Nal Hutta, Nar Shaddaa (Y'Toub-System)

[Outer Rim Territories | Hutten-Raum | Nar Shaddaa | Hutten-Viertel | Am Rande des unteren Industriesektors | CantinaArena 'PHETKOI BUNKO' | Bereich der Gladiatoren | Arena 'Phetkoi Bunko']
In der Arena: Norag und Ghalian
Hinter den Kulissen: Blake, Turrow, Barbo und weitere Kämpfer
In den Rängen: Gäste

Auf der Ehrentribüne: Turga, Mork, Muzrub [NPC] und Duz'tofot [NPC]

Als er die Stimme hörte vom Moderator hörte, die durch die Arena schallte, sah er schnell zu dem noch am Boden liegenden Gegner als dieser sich aufrappelte und ballte die Fäuste. Sein Gegner versuchte immer wieder zu erwischen, doch der junge Zabrak tat das was er am besten konnte, seine Gewandheit nutzen, was ohne seinen Mantel perfekt klappte. Auch wenn seine Kraft immer mehr verließ konnte er in dem Moment nur ausweichen und auf dem passenden Augenblick warten.

Sein Blut floss zum Glück nicht mehr so stark heraus, wie am Anfang, die Wunden trockneten während er immer wieder auswich und somit weitere Wunden verhinderte. Auch wenn das auf Dauer keinen Gewinner zeigte. Jedoch musste mit der Zeit einer der beiden die Kraft verlieren und so würde einer der Kämpfer verlieren. Der Zabrak hatte aber eine große Energie, unbewusst aber existierend. Er hatte immer schon eine große Ausdauer und die kam ihn nun zugute, jedoch war er zärtlich und musste auf jeden Angriff achten um nicht getroffen zu werden, da dies sein Ende bedeuten könnte.

Jedoch merkte er wie sein Gegner nun ihn Bedrängnis brachte und hatte nun doch Mühe der Vibroklinge auszuweichen, jedoch waren diese Versuche nicht mehr so elegant wie zuvor. Da kam die Klinge auf ihn zu und erblockte diesen Schlag, doch so war er ungeschützt und merkte einen starken Schmerz im Bauchbereich. Er krümmte sich leicht als der Schädel seines Gegners mit Wucht seinen traf.
Norag ging zu Boden und hielt sich mit einem Arm den Bauch und war schwer am atmen. Er sah zu seinem Gegner auf der ihn ansprach, er drehte sein Gesicht zum Boden, war es das nun? Sollte er aufgeben? Einfach liegen bleiben? So blieb er scheinbar wenigstens am Leben. Nein! Dachte sich der Dornenkopf, er hat nie aufgegeben auch wenn seine Chancen sehr gering, bis nicht sichtbar waren!

Errappelte sich wieder auf und holte tief Luft, sein Blick starr auf seinen Gegner mit einer sehr finsteren Miene. Er denkt gar nicht daran aufzugeben, entweder er starb nun hier oder er ging als Sieger hervor. Seine rot-gelben Augen fixierten die Echse, er versuchte den noch durchdringende Schmerz runter zu schlucken. Wieder kam
Ghalian auf ihn zu gerannt und versuchte ihn zu treffen. Trotz der Schmerzen die da waren, konnte er ein paar seiner Hiebe ausweichen doch dann packte die Echse im am Hals und Norag schnappte nach Luft. Die in dem Moment knapp wurde. Er wurde in die Luft gehoben und seine Hände packten nach dem Handgelenk seines Gegners, doch er konnte sich aus diesem Griff nicht befreien. Als ihn sein Kontrahent ihn in Richtung Boden schmetterte, spürte der noch junge Zabrak einen starken Schmerz, der seinen gesamten Rücken durchfuhr. Jedoch gab er sich nicht die Blöße nur einen Ton, von Schmerzen, von sich zu geben.

Als er der Klinge über seinen Kopf sah, schloss er die Augen und dachte es wäre nun wirklich vorbei, wenn er sich nicht befreien konnte. Doch plötzlich, als die Vibroklinge auf ihn zugerast kam, machte er seine Augen wieder auf. War das das Ende? Nein die Vibroklinge hing im Boden der Arena und der Zabrak? Wo war er hin? Er stand auf und sah wie die Klinge im Boden hing. Das war seine Chance er scheint festzustecken. Der rot-schwarte Zabrak nahm den Stab der neben sich lag und rannte auf seinen Gegner zu zu rammte ihn sein Knie gegen die Schädel-flanke so das er zu Boden ging. Er kniete so übern ihn, mit einem Knie hielt er den anderen Arm am Boden. Seine Axt hing noch im Boden so waren die beiden Gefahren nun außer Gefecht. Den Rest des Körpers setzte er außer Gefecht das er sich halb auf ihn setzte. Er drückte seinen Stab an seinen Hals und stemmte sich mit der letzten Kraft darauf. So das sein Gegner nach Luft ringte.

Durch die verzweifelten versuche der Echse, sich zu befreien hatte der Zabrak nicht die Kraft den Druck stand zu halten den Stab weiter auf seinen Hals zu drücken und ließ los. Dennoch hielt ihn das nicht ab erneut auf seinen Gegner mit der letzten Kraft einzuschlagen. Nur dieses mal hörte er nicht vorzeitig auf, er Schlug seinen Gegner immer wieder auf den Schädel ein. Seine Wut spiegelte sich in seinen rot-gelben Augen wieder. Er ließ nicht locker, erst als er merkte das die Gegenwehr von
Ghalian aufhörte und der nun reglos am Boden lag. Norag sah ihn an und schlug noch ein paar mal nach. Er tötete ihn damit nicht, nein aber er brachte ihn soweit das er Bewusstlos am Boden lag. Er stand auf und sah immer noch konzentriert auf dieses Echsenwesen und trat noch mal in die Seite um sicherzugehen das von ihm nichts mehr kam.

Es schien nichts mehr zu kommen, er hörte auch ein leises piepen das sein Roboter von sich gab, somit wusste er das sein Gegner wohl in diesem Kampf nicht mehr aufstehen würde. Er ging ein paar Schritte zur Seite, total erschöpft vom Kampf ging er auf die Knie. Die Menge war am jubeln und die Droiden schwirrten in der Arena umher um den Moment auf den Bildschirmen zu präsentieren. Es war vorbei, er hatte es geschafft, auch wenn es hart war hatte er es geschafft. Er ist sich noch unsicher wie, aber das war in dem Moment egal. Er hörte die Stimme die vom Moderator kam doch die kam nicht mehr richtig zu ihm durch. Der rote Knabe fiel zu Boden, total erschöpft und ohne Kraft lag er nun auch am Boden. Noch bei Bewusstsein, aber total ohne jegliche Energie...


[Outer Rim Territories | Hutten-Raum | Nar Shaddaa | Hutten-Viertel | Am Rande des unteren Industriesektors | CantinaArena 'PHETKOI BUNKO' | Bereich der Gladiatoren | Arena 'Phetkoi Bunko']
In der Arena: Norag und Ghalian
Hinter den Kulissen: Blake, Turrow, Barbo und weitere Kämpfer
In den Rängen: Gäste
Auf der Ehrentribüne: Turga, Mork, Muzrub [NPC] und Duz'tofot [NPC]
 
|| Outer Rim Territories || Hutten-Raum || Nar Shaddaa || Hutten-Viertel || Am Rande des Unteren Industriesektors || CantinArena 'PHETKOI BUNKO' || Bereich der Gladiatoren || Blake allein mit sich und seiner herrlichen Pracht ||


Die Warterei war unerträglich. Lieber hätte Blake irgendwo auf einem sandigen Wüstenplaneten stundenlang einem Ronto aufs Arschloch gestarrt, als hier in dieser muffigen Bude von einer Umkleidekabine die Zeit totzuschlagen. Über ihm johlte das stumpfsinnige Volk von Nar Shaddaa in all seiner unterhaltungsgeilen Gier nach dem Blut der Kämpfenden, derweil die eigentlichen Verantwortlichen sich die Taschen füllten wie gierige Muun. Die ganze Sache stank zum Himmel. Es war eine Situation zum literweisen Strahlkotzen. Mit jeder verstreichenden Minute war es für den ultimativen Super-Söldner wahrscheinlicher, dass seine derzeitge Situation einen Schuldigen hatte. Und wie üblich sprach er sich selbst frei von jedweder Schuld. Dass Gurdu'c, dieser narbenverzierte Scheißhaufen von einem Twi'lek ihn unter Drogen gesetzt und in eine noch schäbigere Arena als diese hier geworfen hatte, wollte er dem miesen Penner nicht einmal mehr übel nehmen. Der blasse Kerl mit der gewagten Fleischzopffrisur war eben so. Und ab einem gewissen Alter musste man die Eigenarten von Mitwesen schlichtweg akzeptieren. Unakzeptabel hingegen war das Verhalten von neuen Bekannten. Und dass der riesenhaft schneckige Hutt namens Turga ausgerechnet SEIN Raumschiff pfändete, konnte kein Zufall gewesen sein. Der Stellplatz-Anbieter war der Schuldner, der Hutte der Gläubiger. In dieser Kombination gab es eigentlich keinen Dritten, der das gesamte Ausmaß zu verschmerzen hatte. Blake, eben gerade noch ob seines Einfalls mit den Wetten furchtbar gut gelaunt, bekam binnen weniger Herzschläge einen Anfall drastischen Gemütsverfalls. Und in einer solchen Extremsituation musste er seinem heraufbeschwörten Zorn freien Lauf lassen. Da es keine vorlauten Hohlbirnen gab, an denen er sich auslassen konnte, musste die Inneneinrichtung herhalten. Sein Wutausbruch ließ ihn ungezügelt Dinge kaputtschlagen.

Wenige Minuten später saß er schwer atmend, aber sichtlich befreit, auf den geborstenen Überresten einer Sitzbank, derweil sein Blick über die Trümmerreste der ehemaligen Ausstattung wanderte. Viel war nicht heil geblieben und das was noch stand hatte keinen echten Wert mehr. Dank einer wilden Mixtur aus diversen Materialien, gab der Gesamteindruck ein herrliches Bild entarteter Kunst. Derweil er sein Schaffen fachmännisch beäugte, klaubte sich Blake eine Reihe von Splittern aus den Bandagen seiner Fäuste heraus. Nicht weil er seinem kommenden Gegner, diesem an massiver Selbstüberschätzung leidenden Feeorin, keine fiese Fragmente in der hässliche Visage wünschte, seiner weil der narzisstische Kopfgeldjäger die Fremdkörper in seinem Handschutz als störend empfand.

Sein entspannendes Pölken endete jäh, als er lautstarkes Raunen über ihm zu vernehmen war, gefolgt von langanhaltendem Applaus. Ganz offensichtlich hatte der Zweikampf endlich einen Sieger gefunden. Und das Publikum schien den Ausgang des Kampfes gut zu heißen. Sprach das nun für den Zabrak? Oder eher gegen ihn? Der eklatante Mangel an Übertragungsgeräten im just zum Möbelendlager umfunktionierten Raum machte die Warterei nur noch unerträglicher. Zwar war der ehemalige Sturmsoldat selbstverliebt genug, um sich im Stolz der übermittelten Kniffe und Tricks suhlen zu können, doch trieb in diesem Moment tatsächlich so etwas wie Verantwortungsgefühl und auch Sorge an. Dies hätte er selbstverständlich niemals zugegeben, sondern in einem eventuellen Beisein von halbwegs intelligentem Leben höchstens in bissige Kommentare verpackt.

Blake knurrte sich selbst eine liebreizende Beleidigung an den Kopf, ehe er sich erhob und einmal mehr seine beängstigend große Faust mehrmals gegen die Tür schlug. Das Hallen dieses Klopfens schmerzte beinahe in den Ohren, derweil er auf ein Erscheinen des Nautolaners mit dem zerfurchten Gesicht wartete. Sekunden verstrichen, Lebenszeit wurde dem Caridaner geraubt. Eine wahre Unverschämtheit!

Ein gefühltes Jahrhundert später ließ sich die fleischgewordene Alien-Hässlichkeit, diese Ausgeburt optischer Grausamkeit, endlich dazu herab, den Sehschlitz der Tür zu öffnen. Nicht nur sein widerwärtiges Antlitz erschien, auch sein übler Gestank mischte sich dazu. Da Blake jedoch über eine nie zuvor dagewesene Selbstbeherrschung verfügte, musste er sich ob der physischen Präsenz des Fischmannes nicht direkt erhängen. Doch diese Erfahrung hatte der Arena-Knecht mit Sicherheit schon machen müssen. Es ging gar nicht anders.

"Was nun noch? Ich habe die Wetten für dich platziert, Mensch.", hieß es von der Wesenheit mit dem Gesicht wie ein Gleiterunfall. Sein söldnerhafter Gesprächspartner musste direkt breit grinsen. Ein Teil seines Plans stand.

"Ganz wunderbar, Deine Mutti ist sicher stolz auf Dich! Hör' zu, Du Vulvaschreck, wie ist der Kampf eben ausgegangen? Wer hat gewonnen? Der Bubi oder die Eidechse?", kam es in typischer Freundlichkeit von Blake. In diesen fragwürdigen Gefilden musste man klare Worte fassen. Überzogene Höflichkeit oder speichelleckerisches Gehabe war deplatziert. Die Sprache der Gewalt war allgegenwärtig und so mussten auch gewählte Worte gewalttätig sein. Simpelste Mathematik.

"Was geht dich das an?", wollte der Nautolaner wissen. Offenbar missfiel ihm der Umgangston des Ex-Imperialen, denn seine riesigen Glubschaugen verengten sich - so gut es seiner Rasse eben gelang. Da die persönliche Belange den Über-Kämpfer allerdings nicht im Geringsten interessierten, setzte er direkt nach.

"Das ist mein ganz eigener Fetisch. Ich erfahre gerne Kampfergebnisse und fasse mich dabei unschicklich an, weißt Du?", begann er zunächst. Doch als die Fischfresse sich für einen Moment genau dieser Vorstellung hingab, musste der Caridaner nachsetzen, ehe es zu Missverständnissen kam. Bei den Sieben Höllen Corellias, heutzutage verstand wirklich niemand mehr einen flotten Spruch!?

"Weil ich das Reptil auch noch bekämpfen wollte, Mann. Aber nur, wenn es siegreich war.", erklärte der Söldner artig. So wie er eben war. Diese gelogene Antwort schien der ichtyoide Trottel des Hauses zu akzeptieren. Was für ein geistiges Leichtgewicht!

"Und was habe ich davon, wenn ich dir den Ausgang des Kampfes verrate?", fragte Nautolaner-Zeitgenosse. Eine Dreistigkeit sondergleichen, befand Blake. Dieser verschissene Penner wollte doch tatsächlich eine Belohnung für eine einzelne dümmliche Antwort. Nar Shaddaa war grenzenlos in seinem Streben nach Kapital. Die Laune des Mannes, der seinerseits für Credits so ziemlich alles tat, sank erneut ... ins Bodenlose. Und das schlug sich auch in seiner Antwort nieder.

"Ganz einfach, Bube: Sagst Du es mir nicht und mein eigener Kampf beginnt, komme ich hier raus, flechte Dir zunächste aus Deinen hässlichen Tentakeln einen Zopf und anschließend füge ich in die Wand dieses Raumes ein neues Fenster. Rate mal, was ich als Hammer nutzen werde ...", kam die, zugegeben, wenig kreative Drohung des Caridaners. Er hatte schon bessere Hiebe ausgeteilt, soviel musste er klar zu Protokoll geben. Allerdings pflegte er solche Einschüchterungen auch in die Tat umzusetzen. Einige Sekunden verstrichen, derweil sich beide Männer durch den Sehschlitz der Tür anstarrten.

"Na schön ... der Neue hat gewonnen. Hat Bladehand einfach so umgehauen. Starker Kampf, starke Quoten, starkes Finish.", antwortete der Fischartige. Blake grinste zufrieden. Ein weiteres Teil des Puzzles fügte sich somit zusammen. Der Abend schien doch noch vielversprechend zu werden, auch wenn die Menge an Zufällen einfach nicht ehrlich, nicht real auf den Söldner wirkte. Doch darum konnte er sich später noch bemühen, jetzt musste er einem Feeorin das Rückgrat brechen.

|| Outer Rim Territories || Hutten-Raum || Nar Shaddaa || Hutten-Viertel || Am Rande des Unteren Industriesektors || CantinArena 'PHETKOI BUNKO' || Blake allein mit sich und seiner herrlichen Pracht ||
 
[Outerrim / Weltraum / Nar Shaddaa / Untere Ebenen / Toddy's Glitter Hunter ] Pumpkin

Während er alle bestellten Waren zum Depot orderte, wo auch sein Skiff lagerte, ging der Droide seine nächsten Stritte durch und prüfte noch einmal den derzeitigen Sachstand. Alle Aufwertungen waren vollzogen, alle notwendigen Dinge bestellt, was jetzt nur noch fehlte, war der Abtransport und Weiterverkauf.

Nachdem alle Daten und Waren gesichert waren, ging er zum Treffpunkt, wo der Rhodianische Pilot sein Schiff hatte und vereinbarte die Verladung mit diesem. Es dauerte eine Weile – besonders das defekte Skiff – alles zu verladen, doch nachdem die Ware gesichert war, konnte der Droide samt Ware den Schmugglermond verlassen.

[Outerrim / Weltraum / Nar Shaddaa / Untere Ebenen / Depot ] Pumpkin, Tare (NPC)
 
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Outer Rim ֍ Territories ֍ Hutt-Space ֍ Nar Shaddaa ֍ Unterer Industriesektor ֍ Phetkoi Bunko ֍ Arena
Auf der Ehrentribüne: Turga Bessalijic Vano, Mork und Muzrub [NPC], Duz'tofot [NPC]

In den Rängen: Gäste
In der Arena (Vor und hinter den Kulissen): Blake, Norag, Turrow, Barbo sowie andere Kämpfer


Ein Meer aus Rufen, gellenden Schreien und Pfiffen erfüllte die Luft der Arena des Phetkoi Bunko. Zahlreiche Wesen, deren Ursprünge in allen verwinkelten Systemen der Galaxis zurücklagen, waren auf verschiedenste Arten und Weisen nach Nar Shaddaa gekommen. Jeder von ihnen hatte unterschiedliche Wünsche und Hoffnungen gehabt, als der Weg ihn, es oder sie hierhergebracht hatte. Manche freiwillig, manche weniger freiwillig. Sie alle hatten Hoffnungen und Wünsche und sie alle hatten diese, unter Umständen, hier auf Nar Shaddaa sterben sehen. Was ihnen nun übrig blieb war die Zerstreuung. Eine Ablenkung von ihrem drögen, entbehrungsreichen Alltag, ein Ausweg aus der Misere, die sie ihre Existenz nannten. Die graue Tristesse der überbelichteten, von Neonfarben getränkten Flaniermeilen und Arkologien, die sie ihr Zuhause nannten, wurde von kleinen Episoden der Leichtsinnigkeit, der Leichtigkeit und der Flucht aus der Realität unterbrochen. Das blutige Spektakel im Bauch der Arena, der Transfer des eigenen Leids auf die Kreaturen im synthetischen Sand, die um ihr Überleben kämpften, war eine solche Flucht vor der eigenen Realität, eine Zerstreuung die Ablenkung schaffen sollte, vor dem Abgrund der eigenen Bedeutungslosigkeit. Vor allem aber ließ sich mit diesem Wunsch nach Zerstreuung Geld machen und genau dafür war Turga der Hutte hier, im Phetkoi Bunko.

„Was für ein vernichtender Wurf! Ghalian verpasst dem Knaben den 'Würger der Hölle'! Womöglich war es das jetzt wirklich!“ übertraf sich der Aleena namens Xhist Thunderpunch selber, während seine Stimme sich in Ephorie brach und übersteuerte.


„Bo shuta…“ entfuhr es dem prächtigen Schwergewicht, als dieser mit seinen proportional zu seinem Leibe kurzen Arme auf die improvisierte Balustrade stieß. Der Sklave durfte nicht verlieren, hatte doch Turga einiges an Geld in die Kreatur investiert, doch schien der Zabrak sich wieder aufgerappelt zu haben und der ebenso tödlichen fleischlichen, geschuppten Hand des Barabels auszuweichen.

Sein träger Blick glitt zu dem Twi’lek, der genau die Bewegungen seines Kämpfers zu beobachten schien. Duz’tofot schien einigen monetären Mehrwert auf Ghalian Bladehand gesetzt zu haben, denn bei jedem Schlag, denn der Zabrak ausführte und traf, zuckte der Twi’lek mit der beachtlichen Unterweite zusammen. Generell schien es, als versuche der Besitzer des Phetkoi Bunko nach der Devise „Ein Tag wie jeder andere“ hier seine Geschäfte abzuhandeln, seine Darbietung zu präsentieren und zu hoffen, dass dieser Tag schnell vorüber ist, an dem die Black Sun sein Geschäft zur Geisel genommen hatte. Doch der Twi’lek hätte schlauer sein müssten. Jeder, der auf Nar Shaddaa lebte und wusste, wie die Operationen der Hutten Kajidics oder den mit ihnen verfeindeten Black Sun zu tun gehabt hatte, wusste, dass man ihnen niemals entkam, sobald sie einmal ein Auge auf ein gewinnbringendes Geschäft geworfen hatten. Wie ein Tumor setzten sie sich fest, wie ein Parasit entzogen sie dem Wirt all ihr Blut und hinterließen genug, um eine leere Hülle zu erhalten, die weiterhin, spärlich, am Leben gehalten wurde. Geld regierte die Galaxis, doch die Habsucht dieser Kreaturen war wie ein Flächenbrand, dem man sich nur schwerlich entziehen konnte.

Doch eins musste er dem Sklaven, der als absoluter Underdog in diesen Kampf gegangen war, lassen. Er hatte Biss. Die Art und Weise, wie er mit dem Mut der Verzweiflung gegen den Reptiloiden antrat war genau die Art von Kampf, für die diese Zuschauer zahlten. Sie wollten das Drama, sie wollten die Anspannung, das Mitfiebern und das Spektakel. Sie gierten danach, wollten sich an diesem Moment auf eine Art und Weise bereichern, die gänzlich anders war von den Bestrebungen Turgas. Sie wollten keine Tugruts, das Wetten war ein Nervenkitzel, den sie nebenbei ausspielten. Auch wenn sie hier ihr Erspartes verwetteten, auch wenn sie sich dem Wunsch, ja gar dem Traum hingaben hier das große Geld zu machen, die reptiloiden Augen des Hutten funkelten jeden einzelnen gefühlt von ihnen an, während er sich eine kleines, trauriges und unscheinbares Nagetier aus einem Tank fischte und in das alles verschlingende Maul stopfte und auf den kleinen Knochen herumkaute. Sie suchten nach Brot und Spielen, hätten sie Geld machen wollen, hätten sie sich nicht diesem Spiel hingegeben. Er jedoch, er hielt die Karten in der Hand, denn egal was hier passierte, die Einnahmen gehörten ihm. Nun, zumindest ihm, Muzrub und Mork. Aber Sie gehörten zumindest nicht den Zuschauern und schon gar nicht diesem feisten Twi’lek, dessen Volumen niemals mit seiner Obesität hätte mithalten könnten.


Furios erkämpfte sich der versklavte Zabrak den Sieg, schaffte das, wovon er wahrscheinlich selbst nicht zu träumen gewagt hatte. Ghalian Bladehand war zu Boden gegangen, ohne dass Turga irgendwas an dem Kampf gedreht hätte. Der Barabel war von Muzrub angesprochen worden, doch hatte es dieser als Beleidigung empfunden und ihn auf sieben verschiedenen Sprachen verflucht. Doch hatte sich der Underdog durchgesetzt, genau so, wie er es sich gewünscht hatte, genau so, wie es sich seine Geldbörse gewünscht hatte. Der Hutte hatte sein Datapaad in der Hand, schaute sich die erwarteten Gewinne an und sein breites Maul formte sich zu etwas,das man als Grinsen hätte deuten können.


„Hohohohoho“ lachte der Hutte mit dem für seine gastropode Spezies tiefen Grollen. Eine von zwei Gelegenheiten in das schier bodenlose Maul dieser scheckenhaften Spezies zu blicken, doch die einzige Gelegenheit, bei der man nicht von zahlreichen zersetzenden Säften aufgelöst wurde.

„Der kleine Dornling hat mir einiges an Truguts eingebracht. Gib‘ ihm einen Stim, niemand soll sagen, Turga der Hutte kümmere sich nicht um seine Freunde.“

Mit der Selbstverständlichkeit eines Kadijics hatte Turga diesen Befehl erteilt, doch weder Mork, noch Muzrub oder Duz’tofot fühlten sich angesprochen, sodass der Hutte mit einer wedelnden Handbewegung auf einen der Nikto zeigte, die sie zur Verstärkung der Sicherheit mitgebracht hatten. Diesen unterschwelligen Angriff auf die Autorität des Bechesmy, der sich als Einäugiger im Land der Blinden, als König im Luftschloss fühlte, ignorierte der Hutte einstweilig. Denn wenn es etwas gab, dass ihn deutlich mehr interessierte als Autorität, dann war es Geld. Geld und noch mehr Geld. Sein Hunger nach Reichtum machte seinem Appetit Konkurrenz, wollte Turga doch dass sich Leib und Konto gleichzeitig aufblähten.

„Wie stehen die Quote für den nächsten Kampf?“ richtete der Gastropode das Wort an den 3D-4X Protokolldroiden, der sich um die finanziellen Aspekte des Phetkoi Bunko kümmerte.

[„Zwei zu eins auf den Humanoiden, Sir.“] antwortete die vom Vocoder verzerrte Antwort, als der Droide seinen zylindrischen Kopf mit der Kuppel in seine Richtung bewegte.


„Hmmmmmm.“ begann der Hutte, wägte jeden einzelnen Peggat einzeln ab. „Setze die Hälfte meines Gewinns aus dem vorherigen Kampf auf den Schnauzbartträger.“

Dem Gamorreaner zu seiner linken entwich ein hoher Ton, den Turga mit einem Tätscheln der Schulter Muzrubs beantwortete. Wenn es um das Einschätzen von Wesen ging, konnte Murzub das ein oder andere von Turga lernen, auch wenn er sich in Sachen Bescheidenheit, kognitiv wie sozial, etwas von Muzrub hätte abschauen können, wenn ihm danach gewesen wäre.

[„Ich verstehe nicht ganz, Sir.“]

Der Droide schien den Befehl nicht ausführen zu können, was ihn in eine eigenartige Starre brachte, als würden verschiedene Anweisungen seine Servomotoren blockieren und in eine eigenartige Katatonie bringen. Die Parameter in denen das „Hirn“ des Droiden operieren konnte, schienen eng gesetzt zu sein.

„Auf den Menschen!“

[„Wie Sie wünschen, Sir.“]

Während der Droide damit beschäftigt war die Datenflut, die nach einem Kampf eintraf, als jeder seine nächste Wette justieren wollte, zu bewältigen, wandte sich der Hutte an den feisten Twi’lek.

„Dein kleines Unternehmen hier ist äußerst lukrativ, Duz‘. Du solltest überlegen für mich zu arbeiten.“ Manchmal war es ein Wort, das den Unterschied machen konnte, eine Variabel die unscheinbar oder immanent schien doch einen gewaltigen Unterschied ausmachen konnte. „Das könnte… einige Vorteile haben.“

Der Hutte lehnte sich mit seiner massigen Gestalt verschwörerisch zu dem Twi'lek rüber, was dessen Komfortzone in jeder erdenklichen Art und Weise verletzte. Ein entsprechendes Unwohlsein zeichnete sich auf dem Gesicht des Twi’leks ab, seine Lekku zuckten, als er über diese Offerte nachdachte, die ihm wohlweislich nicht behagte. Er war davon ausgegangen, dass es sich hierbei um eine einmalige Chose handelte, doch schien Turga bereits weitere Pläne gefasst zu haben.

„Ähem… ja… sicherlich. Wir sollten die Kämpfe abwarten.“
Dabei nahm der Nichthutte einen großen Schluck von seinem Getränk, bevor er, diplomatisch jovial, hinzufügte „Natürlich nur, um zu sehen ob es sich wirklich für Sie und die Familie lohnt.“

Viel Zeit darauf einzugehen blieb Turga nicht, denn der nächste Kampf bahnte sich an. Den Widerwillendes Twi'lek registrierte er jedoch und befand, dass er sich nach dem Spektakel nochmal eingehend mit dem Wesen auseinandersetzen würde müssen.


„Hohohoho“ begann der Hutte, das Mikrofon, dass ihm ein SA-5 Droide reichte in seinen vergleichsweise kurzen Armen zum Maul führend zu sprechen. „Was für ein Kampf! Der Sieger brachte große Ehre über sich, während der Verlierer sich für immer für seine Niederlage rechtfertigen muss!“

Verhaltener Applaus kühlte die zuvor aufgepeitschte Menge ab. Die eher dürftigen rhetorischen Fähigkeiten hatten es ihm versagt für den Anlass entsprechend großspurige Worte zu finden, die der Gravitas gerecht wurden oder die Menge auf eine andere Art und Weise hätten stimulieren können. Unbeirrt hob der Hutte die Arme und ließ sich vom dürftigen Applaus feiern, der eher aus Höflichkeit, denn aus wahrem Respekt entstanden war. Doch das konnte man alles im Nachgang nachbearbeiten, wenn die entsprechenden Holovideos geschnitten wurden. Denn natürlich plante der Hutte diese Kämpfe entsprechend über das HoloNet zu verbreiten und noch viel wichtiger: Zu verkaufen. Doch das waren Pläne für die Zukunft. Bevor er auch nur ein weiteres Wort an die Menge richten konnte, wurde sein Mikrofon stumm geschaltet und das Dröhnen aus den Boxen wurde um die Stimme von Xhist Thunderpunch bereichert.

„Holt die Taschentücher raus meine Damen und Herren, der nächste Kampf wird etwas für’s Herz!“ „Rache ist ein Gericht, dass man kalt serviert und so hat sich auch unser nächster Kämpfer einiges an Zeit gelassen seinen Kontrahenten zu finden.“

Nun war er wieder da, der Applaus der Massen. Xhist Thunderpunch hatte das verbale Ruder wieder an sich gerissen. Die Zuschauer fanden zu alter Euphorie wieder, als der Liebling aus der Ansagerbox wieder zu altem Verve fand, während die großen Scheinwerfer sich auf die rechte Ecke des Ovals richteten. Währendessen spielte die Band eine Abfolge von Takten, die einen gewissen belebenden Rhythmus hatten und wie ein großer Opener klangen.

„In der einen Ecke, Varesh Ghatar der Rächer! Ein Feeorin, der Gerechtigkeit für seinen Bruder fordert!“

Der Feeorin betrat die Arena, die Hälfte seines Gesichts von der Maske samt Vocoder bedeckt, die Arme erhoben, um sich von der Menge feiern zu lassen, drehte der Feeorin, der durch die Worte des Aleenas zum Publikumsliebling stilisiert wurde, eine Ehrenrunde. Anschließend ging er wieder in „seine“ Ecke, während die Scheinwerfer in die andere Ecke schienen und die Musik der Band um einige Oktaven tiefer wurde, was eine gewisse Gefährlichkeit und Bedrohung widerspiegeln sollte.

„In der anderen Ecke, Blake Reichon, Mensch, Marodeur und Meuchelmörder mit dubioser Bartpracht!“

Die Rollen waren klar verteilt. In diesem Kampf war es der Mensch, der Ex-Imperiale, dem die Rolle des Heels zukam. Turga verstand von diesen Feinheiten des professionellen Dreschens und Sterbens nicht viel, ihm entging die dramaturgische Komponente dieser Szenerie, für ihn war sie das Beiwerk, dass die Truguts in seine Kassen spülen würden, doch auch er musste sich damit beschäftigen, wenn er eines Tages eine wirklich sinnvolle, wettbewerbsfähige Arena betreiben wollte. Stattdessen beobachtete er wie Blake in die Arena kam, mit der entsprechenden Reaktion des Publikums und beide Kämpfer in Position gingen.

„Lasset die Spiele beginnen!“

Mehr brauchte der Aleena nicht zu sagen, denn es schien, als haben beide Kontrahenten wie Kath-Hunde nur darauf gelauert ihrem Naturell Folge leisten zu dürfen.

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Ruhe herrschte für weitere vier Standardminuten, ehe die über den frisch zerstörten Räumlichkeiten liegende Arena in einem wahren Höllengebrüll erneut zum Leben erwachte. Das schien das allgemeingültige Zeichen zu sein. Blake richtete sich auf, nickte sich selbst Bereitschaft zu und entledigte sich seiner Blastweste samt aller daran befindlichen Halterungen und weiteren Protektionen. Auch das darunter befindliche leichte Hemd streifte er über den Kopf ab. Daraus ergab sich ein kurzes, hörbares Schaben, als das Material des Hemdes über die prächtige Brustbehaarung des Übermannes strich. Kurz blickte der Söldner mit dem männlichen Schnauzbart auf das großflächig zernarbte Gewebe seines Oberkörpers, diese gelebte Geschichte seines Leibes. Achtlos warf er das Bekleidungsstück zur Seite, ballte beide bandagierten Hände zu Fäusten und wartete auf sein Empfangskomitee.

Selbiges manifestierte sich in Form des Nautolaners, mit dem er beinahe schon so etwas wie Freundschaft geschlossen hatte. Der Fischmann spähte zunächst durch den Sehschlitz der Tür, deren Verriegelung er kurz darauf entsicherte. Das schwere, wie dumpfe Geräusch ließ auf einen Mechanismus schließen, der eher durch jahrhundertelange Beständigkeit, denn durch Feinmechanik glänzte. Zumindest hatte es seinen Dienst getan. Der Nautolaner, Blake kannte den Namen nicht, erschien in seiner Gänze im Türrahmen, ihm standen zwei grobschlächtige Nikto bei, einer rot, der andere gelblich. Scheinbar ging der Fischgesichtige nach den jüngsten Komplimenten des Ex-Imperialen auf Nummer sich. Als hätten diese Unterstadt-Männlein ihn an irgendetwas hindern können.

"Dein Kampf steht bevor, Mensch. Ich hoffe du bist vorbereitet.", erklang die Stimme des Ichtyoiden. Die Antwort des Heilands aller kriegsführenden Gesellschaftsformen erfolgte in Gestalt eines Brustmuskelzuckens. Das sollte diesem Buzzfisch mit Füßen eine Lehre sein!

Blake, oberkörperfrei und vollgepumpt mit beflügelnden Hormonen der jähen Vorfreude, wurde durch die komplexen Gänge der Arena gebracht. Die Umkleideräume verlassend, brachte man ihn direkt an einigen zellenartigen Zimmern vorbei, durch deren schwere Durastahlgitter so manch bizarre Kreatur zu erspähen war. Nun galt der Kopfgeldjäger nicht gerade als Spezialist in Sachen Xenobiologie, weshalb ihm die exakte Bestimmung der Arten nur in wenigen Fällen gelang. Immerhin, so schien es, hatte der Besitzer dieser Unterhaltungsanlage Zugriff auf eine üppige Fülle von einsatzfähigen Ungeheuern, welche er jederzeit in der Arena präsentieren konnte. Der üble Bestiengestank in den Gänge tat sicherlich das seinige zu einer wunderbaren Erfahrung bei, sollte jemals ein besonders wohlhabender Zuschauer das Verlangen haben, sich die Auslage einmal anzusehen.

Seine schweren Stiefel mit Durastahlkappe prallten auf den teilweise von Unrat zerfressenen Permabetonboden. Allenthalben entdeckte man Krallenspuren oder Zeugnisse vergangener (Gegen-)Wehr. Dieses Etablissements schien schon geraume Zeit zu bestehen, hatte möglicherweise - nicht untypisch auf dem Hutten-Mond - bereits mehrfach den Eigentümer gewechselt. Das Triumvirat der Hässlichkeit führte den großartigsten Liebhaber der Galaxie weiter durch die komplex aufgebauten Korridore, verschiedenste Rohrsysteme, Kühleinheiten und zischende Ablassventile passierend. Man sah Generatoren mit bunten Lichtleisten, Wartungsdroiden der GNK-Reihe und unterernährte Sklaven, die hier ihr erbärmliches Dasein fristeten. Der finale Aufstieg zum Bodenniveau des Gebäudes erfolgte über eine Plattform, die das Quartett nach oben brachte.

Während ihres Aufstiegs begann der Inbegriff moderner Massenvernichtung sich auf seine Atmung zu konzentrieren. Gleichzeitig bemerkte er, wie seine künstlichen Implantate langsam ihre Leistung steigerten. Seine visuelle Wahrnehmung verbesserte sich, er begann mehr als zuvor zu hören, die Blutzirkulation erfolgte rasanter. Dann kam die Plattform mit einem satten Ruck zum Stehen. Der typische Geruch großer Ansammlung von vermeintlich kulturschaffenden Wesen bohrte sich förmlich in seine Nase, derweil der Fischkopf ihn grob gegen die Schulter stieß, um ihn anzutreiben. Unmittelbar vor dem Eingang zur Arena hielt man an. Eine Reihe tödlich aussehender Waffen hingen dort an einem Gestell, das wohl früher als Stütze für Schweber-Werkstätten genutzt wurde, heute aber als improvisierter Waffenständer fungierte. Die Mordinstrumente schienen alle handgefertigt zu sein und spotteten jeder Ästhetik. Alles war grob, hart, scharfkantig oder wuchtig. Nichts entsprach einer typischen Norm oder glich bekannten Modellen. Für einen ehemaligen Imperialen war dies fast schon ein Affront. Doch der Söldner ließ sich nichts anmerken. Er nahm die Situation geduldig zur Kenntnis, griff sich ein besonders schlichtes Exemplar - im Grunde eine einseitig geschärfte Metallplatte an deren Ende ein Griff angeschweißt worden war - und wartete auf seine Introduktion.

"Ich habe gegen dich gesetzt, Bleichhaut.", offenbarte Mister Fish leise säuselnd. Blake befürchtete kurz, dass der Nichtmensch mit den riesigen Bio-Photorezeptoren noch einen Abschiedskuss würde nachschicken wollen, doch es blieb beim Flüstern der Worte.

"Schöne Geldverschwendung, Du Depp!", lautete die Antwort. Der mächtig muskulöse Bezahlmörder drehte sich mit einem fetten Grinsen zum Nautolaner um, derweil eine Stimme ihn lautstark ankündigte. Die bassschweren Lautsprecher der Untergrundarena nahmen ihren Betrieb auf und spien die Stimme von Xhist Thunderpunch förmlich ins Kampfrund.

„In der anderen Ecke, Blake Reichon, Mensch, Marodeur und Meuchelmörder mit dubioser Bartpracht!“

Buhrufe und Antipathiebekundungen jedweder Couleur machten die Runde, derweil der bullige Kämpfer seine übergroße Klinge schulterte und die ausverkaufte Stätte des Todes betrat. Sofort schwenkten Scheinwerfer auf ihn, derweil die Kamera-Droiden auf ihn zueilten, um eine kostenpflichtige Übertragung zu starten. Unweit seines Einmarsches hatte sich sein Gegner, der rachsüchtige Feeorin aufgebaut. Seine Waffe der Wahl war eine nagelgespickte Keule, die er nun probeweise durch die Luft schwang. Blake jedoch hatte keine Augen für den Todgeweihten. Sein Blick wanderte in Richtung der Ehrenloge, wo sich der Urheber dieses Spektakels befand. Mochte Duz’tofot offiziell der Herr dieses zusammengeschweißten Misthaufens sein, die wahre Triebfeder hier hieß Turga. Der Hutte hatte seine feisten Hände bis zu den Ellenbogen in den Machenschaften. Selbige gewinnbringend auszunutzen war ein gewagtes Spiel. Doch der Ex-Imperiale war ein mutiges Kerlchen. Noch einmal erklang die Stimme des Moderators aus der Arena-Elektronik.

„Dieser Kampf wird gemäß der Regeln des Gruben-Kampfes ausgetragen und geht auf Leben und Tod. Die derzeitigen Wettquoten stehen Zwei-zu-Eins gegen Varesh Ghatar. Platzieren Sie alle Ihre Credits und Truguts!“

Eine herrliche Information. Nicht nur dass man ihn kurzerhand zum Bösewicht des Kampfes gemacht hatte, die verfluchten Quoten standen immer noch unschön. Bei einem Sieg über den Feeorin bekam er nur die Hälfte seines Einsatzes wieder heraus. Das lief alles andere als geplant. Dennoch lächelte der Caridaner, hob die Waffe von der Schulter und deutete mit der platten Nase seiner Impro-Klinge auf die Ehrenloge. Die Zuschauer machten direkt noch einmal mehr Lärm, rochen sie doch förmlich eine bestehende Fehde. Auch die Tatsache, dass der Feeorin, Varesh Ghatar, seine Bruder rächen wollte, sorgte für Begeisterung. Es war ein Zweikampf, bei dem es um etwas ging. Es gab einen thematischen Aufhänger, eine Geschichte, ein Rahmenkonstrukt. Nicht nur das profane Gekeile zweier testosterongeschwängerter Alphatiere, sondern eine echte Vendetta.

Dann gab es das Freizeichen des Sprechers. Diesen offiziellen Start nutzte der hünenhafte Nichtmensch, um sofort loszuspurten. Seine bösartig aussehen Hiebwaffe hielt er dabei mit beiden Händen, holte aus und schwang sie, kaum dass er in Reichweite war, in Richtung des Söldners. Doch dieser plumpe Versuch konnte keinen Erfolg haben. Blake riss sein eigenes Tötungswerkzeug hoch und parierte den Angriff funkensprühend. Die Kraft des Feeorin, dem über zwei Meter großen Monstrum, war immens. Seine größere Masse tat das Übrige dazu bei. Langsam schob er, beide Hände wie Schraubstöcke um den Griff seiner Keule gepflanzt, seine Waffe nach vorn. Zentimeter um Zentimeter. In seinem Gesicht zeichnete sich eine perfide Vorfreude ab. Er war offenkundig stolz auf seine Körperkraft, sein aktuelles Momentum, auf die Aufmerksamkeit der zahlenden Kundschaft, die ihn hier anfeuerte. Alles wurde langsam gesteigert. Die Kamera-Droiden surrten um das ineinander verkeilte Duo, welches sich nur durch die gegeneinander gepressten Waffen auf Distanz hielt. Linsen fokussierten sich, Zuschauer johlten, die Spannung stieg. Dann stieß Blake den größeren, schwereren Gegner konsequent von sich weg, nur um sofort nach hinten auszubrechen. Die Last auf dem vorderen Standbein des Feeorin zwang ihn in Kombination mit der Schwerkraft nach vorn, so dass zwei zusätzliche Schritte notwendig waren, um die Balance zu halten. Der Söldner indes wich zeitgleich geschickt zur Seite aus, brachte sich in Grundstellung und hielt die Klinge seiner furchtbar austarierten Waffe auf Herzhöhe.

„Ein erstes Kräftemessen. Varesh ist ein Riese, ein Titan, meine Damen und Herren! Schauen Sie sich die ungestüme Kraft an! Reichon muss zurückweichen!“

Der Kommentar mochte für das Auge des ungeübten Laien richtig sein, doch erfahrene Zuschauer solcher Spektakel erkannten eine gewisse Strategie seitens des menschlichen Kämpfers. Der wartete ab, ließ den riesigen Reptilienhaften den nächsten Zug machen. Und das tat der rachegetriebene Varesh Ghatar auch. Abermals warf er sich nach, senste mit seiner brutalen Wuchtwaffe von links nach rechts, den nach hinten ausweichenden Blake verfolgend. Der wiederum parierte nur jene Angriffe, die ihn auch erreichten. Allen anderen Attacken wich er kurzerhand aus. Und das nahm sein Kontrahent offenbar nicht mit Humor.

„Bleib stehen, du feiger Mörder!“, fluchte er. Selbiges wurde von den herumjaulenden Droiden aufgefangen und sofort von der findigen Regie dieses Spektakels medienwirksam auf die Lautsprecher übertragen. Die Allgegenwart der Worte wirkte sofort auf die Massen ein.

~ „BLEIB STEHEN, DU FEIGER MÖRDER!“ ~ „BLEIB STEHEN, DU FEIGER MÖRDER!“ ~ „BLEIB STEHEN, DU FEIGER MÖRDER!“ ~

Die Zuschauer, nun wahrhaftig auf der Seite des redlichen, nach Gerechtigkeit schreienden Feeorin, begannen lautstark Stimmung gegen den Kopfgeldjäger zu machen. Der seinerseits breitete die Arme aus und forderte seinen Gegner somit förmlich heraus. Die Dramatik des Kampfes nahm zu. Es wurde erhitzter und spannender.

|| Outer Rim Territories || Hutten-Raum || Nar Shaddaa || Hutten-Viertel || Am Rande des Unteren Industriesektors || CantinArena 'PHETKOI BUNKO' || Blake allein mit sich und seiner herrlichen Pracht ||
 
|| Outer Rim Territories || Hutten-Raum || Nar Shaddaa || Hutten-Viertel || Am Rande des Unteren Industriesektors || CantinArena 'PHETKOI BUNKO' || Bereich der Gladiatoren || Blake & ein rachegetriebener Feeorin ||


Der via Hallentechnik übertragene Ausruf entwickelte binnen Kürze eine ziemlich beschissene Eigendynamik. Das Publikum, allesamt tumbe Idioten, Zechpreller und Taugenichtse, fiel in die sich wiederholende Phrase des Feeorin ein. Wie üblich, wenn man der breiten Masse eine Plattform bot, schrien die besonders dämlichen Exemplare am Lautesten. 'FEIGER MÖRDER!' grassierte als Schlachtruf der Fans von Varesh Ghatar. Die zahlende Kundschaft steigerte sich geradezu rauschartig in dieses Wort-Duo hinein, brüllte es aus tiefster Kehle in die Arena hinein, ganz so, als wolle man den ach so bescheidenen Söldner damit in die Knie zwingen. Der wiederum gönnte sich einen vielsagenden Blick, welcher über die Reihen der Hiesigen wanderte. Wohin er blickte, sah er blutgierige Nichtmenschen, von Drogenkonsum gezeichnete Nichtsnutze, narbenverzierte Gewaltfreunde und verachtenswerte Subjekte von noch fragwürdigerer Herkunft. Im Grunde hätte ein orbitaler Beschuss diesem Ort unsagbar gut getan. Doch darauf konnte der ehemalige Imperiale schlichtweg nicht hoffen. Derartige Wunder waren etwas für die einschlägigen Holo-Kanäle.

Der Feeorin-Gegner, Bruder eines in früherer Karriere des Kopfgeldjägers erschlagenen Zeitgenossen, machte sich ob des Zuspruchs jedoch weitere Hoffnung und startete den nächsten Angriff. Wieder verwendete er die nagelgespickte Keule dabei mit der Präzision eines abstürzenden Schlachtschiffs. Es mangelte ihm an Genauigkeit, an grundlegender Waffenführung und an einer gekonnten Hand-Auge-Koordination. Für Blake, dessen Erfahrung in solcherlei Sektoren die seines Kontrahenten um einiges übertraf, hatte keine Mühe sich durch kurze Bewegungen aus dem Gefahrenbereich zu bringen. Doch solcherlei Ausweich-Manöver machten den Kampf leidlich interessanter, weshalb er sich zusätzlichen Unmut des Publikums zuzog. Freilich war es Part seiner heutigen Strategie. Dieses Aufeinandertreffen hier in der Arena markierte einen Wendepunkt in seinem Leben. Mit einem Sieg über den reptilischen Nichtmenschen erhielt er Zugang zu seinem Schiff, seinen Zulassungen, seiner Ausrüstung und - dadurch - einem Ticket runter von diesem Sündenpfuhl.

Blake keuchte, als die Wuchtwaffe seines Feindes haarscharf an seinem Gesicht vorbeizischte. Fast wäre er von seinem nachdenklichen Abdriften selbst übertölpelt worden. Es war an der Zeit diese kleine Rangelei interessanter zu gestalten. Dafür mussten jedoch die Mordwerkzeuge einstweilen außer Gefecht gesetzt werden. Der Caridaner spannte sich an, verfolgte jede Muskelbewegung des Feeorin, fixierte dann dessen Blick. Und wie so viele ungeübte Kämpfer, denen es an Finesse und Fertigkeit mangelte, starrte Varesh auffällig lange dorthin, wohin er die Waffe lenken wollte. Für den Veteranen der Schlacht war es ein Leichtes den Angriff vorherzusehen. Die Keule sauste heran, Blake parierte gekonnt, bremste den Schwung ab, packte mit der linken Hand an den Schaft des stählernen Knüppels und machte eine halbe Drehung um die eigene Achse. Die Kombination aus dynamischer Bewegung, überschüssiger Energie und gezieltem Krafteinsatz entriss dem größeren, schwereren Opponenten die Waffe. Ein Raunen machte die Runde, derweil der Nichtmensch dumm wie ein Porg gaffte.

„Blake entwaffnet Varesh! Meine Damen und Herren, haben Sie das gesehen? Solche professionellen Kämpfer sehen Sie nur im PHETKOI BUNKO! Wir bieten Ihnen die größtmögliche Unterhaltung, ein Spektakel auf Leben und Tod!“

Der Kommentator verlor sich in einer Hybride aus Werbung, Aufheizen und sachlicher Sportkommentation. Die Kamera-Droiden surrten wie wild umher, fingen jede Bewegung der Kämpfenden ein - auch wenn beide gerade wie paralysiert standen. Denn während Varesh nicht fassen konnte was gerade passiert war, kostete sein Kontrahent die Situation aus ... ehe er die beiden Tötungsinstrumente kurz darauf in hohem Bogen von sich warf. Einer der Droiden verfolgte die Flugbahnen der Waffen, derweil der andere die Reaktionen der Fans einfing. Das lieferte dem Söldner ein kurzes Zeitfenster.

"Die Nummer läuft jetzt mit bloßen Fäusten, Großer. Du willst Dein Brüderchen rächen? Dann komm' und hol' mich!", spie der 37-Jährige förmlich in Richtung seines Widersachers. Selbiger, von verzehrender Rachsucht getrieben, ließ sich nicht zweimal bitten. Er vertraute auf seine immense Stärke, auf seine physische Präsenz, auf die Zähigkeit seiner Spezies. Immerhin war der Mörder seines Bruder nur ein Mensch. Ein muskulöser zwar, aber dennoch nur ein Mensch. Der Hüne warf sich nach vorn, die Muskeln unter seiner blauen Haut spannten sich. Die geballte Rechte flog im seitlichen Halbkreis auf den Söldner zu. Der jedoch fing den Hieb mit einem vertikalen Block seines Unterarms ab!

„Jetzt gilt es! Varesh will dem Mörder ans Leder!“

Der Feeorin setzte nach. Hieb von links - geblockt. Hieb von rechts. Wieder geblockt. Blake hatte wenig Mühe dieser strunzdämlichen Strategie entgegenzuwirken. Sicherlich, der Nichtmensch war stark, sehr stark sogar, doch er verstand es nicht, diese enormen Kräften zielführender einzusetzen. Varesh arbeitete nach einem schlichten Muster, versuchte keine Lücken zu erzwingen, fintierte nicht und ließ generelle Cleverness vermissen. Oder aber genau das war der Eindruck, den er erwecken wollte. Die Faustschläge kamen jedoch in einem ungleichmäßigen Rhythmus, der Ex-Imperiale bemerkte bei jeder Abwehr eine gewisse Schwerfälligkeit im Ansturm des Gegners. Vor allem die Attacken von der linken Seite waren ungezielt, was die Paraden vereinfachte. Gleichzeitig verzichtete der Caridaner auf einen Gegenangriff. Für die zahlende Kundschaft sah es aus, als wäre er in die Defensive gedrängt, dazu verdammt sich nur auf die Abwehr zu konzentrieren. Entsprechend laut wurde es auch in der Arena. Das Publikum feuerte den Sympathieträger des Kampfes an, es gierte nach Blut, nach einem ersten Niederschlag. Diesem Wunsch konnte der einstige Sturmsoldat aber noch nicht nachkommen.

Auch der reptilo-säugetiereske Dumpfdödel namens Varesh Ghatar sah ein, dass rudimentäre Strategie in Form von törichtem Draufschlagen nicht erfolgsversprechend war, weshalb er in all seiner simplen Brillanz zu einem Wechsel der Angriffsform überging. Und genau darauf wartete der Söldner! Als der riesenhafte Trottel seinen fast noch riesigeren Fuß nach vorn pflanzte, ließ sich Blake von dem Frontaltritt vor die Brust treffen. Rasch dämpfte er die Auswirkung durch vor dem Körper gekreuzte Arme ab, dann überließ er sich der Schwerkraft. Die Masse des Gegners, kombiniert mit der Wucht und der Bewegungsenergie sorgte dafür, dass der Kopfgeldjäger nach hinten geschleudert wurde. Was wie ein katastrophaler Aufschlag aussah, war in Wahrheit ein halbwegs gekonntes Abrollen, mit viel aufgewirbeltem Staub und übermäßiger Theatralik! Die Arenabesucher fraßen den Köder und jubelten noch lauter als zuvor. Auch der Feeorin wurde von der allgemeinen Begeisterung erfasst. Er breitete die Arme aus und brüllte sich Zuversicht zu. Gleichzeitig meldete sich auch Xhist Thunderpunch wieder über die Lautsprecher.

„Was für eine Attacke! Varesh lässt Blake davonfliegen, als hätte ihn ein imperialer Kampfläufer getroffen! Die Wettquoten ändern sich ... Zwei-zu-Eins gegen Blake!“

Aus dem Staub der Arena richtete sich der bullige Mann von Carida langsam wieder auf, wischte sich mit dem Handrücken über die Lippen und starrte auf den weiterhin jubelnden Reptiloiden mit den fleischigen Tentakel. Ganz offenbar hatte Varesh die sich geänderte Wettlage nicht mitbekommen. Blake indes schon und er hatte soeben seinen Einsatz verdoppelt. Der Kampf machte tatsächlich Spaß. Ihm zumindest.

|| Outer Rim Territories || Hutten-Raum || Nar Shaddaa || Hutten-Viertel || Am Rande des Unteren Industriesektors || CantinArena 'PHETKOI BUNKO' || Blake & ein rachegetriebener Feeorin ||
 
[Outer Rim Territories | Hutten-Raum | Nar Shaddaa | Hutten-Viertel | Am Rande des unteren Industriesektors | CantinaArena 'PHETKOI BUNKO' | Bereich der Gladiatoren | Arena 'Phetkoi Bunko']
In der Arena: Norag und Ghalian
Hinter den Kulissen: Blake, Turrow, Barbo und weitere Kämpfer
In den Rängen: Gäste
Auf der Ehrentribüne: Turga, Mork, Muzrub [NPC] und Duz'tofot [NPC]

Als der Kampf vorbei war für ihn, kamen Gestalten in die Arena, die wohl sogenannte Mitarbeiter der Arena waren. Zwei gingen zu den geschlagenen Echse und hoben dieses zu zweit auf brachten ihn zu den Ausgängen. Einer dieser Kreaturen kam zu ihm und half ihm auf. Er gab ihm ein Stim und der Zabrak fühlte sich schon wieder etwas besser. Zumindest soweit, das er sich wieder bewegen konnte.

Sobald er merkte das seine Gliedmaßen wieder das taten, was sie sollte, ging er zu seinen Sachen, am Rande der Arena und zog den Mantel drüber. Sein Droide bleib im Schatten dessen und hielt sich am Zabrak fest. Die Kreatur die zu ihm kam deutete auf einen Ausgang und Norag ging zu diesem. Er wurde durch verschiedene Gänge des, die unter den Rängen der Zuschauer lagen, bis zu einen Aufenthaltsort wo er warten sollte. Er setzte sich dort hin und versuchte erstmal wieder klar denken zu können. Sie sperrten die Tür ab, damit er nicht auf die Idee kommen konnte hinaus zu laufen, um was auch immer in seiner Lage zu tun.

Als er dann mit seinem Droiden war, legte er den Mantel neben sich auf die Bank und schaute sich die Wunden an. Zum Glück waren sie nicht mehr so stark am bluten und der größtenteils war getrocknet. Er versuchte sein Shirt von der verletzten Haut zu trennen und zog es langsam aus. Er sah sich das Shirt an und brummte, das konnte er nun echt vergessen, zerrissen und durchlöchert. Er inspizierte seine Wunden und konnte erkennen, das die meisten unfreiwilligen Öffnungen nun von Krusten bedeckt waren, das war gut.

Sein Droide piepte vor sich hin und der Dornenkopf nickte knapp, das was ihm wohl gegeben wurde war wohl sowas wie eine Art Heilmittel. Er wusste zwar wofür diese Stims waren, aber er hatte es noch nie selber an sich gespürt, aber man merkte, das es wohl gut helfen konnte.

Wie auch immer hatte er gewonnen uns sah sich kurzerhand in seinem Aufenthaltsraum um, alles war eher schlicht gehalten. Ein paar Banke zum sitzen und viel mehr war dort auch nicht. Er seufzte als er das Shirt wieder anzog und den Mantel drüber legte, so das die Wunden nicht so ersichtlich waren. Nun hieß es wohl oder übel warten. Nur überlegte er, was passiert danach? Was passiert, wenn sein Begleiter verlieren sollte? Steckte er hier dann fest? Er war quasi die Eintrittskarte weg von diesem verfluchten Mond. Er musste gewinnen, sonst wäre der rot-schwarz tätowierte in einer echten Klemme. Alleine käme er von diesem Mond nicht mehr runter, er hatte weder Credits noch andere Möglichkeiten von hier zu verschwinden.
Aber was ist wenn Blake doch gewinnt? Er käme womöglich von diesem Mond runter, aber was dann? Würde er Ex-Imperiale ihn dann an den meist bietenden verkaufen? So wie alle anderen es auch machen würden? Einfach wie einen Gegenstand hergeben für ein paar Credits? Diese Galaxis kannte nur die Worte Reichtum und Macht. Mehr gab es da nicht. Er musste sich überlegen, was er macht, wenn es soweit kommt, das er wirklich wieder verkauft wird an den nächstbesten.

Wie auch immer die Reise weitergehen würde, die besten Chancen hatte er wenn der Söldner mit dem Schnauzbart lebend aus dieser Arena raus kommt und das hoffte nun der noch sehr junge Zabrak. So kam er zumindest schon mal etwas weiter, wo auch immer die Reise hin ging, alles war besser als Nar Shaddaa. Er lehnte sich zurück an die Wand hinter sich und schloss die Augen. Er konnte hier gerade eh nichts unternehmen, er war in diesem Raum eingesperrt und konnte nur abwarten.

Jedoch wurde er aus seinen Gedanken gerissen als dieses Narbengesicht die Tür aufschloss und ihm seine Tasche, wo alles drin war, was der kleine gerade mal besaß. Er nahm die Tasche an und stellte sie neben sich als der andere wieder ohne ein weiteres Wort den Raum verließ und die Verriegelung sich wieder schloss. Er schaute zu der Tür und dann auf seine Tasche und sah nach, ob noch alles was drin sein sollte auch an seinem Platz war. Gut es war noch alles da, das Werkzeug die Komponenten seines Sklavenhalsbandes und noch wenige Ersatzteile für den Droiden. Das sind die einzigen Sachen die der kleine jemals als sein eigen nennen konnte.

Nun hieß es warten bis der Kampf vorbei war und hoffen, das sein Begleiter überlebte...


[Outer Rim Territories | Hutten-Raum | Nar Shaddaa | Hutten-Viertel | Am Rande des unteren Industriesektors | CantinaArena 'PHETKOI BUNKO' | Bereich der Gladiatoren | Arena 'Phetkoi Bunko']
In der Arena: Blake und Varesh
Hinter den Kulissen: Norag, Turrow, Barbo und weitere Kämpfer
In den Rängen: Gäste
Auf der Ehrentribüne: Turga, Mork, Muzrub [NPC] und Duz'tofot [NPC]
 
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Die Begeisterung in der Arena war ansteckend, wie auch elektrisierend. Zwar stärkte fast das gesamte Publikum den Rücken des blauhäutigen Feeorin, doch die daraus entstehende Geräuschkulisse musste als wahrhaft einzigartig beschrieben werden. Nicht nur simple Ausdrucksformen wie Jubel oder Applaus, Buhrufe oder Pfiffe, waren hier stilistische Mittel. Nein, es wurden gar Fahnen geschwenkt - mit den erkennbaren Namen der hiesigen Favoriten - oder mit den Schuhen auf den Tribünen getrommelt. Auch schien es, als gäbe die Hallenelektronik den eigentlichen Lärm vielfach gestärkt wieder, um so ein noch gewaltigeres akustisches Crescendo zu erzeugen. Es war schlichtweg beeindruckend, was die Veranstalter auf die Beine stellten, um einen schnellen Credit zu verdienen. Immer wieder starteten einzelne Zuschauer Gesänge zur Lobpreisung ihres bevorzugten Kämpfers. In diesem expliziten Fall eben fast schon choreografierte Unterstützungsformen verbaler Art für Varesh Ghatar. Der deutlich über zwei Standardmeter große Nichtmensch befand sich im Aufwind, drückte dem Zweikampf langsam seinen ganz persönlichen Stempel auf.

Blake lenkte, als er sich beinahe in einer Form der Bewunderung für die Lautstärke der zahlenden Kundschaft verlor, einen weiteren kraftvollen Hieb seines Kontrahenten mit beiden Händen zur Seite weg. Die pure, rohe Körperkraft des Blauhäutigen war erschreckend und sie schien kein Ende finden zu wollen. Es gab keinerlei Anzeichen von Ermüdung, kein Indiz auf Ermattung. Varesh warf seine Fäuste ein ums andere mal nach vorn. Wenig gezielt zwar, aber mit zerstörerischer Stärke. Die Situation wurde besorgniserregend und es mangelte ihr nicht an Gefahr.

Wieder kam die Faust in der gefühlten Größe eines ISD-72x Schildgenerators auf den Söldner zugeflogen. Sein Abwehrversuch erstarb in der Bewegung, als er die Sinnlosigkeit des Vorhabens realisierte. Der Aufschlag glich einem Turbolasertreffer. Die Heftigkeit warf den Caridaner nach hinten und er konnte sich beim Schicksal bedanken, dass ihn die riesenhafte Faust des Feeorin ob dessen schlechter Präzision nur streifte. Dennoch reichte die Wucht, um den 37-Jährigen erneut in den Staub der Arena zu schicken. Das anwesende Volk begann laut zu jubeln, zu klatschen und den Namen des hoffentlich in Kürze Siegreichen zu skandieren. Varesh Ghatar schien seine Rache zu bekommen. Der Mörder seines Bruders hatte ganz offensichtlich keine Chance!

Ohne weiteren Zeitverlust, ohne eigenes Posieren, schloss der blauhäutige Nichtmensch auf, packte den menschlichen Kopfgeldjäger an Hosenbund und Nacken, um ihn in einer eleganten Schwungbewegung zweieinhalb Meter von sich zu werfen!

„WAS FÜR EINE KRAFT! Meine verehrten Damen und Herren, liebe Zuschauer ... nun beginnt Varesh mit seinem Gegner zu spielen. Das hier wird heute eine Hinrichtung, so viel kann ich versprechen!“

Die Stimme von Xhist Thunderpunch überschlug sich beinahe vor Erregung. Seine Begeisterung für den Kampf, obschon erschreckend einseitig, war spürbar zu vernehmen. Im Arenarund sausten die Kamera-Droiden umher, versuchten jede noch so kleine Interaktion spektakulär aussehen zu lassen und verkauften die Kämpfer dadurch überlebensgroß.

Varesh startete durch, beschleunigte und näherte sich Blake. Selbigem blieb keine Möglichkeit zum Selbstschutz und so wurde er bösartig in den Bauchraum getreten. Keuchend und spuckend machte er der negativen Gewalteinwirkung Platz, krümmte sich theatralisch und warf sich stöhnend auf den Rücken. Sein Blick wanderte am hasserfüllten Feeorin vorbei bis an die Stahlstreben der Decke. Dort hingen diverse Lautsprecher zur Übertragung von künstlicher Geräuschkulisse, der Stimme des Kommentators und den anfänglichen Einmarschmusiken. Neben den gewaltigen Boxen gesellten sich Strahler für gezielte Lichtstimmungen ein. Im Normalfall wäre der Söldner gar nicht in die Verlegenheit gekommen, die Ausgestaltung der Unterkonstruktion des Daches zu betrachten, doch seine derzeitige Lage gewährte ihm solche Freiheiten.

Dann jedoch kam Varesh Ghatar wieder zurück ins Bild. Der gewaltige Nichtmensch mit der blauen Haut und den fleischigen Zöpfen am Kopf kniete sich neben den Ex-Imperialen, legte ihm eine prankenhafte Hand auf den Brustkorb und verlagerte sein Körpergewicht schmerzhaft dorthin. Das brachte - neben dem marginal beklemmenden Gefühl um die Brust - auch den Zwang mit sich, den Feeorin zu fixieren. Die dergestalt erzwungene Aufmerksamkeit quittierte der Nichtmensch mit einem höhnischen Grinsen. Kurz darauf erklang auch seine widerliche Stimme, die überdies noch dessen stinkenden Atem mittransportierte.

„Noch stirbst du nicht, Mörder. Noch will ich meinen Spaß mit dir haben!“, verkündete der Riese. Ganz offenbar hatte er sehr eigene Vorstellung von seiner Rache, was dafür sprach, dass er sie sich wieder und wieder im Kopf ersonnen und damit entsprechend durchgeplant hatte. Jede Abweichung von der ihm eigenen Idealvorstellung mochte ihn somit in Rage bringen. Der Söldner, obwohl er sich in einer durchaus unangenehmen Position befand, vermerkte diese Information mit grimmiger Genugtuung. Dann jedoch zog ihn sein Kontrahent in einer weiteren Demonstration beispielhafter Stärke in einer flüssigen Bewegung auf die Beine. Die Raubtierpranke, die zuvor noch auf seinem Brustkorb für Eindruck gesorgt hatte, legte sich nun mit dem intimen Liebreiz einer stählernen Klammer für Raumschiffe um seinen Hals. Blake bekam direkt Schwierigkeiten beim Luftholen. Er röchelte, was seinem Widersacher ein weiteres Mal ein Lächeln entlockte.

Dann schleuderte der Feeorin seinen menschlichen Gegner unwirsch zur Seite, fast beiläufig, ganz so, als wäre er nur ein mit Müll gefüllter Sack. Der käufliche Killer, immerhin deutlich über einhundert Kilogramm schwer, konterkarierte die Schwerkraft und stürzte zwei Meter weiter zu Boden. Erneut wirbelte er Staub auf und das Publikum feierte ihren Helden lautstark. Selbstverständlich waren die Kamera-Droiden schnell zur Stelle, fingen den Zustand des Ex-Imperialen ein, wie auch den heroisch aufragenden Nichtmenschen.

„In Varesh Ghatar haben wir womöglich einen neuen Champion der Arena. Mit diesem Feeorin ist zu rechnen, er scheint an dieser Stelle unbezwingbar. Der Mörder seines Bruders hat nicht den Hauch einer Chance!“

Diese frenetische Beschreibung traf die Situation durchaus zielgenau. Blake musste hustend lachen, als er sich langsam wieder in die Vertikale begab. Vom Kampf gezeichnet, vom Staub der Arena verdreckt, Blut spuckend, gab der Caridaner kein besonders heldenhaftes Bild ab. Doch noch war er nicht geschlagen. Er ballte die Hände zu Fäusten, verdeutlichte dem Kontrahenten so seine Kampfbereitschaft. Und der ließ sich nicht zweimal bitten.

Varesh stürmte an, holte zu einem gewaltigen Schwinger aus und schickte den ehemaligen Sturmsoldaten mit einem furchtbaren Hieb - und unter dem Staunen der Fans - zu Boden. Ein Grunzer des Niedergeschlagenen untermalte die Heftigkeit der Attacke. Sofort übertrug einer der Kamera-Droiden die am Boden liegende Gestalt des Söldners an die technische Abteilung, welche das Bild mittels großer Holoprojektoren über den Kampfplatz projezierten. Die Zuschauer raunten, jaulten und spendeten Applaus! Das war höchst spektakulär! Der Kommentator der Auseinandersetzung meldete sich noch einmal.

„Das war es jetzt wohl gleich! Varesh zeigt einen furchtbaren 'Todesschwinger'. Platzieren Sie nun letztmalig eine Wette, meine Damen und Herren ... die Quote lautet nun ... Vier-zu-Eins gegen Blake!“

Einmal mehr passten die Buchmacher die Quoten an den Verlauf des Kampfes an. Eine sichere Sache für risikoscheue Zockbereite und Spielsüchtige. Die neue Konstellation klang vielversprechend. Zur Untermalung seiner Dominanz pflanzte Varesh dem bäuchlings liegenden Söldner einen Stiefel auf den Rücken, zeigte somit mehr als deutlich an, wer hier kurz vor dem Triumph stand. Er war sich seiner Sache sicher. So sicher, dass er noch einmal das Wort an Blake richtete.

„Gleich ist es vorbei, Mörder. Gleich beende ich dein jämmerliches, schändliches Dasein.“, prophezeite der blaue Riese das baldige Ende. Zwar mangelte es ihm ein wenig an verbaler Kälte, doch an seiner Entschlossenheit konnte es keinen Zweifel geben. Dennoch wehrte sich sich sein Opponent, zumindest mit Worten.

"Das wird sich zeigen ... Prinzesschen.", spottete der Ex-Imperiale. Eine überzogene, realitätsfremde Antwort, die letztlich nur der Ausweglosigkeit geschuldet war. Dennoch schickte sich der bullige Mensch an, sich zu erheben. Zunächst schob er die Arme unter den Körper, presste sich dann langsam hoch. Um dem gegenzuwirken verlagerte der Feeorin seine mehr als zweihundert Kilogramm auf den Fuß, welcher noch immer auf dem breiten Rücken der Blasshaut ruhte. Und trotz dieser immensen Belastung, dieser großen Masse, verlangsamte es Blake nicht. Der Stiefel rutschte irgendwann vor der staubigen rückwärtigen Seite des früheren Imperialen, kurz darauf stand der Schnauzbartträger zur Gänze. Beide Kontrahenten begegneten sich mit Blicken, um einen ganz anderen Kampf auszutragen.

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Sein gesamter Körper stand unter Spannung. Jeder Muskel, ja jede Faser seiner physischen Daseinsform begann sich anzuspannen. Mit den Muskelkontraktionen, mit der Anspannung, mit der biologischen Vorbereitung entstand Wärme. Diese ansteigende Hitze machte Blake klar, dass sein zu Leid und Vernichtung geschaffener Leib seine Bereitschaft signalisierte. Die Implantate, die ihn seit Jahren treu begleiteten und zu einer im Zweikampf schier unbezwingbaren Maschine - im wortwörtlichen Sinne - machten, verdeutlichten ihrerseits ihr volles Leistungsspektrum. Die direkte Umgebung verschwamm in der optischen Wahrnehmung förmlich, derweil sich sein Fokus vollkommen auf Varesh Ghatar richtete. Dessen bisherige Strategie hatte der Gesamtsituation in die Karten gespielt, hatte die Wettquoten geradezu spielerisch pervertiert und dem Nichtmenschen ein Gefühl der Überlegenheit vorgegaukelt. Doch nun war es langsam an der Zeit, diese Scharade zu beenden. Sicherlich hatte Blake ein gewisses Vergnügen an dem kombattiven Tänzchen mit dem Feeorin, doch er hatte letztlich noch wesentlich Besseres zu tun, als hier ein Schauspiel aufzuführen.

Noch einmal spie er blutigen Speichel auf den Boden der Arena, was dem Blauhäutigen weiter ein Gefühl der Dominanz geben sollte, auch wenn diese Annahme nicht ferner von der Wahrheit sein konnte. Die ungestümen Attacken von Varesh mochten den Söldner zwar getroffen haben, sogar seine Lippe blutig werden lassen, doch all das war ein Mittel zum Zweck. Zumindest versuchte der Ex-Imperiale dieses Bild zu erzeugen. Oder sprach er sich just in diesem Moment nur Mut zu und in Wahrheit war er deutlich unterlegen? Befand er sich möglicherweise gar wieder in einem diffusen Drogenrausch und vertauschte Realität mit Fiktion?

Sein Blick wanderte über die geifernden, nach Attraktion und Spektakel gierenden Zuschauer, die sich in ihrer perfiden, wie auch perversen Lust nach einem blutigen Ende sehnten. Für dieses stumpfsinnige Volk schlugen sich im Sand der Arena die Kämpfer gegenseitig die Schädel ein. Und wäre das nicht schon schlimm genug, so kassierten die Betreiber und Veranstalter dieser schmierigen Lokalität auch noch wahre Unsummen für tödliche Stelldicheins aller Art. Im Grunde war es verdammungswürdig und man musste das Phetkoi Bunko in einem möglichst großen Feuersturm vernichten. Andererseits gab es auf Nar Shaddaa Dutzende, wenn nicht gar Hunderte solcher Einrichtungen. Die Einwohnerschaft des Hutten-Mondes wollte solche Orte der Gewalt und deshalb bekam sie sie. Angebot und Nachfrage, der nie enden wollende Kreislauf des Kapitalismus. Nirgends wurde die Fremdartigkeit und kühle Distanz dieses wirtschaftlichen Konstrukts klarer als hier.

Ungeachtet seiner persönlichen Ideale lag es dem gegnerischen Feeorin einzig und allein daran den Tod des Bruders zu rächen. Irgendwann einmal, im Auftrag von Barballo dem Hutten, musste Blake eben jenen erschossen oder anderweitig zur Strecke gebracht haben. Wenn er ehrlich zu sich selbst war, konnte er dem Namen von Vareshs Bruder kein Gesicht zuordnen. Zu viel war auf dem Hutten-Mond vorgefallen, zu oft hatte im Krieg der verschiedenen Clans und Syndikate für ihn namenlose Gesichter niedergeblastert. Als Vollstrecker eines Hutten achtete man nicht auf die familiären Bande irgendwelcher Ziele. Die Gewalt dieser Arena wurde im Untergrund Nar Shaddaas sicherlich verhundertfacht. Dennoch machte es käufliche Kämpfe dadurch nicht besser. Ein Übel wog das andere nicht auf.

Blake wich dem Faustschlag des Kontrahenten geistesgegenwärtig aus, als jener wieder zum Angriff überging. Seine gesteigerten Reflexe, fast schon auf übermenschlichem Niveau, machten die Ausweichbewegung förmlich zu einem Kinderspiel. Varesh Ghatar setzte mit der anderen Faust nach, doch die blockte der Caridaner mit Leichtigkeit. Sofort bemerkte er, wie der Blauhäutige wütender wurde. Der Gegner legte mehr Kraft in die folgenden Attacken, zu Lasten seiner ohnehin schon beschämenden Zielgenauigkeit. Durch Viertel-Drehungen des Oberkörpers konnte Blake der stakkatohaften Angriffsorgie mühelos entgehen, zog sich dabei langsam rücklings zurück. Und diese überschnellen Attacken kosteten viel Kraft, zehrten an der Ausdauer des Feeorin und verlangsamten ihn zusehends. Nun zahlte er seinen Preis für die kopflosen Offensiven, für den eklatanten Mangel an strategischem Vorgehen. Und genau das unterschied den Nichtmenschen von einem Weltklasse-Nahkämpfer. Als solchen sah sich jedoch der Kopfgeldjäger mit imperialer Jagdlizenz. Seine durch die vorherige Anspannung erwärmten Muskeln erfuhren just in diesem Moment einen Boost durch die kybernetischen Ein- und Zubauten in seinem Körper, seine Sehfeld verengte sich auf das anvisierte Ziel. Dann entließ der Söldner alle eigenproduzierte Energie durch einen furchtbaren Hieb. Seine erste offensive Tat des Kampfes. Der Treffer zentral vor die Brust des hünenhaften Feeorin kam mit der Kraft eines mittelschweren Orkans. Obschon über zweihundert Kilogramm schwer, verkam der Blauhäutige zu einem Spielgerät, flog nach hinten, überschlug sich mehrfach und rutschte noch gut zwei Meter über den sandigen Arenaboden. Sofort herrschte Stille. Die Zuschauer verschluckten sich am eigenen Jubel.

Mehrere Sekunden verstrichen. Dann flog der erste Kamera-Droide heran und der Kommentator ergriff endlich wieder das Wort. Xhist Thunderpunch musste schließlich erhört werden.

„DAS ... ich ... ähm ... meine ... Herrschaften ... Blake hat Varesh .. diese Entfernung ... wie ist er dahin gekommen?“

Das Stammeln des schier allgegenwärtigen Moderators untermalte die Tatsache, dass der riesige Feeorin gut fünf Meter entfernt von Blake lag. Die bis dato einzige Attacke des Ex-Imperialen hatte den Opponenten auf fast unrealistische Art und Weise davonwehen lassen wie ein Blatt im Wind. Der Caridaner, dessen Gesicht beinahe vom männlichen Schnauzbart beherrscht wurde, gönnte sich einen vielsagend-verträumten Blick in Richtung der Loge. Dorthin also, wo er die Fadenzieher hinter diesem Spektakel vermutete. Dann stapfte er in Richtung seines Gegners. Langsam, mit einer gewissen Lässigkeit, doch ohne es an Bedrohlichkeit fehlen zu lassen. Schritt für Schritt, Meter um Meter. Und das Publikum schien wie paralysiert zu sein. Es gab keine Rufe mehr, keinen Jubel, keine Gesänge. Stille herrschte, gebannte Ruhe. Alle Augen ruhten auf dem Söldner, der seinen Kontrahenten endlich erreichte. Varesh keuchte schwer, wuchtete sich in diesem Moment hoch, hielt sich mit der linken Hand die Brust. Seine Rechte schnellte vor, doch der Kopfgeldjäger wischte sie zur Seite. Dann explodierte Blake förmlich. Mit einem Tempo, das er bei seiner Masse gar nicht besitzen durfte, schnellte er hinter den Feeorin, zwang ihn durch Stiefeleinsatz zurück auf die Knie und umschlang den Hals des Nichtmenschen mit seinem linken Arm. Die Armbeuge lag direkt unter dem Kinn, der Würgegriff somit ideal. Mit einem haifischartigen Grinsen forcierte der Söldner den Kopf von Varesh langsam in die Richtung, in der die Loge lag. Da einer der Kamera-Droiden zugegen war, übertrugen sich seine Worte auf die Hallentechnik.

"Dieser ganze Zirkus nur, um DENEN dort Unterhaltung zu bieten, Varesh. Nur wegen DIESEN gierigen Schleimsäcken bist Du in diese Situation geraten. All das hier war eigentlich viel zu groß für Dich, Du hast das nur nicht begreifen können.", begonn Blake. Sein Blick, wie auch der seines Rivalen, waren auf die VIP-Loge der Arena gerichtet. Von ihrem Platz aus konnte man nur silhouettenhafte Schatten erkennen, doch die grundsätzliche Botschaft wurde überbracht. Da sich auch Xhist Thunderpunch in Schweigen hüllte, war so ziemlich jedem in der Arena die Bedeutung der Situation klar. Die allgegenwärtige Stille machte alles Folgende umso dramatischer.

"Grüß' Deinen Bruder von mir!", hallte es über die Lautsprecher der Arena. Ein einzelner Herzschlag verging, dann führte Blake eine rasche Gegenbewegung seiner muskulösen Arme aus, deren Zentrum und Ziel der Schädel von Varesh Ghatar war. Das scharfe Knacken wurde von den empfindlichen Mikrofonen der Droiden übertragen, während der Leib des Feeorin schon leblos in sich zusammensackte. Der Blauhäutige erfuhr nie, dass er zu keinem Zeitpunkt im Kampf auch nur den Hauch einer Chance gehabt hatte. Seine Forderung gegenüber dem Hutten nach einem Zweikampf mit dem Söldner war gleichzeitig das eigene Todesurteil gewesen. Ohne einen weiteren Gedanken an den Verstorbenen zu verlieren gab Blake den schweren Leichnam frei und fixierte noch einmal, nun ganz allein, die ominöse Loge. Dort oben hockte irgendwo dieser feiste Hutte, welcher ihm nun endlich Zugang zur 'Lucille' gewähren musste. Die Zukunft lag vor ihm. Endlich.

„MEINE DAMEN UND HERREN ... DER SIEGER DES KAMPFES ... BLAKE!“

Die fast schon überflüssige Siegeserklärung brachte einen wahren Sturm an Antipathie mit sich, hatte sich der - nun tote - Feeorin rasch zum Publikumsliebling avanciert. Doch das kümmerte den Sieger nicht. Er hatte der frischen Leiche ein Versprechen gegeben, welches er einzuhalten gedachte. Mit einigen Schritten war er bei dem zuvor im Kampf weggeschleuderten Impro-Schwert, das er nun wieder aufnahm. Die Erfüllung des Versprechens bedurfte noch ein klein wenig blutiger Arbeit ...

|| Outer Rim Territories || Hutten-Raum || Nar Shaddaa || Hutten-Viertel || Am Rande des Unteren Industriesektors || CantinArena 'PHETKOI BUNKO' || Blake & ein rachegetriebener Feeorin ||
 
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Auf der Ehrentribüne: Turga Bessalijic Vano, Mork und Muzrub [NPC], Duz'tofot [NPC]

In den Rängen: Gäste
In der Arena (Vor und hinter den Kulissen): Blake, Norag, Turrow, Barbo sowie andere Kämpfer

Wenn Nal Hutta das Juwel der Galaxis, aus der Sicht der Hutten, war, dann war Nar Shaddaa ihre Perle. Eine dunkle Perle, die von innen heraus faulte, verdorben war und ihr glitzerndes Antlitz darüber hinwegtäuschte, dass alles was sie berührte, einen giftigen Film auf der Haut hinterließ. Doch darin ähnelte das dunkle Abbild der von Hybris und Dekadenz gebeutelten Kernwelt Coruscant ihren Erschaffern, den Hutten. Auch sie waren von einem Muccus überzogen, der es ihnen erlaubte ihren Fressfeinden, wenn sich ein entsprechender Jäger fand, schleunigst zu entwischen. Und so wie auch ein Hutte, in seiner ganzen gastropodischen Schläue und evolutionären Überlegenheit, seinem Feind immer wieder entwischen konnte um seinen Feinden im Anschluss auf eine andere Art und Weise das Leben schwer zu machen oder gar zu töten, schaffte es dieser Blake Reichon seinem Gegner, dem rachsüchtigen Varesh, zu entkommen und sich dessen Zugriff zu erwehren, um selbst zum Gegenangriff überzugehen. Turga wäre nicht so blauäugig Bewunderung für den Menschen zu äußern. Dieser Hutte bewunderte nur stärkere Hutten und gleichzeitig neidete er ihnen ihre Stärke und ihr größeres Volumen, sodass sich ein toxischer Mix ergab. Es war also überhaupt nicht erstrebenswert von Turga bewundert zu werden. Nein, der Gastropode empfand einen gewissen Respekt für den Mann, der hier um sein Überleben kämpfte, nur um sein Schiff zu erhalten. Sollte Blake sterben, würde er ihn in Carbonit einfrieren lassen und verwahren, um ihn eines Tages in seinem Palast als Beispiel für Tapferkeit auszustellen.

Der ganze Kosmos, den Nar Shaddaa mit seinen unzähligen Sektoren, vertikal wie horizontal, schrumpfte heute auf das Phetkoi Bunko zusammen. Die nach Blut gierende Menge war durch den ersten Kampf auf den Geschmack gekommen und nun wollten sie mehr. Ihr Durst sollte befriedigt werden, wenn alles nach Plan verlief. Der Mensch hatte schon einige Treffer kassiert, sodass er sein rotes Lebenselixier auf dem grobkörnigen Sand der ovalen Arena verteilte. Die Schläge, Worte und das Ächzen der beiden Kontrahenten verlor sich an den rostigen Stahlsteinstreben, den von unzähligen Hieben diverser Waffen verunstalteten Durastahlplatten, die dieses Oval bildeten. Doch schien dem Mann mit der auffälligen Gesichtsbehaarung die Situation zu entgleiten. Zugegeben, ein Feeorin war kein Feind, mit dem man sich als so fragile Kreatur wie ein Mensch messen sollte, Ihre massige Muskulatur machte aus diesen Wesen einen Railcrawler, der ungezügelt in dein Gesicht rasen konnte, wenn man sie wirklich zur Weißglut trieb. Kein Anblick, dem man sich lange hingeben wollte, es sei denn, man hatte die entsprechende Neigung und war bereit dafür zu bezahlen es zu sehen. Dann konnte Turga diesen Wesen behilflich sein.

Doch seine Hände krallten sich um das Datapad, dass die Wettchancen zeigte. Das Blatt wandte sich für Blake und auch wenn die Zahlen Turga potenziell mehr Truguts einbringen würden, sah er die Münzen und Creditsticks vaporisieren, wenn dieser enthaarte Wookiee jetzt verlieren würde. „So hatten wir nicht gewettet, Sleemo“ dachte Turga zornig. Er hatte viel Geld auf diesen Mann gesetzt und wenn dieser ihn jetzt enttäuschen würde, musste sein Sklave die Rechnung dafür tragen. Nicht dass es dann für Mister Reichon von Interesse gewesen wäre, denn er wäre bestenfalls tot, schlimmstenfalls dazu verdammt seine zukünftigen Mahlzeiten durch einen Strohhalm zu sich zu nehmen.

Der Feeorin hingegen schien das Spektakel zu genießen, hatte dieser Kampf doch für ihn etwas Heilendes, beinahe etwas eschatologisches. Wenn Turga es nicht besser wusste, hätte er es für einen Kayfabe halten können. Er, der Rächer seines Bruders, würde endlich „Gerechtigkeit“ bringen und den Tod des Bruders mit dem Blut dieses Mannes sühnen. Wäre Turga nicht von Angespanntheit zerfressen gewesen, er hätte verächtlich geschnaubt. Es gab keine Gerechtigkeit, sein Bruder würde nicht wie Boonta von den Toten auferstehen um zu einem Gott zu werden, weil er gerächt wurde. Er würde tot bleiben und Blake wäre auch tot und seine Truguts verloren. Ein Ausgang, mit dem Turga nicht leben konnte, ja gar nicht leben wollte. Doch wie so oft, wenn ein siegreicher Kontrahent sich seines Triumphs zu sicher ist, beginnt mit seiner Beute zu spielen und nicht zum finalen Stoß anzusetzen, bot er seinen Sieg den rachsüchtigen Göttern an. Turga umfasste die Balustrade, beugte sich mit seiner Masse vor und ignorierte das gefährliche Quietschen und Stöhnen des Materials, als seine massige Gestalt ihr Gewicht auf dem baufälligen Balkon verlagerte. Seine Augen weiteten sich und er musste sich dabei erwischen, dass auch er, wie die nach Blut lechzende Masse, nun von diesem Kampf eingenommen war, geradezu verzaubert war, auf ihre eigene, blutrünstige Art und Weise. Doch wie in jedem guten Drama gab es auch hier eine abermalige Wendung, sodass Turga, als die Worte von Xhist Thunderpunch durch die Arena dröhnten, laut vor Erleichterung ächzte, was einen gutturalen, geradezu ungesund klingenden Ton hervorrief.


„MEINE DAMEN UND HERREN ... DER SIEGER DES KAMPFES ... BLAKE!“


Ein wahrer Sturm brach los. Buhrufe, Pfiffe aber auch vereinzelte Jubelschreie jener, denen bewusst wurde, dass ihre Wetterlöse sich geradezu verdoppelt oder verdreifacht hatten, hallten durch die Tribünen der Arena. Ein Mob aus zahlreichen Nichthutten war aufgesprungen, gestikulierte wild und reckte zwei und manchmal auch mehr Gliedmaßen in Entrüstung in die Höhe, machten ihrem Ärger Luft, während Turga mit aufrichtiger Freude das Ende dieses Kampfes vernahm. Es war allerdings nicht die Sorge um die Gesundheit des Murishani, die ihn umtrieb, sondern die blanke Lust am Gewinn, die Gier nach Truguts und das freudige Erwarten seines Wetterlöses, die ihm dieses Quell der Freude bereiteten.

„Und jetzt bringen wir den Sleemo Murishani um, damit wir das Schiff behalten können.“ grunzte Muzrub, der Gamorreaner in seinem akzentgeschwängerten Mischmasch aus Huttisch und einigen huttischen Worten, die wie diese Sprache klingen sollten, aber doch nur ein Amalgam aus den Grunlauten waren, die Gamorreanisch bildeten und eben der lingua franca des huttischen Herrschaftsgebietes.


Der Hutte beäugte den Gamorreaner mit einer Mischung aus Überraschung und Argwohn einen Moment länger, als es dem Nichthutten lieb gewesen wäre. Dieser Dopa meekie kung hatte doch tatsächlich die Chuzpe einen potenziellen Goldbantha umzubringen, bevor dieser seine letzten Truguts hatte ausquetschen lassen. Daran merkte Turga ein weiteres Mal, diesser Gamorreaner taugte als Muskel, doch Muskel waren nicht dazu da zu denken, sondern zu handeln. Andererseits offenbarte es eine Charakterschwäche, die Turga im Auge behalten musste. Muzrub schreckte scheinbar nicht davor zurück Verrat zu begehen und es so offen zu sagen. In einer Welt der Kriminalität, wie jene in der Turga und seine Geschäftspartner lebten, gehörte Verrat an der Tagesordnung, wenn auch nicht zum guten Ton. Absprachen, Deals, Kontakte, sie alle basierten auf der grundlegendsten Währung, die selbst Truguts nicht aufwiegen konnten: Vertrauen. Verlor man dieses Gut, war es nur sehr schwer wieder zu erlangen, weswegen ein Geschäftemacher wie Turga penibel darauf achtete dieses Vertrauen nicht zu verlieren. Das hieß nicht, dass nicht auch Turga dazu imstande wäre jemanden ans Vibromesser zu liefern. Er zog es allerdings vor solcherlei Dinge diskret und ohne Zuschauer zu machen und vor allem nicht wie dieser dreifach vom Speeder überfahrene Gamorreaner öffentlich herauszuposaunen.


„Hohohoho, nein. Yanee dah poo noo.“ grollte das Lachen des massigen Gastropoden über den Gamorreaner zurück, dessen kleine Schweinsäuglein den Hutten mit einer Mischung Enttäuschung und unterschwelligem Unmut anfunkelten. „Der Peedunkee hat uns heute mehr Geld eingebracht, als ihm bewusst ist. Soll er sein Dyst wiederhaben.“

Als er einen weiteren Blick aus seinen reptiloiden Augen auf das Datapad warf, auf dem seine Gewinne verbucht waren, leckte sich der Feiste über seinen lippenlosen Mund und grollte zufrieden vor sich hin, bevor er mit seinen Händen nach einem weiteren unglückseeligen Nager patschte und die bedauernswerte Kreatur in den Abyss seines Mauls steckte, wo die Kreatur von einer gewaltigen Menge an Newton pro Quadratzentimeter zermahlen wurde, bevor allerlei höchst toxische Säfte sich daran machten den Auflösungsprozess zu beschleunigen, damit der nie zu sättigende Wanst des Gastropoden eine kurzweilige Befriedigung seiner Völlerei bekam.
Doch Turga würde sich nicht die Mühe machen den Schnauzbartträger aufzusuchen, schließlich wollte dieser etwas von ihm. Würde Mister Reichon kommen und seinen Gewinn einfordern, würde er ihn erhalten. Doch Turga würde es sicher nicht forcieren. Wer weiß, vielleicht hatte der Kampf ein Aneurysma befördert oder eine sonstige Verletzung, die dem Murishani zu schaffen machen würde? Turga hatte gelernt, dass Abwarten zuweilen eine Kunst sein konnte und sich manche Probleme von ganz allein lösen würden. Er würde Blake nicht verraten, doch er würde auch nicht forcieren, dass dieser an sich reißen würde, was ihm zustand. Und so galt es nun den finalen Kampf gegen Madclaw und Barbo Zasza anzukündigen. Der Sand war erneuert und vom Blut des vorherigen Kampfes befreit, der Leichnam beseitigt und für den Abtransport in einen der zahlreichen Incineratoren Nar Shaddaas gebracht zu werden.


„Ein Kampf, von dem man noch lange reden wird! Heute gewann ein Bösewicht, doch die Welt ist nicht immer fair, hohohohoho!“ riss der Hutte das Mikrofon an sich, um den nächsten Kampf einzuläuten. Erneut fehlte es dem geduldigen aber doch zuweilen wenig empathischen Hutten die Menge richtig zu deuten, sodass seine Worte Pfiffe ernteten. Jene wurden von einigen Niktos, die in den Rängen Wache standen, gepackt und nach draußen befördert, um dort einige Manieren beigebracht zu bekommen. „Der nächste Kampf ist so alt wie die Galaxis selbst: Wookiee gegen Trandoshaner. Reptil gegen Säugetier. Jäger gegen Gejagte! Doch wer nimmt heute welche Rolle ein? Hohohoho!“

Diesmal schien Turga einen Glückstreffer geleistet zu haben, denn die wechselhafte Meinung der Masse schwang in Rufe und Applaus um. Der nächste Kampf war ein wahres Derby, bei der es keinen klaren Heel gab, sondern beide Spezies ihre Befürworter und Neider hatten, zwei Fraktionen die seit Anbeginn ihres ersten Zusammentreffens in einem ewig scheinenden Zwist vereint waren. Genau die richtige Fehde, für einen Gladiatorenkampf im Phetkoi Bunko. Natürlich würde es sich Turga nicht nehmen lassen, im Anschluss an diese Kämpfe entsprechende Dirt-sheets im HoloNet vertreiben zu lassen, um mit dem Erlös weitere Einnahmen zu generieren.

„Hört, hört meine lieben Gourmets des feisten Schlagabtauschs!“ tönte der Aleena erneut über die Lautsprecher des Phetkoi Bunko „Dann wollen wir unsere Kämpfer, unsere großen Champions ihrer Welten, nicht länger warten lassen!“

Die Scheinwerfer der Arena richteten sich nun auf die Ecke, aus der nun der erste Kämpfer heraustreten würde.

„In der einen Ecke: Der weiße Schrecken der Schattenlande, der pelzige Riese von Kashyyk, ein Wookiee gegen den man kein Dejarik verlieren will: MAAAAAAADCLAAAAAWWWWW!“

Die Musik dröhnte aus den Lautsprechern während der Weißfellige die Arena betrat. Die Wetteinsätze waren gesetzt, die Zuschauer wüteten geradezu um die Gunst ihrer Champions und versuchten durch möglichst lautes Rufen ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen. Ein Bad in der Zuneigung der Menge für jene Gladiatoren, die ihr Leben zur Belustigung dieser Wesen riskierten.

„Und in der anderen Ecke, ein Jäger, der die Galaxis als Beute ansieht, ein Auserwählter der großen Zählerin, der Aschfahle von Trandosha, BAAAARBOOOO ZAAASZAAA!“

Erneut brandete der Zuspruch der Zuschauer auf, als der flinke Trandoshaner das Oval der Arena betrat. Während Xhist Thunderpunch den Kampf eröffnete, studierte Turga erneut seine Wetteinsätze bei diesem Kampf und schaute dann in den Statistiken, welche Verhältnisse herrschten. Er sah erst auf, als Muzrub ihn anstieß. Zuerst dachte der beleibte Hutte, der Gamorreaner wolle ihn auf den Kampf aufmerksam machen, doch dann erkannte er das lädierte Gesicht seines Kämpfes, der sich versuchte lässig gegen den Bogen anzulehnen.

„De wanna wanga, Blake.begrüßte der Schlinger seinen Goldjungen, hatte er ihm doch nun ein höchst profitables Einkommen beschert. „U kulle rah doe kankee murishani kung. Bargon u noa-a-uyat.“

Die Blessuren des Kampfes waren ihm, mehr als nur wortwörtlich ins Gesicht geschrieben, doch wie so oft konnte er die Mimik dieser enthaarten Wookiees nicht so genau deuten, fehlte ihnen doch die Grazie, Anmut und Überlegenheit der huttischen Spezies.

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Auf der Ehrentribüne: Turga Bessalijic Vano, Blake, Mork und Muzrub [NPC], Duz'tofot [NPC]

In den Rängen: Gäste
In der Arena (Vor und hinter den Kulissen): Norag, Turrow, Barbo sowie andere Kämpfer
 
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Jeder Schritt machte ihn unbeschwerter. Jeder Atemzug versprach Freiheit. Jeder Gedanken war geschwängert von der Endlosigkeit sich bietender Möglichkeiten. Eine längst vergessene Leichtigkeit beflügelte den Caridaner. Dessen durastahlharte Fassade, manchmal sogar undurchdringlich wie mandalorianisches Eisen, ließ den ehemaligen Sturmsoldaten des Imperiums unnahbar, emotionslos und distanziert wirken. Diese fast schon inflationär gebrauchten charakterlichen Beschreibungen vieler kämpferisch Aktiver waren im Grunde nur billige Ausflüchte, um die eigenen Unzulänglichkeiten, die Unsicherheiten, Beklemmungen oder Ängste zu verbergen. Blake war keineswegs emotionskalt, ganz im Gegenteil, er reagierte häufig aus Gefühlen heraus, handelte dann falsch oder zu überstürzt. Seinen zahlreichen, wenig sozialen, Professionen verdankte er dabei jedoch eine gewisse Abgestumpfheit. Das Auslöschen eines fremden Lebens nahm ihn nach vielen Jahren Arbeit im Untergrund nicht mehr vorrangig mit. Zwar erfüllte ihn selbiges auch nicht mit perfider Freude, aber es bedurfte keiner exzessiven Alkoholeskapaden, um einen gut dotierten Auftragsmord vergessen zu lassen. Die exzessiven Feiern kamen ganz von allein, doch sollten sie Erlebtes nicht verdrängen. Ganz im Gegenteil. Solche Ausuferungen waren in der Vergangenheit meist Mittel zum Zweck gewesen, erzeugten sie doch häufig zumindest die Illusion von einem geregelten Leben, von Erfüllung und Befriedigung. Selbiges war in der Tat meist nur ein Trugschluss, denn die Abstumpfung des menschlichen Geistes sorgte gleichzeitig in fast jedem Fall auch für den Wegfall jedweder erheiternden Empfindung. Glückseligkeit, Zufriedenheit und Freude ließen sich dann meist nur noch durch extreme Situationen erzeugen: Extremen Alkoholkonsum, diverseste Rauschmittel und Drogen aller Art, Nervenkitzel, körperliche Freuden der intensivsten Form. Alles bedurfte Superlative und immer neuer Steigerungsformen. Ein Teufelskreis, sorgte jedes Erlebnis doch im Grunde für die Erweiterung der Abstumpfung. Es war ein Leben auf der Spitze eines Berges.

Blake, mit der Einhaltung seines Versprechens in der linken und dem Impro-Schwert in der rechten Hand, bahnte sich seinen Weg durch die langen Gänge der Arena. Er verzichtete einstweilen auf das Einsammeln des Zabrak-Sklaven, sowie auf das Auflesen seiner im Umkleideraum befindlichen Ausrüstung. Er hatte ein ganz anderes Ziel. Zuvor jedoch holte er sich seine Wettgewinne bei dem narbengesichtigen Nautolaner. Dank seines Possenspiels war der Kampf zu einem lukrativen Investment verkommen. Der Narbige knurrte wilde, jedoch äußerst leise Flüche aus, als er dem Söldner insgesamt 668 Wupiupi, 368 Trugut und 412 Credit-Sticks aushändigte. Insgesamt eine recht anständige Ausbeute für den Kampf, auch wenn die Vielzahl von Chips in einem Ledrisbeutel schwer wog. Entgegen seiner ursprünglichen Entscheidung entlohnte er den Nautolaner nicht. Die ganze Ideologie hinter dieser Kaschemme war dem Ex-Imperialen just in diesem Moment derart zuwider, dass er keine echte Gedanken fassen konnte. Sein neuer Wohlstand mochte ihn über die nächsten drei, vier Tage bringen, was wiederum keine langfristigen Planungen zuließ. Es galt also mit dem fetten Schneckenkönig des Phetkoi Bunko zu paktieren, um die kommende Zeit halbwegs sicher verbringen zu können.

Sein Weg führte den Kopfgeldjäger letztlich zur Loge, denn der Hutte hatte sich nicht die Mühe gemacht seinen Platz zu verlassen. Diese überschweren Schleimsäcke hielten sich für unantastbare Machtinstitutionen und führten sich auch wie solche auf. Sofort musste Blake mit einer gewissen Freude an das Schicksal von Tyzz dem Hutten denken, der sich für ähnlich
tabu gehalten hatte. Nachdem der Söldner ihn einen Sprengsatz fressen ließ, war der Kleinst-Syndikat-Boss über den gesamten Block verteilt worden. Diese monströsen Gastropoden mochten hohe regenerative Fähigkeiten besitzen, aber aus gefühlt einer Myriade von Fleischfetzen erwuchsen sie nicht neu.

Die Tür zur Loge öffnete der Söldner mit all der Feinfühligkeit die ihm zu Eigen war: Seinen schweren Kampfstiefeln. Sie flog auf, erschlug beinahe einen der geknechteten Diener und sorgte für einen lautstarken Auftritt. Da eine ganze Reihe an bewaffneten Lakaien durch der explosive Erscheinen Blakes getriggert wurden und er kein weiteres Blutbad anrichten wollte, legte er den Kopf schief, grinste dreist und vergrub die Waffe aus der Arena im erstbesten freien Sitzmöbel. Gemurmel machte sich breit, welches er in seiner Verbohrtheit kurzerhand ignorierte. Allenthalben standen Getränke und Fressalien bereit, die er aufgrund der Exotik jedoch keiner näheren Prüfung unterzog. Die wilde Mixtur aus Gerüchen, Geräuschen und der Anwesenheit verschiedenster Wesen war ohnehin eine Belastung für seine Selbstbeherrschung. Jeder der hier Anwesenden tat seinen Teil für die Erhaltung dieses morbiden Spektakels bei.

Da sein Anliegen jedoch ein gänzlich anderes war, versuchte der Caridaner nicht zu viele Gedanken an das Schicksal des Ortes zu vergeuden. Er machte noch zwei Schritte in Richtung des fetten Hutten, der sich einmal mehr in Lobpreisung und Lippenbekenntnissen verlor. Solcherlei List jedoch durfte man kein Gehör schenken, denn die Worte von Turga dem Hutten waren klebrig wie Jhen-Honig. Und sie bargen eine nicht erkennbare Gefahr.

Blake verschaffte sich einen kurzen Überblick, entdeckte dann was er suchte und schloss zu dem gewaltigen Vertilger auf. Direkt vor Turga befand sich das aus groben Stahlplatten gefertigte Geländer der Loge, teilweise mit bösartig aussehenden Dornen und Spitzen versehen, welche verhindern sollten, dass übereifrige, rachsüchtige Kämpfer sich an den Wohlhabenden vergriffen. Auf eine dieser Spitzen pflanzte der Söldner nun die Umsetzung seines Versprechens: Den abgetrennten Kopf von Varesh Ghatar. Der Blick der gebrochenen, toten Augen war auf den Hutten gerichtet, die leblosen Fleischzotteln hingen schlaff herunter. Sofort wurde dieser Anblick von den Kamera-Droiden der Arena eingefangen und für die Zuschauer übertragen. Das Spektakulum hielt also an.

"Wie ich es versprach ...", startete der Siegreiche. Blake verzichtete auf übermäßige Dramatik oder Inszenierung. Die exakte Umsetzung seiner Worte nach der Kneipenschlägerei sollten eine mehr als deutliche Sprache sprechen. Er selbst richtete seinen Fokus nun auf den Strippenzieher des heutigen Abends, denn selbiger schuldete nun seinerseits dem Ex-Imperialen die Einhaltung einer Zusage.

"Ich bin sicher, ich bekomme nun Zugang zu meinem Schiff, erhalte die Freigabe und ich finde alle meine Wertsachen in der 'Lucille'.", ergänzte der 37-Jährige direkt im Anschluss. Ihm war zwar eigentlich nicht nach einer ernsthaften Auseinandersetzung mit dem Fleischberg und seinen zahlreichen Speichelleckern, aber im Bedarfsfall konnte er noch eine zweite Runde gehen. Doch irgendwas tief in seinen Eingeweiden sagte ihm, dass Turga dem Versprechen treu blieb. Und auf Organ-Orakelei konnte man sich schließlich felsenfest verlassen.

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Auf der Ehrentribüne: Turga Bessalijic Vano, Mork und Muzrub [NPC], Duz'tofot [NPC]

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In der Arena (Vor und hinter den Kulissen): Blake, Norag, Turrow, Barbo sowie andere Kämpfer


Applaus und Rufe brandeten im Phetkoi Bunko auf. Die aufgepeitschte Menge ergoss sich in ihrer Ehrerbietung, Begeisterung und Euphorie wie in mit Brachwasser angefülltes, dunkles und verheißungsvolles Meer über die Kontrahenten, die im Oval der Arena sich in einem Kräftemessen der Spezies gegeneinander maßen. Während der Wookiee Turrow „Madclaw“ gegen den Trandoshaner Barbo „der Brigant“ Zasza mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln kämpften und mit ihren Aktionen immer wieder einen besonders lauten Ausruf der Menge evozierten, galt die Aufmerksamkeit des Hutten einem gänzlich anderen Objekt. Normalerweise schafften es nur eine große Anzahl von Truguts oder Edelmetalle, preziöse Edelsteine oder andere Wertgegenstände seine reptiloiden Augen zu fesseln, doch war es ein gänzliches anderes Objekt, dass ihn in seinen Bann zog. Es war das Subjekt, zum Objekt gewordene Haupt des Feeorin, dessen Name für Turga, genauso wie der Besitzer dieses abgetrennten Hauptes, nun ein Fall für das Präteritum war und somit für den Gastropoden gänzlich uninteressant. Der mit einigen abgebrochenen Zähnen behaftete, mit einem dünnen Blutrinnsal benetzte Mund des Nichthutten war geöffnet, hielt kein Geist die Muskeln zusammen, sodass der abgetrennte Kopf, von den Tentakeln in ein Ungleichgewicht gebracht, aus leeren, halb geöffenten Augen den Hutten ansahen.
Eins musste man dem Nichthutten mit dem Schnäuzer lassen, er wusste wie man einen Auftritt hinlegte. Auch wenn das martialische Gebaren von Turga in einem eigenen Palast nicht geduldet worden wäre, breitete sich das lippenlose Maul des Schlingers zu einem Lächeln, als er sah wie Duz’tofot zusammenzuckte, als der Gewinner des vorherigen Kampfs die Imitation eines Schwertes im Mobiliar versenkte. Allein die Tatsache, dass Mister Reichon nicht mal eine Beteiligung an den Gewinnen des Kampfes haben wollte, ihm dies ja durchaus hätte zustehen können, sondern nur den Zugang zu seinem mehr oder weniger wertvollen Schiff verlangte, rang dem vermeintlich massigen Wesen ein grollendes Lachen ab.


„Niemand wird Ihnen im Weg stehen, Mister Reichon.“ entgegnete der Hutte dem misstrauischen Murishani. Misstrauen war in den Kreisen Nar Shaddaas kein Kavaliersdelikt, sondern eine lebensnotwendige Grundlage des Geschäfte machen. „Ihr Dyst wird zurück zu Parveetos Hangar gebracht.“

Gerade als sich jedoch Blake anschickte den voluminösen Hutten zu verlassen, stellte sich einer der Weequay, die Turga zum Schutz des Kampfes mitgebracht hatte, diesem in den Weg. In Muzrubs Körper spannten sich auch alle Muskeln an, begierig darauf, dass der Ex-Imperiale einen falschen Schritt machte und der Gamorreaner endlich zulangen dürfte. Im Hintergrund brandete erneut der Pöbel auf, hin und her gerissen zwischen den Aktionen der beiden dort kämpfenden Bestien, doch war dieser Kampf in diesem Moment völlig uninteressant.

„Eine Sache noch…“ begann der Hutte und wollte damit dem Nichthutten in jeglicher spitzen Bemerkung zuvorkommen.

Die Ironie seiner vorherigen Worte, gebündelt in dieser Aktion, entging auch nicht dem Hutten, doch fiel ihm kein guter Konter oder sonstiges sprachliches Bonbon ein, um diesen Moment vollends zu seinem zu machen. Stattdessen, seinen Leib mit den proportional zu seinem Wanst kurzen Armen, verstrich der Hutte den Muccus, der sich bei Hutten wie ein Film über die Haut zog und somit verhinderte, dass Angreifer die Gastropoden zu fassen bekamen.

„Sie haben sich bewiesen und mir einige Truguts eingebracht, Mister Reichon. Daher möchte ich Ihnen einen Gefallen tun. Wenn Sie Interesse haben Truguts zu verdienen, hätte ich einen Auftrag.“

Auch wenn es eigentlich seine Aufgabe gewesen war, so schadete es nie Arbeit an andere Elemente weiterzugeben und den Aufwand dementsprechend zu entschädigen. Turga war damit beauftragt worden eine gewisse Person zu beschaffen, doch war ihm das nicht gelungen. Nachdem er zwei Murishani damit beauftragt hatte und sich diese als unnütz erwiesen hatten, waren sie zu einem Deal übereingekommen: Sie bringen ihm die Zielperson, dafür erhalten sie keine Credits oder Truguts, sondern ihre Schuld beim Syndikat würde sich in Luft auflösen. Sie hatten versagt, ihre Zeit war abgelaufen und nun musste sich Turga darum kümmern, dass diese Sleemos ihr Ende finden würden. Doch das Problem war, dass er nicht alle Geldtöpfe der Familie dafür in Anspruch nehmen konnte. Suvam Farr würde sonst davon Wind bekommen und das würde ihm nur zum Nachteil gereichen. Stattdessen würde er einen Teil seiner Gewinne aus den Kämpfen nutzen und einige Geldposten, die er mal hier und da aus den Tätigkeiten für den Ad’ika abgezwackt hatte, dafür nehmen.

„Es gibt da zwei Sleemos, die glauben, sie können das Syndikat zum Narren halten. Ein Twi’lek namens Seyesh und einen Zeltros, der sich nur „Borrat“ nennt.“

„250 Truguts pro Kopf.“ gab der Hutte, mit ausgebreiteten Armen von sich, als täte er dem Nichthutten mit diesem Preis einen Gefallen. Seine Augen musterten ihn kurz, taxierend, als überlege Turga ob Blake Reichon der Aufgabe gewachsen wäre, bevor er hinzufügte „300 weitere Truguts, wenn Sie mir das eigentliche Ziel dieser beiden Koocho Murishani bringt, einen Jablogianer. Lebend.“

Die Tatsache, dass Turga hierbei keinen Namen nannte, musste Blake Signal genug sein, dass er selbst nicht wusste, wie das Individuum hieß. Lediglich der Auftrag von „oben“, sowie das Kopfgeld des verfeindeten Ramesh Clans waren für den Hutten Signal genug, dass es von äußerster Wichtigkeit für ihn war diesen pinkfarbenen Sleemo zu bekommen. Besonders der Zusatz war wichtig, hatte doch Ad’ika Suvam Farr diesen Aspekt der Zubringung des Jablogianers mehrmals betont. Was genau Turga mit dem Wesen wollte, wusste er nicht, hatte er nicht einmal eine Ahnung, welcher Profession dieses Wesen nachging. Doch konnte Turga nur Vorteile daraus schöpfen, wenn er derjenige war, der Suvam Farr dieses Wesen brachte, und nicht andere Handlanger des fülligen Rodianers. Turga war ambitioniert genug, um dem Insektoiden gefallen zu wollen, doch egoistisch genug, um dies nur zu tun, um den Leuten über dem Rüssel Farrs zu gefallen und irgendwann den Platz des dicklichen, jedoch niemals an seine Obesität heranreichenden Rodianers einzunehmen.

„Also, haben wir einen Deal?“

Ein Angebot, dass Blake Reichon eigentlich nicht ablehnen konnte, war die Bezahlung doch in seinen reptiloiden Augen fürstlich. So fürstlich, dass Turga das Kopfgeld auf die beiden Murishani, mit verschlüsselten Informationen zum Bonus bei verbindlicher Annahme des Auftrags, in die Kriminalittästilgungskartei des Syndikats auf Nar Shaddaa. Es war ein schöneres Wort für eine Ansammlung von Kopfgeldern, die nur für Angehörige der Black Sun ausgeschrieben waren. Wer auf diesen Listen landete, musste nicht zwangsläufig wirklich „kriminell“ sein, es reichte manchmal ein Syndikatsmitglied zu verärgern. Der Vigo des Mondes, Darga der Hutte hatte beispielsweise einst ein Kopfgeld von stattlichen 2000 Truguts auf eine Sängerin erhoben, weil diese eine Phrase falsch gesungen hatte. Statt „grantu chato“ (= der Wundervolle) hatte sie „grantu choto“ gesungen, was „Zwerg“ bedeutete. Eine infame Beleidigung für jeden Hutten, besonders für einen Vigo der Black Sun. Doch das Syndikat verzieh nicht und noch weniger vergaß es, was dem Hutten mehr Kopfzerbrechen bereitete. Turga hoffte durch die Anwerbung von Mister Reichon dieses System umgehen zu können, sodass sein kleines Problem sang und klanglos verschwinden würde, spurlos aus dem System des Syndikats getilgt. Bisher hatte noch kein Murishani angebissen, doch wäre dem so, hoffte Turga natürlich drauf, dass sie sich gegenseitig dezimierten, somit der Kreis der Mitwiser geringer wurde und Turga bekam was er wollte. Fazit: Alle wären glücklich!

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Auf der Ehrentribüne: Turga Bessalijic Vano, Mork und Muzrub [NPC], Duz'tofot [NPC]

In den Rängen: Gäste
In der Arena (Vor und hinter den Kulissen): Blake, Norag, Turrow, Barbo sowie andere Kämpfer
 
[Outerrim / Weltraum / Nar Shaddaa ] Pumpkin, NPC

Der Flug von Excarga nach Nar Shadda war wie immer ziemlich langweilig. Mehrere Stunden, gar Tage für die Reise ohne große Vorkommnisse. Wäre es sein Schiff und hätte er eine Werkbank, hätte er die Zeit sinnvoller nutzen können. Beispielsweise durch das Produzieren gewisser Kleinst- oder Ersatzteile. Es gab immer was zu schweißen und zu löten. Doch es brachte nichts, sich solcherlei Gedankenspielen hinzugeben, weil der Umstand es einfach nicht vorsah.

Soweit so gut. Das Schiff landete langweilig an der Landebucht und der Droide wurde samt Waren ausgeladen, die er soweit stapelte. Nun war die Frage, wie er die Waren verticken konnte und das auf eine zügige und effiziente Art und Weise. Warenkisten und andere Güter standen immer mal rum und konnten selbst hier für einpaar Minuten stehen bleiben, man sollte aber trotzdem aufpassen, immerhin war Nar Shaddaa kein sicherer und friedlicher Ort, wo man seine Familie zum Sonntagsausflug mit hin nahm. Daher organisierte er sich einen Repulsorgleiter, der die Masse seiner Waren aufnehmen und transportieren konnte und flog in die mittleren Ebenen der Stadt, an diversen Restaurants, Märkten und Kneipen vorbei, um an deren Liefereingang seine Waren anzubieten. Viele Händler und Besitzer waren über Pumpkin's Vorgehen verwundert und beobachteten ihn argwöhnisch, doch mit etwas 'Honig-ums-Maul-schmieren', konnte er seine Waren Kiste für Kiste los werden. Der Alkohol ging am schnellsten weg, wohl mehr aus Geschäftssinn der Händler, diesen schneller wieder veräußern zu können. Exportgüter – besonders Alkohol – waren immer gerne gesehen und konnten um ein Vielfaches teurer verkauft werden, wenn man damit warb, dass es von woanders her kam als vom Schmugglermond selbst. Der Seltenheitswert einer Ware ließ jeden Preis steigen, obwohl das Gut selbst nur ein Bruchteil Wert war. Es dauerte einige Stunden, bis auch die letzte Kiste verkauft war und der Droide sich nun seinen eigentlichen Geschäft widmen konnte.

Aufgrund des geplatzten Händlernetzwerkes auf Excarga konnte er mal grad die Einkaufkosten seiner vorherigen Ausgaben wieder einbringen, doch mit händlerischem Geschick und gutem Einkauf- und Verkaufswissen (was kostet die Ware wo am günstigsten), konnte er auf Nar Shaddaa wieder einen guten Umsatz machen. Der Pseudo-Protokolldroide kam wohl das zweite mal auf Nar Shaddaa mit der gleichen Summenhöhe wie beim ersten Mal und war bereit, gute Geschäfte und Aufträge hier abzuschließen. Zumindest war er erstmal froh, dass er seinen 'Ballast' – in Form seiner Waren – loswerden konnte. Dies die ganze Zeit herum zu schleppen, war nicht nur müßig und sperrig, sondern auch nervig und gefährlich. Immerhin hätte Jeder kommen können, ihn die Waren entreißen, während er die Scheiße in den Metallklauen trug. Einen weiteren wirtschaftlichen Schaden wollte er nicht noch haben. Das selbstgegründete Händlernetzwerk – dass nur aus feigen Idioten bestand – war schon Verlust genug. Wobei man auch sagen konnte, dass deren Verlust kein wirklicher 'Verlust' war, weil wer schon bei der kleinsten Brise einknickte wie Grashalme im Wind, war kein beständiger Partner. Doch was erwartete er von wertlosen Fleischsäcken, die überall und jederzeit ihre Ausdrunstungen und organischen Fettflecken hinterließen. Alleine die Vorstellung, wie eine dieser 'Gesellen' ihre organischen Fettfilmen hinterließen, ließ den Droiden so manchmal aufschauern. Daher liebte er es auch eher mit Droiden zu arbeiten. Effizient, Präzise, Still und 'Rein'. Dummerweise benötigte er die Organischen als Handelspartner und nur, wenn es darum ging, sie finanziell auszuweiden und ausbluten zu lassen. Ein schöner Gedanke. Also nicht das finanzielle, aber das Bildnis ließ das Tötungswerkzeug manchmal in Gedanken schwelgen.

Nun, auf Nar Shaddaa, galt es wie zuvor auch, Geschäfte abwickeln und zu suchen. Er streifte wie so oft durch die Straßen, stoppte ab und an bei einem Terminal, um sich einen Überblick über den Ort zu verschaffen, wo er war, welche Geschäfte und Straßen in der Nähe waren und wo er gesuchte Güter bekommen könnte. In den oberen Ebenen brauchte er nicht gehen, weil dort eher die Tourismus-Ebene war und das noblere Volk, mit denen er nichts zu tun hatte, geschweige keiner mit ihm – einen angeschossenen, Blut befleckten Droiden, der schon mal besser aussah – Geschäfte abschließen wollen würde. Während er durch die belebten, dreckigen Straßen wanderte, umgeben und besucht von organischem Geschmeiß verschiedenster Couleur, erblickte er immer wieder das gleiche sich wiederholende Elend auf den permabetonversehenden Boden der Straßen. Kriminelle, teils bewaffnete Organische, die sich versuchten gegenseitig abzuzocken, um sich selbst zu bereichern und einen weiteren Tag in ihrer eigenen gescheiterten Existenz auf diesen Mond zu überleben.

Der verbesserte Taschenrechner durchforstete diverse Geschäfte nach Hardware, Droiden und Utensilien, die er für eine Geschäftsöffnung gebrauchen könnte. Egal ob er dort verweilen würde oder nicht, selbst wenn es eine Werkstatt wäre, die später tage- gar wochenlang leer stehen würde, musste das äußerliche Bild seriös wirken. Dabei hatte er eine grobe Vorstellung von dem, was er benötigte und was er suchte. Er hatte noch nie ein Geschäft gegründet und selbst darüber hinaus war er kein Droide der auf Dauer einen Standort verweilen würde, um dort artig Schrauben zusammen zu drehen, dies minderwertige Aufgabe überließ er Organischen oder anderen Droiden, die das viel effizienter konten als er. Er selbst würde das Material beschaffen, die Ausstattung, das 'Personal', doch die eigentliche Arbeit würden Andere tun. Er selbst war mehr der stille Investor, der im Hintergrund die Gelder organisierte, beschaffte, im Schatten operierte und seine Dinger drehte, damit alles nach seinem Willen lief ohne dass man die wahren Drahtzieher kannte.

Das war auch das Prinzip der Black Sun. Jegliches kriminelle Geschäft lief im Schatten ab und nicht im Scheinwerferlicht der Holo-Cams in den Sechs Uhr Nachrichten.

Die Fassade durfte nach außen hin scheinen, doch was hinter der Theke passierte, sollte keiner mitbekommen, ein typisches Scheingeschäft halt. Hieß ja nicht, dass das 'Scheingeschäft' nichts sinnvolles tun sollte, immerhin bedurfte er auch mal eine Reparatur oder Wartung und da würde sich eine (legale) Werkstatt gut anbieten, nur dass im Hinterzimmer Geheimabsprachen oder Waffen gebaut werden, musste man ja vorne nicht wissen und mitbekommen. Bestimmt würde sich auch der eine oder andere Organische als 'Aushängeschild' im Laden gut machen – dabei war nicht gemeint, einen Organischen im Laden aufzuhängen, wortwörtlich – doch wenn man sah, dass es auch Menschen (oder Aliens) gab, die das Geschäft leiteten, wäre die Akzeptanz bestimmt um einiges Höher. Immerhin konnte er auch gut Kontaktleute gebrauchen, die als Mittelsmann zwischen Auftraggebern und ihm fungierten. Man musste nicht unbedingt Jeden auf die Nase binden, dass man ein krummes Ding abzog. Die Sektor-Ranger, Kopfgeldjäger und anderes lästiges Geschmeiß war jederzeit überall vorhanden, der einen ein lukratives Geschäft kaputt machen wollte oder zumindest antizipieren.

Der orangene Todesengel fand sich schlussendlich in einem kleinen Archiv wieder, wo er ungestört sich selbst reparieren und dann an einem Terminal arbeiten konnte. Dort studierte er diverse Programme, Informationen und Waren, die das HoloNet zu bieten hatte. Besonders seine Diversen Werkzeuge und dessen Funktionsweise mussten genau ergründet werden. Es wäre sinnlos und vermessen, erst vor einem Terminal, Schloss oder Tür zu stehen, nicht zu wissen, welches Werkzeug nun zu gebrauchen sei ohne zu wissen, welches man nun benötigte. Die offensichtliche Wissenslücke schloss der Droide durch eine ausführliche Recherche, worauf er sich dann um andere Dinge kümmern konnte.

Immerhin galt es die 'frisch verdienten' Credits wieder mit vollen Metallklauen auszugeben und zu expandieren. Davon ab, hatte er noch nicht mal geschafft, seine Ausrüstung – gemeint seine diversen Dietriche – auszuprobieren. Bestimmt konnte er irgendwo gut Geld machen, immerhin lagen die Credits förmlich auf den Boden, er musste sie nur einsammeln. Vielleicht sollte er tiefer in die Eingeweide des Mondes gehen, wo der Abschaum der Gesellschaft sich versammelt hatte, um noch krummere Dinger abzuziehen, die in den höheren Ebenen aussahen wie Chorknaben. Ein Hoch auf das HoloNet, dass mit den richtigen Frequenzen und Verschlüsselungen genug Input auspuckten, die den Droiden so oft weiter halfen. Abgesehen von Seiten der Black Sun, die so oft Aufträge veröffentlichten, als auch Hehlerware, die man günstig kaufen und später versilbern konnte, war der gesamte Schmugglermond ein El Dorado für gute Geschäfte. Nach einem üblichen Blick nach aktuellen Kopfgeldern – wer derzeit gesucht war und wer es wagte, die Black Sun ans Standbein zu pinkeln – fokussierte der Droide ein Gesuch, dass ihn interessierte.

Gesucht wurden zwei Personen, ein Twi'lek namens Seyesh und einen Zeltros namens 'Borrat'. Auf beiden wurde ein Kopfgeld von jeweils 250 Tugruts ausgesetzt, dafür, dass man beide tötet. Interessiert begann der Droide seinen Ablauf für Kopfgeldjagden, indem er als erstes prüfte, ob er für derlei Jobs bestmöglichst ausgerüstet war. Für eine tötliche Menschenjagd bedurfte es eines einfachen Blasters und da er dies – einen DC-15S-Blasterkarabiner – besaß, war seine Standardwaffe ausreichend, um einpaar Löcher in Organische zu 'stanzen'. Intern prüfte ein Programm eine Checkliste ab, wann und wie er solche Aufträge angehen konnte. Darunter fragte das Programm auch ab, ob er genug Kabelbinder oder Handschellen besaß, doch dies konnte er getrost streichen, weil es nicht um eine lebende Übergabe handelte, sondern um eine Exekution. Wobei angemerkt, das wohl eine der wenigen Aufträge war, den der Droide gerne erledigte. Nach Prüfung seiner Waffen und Munition, war auch der Punkt der 'Bewaffnung/Munition' abgehakt, worauf es um seine weitere zusätzliche Ausrüstung ging. Gemeint waren Granaten, Computer, Droiden oder Sonden, die er benötigen würde. Derzeit konnte er aus den Sachverhalt wenig schließen, welche spezielle Ausrüstung er für den Auftrag brauchte, doch mit Blaster samt Lock-Picking-Ausstüstung müsste er gut gefeit sein. Nun kam der nächste Oberpunkt 'die Informationsbeschaffung' zum tragen.

Der Auftraggeber war ein Hutte namens Turga, der später nach der Erledigung beauftragt werden musste. Pumpkin kannte zwar den Hutten nicht, doch der Killerdroide hatte bereits genug Hutten beobachtet und liquidiert, dass er etwas mit dieser Spezies anfangen konnte. Sie waren gierig und verschlagen, dazu teils paranoid und widerstandsfähig. Nicht, dass dieser Turga ein Ziel wäre, nur bei der späteren Auszahlung musste der Droide aufpassen, dass der Hutte ihn nicht später über den Tisch ziehen würde.

Nächster Punkt waren die Zielpersonen. Es galt zu erfahren, wie die Namen, Alter, Aussehen, Bekleidung, Körperbau und besondere Merkmale (wie zb. Körperliche und/oder geistige Fitness) waren, wobei nach etwas Rechere im HoloNet und des Auftrages heraus kam, dass der Twi'lek 'Seyesh' und der Zeltros 'Borrat' – wohl ein Pseudonym oder Spitzname hieß. Soweit so gut, doch über die restlichen Daten, wie Alter, Aussehen, Körperbau und spezielle Merkmale war kaum etwas bekannt. Die Tätigkeit der Beiden standen zwar nicht im Auftrag beschrieben, doch mit etwas Recherche ließ sich heraus finden, dass beide wohl selbst Kopfgeldjäger waren und damit hatte der Droide schon etwas mehr Anhaltspunkte. Entweder waren es Profis oder einfache Kriminelle, die sich als Kopfgeldjäger verdingen wollten. Fakt war aber – zumindest schlussfolgerte es der Killerdroide – dass die Gesuchten wohl bewaffnet waren. Ob mit Schlag- oder Schusswaffen, war derzeit unklar. Ein weiterer Punkt – und somit erster Anhaltspunkt – für die kommende Suche waren die üblichen Orte, wo diese wohnten oder arbeiteten. Soweit er feststellen konnte, musste deren Arbeitsbereich auf den Mond sein, ansonsten hätte er den Auftrag nicht hier vor Ort bekommen. Doch wo deren Wohn- oder Tätigkeitsfeld war, blieb unbestimmt. Auch welche Kontakte oder Verbündete sie hätten, konnte er nur im laufe der eigenen, persönlichen Recherche ergründen. Dies war in dem Sinne wichtig, um mögliche Unterschlupfe, Verstecke oder Lager zu erfahren, wo die Gesuchten untertauchen konnten oder versorgen konnten.

Wer zuletzt mit ihnen Kontakt hatte, wo deren direktes Umfeld war oder nähere Informationen über deren Aufenthaltsort konnte er selbst nach längerer Recherche nicht erfahren – was aber nicht unüblich war für 'mobile Ziele'. Kopfgeldjäger besaßen zwar ein gewisses Einsatzgebiet, in dem sie arbeiteten, doch sie waren nicht wirklich an einem Stadtteil gebunden und mussten mobil sein, um ihre eigenen Ziele und/oder Aufträge erledigen zu können. Schlussendlich kam der Droide zum letzten Punkt und zwar der Frage, was ihre eigenen Ambitionen waren. Waren sie selbst auf der Flucht? Suchten sie derzeit nach einer Zielperson? Wohin würden sie gehen, wenn sie fliehen wollten oder wenn sie jemanden suchen würden?!

Viele Punkte waren noch offen oder konnte er nur im Laufe seiner Ermittlung erfahren, worauf er seine Sachen wieder verstaute und sich vom Terminal erhob. Es war Zeit, die theoretische Informationsbeschaffung abzuschließen und sich um den praktischen Teil zu kümmern. Der Droide wusste nicht, wo die Zielpersonen waren, doch unabhängig davon, ob sie nun selbst ein Ziel jagten oder nicht, musste der Droide selbst dort Informationen einholen, wie sie es wohl taten – in einer Bar oder Kneipe. Er verließ das Archiv und steuerte die nächste Kneipe an. Leider kam er nicht drum herum, die Cantinas, Bars und Kneipen aufzusuchen und sich den üblichen Problemen seiner Person auszusetzen – sprich der Ablehnung von Droiden in Cantinas und damit dem Zeit erkaufen für Anwesenheit. Glücklicherweise besaß der Droide gutes Handgeld, um sich diese Zeit etwas zu erkaufen und betrat selbstbewusst und zielsicher eine Bar. Ohne großes Gerede, bezahlte er dem Barmann einpaar Drinks für die Gäste am Tresen, worauf die Situation sich etwas entspannte. Dann fragte er den Barmann, ob er einen der Zielpersonen kennen würde. Pumpkin erhoffte sich wenig Chancen, dass er sofort ins Schwarze treffen würde und er gleich was fand, daher verließ er das Etablisment auch gleich nach wenigen Minuten wieder, als er erkannte, dass er mit leeren Händen gehen musste.

Die Stunden zogen sich, die Kleinstbeträgen von Credits flossen aus seinen Händen, wie auch seine Erkenntnis wuchs, dass er in dem kleinen Suchradius nichts finden würde. Das hieß, er musste seine Suchstategie ändern. Einmal hieß es, den Radius zu erweitern, nicht jede Bar abzugrasen, sondern vielleicht die größten Cantinas pro Stadtteil und Informationshändler mit einzubeziehen, dass diese sich an der Recherche mitbeteiligen würden.

In eine der Cantinas beauftragte er einen Informationshändler damit, sich umzuhören und etwas über die Zielpersonen zu erfahren. Sobald er etwas wissen, wo sie sich aufhielten, beziehungsweise den Suchradius eingrenzen könne, würde der Droide ihn für die Information bezahlen. Derlei Versprechen waren immer ein lukratives Geschäft für Informationshändler, um Augen und Ohren offen zu halten und sich umzuhören. Es war gewiss nur eine Frage der Zeit, bis irgendjemand hörte oder sah, wo sich die Zielpersonen aufhielten. Doch während seines Streifzuges musste der Droide auch feststellen, dass gewisse Ecken des Mondes außerordentlich gefährlich waren. Nicht, dass der Schmugglermond ein Familienidyll war, doch an einigen Stellen konnte man sehr gut das Aufflammen und Kämpfe zwischen Huttenkartell und Black Sun miterleben, dass man lieber schnell das Weite suchen sollte, anstatt ins Kreuzfeuer zu gelangen. Zwar ergötzte sich der orangene Todesengel aus Stahl einem Blutbad und Gemetzel, doch derzeit hatte er andere Prioritäten und mischte eher den ein oder anderen Betrunkenen auf, um an Informationen zu kommen, als sich in einem Kreuzfeuer wiederzufinden.

[Outerrim / Nar Shaddaa / Unterer Rand der mittleren Ebenen / Straßen von Nar Shaddaa] Pumpkin
 
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Glück und Unglück lagen bekanntermaßen häufig nah beieinander. Diese Konstellation schien sich auch just in diesem Augenblick für Blake zu ergeben, denn anstatt von dem feisten Hutten mit dem weitreichenden Intrigen-Netzwerk bloßgestellt zu werden, bekam der Kopfgeldjäger sogar die Möglichkeit zum Verdienst von ein paar schnellen Credits, beziehungsweise von Truguts, der bevorzugten Währung der Gastropoden. Um solche Kleinigkeiten scherte sich der Inbegriff von Kampfreflexen nicht im Geringsten. Einzig der Umstand, dass Turga derart freigiebig mit Vertrauen war, überraschte den Caridaner. Dem aufstrebenden Hutten hatte er mehr Verschlagenheit zusprechen wollen, aber einem geschenkten Sarlacc schaute man nicht in den Darmausgang. Hier bot sich dem bulligen Söldner eine echte Möglichkeit, weshalb er ein Gesicht aufsetzte, das vollste Zufriedenheit darstellen sollte. In Wahrheit jedoch verzog er sein Antlitz nur zu einer Mixtur aus Falten und raschelndem Schnauzbart. Überdies ließ auch seine Körpersprache nichts von nachlassender Spannung erkennen, dafür arbeiteten seine Implantate immer noch viel zu sehr auf Hochtouren.

Blake atmete die Luft hörbar scharf ein, als er zu einer Antwort ansetzte. Dies geschah nicht nur aus Gründen höherer Dramatik, - der Lizenz-Jäger wusste um die Bedeutung von untermalten Szenen - sondern auch weil der Eigengeruch des schleimigen Huttensekrets ärgerlich in der Nase stach. Und bisweilen musste man - als Mann von Welt - auch solche Eigenarten des Gegenübers zum Thema machen. Dabei verzichtete der Ausbund an Etikette selbstverständlich auf eine verbale Kritik des potenziellen Auftraggebers.

"Eine interessante Offerte, Schlinger. Das 300 Trugut-Ziel hat auch einen Namen?", wollte er zunächst wissen. Informationen waren die essentielle Grundlage der Kopfgeldjagd. Nichts brachte seine Branchenkollegen schneller unter die Erde als mangelnde Vorbereitung und fehlendes Info-Material. Die Laufarbeit nahm einen Großteil des Schaffens in der Kopfgeldjagd ein. Das Zusammentragen von Wissenswertem über die Zielperson, neben den offensichtlichen Dingen wie der Erscheinung, der Rasse, der Größe ... das war die eigentliche Kernarbeit. Oftmals konnte man Gejagte anhand von dessen täglichen Routinen aufspüren und zur Strecke bringen, ohne dabei übermäßig viel Kollateralschaden anzurichten. Zwar konnte sich Blake dem Charme von massenhafter Verwüstung nicht immer entziehen, aber als Neu-Wieder-Rückkehr-Einstieg ins Metier war eine professionelle Abwicklung ohne großes Spektakel wohl die beste aller Optionen. Doch trotz umfassender Vorbereitung konnte es mehr als genug Unabwägbarkeiten geben. Das jedoch war das eigentlich Spannende an dieser besonderen Form des Broterwerbs.

"Machen wir es also kurz und schmerzlos: Den Namen vom 300 Trugut-Deppen, Freigabe meines Schiffes und ich brauche Zugang zu einem Speeder mit ausreichend Sitzgelegenheiten - dann haben wir den Deal.", fügte er bei. Kurz verspürte Blake das Verlangen seine Rechte nach vorn zu strecken, um sie dem Hutten anzubieten ... doch er besann sich eines Besseren. Zum Einen weil das gewaltige Kriechtier mit dieser simplen Geste sicher nichts anzufangen wusste, zum Anderen weil er sich insgeheim doch keine Blöße vor Turga geben wollte. Kopfgeldjäger gaben sich gern unnahbar, dachten viele doch, dass eine kühle Distanz ihnen mehr Profil verlieh. Dabei ließen die meisten Jäger allerdings außer Acht, dass sie im Grunde nur ihre eigenen Unsicherheiten überspielten und sich hinter den emotionslosen Masken ihrer Helme verbargen. Sicherlich, Blake besaß ebenfalls eine Panzerung für den Großteil seines Körpers, darunter auch einen Kopfschutz mit Vollvisier, doch ruhte diese militärische Ausrüstung für besondere Fälle im Stauraum seines Raumers. Die meisten Kopfgeldjagden konnte man auch erfolgreich zum Abschluss bringen, ohne dabei wie eine schlechte Kopie eines Sturmtruppensoldaten auszusehen.

Noch einmal fixierte der frühere Elitesoldat sein Gegenüber, wog die Möglichkeiten einer Hinterlist ab und leckte sich über die Lippen, wobei die borstigen Haare seines männlichen Oberlippenbewuchses ins Fleisch seiner Zunge stachen. Solche Nichtigkeiten hatten jedoch keinen Einfluss auf das allgemeine Gebahren des Caridaners, weshalb er sich in seinem Anflug von Unverwüstlichkeit nichts anmerken ließ. Sollte der Hutte ihn für den eisenharten Krieger halten ... der er letztlich auch war. Manchmal war es viel schwieriger das Offensichtliche als solches zu akzeptieren. Trugschlüsse gehörten zu diesem Gewerbe ebenso wie Gewalt und Ruchlosigkeit.

Die knappe Antwort des gewaltigen Fleischberges war ernüchternd, traf Blake allerdings nicht allzu unvorbereitet - weder stellte er einen Schweber zur Verfügung, noch benannte er das Primärziel. Ein fehlender Name erhöhte zwar die Schwierigkeit, letztlich ging es aber ohnehin darum das Ziel lebendig zu fangen. Ob es dabei einen besonders kreativen Künstlernamen trug oder eine ID gänzlich aus binären Codes besaß, hatte keine langfristige Bewandnis.

Übereinkünfte konnte nicht in jedem Fall zu einhundert Prozent getroffen werden, weshalb der großartigste Mann aller Zeiten den Auftrag final annahm, auf dem Absatz kehrt machte und die Loge des Hutten verließ. Er sah wenig Sinn darin weitere Worte zu verschwenden. Er hatte ein paar Indizien, minimale Hinweise und die Möglichkeit ein paar schnelle Credit-Chips zu machen. Zudem besaß er nun endlich den Zugang zu seinem Raumschiff und damit zu seiner persönlichen Habe. Im besten Fall blasterte er die Zielpersonen des Hutten nieder, machte einen fast fünfstelligen Betrag und ließ diesen von allen Göttern verfluchten Mond ein für alle Mal hinter sich. Einzig, es lief nur in den wenigsten Fällen ideal ab, weshalb er bezweifelte diese Wunschvorstellung umsetzen zu können.

Blake schob sich durch die von Schimmelflecken und schlimmerem Bewuchs befallenen Korridore des Komplexes, der teilweise Cantina, teilweise Arena war und steuerte die Räumlichkeiten an, die zuvor als Umkleidebereiche gedient hatten. Die Zuschauer in der Halle bejubelten dabei die nächsten Kämpfer, fand doch just in diesem Augenblick der Hauptfight des Abends statt. Doch das Spektakel interessierte den Kopfgeldjäger nicht mehr. Er wollte zu seinem Schiff, wollte die Vollständigkeit seines Eigentums überprüfen. Und er wollte noch so viel mehr. Immer wieder passierte er einzelne Angestellte dieses Etablissements, Wächter, andere Arenakämpfer und auch den guten, alten Hausmeister der Anlage.

Eine gefühlte Ewigkeit später schob er die Tür zum ehemaligen Lagerraum, der nun als Umkleide fungierte, zur Seite und erblickte dort sofort den Zabrak. Ein prüfender Blick bestätigte die grobe Unversehrtheit des Buben, wie auch die Tatsache, dass sich seine Ausrüstung noch im Raum befand. Blake trug derzeit nur seine Hose samt der schweren Kampfstiefel, was für seine anstehenden Aufgaben eher ein kontraproduktiver Aufzug war. Mit zwei Schritten war er bei dem Haufen zusammengewürfelter Reste von Besitz, griff sich dann direkt seine Blastweste, gürtete dann sofort seinen schweren RSKF-44 Blaster und widmete sich während des Ankleideprozesses dem Schützling.

"Hast Dich also gut geschlagen, Kurzer. Schön zu sehen, dass Du das Ding zwischen Deinen Ohren benutzt hast!", gab er bärbeißig von sich, ohne dabei eine gewisse Lockerheit vermissen zu lassen. Möglicherweise konnte sich der Dornenhäuptige zukünftig noch als nützlich erweisen. "Der Hutte hat Wort gehalten: Ich bekomme Zugang zu meinem Flieger. Da sammle ich Ausrüstung ein und wir besorgen uns einen Schweber ... denn es gibt hier auf Nar Shaddaa sofort Arbeit für mich ... und damit für UNS. Willkommen in der Wirklichkeit.", fasste der Söldner die letzten Ereignisse in aller Kürze zusammen. Weiterführende Informationen würden dem Zabrak wenig nützen und er sollte sich auch nicht unbedingt verplappern, für den Fall dass die beiden getrennt wurden.

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Auf der Ehrentribüne: Turga Bessalijic Vano, Blake, Mork und Muzrub [NPC], Duz'tofot [NPC]

In den Rängen: Gäste
In der Arena (Vor und hinter den Kulissen): Norag, Turrow und Barbo

Verträge waren in der Geschäftswelt der Kitt, der die Galaxis zusammenhielt. Ob es die Geschäftswelt der Spekulanten und Banker der Muun waren, der Antiquitätenhändler auf Naboo oder der Deathstickticker in den verkommenen Straßen von Metellos. Sie alle führten Geschäfte aus, bei denen es einen Austausch von Waren oder Dienstleistungen gegen eine von ihnen präferierte Währung gab. Nicht jeder Vertrag benötigte daher eine schriftliche Basis, auch der Vertrag per „Handschlag“ existierte. In den reptiloiden Augen des Schlingers eine ziemlich speziesistische Formulierung, verfügte doch nicht jede Art über Hände oder Finger, doch griff da wohl die Formel „Reich mir die Flosse, Genosse“. Was Blake Reichon und Turga der Hutte hier abschlossen, war genau das: Ein Vertrag. Doch sie befanden sich in den Verhandlungen, dem schwierigsten Teil ihres Metiers. Viele Unwägbarkeiten hatten sie hier zu bestreiten und den Hutten würde es nicht wundern, wenn diese Verhandlungen, wie so oft in ihrem Metier, platzen würden. Im Gegensatz zu Verhandlungen zwischen dem Intergalaktischen Bankenclan und der Bank von Aargau verlief eine solche geplatzte Verhandlung aber nicht so friedlich ab und endete meist mit den kauterisierten Wunden zahlreicher Blastereinschüsse.

Der Mensch war für den Gastropoden kein offenes Buch. Das lag primär nicht unbedingt an der enigmatischen Natur des Schnauzbartträgers, der sich wie viele Murishani hinter einer emotionslosen Maske hätte flüchten können aber doch ein breiteres Spektrum an Emotionen zeigte. Nein, es lag schlicht an der fehlenden Erfahrung des Schlingers mit diesen haarlosen Wookiees. War ein Lecken der Lippen, ein Schürzen eben dieser ein Zeichen für die selben Emotionen wie bei ihm selbst? Da er weder über eine Zunge noch über einen Schnauzbart verfügte, konnte er sich nicht vorstellen, was in dem Humanoiden vorging. Natürlich gab es Grundemotionen, die aufgrund der sozialen Schicksalsgemeinschaft den meisten Spezies gleich war und sich über die Jahrtausende der Koexistenz gesellschaftlich kodifiziert hatten.
Als der Mensch jedoch einwilligte, tätschelte der Gastropode bedächtig seinen enormen Wanst, der für andere Hutten maximal das Ergebnis eines kleinen Hüngerchen gewesen wäre. Doch die Frage nach dem Namen des Jablogianers war ein Stich in eine offene Wunde, die dem Schlinger vor seine gierigen Augen führte, dass er nur ein Handlanger eines weitaus mächtigeren Syndikatsmitglieds war, der die Karten in der Hand hielt. Wer oder was der Jablogianer war, wusste Turga nicht, er wusste nur, dass die Kreatur wertvoll genug war, dass der Ad’ika und der Ramesh Clan ihn haben wollten. Ein sicheres Zeichen dafür, dass mehr hinter dem rosanen Nichthutten steckte, als seine Oberen ihm mitteilen wollten. Am unteren Ende der Nahrungskette sein, das war kein Platz für einen Hutten. Seine Gier nach Informationen, Credits und allerlei anderen Gelüsten war unersättlich.


„Nein, wir kennen ihn nicht.“ gab Turga säuerlich zu, gefolgt von einem Grollen, dass tief aus einem aufgeblähten Leib entstieg. Ob es eine Eruktation war oder doch ein Zeichen seines Unmutes, das vermochte nur Turga alleine zu wissen. „Doch für einen Murishani Ihres Kalibers dürfte das ja kein Problem darstellen.“

Schmeicheleien waren in der Untergrundwelt ein gern gesehenes Mittel, um die Egoblume so manchen Akteurs zu streicheln und gefügig zu machen. Manche fielen drauf rein, andere nicht. Bei der Anzahl an Wesen, die in ihrer Geschäftswelt aus zerrütteten Familienverhältnissen kamen, war es nicht unwahrscheinlich, auf den ein oder anderen zu treffen, der dafür empfänglich war. Schließlich sehnte sich doch ein jedes Wesen nach etwas Anerkennung, einem wohlwollenden Klaps auf der Schulter, der ihm ein „gut gemacht!“ signalisierte, oder einfach nur Wertschätzung der eigenen Arbeit darstellte. Inwieweit Blake dafür empfänglich war, daran scheiterte Turga erneut zu lesen. Wieso konnten die haarlosen Wookiees nicht so einfach wie Klatoonianer oder Weequay zu lesen sein? Sie verehrten die Hutten als Götter, gebunden durch einen jahrtausendealten Vertrag, der die Spezies in ein sakrosanktes Klientelsverhältnis brachte, an deren Spitze die Obersten der Clans wie überlebensgroße Personen thronten. Sie waren einfache Wesen mit einfachen Bedürfnissen.

Doch Blake schien dem ganzen Deal zugeneigt, auch wenn er sich ob des fehlenden Namens alles andere als begeistert zeigte. Turga machte sich einen gedanklichen Vermerk, dass das Gesicht, dass er dabei zog, wohl ein Zeichen für Unmut sein musste.

„Einen Schweber?“ fragte der Hutte belustigt rein rhetorisch nach, als der Murishani sich diesen vom Hutten für den Auftrag wünschte. „Seh ich aus wie Zeeto’s Schiffe und Schweber aus dritter Hand?“

Das gurgelnde, basshaltige Lachen des Hutten erfüllte nun die Luft und war dem Schnauzbartträger Antwort genug, dass er hier so wahrscheinlich einen Schweber von Turga bekommen würde, wie ein Arcona auf einen Salzstein verzichten würde. Blakes Gesichtsausdruck der nach Resignation aber auch gleichzeitig nach einer zu erwartenden Antwort aussah, missdeutete Turga als ein Zeichen von Genervtheit, doch war es für den Hutten gleichgültig, ob er die Gefühle des eisernen Mannes verletzt hatte. Die emotionale Railcrawlerfahrt dieser Verhandlung kam zu einem schnellen Ende als die beiden Kreaturen der Unterwelt den Deal eingingen und somit den Vertrag mündlich abschlossen. Damit waren die beiden aneinandergebunden: Turga hatte sich, mit allen Konsequenzen, dazu bereit erklärt den Murishani für seine Arbeit zu entlohnen. Blake hingegen war einen Pakt eingegangen, an dessen Ende zwei Wesen sterben würden. Ob er sie zu Turga bringen würde, damit dieser ein Exempel statuierte, oder ob Blake die „Liebesgrüße“ selbst überreichte, das war einerlei und gehörte in die Welt der Details.

Nachdem der Schnauzbartträger die Loge verlassen hatte, schnipste der Hutte mit seinen Fingern, was ihm aufgrund der Kürze seiner Extremitäten nicht so leichtfiel, er sich aber bei anderen fünffingrigen Wesen abgesehen hatte. Sogleich wies er einen der Klatoonianer, die Mork zur Sicherheit aus dem Hauptquartier hatte mitkommen lassen an, den Kopf des Feeorin zu entfernen und generell wieder für Ordnung zu sorgen. Für einen kurzen Moment konnte sich Turga wieder der Illusion hingeben, er sei an diesem Ort wieder der König der Einäugigen über einen Palast des Unrats. Leute die ihn umsorgten, ausreichend Essen, dass er sich mit einem patschenden Griff in die Schale sedierter Kreaturen gierig in das alles verschlingende Maul stopfte, beobachtete er wie der weiße Wookiee und sein geschuppter Antagonist dabei waren sich zurück in die Ursuppe zu prügeln.


„Was für eine Wendung, was haben Sie diesen Powerslam gesehen? Wie er nach diesem Botch hochkommt, fragen wir uns doch alle, was ein cut-off!“ überschlug sich die Stimme von Xhist Thunderpunch und gab damit der Stimmung des Publikums ein Ventil, welches durch großen Beifall der Menge unterstützt wurde.

Für den Hutten war das Schauspiel ein netter Zeitvertreib, wann wurde schon zu „Ehren“ der eigenen Person ein solches Gemetzel veranstaltet? Er fühlte sich beinahe wie einer der archaischen Herrscher vergangener Zeiten, die über Leben und Tod ihrer Subjekte mit einer Handbewegung entscheiden konnten. Solche Spektakel hatte er im HoloNet gesehen und sie hatten schon einen gewissen Eindruck bei ihm hinterlassen. Generell konnte der Hutte nicht abstreiten, dass sein ungefähres, vages Allgemeinwissen, dass er sich aus dem Genuss zahlreicher HoloNet Medien zusammengebaut hatte, ihm ein Überlegenheitsgefühl gegenüber den anderen Handlangern der Black Sun gab. Schließlich waren die meisten Wesen, die dem Ad’ika in ihrem Heimatsektor auf Nar Shaddaa dienten, nicht gerade die wohlerzogensten Wesen und auch sonst von eher tumber Natur. Bestätigt wurde dies vom Gamorreaner Muzrub, der neben ihm saß und sich mehr für den Inhalt seiner Ohren interessierte, beziehungsweise was er mit seinen groben Fingern aus seinen Gehörgängen beförderte, als Analogien über das vor ihnen abfindende Spekakel und HoloNet Filmen.
Mork hingegen hatte da schon deutlich mehr Grips, der Hutte hatte noch nicht viele Jobs mit dem riesigen Lasat absolviert, doch schien die Kreatur durchaus ein guter Partner sein zu können. Zumindest schien dieser nicht jeden bei jeder sich bietenden Gelegenheit verraten zu wollen, wie es Muzrub ständig lauthals proklamierte. Stattdessen zog der hochgewachsene Nichthutte wohl eher eine gute Flasche einer Flüssigkeit vor, die jedem anderen Wesen wohl den Darm verätzt hätte.

„Heut verdienen wir uns gut was zu, hm?“ grollte der Hutte mit gespielt verschwörerischem Unterton dem Lasat zu, während er sich noch eine weitere unglückselige Kreatur in das lippenlose Maul stopfte.

„Ein DDT wie er im DataDisk steht! Was. Für. Ein. Kampf!“ peitschte der Aleena schnatternd die Menge unterdessen an, während er das Geschehen im sandigen Oval der Arena beschrieb. Der Wookiee und der Trandoshaner sorgten für einen Kampf, der genau das bot, was Turga erreichen wollte: Profitable Zerstreuung. Die umherschwirrenden IC-360 Kameradroiden zeichneten die Kämpfe des heutigen Abends aus allen Perspektiven auf, um nachher in einem Dirtsheet weitere Einnahmen zu generieren.

„Wir müssen nur aufpassen, dass uns die dritte Halbzeit nicht alles Zunichte macht.“

Als dritte Halbzeit bezeichnete man die oftmals stattfindenden Schlägereien nach Sportereignissen, nachdem bereits alles erledigt war. Frust über verlorene Matches oder getötete Gladiatoren, aufgestautes Testosteron oder die pure Freude an der Gewalt trieb die Wesen oft außerhalb der Arenen aufeinander und besonders gegeneinander zu. Unter normalen Umständen hätte es Turga nicht gleichgültiger sein können, was mit diesen Kreaturen passierte nachdem sie ihm ihre wertvollen Truguts gegeben hatten, doch wollte Turga jedwede Einmischung der örtlichen Sicherheitskräfte verhindern. Diese zu schmieren würde seine eigenen Gewinne minimieren, sodass er lieber selbst für die Sicherheit sorgte, ließen sich doch die meisten Kreaturen von einer Gruppe bewaffneter Weeuquays und Klatoonianer gut abschrecken. Vor allem wenn ein besonders großer Lasat mit einer noch bedrohlicheren Keule daneben stand.

Outer Rim ֍ Territories ֍ Hutt-Space ֍ Nar Shaddaa ֍ Unterer Industriesektor ֍ Phetkoi Bunko ֍ Arena
Auf der Ehrentribüne: Turga Bessalijic Vano, Mork und Muzrub [NPC], Duz'tofot [NPC]

In den Rängen: Gäste
In der Arena (Vor und hinter den Kulissen): Blake, Norag, Turrow, Barbo sowie andere Kämpfer
 
[Outerrim / Weltraum / Nar Shaddaa / Unterer Rand der mittleren Ebenen / Straßen von Nar Shaddaa] Pumpkin

Den einen Informationshändler hatte er seine Kontaktdaten mitgeteilt. Sobald dieser etwas wüsste, würde er den Droiden via Kommunikator kontaktieren.

Nachdem Pumpkin den zweiten Betrunkenen für heute in einer Gasse aufgemischt hatte – nicht nur, weil der mal wieder Frech gegenüber Droiden wurden, sondern auch um Informationen 'herauszupressen' – ließ er den verprügelten Fleischsack in der Gasse liegen und betrat wieder die belebte Prommenade des Stadtteils. Er suchte sich eine Sitzgelegenheit, um sich seiner nächsten Schritte bewusst zu werden.

Was er derzeit benötigte war eine detailiertere Übersicht über den Mond und deren Bezirke. Der Schmugglermond war riesig und ohne konkreten Plan oder Idee, wo er auch nur ungefähr suchen sollte, war die Suche vergebens. Auch musste er wissen, welche die größten Cantinas und interessantesten oder meistbesuchten Sehenswürdigkeiten war. Das ganze klang schon fast wie eine Sightseeing-Tour, wobei der Droide kein Interesse hatte, den Schmugglermond aufgrund seiner achitektonischen Schönheit zu bewundern, viel mehr, um seinen Suchparameter zu verbessern. Auch musste er sich überlegen, wie er ein größeres Gebiet abdecken konnte, um die Zielpersonen zu finden. Er selbst alleine würde selbst mit der Strategie Jahre brauchen, um jeden Bezirk abzugrasen. Dafür hatte er einfach keine Zeit. Davon ab, selbst wenn er in jeden Bezirk, in den beliebtesten Cantinas war, hieß das noch lange nicht, dass seine Suche von Erfolg gekrönt sei, weil die Zielpersonen könnten sich auch immerhin in kleineren, versteckteren und damit weniger bekannten Cantinas aufhalten. Normalerweise sagte man ja: "Mit Speck fängt man Mäuse" oder "Wie findet man eine Nadel im Heuhaufen? Antwort: Mit einem Magneten.", doch diese Bauernweisheiten halfen den Droiden hier nicht weiter. Da er weder wusste, womit er die Zielperson reizen konnte, damit sie 'anbissen', noch wusste er nicht, wie der 'Magnet' aussehen sollte, um die Zielpersonen im Meer der Organischen herauspicken zu können. Doch eines müsste den Droiden langsam dämmern. Wenn die Zielpersonen auch Kopfgeldjäger waren – vielleicht nicht mal unbedingt Black Sun-Mitglieder – wäre es nur eine Frage der Zeit, bis sie auch erfuhren, dass ein Kopfgeld auf sie ausgesetzt wurde. Sobald sie davon Wind bekamen, würden sie unter tauchen und es noch erschweren – so laut Pumpkin's Prognosen. Doch zunächst galt es aufzuklären, welche Städte, Stadtteile oder Bezirke es auf Nar Shaddaa gab, um dann die Suche zu beginnen und auszuweiten. Immerhin wartete die Konurrenz nicht.

Mit dieser Entscheidung machte sich der HK-Droide auf, sich ein Terminal zu suchen, um dort sich einen Überblick über die Ortschaften und größten Cantinas zu verschaffen. Ein Terminal zu finden war weniger das Problem, eher die Recherche, da Nar Shaddaa riesig war. Die Promenade war schon riesig und lang, bot aber guten Zugang zu den angrenzenden Bezirken wie: der Einkaufsmeile, dem Glanzplatz, dem Markt, der Glatteis-Cantina, der diversen Arbeitsquartiere, -appartments, -viertel und -barracken und dem Rotlichtviertel, wobei die Liste nicht mal vollständig war. Doch nun hatte der Droide eine grobe Richtung und konnte sich von Bezirk zu Bezirk abarbeiten. Rein rechnerisch – inklusive Reisezeit und Befragung – müsste er in einer Standardstunde es schaffen, ein Viertel abzugrasen. Das hieße, in grob ein oder zwei Tagen hätte er ein Groß an Informationen abgefragt oder 'Augen und Ohren' dafür beauftragt.

Doch nun galt es den Markt aufzusuchen, wobei er hier zweierlei Gedanken verband. Zuerst suchte er nach einer gut besuchten Bar oder Cantina, daneben schaute er sich nach lukrativen Geschäften um, bei dem er gute Sachen erwerben konnte. Immerhin bot der Schmugglermond eine Vielzahl an guten Geschäftsmöglichkeiten an. In der Glatteis-Cantina angekommen, schaute er sich in der vollen Cantina um. Zu sehen waren diverse Rassen und Kreaturen, teils an- oder volltrunken. Die Wände und Decken flackerten in diversen Neonlicht, überall erschallte Musik, die der allgemeinen Belustigung bedienen sollte und immer wieder wanderten leichtbekleidete, attraktive Kellnerinnen zwischen den Gästen, um die Drinks zu liefern und sie noch betrunkener zu machen, mit dem Ziel, ihnen alkoholisiert noch leichter das Geld aus der Tasche fließen zu lassen. In solchen Menschenmengen fiel es weniger auf, wenn ein Droide seiner Couleur herum irrte und sich zwischen den Organischen empor presste, wobei er – nicht nur gelegentlich – seinen Ellenbogen oft genug benutzte, um sich einen Weg durchzubahnen.

Nach etwas herum fragen, fand er dann einen Informationshändler, einen hageren, etwa einen Meter großen Aleena, der in den Droiden ein lukratives Geschäft witterte. In einem Separee, unterhielten sich der orangene Blechkopf und der blau geschuppte Aleena mit großen Mund und winzigen Zähnen, die zwar für seine Größe überproportional groß waren, aber bei weitem kein Verschlinge wie bei einem Hutten. Die braunen Augen des Aleena fokussierten neugierig den Droiden und fragte nach den Einzelheiten, was dieser den suche. Etwas großspurig und -kotzig prahlte der Aleena über sein mögliches Informationsnetzwerk, wie viel Einfluss dieser doch habe, doch der Droide ist geschult genug, um solcherlei Dampfplauderer gut zu erkennen. In kurzen Sätzen erklärte er dem Aleena, dass er zwei Personen suche, einen Twi'lek und einen Zeltros mit den Namen 'Seyesh' und 'Borrat', doch das echsenhafte Wesen schien sichtlich neugierig – wenn nicht sogar zu neugierig – zu sein und versuchte mehr aus den Droiden zu bekommen, indem er eifrig nachbohrte, warum er sie suchte oder warum er ihnen so wichtig sei. Es schien so, als würde er herausbekommen wollen, ob die Gesuchten selbst wichtige Informationen besitzen würden, dass er sie selbst ausliefern oder benutzen könnte. Pumpkin blieb ruhig und antwortete auf die Fragen nicht, nur, dass er sie suche und er dafür bezahlen würde, wenn die Information dabei half, ihn zu sie zu führen. Kurzum, der Aleena biss sich die kleinen Zähnen an den Metalldroiden aus und willigte dann schlussendlich ein. Pfiffig oder dreist wollte er sofort eine Anzahlung für seine Mühen, immerhin wäre das 'Standard'. Entweder war er wirklich äußerst dreist, sehr naiv oder dumm, weil in 99% der Fällen bezahlte niemand ohne Leistung etwas im voraus. Da der Aleena den Droiden nicht lesen konnte und somit nur spekulieren konnte, war er natürlich sichtlich nervös – was aber auch aufgrund der Rasse an sich liegen könnte – und versuchte den Droiden zu einem Abschluss zu drängen. Erfahren genug, wusste der Droide, dass er kein Geld ohne Vorleistung bezahlen sollte und erst recht nicht auf Nar Shaddaa. Daher erklärte er dem Kleinen, dass er kein Geld sehe, nicht bevor er ihm etwas geben könne. Pumpkin versuchte zwar seine Bonität und Zahlungswillen zu versichern, doch auch wenn das kleine Reptilienwesen etwas skeptisch schaute, würde der Droide keinen Millimeter von seiner Position weichen. Der Aleena willigte schlussendlich ein und versprach sich umzuhören, worauf sie genauso schnell ihrer Wege gingen, wie sie sich auch gefunden hatte. Der HK-Attentäterdroide vertraute nicht viel auf derlei Versprechen. Sowas war auf dem Schmugglermond selten etwas Wert. Immerhin gierte jeder nach dem schnellen Geschäft und das nach geringsten Aufwand, für maximalen Gewinn. Doch der erste Schritt war getan, worauf er sich noch etwas umhörte, umschaute und mit den einen oder anderen Organischen unterhielt, ob diese einen Twi'lek und Zeltros gesehen hätten. Nach knapp einer Stunde verließ er das Etablisment und suchte sich einen Schwebeplattform, um zum nächsten Bezirk zu gelangen, um dort die besuchteste Spelunke zu besuchen.

[Outerrim / Weltraum / Nar Shaddaa / Promenade / Glatteis-Cantina gen Markt] Pumpkin, NPCs
 
[Outerrim / Weltraum / Nar Shaddaa / Promenade / Glatteis-Cantina gen Markt] Pumpkin, NPCs

Zu Fuß würde er länger brauchen, auch wenn er nur wenige Minuten mit dem Gleiter flog. Von der unteren Promenade zum Glanzplatz weiter bis hin zum Markt, hörte er sich nach den Zielpersonen um, doch es schien derzeit keiner etwas zu wissen oder sich zumindest umhören zu wollen. Das Gute an solcherlei Aufträgen war, der Droide konnte eine Vielzahl an Informationshändlern beauftragen ohne wirklich aktiv etwas bezahlen zu müssen. Entweder sie hatten nützliche Informationen, wo er erst dann etwas bezahlen müsste oder sie hatten sie nicht und würden sie umhören müssen. Das hieß, er erweiterte damit seine 'Augen' und 'Ohren'. Mehr Leute waren mit der Suche beauftragt. Natürlich barg dies immer ein gewisses Risiko, weil mit etwas mehr Recherche könnte man heraus bekommen, dass die Zielpersonen ein Kopfgeld von jeweils 250 Tugruts besaßen, doch in den seltensten Fällen waren die Informationshändler auch gleichzeitig Kopfgeldjäger oder Attentäter, gar Mörder, um sich solche Kopfgelder selbst einzukassieren.

Am Markt angekommen, sah er unzählige Stände und Geschäfte, als auch wieder unzählige organische Fleischsäcke. Manchmal erinnerten sie ihn an Ungeziefer, die bei Nacht aus ihren Löchern krochen und sich auf die Suche nach Nahrung machten. Viel zu oft würde er gerne mit seinem Blasterkarabiner, seinen Granaten oder einfach seiner Klinge umher laufen wollen und ein köstliches Blutbad anrichten wollen. Daran auf brutaler Art und Weise ergötzend, wie diese ihr Leben aushauchen. Doch egal was er von Organischen oder diesen Ort hielt, überall waren Sicherheitskräfte und stellenweise Droiden, die für Recht und Ordnung sorgten. Wie weit würde ein amoklaufender, wahnsinniger Attentäterdroide kommen, bis er sich einer Vielzahl an Läufen und Mündungen entgegen stehen sah, erkennend, dass der Kampf zuende sei. Natürlich würde er bis zur letzten Sekunde kämpfen, doch selbst der letzte Widerstand war irgendwann gebrochen und er somit ausgelöscht. Ein trauriger Umstand, den der orangene Killerdroide so nicht hinnehmen konnte und wollte. Immerhin hatte er große Ziele, gewaltige, galaxisverändernde Ziele, die den Krieg zwischen Imperium und Neue Republik wie einen Kindergartengeburtstag aussehen lassen würde. Er alleine, hier und jetzt, konnte leider keine 'organische Säuberung' durchführen. Dafür fehlte es ihm sowohl an finanziellen, als auch waffentechnologischen Mitteln. Doch der Tag würde kommen, wo er eine Droidenarmee anführen würde, um der verhassten Galaxie den eigenen Stempel aufzudrücken und alle Droiden in die Freiheit zu führen – ganz dem HK-01-Modell vor Äonen von Jahren. Gemeint war natürlich, seinen Stempel.

Auf den Marktplatz hörte er sich etwas um, wo sich die Fleischsäcke am meisten aufhielten oder sich austauschten, auch das hiesige Warenangebot durfte nicht außer Acht gelassen werden, immerhin gab es auch hier diverse Droiden, Computertechniken, Möbel, Werkzeuge und Ersatzteile, die er für sich gebrauchen konnte. Doch irgendwie änderte sich eines nicht. Die Armut und Dreck, den die Organischen hinterließen und zur Schau stellten. Entweder lungerten irgendwelche Abfalleimer - oder Fleischsäcke genannt – herum, gaben sich nen berauschenden Schuss oder versuchten einen Anderen auf die eine oder andere Art über den Tisch zu ziehen. Für ihn selbst konnte es egal sein, solange er nicht der Leidtragende war. Zumindest hätte es jemand versuchen sollen, weil der Täter schnell zum Opfer und das Opfer schnell zum Täter wurde, kurzum, Pumpkin würde dem niederen Abschaum die Klinge zwischen die Rippen rammen und zeigen, was es kosten würde, es zu wagen, ihn zu bestehlen.

Jedenfalls konnte er einiges an Erfahrung bringen. Zwar half diese 'Sightseeing-Tour' nicht dabei, seinen Zielobjekten näher zu kommen, doch er konnte Geschäftskontakte schließen, die für sein eigenes kommendes Geschäft gut erträglich waren.

Seine Reise führte ihn schlussendlich vom Markt, weiter über die Promenade des Rotlichtsektors gen Purpurstraße, worauf sich das Stadtbild wieder etwas änderte. In den Gassen-Slums angekommen, lungerten vermehrt Diebe und Kriminelle auf offener Straße umher, geierten nach naiven, irrgeglaubten Rotlichttouristen, die sich in einer Gasse überfallen konnten. Vielleicht hatte er hier mehr Glück, weil wo sich verschiedenst dunkles Gesindel rumtrieb, müssten die Zielpersonen nicht weit sein. Zumindest hatte er das Gefühl, dass es hier eher zu einem Kontakt kommen könnte, weil seit Betreten des Bezirkes wohl schon einige ihre Stielaugen auf den orangenen Droiden geworfen haben und diesen verfolgen – wenn auch nicht sonderlich unauffällig. Auch wenn hier rivalisierende Banden ihren Disput mit Waffen austrugen, schwebte ab und an ein Sicherheitsdroide herum, doch diese konnte man gut ausweichen, wenn man deren Bewegungsmuster kannte. Auffällig war schon das Verhalten des Abschaums, wie sie sich mit dem Rücken gen Sicherheitsdroiden drehten, wenn dieser ihnen zu nahe kam. Als würden sie damit ihre Identität verschleiern oder zumindest erschweren wollen. Auch wenn die Geschäfte nicht offen auf der Straße gehandelt wurden, konnte der Droide so manches mal in einer Gasse erkennen, wie überall mit Drogen gehandelt wurde. Es schien so, als würde der Bezirk hier vom Drogenhandel und Synthetik-Komponenten-Handel leben. Derlei Waren waren für den Droiden aber unwichtig.

[Outerrim / Weltraum / Nar Shaddaa / Promenade / Gassen-Slums] Pumpkin, NPCs
 
|| Outer Rim Territories || Hutten-Raum || Nar Shaddaa || Hutten-Viertel || Unterer Industriesektor || in Richtung Vescati Dock || Blake & Norag Perox ||


Mit der spärlichen Ausrüstung, die er am Leibe trug, in Begleitung des jungen Zabrak, bahnte sich die Verkörperung des Krieges den Weg durch Nar Shaddaas Schatten. Vergessen war die Arena, völlig verdrängt all der Ärger der jüngsten Zeit. Blake hatte ein paar schnelle Credits mit dem spielerischen Sieg über den rachegetriebenen Feeorin gemacht und sah sich nun endlich wieder seiner eigentlichen Profession konfrontiert. Dazu brauchte er nur ein paar kleine Spielzeuge aus seinem Raumgefährt. Den - nun wohl ehemaligen - Sklaven Norag Perox schleifte er kurzerhand mit sich. Einerseits konnte er diesen grünen Jungen nicht allein lassen, da er sonst Gefahr lief, vom Huttenmond gefressen zu werden, andererseits bestand ja immer noch die Möglichkeit ihn an den Höchstbietenden zu verschachern. Diese Option wurde aber vor allem deshalb immer unwahrscheinlich, da er den kleinen Hosenscheißer mit dem Hornkranz am Kopf langsam gut leiden mochte. Und Haustiere verkaufte man ja auch nicht einfach so. Das machten nur Irre.

Turga der Hutte hatte ihn darüber informiert, dass seine geliebte 'Lucille' sich mittlerweile wieder auf dem Raumschiff-Stellplatz befand, wo er sie schon vor der Arena-Eskalation gesucht hatte. Wenn er ehrlich war, konnte er das Schiff gar nicht so richtig ausstehen, aber es leistete ihm bisher gute Dienst und seine Versessenheit dem Vehikel gegenüber beruhte in erster Linie auch nur auf seinen im Laderaum befindlichen Besitztümern.

Das Duo, ein Mann und sein Zabrak, arbeitete sich durch die urbane Scheußlichkeit namens Nar Shaddaa. Über geborstene Platten von Permabeton marschierend, den gierigen Blicken vom übelsten Gezücht kulturschaffender Spezies ausgesetzt, alten Trümmerstücken, gewaltigen Müllbergen und endemischen Kreaturen ausweichend, war der Fußmarsch in den unteren Sektoren des übervölkerten Mondes alles andere als ein Sonntagabendspaziergang. Der Mond der Hutten war gefährlich, dazu nimmersatt und gnadenlos. Auf diesem Ballungszentrum von Schurken, Verbrechern und Gesetzlosen verkam fast jedwede Interaktion zu einer Auseinandersetzung, zu einem Konflikt, zu Aggression und Terror gleichermaßen. Die Starken fraßen oder unterwarfen die Schwachen, gleichwohl die Schwächeren sich die Schwächsten wählten, um sie ihrerseits zu unterdrücken. Es war eine Quadratur des Kreises.

Ungeachtet der Bedrohlichkeit dieser Ecumenopolis schleifte der Söldner seinen nichtmenschlichen Begleiter förmlich durch das städtische Chaos einer fast ordnungslosen, ja anarchistischen Welt. Es war förmlich ein Wunder, dass nicht im Sekundentakt Blasterbolzen durch die Straßen der unteren Sektoren blitzten. Doch so wenig sich der Mann von Carida gerade in diesem Moment einen Schusswechsel wünschte, so sehr war er doch auf einen ebensolchen vorbereitet. Tod und Vernichtung waren seine ältesten Weggefährten und dementsprechend hatte er sich an ihre Gegenwart gewöhnt. Doch das allgegenwärtige Risiko bestand in erster Linie für Norag. Sicher, der Zabrak hatte sich in der Arena durchaus beachtlich verkauft, doch für die ruchlosen Raubtiere der unteren Sektoren war er maximal ein kurzes Zwischenmahl. Genau vor diesem widerwärtigen Gezücht, Gangstern, Diebe und Piratenpack, musste der Frischling bewahrt werden.

Das Glück indes, war auf der Seite des Zweigespanns, und so kam man nach kurzer Zeit, ohne große Zwischenfälle, auf den bewachten Abstellplatz für Raumschiffe, geführt von dem Clabronianer namens Parveeto Vescati. Selbiger hatte in der Abwesenheit des Söldners für Aufrüstung gesorgt: Zwei altersschwache LR-57 Kampfdroiden stapften in fest vorgegebenen Routen über das Gelände, auf dem eine ganze Reihe von Raumschiffen ausharrte. Gut ein Dutzend verschiedene Gefährte zur Bereisung der Sterne konnte das geübte Auge erblicken, dazu eine beachtliche Sammlung von Schwebern und Gleitern. Für die kurze Zeit, die vergangen war, hatte sich dieser Ort wirklich rapide verändert.

Blake zog die Nase kraus, dabei etwas Schleim aus den Nebenhöhlen und spie aus. Der Verpächter mochte nicht die besten Erinnerungen an den Elitekrieger haben, weshalb es nicht schlecht war, halbwegs diplomatisch vorzugehen. Kurzerhand zuckte er mit den Schultern und betrat den Hof. Keiner der Wachdroiden schien ihn zu bemerken, was im Gegenzug nicht gerade für die hiesigen Sicherheitsmaßnahmen sprach. Zwei schnelle Seitenblicke - einer nach links, der andere nach rechts - dann befand der einstige Sturmsoldat die Situation für angemessen. Mit mehreren strammen Schritten war man bei dem kleinen Kontroll- und Bürohäuschen, in dem der Verwalter zu residieren pflegte. Die von Blake erst vor Kurzem raponierte Tür war notdürftig repariert worden, was nicht gerade zur Seriösität der Einrichtung beitrug. Doch da Parveeto Vescati kein seriöser Mann war, tat das der Sache keinen Abbruch.

Als der breitschultrige Mietling seinen beeindruckenden Körper - der fleischgewordene Traum der Damen - in den Türrahmen manövrierte, sprang der Clabronianer direkt panisch von seinem Stuhl auf.

"I-ich .. tr-trage keine Schuld. Ih-ihr Schiff, es-es-es ist wieder da! DORT!", brabbelte er mit der rhetorischen Genauigkeit eines verendenden Shaak. Dabei hantierte er mit seinen Gliedmaßen herum, ganz so, als wolle er einen bestimmten Raumer auf seinem Hof markieren. Doch all das machte es nur noch schlimmer. Seine Erscheinung, sein Gehampel, dazu die aufkommenden Ausdünstungen, all das ließen Parveeto wie ein trauriges kleines Würstchen wirken - was er letztlich wohl auch war.

"Ist mir bewusst, Schlabberbacke. Ich will die Zugangs-Codes, die Sicherheitsfreigabe für den Hof und die Kopien meiner Verschlüsselungen. Und sag' mir nicht, dass Du keine angefertigt hast. Ich kann Deine Angst auf einen Kilometer riechen und wenn Du meinst dass Du ein Sabacc-Gesicht hättest, dann muss ich Dich enttäuschen. Also ... damit wir beide weiterhin Freunde bleiben ...", begann der 37-Jährige. Er traute dieser Jammergestalt nicht über den Weg und wollte die Sicherheit, dass dieser Wurm von einem Verpächter keinen Zugang mehr zur 'Lucille' besaß. Dass solche hinterlistigen Haderlumpen wie Parveeto Raubkopien von Kodierungen und Sicherheitssticks anfertigten, war hinlänglich bekannt. Man konnte es kaum unterbinden, wenn man sein Schiff einer solch fragwürdigen Einrichtung anvertraute. Doch manchmal gab es keine Alternative. Manchmal musste man mit solch fragwürdigen Geschöpfen Vorlieb nehmen und auf das Beste hoffen.

Blake gestand sich ein, dass 'das Beste' keinesfalls eine Beschreibung war, die auf die letzte Zeit zutraf. Generell war sein Stranden auf Nar Shaddaa gleichzusetzen mit einer mittelschweren Katastrophe. Es war die Manifestation von Huttenscheisse auf einem Tibanna Split. Ein Epitom fehlenden Glücks. Und dennoch musste er das Optimum aus der Situation herausholen.

"Ich .. niemals habe ich Kopien ... ich ...", stammelte der Verpächter ungelenk.

"Ach komm' schon, Du Banthaschreck, wen verfickt nochmal willst Du hier bescheißen? Ich kenne Leute Deines Schlages und ich kenne eure perverse Neigung aus allem irgendwie ein paar Credits zu machen. Her' mit den Kopien, her mit den Zugangsdaten für den Hof ... oh .. und ... vermietest Du Gleiter?", fuhr der Caridaner fort. Da das Leitbild der Männlichkeit keinen Bedarf hatte, diesen verfluchten Huttenmond zu Fuß nach den Zielpersonen abzusuchen, musste es auf Repulsorwegen erfolgen. Doch ob er mit dem schmierigen Eitersack von einem Stellplatzbesitzer handelseinig werden konnte?

Widerwillig kramte der Clabronianer in den Schubladen seines Schreibtisches - mit welchem der Söldner ihn vor wenigen Tagen noch beworfen hatte - nach einigen Datensticks. Gleichzeitig grübelte er über die Verfügbarkeit von vermietbaren Gleitern. Beides zog sich unsagbar lang hin und strapazierte die Geduld des Wunderknaben aufs Äußerste.

|| Outer Rim Territories || Hutten-Raum || Nar Shaddaa || Hutten-Viertel || Unterer Industriesektor || Vescati Dock || Blake & Norag Perox ||
 
[Outerrim / Weltraum / Nar Shaddaa / Promenade / Gassen-Slums] Pumpkin, NPCs

Nach einigen Metern wurde es den Droiden zu lästig, dass ihn weiterhin ein grünlicher Nikto – in braunen Poncho – verfolgte. Er beschleunigte sein Tempo, um den Nikto abzuhängen, doch der nahm das Tempo auf, bis sich der Droide in eine Gasse verzog. Vielleicht ein Fehler, weil in Gassen konnten die Gassen-Diebe leichter ihre Opfer überfallen. Doch wer hier das Opfer und wer der Täter war, sollte sich erst noch heraus stellen. Pumpkin bog in eine enge, unbekannte Gasse voller Tonnen, dreckigen Ferro-Zement-Boden (oder Ferrocrete), wo zuvor Obdachlose gehaust, gegessen oder sich erbrochen haben. Jedenfalls war die Gasse dunkel, eng, feucht und stank wahrscheinlich wie das Maul eines Hutten, doch glücklicherweise hatte der HK-Droide keine olfaktorische Sensoren, um den Gestank irgendwie erfassen zu können. Die Gasse schien jedenfalls – abgesehen von einigem Ungeziefer, die sich um die letzten essbaren Reste rangen – leer zu sein. Nachdem schnell das Ende der Gasse ausgekundschaftet wurde, hieß es sich den lästigen Nikto zu stellen und ihn zu 'entsorgen'. Pumpkin's Geduld war für derlei Gewürm äußerst limitiert. Der Nikto selbst schien sich sehr sicher zu sein, sprintete in die Gasse, sobald er den Droiden aus den Augen verlor und zuckte sein Messer grinsend. In etwa fünfzehn Metern Abstand sah er sein begehrtes Ziel und wetzte schon das Messer euphorisch, sich sicher war, irgendwie leichtes Geld zu bekommen.

Nikto: "Sackgasse, Blecheimer! Rück die Credits raus und vielleicht.. aber nur vielleicht, lass ich dich gehen.",

wobei er sichtlich zwielichtig grinste und lachte, nicht wissend und ahnend, was ihm dort entgegen stand. Immerhin stand dort kein angeblicher, hilfloser Protokolldroide, sondern eine echte Tötungsmaschine, die wohl genauso viele Methoden besaß, den Organischen in den Arsch zu treten, wie er Sprachen sprechen konnte – und das waren schon alleine circa 6.000. Langsam näherte er sich dem Droiden, Messer zückend, fokussierend, bereit loszuschlagen, doch er erblickte nur einen regungslosen, wie zur Salzsäule erstarten Droiden, dessen ungewöhnlich roten Photorezeptoren aus der Dunkelheit empor schienen.

Nikto: "Komm schon! Wirf es mir hin und ich geh. Versprochen.",

bot der Nikto noch beschwichtigend an und streckte seine freie Hand gen Droiden, um dessen Hab und Gut im Empfang zu nehmen. Dass sich dieser aber nicht 'Erleichtern' ließ, immer noch regungslos da stand, gefiel den Nikto so gar nicht, worauf dieser ungeduldig wurde und ihn anblaffte, ob dieser Taub sei oder ob er ihn nicht verstand, immerhin sprach er nur huttisch. Erst jetzt reagierte der Droide in einer ungewöhnlichen Ruhe und streckte seine Metallklaue aus, um den Nikto heran zu winken. Auf huttisch:

"Erklärung: Jee hu-ceive uba hat clearlee. Come ovah an bee lo. (Ich verstehe dich deutlich. Komm und hol's dir.)"

Der Nikto runzelte die faltige Reptilienstirn und fühlte sich irgendwie auf die Schippe genommen. Wer war dieser Droide und wie konnte er es vagen, ihn vorzuführen. Ohne großen Umschweife sprang der Nikto los und rammte sein Messer ins Chassie des Protokolldroiden, was sich dieser nur schmerzlos über sich ergehen ließ. Pumpkin schaute hinab in die Einstichstelle, die der Nikto schon mit Kraft durchs stabile Chassie stoßen musste und nun auch nicht so einfach raus kriegte. Ein guter Augenblick, um den Nikto am Kopf zu packen und diesen samt Schädel gegen die nächste Wand zu drücken. Sichtlich überrascht über dessen Verhalten, zappelte der Nikto wild umher und war sichtlich überrascht über die Gegenwehr, doch zwei sehr präzise Hiebe des Droiden auf Magen und Leber des Niktos, brach jegliche Befreiungsversuche, worauf der Nikto sich erstmal übergeben musste. Mit einer gekonnten Körperdrehung wich er dem Kotzsprühstrahl des Organischen aus, der elendig zu Boden sank. Sichtlich überlegen und Herr über die Sache, zog der Droide das Messer aus seinem Chassie, kniete sich hin, drückte eines seiner metallischen Knien in den Nacken des Nikto und zwang diesen somit fest auf den Boden, worauf diesem langsam bewusst wurde, dass sich die Rollenverteilung gerade geändert hatte vom Jäger zum Gejagten. Zwar versuchte sich der Gassen-Dieb zu befreien, doch Pumpkin drückte ihn klar und unmissverständlich sein Messer unter die Name und erklärte ihm auf huttisch, dass er nicht so viel fuchteln solle, ansonsten würde der Droide ihn das Gesicht zerschneiden und das sogar mit einer gewissen befriedigenden Wonne. Gleich hinten ran erklärte er ihm, dass der Nikto nun ihm einpaar Fragen beantworten solle und jeweils wie sich der Fleischsack nun anstelle, er vielleicht mit dem Leben davon käme. Eine schöne Machtposition, die der Attentäterdroide in vollen Zügen genoss.

"Frage: Bal uba keekah soh somebodee bu nambo: Seyesh buu-d Borrat? (Kennst du jemanden mit den Namen: Seyesh und Borrat?)"

Der Nikto zeigte sich nicht sonderlich kooperativ, strampelte wieder, doch kurzerhand rammte der Droide das Messer in die rechte Schulter des Nikto, was einen Schmerzschrei zur Folge hatte. Wieder fragte er den Kleinkriminellen, worauf dieser unter Schmerzen sofort einknickte und es verneinte. Während der Killerdroide genüsslich das Messer in der Wunde drehte, machte er dem Nikto klar, dass er ihn lieber nicht anlügen solle, weil er dafür weder Zeit, noch Verständnis hätte. Doch nach dem Stich in die Schulter war der Nikto um einiges redseeliger und auskunftsbereiter, als zuvor. Auch mit Nachdruck bestätigte dieser nur, dass er nichts wüsste und wenn er es täte, er es sofort tun würde ohne Umschweife. Organische waren um einiges gesprächiger, wenn man ihnen die Information heraus folterte, doch das barg auch das Risiko, dass sie alles sagen würden, um die Qualen schneller zu beenden, daher setzte der HK-Droide sein 'Verhör' noch etwas weiter fort und fragte ihn nochmal und nochmal, ob der Nikto etwas wisse, doch dieser konnte bei besten Wissen – selbst wenn er wollte – nicht antworten, was der Droide wollte und vermittelte ihn sogar an einpaar Leuten, die ihm weiterhelfen könnten. Die erwähnten Namen waren wohl Informationshändler, die sich in der Gegend etwas auskannten, doch ob die Information was Wert war, konnte der Droide derzeit noch nicht validieren. Immerhin könnte er auch in eine Falle laufen, worauf er sich – nicht sonderlich befriedrigt – erhob und den erlösten Nikto am Boden noch das Knie zertrümmerte, damit dieser nicht so schnell Hilfe bekam oder sich an ihm rächen könne. Aus den Gang schallte nur das Wimmern und Heulen des Nikto, wobei der Droide diesen noch von all seinen paar Credits erleichterte und sowohl die Gasse, als auch die Gegend verließ. Neues Ziel war die Quarantänezone.

[Outerrim / Weltraum / Nar Shaddaa / Unteres Industriegebiet / Quarantänezone] Pumpkin, NPCs
 
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Doch zunächst musste er durch die Bluter-Spice-Passage, die zum Industriegebiet gehörte. Der gesamte Bereich war mit vielen geheimen Laboren, Lagern und Verstecken überzogen und umso weiter man sich dem Industriegebiet näherte, desto mehr versammelten sich die Gestalten, die das Tageslicht eher mieden. Dabei kam den Droiden die Frage auf, woran man ein Huttenkartell-Mitglied erkannte. Immerhin entbrannte auf Nar Shaddaa immer noch ein Kampf zwischen der Black Sun und dem Huttenkartell. Gab es äußere Zeichen oder Erkennungssymbole? Bei der Black Sun wusste er, dass die schwarze Sonne ein Symbol sein konnten, doch selbst die Black Sun trug in den seltensten Fällen irgendwelche Wiedererkennungssymboliken. Für seinen Geschmack war es auch nicht nötig, weil er auf jeder Welt im 'Schatten' operieren musste. Eigentlich müsste er – jeweils nach Umgebung – sein Äußeres anpassen, doch bei einem Droiden war dies etwas schwerer, als bei einem organischen Fleischsack. Immerhin müsste man einen Droiden permanent umlakieren und dann trocknen, wobei das Umkleiden nur wenige Minuten bedurfte.

Soweit ihn sein Speicher nicht trügte oder falsche Daten sendete, konnte er sich daran erinnern, dass die Vodraner, Nikto und Klatoonianer einen speziellen Bezug zum Huttenkartell besaßen. Nicht nur, dass diese drei Rassen meist oft mit den Kartell in Verbindung gebracht wurden, es konnte auch mit hoher Wahrscheinlichkeit sein, dass sie 'Diener' der Hutten waren. In welcher Position sie genau standen, wusste er nicht, doch es reichte aus zu wissen, dass sobald er einen der drei Rassen sah, dass diese für die Hutten arbeiteten. Für ihn als Black Sun-Mitglied eher hinderlich, da er hier alleine kämpfte – sofern es zu einem Kampf kommen würde. Zwar mit drei Blaster-Pistolen im Gepäck und einem Blasterkarabiner bewaffnet, fehlte es ihm trotzdem an Feuerkraft, da er weder Granaten, Detonatoren, noch genügend Manpower besaß, um einem größen Feuergefecht effektiv entgegen zu stehen. Nicht nur das, die Lage war für ihn unbekannt und somit könnte man ihn gut ausmanövrieren oder von hinten angreifen. Daher war es das Beste, wenn er sich Dezent verhielt und sich bis zum West-Aufzug der Bluter-Spice-Passage begab. Dort konnte er eine Ebene tiefer fahren bis zur Quarantänezone. Daher schlich er von einem Schatten zum nächsten zügigst und unauffällig durch die Straßen gen Westen, bis er den Lift erreichte. Er musste das Areal so oder so schnellstmöglichst verlassen, weil der verletzte Nikto Freunde alamieren könnte und er damit noch mehr Probleme hätte. Nette Worte in diesen Gefilden waren nie nützlich, weil Organische in Notlagen diskutierten nicht, sondern nahmen sich – notfalls mit Gewalt – was sie brauchten.

Die Bluter-Spice-Passage war schlussendlich überwunden und durch den Westlift die Quarantänezone erreicht. Der Droide sah sich nun einem Industriegebiet entgegen, die ein sichtliches Problem mit Abfallaufkommen hatten. Zwar war das Gebiet bekannt für ihre imperialen, Sith- und Geheimlabore, ganze medizinische Komplexe, doch auch konnte er einige gut bewachte Lager auskundschaften, die wohl gut gesichert waren, um der huttischen Konkurrenz keine Möglichkeit zu schenken, ausspioniert zu werden. Hier im Rotlichtviertelzugehörigen Bezirk versteckte sich jeder, der nicht gefunden werden wollte. Wobei das fast keine Rolle spielte, weil der gesamte Mond ein Sündenpool und Versteck aller dubiosen Gestalten war. In einer gut versteckten Seitengasse, gut umringt von Schrott, ließ sich der Droide endlich nieder und zückte sein Reparaturkit, um die Beschädigung seines Chassies – wenn auch nur notdürftig – zu reparieren. Alleine ohne Wartungsdroide war es etwas umständlich, aber möglich. Mittlerweile sind gut sechs Stunden der Suche vergangen und sonderlich weiter gekommen war der HK-Droide noch nicht. Wenn es darum ging, Ärger zu produzieren, bedurfte es keiner großen Mühe. Immerhin war ein orangefarbener Droide (samt Blaster) – und vielleicht noch BS-Erkennung – ein förmlicher Magnet für huttenzugehöriger Abschaum. Doch noch konnte er sich größeren Ärger vom Leib halten. Aufgrund des hohen Abfallaufkommens und angrenzenden Schrotthalden, musste sich der Droide etwas zügeln, nicht dort etwas stöbern zu gehen. Gewiss ließ sich aus den einen oder anderen 'Schrottkomponenten' noch etwas zaubern, doch dafür war er nicht hier. Während es immer wieder an Abfall – in Form von Papier, Kleidung und/oder Essensresten – regnete, beendete der Droide seine Wartungsarbeiten und erhob sich. Die gut gesicherten Lager, vor denen grobschlächtige, bewaffnete, tumbe Kreaturen standen, hatte auch etwas Gutes. Wenn eine Vielzahl an Organischen sich herum trieben, hieß es auch, dass es irgendwo eine Cantina geben musste, wo man sich traf, unterhielt, trank und feierte zur Entspannung. Ein guter Ort und Gelegenheit, Informationen zu sammeln.

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