz einfach entfernen lassen können. Das war in der heutigen Zeit kein Akt mehr und doch war es ihm nicht wichtig gewesen. Ganz im Gegenteil sogar. Markus fand die dicken Linien in seinem Gesicht sogar sehr passend. Sie erinnerten ihn immer wieder daran, dass das Leben vergänglich war und er es trotzdem immer wieder aus den heikelsten Situationen heraus schaffte.
Mark befeuchtete seine Lippen, nickte langsam und hob den elektrischen Rasierer an, das Haupt etwas zur Seite neigend.

"Haare wachsen nach."

, bestärkte er sich in seinem Tun und setzte in dem Moment an der Schläfe an, um das Gerät surrend nach hinten zu ziehen. Die ersten dunklen Haarsträhnen fielen ins Waschbecken und Mark sog scharf die Luft ein.

"Jetzt gibt es kein zurück."

, kommentierte er den Anblick der einrasierten Flugschneise auf seinem Kopf. Dann setzte er wieder an und verfuhr mit dem Rest seiner Haare genauso. Nach und nach fielen sie ins Waschbecken, bis er fertig war und den Rasierer weglegte. Am Ende fuhr er sich mit der Hand über die glatte Kopfhaut. Wow. So hatte er sich tatsächlich selbst noch nie gesehen und er war sich sicher, dass er dies nach der Mission auch nie wieder müsste. Mit hochgezogener rechter Augenbraue besah er sich. Nein, er würde das sicher niemals freiwillig wiederholen!


...


Als Markus "oben ohne" durch die Flure ging, fühlte sich jeder Blick seltsam an. Tatsächlich reagierte jeder, der ihn - und wenn auch nur vom Sehen - kannte, sehr überrascht über die Veränderung. Nun fehlten nur noch die Tätowierungen, die man ihm auf der Krankenstation des Tempels verpassen wollte. Eigentlich handelte es sich dabei um eine durchgehende Tätowierung vom Rücken, über die Schultern, den Nacken hoch über den halben, rasierten Kopf. Wer nicht genauer hinsah, erkannte Markus tatsächlich kaum wieder, als er die Räume wieder verließ und zurück zu seinem Quartier ging.



.:: Coruscant | Jedi-Tempel | Marks Quartier | allein ::.
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Elise Quartier - Elise

Riuen und Elise hatten das erste Training ohne besondere Vorkomnisse beendet. Der Chiss hatte das Zeug dazu, ein Jedi zu werden, so viel stand fest. Die Ritterin hatte es ihrem Padawan mehrere Male gesagt und er hatte sie nicht enttäuscht. Und immer als sie ihn so ansah, war ein Teil von ihr stolz auf seine Entwicklung, die er trotz der Geschehnisse gemacht hatte. Die Geschehnisse. Elise war mittlerweile allein. Zweifel nagten an ihr. Zweifel, der trotz dass die Blauhaut den Anschein machte ihr verzeihen zu können, trotz des Rückhalts den Markus ihr gab und trotz des immer noch vorhandenen Vertrauens des Rates heftig an ihr nagte. In manchen Momenten war sie so von Selbstzweifel überrascht worden, dass sie sich selbst kaum wieder erkannte. Und dass so kurz vor Bastion. Dutzende Male war sie sich durchs Haar gefahren, saß einfach so in ihrem Quartier, ohne irgendetwas zu tun. Sie hielt unbewusst die Luft an und starrte geistesabwesend in ihren spartanisch eingerichteten Rückzugsort. Ein Lächeln entwich ihr. Die Erinnerung an die erste Nacht mit Markus. Für sie waren es ganz besondere Momente gewesen und der Corellianer hatte ihr die offenbarten Gefühle erwidert. Das Lächeln verging wieder. Erneut kehrte sie zurück zu dem Unglück in der Unterstadt. Dieser verdammte Unfall. Und sie war verantwortlich gewesen. Den ganzen Tag über hatte sie kaum daran gedacht. War fest entschlossen, es durchzuziehen, geradeaus zu blicken und die Vergangenheit, Vergangenheit sein zu lassen. Doch es gelang ihr nicht mehr. War sie überhaupt in der Lage Riuen zu lehren? Offenbar konnte sie nicht mal selber an die Lehren halten, die sie einst schwor zu befolgen.

Nach gut einer Stunde folgte der letzte schwere Atemzug. Elise stand nun. Ihr Blick war nun nicht mehr leer. Sie hatte den Tiefpunkt überwunden, den sie tagelang nicht verlassen konnte. Doch nun gelang es ihr. Und sie hatte wieder einen klaren Gedanken, ein Ziel und einen Entschluss gefasst.

Momente später, es war bereits abends, drückte sie einen Türsummer. Sie hatte bei Ahna Rigbys Büro angeklopft. Und die Tür öffnete sich. Räte pflegten lange zu arbeiten, das wusste jeder Jüngling, und das traf auch hier zu.

"Rätin, vielen Dank, dass Ihr mich so spät noch empfangt." Und sofort auf den Punkt kommend: "Ich kann die Mission aus persönlichen Gründen nicht antreten und lege meine Nominierung hiermit ab. Eure Vertrauen und das des Rates ehrt mich zutiefst. Ich bitte euch außerdem, den Rat davon in Kenntnis zu setzen, dass ich den Orden verlassen werde."

...

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Der nächste Türsummer war betätigt worden. Nach einem emotionalen Gespräch mit Rätin Rigby, beschloss Elise den Orden nicht für immer zu verlassen, aber sich dennoch abzuwenden. Auf unbestimmte Zeit. Es war nicht ihre letzte Station, doch zählte sie zu den schwersten. Einfach zu verschwinden war keine Alternative. Dieser einschneidende Entschluss war vieles. Doch empfand sie vor allem ihre eigene Feigheit als größte Schmach, die sie nicht dadurch vergrößern wollte, indem sie wortlos verschwand.

"Hey Riuen." sie verkrampfte etwas, als sie ihn sah, lockerte aber dann ihre Haltung wieder. "Entschuldige die späte Störung, und danke, dass du mich reingelassen hast." Keine weitere Aussprache, keine weiteren Bedenken mehr. Eine andere Bombe würde nun platzen.

"Ich nehme nicht an der Mission teil und auch an sonst keiner. Ich habe mit Rätin Rigby soeben mein Exil verhandelt."

Ihr war zumute, sich zu übergeben. Gleichzeitig spürte sie Erleichterung.

"Es tut mir unendlich leid, weil ich dich richtig gut leiden kann-"

Sie witzelte. "aber jemand anders wird wohl jetzt dafür verantwortlich sein müssen, dass du nicht noch die andere Hand verlierst."

Sie steckte sich die Hände in die Hosentaschen und zuckte entschuldigend mit den Schultern. Verdammt, sie hätte ihn so gern über sich hinauswachsen sehen.

Coruscant - Jedi-Tempel - Riuens Quartier - Riuen und Elise
 
Coruscant-Ebene 1311-Lazarett- mit Kath und Angelina(NPC)

Die Reaktion des Kel´Dor war nicht ganz die, die Birix erwartet hätte. Auf seine Frage, ob alles in Ordnung seie, antwortete er mit einer Gegenfrage, die dem Ishi Tib eher das Gefühl gaben, dass sein Gegenüber einfach seine Ruhe wollte. Nun gut. Daran sollte es ja nicht scheitern. Es hab genug zu tun hier unten. Da waren zum Beispiel einige leere Kisten und gebrauchtes Material. Das könnte auf den Transport-Schlitten, damit es hier aus dem Weg kam. Der nächste, der zum Tempel zurück ging, könnte den dann mitnehmen.
Der Kel`Dor indes schien in den Verteidigungs-Modus zu gehen und erklärte, dass er kein Mediziner seie und darum nur zuhören könnte. Birix lächelte ihn an.

"Erste Hilfe ist doch schonmal ein guter Anfang. Und allgemeine Hilfe kann man doch immer leisten. Wasser bringen, wenns gewünscht wird zum Beispiel. Jede noch so kleine Zuwendung kann schon einen Unterschied machen."

Der Ishi Tib zwinkerte Kath zu und blickte dann zu dem Mädchen, dass sich hinter ihm versteckte.

"Das war ein Scherz, junge Dame. Weil du mich so erschrocken angesehen hast. Ich wollte dir damit nur sagen, dass ich dich schon nicht fressen werde und du keine Angst vor mir haben musst."

Nur kurz darauf trat ein junger Mensch zu ihnen, der den Kel´Dor wohl kannte, denn er grüsste ihn sofort. Dann stellte er sich ohne zu zögern vor. Birix war das deutlich sympathischer als der doch eher abweisende Kel´Dor, was natürlich auch eine Fehleinschätzung sein könnte.

"Hallo Owen. Mein Name ist Birix Zhon. Jedi-Ritter. Ich bin mir Vorräten hergeschickt worden und soll jetzt hier helfen. Bist du schon lange hier unten?"


Vielleicht konnte dieser Owen ihm sagen, wie die Lage hier unten war. Schliesslich war er noch nicht lange auf Coruscant und sofort ins Getümmel geworfen worden.

Coruscant-Ebene 1311- Lazarett- mit Kath, Angelina(NPC) und Owen
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Riuens Quartier - Riuen

Die Trainings mit Elise waren eine Herausforderung par Excellence gewesen. Während es beinahe lächerlich einfach gewesen war, seinen Körper zu beeinflussen, ihn stärker und schneller zu machen, war das Abschirmen und Verschleiern etwas völlig anderes. Riuen hasste es, Emotionen zu unterdrücken und nichts anderes war es, sich abzuschirmen. Für ihn waren die Trainings zäh und holprig, zuteilen frustrierend gewesen und nur die Wichtigkeit der Mission hatte ihn zu Höchstleistungen getrieben, ihn sich zwingen lassen, Tag und Nacht zu üben. Inzwischen hatte er große und gute Fortschritte gemacht und Elise war ihm eine gute Meisterin gewesen. Elise, mit der etwas nicht stimmte. Auch, wenn der Chiss die Frau längst nicht gut genug kannte, war zu deutlich zu spüren, dass da etwas war, aus dem sie ihn kategorisch ausschloss. Ihren Blick kannte er zu deutlich von Ian und Eowyn. Diesen zweifelnden Ausdruck, der dafür sorgte, dass ihre Mundwinkel schwer wurden. So kurz vor Bastion machte Riuen sich doppelt Sorgen. Der Teil, der Elise mochte ebenso wie der Teil, der nicht verantworten wollte, dass Elise die Mission gefährdete, weil sie sich in einer Krise befand. Wenn Riuen Elise ansprach, winkte sie ab, obwohl Riuen noch immer nicht aufgegeben hatte.
Jetzt lag er in seinem Bett und konnte nicht schlafen. Ian und Eowyn waren bereits auf Bastion und Riuen fragte sich, wie es beiden dort erging. Ihm wollte nicht in den Kopf, dass sie beide dort waren, dass der Rat dieser Konstellation überhaupt zugestimmt hatte und er war längst nicht bereit, dem Rat in dieser Sache zu vertrauen. Schon gar nicht, wenn er an das Team dachte, das geschickt worden war, um im Notfall einzugreifen. Der Taktiker in ihm wand sich, wie ein Wurm an einer Angel.
Sich von der rechten, auf die linke Seite wälzend, ertönte sein Türsummer und Riuen wunderte sich über die späte Uhrzeit. Wer auch immer das war, konnte nicht erwarten, dass er sich wieder richtig anzog und so stand Riuen kurzer Hand auf um sich zumindest seine Shorts anzuziehen. Hatte er auch kein Problem damit, sich unbekleidet zu zeigen, wollte er niemandem unnötig vor den Kopf stoßen, auch wenn es schon unnötig genug war, ihn zu so später Stunde zu behelligen.

Elise.

Der Chiss zog eine Braue in die Höhe, als er seiner Meisterin Eintritt in sein Quartier gewährte und als sie, kaum, dass sie jenes betreten hatte, schon mit der Tür ins Haus fiel, war Riuen nicht sicher, ob es für sie schockierender gewesen wäre, ihn nackt zu sehen, oder ob es für ihn schockierender war, ihre Worte zu hören.
"Bitte was?!" Da waren Schock und Bestürzung in seiner Stimme, aber er hatte sich nicht verhört, keineswegs. Elise spazierte zu dieser Stunde zu ihm, um ihn zu sagen, dass sie die Mission abblies und ins Exil ging? "Du machst Witze." Er wünschte, dass dem so war, aber so wie sie da stand, unsicher, beinahe schüchtern, mit den Händen in die Hosentaschen war klar, dass sie keinen Witz machte. Das alles, wegen seiner Hand? Jetzt zog Riuen beide Brauen wütend in die Mitte. "Das ist nicht dein Ernst. Wegen eines Unfalls lässt du die Mission fallen und damit alle Beteiligten im Stich?" Das war unfassbar und wütend schüttelte der Chiss den Kopf. "Das ist nicht irgendeine Mission, Elise, da ist nicht nur mein bester Freund und dessen Verlobte. Hier geht es um die verdammte Rettung der Galaxis, um das Virus und du vergehst in Selbstmitleid wegen meiner scheiß Hand, die", er wedelte mit eben jener, "längst ersetzt worden ist?" Schnaubend schüttelte er den Kopf. "Was wirst du im Exil finden? Neue Hände? Einen neuen Lover? Oder einen Haufen Selbstvertrauen? Verdammte Scheiße noch mal! Mir ist egal, ob du mich leiden kannst und ob es dir leid tut. Du kannst hier nicht einfach hinwerfen! Hier geht es um so vieles und du, du" verständnislos schüttelte er ein weiteres Mal den Kopf, "gibst auf?" Da war schone in Zögern gewesen, als sie alle versammelt gewesen waren. Als Rigby hatte wissen wollen, ob jemand zurücktrat. Da hatte sie mit sich gerungen und sich doch für die Mission entschieden, um jetzt den Schwanz einzuziehen? Oh, jetzt täte der Chiss gut darin, sich abzuschrimen, aber da brodelte so viel in ihm, dass er daran zuallerletzt dachte.

Coruscant - Jedi-Tempel - Riuens Quartier - Riuen und Elise
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Riuens Quartier - Riuen und Elise

Riuen war erschüttert. Nicht nur seine Körpersprache verriet es. Auch hatte sich seine Präsenz zur Gänze in Unruhe versetzt. Es schmerzte die junge Ritterin, ihn so zu sehen. Seine Reaktion war für sie vorhersehbar. Sie ließ deutlich erkennen, dass ihre Position nicht zur Diskussion stand.

"Nicht weil du deine Hand verloren hast, verlasse ich den Orden. Sondern weil ich erkannt habe, dass ich nicht dazu in der Lage bin, die Aufgaben eines Ritters zu erfüllen." Zu lehren, ein Vorbild zu sein, die Galaxis zu behüten, und so weiter. "Ja, ich lasse alle Beteiligten im Stich." bestätigte sie ohne Umschweife. "Es ist besser so. Für euch, für mich und für alle. Ich bin keine verlässliche Unterstützung, Riuen. Erkenne das!" Elise hatte in sich eine Unreife erkannt, die sich nicht wegreden ließ. Sie war nicht bereit ein Teil dieser großen Aufgabe zu sein. Auch wenn der Rat das anders sah. Nicht weil sie bei Riuen versagt hatte, das war nur der offensichtliche Ausdruck ihrer Schwäche. Schon seit der Nominierung und ihrer Rückkehr von Dromuund Kaas begann dieser Zweifel langsam aber stetig zu wachsen.

"Die Galaxis wird gerettet werden. Von denen die sie retten können."

Mehr Dramatik ging wohl nicht. Es galt einen Virus aufzuhalten. Doch Elise Benett würde keinen Teil an diesem Erfolg haben. Zu viele Verstrickungen. JK, Markus, Riuen. Fehlende Standhaftigkeit. Die Furcht vor dem Versagen. Die Furcht davor, Riuen fallen zu sehen, Markus fallen zu sehen. Sie hatte sich eingeredet, dass die Aufgabe an erster Stelle stand. Doch ihr Inneres war in Aufruhr. Und da war noch mehr. Dinge, die in ihrem inneren wachsam warteten, bis der Zeitpunkt gekommen war, herauszukommen. Dinge, die sie nicht kontrollieren konnte und von denen sie noch nicht einmal etwas ahnte.

Standhaft blickte sie Riuen an, der da nur äußerst spärlich bekleidet in seinem Zimmer stand. Sie nickte und brachte knapp hervor.

"Ja, ich gebe auf. Denn ich habe erkannt, dass ich zu viel Angst habe."

Sie wollte keine Wiederrede, keine Überzeugungsversuche. Ihr Entschluss stand fest, er würde an der Aufgabe wachsen, sie daran zerbrechen. Angst führt zu Wut, Wut zu Hass, Hass zu unsäglichem Leid. Sie mahnte mit fester Stimme und einem Hauch Sarkasmus auf ihre eigenen Kosten.

"Sei ein besserer Jedi als ich es bin."

Die junge Ritterin würde den Unterschied zwischen Erfolg oder Misserfolg nicht ausmachen und ihre Motive für ein Exil standen nicht zur Debatte. Fakt war, dass sie ihr Eigenurteil besiegelte. Und dort stand in großen Lettern, dass sie mit ihrer aktuellen Einstellung nichts mehr im Orden zu suchen hatte.

"Halte dich an Markus Finn. Er wird dir eine Menge beibringen können auf Bastion."

Ihr eigener Partner? Wie aberwitzig. Nun sollte Markus es also richten müssen? Die Scherben wieder zusammen sammeln, die Elise hinterlassen hatte? Möglicherweise.

Coruscant - Jedi-Tempel - Riuens Quartier - Riuen und Elise
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Ratsbüros - Ahnas Büro, Ahna

Die Besprechung war nicht so verlaufen, wie Ahna es sich gewünscht hätte, da würde noch einiges an Arbeit zu leisten sein, damit aus der Truppe ein wirkliches Team wurde. Dass sie getrennt anreisten, machte das alles natürlich nicht besser... Ahna gestattete sich ein frustriertes Seufzen, bevor sie die letzten Unterlagen einsortierte. Pragmatisch wie sie war, hielt sie vor jeder Mission alles besonders auf dem Laufenden, um einen eventuellen Nachfolger im Falle ihres Todes nicht zu sehr im Chaos zu hinterlassen. Und vor dieser Mission war das ganz besonders wichtig.
Nun gut. Jetzt würde sie ausnahmsweise früher Schluss machen als sonst und sich auf die Abreise vorbereiten. Ein gutes Vorbild sein und genug Schlaf einfangen.

Gerade zog sie den letzten Datenchip aus der Vorrichtung, als es an der Tür klopfte. Automatisch öffnete die Rätin selbige mit Hilfe der Macht und sah, wie Ritterin Benett eintrat. Das ungute Gefühl, das bei ihrem Anblick aufkam, verstärkte sich und gipfelte in einem zischenden Ausatmen, als die Frau vor ihr ihr Anliegen vorbrachte. Das durfte doch nicht wahr sein! Wes hatte Benett für die Schatten vorgeschlagen, und im ersten Moment hatte alles gut gewirkt für Ahna. Doch das hier bestärkte sie - nein, in Zukunft würde
sie wieder die Kandidaten wählen, und auch unter Zeitdruck würden sie sorgfältig geprüft werden.
Aber gut. Der Ball war in den Brunnen gefallen. Und anstatt genug Zeit gehabt zu haben, würde Ahna jetzt in weniger als 12 Stunden einen Ersatz organisieren müssen. Einen, der ins Team passte, einen, der was auf dem Kasten hatte, und einen, auf den sie sich blind verlassen konnte. Denn so etwas wie das hier... durfte nicht erneut geschehen. Erst Recht nicht vor Ort.

"Ich verstehe", antwortete Ahna ruhig, beinahe kalt. "Es ehrt Euch, dass Ihr Euch dies selbst eingesteht, früher wäre es allerdings enorm hilfreich gewesen. Ich werde den Rat unterrichten. Vielleicht wollt Ihr aber dennoch vorher noch mit jemandem über Euren Austritt sprechen - die Ratsbüros stehen immer offen. Wir sehen ungern ausgebildete Jedi einfach verschwinden und helfen gerne bei der Bewältigung etwaiger Probleme."
Mit "wir" meinte Ahna eher Sarid oder Wes, aber zur Not sprang auch sie selbst ein. Nur nicht heute. Das konnte niemand verlangen.

Sie entließ die Rittern früh, denn ab jetzt war es vorbei mit dem pünktlichen Feierabend. Sie musste einen Ersatz finden, eine neue Tarngeschichte aufbauen, das Team neu überdenken. Eine der gefährlichsten Missionen zu ihren Lebzeiten - und sie begann wirklich
ganz hervorragend, bevor sie überhaupt richtig begonnen hatte...


***


Um 0700, eine halbe Stunde vor Abflug, stand Ahna schon länger im Hangar. Die Pau'anerin hatte das Beladen der Gleiter überwacht, die sie zum Raumhafen bringen würden, denn ab sofort durfte nichts, rein gar nichts mehr schief gehen. Nicht nur die Leben beider Teams, nein, die Leben unzähliger Lebewesen hingen von dieser Mission ab. Benett hatte sie schon genug hängen lassen. Die Nacht war nun kurz geworden, sehr kurz, aber sie war froh, alles geregelt zu haben. Mit Marrev Jemiss hatte sie einen adäquaten Ersatz gefunden, ein Schatten, der schon lange in diesem Geschäft tätig war. Ursprünglich hätte er gar nicht mehr hier sein sollen, daher hatte sie den Rattataki nicht für diese Mission bedacht, aber die Lage änderte sich immer wieder. Außerdem hatte er El'mireth in die Wege der Schatten eingeführt und mit ihr vor ihrer Abreise trainiert, das Wissen um die Menschenfrau konnte ihnen vielleicht nützlich sein. Außerdem würde kaum einer hinter einem Rattataki einen Jedi vermuten.
Das führte allerdings dazu, dass sie nach langem überlegen die Teams abänderte. Jemiss, Finn und Amar'iue'nahrdi gemeinsam wären ein furchtbar katastrophales Team. Nein, diese geballte Menge an Testosteron würde ihr nicht in die Tüte kommen. Gonay würde aus Team Blau ins rote Team wechseln. Kurz hatte Ahna mit dem Gedanken gespielt, das Team selbst zu übernehmen, aber das würde nur zu Kompetenzrangeleien mit Finn führen. Nein. Jemiss und sie waren schon ein eingespieltes Team, es wäre töricht, dies außer Acht zu lassen.
Jetzt blieb nur noch, auf die anderen zu warten und sie dann von den Änderungen zu unterrichten. Allerdings hoffte Ahna, dass Benett wenigstens noch den Schneid gehabt hatte, es ihrem Padawan selbst zu sagen, dieser würde sonst verständlicherweise aus allen Wolken fallen.

Coruscant - Jedi-Tempel - Hangar, Ahna, NPCs
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Riuens Quartier - Riuen und Elise

Ohohoho, Elise wurde leicht theatralisch. Hatte er bisher geglaubt, Eowyn und Ian könnten sich gemeinsam einen der oberen Ränge in puncto Selbszweifel-ohne-gleichen nahe and er Grenze des Selbstmitleides teilen, katapultierte sich seine Meisterin gerade auf Rang 1.
Ekelhaft auf Rang eins. Weder Ian noch Eowyn gaben auf, sondern kämpften. Elise aber? Gab ein jämmerliches Bild ab. Was sie da offenbart hatte, ging gegen alles, gegen absolut alles, wofür der Chiss einstand. Mut, Kampf, Willen. Sie knickte einfach ein. So kurz vor der Mission, die so viel bedeutete, die vor allem bedeutete, dass sie kämpfte, dass sie Mut aufbrachte! Aber nein, nein, Elise verging in Selbstzweifel, in so unumstößliche Selbstzweifel, dass da gar nichts mehr ankam. Sie hatte längst beschlossen. Sie hatte erkannt, dass sie unfähig war? Riuen öffnete den Mund, noch fassungsloser und er spürte, wie seine Wut wuchs, unaufhaltsam, vor allem, als sie behauptete, dass ihre Entscheidung so die Beste war. Für alle. "Natürlich", entwich es ihm sarkastisch, als eine wegwerfende Handbewegung folgte. "Hörst du dir eigentlich selbst zu?" Als wäre sie die Padawan und nicht er. Ihre Ehrlichkeit war nicht lobenswert, nein. Elise war jämmerlich! Keine verlässliche Unterstützung? Jetzt lachte er. "Aber verlässlich im Bad des Selbtsmitleids." Theatralik, Dramatik und Riuen konnte nicht verhindern, dass da jetzt noch etwas neben seiner Wut aufblitze. Verachtung? "Du wächst an deiner scheiß Angst nicht, wenn du den Schwanz einziehst!" Oder die Brust, oder was auch immer. Zu lange war er ein Gefangener des Imperiums gewesen, um jetzt akzeptieren zu können, dass Elise an ihrer Angst scheiterte. Wochen hatte er in Isolationshaft verbracht und geglaubt, den Verstand zu verlieren. Er hatte sich seine Visage bis zur Unkenntlichkeit polieren lassen und hatte dem Imperium dennoch getrotzt und Elise, die einfach nur im Rettungsteam, war, knickte ein?

Am liebsten hätte er sie direkt aus seinem Quartier geworfen, sie zum Sarlacc geschickt, sie und ihre Maske aus Ruhe, aus Unerschütterlichkeit. Sei ein besserer Jedi als ich. Heul, heul, heul. "
Wird keine große Kunst sein", warf er ihr an den Kopf doch als sie ausgerechnet Markus erwähnte, platze dem Chiss endgültig der Kragen. "Und was soll ich bei diesem aufgeblasenen Popanz? Ich halte mich bestimmt nicht an einem Kerl, mit einem Stock im Arsch, der diesen nur dann herauszieht um anderen damit maßregelnd vor der Nase herumzufuchteln. Hat er doch auch mit dir gemacht, oder? Dich klein gehalten!" Die Begegnung auf der Krankenstation hatte ihm gereicht, um Finn einzuschätzen. Ein kurzes Gespräch mit Ian hatte all das nur bestätigt. "Muss ja ein richtiges Kompliment für ihn sein, dass er gerade biegen muss, was du nicht hinbiegst." Dass jeglicher Respekt verloren war, wusste Riuen längst, aber er scherte sich nicht darum. Sein bester Freund war in die Hölle zurückgekehrt, kam vielleicht nicht mehr lebend zurück und eine derer, die helfen sollte, Elise, gab auf. Damit wurde es zu etwas persönlichem. Etwas verdammt persönlichen, denn Elise ließ damit auch ihn im Stich und das sorgte dafür, dass seine Sympathie umschlug. Dabei hatte er sich ihr nahe gefühlt. Hatte ihr, in der kurzen Zeit, in der sie ihn unterwiesen hatte, beinahe sein Herz ausgeschüttet. Einen Umstand, den er jetzt bereute. Zu unfähig dazu die Contenance zu bewahren, wie es vermutlich nur Leela konnte, wurde sein Blick nun eisig.

"Gut, dann war's das jetzt. Dann kannst du in dein Exil gehen und suchen, was auch immer du finden willst. Aber vor deinen Problemen wegzurennen ist ein Wettkampf, den du verlieren wirst."


Coruscant - Jedi-Tempel - Riuens Quartier - Riuen und Elise

*Bitte auf keinen Fall persönlich nehmen!
 
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Coruscant - Jedi-Tempel - Riuen Quartier - Riuen und Elise

Da war er also wieder. Elise erwartete nicht, dass er verstand was sich hinter ihrer Angst verbarg. Sich zu ärgern lag im Bereich des Menschlichen. Doch jetzt hatte der Chiss einen Punkt erreicht, der auch die hohe Toleranzschwelle der Alderaanerin überschritt.

"Es reicht, Riuen! Lerne herunterzukommen von deinem hohen Ross und achte verdammt nochmal auf deine Worte. Du hast es nicht verstanden und deine Arroganz, es besser zu wissen ist über die Maßen unangebracht."

Seine Tiefschläge ließ sie unkommentiert. Er tat gerade so, als wäre er quasi Schöpfer von Weisheit und Moral. War er nicht, und seine Außenwirkung war gerade Rotz am Ärmel, freundlich gesagt. Ihren Blickwinkel ließ sie unerklärt.

"Und jetzt reiß dich gefälligst zusammen. Ich lasse es dich wissen wenn es an der Zeit ist, dass du meine Entscheidungen für mich triffst."

Sie erstickte einen erneuten Anlauf zu einem sicher gut ausgeklügelten Konter im Keim.

"Spar's dir. Ich weiß, dass ehrenhaft etwas anderes ist. Doch es ist wie es ist. Es gehört zum Jedisein dazu, mit solchen Situationen umzugehen."

Ihr Miene lockerte sich wieder etwas, ihr Stimme fand ihre Ruhe wieder. Der Macht sei Dank.

"Du hast dich gut geschlagen gestern, du hast die Basis für das, was dich erwartet. Halte dich an die Anweisungen der Rätin. Sie hatte bereits einen Namen für einen Ersatz im Sinn."

Sie hatte nichts mehr hinzuzufügen. Nach einem langen Moment der Stille hob sie ihre Mundwinkel kurz zu einem Ansatz einer Entschuldigung, doch wenn sie je der Meinung war, dass eine Bitte um Verzeihung unangebrachter war, fiel ihr partout keine Situation ein. Ihre Miene ließ keinen Spielraum für Interpretation, sie war entschlossen ihre Entscheidung nicht zu revidieren.

"Auf wiedersehen, Riuen. Möge die Macht mit dir sein."

Die Tür ließ sie mit einer Geste hart in ihren Rahmen knallen, als sie das Quartier des Schülers verließ und zurück auf die Korridore des Tempels ging, um das nächste Quartier aufzusuchen. Markus würde wahrscheinlich vom Grundsatz her nicht wirklich anders reagieren. Der Wächter setzte stets auf Stärke, Mut und Entschlossenheit. Dinge, bei denen die Ritterin ins Straucheln geraten war. Es war nicht die Lehre, die sie in Frage stellte, auch ihrer Fähigkeiten war sie sich zu jederzeit klar gewesen. Doch in ihr war ein Schmerz entstanden, der sich wie ein Feuer ausgebreitet hatte. Keine der Lehren hatte sie darauf vorbereitet, und ihre Vergangenheit förderte einen positiven Umgang damit nicht. Sie musste einen Weg finden, diese Schwäche in eine Stärke zu verwandeln oder sie zumindest irgendwie zu ignorieren. Mit der Erkenntnis, dass die Wurzel des Übels tiefer saß, hatte sie ihr Ziel für sich definiert. Akzeptieren, dass Dinge geschahen, und man nichts daran ändern konnte, und daran nicht zerbrechen.

***

Elise war eine reichliche Stunde unterwegs, bis sie bei Marks Quartier ankam. Sie zögerte einen Moment mit der Hand vor dem Summer, bevor sie bei ihm um Einlass bat. Es war mittlerweile spät, doch es musste sein. Sie wollte noch diese Nacht aufbrechen. Im Ungewissen darüber, wie der Wächter reagieren würde, trat sie nach einer kurzen Verzögerung ein, bis sich seine Tür öffnete.

Mit viel innerer Ruhe und gefasster Stimme wiederholte sie, was sie Riuen gegenüber verkündete. Mit mehr Details. Markus sollte erfahren, was in ihrem Inneren vorging. Der Selbstzweifel, dass er sich in ihrem Inneren manifestiert hatte, und ihn egal wie sehr sie sich darum bemühte, nicht abschütteln konnte. Dass die Reise, die sie im Begriff war anzutreten, dazu dienen sollte ihren Mut und ihre Entschlossenheit wiederzuerlangen und ihren Weg mit dererlei Schlägen zu finden. Dass der Makel schon ewgi an ihr haftete, Verdrängen aber nun kein erfolgreicher Weg mehr war. Nur das eine war ihr klar, Bastion als diese Basis für diesen Pfad zu wählen, war keine Option. Sie eröffnete ihm, dass sie nicht wusste, wohin ihr Weg sie führen sollte, dass aber er - und nur er - die entsprechende Frequenz erhalten würde, auf der sie hin und wieder empfing. So fern der Corellianer es denn wollte. Sich von Markus zu trennen würde überaus schmerzhaft, noch schmerzhafter als von Riuen, doch sie brauchte einen freien Geist, Distanz von ihrer Aufgabe und der Jedi-Meister war nicht nur ihr Partner, sondern auch alles wofür ihre Aufgabe stand. Ihm versichernd, dass er nicht hätte erkennen können, wie es um diese Last bestand, da sie es selber nicht klar erfassen konnte, schwor sie ihm, dass sie das Problem lösen würde, und stärker zurückkehren als sie je war. Auch wenn der Zeitpunkt dieser Entscheidung ungünstiger nicht hätte sein können.

Coruscant - Jedi-Tempel - Marks Quartier - Markus und Elise
 
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