Bastion

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Der mächtige, jedoch angeschlagene Koloss - halb Fleisch, halb Eisen - ragte über dem Duros aus, ehe er eine Behandlung durch das hiesige Personal zuließ. Trotz seiner Verletzungen büßte er nichts seiner Souveränität ein, mit der er Befehle erteilte, die Fragen der ungeduldigen Jünger beantwortete oder - zur Überraschung des Grünhäutigen - eine öffentliche Stellungnahme zu den Vorfällen um den Abtrünnigen abgab. Ruul musste eine ganze Menge Informationen in kürzester Zeit verarbeiten, überreichte dem Sith auf dessen Geheiß auch das erbeutete Holocron. Und zu seiner Überraschung musste er feststellen, wie selbstbewusst auch das Findelkind, die Tochter der Zwietracht, sich zu behaupten wusste. Mit kühnem Mut verwickelte sie den Riesen in ein Gespräch, derweil sie den Duros halbwegs mundtot machte ... hatte sie ihn gerade FREUND genannt??

Ruul bekam mit einem Mal keine Luft mehr, so sehr ereiferte er sich über die Dreistigkeit von Lyra. War sie nun die neue Spitze der Unverfrorenheit? Hatte sie Marishka soeben ihrer Position beraubt? Wieder einmal wurde der Duros in zweite Glied versetzt, einer gewissen Bedeutungslosigkeit zugeführt. Wie konnte sich das Findelkind erdreisten ihn so zu behandeln? Ihn, den sie so schwer verletzt und verraten hatte ... andererseits war sie auch seine Retterin. Was für ein Zwiespalt, was für ein Riss in seinen Überzeugungen.

Mitgenommen? Wieso behauptete sie das über ihn? Er war nicht mitgenommen. Er dachte klar, scharf und zielgerichtet. Sein Geist war - seiner Auffassung nach - eine echte Waffe. Ein wenig eigensinnig zwar, aber dennoch furchtbar gefährlich.

War das wirklich seine Überzeugung? Nein, er machte sich selbst etwas vor. Möglicherweise hatte Lyra Recht und er war ein wenig angeschlagen. Sie alle waren auf die eine oder andere Weise versehrt, manche rein körperlich, er selbst möglicherweise eher geistig. Vielleicht sollte er sich vom hiesigen MedTeam untersuchen lassen? Aber nein, das wäre ein weiteres Eingeständnis von Schwäche. Er musste jetzt, da der Gebieter außer Gefecht gesetzt war, den anderen ein Leitbild sein. Er mochte keinerlei Gespür für die Macht haben, aber er stand in der Verantwortung seinem Herrn gegenüber. Er war Leiter einer Expedition und einer weiteren Unternehmung, wie konnte er sich da nun in die zweite Reihe verbannen lassen?

Kurzerhand schob er sich wieder an der Jüngerin vorbei, kaum dass der Titan sich nach weiteren Befehlen setzte und seine Maske abnahm. Und mehr noch, der Gigant gestattete es Ruul, sich der Beschädigungen an Harnisch und technischer Ausrüstung anzunehmen. Welch Ehre! Welch Auszeichnung! Welch Anerkennung!

>>Ganz wie Ihr wünscht, o Riesenhafter. Ich werde sogleich zur Tat schreiten.<<, erwiderte er und langte nach der schwer beschädigten Atemmaske des Schwertmeisters der Sith. Schwer wog sie in der rechten Hand des Duros, derweil er sie einer fachmännischen Prüfung unterzog. Zugegeben, er war kein Spezialist für kybernetische Ersatz- und Erweiterungsteile, doch die Funktion dieser Atemhilfe war recht eindeutig. Sie erleichterte es dem offenbar angeschlagenen Atemapparat biologischer Natur die Arbeit. Kurz fragte sich der Nichtmensch, ob sein eigenes Leiden sich durch eine ähnliche Apparatur lindern ließe. Für einen winzigen Moment war Ruul versucht sich den Mundschutz anzuhalten, befürchtete jedoch einen orkanartigen Tadel aus dem ruinösen Gesicht des Giganten. Besser keine Grenzen überschreiten, gemahnte er sich selbst.

Der Duros begann sich auf die Gerätschaft zu fokussieren, seine ganze Wahrnehmung konzentrierte sich auf dieses Behelfsmittel, welches dem wohl größten Klingenträger des Sith-Ordens bei einer solch intuitiv-automatischen Sache wie der Atmung half. Erschien der Riese im Grunde unbezwingbar, so offenbarte er doch Schwächen. Und nun war es an Ruul eben diese Makel zu beseitigen. Mit all seiner ihm innewohnenden Fertigkeiten strebte der Grünhäutige nach der Erkenntnis um die exakte Funktionsweise der Maske. Da sein Ansinnen galt nur dem Streben nach Klarheit, nach Verständnis, nach Fakten.

Sekunde um Sekunde verging, verflüchtigte sich im Äther und wurde bedeutungslos, ehe der technikaffine Nichtmensch meinte die Struktur und Funktionsweise der Konstruktion entschlüsseln zu können. Seine Finger wanderten einmal mehr forschend über Vorsprünge, Ecken, Beschaffenheit und Beschädigungen. Die scharfkantigen Ränder eines klaffenden Spalts drohte ihm übel mitzuspielen, weswegen er seine Fingerspitzen in respektvollem Abstand hielt. Als er sich seiner Sache sicher war, zückte er rasch seinen Filigran-Hydrospanner, begann durch Einsatz von Hebelwirkung die besonders arg nach innen gebogenen Stücke ein wenig nach außen zu drücken. Dann sah er sich um. Er musste die Beschädigung, vor allem ein Aktivator zum Ansaugen von Sauerstoff, improvisierend reparieren. Dabei mochte möglicherweise das Innenleben eines in der Nähe stehenden BX-333 Biorekorders von Wert sein. Ohne weiter zu fragen oder um Erlaubnis zu bitten, griff er sich das medizinische Gerät und schraubte es kurzerhand auseinander, derweil der Titan im Hintergrund sprechen hörte. Doch seine Fokussierung auf die Arbeit reduzierte das Restgeschehen zu nicht mehr als einem grauen Rauschen. Alles was von Belang war, befand sich nun direkt vor ihm.

Sicher, so begann er eine Unterhaltung mit sich selbst, war eine derart improvisierte Instandsetzung der Atemmaske keine meisterliche Arbeit, aber es sollte zumindest die vorrangigen Schwierigkeiten bei der Unterstützung der Atmung unterbinden. Vielleicht gab es in den kommenden Stunden mehr Zeit - und bessere Ersatzteile - um dem Titanen eine ordnungsgemäße Dienstleistung erbringen zu können. Eine Arbeit also, die dem Rang und den Fähigkeiten des Schwertmeisters gerecht wurde.

Ruul, derzeit gefangen auf der Insel der Glückseligkeit, bastelte, schraubte und löste alle - seiner Meinung nach - nützlichen Teile aus dem medizinischen Rekorder, konstellierte selbige zusammen und arretierte sein Provisorium an der Atemhilfe. Rasch kontrollierte er sein Werk, befand es für halbwegs tauglich.

Die Konzentration auf dieses Tun nahm ihm die Möglichkeit, sich weiter über das Findelkind aufregen zu müssen, die ihm mit ihrer perfiden Schläue ein echtes Schnippchen geschlagen hatte. Und das in Gegenwart des mächtigen Sith. Doch er durfte das hier nicht als Wettbewerb sehen, sondern als die Möglichkeit sich selbst seinen Platz im Orden der Streiter der Dunklen Seite der Macht zu sichern.

Mit demütig gesenktem Haupt reichte er dem selbst im Sitzen hochaufragenden Kriegsmeister der Sith. Ruul wagte es nicht, dem Blick des Riesen zu begegnen. Dessen verwüstetes Antlitz bereitete dem Duros ein rechtes Unbehagen.

>>Es sollte Euch einstweilen von Nutzen sein, o Machtvoller!<<, ergänzte der Nichtmensch zudem. Nun lag es an Nergal, die weiteren Schritte zu bestimmen.

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Bastion - Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Domizil, Eos Zelle :cautious: – mit Raveen (NPCs), Ian!!! und Brianna

Mein Meister? Eowyn starrte Brianna einfach nur an. Diese war Ritterin. Sie hatte keinen Meister. Was... welche neue Heimat?
Bastion.
Da fiel das Wort, auf das Eowyn innerlich so lange gewartet hatte, und äußerlich zuckte sie zusammen. Die Erklärung für die Schauspielerin in ihr, und ihre Augen wurden langsam größer, als sie von Brianna zu Ian und zum ihr unbekannten Mann sah, der weiterhin süffisant grinste. Graf Sturn... Brianna hatte sich also an Graf Sturn gehängt, über den Eowyn so viel wusste wie wohl über kaum einen Sith, da dieser sich durchaus hin und wieder im Glanz der Öffentlichkeit sonnte. Daher wusste sie auch, dass dieser Mann definitiv
nicht Sturn war. Doch das alles war aktuell unerheblich. Darüber konnte sie später vermutlich noch eine Weile nachdenken, aber zuerst musste sie das hier über die Bühne bringen, ohne, dass irgendjemand Verdacht schöpfte.
Schnell drängte sie ihr wissendes Ich nach hinten und versank wieder in ihrer Rolle.

Was... Das Wort war nur ein Flüstern, ein ungläubiger Blick zu Ian folgte. Das konnte nicht wahr sein. Das durfte nicht wahr sein. Das ist nicht wahr, flüsterte sie. Das hier war ein schlechter Scherz. Er... aber er hatte ihr Schmerzen zugefügt. Ian würde ihr niemals Schmerzen zufügen... Naiv. Sie musste weiter naiv wirken. Lächerlich einfach zu beurteilen...
Er ließ sich auf Augenhöhe nieder, und hielt ihr tatsächlich ihr Schwert hin, um das sie gebeten hatte. Seine Worte... Hohn. Es einfach zu nehmen war unmöglich, mit den Händen auf dem Rücken, und mit der Macht danach zu greifen... nun, selbst die
unwissende Eowyn hatte mittlerweile begriffen, dass diese Handschellen wohl keine normalen waren. Und ihre Theorie mit dem C-Virus war offensichtlich ebenso einfallsreich wie falsch.

Er legte das Schwert sogar neben sie - als ob sie danach mit gefesselten Händen nicht greifen konnte! Sie starrte darauf, mit gemischten Gefühlen. Es war so nah... so nah. Ihre Rolle... würde ihre Rolle danach greifen? Sie wollte weder Brianna noch Ian angreifen... aber vermutlich würde es ohnehin nicht so weit kommen. Ian war nicht dumm. Und die Chance war so gering... aber sie musste es versuchen. Denn wäre das hier alles wahr... sie würde jeden Strohhalm ergreifen. Jeden.
Ian hatte jedoch weitergesprochen. Nein... Keebo. Das hier war nicht Ian, und sie tat gut daran, diese beiden zu trennen, falls sie noch irgendein Fitzelchen Hoffnung darauf hatte, dass sie beide hier lebend wieder herauskamen. Seine Worte waren triefend vor Arroganz, und Eowyn schüttelte langsam den Kopf, obwohl das den Raum erneut zum Verschwimmen brachte, als ob sie das alles nicht glauben konnte.
Er stand wieder auf, und damit war die Gelegenheit, ihm mit ihren Beinen eine zu verpassen vorbei. Doch der Gedanke kam zu spät, zu langsam waren selbst die der echten Eowyn, noch beeinflusst von den Nachwirkungen der Schmerzen von vorhin. Ohnehin wäre es vermutlich nicht klug gewesen... Sein Lachen. So falsch. So
anders. Keebos Lachen. Und dann offenbarte er ihr den Grund für all dieses Hintergehen, für seinen Verrat - eine Beförderung. Eine simple, unwichtige Beförderung. Sie war schlicht Mittel zum Zweck, würde ihr Leben lassen, wenn es nach ihm ging, für nichts als eine Beförderung. Und Brianna... ihr war das egal.
Eowyns schockierter, beinahe panischer Blick ging zurück zur Echani. Das konnte sie nicht zulassen. Dass
sie sich auf dieses Niveau hinabließ... in Ordnung, ihre Sache, aber ihre Ordensschwester verraten?

Sie blickte wieder zurück zu Keebo, der sich von ihr wegdrehte. Jetzt oder nie. Auch wenn die anderen zusahen... Dennoch. Jetzt oder nie. Jetzt... So schnell sie konnte, bewegte sich Eowyn, drehte ihren Körper so, dass sie ihr Lichtschwert fassen konnte. Langsam... ohne die Macht, ohne ihre volle Konzentration, ohne volle Körperkontrolle war sie viel zu langsam. Das hier war lächerlich, erkannte sie selbst in ihrer Rolle, doch sie musste es versuchen. Wann würde sie wieder solch eine naheliegende Chance haben? Natürlich, ihre Fesseln würde sie nicht sprengen können, aber jemanden angreifen... das konnte sie auch so. Gefühlt Stunden später hatte sie das Schwert in ihrer Hand - es fühlte sich vertraut an, wie eine Verlängerung ihres Armes, eine Erleichterung, ein Gefühl von Heimkommen, doch irgendetwas... irgendetwas war falsch... Dennoch drückte Eowyn auf den Aktivierungsknopf, nur um herauszufinden, dass nichts geschah. Nichts. Rein gar nichts... Keebo musste das Schwert irgendwie außer Gefecht gesetzt haben. Natürlich. Enttäuscht, verzweifelt schloss Eowyn die Augen und sackte ein wenig zusammen. Warum sollte er ein noch so kleines Risiko eingehen. Natürlich hatte er sein Spielchen abgesichert... Sie hätte es gleich wissen müssen. Sie hätte es wissen müssen!

"Spürst du das?" Oh, sie spürte vor allem, wie Keebo die Kontrolle über ihren Körper übernahm, zumindest über ihren Rumpf. Dieser richtete sich auf, beinahe schon schmerzhaft, und Eowyn versuchte erst, sich zu wehren, schon alleine aus Prinzip - doch wenige Sekunden später sah sie es ein. Das hier war ein Kampf, der sich nicht zu kämpfen lohnte.

Allerdings war es das gar nicht, was er gemeint hatte. Dunkelheit kroch plötzlich an sie heran, umhüllte sie viel mehr, als sie es ohnehin schon die ganze Zeit tat, bedrängte sie, streckte ihre Fühler nach ihr aus. Reflexartig versuchte Eowyn, sich zu ducken, nach hinten zu rutschen, doch Keebo hatte sie im Griff. Zu entkommen war unmöglich - ohnehin hätte es rein
gar nichts gebracht. Doch die Augen zu schließen, das hatte er ihr nicht genommen, und genau das tat sie jetzt. Zumindest für eine Sekunde, bis sie erkannte, dass die Dunkelheit dadurch noch stärker, noch präsenter wurde, und da riss sie sie wieder auf, widerstand der Versuchung, nach der Macht zu greifen, um sich abzuschirmen. Es würde nur Schmerz bringen... Doch vielleicht war das besser als dieses Gefühl? Vielleicht würde Schmerz all das unterdrücken? Gerade war sie bereit, es auf einen Versuch ankommen zu lassen, als es besser wurde. Nein, weg war die Dunkelheit nicht, sie würde wohl ab sofort ein ständiger Begleiter sein, doch... es wurde besser.

Keebo beendete seine theatralische Vorstellung, und ihr Schwert war so schnell aus ihren Händen verschwunden, dass Eowyn nicht einmal
versuchen konnte, es festzuhalten. Das kleine Stückchen Rückhalt war wieder fort... es hätte sich nicht so anfühlen sollen, als ob das einen Unterschied machte, doch das tat es.
Aber merken würde das keiner.
Keiner.
Und wenigstens hatte sie ihren Körper wieder, er hatte sie losgelassen. Das war... besser als nichts, oder?


Selbst sie konnte weise Entscheidungen treffen? Das hätte Keebo nicht sagen dürfen. Trotz aller Verunsicherung und auch Furcht, die sie in ihrer Rolle verspürte, war da nun... Trotz. Ja, Trotz. Keebo hatte sie verraten, ihr eine Liebe vorgegaukelt, mehr noch, um ihre Hand angehalten, sie hinters Licht geführt, und das... das würde er bereuen.
Ein paar Momente herrschte Stille im Zimmer, bis Eowyn sich halbwegs sicher war, dass ihre Stimme unter ihrer Kontrolle war.
Mein Schwert wird dir niemals gehören, schleuderte sie ihm mit nur leichtem Zittern in der Stimme entgegen. Es mag gerade an deinem Gürtel hängen, aber gehören wird es dir nie! Du magst mich einmal hintergangen haben, ich war vielleicht blind, ich war vielleicht naiv... aber ich werde dir ganz sicher nicht weiter folgen, Ian Dice! Ganz sicher würde auch ihre Rolle ihn nicht mit Keebo ansprechen. Ganz sicher nicht! Im Gegenteil, sie betonte seinen alten Namen. Er war nicht Keebo, er war Ian. Sobald der Rat erfährt, dass ich nicht ankomme, werden sie eins und eins zusammenzählen. Sie haben dir nie getraut. Euer Friedensvertrag wird hinfällig sein. Noch kannst du alles rückgängig machen - wenn du klug bist, wirst du das tun! Ihre Stimme wurde drängender. Das bist nicht du, Ian, der das alles hier tut, das weiß ich! Hör auf dein Herz! Flehend sah sie ihn an. Würde sie nicht trotzdem versuchen, ihn zu erreichen, ihn zu bekehren, von Herzen und Gefühlen reden? Selbst wenn nicht... sie musste Naivität zeigen. Sich klein machen. Je mehr sie sich alle über sie lustig machten, desto eher hatte sie eine Chance, desto weniger würden sie versuchen, ihren Willen zu brechen.
Und du... Eowyn wandte sich an Brianna. Wie kannst du? Ihr Tonfall wurde anklagend und bitter. Wie kannst du das hier zulassen?! Eowyn hingegen ließ zu, dass ein Teil ihrer Angst mit in ihre Stimme rutschte. Das war, zugegeben, nicht wirklich schwer, denn die Angst erfüllte sie bis in die Fingerspitzen. Eowyn hatte gewusst, was auf sie zukommen würde, dennoch war es etwas anderes, nun vor Ort zu sein - und nur die Tatsache, dass sie gerade genauestens ihre Rolle zu spielen hatte, hielt sie davon ab, in Panik zu geraten. Ich habe mit dir trainiert, ich habe dir Soresu nahegebracht, was habe ich dir getan, dass du das hier zulässt? Was, Brianna? Hilf mir! Lass das hier nicht zu!

Flehend sah Eowyn die Echani an, und erwartete das Gelächter, das gleich von Keebo kommen würde, und vielleicht auch von diesem Unbekannten, der hier Zeuge des Theaterstückes wurde, oder auch Brianna selbst, während sie selber noch immer versuchte, Herrin über ihren Kopf zu werden.

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Der Narbengesichtige vor ihr war wirklich riesig. Gut, für die kleine Fosh waren fast alle anderen gross, doch dieser hier war besonders gigantisch. Sein vernarbtes Gesicht war der Stoff, aus dem Albträume waren und Thatwaya fragte sich, was ihm alles zugestossen war. Lyra erklärte ihr dann leise, dass der Mann im Bactatank eben kein Freund von ihr war. Und so, wie sie es sagte, klang es eher als seie er das genaue Gegenteil.Aber warum versuchte sie dann nicht zu fliehen? Die Erklärung, dass er ihr "Gebieter" sei, half da auch nicht wirklich.Sowas wie ein Gebieter war der Eine ja auch für sie gewesen. Trotzdem war Thatawaya nicht müde geworden, Fluchtversuche zu unternehmen.Zumindest soweit sie sich zurückerinnerte. Natürlich war sie nie erfolgreich gewesen, bis sie Lyra und Ruul begegnet war. Aber sie hatte die Hoffnung nie aufgegeben, dem Grauen und der Herrschaft des Einen irgendwie zu entkommen. Dann wanderte ihr Blick zu der jungen Frau (Niphira), die neben dem Narbengesichtigen aus dem hinteren Raum kam. Sie sah auch mitgenommen aus. Offensichtlich war das hier irgendwie normal. Doch der müde Gesichtsausdruck der Frau änderte sich schlagartig, als Thatawaya erwähnte, dass sie eine Gefangene des Einen gewesen war. Die Hand der Frau griffelte an einer leeren Stelle an ihrem Gürtel und sie sah die Fosh mit unverholenem Hass an.Warum das so war, verstand Thatawaya nicht. Sie kannte die Frau nichtmal, weswegen sie nur mit einem fragenden Blick auf sie reagierte, bevor die Frau erschöpft in einem Stuhl zusammensank. Innerlich hoffte Thatawaya, dass der Mann im Bactatank bald weit genug genesen war, damit sie ihm ihren Dank aussprechen konnte. Anschliessend wäre es ihr vielleicht möglich, diesen skurilen Ort zu verlassen. Der Blick des Narbengesichtigen wanderte über sie alle und blieb an jedem von ihnen einen Moment hängen. Als er sie ansah erschien es Thatawaya, als hätte jemand das Licht im Raum gedämmt. Die Fosh kannte dieses Gefühl. Sie hatte es bei dem Einen mehr als einmal erlebt und war dabei fast immer bewusstlos zusammengesackt. Nur um anschliessend in einem Käfig oder einem Contailer eingesperrt wieder aufzuwachen.Panik wallte in ihr hoch, doch diesmal geschah nichts dergleichen.
Als sie dem Narbengesichtigen von ihrem Vorhaben erzählte, brach der trotz seines Zustandes in Gelächter aus. Anschliessend erklärte er, dass der Eine, den sie Malevolos nannten, so oder so hatte fallen müssen, er aber guthieß, dass sie ihren Dank aussprach.Das bestätigte Thatawaya in ihrem Vorhaben. Sie musste nur noch lang genug durchhalten.
Der Mediziner hatte die anderen inzwischen versorgt und kam nun noch einmal auf die Fosh zu. Lyra hatte bei ihren Schusswunden zwar gute Arbeit geleistet, aber trotzdem war es wohl keine schlechte Idee, wenn ein Fachmann noch einmal einen Blick darauf warf. Da sie ja nun gesehen hatte, dass er wirklich nur das tat, was sein Job war, liess Thatawaya sich auch versorgen. Allerdings bemerkte sie, wie der Mediziner sie hin und wieder ansah, vor allem, wenn er sie berührte. Es machte kaum noch einen Unterschied, ob man sie oder ein Skelett einer Fosh berührte. Offensichtlich wunderte sich der Mediziner darüber, dass sie überhaupt noch lebte. Ihre Federn kaschierten das zum Glück nach aussen hin so, dass niemand Fragen stellte.

"Danke"

sagte sie, als er seinen Job erledigt hatte. Nicht nur für seine Dienste, sondern auch dafür, dass er nicht gleich alle darauf aufmerksam gemacht hatte. Mit etwas Glück würde sie jetzt genug Zeit bekommen, sich zu erholen. Der Narbengesichtige fragte sie daraufhin, was sie ihm zu dem Einen sagen konnte. Leider war das nicht besonders viel, weshalb sie unbehaglich mit den Fuss scharrte.

"Ich habe eigentlich nur den einen Raum von innen gesehen. Aber es war ein Labor nebendran. Und einmal wachte ich auf und dort waren noch mehr Käfige mit Tieren drin. Alle möglichen, vom grossen Räuber bis zu kleinen Säugern. Allerdings, fürchte ich, hab ich vor allem die Grossen bei meinem letzten Fluchtversuch ausgeschaltet."

Jeder, der Thatawaya jetzt sah, würde sich vor allem das wohl kaum vorstellen können. Die Fosh sah schliesslich so aus, als würde der leiseste Windhauch ausreichen, um sie zu zerbrechen. Es war erstaunlich, zu was man fähig war, wenn man verzweifelt war.

"Der Fluchtversuch scheiterte allerdings, als der Eine..Malevolos..kam. Er sperrte mich wieder in den Container und erst Lyra und Ruul öffneten ihn wieder. Ich bin mir nicht sicher, aber es mögen einige Tage vergangen sein, seit ich ihn das letzte Mal sah."

Das war natürlich wirklich nicht viel aber alles, woran sie sich erinnerte. Da waren nur noch ein paar Gefühle, die von vorher stammen mochten, aber die konnte sie dem Narbengesichtigen nicht erklären. Sie verstand sie ja selbst nichtmal. Die wenigen Bilder, die ihr manchmal noch in den Sinn kamen, waren wie Nebelschwaden. Sobald sie versuchte, sie zu fassen, lösten sie sich auf. Das war nicht wirklich hilfreich. Auf der anderen Seite war sich Thatawaya nicht sicher, ob sie überhaupt wissen wollte, was sich in den Nebelschwaden verbarg, wenn die Bilder zu ihren Gefühlen passten.

Während sie darüber nachdachte, nahm der Narbengesichtige ein pyramidenförmiges Objekt zur Hand. Nach ein paar Sekunden schien das Objekt zunächst eine schwarze Aura zu bekommen, bevor es anfing zu leuchten. Das Leuchten rieselte aus der Spitze und bildete das Abbild ihres Peinigers. Thatawaya trat erneut einen Schritt zurück und spürte jetzt die Wand im Rücken. Das, was das Hologram sagte, zeugte von grenzenlosem Narzismus. Erneut war die Fosh froh, das Er tot war. Sie zwang ihre Gedanken von ihm weg.Vielleicht war es besser, sich jetzt erstmal auf die Zukunft zu konzentrieren. Die Gefiederte malte sich immernoch aus, wie es war, raus zu gehen. Den Himmel über sich zu haben. Was würde sie mit so einer Freiheit anfangen? Sie wusste es nicht. Diese Erkenntnis ließ sie stutzen. Sie wusste nicht, was sie tun würde! Ihr grösstes Ziel war in Reichweite, aber danach gab es vorerst kein weiteres. Sie musste zu Kräften kommen und sich überlegen, was sie dann tun wollte. Zum Glück hatte der Narbengesichtige gesagt, dass sie sich ausruhen sollte. Diese Zeit konnte sie nutzen, um vielleicht zu einem Entschluss zu kommen.


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Ruul & Lyra & Marishka & Thatawaya + Nergal + Niphira + Xargon & Medi-Gehilfe - Darth Draconis mit MediTechniker & Gehilfe

Ob ihr Schutzpatron sie ebenfalls alle so eingeweiht hätte, nachdem er die Ausgangslage ihrer Mission ja doch recht vage gehalten hatte? Andererseits vielleicht wurden sie auch nur deswegen eingeweiht, weil sie die Mission hinter sich gebracht hatten. Der Erfolg die Grundlage für diese Einführung in das was überhaupt vor sich gegangen war. Und jetzt, da die Sache erledigt war, was konnten sie schon noch bewirken? Der Blick des einäugigen Sith war aber auch ohne das er es aussprach, ohne das er es vielleicht sogar bezwecken wollte, Erinnerung genug, an das was ihnen widerfahren könnte, würden sie sich gegen ihre machtvollen Herren stellen. Denn das zwischen Draconis und diesem entstellten Riesen irgendeine Form von Vertrag oder Bündnis herrschen musste, war ohne Zweifel klar. Denn anhand dessen was die Schülerin und ihr Meister ihr über die Sith erzählt hatten, war die Verbindung die zwischen diesen beiden dunklen Göttern herrschte, alles andere als eine übliche. Aber auch ein potenzieller Ausblick auf die Möglichkeiten die sich boten.

Nachdenklich wanderte Marishkas Blick über Lyra und Ruul. Würde zwischen ihnen eines Tages eine ähnliche Bindung bestehen? Nicht das Marishka wirklich daran glaubte gerade mit Ruul jemals irgendwie klar zu kommen... doch genau in dem Moment da sie diesen Gedanken hatte, konterte ihr Geist damit, dass der Duros in seinem Verhalten, wenngleich auch sonderbar, trotzdem immer konsequent gewesen war. Seine blumigen Umschreibungen der Persönlichkeiten die er traf schienen nicht aus bösartigen Gedanken zu entspringen. Viel mehr war er einfach nur... unnötig deskriptiv. Immerhin hatte er selbst die neu in die Gruppe gestoßene Thatawaya immer als 'GeschöpfThatawaya' bezeichnet. Das sie keinen ausschweifenderen Beinamen oder Titel trug, lag vermutlich daran das sie nicht weiter intensiv mit ihm zu konfrontiert worden war. Immerhin hatten sie die Fosh erst gegen Ende ihres Auftrages gefunden. Allerdings wusste Marishka nicht wie diese Begegnung genau abgelaufen war. Die bisherigen aussagen dazu waren immer nur dergestalt gewesen, dass Lyra und Ruul sie befreit hatten.


Kurz blieb ihr Blick an dem vogelartigen Wesen hängen, die rein äußerlich zwar eher exotisch Anmutete, im Vergleich mit dem verunstalteten Sith und dem Mann(Xargon) der an seiner Seite war, allerdings so wie die restlichen Jünger eher zum zierlichen Spektrum gehörte. Die Körper dieser beiden Krieger strotzten nur so vor Kraft. Selbst in diesem zerstörten und verheerten Zustand wirkte der massive Krieger(Nergal) immer noch unverwüstlich. Und zugleich so unfassbar furchteinflößend abscheulich. Wenn sie das Gesicht dieses Riesen sah, dann kamen Marishka all die düsteren und unheilvollen Geschichten, die sie jemals über die Sith gehört, gelesen oder gesehen hatte, in den Sinn. All das was man Kindern erzählte um ihnen Angst zu machen. Oder was selbst in den einfachen Kreisen der Gesellschaft an Gerüchten kursierte, die man sich über 'die verbotene Zone' auf Bastion erzählte. Die verbotene Zone mitten im Herzen eines Imperiums. Und sie, die ihr ganzes Leben lang auch gerätselt und nicht gewusst hatte was es damit auf sich hatte... saß nun hier. Im Orden der Sith. Als ein Teil von ihnen.


Und war zudem Teil einer anscheinend nicht allzu unbedeutenden Entwicklung der internen Machtkämpfe. Das Holocron das Lyra entwendet hatte, schien ein essentieller Teil dessen zu sein, was das Duo begehrt hatte. Denn nachdem er es vor sich platziert hatte und nichts geschah, erwachte der Gegenstand mit einem Mal zum Leben. Für einen Moment glaubte sie, das Holocron wäre einfach so angesprungen, aber das war dann doch bei weitem zu abwegig. Immerhin hätte es dann doch schon Augenblicke nachdem sie es aus der gesicherten Transportbox entfernt hatten, aktiviert werden müssen. Nein... Der Sith hatte irgendetwas damit getan. Die Macht? Normaler Weise wäre sie wohl nicht allzu schnell bei diesem Gedanken angekommen, doch innerhalb des Ordens schien sich fast alles darum zu drehen. Dominanz durch Macht. Ob die nun Macht im Sinne von Befehlsgewalt war, oder eben durch die Herrschaft über 'die Macht' kam... Kurz flackerte das Bild von Niphira und ihrem so scheinbar einfachen Gebrauch der Macht vor ihrem Inneren Auge.


Verlangen und Gier flutete Marishka. Sie wollte ebenfalls über diese Kräfte verfügen. Das und noch viel mehr. Vorzugsweise das, was auch immer ihr Schutzpatron getan hatte um sich vor dem frühzeitigen ableben zu retten. Es blieb einfach keine andere Möglichkeit, als das er auf irgendeine Art und Weise auf diese mystische Kraft zugegriffen hatte und sich... was? Das Leben dieses Cathar einverleibt hatte? Innerlich seufzend, aber zugleich auch versichernd, das sie in Erfahrung bringen würde, was geschehen war, bemerkte Marishka im ersten Moment gar nicht, wie der Riese sich an den Tisch bewegte, an dem sie das erste Mal auf Draconis getroffen war. Er kontaktierte irgendwelche Wächter. Wächter?


Interessant war, das diese Wächter, wer auch immer sie letzten Endes waren... aber was konnten sie schon sein, als andere Sith, offenbar auch irgendeine Form von Macht besaßen. Aber war das wirklich so abwegig? Immerhin würde eine allzu lasche Hand was die Interna einer Gruppierung wie der Sith betraf, nur zu mehr und mehr internen Kämpfen führen. Immerhin hatte es schon einmal einen Krieg zwischen verfeindeten Parteien der Sith gegeben. Jetzt, mit dem Wissen das sie als frisches Ordensmitglied besaß, wollte sich Marishka fast nicht mehr ausmalen, wie erbittert diese Kämpfe geführt worden sein mussten.

Diese Angelegenheit hier aber schien noch nicht beendet. Der Komplex den das Trio Paradoxum durchsucht und teilweise geplündert hatte, war nicht alles. So wie Draconis besaß auch dieser Malevolos Räumlichkeiten hier im Orden, die nun, da alles ans Tageslicht gezerrt wurde, ebenfalls durchsucht werden sollten. Verräter am Imperator. Keine zu verachtende Anschuldigung, wenn man sich ansah wie der entstellte Riese agierte. Aber benötigte man denn noch weitere Beweise, oder war es nur eine Untersuchung der Form halber? Das was das Holocron von sich gegeben hatte, obgleich Marishka nicht verstand ob es nur eine Aufzeichnung war, oder was genau, denn als bloße Aufzeichnung hatte es viel zu interaktiv gewirkt. Ganz so als hätte der kleine projizierte Cathar tatsächlich Gefühle und Gedanken gehabt. Allerdings würde sie nur im Nachhinein erfahren, ob es vielleicht schon ausreichte. Denn der entstellte Riese wies ihnen allen neue Aufgaben zu.


Und wäre sie nicht so erschöpft und von den Schmerzstillern zusätzlich etwas runter gefahren, könnte man annehmen das der Duros hier eine bevorzugte Behandlung genoss. Allerdings musste sie dem kriegerischen Riesen zustimmen. Diejenigen von ihnen die verletzt waren, waren nicht wirklich von Nutzen. Allzu gut aber konnte sie sich dennoch vorstellen, wie es die ohnehin schon von Ego angeschwollene Bolzen-Birne weiter aufblähen würde, erneut solche bevorzugte und gewichtige Behandlung zu erhalten. Der verdammte Kerl würde unerträglicher als ohnehin schon sein.... aber erst, würde er mit dem Titanen von dannen ziehen. Und das würde ihren Nerven vielleicht genügend Zeit geben sich zu erholen. Marishka musste Schmunzeln, als sie an Lyra und die Reaktion auf die blumigen Bezeichnungen die der Duros doch tatsächlich offen und im Gespräch mit diesem Nergal benutzt hatte. Ihr verwirrter Freund. Rundkopf-Ruul der Zerstreute. Sie nickte der jungen Frau als sie die Gruppe verließ um ihrer Aufgabe nachzukommen, noch einmal zu und zwinkerte kurz mit einem verschmitzten Grinsen, das kurz ihre Mundwinkel anhob. Ausruhen. Erholen... der erste Gedanke den Marishka daraufhin hatte... war Essen.


Sich etwas zu Thatawaya lehnend, fing sie deren Aufmerksamkeit mit einer kurzen Geste ihrer Hand ein und schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln.
„Ich bin dafür wir nutzen die Gelegenheit und suchen uns etwas zu Essen? Ich kann Lyra eine Nachricht schicken, dass sie uns Bescheid geben soll, wenn Er wieder aufwacht. Falls du ihm dann direkt... danken willst.“ Auch wenn Marishka nicht so recht verstand warum sie das tun wollte. Andererseits... sie war nicht in einem Käfig gehalten worden wie ein Tier. Ihre Erfahrung in der Zelle in der man sie eingesperrt hatte mochte ähnliche Eindrücke vermittelt haben, aber die Fosh schien weitaus länger gefangen gewesen zu sein wenn man ihre Worte wirken ließ. Aber wer wusste schon wie sich das alles entwickeln würde, wenn sie erfuhr wo sie hier gelandet war? Sie alle und damit meinte sie Lyra, Ruul und sich selbst... hatten nicht allzu viel über die Sith gewusst, bevor sie in diese ganze Sache gestolpert waren. Zwar konnte Marishka auch jetzt nicht mit viel Wissen dienen... aber sie hatte immerhin einen recht guten Einblick in diese ganze Sache erhalten.

Und so abschreckend der auch sein mochte. Gerade wenn die Folgen eines Lebens als Sith einen so unmissverständlich und düster ansprangen, wie das verheerte und entstellte Gesicht von Nergal, war da doch ein Hunger... eine Gier in Marishka erwacht... die nur mit einer Sache zu befriedigen sein würde. Ein Leben fern des Ordens wurde für sie immer unwahrscheinlicher. Eine Zukunftsmöglichkeit die blasser und blasser wurde...


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Marishka, Ruul + Nergal, Xargon & Niphira + Lilya[NPC] + Medizinischer Gehilfe
& Darth Draconnis + Lyra + Medi-Techniker & Gehilfe [im Nebenraum]
 
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Das hast du, ja...


grummelte Xargon leise, während er noch hörbar aber auch sehr gleichmäßig atmete. Aufmerksam lies er seinen Blick nun von Niphiras Gesicht zu dem Oberkörper und schlussendlich zu den Beinen wandern – wo sie zumindest hätten sein sollen. Stattdessen erblickte er graues Geröll, garniert mit beige schimmernden Staub. Das sah nicht so gut aus, aber immerhin, eine rote Blutlache war nicht unter dem Geröll zu erkennen. Auch sah das Gesicht seiner weiblichen Begleitung nicht danach aus, als hätte sie gerade einen Geist getroffen. Naja zumindest lebten sie noch und dieses Geröll...es sah nicht so aus, als wäre es besonders schwer zu entfernen. Der Kiffar seufzte, erhob sich mit fließender Bewegung und näherte sich den Steinen, welche Niphiras Beine und Füße noch verdeckten. Schwer waren diese nicht, höchstens etwas verdreckt. Fast hatte es sogar den Anschein, dass Niphira das Ganze unbeschadet überstanden hätte, denn erst nach wenigen Sekunden bemerkte der Schwarzhaarige diese blaue Verfärbung an einem der Beine. Gepaart mit dunkelroten Flecken, Ansammlungen von Blutgerinsel. Aber zumindest...war die Form der Knochen nicht unnormal. Das Bein würde Zeit brauchen zum Heilen, aber im Orden würde man ihr sicher helfen können. Möglicherweiße wäre dazu nicht einmal eine Operation nötig. Xargon wandte sich an die Schülerin, welche ihn in diesem Kampf begleitet hatte und der eiskalte Blick suchte direkt den Kontakt zu ihren dunkel gefärbten Augen. Erneut war er über die Gestalt am Boden gekniet.


Dein Bein ist ein wenig blau und grün eingefärbt. Das sollte man auf der Medistation behandeln können. Schau am besten, ob du aufstehen kannst, dann werde ich dich solange stützen.



Brummte der Mann mit den Dreadlocks mit einer leisen, eher ruhigen Stimme. Nichts war von einem vorherigen Kampf heraus zu hören, sogar im Gegenteil. Xargon wirkte sonderbar, fast still. Noch war nicht die Zeit, darüber nach zu sinnen. Das würde er in Ruhe machen müssen, seine Fehler analysieren. Das, an was er zu arbeiten hätte. Ausruhen wollte er sich auf diesem Sieg nicht, denn lernen konnte man von jedem Kampf – egal ob man diesen gewann oder eben nicht. Der Kiffar seufzte, lenkte dann jedoch seine Schritte nicht zu der Dunkelhaarigen, sondern zunächst zu dem toten Sith, welcher nicht weit entfernt von ihnen lag. Das Bild, welches dieser allerdings abgab, ähnelte mehr einen gebrochenen toten Tier als dem Sith, welchen sie bekämpft hatten. Zu einem Halbkreis zusammen gekrümmt lag die Gestalt auf dem Boden vor ihm, und selbst die Hörner des Chagrianers hatten noch ihre so typische weisse Farbe. Nach wie vor befand sich der metallisch silber glänzende Dolch immer noch in der Achselhöhle des Toten und es roch nach verbrannten Fleisch. Mühelos umschloss seine Hand den Griff des Dolches und zog ihn – trotz Widerhaken – hinaus. Die Klinge war in eine rote, klebrige Flüssigkeit getaucht, welche nun verräterisch im Licht schimmerte. Mit einem Grummeln zog er das Schneidblatt über die Kleidung des Toten, um zumindest diese Blutreste von der Klinge zu entfernen. Der Durst des Metalls nach dem Lebenssaft war wohl zunächst einmal erloschen, den Dolch selber würde er später reinigen müssen.



Sein Weg führte ihn zurück zu Niphira, welcher er nun schweigend aufhalf. Xargon legte sich den Arm auf der Seite des verletzten Beines um die Schulter, um das eigenen Körpergewicht besser auf die verletzte Seite der Schülerin lagern zu können. Er würde einen Gegendruck erzeugen, so dass sie nicht einfach wegkippte. Nur sehr langsam kamen die beiden vorran und etwas irritierte wirkte der Kiffar auch, sobald er die gesamte Rasselbande in diesem Raum erblickte. Nergal war verletzt, aber er stand und für wenige Sekunden ruhte der Bann dieser zwei eisblauen Augen auf ihn, musternd. Dann schweiften sie im Raum herum. Blieben an der ein oder anderen Person hängen. An einem grünlichen Strich in der Landschaft, wohl ein Duros, einer weiteren Person, offenbar ein Mensch, mit braunen Haaren und schwarzen Augen – ein südländischer Typus. Eine weitere weibliche Person, schlank mit braunem offenen Haar und blauen Augen und ein fremdländisch deplatziertes Etwas. Xargon war sich, ohne beleidigend sein zu wollen, nicht einmal sicher, um welche Spezies es sich dabei handelte und ob es überhaupt eine richtige Spezies und nicht eine Tierart war. Tatsächlich zog der Kiffar fragend die Augenbrauen nach oben, während er das Vogelvieh betrachtete. Die Farbenpracht, welche in dem Federkleid dieses Lebenwesens innewohnte, passte so garnicht zu diesem düsteren Ort, welcher der Orden abgab. Vielleicht gab es ja später einmal die Gelegenheit, sich mit diesem sonderbaren, auf Xargon exotisch wirkenden Wesen etwas unterhalten zu können. Sicherlich war es nicht unmöglich, etwas über dieses Lebewesen zu erfahren. Wissen war Macht. Und der Schwarzhaarige hatte das Gefühl, dass dieses so alte Sprichwort eben auch für die Sith galt. Zumindest hatte es Niphiras Meister eben recht eindrucksvoll bewießen, wenn man die anwesenden Personen musterte, welche immer noch auf den Sith starrten. In welcher Weiße allerdings....



Noch immer kochte sein Blut von der Hitze des hinter ihm liegenden Gefechts, wollte erneut brennen, als er so da stand. Mit Niphira an seiner Seite, welche er nach wie vor an ihrer geschwächten Seite stützte. Ihr die Lastverteilung auf das gesunde Bein ein wenig erleichterte. Xargon nickte den Anwesenden zu, müde, aber mit einer entschlossenen Körpersprache und er schwieg. Es war nicht die Zeit für große Reden, für Worte. Die Versorgung der Verletzten war durchaus die oberste Priorität und Nergal hatte durchaus den gleichen Gedanken. Sein Meister war schwer gezeichnet und für eine Sekunde seufzte der Kiffar leise. Sie waren also tatsächlich siegreich gewesen. Aber vielleicht hatten sie einen höheren Preis bezahlt, als Xargon ahnte, während sein Blick immer wieder zurück zu dem bewußtlosen anderen Sith auf Nergals Schulter glitt. Irgendwas hatte diese Person ansich, etwas dass seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Irgendetwas, was ihn einhüllte, bedeckte und schützte. Etwas mystisches, vielleicht würden es manche Magie nennen. Etwas, was dem Kiffar sagte, dass diese so leblose Person, welche fast einer Puppe glich, immer noch Leben in sich trug. Ein Fluss der zu pulsieren schien, ausgehend von Ihm, welcher auf den Schultern seines Meisters ruhte. Xargon kniff etwas fragend die Augen zusammen, in einer ruhigen Minute würde er Nergal danach fragen müssen. Das Gefühl, dass er spürte, war merkwürdig – sogar etwas verwirrend. Und doch, es erinnerte ihn an seinen eigenen Fluss der Macht, an diese gleißend rote, brennende Lava. Ob es diese war, welche er vernahm?



Nergal gebot ihm und dem Rest dieser Rasselbande, ihm in Draconis Domizil zu folgen und die Wunden versorgen zu lassen. Wieder nickte Xargon schweigend, folgte seinem Meister und dem Rest schweigend. Dabei orientierte er sich jedoch an der Geschwindigkeit von Niphira, die nun deutlich müder wirkte. Es dauerte nur wenige Minuten, bis sich das triste Grau des Hangars sich mit den deutlich düster wirkenden Wänden von Draconis Domizil abgleich, müde lies Xargon auch hier seinen Blick schweifen. Der Empfangsraum ähnelte durchaus dem von Nergal, hier und da standen Einrichtungsgegenstände anders, aber im Großen und Ganzen befand sich hier alles, was man brauchte um eine Wartezeit überbrücken zu können. Der Kiffar musterte für einen Moment Niphira, bevor er sie zusammen mit seinem Meister und dem zugegeben immer noch scheinbar leblosen Sith in einem weiteren Raum vorgelassen wurde. Offenbar handelte es sich hierbei um eine kleine Medizinstation mit diversen Gerätschaften für Noteingriffe, und eben einem Bactatank. Für eine Weile musterte der Kiffar das Gerät in dem Wissen, dass es wohl eine ganze Menge Credits gekostet haben könnte. Aber die Funktion, sie war durchaus reinstes Gold wert. Nicht weit des Tankes fand er einen metallisch glänzenden Tisch, ein guter Ort um geschundene Beine etwas zu entlasten. Er nickte in Richtung des Tisches und stützte Niphira, so weit er konnte, bis sie auf dem Tisch Platz nahm. Erst, als sie saß, schnallte Xargon ihr Lichtschwert vom Gürtel ab und drückte es ihr mit einer sanften Kraft in die Hand, bevor er sie mit den eisblauen Augen ansah.




Es war ein guter Kampf, Niphira...


brummte er leise, bevor er sich wieder zu Nergal gesellte und das ankommende medizinische Personal einfach seine Arbeit erledigen lies. Hier würde er zunächst nur im Wege stehen, seine Füße trugen ihn also zurück zu der Rasselbande, welche sich merkwürdigerweiße genauso eingefunden hatte, wie sie hier stand. Mittlerweile hatte also die Verletzung von Nergal wieder zu bluten begonnen, was Xargon zumindest etwas alarmierte. Doch offenbar konnte der Sith seinen Zustand besser beurteilen als er, wenn man seinen Aussagen Glauben schenkte. Nergal jedoch wartete, obwohl dieser Zustand ihm zweifellos Schmerzen bereitete und schlussendlich war ihm der bisherige Verlauf des geschmiedeten Plans durchaus wichtiger als seine eigene Haut. Ein interessanter Charakterzug, welchen der Kiffar durchaus sehr respektierte. Am Ende zählte nur das Ergebnis einer Schlacht, nicht unbedingt der Verlauf. Zunächst lies der Schwarzhaarige jedoch den anderen den Vortritt und beschloss zu warten.


Der Chagrianer starb durch das Lichtschwert, Meister.


Sagte der junge Krieger kurz und bündig. Das war das Wichtigste – das Ergebnis. Einzelheiten, nun die liesen sich später noch klären. Jetzt hatten nach wie vor die Verletzungen und offenbar auch einige gestohlene Gegenstände eine höhere Priorität. Klares Denken, zielgerichtet im offenen Moment – Nergal wußte diese Situation sehr weise zu nutzen. Xargon würde sich im Nachhinein ebenfalls mit den Geschehnissen auseinander setzen müssen, seine Lehren daraus ziehen. Doch das hatte noch Zeit. Nach einer kurzen Unterhaltung bat sein eigener Meister den Grünling, ihm dieses pyramidenartige Ding auszuhändigen, welches er immer noch festhielt. Auch Xargon vernahm das Zögern des Duros und sein Blick wanderte erneut zu den Riesen, welcher sein Meister war. Für einen kurzen Moment hatte er durchaus das Gefühl, dass der Raum vor Spannung knisterte. Zwar kannte er den grünen Nichtmenschen nicht, aber die Loyalität zu Meister Draconis war spürbar greifbar. Bewunderndswert. Loyalität wurde meist zu selten geschätzt, auch wenn die Sith sie vielleicht nicht auf regulären Wegen einforderten. Sein Blick folgte den schweren, müden Schritten seines Meisters, welcher sich nun dem Tisch näherte und den pyramidenartigen Gegenstand auf den metallisch glänzenden Tisch stellte. Xargon betrachtete es. Folgte den metallisch glänzenden Linien bis hin zur Spitze, und das rote Schimmern der Dreiecke entging ihm dabei keineswegs. Nachdenklich legte er die Stirn in Falten. Was das wohl genau war?


Alzu schnell hatte er jedoch nicht mit einer Antwort gerechnet. Wenn es denn eine Antwort war, oder doch etwas anderes? Dieser Fluss, welchen er bei Draconis gespürt hatte. Welcher so pulsierend war, dass es fast brannte. Und dennoch so unsichtbar war. Diese Pyramide hatte dieselben Eigenschaften. Oder war es Nergal, welcher diesen Fluss auslöste? Wieder kniff Xargon die Augen zusammen. Irgendetwas merkwürdiges, fast nicht Greifbares, passierte hier. Etwas, was den Raum zu erfüllen schien. Der Blick seiner eisblauen Augen flog hinüber zu Niphira, welche sich weitestgehend normal verhielt. Wie, als wäre Sie es schon gewohnt. Ob es wohl diese Art von Macht war, dieselbe, welche er im Kampf vorhin angewandt hatte? Zumindest schien Draconis Schülerin keine Gefahr erkennen zu können. Nun gut, vielleicht war es auch zu früh, daran die Gedanken zu verschwenden, denn sein Meister, begann nun mit diese pyramidenartigen Ding zu reden. Xargon hob eine Augenbraue. War dieses...Ding eine Gerät zur Übertragung oder zur Speicherung von Daten? Das war durchaus interessant, wenn man bedachte, was Technik alles so möglich machte. Auf Kiffu allerdings wurde diese kaum gebraucht oder einfach nur selten verwendet. Hier im Herzen des Imperiums galten bezüglich dieser Hinsicht wohl etwas andere Regeln. Ja er hatte noch viel zu lernen, viel zu verstehen und sein Unverständnis gegenüber der Technik, oder die Wut darauf wenn die Gerätschaften mal wieder nicht funktionierten, zu zügeln.



Erneut jedoch riss sein Meister ihn aus seinen Gedanken heraus, er sollte ihn begleiten und der Grünling würde ebenfalls mitgehen. Xargon warf einen kurzen, musternden Blick zu ihm hinüber. Er sah nicht wirklich aus wie ein Krieger, aber der Kiffar war durchaus davon überzeugt, dass die Qualitäten des Duros vielleicht in einem anderen Fachgebiet lagen. Sonst hätte er es zweifellos nicht in den Dunstkreis eines höherrangigen Siths geschafft, und vielleicht, würde sich diese Qualität ihm ja in Zukunft noch offenbaren. Xargon nickte seinen Meister zu, bereit zum Aufbruch.


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[Bastion – Center – Tempel der Sith – Domäne der Oberen – Darth Draconis´ Domizil– mit Nergal,Xargon,Ruul,Lyra,Marishka, Niphira, Lilya(NSC) und einem medizinischen Gehilfen- Darth Draconis , MediTechniker und Gehilfe nebenan]




Niphira lauschte den weiteren Gesprächen nur beiläufig. Ihr Fokus lag auf der Fosh. Warum durfte SIE hier sein? Wer gab ihr das Recht? Wem diente sie wirklich? Es roch nach Verrat. Wie gerne würde Niphira ihr jede Feder einzeln ausrupfen um dieses Wesen zum Reden zu bewegen? Doch daran war nicht zu denken. Sie hatte es zu weit getrieben. Ihr Körper war ermüdet und daher nicht ansatzweise in der Lage eine Ernsthafte Bedrohung darzustellen. Alleine diese Sache würde sie ändern müssen. Auch den Kraftverbrauch dieser Technik. Nur wenige Sekunden war sie auf dem Level dieses Sith gewesen. Nur kurz hatte sie die Oberhand halten können. Am Ende war ihr eigener Körper es gewesen. Ihr Körper konnte diese Verstärkung nicht halten. Es war peinlich. Geradezu beschämend. Selbst Xargon hatte mehr geleistet als sie. SIE hätte es sein müssen… SIE hätte es sein sollen, die Igrax den Tod brachte. Aber nein! Am Ende war es ein Schüler der kaum mehr als ein Jünger war. Nur ein leichtes Stechen nahm Niphira war. Sie schaute zu ihrem Arm und stellte fest, dass Lilya ihr eine weitere Bacta-Injection verabreicht hatte. Die Lethan tat wirklich einen guten Job. Auch wenn die ganze Lage für sie gerade eindeutig zu viel war. Sie strahlte es aus. Man konnte geradezu greifen wie viel Angst sie unter den Schülern, dem Executor und den Jüngern hatte. Immer wieder zuckte das Mädchen zusammen welches sich um ihre Herrin kümmerte. Das nächste was Niphira spürte war die Macht welche von Nergal ausging als dieser das Holochron aktivierte. Die Schülerin lehnte sich leicht vor. Nach und nach wurde sie auch etwas stärker. Nein. Sie würde keine weitere Schwäche zeigen. SIE war die einzig wahrhafte Repräsentantin ihres Meisters in diesem Raum. Der Rest waren nur Kiesel am Wegesrand welche sie zermalmen würde sollten sie auch nur im Ansatz über Varrat an Draconis nachdenken. Verrat… Hasserfüllt schaute Niphira bei diesem Gedanken zu Lyra und Marishka. Sie wären eine Gefahr. Genauso wie die Fosh. Ruul war dagegen einfach nur ein sabbernder Hund der gefallen wollte. Dennoch ging von einem dieser Jünger etwas aus. Ein gefühl welches Niphira nicht loslassen wollte. Etwas aus deren Reihen strahlte etwas aus. Aber was? Wagte eine Person… vielleicht auch mehrere… an Verrat zu denken? Niphira legte sich einen der Finger auf das Kinn während sie die Aufzeichnung des nun verstorbenen Malevolos betrachtete. Dieses Holochron war für ihren Meister bestimmt. Egal was Nergal tun würde. Draconis würde davon erfahren.

Nergal fing mit seiner Nachricht an wen auch immer wartete Niphira ab. Sie war langsam ein wenig gestärkt. Dennoch könnten wahrscheinlich selbst die potentiellen Verräter sie überwältigen. Ein wenig besorgte sie daher, dass Nergal plante diese Räumlichkeiten hier zu verlassen. Sie wäre einem Verräter ausgeliefert. In diesem Moment wurde ihr von einem Diener ihr Schwert überreicht welches Niphira auf ihren Schoß legte während ihr Blick wachsam der Szenerie folgte. Diese Wache war gelungen, sodass sie dem Jünger welche ihr Schwert zurück gebracht hatte direkt weiter geschickt wurde um dem verantwortlichen Waffenmeister ihr Lob auszusprechen. Insgesamt war die Klinge nicht nur deutlich haltbarer gewordem, nein sie wirkte Schärfer und Präziser. Genauso schien das Schwert sogar noch leichter und besser ausbalanciert worden zu sein. Womöglich hatte Niphira auch deswegen gegen Igrax das Nachsehen gehabt. Die Waffe war nun komplett anders. Es war wie ein Sturm der darauf wartete entfesselt zu werden. Sie würde einen passenden Namen suchen sobald sie fitter wäre. Wahrscheinlich sogar noch vor ihrer Abreise. In ihren Gedanken verloren bemerkte Niphira Xargon nicht direkt. Ihr Blick fiel auf ihr eigenes Lichtschwert. Erst jetzt realisierte sie, dass auch ihr Lichtschwert wieder an seinem Platz war. Seufzend schüttelte sie mit dem Kopf. Lilya musste sie wirklich auf Schmerzmittel gesetzt haben. Warum sonst hatte die Schülerin diese Sache nicht bemerkt. Ihre Waffe wirkte so… einfach. So simpel. Sie winkte einen der Jünger herbei und hielt ihn an die Waffe von Igrax zu bergen, genauso wenn möglich die Waffen von Malevolos. Letztere würde sie ihrem Meister vermachen. Die Lanze allerdings für sich behalten und zerlegen. Oder eben umbauen. Vermutlich wäre dieser Jünger beschäftigt. Eine Stimme aber riss Niphira aus ihren Gedanken. Eine vertraute Stimme. Wurde sie verrückt? Sie wurde gerufen? Zögerlich stand sie auf während Nergal ihr und der Fosh die Anweisung gab sich zu erholen. Die Schülerin nickte langsam. Scheinbar hatte nur sie diese Stimme gehört. Ein leichter Schauer jagte ihr über den Rücken. Ein ähnliches Erlebnis hatte sie bereits einmal gehabt. Am Ende hatte sie ihren besten Freund mit einem Stein totgeschlagen. Nicht noch einmal. Dieses Mal würde sie nicht darauf reagieren. Sich nicht einwickeln lassen. Dieses Mal würde es anders laufen. So bekamen auch andere ihre Anweisungen. Auch Lyra welche schließlich über ihren Meister Wachen sollte. Während sie ging starrte die Schülerin ihr hinterher und stand langsam auf. Ein wenig erholter legte sie auch ihr Schwert wieder an. Die Präsenz welche eine Dissonanz im Raum zu erzeugen schien entfernte sich. Also Lyra… Sie war also die Aura welche sich von den anderen unterschied. Interessant. Wirklich interessant…

Kaum dass die Wachen die Schülerin Niphira informiert hatten folgte sie dem Ruf ihres Meisters. Die Nachricht war kurz nach Lyras verschwinden angekommen. Es ging um ihren Meister. Er hatte sie also gerufen. Mit einer Geste bedeutete Niphira Lilya ihr zu folgen. Auf Höhe der Fosh hielt die Schülerin inne. Konnte man ihr trauen? Wer wusste das jetzt schon? Zumindest widersprach ihre Aura nicht so extrem dem Umfeld hier wie es bei Lyra der Fall war. Am Ende wäre es besser, wenn Niphira also wirklich zu ihrem Meister ging. Wenn die Schülerin richtig lag würde die Jüngerin am Ende schlimmstenfalls einen dummen Fehler begehen. So erhaben wie es auch nur mit ihren Verletzungen möglich war ging Niphira dann weiter. Ihr Blick hatte nur Kurz noch einmal die Fosh gemustert ehe sie ihren Arm locker auf dem Griff ihres Schwertes ablegte und weiter ging. Am Ende versuchte Niphira nicht zu zeigen wie geschwächt sie wäre. Wenn man sie nicht genau kannte, ihre übliche Körperhaltung und Leichtigkeit in ihren Bewegungen könnte man fast meinen, sie wäre fast wieder völlig erholt. Am Ende mussten die potentiellen Verräter zumindest denken, dass selbst jene, die Nergal hier ließ, keine Chance gegen die Schülerin von Draconis hätten. Erst nach dem Verlassen des Raumes und auf dem Flur verlangsamte Niphira ihre Schritte und ließ ein wenig mehr das Wanken und Humpeln zu. Es war die Hölle. Jeder Schritt, jede Bewegung fühlte sich schwer an. Als wäre der Körper mit irgendeinem Schwermetall ausgegossen worden. Dennoch sollte es nicht lange dauern bis Niphira eben jenen Raum erreichte in dem Lyra sich befand. Was die Schülerin allerdings vorfand war eine interessante Szenerie. Lyra wirkte regelrecht ängstlich. Niphira lehnte sich still gegen eine Wand um sich selbst besser zu schonen und auch ihre Schwäche zu überspielen. Auch die Positionierung ihrer Hände war kaum merklich so gewählt, dass sie bei einem falschen Schritt Lyras sofort einschreiten könnte ohne zu arg von ihrem jetzigen Zustand eingebremst zu werden. Am Ende war da diese Aura welche Lyra anhafte. Die Schülerin würde diese Frau definitiv im Auge behalten. Nach ein paar Sekunden des beobachtens trat Niphira aus dem Schatten welcher sie bisher verborgen hatte und trat vor den Bacta-Tank, nur um sich träger als Sonst vor Draconis nieder zu knien.


“Ihr habt nach mir verlangt mein Meister?”

Kam es mit einer stoischen Ruhe aus Niphiras Mund, welche weder zu ihrem jetzigen Zustand, noch zu der Kriegerin passen wollte, welche sie im Kampf gegen Igrax gewesen war. Sofort hatte sich auch Lilya demütig neben Niphira nieder gekniet. Die Lethan zitterte immer noch. Wieder eine Sache, welche Niphira auf dauer mit der Twi’lek klären müsste. So lange Niphira sich an Draconis hielt und Lilya das Gleiche bei Niphira tat, so müsste sie keine Angst haben. Auch wenn es der Rothaut vermutlich nicht leicht fallen würde. Sie musste es lernen. Gerade wenn diese Frau ihre Repräsentantin werden sollte in Zeiten wo Niphira, ähnlich Draconis jetzt, nicht selbst handeln konnte. Sie würden trainieren. Eine Sith würde Niphira aus Lilya allerdings nicht machen. Dafür war die andere Frau zu weich. Nein. Die Lethan wäre dafür nicht geeignet. Dennoch waren ihre Fähigkeiten verschwendet sollte sie im Orden bleiben. Somit blieb nur diese Lösung. Ruhig wartete Niphira so auf die Reaktion ihres Herren. Am Ende würde er sie nicht ohne Grund hierher geholt haben. Ruhig und mit ihren Machtsinnen bielt Niphira auch Lyra in ihrem Bewusstsein. Sollte sie nun etwas versuchen, so würde die Schülerin es wissen. Niemals wäre ein Verrat möglich. Niemals würde Niphira zulassen, dass diese Frau ohne Aufsicht hier im Tempel umherging. Viel zu sehr verriet die Aura dieser Frau eine Unstimmigkeit und Niphira wollte wissen was die Quelle davon war. So wartete die Schülerin ruhig auf die Worte ihres Meisters. Vermutlich hatte auch Draconis etwas derartiges gespürt wie es Niphira getan hatte. Sicher spürte der Executor sogar genau was in Lyra vor sich ging. Vielleicht hatte der Meister seine Schülerin auch deswegen hierher geholt. Niphira konnte kaum erwarten sich um diese Jüngerin zu kümmern… Und doch hieß es erst einmal abwarten, ob dies wirklich der Grund war, der sie hierher geführt hatte.




[Bastion – Center – Tempel der Sith – Domäne der Oberen – Darth Draconis´ Domizil– Vor Draconis Bactatank - Lyra,Niphira, Lilya(NSC), Darth Draconis]

 
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Bebend starte Lyra in die aufgeschlagenen Augen von Darth Draconis. Eine nie da gewesene Angst, schrie in ihrem Verstand um Erlösung. So tiefgreifend hatte diese sie im Würgegriff, ohne Scheu sie zu zerbrechen.


Wie war das möglich? Fragte sich Lyra. Wie hatte Draconis mit spielender Leichtigkeit die Mauern ihres Geistes überwinden können? Ihr ungeschulter und roher Verstand, war für ihn sicherlich ein geebneter Pfad ohne großartige Komplexität gewesen, einfältig und untrainiert, wie er war.
Seine Präsenz, in ihrem Gedanken, schien so übermächtig, dass Lyra nicht wagte zu atmen. Es schien beinah so, als würde ihr Innerstes einen territorialen Kampf ausfechten um den Besitzanspruch ihrer Gedankenwelt. An diesem Ort, war nur Platz für einen Gott und ihr tobender Geist ließ sich nicht vom Gegenteil überzeugen.
Was würde der Sith sehen, würden sich ihm all ihre Emotionen und Gedanken offenbaren, ungefiltert, wahrhaftig und voller geheimer Sehnsüchte?
Panisch versuchte sie ihren Verstand zu verschließen, doch Lyra wusste nicht wie. Sie war niemals zuvor in einer vergleichbaren Situation gewesen. Das Lügen oder Simulieren fiel der Diebin immer leicht, doch nun war der Feind an den Wurzeln allen Elends angekommen und die Furcht vor diesem sensitiven Eindruck ihres Naturells, den er zweifelsfrei erhalten könnte, schürte tausend Feuer in ihr.
Sie schaffte es nicht ihre Fassung wieder zu erlangen, rang mit sich, ergab sich und fasste sich erneut, ehe sie von weiteren Wogen der Unsicherheit davongetragen wurde.
Draconis Augen schienen sie beinah zu durchbohren, auf eine so exorbitante Art und Weise, dass Lyra wie erstarrt vor dem Bacta-Tank verharrte.
Jegliche Zurückhaltung erstarb in ihr und die wenige Kontrolle, die Lyra meinte zu besitzen, bröckelte immer weiter, bis sich der Zorn und der angesammelte Hass in ihr entluden. Das rücksichtlose Eindringen in ihre Gedankenwelt stieß Lyra endgültig über die Klippe des Irrsinns und sie konnte ihre offenkundige Ablehnung all dessen wofür Darth Draconis stand nicht weiter verbergen. All die möglichen Konsequenzen, die dies für Lyra gehabt hätte, konnten nicht verhindern, dass ihre unzensierten Gedanken sich wie stürmische Wellen in ihrem Geist brachen, immer wieder meterhoch auf bäumten und in einem Akt des Wiederwillens über ihn herein brachen. All das was er repräsentierte, seine Taten und wie Draconis niemals sein würde, glühten so unbändig in ihr, dass es Lyra beinah die Luft zum Atmen entzog. Dieser Tyrann war kein Mensch, er war eine Kreatur der Finsternis, dessen Lebenselixier es war, sich an all dem Elend um ihn herum zu bereichern. Warum konnte sie sich diesem Despoten nicht entziehen, wäre der Tod doch um einiges einfacher gewesen. Am liebsten hätte Lyra geschrien.
Die blinde Ohnmacht hatte sich um ihren Verstand geschlungen, wie ein tödliches Wesen aus längst vergangen Sagen. Mit jeder Faser ihres Körpers, versuchte sie seine Präsenz aus ihrem Geist zu vertreiben, aber wie eine Sonnenfinsternis legte er sich über Lyras Gedanken und ließ nur drückende, einnehmende Dunkelheit zurück, in der es weder Eigensinn noch Lüge gab, sondern nur besiegelte Intimität.


Sie wusste nicht, in wie der Sith ihre Emotionen lesen konnte, würden ihre in Gefühl eingefärbten Gedanken sichtbar, wenn Lyra sie in Worte katalysierte, oder waren die bloßen Impulse und Bilder ihres Geistes frei zugänglich und unverschleiert dargeboten?
Sein tödlicher Blick fokussierte sie, was ihr deutlich erschwerte sich gedanklich zu entziehen. Drängend und gleichzeitig verharrend schaute er sie an. Lyra konnte ihn nicht lesen. Eine Tatsache, die sie zunehmend in Draconis Gegenwart verunsicherte. Lyra war geübt darin, ihre Welt und ihre Bewohner zu verstehen, sich auszumalen, welche Motive die Personen antrieben, welchem Ruf sie folgen würden. Doch nun traf sie auf die Sith und Lyra erkannte zunehmend, dass ihre Fähigkeiten ihr diesmal nicht helfen würden. Wie auch zuvor bei Nergal, konnte Lyra sich nicht annährend erklären, welche tiefen Sehnsüchte hinter diesen Augen versteckt waren.
Lyra konnte nicht ergründen in welche gedanklichen Schichten Draconis eindringen konnte und somit, versuchte sie mit aller Kraft zu wiederstehen, ihre Gedanken fließen zu lassen.
Ihr sonst so lebhafter und dynamischer Geist, erstarb in ihr und sie versuchte trotz der Emotionen, die in ihr aufkeimten ,ihre Gedanken seicht, wie ein lauschigen Bach, fließen zu lassen. Keinesfalls wollte sie zulassen, dass er dahinter kommen könnte, was wirklich in ihr vorging. Sie hatte niemals gelernt, ihren Geist auf die Weise zu kontrollieren, immerhin war es ihr Verstand, der ihr einen Rückzugsort bot, der sie jahrelang davor bewahrt hatte in den Slums verrückt zu werden und an dem Elend zu ersticken, was versucht hatte ihre Kehle zuzudrücken. Ihre übliche Willensstärke wurde wie zäher Honig, der langsam ihrem Verstand dahinglitt, fokussiert auf die glühenden Sonnen, die sie unverwandt ansahen. Nur mit Mühe gelang es Lyra ihre Angst hinunter zu würgen und sich Draconis mental zu offenbaren. Lyra wusste genau, welche prägnanten Erlebnisse diese Mission mit sich gebracht hatte. Eine mögliche Täuschung, würde dieser Monarch des Elends mit tödlicher Gewissheit erkennen, noch bevor Lyra die Gedanken hätte beenden können.


Angespannt, versuchte sie ihren Geist zu beruhigen, der immer noch widerspenstig, wie ein verwundetes Tier, in ihrem Verstand an den Gitterstäben leckte.


>>Wir konnten das Holocron in den Orden bringen, es ist nun in Lord Nergals Obhut.<<


Formte sie zögerlich die Worte in ihrem Geist, ihre sonst so bildreiche, geistige Sprache, war selten so klar in Worte gefasst, daher versuchte Lyra sich langsam heran zu tasten, an diese Art von Kommunikation. Ihr pochendes Herz ließ das Blut in ihrem Körper rauschen und es fiel ihr schwer, sich zu konzentrieren, am liebsten hätte sie sich von Draconis Antlitz abgewendet, um diesen durchdringenden Augen zu entkommen. Dennoch bot sie auf was sie konnte, um ihm gegenüber zu treten und standzuhalten. Kurzzeitig flackerte das Bild in ihr auf, wie sie demütig vor ihm nieder gekniet hatte, um ihm ihre Treue zu schwören. Lyra konnte sich nicht dagegen wehren, denn die Gedanken, bahnten sich dabei ihren Weg an die Oberfläche. Dieser Hexer hatte unaussprechliches in ihr ausgelöst, Dinge die Lyra niemals über die Lippen bringen wollen würde. Dieser Sturm aus Abneigung, Zorn und dem Durst nach mehr, gierte in ihr in einer Weise, die Lyra nicht von sich erwartet hatte. Eine woge des Selbsthasses entlud sich wie Gift in ihren Zellen. Es schien, als hätte er sie unverhofft in einem schwachen Moment erwischt und gänzlich in die Dunkelheit gestürzt. Eine Dunkelheit voller wirrer Gedanken, die sie von einem zu anderen Ort trieben, ohne jemals Befriedung zu finden. Eine pochende Unglückseligkeit über ihren Körper geworfen hatte, die nach Aufmerksamkeit schrie und nicht weniger als absolute Hingabe forderte. Lyra einlullte und sie versuchte gefügig zu machen, mit all den Mitteln, von den sie nicht gewusst hatte, dass es sie gab.
Sie dachte an den Toten und das Bild ihrer blutverschmierten Fußabdrücke in Malevolos Komplex, an Thatawayas blutigen und geschwächter Körper, der vor ihr lag, während sie besinnungslos zum Schuss ansetzten wollte. Das war sein Werk. Sie brachte ihren tobenden Verstand zum Schweigen und formte eine Antwort.


>> Die Akte ist gelöscht, es scheint, als hätte Eure Dienerschaft den Kampf überstanden. Euer Feind ist tot und Lord Nergal hat nun weitere Schritte eingeleitet.<<


Sinnierte Lyra und atmete raschelnd aus. Draconis Miene schien unverändert und Lyra war sich nicht sicher, ob er sie verstand. Dennoch fuhr sie fort. Nur sehr langsam konnte sie ihre Fassung zurückgewinnen, nun wusste sie, dass ihre schlimmste Befürchtung zur Realität geworden war. Draconis besaß die Fähigkeit in anderen Personen zu lesen, eine Fähigkeit, die abgsehen von seiner noch zuletzt demonstrierten, bestialischen Kraft, erschreckend tödlich sein könnte. Lyra musste mit der Beherrschung kämpfen, ihre Eindrücke zu verschließen, sie wusste nicht, ob es funktionierte hatte, dennoch hielt sie verzweifelt an ihrem Konstrukt fest, um nicht gänzlich vor ihren inneren Augen zu zerfließen und sich seinem Willen hinzugeben.


>> Die Mission, die ihr uns aufgetragen habt, wurde ausgeführt. Ruul und Marishka haben alles getan, was nötig war, um Eure Interessen durch zu setzten. Sie verdienen Eure Anerkennung.<<


Lyra harrte aus, gestattete sich einen Augenblick, in dem sie zu Boden sah. Ihr Nervenkostüm, was zum zerreißen gespannt war, konnte diese Situation nur schwer ertragen. Noch nie zuvor in ihrem Leben, hatte sie sich so hilflos und ohnmächtig gefühlt. Nicht einmal der Hunger und die schwierigen Zeiten in Bonetown hatten diese extreme Enge in ihrer Brust verursacht. Ihre sonst so lebensfrohe und zuversichtliche Natur, erstarb förmlich bei dem Gedanken, diesem Orden hilflos ausgeliefert zu sein. Früher hatte sich Lyra niemals für hilflos und schwach gehalten. Ihre Schläue und ihre Fertigkeiten, hatten sogar manchmal dazu geführt, dass Lyra eine gewisse Arroganz an den Tag gelegt hatte. Doch nun, war sie hier gefangen. Mit Wesen, die eine Macht kontrollieren konnten, die Lyra sich in ihren wildesten Träumen nicht hätte vorstellen können.

Während ein Teil von ihr rebellierte und ein weiterer den Aufstand nieder zu ringen versuchte, wollte sie weiter auf die Mission eingehen, damit sie diese unsägliche Unterhaltung endlich verlassen konnte. Sie entschied sich jedoch, für das Schweigen. Die Diebin ertappte sich dabei, wie sie ihm keine weiteren Details preisgeben wollte. Um Fassung ringend, schaute sie ihn erneut an und wartete auf eine Reaktion, sie würde nicht demütig mit gesenktem Haupt verweilen, nein. Sie müsste sich ein Stück ihrer Selbst bewahren, ein Stück von diesem unbändigen, freien Wesen, dass sie war, auch wenn die Umgebung versuchte in die Knie zu zwingen.

Ihre geistige Balance wurde erneut ins Wanken gebracht, als sie sah, wie Draconis Schülerin und ihre Gehilfin, den Raum betraten. Als sie ihre Worte deutlich und doch leise vernahm, wurde Lyra erneut klar, dass Draconis Fähigkeiten weitreichend sein mussten. Er hatte Niphira gerufen, allein durch die Kraft seines Geistes. Reglos betrachtete sie die Rothaarige. Selbst mit ihrer Verletzung, kniete sie ehrfurchtgebietend vor ihm nieder. Eine Sache, die Lyra schwer nachvollziehen konnte. Ihre Abneigung und der Wiederwille waren zu groß, ihre Umgangsformen und ihr vorheriges Dasein, hatten solche Gesten nicht nötig und die Vorstellung diesem Teufel demütig entgegen zu treten, machte sie beinah körperlich krank. Dies war kein bloßer Akt des Wiederwillens, viel mehr hatte Lyra das Gefühl, sich Draconis bei jeder weiteren Verbeugung, ein Stück weiter zu ergeben. Ein Zustand, den Lyras Herz nicht ertragen wollte.


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Dumpf zog der Schmerz durch seinen Körper, er war da und erinnerte ihn daran das er nicht alles gut durchgeplant hatte. Doch wenn er still saß, schmerzte sein Bein weniger und auch die Schulter meldete sich nicht mit einem heißen ziehenden Schmerz. Doch er machte eher gute Mine zum bösen Spiel, am liebsten hätte er sich mit Schmerzmitteln vollgepumpt und dann eine Flasche Abrax hinterher gegossen. Doch das ging nicht, nicht hier, nicht jetzt. Denn nun stand erst einmal Smalltalk mit der Schwester vorn Darth Angelus auf dem Plan. Sie schien es zu freuen das ihr Bruder ihm aus einer misslichen Lage helfen konnte. Doch schien der jungen Frau sein Blick unangenehm zu sein, denn lange hielt sie ihm nicht stand und schlug die Augen nieder. An einem anderen Ort, zu einer anderen Zeit hätte er sofort nachgesetzt. Doch das wäre unter diesen Umständen schlechter Stil gewesen.

Dennoch versicherte sie ihm das er nicht ihren Abend ruinieren würde und dann wollte sie wissen was ihm zugestoßen war. Doch gerade als Craton mit einem gequälten lächeln luftholte um eine haarsträubende Geschichte zum besten zu geben, setzte der maha kahkesa (Königsmörder) zu reden an. Die Hand des Sith ruhte auf der Schulter des Mirialaners als er eine Geschichte erzählte, die einem Holodrama entsprungen hätte sein können. Von Swoopgangs, einer Dame in Nöten, einem Showdown und unfähigen Sicherheitskräften und am Ende dem Rettenden einreiten der Kavallerie. Obwohl der Renegat am liebsten gegrinst hätte, bemühte er sich einen betroffenen Blick zur Schau zu stellen und an den richtigen Stellen bekräftigend zu nicken.


“In was für Zeiten wir doch leben...“

Der Ausspruch des Mirialaner traf zusammen mit dem entrüsteten Blick von Darth Angelus und auch der Begleiter an der Seite von Valeria bestätigte mit seinen Aussagen unglaublicher weise die Geschichte. Auch wenn aus seinem Blick nicht wirklich zu deuten war ob er es als Gefälligkeit oder aus Überzeugung tat.

Craton hob gerade eine Hand um einem der Kellner bescheid zu geben das etwas bestellen wollte, denn das Wasser das auf dem Tisch stand war in den ersten Augenblicken gut und angenehm in seiner Kehle gewesen, doch langsam braucht er etwas stärkeres. Er bestellte einen Abrax, als Darth Angelus zu erklären begann das nicht jeder Kampf mit Brutalität und körperlicher Gewalt ausgefochten würden müsse. Denn als Sith könne man sich Fertigkeiten aneignen und ihrer bedienen die einen Gegner bereits im Vorhinein brechen konnten. Und dann fragte er ob sie es spüren würden.

Craton zog eine Augenbraue hoch, was sollte er spüren? Den Sturm im Wasserglas? Das was dieser Sith allen denen es möglich war es zu erkennen zeigte? Doch dann bemerkte er tatsächlich eine Veränderung in der Umgebung. Der Sturm zerfaserte hinter der Barriere und auch die Barriere barst. Und aus ihr ergoss sich Dunkelheit, zähflüssig wie Teer, kalt, erdrückend. Sie umschloss einen drang durch alle Öffnungen und Poren und schien zu suchen, zu tasten. Der Mirialaner schloss die Augen, als sich seine Stimme wieder meldete. “Ateema goo cohou ben kae da goo doth cuee ai ritke bu keueketka goo chakanu bai doth. Bahiy kae bimhee, bacaka dah Jah bankop dee Nautolan.“ („Nun zeigt er sich, er ist doch mehr als nur der Krieger der er vorgibt zu sein. Verschließe dich, wie auf Lothal vor dem Nautolaner.“) Die letzte Aussage war mehr eine eindringliche Aufforderung als eine Erkenntnis.

Denn auch Angelus führt aus das er wenn er wollte direkt in ihre Gedanken eindringen könnte. Sie gegen sie Verwenden, ihnen Bilder einpflanzen und sie in den Wahnsinn oder gegen ihren eigenen Verbündeten treiben könnte. Wie er es mit den Yevethanern getan hatte. Die Stimme mit der der Sith sprach war ruhig und nahezu warm im Gegensatz zu der kalten, erstickenden Aura die er ausstrahlte. Er forderte sie auf sich zu wehren, denn er hätte nun die Kontrolle über ihren Verstand. Würde diese Gefühl sie wütend machen? Schließlich sollten sie herrschen und nicht beherrscht werden. Der Mirialaner mühte sich kräften und bestem Wissen sich gegen die Geistigen Angriffe abzuschirmen, doch diese Ölig Teerige Aura drang unentwegt auf ihn ein. Und in ihrem Zentrum befand sich Angelus. Craton rang nach Luft, doch dabei hatte er das Gefühl das die Dunkelheit durch seinen Mund in seine Lungen eindrang. Wie das Gefühl zu ertrinken, in der Kanalisation. Panik stieg in ihm auf, seine Zunge schnellte mit einem würgenden Geräusch aus seinem Mund hervor. Er ballte die Hände zu Fäusten, so das die Knöchel weiß hervor traten. Er war alleine, nackt, klein und verlassen in der Dunkelheit und nur dieser Sith war dort, der ihn beobachtete. Doch nein, er war nie alleine, nicht mehr.

Craton hustet und räusperte sich. In dieser dunklen kleinen kalten Welt erschien Dopa Maskey welcher der Aura von Darth Angelus entgegen starrte. Auch der Kopf des Mirialaners wandte sich in der Stofflichenwelt dem Mann zu. Ein Mundwinkel war geradezu amüsiert hochgezogen. Bevor er zu sprechen begann:


“Hehon Angelus botaffa bai neu uba ahban. Ba chalanh kakau da uba boya, fa doth kankahuesa mee... dowapkem. Ua tweepi jom mi fet bu bimhox'a.“ („Darth Angelus schön euch einmal direkt zu sehen. Eine interessante Methode die ihr nutzt, sie ist wirklich… effektiv. Schleißlich hat sie mich an die Oberfläche gespült.“)

Die Stimme des Mirialaners war ruhig, keinesfalls gepresst wie es noch vor wenige Augenblicken schien. Dann blinzelte er kurz, denn anscheinend schien ihn der Sith nicht zu verstehen. Dopa Maskey schüttelte kurz lächeln den Kopf.

“Hee koutoce.“ („Dann eben anders.“)

Der Mirialaner schloss erneut die Augen und ließ sich in die Gedankenwelt fallen, in den Bereich den Angelus zu kontrollieren glaubte, in dem er seine Aura ausgebreitet hatte und in dem er immer noch auf das Häufchen elend Starrte das dort am Boden lag. Doch nun kam Bewegung in die geistig manifestierte Gestalt des Dopa Maskey als er sich hier an den Krieger wandte.

“Darth Angelus, es freut mich euch ohne… filter gegenüber zu stehen.“

Hierbei wies er auf den am Boden kauernden Craton.

“Euch ist etwas gelungen, was seiner Meisterin nicht vergönnt gewesen war. Doch nun stehen wir hier und das was euer verlangen ist kann ich nicht zulassen. Er gehört mir, auch wenn ich es noch nicht geschafft habe die vollkommene Kontrolle zu erlangen. Doch vielleicht… in Anbetracht eurer Reputation…. Und eurere Leistungen. Vielleicht seid ihr genau der richtige dafür.“

Ein Kehliges lachen entfuhr der Manifestation von Dopa Maskey vielleicht würde diese Nacht doch interessanter werden als er erhofft hatte.


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Braxant Sektor :: Sartinaynian System :: Bastion :: Center :: Sith Tempel :: Domäne der Oberen :: Domizil des Drachen :: Darth Draconis, Niphira Minora, Nergal und Xargon Raknar, Lyra Ginn, Ruul, Marishka und Thataway

Ein Miasma breitete sich in dem Infirmarium aus. Vergleichbar mit einem Tropfen Blut, der die Oberflächenspannung des Wassers penetriert, vom Durchbruch gezeichnet und eine Lache des beinahe rauchförmigen eigenen Zusatzes verbreitete, begann dieses Miasma den Raum auszufüllen. Es war ein offenes Geheimnis, eine verbotene Botschaft, ungesagt und doch mit einer Tragweite, die das Leben eines Wesens in den Grundfesten erschüttern konnte. Wer Großes vollbringen wollte, musste große Opfer bringen. Darth Draconis wusste das zu Genüge. Sein Dasein in diesem Tank, in dieser heilenden, kühl brennenden Flüssigkeit, die ihn wie ein Leichentuch umspielte, den Raum beengte und einschloss, war ein Mahnmal dieses Opfers gewesen. Die Schmerzen, brennend und lodernd, die in seiner Schulter pulsierten, ein Mahnmal der Pein. Die schwarzen Adern, die seinen Körper durchzogen, wie Kraken die aus einem Urmeer herausbrechend ihren ewigen Schlaf aufgaben, um einen tosenden Sturm anzuführen, ein Mahnmal der dunklen Seite.
Doch würde Lyra Ginn auch wissen, was ihr Opfer an die dunkle Seite, ihr Opfer an Darth Draconis sein würde? Der Pfähler bezweifelte dies. Während das Miasma ihrer Aura unwiederbringlich ein Denunziant ihres Wesens war, waren ihre gepressten Worte ein Mahnmal ihrer Ohnmacht. Ein Freigeist konnte in einem Käfig, so golden er auch sein mochte, nicht überleben. Er verdarb, verwelkte und büßte sein wahres Wesen, seine Essenz wurde zu einer pervertierten Mischform, die nicht mehr dem Ursprung entsprach, sondern eine verwässerte Substanz war, die in keinster Weise dem entsprach, was es eigentlich beinhaltete. Nein, ein solcher Freigeist brauchte den Makel des Zweifels, die Grauzone, die Schatten. In diesen Schatten fühlte sich dieser Geist wohl, nistete und konnte gedeihen. Er, der Herr der Schatten, wusste das nur zu gut.

Verlangen und Realität sind zwei Seiten eines Schwertes das schärfer schneidet als es ein Lichtschwert zu tun vermag. Im Inneren der Jüngerin tobte ein Konflikt, dessen Strudel noch lange kein Ende gefunden hatte. Wie ein wilder, verdorbener Derwisch, im fanatischen Tanz der Gelüste vertieft, drehten sich ihre Gedanken. Er spürte ihren Hass, er spürte ihre Verachtung, doch spürte er auch eine widernatürliche Anziehungskraft, die wie eine Sucht sich in ihrem langsam der Verdorbenheit anheimfallenden Herzen manifestierte. Es waren die ersten Schritte auf dem Weg der dunklen Seite, Bogan an der rechten Seite und er würde ihre Hand auf der linken Seite dieses Pfades halten, der Pfad der im Abyss enden würde. Bei ihm enden würde. Man musste erst fallen und die Schalen zerbrechen, bevor man aufsteigen konnte, die Ketten ablegen und sein wahres Potenzial entfalten würde. „Durch den Sieg zerbersten meine Ketten. Die Macht wird mich befreien. Der einzige Unterschied würde sein, dass die Macht sie vielleicht von ihren eigenen Ketten befreien würde, jedoch nicht von dem Pfähler selbst. Ihr Schicksal war aneinandergebunden, ihre Treueschwur hatte sie zu seiner helfenden Hand gemacht, zu einem Instrument seines Willens. Ihre Macht würde steigen, ihr Fall zur dunklen Seite würde Lichtgeschwindigkeit erreichen – doch vor allem würde sie erkennen, dass die Geschenke der dunklen Seite jeden Vorbehalt zu Staub zerfallen lassen würden. Bis sie jedoch die Augen öffnen würde, müsste sie diesen Pfad noch eine Weile entlang schreiten, auf ihm flanieren und erkennen, dass ihr Leben ohne den Leviathan und ohne die dunkle Seite der Macht keinen Sinn machen würde.

Die Flüssigkeit um seinen geschundenen Leib begann erneut zu pulsieren, die Blässchentwicklung stieg an, sein treibender Körper pulsierte die Energien der dunklen Seite wie ein Leuchtfeuer, ein Irrlicht, dass einen Fremden immer weiter in einen Strudel treiben würde, aus dem es endgültig kein Entkommen geben würde. Wie die Motte, die zum Licht drängte, wohlwissend, dass sie zu nah heranfliegen und verbrennen würde.

>> IHR HABT EURE AUFGABE ERFÜLLT. DOCH SAG MIR LYRA, WAR DAS BEREITS ALLES? <<

Eine lauernde Frage. Wie Ein Raubtier, dass zum Sprung bereit war um seine Beute zu erlegen. Wer ein Sith werden wollte, musste seine Entscheidungen aus freiem Willen treffen. Es war für einen Meister der dunklen Seite keine Anstrengung den Willen einer anderen Kreatur zu brechen, neu zu formen und sich Untertan zu machen. Es war Teil des Wesens aller Sith. Doch die Krone der Errungenschaften war es, wenn man andere Wesen dazu brachte aus freien Stücken die Gefolgschaft zu leisten. Wenn man der Motivator ihres Weges war, nicht der Dominator. Es brachte dem Sith keine Satisfaktion, wenn sie sich ihm als Dienerin hingab, weil er sie dazu zwang. Er wollte, dass sie es aus freien Stücken tat. Seine Neugier war geweckt, der Hass, der ihm entgegenschlug, war wie das Kompliment, ein Blick der zu lange in den Augen des anderen verharrte, eine unausgesprochene Botschaft, die verlockender war als eine Litanei der Ehrbekundung. Eine Neugier, mündend in einer Anziehung für das Bizarre, das Verbotene. Wie weit würde er sie in den Abgrund reißen können, beseelt von dem Gedanken es mit einem Lächeln, auf blutig aufgerissenen Lippen, getan zu haben?

>> WAR DAS WIRKLICH ALLES? <<

Die Chance der Sühne, die Gelegenheit zur Sünde. Lyra würde sich gut überlegen müssen, was sie dem Schlächter von Dathomir auf diese Frage antworten würde, doch hatte sie Glück, eine Fügung des Kosmos, den Darth Draconis so verachtete, brachte ihr eine Bedenkzeit ein, als eine weitere Aura sich in die Wahrnehmung des Leviathans drängte. Zischend öffneten sich die Türen, sodass der Nebel, der sich im Raum durch den Tank gebildet hatte, rauchig rollend aus dem Raum abzog, während Niphira in den Raum trat und dort, wie es ihrer Stellung entsprach, vor dem Herrn der Schatten das Knie beugte. Begleitet wurde sie von dem schwächlichen Etwas, dass sie zu ihrem Lakaien gemacht hatte. Sie war für Draconis nicht von Interesse, daher ignorierte er das zitternde Bündel Elend. Er spürte den Schmerz Niphiras, das Wehklagen ihres Körpers, der sich nach Regeneration verzehrte, ein Aufheulen der Materie ihres Leibes per se. Bei der Macht, wie hatte sie sich verändert. Mit Wohlwollen, geradezu väterlichem Stolz spürte er ihre Aura, seine Machtranken, die sich wie Finger um ihre Aura wirbelten, die Aura durchfuhren wie Haare. Sie hatte einen weiten Weg hinter sich, hatte sich mit ihm in die Höllen der dunklen Seite bewegt, hatte ihm im Kampf Gefolgschaft geleistet, geradezu Loyalität bewiesen und sollte dafür auch entsprechend entlohnt werden. Wer genau den Sith von beiden niedergestreckt hatte, war irrelevant. Sie hatte überlebt. Sie hatten den Kampf gegen den Schüler der Faust des Imperators überlebt und konnte davon berichten. Sie und Xargon Raknar hatten ihn bezwungen, als ein Gespann, als Teil einer Einheit. In Egoismus vereint, von einer Mission zusammengeschweißt. Das war das Sendungsbewusstsein der Neuen Ordnung, die dem Leviathan für die Sith vorschwebte. Macht, die von jenen ergriffen wird, die sie sich verdienen, frei von Fragen nach Geschlecht, Spezies oder sozialem Rang. Sieg durch Leistung, Sieg durch Kraft. Diese beiden Kämpfer würden zu den ersten Sith dieser neuen Ordnung gehören. Nergal und er, der Zweibund, geboren aus Hass und Zorn, im Kampf gestählt und in den Feuern der dunklen Seite gehärtet, würden diese neue Ordnung anführen. Es gab keinen Zweifel mehr daran, die Macht hatte es ihm und Nergal verraten.

>> NIPHIRA. DU HAST DICH BEWIESEN. DU HAST MIT XARGON RAKNAR EINEN MÄCHTIGEN SITH BEZWUNGEN. DU BIST BEREIT. <<

Die Worte, auf die sie wahrscheinlich längst gewartet hatte. Er spürte Ungeduld, Verwirrung und Ohnmacht in der jungen Sith, doch auch Kraft, Stärke und einen unbeugsamen Willen. Ihr Fanatismus für ihn brannte wie der Himmel von Mustafar, lodernd und alles verschlingend. Eine Feuerwand, die keinen Halt kannte, eine Naturgewalt, die dabei war ihre Zerstörungskraft zu entwickeln. Darth Draconis war zufrieden. Es war ein langer Weg gewesen, doch er war mit dem Ergebnis zufrieden. Der Weg des Lernenden würde für Niphira Minora noch lange nicht zuende sein, doch wenn sie an seiner Seite bleiben würde, als Kriegerin der Sith, würde er sie noch in Mysterien einweisen, die sie sich niemals zu träumen gewagt hätte.

>> WAPPNE DICH FÜR DEINE PRÜFUNG. DAS FEUER DER PRÜFUNG DIE VOR DIR LIEGEN WIRD, WIRD DICH FÜR DIE ZUKUNFT ALS SITH FORMEN. <<


Das Trauma ihrer eigenen Familie, eine verkommene Bande, die dieses zarte Mädchen von der Zeugung an zu einem Opfer der dunklen Seite gemacht hatte, war eine schwere Bürde gewesen, doch hatte Niphira es geschafft es hinter sich zu lassen. Ihren Vater würde Darth Draconis töten müssen, als Teil seiner Prüfung zum Hexer. Doch die Mutter der Schattenhand des Leviathans würde durch diese fallen müssen. Wie in den alten Legenden um die Einen, in denen ein Vater tatenlos zusehen muss, wie die Tochter und der Sohn in Zwietracht verbundene Kinder die Geschicke der Macht lenken, war es auch hier ein Zwist des Blutes, der so viel Hass, Wut und Hader in die Galaxis getragen hatte.

>> ICH WERDE DICH RUFEN, WENN DIE ZEIT GEKOMMEN IST. BIS DAHIN… MACH DICH BEREIT. <<

Wie sie diese Zeit verbringen würde, ob im Training, in der Meditation oder in der Restoration war ihr überlassen. Sie stand an der Schwelle zur Ernennung zur Sith, eine Zeit der Introspektion. Er würde ihr nicht vorgeben, wie sie diese Zeit zu nutzen hatte, sie kannte das Ziel und würde sich entscheiden müssen, wie sie diese Zeit verbringen würde, was zu tun sei und warum sie sich so entschieden haben würde. Das Ergebnis, die Auswirkungen und den damit verbundenen Preis würde sie zahlen müssen, auf die ein oder andere Weise. Darth Draconis vertraute darauf, dass sie sich weise entschied. Es war schwer das Vertrauen des Leviathans zu erhalten, leicht es zu verlieren, doch felsenfest ruhte es auf ihren Schultern, getrieben von der Summe der Erfahrungen die der Sith mit seiner eigenwilligen, doch treuen Schülerin gemacht hatte, Prototyp seines Willens, Erste der neuen Sith.

>> WENN DU NOCH ETWAS ZU SAGEN HAST, IST DAS DER AUGENBLICK. <<

Ein letzter Augenblick der Zweisamkeit, gebunden durch diese besondere Form der Kommunikation. Es würde nicht mehr lange dauern, und Niphira Minora würde in anderer Funktion vor ihm stehen. Sie würde das Knie beugen, doch nicht länger als seine Schattenhand, sondern als Kriegerin der Sith, in den Mantel der dunklen Seite gekleidet, mit einem Darth Titel als Zeichen ihres Triumphes gesegnet. Er würde kommen, der Tag der Rache, der Tag der Genugtuung.


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Der Sith-Executor beobachte seine beiden Schüler genau. Mit seinen zwei orangenen Augen und mit dem Auge, das ihm die Macht zur Verfügung stellte. Somit war Zion in der Lage die Fortschritte der zwei genaustens zu beobachten und konnte herausfinden, mit welcher Technik sie versuchten die Macht zu spüren und wahrzunehmen. Interessanterweise gingen beide Sith Anwärter einen anderen Weg als den von Zion angesprochenen. Keiner von Beiden konzentrierte sich und schaltete ab. Sie ließen ihren Gefühlen und Emotionen freien Lauf und zeigten somit auch einen Teil ihres wahren Seins. Man konnte sogar erkennen, wieso sie dem Sith Orden beigetreten waren und wieso sie große Sith werden wollten. Aber Zion war auch etwas erleichtert darüber, dass sie diesen Weg genommen hatten. Denn dieser Weg, seine Emotionen und seine Gefühle zu nutzen, war der Weg der Sith.
Bei Agatosh beobachtete Zion, wie er sich von seiner Wut und seiner eigenen Enttäuschung ernährte. Durch diese Gefühle schaffte der Chiss es, eine eigene Aura zu erschaffen, wenn auch nur sehr klein, und somit die Macht höchstselbst spüren zu können. Zion wusste nicht was und wie der blaue Berg durch die Macht sah, es war halt bei jedem unterschiedlich. Aber der menschliche Hüne wusste, dass Agatosh Erfolg vorweisen konnte. Es war nicht gerade eine Meisterleistung eines Jahrhunderttalents, aber zwei Stunden, um die Grundlage der wahren Stärke zu erblicken, waren ein vernünftiges Ergebnis. Wenn Agatosh weiterhin solche Erfolge verbuchen könnte, wäre Zion nicht abgeneigt ihm eher als gedacht potenzielle Aufträge zu gewähren. Die Aura des Chiss wurde nun sogar erneut größer als Sera wieder anfing zu reden und Ausreden suchte. Zion spürte diese Wut förmlich, Agatosh war nur noch zum Teil Herr seiner selbst. Zion erkannte einen kleinen Teil seiner selbst in Agatosh wieder. Früher in seiner Ausbildung war auch die Wut und der Hass seine Quelle zur Macht, es war nur die Eintrittskarte zu seiner jetzigen Stärke.
Sein zweiter Schützling hatte eine andere Herangehensweise gehabt. Sie nutzte auch Gefühle und Emotionen jedoch andere als ihr blauer Mitschüler. Sie zog ihre Kraft aus der Angst und der Furcht. Den ganzen Teil ihres Lebens, den Zion kannte, war sie eine Sklavin gewesen, die Sklavin der Furcht selbst. Sie tötete ihre ehemaligen Kameraden aus Furcht, selbst getötet zu werden. Sie stimmte Zion zu, seine Schülerin zu werden aus der Angst heraus, Opfer seines Hammers zu werden. Sie willigte nur ein, die Macht zu lernen, da Sera es selbst gespürt hatte, was die Macht grausames anrichten konnte. Die ehemalige Rebellin wollte diese Kraft nur besitzen, damit sie anderen diese Furcht beibringen und somit ihre Schwäche übermalen konnte. Ihr Weg war nicht falsch, aber für Zion waren es nicht die richtigen Beweggründe gewesen. Sie kannte bisher nur die Flucht vor der Angst und wandte dies weiter im Orden der Sith an. Für eine kurze Zeit war die Methode vielleicht von Erfolg gekrönt, aber langfristig würde sie im Orden scheitern, wie schon viele vor ihr. Zwischen Sera und Agatosh gab es große Unterschiede, die man mit dem bloßen Auge sehen konnte. Zion erkannte aber auch die kleinen Unterschiede genau. Agatosh hatte bereits Macht besessen, er war der erste Mann in Pradas privater Armee. Man hatte vor ihm Respekt und er nutzte diese Macht sinnvoll. Sera hingegen hatte nie wahre Macht, sie war ihr ganzes Leben geflüchtet und hatte sich versteckt. Zion kannte nicht alle Aspekte ihres Lebens, aber er erkannte dies sofort. Und genau dies bestätigte sie unbewusst in diesem Moment, in diesem Trainingsraum.
Zion schaute Sera nach ihrem kindhaften Ausruf scharf an und antwortet ihr bereits etwas belehrend.
„Wie willst du über etwas herrschen, wenn du es weder siehst noch verstehst?“
Zion schüttelt etwas den Kopf und sprach weiter.

„Ich könnte dir hier eine feine philosophische Antwort geben, wieso du die Macht sonst noch spüren musst, aber ich werde es dir einfacher machen und dir nur sagen: Du sollst die Macht spüren können, weil ich es dir befehle! Ich hoffe das reicht dir als Grund, Sera?“

Er ließ seinen Blick von dem Mädchen über den blauen Berg wandern und wieder zurück zu Sera.


„Der Tag war lang und ihr habt viel erlebt heute und vielleicht hilft euch etwas Freiraum. Wir werden uns morgen früh wieder hier treffen, damit ihr weiter trainieren und mir eure Fortschritte zeigen könnt. Die Zeit bis dahin könnt ihr euch selbst einteilen, ich jedoch rate euch zu trainieren, damit ihr diesen Grundstein für eure weitere Ausbildung perfektioniert. Wenn es keine Fragen gibt, werde ich euch jetzt verlassen. Macht mir diesmal keine Scherereien, das letzte Mal war wirklich das letzte Mal.“

Darauf kehrte Zion seinen Schülern den Rücken und verließ den Trainingsraum.


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Bastion-vor dem Sith-Tempel-Eingang-Kira mit Schüler, Adria mit Venris

Kira musste über ihre Tochter schmunzeln. Sie lechzte nach Anerkennung und wollte unbedingt Lob von ihr, tadelte sie jedoch ohne Unterlass. Kira blockte währendessen jeden ihrer harten Schläge mit Leichtigkeit und Eleganz. Sie hatte also einen Meister gehabt mit dem Spitznamen "Fel". Kira sagte weder der eine noch der andere Name etwas. Sie hatte den Orden schon vor Adrias Geburt zu selten betreten durch ihre vorherige Verbannung. Er schien ihr jedoch ordentlich etwas beigebracht zu haben. In so wenigen Jahren hätte sie nicht geglaubt eine bereits so fähige junge Frau vor sich zu haben. Ihr Meister hatte sie also gerettet... .

"Oh...wunderbar. Eine Sorge weniger auf meiner To Do Liste. Ich kann Probleme gut umgehen und mir mein Leben somit leichter und angenehmer gestalten. Genau deswegen habe ich dich altern lassen. Schau dich doch um, dies ist kein Ort für ein Baby, Kleinkind oder Kind....und meine Nerven waren dafür noch viel weniger geeignet gewesen. Wahrscheinlich wärst du längst tot, wenn ich diesen Schritt nicht mit dir gegangen wäre. Getötet durch andere genervte Ordensmitglieder oder durch eine völlig überspannte Mutter. Sei dankbar für das was du heute bist! Hör auf zu jammern und zeige mir welch Frau du geworden bist! Sei stolz und lechze nicht nach Mitleid. Dies wirst du von mir nicht bekommen!"

Kommentierte die Sith ihre Heilung und horchte auf, als sie doch eine Person erwähnte, die sie nur zu gut durch ihre Vergangenheit kannte. Den Imperator. Seit ihrer Verbannung hatte sie ihn nicht mehr richtig gesehen, nur eine Info bekommen, dass er ihr verziehen hatte und von der Verbannung und ihrem Tod vorerst absah. Adria war ihm also aufgefallen.... war dies nun gut oder doch eher ärgerlich? Neid spielte in Kira's Blick kurz mit.

Ihr Schüler kämpfte derweil mit Venris und hatte dabei sein Lichtschwert zurück geholt. Für mehr reichte Kira's Aufmerksamkeit nicht. Zu uninteressant war bisher der Disput zwischen den Jüngern.

Adria befreite sich geschickt aus ihrer Mangel und traf sie mit ihrem eigenen Messer fast am Hals. Kira sprang mit einer gekonnten Schraube seitlich nach hinten.

"Dein Meister hat dich viel gelehrt... . Du wärst geeignet für die Prüfung mein Kindchen... ."

Kommentierte Kira die Attacke und warf Adria dann mit einem Machtstoß und gefolgt mit Machtblitzen ein gutes Stück von sich weg. Als Adria am Boden lag, holte sich Kira mit der Macht ihr Messer zurück und umkreiste dann ihre leicht geschundene Tochter.

"Und dennoch bist du mir nicht gewachsen, mein Kind. Ich werde nicht so bald sterben. Du musst damit leben, dass du eine Mutter hast. Andere würden sicher gerne mit dir tauschen, du undankbares Kind."

Bastion-vor dem Sith-Tempel-Eingang-Kira mit Schüler, Adria mit Venris
 
[Sartinaynian System – Bastion – Center – Tempel der Sith – Domäne der Oberen – Darth Draconis Domizil] – Darth Draconis & Niphira + MediTechniker & Gehilfe nebenan // Nergal & Xargon & Ruul & Lyra & Thatawaya & Marishka + Gehilfe

Amüsiert blickte Nergal der Jüngerin, als sie in Richtung Draconis davon marschierte hinter. Die blumige Umschreibung des Duros hatte ihr sichtlich nicht geschmeckt. Aber ohne jegliche Rivalität untereinander würden sie auch nicht weiter voran kommen. Es war eine Interessante Gruppe, die sich der Leviathan hier zusammen gesucht hatte. Eine in der Nergal selbst ebenfalls wildern würde, hätte er in Xargon nicht bereits einen Schüler akzeptiert. Zwar konnte er sie noch nicht alle ergründen, aber er hatte in diesem Moment auch wahrlich dringendere Dinge zu erledigen, als sich um den Nachwuchs des Ordens zu kümmern. Eine Pflicht für die auch im Anschluss noch Zeit sein würde. So zierte ein unergründliches Schmunzeln das verunstaltete Gesicht Nergals, ehe er sich wieder auf das hier und jetzt fokussierte. Nur kurz wanderte sein Blick zu seinem Schüler. Die Art und Weise wie die Konfrontation zu Ende gegangen war, hatte ihm nicht viele Gelegenheiten gegeben mit ihm über das geschehene zu sprechen, doch das würde sich alles ergeben, wenn die nächsten Schritte abgeschlossen waren.

Für jetzt, musste es einfach reichen. Nergal nickte kurz, mehr zu sich selbst, aber auch in gewisser Weise als Anerkennung an Xargon der sich zusammen mit Niphira besser geschlagen hatte, als Nergal es erwartet hätte. Zwar hatte mit Sicherheit die Schülerin die meiste Last in diesem Kampf getragen, doch der Chagrianer und Ex-Schüler der gerichteten Faust des Imperators war keine Kämpfernatur gewesen, ein Vorteil den die beiden ganz offensichtlich auszunutzen gelernt hatten.

Mit einem kaum hörbaren, aber zufriedenen Brummen, das mehr ihm selbst als sonst irgendwem galt, wurde der Fosh, als sie seine Frage beantwortete, Nergals Aufmerksamkeit zuteil. Seine Sinne nahmen keinerlei Täuschung wahr, sodass ihre Formulierung die größeren Tiere angefallen und überwunden zu haben den Tatsachen entsprechen musste. Allerdings war die Frage in wie weit es sich tatsächlich um 'größere' Tiere gehandelt hatte. Immerhin war sie kein sonderlich großes Wesen. Aber er war auch nicht hier um über derartige Dinge zu diskutieren. Er nickte ihre Worte einfach ab. Versuche an fremdartigen Spezies und Raubtieren war nichts sonderlich außergewöhnliches. Es sei denn die daraus gewonnenen Ergebnisse verwiesen auf ein Vorhaben das alles andere als im Sinne des Imperators oder des Ordens war.

Einen Augenblick nahm er sich Zeit um seine Gedanken, seine Erinnerungen zu durchforsten ob er irgendetwas bezüglich der Fosh als Spezies wusste, warum und wieso der Cathar an ihr hätte forschen und experimentieren wollen. Sie schien recht gefährlich und ob ihrer Krallen und dem Schnabel auch für größere Raubtiere eine ernsthafte Gefahr, doch für einen Sith? Ob es irgendetwas mit ihrem Federkleid zu tun hatte? Das schien die Farbe ändern zu können. Vielleicht lag darin eine Rätsel das Malevolos für eigene Zwecke hatte ergründen wollen? Er hatte Verbindungen welcher Art auch immer zu den Alchemisten besessen. Die Möglichkeit war also nicht ausgeschlossen. Doch die genaue Natur dieser Dinge würde er im Gespräch nicht ergründen können. Ungelenkt glitt Nergals Blick wieder auf das Holocron. Darin würde er vermutlich fündig werden, doch das was er bisher abgeschöpft hatte an Informationen, war rudimentär und grob gewesen. Was er mit der Fosh und den restlichen Versuchen vorgehabt hatte, würde mehr Feingefühl und Zeit erfordern. Zeit die er nicht hatte. Feingefühl für das ihm gerade die Geduld fehlte.

So folgte nur eine wegwerfende Geste, ehe er sich bei Thatawaya bedankte.
„Es gibt uns zumindest einen Anhaltspunkt nach was wir seine Quartiere und das Holocron zusätzlich durchsuchen können.“

Das folgende Nicken und eine weitere Geste seiner Hand entließen die Fosh aus seiner Aufmerksamkeit. Und nur wenig später war es der Duros, Ruul, der mit seiner Atemmaske fertig war. Nergal nahm das Gerät mit einem Nicken der Dankbarkeit entgegen. Ein leises Flüstern aus Schatten und dunklem Qualm, der sich verflüchtigte, kaum das man die Sinne darauf richten wollte, hatte sich von außerhalb in Richtung Niphira gestreckt, sodass es Nergal kaum überraschte als diese sich erhob und die gleiche Richtung einschlug, in die er Lyra entsandt hatte. Obschon Nergal sich noch immer einen Moment der Ruhe gönnte und seine Aufmerksamkeit größtenteils nach Innen gerichtet war, da er sich erst jetzt einer eigenen Bestandsaufnahme widmete, entging ihm nicht, wie die Schülerin die Fosh ansah, als sie kurz inne hielt.

Sollte er etwas sagen? Nein. Niphira hatte mitbekommen das Thatawaya eine Gefangene... und jetzt nach ihren eigenen Aussagen, ganz offensichtlich ein Versuchsobjekt von Malevolos gewesen war. Der kurze negative Stich musste irgendetwas anderem gegolten haben. Und so ließ er die Schülerin ziehen und richtete sich langsam wieder auf, den im Kampf verwundeten linken Arm mehrmals ausstreckend und im Anschluss beugend. Da waren noch immer Schmerzen, doch dank der Jüngerin und vor allem des MediDroiden, waren sie nichts weiter als ein dumpfes Pochen. Da und nicht da. Wie eine Erinnerung an vergangenes. Kurz richtete er den Blick auf Ruul, dann Xargon.


„Also dann. Folgt mir.“

Und kaum war die letzte Silbe verklungen, hatte er sich auch schon in Bewegung gesetzt. Während die nunmehr auf ein Trio geschrumpfte Gruppe das Domizil von Draconis hinter sich ließ, begann Nergal seine Atemmaske wieder anzulegen und mit ein paar testenden, tiefer als normal nötigen Atemzügen das Werk des Duros prüfte, stellte er fest, das der Jünger ganz offensichtlich in diesem Feld bewandert sein musste. Er hatte also nicht nur aus purer Gefälligkeit auf die Schäden an seiner Ausrüstung hingewiesen. Nützliches Wissen. Vor allem wenn man sich in solchen Dingen nicht auf einen Fremden verlassen musste, sondern einen Jünger aus dem engsten Kreise damit betrauen konnte. Kurz wanderten seine Gedanken zu den restlichen Schäden an seinem Körperpanzer... doch auch das musste warten. Für Eitelkeiten war keine Zeit. Und die Wächter denen sie bald gegenüber stehen würden, hatten ebenfalls wie Nergal, bereits weitaus schlimmeres gesehen... oder selbst angerichtet.

„Die Wächter des Ordens genießen, abgesehen von den Sith in den obersten Rängen, weitreichende Privilegien. Aber wir haben sie in dieser Sache informiert, dementsprechend unterstützen sie uns und auch wenn ich es für unwahrscheinlich halte, haltet in Malevolos Quartier die Augen offen. Sie sollen keine Gelegenheit bekommen etwas zu unterschlagen oder zu vernichten.

Ruul, sprich nur wenn sie dich etwas fragen. Präzise und kurze Antworten.“

Kurz blickte er dem Duros in die Augen, ehe er sich seinem Schüler widmete.

„Während der Suche kann uns die Macht ebenfalls eine große Hilfe sein. Indem wir mit Dingen interagieren, hinterlassen wir nicht nur weltliche Spuren an ihnen. Gegenstände die wieder und wieder oder auch auf Grund von gewichtigen Taten genutzt werden, werden durch die Macht geprägt. Die Kunst liegt darin zu erkennen, ob sie, weil es sich zum Beispiel um ein Holocron handelt, auf dem man begangenen Verrat festhält, um eine dunklere Aura als bei herkömmlichen Gebrauchsgegenständen handelt, oder sie einfach nur viel benutzt werden und deswegen für unsere Sinne bedeutend erscheinen.

Ruf dir deine erste Lektion in Erinnerung. Die Verbindung zur Macht ist in euch und kann für vieles benutzt werden. Mittlerweile wirst du auch wissen, das wenn man sie einmal in seinem Innersten gefunden hat, es später leichter wird sie erneut zu finden.

Eine der wichtigsten und häufigsten Anwendung ist ihr Gebrauch als Verlängerung der Sinne. Gehör und Sicht mit ihrer Hilfe zu verbessern ist möglich, aber das ist nur ein kleiner Trick in einem weit größeren Feld. Sie versetzt dich auch in die Lage außerhalb deines Körpers wahrzunehmen. Oder einen Sinn für Bedeutung und Häufigkeit zu bekommen. Ich kann meine Sinne so weit aus denen, das ich weiß das im nächsten Gang, in den wir abbiegen werden uns zwei Schüler entgegen kommen. Denn die Macht in euch, ist die Verbindung zu einem Energiefeld, einer Entität, die die ganze Galaxis umspannt und alles und jeden durchdringt und umgibt. Umso versierter und stärker man im Umgang mit ihr wird, umso mehr kann man aus der Umgebung, aber auch anderen Lebewesen erfahren... regelrecht lesen.

Dazu dient unter anderem der Schutz den ich dich bereits lehrte,
Xargon. Er soll andere Machtnutzer daran hindern ohne weiteres in deine Gedanken einzudringen. Wir könnten sie dann nicht nur lesen, sondern auch nach unseren Wünschen formen.

Wenn wir in
Malevolos Quartier angekommen sind, will ich das du in dich hinein horchst um die Macht zu finden und versuchst mit ihrer Hilfe so weit es geht außerhalb deines Körpers wahr zu nehmen. Lass dich von ihr leiten, aber lass sie nicht die Richtung bestimmen, die du einschlägst. Kontrolle ist immer, immer, von oberster Priorität.“


Für einen Augenblick wanderte Nergals Blick zu dem Duros. Fixierte Ruul regelrecht, ehe er von ihm abließ und das Trio, wie prophezeit die kommende Abzweigung nahm und zwar noch einige Meter entfernt, aber schnell näher kommend und sie dann passierend, zwei in dunkle Roben gehüllte Gestalten an ihnen vorbei gingen. Sie erkannten Nergal als das gefährlichere und mächtigere Raubtier, schenkten ihm daher im vorbeigehen zwei knappe Verbeugungen, die eher großzügiges Nicken waren. Aber vollkommen ausreichend waren. Sie hätten es immerhin nicht in diese Domäne geschafft, wenn sie keine entsprechenden Codes besäßen. Oder die Weisung eines entsprechend hochrangigen Sith ausführten.

Innerlich waren Nergals Gedanken so oder so noch bei dem Duros und das der hoffentlich nicht einfach so getan hatte als würde er nichts mitbekommen, sondern aufmerksam zugehört hatte. Zwar waren seine Worte vage genug gewesen, mit etwas Ehrgeiz würde er aber wissen was zu tun war um seine ersten Schritte zu unternehmen. Ein früher, erster Lohn für seine Treue zu Draconis, aber auch eine Rückzahlung Nergals, da er sich seiner Atemmaske angenommen hatte...


[Sartinaynian System – Bastion – Center – Tempel der Sith – Domäne der Oberen – Gänge] – Nergal & Xargon & Ruul
 
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:: Trio Paradoxum [Ruul, Lyra & Marishka], Thatawaya; Drachengespann [Darth Draconis & Niphira Minora]; Titanenduo [Nergal & Xargon Raknar] ::


Es gab noch eine Reihe von Handlungen der hier versammelten Personen. Vor allem der Titanenhafte hatte alle Hände voll zu tun, nahm aber letztlich die von Ruul improvisativ reparierte Maske mit einem kurzen Nicken entgegen. Sofort wich die Anspannung vom Duros, schien dieser Dank doch ein wenig das sprichwörtliche Eis zu brechen. Sein eigenes Leben schien nicht mehr in direkter Gefahr zu sein, haftete dem Riesen doch eindeutig der Geruch des Todes an. Der Nichtmensch fragte sich kurz, wie vielen Feinde dieses Ungetüm schon ein vorzeitiges Ableben bereitet hatte, wollte es dann jedoch - bei näherer Überlegung - lieber doch gar nicht wissen.

Der Gigant, in Begleitung seines nur bedingt minder hünenhaften Schülers, verteilte noch einige Aufgaben, dann hieß er Ruul, ihn zu begleiten. Einmal mehr verspürte der Duros sofort den Drang, allen Befehlen und Wünschen des riesigen Kriegers nachzukommen. Der Schwertmeister war es gewohnt, dass man seiner Order nachkam und das verdeutlichte sich auch im Unterton seiner durch die Maske gedämpften Stimme. Und während der Schüler des Titanenhaften sich direkt an die Fersen seines Meister heftete, schlich der Grünhäutige in respektvollem Abstand hinterher. Einerseits fühlte er sich weiterhin seinem Gebieter, Darth Draconis verpflichtet, andererseits wollte er dem Schüler auch keine Konkurrenz suggerieren. Der bullige Scholar mit seiner eigenartigen Haarpracht sah einfältig genug aus, um im Duros jemanden zu sehen, der ihm seinen Platz strittig machen wollte. Insofern war die Wahl einer demütigeren Haltung die taktisch wesentlich smartere Option. Und Ruul war - vor allem in den vergangenen Tagen - zu der Erkenntnis gekommen, den meisten der Jüngern und Schülern in Sachen Geisteskraft meilenweit voraus zu sein, auch wenn sich das Gros der hier versammelten Schicksale wohl wesentlich besser auf die Wege der Macht verstanden. Aber er, der Leiter von zwei Unternehmungen, hatte auch gänzlich andere Expertisen.

Das neu formierte Trio verließ die persönlichen Gefilde des Drachen, marschierte - Meister und Schüler zumindest - in militarisch zackigem Schritt von dannen, derweil der Grünling mit seinem schlurfenden Gang in halb gebückter Gangart Schritt zu halten versuchte. Jetzt negativ aufzufallen kam einem Todesurteil gleich, weshalb er Schmerzen und schwerfällige Atmung ignorierte und seinen desolat untrainierten Körper bis an die Rande der Belastbarkeit trieb - durch puren Willen und eiserne Entschlossenheit.

Auf dem Weg zu ihrem Ziel - wenn Ruul richtig gelauscht hatte, war man unterwegs zu den privaten Räumlichkeiten des Abtrünnigen - erklärte der Riesenhafte noch einmal die dort üblichen Benimmregeln. Gut, dass er sich selbst attestierte, über hervorragende Etikette-Kenntnisse zu verfügen. Zwar hatte ihn bisher niemand auf gesellschaftlich herausfordernde Veranstaltungen eingeladen, aber er hatte genug Bücher gelesen und HoloVids gesehen, um sich behaupten zu können - bildete sich der Duros zumindest ein.

Als der Meister der Schlacht ihm zudem auftrug, nur kurze, knappe Antworten zu geben, wenn man ihn nach einer Meinung fragte, vermerkte sich Ruul dies. Offenbar befand man sich hier an einem besonders gesicherten Bereich und die stattfindenden Untersuchungen oblagen einem Personenkreis mit Sonderrechten. Das ehrte einerseits, brachte ihn aber auch in den Fokus der Aufmerksamkeit. Und eine solche Fixierung auf seine Person hatte er nur gern, wenn er sich in Themen bewegte, in denen er sich überlegen fühlte. Eine schwierige Konstellation also.

EINE SOLCH VERFAHRENE SITUATION GÄBE ES NICHT, WÄREST DU AN EINEM ANDEREN, EINEM SICHEREN ORT!, ertönte - einmal mehr - die ewig mahnende Stimme seiner zaghaften Seite des Unterbewusstseins. Der schwächliche Skeptiker, der ihn klein halten wollte. Der Ruul nahelegte, sich doch lieber nur auf einfache Reparaturarbeiten zu beschränken. Der seinen jähen Aufstieg verhinderte.

Er wunderte sich über seine kritische Einstellung seines Inneren Ichs gegenüber. War er schon immer so final in seinem Urteil über die eigene Vorsicht gewesen? Hatte er schon seit jeher eine klare Stellung gegenüber Zaghaftigkeit oder Stagnation bezogen? Oder sorgten gar die Vorkommnisse der vergangenen Zeit für ein Umdenken, so dass er sich klar gegen die bisherige, eher unspektakuläre Vergangenheit positionierte?

Noch während er sich darüber Gedanken machte, erklang die Stimme des Schwertgeborenen abermals. Kräftig, düster, lehrreich. Auch wenn er sich an den eigenen Schüler richtete, hatte der Grünhäutige das Gefühl, dass die Worte nicht dem Tumben allein galten. Insofern schloss er in seiner unverkennbaren Gangart schneller auf, damit ihm ja kein Wort des Titanen verloren ging.

Was er dort hörte, war eine Mixtur aus ihm Unklaren, wie auch sich selbst erklärender Erkenntnis. Einmal mehr ging er in sich, derweil er seinen Körper einem instinktiven Automatismus Untertan machte. Die Schrittfolge passte sich fast unbemerkt an die des riesenhaften Duos an, derweil er über die Worte des Giganten sinnierte. Spuren der Macht sollten sich auf viel genutzten Gegenständen finden lassen. Das klang in erschreckender Weise logisch. So wie Fettfilme der Epidermis mit dem Auge kaum wahrnehmbare Rückstände auf glatten Oberflächen hinterließen, so fragmentierten sich Reste, ja Fetzen der Macht an Genutztem. Erstmals seit seiner Ankunft im Orden schien ihm die Macht greifbarer, weil klar verständlich. Alle bisherigen Texte waren nebulös verklärt, besaßen eine eher kryptische Beschreibung, die Uneingeweihten wenig half. Der selbsterklärte Mystizismus der Sith sollte sicherlich vor Verwendung durch Ungewollte schützen, erschwerte das Erlernen aber um ein Vielfaches. Doch so wie es der Titan darlegte - dessen Wortwahl den Duros einmal mehr faszinierte - konnte er sich fast eine Matrize geistlicher Natur bilden. Intuitives Handeln fand im recht mechanisch denkenden Kopf von Ruul eine eher untergeordnete Rolle. Wenn man die Macht in ihrer Gänze allerdings als Matrix verstand, musste man - die Sätze des Riesen zugrunde legend - einen Bauplan erstellen können. Denn wo es Überbleibsel der Macht an mehrfach benutzten Objekten gab, musste ein wesentlich konkreter Ursprung herrschen.

ENDLICH BEGINNST DU ZU BEGREIFEN, MEIN KIND! SEIT TAGEN WARTE ICH DARAUF, DASS DU DICH DIESEN KÜNSTEN NICHT VERSCHLIESST, SONDERN IHRE RICHTIGKEIT ERKENNST UND AKZEPTIERST. ÖFFNE DICH DIESEM WISSEN UND ICH FÜHRE DICH ZU NIE GEKANNTEN HÖHEN!, lautete mit einem Mal die Stimme des Schwarzen. Dieser düstere Teil seines Inneren Ichs war erst mit der Expedition in den Katakomben aufgetaucht und meldete sich mit einer dominanten Harschheit zu Wort. Die Stimme war befehlend, direkt und ließ wenig Widerspruch zu. Ein krasser Gegensatz zu der reaktionären Gegenstimme.

Doch wieder einmal erreichte ihn die sinistre Seite seines Selbst eher. Sie hatte Recht damit, dass sie seit langer Zeit predigte und auch lockte. Doch nun, im Verbund mit den lehrenden Aussagen des Titanenhaften, entstand ein anschaulicheres Bild der Dunklen Seite der Macht. Langsam begann Ruul zu begreifen. Vor ihm tat sich möglicherweise eine ganz neue Welt auf. Besser, er brachte den Skeptiker schnell zum Schweigen und verschrieb sich einstweilen dem Düsteren.

LAUSCHE DEM GIGANTEN. LERNE, BEGREIFE, ADAPTIERE .. UND DANN NIMM ES AN!, kam eine fast vor Bosheit geifernde Forderung aus seinem Innersten. Sie klang allerdings auf bizarre Weise vertraut ...

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[Bastion – Center – Tempel der Sith – Domäne der Oberen – Darth Draconis´ Domizil– Vor Draconis Bactatank - Lyra,Niphira, Lilya(NSC), Darth Draconis]



Der Hunger war schrecklich. Es gab nichts anderes. Am Ende war es genau das was sie ausmachte. Hunger. Niphira wollte mehr. Ihre Schwäche machte die Schülerin mehr als nur krank. In ihrem Geist lebte der Frust. Ein Sturm tobte im Geiste der jungen Frau. Der Blick war auf den Boden gerichtet während jene ihres Meisters auf ihr ruhten. Es wäre bald so weit. Es musste vieles passieren. Viele Dinge vorbereitet werden. Alleine ihr Lichtschwert war noch nicht so wie Niphira es gerne hätte. So viele Dinge. Seine Worte waren dennoch beschämend. Sie selbst hatte nichts ausgerichtet. Ihre Fäuste spannten sich nur mehr an. Ihre Wut über diese Unfähigkeit ihres Geistes machte sie nur wütender. Dazu stand diese Verräterin neben ihr.

“Verzeiht mein Meister… Aber mein Beitrag war zu gering als dass ich Eure Meinung teilen würde… Ich war zu schwach und habe mich von einem anderen Schüler vorführen lassen… Wenn Ihr jedoch dieses Zeugnis ausstellt werde ich es nicht in Frage stellen.”

Ihre Stimme klang verbittert und voller Wut. Dennoch war es ihre ehrliche Selbsteinschätzung. Man konnte regelrecht spüren wie peinlich Niphira dieses Geständnis war. Sie war unfähig gewesen. Dazu ihr Zustand gerade einfach jämmerlich während Xargon unverletzt aus dieser Konfrontation hervor gegangen war. Kurz schloss sie ihre Augen. Diese Schmach. Dieses Versagen durfte sich NIEMALS wiederholen! Es war peinlich. Geradezu lächerlich. Sie wollte sich auch selbst beweisen was in ihr steckte. Am Ende versagte sie stets. Dennoch waren ihre Anweisungen bedauerlich sehr klar. Und doch war da eine Sache. Bloß wie sollte sie es ihrem Meister mitteilen? Ein finsteres Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Nur langsam hob sich ihr Blick als Draconis erwähnte, dass wenn etwas wäre, es nun so weit war dies anzusprechen. Ein kurzer Blick zu ihrem Meister, dann zu Lyra.


“In der Tat ist da etwas. Kann ich Euch alleine lassen? Ich habe das Gefühl, dass hier jemand Euch zu verraten gedenkt… Vielleicht kann ich mich darum kümmern wenn Ihr Euch erholen wollt.”

Bei diesen Worten schaute sie kurz zu Lyra ehe ihr Blick wieder zu Draconis wanderte. In der Tat wollte Niphira nicht zulassen, dass Lyra was auch immer tat während Draconis geschwächt wäre. Lilya war noch nicht bereit eine Aufgabe zu übernehmen bei der sie eine Jüngerin überwachte. Dazu würde Niphira die Lethan bei ihren eigenen Aufgaben brauchen. Daher blieb ihr nur eine Sache die sie tun konnte. Es war ein Angebot. Am Ende war die Frage, ob Lyra lediglich durch den Sith eingeschüchtert war oder war da noch etwas anderes? Niphira würde gerne einmal unter vier Augen mit der Jüngerin sprechen. Vielleicht konnte dieses Mädchen so einen Anderen Blickwinkel gewinnen? Am Ende war das allerdings alles. Langsam stand Niphira auf und verneigte sich zum Abschied noch einmal vor ihrem Meister ehe sie die Erlaubnis erhielt die Räumlichkeiten zu verlassen. Lilya tat es ihr gleich sodass das ungleiche Duo aufbrach. Erst nach dem Verlassen des Raumes wagte Lilya zu sprechen.

“Tut mir Leid… Ich bin zu schwach…”

Niphira ging weiter und betrat ihr Zimmer. Die Worte ihrer Untergebenen machten erst keinen Sinn. Jedoch nach ein paar Sekunden dämmerte es Niphira. Sie lächelte die Lethan an und schüttelte müde mit ihrem Kopf. Scheinbar hatte die Twi’lek Niphiras Worte falsch verstanden. Die Schülerin nahm ein paar Dinge an sich und setzte sich an die Werkbank. Schweigend wanderte das Lichtschwert auf selbige. Nachdenklich fing Niphira an ihre Klinge zu überarbeiten. Was sollte man zu diesen Worten sagen? Ruhig zerlegte Niphira das Lichtschwert und begutachtete die Bauteile. Langsam wanderte ihr Blick zu den Ersatzteilen ihrer ersten Klingen. In der Tat hatte sie noch ein paar Dinge die ihr helfen könnten. Genau in dem Moment, als Niphira Lilya antworten wollte betraten die Jünger ihr Zimmer welche nach den Waffen der Toten suchen sollten. Sie berichteten, dass nichts gefunden worden war. Niphira schnaubte leise und schickte sie weg. Lilya hatte sich in eine Ecke gestellt und betrachtete Schüchtern ihre Herrin welche das Wort an sie richtete sobald sie wieder unter sich waren.

“Entschuldige dich nicht. Du hast gute Arbeit bei Nergal geleistet. Das Einzige was mich nervt… Ist deine grundlose Panik. Ich weiß dass du ein wenig kämpfen kannst… Ich weiß, dass du eine gute Medizinerin bist… Denkst du wirklich… ich hätte dich und nicht Kiluh als meine Untergebene gewählt wenn du nur gut aussehen würdest? Sei Stolz einer angehenden Sith zu dienen…”


Die Twi’lek senkte ihr Haupt. Sie war den Tränen nahe. Niphira seufzte und stellte sich vor das Mädchen. Sie konnte die Gefühle mit ihren Machtranken spüren. Lilya war enttäuscht. Glaubte ihre Gefühle nicht erwidert zu bekommen. Etwas dass Niphira erst jetzt so richtig bemerkte. Am Ende war diese Lethan am komplett falschen Ort. In der Tat war da Hoffnung. Eine Hoffnung mit ihr fliehen zu können. Angst, dass Niphira wie ihr Meister würde. Aber auch Angst vor Niphira und ihrem Herren. Sanft streichelte Niphira über den Kopf der Lethan ehe sie diese in ihre Arme schloss. Nur kurz. Am Ende hatte auch die untergebene Draconis noch Gefühle. Auch wenn Wut und Hass vorherrschend waren, so konnte Niphira auch noch andere Dinge empfinden. Darunter auch Zuneigung. Langsam, Zaghaft klammerte sich die Lethan an den Roben der etwas größeren Schülerin fest. Das Zittern verstärkte sich. Niphira musste nicht sehen was gerade passierte. Die Jüngerin weinte. Sie war schwach. Eigentlich war es widerlich… Doch könnte sie wachsen. Langsam löste sich die Schülerin von der Rothaut. Ihre Blicke trafen sich.


“Du musst mich nicht fürchten. Ich werde dafür sorgen, dass auch du wachsen kannst. Ich werde dir helfen. Zusammen werden wir alles bewältigen… Ich werde immer an deiner Seite sein…”


Auch wenn ihre Stimme von Natur aus härter geworden war während der Zeit unter Draconis, so war diese nun schon fast unheimlich sanft. Lilya musste erkennen, dass sie sicher war. Nach ein paar Sekunden nickte Niphira ihrer Untergebenen zu und machte sich wieder an die Arbeit. Nach außen hin veränderte sich das Lichtschwert nicht, jedoch hatte sie sich an das Innenleben gewagt und dieses weiter überarbeitet. Mal um Mal wurde die Schülerin besser darin ihr Lichtschwert zu modifizieren. Dazu ging jeder Handgriff schneller. Schließlich stand die Schülerin auf und schaute Lilya an.


“Ich möchte, dass du mir andere Kleidung besorgst. Am Besten etwas das dem nahe kommt was sich am Anfang hier getragen habe. Cathar ist auf dem Gebiet der Republik. Schwarze Roben wären daher nur hinderlich bei unserer Reise. Ich möchte auch von dir, dass du dich entsprechend schlau machst. Ich will dass du dir auch angemessene Kleidung besorgst und deine Ausrüstung entsprechend aufstellt. Sollte es Probleme geben… Rufe mich… Ich werde entweder hier oder im Trainingsraum sein. Ich muss stärker werden.”

Nachdem Lilya den Raum verlassen hatte legte Niphira ihre Waffen ab und verstaute diese in einer Art Spind. Sie würde andere Dinge üben müssen. Ihr Körper war noch angeschlagen. Deswegen war ihr erster Weg jener in die Bibliothek. Sie setzte sich an einen der vielen Tische. Allerdings achtete sie darauf weit abseits zu sitzen. Jedi… Ihre Mutter. Irgendwie glaubte Niphira, dass die größte Herausforderung darin liegen würde ihre eigene Mutter zu bekämpfen. Nicht darin, dass diese Frau eine Jedi war. Am Ende war diese Frau schwach gewesen… und doch fühlte sich der matte Körper plötzlich schwerer an als zuvor. Sie sollte ihre eigene Mutter töten. Ihr Vater würde auch sterben… Aber die Mutter? Langsam begriff Niphira was diese ganze Geschichte bewirken würde… Sie würde binnen eines Tages zu einem Waisenkind werden. Es gab keinen Weg darum herum. Ihre Mutter. Kurz musste Niphira an die ganzen schönen Zeiten zurück denken. Was würde diese Sache mit ihr machen? Was würde aus ihr werden? Wer würde die angehende Sith dann sein? Konnte sie ihr Versprechen an Lilya halten? Würde ihr ganzes Leben wirklich in endlose Finsternis gestoßen werden? Hier gab es kein Glück. Die Dunkelheit ließ keinen Platz für Licht. Am Ende würde alles nur darauf hinauslaufen, dass sie jemanden verlor. Eine wichtige Person in ihrem Leben. Gab es wohl noch eine Chance zumindest ein paar Fragen zu stellen? Wie würde ihre Mutter reagieren? Eigentlich war sie doch so verbohrt gewesen, dass sie nur die Jedi, aber nicht ihre Tochter im Kopf gehabt hatte… Nachdenklich und leicht abwesend studierte Niphira die Aufzeichnungen über die Jedi und machte sich hier und da auf Flimsi ein paar Notizen. Vielleicht würde diese Arbeit dafür sorgen, dass die Schülerin wieder einen klaren Gedanken fassen konnte?



[Bastion – Center – Tempel der Sith – Domäne der Lernenden - Bibliothek - Niphira]
 
[Bastion - Bastion Center - Innenstadt - 'Table' - Dachterrasse] Odile Lemaire, Valeria Muraenus, Davis Moxley, andere Gäste

Noch immer brodelte es in Odile, ob Darth Angelus' unvorhersehbar wechselhafter Stimmung. Jedoch zeichnete sich nichts von ihrem Unmut auf den edlen Zügen der schönen Künstlerin ab. Auch wenn die Kränkung durch ihren Meister sie tiefer getroffen hatte, als erwartet - oder vielleicht gerade in einem Moment, in dem sie darauf nicht vorbereitet war - kochte ihre Wut unsichtbar unter einer kalten Oberfläche. Ein Geysir unter einem Schneefeld, den man nicht erahnen konnte, solange er nicht ausbrach. Sonnig lächelnd betrieb die tapanische Adelige oberflächliche Konversation mit Sabars liebenswerter Schwester (Valeria), der offenbar sehr daran gelegen war, Sabars irritierenden Auftritt und plötzlichen Abgang zu überspielen und kein peinliches Schweigen am Tisch entstehen zu lassen, bis Darth Angelus zurückkehrte.

Ihre Lippen formten ein überraschtes "Oh", als sie der grünhäutigen Begleitung (Craton) gewahr wurde, in der ihr Meister wieder zu ihnen trat. Wiedereinmal kam sie nicht umhin zu bemerken, dass es sich bei dem Mirialaner um einen wirklich gutaussehenden Mann handelte, der sich in dem hübsch zu seiner Hautfarbe kontrastierenden Anzug auch noch um Manieren bemühte. Mit einer reizenden und vollendet eleganten Bewegung reichte sie Dopa Maskey ihre Hand für seinen angedeuteten Handkuss. Dass ihre Finger im roten Leder der Handschuhe steckten, die zu ihrer neuen Rüstung gehörten, störte offenbar weder ihn, noch sie selbst. Auch wenn Sabar Gegenteiliges zu glauben schien, bereitete es ihr nur leichtes Ungemach in vermeintlich unpassender Kleidung hier zu sitzen. Wahren Adel kennzeichneten andere Attribute, als das bloße Erscheinungsbild. Das war eine Erkenntniss, um die die kleine Muraenus wohl wußte, die der Herzog selbst aber vergessen zu haben schien.

Als der Grüne vor Valeria mit dramatischer Miene den verängstigten Geretteten spielte, glaubte Odile nicht ein einziges Wort, das seinen Mund verließ - nicht, dass ihn das für sie von anderen Personen unterschied - aber immerhin war er dabei ausgesprochen unterhaltsam. Sie quittierte die gelungene Vorstellung mit amüsiert gekräuselten Lippen und einem vergnügten Blick in seine Richtung.


"Das war wirklich sehr edelmütig von Darth Angelus, Euch in dieser Situation beizustehen. Welch schrecklicher Gedanke, wenn er nicht rechtzeitig zur Stelle gewesen wäre..."

Natürlich führte sie die Charade fort, die die beiden Männer wohl nur für Valeria zu betreiben schienen. Ob sie ihnen tatsächlich glaubte? Odile traute Sabars Schwester eigentlich mehr Instinkt zu, aber vielleicht zog jene es auch vor, sich über bestimmte Dinge täuschen zu lassen. Immerhin war es sonst sicher nicht leicht, ihren Bruder anders zu ertragen. Bei diesem Gedanken regte sich der Groll über ihren Meister erneut und sie schenkte seinen Worten nur wenig Aufmerksamkeit. Der überwiegende Teil schien ihr sowieso nur Selbstbeweihräucherung zu sein. Was hatte sie nur in ihm gesehen, an jenem Abend im 'Eternal Dawn'? Vielleicht waren es seine hungrigen grünen Raubtieraugen gewesen, die sie so gefangen genommen hatten oder die Art, wie er in ihren Geist eingedrungen war, als er mit ihr getanzt hatte. Die Erinnerung erschien vor ihrem inneren Auge, genauso wie die Empfindungen, welche damit einhergingen. Nur war Sabar diesmal gänzlich unwillkommen. Ihr Meister mußte ihr nicht erst sagen, dass sie sich wehren sollte: Sich gegen seinen Übergriff zur Wehr zu setzen, war ein Reflex, der so rasch erfolgte, wie sie eine Ohrfeige bei einer unsittlichen Berührung ausgeteilt hätte. Ohne recht zu wissen, was sie tat, wallte Odils bis dahin sorgfälltig kontrollierte Wut auf und fand endlich ein Ziel, während ihre grünen Augen funkelnd Sabars Blick erwiderten und ihr Lächeln Zähne zeigte.

"Raus!"

Mit einem vollkommen undamenhaften Knurren vokalisierte die Tapani ihren Willen, als sie sich Darth Angelus zornig entgegenstemmte und pure Leidenschaft Odils eisig-schöne Maske ersetzte.


[Bastion - Bastion Center - Innenstadt - 'Table' - Dachterrasse] Darth Angelus, Odile Lemaire, Craton Minara, Valeria Muraenus, Davis Moxley, andere Gäste
 
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Die Stimme von Darth Draconis donnerte mit einer Intensität in ihrem Geist, als stünde Lyra in mitten eines tobenden Orkans. Für wenige Augenblicke hatte Lyra eingehend das Gefühl, dass sie die Kontrolle über ihren Geist verloren hatte, als hätte ein Teil von ihr, der verzweifelt um ihre Gedanken gekämpft hatte, sich ergebend im Schatten verkrochen und den Lebenswillen ausgehaut, um den tosenden Sturm abzuwarten. Doch aus diesem Sturm würden keine sanften Wogen geboren. Kein leises Pfeifen, dass nach dem Abklingen des Orkans vorgeherrscht hätte. So unvorbereitet sie seine Stimme getroffen hatte, so widerspenstig wollte sie nicht verklingen, selbst als Draconis längst aufgehört hatte zu ihr zu sprechen. Ihr gepeinigter Geist verblieb gefangen zwischen ihrem gespaltenen Selbst.

Mit einer nicht enden wollenden Kraft, prasselten die Nachwehen seiner Präsenz auf sie ein, wie ein Echo, aus den tiefen Schichten kosmischen Gesteins. Ein Spalt der gähnenden Leere öffnete sich. Nur seine Präsenz hielt sie zusammen, hielt ihren Geist an der Kante des Abgrunds, bereit sie jeden Moment hinein zu stoßen. In ihrem Inneren wusste Lyra nicht, was sie mehr fürchten würde, die Nähe oder die Leere, die sich vor ihrem geistigen Auge entfaltete. Das allumfassende Nichts was sich ihr darbot, konnte Lyra kaum begreifen. Es schien, als könne sie ihrem eigenen Urteilsvermögen nicht vertrauen. Die Grenzen, zwischen ihrem sonst beherrschten Verstand verschwammen wie das Blut, dass sie von ihren Händen gewaschen hatte. Doch von diesen Eindrücken konnte Lyra sich nicht reinwaschen, sie pressten sich mit einer Intensität in ihre Fasern, als hätte es nichts anderes vorher existiert. Schwach bäumte sich ihr Geist auf, immer schwächer, bis der Inhalt von Darth Draconis Botschaft zu ihr vordrang. Seine Worte zeugten deutlich davon, dass es bei weitem nicht ausreichte, was sie ihm als Antwort dargeboten hatte. Er wollte mehr erfahren, sie unter Druck setzten, es deutlich aus ihren eigentlich versiegelten Lippen hören, nur dann würde Darth Draconis sich damit begnügen können. Sie musste ihre Taten vor ihm offenlegen und er würde jeden Moment davon genießen, es genießen, dass er sie dazu verleitet hatte, dass Lyra so bereitwillig seinen Anweisungen gefolgt war, ohne Rücksicht auf ein menschliches Leben. Lyras Hoffnung darauf, dass sie ihr Innerstes vor diesem Tyrann beschützen konnte, glommen immer schwächer in der Dunkelheit. Wie ein weit entferntes Licht, gerade einmal stark genug die Dämonen auf Abstand zu halten. Es würde nicht mehr lange dauern, da wäre ihr Verstand schutzlos und wenn dies geschehen würde, würde sie alles verlieren. Es bereitete Lyra beinah körperliche Qualen gleichzeitig eine geeignete Antwort zu finden und sich selbst, vor den allwissenden Mächten, zu beschützen. Die Enge, die sich in ihrer Brust ausbreitete, wurde immer unerträglicher, bis die kosmische Fügung ihr einen Augenblick der Ruhe gönnte. Als Draconis sich abgewandt hatte, fühlte Lyra eine Erleichterung, als wäre man nach einem glühenden Sommertag in den kühlen Schatten getreten. Seine Präsenz entzog sich, wie zähe Flüssigkeit, aus ihren Gedanken. Das einzige was er zurückgelassen hatte, war ein kosmisches Chaos, dessen Ordnung sich panisch versuchte zusammen zu setzten.

Darth Draconis wand seinen Blick von Lyras Gesicht ab und erlegte die Bürde seines Blickes seiner Schülerin Niphira auf.

Die Diebin vermutete, dass er seiner Schülerin auf dieselbe Art und Weise eine Botschaft übermittelte. Niphira, dessen Gesichtszüge reglos verharrten, schien offenkundig nicht unter der Tatsache zu leiden, dass Darth Draconis sich in ihrem Verstand eingenistet hatte. Viel mehr schien die Rothaarige erleichtert, endlich wieder mit ihrem Meister kommunizieren zu können. Kurz wanderte Niphiras Blick zu Lyras blauen Augen. Lyra konnte die Schülerin nicht einschätzen, doch ein unwohles Gefühl beschlich sie, wie der Nebel, der langsam um ihre Knöchel spielte und sich zaghaft an ihren Beinen empor schlängelte.
Nach außen hin reglos, beobachtete Lyra die stumme Kommunikation zwischen Meister und Schülerin, ihre Blicke aufeinander gerichtet, voller unausgesprochener Worte und bohrender Gedanken. Lyra währenddessen, zwang sich dazu ihren gefallenen Verstand neu aufzurichten, versuchte ihre innere Stärke herauf zu beschwören, um für Draconis nächsten, geistigen Angriff gerüstet zu sein. Zweifelsohne würde dieser kommen, denn sie hatte ihm noch nicht geantwortet. Immer wieder trieb sie ihren Geist an, der sich beinah erschöpft niedergelegt hatte und nicht bereit war ihr zu dienen. Lyra versuchte ihre Gedankenwelt zu stabilisieren, doch wie ein neugeborenes Tier, waren die unerfahren Beine zu schwach all den Kosmos der in ihrem Geist herrschte, zu stemmen. Die Momente verstrichen für Lyra reglos und ohne Ereignisse, bis sie sah, wie Niphira sich erhob und verbeugte. Angespannt und mit Lilya zusammen, verschwand die kühle Schülerin ohne ein weiteres Wort und Lyras Herz begann erneut in einem beinah unregelmäßigen Takt gegen ihrer Brust zu schlagen.

Sie atmetet tief durch. Lyra hatte nur diese Chance, ihr Leben könnte davon abhängen, wenn sie sich ihrer Angst gegenüber Darth Draconis hingeben würde. All die Taten und die Qualen wären umsonst gewesen, Ruul und Marishka wären verloren. All diese Impulse durchzogen ihren Verstand und ließen sie hilflos zurück.
Erneut schaute Lyra zu Boden, bis sie, wie schon zu oft in letzter Zeit, den letzten Funken Beherrschung aus ihrem Körper extrahierte. Sie wartete ab, spürte seinen Blick auf ihr, erneut pochend, drängend und allgegenwärtig. Aufs Neue war er da, abermalig war sie angekommen in diesem dunklen und plötzlich unbekannten Gewässer, dass eigentlich ihr kostbarstes Gut war, Ihr Verstand. Doch war dieser neuerdings fremd, dunkel und verheißungsvoll. Unter der Oberfläche lauerte er, während Lyra sich über Wasser hielt. Nur aufgrund seines Willens, war sie noch nicht ertrunken. Kein Boden unter ihren Füßen, dass immer kälter werdende Wasser lud dazu ein, die Augen zu schließen und sich seinem Schicksal zu ergeben, die sanfte Berührung, die sie weiter hinab zog, erstaunlich verlockend. Abermals hörte sie ihren Namen, drängend, immer lauter. Flehend rief die Stimme nach ihr, während das Wasser ihres Geistes sie bereits in die Tiefe gezogen hatte. Nur schwer konnte Lyra verstehen,woher die Stimme kam, war sie sich doch nun sicher, dass der Monarch des Elends ihre dunklen Sehnsüchte erkennen würde.
Jedoch war es nicht Draconis Stimme, es war ihre Eigene, die sie gerufen hatte. Ein letzter Akt der Besinnung hatte sie gerufen.
Mit einer letzten Maßnahme des Wiederwillens, riss sie die Augen auf und folgte ihrer Stimme an die Oberfläche bis erneut die Klarheit in sie eindringen konnte. Hektisch atmend schaute sie in Darth Draconis Augen.

>>Es gab Komplikationen, ich habe jemanden getötet und das Fosh Wesen Thatawaya verletzt.<< Bildete sie die Worte in ihrem Geist. Ungezügelt, angefüllt mit Zorn, der bereits über die Ufer trat.
Die durchdringende Oberfläche schlug immer größere Wellen in ihrem Verstand, nachdem sie es stumm ausgesprochen hatte.

>>Ich tat es, obwohl ich es nicht wollte, sondern weil ich es musste. Diese Bürde habt ihr mir auferlegt!<< Schrie ihr Geist wiederwillig nach ihrem Gebieter.

Die mittlerweile tosenden Wellen, drückten Lyras Innerstes erneut unter die Oberfläche, rissen sie umher in der luftleeren Dunkelheit. Das eiskalte Gefilde in dem sie gefangen war, zog sie immer tiefer auf den Grund eines unbekannten Ortes.

>>Wie könnt ihr mit Euch selber leben, Darth Draconis?<< Donnerte es in Lyras Verstand.

Die Schwärze umfing sie einladend in ihrer Umarmung und besiegelte ihre Worte mit einem Kuss der Dunkelheit.


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Bastion – Center – Tempel der Sith – Domäne der Oberen – Darth Draconis´ Domizil– mit Nergal,Xargon,Ruul,Lyra,Marishka und einem medizinischen Gehilfen- Darth Draconis ,Niphira, MediTechniker und Gehilfe nebenan

Offensichtlich war der Gigant mit ihren spärlichen Angaben zufrieden, denn er brummte und sah zu jemand anderem. Damit war sie jetzt wohl entlassen und die Fosh sank etwas in sich zusammen,bis sich Marishka zu ihr rüber lehnte. Viel Zeit mit ihr zu sprechen hatte sie noch nicht gehabt. Seit ihrer Flucht aus den Räumlichkeiten des Einen war immer etwas los gewesen. Ihr Vorschlag etwas Essen zu gehen, ließ Thatawaya ihren Schnabel ein paar Mal auf und zu machen. Essen. Es erschien ihr ewig her, dass sie etwas hatte und dem war wohl auch so.

"Sehr gern."

sagte sie darum leise zu der Menschenfrau und folgte ihr dann aus dem Raum raus auf den Gang.

"Kennst du dich hier aus?"

Thatawaya wär wohl mehr oder weniger ziellos durch die Gänge geirrt. Sie hatte sich nie in mehr zurechtfinden müssen, als in dem Raum in dem ihr Gefängnis gestanden hatte. Nach ein paar Gängen kroch ein verführerischer Duft in ihre Nase. Er war nicht der süssliche Duft der Früchte, die sie bisher kannte. Der Duft wurde intensiver, als sie in den Saal kamen, in dem wohl generell gegessen wurde. Ein einziger, riesiger Pott stand in der Ecke, in den ein Koch-Droide gerade irgendwas Dampfendes aus einem Eimer reinkippte. Was auch immer es war: Thatawaya war dankbar dafür. Ihr Magen zog sich schmerzhaft zusammen. Zu knurren, das hatte er schon vor Tagen aufgegeben. Nachdem sie sich beide einen Teller von dem ...Eintopf?... genommen und sich an einen Tisch gesetzt hatten, blickte die Fosh auf ihren Teller. Der Löffel brachte ihr garnichts mit ihrem Schnabel. Was das anging, waren die Früchte einfacher gewesen. Aber der Hunger machte erfinderisch. Letztendlich tauchte Thatawaya ihren Schnabel in die Suppenschüssel, legte dann den Kopf in den Nacken, um die Flüssigkeit mit den Stückchen in den Rachen hinter laufen zu lassen. Zum Glück war das ungewürzte Essen eh nur lauwarm, so konnte sie doch relativ zügig essen. Doch nach der Hälfte des Tellers war sie irgendwie schon satt. Ihr Magen war normale Portionen einfach nicht gewohnt, weshalb sie die Chance jetzt nutzte, etwas mehr über ihre Begleitung zu erfahren.

"Wie lange bist du schon hier?"

fragte sie neulierig und musterte die Menschfrau. Sie schien irgendwie auch an dem Mann zu hängen, der sie von Ihm befreit hatte. Thatawaya war gespannt darauf, ihn kennen zu lernen.

Bastion – Center – Tempel der Sith - Kantine- mit Marishka und anderen ( NPCs)

OP: Hab mit Janus gesprochen: Es gibt nur Einheitskost für Anwärter.
 
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Braxant Sektor :: Sartinaynian System :: Bastion :: Center :: Sith Tempel :: Domäne der Oberen :: Domizil des Drachen :: Darth Draconis, Niphira Minora, Nergal und Xargon Raknar, Lyra Ginn, Ruul, Marishka und Thataway

Der Tod schenkt jedem Wesen in der Galaxis ein Lächeln. Es ist ein Lächeln, dem man nicht entkommen kann, ein Lächeln, das einen jeden Augenblick der eigenen Existenz verfolgt. Auf Schritt und Tritt, im Schlaf, im Beischlaf, während man lacht und während man weint. Alles, was dem Geschöpf in der Macht übrigbleibt, ist dem Tod in seine entstellte, skelettierte Visage zu blicken und zurückzulächeln. Der Tod hatte für jene Sith seinen Schrecken verloren, die die Dinge gesehen hatten, die Darth Draconis gesehen hatte. Der Tod war manchmal das gnädigere Schicksal, im Vergleich zu den Widergängern der Katakomben. Manchmal war es auch noch lange nicht das Ende des Pfades, wie es ihm der Titan der Sith, Nergal, bewiesen hatte. Doch auch in diesem Moment, geschwächt und an diesen Apparatus gekettet, war es für Draconis nur Hohn, den er für den Tod übrig hatte. Wer die Augen geöffnet und hinter die Mysterien der Macht geblickt hat, konnte nur über den fahlen Schein des Kosmos lachen, über seine Gesetze und vor allem über die menschengemachten Gesetze, deren Konstrukt eingerissen werden musste, um einen Antikosmos zu schaffen.

>> KEIN JÜNGER KANN FÜR MICH ZUR GEFAHR WERDEN. <<

Wäre es nicht Niphira gewesen, die sich in diesem Sinne um ihn gesorgt hätte, er wäre erbost gewesen. Wie konnte man auch nur denken, dass eine Jüngerin einem Leviathan gefährlich werden konnte? Doch seine Schülerin meinte es nicht auf die Art und Weise, die eine solche Aussage im Tempel sonst konnotiert war. Sie meinte es mit dem Anflug einer Führsorge, die ihn hätte anekeln müssen. Als Sith brauchte er keine Hilfe. Doch etwas in seinem Inneren schien geradezu für einen Augenblick gerührt davon zu sein, dass Niphira ihm auch in einem Moment dieser Schwäche die Gefolgschaft leistete und sich als ein loyales Instrument in seinem Arsenal an tödlichen Waffen erwies, dass er auf den Orden der Sith loslassen würde, wenn sie sich ihm in den Weg stellen würden. Ein Nicken sollte ihr signalisieren, dass sie gehen konnte, doch war die Bildung der Blasen sowie die Verschwommenheit des Bacta ein Hindernis, sodass er ihr über die Macht das Signal gab, dass sie sich entfernen konnte. Sie und ihr zitterndes Bündel, was auch immer die Tochter der Schlange an dieser Kreatur finden mochte. Während sie ging und ihre Aura schwächer wurde, musste der Sith feststellen, dass er eine gewisse Wehmut empfand. Niphira hatte ihn beinahe seine gesamte Zeit, die er seit seiner Rückkehr auf Bastion verbracht hatte, begleitet. Sie in den Rang eines Darth zu erheben würde gleichzeitig Probe und Erfüllung zugleich sein, doch auch ein Schnitt in seinem Leben. Sie würde die Kette lösen, doch spürte er, wenn er in die Macht hinausgriff und sich den Bildern öffnete, von dem was kommen könnte, dass sie auch dann ihm die Treue halten würde, untypisch für eine Sith, wie sie es in diesem Moment getan hatte.

Wie eine Dissonanz breitete sich diesmal ein anderes Konstrukt in seinen Gedanken aus. Es war beinahe so, als griff Lyra selbst auf seinen Verstand. Wie in einer Abwehrreaktion verschloss der Sith seine Gedanken, dachte angestrengt nach, ob sie vielleicht eine Schläferin seiner Feinde sein könnte, verstand er doch nicht welche Verbindung da herrschen möge, dass sie sich von sich aus, ohne Vorwarnung in seinen Gedanken manifestieren konnte. Argwöhnisch, mit einer beinahe wölfischen Abgeklärtheit, lauschte der Sith in die Macht hinaus, spürte wie er, vom Bacta umgeben, ihren Namen rief. Doch war es seine Stimme, die sie rief? War er es oder war es eine andere Stimme, die seinen Willen übertrug und doch ein anderes Timbre aufwies? Er konnte es nicht genau sagen. Als würde er auf dem Grund eines schwarzen Urmeeres auf sie lauern, zog er sie zu sich runter, um zu verstehen was sie ihm sagen wollte, so zumindest die Bilder, in seinem Innersten, die sich manifestierten. Doch sie konnte sich losreißen, an die Oberfläche dringen und ergoss sich in einem Wortschwall über ihn. Fosh. Thataway. Ein Bild von Ruul, wie er ein gefiedertes Etwas mit „Geschöpf“ ansprach. Weitere Bilder. Blut. Schmerz. Es war ein Stakkato. Das alles formte sich wie ein Strudel, ein Malstrom der Draconis packte und dann schließlich seine Auflösung in einem Einschlag fand, der Worte der Jüngerin diesmal in seinem Kopf donnern ließ. Welch Kraft, welch Boshaftigkeit. Für einen Moment hatte er den Impuls in die Macht hinauszugreifen und sie für diesen Frevel mit der Urkraft zu würgen und von ihren Füßen zu reißen. Doch etwas in ihm rebellierte, ja beschwichtigte ihn sogar. Ihre Worte hinterließen einen Eindruck. Es imponierte dem Pfähler.

>> ZIEMLICH EINFACH, LYRA. <<

Schneidend, mit der bitteren Kälte des leblosen Fleisches eines auf Ziost erfrorenen Akolythen der dunklen Seite hallten seine Worte in ihrem Geist wider. Sie waren herausfordernd, für seine Verhältnisse geradezu schelmisch, gar sardonisch. Sie zeigte also schlussendlich ihr wahres Gesicht. In einem Meer aus dunklem Schlamm entstieg das, was sie so lange vor ihm verborgen hatte. Sie zeigte, was in ihr innewohnte, offenbarte sich für einen Augenblick, als sei es ein flüchtiger Blick hinter den Schleier, ein gar hastiger Moment der Wahrheit. Es war die Unbeherrschtheit, der Drang, den sie nicht mehr länger unterdrücken konnte, die Neugierde aus Abneigung geboren, die ihre Gedanken zu diesen Strömen hinriss. Darth Draconis hätte geschmunzelt, doch fixierte er sie mit seinem Blick. Die Macht schlich sich wie ein hungriger Wyrm um ihre Knöchel, lauernd sie mit einem Bissen zu verschlingen. Doch sie weckte damit auch sein Interesse. Rohe, ungebündelte Energien gingen von ihrem zarten, beinahe schon fragilen Leib aus. Sie zitterte vor Aufregung, die Drangsal der Dinge, die sie sich ausmalte, als Konsequenz ihrer vorlauten Worte. Wie sehr erinnerte sie ihn in diesem Moment an Niphira. Auch seine Wissensdurstige war einst ein rebellischer Geist gewesen, ein Ton, an dem man sich die Finger verbrennen konnte, während man ihn zu einem Gefäß formte, der einst das Wissen wie einen süßen, schweren Wein in sich aufnehmen würde.

>> ES GIBT KEIN GUT UND BÖSE. ES GIBT NUR MACHT UND JENE DIE ZU SCHWACH SIND, NACH IHR ZU GREIFEN. <<


Das Dogma der Sith war im Grunde simpel, doch hatten die Sith über die Jahrzehnte, ja gar Jahrhunderte hinweg ihre eigene Ideologie, die Grundpfeiler dieser Lehre, diesen süßlichen Wein mit Wasser weiter verwässert hatten. Doch damit sollte Schluss sein, wenn Darth Draconis den Sith Orden verändern würde. Macht war das absolute Diktat, doch man brauchte auch eine Vision. Diese Vision sah vor, dass es keinen Unterschied mehr machte, woher man kam, aus welchem Bereich der Galaxis man stammte. Es gab nur Macht und diejenigen, die fähig waren diese auch zu führen und zu lenken. Kein Adel, kein Geburtsrecht, kein Speziesismus. Nur die rohe, ungebündelte Energie der dunklen Seite.

>> WAS HÄLT SOGAR DAS UNTERENTWICKELTESTE WESEN AM LEBEN? DIE ANGST UM WEGZULAUFEN, DER ZORN UM ZU KÄMPFEN... OHNE SIE WÜRDE DAS GESCHÖPF MIT SICHERHEIT STERBEN. WIR SIND MEHR ALS SIE, WEIT MEHR, ABER IRGENDWIE SIND WIR NICHT SO UNTERSCHIEDLICH WIE MAN DENKT. <<

War sie, die Womp Ratte von Bastion im Grunde nichts anderes? Eine Sklavin ihrer Abstammung, gebeutelt und geknechtet aufgrund der falschen Umstände ihrer Geburt, doch in ihren Adern pumpte ein Blut voller Midi-Chloriane, die eine gewisse Auswirkung auf den Sith hatten. Er spürte was sie spürte, konnte in Bildern sehen was sie dachte, fühlte, doch ein Schleier verbarg für ihn, noch, in ihr zu lesen wie in einem Buch. Es war ein eigenartiges Gefühl, eine Form der Kommunikation, die er mit anderen Wesen so nicht teilte. Kurz hielt Draconis inne. Erneut stiegen die Blasen auf, eine kochende Ursuppe, die ihn nährte, heilte und doch von seinem Miasma verpestet war. Er wusste nicht, was ihn dazu bewog, doch gewährte er ihr eine Art Welpenschutz. Sie war sein neustes Fundstück. Ruul hatte sich scheinbar als eine Art Seelensammler erwiesen, ein Fährmann, der die Verlorenen fand und zu ihm ins Chaos brachte. Auch Lyra war erst seit kurzem in seinen Diensten. Er hatte eine Form der Verantwortung für sie übernommen, geboren aus der Strafe heraus, die ihr der technologisch Kundige auferlegt hatte. Damit hatte er sich auch bereit erklärt, sie potenziell in die Mysterien der Macht einzuweisen. Ein Köder, ausgeworfen in einem Akt der Versuchung, war zu weit mehr geworden als er es sich je hatte vorstellen können. Doch nun waren sie hier, an diesem Punkt. Der Sith konnte nicht anders, gefangen in dieser Maschine, sodass er sich entschloss zu prüfen, welche ideologische Empfangsbereitschaft Lyra aufwies. Gedanken, für die Niphira nur bedingt empfänglich gewesen war, könnten hier auf fruchtbaren Boden treffen. Oder verdorrten Acker.


>> ZU DENKEN WIR SIND KREATUREN AUSSERHALB DER NOTWENDIGKEIT VON SIMPLEN GEFÜHLEN UND LEIDENSCHAFTEN IST EINE WAHNVORSTELLUNG. ES IST UNSER ZIEL STÄRKER ZU SEIN, UND NICHT NACH ERREICHEN UNSERER POTENZIALE UNS AUF UNSEREN LORBEEREN AUSZURUHEN. WIR SIND DIE SUCHENDEN, NICHT DIE FÜHRER. JE MÄCHTIGER MAN IN DER MACHT WIRD, DESTO MEHR MÄCHTE WIRST DU ERHALTEN. DOCH DU MUSST IMMER FÜR DEINE MACHT KÄMPFEN. DU MUSST AUCH WISSEN, WAS DU MIT DIESER MACHT GESTALTEN KANNST, FORMEN KANNST. <<

„… und wen du formen kannst“ schloss der Sith, für die junge Bastionerin nicht zu hören in seinen eigenen Gedanken ab. Man konnte nur ein Meister der Macht sein, wenn man ein Meister über andere Geister war. Die Oberhand zu behalten war ein Reiz, den nicht nur der Dominierende spüren konnte, sondern sich auch durchaus für das dominierte Wesen etablieren konnte. War es nicht einfacher nur einem Befehl zu folgen? Zu einem Instrument zu werden, dass eine ausführende Hand statt eines wachen Geistes darstellte? Doch das war dem Sith zu wenig. Er brauchte keine Speichellecker, denn davon gab es im Tempel der Sith genug. Wesen, die sich dazu herabließen mit anderen zu interagieren, die ihnen zuwider waren, aber eine falsche Maske der Zwietracht auflegten, um zu gefallen, wohlwissend um das dunkle Geheimnis in ihrer Brust, die Ablehnung und Abscheu, die sie dabei verspürten versteckend. Sollte sie toben, sollte sie wüten. Sie würde ihren Fall zur dunklen Seite nicht aufhalten könnten. Fleischgewordene Discordia, sollte Lyra sich diesen Wesenszug beibehalten. Er würde damit umgehen können und ihre Ketten weit lassen. Doch entkommen würde sie dem Leviathan nicht. Dafür hatte er seine Krallen zu tief in ihr astrales Fleisch gebohrt. Der Wunsch nach Flucht, der sich wie ein Sternbild klar am Horizont ihres Wesens abzeichnete, war eine Wunschvorstellung, die nur darüber hinwegtäuschen sollte, was sie in ihrem Herzen wirklich begehrte: Veränderung. Die Öffnung ihres rostigen Käfigs, das Ausbreiten der Flügel und die zaghaften, geradezu unbeholfenen Versuche die ersten Flügelschläge zu wagen. Sie würde sich erheben, von der schwarzen Flamme der dunklen Seite beseelt, würde sie emporteigen, aufsteigen.

>> GEWALT FÜR GEWALT IST DAS GESETZ DER BESTIE. ES IST DAS GESETZ, ÜBER DEM WIR STEHEN. GEWALT MUSS EINEN SINN HABEN, EINEN MEHRWERT. SONST IST MAN NICHT BESSER, ALS EIN TIER. DU HAST DAS WESEN GETÖTET UM DICH SELBST ZU SCHÜTZEN. NICHT ICH HABE DIE HAND MIT DER WAFFE GEFÜHRT. ES WAR DEINE ENTSCHEIDUNG. ÜBERNIMM VERANTWORTUNG. <<

Die Verantwortung für das eigene Handeln abzugeben, eine Exkulpation zu transferieren, darin waren die meisten Wesen der Galaxis geschult. Nie war das Problem, die Schuld am eigenen Leib zu suchen, es musste eine äußere Macht geben, die man verantwortlich machen konnte. Wo käme man denn hin, wenn man selbst zur Rechenschaft gezogen werden müsste, für das eigene Handeln? Es würde einen Moment der Klarheit und Wachheit einleiten, der zum eigenständigen Denken animieren würde. Jedes Wesen in der Galaxis hatte zu jedem Zeitpunkt immer die Wahl. Jede Tat war ein Produkt der eigenen Genese, der eigenen Entscheidungen und der Triebfeder, die dem Geist entsprang. Jede Berührung, jeder Schwerthieb, jeder Befehl war im eigenen Rachen zu suchen, nicht im Geiste anderer. Die Sith lebten diesen Grundsatz, denn die Vergöttlichung der eigenen Person sollte nicht nur dazu dienen sich über andere zu erheben, sondern auch die Verantwortung für das eigene Handeln zu tragen. Wenn Lyra ein anderes Wesen getötet hatte, auch in Notwehr, dann weil sie sich dazu entschieden hatte kein Opfer zu sein, sondern ein Täter. Es war stets besser als Täter zu leben und nicht als Opfer sein Lebenselixier auf dem kalten Boden einer grauen Arkologie zu verlieren. Die Sith lebten diesen Grundsatz und auch Lyra Ginn würde lernen müssen sich dieser neuen Welt anzupassen. Denn so neu war sie im Grunde nicht. Auch in ihrer Welt, in BoneTown, gab es Rädelsführer, Zahnräder des Systems, die unbewusst nach denselben Prinzipien lebten. Es waren die Dogmen der Natur, das Fressen und gefressen werden, dass das Leben seit der Bildung des Einzellers vorantrieb.

>> ES GIBT KEINEN FRIEDEN, NUR LEIDENSCHAFT. DURCH LEIDENSCHAFT ERLANGE ICH STÄRKE. DURCH STÄRKE ERLANGE ICH MACHT. DURCH MACHT ERLANGE ICH DEN SIEG. DURCH DEN SIEG ZERBERSTEN MEINE KETTEN. DIE MACHT WIRD MICH BEFREIEN. DIE KETTEN STELLEN UNSERE BESCHRÄNKUNGEN DAR, JENE DIE UNS GESETZT WERDEN, UND JENE DIE WIR UNS SELBST SETZEN. <<

Der Kodex der Sith war die Kulmination der Lehren der Sith, eine Reduzierung und gleichzeitig Anreicherung der Gedanken, die seit Jahrhunderten von dieser Abspaltung der Jedi propagiert wurde. Sie waren die Träger der Fackel der schwarzen Flamme, die loderte und formte. Aus der Asche ihrer Brandherde erwuchs neues, besseres Leben. Aus der Zerstörung wird die Schaffung neuer Materie eingeleitet, ein Effekt den zu viele Sith vernachlässigten. Die Sith waren Zerstörer und Schöpfer, teilende und bindende Kraft. Sie waren die Kulmination der natürlichen Gesetze des Kosmos und als solche sollte jeder Sith danach streben diese Gesetze sich zum Untertan zu machen und irgendwann, ja irgendwann, die fleischliche Hülle hinter sich lassen und neben Typhojem seinen Platz einnehmen.


>> DAS ULTIMATIVE ZIEL EINES JEDEN SITH IST ES, SICH VON SOLCHEN KETTEN ZU BEFREIEN. IN GEWISSER WEISE IST ES SO, WIR TUN WAS IMMER WIR WÜNSCHEN... ABER ES IST MEHR ALS DAS. JEMAND DER SICH VON ALLEN KETTEN, PERSÖNLICHE WIE ANDERE BEFREIT, ERREICHT PERFEKTION. IHR POTENZIAL IST ERFÜLLT. VOLLKOMMENE STÄRKE, VOLLKOMMENE ÜBERLEGENHEIT, EIN VOLLKOMMENES SCHICKSAL. DIES SIND UNSERE IDEALE, ZU JEDER ZEIT. <<

„und sie werden auch deine Ideale werden, ob du es willst oder nicht.“ schloss der Sith, erneut für sich selbst verschlossen, abschließend, seine Gedanken. Diese Gedanken waren für die Erwachten, die sich noch nicht einer gedanklichen Initation unterzogen hatten, die noch nicht die dunkle Seite als ihren neuen Herren und Meister akzeptiert hatten, bevor sie daran arbeiten würden ihn zu dominieren, abstrus und befremdlich. Doch musste man hinter den Schleier der konstruierten Gesetze der Gesellschaft schauen, die alten Grenzen und Normen dekonstruieren und einen eigenen Kosmos schaffen, frei von den bindenden Kräften einer Welt, die es nicht wert war geschützt zu werden und in Flammen aufgehen sollte.

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[Bastion - Center - Sith-Tempel - Domäne der Oberen - Trainingsraum OD13TM - Sera, Darth Zion & Agatosh]

Die Antwort ihres Meisters war unbefriedigend. Natürlich hatte der Lehrer immer einen tollen Spruch parat. Wie man über etwas herrschen wollte, dass man nicht verstand? Da sollte Zion doch einfach mal seinen Imperator fragen! Was wusste der Imperator über das Leben eines Farmers, einer Kantinenangestellten oder gar eines mittellosen Jungen auf einer x-beliebigen Hinterwelt, ohne Dach über dem Kopf? Gar nichts. Und trotzdem herrschte er wie selbstverständlich über all dies. Nein, sie wollte die Macht nicht in ihren Körper lassen. Sie konnte bleiben, wo das Spice wächst! Ihr einziges Anliegen war doch, die Macht zu benutzen. Sie wollte nicht ihr Verbündeter sein. Nicht ihr gleichberechtigter Freund. Sie wollte ihr Befehle erteilen.

Die dunkelhaarige Schülerin knirschte missgelaunt - und durchaus lautstark - mit den Zähnen, während Zion kopfschüttelnd weiter sprach. Doch mit seinen folgenden Worten konnte sie, zu ihrem eigenen Erstaunen, sogar leben. In der Tat bevorzugte sie eine klare Ansage vor endlosem, zeitfressendem Gelaber. Sera war nun nicht bekannt dafür, Befehle besonders pflichtbewusst zu befolgen. Aber sie war sicher in der Lage, das für das Überleben notwendige von dem sicheren Weg zum Tod zu unterscheiden. Ihr war klar, dass sie Zions Befehle befolgen musste. Ihr Überleben hing nicht zuletzt von seiner Gunst ab, seit er ihr Rebellen-Lager auf Dubrillion dem Erdboden gleichgemacht hatte. Würde er die Idee, sie seine Ausbildung durchlaufen zu lassen, verwerfen, wäre die Alternative die Rückkehr nach Dubrillion und damit in die Hände von Prada. Wenn er sie nicht sogar einfach an Ort und Stelle töten würde. Beides bedeutete jedoch mit ziemlicher Sicherheit dasselbe Schicksal für sie. Nein, danke. Besser war es, zunächst einmal die Füße stillzuhalten und zu tun, was Zion von ihr verlangte.

Sie räusperte sich.

„Hmmhmh. Joa, das reicht mir als Grund.“

Danach faltete sie treuglaubend die Hände in den Schoß und setzte das Lächeln eines braven Mädchens auf.

„Meister“, fügte sie pflichtbewusst hinzu.

Zion ließ seinen Blick zu Agatosh wandern, betrachtete ihn einige Sekunden und fokussierte dann erneut die junge Menschenfrau. Sera fragte sich, ob ihr Meister wusste, was sie spürten. Und in dem Zusammenhang wunderte sie sich darüber, ob und was Agatosh gespürt hatte. Dass sie selbst ein Talent für die Macht hatte, war ja klar. Sie hatte schon immer gewusst, sie war etwas Besonderes. Aber der blaue Riese? Hatte er wirklich das Zeug, ein religiöser Spinner zu werden? Also war er in der Lage unter seinen Muskelbergen den Hauch einer intergalaktischen, allumfassenden, mystischen Macht wahrzunehmen? Er wirkte nun nicht gerade wie ein feinfühliger Meditations-Fan. Doch bevor sie sich darüber weiter Gedanken machen konnte, fuhr Zion mit seiner Ansprache fort. Wieder würde er sie verlassen. Wo ging er immer hin? War es nicht seine Aufgabe als Meister, sie zu unterrichten? Bis jetzt hatte er nicht viel mehr für ihr Voranschreiten getan, als kluge Sprüche zu klopfen und sie in einen leeren Raum zu setzen und zu befehlen, unsichtbare Schwingungen spüren - wie auch immer sie das bewerkstelligen sollten. Klar, davor hatte er ihr Leben gerettet, aber das eine hatte ja mit dem anderen nichts zu tun. Jedenfalls erklärte er ihnen, dass sie ihre Lehrstunde am morgigen Tag fortsetzen würden und ermahnte sie, die Zeit fürs Training zu nutzen, sowie dieses Mal WIRKLICH keine Dummheiten zu machen. Danach schritt er einfach wieder schnurstracks davon, wie er es immer tat.

„Was glaubst du, macht er, wenn er alleine unterwegs ist?“, fragte Sera ihren blauhäutigen Mitschüler, wobei sie völlig vergaß, dass er wohlmöglich nicht alles verstand, was sie sagte.
„Ach egal. Hast du was gespürt? Ich meine die Macht? Wie hast du das gemacht?“

Sera betrachtete ihre eigenen Hände.
„Je mehr ich mich auf die Macht konzentriert habe, desto weniger konnte ich sie spüren. Als würde sie sich vor mir verstecken.“

Sie stand auf und kratzte sich am Kinn, während sie nachdachte.

„Oder hat sich mein Inneres vor der Macht versteckt?“

Sie sprach in nachdenklichem, melancholischem Ton. Die Hände in die Hüften gestemmt, war an diesem Punkt nicht mehr klar, ob sie noch zu Agatosh sprach, oder zu sich selbst.

„Ich weiß, dass sie da war. Ich konnte nämlich spüren, wie sie weiter weg rückte. Oder ich weiter weg von ihr. Wie auch immer.“

Sie schüttelte den Kopf. Ihr Pferdeschwanz fächerte frische Luft durch den Trainingsraum.

„Du bist mein Mitschüler!“ Unvermittelt deutete sie auf ihn, einen zickigen Befehlston in der Stimme angestimmt. „Wenn du etwas gespürt hast, sag mir wie! Mein Scheitern wird auch Zions Scheitern und damit auch deins sein.“

Damit ließ sie sich wieder neben Agatosh nieder, schloss die Augen und wartete auf seine Anweisungen.

[Bastion - Center - Sith-Tempel - Domäne der Oberen - Trainingsraum OD13TM - Sera & Agatosh]
 
Bastion - Bastion Center - Innenstadt - 'Table' - Dachterrasse- Darth Angelus, Odile Lemaire, Craton Minara, Valeria Muraenus, Davis Moxley, andere Gäste

Für einen jungen Krieger mit einer solchen Faszination und Leidenschaft zur Dunklen Seite der Macht wie Darth Angelus, war es natürlich besonders spannend, die Reaktionen der beiden zu verfolgen. Er wusste nicht, wie es bei Dopa Maskey aussah, der zumindest schon einiges an Erfahrung im Metier des Tötens vorzuweisen hatte, doch zumindest bei Odile konnte sich der adelige Ritter dessen sicher sein, dass ein aggressiver Zugriff auf ihren Geist durch die Macht komplettes Neuland für sie war. Es lag in der Natur eines jeden Wesens, sich dem Zugriff von außen instiktiv widersetzen zu wollen, denn jede Art war auf ihre Weise aufs Überleben getrimmt. Was für niedere Arten galt, musste zweifelsohne im erhöhten Maße für hohe Spezies wie den Menschen oder auch den Mirilianer gelten. Die Reaktionen der beiden folgten und überzeugten Darth Angelus von seiner These der instinktiven Gegenwehr, jedoch hätten die beiden Reaktionen nicht unterschiedlicher ausfallen können. Seine eigene Schülerin schien sich seine Worte besonders zu Herzen genommen zu haben, denn ihr fiel es auf Anhieb relativ leicht, seinen schwachen Zugriff zu blockieren. Darth Angelus musterte die junge Frau, die äußerlich nach wie vor gefasst und in aufrechter Haltung auf ihrem Platz saß, mit einem wölfischen Grinsen auf den Lippen. Ihm war natürlich nicht entgangen, dass er ihren Zorn auf sich gelenkt hatte, vermutlich mit seinem Verhalten seit sie den Tempel verlassen hatten. Oder war es vielleicht ihre verheerende Niederlage im Trainingskampf vorhin, die eigentlich nur als erste Lektion dienen sollte? Noch konnte der Sith nicht genau erkennen, was es war. Die Reaktion seiner Schülerin war jedenfalls zufriedenstellend und bewies ihr großes Potential, auch wenn Sabar den leichten Drang verspürte, sie mit einer Demonstration seiner tatsächlichen geistigen Fertigkeiten wieder schlagartig auf den Teppich zu holen und ihr schmerzhaft zu zeigen, dass sie noch nicht einmal im Ansatz den Schneid verfügte, sich einem ausgebildeten Sith-Krieger auch nur ein Stück weit widersetzen zu können. Vielleicht später noch.

Denn zunächst war es die wahrhaftig faszinierende Reaktion des Dopa Maskey- den jüngsten Ereignissen zufolge ein Meister des Todes -, die die volle Aufmerksamkeit des Kriegers für sich beanspruchte. Der Mirlilianer reagierte nämlich vollkommen anders als Odile. Anstatt den Zugriff durch seine schiere Willenskraft im Keim zu ersticken, gewährte er Darth Angelus Einlass in seinen Geist. Und dort stand der pelzbesetzte Krieger dann über dem jämmerlichen Häuflein Elend, klein und verlassen von all seinen Gaben und seinem in der 'Wirklichkeit' so natürlich wirkendem Selbstvertrauen. Es war nur ein flüsterndes Gemurmel, welches Darth Angelus entgegen schlug, kaum der Rede wert und schon gleich gar nicht verständlich. Kurz nutzte der Krieger den Augenblick, um seinen nun blutrot funkelnden Augen zu öffnen und mit diesen Dopa Maskey zu fixieren, der angespannt und mit geballten Fäusten voll und ganz in der Welt jenseits des Diesseits abgetaucht war. Der drohte darin zu ertrinken. Und das nicht etwa, weil das Agieren des Darth Angelus so stark und brechend war, sondern weil der Mirilianer von seiner eigenen Angst in dieses Loch getrieben wurde, in dem er nun kauerte. Eine Angst, die Sabar Muraenus noch nie gespürt hatte, vermutlich genauso wenig Odile Lemaire. Eine Angst die hochgeborenen Wesen wohl leider fremd war und die sich bei einer entschlossenen Nutzung in eine verheerende Energiequelle umwandeln konnte. Das bewies alleine schon dieses merkwürdige Zwiegespräch im Jenseits, das die Aura auf der Dachterrasse schlagartig in eine Aura der drückenden Finsternis gewandelt hatte. Der Königsschlächter schloss wieder seine Auge und fand sich wieder in der Dunkelheit wieder, in der Maskey eben noch am Boden kauerte. Doch nun fehlte von ihm jede Spur. Der Krieger fuhr beinahe schon erschrocken um sich, als Dopa Maskey als dunkler Schatten erneut vor ihn trat: diesmal aufrecht und klar verständlich. Er wies auf die Stelle, an der Dopa Maskey eben noch lag, doch Sabar erkannte dort nichts mehr. Dieser dunkle Schatten vor ihm sprach mehr oder weniger in der dritten Person vom Mirilianer, was Sabar mit einem dunklen Lachen quittierte.

"Es war nie mein Verlangen, Dich für mich zu gewinnen."


Hallte die durch die Macht verstärkte Stimme des Kriegers im dunklen Raum wieder. Darth Angelus wandte sich von der dunklen Silhouette ab und entfernte sich mit langsamen Schritten.

"Der Auftrag ist erfüllt und dies hier ist meine Gegenleistung. Dunkles Wissen, dunkle Fertigkeiten. Wer auch immer vor all dem deine Meisterin war, sie hat kläglich darin versagt, dich hierauf vorzubereiten. Doch das tut nichts zur Sache, Dopa Maskey."

Dann drehte sich Darth Angelus urplötzlich um, ehe er mit einem blitzschnellen Satz nach vorne direkt vor den Schatten des Mirlianers beförderte. Die beiden trennten nur noch Centimeter.

"Wir
sind
beide Großmeister des Todes!"


Die rechte Hand des Kriegers griff um den Hals des Schattens, die andere deutete auf die Stelle am Boden, auf der er vorhin noch dahinsiechte.


"Wer auch immer die jämmerliche Kreatur war, die eben noch wie ein Insekt am Boden umher kroch...sie wird dich nicht davon abhalten, dein dunkles Schicksal zu erfüllen. Badend im Blut deiner Feinde, gewappnet gegen jeden Angriff. Wer auch immer Du bist, der gerade zu mir spricht: du bist genauso Dopa Maskey wie es dieser beklagenswerte Schatten deiner selbst ist. Entscheide selbst, was du sein willst. Hofnarr oder König? Der Gejagte, oder der Jäger? Verdränge den Schatten oder bleibe schwach. Oder lass den Schatten zu einer verheerenden Gewalt heranwachsen, die alles, das es ihr in die Quere zu kommen wagt, erbarmungslos vernichtet. Deine Entscheidung..."


Darth Angelus nahm die Hand von seinem Gegenüber und wartete in lauernder Haltung dessen Reaktion ab. Welche der beiden Seiten auch immer in Dopa Maskey obsiegen würde, dieses Spektakel würde er sich gewiss nicht entgehen lassen...

Bastion - Bastion Center - Innenstadt - 'Table' - Dachterrasse- Darth Angelus, Odile Lemaire, Craton Minara, Valeria Muraenus, Davis Moxley, andere Gäste
 
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