Coruscant

[Coruscant-System - Coruscant - Jedi Tempel - Quartiersebene - Vor Thyrs Quartier - Mas Nerlo und Thyr Denul]

Thyrs Vorschläge kamen gar nicht mal so schlecht an und das war schon fast genau so gut, als wären sie schon an all diesen Orten gewesen. Dieser Moment wurde dann auch so gar nicht durch den Zusatz „Baustelle“ entwertet, sodass sich der Padawan für einen Moment so fühlte, als hätte der komplette Jedi Rat höchst selbst einen seiner Vorschläge angenommen. Und sie würden, mit etwas Glück, sogar in genau die Räume dieses Rates kommen können. Natürlich solange dort keine Sitzung stattfand. Thyr wollte diese legendären Hüter des Friedens unter keinem Umständen bei ihrer wichtigen Arbeit stören und sei es auch nur, dass er vor der Tür stand und sich aufgeregt vorstellte, was dort drinnen wohl gerade besprochen wurde. Sie würden ihn und seine Gefühle spüren können und das wäre schon eine Störung. Nein nein, dort durfte niemand sein, das war klar. Die schnöde Kantine fiel deshalb fast schon hinten über und Thyr wäre der Kommentar von Mas zu dieser und dem Essen gehen im Allgemeinen beinahe entgangen. Sich selbst zu mehr Aufmerksamkeit mahnend, nickte der Padawan bewusst zugleich ernst und erfreut, da er in seinem Bestreben, nicht zu aufgeregt zu wirken, auch nicht zu desinteressiert aussehen sollte. Den Vorschlag seinen Meisters, zuerst mit der Bibliothek anzufangen, bejahte Thyr ebenfalls, wenn diesmal auch kurz und bündig in verbaler Form.

Im Turbolift angekommen, stellte sich Thyr nahe an die Wand, doch noch so weit von ihr weg, dass er seine Hände hinter den Rücken verschränken konnte. Eine für ihn unübliche Haltung, der er ehrlich gesagt auch nicht viel abgewinnen konnte, die in Filmen aber immer ziemlich cool und gelassen aussah. Also wenn es einer von den Guten tat. Die Bösen wirkten dann eher arrogant und nein, es war – natürlich – unmöglich, dass auch Erstere durch diese Pose einen negativen Eindruck erweckten. Oder? Richtig? Als Thyr so an Mas herunter schaute, der wie immer eher gelassen dastand und sich ja auch so durch die Gänge bewegte, erschien dem Padawan seine bewusst lässige und beobachtende Haltung doch irgendwie überheblich, als würde er nicht zu Mas gehören, sondern ihn viel mehr überwachen und analysieren. Kaum war dieser Gedanke gedacht, da entknotete Thyr wieder seine Hände und ließ sie einfach nur seitlich hängen, nachdem er kurz darüber nachgedacht hatte sie vor dem Oberkörper zu legen, wie er es von Mönchen und manchmal auch von Jedi her kannte. Aber das passte alles nicht zu Thyr. Er kam sich komisch dabei vor. Schließlich öffnete sich aber auch schon der Lift und er musste auch nicht weiter darüber nachdenken.


Wie der Plan schon verraten hatte, kam man schon von der Eingangshalle aus in die Bibliothek, sofern man nichts gegen Treppen hatte. Diese stiegen sie hoch und obwohl - dem nach wie vor körperlich nicht sonderlich gut aufgestellten - Thyr am Ende davon wieder die Beine wehtaten, konnte er dies mühelos ignorieren, denn die Bibliothek bzw. das Archiv genoss seine volle Aufmerksamkeit. Schon auf dem Weg nach oben war ihm der Unterschied zu den Archiven in den Holofilmen aufgefallen, die ganz offenbar von Leuten produziert worden waren, die niemals in diesem Orden gewesen waren. Nicht einmal den blauen Schimmer hatte sie benutzt, weshalb Thyr nun trotz all der vielen Stunden im Holonet dennoch überwältigt wurde. In Echt sah sie bei weitem besser aus als auf Bildern, die ja – nun erkannte es der Farmerssohn ja - ohnehin zur Hälfte irgendwelche Phantasiegebilde zeigten. Als würde Mas ihm dies gönnen, blieb sein Meister stehen und Thyr tat es ihm automatisch nach, sodass er sich dann auch gefahrlos umsehen und den Hals verrenken konnte, ohne dabei jemanden über den Haufen zu laufen. Wie sein Meister richtig bemerkte, gab es zwar noch hier und da graue Flecken, wo sonst wohl ebenfalls diese blauen „Striche“ sein sollten, doch es machte kaum einen erwähnenswerten Unterschied für Thyr. Die kleine Sammlung an haptischen Büchern und Filmen in seiner Schule war im Vergleich zu diesem Archiv … nun ja, ein Vergleich bot sich eigentlich nicht einmal an. Genau so gut hätte man die Flamme einer Kerze mit einem Stern vergleichen können.


„Wissen kann man nicht zerstören. Es kann nur verloren gehen.“ entgegnete Thyr auf Mas Aussage, was die Sith versucht hatten. Dabei zitierte er im Wesentlichen natürlich wieder jemanden. Diesmal seinen Geschichtslehrer.
„Und was verloren wurde, kann wieder gefunden werden.“ beendete er das nur sinngemäß wiedergegebene Zitat und lächelte dabei, während er sich weiter umsah. Die Sith hatten einmal mehr ihre monströse Ader offenbart. Wären sie so intelligent und weise wie die Jedi und nicht so animalisch dumm im Sinne von ungebildet und ignorant, sie hätten sich gar nicht erst mit der Zerstörung des Archivs abgemüht. Nichtsdestotrotz verspürte Thyr einen Stich in der Brust, der sich schwer nach Ärger anfühlte. So gerne er es klein reden wollte, so sehr störte ihn dieser Anblick „im Nachgang“ dann doch. Wären Sith tatsächlich Tiere, dann hätte er darüber hinweg sehen können. Aber sie waren ja nicht wirklich welche und das frustrierte ihn mindestens.

Vielleicht spürte Mas diesen Missmut und lenkte daher Thyrs Aufmerksamkeit auf etwas anders und tatsächlich, es funktionierte. Kaum verlor der Padawan die sichtbaren Schäden aus dem Auge, da nahm er auch einen neuen Gedankengang auf und hörte wieder konzentriert zu. Der Ritter führte ihn zu einem Tisch, von wo aus man nach Informationen suchen konnte. Weiterhin erklärte er, was Padawane mit genug Freizeit oder schlicht dem Willen hier tun konnten. Auf Mas Anmerkung hin, Thyr selber könne dies doch auch tun, schüttelte er jedoch mit dem Kopf und erklärte dazu:

„Nein, Meister. Selbst wenn ich nicht in einem von euren Trainingsprogrammen stecke oder meine Bindung mit der Macht stärke, würde ich lieber in die … oh.“
Da war ihm was eingefallen und er zückte schnell sein Pad, tippte etwas darauf ein und zeigte es dann Mas. Er hatte „Krankenstation“ auf seine Liste von Orten gesetzt, die er besuchen wollte.
„... medizinische Abteilung gehen und dort etwas lernen oder zumindest mithelfen.“
So spannend die Archive auch sein mochten, Thyr war nicht ohne Grund nie sonderlich gut in der Schule gewesen.

Nachdem dies geklärt war, hatte er aber doch noch eine Frage bezüglich des Archivs.
„Wenn ich jetzt nach einem Planeten suchen würde … zum Beispiel Bandomeer. Sehe ich dann nur das, was ich auch im Holonet finde? Oder gibt es da … na ja … Dinge über Jedi, die dort waren?“
Eine kurze Pause folgte, dann erzählte Thyr doch noch, weshalb er dies eigentlich fragte.
„Ich habe mich … manchmal … gefragt, wieso ich der einzige Machtnutzer in meiner Familie bin. Also … ich kenne keinen und habe nie von einem gehört...“
Nicht das er seiner Mutter vorwarf, sie wäre mit einem Machtnutzer fremd gegangen. Sah man sich ein Bild von seinem Vater an, als er so alt war wie Thyr jetzt, dann erkannte man die Ähnlichkeit, auch wenn sie nicht für Zwillinge gehalten werden würden. Aber es gab durchaus Lücken in Thyrs Ahnenreihe und vielleicht war ja doch einer seiner Vorfahren ein Jedi...

[Coruscant-System - Coruscant - Jedi Tempel - Jedi Archiv/Bibliothek - Mas Nerlo und Thyr Denul]
 
Orbit von Coruscant, Landeanflug auf Jedi Tempel ~ an Bord der Sekitari ~ mit Akani, Bailee und Tenia

Tatsächlich war es nur ein Tooka-Sprung bis nach Coruscant gewesen. Kein Vergleich mit dem Weg den die Sekitari von Ruusan bis nach Alderaan zurückgelegt hatte und das nicht nur wegen der Distanz, sondern auch, weil die Hyperraum-Routen zwischen Ruusan und den Kernwelten praktisch nicht existent waren.

Mit ein paar geübten Eingaben sendete Nei das Bordmanifest und weitere Informationen an die Raumkontrolle der Republik. Ein kurzer Augenblick verstrich und eine Signalleuchte am Kommunikationsterminal blinkte ein paar Mal grün auf.
"Landeerlaubnis erteilt, Meisterin Sunrider. Willkommen zu Hause.", war eine Stimme zu hören, deren raue Intonierung hauptsächlich der unterdurchschnittlichen Qualität des Lautsprechers der Konsole zuzuschreiben war.

Nei lächelte Tenia zu. Erinnerungen wurden wach, denn auch wenn das hier nicht die Basis auf Lianna war, in der sich die beiden Frauen das erste Mal begegnet waren, so fühlte sich die bevorstehende Ankunft im Jedi Tempel doch ein bisschen so an, als käme man von einer Klassenfahrt zurück in die Schule, wo bereits Eltern und Freunde auf einen warteten... gut, hier waren es nicht die Eltern, aber das Gefühl war doch irgendwie das gleiche.

Bevor Nei etwas sagen konnte, piepte ihr Com. Eine Nachricht? Schon? Während der Autopilot den Landeanflug einleitete, las Nei die Nachricht, die direkt vom Rat der Jedi kam. Die Ruusanerin musste einen Klos im Hals herunterschlucken, bevor sie dann doch aufatmete. Es war immer etwas komisch von so hohem Posten Nachrichten zu erhalten, vor allem wenn sie persönlich adressiert waren. Und das empfand Nei so, trotz des Umstands, dass ihre eigene Meisterin ein Ratsmitglied war. Eigentlich müsste sie also daran gewöhnt sein... und dennoch. Die ruusanische Jedi hob die Augenbrauen vor Erstaunen.

"Hmm...", mehr konnte Nei erst einmal nicht über die Lippen bringen. Doch dann musste sie zugestehen, dass das Ratsmitglied, von dem sie die Nachricht erhalten hatte nicht gerade für seine Empathie bekannt war... zumindest nicht unter den Ordensmitgliedern, die ihn nur aus der Ferne oder dem Holonet kannten. Diejenigen, die ihn kannten waren meist etwas wohlgesonnener, wenn sie seinen Namen erwähnten. Doch Nei selbst hatte es bevorzugt, ihm aus dem Weg zu gehen, wann immer das möglich war. Andererseits kannte sie die ein oder andere Erzählung von Tenia, so schlimm konnte der Typ also eigentlich nicht sein... wobei...

"Dein alter Meister hat mir einen neuen Padawan zugewiesen.", gab Nei ihrer Freundin zu verstehen. Dabei war dem Gesichtsausdruck der ruusanischen Jedi abzulesen, dass sie sich einerseits darauf freute direkt eine Aufgabe zugeteilt bekommen zu haben. Andererseits kam das doch ziemlich plötzlich.

"Keine Ahnung woher der weis, dass wir schon jetzt Coruscant erreichen, aber offensichtlich erwartet er uns bereits im Hangar."

Nei beäugte Tenia, musterte sie von oben bis unten. "Trägst du einen Sender?"

Eine knappe halbe Stunde später, setzte die Sekitari im Hangar des Tempels auf und die Maschinen fuhren herunter.
"Wir sind da.", atmete Nei auf. Auch wenn es ein ganz normaler Flug gewesen war, fühlte sie doch immer eine gewisse Erleichterung, wann immer sie wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Das Verdeck des Cockpits öffnete sich und bereits beim Aussteigen, konnte sie nicht allzu weit von ihrem Landeplatz entfernt den dunkel gekleideten Jedi Rat, gemeinsam mit einem anderen Mann sehen; Offensichtlich war das Neis zukünftiger Schüler.

"Ich gehe mich mal vorstellen." sagte Nei und griff nach Tenias Hand, bevor sie etwas leiser hinzufügte: "Wir sehen uns später, okay? Oder kommst du mit? Naja... auf jeden Fall, flieg bitte nicht ohne mich nach Null!"
Eindringlich schaute sie ihre Freundin an, bevor sie sich schließlich aus der Sekitari heraus schwang und auf die beiden Männer zuging. Das Treiben um sie herum ignorierte die Ruusanerin dabei bewusst. Es war anstrengend so plötzlich so viele Leute um sich zu haben, sie in der Macht wahrnehmen zu können, nicht nur hier, sondern im ganzen Tempel, ja im ganzen Viertel dieser planetenumspannenden Metropole. Nei zwang sich zu fokussieren, fuhr ihre Verbindung mit der Macht so weit es ging herunter, ohne sich aber vollständig abzuschotten. Sie atmete tief durch.

"Meister Solo. Ich freue mich euch zu sehen.", Nei verbeugte sich standesgemäß. "Und du musst Joras Semin sein. Mein Name ist Nei Sunrider. Ich freue mich auch dich kennenzulernen."

Nei lächelte und hoffte, dass der junge Mann trotz seiner Sehbeeinträchtigung die Wärme in ihrem Tonfall und vielleicht sogar das nervöse Lächeln auf ihren Lippen wahrnehmen konnte, durch das sie ihre Worte an ihn gerichtet hatte.

Jedi Tempel ~ Hangar ~ mit Anakin Solo, Akani, Bailee, Joras und Tenia
 
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[Coruscant | Jedi Tempel | Trainingsraum] Azamthoth, Ty, Arkon, Leela, Sahra, Ferak, Duval, Owen, Arkadi

Ty bedeutete Azamthoth an ihn runter zu lassen, nachdem Ty die Hinterläufe von Azamthoth losgelassen hatte, im Anschluss starrte dieser einen Mann an, der anscheinend ein Jedi war. Als Ty Azamthoth fragte ob er etwas gerade mitbekommen hatte legte dieser seinen Kopf auf die rechte Seite und schaute fragend in die Richtung des Mannes. Wenn Ty etwas gespürt hatte wusste Azamthoth nicht was er gespürt hatte, allerdings war es auch nichts Ungewöhnliches, da sie beiden solche eindrücke nicht besonders oft teilten. Allerdings konnte Azamthoth erkennen das mit dem Mann etwas nicht unbedingt glatt lief, das wurde auch durch seinen guten Gehörssinn und auch Geruchssinn bestätigt, allerdings wusste er nicht was Ty gemeint hatte.

„ghobe', vay' vIchel vItu'.“ („Nein, ich habe nichts gespürt.“)

Da Azamthoth wusste das Ty etwas meinte was dieser durch die Macht mitbekommen hatte, antwortete er auch direkt so dass es jeder verstand das die Macht gemeint war, wenn man die Sprache der Shistavanen verstand. Ty hängte auch noch dazu an das er erschöpft und ausgepowert sei, da er schon mit Ferak fangen gespielt hatte.

„HIja' He.“ („Ja, natürlich.“)

Nachdem Azamthoth geantwortet hatte fing Ty an ihn zu kraulen, während dieser seiner Mutter zuschaute wie diese den beiden Padawanen erklärte wie Heilen funktionierte. Es war eine ziemlich nützliche Fähigkeit, da man damit schneller und besser jemanden Heilen konnte, ebenso schwerere Verletzungen konnte man besser behandeln. Der junge meinte dazu das es ziemlich praktisch sein das Sahra eine Heilerin ist.

„HIja', qar.“ („Ja das ist es tatsächlich.“)

Als die junge Frau zu dem Scenario, was sie täte, wenn sie im Dschungel wäre und Hilfe nicht kommen konnte, mit der Antwort das sie, dass selbe tun würde was sie gerade getan hatte, spannte sich Azamthoth sichtlich an, da er diese Antwort für total schwachsinnig fand. Ähnlich war es auch mit Sahra, die der Jungen Frau erklärte das dies so nicht gehen wird, da es immer noch gefahren im Dschungel gab die gefährlich sein konnten. Azamthoth legte sich danach auf den Boden und entspannte sich, damit er sich wieder unter Kontrolle bekam und diese auch halten konnte, um dies zu erreichen konzentrierte er sich auf die Gefühle die bei diesem Thema hoch kamen und versuchte diese wieder zu verarbeiten. Im Anschluss schaute er zu Ty.

„be' Qup jIv bit nuv Qugh So' neH jungle, legh Uvena Prime SuD. vabDot Jedi laH buQ pa' Qob vaj 'oH vInuSHa' SoH.“ („Die junge Frau ist etwas unwissend welche Gefahren im Dschungel lauern, schau dir mal Uvena Prime an. Die Gefahren dort können selbst einen Jedi bedrohen, wenn man es gut anstellt.“)

Ty wusste das die Heimat der Shistavanen sehr gefährlich sein konnte, da es viele einzelne Familien Clans gibt die fremden Leute hassen und diese auch Töten würden, wenn sie nicht schnell wieder von dem Planeten verschwinden würden.

[Coruscant | Jedi-Tempel | Trainingsraum] Azamthoth, Ty, Sahra, Leela, Arkon, Ferak, Duval, Owen, Arkadi
 
Jedi Tempel ~ auf dem Schiff von Nei ~ Akani, Bailee, Joras und Tenia


Sie alle begaben sich schließlich auf das Schiff von Nei, die vorher beinahe so etwas wie eine Entschuldigung dafür aussprach, dass es nicht sonderlich groß war. Ein Umstand, den die Nullianern überhaupt nicht störte, flog sie doch erst, seit sie zu den Jedi gegangen war. Sicher, sie hatte vorher schon allein durch den Tourismus Raumschiffe zur Genüge gesehen, aber das erste Mal überhaupt geflogen war sie, als sie Null verlassen und nach Lianna aufgebrochen war. Nei erklärte, welche Plätze benutzt werden konnten und Akani überließ Tenia den Platz bei Nei.
So dauerte es nicht lange, bis sie Alderaan verlassen und in den Orbit von Coruscant eingetreten waren. Neis Lächeln wurde erwidert, auch wenn es Tenia schon jetzt einen gehörigen Stich verpasste, nur daran zu denken, ihren Fuß ausgerechnet auf Coruscant zu setzen. Dieser Planet war das Gegenteil von Heimat und die junge Waldbewohnerin empfand ihn als furchtbar. Coruscant war so unnatürlich, dass Tenia sich dort nur wie in einem Gefängnis vorkommen konnte- Als wäre der ganze Planet ein einziges Konstrukt, metallene Gebäude an metallenen Gebäuden. Die Enge dort, die Unnatürlichkeit raubten Tenia die Luft zu atmen und allein der Anblick des Planeten reichte aus, um sich schwer und bedrückt zu fühlen. Wie konnte sich jemand an diesem Ort nur wohlfühlen?
Tenia war es von Anfang an gewohnt gewesen, mit der Sonne aufzustehen, den Geruch von Wald und Wiesen in der Nase zu haben. Ein Blick aus dem Fenster und da war Natur gewesen, ein Schritt aus ihrem Haus und sofort war da Gras unter ihren Füßen gewesen. Coruscant hingegen… Sie würde dafür sorgen nicht lange dort bleiben zu müssen. Lianna war zwar nicht Null, aber es war um Welten, nein, um Galaxien schöner als es Coruscant je sein könnte.

Nei erweckte Tenais Aufmerksamkeit schließlich, als sie leise murmelte und dann offenbarte, dass sich Anakin Solo bei ihr gemeldet hatte. Während sich Überraschung in Neis Gesicht äußerte, musste Tenia sich noch einmal versichern, den ersten Anflug von Freude auf dem eigenen Gesicht. „Anakin?“ Sie hatte ihn ewig nicht gesehen. Seit ihrer Beförderung die nun schon einige Jahre zurücklag nicht mehr. Er erwartete sie bereits im Hangar? Jetzt zeichnete sich auch auf Tenias Gesicht Verwirrung ab. Wie konnte das sein? Wusste er inzwischen, was auf den vorherigen Missionen geschehen war? War er vielleicht hier, um das zu tun, was Tenia zuerst tatsächlich gewollt hatte: Sie zurück in den Rang einer Padawan setzen? Tenias Mine fiel in sich zusammen. Vielleicht war ihm zu Ohren gekommen, dass sie einen Sith getötet hatte und das auf ihrer ersten Mission ebenfalls Menschen und Vratix zu Schaden gekommen waren. Völlig untergegangen war, dass Nei gesagt hatte, dass er ihr einen neuen Padawan zugewiesen hatte. „Natürlich hab ich keinen Sender“, flüsterte sie, längst blass geworden und ging, so absurd es auch war, mit der Macht einmal auf die Suche an ihrem Körper, konnte aber selbstverständlich nichts spüren, was da nicht sein konnte. Die nächste halbe Stunde musste Tenia dafür sorgen, dass sich ihr Puls wieder beruhigte, aber als das Schiff aufgesetzt hatte, kehrte ihr Herzrasen zurück und das einzige, was die Nullianerin jetzt noch tun konnte, war, sich abzuschirmen. Wäre ihrem Gesicht doch nicht alles anzusehen gewesen.

Und da stand er wirklich. Die Haare viel länger als beim letzten Mal, als sie sich gesehen hatten. Neben ihm ein Mann mit von den Haaren verdeckten Augen (wie konnte ihn das nicht stören, oder gar beim Sehen behindern?), der ihn gut um einen Kopf überragte.
Tenia konnte sich gar nicht auf das konzentrieren, was Nei da sagte, nickte bloß und starrte ihren Meister regelrecht an. Eigentlich freute sie sich ihn zu sehen und wäre da nicht ihre Angst gewesen, sie wäre auf ihn zugestürmt und hätte ihn umarmt. Jetzt hingegen folgte sie Nei beinahe mechanisch, mit etwas Abstand, bis sie neben ihrer Freundin zu stehen kam. Immer noch konnte sie ihre Augen nicht von Anakin wenden, als wäre er ein Geist und so verbeugte sie sich beinahe zu spät. Akani… Das Lichtschwert Anakins hing an dessen Gürtel, was, wenn ihr ehemaliger Meister das missfallen würde? Was, wenn es ihn verletzte, dass sie sein Schwert verschenkt und sich selbst eine Lanze gebaut hatte?
„Meister Solo“, kam nach einer schieren Ewigkeit fragend und nach einer ungelenken Bewegung aus der Verbeugung heraus. Sie stellte sich dem anderen gar nicht erst vor, nicht etwa, weil sie unhöflich gewesen wäre, nein. Aber da war die Erwartung jetzt, genau in diesem Augenblick gerügt zu werden und automatisch wanderten Tenias Augen beschämt zu Boden und sie beeilte sich außerdem ihre Haare über die Narbe in ihrem Gesicht zu legen.





Jedi Tempel ~ Hangar ~ mit Anakin Solo, Akani, Bailee, Joras und Nei

 
Jedi Tempel ~ Hangar ~ mit Joras

"Das ging schneller, als ich gedacht hatte.", gab Anakin dem blinden Padawan zu verstehen und deutete auf den in diesem Moment landenden HWK-Transporter. Die Motoren kamen zur Ruhe und deren Echos verhallten in der Landebucht, an dessen Rand Anakin und Joras gewartet hatten.

"Da kommt deine neue Meisterin."

Anakin verbeugte sich bereits, als die ruusanische Jedi Ritterin noch einigen Abstand zu ihnen hatte. Und zu seiner Überraschung, wurde sie von Tenia begleitet, Anakins ehemaliger Padawan. Warum hatte er ihre Präsenz nicht bereits gespürt, fragte er sich für einen Sekundenbruchteil... er war wohl in Gedanken. Doch nun, wo Anakin sie vor sich stehen sah, zuckten seine Mundwinkel und das Lächeln trat erst mit einiger Verzögerung in sein Gesicht.
Die erste Freude über das Wiedersehen wurde jedoch schnell getrübt, als er die Unsicherheit seiner Schülerin erkannte. Dafür brauchte man nicht die Macht.

Als Jedi Rat war Anakin grob darüber informiert bei welchen Ereignissen die Nullianerin zugegen gewesen war. Doch ihr Gesichtsausdruck und ihre Körperhaltung sagten mehr als 1000 Missionsberichte es jemals konnten. Getrübt neigte Anakin den Kopf und versuchte an die von Tenia in ihr Gesicht gewischten Strähnen vorbei in ihre Augen zu schauen. Das war nicht einfach. So richtete er sich wieder auf.

"Nun Joras. Dann darf ich dir auch meine Schülerin und ehemalige Padawan vorstellen, Tenia Lumiran.", arbeitete Anakin die Formalität ab.

"Meisterin Sunrider, ich übergebe euch Joras Semin. Lasst es mich oder den Rat wissen, wenn ihr Unterstützung benötigt. Und dir Joras wünsche ich viel Erfolg. Ich glaube du bist in guten Händen."

Anakin legte seine Hand auf die Schulter von Joras. Er hoffte wirklich, dass der Mann in Nei die richtige Meisterin finden würde. Er hatte ja selbst mit dem Gedanken gespielt Joras als Padawan zu nehmen, doch die gerade zum Orden zurückgekehrte Ruusanerin war wohl die bessere Partnerin im Studium der Macht. Und mit diesem Gedanken wandte sich Anakin ab und schaute wieder zu Tenia. Mit einem Kopfnicken signalisierte er ihr, mit ihm ein paar Schritte beiseite zu treten.

"Ich würde ja sagen, du siehst gut aus.", begann Anakin mit ruhiger Stimme. "Aber du weißt am besten, das meine Tage als Charmeur längst hinter mir liegen."
Vorsichtig streckte Anakin seine Hand aus und versuchte Tenia die Strähne wieder aus dem Gesicht zu wischen.
"Und ich glaube nicht, dass eine kleine Narbe ausreicht um dein feuriges Gemüt zu ersticken.", fügte er hinzu.

Dabei sparte Anakin sich den Zusatz, dass die Narbe sie eigentlich ziemlich cool aussehen ließ, denn auch wenn er sonst kein Blatt vor den Mund nahm, war es nicht schwer zu erraten, dass das wohl das Letzte war, was Tenia hören wollte. Stattdessen ging er auf sie zu und begann sie in den Arm zu nehmen.

"Möchtest du reden?", fragte Anakin zögerlich und nachdem einige Augenblicke verstrichen waren.

Jedi Tempel ~ Hangar ~ mit Tenia, etwas Abstand zu Akani, Bailee, Joras und Nei
 
Coruscant-Jedi-Tempel-Trainingsraum- mit Sam, Sahra, Ferak, Leela, Arkon und Mr.Gerahto

Sam ließ ihm zum Glück eine Verschnaufpause, in der sie die anderen im Raum beobachten konnten.Na gut. Viel zu sehen gab es grad nicht. Seine Mutter und Leela sassen bei dem jungen Mann auf der Matte. Sam merkte an, dass Leela mit ihrer Einstellung auf Uvena Prime wohl nicht lange überlebt hätte.

"Wir haben wirklich Glück gehabt damals. "

Das klang ein bisschen so, als ob ihr Abenteuer auf Sams Heimatwelt schon eine halbe Ewigkeit her wäre, dabei waren es gerade mal 5 Jahre. Gut, für Ty war das eine halbe Ewigkeit. Leelas Meister war zu dem Mann in dem Anzug gegangen und fragte ihn, ob der Anzug neu seie, was Ty´s Aufmerksamkeit erregte. Er stupste Sam an und ging mit ihm zusammen zu Mr.Gerahto und Meister Revan rüber.

"Als was arbeiten sie?"

fragte er den Beamten neugierig und musterte seinerseits den Anzug.

"Sind da alle so angezogen?"

Die Jedi hatten alle halbwegs identische Kleidung. Gut, Ty lief ebenfalls mehr in T-Shirt und Standart-Hose rum. Zivilkleidung halt. Sie war für seine Mutter leichter zu beschaffen als Jünglings-Roben, wenn sie in der Galaxie unterwegs waren. Und Ty konnte so auf öffentliche Schulen gehen ohne besonders aufzufallen. Noch ein Punkt, der seiner Mutter wichtig gewesen war. Auch wenn er jetzt schon seit ein paar Wochen nicht mehr in einer Schule war. Auf Haruun Kal hatte er natürlich am Unterricht teilnehmen müssen. Aber auf der Reise davor und seitdem er von dort abgehauen war, hatte er keinen regulären Unterricht mehr besucht. Er fand es gut, seine Mutter mit Sicherheit nicht. Wahrscheinlich musste er in den nächsten Wochen Nachsitzen deswegen. Seine Mutter hatte schon öfter gezeigt, dass sie diesbezüglich kein Erbarmen kannte.

Coruscant-Jedi-Tempel-Trainingsraum- mit Sam, Sahra, Ferak, Leela, Arkon und Mr.Gerahto
 
Jedi Tempel ~ Hangar ~ mit Anakin Solo, Akani, Bailee, Joras und Nei

Wäre Tenias Blick nicht auf den Boden geheftet, vielleicht hätte sie das Lächeln ihres Meisters bemerkt. So aber blieb es verborgen und Tenia sah minimal auf, als Anakin auch sie vorstellte und hob die Mundwinkel leicht, um zumindest ein Lächeln anzudeuten. Zuletzt hatte Tenia Anakin flammend verteidigt, als Kestrel schlecht über ihn gesprochen hatte. Jetzt kam sie sich vor, als hätte sie diejenige sein müssen, über die schlecht geredet wurde. Auch wenn Rosita tröstende Worte übriggehabt hatte, die Nullianerin war längst nicht über die Mission hinweg. Außerdem war sie nicht länger über jeden Zweifel erhaben, was ihren Charakter betraf und wenn sie zurückdachte an damals, an die Zeit, als Anakin sie unterwiesen hatte war auch da wenig, auf das sie stolz sein konnte. Stolz. Genau das war doch ein grundlegendes Problem gewesen. Das und genug anderes. Sie war Anakin gegenüber nicht ehrlich gewesen, hatte ihm nie etwas von ihrer Faszination für die Sith gesagt und jetzt überkam sie ein so schlechtes Gewissen, dass sie am liebsten in einem Loch im Erdboden verschwunden wäre. Was natürlich unmöglich war.
Nachdem ihr ehemaliger Meister Joras nun wirklich Nei zugeteilt hatte, nickte er der Nullianerin zu, die sich in Bewegung setzte, um ihrem Meister zu folgen. Sie lächelte schwach, als er meinte, dass seine besten Tage als Charmeur schon hinter ihm lägen.

„Ich wünschte, dass könnte ich über meine Eitelkeit auch sagen.“ Und über ganz andere Eigenschaften auch. Die Narbe war alles andere als klein, aber Tenia widersprach Anakin nicht, denn es ging längst nicht darum, ein Kompliment zu ergattern. So gerne sie das in anderen Zeiten gehabt hatte, so viel Wert sie auf ihr Aussehen gelegt hatte, die Narbe hatte etwas Grundlegendes verändert. Tenia hatte begriffen, dass Schönheit sehr viel mehr beinhaltete, als ein hübsches Gesicht. Die Verletzung hatte ihr Gemüt nicht erstickt, aber verändert, andernfalls hätte sie die Hand Anakins vermutlich bei Seite gestoßen und nicht zugelassen, dass er ihre Strähne verschob.

Es war seltsam, als er dazu überging, sie zu umarmen, denn sie waren einander nie so nahegekommen. Trotzdem musste Tenia die Geste erwidern und ein Teil ihrer Anspannung fiel, machte Platz für die Freude, die auch da gewesen war. Wenn die Umarmung auch nicht halb so intensiv war, wie die, die sie mit Nei ausgetauscht hatte, so war diese doch herzlich, aber kurz.
„Ich habe so lange nichts von dir gehört,“ stellte sie fest, nachdem sie sich gelöst hatte, ohne die eigentliche Frage Anakins zu beantworten. „Auf einmal warst du weg.“ Eine Feststellung, kein Vorwurf. „Es tut mir leid, dass ich deinem Namen keine Ehre gemacht habe“, womit sie vermutlich doch mittendrin in seiner Frage war und Tenias Entschuldigung war so ernst, wie aufrichtig. „Eigentlich ist es ein Wunder, dass wir uns hier und so begegnen.“ Kestrel hatte einst behauptet, Anakin habe alle verraten. Dabei hätte die Nullianerin selbst die sein können, von der man etwas Ähnliches hätte behaupten können. Denn in ihrem Herzen hatte sie damals sehr wohl Verrat begangen. Allerdings war das etwas, was Anakin vermutlich noch gar nicht begreifen konnte. „Ebenso hätten wir Gegner sein können.“ Sie wusste, dass da etwas zwischen Arica und ihm gewesen sei musste und vielleicht hatte auch er eine gewisse Anziehung zu ihr und der dunklen Seite gespürt. „Wo bist du nur gewesen?“, fragte sie dann, schüttelte doch den Kopf, unsicher darüber, ob das hier ein Vorwurf war, oder nicht.



Jedi Tempel ~ Hangar ~ mit Anakin, etwas Abstand zu Akani, Bailee, Joras und Nei

 
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Jedi Tempel ~ Hangar ~ mit Tenia, etwas Abstand zu Akani, Bailee, Joras und Nei

Anakin lächelte sanft. Es war schon eine ganze Weile her, dass so viele unterschiedliche Gefühle in ihm hoch kochten. Seiner Schülerin wieder gegenüber zu stehen und zu sehen, wie sie mit der Person, die aus ihr geworden war, auf unterschiedlichsten Ebenen kämpfte, war aber auch eine Situation, in der er sich nicht häufig wiederfand... nie, um genau zu sein. Zumindest bis jetzt nicht.

"Und doch sind wir hier. So.", sagte er.

Der Jedi Rat führte Tenia an den Rand der Plattform, von wo aus man einen guten Ausblick auf Coruscant hatte. Nicht weit vom Tempel führte eine der größten Straßen entlang, wo in der Luft und am Boden Speeder und Transporter aller Größen entlang rasten. Direkt nebenan befanden sich die für die oberen Ebenen der Stadt charakteristischen Wolkenkratzer. Und noch ein kleines bisschen weiter, der ehemalige Gebäudekomplex des Senats... oder zumindest das, was heute davon übriggeblieben war. Dabei wusste Anakin, dass sich Tenia nicht allzu gerne auf Coruscant oder generell in großen Städten aufhielt. Aber so war Coruscant nun einmal und hier waren sie, ob sie es nun gerade wollten oder nicht.

"Nach Thearterra beschloss der Rat mich vorübergehend zu suspendieren.", antwortete Anakin auf die drängendste Frage.

"Ich muss zugeben, dass mir das ganz recht war. Die Jedi und insbesondere die Ratsmitglieder verkörpern einen gewissen Standard. Ein Ideal zu dem viele, auch Nicht-Jedi, aufschauen. Sie orientieren sich an uns... als wären wir Propheten oder sowas. Und wem würde man es verübeln, wenn man bedenkt zu was ein voll ausgebildeter Machtnutzer im Stande ist. Selbst ein Padawan kann in den Augen normaler Leute Wunder vollbringen."

Anakin schaute hinunter auf die Stadt.

"Ich glaube die meisten haben einfach Angst vor uns, egal wie sehr wir Frieden predigen. Meine Auszeit durfte ich deshalb dafür nutzen mehr Zeit an der Basis zu verbringen und den einfachen Leuten zu helfen... so war ich in Anbetracht des Schadens, den der Virus angestellt hat, ohnehin an den Orten, wo ich am nützlichsten bin."

Dann schaute er seitlich zu Tenia und lächelte, mit einem Quentchen Trauer in den Augen.

"Was glaubst du wie oft ich selbst gezweifelt habe, ob ich meinen Meistern, Freunden oder dem Orden Ehre gemacht habe? Oder meinen Schülern, wie dir? Wieviel ist der Name Anakin Solo schon wert...?"

Anakin musste dann doch Schmunzeln.

"Wir sind alle nur Idioten, die nicht wissen was richtig und was falsch ist, bevor wir selbst die Konsequenzen sehen."

Dabei musste Anakin an all die Entscheidungen und Konfrontationen denken, die er in sein Resume schreiben konnte. Er war selbst gerade zum Ritter geschlagen worden, bevor er seine eigene Meisterin vor einem Jedi Rat retten musste, der sich der Dunklen Seite hingegeben hatte... während Coruscant vom Imperium in Brand gesetzt wurde. Er hatte den damaligen Rat nach ihrem Rückzug dafür verantwortlich gemacht, dass Coruscant gefallen war. Er hatte sich mit der damaligen Inkarnation der Black Sun eingelassen. Auf der Suche nach Unterstützung für die Kriegsbestrebungen der Republik war Anakin Arica in die Arme gelaufen und beinahe selbst dem Feind beigetreten. Die Liste war fast endlos bis man die Ereighnisse auf Thearterra erreichte. Doch rückblickend war Anakin doch immer den Lehren seiner Meister gefolgt und seinem eigenen Kodex treu geblieben, auch wenn dieser nicht immer dem der Jedi entsprach.

"Aber weißt du warum wir keine Gegner geworden sind?"
Anakin lehnte sich etwas zu Tenia und legte seine Hand auf ihre Schulter.
"Weil wir zu den Guten gehören! Ob es uns gefällt oder nicht, gleich neben unserem Herzen haben wir einen moralischen Kompass und der zeigt uns immer den richtigen Weg an. Das werden nicht immer alle verstehen, aber..."

Er musste eine Pause machen und kurz überlegen.

"Denk an Thearterra. Wir haben unser Ziel erreicht. Keiner kam zu ernsthaftem Schaden. Und du hast Zeit mit Arica verbracht. Ich kann mir vorstellen, wie es dir in ihrer Gegenwart ergangen ist, immerhin war ich vor vielen Jahren in der gleichen Situation. Und doch bist du hier."

Erneut pausierte er.

"Die Jedi haben viele Gesichter, auch wenn uns die meisten gerne als die strahlenden Helden sehen. Und glaub mir, der Rat findet es auch besser, wenn unser Ansehen in der Öffentlichkeit diesem Bild nicht widerspricht. Ja, selbst ich finde das gut so. Aber es gibt auch bei uns Schatten und Agenten und Grenzgänger, die Dinge tun, die nicht immer leicht auf unseren Schultern lasten."

Er atmete tief durch.

"Also was beschäftigt dich wirklich? Oder anders gefragt: Wer willst du sein?"

Jedi Tempel ~ Hangar ~ mit Tenia, etwas Abstand zu Akani, Bailee, Joras und Nei
 
[Coruscant | Obere Ebenen | Jedi-Tempel | Trainingsraum] Arkon, Leela, Sahra, Ty, Ferak, Azamthoth, Owen, Arkadi alias Makish

Trotz Sahras Bitte machte keiner der Umstehenden Anstalten zu gehen, eher kam es Leela so vor, als würde das Interesse an dem Vorgang noch steigen. Selbst der Sonderermittler beobachtete aufmerksam ihre Bemühungen, bemerkte die Liannerin, als sie die Anwesenden musterte und für einen Moment seinem Blick begegnete. Geistesabwesend strich sich die junge Ärztin eine dunkle Strähne aus der Stirn, bevor sie sich wieder der Heilerin zuwandte.

"Habe ich dich richtig verstanden? Wir beschleunigen den Heilungsverlauf so sehr, dass er binnen einer halben Stunde abgeschlossen ist?"


Leelas dunkle Augen hatten sich weniger zweifelnd als vielmehr begierig mit der nächsten Lektion zu beginnen, auf Sahra gerichtet und sie bestätigte ihre Bereitschaft mit einem knappen Nicken, nachdem sie es ihr gleich getan und ihre Hände an Owens Knöchel gelegt hatte. Diesmal war es einfacher, die Verletzung zu finden, sie mußte nur dem Strom folgen, mit dem die Macht an diese Stelle floß - ausgehend von Sahra, deren Aura jetzt noch heller als zuvor zu strahlen schien.

Was die Heilerin am Ort der Verletzung tat, war atemberaubend: Leela sah - nein, fühlte - wie sich Zellen an den Wundrändern zu teilen begannen und aufeinander zuwuchsen. Beinahe hätte die Ärztin darüber vergessen, dass sie nicht nur hier war, um zu beobachten, sondern sie sich aktiv daran beteiligen sollte, also versuchte sie es der anderen Jedi gleich zu tun. Sie wußte, was nötig war, um das geschädigte Gewebe an Owens Knöchel wiederherzustellen - aber allein aus dem Wissen darum erwuchs noch kein Können. Die Macht war keines ihrer chirurgischen Instrumente, sie war eigenwillig und als Leela ihre Konzentration vertiefte, um ihr näher zu sein, sie zu greifen und dorthin zu zwingen, wo sie sie haben wollte, entglitt sie ihr, schien sich zurückzuziehen. Erst als sie erneut Sahras Vorgehen beobachtet hatte, sich von der Ruhe einhüllen ließ, die die Heilerin umgab und dem langsamen Fließen dieser merkwürdigen Energie nachgespürt hatte, begann das Verstehen in ihr zu wachsen, dass entgegen ihrer ersten Vermutung nicht Sahra die Quelle war, sondern die Jedi stattdessen als eine Art Kanal diente, durch den die Macht zielgerichtet und fein dosiert dort wirkte, wo es nötig war. Sich selbst nur als ein Vehikel zu sehen, als Hilfsmittel, das ihr Wirken ermöglichte, gab schließlich den Ausschlag.

Es war nicht leicht und forderte Leelas beständige, ununterbrochene Konzentration, aber nach einer Weile gelang es ihr, dem Vorbild der erfahreneren Jedi zu folgen und sie in ihren Bemühungen zu unterstützen. Ein Teil des gerissenen Bandes war von ihr bereits repariert worden und der Rest wuchs zusehends weiter. An dieser Stelle war kaum noch Hilfe von Nöten - ohnehin war es vermutlich sinnvoller, wenn Sahra dort ungestört arbeiten konnte. Leela kümmerte sich stattdessen darum, die Funktionsfähigkeit der in Mitleidenschaft gezogenen kleinen Gefäße wiederherzustellen und ins Gewebe ausgetretenes Blut und Lymphflüssigkeit abfließen zu lassen und zerstörte Zellen abzutransportieren. Die ihr wohlbekannten Prozesse auf diese Art und Weise zu erleben, war für die Ärztin eine überwältigende Erfahrung, in der sie aufging bis selbst für sie kaum noch ein Unterschied zum Normalzustand feststellbar war. Selbst als sie spürte, wie Sahra sich langsam zurückzog, fiel es ihr schwer, ihre Arbeit in einem Stadium abzubrechen, das - so wußte sie jetzt - weit entfernt von möglicher Perfektion war. Geheilt, funktionsfähig - aber unvollkommen.

Beinahe enttäuscht tauchte Leela aus den Tiefen ihrer Konzentration wieder auf und öffnete blinzelnd die Augen. Die Schweißtropfen, die zuvor ihre Haut bedeckt hatten, waren längst getrocknet. Ihr war kalt und sie wußte, dass diese Empfindung eher von ihrer Erschöpfung rührte, als dass sie mit der Temperatur im Trainingsraum zu tun hatte. Das war verwunderlich, denn während sie in die Macht versunken gearbeitet hatte, hatte sie nichts dergleichen verspürt. Genausowenig wie sie die Schwäche bemerkt hatte, von der ihre Hände zitterten, als sie jetzt ihre Haare ordnen und ihren Pferdeschwanz neu binden wollte. Eilig legte die junge Liannerin die Handflächen auf ihre Oberschenkel und hoffte, dass es den Umstehenden entgangen war. Leela brauchte zwei langsame Atemzüge, aber dann klang ihre Stimme so beherrscht wie immer und sie konnte sich mit ruhiger Professionalität an ihren Patienten (Owen) wenden.


"Hast du noch Schmerzen? Spürst du noch irgendeinen Unterschied zur gesunden Seite?"

[Coruscant | Obere Ebenen | Jedi-Tempel | Trainingsraum] Arkon, Leela, Sahra, Ty, Ferak, Azamthoth, Owen, Arkadi alias Makish
 
Coruscant-Jedi-Tempel-Trainingsraum- mit Leela, Ty, Ferak, Sam, Arkon, Owen und Mr. Gerahto

Leela fragte noch einmal nach, bevor sie sich ihr im Heilen anschloss. Das war durchaus legitim und natürlich auch erwünscht, weshalb Sahra lächelte.

"Ungefähr ja, wenn wir alles richtig machen. Wie lang es genau dauert, hängt immer von der Verletzung ab und natürlich von Nebenverletzungen , die vielleicht durch die Primärverletzung selbst noch entstanden sein könnten. Aber du wirst feststellen, das Zeit etwas relatives ist, wenn man heilt. Es kann sein, das mal Stunden vergehen, es kommt dir aber vor, als wären nur Minuten vergangen. Darum spielt es für uns beide eigentlich keine Rolle, wie lang es dauert. Lediglich für unseren Patienten könnte es langwierig werden."


Sie sah Owen an.

"Weshalb ich ihm ja auch ne Aufgabe gegeben hab, damit er was zu tun hat. "


Die Jedi zwinkerte dem jungen Mann noch einmal zu und machte sich dann an die Arbeit. Schon kurze Zeit später konnte sie spüren, wie sie Unterstützung von Leela bekam. Allerdings schien sie anfangs noch ein paar Schwierigkeiten zu haben. Was keine Überraschung war und auch kein Problem, da sie nicht aufgab. Sahra versuchte etwas von ihrer Ruhe und Zuversicht auf Leela übergehen zu lassen- sie würde es schon schaffen. Und das tat sie. Schon im nächsten Anlauf hatte sie Erfolg und schloss sich Sahras Bemühungen an, indem sie sich um die Schwellung und die Blutergüsse kümmerte. Sehr gut.
Nach einer Weile war der Riss zugewachsen und auch die Padawan hatte gute Arbeit geleistet.Owen würde mit wenig Beschwerden laufen können, also zog Sahra sich zurück und atmete einmal tief durch, ehe sie die Augen öffnete. Als Leela ebenfalls "zurück" war, grinste Sahra sie an.

"Sehr gut gemacht, Dr. Kaveri. Sie können stolz auf sich sein."


Die junge Ärztin sah sehr müde aus, weshalb Sahra ihr mitfühlend eine Hand auf die Schulter legte

"Holen sie sich nen Kaff , das wird ihnen erstmal wieder auf die Beine helfen. Und wie mit allen Machttechniken wird es mit der Übung einfacher. Versprochen.Wenn sie noch irgendwelche Fragen haben, können sie mich immer fragen, in Ordnung? "


Als nächstes sah sie zu ihrem Patienten.

"Na? Alles ok?"

Aber Dr. Kaveri kümmerte sich auch schon um die Nachsorge, weshalb Sahra sich schon erhob und sich umsah...nur um die ganze Truppe immernoch versammelt zu sehn. Mit gespielter Empörung stemmte sie die Hände in die Hüften.

"Seid ihr immernoch da? Fünf Credits, von jedem von euch, ihr Gaffer. Gab doch eh nichts zu sehen für euch. Kommt, ich zeig euch, wo die Kantine ist."

Immerhin hatte Ty ja schon vor einer halben Stunde gesagt, dass er durstig sei. Und auch Sahra konnte sich jetzt einen starken Tee gut vorstellen und eine Toilette, um sich etwas frisch zu machen. Während sie die ganze Bande schonmal aus dem Trainingsraum raus trieb, gesellte sie sich zu Leela´s Meister.

"Eine tüchtige Padawan habt ihr da. Ihr könnt stolz auf sie sein, sie hat das wirklich gut gemacht. Offensichtlich haben wir mit ihr eine grosse Heilerin für den Orden gewonnen. "

Obwohl es fraglich war, ob es in Zeiten wie diesen wirklich erstrebenswert war, zu den Heilern zu gehören. Aber sie war sich sicher, dass es auch nach der Virus-Krise gute Heiler brauchte. Die brauchte es immer und Leela würde mit zur nächsten Generation gehören. Darauf konnte man durchaus stolz sein. Als nächstes sah sie nach ihrem Sohn und ihrem Padawan und gesellte sich zu ihnen.

"Ferak. Ich hatte dich in die Bibliothek geschickt. Hast du was interessantes entdeckt? Vielleicht etwas, dass du gern lernen oder zumindest ausprobieren würdest?"

Sie hatte ihm vor allem Anleitungen und Berichte über Jedi-Fähigkeiten gegeben. Vielleicht gab es etwas, das sein Interesse geweckt hatte. Seine kriegerische Ader war ja nicht zu übersehen und Sahra wollte unbedingt daran denken, genügend Trainingssonden mitzunehmen, wenn sie den Planten wieder verließen. Ein Trainingslichtschwert hatte er ja bereits und gegen Sonden angehen, das war etwas, was man auch bei den beschränkten Platzangeboten gut machen konnte.
Dann wandte sie sich noch an Sam, den Shistavenen, der schon eine Weile ein Freund der Familie war.

"Sam, danke nochmal, dass du so schnell hergekommen bist. Ich hoffe, du musstest nichts wichtiges dafür unterbrechen. Bleibst du jetzt ein bisschen bei uns? Ich hatte vor, Coruscant möglichst bald wieder zu verlassen."

Den Planeten verlassen... klar, am liebsten sofort! Aber was dann? Wo könnte sie mit Ferak und Ty hin, wovon am besten beide was hätten? Sahra grübelte darüber nach, als sie die Kantine betraten und sich an der Essensausgabe versorgten. Sahra nahm einen Saft für Ty, einen Tee für sich und für jeden ein Stück Obstkuchen. Während sie die Teller auf das Tablett stellte, sah sie sich nach ihrem Gast um.

"Mr. Gerahto. Möchten sie auch ein Stück Kuchen? Der sieht sehr lecker aus. Nehmen sie sich ein Tablett, Caf gibts hier. Nehmen sie sich einfach einen. "

Lächelnd deutete sie auf die Orte, wo der Beamte sich alles zusammensammeln konnte und führte die Truppe dann zu einem Tisch. Rasch zählte sie noch einmal durch und sah dann Ferak an.

"Ferak, wir sind zu acht. Könntest du den Nebentisch noch ran schieben, damit wir alle genug Platz haben? Nutz doch bitte die Levitation dazu, damit wir nicht so viel krach machen, ja?"


Sie selbst trug schonmal ein paar Stühle an die richtigen Positionen und beobachtete neugierig, wie Ferak die Aufgabe bewältigte. Sie würde aufmerksam sein müssen,wenn sie bedachte, was mit dem Pin passiert war. Aber ihr Padawan hatte ja inzwischen schon ein bisschen mehr Erfahrung, weshalb die Decke der Kantine hoffentlich ohne Dachfensteröffnung davon kommen würde. Sie selbst würde die Macht für sowas nicht einsetzen, aber Ferak würde die Übung nicht schaden und sein Feingefühl im Umgang mit der Macht fördern.
Als sie wenig später alle am Tisch sassen, kam ihr auch die Idee, was sie mit Ferak und Ty anstellen könnte. Ihr Blick fiel auf den Shistavanen mit dem schwarzen Fell. Er würde vielleicht nichtmal nen Schneeanzug brauchen mit dem Fell.

"Ferak, du machst so schöne Fortschritte in deiner Ausbildung. Ich glaube, ich möchte eine ganz besondere Reise mit dir machen.Ich möchte mit dir und mit Ty nach Ilum fliegen. Dort liegt eine heilige Stätte der Jedi. Ein Ort, an dem unsere Lichtschwertkristalle wachsen. Wie wärst, wenn du dir deinen Kristall dort holen gehst? Sam, du könntest auch mitkommen. Der Weg dahin ist ne schöne Herausforderung. Würde dir bestimmt Spass machen."

Sie selbst konnte sich noch gut daran erinnern, wie ehrfürchtig sie einst durch diese Höhlen gegangen war und wie ihr Kristall sie fast magnetisch angezogen hatte. Und sie war damals noch längst nicht so weit gewesen wie Ferak jetzt. Er würde wahrscheinlich noch viel mehr wahrnehmen können dort, als sie es damals getan hatte. Und sie selbst war natürlich auf die Eindrücke gespannt, die sie selbst dort wahrnehmen würde. Es hatte sich so viel geändert seit damals. So viel.

Coruscant-Jedi-Tempel-Kantine- mit Leela, Ty, Ferak, Sam, Arkon, Owen, Mr. Gerahto und anderen NPC-Jedi
 
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Jedi Tempel ~ Hangar ~ mit Anakin, etwas Abstand zu Akani, Bailee, Joras und Nei


Tenia erinnerte sich zurück, an eines ihrer ersten Gespräche mit Anakin, zu Beginn ihrer Ausbildung. Damals hatte sie ihm gestanden, noch nie jemanden geholfen und sich nicht für die Geschehnisse in der Galaxis interessiert zu haben. Damals schien so lange her. Ja, sie waren nun beide hier auf Coruscant, beide als Jedi und vermutlich waren sie beide nicht mehr die, die sie einmal gewesen waren. Die Nulliaerin folgte ihrem ehemaligen Meister zur Plattform, die noch einmal einen ganz anderen Ausblick bot. All die Gebäude, die in den Himmel ragten und so gut offenbarten, wie klein jedes einzelne Wesen im Vergleich eigentlich war. Anakin war suspendiert worden? Eine Braue Tenias wanderte nach oben, obwohl diese Information sie kaum überraschen konnte. Nach allem was Kestrel gesagt hatte, war es kaum verwunderlich gewesen, dass so etwas hatte geschehen müssen. Vermutlich war Anakin nie dafür bekannt gewesen den Jedi in reiner, weißer Weste darzustellen und seine Handlungen waren vermutlich einigen aufgestoßen. Tenia selbst erinnerte sich daran, wie Anakin einen Soldaten getötet hatte, aber jetzt wurde ihr eine seltsame Verbindung zu Steven und Michael klar. ‚Wir befinden uns im Krieg‘ hatte Anakin damals gesagt und die Tenia unterdrückte ein leises Seufzen.

Jedi verkörperten tatsächlich etwas und darin lag ein Problem verborgen. Sie war nie das gewesen, was ein Jedi verkörperte. Ideale hatte sie nicht gehabt, zumindest keine, die von Bedeutung gewesen wären. Sah die Nullianerin zurück an ihre Anfänge, was konnte sie mehr sehen, als eine junge, arrogante Frau die sich für nichts und niemanden außer sich selbst interessiert hatte? Wie gelegen es da doch gekommen war, Potenzial in der Macht zu haben um sich endlich und deutlich von anderen zu entscheiden.

Die Fragen ihres Meisters überraschten sie dann doch und so erwiderte sie dessen Blick. Ihr war nicht in den Sinn gekommen, dass auch er mit ähnlichen Zweifeln zu kämpfen hatte. Sie war davon ausgegangen das ein Jedi seines Ranges längst über diese Zweifel erhaben war.
„Ehrlich gesagt, ich dachte, du würdest dir darüber längst keine Gedanken mehr machen.“ Ein so naiver Gedanke, dass Tenia erst die Stirn runzelte und dann leise lachte.

Idioten, die nicht wussten ob das, was sie taten falsch oder richtig war, bis sie am Ende die Konsequenzen sahen. Zum Teil stimmte sie Anakin zu, aber ein weitaus größerer Teil war anderer Ansicht.
„Ich glaube, dass wir oft genug schon vorher wissen, was richtig und falsch ist und uns einreden, es nicht besser gewusst zu haben.“ Immerhin war das eine perfekte Ausrede um Fehler absichtlich zu begehen. ‚Ich hab es einfach nicht besser gewusst!‘ ‚Oh, Entschuldigung, das war mir nicht klar.‘ Oder man hatte ganz andere Rechtfertigungen. Zumindest sah Tenia bei sich selbst, dass sie oft genug Ausreden und Rechtfertigungen gefunden hatte.
Ihr Blick wurde kritisch, als Anakin behauptete, sie gehörten zu den Guten wegen ihres moralischen Komapasses. Dieser Kompass ließ sich so leicht beeinflussen… Was natürlich bestätigen konnte, dass es diesen wirklich gab, dass jeder ihn inne trug. Nieemand hatte schließlich je behauptet, dass es einfach war, diesem zu folgen.

Sie musste die Frage Anakins anders beantworten. „Weißt du“, begann sie, „mir ist bewusst geworden, wie sehr ich meinen Kompass ignoriert und sogar manipuliert habe. Wenn ich zurückblicke auf die, die ich einmal gewesen bin…“ Tenia seufzte. „Es erscheint mir fast wie Hohn, dass ich heute eine Jedi bin. Jemand, der einen moralischen Kompass besitzen sollte, jemand der der sich anstrengt, sich verausgabt, jemand der dient. Nichts davon ist jemals ein Ziel von mir gewesen. Ich wollte nicht dienen. Ich wollte anerkannt werden, egal um welchen Preis. Ein hübsches Gesicht, ein ordentlicher Rang. Eine Menge Bewunderung.“ Heute war das anders und das war gut. Nur… „Es ist, als könnte ich mein früheres Ich, was ziemlich dämlich klingt, und das, was ich jetzt bin, nicht vereinbaren. Als gäbe es zwei Tenias. Eine, auf die ich wirklich nicht stolz bin, die alte eben und die neue.“ Und die jetzige Tenia? „Ich habe das dringende Bedürfnis mich bei allen zu entschuldigen, zu denen ich gemein gewesen bin und das waren eine Menge und ich komme mir vor, wie eine Heuchlerin.“ Erwachsen zu werden war nicht leicht gewesen und eine Jedi zu werden? Noch viel weniger. „Ich weiß, was ich jetzt sein will, aber wie ich Frieden mi dem schließe, was ich mal war, das weiß ich nicht.“ Was vermutlich nur ein weiterer Grund dafür war, weshalb sie keine Ahnung hatte ob und wie sie Steven begegnen sollte. Sie würde, sprach sie mit ihm, auch sich selbst begegnen. Dem Teil, den sie lieber nicht als je zu sich gehörend betrachten würde. „Wenn es erst eine Narbe brauchte“, und jetzt strich sie ihr Haar doch zur Seite, sah ihrem Meister entgegen, „und einen Vorfall auf einer Mission um wach zu werden, was sagt das dann aus?“ Ihr Blick wanderte von Anakin zurück über die Stadt. „Da sind so viele Wesen Anakin und am Ende ist keines besser als ein anderes, weil es so einfach ist sich verwirren zu lassen oder sich selbst zu belügen.“ Bevor sie sich als Jedi als Hüter des Friedens aufspielen konnten, war es wohl nötig erst einmal bei sich und dem eigenen Charakter zu beginnen und diesen zu befrieden.


Jedi Tempel ~ Hangar ~ mit Anakin, etwas Abstand zu Akani, Bailee, Joras und Nei
 
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/ Kernwelten | Corusca-System | Coruscant | Tempel der Jedi | Trainingsraum |Ferak KoltariTy, Leela, Arkon, Sahra, Geratho, Azamthoth, Owen, Geratho \​


Seine Meisterin erklärte ihm, dass es nicht schlimm war das er nichts spüren könne. Nicht jeder hätte eine Begabung für solche Techniken und seine Stärke würde sicherlich woanders liegen. Er solle stattdessen mit den anderen schon einmal in die Kantine vorgehen. Der Zabrak atmete tief durch, ja seufzte fast und erhob sich dann aus seiner hockenden Position. Die Beiden Frauen fuhren mit der Behandlung fort, während Ferak fast wiederwillig auf die beiden Männer im Raum zuging. Er war nicht ganz bei der Sache, nicht ganz im hier und jetzt, denn das was seine Meisterin dort veranstaltete, interessierte ihn, auch wenn er es nicht konnte. Und so konzentrierte er sich viel zu sehr auf das Geschehen hinter ihm als auf Geratho und Meister Revan. Abwesend sagte er:

"Meine Meisterin sagte ich solle euch schon einmal..."

Der Zabrak brach mitten im Satz ab, da er hinter sich nun mehr zu spüren begann, sofort lenkte er seine Aufmerksamkeit wieder auf den verletzen und er sah wie der Knöchel des Verwundeten in der Macht förmlich zu glühen begann. Er konnte nicht sagen was dort im Detail von sich ging, doch er konnte erkennen das sich dort etwas tat. Das war doch ein Fortschritt oder nicht?

Mühsam zwang er sich wieder in das hier und jetzt um seine Ansprache fortzusetzen:


"Verzeiht mein Verhalten. Meine Meisterin sagte ich solle euch schon einmal in die Kantine führen, wenn ihr mir also bitte folgen wollt? Allerdings müssten wir noch kurz im angrenzenden Trainingsraum einen kleinen Zwischenstopp anhalten den der kleine Wildfang und ich haben dort noch ein paar Kleinigkeiten liegen."

Er hatte gerade geendet, wollte sich gerade anschicken loszuhegen, als er die Stimme seiner Meisterin hinter sich hörte, wie sie ihn rügte. Nun eher rügte sie alle, allerdings sollte er sie ja in die Kantine führen und somit war es ja eher seine Verfehlung. Ferak winkte Ty kurz zu und dann verließ er den Trainingsraum um sich sein Datapad und den Ledrispanzer aus dem anderen zu holen. Ty's Sachen brachte er auf diesem Wege gleich mit um sie ihm in die Hand zu drücken. Seine Meisterin näherte sich ihnen und fragte ihn ob er in der Bibliothek etwas interessantes entdeckt hätte, etwas das er gerne lernen oder ausprobieren würde.

Nun er hatte sich zunächst durch eine Abhandlung der großen Meister über die Macht und der Philosophie der Jedi gearbeitet und dann mit einigen Berichten über Missionen weitergemacht. Das letzte Buch war noch immer auf seinem Datapad gespeichert und er hatte noch nicht wirklich hinein gesehen. Doch auf einige Sachen war er bereits gestoßen die für ihn interessant klangen, wie die Meisterliche Beherrschung des Körpers oder das Lähmen von Gegnern ohne ihnen Schaden zufügen zu müssen. Und natürlich die Lichtschwerttechnicken, doch würde er alle meistern können?


"Meisterin Kenobi, ich habe einige Berichte über Crucitorn und Malacia gelesen, diese Techniken würden mich abgesehen von den Lichtschwert-formen interessieren. Auch habe ich berichte gelesen, wo Jedi Explosionen nahezu unbeschadet überstanden haben. Das las sich doch zu unglaublich um wahr zu sein..."

Der Zabrak brach mehr grüblerisch ab, er hatte schon Körper gesehen die von Thermaldetonatoren zerrissen worden waren, es war kein schöner Anblick gewesen und es wollte sich ihm nicht erschließen wie man solch eine Explosion einfach überstehen könnte.

In der Kantine war Sahra weiterhin zuvorkommen zu allen, zeigte dem Mann im Anzug wo er sich Caf und Kuchen nehmen konnte, während sie sich und Ty versorgte. Ferak wollte sich gerade auch einen Tee hohlen, als sie ihn aufforderte, den Nebentisch noch heran zu schieben. Leicht schnaubend, stellte er seine Tasse wieder ab und marschierte zu dem Tisch hinüber, doch als er ihn gerade anheben wollte, präzisierte seine Meisterin ihre Anweisung, er sollte ihn mit der Macht bewegen um niemand durch das Geräusch eines geschobenen Tisches zu belästigen. Der Zabrak verzog leicht irritiert das Gesicht, schließlich war er gerade im Begriff gewesen den Tisch anzuheben, doch nun sollte er es anders bewerkstelligen.

Der Dornenhäuptige platzierte seine Hände auf der Tischoberfläche, schloss die Augen und Atmete tief durch. Er war sich er vielen Augen bewusst, die auf ihm lagen, würde er jetzt versagen, wäre es nicht nur eine Schande für ihn sondern auch eine Schmach für seine Meisterin. Und das konnte er nicht zulassen. Er stand nun gefühlt eine Ewigkeit mit geschlossenen Augen da und versuchte sein Zentrum zu finden, den Tisch hatte er längst in der Macht ausfindig gemacht. Doch er musste dosiert vorgehen, nicht zu viel Kraft hinein legen, schließlich sollte der Tisch nur leicht schweben und nicht an der Decke landen, wie der Pin. Viel mehr wollte er ihn balancieren wie den Löffel in dem Café, bevor diese Schlägerbande aufgetaucht waren. Bei dem Gedanken an die Schläger schnaubte er un der Tisch begann zu rappeln und sich in die Luft zu erheben. Und genau deswegen hatte er seine Hände auf der Oberfläche platziert um ein sofortiges hochschießen zumindest abzumildern.

Der Zabrak beruhigte sich wieder, tastet den Tisch noch etwas mit der Macht ab, bevor er ihn noch etwas anhob und ihm dann einen leichten Schubs gab.Ferak hingegen behielt seine Position bei und ließ den Tisch mit ausgestreckten Armen an sein Gegenstück stoßen. Das Geschirr auf dem bereits stehende Klingelte lautstark, da die beiden Möbelstücke doch härter aneinander stießen als Beabsichtigt, doch hatte er weder einen aus dem Fenster noch an die Decke geschleudert. Als er erleichtert ausatmete, rumpelte der Levitierte Tisch noch einmal, als er endgültig auf dem Boden aufkam, anscheinend waren die Beiden Oberseiten ein wenig aneinander hängen geblieben. Alles in allem keine Unglaublich gute Vorstellung aber auch keine Blamage.

Der Zabrak nahm sich nun seinen Tee und setzte sich zu den anderen, als ihn seine Meisterin auch schon mit der nächsten Neuigkeit überraschte. Zunächst lobte sie ihn für seine Fortschritte in seiner Ausbildung, zum glück konnte Ferak bei seiner Hautfarbe nicht wirklich rot werden und dann offenbarte sie ihm das sie eine besondere Reise mit ihm vorhabe. Nach Illum, in die Kristall-höhlen, einer Heiligen Stätte der Jedi und eine Herausforderung. Der Zabrak schluckte kurz bevor er mit seiner dunklen Stimme antwortete:


"Das Lob liegt ganz bei euch, ein Schüler kann immer nur so gut sein wie der Meister. Und es wäre mir eine außerordentliche Ehre Illum und die Kristall-höhlen zu besuchen."

Kurz überlegte er und dann fügte er eine Phrase hinzu die er in einem Raumhafen aufgeschnappt hatte:

"Herausforderung ist schließlich mein zweiter Name und wie mir scheint auch der eures fälligen Freundes."

Ob er die Phrase richtig angewandt hatte? Er war nicht wirklich erfahren in solchen Dingen, mit seiner Meisterin alleine eine Lektion nach der Nächsten bestreitend, war doch um einiges Leichter als mit so vielen Lebewesen an einem Tisch zu sitzen und sich zu unterhalten.


/ Kernwelten | Corusca-System | Coruscant | Tempel der Jedi | Kantine |Ferak KoltariTy, Leela, Arkon, Sahra, Geratho, Azamthoth, Owen, Geratho \​
 
[Coruscant | Jedi Tempel | Trainingsraum] Azamthoth, Ty, Arkon, Leela, Sahra, Ferak, Duval, Owen, Arkadi

Zu der Anmerkung das die junge Frau nicht sehr lange auf Uvena Prime überlebt hätte meinte Ty das sie damals ziemlich viel glück hatten. Azamthoth schmunzelte, da es sich so anhörte als wäre das schon eine halbe Ewigkeit her, auch wenn es nur 5 Jahre her war, was für so ein junger Mensch tatsächlich wie eine Ewigkeit war.

„HIja' Do', vabDot Hoch luck Qu'vetlh vIHon.“ („Ja wir hatten Glück, auch wenn ich bezweifle das alles nur Glück war.“)

Azamthoth wusste nicht wie sie damals einem gesamten Clan entwischen konnten, da diese teils kaum etwas davon mitbekommen hatten, was ihn immer noch Irritierte. Allerdings war das die Vergangenheit und er sollte sich nicht auf vergangenes Konzentrieren. Kurz darauf stupste Ty ihn an und ging zu dem Anzugträger und zu dem Mann mit der Jedi Robe, Azamthoth folgte ihm zu den beiden Männern und Ty fragte den Mann in dem Anzug als was er denn Arbeitet und ob alle so gekleidet waren. Azamthoth dachte sich das der Mann entweder bei einer großen Firma oder ein Staatsbediensteter war, was auch immer er war, anscheinend wollte er etwas hier im Tempel, nur was er hier wollte konnte Azamthoth nicht abschätzen, was in auch nicht kümmerte. Er hielt sich gerne aus Privaten Angelegenheiten heraus da sie ihn nichts angingen, und das war auch gut so. Azamthoth widmete sich wieder Sahra, welche mit einer gespielten Empörung alle anwesenden Rügte, da sie immer noch hier im Raum waren, und meinte das jeder ihr fünf Credits geben sollte, sie fügte an das sie ihnen die Kantine zeigten würde und sie ihr folgen sollen. Azamthoth ging runter auf alle viere und brachte seinen gesamten Körper soweit runter das Ty auf seinen Rücken klettern konnte.

„toH Ha', Suq.“ („Na komm, rauf mit dir.“)

Forderte er Ty auf, und erhob sich wieder, im Anschluss trotteten sie Sahra nach in die Kantine, wo er schon aus einiger Entfernung das essen riechen konnte. Auf dem Weg zu den Kaninen wand sich Sahra, eine gute Freundin von Azamthoth, an ihn und dankte ihm das er so schnell hergekommen war, und fragte ob er denn etwas Wichtiges dafür unterbrechen musste und ob er bei ihnen bleiben würde. Dazu meinte sie das sie Coruscant so schnell wie möglich verlassen wolle.

„pagh vIneH. („Kein Ursache.“) Ich musste nichts Wichtiges unterbrechen, da ich nur auf Reisen war. Wenn ich bleiben darf und dir keine Umstände mache, bleibe ich gerne. Ich würde auch gerne so schnell wie möglich von hier weg.“

Als sie die Kantine betraten löste Azamthoth sich von Ty und holte sich einen Tee an der Ausgabe, da er sah wie Sahra genug Kuchen für alle auf ihr Tablett packte, als Azamthoth seinen Tee hatte gesellte er sich zu den anderen die bereits an dem Tisch waren, da sie zu viele für einen Tisch waren bat Sahra ihren Padawan einen Tisch mit der Levitation her zu holen. Für Azamthoth war es ziemlich beeindruckend, da er sowas bis auf bei Sahra noch nie gesehen hatte. Der Tisch rumste auf den Boden, da die Kanten sich etwas überschnitten hatten und dadurch nicht sauber abgeschlossen hatten, Azamthoth setzte sich an den Tisch, und nahm einen Schluck seines Heißen Tees. Sahra lobte den jungen Zabrak, dass er ziemliche vorschritte gemacht habe, dieser gab das lob an seine Meisterin zurück und meinte das sie eine gute Lehrerin sei. Das Sahra vor hatte mit Ihnen nach Ilum zu fliegen war ziemlich riskant, da sie entweder durch Imperiales gebiet mussten oder einen Großen Umweg fliegen mussten wo sie von Piraten angegriffen werden konnten. Auch der Zabrak meinte das es ihm eine große Ehre sein dort hin zu Fliegen um die Kristall Höhlen zu besuchen. Dann fügte er noch etwas hinzu was Azamthoth als eine Phrase aufschnappte, auch wenn er nicht wirklich verstand was der junge Mann damit sagen wollte. Weshalb Azamthoth auch kurz verdattert schaute, bevor er sein kühles Gesicht wieder auflegte um niemanden mit Mimik etwas zu verraten was er dachte.

„chay' lughoS Ilum Sahra DaneH?“ („Wie willst du nach Ilum kommen Sahra?“)

Sahra konnte zwar nicht so gut die Sprache der Shistavanen, allerdings konnte sie ihn bei einfachen Sätzen oder Fragen verstehen. Es musste immer kurioser auf die anwesenden wirken das die Sprache so bedrohlich wirkte und doch harmlose Dinge dahintersteckten.

„Willst du durch Imperiales gebiet oder dieses Umfliegen?“

Fügte er noch an, um seine Frage zu vervollständigen und zu Präzisieren. Azamthoth mochte es zwar nicht in Basic zu sprechen, allerdings war es bei einigen Dingen relevant, da Sahra die Sprache doch nur gebrochen verstand.

[Coruscant | Jedi-Tempel | Kantine | am Tisch mit den anderen] Azamthoth, Ty, Sahra, Leela, Arkon, Ferak, Duval, Owen, Arkadi
 
.:: Coruscant | Jedi-Tempel | Landeplattform | mit Riuen, JK, Gaya, Ahna und NPCs ::.

Niemand hatte weitere Fragen, was den Chiss auch schwer gewundert hätte. Schon beim ersten Treffen hatten nahezu alle, außer Elise und er Maulaffenfeil gehalten. Gerade so, als flögen sie bloß in die Ferien. Was für eine Truppe! Gut, dass Riuen gelernt hatte sich abzuschirmen, andernfalls hätte vermutlich jede anwesende Person gespürt, wie viel die blaue Haut von alldem hielt.
Begonnen mit Mister Perfekt, über den Kel’dor der sich zuletzt auf für etwas Besseres gehalten hatte über dessen Schülerin, Gaya, die er am wenigsten einschätzen konnte. Alles in allem waren sie ein zusammengewürfelter Haufen, hatte nie zusammengearbeitet. Sie kannten sich nicht, vertrauten sich infolgedessen natürlich nicht und trotz allem gingen sie auf eine Mission, in der es dringend notwendig war, sich
blind aufeinander verlassen zu können. Wie konnte der Rat so nachlässig sein? Es wäre sinnvoll gewesen die Gruppe zumindest eine Woche vorher bekannt zu machen, sie einander anzunähern. Dabei gab es genug Teambildende Maßnahmen und das keine Zeit da gewesen war, war keine gute Ausrede. Alles in allem kam es Riuen so vor, als wäre nichts, aber auch rein gar nichts vorbereitet worden, was erbärmlich war, wenn man beachtete, um wie viel es ging. War keiner im Rat strategisch geschult oder waren Hilflosigkeit und mangelnde Vorbereitung so groß, dass jede ‚Planung‘ über Nacht entstanden und so kaum überdacht worden war?
Wenn dem Rat nur auffiel, dass seltsame Stimmung herrschte, aber nichts dafür getan wurde, diese zu ändern, als mahnende Worte mit auf den Weg zu geben; was gab es da noch zu wundern?

Sie betraten also das Schiff und Riuen zwang sich, seine Laune, die beinahe auf dem Tiefpunkt angelangt war, nicht offensichtlich werden zu lassen. Dabei war er nie besonders gut darin gewesen, seine Mimik im Zaum zu halten, obwohl er ein Chiss war. Erst als er in seiner Kabine angelangt und alleine war, erlaubte er es sich sein Schauspiel aufzugeben. Hier konnte sich niemand daran stören, wenn ihm sein Ärger offen anzusehen war.
Seinen bis eben getragenen Rucksack stellte er auf den Boden um den Inhalt herauszuholen und der Blick auf den ‚Anzug‘, der ihn gut zwanzig Kilo schwerer aussehen ließ, rang ihm doch ein Lächeln ab. Die sonst glatten Haare waren im Nu zu Locken verwandelt und die Maske und der Anzug ließen ihn beinahe wie eine völlig andere Person wirken. Jetzt waren es grüne Augen, die ihm im Spiegel entgegenblickten und ein Menschen-hautfarbenes Gesicht. Auch seine Hände hatten die passende Farbe und war Riuen bis eben nur menschenähnlich gewesen, war jetzt kein Unterschied mehr zu erkennen. Die ‚weiße‘ Haut gefiel ihm durchaus, sogar besser als die eigene echte, blaue die so charakteristisch für seine Spezies war. Die Vorstellung wie den Chiss dieser Umstand missfallen würde, gefiel Riuen dabei noch mehr. Chiss waren eine stolze Spezies und es bereitete Riuen unendlich viel Vergnügen sich immer deutlicher von ihnen zu unterscheiden. Dabei war es grotesk, dass das Imperium mit seinem ganzen Rassismus vielleicht sehr ähnlich dachte. Wäre da nicht der Unterschied gewesen, dass der Chiss sich nicht überlegen fühlte, nur weil er nun aussah wie das, was das Imperium so sehr in den Himmel hob. Mensch, Chiss, eine völlig andere Spezies. Riuen konnte nicht begreifen, wie der Gedanke von Überlegenheit überhaupt je hatte auftreten können. Bis heute war es nicht gelungen Vorurteile und Rassismus, nein Speziesismus zu überwinden, was in Anbetracht der technischen Fortschritte und Errungenschaften noch weniger Sinn ergab und vermutlich würde sich daran auch in den nächsten zweihundert Jahren nichts verändern. Gerade so, als es das natürlichste der Galaxis ein Gefühl der Überlegenheit zu verspüren. Verdrehte Galaxis.

Umgezogen und ‚verwandelt‘ vergab sich Riuen, alias Iras schließlich ins Cockpit. Wer wusste schon, ob Finn nicht irgendein Training geplant, oder Oyim etwas geplant hatte. Iras war für alles bereit.


.:: Coruscant | Jedi-Tempel | Landeplattform | an Bord eines Schiffes mit Markus und Oyim (NPC) ::.
 
Weltraum - Orbit um Alderaan, Hyperraumsprung nach Coruscant - Sekitari – Bailee, Nei, Tenia und Akani


Bailee begleitete Akani in den hinteren Abschnitt des Raumschiffs. Seine Frage beneinte sie.


„Darum wollte ich ja auch nach Coruscant zurück. Sonst hätte ich vielleicht gleich von Alderaan aus ein Schiff nach Manaan nehmen können. Aber ich denke, auf Coruscant gibt’s bestimmt jemanden, der mir da helfen kann.“
Sie nahm auf dem Sofa Platz, während Akani es sich auf dem Sessel bequem machte, um sich besser mit ihr unterhalten zu können.
„Ist jetzt erstmal sowieso viel offen, drum ist Coruscant sicher ein guter Ausgangspunkt für alles andere. Ich war ja jetzt auch nicht so lange weg. Vielleicht ist dank der Ausreisebestimmungen sogar noch mein ehemaliger Kollege da. Dann kann ich noch ein bisschen mit ihm quatschen und ihn ein bisschen ärgern“, fügte sie hinzu und seufzte.
Akani ließ sich dies durch den Kopf gehen. Außerhalb von Coruscant war die Geschichte irgendwie so distanziert, aber es stimmte, auf dem Planeten wütete ja noch immer ein Virus. Er wusste nicht einmal genau, wie man sich zu verhalten hatte. Ausgangssperre? Maskenpflicht? Jedi, die im Home Office saßen und Lichtschwertwürfe quer durch die Galaxis nutzten, um die Sith zu bekämpfen?

Oh ja, seeehr wahrscheinlich…

„Ah, ich wollte Prinzessin Eila doch noch ein paar Unterlagen schicken für die vertikalen Gärten und so. Ich glaub, das mach ich jetzt, bevor ich’s vergesse“, erklärte Bailee dann. Akani gab ihr einen Daumen hoch und kramte dann in seinem Gepäck. Er hatte sich etwas Lesematerial auf die Reise mitgenommen und zog nun ein äußerst technisches Werk über die Konstruktion von Lichtschwertern hervor. Nachdem Tenia ja so versessen darauf war, ihn möglichst schnell loszuwerden, war es wohl Zeit, sich mal anzusehen, wie genau man denn ein eigenes Schwert herstellte…

Als er einige Zeit später wieder aufblickte – trotz aller Technik hatte ihn das Buch absorbiert -, hatte Bailee sich unbemerkt ein Glas Wasser geholt und saß nun mit geschlossenen Augen da, wirkte jedoch eher meditativ als schlafend. Akani sah sie mit schmalen Augen an. Ob sie wohl am Üben war? Und wenn ja, ob es ihm wohl mit der Machtsicht möglich war, das zu beobachten? Er überlegte kurz und legte dann das Buch beiseite, bevor er sich etwas bequemer hinsetzte und ebenfalls die Augen schloss. Er blickte sich mit der Macht um und seine Umgebung verlor an Sättigung und nahm das semitransparente Aussehen an, das er von dieser Machttechnik bereits kannte. Eine strahlende Aura saß ihm gegenüber auf der Couch, während zwei ähnliche Gestalten vom Cockpit aus herüberleuchteten. Der Padawan konzentrierte sich auf Bailees Erscheinung.

Als nach einem Moment nich ausreichend...mystisches passierte, studierte er Bailees Aussehen in der Macht genauer. Nach einem Moment bemerkte er, dass er mit der Macht irgendeine Art von Rhythmus wahrnahm und einen weiteren Moment später zog er den Schluss, dass es sich dabei um den Puls der Nautolanerin handeln musste. Wie viel konnte man auf diese Art und Weise wohl über Objekte und Lebewesen herausfinden?

Dann wurden seine Wangen warm. War dies irgendwie zu…privat? Er hatte keine Ahnung, ob Bailee es gutheißen würde, mit der Macht so unter die Lupe genommen zu werden. Der Chiss konzentrierte sich erneut und zoomte quasi heraus, sodass er die andere Padawan nur noch distanziert betrachtete und sich mehr darauf beschränkte, herauszufinden, ob er es bemerken würde, wenn sie nach der Macht griff.
Kurz darauf ging irgendeine Art Schwingung von ihr aus und verebbte gleich wieder. Akani riss die Augen auf und öffnete den Mund, aber im gleichen Moment öffnete auch Bailee ihre Augen und außerdem kam das Signal, dass die Landung begann.


„Was? Schon?“, entfuhr es der Nautolanerin, bevor sie Akani angrinste.

„Ich hab’s nochmal geschafft!“


„Ich weiß“, grinste Akani zurück.
„Ich hoffe, du bist mir nicht böse oder so, aber ich hatte irgendwie das Gefühl, dass du wieder versuchst, die Macht zu benutzen, und da habe ich herausfinden wollen, ob ich es bemerke, wenn du Erfolg hast. Dein Kommentar, dass du dir beim ersten Mal nicht sicher warst, ob Brianna nicht ihre Hände im Spiel hatte, ist bei mir irgendwie hängen geblieben, und ich dachte, wenn man jemandem helfen will, die Macht zu greifen, dann muss man ja wohl erstmal dazu in der Lage sein, zu spüren, ob jemand die Macht ergreift“, erklärte er, während er sein Buch wieder einpackte.

Kurze Zeit später setzte das Raumschiff auf und verstummte. Vom Cockpit war Bewegung zu hören und auch die beiden Padawane nahmen ihre Sachen, um das Schiff zu verlassen.
Nei und Tenia standen bereits draußen und gegenüber von zwei Männern, die Akani nicht kannte. Er blickte Bailee etwas ratlos an und blieb dann etwas entfernt von der Gruppe stehen, damit es nicht so aussah, als würde er lauschen.

Oukaaay, und jetzt?
Kurz später entfernten sich auch Tenia und einer der Männer von den anderen beiden, sodass jetzt plötzlich drei Zweierpärchen verstreut herumstanden. Nicht dass dies in dem geschäftigen Treiben des Hangars auffiel, aber Akani wusste weiterhin nicht so recht, was er tun sollte. Er hatte keine Ahnung, mit wem Tenia sich unterhielt und wie lang das Gespräch der beiden dauern würde. Und wo waren sie überhaupt? Auf Coruscant dürfte es sicherlich mehr als nur einen Raumhafen geben. Waren sie im Jeditempel gelandet oder woanders? Er würde es vermuten, konnte sich aber nicht sicher sein.

„Moment. Meintest du nicht mal, dass du im Jeditempel gearbeitet hast? Ist er das hier, oder wo genau sind wir?“, wandte er sich dann an Bailee. Wenn sie sich hier auskannte, konnte sie ihn vielleicht etwas herumführen. So nah er laut Tenia auch am Jedi-Ritterstand sein mochte, er war trotzdem nie zuvor im eigentlichen Jeditempel gewesen, sondern nur auf Lianna, und hatte entsprechend so einige Erwartungen an den ursprünglichen Tempel.


Coruscant - Hangar des Jedi-Tempels – Anakin und Tenia; Joras und Nei; Bailee und Akani
 
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Coruscant-Hangar des Jedi-Tempels-mit Akani- etwas weiter weg: Tenia, Nei, Anakin und Joras

Bailee war eine selbstständige, junge Nautolanerin. Fleiss, Interesse und einiges an Talent hatte schon in der Ausbildung dafür gesorgt, dass man sie in Ruhe hatte arbeiten lassen. Im zweiten Lehrjahr hatte ihr Chef sie schon allein Aufträge ausführen lassen, wenn auch nur auf Glee Anselm. Das jemand ihr ständig über die Schulter sah, war Bailee daher garnicht mehr gewohnt. Mit gemischten Gefühlen sah sie darum Akani an, als er meinte, sie während ihrer Versuche beobachtet zu haben.

"Das ich so beobachtet werde, ist wohl etwas, woran ich mich gewöhnen muss. Aber wenn es dich tröstet: Ich hab dich auch gesehen. "


Sie lächelte und legte dann den Kopf schief.

"Bist du denn wenigstens zu irgendwelchen tollen Erkenntnissen gekommen?"


fragte sie neugierig, während sie mit ihm zusammen die Rampe runter ging. Ihnen gegenüber standen zwei Männer, von denen einer wohl blind war. Auf jeden Fall spaltete sich die Gruppe rasch auf. Ritterin Lumiran ging mit dem einen Mann mit an den Rand des Hangars, während deren Freundin sich mehr oder weniger auf den Blinden stürzte. Zurück blieben Akani und sie und Bailee überlegte, ob sie jetzt einfach gehen durfte oder ob sie damit irgendein Verhaltensprotokoll verletzte. Zum Glück half ihr Akani wiedermal aus der unangenehmen Situation heraus, indem er sie fragte, ob das hier der Jedi-Tempel seie.

"Ich hab den Anflug leider irgendwie verpasst, aber allein von der Verzierung der Wände her zu schliessen, würd ich sagen, dass er das ist. Und "Hier gearbeitet" ist vielleicht ein bisschen übertrieben. Ich hab nen neuen Bioscanner auf der Med-Station installiert und eingerichtet und wenn wir die Med-Station finden, find ich von da aus die Kantine mit der Terrasse und den Nuna-Brater.Aber damit hat sich das mit dem "hier auskennen"..fürchte ich. Ich könnte dir die Umgebung noch schmackhaft machen. Ich hab von da aus ein paar Holos vom Tempel gemacht. Er ist wirklich atemberaubend, wenn die Sonne untergeht und alles wie aus purem Gold erscheint."

Das klang jetzt irgendwie mega romantisch und wenn die Umstände mit dem Virus nicht wären, könnte man sich so einen Anblick wirklich jeden Abend gönnen. Aber einige Gebiete waren immernoch gesperrt und Bailee hatte keinen Weg über die Fussgängerbrücken gefunden, der einmal ganz um das Gebäude herum geführt hätte. Immer wieder war sie auf Sicherheitsdroiden und Absperrungen gestossen, so das sie eigentlich nur zwei Seiten des Gebäudes wirklich gesehen hatte.

"Wir können unser Glück ja mal versuchen, ob wir die Krankenstation finden. Vorrausgesetzt sie haben nicht mehrere hier. "

Bei einem Gebäude dieser Grösse war das durchaus denkbar, aber vielleicht hatten sie ja auch Glück.

"Ich denke aber, wir sollten vorher noch bescheid geben, dass wir uns vom Acker machen. Nicht, dass die uns nachher suchen und denken,wir waren Bungeespringen ohne Seil oder sowas."

Gut, bei ihr würde es wahrscheinlich keine Rolle spielen, wenn sie einfach so veschwand. Aber ob Ritterin Lumiran so erfreut wäre, wenn Akani einfach davon marschieren würde? Vielleicht würde man ihr dann Padawan-Entführung oder sowas andichten.

Coruscant-Hangar des Jedi-Tempels-mit Akani- etwas weiter weg: Tenia, Nei, Anakin und Joras
 
Jedi Tempel ~ Hangar ~ mit Tenia, etwas Abstand zu Akani, Bailee, Joras und Nei

"Wenn man aufhört an sich und seinen Entscheidungen zu zweifeln oder sie wenigstens zu hinterfragen, dann ist man töricht, aber nicht weise.", schmunzelte Anakin, bewahrte jedoch den seiner Meinung nach angemessenen Nachdruck in seinem Tonfall.

"Aber du hast schon recht, es gibt gute Entscheidungen und böse Entscheidungen. Ich sage jetzt einfach mal gut und böse, auch wenn wir wissen, dass die Wahrheit mehr Nuancen hat."

Anakin überlegte einen Augenblick und schaute dabei hinaus auf die Stadt.
"Wenn du in den unteren Ebenen einen Bettler siehst. Ist es dann eine gute Entscheidung ein paar Credits in dessen Hut zu werfen?", er beobachtete die Gedanken hinter Tenias Augen, nahm die Antwort jedoch vorweg.

"Natürlich ist das eine gute Entscheidung. Doch die Konsequenz könnte sein, dass der besagte Bettler an der nächsten Ecke ausgeraubt, vielleicht sogar verletzt wird... oder Schlimmeres. Andererseits, vielleicht gibt der Bettler das Geld sofort für Essen aus und ernährt seine Familie für die nächsten Wochen und alle sind glücklich."

Der Blick des Jedi wanderte wieder über die Silhouette der Stadt und sein Gesichtsausdruck wurde dabei nachdenklicher.

"Ich weiß, das ist ein abgedroschenes Beispiel. Aber füge noch ein paar Level mehr Komplexität hinzu und schon hast du ein Dilemma, wie wir Jedi es fast täglich vorfinden. Sich durch diesen Dschungel an Entscheidungen zu kämpfen und dabei den richtigen Weg zu finden, fällt uns in manchen Aspekten schwerer und in anderen leichter, als dem galaktischen Normalbürger. Vielleicht ist das eine der wenigen absoluten Wahrheiten in dieser Welt."

Als Tenia begann sich zu öffnen, hörte Anakin seiner Schülerin aufmerksam zu. Dabei folgten seine Augen den Lippen der Nullianerin, die aussprach, was sie wirklich beschäftigte. Verständnis trat in den Gesichtsausdruck von Anakin. Er folgte ihren Augen, die bei ihren Ausfürungen umherwanderten.

"Ja, das scheint mir auch ein gutes Beispiel für ein Dilemma zu sein...", seufzte Anakin, nachdem Tenia zu Ende gesprochen hatte. Er legte seine Hand auf ihre Schulter.

"Dass dich diese Gedanken umtreiben, zeigt mir, dass es richtig war dich in den Rang einer Ritterin zu befördern. Viele unserer wichtigsten Lektionen lernen wir Jedi erst, wenn wir unser Leben als Padawan hinter uns lassen."

Anakin musterte die Narbe in ihrem Gesicht und versuchte sich vorzustellen, was passiert war. Nicht das, was ohnehin im Bericht zu Ruusan stand, sondern was wirklich passiert war. Die Narbe war unverkennbar ein Andenken an einen Lichtschwerthieb, der sie auch das Leben hätte kosten können. Was sie sonst mit Vorfall meinte, war schwer für Anakin nachzuvollziehen. Dem Bericht zu den Ereignissen im Tal der Jedi war kein Detail zu entnehmen gewesen, das auf Verluste hingedeutet hatte, die derartig starke Gefühle in einem Jedi auslösen konnten, wie Anakin sie in diesem Moment in Tenia spürte, ohne diese genauer mit der Macht zu ertasten. Er schaute hinüber zur Ritterin Sunrider, von der der Bericht zu Ruusan stammte und von der Anakin wusste, dass sie eine gute Freundin seiner Schülerin geworden war. Auch Nei Sunrider umgab eine gewisse Melancholie.

"Wie du aus diesem Dilemma wieder herauskommst, kann ich dir aber leider auch nicht sagen. In unterschiedlicher Intensität, machen wir glaube ich alle so eine Phase durch. Nur, so individuell wie jede Person und so unterschiedlich intensiv unsere charakterliche Entwicklung ist, so... besonders sind auch die Wege das Ganze durchzustehen.", Anakin lächelte sanft.

"Ich kann dir nur sagen, wie ich selbst meinen Frieden mit meinem früheren Ich gemacht habe. Wie ich den Versuchungen der Dunklen Seite wiederstanden habe und wiederstehe... Nur, vergiss nicht. Das ist ein ewiger Prozess, der nie ganz abgeschlossen sein wird."

Anakin pausierte und organisierte seine Gedanken. Dann schaute er auf seine mechanische rechte Hand.

"Als Arica mich damals gefangen nahm, begann sie auch meine bereits vorhandene Neigung zur Dunklen Seite auszunutzen, mich zu bekehren. Ihre Worte machten Sinn und tun es teilweise noch heute. Ich glaube, ich werde ihren Einfluss nie ganz aus meinem Kopf bekommen. Was mir geholfen hat, ihr doch zu wiederstehen und von Bastion zu fliehen, waren meine Gedanken an meine Freunde. Chesara Syonette, von der ich wusste, dass sie sich zweifellos um mich sorgte. Zum ersten Mal seit Jahren, hatte ich außerdem die Präsenz meiner früheren Meisterin spüren können. Und wie ich so darüber nachdachte, fiel mir auf, dass es viele Personen gab, die sich um mich sorgten und um die ich mich sorgte. Niemals würde ich sie enttäuschen oder im Stich lassen können... und so kehrte ich zurück. Und egal wie sehr die Dunkle Seite mich zu verführen versucht oder wie nah ich mich an sie heranbewege, um das zu tun, was ich für richtig halte, meine Freunde und die Personen, die ich repektiere, dieser Anker, bringt mich immer wieder zurück nach Hause."

Dann schaute er auf zu Tenia.

"Und zu dem Personenkreis, der mich und meinen moralischen Kompass erdet, gehörst auch du, Tenia, ob du es willst oder nicht. Ich glaube, du bist vielen Personen sehr wichtig."

Er schaute erneut zu Nei Sunrider und dann wieder zu seiner Schülerin.

"Also ob du dich nun bei jedem, dem du vielleicht mal Unrecht getan hast entschuldigen willst oder gelobst von heute an einfach ein besserer Mensch zu sein möchtest und dadurch deine Fehler ausgleichst, ist dir überlassen. Vielleicht findest du auch einen anderen Weg. Du musst nur eine Entscheidung treffen."

Anakin lächelte, hoffentlich aufmunternd.


"Und halte dich an die Personen, die dir etwas bedeuten oder die dir helfen können, dich selbst zu verwirklichen. Deine Freunde."


Jedi Tempel ~ Hangar ~ mit Tenia, etwas Abstand zu Akani, Bailee, Joras und Nei
 
Jedi Tempel ~ Hangar ~ mit Anakin, etwas Abstand zu Akani, Bailee, Joras und Nei

Tenia erwiderte das Schmunzeln ihres ehemaligen Meisters, denn eigentlich wusste sie, dass das, was er sagte stimmte. Dennoch war sie irgendwie davon ausgegangen das jemand, der im höchsten Rang der Jedi war längst keine Zeit mehr darauf verwenden musste an den eigenen Taten zu zweifeln. Dabei lernte man ein Leben lang. Torheit und Weisheit schienen dabei sehr eng beieinander zu liegen, genau wie Gut und Böse. Egal wie viele Zwischentöne es gab. Das Treffen von Entscheidungen war ein wesentlicher Aspekt. Sie alle trafen diese tagtäglich, begonnen mit lapidaren Dingen wie der Frage, was man sich anzog oder was man sich kochte. Und entschied man nicht irgendwie auch, was für eine Person man sein wollte? Wie man den eigenen Charakter formte? „Entscheidungen zu treffen ist, als würde man einen Dominostein anstoßen. Eine ganze Kette an Ereignissen wird damit ausgelöst.“ Längst nicht jede Konsequenz war absehbar. In Anakins Gleichnis konnte der Bettler das Geld genauso gut dafür verwenden, sich Drogen zu kaufen. Oder er war nur ein kleines Glied in einer Kette und musste das erbettelte Geld wieder abgeben. Am Ende war nicht immer klar ob man mit dem was man tat, egal wie gut es auch gemeint war, tatsächlich etwas Gute bewirkte. Mit dem Bilden des Charakters, sah es da anders aus, oder war es gleich? Tenia hatte ihren Egoismus, ihren Hochmut und ihre Arroganz erst als solche erkannt (oder erkennen wollen?) und steuerte nun bewusst dagegen. Dabei schien es noch schwerer zu sein, sich für andere Gedanken zu entscheiden, als für andere Handlungen. Tauchten gehässige Kommentare in ihrem Kopf auf waren sie schon da bevor sie diese überhaupt erst verhindern konnte.

„Das alles ist komplexer, als mir manchmal lieb ist“, gab sie nachdenklich zu. „Falls es eine absolute Wahrheit gibt, dann die, dass alles komplex ist.“ Wege finden, den Charakter formen, das Richtige tun, nicht auf Abwege geraten, das ganze Sein war komplex in all seinen Facetten.

Diese Gedankengänge zeigten Anakin, dass es richtig gewesen war, sie zu befördern? Jetzt drehte die Nullianerin ihr Gesicht zu dem Rat und lachte wirklich. „Irgendwie musstest du das jetzt sagen. Sonst wärst du töricht gewesen, hm?“ Sie ließ zu, dass Anakin ihre Narbe musterte und dachte selbst zurück an die Begegnung mit Zion und die Blitze die sie nicht hatte abwehren können. Eigentlich hatte sie Glück, dass ihr nur diese Narbe geblieben war und so abstrus es auch sein mochte, vielleicht musste sie Zion dankbar dafür sein, denn hatte er sie nicht auch mit der Narbe von ihrem Hochmut befreit? Sie schloss kurz die Augen als sie Neis Mutter vor sich sah. Diese Mission hatte sie so vieles gelehrt. Und wie sehr wünschte sie, dass Dione noch leben würde? Sie wünschte auch, dass der andere Sith nicht durch ihre Hand gestorben wäre und sie hoffte, egal wie utopisch dieser Wunsch auch sein mochte, dass nie, niemals wieder jemand durch ihre Hand sterben würde. Dabei war der Gedanke noch mal jemanden sterben zu sehen der ihr oder einem Freund von ihr genauso unerträglich.

Anakin hatte keinen Rat, wie sie aus ihrem Dilemma heraus kam, aber diesen hatte die Nullianerin auch nicht erwartet. „Wenn ich in diesem Prozess eine fremde Anleitung nutzen würde, wäre das vermutlich auch töricht", lächelte sie Anakin also zu. „Aus meinem eigenen Labyrinth zu finden ist eine Aufgabe, der ich mich wohl stellen muss, vor allem, wenn ich wachsen will.“ Einem schlüpfenden Vogel durfte man auch nicht helfen, wenn man wollte, dass seien Flügel stark genug waren um am Ende fliegen zu können.

Anakin half es, sich auf die zu besinnen, die ihm am Herzen lagen. Personen, die er nicht enttäuschen wollte. Sie waren sein Anker und das war etwas, was Tenia verstehend und anerkennend nicken ließ.
Sie wurde leicht rot, als Anakin sie auch zu denen zählte, die ihn erdeten und er hätte nicht zu Nei sehen müssen, um Tenia Begreifen zu machen, dass sie der Ruusanerin etwas bedeutete. Sie berührte das Armband das Nei ihr geschenkt hatte und wusste, dass Anakin recht hatte. Sie würde sich an ihre Eltern, an Nei, an ihren Schüler, ja auch an Rosita und Anakin halten und vielleicht… vielleicht musste sie Steven helfen sich zu erden. Vielleicht war es möglich, dass auch sein Kompass wieder die richtige Richtung anzeigte. Vielleicht? Hoffentlich.

„Ich werde eine bessere Nullianerin werden,“ korrigierte sie ihren Meister zuerst schmunzelnd, dann aber mit einem ernsten Ausdruck, als sie ihre Hand kurz auf die seine legte, die noch immer auf ihrer Schulter ruhte. Dafür war es notwendig ein paar Leute um Verzeihung zu bitte. „Aber lass mich dir noch meinen Schüler vorstellen, bei dem ich,“ sie rollte halb lächelnd die Augen, „vielleicht auch etwas richtig gemacht habe.“ Damit verließ sie die Plattform um mit Anakin zurück zu Bailee und Akani zu gehen. „Darf ich vorstellen,“ unterbrach sie das Gespräch der beiden Padawane, in einem Moment, als keiner von beiden etwas sagte, „Anakin Solo, Jedi Rat und mein ehemaliger Meister. Candia’kan’inrokini, mein Padawan und Bailee Troisi, Padawan von Ritterin Kae.“

Jedi Tempel ~ Hangar ~ mit Anakin, ohne etwas Abstand zu Akani, Bailee, Joras und Nei :p

 
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~ Orbit von Coruscant ~ Personentransportkreuzer 1138 ~ Steven und viele weitere Wesen ~


Steven erwachte vor Schreck als das heruntergekommene Transportschiff mit einem gewaltigen Ruck aus dem Hyperraum austrat. Die Erschütterung ließ die rostige Außenhaut und die beschlagenen, kleinen Fenster des alten Schiffs fast schon furchteinflößend beben. Die Reise auf diesem Schiff war kein Vergleich zu den komfortablen Flügen mit der Eulysia. Großraumkabinen, dreckige, halb zerstörte Sitzplätze, flackernde Beleuchtung und der beißende Geruch unzähliger, verschiedener Körperausdünstungen zeichneten diesen Kreuzer aus. An private Gemächer erinnerte hier nicht die kleinste Schraube. Es war kein Wunder, dass diese Linie nicht so instand gehalten wurden wie manch andere. Die Linie Onderon-Coruscant war wenig besucht und auch für den Baron von Cirrus war die Platzsuche eher darauf begrenzt einen funktionsfähigen, denn einen freien Sitzplatz zu ergattern.
Steven hielt sich die Hände vor sein Gesicht eher er versuchte die Erschöpfung aus seiner Mimik zu reiben. Er hatte auf der langen Reise von Dxun über Onderon nach Coruscant mehr nachgedacht als geschlafen. Selbst wenn die Umgebung nicht so ungemütlich gewesen wäre, wie diese hier, hätte er vermutlich wenig Ruhe gefunden. Viel zu viele Gedanken, viel zu große Sorge plagte den Jedi-Ritter. Doch das Schlimmste daran: Er konnte die Sorge, diese Angst und diese Gedanken nicht in Worte fassen.
Er hatte sich in das Exil auf Dxun begeben, weil er spürte wie seine Verbindung zur Macht schwächer wurde. Zwar hatte er diese Verbindung am Ende seines dortigen Aufenthalts wieder gefunden, doch zu alter Stärke kam sie nicht. Der Baron hatte keine Antworten wie so etwas passieren konnte und noch weniger hatte er eine Lösung für dieses Dilemma.

Er konnte nur versuchen auf die Macht zu vertrauen, was wenn man sie nicht mehr richtig zu fühlen vermag, leichter gesagt als getan war. Schon auf dem Dschungelplaneten hatte er Stunden und Tage damit verbracht in der Meditation eine Antwort zu finden, doch die Macht verschloss sich ihm. Steven war verzweifelt und wusste keinen Rat mehr. Bei wem hatte er sich einen Rat holen können? Sinaan war schon lange verschollen, Chesaras Aufenthaltsort war ihm ebenfalls unbekannt. Sein eigener Schüler oder vielmehr ehemaliger Schüler Michael war nun als Jedi-Ritter selbst mit wichtigen Aufgaben befasst und hatte vielleicht noch gar nicht die Erfahrung um dieses Problem zu lösen. Tenia.. Steven blickte nachdenklich durch die teilweise beschlagene Scheibe. Nachdem Tenia ihn auf Lianna endgültig verstoßend hatte, konnte er die Tragweite ihrer Entscheidung noch nicht einschätzen, doch nun spürte er was ihr Brief bedeutete: Einsamkeit.
Baron von Cirrus, Thronerbe, einflussreicher Jedi-Ritter, vormals mächtig im Umgang mit der Macht war alleinund ohne eine Vertrauensperson die ihn nun unterstützte.
Der cirresische Jedi schüttelte den Kopf um diese Gedanken aus seinem Bewusstsein zu verbannen. Was sollte Tenia schon tun? Wie sollte sie ihm jetzt helfen? Steven brauchte weder sie noch irgendjemand anderen. Der Ritter ballte seine Fäuste bei dem Gedanken an ihren Brief. Ihre Worte waren so.. uneinsichtig. Doch war nur sie uneinsichtig? Hatte es damals auf Thyferra nicht auch einen anderen Weg gegeben? Stevens fester Griff um die Luft in seiner Faust löste sich allmählich. Vielleicht rechtfertigte die Absicht doch nicht jede Tat?

Bevor der Baron von Cirrus seine Gedanken zu Ende führen konnte, meldete sich eine mechanische Stimme aus den Lautsprechern. Steven hatte Schwierigkeiten diese zu verstehen, aber er vermutete, dass der Landeanflug auf Coruscant begonnen hatte. Wieso Coruscant? Die Verbindung des Ritters zur Macht war extrem geschwächt, wenn nicht sogar komplett gestört. Ohne den Rat einer Vertrauensperson musste Steven sich also selbst etwas einfallen lassen und so ging er dahin zurück wo alles begonnen hatte, in das Herz der Galaxis.

Hier auf Coruscant wurde er vom Orden der Jedi rekrutiert. Hier stieß er das erste Mal auf Padme, auf Chesara, Adrian, April und Nekki auf Blaine und auf Trayla. Auf Coruscant begann die Reise für die er vorbestimmt war. Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, dass er hier in den Jedi-Tempel eindrang als Coruscant noch vom Imperium besetzt war und die Jedi das Honey House als geheimen Unterschlupf nutzten. Damals hatte er Antworten darauf gefunden, wohin sein Weg ihn führte und nun, so vermutete der Ritter, würde er wieder Antworten finden.

Damals war er, genau wie jetzt auch, in einem heruntergekommenen Schiff nach Coruscant gekommen. Vielleicht konnte er wenn er den Weg möglichst exakt verfolgte seine Verbindung zur Macht wieder herstellen.
Die Reibung der Atmosphäre des Stadtplaneten brachte die Außenhülle oder zumindest das Schutzfeld des rostigen Transportschiffs zum glühen und die Luftwiderstand brachte den Schrotthaufen erneut heftig zum Beben.

Nach der Landung erhob sich der Ritter schleunigst von seinem Platz um das Schiff vor den Reisenden mit ihrem Gepäck verlassen zu können. Steven reiste ohne jeglichen Anhang. Er hatte nur die Dinge die er bei sich trug: Seine Robe, sein Lichtschwert, seine Ausrüstung und den Stein den er einst Tenia schenkte und der seit ihrer Rückgabe tief in seiner Robe schlummerte. Der Stein war damals von der Macht umschlungen, strahlte eine ganz eigene Aura aus und auch wenn Steven diese jetzt nicht spüren konnte, irgendwann würde der Stein zeigen wofür er die Macht so kanalisierte wie er es tat.
Steven verließ die Rampe des Transportschiffs und erblickte, mit einem Seufzen welches Nostalgie und Mitleid in sich vereinte, den verschmutzten und durch Verkehr verstopften Himmel von Coruscant. Genau so begann damals sein Weg als Jedi.

~ Coruscant ~ mittlere Ebene ~ Raumhafen ~ Landebucht Y ~ Steven und viele weitere Wesen ~
 
Coruscant | Jeditempel | Kantina | Eriu, Sarid und andere



Er nickte zu den Ausführungen seiner Meisterin und nahm noch einen Schluck Kaf. Dann kam sie jedoch auf ihn zu sprechen und er ärgerte sich schon überhaupt das Gespräch angeboten zu haben. Aber sie fragte dann doch nicht nach Details, sondern wollte andere Dinge wissen.

Er überlegte und versuchte die Pause mit einem weiteren Schluck Kaf zu übertünchen. Er atmete schwer aus.


„Für einen Sephi bin ich recht jung. Wie werden um einiges älter als Menschen, soweit ich informiert bin. Sephi können weit über 200 Jahre alt werden. Wir sind als Volk recht naturverbunden und spirituell mit unserer Heimatwelt verbunden. Wie leben im Einklang mit der Natur.

Wie ich mich einschätze? Eine gute Frage… ich weiß es nicht genau. Ich bin mir nicht sicher. Ich weiß, dass ich eine Verbindung zur Macht habe, aber ich habe Angst Personen und Wesen weh zu tun. Das ist mir schon einmal passiert und es war schrecklich.“


Er blickte in seine Kaf-Tasse. Plötzlich wieder überwältigt von den Erinnerungen. Es war fast als wäre es erst gestern gewesen.

„Ich möchte ausgebildet werden, damit ich mit der Macht umzugehen lernen um andere zu schützen… vor mir. Ich möchte anderen helfen, den Frieden wahren, vielleicht so etwas wie ein Diplomat oder Mediator.“

Langsam nahm er wieder einen Schluck von seinem Kaf und atmete schwer ehe er zu Sarid aufsah.



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