Argai

Noak Fremyn

"Prince Charming" in Spe
Argai
______________


[ Infos zum Planeten: Argai (engl.) | Argai (dt.) ]

[ Zugehörigkeit: Neue Republik ]

___________________________

Namhafte Lokalitäten

Sah Gosta – Einst beherrschte der Tafelberg Gosta die Ebene des Soberano-Beckens. Selbst aus einer Entfernung von gut einhundert Standardkilometern konnte man die massive Erhebung sehen. Sobald sich menschliche Kolonisten die ersten Gebiete des Planeten Untertan gemacht hatten, bauten sie den Berg Generation für Generation zu einer gewaltigen, bewohnbaren Stufenpyramide um. Beinah endlose Tunnel verbinden seitdem unzählige künstliche Höhlen, die innerhalb der Pyramide als kleinere Viertel und abgeschlossene Wohnanlagen fungieren. Doch als Xim, der Despot durch Feld- und Raubzüge sein Reich bis zu den Hutten ausdehnte und auf diese Weise den cronesischen Planeten Reichtum bescherte, zogen immer mehr Glücksritter auf diese Welten. So entwickelte sich mit der Zeit ein gewaltiger "Gürtel" um die kolossale Stufenpyramide. Über archaisch anmutende Repulsorbahnen sind diese Außenviertel mit dem Inneren verbunden.

Arrestkomplex
Sah Gostas Sicherheitskräften steht zum Ausüben ihrer zahlreichen Pflichten eine ganze Etage in den oberen Stufen der zentralen Stadtpyramide zur Verfügung. Dieser Bereich ist nicht nur ganz besonders durch Bauweise sowie installierter Technik gesichert und besitzt zudem einen eigenen Shuttlehangar inklusive Landeplattform, sondern im Inneren wurde ausreichend Platz für eine Vielzahl an Zellen und Verhörräumen geschaffen. Sowohl lebendiges Sicherheitspersonal als auch Kampfdroiden sorgen in diesem Komplex für Ruhe und Ordnung.

Cormil Sanpass-Museum für Raumfahrt und Technologie
Bloß ein paar Repulsorbahn-Stationen vom "Imperialen Unterschlupf" entfernt befindet sich dieses Freiluftmuseum. Eine große Parkfläche für private Gleiter und Gleiterbusse geht dem Eingangsgebäude, ein schlichtes Bauwerk mit einer Kuppel aus Transparistahl, voraus. Hat man das Eingangsgebäude betreten, kann man an entsprechenden Schaltern ein Ticket kaufen oder den obligatorischen Souvenirshop besuchen. Sofern ein Sandsturm die Gegend heimsucht und das Museum nicht rechtzeitig geräumt werden kann, befindet sich unter diesen Gebäude des Weiteren ein großzügiger Schutzraum. Die vor dem zerstörerischen Naturereignis geflüchteten Personen können dort auf schlichten Plastikbänken Platz nehmen, kostenlos bereitgestellte Mahlzeiten und Getränke verzehren und in einem kleineren Shop weitere Souvenirs käuflich erwerben. Hinter dem Eingangsgebäude stehen die meisten Exponate auf einem weitläufigen, eingezäunten Areal. Vor allem Raumtechnologie aus der Xim-Ära kann hier bestaunt werden.

Institut für Archaische Technologie
Diese mehrstöckige Forschungseinrichtung befindet sich in direkter Nachbarschaft zum "Cormil Sanpass-Museum" und demzufolge außerhalb der riesigen Stufenpyramide im Stadtkern. Ein energetischer Zaun, der notfalls (und mit einer klitzekleinen Verzögerung) über einen Notstromgenerator betrieben wird, grenzt das Gelände von seiner Umgebung ab.

Imperialer Unterschlupf
Ein unscheinbares, zweistöckiges Gebäude in einem der äußeren Wohnbezirke der planetaren Hauptstadt dient imperialen Agenten als potenzielle Zuflucht. In der oberen Etagen sind einfache Zimmer mit Betten. Es gibt zwei Bäder mit jeweils einer Schalldusche. In der unteren Etage befindet sich ein größerer Aufenthaltsraum, der als Besprechungszimmer dienen kann und eine einfache Küche mit einer Menge militärischer Fertignahrung. In dem (nicht offiziell genehmigten) Untergeschoss findet man die per Stahltür und Code gesicherte Rüstkammer mit allerhand Waffen sowie einen kleinerer Schießstand und ein Übungsraum zur körperlichen Ertüchtigung. Das Haus selbst ist darüber hinaus weitestgehend abhörsicher. Fußläufig befindet sich außerdem eine Station der örtlichen Repulsorbahn.

Pyramiden-Raumhafen
In den äußeren Bezirken mag sich so manches Viertel zwar eigener Landebuchten rühmen und so manchen Betreiber ein erträglichen Verdienst einbringen, aber der Großteil des orbitalen Verkehrs wird über die oberste Stufe die im Stadtkern befindliche Pyramide abgewickelt. Hier finden nicht nur handelsübliche Kleinsttransporter und interstellare Riesenfrachter stets ein passendes Plätzchen, sondern gegen eine "Sondergebühr" lässt der Dockmeister - mit Gewinnbeteiligung für den Hafenkapitätn sowie den für den Frachtverkehr zuständigen Ratskapitän - illegale Geschäfte in der einen oder anderen Landebucht zu. Über den zum Raumhafen gehörenden Kontrollraum lässt sich das Dach an separaten Stellen öffnen. In der Empfangshalle, wo an diversen Terminals der übliche Check-In sowie die Zollkontrolle durchgeführt wird, gibt es auch allerhand Geschäfte.

Verlassene Radiostation
Dieses heruntergekommene, teils eingefallene Bürogebäude liegt in einem eher ärmlicheren Teil der hiesigen Außenbezirke. Mehrere Stockwerke reckt sich das turmartige Bauwerk, das vor mehreren Jahren Nachrichten sowie Unterhaltung an die im Umkreis befindlichen Empfangsgeräte sendete, in die Höhe. Der Empfang, ein anliegendes Parkhaus und eine Vielzahl einfacher Büros befinden sich in den unteren Etagen, während die meisten Studios sowie die Chefetage in den oberen Geschossen zu finden sind. Manche Räumlichkeiten verfügen sogar über einen Balkon, der einem einen sehr schönen Ausblick auf die Stadt gewährt.

Zentraler Repulsorbahnhof
Die großflächigen, äußeren Bezirke der planetare Hauptstadt sind durch mehrere Linien mit der zentralen Stufenpyramide verbunden. Diese einzelnen Linien laufen alle in einer größeren Station, die sich in der untersten Pyramidenstufe relativ mittig befindet, zusammen. Etliche Treppen und Fahrstühle führen zu den zahlreichen Bahnsteigen. Eine sehr große, prächtige Eingangshalle empfängt jene Fahrgäste, die Sah Gostas zentralen Stadtkern verlassen wollen. Kleinere Geschäfte kann man hier aufsuchen, Werbetafeln in grellen Neonfarben hängen an den felsigen Wänden und in einer Vielzahl von Schließfächern kann man gegen eine gewisse Gebühr Gepäck verstauen. Eine Menge (teils zwielichtiger) Organisationen nutzen die Schließfächer mitunter als tote Briefkästen.
___________________________

Besonderheiten

Der Planet Argai ist eine Ödnis aus schier endlosen Staub- beziehungsweise Felsenwüste, kraterartigen Becken und massiven Gebirgsketten. Oberflächige Wasserquellen findet man nicht, sieht man einmal von den gewaltigen Eisvorkommen an den beiden Polen ab. Seine rötliche Färbung hat die Welt durch den recht hohen Eisenoxid-Gehalt im Gestein und in der Luft. Da die hiesige Atmosphäre dünner als auf anderen Planeten ist und einem bei längeren Aufenthalten im Freien irgendwann eine Unterversorgung droht, ist es ratsam stets ein portables Atemgerät mit sich zu führen.

Im Sternhaufen - insbesondere dem Cronese Mandat - gilt Argai gewissermaßen als das "Gedächtnis", weil auf kaum einer anderen Welt die Zeit innerhalb der letzten fünfundzwanzigtausend Standardjahre so langsam vergangen zu sein scheint wie hier. Die Architektur hat sich in dieser Zeit bloß minimal den jüngeren Trends angepasst. Viele Gepflogenheiten oder Gebräuche werden hier auch noch stärkerer zelebriert. Dieser Hang zum Traditionellen macht Argai zu einem verlässlichen Verbündeten der cronesischen Krone.

Die Bevölkerung rühmt sich des Weiteren eine Gemeinsamkeit mit Xim, dem Despoten und so manchem König der Cron-Dynastie zu haben: Sie alle wurden auf Argai geboren.


___________________________

Wichtige planetare Organisationen

Merasska-Syndiakt – Diese Unterweltorganisation stellt im gesamten Cronese-Mandat den mit Abstand größten Vertreter der Black Sun dar. Eine in ihrer Zahl nicht näher bestimmte Gruppe an miteinander verwandten Culisetto führt dieses Syndikat an. Für das Argai sowie ein paar benachbarte Systeme ist beispielsweise die Culisetto Cril Merasska zuständig.

Rat der Kapitäne – In jenen Tagen, als Xim, der Despot über den gesamten Tion-Cluster und zahlreiche benachbarte Systeme herrschte, hatten dessen Piratenkapitäne die gesellschaftliche Stellung inne, die man auf anderen Planeten eher dem Hochadel beimaß. Sie hatten meist ihre eigenen Ländereien und residierten in pompöen Villen samt einem eigenen Hausstand. Wichtige Welten wie Argai hatten meist mehrere Kapitäne. Diese organisierten sich in einem Rat, um planetare Geschäfte zu regeln und den nächsten Raubzug im Namen des Despoten zu planen. Die Tradition, dass sich die politische Führung des Planeten auf diese Weise organisiert, hat die vielen Jahrtausende überdauert, indem die Kapitäne mehr und mehr im tionesischen Adel aufgingen. Doch im Gegensatz zu früher beratschlagen sich in diesen Tagen aber keine Kaperer des cronesischen Königs in diesem Gremium mehr, sondern gewählte Volksvertreter.

Schattennetzwerk – Seit der gesamte Tion-Cluster vor etlichen Jahrzehnten der Neuen Ordnung den Rücken gekehrt hat, betreiben mehrere vom Imperialen Geheimdienst angeworbene "Patrioten" und Agenten diese Organisation. Sie ist das Vehikel für nachrichtendienstliche Operationen in der ganzen Region. Um die wahren Hintergründe zu verschleiern und weitere Informationen abgreifen zu können, hat das Netzwerk enge Beziehungen zur Handelsallianz und Kommerzgilde aufbauen können. Manche, die mit der Organisation zu tun haben, aber deren Hintergründe nicht kennen, glauben daher, dass die beiden Handelszusammenschlüsse die wahren Betreiber wären. Unter anderem für Argai ist ein Geheimdienstmitarbeiter im Range eines Chief zuständig, der sich selbst "Der Veteran" nennt.

Stand: Beitrag #108, 23.01.2022
Aiden Thiuro
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
[Äußerer Rand | Cronese-Mandat | Argai-System || Eingreifgruppe „Voleur“ | NBF „Aliéstra“ | Deck Zwei | Offiziersmesse || Lieutenant Noak Fremyn und allerhand Offiziere]

Seit die Alièstra das Cygnus-System in Richtung Chalacta verlassen hatte, waren inzwischen gut zwei Standardmonate vergangen – und die betagte Nebulon B-Fregatte, die gewissermaßen kurz vor dem Ausmustern stand, befand sich auf dem letzten Hyperraumsprung nach Argai im Äußeren Rand gelegenen Tion-Cluster. Der königliche Gesandte, den man chauffierte, sollte sich dort offiziell mit einem Spross adligen Geblüts treffen, der nach diesem Treffen voraussichtlich – ganz formal – um die Hand der Kronprinzessin des Cygnischen Sternenimperiums anhält. Doch diese Bräutigamschau des cygnischen Königshauses war in Wahrheit bloß ein Vorwand. Eigentlich hatte man die Fregatte nach Argai geschickt, damit einige Imperiale, die sich auf dieser Mission als Mannschaftsmitglieder ausgeben, auf dem Planeten klammheimlich Informationen organisierten, die zu einem sehr großen Schatz führen sollten. Sozusagen der Kopf dieser ungewöhnlichen Geheimoperation waren auf der einen Seite der Bakuraner Noak Fremyn, Lieutenant der Imperialen Flotte, und auf der anderen Seite der Lorrdianer Brennan Diar'mon, Senior Operative des Imperialen Geheimdienstes.

Nachdem die schlanke Fregatte – in Begleitung einiger weiterer Schiffe – mit einem kräftigen Ruck aus dem Hyperraum gefallen und ein gutes Stück hinter dem Systemrand von Argai gelandet war, hatte man die Mannschaft unverzüglich zum „Backen und Banken“ gepfiffen. Schließlich hatte die Uhr, die sich selbstverständlich nach cygnischer Zeit richtete, längst zum Mittag geschlagen. Noak, der auf dieser Mission als Capitaine de Corvette Rowan Karsteen den Ersten Offizier mimte, hatte per schiffsinterner Kommunikationsanlage von seiner Kajüte aus die Weisung ausgegeben und sich im Anschluss sogleich auf den Weg zur Offiziersmesse gemacht, bevor er gemeinsam mit der Ersten Wache als deren Wachoffizier – gemäß aufgestellten Dienstplan – seine Schicht auf der Brücke der Alièstra antrat.

Zischend öffnete sich die Tür zur Offiziersmesse der Nebulon B-Fregatte und ein Schwall köstlicher Essensgerüche stieg dem eintretenden Bakuraner mit einem Mal in die Nase. Manche Dinge, die für gebürtige Cygnier ganz normal zu sein schienen und ihm mühevoll von Jolene Mirtan in den letzten Tagen hatten beigebracht werden müssen, konnte er selbst nach etwa zwei ganzen Standardmonaten nur bedingt verstehen, aber mit ihrer Küche hatte sich die kleine Sternennation gewiss in sein Herz gestohlen. Inzwischen liebte der Imperiale cygnische Gerichte. Und so ging er mit großen Schritten – und mit einem Lächeln auf den Lippen – zu seinem Platz am Kopfende der langen Tafel, legte das Datapad, das er bis zu diesem Augenblick noch in der Hand gehalten hatte, neben sich und wartete anschließend geduldig auf den Messesteward. Traest Kovas, der Navigationsoffizier der Alièstra, ließ sich seufzend neben ihn nieder.

Kurz nickte der Cygnier und warf dann einen Blick auf die Essensausgabe.
„Fischsuppe? Bestimmt ein Mitbringsel von Mulran.“ Er grinste freudlos. „Und dazu bloß ein wenig trockenes Weißbrot. Wenigstens der Weißwein scheint eine vortreffliche Wahl zu sein.“

Es spricht doch nichts gegen eine leichte, wohlschmeckende Fischsuppe, wenn heute Abend Capitaine Froud unser Gast ist“, entgegnete Noak schmunzelnd. „Sparen Sie sich Ihren Hunger also lieber fürs Dinner auf.“

Der Navigationsoffizier erwiderte leicht sarkastisch: „Ihren Optimismus hätte ich gern, Capitaine!“

Es dauerte nicht lang bis der Messesteward an die Tafel herantrat und die helle Fischsuppe in einem tiefen Teller. Dazu wurde noch ein halbvolles Glas Weißwein und ein Schluck kühles, stilles Wasser kredenzt. Erneut sog Noak genüsslich den verheißungsvollen Duft der vor ihm stehenden Mahlzeit ein. Dann griff er nach dem Löffel, tauchte diesen in die Suppe ein und führte ihn anschließend zu seinem Mund. Die Fischsuppe schmeckte köstlich und zauberte ihm sofort ein zufriedenes Grinsen ins Gesicht. Löffel für Löffel genoss er. Selbst den Wein, den man passend zum Gericht ausgewählt hatte, oder das Stück Weißbrot rührte er in diesem Moment kaum an. Hier und da führten ein paar Offiziere zwar leise Unterhaltungen miteinander, aber im Großen und Ganzen herrschte eigentlich Schweigen in der großen Messe.

Sicherlich waren Sie vorhin auf der Brücke als wir den Hyperraum verlassen haben, Traest, mutmaßte der Imperiale und sah den subalternen Offizier direkt an. Beiläufig griff er nach dem Glas und nippte kurz an dem kredenzten Weißwein.

Für einen kurzen Moment schmunzelte der Cygnier, während er ungläubig den Kopf schüttelte. „Sie können es kaum erwarten, was?“

Manchmal kommt man nur schwer aus seiner Haut“, entgegnete Noak und zuckte mit seinen Schultern. „Also?“

Traest Kovas zuckte ebenfalls mit den Schultern. „Die Berechnungen der 'Sunspear' waren überaus präzise, Capitaine. Der Sprungvektor von Corlass aus war eine echte Meisterleistung. Denn wir sind tatsächlich bis zum zweitäußersten Planeten gesprungen; tiefste Militärzone. Momentan laufen die Haupttriebwerke bei etwa achtzig Prozent Leistung und steuern Argai direkt an. Grob überschlagen brauchen wir somit wohl gut drei Stunden bis zum Eintritt in einen höheren Orbit.“

Bestimmt hätten die Republikaner noch näher an die Hauptwelt springen können, wenn sie das gewollt hätten“, überlegte der Imperiale laut.

Der Cygnier nickte zustimmend.
„Ich konnte zwar nicht auf Jaeks Konsole schauen, aber bestimmt möchte man sich auch hier erst einmal ein Bild von uns machen. Demzufolge hat man unsere Dame in den letzten Minuten mit Sicherheit schon Dutzende Male mit den Sensoren abgetastet.“

„Darauf kannst du dich verlassen“, schaltete sich plötzlich der bleiche Fastmensch ein, nachdem er eilig seinen Bissen Weißbrot heruntergeschluckt hatte. Mit ziemlich großen Augen berichtete er den Anwesenden: „In diesem System schwirren wirklich eine Menge Satelliten, Zollboote und Schiffe der Neuen Republik herum. Bei dem gewaltigen Aufgebot bin ich mir nicht einmal sicher, ob meine Leute alle Kleinigkeiten entdeckt haben.“ Der Lieutenant grinste. „Es ist fast wie Zuhause. Bis auf das Fehlen großer, Angst einflößender Sternzerstörer.“

Bei Jaek Davouts letzter Äußerung lachten jene Uniformierten, die an der Tafel saßen. Im Laufe der Zeit, die Noak nun schon seinen Dienst auf der cygnischen Nebulon B-Fregatte verrichtete, hatte er allmählich mitbekommen wie überaus ambivalent cygnische Offiziere die Nähe zum Galaktischen Imperium empfanden. Manche Bordkameraden sehnten sich zweifellos danach, ein kleines Zahnrad in diesem kolossalen Staatsapparat zu sein, während andere sich lieber etwas mehr Unabhängigkeit zu Bastion wünschten. Die Besatzung der Alièstra spiegelte demzufolge in der Tat die cygnische Gesellschaft – mit all ihren komplexen Widersprüchen im Hinblick auf die imperialen Außenpolitik – wider. Für den Bakuraner, der in politischen Dingen in etwa genauso unerfahren war wie in seiner geheimdienstlichen Tätigkeit, stellte diese unter der Oberfläche brodelnde Zerrissenheit von Zeit zu Zeit ein tödliches Minenfeld dar. Immerhin hatte er in diesem Moment zwei Herren zu dienen: Der cygnischen Krone und dem Galaktischen Imperium.

Dass der Erste Offizier höchstens halbherzig in das bellende Gelächter einstimmte und dann schnell zu seinem Weinglas griff, bemerkte keiner der Anwesenden am Tisch. Sogar die verräterische Röte, die ihm mit einem Mal ins Gesicht schoss als man sich allerhand (unwahre) Anekdoten zu seinem Duell mit Major Aden Roice erzählte, fiel anscheinend niemandem auf. Um die wahren Absichten dieser Mission so geheim wie möglich zu halten, hatten sich Lord Admiral Karsteen und Botschafter von Milaris auf einen möglichst kleinen Kreis an Mitwisser an Bord der alten Fregatte verständigt. Hinsichtlich der Mannschaft war neben Jolene Mirtan und seinem persönlichen Steward, Nosh Riou, bloß die Kommandantin, Commander Jessa Froud, selbst über seine wahre Identität sowie die insgeheime Anwesenheit mehrerer weiterer Imperialer informiert. Gerade als sich der Bakuraner eine Zigarette anstecken und dann die Unterhaltung schnell in eine andere Richtung lenken wollte, ertönte über die schiffsinterne Kommunikationsanlage ein schrilles Pfeifen. Die Pause war vorbei. Pflichtbewusst erhoben sich die Offiziere von ihren Stühlen, um wieder an die Arbeit zu gehen oder in ihre Kojen zu fallen.

Eher widerwillig – und mit einem Fluch auf den Lippen – steckte Noak den Glimmstängel wieder in die Packung zurück, trank den letzten Schluck Weißwein und erhob sich anschließend ebenfalls, um seinen vierstündigen Dienst auf der Brücke anzutreten. Zwar würde er im Stuhl des Kommandanten in diesen Stunden bloß beobachten wie sich die bunte Gruppe allmählich der Hauptwelt näherte und im besten Fall noch das Einschwenken in den Orbit überwachen, aber auf diese Weise hatte er noch ein bisschen Zeit die letzten Vokabeln zu pauken und sich noch einmal mit dem dicken Dossier über Argai vertraut zu machen. Doch bevor er die Tür erreichte und die inzwischen wieder geschlossene Tür durch Knopfdruck öffnen konnte, stellte sich ihm plötzlich der Messesteward in den Weg.

Kurz räusperte sich der ihm fremde Mannschaftler.
„Sir, Lieutenant Diar'mon schickt mich. Kann ich deshalb kurz Ihre Aufmerksamkeit haben?“

Ein paar Minuten habe ich mit Sicherheit“, entgegnete der Imperiale. Den Geheimdienstler sah er dabei direkt in die Augen. „Schießen Sie also los.“

Brennan Diar'mons Vertrauter nickte, fuhr sich über das breite, rasierte Kinn und sagte dann mit seiner rauen Stimme: „Ich soll Sie wissen lassen, dass der 'Verlust' ausgeglichen werden kann, Sir. Bevor wir den Sternhaufen betreten haben, konnten wir eine Nachricht schicken … und vor wenigen Minuten kam von entsprechender Stelle über eine sichere Verbindung die Bestätigung.“

Lucy Dent – Irgendwo zwischen Bimmissari und Boonta war die Soldatin, die eigentlich als rechte Hand des Geheimdienstlers fungieren sollte, spurlos verschwunden. Niemand konnte sagen, ob sie entführt worden war, verunfallte oder gar desertierte. „Suchtrupps“ – soweit das unter der ständigen Beobachtung der Neuen Republik überhaupt möglich war – hatten sie nirgends finden können. Der Lieutenant, der dieser Mission gewissermaßen vorstand, hatte erst von diesem Problem erfahren als die Alièstra samt ihrer Begleiter das Dernatine-System mit einem großen Satz in den Hyperraum verlassen hatte und der Senior Operative in seiner Kajüte stand. Zwar hatte Diar'mon versucht die Sache herunterzuspielen und mehrmals auf die Effektivität seiner Behörde hingewiesen, aber einen gewissen Restzweifel konnte er bei ihm trotz all seiner Beteuerungen nicht auskehren. Demzufolge hatte sich der junge Bakuraner zwangsläufig allein der Frage stellen müssen, ob die Verschwundene früher oder später noch ein Risiko für sie darstellen konnte. Immerhin sollten sie auf einer Welt der Neuen Republik unbemerkt einen Diebstahl durchführen.

Ein Ersatz?“, hakte Noak verwundert nach.

Der imperiale Geheimdienstler, der sich als Mannschaftler ausgab, nickte abermals.
„Die Rebellen kennen unsere Zahl an Flottensoldaten. Vielleicht nicht exakt, Sir, aber gut genug, um das Fehlen am Ende zu bemerken. Zudem war die Sergeant bei mehreren öffentlichen Anlässen auf Chalacta an Diar'mons Seite zu sehen gewesen. Ich glaube zwar nicht, dass man irgendwelche Bilder von ihr – oder anderen anwesenden Flottensoldaten – gemacht hat, aber die groben Eckdaten dürften deren Sicherheitschefs über die Entourage der Cygnier schon haben. Darum der Ersatz...“

Ich verstehe...“, murmelte der Lieutenant. „Und was soll ich nun tun?“

Nun grinste sein Gegenüber mit einem Mal über beide Ohren. „Eigentlich bloß eine Kleinigkeit – wenn man nach dem Lieutenant geht. Wir benötigen offiziellen Landgang nach Sah Gosta. Ein Platz wird dabei 'frei' bleiben.“ Der Geheimdienstler warf einen Blick auf das an der Wand hängende Chrono. „Nun sollten Sie sich aber beeilen, Sir. Ihre Schicht hat längst begonnen...“

[Äußerer Rand | Cronese-Mandat | Argai-System || Eingreifgruppe „Voleur“ | NBF „Aliéstra“ | Deck Zwei | Offiziersmesse || Lieutenant Noak Fremyn und ein Messesteward]
 
[Hyperraum | auf dem Weg nach Argai | Ardent-Klasse Fregatte „Glorious“ | Brücke] Arguss, Brückenbesatzung (NSC), Captain (NSC)

Es war nicht leicht den Weg der Schiffe, welche immer noch nicht Identifiziert wurden, zu verfolgen. Allerdings gelang es ATLAS durch verschiedenen Weg routen den weg der zurück zu verfolgen und Schluss endlich ihr nächstes Ziel ausfindig zu machen. Arguss wurde durch den Schiffs Captain auf die Brücke gerufen und dieser Bitte kam er natürlich auch nach, da er gesagt hatte das man ihn nur rufen soll, wenn sie einen sicheren Kurs hatten.

„Sir, wir werden in Kürze aus dem Hyperraum fallen und hoffentlich auf die Schiffe die wir verfolgen sollten treffen. Wie sie gewünscht hatten natürlich in sicherer Entfernung.“

„Sehr gut. Wie gehabt lassen wir uns rufen und nicht wir sie. Wir werden natürlich gleichzeitig versuchen die Schatzflotte zu finden.“

Der Kommandant nickte um zu signalisieren das er Verstanden hatte, was Arguss ein Hämisches grinsen auf die Lippen zauberte. Kurz darauf vielen sie auch aus dem Hyperraum und tatsächlich befanden sich die Sechs Schiffe vor ihnen und das in einer Schönen Reichweite das man die ATLAS Schiffe nicht sofort entdeckte allerdings so nah das man immer noch erahnen kann das sie da sind und bei genaueren Hinsehen sie auch erkennen konnte. Die Anspannung der Besatzung war klar zu spüren auch wenn man nicht in der Macht ausgebildet wurde, schließlich waren sie klar in der unterzahl auch wenn man sie wahrscheinlich nicht angreifen würde, dennoch sollte die Besatzung der beiden Schiffe immer wachsam sein um etwaige Angriffe zu verhindern. Es dauerte einige Zeit bevor sich etwas tat, allerdings tat sich nichts bei den sechs Schiffen die sie beschatteten, sondern bei ihnen. Der Annäherung Alarm schrillte los und riss alle samt aus ihren Gedanken.

„Alle auf Kampfstationen, ein Angriff.“

Brüllte der Kommandant über die Brücke und auch Arguss stand auf, um sich ein Bild der Lage zu machen.

„Holen sie meine Schutzkleidung und meine Waffe.“

Befahl Arguss einem Soldaten der bei ihm stand, dieser rannte umgehend los um die Ausrüstung von Arguss zu holen. Arguss war zwar kein Soldat, allerdings konnte er Kämpfen und wenn er es musste würde er es auch machen. Die Besatzung der „Arcadia“ machte sich kampfbereit und Arguss stellte sich neben den Captain vor ein Sichtfenster, die Geschütze aktivierten sich und richteten sich in die gewünschte Richtung aus, auch die beiden Schiffe wurden neu Ausgerichtet und die Angreifer die anscheinend mehr als nur stärker waren als sie kamen immer näher.

„Öffnen sie einen Kanal zu einem der Schiffe die wir verfolgen.“

Meinte Arguss mit kühler ruhiger stimme zu einem Offizier der Brücke.

„Verbindung steht.“

Arguss nickte leicht, bevor er sich wieder umdrehte und anfing zu sprechen.

„Hier sprich das ATLAS Leitschiff Arcadia, wir erbitten ihre Hilfe, nach Beschluss F59G482.09 des Republikanischen Senats.“

Der Beschluss F59G482.09 wurde vom Republikanischen Senat entworfen und erlassen, welcher den Schutz von Zivilen Konvoi- oder Frachtschiffen von Firmen gewehrleitet. Falls irgendeiner dieser Schiffs Offiziere ein Republikanischer Schiffskommandant war hatte er nun die Pflicht den beiden ATLAS Schiffen Unterstützung zu leisten. Es war so gesehen ein recht effektiver Beschluss, allerdings wurde dieser noch nie wirklich durch ein Notsignal an unbekannte schiffe angewendet, was Arguss nur hoffen ließ das eines dieser Schiffe unter Republikanischer Kontrolle stand damit sie nicht ohne Verstärkung dastanden.

[Äußerer Rand | Cronese-Mandat | Argai-System| Ardent-Klasse Fregatte „Arcadia“ | Brücke] Brückenbesatzung (NSC), Captain (NSC)
 
[Äußerer Rand | Cronese-Mandat | Argai-System || Eingreifgruppe „Voleur“ | NBF „Aliéstra“ | Deck Zwei | Brücke || Lieutenant Noak Fremyn und die Erste Wache]

Die sechs Kriegsschiffe, die vor einer knappen Stunde tief ins Argai-System gesprungen und mit gut achtzig Prozent der Leistung ihrer Sublichtgeschwindigkeitstriebwerke Fahrt aufgenommen hatten, hatten das Tempo mittlerweile auf fünfzig Prozent reduziert und näherten sich weiter auf direktem Kurs der namensgebenden Hauptwelt. Weil sie sich im geräumten Militärkorridor – also fernab vom zivilen Verkehr – aufhielten, kamen sie dadurch natürlich deutlich schneller voran als sämtliche im System befindlichen Frachter und Passagierschiffe. Diese hatten nämlich den strengen Vorgaben der Systemüberwachung zu folgen und mussten sich – sofern sie verdächtig wirken – für eine Kontrolle durch in der Nähe befindliche Zollboote bereithalten. Zwischen den äußeren Planeten patrouillierten darüber hinaus auch noch leichte Kriegsschiffe der neurepublikanischen Systemverteidigung.

Nachdem Noak Fremyn seine gewohnte „Runde“ über die Hauptbrücke gemacht hatte und bei allen Stationen auf dem neusten Stand war, hatte er sich sogleich zum Stuhl des Kommandanten begeben, darauf Platz genommen und sich anschließend die schon verarbeiteten Daten der Sensorik auf einen kleinen Monitor geholt. Mit dem geübten Blick eines imperialen Flottenoffiziers studierte er nun die ihm vorliegenden Informationen und stellte dabei in Gedanken umgehend erste grobe Überlegungen an. Die Militärpräsenz, welche die Alièstra bislang mit ihren passiven Sensoren wahrgenommen hatte, war nicht mit dem geringen Aufgebot bei Chalacta zu vergleichen. Möglicherweise hatte der Kommandostab der Neuen Republik dort auf ein größeres Kontingent an Truppen verzichtet, um die benachbarten Hutten nicht unnötig zu provozieren. Nein, die Zahl der hier im System stationierten Kriegsschiffe glich seiner Meinung nach eher der Truppenstärke im Saari Ha-System, der Kapitale des Halla-Sektors.


„Dass der Cluster ein wirtschaftliches und politisches Schwergewicht ist, habe ich zwar im Dossier gelesen“, merkte plötzlich Traest Kovas mit brummender Stimme an, „aber mit so viel Militär habe ich dann doch nicht gerechnet.“

Rebeyr pflichtete ihm sogleich bei: „Selbst unsere Heimatflotte hat weniger Schiffe zum Schutz der Krone im Cygnus-System abgestellt.“ Er pfiff anerkennend. „Bei diesem Anblick dürfte ihr Onkel, Capitaine, grün vor Neid werden … glaube ich.“

In Gedanken stimmte Noak den beiden Cygniern zu. Vor etwas mehr als zwanzigtausend Jahren war Argai zwar der Geburtsplanet einiger äußerst mächtiger Könige des Cron-Königreiches gewesen und galt dementsprechend als wichtiges Lehen, aber mit Chandaar, der einstigen Thronwelt und nun Kapitale des Cronese-Mandat, konnte dieser Planet trotzdem nie mithalten. Dass die Neue Republik in diesem Moment so viel Militär in dieses System verlegt hatte, konnte seinen Überlegungen nach also nur bedeuten, dass man die cygnische Delegation auf diese Weise beeindrucken wollte. Bislang hatte Stellar Demeter Kosh, die sie seit den Vorgesprächen auf Chalacta begleitende Vertreterin des Senats der Neuen Republik, in der Öffentlichkeit noch keine Stellung Für oder Gegen die Absichten der cygnischen Krone im Hinblick auf die Hutten bezogen, aber hinter den Kulissen diskutierte man mit Sicherheit genauso hitzig wie auf Cygnus oder Bastion.

Ich schätze, auch auf Mon Calamari hat man inzwischen gehört, dass wir unsere Flotte gern ein bisschen modernisieren möchten“, warf der Bakuraner ein und sah kurz vom Monitor auf. „Solche 'Besuche' – insbesondere wenn die Vertraute meines Onkels ein Teil der Delegation ist – bieten sich folglich für inoffizielle Offerten dieser Art an.“

Eine andere Erklärung für die starke Militärpräsenz war natürlich, dass man bei der Neuen Republik irgendwie von der tatsächlichen Mission der Alièstra erfahren hatte und bei Argai nun endlich die entsprechend vorbereitete Falle zuschnappen sollte. Mit seiner äußerst energischen Art und seinem ziemlich exzentrischen Auftreten mochte Barret Mulran, Cygnus' königlicher Gesandter, zwar eine ganze Menge Zweifel der Gegenseite ausgeräumt haben, aber einen gewissen Restverdacht hegte so mancher neurepublikanischer Offizier (wie Commander Hur Xio beispielsweise) bestimmt trotzdem noch. Solange sich die Nebulon B-Fregatte und deren Begleiter somit noch auf deren Hoheitsgebiet aufhielten, standen sie also noch immer unter steter Beobachtung der Gegenseite und waren darüber hinaus weiterhin dem Risiko einer vorzeitigen Entdeckung ausgesetzt. Ein „Aufatmen“ kam für den jungen Bakuraner aus diesem Grunde noch nicht in Frage.

Einen Moment lang ließ er seinen Blick noch einmal über die geschäftige Hauptbrücke der Fregatte schweifen und richtete seine Aufmerksamkeit dann wieder auf den kleinen Monitor in der Armlehne des Kommandantenstuhls. Noch immer fütterte die Sensorikstation ihn mit ihren Daten – und Dank der verbesserten Sensoranlagen, die man der alten Dame schon etliche Monate vor dem Auslaufen nach Chalacta eingebaut hatte, bemerkten sie viel mehr Details als andere Schiffe dieser Bauart. In dem bunten Verbund an Kriegsschiffen, zu dem die Alièstra derzeit gehörte, übertrumpfte sie auf diesem Gebiet höchstens Commander Darrans Thor, eine Korvette der ziemlich modernen Vigil-Klasse. Weil ihre neurepublikanischen Begleiter – die Intrepid und die Sunspear – sicherlich über deren technische Daten bestens informiert waren, hatten sie dieses Schiff mit Gewissheit mehr im Blick als die unscheinbare Nebulon B.

Mit jedem Kilometer, den sich die alte Fregatte ihrem Ziel näherte, tasteten sich auch deren passive Sensoren weiter in das System vor. Schweigend studierte der Imperiale weiterhin die sich auf diesen Informationen aufbauende Karte, machte sich von Zeit zu Zeit kurze Notizen in einem anhängenden Dokument und markierte Stellen, die seiner Meinung nach für eine potenzielle Fluchtroute relevant sein könnten. Das Gros der argai'schen Systemverteidigung schien nur aus kleineren Zollbooten und flinken Korvetten – hauptsächlich der Agave- oder Warrior-Klasse – zu bestehen. Möglicherweise gehörten noch ein, zwei Fregatten und ein Kreuzer zur regulären Militärpräsenz vor Ort. Sicherlich hatte man die lokalen Kräfte auf die Weite des gesamten Sternensystems aufgeteilt. Somit musste es sich bei den Einheiten, die sich momentan in Argais höheren Orbit tummelten, um die hinzugeholte Unterstützung handeln. Sobald diese Gruppe halbwegs in die maximale Reichweite der passiven Sensoren kam, konzentrierte sich Noak beim Studieren der Informationen auf diesen Bereich.


Bei den beiden Dickschiffen scheint es sich um Modelle der Mon Calamari zu handeln“, gab der Bakuraner nach einer Weile laut von sich. „Gleicht man das Sensorprofil mit der imperialen Schiffsdatenbank ab, die man uns zur Verfügung gestellt hat, könnte es sich in diesem Fall um Sternenkreuzer der Achtzig A- oder B-Klasse sein.“ Kurz rieb er sich die Nasenwurzel. „Diese Mon Calamari-Dinger sind einfach zu unförmig, um auf diese Entfernung eine klare Antwort geben zu können. Darum müssen wir darauf hoffen, dass wir genauere Informationen haben werden, sobald wir näher dran sind.“

Der nichtmenschliche Feuerleitoffizier der Alièstra schien sich ebenfalls die gewonnenen Daten unter diesem besonderen Gesichtspunkt anzuschauen und entsprechende Vermerke für seine Station zu machen. Nachdenklich rieb er sich das Kinn, nachdem er eine weitere Notiz angefertigt hatte, und fragte dann in die Runde: „Und was könnte es mit diesem 'Fleck' in Argais Orbit auf sich haben?“

„Eine Golan-artige Raumstation der Mon Calamari vielleicht?“
, entgegnete der Sensorikoffizier unsicher. Indem er mit den Schultern zuckte, unterstrich er dabei sein offensichtliches Nichtwissen.

Noak runzelte die Stirn als er die dazugehörigen Daten aufrief. Bei dem unbekannten Objekt hatten die passiven Sensoren bislang nur festgestellt, dass dessen Länge wohl zwischen zweitausend und dreitausend Standardkilometer maß, die äußere Oberfläche aus Durastahl bestand und eine deutlich höhere Energiesignatur als bei den umliegenden Objekten zu verzeichnen war. Dass die Werften der Mon Calamari tatsächlich auch orbitale Raumstationen bauen sollten, war ihm jedoch neu. Er hatte bislang nichts gehört, was irgendwie in diese Richtung ging. Im Gegensatz zum Gros der imperialen Offiziere in leitenden Positionen, die zu Admiral Elysa Nerethins Dritter Gefechtsflotte gehörten, hatte er aber bis zum Eintritt ins Chalacta-System noch keine richtige Begegnung mit der Neuen Republik gehabt. Was wusste er also schon?


Communication, peilen Sie mit einem Richtstrahl die 'Thor' an“, befahl Noak nach einer Weile als er beim Grübeln keine befriedigende Antwort für sich selbst fand. „Vielleicht kann Capitaine Darran mit seinem hochwertigen Sensoren das Rätsel lösen.“

Obwohl er gegenüber der Brückenbesatzung eigentlich keinerlei Gefühlsregungen zeigen wollte – so wie er es sich unter anderem bei dem von ihm verehrten Gordon Aaronsons abgeschaut hatte –, biss er sich in diesem Moment nervös auf die Unterlippe, während sein Magen in der Zwischenzeit verräterisch grummelte. Denn eine Raumstation dieser Größe, die man geostationär über Sah Gosta platziert hatte, konnte für allerhand Probleme sorgen, wenn bei dem Diebstahl der Black Box nicht alles glatt gegangen sein sollte. Im Hinblick auf die berüchtigte Sternjäger-Versessenheit der Neuen Republik bestand in diesem Fall sogar die Möglichkeit, dass dieser gewaltige „Klotz“ eventuell ein bis zwei Dutzend Maschinen beherbergte. Selbst die Staffel Alpha Xg-Eins Sternenflügler, die die Alièstra mitführte, mochten gegen eine Vielzahl an Feinden nichts auszurichten und konnten der Fregatte bei der Flucht aus dem System somit bloß Sekunden erkaufen.

Miran Baptiste, die leicht untersetzte Kommunikationsoffizierin der Fregatte, straffte die Schultern und atmete für alle Anwesenden hörbar ein, bevor sie ihre Meldung gegenüber dem Ersten Offizier machte:
„Capitaine, die 'Thor' hat per Richtstrahl geantwortet. Allem Anschein nach handelt es sich bei dem 'Klotz' um einen Mon Calamari-Supersternenkreuzer der Einhundertzwei-Klasse.“ Sogleich ging ein Raunen durch die Brücke. „Die Transponder weisen das Schiff als 'Res Publica' aus. Deren Schwesterschiff, die 'Reef of Resistance', soll zuletzt wohl unter anderem bei Denon und Corellia in Erscheinung getreten sein.“

Der Bakuraner, der mit einem Mal kreidebleich geworden war, schlucke überrascht und sah perplex in Richtung der Kommunikationsstation. Mit der Anwesenheit eines übergroßen Kommandoschiffs hatte er bis zu diesem Augenblick wahrlich nicht gerechnet. Bei Bimmisaari hatte er sich noch von den dort stationierten Sternenzerstörern der Republic- und Defender-Klasse beeindruckt gezeigt. Er hatte – genauso wie der Rest der Besatzung – mit großen Augen und offenem Mund die Dickschiffe betrachtet als die kleine, in die Jahre gekommene Nebulon B-Fregatte der Cygnischen Heimatflotte sie in einem gemächlichen Tempo passiert hatte. Doch nun wartete die Neue Republik plötzlich mit einem der größten Modelle ihrer Flotte auf. Hatte sich Senatorin Kosh hinter den Kulissen vielleicht doch für ein Militärbündnis gegen die huttischen Umtriebe ausgesprochen?

Analyse sensorielle, was geht da achtern vor sich?“, fragte Noak plötzlich in Lieutenant Davouts Richtung, nachdem er den anfänglichen Schrecken erst einmal „verdaut“ hatte.

Der cygnische Sensorikoffizier schreckte ein wenig hoch, ließ sich die entsprechende Darstellung auf den Bildschirm seiner Konsole holen und verschaffte sich rasch einen Überblick.
„Man scheint endlich unsere 'huttischen' Freunde zu stellen. Denn die 'Intrepid' dreht nun ebenfalls bei.“

Seit die drei cygnischen Kriegsschiffe zusammen mit der Korvette der Vigil-Klasse Thor und den beiden neurepublikanischen Begleitern (Intrepid und Sunspear) vor gut einem Standardmonat das Chalacta-System verlassen hatten, hatten sich zwei Fremde (Arcadia und Glorious) – eher auffällig – an ihre Fersen geheftet. Besonders sauer muss den neurepublikanischen Offizieren dabei aufgestoßen sein, dass diese zwischen Chalcata und Bimmisaari ebenso die „geheimen“ Routen der neurepublikanischen Streitkräfte genutzt hatten. Und nun waren sie ebenfalls in den Militärkorridor gesprungen und näherten sich auf einem ähnlich direktem Kurs der Hauptwelt. Handelte es sich bei der ungewöhnlich starken Militärpräsenz also doch um eine Falle? Bloß waren nicht die „Cygnier“ das angedachte Ziel, sondern diese vermeintlichen Handlanger der Hutten?

Obwohl deren Anwesenheit trotzdem das ganze Unterfangen verkomplizierte, atmete Noak dennoch innerlich auf. Immerhin ließen sie die Neue Republik in eine andere Richtung schauen. Unfreiwillig waren sie somit eine dankbare Ablenkung für die Imperialen. Per Knopfdruck sendete er die Daten an den Projektor für das taktische Hologramm. Sogleich erwachte das alte Gerät mit einem ziemlich mürrischen Brummen. Bis eine vollständige Darstellung angezeigt werden konnte, vergingen aber letztlich zwei bis drei Minuten. Der junge Imperiale nutzte diese Zeit, indem er über das Tastenfeld zusätzliche Parameter für die Projektion einstellte. Diese zufällige Gelegenheit bot ihm nämlich die Möglichkeit das Reagieren der hiesigen Systemverteidigung genau zu beobachten.


Lieutenant Baptiste, rufen Sie bitte Capitaine Froud auf die Brücke“, befahl er mit ruhiger, leicht abwesender Stimme.

[Äußerer Rand | Cronese-Mandat | Argai-System || Eingreifgruppe „Voleur“ | NBF „Aliéstra“ | Deck Zwei | Brücke || Lieutenant Noak Fremyn und die Erste Wache]
 
[Hyperraum | auf dem Weg nach Argai | Victory-II Fregatte „Glorious“ | Brücke] Arguss, Brückenbesatzung (NSC), Captain (NSC)

Die Victory-II Fregatten die ATLAS verwendete waren zwar eine Militärische Ausführung, allerdings wurden diese nach Erwerb von ATLAS umgerüstet, so das diese einen größeren Laderaum und eine Fläche zum Arbeiten hatten. Es wurden zusätzlich die Geschütze ausgetauscht, weshalb die drei mittleren Turbolaser-Batterien und drei der fünf leichten Turbolasertürme abmontiert wurden und durch 20 Railguns ersetzt wurden. Ebenfalls die beiden Traktorstrahler wurden entfernt, was die beiden Kommandoschiffe der ATLAS Verteidigungsflotte noch verwundbarer machte, weshalb man sich entschied zwei Ionenkanonen noch bei den Schiffen anzubringen, um eine bessere Verteidigung zu gewehrleisten. Auf Grund der vielen Veränderungen auch am Antrieb war das Schiff leicht verbessert worden und eignete sich auch für Verteidigung gegen größere Schiffe, dennoch lag das Hauptaugenmerk auf die Abwehr von kleinen schnellen schiffen, welche ohne Schilde flogen oder nur schwache Schilde hatten. Allerdings konnten sich die beiden Schiffe, mit Unterstützung durch Geleitschiffe, auch gegen größere und besser gepanzerte Schiffe durchsetzen, dies allerdings nur mit dem Risiko mit hohen Verlusten. Das zweite Kommando Schiff von ATLAS war eine, Thranta-Klasse-Korvette, welche aufgerüstet wurde und so gut wie möglich auf den neusten stand gebracht wurde. Der Hangar wurde auf 24 Jäger erweitert, und auch die Geschütze wurden Angepasst, die Korvette besaß 3 schwere Geschütze, dazu 30 Railguns, um sich vor Jägern zu schützen.

„Achtung, alle Jäger bemannen und klar machen zum Start.“

Die „Arcadia“ war hauptsächlich für den Kampf gegen andere schiffe geeignet, weshalb diese auch keine Jäger hatte, während die „Glorious“ hauptsächlich als Trägerschiff eingesetzt wird weshalb auch 12 Z-95 Headhunter und weitere 12 V-19 Torrent Sternenjäger auf der "Glorious" stationiert waren. Es war zwar eine schräge Kombination, allerdings war dies egal, solange die Piloten ihren Job taten.

„Status aller Systeme!“

„Railguns bereit, Ionenkanonen bereit, leichte Turbolasertürme bereit, Schwere Geschütze bereit. Alle Waffensysteme sind beriet.“

„Schilde bereit.“

„Schadensbegrenzung bereit.“

„Sub-Licht antrieb bereit, Hyperraum antrieb bereit.“

„Alle Systeme bereit.“

Der Captain nickte nur leicht, und ließ dann kontakt mit dem zweiten Kommando Schiff von ATLAS, der „Glorious“ aufnehmen um deren Status zu erfahren.

„Kommando schiff bereit, Status der Glorious?“

„Alle Systeme sind einsatzbereit.“

„Alles auf Gefecht Station, Jäger starten, Formation Echo-Vier.“

Kurz darauf jagten die insgesamt 24 Jäger aus den Hangar der "Glorious", und formierten sich hinter diesen in einer rauten Formation, sobald der Befehl des Luftschiffes kommt würde die Mitte der Einheit nach vorne ziehen und die anderen Jäger mit sich ziehen, so das sie ein Maximales Treffer Feld hatten, der einzige Nachteil war das auch sie besser getroffen werden konnten. Arguss stellte sich zu dem Captain an das Holo, welches ihre Lage anzeigte, wie auch die Republikanischen schiffe, welche beidrehten und anscheinend helfen wollen. Noch bevor sich der Captain der Arcadia zu seinem Plan äußern konnte trat der Soldat, welchen Arguss geschickt hatte um die Ausrüstung zu holen hinter sie.

„Sir, ihre Ausrüstung.“

Arguss nickte leicht, und nahm die Schutzkleidung entgegen, nachdem er diese angelegt hatte nahm er die Waffe und steckte diese in den Holster und sicherte dieses. Die Primärwaffe bei ATLAS waren zwar Projektil Waffen, allerdings wurden diese mit leistungsstärkeren geschossen ausgestattet, damit diese einem Blaster ebenbürtig sein konnte. Die Sekundär Waffe war je nach Rang des Soldaten eine Blaster Pistole oder eine ebenfalls aufgerüstete Projektil Waffe. Arguss drehte sich wieder zu dem Holo, und seinem Captain um, um ihm bei der Lagebesprechung zuzuhören und etwas über die Kunst des Kampfes zu lernen.

„Meine Herren, da sie unsere Truppenstärke und Anzahl unserer Einheiten kennen muss ich diese nicht erwähnen. Der Feind, vermutlich Piraten, hat mehrere Jäger, der Klasse ARC-170, Anzahl wurde noch nicht bestätigt, des Weiteren hat der Feind eine Corona-Klasse Schwere Fregatte. Wir müssen versuchen so lange wie möglich den Feind zu beschäftigen wie möglich, bis uns Republikanische Einheiten zur Hilfe kommen.“

Arguss schaute verdattert um sich, war ihr plan etwa durchhalten und warten bis Verstärkung kommt?

„Sollten wir nicht eher den Kampf suchen? Vielleicht überrascht es die Piraten.“

„Negativ Sir, unsere Schiffe sind auf Verteidigung ausgelegt und nicht auf angriff.“

[Äußerer Rand | Cronese-Mandat | Argai-System| Victory-II Fregatte „Arcadia“ | Brücke] Arguss, Brückenbesatzung (NSC), Captain (NSC)
 
Zuletzt bearbeitet:
– Oni Satra, Petty Officer (Sensorik | Brücke) „Intrepid“

֍ Äußerer Rand : Cronese-Mandat : Argai-System ۞ Gesandtschaft der Neuen Republik : DNR „Intrepid“ : Brücke ۞ Petty Officer Satra und Brückenbesatzung (Erste Wache) ֎

Mit der Behäbigkeit, die typisch für Schlachtkreuzer der Dauntless-Klasse war, begann die massige Intrepid beizudrehen. Um den Bogen bei diesem horizontalen Einhundertachtzig-Grad-Manöver jedoch möglichst eng zu halten, musste das neurepublikanische Kriegsschiff seine Geschwindigkeit dabei auf ein Minimum reduzieren. Die mächtigen Hecktriebwerke, die zuvor noch hell und kräftig geleuchtet hatten, wurden mit einem Mal blasser, schwächer. Etwa zur gleichen Zeit erwachten die Geschütze der Backbordseite – leichte wie schwere Schiffsartillerie – zum Leben und richteten sich langsam auf die beiden Objekte in weiter Ferne aus. Weil die Dauntless-Klasse normalerweise über keinerlei Sternjäger in seinem Hangar verfügte, schwärmten in diesem Moment keine klitzekleinen Maschinen aus und umkreisten es. Nichtsdestotrotz konnte man der Intrepid problemlos ansehen, dass sie gerade innerhalb kürzester Zeit „gefechtsklar“ machte.

Ein allerletztes Mal schrillte das Alarmsignal laut und nervtötend auf, während die gesamte Brücke in ein warnendes Gelb eingefärbt war. An den einzelnen Stationen herrschte in diesem Moment ein geschäftiges, aber konzentriertes Treiben. Mit der Routine, die kampferfahrenen Flottenangehörigen innezuwohnen schien, führten die jeweiligen Ressortoffiziere die ihnen zugeteilten Bereiche, indem sie kurze Befehle an ihre Unteroffiziere richteten. Diese formulierten diese Weisungen anschließend noch etwas mehr aus – konkretisierten sie gewissermaßen – und gaben sie dann an die zugehörigen Schiffsabteilungen weiter. Da Captain Cavi, die gegenwärtige Kommandantin des Schlachtkreuzers, regelmäßig den Befehl „Gefechtsklar“ übte, hatten sich die mit der Zeit die nötigen Handgriffe bei den Besatzungsmitgliedern aller drei Wachen quasi eingeschliffen.

Der schmächtige Pantoraner, der als Sensorikoffizier an Bord der Intrepid diente, legte der Bimm beiläufig die Hand auf die Schulter und wies sie mit ruhiger Stimme an:
Oni, lassen Sie uns diese beiden Schiffe ('Arcadia' und 'Glorious') etwas genauer in Augenschein nehmen.“

Fiepsend reagierte die nichtmenschliche Unteroffizierin auf den Befehl, ließ ihre zierlichen Finger flink über das Tastendfeld schnellen und gab der eigentlichen Sensorikabteilung im Schiff damit die notwendigen Parameter. Selbstverständlich konnte man die Sensoren dieses Schlachtkreuzers nicht mit den technischen Möglichkeiten vergleichen, die ein moderner Aufklärer besaß, aber da sich die beiden verdächtigen Objekte in Kernreichweite der aktiven Gerätschaften befanden, konnten sie auf alle Fälle in den nächsten Minuten allerhand verwertbare Informationen zu Aufbau, Beschaffenheit, Bewaffnung und möglichem Leistungsspektrum sammeln. Gespannt blickte die kleine Petty Officer der neurepublikanischen Flotte mit ihren schwarzen Augen auf den Monitor ihrer Konsole. Bis die ersten Rohdaten zu sehen waren, nachdem sich die Sensoren in die entsprechende Richtung gedreht hatten, vergingen höchstens ein paar wenige Hundertstel.

„Haben Sie etwas handfestes, Lonus?“, fragte Herand, der Erste Offizier, zischend und näherte sich dabei schlängelnd ihrer Brückenstation.

Der blauhäutige Lieutenant schnalzte mit der Zunge. Kurz richtete er den Blick auf die schweigende Captain und ließ ihn dann jäh zu dem ihm vorgesetzten Sluissi springen. Weiterhin mit einer Ruhe, die typisch für Caalin Lonus war, antwortete er:
„Sicherlich können Rainees Leute noch ein ganzes Stück mehr aus diesen ersten Daten herauskitzeln als meine Wenigkeit, Herand, aber für mich sehen beide Schiffe nach modifizierten Korvetten – vielleicht imperialer Bauart – aus.“ Sein Blick sprang zu der Bimm vor ihm.Oni, leiten Sie die Rohdaten bitte gebündelt an die Feuerleitung weiter.“

Aye, Sir“, fiepste die Petty Officer in ihrem besten Basic.

Überaus träge vollführte der neurepublikanische Schlachtkreuzer weiter sein Wendemanöver, indem sein Bug auf der horizontalen Ebene Grad für Grad nach links gierte. Sämtliche Schiffsartillerie, die backbords angebracht worden war, hatte sich mittlerweile auf die beiden Korvetten ausgerichtet und ging langsam, ganz langsam mit der Bewegung des Schiffes mit. Des Weiteren passten sich dessen Deflektorschilde zeitgleich den neuen Gegebenheiten an. Hochwertige Sensoren konnten in diesem Moment feststellen, dass sich die Schildlast zunehmend auf den Bug konzentrierte. Die Intrepid bereitete sich demnach auf ein frontales Feuergefecht im leeren Raum vor. Und sobald das massige Kriegsschiff den Scheitelpunkt seines Manövers – also neunzig Grad – überwunden hatte, begannen die Hecktriebwerke auch wieder heller zu leuchten und man nahm weiter an Fahrt auf.


Rainee, geben Sie mir ein taktisches Holo auf den hinteren Projektor“, brach die Captain plötzlich ihr Schweigen und erhob sich grazil aus dem mittig auf der Brücke stehenden Captain's Chair. Caalin, lassen Sie weiter die umliegenden Satelliten anzapfen. Ich möchte ein Bewegungsprofil der Korvetten der Systemverteidigung und der Zollboote. Tyu'th, ich möchte den ranghöchsten Offizier in der Nähe am Com haben. Des Weiteren soll sich Captain Maral mit seinen Marines für eine mögliche Enterung in unserem Beiboothangar bereithalten. Diese dubiosen Subjekte setzen wir heute hier fest.“

Die Bimm Oni Satra ließ die Finger schon wieder über das Tastenfeld ihrer Konsole gleiten, bevor ihr Vorgesetzter überhaupt eine Weisung geben konnte. Ihre beiden Kameraden Bama und Sela, die Mannschaftsdienstgrade bekleideten und ihr unterstellt waren, folgten überaus pflichtbewusst ihrem Beispiel. In diesem Moment schien keiner der beiden altgedienten Matrosen das Bedürfnis zu haben über Grav-ball plaudern zu wollen und dabei eine Tasse frisch aufgebrühten Caf zu schlürfen. Dank der richtigen Autorisierung, die für Kriegsschiffe der Neuen Republik auf dem eigenen Territorium Standard war, konnte die Sensorik mittels der schiffseigenen Kommunikationsanlagen sogleich die Daten der umliegenden Bojen und Satelliten abgreifen. Ein gewaltiger Schwall neuer Informationen stürmte aus diesem Grund schlagartig auf die Intrepid ein – und die zierliche Petty Officer und ihre Matrosen hatten alle Hände voll zu tun.

„Die Feuerleitung hat das Führungsschiff ('Arcadia') als 'Victory-II-Korvette' klassifiziert“, grunzte Bama gewohnt griesgrämig und tippte mit dem Zeigefinger auf eine miniaturhafte Darstellung des festgestellten Sensorprofils. „Sieht für mich nicht nach Hutten aus.“

Sela neigte abwägend den Kopf nach links und rechts. „Könnten Imperiale sein.“

„Haben die dafür nicht die Vigil-Korvette (
'Thor')?“, entgegnete der Matrose. „Ich dachte, dass die als Anstandsdame der cygnischen Delegation mitgegeben wurde.“

Bei dem Kommandanten der Vigil (Tej Darran) soll es sich um keinen Menschen handeln … habe ich gehört“, schaltete sich Oni plötzlich fiepsend in die Spekulationen ein. „Vielleicht traut man ihm nicht und hat deshalb diese beiden mitgeschickt.“

Lieutenant Caalin Lonus räusperte sich. „Egal ob Hutten, Imperium oder irgendein zwielichtiges Syndikat diese beiden Schiffe beauftragt hat – So oder so haben sie sich allerhand Ärger eingehandelt. Der Captain möchte sie eigentlich schon spätestens seit Boonta aus dem Verkehr gezogen sehen.“ Seine Stimme ging mit einem Mal zu einem leisen, verschwörerischen Flüstern über und er beugte sich zu seinen sitzenden Untergebenen herunter. „Schon allein aus diesem Grund hat sie so energisch eine Flut an Depeschen an Admiral Yo'an auf der 'Res Publica' geschickt. Ihr Zutun ermöglicht diesen Zugriff.“

Ein maßregelndes Räuspern des Ersten Offiziers ließ den Pantoraner jäh verstummen. Der Sluissi, der sich inzwischen zu Captain Cavi gesellt hatte und mit ihr das taktische Hologramm betrachtete, warf Caalin Lonus und der Sensorikstation noch kurz einen warnenden, grimmigen Blick zu. Dann galt seine Aufmerksamkeit wieder der sich ständig verändernden Projektion. Neben der Intrepid, deren Bug nun systemauswärts zeigte und Kurs auf die beiden Korvetten nahm, näherten sich den nicht identifizierten Objekten noch zwei Korvetten der Warrior-Klasse (Espada und Cazador) und eine Fregatte der CC-Neuntausendundsechshundert-Klasse („Perseus). Gemeinsam schienen sie die beiden Schiffe in die Mangel nehmen zu wollen. Eine dunkelrot eingefärbter Bereich um den Schlachtkreuzer zeigte den beiden Führungsoffizieren außerdem die Kernreichweite der eigenen Schiffsartillerie an. Schon in Kürze würden die Kanoniere, die gerade die jeweiligen Geschütze am Bug bedienten, mit jedem Schuss einen Treffer landen können – und so bei den Korvetten verheerenden Schaden anrichten.

„Ma'am, eine Nachricht von der 'Perseus' über einen allgemeinen, lokal begrenzten Kanal“, meldete Tyu'th gurrend.

Jos Cavi, eine kampferprobte Kommandantin der Neuen Republik, hielt den Blick weiterhin auf das Hologramm gerichtet als sie reagierte:
„Spielen Sie die Nachricht laut ab.“

[Hier spricht Commander José Rídû Valdèz, Kommandant der 'Perseus' und Führungsoffizier der vorgeschobenen argai'schen Systemverteidigung], stellte sich eine markante, männliche Stimme mit leichtem, rollenden Akzent über die Lautsprecher vor. [Nicht identifizierte Korvetten mit relativem Kurs voraus, Sie haben widerrechtlich einen Militärkorridor betreten und sich bei Systemeintritt nicht bei der Systemkontrolle und den hiesigen Zollbehörden angemeldet. Rufen Sie augenblicklich Ihre Jäger zurück, deaktivieren Sie Waffen- und Triebwerkssysteme und lassen Sie meine Männer zu Ihnen an Bord kommen, um beide Schiffe bis zur Klärung der Situation unter neurepublikanische Kontrolle zu stellen.] Er ließ eine kurze Pause. [Sollten Sie nicht binnen der nächsten zehn Minuten meiner Aufforderung Folge leisten, werden die sich nähernden Schiffe das Feuer auf Sie eröffnen und eine gewaltsame Enterung vornehmen. Haben Sie mich verstanden? Valdèz Ende.]

Die Captain nickte. Tyu'th, bieten Sie Commander Valdèz unsere Hilfe an. Rainee, geben Sie dem nicht identifizierten Führungsschiff einen Warnschuss vor den Bug. Die sollen merken, dass wir nicht scherzen.“

֍ Äußerer Rand : Cronese-Mandat : Argai-System ۞ Gesandtschaft der Neuen Republik : DNR „Intrepid“ : Brücke ۞ Petty Officer Satra und Brückenbesatzung (Erste Wache) ֎
 
[Hyperraum | auf dem Weg nach Argai | Ardent-Klasse Fregatte „Glorious“ | Brücke] Arguss, Brückenbesatzung (NSC), Captain (NSC)

Der Captain und Argus, so wie andere Offiziere der ATLAS Sicherheit standen um das Holo welches ihre aktuelle Lage zeigte, genau sie wie die erwartete Ankunftszeit der republikanischen Einheiten, welche sich anscheinend auf den weg machten. Der angriff der Piraten ließ auf sich warten, weshalb Arguss und alle anderen anwesenden immer ungeduldiger wurden. Bis lang waren die Piraten zwar noch nicht in Feuer reich weite, allerdings hätten sie ihre Jäger schon längst in den Angriff schicken können um die beiden ATLAS schiffe abzufangen, damit diese keinerlei Chance zur Flucht haben, was sie allerdings eh nicht vor hatten. Allerdings hatten sie dadurch die zeit die Gegner genauer zu beobachten und dadurch erlangten sie wieder n neue Informationen was die Stärke anging, welche die Piraten hatte.

„Was machen die Piraten da bitte?“

„Ich habe keinen blassen Schimmer, wir bleiben dennoch auf Verteidigungsstellung. Die Schiffssicherheit soll sich auf ein Entermanöver durch die Piraten bereithalten.“

Die beiden Schiffe hatten zwar keine wirklich wertvolle Fracht außer der Waffen an Bord, dennoch war ein enterversuch durch die Piraten denkbar und auch möglich. Noch bevor sie wirklich reagieren konnten oder geschweige denn einen gescheiten kontakt zu den Republikanischen Kräften auf zu nehmen, außer ihren Hilferuf antworteten diese auf einem Offenen Kanal. Dies war zwar nicht unbedingt unüblich, allerdings im Angesicht kurz vor einem Gefecht zu sein, doch etwas unnötig. Ein gewisser Commander José Rídû Valdèz meldete sich, welcher anscheinend Kommandant der „Perseus“ war, da die ATLAS Einheiten allerdings gerade mit Piraten zu tun hatten war es ihnen herzlich egal welches schiff welches war. Der Mann sprach weiter, und meinte das sie anscheinend Widerrechtlich einen Militärischen Korridor betreten haben, zudem haben sie sich anscheinend nicht bei den entsprechenden Behörden angemeldet, die Bitte die Waffen- und Triebwerkssysteme umgehend zu deaktivieren sah Arguss als eine recht große Dummheit an, da sie falls sie beides Deaktivierten einfach nur gefundenes Fressen für die Piraten waren, zudem sollten sie ihre Jäger zurück in den Hangar beordern.

„Captain, befolgen sie die Befehle der Republikaner, Jäger in den Hangar, und Waffen und Triebwerke deaktivieren Auch die Schilde am besten, wir können uns immer noch an Bord verteidigen.“

„Aber Sir…“

„Nichts aber, sie haben den Commander gehört.“

„Na gut, sie haben es alle gehört, waffen-, schild- und Treibwerkssysteme deaktivieren.“

Noch bevor sie den Befehl ausführen konnten jagte ihnen ein Warnschuss in den Bug, welcher glücklicherweise noch an den Schilden zerfaserte. Dennoch konnte man erkennen das die Schilde heruntergefahren wurden, so wie Waffen und der Antrieb ebenfalls, auch die Jäger flogen zügig in den Hangar des weiteren ATLAS Kommando Schiffs. Kaum eine Sekunde später wurde das Feuer der Piraten gegen die beiden Schiffe eröffnet, und sie erhielten die ersten Nachrichten von Beschädigungen.

„Öffnen sie einen Offenen Kanal!“

Brüllte Arguss über die Brücke, dieser wurde auch recht zügig geöffnet.

„Hier ATLAS Leitschiff „Arcadia“ wir stehen unter einem Angriff durch Piraten. Falls sie dem ersten Hilferuf nicht nachkommen, verstoßen sie gegen einen Senatsbeschluss. Wir werden unsere Waffensysteme, die Schilde und unsere Triebwerke wieder hochfahren, ebenfalls starten wir unsere Jäger erneut um uns selbst zu schützen. Ich wiederhole, wir stehen unter einem Angriff durch nicht Identifizierte Piraten schiffe, benötigen umgehende Unterstützung. Im Anschluss können sie gerne an Bord kommen, jetzt gehen mir ihre Befehle am Arsch vorbei.“

Die gesamte Brückenbesatzung starrte Arguss mit großen Augen an, jeder der schon länger mit ihm arbeitete wusste das ihm, wenn das Leben seiner Crew auf dem leben steht er sich sogar mit dem Militär anlegen würde.

„Falls sie weitere Kampfhandlungen gegen uns vollziehen kann ich ihnen versprechen das mir ihr Rang egal ist, ich werde sie dann höchst selbst wegen Angriff auf zivile Einheiten eines Neutralen Planeten Anzeigen. Arcadia Ende.“

Arguss war Wut entbrannt, und kurz davor alles kurz und klein zu schlagen.

„Sie haben den Boss gehört, Jäger raus, und angreifen, alle Systeme wieder hochfahren und in den Kampf mit eingreifen.“

Mittlerweile hat die Arcadia so große Schäden erlitten das diese in eine Werft muss um wieder flott gemacht zu werden, auch die Glorious hatte schwere Schäden erlitten, welche man nur in einer Werft reparieren konnte.

„Haben wir Verluste zu beklagen?“

„Bedauerlicher weise ja, allerdings durch das Fahrlässige handeln der Republikaner.“

„Wie viele?“

„Zwölf Tote auf der Arcadia und weitere zehn auf der Glorious.“

„Misst. Ich möchte nach diesem Kampf ein Gespräch mit einem der Republikanischen Kommandanten. Holen sie dann einen Anwalt von uns an das Holo, während des Gesprächs.“

„Wie ihr wünscht Sir.“

Arguss kniff sich in das Nasenbein, bevor er wieder auf da Holo schaute welches ihre Positionen angab.

[Äußerer Rand | Cronese-Mandat | Argai-System| Ardent-Klasse Fregatte „Arcadia“ | Brücke] Arguss, Brückenbesatzung (NSC), Captain (NSC)
 
– Oni Satra, Petty Officer (Sensorik | Brücke) „Intrepid“

֍ Äußerer Rand : Cronese-Mandat : Argai-System ۞ Gesandtschaft der Neuen Republik : DNR „Intrepid“ : Brücke ۞ Petty Officer Satra und Brückenbesatzung (Erste Wache) ֎

Der massige Schlachtkreuzer Intrepid, der noch immer die beiden nicht identifizierten Korvetten (Arcadia und Glorious) ansteuerte, verkürzte weiterhin die Distanz, die noch zwischen ihnen lag. Jene Kanoniere, die im Bug momentan ihren Dienst verrichteten, hatten in der Zwischenzeit die dort angebrachte Schiffsartillerie – leichte wie schwere Bewaffnung – auf das Führungsschiff, eine offensichtlich leicht modifizierte Variante der vom Galaktischen Imperium kaum genutzten Victory-II-Klasse, ausgerichtet und mit den schwachen Laserkanonen einen warnenden Schuss vor den Bug gegeben. Doch zur Verwunderung der gesamten Schlachtkreuzerbesatzung hatte ihr Handeln nicht die Wirkung erzielt, die sie eigentlich hätte erzielen sollen. Denn das von der Intrepid ins Visier genommene Führungsschiff ließ die Waffensysteme weiterhin aktiviert.

Rainee Olluan, die Feuerleitoffizierin des Schlachtkreuzers der Dauntless-Klasse, schnaubte hörbar.
„Keine Reaktion auf den Warnschuss, Ma'am.“

„Torpedowerfer?“
, fragte Captain Cavi kühl nach, während sie weiterhin das taktische Hologramm, das vor ihr in der Luft flimmerte, musterte.

Schnell warf die Menschenfrau, die die taktische Station betreute, einen Blick auf den Monitor der entsprechenden Konsole und antwortete anschließend knapp: „Beim Beibehalten des momentanen Vektors und der momentanen Geschwindigkeit brauchen wir noch fünfzehn Minuten für Kernfeuerreichweite.“

Bei dieser vollkommen nüchtern vorgetragenen Ankündigung wurde es der zierlichen Bimm, die als Petty Officer hinter der Sensorikkonsole saß, mit einem Mal flau in der Magengegend. Schließlich hatte sie bei dieser diplomatischen Eskortmission – insbesondere auf neurepublikanischen Gebiet – mit keinen Kampfhandlungen gerechnet. Das Blutvergießen, so hatte sie bis zu diesem Augenblick angenommen, fände in diesen Tagen an anderen, weit entfernten Stellen der Galaxie (beispielsweise dem Koornacht-Sternhaufen) statt. Ein Fluch in ihrer fiepsenden Muttersprache kam ihr auf einmal flüsternd über die Lippen. Dann richteten sich ihre pechschwarzen Augen wieder konzentriert auf den vor ihr stehenden Bildschirm. Noch immer fütterten in der Umgebung befindliche Satelliten die Sensoren der Intrepid mit zusätzlichen Daten. Und gemeinsam mit ihren beiden Matrosen Bama und Sela musste sie, Oni Satra, – um eine Redewendung von Agamar in leicht abgewandelter Form zu zitieren – die Spreu vom informativen Weizen trennen.

Tyu'th, ein vogelartiges Wesen, gurrte leise, wobei sich das farbenprächtige Gefieder sträubte, bevor er der Kommandantin berichtete.
„Ma'am, Commander Valdèz von der 'Perseus' dankt für unsere Unterstützung und nimmt das Angebot gerne an. Da sich die beiden Korvetten bislang widerspenstig zeigen, sollen wir unsere Marines für ein gewaltsames Entermanöver bereithalten.“

„Konnte
Valdèz schon etwas über dieses 'ATLAS' herausfinden?“, fragte die Captain.

Das uniformierte Vogelwesen gurrte abermals leise.
„Man hat wohl eine priorisierte Anfrage beim Zoll gestellt, da es sich um kein tion'esisches Unternehmen zu handeln scheint.“

„Damit bleiben Hutten und Imperiale als mögliche Erklärungen im Rennen“
, zischte der neben Jos Cavi stehende Erste Offizier mit einem leichten, grummeligen Misstrauen in der Stimme.

Da man die Anwesenheit der beiden Korvetten schon seit dem Verlassen des Chalacta-Systems vor gut einem Standardmonat bemerkt hatte, grübelte die Führung des Schlachtkreuzers spätestens seit ihrem Besuch im Saari Ha-System über deren wahren Gründe. Dass jemand tatsächlich (veraltetes) Militärgerät zu Frachtern umbaute, hielten sie für eher unwahrscheinlich. Indem sie dann auch noch Hyperraumrouten mitbenutzt hatten, die allein den Streitkräften der Neuen Republik bekannt waren, hatte sie darüber hinaus misstrauisch gemacht. So hatten es jedenfalls die jeweiligen Messestewards nach einer Weile der restlichen Besatzung erzählt. Demnach blieb nicht besonders viel Auswahl an möglichen Erklärungen übrig. Doch nun, da man im Begriff war die beiden „Verfolger“ endlich zu stellen, war jegliches Spekulieren eh überflüssig geworden. Schon bald würde man alle Antworten aus erster Hand erhalten.


Ihr Blick tastete konzentriert die unzähligen Zeilen an Informationen – hauptsächlich Wertetabellen – ab. Plötzlich fiepste sie laut auf. Eine Unregelmäßigkeit! Eine Anomalie! Bevor ihr Vorgesetzter, Lieutenant Caalin Lonus überhaupt darauf reagieren konnte, flitzten ihre Finger schon behände über das Tastenfeld ihrer Konsole. Einzelne Zeilen und besondere Werte wurden an der einen Stelle flugs ausgeschnitten und an anderer wieder eingefügt. Die Konsole, die bis zu diesem Zeitpunkt nur leise und monoton vor sich hin gebrummt hatte, wurde – aufgrund der nun benötigten Rechenleistung – ein gutes Stück lauter. Begleitet von einem unverständlichen Brabbeln, das mit allerhand Pfeiflauten gespickt war, und dem leisen Klacken der Tasten arbeitete die Petty Officer engagiert weiter. Mehr und mehr Struktur zeichnete sich auf dem flimmernden Bildschirm vor ihr ab.

Ihre Gedankengänge wurden erst unterbrochen als ihr der Sensorikoffizier plötzlich seine Hand auf die linke Schulter legte und sich nach vorn beugte, um einen besseren Blick auf den Monitor werfen zu können. „Haben Sie etwas gefunden, Oni?“

Ich lasse gerade eine Simulation durchlaufen, Sir, um meine Berechnungen zu überprüfen“, antwortete die feingliedrige Bimm in ihrem gewohnt fiepsenden Basic. „Es scheint nämlich fast so als hätten deren Sensoranlagen irgendwelche Probleme...“

Sie deutete auf die entsprechende Datengruppe und ließ dann, nachdem der Lieutenant verstehend genickt hatte, von ihrer Recheneinheit eine Simulation berechnen. Bama und Sela, die aufmerksam dem kurzen Gespräch gelauscht und die entdeckte Problematik verstanden hatten, unterfütterten die Simulation sogleich mit weiteren Daten, die zu der entdeckten Abweichung passten. Dadurch wurden die laufenden Berechnungen von Minute zu Minute genauer und die daraus entstehende Simulation gewann zunehmend an Präzision. Sobald die ersten in der Tat verständlichen Resultate auf dem flimmernden Bildschirm zu sehen waren, nickte Caalin Lonus zufrieden, klopfte der Petty Officer und den beiden Matrosen kurz anerkennend auf die Schulter und wandte sich dann Captain Cavi zu.

Bevor der Sensorikoffizier der Kommandantin aber berichten konnte, meldete sich plötzlich Rainee Olluan zu Wort:
„Ma'am, die Ziele befinden sich nun in Kernfeuerreichweite.“

„Steuermann, drosseln Sie unsere Geschwindigkeit auf fünf Prozent herunter und bleiben Sie weiter auf Konfrontationskurs“
, befahl die Captain, warf einen letzten Blick auf das taktische Hologramm und ging dann eiligen Schrittes zu ihrem Stuhl zurück. „Mister Lonus, haben Sie etwas für mich?“

Der angesprochene Lieutenant schluckte. „Ja, Ma'am. Petty Officer Satra fiel gerade ungewöhnliche Abweichung bei deren Sensoranlagen auf und die uns zugespielten Daten, die von den umliegenden der Raumüberwachung dienenden Satelliten stammen, bestätigen diese Entdeckung.“

„Kommen Sie zum Punkt,
Caalin, brummte Jos Cavi und strich sich eine brünette Strähne aus dem Gesicht.

Der Offizier nickte.
„Diese beiden ATLAS-Korvetten behaupteten doch wiederholt, dass sie einem Piratenangriff ausgesetzt wären, obwohl sämtliche Sensoranlagen hier im System keinerlei Aktivität in dem hiesigen Gebiet registriert haben. Anfangs gingen meine Leute und ich – wie Sie und alle anderen Anwesenden – von einem billigen Vorwand aus, um den Überraschungsmoment auf seiner Seite zu haben. Doch dem ist nicht so.“ Sein Blick wanderte kurz zu der zierlichen Bimm und dann zu der ihn streng musternden Kommandantin. „Viel mehr scheinen deren Sensoranlagen defekt zu sein. Möglicherweise aufgrund eines technischen Defekts oder einer bewussten Sabotage.“

Kaum hatte er die letzten Worte laut ausgesprochen, da herrschte mit einem Mal – ausgenommen der aktiven Geräte – Stille auf der Brücke des klobigen Schlachtkreuzers. Verwundert musterten alle Anwesenden die kleine Schar der Sensorikstation. Unwillkürlich schoss der Bimm eine ganz leichte Schamesröte in die blassen Wangen und sie pfiff verlegen. Mit so viel Beachtung hatte sie wirklich nicht gerechnet. Besonders unangenehm war dabei der musternde Blick der Captain. Natürlich sah Oni zu der schlanken Menschenfrau, die die Intrepid seit mehreren Jahren souverän befehligte, auf. Doch bis zu diesem Moment hatte sie noch nie das Gefühl gehabt, dass sie so bewusst von der Captain wahrgenommen worden ist. Mehr als eine ganze Minuten schien Jos Cavi daraufhin zu überlegen. Selbst wenn man kein Mensch war – und deren Mimik somit mitunter nur schwer lesen konnte –, konnte man gerade eindrucksvoll sehen wie sie Gedanken miteinander abwog. Onis recht kleines Herz klopfte mit einem Mal ganz laut in ihrer Brust.

„Eine interessante Entdeckung, Sensorik“, brach die Kommandantin letztlich ihr Schweigen. „Gute Arbeit.“ Sie nickte der Station anerkennend zu. Caalin, lassen Sie unsere aktiven Sensoren weiter auf die Korvetten ausgerichtet und versuchen Sie mehr Informationen über die Vorgänge im Inneren zu bekommen. Da es sich bei beiden Schiffen um keine gebräuchlichen Militärvarianten handelt, ist zu hoffen, dass deren Abschirmung nicht so stark ist.“

Lieutenant Lonus nahm Haltung an.Aye, Captain.“

Tyu'th, geben Sie die Erkenntnisse unserer Sensorik augenblicklich an die 'Perseus' weiter“, befahl sie mit dem nächsten Atemzug. „Bestimmt kann Valdèz beim Planen seiner nächsten Schritte diese Informationen genauso gebrauchen wie wir.“

Erleichtert atmete Oni auf. Für den Moment war das Blutvergießen, das zuvor noch unausweichlich erschienen war, vertagt. Denn gegen einen massigen Schlachtkreuzer, eine schwere Fregatten und zwei Korvetten hätten die beiden verdächtigen Schiffe keinerlei Chance gehabt. Innerhalb weniger Minuten hätten die neurepublikanischen Geschütze sie mit einem konzentriertem Beschuss kampf- und manövrierunfähig geschossen. So bestand nun noch immer die Möglichkeit diese Situation auf eine friedliche Art und Weise beizulegen. Das aufgeregte Klopfen in ihrer Brust wurde somit leiser, immer leiser. Nachdem sie noch einmal tief Luft geholt hatte, machte sie sich wieder mit frischem Elan ans Werk. Gemeinsam mit ihren Kameraden galt es der Arcadia und der Glorious weitere Geheimnisse zu entlocken.

Über die Lautsprecher der Brücke war kurz darauf wieder Commander Valdèz' Stimme zu hören:
['Arcadia', hier spricht noch einmal Commander Valdèz von der 'Perseus'. Ich fordere Sie wiederholt auf Ihre Waffen- und Antriebssysteme augenblicklich zu deaktivieren und meine Soldaten zum Kontrollieren an Bord kommen zu lassen. In dieser Gegend sind keinerlei Piratenaktivitäten verzeichnet. Wir gehen deshalb davon aus, dass ein technischer Defekt bei Ihnen an Bord zu falschen Eingangsinformationen führt. Ich übermittle Ihnen nun den entsprechenden Datensatz. Sie haben fünf Minuten ab Sendebestätigung, um meiner Aufforderung Folge zu leisten.]

֍ Äußerer Rand : Cronese-Mandat : Argai-System ۞ Gesandtschaft der Neuen Republik : DNR „Intrepid“ : Brücke ۞ Petty Officer Satra und Brückenbesatzung (Erste Wache) ֎
 
[Hyperraum | auf dem Weg nach Argai | Ardent-Klasse Fregatte „Glorious“ | Brücke] Arguss, Brückenbesatzung (NSC), Captain (NSC)

Befehle wurde quer über die Brücke gerufen, welche umgehend ausgeführt wurden, immer wieder wurde der Aktuelle Status beider Schiffe durchgegeben, damit man wusste wo man mehr Aktivität zeigen musste. Nur die Republikanischen schiff waren bis lang nicht mit in den Kampf gekommen, sie waren sogar noch auf Abfangkurs, was Arguss immer noch verwunderte. Waren diese Republikaner etwa zu beschäftigt um ihnen zu helfen, oder verstanden sie nur ihre aufgaben nicht? Egal was es war sie mussten diese Piraten beschäftigen.

„Sir, man versucht in unser System einzudringen. Ob der versuch durch die Republikaner oder Piraten stattfindet wissen wir nicht.“

Informierte einer der Sicherheit Arguss und den Captain.

„Leiten sie entsprechende gegenschritte ein und sperren sie sie aus. Wenn nur eine Information über dieses Schiff oder Geheimnisse von ATLAS entwendet werden verspreche ich ihnen das dieses Versagen ihr letztes Versagen sein wird.“

Antwortete Arguss, noch bevor der Captain etwas dazu sagen konnte. Allerdings machte sich der Mann umgehend daran mit seinen zugeteilten Mitarbeitern den Versuch des „Eindringlings“ auf daten zu zugreifen, zu unterbinden. Mit den Mitteln welche ATLAS zur Verfügung standen dürften sie in der Lage sein auch Militärisches gerät für einige zeit aus dem System zu halten. Der Mann würde alles geben das keinerlei daten Entwendet oder abgerufen werden, da er für einen Fehler oder versagen bestraft werden würde.

„Sir, die Republikanischen schiffe gehen auf Konfrontationskurs.“

„Bitte was tun die!?“

„Sie gehen auf Konfrontationskurs. Ich glaube sie wollen uns angreifen.“

„Navigation bereit machen für einen Notsprung in den Hyperraum.“

„Sir, es gibt ein Problem. Der Hyperraum antrieb reagiert nicht. Wir können keinen Notsprung durchführen.“

Die Augen von Arguss weiteten sich, da dies so gut wie unmöglich ist, jemand müsste den Antrieb sabotieren, um einen Sprung zu verhindern oder ein Immobilizer ist anwesend welcher seine Gravitationsprojektoren aktiviert hatte.

„Sir, der Sub-Lichtantrieb versagt.“

„Wie ist unsere Schildstärke?“

„Schilde sind bei 77 %, dass man die schilde durchdrungen hat ist unmöglich.“

Wie auch immer diese Piraten ihre Flucht Möglichkeiten unterbunden, es war unmöglich mit herkömmlichen Waffen sowas zu erreichen, solange die Schilde aktiv waren.

„Energie versagen bei den Turbolasergeschützen, und die Railguns versagen ebenfalls. Dasselbe passiere ebenfalls bei der Glorious.“

„Die Jäger sollen zurück in den Hangar fliegen. Bereiten sie alles für einen Enterversuch vor.“

Der Offizier nickte kurz, und gab dann die entsprechenden Befehle weiter an die Jäger und an die Besatzung der Arcadia und der Glorious sich auf einen Enterversuch durch die Piraten vor zu bereiten. Noch bevor das Schiff komplett abgeriegelt wurde ertönte erneut die stimme von Commander Valdèz. Dieser Forderte sie erneut auf, Waffen- und Antriebssysteme zu deaktivieren und die Soldaten an Bord kommen zu lassen für eine Kontrolle. Zudem meinte dieser das es keinerlei Piratenaktivitäten gäbe und sie anscheinend einen Defekt hatten welcher zu falsche Eingangsinformationen führen soll.

„Befolgen sie die Anweisungen des Commanders, aber lassen sie niemanden in das System, sperren sie alle Systeme.“

Befahl Arguss, bevor er auf die Armatur vor ihm schlug.

„Adas… verdammt was ist mit dieser KI schon wieder los? Adas!“

Nachdem Arguss einige zeit auf eine Antwort der KI von ATLAS wartete war es ihm zu blöd geworden und er wand sich direkt an einen der ATLAS Sicherheit.

„Lassen sie alle Systeme runterfahren und Adas bitte ebenfalls. Im Anschluss lassen sie ein alle Systeme auf Fehler untersuchen.“

„Habe verstanden Sir.“

Noch bevor der Mann aus der Brücke treten konnte verriegelte sich das Schott vor der Nase des Mannes.

„Was zum!“

„Öffnen sie einen Kanal zu den Republikanern.“

Arguss starrte auf das Verriegelte Schott, wärend der Kommunikationsoffizier die Verbindung herstellte.

„Lassen sie alle Systeme runterfahren, Kommunikation?“

Der Befehl alle Systeme herunter zu fahren wurde umgehend ausgeführt, nur noch die Kommunikation hatte Energie, um die Kommunikation mit den Republikanern aufrecht zu halten.

„Hier spricht Arguss, Geschäftsführer von ATLAS. Wir haben tatsächlich einen Defekt. Ich empfehle fürs erste kein Team zu uns zu schicken. Hier hätte es fast einen Mann in zwei Teile zertrennt als dieser ein Diagnoseprogramm laufen lassen wollte. Hiermit bestätige ich ebenfalls die Kooperation von mir und meinen Angestellten.“

[Äußerer Rand | Cronese-Mandat | Argai-System| Ardent-Klasse Fregatte „Arcadia“ | Brücke Verriegelt] Arguss, Brückenbesatzung (NSC), Captain (NSC)
 
[Äußerer Rand | Cronese-Mandat | Argai-System || Eingreifgruppe „Voleur“ | NBF „Aliéstra“ | Deck Zwei | Brücke || Lieutenant Noak Fremyn und die Erste Wache]

Das äußerst behäbige Wendemanöver des neuerepublikanischen Schlachtkreuzers Intrepid wurde an Bord der Alièstra natürlich mit dem größten Interesse beobachtet. Immerhin hatten sie nun – durch diesen unerwarteten „Zwischenfall“ – die Gelegenheit live mitzuverfolgen wie die hiesigen Sicherheitskräfte genau auf eine solch unerwartete Anomalie im Planetensystem reagierten. Sollte der angedachte Coup schief gehen und man dadurch zur Flucht gezwungen sein, konnten die Daten, die man gerade sammelte, unter Umständen über Leben und Tod der Besatzung entscheiden. Jedoch mussten die Mitglieder der Sensorikstation vorsichtig sein, weil man bei der Neuen Republik keinen Verdacht schöpfen wollte. Schließlich besuchte die cygnische Gesandtschaft offiziell nur Argai, um den Thronerben der cronesischen Monarchie, Prinz Valan Alvárèz Cron, zu treffen. Das cygnische Königshaus suchte schließlich nebenher nach einem ordentlichen Bräutigam für ihre Kronprinzessin Illriana Anara II.

Derweil Commander Jessa Froud schweigend das neuste Status-Update überflog, ließ sich der Bakuraner, der zu seinem eigentlichen Platz gewechselt war, die derzeitigen Abläufe im System – soweit es die passiven Sensoren der Alièstra registrierten – anzeigen. In den cygnischen Werften hatte man der betagten Nebulon B-Fregatte zwar vor etlichen Monaten eine moderne Sensoranlage eingebaut, die eine deutlich höhere Reichweite als das übliche Standardmodell besaß und ihr gegenüber auch sehr viel feiner war, aber technische Wunder – insbesondere im Hinblick auf die passiven Komponenten – konnte man damit unter den gegebenen Umständen trotzdem nicht vollbringen. Zum Beispiel jene Vorgänge, die sich am Rande der Sensorreichweite abspielten, bekam man an Bord des cygnischen Kriegsschiffs allenfalls schemenhaft mit.

Froud schnalzte mit der Zunge, wandte sich Noak zu und fragte ihn ohne jegliche Umschweife:
„Haben wir irgendetwas Neues zu unseren aufgeflogenen 'Verfolgern', Rowan?“

Nicht wirklich, Capitaine“, antwortete der Imperiale auf der Stelle und kratzte sich dabei nervös am Hinterkopf. „Ihre Transponder haben wohl laut der 'Thor' eine unauffällige Handels-ID; möglicherweise neutraler Herkunft. Erste Nachforschungen haben aber zu keinem Ergebnis geführt. Es könnten sich also wirklich um irgendwelche huttischen Handlanger handeln.“

Die cygnische Kommandantin der Fregatte verzog das Gesicht. „Unschön.“ Nur einen Moment lang dachte sie nach. Dabei zwickte sie sich in die Nase. „Ich gehe davon aus, Monsieur Rebeyr zeichnet die Vorgänge für eine spätere Analyse auf. Wie sieht es mit deren bisherigen Reaktionszeit aus?“

Unsere passiven Sensoren haben die Anwesenheit der Verfolger nicht sofort erfassen können, Capitaine“, teilte Noak ihr – weiterhin mit einem leicht unsicherem Tonfall – mit und ließ seinen Blick kurz zu dem an der Sensorikkonsole stehenden Fastmenschen Jaek Davout springen. „Zudem sind wir uns nicht sicher, inwieweit Cavi und Xio über deren Gegenwart Bescheid wussten. Geht man aber davon aus, dass beide nichts wussten und nur allein aufgrund der im System befindlichen Satelliten informiert worden sind, brauchte der Schlachtkreuzer zum Reagieren fünf bis zehn Minuten, denke ich.“

In diesem Augenblick ignorierte er das flaue Gefühl in seiner Magengegend. Denn nach längerem Überlegen sowie unter Einbeziehen der von der Thor übermittelten Daten zur Dauntless-Klasse – und nach kurzer Rücksprache mit dem Feuerleitoffizier der Alièstra – handelte es sich bei der gerade geäußerten Einschätzung um die wohl wahrscheinlichste Variante. Bloß zehn Minuten waren ein äußerst enges Zeitfenster für eine Flucht. Eine Nebulon B-Fregatte hatte in dieser Zeit mit ihrer trägen Hecktriebwerkssektion sicherlich kaum ausreichend Fahrt aufgenommen, um den im System stationierten Kriegsschiffen der Neuen Republik zu entwischen. Demnach mussten sie sich auf eine andere Art und Weise aus dem Argai-System stehlen, sobald sie den uralten Flugschreiber gestohlen hatten. Sie mussten eine Verfolgung unbedingt vermeiden. Oder wenigstens das Zeitfenster auf eine halbe oder gar eine ganze Stunde setzen. Grübelnd rieb sich Noak die Schläfe.

Unter der Führung der neurepublikanische Nebulon B-Fregatte Sunspear entfernten sich die drei cygnischen Kriegsschiffe (Alièstra, Fusilier und Pisteur) und die imperiale Vigil-Korvette Thor immer mehr vom Ort des Geschehens, während der Dauntless-Schlachtkreuzer Intrepid – unterstützt von mehreren Schiffen der hiesigen Systemverteidigung – die beiden sehr auffälligen Verfolger stellte. Weil man sich weiterhin im geräumten Militärkorridor aufhielt und das Tempo bei gut fünfzig Prozent der Maximalleistung beließ, kam die kleine Gruppe relativ zügig voran. Näher, immer näher kamen sie der Hauptwelt Argai – und damit natürlich auch dem kolossalen Klotz aus Mon Calamaris Werften, dem Mon Calamari-Supersternenkreuzer der Einhundertzwei-Klasse Res Publica. Eine gewaltige, eindrucksvolle Machtdemonstration seitens der Neuen Republik.

Die Kommandantin der in die Jahre gekommenen Nebulon B-Fregatte räusperte sich hörbar.
„Nun. Mit den huttischen Handlangern wird Cavi schon fertig werden. Darum sollten wir uns stattdessen lieber diesem Brocken widmen.“ Sie deutete auf den Hauptschirm der Brücke, auf dem der Koloss in seiner ganzen Pracht abgebildet wurde. Ihr Ton hatte etwas latonisches als sie fragte: Rowan, irgendetwas Interessantes?“

Wir haben uns die technischen Daten von der 'Thor' geben lassen“, antwortete Noak. „Deren Schiffsartillerie kann die 'Alièstra' zweifelsohne binnen Sekunden zerfetzen. Da braucht es die beiden anderen Mon Calamari-Dickschiffe nicht einmal. Gleichzeitig scheinen deren Schilde stark genug zu sein, um einem konzentrierten Feuer mehrere Stunden lang mühelos trotzen zu können. Hinzu kommt dann noch eine echt beachtliche Zahl an Sternjägern, Capitaine. Sollten wir also tatsächlich den Geschützen des Supersternenkreuzers entkommen können, haben wir immer noch jede Menge kleinerer, wendiger Maschinen in unserem Nacken. Ich übermittle Ihnen die Daten.“

Froud stieß beim Überfliegen der Zeilen einen leisen Pfiff aus. „Hätten wir so ein Schiff in unseren Reihen, könnten wir damit die Hutten sicherlich dauerhaft auf ausreichend Abstand halten.“ Sie sah zu ihrem Ersten Offizier. „Glauben Sie Mulran wird diese Offerte verstehen?“

Bei Gesprächen mit Chalacta und Bimmissari unterhielt man sich einige Mal auch intensiver über Kriegsschiffe, Capitaine“, sagte der Bakuraner nachdenklich. „Konkrete Angebote machte die Neue Republik dabei zwar nicht, aber ich kann mich des Eindruckes nicht erwehren, dass man uns sowohl mit der 'Intrepid' als auch mit der 'Res Publica' ein bisschen die Palette der neurepublikanischen Werftanlagen schmackhaft machen möchte.“ Sein Blick sprang für einen kurzen Moment zum Hauptschirm. „Es fehlt eigentlich nur noch, dass uns dieses Flaggschiff mit mehreren Salven an Salutschüssen begrüßt.“

Schmunzelnd nickte die Commander, behielt ihre Gedanken aber für sich. Vermutlich hatte sie beim Anblick des neurepublikanischen Supersternenkreuzers jedoch ähnliche Beweggründe vermutet. Es lag nun also bei Barret Mulran, dem Königlichen Gesandten, ob er den offerierten Köder schlucken würde. Bruchstückhaft erinnerte sich Noak in diesem Augenblick an das Briefing in der imperialen Botschaft auf Cygnus B. Obwohl sich das Cygnische Sternenimperium offiziell zu seinem Bündnis mit dem Galaktischen Imperium bekannte, arbeiteten Kräfte innerhalb des Königreichs daran, dass das Reich entweder die Neutralität erklärte oder gleich ganz zur Neuen Republik wechselte. Unter anderem der mächtige Baron sowie dessen Neffe Aden Roice gehörten wohl jenem (aus imperialer Sicht verräterischen) Lager an und hatten sich deshalb am cygnischen Hof für einen Bräutigam aus dem Tion-Cluster so stark gemacht.

Sollte das Sternenimperium am Ende bei Mon Calamari neues Kriegsgerät in Auftrag geben, wäre das ein offensichtlicher Affront gegenüber Bastion. Nicht nur den imperialen Botschafter vor Ort, Baron Caspar van Milaris, würde man damit zweifellos vor den Kopf stoßen und seiner politischen Karriere ein jähes Ende bereiten, sondern auch Admiral Elysa Nerethin wäre betroffen. Denn beide hatten mit Sicherheit insgeheim dafür zu sorgen, dass Seine Majestät – im Hinblick auf die ziemlich ungewisse Zukunft – weiterhin auf den etwas wankelmütigen Verbündeten vertrauen konnte. Sollte der Galaktische Bürgerkrieg zwischen Imperium und Neuer Republik irgendwann wieder in eine heiße Phase eintreten, wollte sich Bastion seiner geschlossenen Bündnisse bestimmt gewiss sein.

Unwillkürlich schluckte Noak als er diese Gedanken zaghaft weiter dachte. Botschafter van Milaris sowie Admiral Nerethin hatten ihn beauftragt. In deren Namen sollte er zuerst die erst vor Kurzem gefundene Blackbox auf Argai besorgen und dann irgendwo zwischen dem Tion-Cluster und dem Hutt-Raum den vor gut fünfundzwanzigtausend Standardjahren verschwundenen Frachter ausfindig machen. Die Schätze, die auf diesem antiken Schiff möglicherweise zu finden waren, sollte Cygnus für eine teure Aufrüstung ausgeben. Demnach ging es um eine Menge potenzielle Rüstungsaufträge für imperiale Werftwelten wie Kuat, Rendili oder Yaga Minor. Beträge in Dimensionen, die sich ein Lieutenant aus einfachen, bakuranischen Verhältnissen nicht vorstellen konnte, befanden sich somit aktuell in der Schwebe. Bei dieser Erkenntnis wurde er mit einem Mal ein wenig blass um die Nase herum und der Druck, der ihn so schon so manches Mal kaum atmen ließ, wurde noch ein bisschen stärker.


„Capitaine, die 'Res Publica' sendet uns ihre Willkommensgrüße“, meldete plötzlich Miran Baptiste und sah verwundert von ihrer Konsole auf. Immerhin war man noch etwa eine volle Standardstunde von Argai entfernt. „Deren Kommandeur, Amiral Yo'an, möchte gern die Gelegenheit nutzen, um mit Capitaine Mirtan und Envoyé Mulran schon einmal erste Worte wechseln zu können.“

Die Kommandantin erhob sich kurzerhand aus ihrem Stuhl. „Informieren Sie die Capitaine und den Envoyé. Danach stellen Sie die Verbindung in meinen Bereitschaftsraum durch.“ Nachdem sie von der Kommunikationsoffizierin das übliche „Aye, Madame“ vernommen hatte, wandte sie sich abermals Noak, ihrem Ersten Offizier, zu. „Premier, Sie haben wieder die Brücke.“

[Äußerer Rand | Cronese-Mandat | Argai-System || Eingreifgruppe „Voleur“ | NBF „Aliéstra“ | Deck Zwei | Brücke || Lieutenant Noak Fremyn und die Erste Wache]
 
- Xiarr, Marine-Sergeant „Perseus“

֍ Äußerer Rand : Cronese-Mandat : Argai-System ۞ Argai-Systemverteidigung : CC9 „Perseus“ : Deck Fünf : Luftschleuse ۞ Sergeant Xiarr und Trupp „Aurek“ sowie Trupp „Besh“ ֎

Derweil sein Trupp an der ersten Luftschleuse der Backbordseite Stellung bezog und ein letztes Mal die eigenen Waffen inspizierte, musterte der breitschultrige Cathar seine Soldaten und ließ dabei ein Grollen aus den Tiefen seiner Kehle hören. Laut dem kurzfristigen Briefing, das sein Trupp erhalten hatte, war die vorliegende Situation nicht zur Gänze geklärt. Die Perseus hatte vor einer knappen halben Stunde wohl zwei militärisch stark aufgewertete Frachter stellen können, die sich unerlaubt im hiesigen Militärkorridor aufgehalten und erst nach mehrfacher Aufforderung – und nach dem Abfeuern eines Warnschusses – ergeben hatten. Obwohl man in der Zwischenzeit Indizien gefunden hatte, die entlastend waren, lag noch immer eine gewisse Anspannung spürbar in der Luft.

Mit jener ernsten Miene, die sie stets vor einem Einsatz aufzusetzen pflegte, trat seine rechte Hand, Corporal Jorel Ovarug, an ihn heran.
„Sir, der Trupp ist bereit. Eins und Zwei haben sich mit ihren Schilden vor der Schleuse in Stellung gebracht. Drei und vier decken ihr vorrücken.“

„Sehr gut“, brummte der haarige Sergeant. Sein Blick wanderte langsam von Gesicht zu Gesicht. „Haben alle die Deckpläne im Kopf? … Dann Helme auf und bereithalten!“

Die Perseus, die längs des ersten korvettenartigen Frachters (Arcadia) gegangen war und mit den mechanischen Vorrichtungen der Luftschleuse festgemacht hatte, wollte zeitgleich vier überaus schwerbewaffnete Trupps über die beiden Zugänge der Backbordseite entsenden. Trupp „Aurek“, Sergeants Xiarrs Einheit, sollte das fremde Schiff über Zugang Eins betreten und dann die Brücke sichern, während der mit ihm wartende Trupp „Besh“ die Frachträume sicherte. Trupp „Cresh“ und Trupp „Dorn“, die am zweiten Zugang in Stellung gegangen waren, sollten in der Zwischenzeit den Maschinenraum und die Mannschaftsquartiere unter ihre Kontrolle bringen. Gemäß den Regularien, die auf dem gesamten Gebiet der Neuen Republik galten, würden die an Bord der schweren Fregatte befindlichen Zöllner erst danach den Frachter betreten und – geschützt durch weitere Marines – mit ihrer Inspektion beginnen.

Bevor das Lämpchen der Luftschleuse von Rot auf Grün sprang, schloss der Cathar noch einmal die Augen, knurrte, um der eigenen Anspannung etwas Luft zu machen, und sammelte seine Gedanken, indem er das Briefing kurz Revue passieren ließ. Die hiesige Niederlassung des cronesischen Zolls hatte nach einiger Recherche herausgefunden, dass es sich bei „ATLAS“ offenbar um ein kleineres Rüstungsunternehmen des Bright-Jewel-Sektors – mit Sitz in Worlport, Ord Mantell – handelte. Für den privaten Sicherheitssektor produzierte die Unternehmung in – gemessen allein an der Größe der zivilisierten Galaxie – geringen Stückzahlen Handfeuerwaffen. Da sich das Imperium vor mehreren Monaten gewaltsam den Bright-Jewel-Sektor und seine Nachbarn einverleibt hatte und Ord Mantell somit nun imperial war, mussten die hiesigen Zöllner bei der anstehenden Kontrolle somit nicht nur jene Bestimmungen beachten, die neurepublikanischen Gesetzen entsprangen, sondern sie mussten darüber hinaus auch die im Friedensvertrag von Umbara getroffenen Vereinbarungen beachten. Je nach vorliegendem Sachverhalt konnte die Inspektion dementsprechend leicht mehrere Stunden in Anspruch nehmen.


Dann war der Moment gekommen. Mit einem Mal leuchtete die grüne Lampe auf und, nachdem ein Knopf betätigt worden war, öffnete sich die massive Tür der Luftschleuse. Durch unzählige Stunden an intensivem Training und einer großen Vielzahl an Einsätzen rückten die zehn Soldaten schnellen Schrittes vor. Binnen Sekunden hatte man die andere Seite der Luftschleuse sowie den ganzen Gang gesichert. Obwohl die in der Rüstung integrierten Umgebungssensoren keinerlei Gefahren in der in der Arcadia zirkulierenden Luft ausmachten, behielten sie ihre Helme auf und machten sich – mit den auf „Betäubung“ gestellten Blastergewehren im Anschlag – auf den Weg zur Brücke. Dabei sprach Trupp „Aurek“ kein einziges Wort, sondern kommunizierte allein über Handzeichen und das bewusste Rauschen der im Helm integrierten Komgeräte. Irgendwelche Besatzungsmitglieder trafen sie in den Korridoren, durch die sie gingen, nicht an. Sofern Frachterkapitän und Mannschaft solche Kontrollen schon einmal erlebt hatten, hätten sie – innerhalb der letzten Stunde – die notwendigen Vorkehrungen für einen reibungslosen Ablauf treffen können.

'Jener Teil der Schiffsmannschaft, der gerade Freiwache hatte oder für das grundlegende Betreiben nicht nötig war, könnte sich längst in die Mannschaftsquartiere zurückgezogen haben', dachte sich das uniformierte Katzenwesen und folgte seinen Soldaten weiter durch den langen Schiffsgang. Da die Tür zur Brücke offen war, stellte sich Xiarrs Trupp letztlich kein Hindernis in den Weg, um den gewünschten Raum zu betreten. Begleitet von bellenden Rufen verteilten sich die Marines, während der Sergeant langsam auf die Personen zuging, die seiner Meinung nach die Führung an Bord inne hatten. Nach all den Jahren als Erfüllungsgehilfe der jeweiligen Zollbehörden konnte er das seinem Gegenüber ansehen. In diesem Fall handelte es sich unter anderem um einen hochgewachsenen, ebenfalls an eine Katze erinnernden Zygerrianer. Laut den Unterlagen, die man ihm kurzfristig zur Verfügung gestellt hatte, handelte es sich bei dieser Person um den CEO von „ATLAS“: Arguss.

„Mister, mein Name ist Sergeant Xiarr und im Namen der Neuen Republik – genauer: des Cronese Mandats – bin ich befugt dieses Schiff vorübergehend sicherzustellen bis die Zöllner ihre Kontrolle durchgeführt haben“, sprach der Cathar mit knurrender Stimme den Vorstandsvorsitzenden an. „Ich fordere Sie hiermit auf, dass Sie Ihre Mitarbeiter anweisen, auf dem ganzen Schiff jegliche Arbeiten einzustellen und von den jeweiligen Konsolen zurückzutreten.“ Er musterte den Zygerrianer. „Ihre Mitarbeiter sollen sich vollzählig – und mit ihren ID-Karten – in den Mannschaftsquartieren für die Personenkontrollen bereithalten. Neben den Frachtpapieren und der Mannschaftsrolle bitte ich Sie des Weiteren um die Herausgabe Ihrer Navigationsdaten der letzten zwei Monate.“

֍ Äußerer Rand : Cronese-Mandat : Argai-System ۞ ATLAS-Konvoi : „Arcadia“ Brücke ۞ Sergeant Xiarr und Trupp „Aurek“; Arguss und dessen Brückenbesatzung ֎
 
[Äußerer Rand | Cronese-Mandat | Argai-System| Victory-II Fregatte „Arcadia“ | Brücke] Arguss, Brückenbesatzung (NSC), Captain (NSC)

Arguss wusste das so oder so die Republikanischen Soldaten an Bord kommen werden, selbst wenn er alle Schotts schließen würde, sie würden sich gewaltsam Zutritt verschaffen.

„Okay, jedes nicht benötigte Personal soll in die Quartiere gehen, alle Waffen werden abgegeben. Alle sollen ihre ID-Karten bereithalten und alle nötigen Dokumente. Besorgen sie mir einen Auftrag, meinetwegen fälschen sie ihn, wir geben uns selbst einen Auftrag. Sie wollen wahrscheinlich auch die Frachtpapiere haben, besorgen sie mir diese. Ach wissen sie was, besorgen sie mir einfach alles.“

„Sehr wohl Sir.“

Da sie derzeit mit beiden Schiffen keinen Auftrag hatten ließ Arguss kurzerhand einen Auftrag von seiner Firma ausstellen, da er ihn zur Autorisierung unterschreiben musste tat er dies, man veränderte den Zeitstempel und speiste ihn ins System der Brücke ein. Mittlerweile war die Arbeit auf dem Schiff niedergelegt worden und alle waren in den Quartieren der Mannschaft, nur die Brücken Besatzung war nur noch anwesend um alles Nötige vorzubereiten. Nach dem sie alles vorbereitet hatten legten sie ihre Ballistischen Handfeuerwaffen in einen Tresor damit die Soldaten der Republik nicht noch nervöser wurden als sie eh schon sind, im Anschluss begaben sich die Männer und Frauen wieder daran heraus zu finden warum ihre Systeme verrücktspielten. Auch die Hauseigene KI wurde abgeschaltet, um etwaige fehl Funktionen bei dieser auszuschließen, sobald diese Überprüft wurde und nichts festgestellt wurde aktivierte man diese wieder.

„Adass?“

„Ja Sir? Was kann ich für sie tun?“

„Überprüfe die Systeme auf fehl Funktionen und Sabotage.“

„Sofort.“

Mittlerweile war das Republikanische Schiff angedockt und war wahrscheinlich gerade dabei den Soldaten grünes licht zu geben das sie an Bord gehen konnten. Die Crew der Arcadia war es gewohnt den Zoll und Soldaten an Bord zu haben, weshalb sie die ganzen Prozedere schon kannten, es wurde zwar noch nie was festgestellt, dennoch war Arguss wie bei jeder Kontrolle Nervös. Dieses Mal war es sogar berechtigt, aber sie hatten alle entsprechenden Papiere, was sie wie immer schützen sollte. Als sie mitten in der Analyse der Systeme waren stürmten die Soldaten der Republik auf die Brücke und Bellten befehle die niemand mehr verstehen konnte, da jeder durcheinanderrief. Automatisch baute sich Arguss vor den Soldaten auf und schaute etwas grimmig drein. Die Besatzung nahm die Hände hoch um zu zeigen das sie unbewaffnet sind und ihre Arbeit einstellten, ausschließlich die KI arbeitet weiter. Ein Cathar tat sich aus der Bunten gruppe von Soldaten raus welcher anscheinend das Kommando hier hatte, er ging direkt auf Arguss zu, da er anscheinend dachte das Arguss hier das Sagen hatte. Dies stimmte zwar, Arguss war aber nur der CEO und nicht der Schiffs Captain, da er sich damit überhaupt nicht auskannte. Der Mann stellte sich als Sergeant Xiarr vor, und erklärte das er befähigt sei das Schiff unter seine Kontrolle zu stellen, bis die Zöllner fertig mit der Kontrolle waren. Nach einer kurzen Pause forderte er Arguss auf seine Mitarbeiter die Anweisung zu geben die Arbeit einzustellen und von den Konsolen zurück zu treten. Außerdem wollte er das sich die Mannschaft vollzählig in die Mannschaftsquartiere begeben soll und ihr ID-Karten bereithalten solle, als er die Frachtpapiere so wie die Mannschaftsrolle einforderte forderte er auch die Navigationsdaten der letzten beiden Monate. Arguss schaute verdattert den Mann an, da er nur das Imperiale Recht studiert hatte und nicht das Republikanische wusste er nicht ob er dieser Aufforderung nachkommen musste oder nicht.

„Da ich keine Ahnung habe ob ich dieser Aufforderung nachkommen muss werde ich bis auf weiteres einen Anwalt konsultieren der sich damit auskennt. Bis dies geschehen ist müssen sie sich wohl mit der Mannschaftsrolle und den Frachtpapieren und den zugehörigen Dokumenten zufriedengeben. Die Arbeit wurde bereits eingestellt und alle begeben sich in die Mannschaftsräume. Ich möchte sie nochmals darüber in Kenntnis setzen das es auf diesem Schiff einige Technische Probleme gibt. Falls sie weitere bitten oder Fragen haben stehe ich ihnen weiterhin zur Verfügung.“

Nachdem Arguss ausgesprochen hatte drehte er sich kurz weg um an eine Kommunikationsstation zu gehen, damit er einen der Firmen Anwälte Konsultieren konnte.

„Autorisierung bitte?“

„GS774.“

„Schönen guten Tag, wie kann ich ihnen helfen?“

„Guten Tag, wir sind gerade in einer Republikanischen Kontrolle, und der Sergeant verlangt die Navigationsdaten, ist er dafür befugt?“

„Lassen sie mich kurz überlegen. Ich werde sie wieder kontaktieren.“

Kurz darauf wurde die Verbindung getrennt und Arguss widmete sich wieder dem Sergeanten, welcher anscheinend nicht unbedingt gut gelaunt war, so empfand es zu mindestens Arguss.

„Nach meinem Wissen müssen sie sich ausweisen können. Könnten sie mir deshalb ihren Ausweis zeigen, damit ich mir sicher bin das ich keinen Betrüger vor mir habe und hier nicht unnötiger weise vertrauliche Daten Preisgebe.“

Arguss klang leicht provokant, dennoch müsste sich der Mann ausweisen können um seine Identität zu bestätigen.

„Ach, bevor ich es vergesse, ich würde gerne mit dem Republikanischen Kommandanten, so wie einem Imperialen Offizier und einem Vertreter des Cygnischen Sternenimperium Sprechen.“

Fuhr Argus fort, bevor sein gegenüber etwas erwidern konnte.

[Äußerer Rand | Cronese-Mandat | Argai-System| Victory-II Fregatte „Arcadia“ | Brücke] Arguss, Brückenbesatzung (NSC), Captain (NSC), Sergeant Xiarr samt Trupp
 
Zuletzt bearbeitet:
[Äußerer Rand | Cronese-Mandat | Argai-System | Orbit von Argai || Eingreifgruppe „Voleur“ | NBF „Aliéstra“ | Deck Fünfzehn | Frachtraum || Lieutenant Noak Fremyn, Senior Operative Diar'mon, Corporal Dent und weitere Imperiale]

Seitdem die cygnische Nebulon B-Fregatte Alièstra die ihr zugewiesene Position im hohen Orbit der hiesigen Hauptwelt bezogen hatte – und man mit einem Mal zwischen dem Wüstenplaneten und dem neurepublikanischen Flaggschiff Res Publica eingeklemmt war –, herrschte eine zunehmend beklemmende Atmosphäre an Bord. Obwohl bloß ein kleiner Teil der Mannschaft über die wahren Hintergründe dieser besonderen Mission im Bilde waren, reichte deren Anspannung allem Anschein nach aus, um wie eine hochinfektiöse Krankheit auch den unbedarften Rest anzustecken. Ein Indiz für diese um sich greifende Nervosität war beispielsweise, dass die Kommandantin selbst nach dem „Ankern“ in Argais Orbot die Bereitschaftsstufe nicht auf der Stelle gesenkt hatte und die einzelnen Ressortoffiziere weiterhin einen Großteil ihrer Dienstzeit auf der Brücke verbrachten. In den langen Korridoren der betagten Fregatte munkelte man schon.

Für die Imperialen, die an Bord verdeckt – als Teil der Besatzung – agierten, stellte dieser Umstand natürlich eine besondere Erschwernis dar. Da sie aufgrund ihrer Missionsparameter nicht öffentlich operierten und keinen Verdacht bei den cygnischen Kameraden erregen durften, mussten sie sich für Besprechungen stets im Geheimen treffen. Je mehr Mannschaftsmitglieder aber nervös waren, weil ihre Vorgesetzten selbst ziemlich angespannt wirkten, und dementsprechend mit einem Mal auf die kleinsten Unregelmäßigkeiten achteten, desto vorsichtiger mussten sie infolgedessen vorgehen. Um sich in diesem Augenblick ungesehen im untersten Deck der Nebulon B-Fregatte – in einem kleinen Nebenzimmer zum großen Frachtraum – mit den anderen Imperialen zu treffen, war folglich mit der einen oder anderen Schwierigkeit verbunden.

Noak, dem man die in ihm wütende Unruhe ansehen konnte, zündete sich mit zittrigen Fingern eine Zigarette an. Sobald das richtige Ende brannte, inhalierte er auf der Stelle einen kräftigen Zug und blies anschließend einen Schwall an blauen Dunst in die trockene, abgestandene Luft. Während der Tabakrauch hör- und sichtbar seine Lungen verließ, betrachtete er mit einer kuriosen Mischung aus Nervosität und Neugierde die Anwesenden. Denn bis zu diesem Moment hatte es der junge Offizier eigentlich nur mit zwei von ihnen zu tun gehabt: Brennan Diar'mon und Lucy Dent. Zwar hatte man ihm vor Beginn der Mission darüber in Kenntnis gesetzt, dass der Imperiale Geheimdienst ein Team für das „Extrahieren“ der benötigten Daten stellen würde, aber die genauen Einzelheiten hatte der leitende Geheimdienstler bis zu diesem Moment für sich behalten. Dass die ganze Mission langsam in eine heiße Phase eintrat, wurde dem Bakuraner spätestens jetzt bewusst.

Sollte jemand in diesem Augenblick zufällig den unscheinbaren Nebenraum betreten und dadurch die geheime Zusammenkunft der Imperialen antreffen, würde diese Person jedoch nicht gleich von einer Besprechung ausgehen. Denn Diar'mons Leute hatte tatsächlich dafür gesorgt, dass das Ganze mehr den Anschein einer illegalen Sabacc-Runde hatte. So hing beispielsweise eine mechanische Vorrichtung zum Mischen und Verteilen der Karten an der Decke und man hatte – relativ auffällig – mehrere Flaschen selbstgebrannten Fusel auf dem Tisch platziert. Derweil ein haariges, grunzendes Lebewesen noch an der Maschine schraubte und dabei in einer fremden Sprache fluchte, stand eine hagere Person, die wie ein cygnischer Flottensoldat gekleidet war, schweigend an der noch offenen Tür und beobachtete den großen Frachtraum. Dort schien sich nichts zu rühren.


„Sollte jetz klapp'n, Lieutenant“, grunzte das nichtmenschliche Wesen in einem gebrochenen Basic und wischte sich dabei beiläufig die mit pechschwarzer Schmiere bedeckten Finger am hellgrauen Mechanikeroverall ab.

Der fahle Geheimdienstler nickte dem Lebewesen kurz zu.
„Sehr gut, Vuull.“ Danach richtete er den Blick auf den „Wachposten“ an der Tür. Martano, die Luft ist rein, richtig? … Dann schließen Sie bitte die Tür und setzen Sie sich zu uns. Sofern Mister Fremyn – als Kopf der ganzen Operation – keine Einwände hat, könnten wir nämlich jetzt mit der Besprechung beginnen.“

Obgleich sich Noak in den letzten beiden Standardmonaten nichts zu schulden hatte kommen lassen und die Sache eigentlich – jedenfalls seiner laienhaften Meinung nach – ganz solide durchzog, hatte der ältere Geheimdienstler den letzten Satz dem ungeachtet mit einem leicht vermessenen Tonfall ausgesprochen. Darüber hinaus hatte er ihn mit einem so kühlen, distanzierten Blick gemustert, dass er unwillkürlich erschauderte. Instinktiv nahm der Bakuraner noch einen Zug und blies ein weiteres Mal einen Schwall an blauen Dunst in die Luft. Entgegen aller offiziellen Verlautbarungen, dass er als Offizier der Imperialen Flotte bei dieser Geheimmission jegliche Befehlsgewalt habe, hatte sein geheimdienstlicher Konterpart spätestens ab diesem Moment allen Anwesenden unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass das nur auf dem Papier so war. Brennan Diar'mon hielt – zweifelsohne – die Zügel in der Hand. Nach dieser offen zur Schau gestellten Feindseligkeit war das allen, die hier insgeheim zusammengekommen waren, klar; glasklar.

Diar'mon schmunzelte süffisant.
„Nun gut. Wir wollen keine Zeit verschwenden. Während Captain Mirtan und Gesandter Mulran an Bord der 'Res Publica' dinieren und uns – gemäß Mister Fremyns Mitteilung – die benötigte Erlaubnis für mehrere Landgänge in den nächsten Tagen besorgen, sollten wir uns in der Zwischenzeit einen Überblick verschaffen und die nächsten Schritte planen. Denn erst wenn wir die Navigationsdaten in unserem Besitz wissen und dieses System wieder heil verlassen haben, gibt es einen Moment zum Verschnaufen.“ Zustimmend nickten die Anwesenden. Der Geheimdienstler ließ seinen Blick daraufhin zu einem Unteroffizier der Kommunikationsabteilung wandern. Ozuar, haben wir schon etwas vom 'Veteran' oder der 'Teehändlerin' gehört?“

„Seit Boonta haben uns keine Neuigkeiten erreicht, Sir“
, antwortete der Unteroffizier. „Darum gehe ich davon aus, dass die letzten Absprachen noch immer gültig sind und wir morgen über einen toten Briefkasten in Sah Gosta Kontakt mit einer dort aktiven Zelle aufnehmen sollen.“ Kurz kniff er sich in die Nasenwurzel, sinnierte für die Dauer eines Wimpernschlags über einen Gedanken und fuhr dann fort: „In Anbetracht von Dents Aussage über das letzte Treffen auf Chalacta und unserer langsamen Reisegeschwindigkeit ist wohl davon auszugehen, dass alles Notwendige mittlerweile in die Wege geleitet worden ist. Die Kontaktaufnahme dürfte sich demzufolge auf einen flüchtigen Wortwechsel beschränken. Möglicherweise nennt man uns nur einen Ort, wo wir die angeforderten Informationen sowie die bestellte Ausrüstung abholen kann.“

Der Geheimdienstler brummte zustimmend, während er sich ein paar Notizen auf seinem Datapad machte. „Dann müssten wir uns unten nur noch ein eigenes Bild von der Lage machen, die heiklen Punkte auf ihre Richtigkeit abklopfen, den Fluchtweg planen und ein Fluchtfahrzeug organisieren.“ Er ließ den Blick durch die Runde schweifen. „Klingt machbar.“

Noak, der vorher noch nie an einer geheimdienstlichen Besprechung teilgenommen hatte, schaute in diesem Moment etwas perplex drein. Obwohl er mit an dem Tisch gesessen hatte und aufmerksam gewesen war, hatte er offensichtlich kein einziges Wort, das gewechselt worden war, verstanden. Er konnte weder etwas mit den erwähnten Namen „Veteran“ und „Teehändlerin“ anfangen, noch hatte er eine genaue Ahnung von den hinter den Kulissen stattgefundenen Abläufen. Unwillkürlich wurde ihm bewusst, dass ihm der Geheimdienstler seit dem Verlassen des cygnischen Hoheitsgebietes eine Menge Dinge vorenthalten haben musste. Im Fahrtwasser dieser Erkenntnis beschlich ihn außerdem mit einem Mal das unangenehme Gefühl, dass man ihn von Anfang an bloß als Strohmann benutzt hatte. War er das bei einem Fehlschlag angedachte Bauernopfer? Ohne irgendeine Kontrolle darüber zu haben, erbleichte er allein aufgrund dieses Gedanken und mehrere kleine Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn. Nervös fuhr er sich durch das mit Pomade zurückgekämmte Haar.

Derweil die an der Decke angebrachte Vorrichtung monoton surrend zum Leben erwachte und sich als verkappter Holoprojektor herausstellte, der kurz darauf einen dreidimensionalen Stadtplan von Sah Gostas Zentrum zeigte, ergriff der fahle Geheimdienstler abermals das Wort:
„Nach bisherigem Kenntnisstand haben wir in den nächsten Tagen drei Stationen abzuarbeiten. Erstens: Im Museum müssen wir uns einen Eindruck vom dem gefundenen Frachter machen. Laut den Informationen, die man uns zur Verfügung gestellt hat, soll Xim für den Großteil der Schatzflotte nämlich auf ein ganz bestimmtes Standardmodell zurückgegriffen haben. Es gilt demzufolge die Devise: Kennen wir den einen Frachter des Despoten, kennen wir alle Frachter des Despoten.“ Zustimmendes Brummen war kurz von den am Tisch sitzenden Imperialen zu hören. „Zweitens: Wir brauchen eine Kopie der von der Schatzflotte genutzten Hyperraumrouten. Beim Besuch im Museum könnten wir womöglich ein paar Details aufschnappen, aber – um auf Nummer Sicher zu gehen – empfiehlt sich ein Einbruch im Kartenarchiv der hiesigen Universität. Das dürfte gut sortiert sein.“ Ein kühnes Schmunzeln war auf dem einen oder anderen Gesicht zu sehen. „Und drittens: Wir müssen uns auf alle Fälle Zugang zu dem Institut verschaffen, das mit dem Entschlüssen der geborgenen Blackbox betraut ist, und die Daten dort nicht nur extrahieren, sondern vor Ort auch ändern … beziehungsweise gegebenenfalls löschen. Eine sportliche Agenda, meine Damen und Herren.“ Diar'mon sah ein weiteres Mal in die Runde. „Meinungen?“

[Äußerer Rand | Cronese-Mandat | Argai-System | Orbit von Argai || Eingreifgruppe „Voleur“ | NBF „Aliéstra“ | Deck Fünfzehn | Frachtraum || Lieutenant Noak Fremyn, Senior Operative Diar'mon, Corporal Dent und weitere Imperiale]
 
- Xiarr, Marine-Sergeant „Perseus“

֍ Äußerer Rand : Cronese-Mandat : Argai-System ۞ ATLAS-Konvoi : „Arcadia“ Brücke ۞ Sergeant Xiarr und Trupp „Aurek“; Arguss und dessen Brückenbesatzung ֎

Derweil die schwere corellianische Fregatte Perseus längs des ersten militarisierten Frachters (Arcadia) festgemacht hatte, kümmerte sich der massige Dauntless-Schlachtkreuzer Intrepid auf die selbe Weise um das zweite Zivilistenschiff (Glorious). Etwa zeitgleich hatten bei beiden Schiffen mehrere Trupps der neurepublikanischen Marines übergesetzt, um „kritische“ Bereiche für die anstehende Kontrolle durch Beamte des hiesigen Zoll zu sichern. Um mögliche Behinderungen zu erschweren und eine Gegenwehr zu vermeiden, hatte man den Großteil der Frachterbesatzungen auf die Quartiere geschickt. Für eventuelle Fragen der Zöllner erlaubte man bloß der jeweiligen Schiffsführung – bewacht von mindestens zwei bewaffneten Soldaten – auf der Brücke zu bleiben und der dortigen Durchsuchung beizuwohnen.

Ungehalten knurrte der Sergeant an Bord der Arcadia als der Geschäftsmann (Arguss), der ihm gerade gegenüberstand und zweifelsohne die tatsächliche Verantwortung über beide „Frachter“ inne hatte, verlangte, dass er sich auszuweisen habe. Bevor er das blickdichte Visier seines Helmes aber per Knopfdruck öffnete und der hageren Gestalt – wie verlangt – seine Identitätskarte reichte, warf er ihm noch einmal einen bitterbösen Blick zu. 'Was fällt diesem Kerl ein?', fragte sich Xiarr dabei. 'Glaubt er mit solchen Spielchen die Kontrolle verzögern oder gar aufhalten zu können?' Schon vor dem Längsgehen der Perseus hatten sich die beiden Frachter merkwürdig verhalten, weshalb der Sergeant irgendeine „Taktik“ im Verhalten dieses Unternehmers nicht ausschloss. Möglicherweise transportierten beide Schiffe ja irgendwelche Rüstungsgüter – und verstießen demzufolge gegen die Bestimmungen des Friedensvertrages von Umbara.


Im Gegenzug hätte ich nun gerne Ihre ID gesehen, Mister“, knurrte der muskulöse Cathar als er dem hochgewachsenen Zygerrianer seine Identitätskarte vor die Nase hielt. Bevor er ihm aber die nötige Zeit zum Lesen ließ, fügte er noch hinzu: „Und gleich dazu noch die Frachtpapiere und die Mannschaftsrolle.“

Mit routinierten Handgriffen machten sich in der Zwischenzeit Corporal Ovarug und Private Vitaan an der Navigationskonsole zu schaffen. Sah man den beiden Marines zu wie sie rasch hochmoderne Lesegeräte an bestimmten Schnittstellen der Recheneinheit anbrachten und über besondere Befehle in gesicherte Untermenüs der Software eindrangen, bekam man schnell einen Eindruck wie eng sie mit dem hiesigen Zoll zusammenarbeiteten. Sollten sich im Speicher dieser Konsole tatsächlich die Spuren irgendwelcher heiklen Informationen befinden, würden diese beiden sie früher oder später mit Sicherheit finden. Und sobald sie handfeste Indizien gefunden hatten, konnte man im Anschluss forensische Experten mit der Suche nach den eigentlichen, tief vergrabenen Daten betrauen. Sofern die Intrepid mit ihrem Verdacht bezüglich der Arcadia und der Glorious recht hatte, würde man dann durch diese Ermittlungen bestimmt die nötigen Beweise finden.

Der nichtmenschliche Imperiale schien sich in Sicherheit zu wiegen. Kaum hatte er dem Cathar die geforderte Identitätskarte gegeben, stellte er auch schon die nächste Forderung. Nun verlangte er ein Gespräch mit irgendwelchen Vertretern. Xiarr betrachtete ihn einen Moment ganz perplex. War das Verhalten, das dieser Zygerrianer an den Tag legte, im Imperium normal? In all den Jahren seit der Friedensvertragsunterzeichnung hatte er schon so manch wunderliche Geschichte von ehemaligen Kameraden oder Freunden gehört. Doch dieser Unternehmer war schon ein Unikat. Unwillkürlich schnaubte der katzenhafte Sergeant misslaunig und bedachte seinen Gegenüber abermals mit einem ziemlich giftigen Blick. Diese Dreistigkeit störte ihn. Sie störte ihn ungemein. Jedoch konnte er sich beherrschen. Er straffte seinen kleinen, untersetzten Körper sichtlich.


Sie wollen mit irgendwelchen Repräsentanten sprechen?“, fragte Xiarr noch einmal ungläubig nach und seine Stimme brummte dabei besonders tief. „Da muss ich Sie wohl leider enttäuschen, Mister. Weder die Cygnier, noch die Imperialen sind wegen Ihnen hier. Und soweit man es den Medien entnehmen konnte, spielen die Imperialen sogar nur die Anstandsdame. Irgendwelche diplomatischen Privilegien haben die also nicht.“ Er zuckte mit den Schultern. „Sie werden also mit dem Lieutenant vorlieb nehmen müssen, schätze ich.“

Mit diesen Worten wandte sich der Marine-Sergeant von dem Geschäftsmann ab, ließ seinen Blick nochmalig über die überschaubare Brücke schweifen und griff dann zu seinem Kom-Gerät, um den ihm vorgesetzten Offizier, Lieutenant Wynt Ozuar, zu rufen. Entsprechend den strengen Regeln der militärischen Funkdisziplin schickte er – über den vereinbarten Kanal – bloß ein einfaches Klicken an den auf der Perseus wartenden Vorgesetzten, um zu signalisieren, dass die Brücke erfolgreich gesichert und die vorbereiteten Tätigkeiten im Gange war. Danach musterte er noch einmal den sehr hageren Geschäftsmann. Statt sich weiter auf eine Unterhaltung mit dem Zygerrianer einzulassen, ging er jedoch zu den an der Tür stehenden Marines und behielt von dieser Position aus die gesamte Brücke im Blick. 'Soll sich doch ab sofort der Lieutenant mit diesem Kerl herumschlagen!', dachte er noch bei sich, während er schweigend auf den Vorgesetzten sowie die Zöllner wartete.

Es dauerte allerhöchstens zehn Minuten dann betraten Wynt Ozuar, ein breitschultriger Nimbanel in den Fünfzigern, und zwei argai'sche Zollbeamte die Brücke der Arcadia. Der Cathar nickte ihnen kurz zu und erstattete dann pflichtbewusst Bericht. Obwohl sich der Geschäftsmann ihm gegenüber ziemlich provokant gegeben und somit seinen Unmut auf sich gezogen hatte, erwähnte er dennoch bei seiner Meldung dessen bislang gezeigte Kooperationsbereitschaft. Bis dato hatte man über den gemeinsamen Funkkanal noch keinerlei Meldungen vernehmen können, dass die in ihre Quartiere verbannte Frachterbesatzung versuchte plötzlich einen Aufstand zu proben. Offensichtlich ließen sie die Kontrolle – ähnlich ihrer Schiffsführung – über sich ergehen. Ozuar, dessen Miene man nur sehr schwer lesen konnte, grunzte als Xiarr seinen knappen Bericht beendete.

Rau – einem rostigen Reibeisen nicht unähnlich – klang dessen Stimme als er sagte:
„Sergeant, die Daten der Mannschaftsrolle können Sie jetzt an Team 'Dorn' senden. Dann haben wir diesen Punkt schon mal erledigt.“ Danach wandte er sich kurzerhand einem der beiden anwesenden Zöllner zu. „Ich denke, Ihre Kollegen können nun mit den Kontrollen im Frachtraum beginnen, Inspector. Eine Kopie erhalten Sie von meinem Sergeant hier.“

Danach grunzte der Nimbanel abermals und begann anschließend die Brücke sowie die Führung der Arcadia selbst in Augenschein zu nehmen. Unter der ständigen Beobachtung des Vorsitzende der „ATLAS Ltd“ und dessen Frachterkapitäns schritt der uniformierte Offizier langsam die einzelnen Konsolen ab. Das Kontrollieren von Zivilistenschiffen gehörte für die Marines der Perseus zum gewöhnlichen Alltag, weil die schwere Fregatte, auf der sie stationiert momentan waren, ein Teil der Systemverteidigung war. Und indem man Tag für Tag eng mit der Zollbehörde zusammenarbeitete, eignete man sich mit der Zeit die eine oder andere Kleinigkeit an. Einem Flottenoffizier mochte der Lieutenant zwar in Sachen „Wissen“ nicht zwingend das Wasser reichen können, aber das eine oder andere Detail fiel ihm mittlerweile beim Mustern ebenso auf. Zum Schluss gesellte sich Wynt Ozuar zu den beiden Marines, die sich noch immer an der Navigationskonsole zu schaffen machten.

Er lehnte sich gegen die Konsole betrachtete die Corporal und den Private und fragte:
„Sind Sie schon fündig geworden, Corporal?“

„Wir sind uns nicht ganz sicher, Sir“, antwortete Jorel Ovarug und runzelte die Stirn. „Irgendetwas scheint bei diesen Daten nicht zu stimmen. Es macht fast den Eindruck als hätte hier irgendjemand in letzter Sekunde – ziemlich dilettantisch – etwas ändern wollen, indem man nachträglich einen passenden Auftrag zur geflogenen Route hat einfügen wollen. Des Weiteren konnten wir tatsächlich Navigationsdaten sicherstellen, die für Zivilisten – insbesondere Imperiale – nicht zugänglich sein dürften.“

Der Lieutenant grunzte wiederholt und wandte sich dem Geschäftsmann zu. „Mister, ich glaube, Sie haben nun ein Problem. Im Namen der Neuen Republik konfisziere ich hiermit Ihr Schiff 'Arcadia' und lasse es durch einen Prisenmannschaft nach Argai bringen. Darüber hinaus gelten Sie und Ihre Mannschaft ab sofort als festgenommen, da Ihnen – aufgrund der gefundenen Navigationsdaten – mindestens der Tatbestand der Spionage vorgeworfen wird. Natürlich können Sie auf dem Planeten eine Anwaltskanzlei Ihres Vertrauens mit Ihrem Fall betrauen.“ Seine schwarzen Augen musterten den Zygerrianer. „Bitte begeben Sie sich nun auf Ihre Quartiere.“

Etwa zur selben Zeit verständigte der Sergeant über sein Kom-Gerät auch schon die Perseus. Der Cathar wusste aus Erfahrung, dass Commander Valdèz bei anstehenden Kontrollen stets eine kleine Prisenmannschaft bereitmachte und dann in unmittelbarer Nähe zu den beiden Luftschleusen warten ließ. So wie der Lieutenant bloß Minuten gebraucht hatte, um das Schiff zu betreten und die Brücke zu erreichen, würden sich auch diese Mannschaftsmitglieder innerhalb kürzester Zeit in dem Schiff verteilen und die wichtigsten Stellen besetzten. Möglicherweise verständigte die Fregatte im selben Moment auch den Schlachtkreuzer, wo man im Vorfeld bestimmt ähnliche Vorkehrungen getroffen hatte. Sollten die Frachterbesatzungen weiterhin ruhig in ihren Quartieren bleiben, würden sich die jeweiligen Prisenmannschaften darum kümmern, dass die beiden Schiffe für weitere Kontrollen auf Argais Plantenoberfläche – genauer nach Sah Gosta – gebracht wurden.

Höchstens eine Standardstunde war vergangen seit der Dauntless-Schlachtkreuzer und die schwere corellianische Fregatte längs zu den militarisierten Frachtern der „ATLAS Ltd“ gegangen waren als sie sich – fast schon synchron – wieder von diesen lösten. Hell leuchteten die jeweiligen Triebwerke auf und in ständiger Begleitung der neurepublikanischen Kriegsschiffe nahmen die Arcadia und die Gloroius kurz darauf zunehmend an Fahrt auf. Noch schien die namensgebende Hauptwelt dieses Systems in weit entfernt zu sein, doch da man sich weiterhin in dem allein für das Militär reservierten Korridor aufhielt, brauchte die bunte Schar an Schiffen vielleicht zwei bis drei Stunden bis sie Argais Orbit erreichen würden. Je nachdem in welcher Umlaufbahn sich der riesige Koloss Res Publica befand, der in der gigantischen Großwerft von Mon Calamari gefertigt worden war, würden sie ihn auf ihrem Weg nach Sah Gosta passieren.


֍ Äußerer Rand : Cronese-Mandat : Argai-System ۞ ATLAS-Konvoi : „Arcadia“ Brücke ۞ Sergeant Xiarr, Lieutenant Ozuar, zwei Zollbeamte, Trupp „Aurek“ und ein Teil der Prisenmannschaft; ֎

[OP @LordFB: Im nächsten Post würde ich dann einen NSC-Anwalt miemen, der vorerst deinen Charakter auf freien Fuß bringt. Dein Charakter könnte dann entweder von einem IGD-NSC des "Veteran" kontaktiert werden, der seine Hilfe anbietet, oder dein Charakter läuft zufällig Noak, Lucy oder Blutfeuers NSC über den Weg.]
 
[Hyperraum | auf dem Weg nach Argai | Victory-II Fregatte „Arcadia“ | Brücke] Arguss, Brückenbesatzung (NSC), Captain (NSC)

Als Arguss nach der Identität des Soldaten fragte knurrte dieser und gab widerwillig seine Identitätskarte und öffnete das sichtvisier seines Helms, nach dem wissen von Arguss schien alles in Ordnung zu sein und ließ die Soldaten weiter ihre Arbeit erledigen, auch die Information des Anwaltes das die Navigationsdaten ausgehändigt werden sollten allerdings nicht zwingend notwendig waren erlaubte auch diese Überprüfung, auch der Blick des Soldaten beeindruckte Arguss sichtlich wenig, da er schon duzende male in solchen Kontrollen war und diese immer zu seinen Gunsten entschieden wurden weshalb er sich keine großen Sorgen machte. Auch die Anweisungen der Mannschaft war klar, sie sollten ohne einen Anwalt nichts sagen und auch von ihren aussage verweigerungsrecht gebrauch machen sofern dies möglich war, allerdings galt sowieso die Anweisung das niemand etwas sagen solle solange kein Anwalt anwesend war. Auch wenn man vermutete das sie gegen irgendwelche auflagen des Friedensvertrags von Umbara Verstößen würden machte sich Arguss keine sorgen da sein Unternehmen ebenfalls Schiffe verkaufte und diese nach seinem Wissen nach aus dem Friedensvertrag ausgeschlossen sind. Als die gegen bitte von dem Sergeanten kam das Arguss seine ID Karte aushändigen sollte kam er dieser ebenfalls auch und auch ohne einen wieder willen, ein griff in eine Tasche und er gab dem Soldaten seinen Ausweis, und auch die Aufforderung das er die Frachtpapiere aushändigen solle, genau so wie die Mannschaftsrolle, kam er ohne ein wieder Wort nach, immerhin war es bei ATLAS zur Routine geworden beides stehts für Kontrollen parat zu halten. Auf die bitte mit Repräsentanten der anwesenden Fraktionen zu sprechen fragte der Mann ob er richtig gehört hatte und meinte das dies nicht möglich sei, und er sich mit einem Lieutenant begnügen müsse. Ein Lieutenant war in den Augen von Arguss diesbezüglich besser als Garnichts, auch wenn er sich für blöd verkauf hielt.

„Besser als Garnichts würde ich sagen. Ich wünsche ihnen dann noch eine freudige Kontrolle, ich bezweifele das sie etwas finden werden. Und zur Information, ich werde Informiert, wenn es einen Sicherheitsverstoß geben wird falls sie auf geheime daten von ATLAS aus sind.“

Mit diesen Worten wand sich auch Arguss ab und beobachtete die Soldaten sorgfältig was sie taten, um rechtzeitig gegen etwaige Verstöße vor zu gehen, und den vorgesetzten Offizier diesbezüglich dann auch zu belangen. Nach ungefähr zehn Minuten kam auch ein sichtlich Höherrangiger Offizier auf die Brücke, welcher dem zu folge der Lieutenant war von dem der Sergeant gesprochen hatte. Arguss konnte vernehmen wie der Offizier weitere Befehle erteilte, und auch wie er einem Zoll beamten sagte das er nun mit der Kontrolle beginnen konnte, wo Arguss direkt etwas dagegen hatte, immerhin war es sein gutes recht bei jeder Kontrolle dabei zu sein oder einen seiner vertrauten dort hin zu schicken damit nichts Unrechtes passierte.

„Entschuldigung, ich würde diese Kontrolle beaufsichtigen lassen und dafür auch den Schiffskommandanten dafür abstellen.“

Die Unterbrechung von Arguss war zwar nicht unbedingt die höflichste, allerdings war sie nötig um alles Problem los zu halten und auch entsprechende Informationen zu geben, da auch das schiff auf die Bedürfnisse von ATLAS umgebaut wurde. Unter den Strengen Augen von Arguss und einem weitern Offizier von ATLAS betrachtete der Lieutenant die Konsolen, welche ebenfalls etwas umgerüstet wurden, zumindest die Waffenkontrollsysteme um die Waffensysteme welche umgeändert wurden zu benutzen, als er bei der Navigationskonsole war fragte er ob die Soldaten schon was gefunden hatten, diese zögerten mit der Antwort, da sie ausschließlich eine Vermutung hatten, das jemand versucht hatte die Navigationsdaten zu verändern. Als Arguss dies hörte musste er kurz schlucken, dennoch ließ er sich nichts anmerken, dieses kleine Problem konnte die ATLAS KI beheben, um alles wieder so zu gestalten das bei einer weiteren Kontrolle kein Vorwurf gegen ATLAS entstehen konnte. Als der Offizier auf ihn zu kam befürchtet er schon das schlimmste, allerdings ließ er seine Haltung nicht fallen, auch als der Lieutenant meinte das die Arcadia konfisziert ist und er und die gesamte Mannschaft sich nun in Gewahrsam befanden, das Schiff würde durch eine Prisenmannschaft auf den Planeten Gefolgen werden, um dort weiteren Kontrollen unterzogen zu werden, zudem wurden sie aufgefordert in ihre Quartiere zu gehen.

„Wie sie wollen, allerdings werden sie die Kontrolle ohne Anwesenheit eines ATLAS Vertreters nicht weiter Kontrollieren dürfen, da sich sensible Geschäftsdaten in den Computern befinden welche unter Geheimhaltung liegen und ohne entsprechende Autorisierung nicht abgerufen werden dürfen.“

Eigentlich musste es dem Offizier klar sein das, wenn er Kontrollen ohne Anwesenheit eines anderen ATLAS Vertreters durchführte er selbst eine Straftat begehen würde und diese auch noch zu beweisen war.

„Des Weiteren möchte ich sie in Kenntnis setzen das dieses Schiff in verschiedenen Sachen umgebaut wurde, das betrifft auch die Waffenbedienkonsolen, falls sie eine Anleitung benötigen finden sie diese unverschlüsselt auf dem Hauptcomputer. Des Weiteren werde ich jede Kontrolle über mein Quartier verfolgen können, und werde ebenfalls zur beweis Sicherung jeden ihrer Schritte durch die Montierten Überwachungskameras aufzeichnen lassen, welche gespeichert werden. Natürlich nur so lange bis hier alles geklärt ist. Des Weiteren möchte ich sie ebenfalls in Kenntnis setzen das ATLAS ein Neutrales Unternehmen ist welches auf dem Unabhängigen Planeten Ord Mantell ansässig ist.“

Natürlich war das was Arguss sagte nichts als eine Vorgehensweise von ATLAS die Standard Prozedere war, und auch nicht ungewöhnlich war. Im Anschluss ging er schleunigst auf sein Quartier, damit man ihm nicht seine Rechte vorlesen konnte, da diese komplett vergessen wurden und er aufgrund dessen einen recht guten stand für eine Verhandlung hatte. Sobald er auf seinem Quartier war kontaktierte er umgehend seine Anwälte die ihn schon duzende male aus solchen lagen gebracht hatten, und es bis lang so auch schon immer keine Anklage gegen Arguss oder ATLAS und seine Mitarbeiter gegeben hatte.

[Äußerer Rand | Cronese-Mandat | Argai-System| Victory-II Fregatte „Arcadia“ | Quartier der Geschäftsführung] Arguss
 
Zuletzt bearbeitet:
-- Äußerer Rand | Cronese-Mandat | Argai-System | Orbit von Argai || Eingreifgruppe „Voleur“ | NBF „Aliéstra“ | Deck Fünfzehn | Frachtraum | Lieutenant Noak Fremyn, Senior Operative Diar'mon, Corporal Dent, Operative Jaren Khaar und weitere Imperiale--

Jaren Khaar, Slicer, NPC

Das klang doch tatsächlich nach einem Kinderspiel, oder nicht? Jaren Khaar schmunzelte unter der dunklen Baseballkappe, die er trug. Die ihm zugeteilte Brückenschicht war beendet, und als Teil der OPS Abteilung hatte er nun freie Zeit zur Verfügung. Wie zumeist für ihn üblich, hatte Jaren den Kopf leicht nach unten gesenkt, auch um dem restlichen hellen Strahlen der Deckenlampen entgehen zu können, welche noch durch die schon sehr extrem abgedunkelte und leicht rötlich schimmernde Brille drangen sowie den Schirm der Kappe überwanden. Seine weißen Haare hingen ihm dennoch bis zu dem Schultern und gaben der militärischen Freizeitkleidung der Cygnischen Flotte einen besonderen Kontrast. Das Minzgrün hatte seinen eigenen Charme, wie ihm seine Kollegen wohl mitgeteilt hatten. Doch für Jaren war es schlichtweg uninteressant, da seine Welt aus unterschiedlichsten Rottönen bestand. Der junge Hacker saß tatsächlich seelenruhig da und hatte die Hände auf dem Tisch zusammen gefaltet, während er den Worten seines Vorgesetzten lauschte. Für gewöhnlich war der hochintelligente junge Mann aber eher wortkarg, wenn es um Besprechungen ging. Zumeist setzte er sich doch lieber mit Programmiersprachen und Zahlen auseinander als mit sozialer Interaktion.

Der Zeitpunkt für dieses Treffen war ideal gewählt worden, daran bestand keinen Zweifel. Alle Führungsoffiziere der Cygnianer waren zurzeit im Dienst, die übrigen Mannschaften in der Freizeit oder wahrscheinlich schon heimlich längst besoffen. Oder ähnliches. Es machte für den Arkanianer keinen Unterschied, solange man ihn mit diesen Themen in Ruhe lies. Umso mehr war auch für ihn dieser Lagerraum der perfekte Ort für ein geheimes Kartenspiel unter Freunden, wenn man es denn so formulieren wollte. Für diese Art von Mission würde er wohl etwas mehr brauchen als nur einfaches Datapad, sondern eines, dass entsprechend vorbereitet war. Jaren runzelte die Stirn, als er seine eigenen Chancen durchging. Das Museum würde sicherlich keine hochklassige Antislicesoftware einsetzen, eine Universität in der Regel auch nicht. Aber das Forschungsinstitut? Gut möglich. Was ihm fehlte waren die Informationen....und etwas in den Ohren gegen dieses penetrante Surren von oben!

Es brannte wie verrückt in seinen Augen, als er selbige schloss und den Kopf zur Seite drehte. Verdammtes helles Licht! Der Arkanianer murrte leise, behielt aber seine derzeitige Position bei. Über eine Warnung wäre er tatsächlich verdammt froh gewesen, und ganz vorsichtig drehte Jaren wieder den Kopf in Richtung des Tisches. Immer noch spürte er, wie es vor Schmerzen pochte, als er hinter den dunklen Gläsern kurz blinzelte und wieder dieses Brennen verspürte. Aber es reichte, um einen kurzen Blick auf die Karte des Holoprojektors zu werfen. Jaren neigte den Kopf weiter nach unten, und öffnete dann nach wenigen Minuten auch seine Augen wieder. Und er hatte Glück, der Winkel schien ihn wohl zu bevorzugen. Zwar nahm er das Licht immer noch in den Augenwinkeln wahr, und fühlte auch das Brennen, aber es war noch auszuhalten. Er nickte dann auf die auffordernde Frage seines Vorgesetzten.

Nun, ein Besuch in einem technischen Museum klingt doch nach einem sinnvollen Landurlaub, Sir. Ein leichtes Schmunzeln huschte dabei über das Gesicht des jungen Arkanianers, welcher nach wie vor den Kopf nach unten gesenkt hatte. Vielleicht hatte er sogar einen ganz eigenen Humor, welchen er mit einer leisen, ruhigen aber auch leicht kratzigen Stimme den Anwesenden mitteilte. Nach wie vor war jedoch seine Stirn in Falten gelegt, als er langsam den Kopf anhob. Wieder begann das Licht in seinen Augen wie Feuer zu brennen, für wenige Sekunden, bis er wieder den Kopf etwas zur Seite neigte, um den Anzeigen des Holoprojektors zu entfliehen. Dann schüttelte er den Kopf.

Es ist der dritte Punkt, der mir tatsächlich Kopfzerbrechen bereitet. Forschungsinstitute sind meist streng gesichert, und oft in mehrere eigenständige Systeme unterteilt. Da diverse Sicherheitssysteme Aktivitäten von außerhalb registrieren, wäre vermutlich jemand im Inneren des Gebäudes die bessere Wahl. Es gäbe hierbei die Möglichkeit, diverse relevante Informationen mit einem Trojaner nach außen zu schleußen. Jaren seufzte leise, denn er hasste es nunmal unvorbereitet zu sein. Jedenfalls, würde ich gerne wissen, womit ich es zu tun haben werde, damit ich meine Ausrüstung damit abstimmen kann.


-- Äußerer Rand | Cronese-Mandat | Argai-System | Orbit von Argai || Eingreifgruppe „Voleur“ | NBF „Aliéstra“ | Deck Fünfzehn | Frachtraum | Lieutenant Noak Fremyn, Senior Operative Diar'mon, Corporal Dent, Operative Jaren Khaar und weitere Imperiale--
 
Zuletzt bearbeitet:
-- Äußerer Rand | Cronese-Mandat | Argai-System | Orbit von Argai || Eingreifgruppe „Voleur“ | NBF „Aliéstra“ | Deck Fünfzehn | Frachtraum | Lieutenant Noak Fremyn, Senior Operative Diar'mon, Corporal Dent, Operative Jaren Khaar und weitere Imperiale--



Jedes noch so angenehme Ereignis fand irgendwann sein Ende. Jede Illusion, jeder Ausflug in eine andere Realität. So war es auch zu erwarten gewesen, dass die Zeit auf dem Planeten nur ein abtauchen in eine andere Realität war. Abermals wurde die Loyalität von Lucy auf die Probe gestellt. Wieder hatte sie geschwächelt und sich nach einem Leben ohne die Terror des Imperiums gewünscht. Es war schön sich mal der Realität entziehen zu können. Am Ende war alles zwischen der Abreise und dem Treffen mit der Teehändlerin nur eine Illusion. Selbst die Zeit auf diesem Schiff hier wäre eine. Irgendwann wäre dieser Einsatz vorbei. Irgendwann musste sie wieder Corporal Dent sein. Scharfschützin des imperialen Militärs. Alles was Geschah war eine Momentaufnahme. Jetzt war wieder absoluter Gehorsam und Disziplin gefordert.

Schweigend hörte Lucy den Ausführungen ihres Vorgesetzten zu. Er wirkte nervös. Eine Sache welche ihre aller Lage nicht entspannte. Sie mussten ruhig bleiben. Selbst wenn sie scheitern sollten. Diese Unruhe welche von Noak ausging war da nicht förderlich. Bei den Worten des Mannes und seiner gesamten Ausstrahlung konnte man nur unsicher werden. Die Teehändlerin hatte mehr als ausreichende Arbeit geleistet. Daher bestand bisher für Lucy kein Grund die Unruhe des Mannes zu teilen. Im Gegenteil. Sie lehnte sich gemütlich zurück und nippte kurz an ihrer Tasse Tee. Der fruchtige Geschmack welcher sich in ihrem Mund ausbreitete sorgte nur zusätzlich dafür, dass die Imperiale eine stoische Ruhe verspürte. Es brachte schließlich nichts in Panik zu verfallen wenn noch alles nach Plan verlief. Lucy hatte die geforderten Informationen auf einem Datastick erhalten. Darunter ein paar Pläne ihrer Ziele sowie eine Ausrüstung die man ihr vor Ort zukommen lassen würde. In der Tat hatte Lucy sogar wenn alles schief ging noch im Laderaum auf verschiedene Gepäckstücke ein zerlegtes Scharfschützengewehr dabei. Jene Waffe mit der sie quasi jeden Einsatz im Imperium erledigt hatte. Sie war fast schon versucht diese Waffe zu verwenden und sich die Republikanische für das Grande Finale aufzuheben.

Es kam wie es kommen musste. Die Ziele wurden nun das erste Mal klar formuliert. Das erste mal schien sich Lucy zu bewegen seit die Besprechung in Gange gekommen war. Ihr Blick war Kühl auf Noak gerichtet. bei den Zielen sah sie an sich keine größeren Probleme. Zumindest nicht für sie. Allerdings bestand ein kleines Problem. Nachdenklich musterte sie was an Informationen zu dem Institut und dem Museum zur verfügung stand. Als der Hacker sich zu Wort meldete nickte sie ruhig. Den Blick wieder auf die Pläne gerichtet wartete sie seine Ausführungen ab. Ihre Aufgabe, ihre Fähigkeiten waren an diesem Punkt der Mission nichtig. Auch wenn man sie beim IGD rekrutiert hatte war sie kaum mehr als eine Scharfschützin. Nachdenklich legte die Blonde Frau ihre Stirn in Falten ehe sie aufstand sobald der Hacker sich gemeldet hatte.

“Wenn ich Ihnen meinen Meinung nennen darf… Würde ich mich von dem leichten zum schweren Einsatz vor arbeiten. Das Museum dürfte leichter zu knacken sein oder?”

Ihr Blick wanderte zu dem Hacker da sie im anschluss gerne seine Meinung dazu hören würde ehe sie fort fuhr.

“Ich bin Scharfschützin. Daher würde ich eine Route empfehlen bei der ich Ihnen auch Feuerschutz leisten kann. Meine Qualitäten liegen eher in dem Bereich. Ich kann wenn Sie es verlangen aber auch versuchen als Aufklärungseinheit dienen. Ich würde wie erwähnt erst das Museum angehen. Weniger Wachen und wahrscheinlich weniger Sicherheitsvorkehrungen. Es würde unserem Slicer auch ein wenig Zeit verschaffen sich auf das Institut vorzubereiten wenn ich das richtig sehe… Meinungen?”


Lucy schaute ebenfalls in die Runde und schaute sich die Karten von den Straßen rund um das Institut an so wie jene des Museums. In Gedanken ging sie logische Stellungen durch welche ihr helfen konnten. Sie würde wohl einen Droiden als Sekundanten benötigen. Wahrscheinlich würde sie sich einen ID10 Droiden aus den Vorräten dafür nehmen. Seine Scanner sollten Hilfreich beim Eindringen sein. Auch ein nachträgliches Eindringen wäre mit diesem Modell um welten einfacher gewährleistet als wenn sie alleine nachziehen müsste. Lucy wollte sich auf möglichst viele Situationen vorbereiten. Ein Droide wäre dementsprechend mehr als Hilfreich. So notierte sie sich den Gedanken. Es wäre leicht ihrem Vorgesetzten einen aus den Rippen zu leiern. Schließlich wäre ein solcher Droide auch in ihrer Alibi-Arbeit eine gute Bereicherung. Jeder sollte seine Meinung nennen. Die Bilder welche es von den beiden Einrichtungen gab sahen aber Vielversprechend aus. Gerade das Museum hatte noch Möglichkeiten für Lucy im Ernstfall durch eines der Oberlichter nachträglich einzudringen. Die Ausrüstung welche sie dafür benötigte war regelrecht simpel. Es wäre ein Teil ihrer Aufgabe welchen sie bereits als Scharfschützin gelernt hatte. Also die ganz normale Arbeit. Auch Noak dürfte sich dessen bewusst sein. Sobald das Museum erledigt wäre, würden die Meisten in diesem Raum sich auch wieder etwas entspannen. Entspannt konnte man viel besser arbeiten.




-- Äußerer Rand | Cronese-Mandat | Argai-System | Orbit von Argai || Eingreifgruppe „Voleur“ | NBF „Aliéstra“ | Deck Fünfzehn | Frachtraum | Lieutenant Noak Fremyn, Senior Operative Diar'mon, Corporal Dent, Operative Jaren Khaar und weitere Imperiale--
 
-- Äußerer Rand | Cronese-Mandat | Argai-System | Orbit von Argai || Eingreifgruppe „Voleur“ | NBF „Aliéstra“ | Deck Fünfzehn | Frachtraum | Lieutenant Noak Fremyn, Senior Operative Diar'mon, Corporal Dent, Operative Jaren Khaar und weitere Imperiale--


Jaren „Spike“ Khaar, Slicer, NPC


Der Geruch starken Kaffees drang dem Arkanianer mehr und mehr in die Nase hinein und er spürte, wie ihm langsam das Wasser im Mund zusammen lief. Die Tasse mit dem dunkelroten fast sogar schwarzroten Inhalt, welche er nachdenklich mit beiden Händen umschlungen hatte, war für den Geschmack des Weisshaarigen jedoch noch deutlich zu warm. Er beobachtete mit einer nachdenklich gerunzelten Stirn die Flüssigkeit, und hatte nach wie vor seinen Kopf nach unten gesenkt. Noch immer brannten die Folgen der überrascht eingetroffenen Projektion in seinen Augen, so sehr, dass er nicht einmal den Kopf zu heben wagte. Stattdessen sinnierte er über die möglichen Sicherheitssysteme, über welche Museen und Universitäten nach dem Wissen und den Informationen des Bureau of Observation verfügten. Es gab tatsächlich keines, welches den Aufwand wert gewesen wäre, Spike seufzte leise. Selbst an die Datei mit den Hyperraumrouten könnte man auch durchaus auf anderem Wege heran kommen. Nicht selten gab es auch historisch interessierte Zivilisten, die solche Dinge durchaus nachforschten. Eigentlich war das die perfekte Tarnung! Die Frage ist, ob das Diar'mon genauso wie er sah? Wenn Spike seine besonderen Fähigkeiten jedoch einsetzen müsste, so müsste er vor Ort sein. Selbst mit einem Zugang gestaltete sich das Fern-Slicing eher schwierig, wenn man bedachte, dass man auf einem Schiff saß. Eine erfolgreiche Zurückverfolgung würde wohl die ganze Operation auffliegen lassen.

Jaren zuckte mit den Schultern, als er die Frage der – in seinen Augen – hellrotfarbigen Person mit einem nuancierten Haarschnitt in gleicher Farbe vernahm. Dann schüttelte er sanft den Kopf, da es schlichtweg keinen Sinn für ihn ergab, ein so lapidares Ziel zu attackieren. Die gesuchten Informationen waren frei zugänglich und in der Regel waren historische Daten für die Allgemeinheit bestimmt. Im Normalfall würde sich der Geheimdienst auch sicherlich nicht für solche Informationen, sondern eher für die finanziellen und persönlichen Details der Mitarbeiter interessieren.


Eine solche Institution wie das Museum ist nur sehr schlecht gesichert, da sie kaum bis garkeine brisanten Informationen enthält. Der Aufwand der Vorbereitung wäre in diesem Fall tatsächlich größer als der eigentliche Nutzen. Man könnte auch einfach reinspazieren und in einer der Führungen nach den Informationen fragen. Ganz ohne den Einsatz von Waffen und unserem Spionagespielzeug. Über Spikes Gesicht huschte ein kurzes Schmunzeln, als er einen kurzen Blick hinüber zu seinem Vorgesetzten warf. Auch wenn er im Rahmen seiner Geheimdienstausbildung mit dem Einsatz von Schusswaffen in Kontakt gekommen war, so mochte er diese dennoch nicht besonders. Dennoch – und gerade als Geheimdienstler – verstand er ihren Nutzen und die Notwendigkeit. Zur Not würde Spike jedoch den Abzug drücken können, wenn ihn die Situation dazu zwang.

Das ist korrekt, Ma'am? Wie gedenken Sie, die Aufklärung denn zu gestalten?

Ein interessanter Punkt. Hin und wieder hatte Spike durchaus mit Scharfschützen in seinen Einsätzen zu tun gehabt. Er meinte sich daran erinnern zu können, dass diese oft von einem Droiden oder von einer weiteren Person begleitet wurden, auch wenn ihm der Hintergrund für diese Details weniger bekannt war. Es gab vielleicht durchaus die Möglichkeit, hier etwas beizusteuern, ohne dass diese Person auf ihre kleinen Helferlein verzichten musste. Wieder suchte der Blick durch die rote, abgedunkelte Brille den Kontakt zu seinem Vorgesetzten.

Um es genauer zu formulieren, Sir. Meines Wissens nach werden Scharfschützen zumeist von einem Droiden oder einer weiteren Person begleitet. Es wäre durchaus möglich, Ersteres zu modifizieren. Spike wandte dann den Blick hinüber zu der hellroten Person. Wenn ich genau weiß, welche Einstellungen sie brauchen, Ma'am, könnte ich damit arbeiten. Ihre Entscheidung!

Spike runzelte erneut die Stirn und petzte die Augen hinter den verspiegelten Gläsern wieder zusammen, da ihm die Präsens dieser hellstrahlenden Energiequellen erneut Schmerzen bescherte und senkte den Kopf wieder nach unten. Eine solche Modifikation, wie er angesprochen hatte, würde wenig Vorbereitung in Anspruch nehmen und in kürzester Zeit vollzogen sein. Und vielleicht könnte der kleine Droide ihm auch die Informationen beschaffen, welche er für den Angriff auf das Forschungsinstitut benötigen würde – vor Ort.



-- Äußerer Rand | Cronese-Mandat | Argai-System | Orbit von Argai || Eingreifgruppe „Voleur“ | NBF „Aliéstra“ | Deck Fünfzehn | Frachtraum | Lieutenant Noak Fremyn, Senior Operative Diar'mon, Corporal Dent, Operative Jaren Khaar und weitere Imperiale--
 
Zuletzt bearbeitet:
[Äußerer Rand | Cronese-Mandat | Argai-System | Orbit von Argai || Eingreifgruppe „Voleur“ | NBF „Aliéstra“ | Deck Fünfzehn | Frachtraum || Lieutenant Noak Fremyn, Senior Operative Diar'mon, Corporal Dent und weitere Imperiale]

Da er in seinem bisherigen Leben keinen Kontakt – jedenfalls keinen bewussten – zu irgendwelchen Nachrichtendiensten gehabt hatte, erstaunte ihn anfangs die kaltschnäuzige, abgeklärte Art, welche die anwesenden Geheimdienstler gerade an den Tag legten. Denn so wie der eine oder andere über die bevorstehende Sache sprach, der mit an dem Tisch in dem winzigen Nebenraum auf dem großen Frachtdeck saß, konnte man als vollkommen Unbeteiligter fast schon den Eindruck gewinnen, dass solche Einsätze sozusagen zu deren Alltag gehörten. Und diese Wirkung machte den Bakuraner, der quasi sein erstes Mal vor sich hatte, nur noch nervöser. Die Unruhe, die ihn in diesem Moment mehr und mehr umtrieb, kaum verbergend, sog er abermals an seiner angezündeten Zigarette, behielt den blauen Dunst einen Augenblick lang in den Lungen und blies dann langsam einen größeren Schwall in die muffige Luft der Kammer.

Die in ihm gärende Nervosität ließ ihn nochmals in die Runde blicken, nachdem sich der Dunst ein kleines Bisschen verflüchtigt hatte. Sah man einmal von Lucy Dent ab, gewissermaßen Diar'mons inoffizielle Stellvertreterin, hatte er bis zu diesem Treffen noch keinen der anderen Geheimdienstler, die der fahle, drahtige Kerl auf Cygnus – kurz vor der Abreise der Alièstra – ausgewählt hatte, persönlich kennenlernen dürfen. Höchstens über in den Personalakten versteckte Hinweise hatte der Bakuraner von deren Existenz erfahren. Den einen oder anderen Anwesenden erkannte er in diesem Moment sogar als Teil der Brückenmannschaft wieder. Unwillkürlich erschauderte Noak. Obwohl er sich der Tatsache eigentlich bewusst war, dass die Besatzung der Nebulon B-Fregatte seit ihrem Aufbruch nach Chalacta förmlich vom Imperialen Geheimdienst durchsetzt war, bescherte ihm die Deutlichkeit, die er soeben erlebte, ein unangenehmes Frösteln. Insgeheim stellte er sich mit einem Mal die Frage: 'Worauf hast du dich hier nur eingelassen, Junge?' Er ließ den Glimmstängel wieder kurz, aber hell aufglühen.

Einer der Anwesenden (Jaren Khaar), deren Gesicht Noak der Feuerleitstation zuordnen konnte, ließ nicht besonders viel Zeit verstreichen, um sich an der Besprechung aktiv zu beteiligen. Sowohl den Museums- als auch den Archivpart schien der blasse, weißhaarige Geheimdienstler offenkundig als nicht besonders schwer einzustufen, da er sich bei seinem Wortbeitrag gleich auf den Einbruch beim Forschungsinstitut konzentrierte. Geradlinig richtete er den Schwerpunkt der Unterhaltung auf die möglichen Sicherheitsmaßnahmen im Gebäude. Da es sich bei dem Kerl anscheinend um den Slicer handelte, waren für ihn die technischen Sicherheitssysteme besonders relevant. Leider kannte sich Noak zu wenig in solchen Dingen aus, um dem Geheimdienstler bei dessen knappen Andeutungen folgen zu können. Als er aber Diar'mon schmunzelnd nicken sah, schien er in diesem Moment etwas beruhigter zu sein.

In einem eher kühlen, bedächtigen Tonfall sprach der Senior Operative zu dem Slicer:
„Ich habe Sie nicht vergessen, Spike. Bei unserem Bimmissari-Aufenthalt vor knapp zwei Wochen habe ich schon dem 'Veteran' eine entsprechende Bitte geschickt. Jedoch stand in der letzten Nachricht, die wir bei Boonta erhalten haben, nichts davon. Ich gehe deshalb davon aus, dass wir in den nächsten Tagen – bei einem persönlichen Treffen – die nötigen Informationen und die passende Ausrüstung erhalten werden. Doch bis dahin werden wir uns wohl in Geduld üben müssen.“

Nach dieser Entgegnung schaltete sich in der Besprechung als nächstes Lucy Dent ein. Die blonde Soldatin, die auf Chalactas Planetenoberfläche die direkte geheimdienstliche Ansprechpartnerin für ihn gewesen war, war der Meinung, dass das Einsatzteam die drei Örtlichkeiten entsprechend ihres vermeintlichen Schwierigkeitsgrades – vom Leichtesten zum Schwersten – abarbeiten solle. Je nach zu wählender Route könne sie als Scharfschützin dann von den umliegenden Häuserdächern aus für die nötige Rückendeckung sorgen. Überrascht hob der junge Bakuraner eine Augenbraue. Nach den letzten (eher oberflächlichen) Begegnungen, die er mit ihr gehabt hatte, hatte er nicht geglaubt, dass sie solch eine Spezialisierung besaß. Er hatte sie eher bei der Leichten Infanterie vermutet. Mehrere Routen, die die drei Örtlichkeiten miteinander verbanden, zeigte inzwischen die Projektion von Sah Gosta an. Ein paar Gebäude, die für das Wirken eines Scharfschützen prädestiniert waren, glimmten in diesem Moment etwas heller als die Nachbarschaft.

Bevor ein anderer am Tisch sitzenden Teilnehmer auf die Äußerungen der Soldatin etwas erwidern konnte, ergriff plötzlich wieder der Geheimdienstler das Wort, den Diar'mon zuvor „Spike“ genannt hatte. Mit einer abgeklärten Ruhe, die schon für eine Menge gesammelter Erfahrungen sprach, gab er seine Einschätzung zum Museum ab. Manche nickten zustimmend als er meinte, dass man diesen Part möglicherweise auch ohne Einbruch und Waffengewalt lösen könne. Eventuell komme man an die benötigten Informationen auch ohne größere Probleme heran, wenn man die Einrichtung einfach besuche und an einer Führung teilnahm. Dem Bakuraner leuchtete diese Sichtweise ein. Je weniger Aufsehen sie auf Argai mit ihren geplanten Aktionen erregten, desto ungestörter würden sie danach nach dem verschwundenen Frachter suchen und dessen Schätze bergen können. Das war immerhin das Ziel dieser Mission.

Nachdem Dent und Spike ein paar Worte über irgendeine Drohne miteinander ausgetauscht hatten, übernahm kurzerhand wieder der blasse Geheimdienstler das Reden:
„Ich gebe Ihnen beiden Recht. Zuerst müssen die drei Ziele sinnvoll klassifiziert werden. Danach müssen die Informationen zu den jeweiligen Objekten eingeholt werden. Im Anschluss daran muss dann das genaue Vorgehen geplant und die benötige Ausrüstung besorgt werden. Erst nach dem Überprüfen der Ausrüstung ist ein Zuschlagen sinnvoll, richtig?“ Er sah verschwörerisch in die Runde. „In diesem Zusammenhang, Mister Fremyn, wie sieht es eigentlich mit dem Landgang aus?“

Unwillkürlich schluckte Noak als er – wie aus dem Nichts – direkt angesprochen wurde und sich mit einem Mal sämtliche Augenpaare an dem Tisch auf ihn richteten. Noch immer ziemlich nervös drückte er die Zigarette in einem halbvollen Aschenbecher aus, griff dann nach seinem Datapad und ließ es per Knopfdruck zum Leben erwachen. Ein leises, monotones Surren ging vom dem winzigen Gerät aus, während der Lieutenant der Imperialen Flotte zielgerichtet durch die vielen Menüs sowie Untermenüs navigierte, um die entsprechende Datei zu öffnen. In den letzten Tagen hatte er sich in seiner Funktion als Erster Offizier der Alièstra nicht nur mit den Dienstplänen im Allgemeinen beschäftigt, sondern auch schon grob Gedanken über potenzielle Landgänge gemacht. Bislang hatte die Neue Republik den Cygniern nämlich bei jedem längeren Aufenthalt in einem System ein paar Stunden gewährt. Noak, der bis zu seiner Versetzung auf die Silver Bullet kaum andere Planeten gesehen, geschweige denn betreten hatte, hatte aufgrund dieser Kulanz in den letzten zwei Monaten Chalacta, Bimmissari und Boonta besuchen können. Von jeder Welt hatte er jeweils eine Kleinigkeit wie etwa chalactischen Tee als Souvenir mitgenommen.

Sie hatten vorhin ja schon erwähnt, dass der genaue Ablauf dieses Besuches beim Dinner mit dem neurepublikanischen Admiral heute erst endgültig abgestimmt wird, Mister Diar'mon, sagte der Bakuraner sobald die gewünschte Datei geöffnet war. Barret Mulran , der cygnische Gesandte hier an Bord, scheint für das Begutachten des potenziellen Bräutigamkandidaten eine volle Standardwoche eingeplant zu haben. Somit hätten wir gut fünf Tage Zeit.“ Er kniff sich kurz in die Nasenwurzel, bevor er weitersprach. „Am letzten Abend – dem fünften Standardtag, gerechnet ab morgen – soll wohl ein Bankett zu Ehren der cygnischen Delegation stattfinden. Hier am Tisch habe ich bestimmt die wenigsten Einbruchserfahrungen, aber ich schätze, dass zu diesem Zeitpunkt das Gros der Aufmerksamkeit wohl bei dieser Veranstaltung liegen dürfte. Sollte dieses Institut tatsächlich stark gesichert sein – und damit unser schwerstes Ziel sein –, sollten wir das an diesem Abend erledigen.“

Die am Tisch sitzenden Geheimdienstler nickten überwiegend, wodurch bei dem jungen Bakuraner nicht nur die Anspannung ein bisschen nachließ, die er die ganze Zeit verspürte, sondern er langsam auch ein wenig Selbstvertrauen auf diesem, ihm vollkommen fremden Terrain fasste. Vielleicht war er bei dieser Geheimmission doch nützlicher als er anfangs selbst gedacht hatte. Da es sich bei den auf dem Tisch stehenden Flaschen um Attrappen handelte, die den ersten Eindruck einer harmlosen Sabacc-Runde verstärken sollten, mussten sich die Anwesenden mit Wasser begnügen. Bevor Noak mit seinen Ausführungen fortfuhr, nahm er noch schnell einen kleinen Schluck zu sich. Gleichzeitig überflog er die nächsten Zeilen in dem aufgerufenen Dokument.

Sollte ein mehrtägiger Landgang von neurepublikanischer Seite aus nicht möglich sein, kann ich durch das Manipulieren der Dienstpläne sorgen, dass eine längere Abwesenheit an Bord nicht auffällt“, sprach der Bakuraner kurz darauf weiter und weitete mit zwei Fingern beiläufig den in diesem Moment etwas zu engen Uniformskragen. Noch immer waren sämtliche Blicke auf ihn gerichtet. „Die Flottensoldaten, die Mister Diar'mon in seiner Position als Zugführer offiziell unterstellt sind, erhalten in diesem Fall dann den Befehl bei der Überprüfung eine gefälschte Meldung an die Schiffsführung weiterzureichen. Gedanken müsste man sich dann aber über neue Tarnidentitäten und eine sichere Unterkunft machen...“

[Äußerer Rand | Cronese-Mandat | Argai-System | Orbit von Argai || Eingreifgruppe „Voleur“ | NBF „Aliéstra“ | Deck Fünfzehn | Frachtraum || Lieutenant Noak Fremyn, Senior Operative Diar'mon, Corporal Dent und weitere Imperiale]
 

-- Äußerer Rand | Cronese-Mandat | Argai-System | Orbit von Argai || Eingreifgruppe „Voleur“ | NBF „Aliéstra“ | Deck Fünfzehn | Frachtraum | Lieutenant Noak Fremyn, Senior Operative Diar'mon, Corporal Dent, Operative Jaren Khaar und weitere Imperiale--






Sehnsucht war schon immer ein schweres Gewicht. Es lastete auf dem eigenen Verstand wie ein Schwermetall. man durfte sich nicht oft den eigenen Sehnsüchten hingeben. Doch sich ihnen Verschließen schien fast unmöglich. Lucy hatte sich unmittelbar nach ihren Ausführungen gesetzt. Es war friedlich genug. Nun war es an den anderen sich zu äußern. Es war am Ende der Slicer welcher sich zu Wort meldete. Das Museum müsste möglicherweise nicht aktiv angegangen werden. Es war etwas was den Geist von Lucy ein wenig befreite. Am Ende hatte sie immer ein wenig Angst davor gehabt irgendwann auf unschuldige Zivilisten schießen zu müssen. Das genannte Vorgehen des Slicers war daher beim Museum auch etwas was Lucy bevorzugen würde. Ruhig nickte sie ihm zu und bestätigte ihn damit in den Aussagen. Ihr war es lieber das Training von damals eher nicht einzusetzen wenn es nicht absolut nötig wäre. Wie gebannt starrte Lucy daher nur auf die Abbildungen und ließ ihre Gedanken schweifen bis der Slicer sie direkt ansprach.


“Ich würde einen Partner brauchen. Ein entsprechender Droide sollte reichen. ein ID10 wäre ideal dafür. Ich kann Ihnen gerne meine üblichen Spezifikationen nach der Besprechung zukommen lassen.”

Es war nützlich. Wichtig. Sie wollten voran kommen. Dennoch gab es bei dem passiven Ansatz nicht viel für sie zu tun. Daher senkte sie ihren Blick und überlegte ob sie überhaupt einen gesonderten Nutzen hier hatte. Wie gerne wäre sie auf Chalacta geblieben und hätte sich auf das leben in dem Hotel eingelassen. Hier und jetzt fühlte es sich wie ihre persönliche Hölle an. Ihr fehlte die frische Luft. Nur kurz erlaubte sie sich diese Gedanken, war dann wieder ganz die imperiale Offizierin und verhielt sich betont so wie man es von jemanden in ihrem Stand erwarten würde. Erst wenn mehr Informationen da waren könnte Lucy auch für sich selbst einen Schlachtplan ausmachen. Kurz musterte Lucy schließlich den Slicer als dieser geendet hatte. Das Imperium wusste gute Männer für sich zu rekrutieren.

Schließlich jedoch war es Diar’mon der das Wort wieder übernahm. Ihr Blick verhärtete sich ein wenig, da sie einfach nicht wirklich schlau aus ihm wurde. Dennoch schien es klar zu sein, wer hier das Sagen hatte. Lucy selbst war ja auch nicht einmal eine richtige Geheimdienstlerin. Im Gegenteil. sie wähnte sich eher als Schachfigur in einem Spiel bei dem man im Ernstfalle zu erst sie opfern würde. Ihr Blick war am Ende wieder auf den Projektionen ruhend ein wenig ernster geworden. Sie klassifizierte gerne nach Schwierigkeit und logistischem Aufwand. Dazu war das Zusammenspiel der Gruppe nicht perfekt und könnte sich bei leichteren Zielen besser aufbauen. Am Ende war es aber egal wie Lucy dachte. Das Museum war für sie egal. Sie wäre eher ein Risiko wenn sie einfach in dieses Gebäude herein spazierte. Am Ende wollte sie nicht mehr als nötig in der Öffentlichkeit gesehen werden. Auch wenn es unwahrscheinlich war, so wusste man nicht wie viele Wesen abseits ihrer Heimat von ihrem Status wussten. Am Ende war Lucy ein wenig wie der Teil einer prominenten Königsfamilie. Abseits des Planeten fand man aber wenig davon. Dennoch. Dieser Poker war unnötig und somit sollte sie sich auch besser von dem Museum fern halten…

Als Noak dann das Wort an die Gruppe richtete und über das Bankettsprach traf er einen wichtigen Punkt. Der Zeitpunkt war genannt. Dennoch war da ein Problem. Gerade wenn die hauptsächliche Aufmerksamkeit auf diese Festivitäten lag mussten sie aufpassen. Daher schaute Lucy den Mann an und wartete auf eine kurze Pause in seinen Ausführungen.


“Wir können nicht endlos viele Wesen davon abziehen. Wenn zu viele sich von dieser Veranstaltung abkapseln wirkt es auffällig. Somit müssen wir entweder früh anfangen, damit wir nach dem Auftrag uns da noch hin begeben können oder spät und selbst entsprechend früh gehen. Auf der anderen Seite hätte man jeden von uns dann im Hinterkopf sodass nicht viele gehen können ohne Aufsehen zu erregen. So oder so sollte die Gruppe welche den Einsatz durchführt so klein wie möglich aber so groß wie nötig gehalten werden.”


Allgemein schien aber die Planung zu funktionieren. Am Ende würde sich Lucy ohnehin auf die Weitsicht ihrer Vorgesetzten verlassen müssen. So musterte sie die möglichen Spähposten für die drei Einsätze ehe sie ruhig nickte.

“Ich denke meine Anwesenheit wird beim Museum zum Beispiel bei einem passiven Vorgehen nicht nötig sein…”

Damit schaute sie wieder Noak an. Worauf Lucy damit abzielte sollte logisch sein. Sie wäre besser auf dem Schiff oder wo anders aufgehoben als unnötige Aufmerksamkeit darauf zu richten, dass bestimmte leute regelmäßig fehlten oder anderweitig verschwanden. So musste jeder wohl für sich selbst festlegen, wo er wirklich nötig war. So lehnte sich Lucy zurück und wartete ab.




-- Äußerer Rand | Cronese-Mandat | Argai-System | Orbit von Argai || Eingreifgruppe „Voleur“ | NBF „Aliéstra“ | Deck Fünfzehn | Frachtraum | Lieutenant Noak Fremyn, Senior Operative Diar'mon, Corporal Dent, Operative Jaren Khaar und weitere Imperiale--
 
Zurück
Oben