Covid-19

Major e longinquo reverentia. - Aus der Ferne besehn ist alles schön.



Was will ich damit sagen? Ganz einfach, ich habe zum Glück niemanden aus dem Familien- respektive Bekanntenkreis, der ernsthaft an Corona erkrankt ist. Ich habe auch keine Kinder um die ich mich sorgen muss und noch weniger muss ich die Familie und Arbeit unter einen Hut bringen. Um meine Familie und Bekannten welche zur Risikogruppe gehören muss ich mir grundsätzlich auch keine Sorgen machen, weil diese schön brav zu Hause bleiben und das wichtigste überhaupt: Ich darf arbeiten gehen. Eigentlich habe ich es ja schön.

Ich verstehe die Sorgen und Ängste von @Eowyn. Ich verstehe den Ärger von @Minza über Ihre «Kollegin» welche ihr den Virus angehängt hat und ich fühle mit @Jedihammer der seinen Schwiegervater an diese Krankheit verloren hat. Aber lasst Euch von diesem Virus nicht allzusehr beherrschen und vor allem habt keine allzugrosse Angst davor. Denn wie heisst es so schön:

Angst führt zu Hass usw.

Ich merke es an der Diskussionskultur hier im Forum. Der Umgangston ist schärfer geworden, die User sind zum Teil dünnhäutiger und zynischer geworden und greifen auch vielfach ohne Grund andere User an. So geht das nicht liebe Leute. Vor allem jetzt in dieser Zeit ist ein wenig Rationalität angebracht. Geht raus spazieren, wenn ihr dürft und könnt. Bringt Eure Kinder für einen Besuch zu den Grosseltern (beide haben wahrscheinlich seit Wochen keinen Kontakt zur Aussenwelt gehabt und sind somit höchstwahrscheinlich nicht infiziert). Solange die Abstandsregeln eingehalten werden und man sich an die Hygienemassnahmen hält, ist das Risiko gering.

Wenn Euch hier im Forum jemand angreift, meldet das dem Mod-Team, wir versuchen das dann zu regeln, aber lasst die ewigen Streitereien, es ist schlechter Diskussionsstil und zermürbt die anderen User. Und wenn der Ärger, Frust und die Sorgen zu viel werden, teilt das jederzeit hier mit, wir haben ein offenes Ohr und vor allem geht spazieren. Frische Luft und der Sonnenschein wirken wahre Wunder.

Und vor allem konsumiert weniger Medien oder nur noch diejenigen denen Ihr vertraut. Die Flut an Hiobsbotschaften, wiedersprüchlichen Zahlen und Infos zu dem Virus, trägt auch nicht gerade dazu bei, die Bevölkerung zu beruhigen.
 
Ich verstehe den Ärger von @Minza über Ihre «Kollegin» welche ihr den Virus angehängt hat

Ärger ist es gar nicht mehr. Gestern habe ich sie das erste Mal nach ihrem zweiten (!) positiven Test gesehen. Bei mir herrscht da gerade ein irritiertes Unverständnis vor, aber was soll ich dazu noch sagen? Sie jetzt in der Arbeit zu schneiden oder anzugehen bringt niemanden was, mit ihr diskutieren genauso wenig, da ich mit keinerlei Einsicht rechne. Ich kann mich schützen, mehr is nicht drinnen.

Da ist es grad essentieller, dass am Montag alle Viertklässler reinschneien werden und ab übernächster Woche alle Erstklässler (und grad die Erste ist überaus reich belegt). Da können wir keine Sicherheitsgrenzen mehr einhalten (5 Kids pro Raum, da würden wir das halbe Schulhaus benötigen für den Spaß) und von unserem Arbeitsgeber kam schon die Ansage, dass Betreuungsvorgaben Hygieneregeln trumpfen. Insoooooofern...!
Mal schauen, wieviele meiner Kollegen rebellieren... oh my.


Und danke für deine Worte zur Besonnenheit @Dorsk :)
 
Da ist es grad essentieller, dass am Montag alle Viertklässler reinschneien werden und ab übernächster Woche alle Erstklässler (und grad die Erste ist überaus reich belegt). Da können wir keine Sicherheitsgrenzen mehr einhalten (5 Kids pro Raum, da würden wir das halbe Schulhaus benötigen für den Spaß) und von unserem Arbeitsgeber kam schon die Ansage, dass Betreuungsvorgaben Hygieneregeln trumpfen. Insoooooofern...!

Sowas erwähnte eine Kollegin gestern im Feierabendbier-Videochat auch. Sie ist Kindergärnterin und in der Schweiz geht die Schule am Montag wieder los. Mit voller Klassenbelegung. Sie habe von der Schulletung eine! Flasche Desinfektionsmittel bekommen und sie müsse Abstand zu den Kindern halten. Ihr sei noch schleierhaft wie sie das Anstellen soll, denn im Kindergarten und in der Schule kommt man sich zwangsläufig näher.

Ich merke es auch bei mir auf der Arbeit. Wir müssten 2 Meter Abstand halten, aber dann hat ein/e Arbeitskolleg*in eine Frage, dann löst man das Problem gemeinsam am PC und schon sind die zwei Meter wieder dahin (eigentlich sollten wir dann eine Maske tragen). Aber ich sehe das jetzt auch nciht so eng, weil auch meine Arbeitskolleg*innen sich an die Massnahmen halten und mehrheitlich zu Hause bleiben.
 
In den Klassen sind bei uns jetzt erstmal nur 50% der Kids. Um den Abstand zu wahren. Aber das bricht halt sofort zusammen, wenn Pause ist oder sie in den Hort kommen... schon alleine, weil ich es rein pädagogisch unter aller Kanone sehe, den Kids alle 2 Sekunden zu sagen, dass sie bitte Abstand halten sollen. Das sind Kids in der Vorpubertät, die eventuell nicht 9 Stunden am Tag abgekapselt und zu fünft in einem Raum sitzen und sich still beschäftigen wollen. Was sollen wir machen? Nur noch Bastelarbeiten geben? Ihnen nacheinander alle Tarantio-Filme zeigen? Die wollen Fußball spielen und sich anständig unterhalten.

Und mein Team aus fast 20 Leuten ist bei jeder Besprechung dann auch gefährdet. Nicht zu vergessen die Dutzenden Lehrer und Handwerker, Hausmeister und bla. Alles gerade nicht so durchführbar, wie sich das einige vorstellen oder wünschen.
Ich versuch das so verantwortungsbewusst wie möglich umzusetzen, andere legen mehr Gewicht auf "sich gegen den Arbeitgeber stellen", was aber gerade halt nicht viel bringt (zumindest in unserer spezieller Situation mit der Umstrukturierung zur 400 Kids starken Kooperativen Ganztagsbetreuung).

Ich weiß da grad nicht wirklich eine Ideallösung :/
 
Ich weiß da grad nicht wirklich eine Ideallösung :/

Da geht es uns im 0-7 Bereich ähnlich. Die Kinder daran erinnern Abstand zu halten? Hahahaha. Jede Woche kommen neue "Vorgaben" von der Senatsverwaltung und ab der nächsten Woche dürfen jetzt alle VorschülerInnen und Geschwisterkinder kommen.
Wir sind jetzt schon bei 60 Kindern von 150 und komplett an der Kapazitätsgrenze angelangt, wenn man den Empfehlungen der Unfallkassen und des RKI folgen möchte. KollegInnen fallen aus, haben Urlaub oder gehören zur Risikogruppe. Langsam zerrt es echt an den Reserven, weil man Angst um seine Gesundheit hat.
Wenn KollegInnen aus der Krippe angeniest werden wenn sie die Kinder anziehen, weil einfach kein Abstand möglich ist und ich dann irgendwelche realitätsferne Hinweise von der UKB oder dem Senat lese, könnte ich echt kotzen. :facep:

Die Einrichtungen werden allein gelassen mit den Hygienekonzepten, weil sie sich angeblich am Besten damit auskennen. Ja klar, jede Einrichtung hat natürlich schon mal so eine Pandemie mitgemacht. Ich verstehe den Sinn dahinter, dass immer vor Ort entschieden werden muss, aber auch das braucht seine Zeit. Wenn ich einen Garten aufteilen muss, dann dauert die Planung und Umsetzung nun mal eine halbe Woche, nach dieser halben Woche kann ich das ganze Konzept aber wieder über den Haufen schmeißen, weil wieder gelockert wird. Eine totale Sisyphusarbeit. :nope:

Es ist so aufreibend und undankbar. Ich habe meine Familie jetzt seit Januar nicht mehr gesehen, weil ich sie nicht gefährden möchte, weil ich nun mal eng auf eng, ohne irgendwelche Schutzmaßnahmen mit Menschen zusammenarbeite. Ich vermisse die Kinder meine Gruppe und habe mich unendlich auf das Abschiedsfest und die geplanten Dinge für die VorschülerInnen gefreut.
 
Mir fallen in den letzten Tagen vermehrt zwei Dinge auf.
1. Immer mehr Männer und Frauen haben in der Bahn und in den Läden keine Maske mehr auf. Und keinen kümmert es. Wurde gestern kontrolliert. Selbst die Kontrolleure hatten keine Maske auf.
2.Auf der Straße liegen mehr weggeworfene Masken als Kippen rum.
 
Unsere Bibliothek öffnet am 15. Mai wieder. Abgegebene Bücher müssen für 72 h in Quarantäne, Maskenpflicht.

Ich war vorgestern mit meinen Kindern in der Stadtbücherei, ein kleines Stück "draußen" für die Kinder nach langer Zeit.

Wir haben mit großem Abstand Schlange im Freien gestanden, mussten jeder eine Karte nehmen, damit die Anzahl der Personen übersichtlich bleibt.

Dann schnell alte Bücher zurück geben, zügig neue in den Trolley packen und raus.
Die zurück gegeben Bücher werden desinfiziert, deshalb öffnet die Bücherei nur an drei Tagen die Woche.

Bei unserer kleinen Bücherei im Ort kann man per Mail oder Telefon Bücher vorbestellen und sie dann an der Treppe fertig gepackt abholen.

Jetzt sind wir wieder versorgt und glücklich. :)
 
Mir fallen in den letzten Tagen vermehrt zwei Dinge auf.
1. Immer mehr Männer und Frauen haben in der Bahn und in den Läden keine Maske mehr auf. Und keinen kümmert es. Wurde gestern kontrolliert. Selbst die Kontrolleure hatten keine Maske auf.
2.Auf der Straße liegen mehr weggeworfene Masken als Kippen rum.

Das mit den Masken ist mir auch aufgefallen..
Letztens war ich im RMV Gebiet unterwegs und da lagen einige auf der Wiese.
Zug und Bahn fahr ich i.d.R. nicht (momentan).
 
Die Einrichtungen werden allein gelassen mit den Hygienekonzepten, weil sie sich angeblich am Besten damit auskennen. Ja klar, jede Einrichtung hat natürlich schon mal so eine Pandemie mitgemacht. Ich verstehe den Sinn dahinter, dass immer vor Ort entschieden werden muss, aber auch das braucht seine Zeit. Wenn ich einen Garten aufteilen muss, dann dauert die Planung und Umsetzung nun mal eine halbe Woche, nach dieser halben Woche kann ich das ganze Konzept aber wieder über den Haufen schmeißen, weil wieder gelockert wird. Eine totale Sisyphusarbeit. :nope:

Planungs(un)sicherheit ist ein gutes Stichwort.

Gerade die letzten 2-3 Wochen mit all den Lockerungsdiskussionen und -bestrebungen kam gefühlt jeden Tag etwas neues dazu. Und wenn ich mir anschaue, was jetzt alles in sehr kurzer Zeit und ziemlich überstürzt geöffnet werden soll - in Hessen scheint im Lauf der nächsten Woche so ziemlich alles bis auf "Großveranstaltungen" über 100 Personen wieder erlaubt zu sein, natürlich unter Auflagen - dann fehlt hier eben auch sowohl die Zeit als auch die Sicherheit für die erforderlichen Planungen und Vorbereitungen. Das muss jetzt alles irgendwie ad hoc zusammengezimmert werden, und ohne vernünftig durchdachte allgemeingültige Konzepte.

Und wenn man's dann hingekriegt hat, hat vielleicht mittlerweile irgendwer gegen eine bestimmte Auflage geklagt und sie wird aufgehoben oder geändert...

Dazu kommt dann noch das Damoklesschwert der Neuinfektionsgrenze, die in kurzer Zeit dazu führen kann, dass wieder dichtgemacht werden muss, und dann war der ganze Aufwand (für's Erste) umsonst.

Erste Theater haben schon vermeldet, dass sie zwar theoretisch unter Einhaltung von Abstand usw. spielen könnten, dann aber nur so wenige Zuschauer zugelassen wären, dass es sich schlicht nicht lohnt, also bleiben sie freiwillig zu. Hier frage ich mich dann auch, ob die Situation für sie jetzt nicht noch perfider ist, ob es für sie nicht vorteilhafter gewesen wäre, wenn es weiter bei einer angeordneten Schließung geblieben wäre, denn jetzt kann man ihnen sagen: Ihr hättet ja öffnen können, selbst schuld, wenn ihr es nicht gemacht habt, ihr kriegt auch keine Unterstützung...

Gaststätten stehen sicher zum Teil vor einem ähnlichen Problem. Und da ist ja noch nicht mal mit eingepreist, ob die Kundschaft / das Publikum wirklich kommt oder ob sie erst einmal verunsichert-zurückhaltend sind und am Ende noch nichtmal die wenigen zur Verfügung stehenden Plätze ausgeschöpft werden.

Ich selbst bin jedenfalls auch lieber übervorsichtig und werde erst einmal abwarten, bis die Schutzvorkehrungen sich eingespielt haben und wie es läuft, ob die Infektionszahlen weiter runtergehen bzw. wenigstens stabil bleiben oder ob es durch die wieder zur Verfügung stehenden Angebote zu neuen Ausbrüchen kommt.

Wenn es ganz gut läuft, werde ich mich als einzige Freizeitaktivität ans Kino wagen, aber auch nur zu Vorstellungen, bei denen mit sehr dünner Saalbesetzung und "vernünftigem" Publikum zu rechnen ist.

Alles, was mit engerem Beisammensein mit anderen Menschen verbunden ist, insbesondere gemeinsames Essen, bleibt auf längere Sicht sowieso ausgeschlossen.

Micah
 
Heute waren bundesweit mehrere tausend Menschen bei Demonstrationen gegen die Corona Beschränkungen. Sehr oft wurden die Abstandsregeln nicht eingehalten.
Bei uns in Frankfurt kamen sogar ca. 500 Menschen zu einer nicht genehmigten Demonstration. Die Polizei ließ sie gewähren trotz Verstößen.
Ich weiß nicht ob es noch lange gut gehen wird diese Leute lediglich als Verschwörungstheoretiker oder Rechtspopulisten zu bezeichnen.
Der Widerstand auch beim normalen Volk nimmt immer mehr zu. Das ist jeden Tag auf der Straße und den Geschäften zu sehen.
 
Ja, offenbar sind wir bisher zu glimpflich davongekommen... Es müssen wohl auch hier erst die Toten von der Bundeswehr weggekarrt werden, bevor manch einer es kapiert. :rolleyes: Ich weiß nicht, womit die erklären, warum es bei uns (bisher) nicht so aussieht wie in Italien, Spanien etc. Weil wir eine besonders widerstandsfähige "Herrenrasse" sind? Oder vielleicht doch, weil wir einfach ein Riesenglück hatten, durch die Zustände in anderen europäischen Ländern rechtzeitig vorgewarnt zu sein und deswegen drastische Maßnahmen ergreifen konnten, als die schlimmste Ausbreitung noch einzufangen war? :wallb

Lustig finde ich ja übrigens die Proteste gegen die Zwangsimpfung. Leute, wenn es den Impfstoff irgendwann gibt, werden - bei begrenzten Produktionskapazitäten - mehrere Milliarden Menschen (abhängig davon, wie viele bis dahin infiziert waren und wie viele daran gestorben sind) sich gerne damit schützen wollen. Bis da genug Impfstoff übrig ist, um einer Handvoll wohlstandsverwöhnter deutscher Impfunwilliger mit einer Zwangsinjektion nachzustellen, ist noch alle Zeit der Welt, um dagegen zu demonstrieren. :facep:

Micah
 
Ab und an scheint bei mir wenn ich solche Massendemos sehe der innere Misanthrop raus, und denkt sich ach soll doch die natürliche Auslese ihren lauf nehmen. Wenn die Leute nicht lernfähig sind und so egoistisch handeln müssen, nur weil es mal für zwei, drei Monate richtig hart war. (Und wenn man mal gut 100 Jahre zurück denkt, dann ist das ganze bisher noch recht glimpflich,) dann ging es vielen wohl einfach viel zu gut.
Die Regale im Supermarkt sind wieder voll, man darf wieder normal einkaufen gehen, man muss nur noch eine Maske tragen und 1,5 bis 2 meter Abstand halten. Der Jahresurlaub muss eben dieses Jahr anders verbracht werden, Konzerte und Sport und andere Großveranstaltungen werden dieses Jahr eben nicht stattfinden. Die Großeltern und Pflegebedürftigen sind eigentlich diejenigen die eben besonders betroffen sind, da sie Besuche und Fremdkontakte eben möglichst vermeiden müssen.
Nun geht jetzt wieder die Schule los, und die Wirtschaft wird auch bald wieder anlaufen. Was auch sehr wichtig ist, da uns sonst eine richtige Regression oder Inflation bevorstehen könnte. Wenigstens dürfte Schäubles Kalte Progression nun ein Ende haben. Damit kehrt nun auch wieder ein Stück Normalität zurück.
Alles in allem ist die Situation mehr oder weniger unter Kontrolle, wir machen gerade alle Abstriche und Veränderungen im Alltag durch. Aber es ist nicht so schlimm wie es sein könnte.

Das bedeutet aber nicht das wir das schlimmste jetzt hinter uns haben. Je nachdem wie die Masse damit umgeht, kommt dann halt früher oder später eine zweite Welle die bedeutend schlimmer werden könnte.
Wenn das Volk aber die Situation nicht mehr ernst nimmt und gegen die Maßnahmen demonstriert und dagegen verstößt dann wird ein Großteil dieser Leute aber auch die Konsequenzen in kauf nehmen müssen. Schließlich gefährdet jeder dieser Protestanten nicht nur seine eigene Gesundheit, sondern auch die seines Umfelds, seiner Familie.

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Auf der anderen Seite kann die Gesellschaft nicht einfach stehen bleiben und Monate lang alles runterfahren. Viele Kleine- und Mittlereunternehemen und auch so manche Großen werden die Krise nicht überstehen, da sind Teilweise ganze Industriezweige betroffen, wie der Einzelhandel, der hat jetzt für das erste Quartal eben Verluste gemacht die er nicht mehr einhohlen wird können. Die Industrie muss eben auch wieder in die Gänge kommen, sonst kommt es zur Regression und einer gewaltigen Wirtschaftskrise die potenziell mehr Leben und Existenzen gefährden könnte als das Virus.
 
Schließlich gefährdet jeder dieser Protestanten nicht nur seine eigene Gesundheit, sondern auch die seines Umfelds, seiner Familie.

Leider nicht nur seiner Familie, sondern auch der Familie anderer. :(


Auf der anderen Seite kann die Gesellschaft nicht einfach stehen bleiben und Monate lang alles runterfahren. Viele Kleine- und Mittlereunternehemen und auch so manche Großen werden die Krise nicht überstehen, da sind Teilweise ganze Industriezweige betroffen, wie der Einzelhandel, der hat jetzt für das erste Quartal eben Verluste gemacht die er nicht mehr einhohlen wird können. Die Industrie muss eben auch wieder in die Gänge kommen, sonst kommt es zur Regression und einer gewaltigen Wirtschaftskrise die potenziell mehr Leben und Existenzen gefährden könnte als das Virus.

Es ist bzw. wird aber doch jetzt praktisch alles aufgemacht, was auch nur halbwegs verantwortbar ist. Also wogegen wird noch demonstriert? :verwirrt: Das hat schon sehr ein G'schmäckle von "wir sind uns zu fein, um Masken zu tragen und außerdem wollen wir wieder uneingeschränkt Party machen".

Die Gratwanderung zwischen Wirtschaftsöffnung und Pandemieeindämmung funktioniert nur, wenn alle sehr diszipliniert sind und in den Freiräumen, die gegeben werden, Risiken soweit wie irgend möglich vermeiden. Die Demonstranten werden mit ihren gefährlichen Aktionen daher genau das Gegenteil von dem erreichen, was sie wollen - einen erneuten und vielleicht noch viel heftigeren Lockdown statt noch weitergehender Lockerungen.

Micah
 
Schade, dass es nicht die Möglichkeit gibt, solche Leute unterschreiben zu lassen, dass weder sie noch ihre Angehörigen, einen Platz im Krankenhaus beanspruchen.

Aber es sind nicht nur solche Gruppierungen außer Rand und Band. Freitag Abend fuhr ich auf dem Nachhauseweg von der Arbeit am Deich vorbei und dort machte eine Gruppe von 20 Herren eine Party; sie hatten ein Schild aufgestellt: Du hupst, wir trinken, und waren bester Laune; auf dem Hinweg schon Autos mit allen möglichen Kennzeichen, deren Insassen in größeren Gruppen Deichspaziergänge machten, und in der Nachbarschaft gibt es schon wieder Besuch aus dem Pott, Freunden aus Holstein, Verwandten aus Lüneburg. Als wäre nichts gewesen.

Selbst meine Schwiegermutter will endlich mal wieder Enkelbesuch...
 
Auf der anderen Seite kann die Gesellschaft nicht einfach stehen bleiben und Monate lang alles runterfahren. Viele Kleine- und Mittlereunternehemen und auch so manche Großen werden die Krise nicht überstehen, da sind Teilweise ganze Industriezweige betroffen, wie der Einzelhandel, der hat jetzt für das erste Quartal eben Verluste gemacht die er nicht mehr einhohlen wird können. Die Industrie muss eben auch wieder in die Gänge kommen, sonst kommt es zur Regression und einer gewaltigen Wirtschaftskrise die potenziell mehr Leben und Existenzen gefährden könnte als das Virus.

Wobei ich ja immer noch der Meinung bin, dass eine längerfristige Lösung vielleicht einfach eine gesellschaftliche und wirtschaftliche Reform wäre. Und ich sage es noch mal: Nein, ich habe da auch kein Patentrezept, aber die bisherigen Krisen zeigen doch deutlich, es geht so nicht ewig weiter.
SARS-CoV-2 wird nicht das letzte gefährliche Virus sein, welches uns begegnen wird, das nächste ist vielleicht sogar noch schlimmer. Finanzkrise, Ölkrise, Dotcom-Blase, jetzt Corona-Krise, zeigt doch alles nur, dass das System schwächelt und bei jeder mittleren bis großen Krise Unterstützung braucht.
Jetzt geht es sogar schon soweit, dass man Gesundheit hinter dem wirtschaftlichen System anstellt und es soll mir keiner erzählen, dass gesellschaftliche und psychologische Gründe da im Vordergrund gestanden haben, wenn man sich anguckt, was zuerst wieder geöffnet wurde. :rolleyes: Um es mal populistisch zu formulieren: Ikea über Museum. :braue

Ich bin ja nicht grundlegend ein Freund vom BGE, aber wäre das nicht in der jetzigen Lage sogar ziemlich hilfreich gewesen? Und das ist doch einer von vielen Vorschlägen die im Raum stehen, aber ich habe das Gefühl, es wird überhaupt nicht darüber nachgedacht, weil es das bisherige System so wie wir es kennen verändern würde. Und das darf doch bitte mal überhaupt nicht sein. In eine ähnliche Kerbe haut ja derzeit die FDP, von der ich unendlich enttäuscht bin.


Mein Gefühl sagt mir, dass in zwei Wochen alles wieder runtergefahren wird.


Vor einer Woche hätte ich noch gesagt spätestens August sind wir wieder im "Lockdown" aber mittlerweile glaube ich einfach, dass so schnell nichts mehr runtergefahren wird. Ich will es nicht herbei schreiben und ich hoffe inständig, dass ich mich irre, aber man wird viel mehr Tote in Kauf nehmen.. :(

Ich bin wirklich mittlerweile in einer beschissenen Stimmung. Monatelang verzichtet man, auf Bequemlichkeiten aber auch auf urmenschliche Grundbedürfnisse nach Familie und Nähe und dann kommen ein paar Querfronthanseln, machen alles zunichte und die Politik springt munter auf den Zug auf. Die Reporterin heute morgen hat es mit ihren Worten auch so dargestellt, als ob dort "das Volk" steht und die Leute sich jetzt nicht mehr alles gefallen lassen. :facep:
 
Ich bin wirklich mittlerweile in einer beschissenen Stimmung. Monatelang verzichtet man, auf Bequemlichkeiten aber auch auf urmenschliche Grundbedürfnisse nach Familie und Nähe und dann kommen ein paar Querfronthanseln, machen alles zunichte und die Politik springt munter auf den Zug auf. Die Reporterin heute morgen hat es mit ihren Worten auch so dargestellt, als ob dort "das Volk" steht und die Leute sich jetzt nicht mehr alles gefallen lassen. :facep:

Da bin ich bei dir. Die Vögel die jetzt querschießen machen mich auch tierisch sauer, ich finde so ein Verhalten einfach nur dumm.
 
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