Tagespolitik allgemein

Trump ist halt nicht kohärent was seine Berater angeht. Manchmal hört er auf sie, manchmal nicht...manchmal auch beides in schneller Abfolge (Syrien, Soleimani, COVID-19). Notfalls wirds halt untragbar für beide Seiten (siehe Mattis, oder wenn sie die Meinung der Ermittlungsbehörden teilen aber nicht die von Trump (siehe McMaster)).
Wegen Trump und trotz Trump nehmen sie halt nicht viel, vor allem auf die Wirtschaft bezogen. Ist ja nicht so dass der Aufschwung erst mit Trump kam, der kam eigentlich ziemlich genau mit Obama (wobei es aus einer Krise heraus immer einen Aufschwung gibt).
 
Oder dass er diese prosperierende amerikanische Wirtschaftspolitik(vor Corona) ohne den Rat von schlauen wirtschaftlichen Beratern erreicht hätte.

Ist das denn eigentlich der Fall? Wenn man sich den Kurvenverlauf des BIP der USA anschaut, sieht man keine Änderung seit der Amtszeit Trump. Einen Sprung nach oben macht aber die Neuverschuldung. Im besten Fall hatte er also erreicht, dass er bei höherer Neuverschuldung ein gleichbleibendes Wirtschaftswachstum erreicht hat. Für eine abschließende Bewertung seiner Wirtschaftspolitik müssen zwar zahlreiche Rahmenparameter berücksichtigt werden, aber das spricht zumindest schon mal nicht für ihn oder seine Berater.

Trump ist halt nicht kohärent was seine Berater angeht. Manchmal hört er auf sie, manchmal nicht...manchmal auch beides in schneller Abfolge (Syrien, Soleimani, COVID-19).

Ich vermute mal ganz dreist, dass er immer dann auf seine Berater hört, wenn diese ihm ihre Vorschläge als seine Ideen verkaufen können.
 
Du hast hier in den Raum gestellt, dass alleine ein äußerer Einfluss darüber entscheidet, ob die BRD "vielleicht an einem zweiten Angriffskrieg" teilnimmt. Deine Wortwahl war schon ziemlich eindeutig.

Wieder: nein, das habe ich weder geschrieben, noch irgendwo versteckt gemeint, noch sonst irgendwas. Ich habe lediglich gesagt, dass wir uns einer zweite Koalition der Willigen befänden. Oder, um es vielleicht etwas eindeutiger zu formulieren: dass wir uns als westliche Zivilisation wieder am Punkt einer Koalition der Willigen befänden. Die BRD habe ich mit keiner Silbe erwähnt.


@Eli Vanto: Ich meinte auch die zahlreichen Hochs des Aktienmarktes und die niedrige Arbeitslosigkeit. Zumal die USA unter der Trump Administration tatsächlich ein besseres Wirtschaftswachstum haben, als es unter Obama und auch den beiden Bushs der Fall war. (Was nach den massiven und vollkommen richtigen Steuersenkungen und dem Abbau von Regulationen aber nur allzu logisch ist)

-1x-1.png


_110934977_dow.jones-nc-2.png


5e271d1f62fa8152267feb07-1136-852.png


400px-Jobs_Level_by_U.S._President_2007-2019.png
 
Zuletzt bearbeitet:
Wieder: nein, das habe ich weder geschrieben, noch irgendwo versteckt gemeint, noch sonst irgendwas. Ich habe lediglich gesagt, dass wir uns einer zweite Koalition der Willigen befänden. Oder, um es vielleicht etwas eindeutiger zu formulieren: dass wir uns als westliche Zivilisation wieder am Punkt einer Koalition der Willigen befänden. Die BRD habe ich mit keiner Silbe erwähnt.

Demnach waren "wir" also eben doch schon Teil der ersten Koalition der Willigen, wenn ich deiner jüngsten Darlegung mal konsequent folge? Wenn schon nicht als souveräner Staat mit einem eindeutigen "Nein" zum Irakkrieg 3.0, dann eben halt als Teil der westlichen Welt. Diesen Gedankengang finde ich ohne dieses jüngste Statement von dir annähernd gar nicht nachvollziehbar. Deswegen habe ich nachgefragt.
 
Ich dachte das Denken in Nationalstaaten sei out.

Die erste "Koalition der Willigen" ist ausschließlich auf dem Mist einzelner, souveräner Nationalstaaten gewachsen. Dieser Krieg ist bis zum heutigen Tage weder durch die Statuten der NATO noch derjenigen der UN sanktioniert worden. Jede Regierung hat nach Bushs Aufruf selbstständig entschieden, ob sie mitmachen will. Noch mehr Kleinstaaterei ist wohl nicht machbar...
 
Die erste "Koalition der Willigen" ist ausschließlich auf dem Mist einzelner, souveräner Nationalstaaten gewachsen. Dieser Krieg ist bis zum heutigen Tage weder durch die Statuten der NATO noch derjenigen der UN sanktioniert worden. Jede Regierung hat nach Bushs Aufruf selbstständig entschieden, ob sie mitmachen will. Noch mehr Kleinstaaterei ist wohl nicht machbar...

Und dennoch haben sich einige dieser einzelnen souveränen Nationalstaaten aufgrund ihrer geopolitischen Nähe zu den USA dazu entschieden, mitzumachen. Dazu reicht ein Blick auf die Aufteilung der 43 (!) Mitgliedsstaaten und vor allem die Stärke der erbrachten Unterstützung. So kommt es, dass es fast oder sogar tatsächlich ausschließlich Mitglieder der NATO oder non Nato-allies waren, und zumindest erstere sehe ich nun mal als feste Säule unserer westlichen Zivilisation, die sich angeschlossen haben. Dass die BRD, um sie jetzt von meiner Seite aus zum ersten Mal in dieser Diskussion zu nennen, diesen völkerrechtswidrigen Aufruf als solchen erkannt und abgewiesen hat, ändert nichts an der Tatsache, dass es umso mehr andere Staaten gab, die sich aus irgendeinem Grund gegenüber der USA und der NATO verpflichtet gesehen haben.

Außerdem..wenn wir schon bei der BRD sind. Auch die hat auf ihre Art den Krieg der USA unterstützt, ohne dieser Koalition faktisch anzugehören, wenn auch abgeleitet von unseren allgemeinen Bündnisverpflichtungen. Also selbst wenn ich meine Aussage tatsächlich so gemeint hätte, wie du es mir unterstellt hast, wäre es nicht vollkommen falsch gewesen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich meinte auch die zahlreichen Hochs des Aktienmarktes und die niedrige Arbeitslosigkeit. Zumal die USA unter der Trump Administration tatsächlich ein besseres Wirtschaftswachstum haben, als es unter Obama und auch den beiden Bushs der Fall war. (Was nach den massiven und vollkommen richtigen Steuersenkungen und dem Abbau von Regulationen aber nur allzu logisch ist)

Das Wirtschaftswachstum unter Obama lag zwischen 1,55% (2011) und 2,91% (2015) und machte innerhalb dieser Grenzen einen Zickzack-Kurs. Der setzt sich unter Trump fort, wie man auch in dem Artikel sehen kann, welchen @David Somerset verlinkt hat. Bei Trump lag das Wachstum bei 2,37 % (2017, hier ist sicher strittig, ob das Trump oder Obama zuzurechnen ist), 2,93% (2018, sicher auch dank der Steuersenkungen) und 2,33 % (2019). Hier zeichnete sich also schon vor Corona erneut der Zickzack-Kurs auf etwa dem gleichen Niveau ab. Die Steuersenkungen sind also weitestgehend verpufft. Das Geld hätte man wohl lieber in die Infrastruktur gepumpt, wie im Wahlkampf versprochen.

Geht die niedrige Arbeitslosigkeit auch mit steigendem Lebensstandard bei den Betroffenen einher?
Ob der Aktienmarkt sich für die Realität interessiert, wäre wohl eher eine Diskussion für ein Wirtschaftsforum.
Steigende Durchschnittseinkommen sagen auch nicht viel aus. Interessanter wären die Medianeinkommen um zu sehen, an welcher Stelle der Einkommenpyramide mehr verdient wird. Der Durchschnitt steigt auch, wenn nur die Top-Gehälter steigen.
 
Es fehlt halt irgendwie die Kennzahl die Trump eine unverkennbaren Leistung bestätigt. Es ist ja nicht nur der Umstand das Löhne steigen, Jobs erschaffen werden und Investitionen getätigt werden, es geht da um die Rate der Steigerung und da ist es halt ein anhaltender Trend und keine fundamentale Umwälzung der Wirtschaftskennzahlen. Wenn man die Zahlen sieht, dann ist das eine Erhaltung des Status Quo und die einzige Leistung ist es, der Wirtschaft in einer globalen Aufschwungphase nicht geschadet zu haben. Aber Trump wäre nicht Trump wenn er nicht an seinen eigenen Ansprüchen scheitern würde. 6% Wirtschaftswachstum war mal wieder ein Fiebertraum...wobei, nach Corona ist das natürlich auch möglich...Trumptradamus at work.
 
Dieser Krieg ist bis zum heutigen Tage weder durch die Statuten der NATO noch derjenigen der UN sanktioniert worden.

Im Angesicht der Tatsache, dass damit ein Monster beseitigt wurde, welches - wenn ich nicht irre, zum ersten Mal seit Hitler - massenweise Zivilisten (rein aufgrund "rassischer Zugehörigkeit") vergasen ließ, kann ich persönlich darüber hinwegsehen. So kam es wenigstens nicht mit einem friedlichen Tod im Bett davon, wie ihn bereits viel zu viele Despoten sterben durften.

(Dass man diesen Krieg aus niederträchtigen denn hehren Motiven begonnen und geführt hat, steht selbstverständlich auf einem anderen Blatt.)
 
Im Angesicht der Tatsache, dass damit ein Monster beseitigt wurde, welches - wenn ich nicht irre, zum ersten Mal seit Hitler - massenweise Zivilisten (rein aufgrund "rassischer Zugehörigkeit") vergasen ließ, kann ich persönlich darüber hinwegsehen.

Die politische Destabilisierung der ganzen Region und das Erstarken des IS und seiner Gräueltaten ist ebenfalls ein Resultat.
 
Die politische Destabilisierung der ganzen Region und das Erstarken des IS und seiner Gräueltaten ist ebenfalls ein Resultat.

Den IS haben in nicht unerheblichem Maße Ex-Baath-Leute mitorganisiert. "Stabil" im klass. Sinne war der Nahe Osten auch davor nicht, wenn man bedenkt, dass der prä-2003-Irak allein in zwei Kriege mit Nachbarländern verwickelt war (und wer weiß welche ausländ. Terrororganisationen unterstützt hat).
 
Zurück
Oben