Coruscant

Coruscant - In den Tiefen des Jedi-Tempels - Meditationsgarten – Tenia und Akani


Akani folgte ihren Anweisungen, was Tenia deutlich spüren konnte. Sie selbst brach ihre Meditation dafür schließlich ab, beobachtete den Chiss und war sehr daran interessiert zu erfahren, wie es ihm nach seinem zweiten Versuch ergangen war. Jeder nahm seine Umgebung anders war und die Nullianerin fand die verschieden entstehenden Wirklichkeiten interessant. Farben, Bilder, Eindrücke. Wesen fühlten so unterschiedlich. Mit einem leichten Lächeln dachte sie an Talery zurück, die vielleicht auch wenn sie meditierte vor allem Gerüche wahrnahm. Tenia selbst spürte eher Temperaturen, sah Farben. Hell, dunkel, warm, kalt, lau. Solche Begriffe waren es, die sie mit Meditation verband.

Akani schien es ähnlich zu gehen, zumindest erwähnte er ebenfalls Temeparatur, ging aber noch weiter als er meinte, Identität zu spüren. Sie schenkte ihm ein anerkennendes Lächeln.
„Das klingt nach einem guten Fortschritt und du wirst feststellen, dass sich jede Identität anders anfühlt.“ Arica. Urplötzlich musste sie an diese Frau denken, die so mächtig gewirkt hatte, für die sie Abneigung und Faszination zur gleichen Zeit gespürt hatte. Die Sith hatte einen bleibenden Eindruck hinterlassen und wenn Tenia jetzt ihr Bild hervorrief, war da ein leiser Nachhall dessen, was sie damals gespürt hatte. Mit dem Unterschied, dass ihre Faszination nicht mehr vorhanden war. Auch ihre Abneigung hatte sich verändert. Dachte sie nun an Arica, sah sie eine gefährliche Frau vor sich, vor der es sich zu hüten galt. Jemand, der ihr einen Spiegel vor Augen gehalten hatte. Damit hatte die Sith sie etwas gelehrt, mehr vielleicht, als Arica je ahnen würde. Was Tenia wiederum Dankbarkeit empfinden ließ. Doch zurück zu Akani.

„Du hast deine Sache gut gemacht und deswegen erkläre ich dein Training für heute für beendet. Übe dich weiter in Meditation und schärfe deine Machtsinne. Beides ist hilfreich, für eine Menge. Du wirst nicht nur Identitäten besser einschätzen können, sondern auch Gefahren.“ Was sie zu etwas anderem brachte, dass sie dem Chiss noch nicht ausreichend nahegelegt hatte. Sith. Dunkelheit. Verführungen. Sie unterdrückte ein Seufzen.

„Morgen werden wir uns zwei Dingen widmen. Dem Kampf mit dem Schwert und den Sith. Bevor deine Prüfung stattfindet“, was sie nun besonders ernst betonte, „sollten wir über die dunkle Seite sprechen. Vor allem, wenn wir zuvor über Sinne, Identitäten und Wahrnehmung gesprochen haben.“ Schlussendlich lächelte sie doch minimal, als se sich erhob. „Und jetzt gönn dir etwas Ruhe. Der Tag war lang.“ Und sie selbst hatte, während dem kurzen Moment ihrer eigenen Mediation, etwas gespürt, dass sie nicht länger ignorieren durfte. Oder jemanden. Steven. Für Sekunden war auch seien Präsenz, seine Identität so deutlich vor ihr aufgetaucht, dass sie das Gespräch mit ihm suchen musste. Sie konnte nicht mit Akani über Sith spreche; über alles, was mit ihnen verbunden war, ohne sich selbst Steven zu stellen.

Coruscant - In den Tiefen des Jedi-Tempels - Meditationsgarten – Tenia und Akani
 
Coruscant-Jedi-Tempel-Kantine-mit Jax, Cyrenea und Rio

Das Cyrenea ihre Wohnung bekam, war schon bald beschlossene Sache und Bailee nutzte die Chance, ihren Eltern eine entsprechende Nachricht zukommen zu lassen.

“Ist geregelt. Ich geb dir dann noch die Zutritts-Karte, bevor du abfliegst. Meine Mom holt dich vom Raumhafen ab. Du wirst also nicht verloren gehen.”


Sie lächelte die Blauhaarige an und fühlte sich seltsam. Auf der einen Seite gut, weil sie eigentlich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen konnte. Die Nachvermietung ihrer Wohnung und die Versorgung Cyreneas. Und die Möbel musste sie auch nicht entsorgen.Und sie kannte die Nachmieterin sogar schon. Auf der anderen Seite zerstörte sie eine weitere Brücke in ihr altes Leben. Keine Grosse, aber trotzdem. Bailee atmete tief durch und konzentrierte sich wieder auf das Essen. Die braunhaarige Jedi hatte wohl nicht nur sie verwirrt. Jax fragte, ob alle Jedi so “freundlich” seien und Bailee zuckte mit den Schultern.


“Also Brianna ist auch ziemlich “bossy”,aber auch nett. Und die anderen Heiler, die ich kennenlernen durfte, waren eigentlich auch nett. “


Sogar mit Tenia war sie nachher irgendwie zurecht gekommen. Auch wenn sie sie jetzt nicht als nett beschreiben würde, was aber wohl auf Gegenseitigkeit beruhte. Im Grossen und Ganzen musste Bailee aber zugeben, dass sie Jax verstehen konnte. Der erste Eindruck hinkte auch bei den meisten ihrer Kontakte. Aber es gab ja noch viele Jedi, weswegen noch Hoffnung bestand.
Jax bat dann, noch eine Lösung für seinen demolierten Arm zu finden und Bailee runzelte die Stirn und hob das Datapad hoch, das sie dabei hatte

“Ich brauche hier auch immernoch nen Lageplan. Aber lass uns mal schauen, was da im Angebot steht. Die Krankenstationen wären natürlich eine Möglichkeit.. ooodder..”

Bailee studierte den Lageplan und die Auflistung der Einrichtungen innerhalb des Tempels.

“ooder wir gehen ….Hey, es gibt hier tatsächlich öffentliche Werkstätten. Wenn die da Werkzeug haben, könnte ich mein Projekt ja doch noch umsetzen. Und ich könnte mir deinen Arm da mal anschauen, wenn du magst. Dann brauchen wir garkeine “externe” Hilfe, wenn wir Glück haben.”

Immerhin hatte Bailee ja ein Händchen für alles, was irgendwie technisch war. Und sie hatte die Fortbildung bei der Herstellerfirma von Jax´Prothese natürlich nicht vergessen. Theoretisch müsste sie den Arm also reparieren können. Aber das würde sie erst erfahren, wenn sie sich mit der Technik auseinandergesetzt hatte.


“Aber dann sollten wir schauen, dass wir los kommen. Weil ich hab keine Ahnung, wer unser Gast grad eben war. Aber vielleicht weiss sie was über Brianna und ich würd sie gern noch erwischen, solang sie noch auf der Krankenstation ist. Weil sonst weiss ich nicht, wo ich sie finden kann und ich mag mich nicht durchfragen.”

Durchfragen war natürlich immer eine Idee, aber es musste ja nun nicht jeder gleich wissen, dass sie sich hier nicht auskannte.
Kurz darauf machten sie sich also auf den Weg zu den Werkstätten des Ordens. Dort angekommen, musste Bailee pfeifen. Die Ausstattung ermöglichte wirklich alles, ausser vielleicht den Bau eines Fahrzeugs. Aber alles für Metallbearbeitung, Mechanik und Elektronik war vorhanden. Bailee wies auf einen Stuhl und sah Jax an.

“Bitte, setz dich.Dann schau ich mit das mal an. “


Bailee holte sich unterdessen eine Lupe und etwas, um Kabel und andere Teile zur Seite schieben zu können. Dann richtete sie die Lampe auf den Schaden an Jax´Prothese und untersuchte sie.


“Ich denke, ich kann das reparieren. Aber ich brauch nen Moment Zeit dafür. Und einige neue Kontakte und Verbindungen. “


Die Nautolanerin stand auf,suchte nach den benötigten Teilen und packte ein paar Minuten später Teile und Werkzeuge in eine kleine Kiste. Damit kehrte sie zu Jax zurück und setzte sich auf einen Hocker neben ihm.


“So. Ich werd erstmal die Elektronik deaktivieren. Nicht, dass du da falsche Schmerz-Impulse bekommst. “


Kaum gesagt, hörte man die Servomotoren , wie sie ihren Dienst einstellten. Jetzt hing der Arm wirklich wie ein unnützes Anhängsel an Jax herunter. Bailee fing an, die defekten Teile zu entfernen und merkte sich die Anschlüsse.

“Es ist schon erstaunlich, was man alles nachbauen kann. Ich nehme an, das hier war ein Unfall, oder? Es gibt ja auch Wesen, die sich mit Absicht gesunde Körperteile entfernen lassen , um sie durch kybernetische Teile zu ersetzen. So spannend, wie das ist: Ich versteh das nicht. “

Bailee plauderte fröhlich vor sich hin, während sie mit sehr ruhiger Hand Jax´Arm reparierte. Es war so ein bisschen eine Kosmetik-Atmosphäre. Vielleicht, wie haartragende Spezies wie Menschen einen Besuch beim Friseur empfanden. Und die Nautolanerin war voll in ihrem Element. Sie liebte es, zu basteln. Mit Elektronik, mit Feinmechanik. Das war ihres und man merkte ihr das hier auch an.

“Ich hab als Schülerin mal ne Schallpistole gebaut und unserem Schulleiter so die Jahresabschluss-Rede versaut. Ich hatte das Mikro angezapft und ihn seine eigene Rede mit einer Zeitverzögerung von 0,5 Sekunden hören lassen. Und der Schalltrichter war so zentriert, dass er der einzige war, der sein Echo gehört hat. Niemand kann so eine Rede halten, weshalb er sie dann auch abgebrochen hat. Zum Glück.”

Sie lachte, steckte eine neue Verbindung in die Prothese und lötete sie fest.

“Jaa..ich glaub, ich war kein Engelchen damals.”

Bailee hatte damals nur Quatsch im Kopf gehabt..und wenn sie ehrlich war, hatte sich daran bis heute eigentlich wenig geändert. Aber dadurch war das Leben zumindest nicht Langweilig. Gut, seit sie bei den Jedi war, war Langeweile irgendwie eh ein Fremdwort. Was vielleicht garnicht schlecht war.

Jedi-Tempel-Werkstätten-mit Jax, Rio und Cyrenea
 
Coruscant-Jedi-Tempel-Gänge in der Nähe der Kantine- mit Joras

Der junge, blinde Mann gab zu, seit Beginn seiner Ausbildung nicht mehr gerannt zu sein. Das war merkwürdig, denn normalerweise war Ausdauertraining ein fester Bestandteil. Nicht nur des Trainings sondern des ganzen Jedi-Daseins. Und solang es keine medizinischen Gründe wie Herz-/Kreislauferkrankungen oder fehlende Beine gab, sah Alicia keinen Grund auf Ausdauertraining zu verzichten.

“Wer ist dein Meister?”

fragte sie darum erstaunt und reichte dem jungen Mann ihren Arm als Orientierungshilfe. Wenn er nichtmal rennen konnte, war es dann eine gute Idee, ihn mitzunehmen? Aber irgendwie war Alicia grad grosszügig. Oder dumm. Doch sie hatte Nono eine Chance gegeben, also verdiente dieser junge Mann auch eine.

“Wie heisst du überhaupt?”

fragte sie dann und bog an einer Kreuzung ab, um zu den Gleiterplattformen zu kommen .Damit würde sie sich Zeit sparen.

“Wir fahren jetzt ein bisschen Gleiter. Ich hoffe, davon wird dir nicht schwindelig. “

Sie grinste ihn an, bevor ihr einfiel, dass er ja nichts sah. Solche Gesten konnte sie sich also sparen.


“Ich bin übrigens Alicia Sunrider. Jedi-Ritter seit gefühlten hundert Jahren und ich habe vor kurzem einen Auftrag angenommen. Ein Meister-Schüler-Paar ist verschwunden und wir werden sie finden. Ich war schon ein Stück weit, aber mein Padawan wurde verletzt, also musste ich umkehren. Keine Sorge, er ist jetzt versorgt. Aber ich denke, ich werde Hilfe brauchen. Bekommst du das hin?”


Wenn er sich das nicht zutraute, müsste sie ihn vielleicht doch hier lassen und die Sache allein erledigen. Sie war immerhin jahrelang allein auf Missionen gegangen. Und sie war beinahe immer Erfolgreich gewesen. Der Rat verließ sich auf ihren Erfolg und sie würde ihn nicht enttäuschen.


“Ich helf dir natürlich. Du musst das jetzt nicht alleine machen. Obwohl ich das Gefühl habe, dass du schon länger im Orden bist und vielleicht sogar schon lang genug, um dich einige Dinge allein machen zu lassen. Oder irre ich mich?”


Noch eine Frage. Aber sie hatten wenig Zeit, sich kennen zu lernen und viele Fragen zu stellen war der schnellste Weg, um die Eignung des Padawans festzustellen.

Jedi-Tempel- Gänge- auf dem Weg zu den Gleiter-Plattformen- mit Joras
 
Coruscant | City | vor dem Hotel Vista | Steven und Massen
Ein plötzlicher Stoß lies Steven bewusst werden, dass die Straßen Coruscants kein geeigneter Ort waren um über die eigene Verbindung zur Macht nachzudenken. Das schwarz gekleidete Wesen, welches sogleich um die nächste Ecke verschwand, war wohl der Grund dafür, warum er so plötzlich aus seinen Gedanken gerissen wurde. Er oder sie war wohl in Eile und selbst wenn hätte eine Entschuldigung hier auf Coruscant nur die Wenigsten interessiert. Intuitiv und fast schon routiniert checkte der Baron von Cirrus sämtliche Taschen seiner dunklen Robe. Taschendiebe, Trickbetrüger und einfache Gauner gab es schließlich auf dem Stadtplaneten zuhauf.
Nachdem er sich versichert hatte, dass sich alles an seinem rechtmäßigen Ort befand, gleitete Stevens Blick auf das Gebäude direkt vor seinen Augen. In greller Neonschrift verkündeten blinkende Aurebesh-Zeichen, dass es sich bei dem Gebäude um ein Hotel handelte. Doch für Steven war es nicht irgendein Hotel, sondern die Unterkunft in dem seine Reise, sein Leben als Jedi-Ritter der Neuen Republik begonnen hatte. Hotel Vista.
Hier traf er, vor einer gefühlten Ewigkeit, auf
Padme und Chesara. Hier hatte er seinen ersten bewussten Kontakt zu den Jedi und wäre beinahe nicht mit dem Leben davon gekommen.
Coruscant war in dieser Zeit noch vom Imperium besetzt, welches sich mit der Neuen Republik im Krieg befand. Die Jedi waren somit im feindlichen Gebiet. Ein neugieriger Page hätte damals wohl die ganze Mission gefährden können. Padme hielt Steven damals sogar für einen imperialen Spion und wollte hitzig handeln. Der Baron von Cirrus musste bei diesem Gedanken lächeln. Die gleiche Padme hatten ihn und
Tenia für weniger temperamentvolles Handeln auf Mon Calamari zur Räson gebracht. Ausnüchterungszelle hieß es damals auf dem Siegesball.
Nagut, wenigstens ließ Padme eine Entwicklung erkennen und wandte nun wohl weniger tödliche Methoden bei nicht gewünschtem Verhalten an.

Steven hatte plötzlich ein ungewöhnliches Gefühl. Es war wie.. Eine Präsenz in der Macht. Er spürte etwas.. jemanden. Tenia. Wie war das möglich? Seine Verbindung zur Macht war geschwächt und Tenia vermutlich in ihrer Heimat auf Null oder gar mit ihrem Padawan auf einer Mission. Es sei denn.. Steven schüttelte den Kopf. Dieser Zufall war nicht möglich! Er verlor seine starke Verbindung zur Macht, reiste nach Coruscant um seinen Geist zu klären und jetzt war Tenia zur gleichen Zeit auf diesem Planeten? Steven erinnerte sich an seine Ausbildung, die heute mehr denn je weiter weg schien als sie war, Zufälle gab es nicht. Im Gegenteil: es gab nur die Macht. Die Macht musste es also so gewollt haben, endlich hatte er den Sinn gefunden, wieso sein Gefühl ihn nach Coruscant gebracht hatte.

Doch wie konnte er Tenia finden? Er fühlte zwar ihre Präsenz, konnte sie aber nicht verfolgen. Was sagte ihm sein Gefühl? Untere Ebene? Jedi-Tempel? Senat? Sie konnte überall stecken! Coruscant war nicht gerade der Ort an dem Steven Tenia erwartet hätte. Zu viel Stadt, zu viel Beton und Stahl und viel zu wenig Natur. War sie eventuell in.. in der Natur? Wo sollte es denn auf Coruscant noch Natürlichkeit geben?

Ein piependes Geräusch riss Steven erneut aus seinen Gedankengängen. Es war sein Kommunikationsgerät. Eine Nachricht vom Jedi-Orden erreichte den Baron von Cirrus mit hoher Dringlichkeit. Er sollte sich bereit halten um in naher Zukunft bei einer Konferenz auf Christophsis als Begleitung für einen General der Flotte und mit weiteren Jedi als Repräsentant des Ordens anwesend zu sein. Einzelheiten und diplomatische Genauigkeiten hatte der Orden jedoch vorher zu klären womit sich der Baron nun auf Rufbereitschaft für eine Mission befand.
Steven hatte vor seiner Ankunft überlegt, das Honey House in den unteren Ebenen zu besuchen. Allerdings wusste er nicht wie das Etablissement nach der Stürmung durch das Imperium aussah und ob es überhaupt noch in Betrieb war. Damals sind sie, der Macht sein dank, vor eben dieser Razzia von Coruscant aufgebrochen. Als weiteres Hindernis, welches vermutlich sogar noch schwerwiegender war als das Erste, hatte das C-Virus die unteren Eben noch immer fest in seiner tödlichen Hand. Auch wenn Steven wenig Angst vor einer Ansteckung hatte, wollte er andere nicht gefährden und die Prozedur an den Checkpoints auf sich ergehen lassen.

Sein Weg würde ihn also in den Jedi-Tempel führen. Moment! Wenn Tenia irgendwo auf Coruscant war dann dort. Nicht weil sie eine Jedi war, sondern weil der Jedi-Tempel einen großartigen Garten hatte, ein Ort der Meditation, ein Ort der Natürlichkeit. Jedenfalls soweit man das auf einem Planeten wie Coruscant behaupten konnte.

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Steven bewunderte die Architektur des Jedi-Tempel. Er war nicht mehr hier seit seiner Mission mit
Blaine und Meister Agoch. Steven konnte sich noch gut an den hitzigen Padawan von damals erinnern und seine komplizierte Beziehung zu dessen Meister. Was wohl aus beiden geworden war? Meister Bru-Th Agoch hat die Flotte der Republik im Kampf gegen das Imperium als Offizier unterstützt, doch von Blaine hatte Steven nie wieder etwas gehört. Zu viele Jedi, Jünglinge, Padawane und auch Ritter gingen dem Orden durch die ein oder andere Begebenheit verloren. Der Baron von Cirrus hoffte inständig, dass Blaine jedenfalls noch auf der richtigen Seite stand und nicht eines Tages als gelbäugige blasse Halbleiche im schwarzen Gewand an der Seite von Graf Sturn oder Voth Terrix auftauchte.

Nach wenigen Minuten erreichte er den Garten des Jedi-Tempels. Die Gänge die ihn hierher geführt hatten waren um einiges imposanter als die Flure des Tempels auf Lianna. Allerdings überkam Steven hier, obwohl es das Herzstück des Jedi-Ordens war, noch kein Gefühl von Heimat. Die Gänge waren mit künstlerischen Säulen verziert und beeindruckten wohl jeden Betrachter, aber die Basis auf Lianna hatte irgendetwas anderes.. ein Gefühl der Vertrautheit.
Als der Jedi-Ritter den Garten durch eine große Pforte betrat konnte er in der leicht feuchten Luft die Pflanzenwelt förmlich riechen. Ein kleiner Wasserfall plätscherte vor sich hin und auf großen Felsen und Steinen meditierten Jedi. Padawane und ihre Meister trainierten und fühlten sich in die Macht hinein. Ein Gefühl der Erhabenheit erfüllte den gewaltigen Raum. Mitten in dem Getümmel, wenn man es denn überhaupt so nennen konnte, entdeckte der Baron eine Nullianerin und ihren Padawan. Steven wollte beide nicht stören und beobachtete die Szene aus einiger Entfernung bevor er auf einer kleinen Bank im Schatten eines Baumes Platz nahm.


Coruscant | Jedi-Tempel | Meditationsgarten | Tenia, Akani und Steven + verschiedene Jedi
 
.: ehemaliges Imperial-System :: ehemaliges Imperial Center :: Orbitalkontrolle :: Willelme Bertheau, Fabienne Bertheau & General Arix Ordona :.


Das Schicksal war bisweilen ein ungezähmtes Reittier von boshaftem Charakter.
Willelme war überrascht, wie schnell die Zeit verflogen war, seit das Geschwisterpaar den einstigen Familienfreund in Lianna getroffen hatte. Danach war so viel passiert, dass es dem selbsterklärten Fliegerass schwer viel, die korrekte Reihenfolge wiederzugeben. Eben noch befand er sich einem steten Wechsel aus fliegerischem Patrouillendienst und unbedeutenden Liebschaften, im nächsten Augenblick ruhten seine Stiefel auf dem hochglänzenden Stahl einer orbitalen Raumstation, deren primäre Eigenschaft es war, den Tiefenraum über der Zentralwelt der Galaxie zu überwachen. Binnen weniger Tage hatte er das naturerfüllte, lebenswertsteigernde Dasein auf Lianna gegen das bloße Existieren auf einem künstlich geschaffenen Trabanten getauscht. Und dafür durfte sich seine jüngere Schwester irgendwie verantwortlich zeigen. Fabienne, dieser Quell an Vitalität, Frohsinn und Abenteuerlust, hatte wieder einmal persönliche Kontakte akquiriert und dafür gesorgt, dass die letzten Überlebenden der Bertheau-Dynastie sich zurück aufs politische Parkett wagten. Sicherlich wirkte die Abberufung eines eher unbedeutenden Jagdpiloten und seiner in ähnlicher Ausbildung befindlichen Schwester als Teil des Beraterstabs eines renommierten Generals für ein Schmunzeln. Allein die Tatsache, dass fliegerische Teile der Streitkräfte der Neuen Republik einem Kommandanten der Bodenstreitkräfte mit Rat und Tat zur Seite stehen sollten, war mehr als auffällig. Diese ganze Scharade war ein gefundenes Fressen für jeden eingeschleusten Agenten des Imperiums - war doch die Geschichte ihrer tapanischen Familie hinlänglich bekannt.

Sicherlich war die eigentliche Aufgabe des Geschwisterpaares als Adjutanten weit weniger operativ und aktiv, als es Willelme womöglich wahrhaben wollte, doch sein gesteigertes Selbstbewusstsein schob sich - wie so oft - wieder einmal vor die reale Wahrnehmung. Überdies beschied er sich eine weitere Bedeutung, sollte doch auch noch ein Jedi zur illustren Runde hinzustoßen. Und welcher einfache Jägerpilot von Lianna konnte sich schon damit brüsten, Teil einer Verbindung von Generalität und Jedi-Orden gleichermaßen zu sein, ganz gleich welchen Hintergrund die eigene Herkunft auch hatte.

Die eigentliche Überraschung war, kaum dass die Runde - noch ohne Jedi - auf dem stählernen Moloch von einer orbitalen Station angekommen war, das Zugeständnis der hiesigen Raumsicherheit, dem Geschwisterpaar ein paar zusätzliche Flugstunden zu gewähren. Dies war, da war sich Will sicher, ein persönlicher Gefallen General Ordona gegenüber. Dessen Reputation eilte ihm zwar nicht so weit voraus, dass Willelme jeden erfolgreichen Schlachteinsatz des Offiziers herunterleiern konnte, doch es war unverkennbar, dass dem Mann eine gewisse Aura anhaftete. Für Fabs war die Aussicht einen bewaffneten Raumjäger steuern zu können selbstverständlich wie eine öffentliche Liebeserklärung. In Rekordzeit stürmte sie los, um sich passige Kleidung zu besorgen - samt Helm, Druckluftunterstützer und blutflussfördernden Kampfstiefeln.

Will ließ sich Zeit. Seine Begeisterung für fiktive Spielchen hielt sich in Grenzen, sein häufig von Schwermut geplagtes Gemüt wurde in letzter Zeit ohnehin immer öfter auf die Probe gestellt, ruhte doch die ganze Verantwortung seines familiären Erbes auf seinen Schulter. Und der damit verbundenen Verantwortung wurde er sich zunehmends bewusst. Nicht nur dass er den Namen seines Vaters trug, nein, er musste auch dessen Ideale und Werte weitertragen. Zudem konnte er sich dem grundsätzlichen Schutzbedürfnis gegenüber der jüngeren Schwester in keinster Weise entziehen. Überall sah er potenzielle Bedrohung, imperiale Heckenschützen ... oder auch nur unwürdige Verehrer. Der Baron von Westrex - so wertlos der Titel heuer auch war - war ein permanent unter Druck stehender Exilant.

Das Wechseln von einfacher Reiseuniform zum kompletten Fliegerdress brauchte seine Zeit. Und Willelme nahm sie sich. Einem Ritual gleich, mit vielfach geübten Bewegungen, schlüpfte er in den Overall, legte sich Druckweste samt Schulterpolstern für den schweren Pilotenhelm an, überprüfte die Einsatzbereitschaft des Vitalmonitors an seinem Unterarm. Die magnetischen Schließen der Stiefel für den Raumjägereinsatz schloss er einzeln nacheinander, kontrollierte den korrekten Sitz und trug den schweren Helm mit einer gewissen Hingabe, der es jedoch nicht an Elan zu mangeln schien.

Wo seine Schwester in ihrem jugendlichen Überschwung in Windeseile vor dem General erschien, da zog sich ihr großer Bruder den tadelnden Blick von Arix Ordona zu. Doch der hochrangige, vielverdiente Offizier verlor kein Wort über seine Unzufriedenheit. Noch gab es keinerlei Zeitdruck für die kleine Gruppe. Nicht solange man noch auf den Machtanwender wartete.

Nur wenige Momente später führte ein Deckoffizier das Trio in einen der hiesigen Hangar, in dessen Jägerbuchten eine ganze Reihe verschiedener Raumjägermodelle auf ihren Einsatz warteten. Das geschulte Auge des tapanischen Wunderknaben erkannten die verschiedenen Schiffstypen selbstverständlich - ein Beweis für die Güte der fliegerischen Ausbildung der Akademie von Lianna. Mit einer gewissen Herzenswärme erkannte er Abfangjäger der RZ-1-Klasse, die gemeinhin gern nur schlicht als 'A-Flügler' bezeichnet wurden. Ihre Geschwindigkeit und der Vorschub waren legendär, genauso wie ihre Beweglichkeit viele andere Maschinentypen in den Reihen der neurepublikanischen Streitkräfte ausstach. Als Adrenalin-Junkie war es der bevorzugte Jäger des Fliegerasses aus dem tapanischen Raum. Und auch heuer erhielten sie Zugang zu Maschinen dieser Baureihe.

"Nun dann, Schwesterherz, nach Dir!", sprach er zu Fabienne und überließ ihr die Wahl der Maschine. Ohne viel Federlesens entschied sie sich für den erstbesten Jäger und kletterte in dessen Cockpit. Es fühlte sich wie ein schneller Stich eines Stiletts ins Herz an, als Will sie in der Kanzel verschwinden sah. War sie wirklich schon so groß? Und alt genug für einen Raum in der totalen Schwerelosigkeit? Ihre Simulatordaten waren erstklassig und pulverisierten die seinigen förmlich. Doch der Flug an einer digitalen Simulation war etwas anderes, als eine solche Maschine auch wirklich in die Schwerelosigkeit zu steuern. Er musste ganz besonders Acht geben.

Willelme selbst war etwas wählerischer und entschied sich nach kurzen, prüfenden Griffen und Blicken erst für die dritte Maschine in der Reihe. Mit Hilfe einer externen Leiter erklomm er den Raumer, ließ sich dann in den Pilotensessel fallen. Es gab keinerlei Unterschiede zu seiner eigenen Maschine, jede Anordnung war identisch. Fast so, als käme man nach längerer Abwesenheit ins heimische Wohnzimmer.

"Flight Officer Bertheau ... an den Kontrollen von ...", begann er, kaum dass er den Helm aufsetzte und den Funk aktivierte. Dann blickte er kurz auf die Markierung des Jägers, direkt neben den Steuerknüppeln. Dort, auf den Armaturen, prangte die Jägerbezeichnung samt Staffelvermerk, unterhalb des atmosphärischen Höhenmessers. "... Purple Four. Bitte um Freigabe, sowie Starterlaubnis. Legitimation des Sternjägerkorps: WB-Krill-981.11.", gab er via Kommunikationsanlage durch. Nun hieß es warten .. und darauf hoffen, dass der General ausreichend Ruhm und Anerkennung in die Waagschale warf.

.: ehemaliges Imperial-System :: ehemaliges Imperial Center :: Orbitalkontrolle :: Willelme Bertheau, Fabienne Bertheau & General Arix Ordona :.
 
[Coruscant - untere Ebenen - Second Hand Shop] Freydis, Firedevs, Wes, Alisha, Lianna

Die Hand welche ihre Meisterin auf Freydis Schulter legte beruhigte die Junge Zabrak sichtlich. Ihr angespannten Muskeln und ihr durchgestreckter Körper der sich vehement dagegen wehrte wieder in Trauer zusammenzusacken, entspannte sich. Ihre erste Mission hatte bereits und würde weiterhin einiges von ihr Abverlangen, dachte sie. Aber genauso hatte sie es sich vorgestellt, schließlich waren die Jedi nicht ohne Grund so berühmt in der Galaxis, zu ihrem Job gehörten viele Strapazen und Entbehrungen. Trotz oder gerade wegen ihrer wiedererlangten Stärke überlegte sie, dass es überhaupt gar nicht so schlechte wäre sich nicht allzu sehr von diesen Gefühlen abzuwenden, schließlich spielte sie immer noch eine Rolle welche derartige Gefühle brauchte. Wenn es also hart auf hart kommen sollte, dann würden echte Gefühle die originell aus ihr herauspurzelten gold wert seien. Mit einem nicken unterstützte die Padwan dann ihre Meisterin als diese auch Rat Janson versicherte das man die Situation unter Kontrolle habe und bereit sei loszuschlagen.
Nachdem man alle nötigen Teile für die Verkleidungen eingekauft hatte und die Rollen feststanden, sowie Rat Janson und Meisterin Firedevs teils auf befremdliche Art und Weise miteinander "Absprachen" trafen, verließ man den Laden und bog einige hundert Meter weiter in eine dunkle Seitengasse ab. Hohe Wände umzingelte die mit Müll und Flüssigkeiten aller Art gefüllte Gasse. Der perfekte Ort um sich endgültig auf die Mission vorzubereiten. Freydis hatte zwar nun passende Kleidung, aber wie ihre Meisterin waren ihre Haare und ihr Gesicht noch viel zu sauber. Mit wilden Bewegungen schossen ihre Hände durch ihre lockiges Haar und verwandelten es in ein kleines Schlachtfeld was sich in alle Richtungen ausbreitete, dennoch eine gewisse Form beibehielt. Schließlich wusste man auch in der Unterstadt wie man sich die Haare machte. Ihr Gesicht rieb sie mit etwas Staub ein um ihr Kostüm den letzten Schliff zu verteilen. Als sie fertig war wandte sie sich zu Firedevs und Rat Janson um, letzterer führte in diesem Moment eine fortgeschrittene Machttechnik aus und ließ sich selbst um einige Jahre altern. Außerdem verwandelte sich sein Lichtschwert in einen simplen Gehstock auf welchem er sich nunmehr abstütze und damit endgültig zu dem alten Mann wurde, welcher er vorgibt zu sein. Freydis schaute ihn dabei mit großen Augen an und konnte einfach nicht anders als das was sie gesehen hatte euphorisch zu kommentieren.

"Das war ja unglaublich! Ich wusste gar nicht das man so etwas machen kann. Der Wahnsinn!", rief sie ihm zu.

Anschließend verließ die Gruppe die Seitengasse und näherte sich allmählich der Bar. Ihre Meisterin stütze indes den gebrechlich aussehenden Jedi Rat während Freydis sich relativ schüchtern hinter den beiden bewegte und einen mit Sorgen durchzogenen Gesichtsausdruck aufsetzte. An der Tür der Bar angekommen übernahm dann Firedevs das sprechen und bettelte um Einlass und Hilfe. Freydis begutachtete ihre Schauspielerischen Künste genau, schlichtweg weil es sie interessierte wie gut sie darin war und sie musste zugeben, dass sie wirklich Talent hatte die umsorgende Frau zu spielen. Allerdings stieß das Gejammer und die verzweifelten Gesichtsausdrücke der drei auf taube Ohren. Einzig und allein das zungenbrecherartige Codewort schien einen Effekt zu haben. Nur konnten die Jedi bis zu diesem Zeitpunkt nicht ausmachen ob dieser Effekt positiv oder negativ war. Freydis, mit dem Gefühl immer noch unter Beobachtung zu stehen schaute besorgt zu ihrer Adoptivmutter... Stille... sehr dramatisch und meistens passiert danach etwas unerwartetes, schlimmes.

[Coruscant - untere Ebenen - Vor der Bar] Freydis, Firedevs, Wes, Alisha, Lianna
 
Coruscant - In den Tiefen des Jedi-Tempels - Meditationsgarten – Tenia und Akani


„Das klingt nach einem guten Fortschritt und du wirst feststellen, dass sich jede Identität anders anfühlt“, antwortete Tenia mit einem anerkennenden Lächeln auf Akanis Erläuterungen. Damit beendete sie das Training für den Tag und schärfte ihm ein, sich weiterhin in der Meditation zu üben. Der Padawan konnte sehen, dass dies ein guter Rat war.
„Morgen werden wir uns zwei Dingen widmen. Dem Kampf mit dem Schwert und den Sith. Bevor deine Prüfung stattfindet, sollten wir über die dunkle Seite sprechen. Vor allem, wenn wir zuvor über Sinne, Identitäten und Wahrnehmung gesprochen haben“, erklärte Tenia dann ernst. Sie schloss jedoch mit einem Lächeln und sagte ihrem Schüler, er solle sich erholen.

„Ich denke, Essen ist jetzt angesagt. Ich schreibe gleich mal Bailee, ob sie in der Kantine ist. Kommst du mit oder hast du etwas vor?“ Akani hatte sich ja mit Bailee zum gemeinsamen Essen verabredet. Tenia wirkte jedoch so, als hätte sie durchaus noch Pläne.

Am Rand des Meditationsgartens blieb Akani zurück, während Tenia zielstrebig davonschritt. Der Chiss überlegte, was er den Tag über noch machen wollte. Er glaubte nicht, dass er heute noch wirklich dazu geeignet war, weitere Machtübungen durchzugehen; dafür war er zu geschlaucht. Abends vor dem Zubettgehen wollte er jedoch noch ein wenig Zeit mit Lichtschwerttraining verbringen, vor allem, wenn Tenia sich morgen ebenfalls damit auseinandersetzen wollte. Und davor, also nach dem Essen, könnte etwas Lektüre nicht schaden.

Mit diesen Gedanken zog der Padawan sein Komlink hervor und begann zu tippen.

Nachricht an Bailee Troisi

Hey Bailee,

Tenia und ich sind gerade mit dem Training fertig geworden und ich mache mich jetzt mal auf den Weg, die Kantine zu finden. Wie sieht es bei dir aus?

Lg, Akani


Nachdem er die Nachricht abgeschickt hatte, folgte er auch direkt seinen Worten, verließ den Garten und machte sich daran, sich durchzufragen.


Coruscant - In den Tiefen des Jedi-Tempels – auf dem Weg zur Kantine - Akani
 
Coruscant Galactic City Jedi Tempel Refektorium Jax Anavrin, Bailee Troisi, Sarid Horn, Eriu Curum, Yneha sowie Rio und Cyrenea [NPCs]

Coruscant war eine Welt, die verschiedenen Individuen eine ökologische Nische bot. Gerade die Unterwelt, sowohl die legale als auch die geografische kannte für Wesen allerlei Couleur und Talent einen Ort und eine Bestimmung. Wesen wie Bailee Troisi waren dem Mirialaner schon hier und da untergekommen, sie verkauften ihre Dienste für teure Credits, arbeiteten effektiv und schnell. Wäre die Nautolanerin mit ihren Fähigkeiten nicht bei den Jedi gelandet, sie hätte in den Augen des Privatdetektiven eine ausgezeichnete Fixer abgegeben. Egal welches Problem sich der Gruppe offenbarte, es schien als habe Bailee bereits eine Lösung dafür parat. Zustimmend und mit Freude registrierte er, wie schnell und unkompliziert Bailee eine Lösung für Cyrenea gefunden hatte. Was ihm jetzt noch blieb und Kopfzerbrechen bereitete, war der Weg nach Glee Anselm.

„Bis wir einen sicheren Flug nach Glee Anselm finden, sollte Sie vielleicht hier bei uns bleiben. Wenn uns das Syndikat am Raumhafen auflauert… war alles umsonst.“

„Mach dir nicht so viele Sorgen, Jax. Ich bin doch in guten Händen.“

„Der Grüne hat aber nicht ganz unrecht, letztes Mal war es auch eine ziemlich knappe Kiste.“

„Wir können uns später darüber Gedanken machen.“ unterbrach Jax die Diskussion zwischen Cyrenea und Rio und griff den Gedanken von Bailee auf, die darüber sinniert hatte ob die Krankenstation oder öffentlichen Werkstätte ihr nächstes Ziel sein sollten. Gefahr laufend, dass Bailee den Droiden diesmal wirklich zu einem Haufen Schrott verarbeiten würde, empfand es der Grünhäutige als sicherer, wenn sie erstmal die Werkstätten aufsuchen würden. „Die öffentlichen Werkstätten klingen doch gut.“

Es dauerte auch nicht lange, da hatte die Nautolanerin den richtigen Weg dorthin gefunden. Während sie die langen Gänge des Tempelgebäudes durchquerten, griff der Mirialaner die Diskussion um das Verhalten der fremden braunhaarigen Jedi auf, grübelte er doch noch immer ob alle Jedi Meister Neulingen gegenüber so abweisend und kalt waren.

„Wer weiß, vielleicht war Sie nur in Eile und ist nachher netter… oder verdient sich weiterhin den Spitznamen „Lady Hoth“.“

Bei dem letzten Satz zuckte der Mirialaner mit den Schultern, was ein fürchterlich knirschendes Geräusch seines prosthetischen Armes zur Folge hatte, dass nicht nur für die Ohren unangenehm war, sondern sich auch gar nicht gut anfühlte. Es war daher gut, dass sie alsbald die Werkstatt, die Bailee aufsuchen wollte, erreicht hatten.

„Niiiiicht schleeeeecht.“
kommentierte der Ardennianer, als er in die Werkstatt kam und die Fülle an Werkzeugen sah, die hier für Mitglieder des Ordens frei verfügbar, genau abgezählt und in ausgezeichnetem Zustand nur darauf warteten benutzt zu werden. „Wozu brauchtest du nochmal meine Werkstatt?“

Statt zu antworten schenkte die Nautolanerin Rio nur das für ihre Spezies bekannte breite, von weißen makellosen Zähnen gesäumte Lächeln und wies Jax Anavrin an sich auf einen Stuhl zu setzen, bevor sie sich daran machte verschiedenes Werkzeug für ihre kleine Operation zusammenzusuchen. Nachdem sie alles gefunden hatte, was sie wohl benötigte, setzte sie sich auf einen kleinen Hocker neben ihn und begann sich an die Arbeit zu machen und wie eine Ärztin, die ihrem Patienten erklärte was sie als nächstes tun würde, erklärte sie auch dem Mirialaner ihre einzelnen Schritte, die dieser aufmerksam verfolgte. Jax war ob seines technischen Sachverstandes nicht auf den Kopf gefallen, doch wenn er Bailee dabei beobachtete, wie sie hier fachmännisch herumwuselte und genau wusste wo sie am Arm welche Bereiche bearbeiten musste, dann wurde ihm klar, wie wenig er doch davon Ahnung hatte und wie glücklich er sich schätzen konnte sie zu haben, die ihm nun half diesen Arm zu reparieren.

„Autsch!“ japste der Mirialaner auf und wollte instinktiv den Arm wegziehen, was aber nicht gelang, da die Kybernetik deaktiviert war. Stattdessen glich es mehr einem Schulterzucken, dass Bailee instinktiv mit der anderen Hand besänftigte, indem sie ihre Hand auf seine Schulter legte, damit der „Patient“ sich nicht weiterbewegte. „Das ziept aber ganz schön.“

Das mussten wohl die falschen Schmerzimpulse sein, von denen sei gesprochen hatte, doch es war eine Sache in der Theorie zu hören, dass gleich Schmerz kommen könnte und ein anderer, wenn der Schmerz plötzlich da war. Cyrenea hingegen schien ihre helle Freude an der Szenerie zu haben, die Blauhaarige verschränkte die Arme vor der Brust und schenkte den beiden ein belustigtes Lächeln.

„Stell dich nicht so an, Mister Privatdetektiv.“ neckte sie Jax, wie es eine Schwester bei ihrem Bruder tun würde, worauf dieser nur einen gespielt strengen Blick erübrigen konnte.

Mit geübten Griffen klappte die Nautolanerin die gebeulten Verdecke des kybernetischen Arms auf und machte sich daran an der Feinmechanik des Armes zu bearbeiten. Generell schien der Arm ziemlich malträtiert worden zu sein, doch ließ sich Bailee Troisi davon nicht aus der Ruhe bringen. Mit stoischer Ruhe und einer breiten Palette an verschiedenen Werkzeugen in unterschiedlichen Größen, begann die Nautolanerin sich daran zu machen seinen Arm zu reparieren. Mit Staunen beobachtete er, wie sie sich um den prosthetischen Ersatz kümmerte, als habe sie nie etwas anderes gemacht. Diese Frau schien tatsächlich ein Wesen mit zahlreichen Talenten zu sein. Statt Teile auszutauschen, arbeitete sie mit kleinen Klöppeln, um die Verdecke seines Armes wieder in die richtige Form zu klopfen, tauschte Kabel aus und besah sich mit einem Vergrößerer Platinen an, bevor sie sich mit einem Miniaturhydrospanner daran machte diese zu bearbeiten.

„Nein, war kein freiwilliger Ersatz des Armes.“ antwortete der Mirialaner dünnlippig. Auch wenn er der Nautolanerin vertraute, sie ihm das Leben gerettet hatte und nun dabei war besagten kybernetischen Ersatz zu reparieren, war das kein Thema, über das er gerne sprach und auch kein Thema, dass er so schnell anschneiden wollte.

Umso erleichterter war er, dass Bailee Troisi rasch das Thema wechselte und nicht weiter wissen wollte was geschehen war. Vielleicht waren es ihre empathischen Fähigkeiten als baldige Jedi die sie erkennen ließen, wie jemand zu einem Thema stand, Jax konnte nur im Nebel stochern. Er hatte keinerlei Ahnung wie die Macht tatsächlich funktionierte, kannte nur die gängigen Sachen: Dinge mit Kraft des eigenen Geistes bewegen, Lichtschwerter und können dafür sorgen, dass man Dinge tat, auch gegen den eigenen Willen. Ob das letzte aber nicht einfach ein Vorurteil war, bedingt durch jahrelange imperiale Propaganda auf Coruscant, das konnte er nicht sagen. Er hatte bisher auf der einen Seite extrem hilfsbereite Jedi getroffen, eben Bailee, aber auch einen Eindruck davon erhalten, dass es unterkühlte Jedi gab, die eher auf die Propagandabeschreibung passten. Doch wenn Jax Anavrin eine Sache in seiner Laufbahn als Privatdetektiv gelernt hatte, dann dass man eine Person niemals nach dem ersten Eindruck beurteilen sollte, sonst konnte man böse Überraschungen erleben. Vielleicht hatten sie die Jedi nur auf dem falschen Fuß erwischt. Vielleicht war ihr auch nur das Essen nicht bekommen.

Von all dem unbeirrt war es Bailee, die ihre Fähigkeiten als Multitasking Wunder unter Beweis stellte indem sie die aufwändige Reparatur des Armes vornahm und dabei einen Schwank aus ihrer Jugend erzählen konnte. Bei der Geschichte konnte der Privatdetektiv nicht anders als zu lachen, was der konzentrierten Bailee einen strengen Blick in seine Richtung kostete, schließlich musste er so still sitzen wie möglich. Die Geschichte mit der Schallpistole passte zur Nautolanerin, die auf ihn einen unorthodoxen Eindruck machte. Sie war vertrauensselig, unvoreingenommen und hatte ein loses Mundwerk, dass ganz nach dem Geschmack des Grünhäutigen war, denn man wusste direkt wo man dran war.

„Wie es scheint waren und sind nicht alle Jedi die perfekten Diathim, als die man sie darstellen will… eine Schallpistole.“ wiederholte der Privatdetektiv lachend und wurde erneut von Bailee halbernst dazu aufgefordert still zu sitzen.

Es dauerte noch eine Weile, bis Bailee mit der Arbeit fertig war, doch als sie auch die letzte Deckplatte wieder an ihren Platz angebracht hatte, wirkte der Arm wie neu. Er bekam noch Öl für die Servomotoren und mit einem Poliermittel bearbeitete sie den Arm nochmal, um auch die letzten Spuren ihres kleinen Abenteuers zu beseitigen. Mit flinken Fingern war sie bereits dabei die Kontakte wieder mit den entsprechenden Verbindungsports zu verbinden, die seine Nerven mit dem prosthetischen Ersatz verbanden. Ein kurzer Schmerzimpuls jagte wieder durch seinen Arm, ein Phantomschmerz wenn man so wollte, bevor der Arm mit einem Surren zum Leben erwachte. Mit kreisenden Bewegungen machte der Mirialaner seine Schulter locker, bewegte den prosthetischen Ersatz, ließ den Arm kreisen und bewegte die einzelnen Finger in einer Art Wellenbewegung. Faszinierend war für Jax, dass sich das ganze deutlich… reibungsloser anfühlte, als es vorher der Fall gewesen war. Die Jahre der Ablagerungen von Ruß, Kohlenmonoxid und anderen Schadstoffen der unteren Regionen waren beseitigt, sodass sein Arm auf Hochglanz poliert wie werksfrisch aussah. Nun verdiente Jax Anavrin wieder seinen Spitznamen „Silberhand“.


„Fühlt sich gut an…. verdammt was hast du damit gemacht?“ verfiel der Mirialaner zum ersten Mal ins „Du“ gegenüber der Nautolanerin, doch sein Erstaunen über die technischen Fähigkeiten der Jedi Anwärterin ließen Jax für einen Moment jegliche Etikette vergessen. „Das fühlt sich ja besser an als vorher. Vielen Dank!“

Erneut war sein geäußertes Gefühl aufrichtig, von Herzen kommend. Diese Frau hatte mehr für ihn und seine neuen Bekanntschaften gemacht als andere Wesen in den unteren Regionen von Triple Zero es nach Jahren nicht mal taten. Und das alles ohne eine Gegenleistung zu verlangen. Was für Jax anfangs unvorstellbar gewesen war, empfand er nun als großes Glück, irgendwann würde er sich dafür revanchieren müssen, abschlagen würde er zumindest der Nautolanerin nichts mehr können, stand er doch tief in ihrer Schuld. Doch Jax war kein Meister der Emotionen und auch sonst eher verschlossen, weshalb er diese Gedanken vorerst für sich behielt und stattdessen, nachdem er sich nochmals bedankt hatte, aufstand und die Tür fest im Blick hatte.

„Okay, wir sollten Lady Hoth nicht länger warten lassen.“

Wenn Bailee mehr über Briannas Aufenthaltsort wissen wollte und diese Jedi ihre einzige Chance war vielleicht mehr darüber zu erfahren, war es vielleicht die Art und Weise wie Jax sich revanchieren könnte. Er war doch schließlich Privatdetektiv, ergo war es doch sein Lohn und Brot verschwundene Personen zu finden.

Coruscant Galactic City Jedi Tempel Werkstatt Jax Anavrin, Bailee Troisi, sowie Rio und Cyrenea [NPCs]
 
-- Coruscant | Jedi-Tempel | In der Nähe der Kantine | Gänge | Joras, Alicia --

Aufmerksam folgte Joras seiner neuen Bekanntschaft und neigte hin und wieder den Kopf in Richtung der anderen Geräusche, welche hin und wieder an sein Ohr drangen. Trotz der erworbenen Fähigkeit zum Nutzen der Macht in ihren verschiedenen Aspekten, war diese Methode immer noch eine, auf welche er nur ungern verzichten würde. Der junge Chalactaner spürte seine Umgebung, wie andere vielleicht den Stoff ihrer Bettlaken. Durch sich nähernde und entfernende Wärmequellen wurde diese Art der Wahrnehmung noch zusätzlich ergänzt, aber dennoch, es waren immer noch auditive und haptische Signale mit welchen Joras sich grundsätzlich orientierte. Die Macht hingegen, sie wirkte zumeist unterstütztend auf ihn. Er WUSSTE, wo sich Hindernisse befanden, wie sie sich anfühlten, aus welchem Material sie bestanden. Obwohl er sie nicht berührt hatte.


Derzeit ist dies Nei Sunrider. Allerdings habe ich seit einigen Wochen keine Nachricht mehr von ihr erhalten, aber ich kenne sie auch erst seit kurzem. Vorher habe ich bereits unter andern Meistern gelernt.

Joras war sich nicht einmal sicher, ob er seinen Taststab wirklich noch brauchen würde. Dennoch wirkte er so vertraut, so beruhigend auf ihn. Allerdings war dies weniger verwunderlich, wenn man bedachte, dass er von Kleinauf damit seine Umgebung erkundet hatte. Beinahe ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, fuhr er mit dem Daumen über das so vertraute Holz des Stabes und runzelte dabei ein wenig die Stirn. Es fühlte sich rau an, nur notdürftig bearbeitet. Gerade so sehr, dass das Holz nicht durch Nässe faulte oder im schlimmsten Fall splittern konnte. In Form gegeben oder geschnitzt war sein Taststab nicht besonders, die Linie war von Natur aus sehr gerade gewesen.

Joras Semin.

Die anschließenden Worte seitens Alicia beantwortete Joras mit einem leichten nach oben Ziehen der Mundwinkel. Aber sie hatte garnicht so unrecht, besonders wohl hatte sich Joras in Gleitern und Flugzeugen noch nie gefühlt – aber Schwindel? Weit gefehlt. Er mochte lediglich Gefühl nicht, von einem Ort mehr oder weniger weggezogen zu werden und keinen festen Untergrund zu haben, an welchem er sich besser orientieren konnte. Wieder runzelte der Chalactaner seine Stirn über der grauen Binde, die er – auch zum Eigenschutz – trug. Metallische Böden fühlten sich für ihn unrealistisch an, fast zu neutral, um Hindernisse darauf zu erkennen. Künstlich in Form gegebene Böden. Gleiter und Schiffe jedoch hatten noch andere Eigenschaften. Es gab durchaus Situationen, wo man in den Sitz gedrückt wurde – dies war etwas, womit Joras kaum umgehen konnte. Etwas, was ihn zeitweiße aus dem Sitz zerren und zur gleichen Zeit dort festbinden wollte. Es erinnerte ihn auch an den kurzen Flug mit Steven vom Lazarett in richtung des Jedi-Tempels. Seine Desorientiertheit hatte sein alter Freund recht schnell bemerkt.

Ich denke nicht. Fliegen mochte ich noch nie besonders, zumeist verwirrt es mich.

Kaum merklich schüttelte Joras den Kopf, als er in den Gedanken an die vergangenen Wochen verweilte und sich an seine eigene Ankunft hier im Tempel zurück besann. An die Geräusche im Hangar, welche er so noch nie vernommen hatte und welche ihn nervös gemacht hatten. Angespannt. Nun, zumindest hatte er die Nerven behalten und war danach recht schnell auf einen Jedi im Rang eines Rates getroffen, welcher ihn Nei zugewießen hatte. Von da an, schien es dann wieder aufwärts zu gehen – bis zu dem Tag in der Bibliothek. Sie hatte ihm beim Kennenlernen einer neuen Wahrnehmungstechnik unterrichtet, welche Joras jeden Tag danach immer wieder geübt und trainiert hatte. Bis sie in Fleisch und Blut übergegangen war. Von Nei jedoch hatte er seitdem nichts mehr gehört, aber der Chalactaner wußte ebenso, dass Jedis durchaus Missionen durchführten. Vielleicht sogar ohne ihre Padawane. Auf Alicias Frage, seufzte er jedoch.

Ich hatte bisher nur wenige Lehrstunden im Umgang mit dem Lichtschwert, dafür habe ich einiges über den Umgang mit der Macht erlernt. Was hast du denn bisher überhaupt herausgefunden?

Joras wußte, dass dies ein entscheidendes Manko in seiner Ausbildung war und gerade auf einer solchen Mission war durchaus damit zu rechnen, dass man sich besser verteidigen müsste als er bisher erlernt hatte. Nun, vielleicht gab es ja noch eine andere Möglichkeit, welche er nicht bedacht hatte, anstatt direkt mit dem Trainingslichtschwert welches versteckt unter der Robe ruhte in den Kampf zu ziehen. Und vorallem öffnete sich eine weitere Türe für ihn, ohne dass er es ahnte. Es war jedoch der skeptische Teil in ihm, welcher ihn dazu riet, diese Mission nicht durchzuführen. Doch die Neugierde auf das Kommende wuchs und wuchs, der Blinde hatte zumindest das Gefühl, weiter zu kommen. Und er nickte dann.

Eher weniger, ich habe ein bisschen Machtheilung im Lazarett erlernt und kann ganz gut mit Heilpflanzen umgehen. Vielleicht ist das ja zumindest ansatzweiße nützlich in dieser Situation? Ich kenne sonst nicht viel, was über die Grundfähigkeiten hinaus geht.


Tatsächlich war es für Joras unangenehm, dass er ständig die Meister in seiner Ausbildung gewechselt hatte. Die Grundfertigkeiten waren durchaus vorhanden und auch nutzbar, aber es hatte ihm irgendwie immer eine klare Linie gefehlt. Etwas, woran man sich wortwörtlich entlang hangeln konnte. Ob seine Fähigkeiten reichen würden, dass musste sich wohl noch heraus stellen.



-- Coruscant | Jedi-Tempel | Gänge in Richtung Gleiter-Plattform | Joras, Alicia --
 
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Coruscant | Jedi-Tempel | Meditationsgarten | Tenia, Akani und Steven + verschiedene Jedi



„Ich danke dir für deine Einladung, aber mich führt mein Weg vorerst woanders hin“, lächelte sie ihrem Padawan zu, der scheinbar in Bailee eine neue Freundin gefunden hatte. Gut so! Es war wichtig im Orden Personen zu haben, auf die man zählen konnte. Tenia selbst hatte so jemanden in Nei gefunden und, zumindest war sie einst davon ausgegangen, dies in Steven ebenfalls gefunden zu haben. Steven, dessen Präsenz sie nun überdeutlich spürte. Steven, vor dem sie am liebsten weglaufen, mit dem sie am liebsten nie wieder reden würde; und doch wusste sie, dass ein Gespräch unvermeidlich war. Auch wenn sie noch immer nicht wusste, was sie sagen und wie sie beginnen sollte. Sie hatte ihm seinen Stein zurückgegeben und sie waren alles andere als freundschaftlich auseinander gegangen. Zu stark dachte sie an die vergangene Mission, an Stevens Gesichtsausdruck, als er den Funkspruch vorerst nicht hatte erwidern wollen. An die Ignoranz und Härte in seinem Gesicht, in seinen Worten. Aber da war auch etwas anderes. Etwas, das mit ihm reden, ihn warnen wollte. Etwas, dass ihm sagen wollte, dass sie sich sorgte und Angst hatte, ihn an die dunkle Seite zu verlieren. Da war sogar etwas das ihn verstand, ein Teil, der sich ihm so ähnlich fühlte, dass sie sich auch davor fürchtete. Diese Faszination für die dunkle Seite, sie war auch Tenia zu Eignen gewesen. Arica… Wie einfach hätte es die Sith gehabt sie zu verführen und hatte nicht etwas in ihr darauf gehofft, dass sie es versuchte und dass sie Erfolg hatte? Arica hatte sie fasziniert, zu sehr. Dabei hatte die Nullianerin es einem anderen Sith zu verdanken, aufzuwachen. Zion und wenn sie an ihn dachte; hatte sie ihre Schwäche dann wirklich überwunden? Tenia tastete nach ihrer Narbe, die sich wulstig von ihrer glatten haut abhob. Sie hätte blind werden können. Die Narbe endete direkt am Übergang zum Auge und sie hatte nicht nur ihr Gesicht verändert. War es Hass den sie empfunden hatte? War von ihm noch etwas übrig? Ja und nein. War Tenia ehrlich hatte sie zu Beginn Hass empfunden, Zion als ihren Feind betrachtet. Nicht allein der Narbe wegen, sondern weil er Neis Mutter getötet hatte. Einen Mord, den ihre Freundin und sie hatten ansehen müssen, aber nicht verhindern können. Dachte sie jetzt an Zion war da kein Hass, kein Zorn. Die Gefühle waren etwas anderem gewichen. Der Einsicht, dass zumindest diese Narbe notwendig gewesen war um zu erkennen, dass ihre Eitelkeit und ihre Faszination für die dunkle Seite ein Fehler gewesen waren. Mit der Demütigung, die diese Narbe gewesen war, war ihr Stolz verschwunden. Und eben jenen galt es nun ein weiteres Mal zu überwinden. Nun sah sie Steven und obwohl ihr Körper noch immer im Streit mit ihr war, sich weg und nicht hin zu ihm zu bewegen, sich zu ihm hin und nicht weg zu bewegen, trat sie doch auf ihn zu.

Älter sah er aus. Sein Haar war länger, jetzt hatte er einen Bart und er wirkte so anders, als das letzte Mal. Er schien bedrückt und längst mich mehr so, als tänzelte er durch sein Leben.
Er wirkte fremd und vertraut, was zu ihrer allgemeinen Ambivalenz passte.
Langsam bewegte sie sich auf ihn zu, lächelte nicht. Da lag eher ein Ausdruck von Unsicherheit auf ihrem Gesicht, als sie „Steven“, sagte, und sich in einigem Abstand zu ihm auf die Bank setzte.
„Irgendwie wusste ich, dass ich dich heute sehen werden.“ Jetzt lächelte sie doch matt, sah kurz zu ihm und wandte den Blick wieder ab. „Aber wirklich vorbereitet darauf bin ich nicht.“ Nein, ganz und gar nicht. „Ich weiß nicht, ob ich gehen, oder bleiben soll. Ob ich noch einmal mit dir über die letzte Mission reden will. Ich meine überhaupt reden, denn das haben wir bisher nicht getan.“ Was ihr Versuch eines Einstieges war. „Zuerst sollte ich dich wohl fragen, wie es dir geht. Aber da ist viel, was ich sagen will. Dabei wäre es vermutlich viel angebrachter, dir zuzuhören…“



Coruscant | Jedi-Tempel | Meditationsgarten | Tenia und Steven + verschiedene Jedi
 
Coruscant-Orbit-Orbitalstation- Hangar- mit Willelme in Purple Four

Ausflüge in All waren für Fabienne immernoch etwas besonderes. Auch wenn sie inzwischen die Abschlussprüfungen in Sichtweite hatte, war sie noch immer ganz unten in der Rangfolge beim Sternjäger-Corps. Darum klopfte ihr Herz auch laut, als sie den A-Flügler erklomm und ihn sich so einrichtete, dass sie ihn gut bedienen konnte. Will hatte sich sein Fahrzeug sorgfältiger ausgesucht und war deswegen nach ihr in seine Kanzel geklettert. Trotzdem war er offensichtlich früher bereit und erfragte bereits die Starterlaubnis, als Fabienne gerade die Sicherheitsgurte anlegte. Eigentlich ein Scherz, wenn man bedachte, dass sie in ihren Monturen im Weltraum eh nur ein paar Sekunden überlebten. Vorrausgesetzt man flog mit seinem Vogel nicht in die Luft. In dem Fall brachten die Gurte garnichts. Naja. Vorschrift war Vorschrift. Nachdem Willelme seine Anfragte raus hatte, zog Fabienne sofort nach.


“Recruit Bertheau an den Kontrollen von Purple Two. Erbitte Freigabe und Starterlaubnis. Legitimation des Sternjägerkorps: FB-Flea-874.17.1 “


Es dauerte nicht lange, da erhielten sie die Startfreigabe und einen Anflug-Vektor zu einer bestehenden Rotte, die sie ergänzen sollten. Die ganze Aufregung, die sie noch im Hangar empfunden hatte, ließ sie auch dort. Als ihr Jäger kurz hinter Willelme in die unendliche Schwärze des Weltalls flog, wurde sie ruhig und aufmerksam. Sie hielt Ausschau nach den anderen ihrer Rotte und lächelte, als sie sie entdeckte. Sie schaltete auf den Rotten-Kanal, um sich anzukündigen und der Flugkontrolle damit die Information zu geben, dass sie ihr Ziel erreicht hatte.

“Purple Two und Purple Four mit Sichtkontakt auf Rotte 4 auf 3 Uhr. “

Die Rotte flog die Standart-Formation mit dem Rottenführer vorne und den anderen 3 dazugehörigen Jägern im Dreieck hinter sich. Fabienne brachte ihren Jäger hinter den letzten Jäger der Rotte auf der Steuerbord-Seite und der Rottenführer wartete, bis Will seine Position ebenfalls eingenommen hatte.

“So, dann wollen wir mal bisschen Fahrt aufnehmen. Wenn ihr brav seid, dürft ihr nachher noch ein bisschen spielen.”

Kam vom Rottenführer über ihren Kanal und Fabienne fragte sich, ob die Ansammlung von Jägern hier nur von Neulingen besetzt war. Oder von relativen Neulingen. Willelme hatte ja schon einiges mehr an Erfahrung. Auf ihrem Infobildschirn bekam sie alles rein, was sie für den Formationsflug brauchte und zusammen mit den anderen schob sie die Geschwindigkeitsregler nach vorne. Ihr Jäger vibrierte nicht sondern beschleunigte ruhig und gleichmässig. Ein schönes Modell.

“Damit ihr ein Gefühl für eure Jäger bekommt, fliegen wir jetzt mal ein paar Kurven und Loopings. Und immer schön in der Formation bleiben.”


Ok, jetzt wusste Fabienne, dass sie nicht die einzige mit wenig Flugstunden hier war. Diese Ansage hatte sie vor nicht allzulanger Zeit über Lianna auch schonmal gehört und wusste, wie wichtig dieses “Einfliegen” war. Die Formation war auch zu weit auseinander für einen Einsatz. Das hier war üben. Jeder hatte genug Platz für kleine Fehler, womit bei solchen Übungen immer gerechnet wurde. Fabienne konnte ihre Spur aber halten und wich keinen Millimeter von ihrem Kurs ab. Es ging hier jedoch nicht nur darum, einen guten Eindruck zu hinterlassen. Sie konnte sich gut vorstellen, dass Willelme sie für Fehler tagelang aufziehen würde. Oder er würde Panik schieben und den Beschützer noch mehr raushängen lassen, als er es eh schon tat. Für einen Moment war sie versucht, einen Privat-Kanal zu ihrem Bruder zu öffnen. Aber auch der wurde von der Leitzentrale mitgehört und ihr Ausbilder hatte ihnen mehr als einmal eingebläut, was das Wort “Funkdisziplin” bedeutete. Während dem Fliegen keine unnötigen Unterhaltungen führen. Nicht flirten und nicht zum Abendessen verabreden. Das war etwas, dass man unter der Gemeinschaftsdusche nach dem Flug erledigte. Ein Lächeln huschte über Fabiennes Gesicht, als sie an eine Übung zum Thema Funk zurückdachte, in der sie ihren Ausbildungs-Kommandanten als Häuptling bezeichnet hatte. Das war ein schlechter Tag für sie gewesen, auch wenn der Kommandant gelacht hatte. Aber natürlich hatte er ihr das nicht durchgehen lassen können. Im Nachhinein war es die Strafarbeit aber Wert gewesen.

Coruscant-Orbit- "Purple Two" mit Willelme in Purple Four und einer NPC-Rotte
 
Coruscant | Jedi-Tempel | Meditationsgarten | Tenia, Akani und Steven + verschiedene Jedi

Tenia ging langsam auf die Bank zu auf welche sich der Baron gesetzt hatte. Ihre Narbe wirkte nicht mehr so auffällig wie bei dem letzten Mal als sie sich begegnet waren, sie schien entweder von alleine gut zu verheilen oder aber eine Jedi-Heilerin hatte hier auf Coruscant ihr Talent spielen lassen. Doch Tenia selbst sah müde aus, ihre Augen wirkten unsicher und bedrückt. Die Blicke des Barons und die der Nullianerin trafen sich nicht.

Nachdem sie sich in eingiem Abstand zu ihm auf die Bank gesetzt hatte, begrüßte sie ihn ohne jegliche Gefühlsregung mit seinem Namen. Wenn doch ein wenig Gefühl in ihrer Stimme lag dann Verunsicherung. Wollte sie sauer sein und konnte es nicht? Vermisste sie Steven vielleicht sogar? Der Baron reagierte nicht auf seinen Namen und blickte stoisch auf den Boden. Seine Augen versuchten einen Punkt zu finden, auf den er sich konzentrieren konnte. Seine Hände die sich neben seinem Körper an der Bank festhielten, so als würde er ohne sie herunterfallen, wurden merklich feuchter. Auch der Baron war verunsichert.


Plötzlich sprach sie davon, dass sie wusste sie würde ihn hier heute treffen. Verrückt. Genau dieses Gefühl hatte ihn doch irgendwie vermutlich nach Coruscant gebracht. Die Macht war ein Verbündeter der mannigfaltigen Möglichkeiten eröffnete aber auch ebenso verschlungenen und undurchdringliche Wege. Steven war ein rationaler Mensch, doch fand er in diesen Fragen keinen Sinn: Wieso war seine Verbindung zur Macht geschwächt, wieso führte ihn sein Gefühl nach Coruscant und was hatte das ganze mit Tenia zu tun!?
Er spürte ihren Blick auf sich ruhen, doch er konnte ihn nicht erwidern. Erst als sie ihren abwandte wagte sich der Baron die Nullianerin anzusehen. es war noch immer da. Ihr Lächeln. Es war fein und kaum erkennbar, aber es machte Hoffnung, dass dort nicht nur Abneigung und Wut für den Cirresen übrig geblieben war. Oder offenbarte dieses zarte Lächeln doch nur die unerfüllbare Nostalgie und Sehnsucht nach vergangenen Zeiten. Wie unbeschwert und fröhlich beide auf Mon Calamari waren. Stevens Hand glitt in seine tiefe Tasche. Er spürte den Brennstein zwischen seinen Fingern und musste sofort an den Brief denken. Tenia hatte ihm geschrieben, sie wollte den Stein nicht und irgendwie hatte das Steven mehr getroffen als er zugeben wollte. Es war nicht nur ein Geschenk, es war ein Zeichen für seine Zuneigung. Auf Cirrus bedeuten Geschenke nicht einfach nur eine kleine Aufmerksamkeit wie auf anderen Planeten. Steven hatte gehört, dass es üblich war bei Geburtstagen und Feiern Geschenke zu verteilen und konnte sich mit diesem Brauch noch nie wirklich anfreunden. Cirresische Geschenke waren immer für außergewöhnlichen und besonderen Situationen gedacht. Es war immer ein Ausdruck von tiefer Verbundenheit mit dem oder der Beschenkten.


Steven holte hörbar tief Luft. Er wollte etwas sagen und doch kam nicht viel mehr als ein Seufzen aus seiner Kehle ehe er anfing seine ersten Worte an Tenia zu richten. Sein Blick wandte zur Nullianerin, welche immer noch nicht zu dem Baron blicken konnte oder wollte.

"Ich weiß ehrlich gesagt nicht.. Ich weiß nicht was ich sagen soll."

stammelte der Baron vor sich hin und blickte nervös zu Boden. Doch dann kam ein mildes Lächeln über seine Lippen.


"Aber das Talent hast du ja schon immer gehabt: Mich entweder sprachlos machen oder dazu zu bringen, Sachen zu sagen die uns in einer Ausnüchterungszelle landen lassen."

genauso schnell wie es gekommen war, genauso schnell ist es auch wieder verschwunden dieses milde Lächeln. Dieser Spruch war unangebracht. Es war wohl weniger der Versuch eines Witzes, als mehr eine Ablenkung von seiner Nervosität. Er wusste nun wirklich nicht wie es weitergehen sollte. Mit ihm. Mit ihr.

"Verzeih... Allerdings steckt darin auch ein wenig Wahrheit. Nach unserem letzten Gespräch und deinem Brief.. ich weiß nicht was ich sagen soll ohne etwas kaputt zu machen, wenn da überhaupt noch etwas ist."

wenn da noch etwas gewesen ist. Richtig. Steven hatte Fehler gemacht die nicht zu verzeihen waren. Er hatte falsche Dinge aus den richtigen Gründen getan, doch das machte sie nicht gut.

"Ich weiß ehrlich gesagt nicht mal genau, was ich hier überhaupt mache. Seit Alderaan, seit Thyferra hat sich viel verändert. Zwischen uns, in mir."
Steven stockte kurz. Er wollte es ihr erklären gleichzeitig aber nicht weinerlich klingen. Der Baron versuchte so neutral wie möglich zu sprechen und holte noch einmal tief Luft.

"Ich bin dir und allen anderen wohl eine Erklärung schuldig. Ich weiß nicht ob ihr euch Sorgen gemacht habt, doch ich hätte euch bescheid sagen müssen. Ich bin damals von Alderaan aufgebrochen ohne mich bei jemandem zu melden..."

Tenia, Micheal, seine Familie, der Jedi-Rat niemand wusste wieso und wohin Steven von Alderaan aufgebrochen war.

"Seit Thyferra ist meine Verbindung zur Macht gestört. Ich kann es dir nicht beschreiben, es ist einfach... ich kann nicht meditieren, ich finde keine Ruhe, ich kann kaum kämpfen oder klare Gedanken finden. Das Einzige was mir bleibt ist dieses abstrakte Gefühl. Es ist in mir und ich kann ihm folgend, aber mehr auch nicht. Ich kann es weder beschreiben, noch kann ich seinen nächsten Schritt voraus ahnen. Dieses Gefühl hat mich damals von Alderaan aufbrechen und nach einigen Reisen auf Dxun, einem Mond von Onderon, ankommen lassen. Ich weiß nicht genau wie lange ich weg war, manchmal fühlte es sich wie Tage an und manchmal wie Jahre."

Steven musst zurück denken an den Dschungel und die Visionen. Es war ein Leben abseits allen Luxus, es war wohl das Leben eines Jedi.

"Dieses Gefühl hat mich hier nach Coruscant geführt. Hier hat mein Weg bei den Jedi begonnen, das Hotel von damals, das Honey House, der Jedi-Tempel. Und auch dich fand ich hier wieder."

Wieder gefunden. Es klang so schräg und war vermutlich doch die beste Beschreibung für das was hier passierte. Steven hatte jedoch nicht nur Tenia verloren, sondern auch sich selbst und seine Ideale. Er war ein Jedi.

"Es tut mir leid, euch auf Alderaan im Stich gelassen zu haben."

Coruscant | Jedi-Tempel | Meditationsgarten | Tenia, Akani und Steven + verschiedene Jedi
 
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Auch Steven lächelte nicht und sah so anders aus, ohne, das wurde Tenia jetzt erst bewusst, diese Arroganz, die er sonst immer ausgestrahlt und die ihr irgendwie gefallen hatte. Vielleicht, weil sie ihrer eigenen entsprochen hatte. Weil sie nicht hätte sein dürfen und weil sie beide sie doch nach außen getragen hatte wie ein Schild oder eine Trophäe. Jetzt war da nichts, kein Schutzschild und obwohl sie beide angezogen waren, kam sich Tenia seltsam nackt vor. Kein Ballkleid. Kein perfekt sitzender Anzug. Kein charismatisches Lächeln. Sie saßen sich als zwei Wesen gegenüber die verletzlich waren und nicht sicher wussten, was der andere mit dieser so offen gezeigten Verletzlichkeit tun würde. Sein Blick war auf den Boden gerichtet, genau wie der ihre und die Zeit der Veränderung hatte auch vor ihm nicht Halt gemacht. Er wusste nicht was er sagen sollte. Tenia nickte, auch wenn das keine Frage Stevens gewesen war, aber sie verstand, denn ihr ging es nicht anders. Zwar hatte Rosita ihr gesagt, dass sie mit Steven reden sollte, doch was sagen? Das hatte die Kushiban ihr nicht verraten.

"Seit dem",

ihrem ungebührlichen Verhalten Padme gegenüber,

"ist so viel Zeit vergangen."

Sie lächelte milde, nicht ob der eigentlichen Erinnerung, wohl aber ob der Erkenntnis wie unverschämt sie damals gewesen war. Auch der kurze Anflug von Stevens Lächeln verschwand, kaum das er gekommen war; ließ keine Zeit es einzuschätzen oder zu interpretieren. Ihr letztes Gespräch, ihr Brief... Tenia verzog das Gesicht und jetzt brannte ihr Blick sich in den Boden ein.

"Ich hätte ihn dir nicht geben sollen",

gab sie leise zu, hatte sie doch damals keine andere Möglichkeit, keinen anderen Weg gesehen. Sie hatte ihm den Sten zurückgegeben und mit ihm und dem Brief entschieden, Steven aus ihrem Leben zu streichen. Nicht nur, weil er etwas getan hatte, dass gegen alle Normen des nullianisches Volkes und sogar gegen die Regeln der Jedi verstoßen hatte. Auch ihren Stolz hatte Steven verletzt, womit sie genau sowenig hatte umgehen können. Dabei war verletzter Stolz ganz sicher keine gute Basis, auf der sich Entscheidungen treffen ließen. Ihr Stolz war es diesmal nicht, der sie nicht erwidern ließ, dass da noch etwas war, es war die Unsicherheit darüber, was noch übrig war. Und, ob es reichte. Steven aber sprach weiter und klang immer weniger wie der junge Mann, den sie damals kennen gelernt, in den sie sich irgendwie verliebt hatte. Was ein Punkt mehr war. Bis heute wusste die Nullianerin nicht, in was sie sich verliebt hatte. In eine Eigenschaft, in sein Aussehen? In eine Illusion? In Steven als Person? Sie kannte ihn doch kaum. Jetzt noch weniger als damals und zeitgleich viel mehr. Da lag so viel Wahrheit in seinen Worten. Seit Thyferra hatte sich vieles verändert. Zwischen ihnen und, das wurde deutlich, in ihm, in ihr. Hätte sie es nicht besser gewusst, sie hätte gesagt, dass hier auf dieser Bank, in diesem Garten ein ganz anderer Baron saß als der, mit dem sie in einem Pool und in einer Ausnüchterungszelle gewesen war. Tenia hätte sich selbst für eine Fremde gehalten. Eine verzogene Göre die die einfachsten Benimmregeln nicht beherrschte. Steven holte Luft, Tenia hielt sie an. Sein Fortgang von Alderaan war plötzlich gekommen, hatte aber Unverständnis statt Sorge in der Waldbewohnerin ausgelöst. Steven war ihr keine Antwort, keine Rechenschaft schuldig, zumindest... und Tenia kam nicht darüber hinweg, für Alderaan. Da war etwas das eine Antwort für Thyferra wollte. Etwas, das danach verlangte. Alderaan... Bei den Wäldern, Alderaan war auch keine gelungene Mission gewesen. Da waren so viele Zweifel aufgetaucht, doch auch Nei. Alderaan aber war nicht die Antwort auf Thyferra. Es war nicht einmal de Frage. Nicht das, was von Relevanz für sie und Steven war. Thyferra war das, was dafür sorgte, dass sie beide nicht in der Lage waren einander anzusehen. Thyferra? Nein. Nicht der Planet, sondern das was dort geschehen war und genau darauf kam Steven nun zu sprechen.
Der Beginn seiner Worte klang ... Sie wusste nicht, wie die Worte klangen. Was sie fühlen sollte. Da war so vieles. Sie hatte gewünscht, gehofft, dass er nachdachte, dass er in Zweifel zog, dass er begriff. Nur klang das, was er ihr gerade offenbarte nach etwas, das sie nicht gewollt und doch auch wieder gewollt hatte. Sie hatte nicht begriffen, warum Steven der Mord Michales nichts ausgemacht hatte. Gleichzeitig hatte sie gewollt, dass es ihm etwas ausmachte und sie hatte auch gewollt, dass ihn Zweifel plagten. Weil es sich ungerecht angefühlt hatte, dass er so einfach darüber hatte hinwegsehen können, während sie ihr eigener Mord und der Mord Michales gequält hatte. Da war so viel Schatten in ihr, so viel, vor dem sie sich fürchtete. Sie hatte den Kontakt zu Steven abgebrochen, weil dieser Schatten auch in ihm war. Weil diese Tatsache ihr Angst machte. Aus egoistischen Gründen. Auch aber aus welchen, die mit Aufrichtigkeit zu tun hatten. Mit echtem Interesse und echter Sorge um Steven.

Jetzt war es Tenia die tief durchatmete und froh darüber war, dass sie hier im Garten waren, der zumindest im Ansatz so etwas wie eine ... beruhigende Wirkung hatte. Aber sie wusste noch immer nicht was sie sagen sollte. Sie hatte ihm zuhören wollen und sie hatte wohl gehört was er gesagt hatte. Nur...

"Meinst du, es ist Schuld?",

kam dann beinahe automatisch.

"Es klingt wie ein Schuldgefühl".

Was sie endlich dazu brachte sich zu zwingen Steven anzusehen.

"Aber vielleicht ist es mein Schuldgefühl. Denn seit Thyferra fühle auch ich anders. Es hat auch mich gehen lassen wollen. Weg von den Jedi. Aber jetzt sind wir hier. Meinst du, es ist Schuld? Oder Reue? Oder... ist das nur meine Hoffnung? Ich... " Sie seufzte tief.

"Ich will daraus nicht meine Geschichte machen. Nur... ist sie es in Teilen und ich habe nich die Größe, mich darin auszusparen. Tut mir leid."

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Occ: Es hat iwie die Formatierung verhauen und einen Teil groß gemacht oO Sorry
 
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Coruscant | Jedi-Tempel | Meditationsgarten | Tenia und Steven + verschiedene Jedi

Tenia bereute ihre Entscheidung, Steven den Brief gegeben zu haben, also. Doch was gab es da zu bereuen? Ihre geschriebenen Worte hatten ihn damals mehr verletzt als er sich selbst eingestehen wollte. Er hatte versucht darüber zu stehen und den Brief einfach zu akzeptieren, doch das funktionierte nicht. Dieser Brief und die Rückgabe des Brennsteins hatten Spuren in Stevens Seele und in seinem Gedächtnis hinterlassen. Es war wie das endgültige Beenden von allem. Alle Gefühle die Tenia für Steven zu haben schien, waren damals mit diesem Brief verloren gegangen, jedenfalls hatte Steven dies so interpretiert. Nachdem der Baron von Cirrus über dieses ungewöhnliche Gefühl gesprochen hatte, welches ihn nach Coruscant geführt hatte, stellte Tenia ihm eine Frage.
Waren es Schuldgefühle? War es die Schuld die er fühlte? Die sie fühlte? Denn eines offenbarte diese Unterhaltung jetzt schon: auch Tenia hatte nicht ohne jegliche Spuren die Verbindungen zu Steven aufgegeben.

"Ich kann es dir wirklich nicht sagen.. Irgendjemand hat mir mal gesagt, das Fehler dazu gehören, doch manche Fehler hätten einfach nie passieren dürfen."

Steven musste es nicht aussprechen, doch sie würde wissen was gemeint war. Es war nicht nur dieser tote Imperiale auf Thyferra, es war die blinde Verteidigung seines Padawan, es war die Hochmut und Eitelkeit und es waren vor allem die Lügen gegenüber Tenia. Lügen aufgrund von Furcht und Feigheit, Lügen über Stevens Gefühle und seine wahren Beweggründe. Würde sie es besser verstehen, wenn sie die Wahrheit kannte? Würde sie ihm verzeihen? Es machte keinen unterschied, doch er war es der Nullianerin schuldig.
Tenia sprach plötzlich davon, das auch sie Schuld fühlte. Oder vermutete, dass es sich um Schuld handelte. Sie wollte nicht ihre Geschichte daraus machen? Zu spät, sie war schon viel zu tief Teil dieser ganzen Geschichte.


"Es ist nicht deine Geschichte, es ist auch nicht meine Geschichte. Wir sind beide Teil davon. Es macht keinen Unterschied wie viel mehr Fehler der eine oder andere gemacht hat, vielleicht macht es nicht mal einen Unterschied wie viel schwerer manche Fehler waren oder sind. Es lässt sich nur wenig rückgängig machen, aber es ist unsere Geschichte, Tenia."
Steven schaffte es nun endlich auch Tenia anzuschauen. Ihre Blicke trafen sich und es fühlte sich gleichzeitig gut und schlecht an. Sie wirkte bedrückt, doch Steven konnte ihren Blick nicht deuten. Waren ihre Augen vorwurfsvoll oder voll reue? Nur eines wusste der Baron von Cirrus, sie sah in keiner Weise glücklich und unbeschwert aus.

"Das was auf Thyferra passiert ist.. das hätte niemals passieren dürfen. Es ist passiert weil.. weil ich Angst um dich hatte. Ich weiß, dass das mein oder Michaels Verhalten in keiner Weise entschuldigt. Der Zweck heiligt nicht die Mittel. Das weiß ich jetzt und doch kann ich nichts ungeschehen machen."

Steven blickte voller Scham zu Boden. Hatte sie recht? Waren es doch Schuldgefühle die ihn nach Coruscant gebracht hatten?

"Und das was danach passierte.. Das ich dich und Akani in Gefahr gebracht habe.. Ich war einfach nur unglaublich wütend und enttäuscht darüber, dass du nicht gesehen hast oder sehen wolltest was du für mich bist, wie viel du mir bedeutest und wie weit ich für dich gegangen bin. Ich habe es nicht verstanden wieso du diesen Imperialen betrauert hast, obwohl er eine Gefahr für diese Mission und vor allem dich dargestellt hatte. Ich denke, jetzt verstehe ich es.. Ich hätte mich niemals so verhalten dürfen. Nicht für einen Jedi und dir gegenüber nicht für das was ich für dich empfinde."

Nun blickte der Jedi-Ritter wieder zu Tenia. Es war kein Stolz mehr erkennbar in seinem Gesicht. Seine ganzen Titel, seine Befehlsgewalt gegenüber Untertanen, sein Potenzial in der Macht und sein Talent für den edlen Schwertkampf. All das half ihm jetzt nichts, machte ihn nicht stark, vielleicht sogar im Gegenteil. Nicht einmal seine geübte Zunge, die Kunst seine Worte weise zu wählen um diplomatisch zu agieren half ihm nun. Tenia war keine Botschafterin, keine Diplomatin oder Abgesandte, er konnte und wollte sie nicht belügen oder um seinen Finger wickeln, er wollte nicht das beste Geschäft für sich herausschlagen, sondern einfach nur erklären was passiert war um eventuell herauszufinden, was gerade mit ihm passierte.

"Es ist mir egal ob du mich hasst, ob du nichts mehr von mir wissen möchtest.. Nein! Eigentlich ist es mir überhaupt nicht egal. Ich vermisse dich aber es sind diese schlimmen Dinge passiert. Ich werde verstehen, wenn du nichts mehr von mir wissen möchtest, auch wenn es mich schmerzt, aber ich wollte dir das alles einfach sagen. Es dir erklären und ehrlich zu dir sein. Ich hatte und habe immer noch Angst vor meinen Gefühlen, dir gegenüber. Ich habe Angst, wie du reagierst und dass sie mich schwach machen und dumm handeln lassen."

Steven schaute der Nullianerin tief in die Augen. Er wirkte ruhig, fast monoton, doch in seinem Inneren bebte es. Selten zuvor war er so ehrlich und offen zu einem anderen Wesen, niemanden hätte er das so anvertraut wie Tenia. Egal, wie sie sich entscheiden würde, sie würde immer eine Vertrauensperson für ihn bleiben. Steven kramte in der Tasche seines Mantels und holte den Stein heraus.

"Auf Cirrus gehört ein Geschenk für immer dem oder der Beschenkten. Du hast mir den Stein entgegen geworfen und gesagt, du willst ihn nicht. In dem Brief hast du ihn mir zurück gegeben.. Doch es steht mir nicht zu darüber zu entscheiden, was mit ihm passiert. Vernichte ihn, verschenke ihn, wirf ihn weg, behalte ihn oder bau' ihn wieder in deine Lanze ein. Bitte..

Der Baron von Cirrus legte den Brennstein zwischen sich und der Nullianerin. Er wusste nicht ob sie ihn annehmen würde, ob sie bereit war ihre Hand der seinen entgegenzustrecken. Der Stein symbolisierte nun gewissermaßen eine Barriere zwischen den beiden, eine Barriere die seit Thyferra die beiden Machtnutzer trennte. Es war fast als ob Verzweiflung in Stevens Stimme mitklang. Doch es war die Wahrheit, dieser Stein gehörte nicht mehr ihm..

Coruscant | Jedi-Tempel | Meditationsgarten | Tenia und Steven + verschiedene Jedi
 
Coruscant | Jeditempel | Kantina | Eriu, Sarid, Yneha



Seine Meisterin stand auf und auch Eriu leerte den Kaf um Ihr zu folgen. Gegen die Begleitung des jungen Menschenmädchens hatte der Sephi nichts einzuwenden, ganz im Gegenteil, er freute sich sogar darüber.


„Ich hoffe, dass deine Erinnerung bald zurückkommt,
Yneha.“

Bailee, die Padawan mit der seine Meisterin sprach, begrüßte er mit einem höflichen Nicken. Dann verließen sie die Kantina in Richtung der Turbolifte. Eriu hielt sich, wie es in der Gesellschaft der Sephi üblich war, einen Schritt hinter seiner Meisterin. Als Yneha nach dem C-Virus fragte, setzte der Padawan ein.


„Der C-Virus ist ein corsucantweit auftretender Viruserreger unbekannter Herkunft. Infizierte sterben oft und bisher ist keine sichere Heilungsmethode gefunden worden.“


Mehr hatte er bisher noch nicht darüber in Erfahrung gebracht, hoffte jedoch auch auf ergänzende Worte seiner Meisterin. Inzwischen hatte sich der Lift geöffnet und die 3 traten ein. Glücklicherweise waren die Knöpfe beschriftet und Eriu betätigte den für die Krankenstation.




Coruscant | Jeditempel | Turbolift | Eriu, Sarid, Yneha
 
Coruscant | Jedi-Tempel | Meditationsgarten | Tenia und Steven + verschiedene Jedi

Fehler gehörten dazu. Das stimmte und gleichzeitig kamen ihr diese Worte wie eine müde Entschuldigung vor, weil sie alles rechtfertigen konnten. Sie selbst hatte so viel damit rechtfertigt, hatte sich damit rechtfertigt. Fehler gehörten dazu. Aber manche hätten einfach nie passieren dürfen. Der Imperiale. Der Moment, in dem er den Funkspruch nicht hatte beantworten wollen. Die Verteidigung seines Padawans. Die gnadenlose Arroganz die er an den Tag gelegt hatte. Ihre Abneigung danach. Ihr sich Weigern mit ihm zu sprechen. Ihr Wunsch, dass er schlaflose Nächte hatte. Da lag so viel in ‚manches‘, und so unausgesprochen es auch sein mochte, so greifbar war es jetzt, in diesem Augenblick, der Tenia dazu zwang, erneut auf den Boden zu starren, spürend, dass ihre Gefühle sie überrollen wollten wie ein Sturm.

Es war ihre Geschichte und sie war es Steven schuldig ihn dabei anzusehen, aber es tat weh ihm in die Augen zu blicken. Noch mehr tat es weh, seinem Blick stand zu halten. ‚Der der ich bin, grüßt trauernd den, der ich sein möchte‘. Wie wahr war dieser Spruch. Wie oft hatte die, die sie sie war, trauernd die gegrüßt, die sie sein wollte? Jetzt war es, als säße sie diesem Teil wirklich gegenüber. Als säße Steven diesem Teil gegenüber. Als begegneten sie beide sich selbst. Der Offenheit, der Verletzlichkeit, dem Schatten, aber auch dem Licht und vor allem endlich der Wahrheit. Steven hatte den Mord an dem Imperialen gebilligt und verteidigt, weil er Angst um sie gehabt hatte? Aber da war doch keine Gefahr gewesen. Keine drohende, eine latente, ja. Aber keine, die sie nicht hätten auch anders besiegen können. Sie runzelte die Stirn, begriff nicht, doch mit seinen nächsten Worten sickerte auch in ihren Verstand, von was Steven sprach. Als er sie abermals ansah, war da so viel Aufrichtigkeit in seinem Blick, so viel von dem Steven in den sie sich damals vielleicht auch verliebt hatte, ohne zu wissen, wie viel davon überhaupt in ihm schlummerte, dass sie den Blick abwenden musste, als sie lautlos zu weinen begann. Sie hatte so viel Erfahrung damit absichtlich zu weinen, sie hatte sich oft genug Vorteile damit verschafft, jetzt schämte sie sich vor ihrer eigenen Aufrichtigkeit und für die Lügen von damals. Jetzt schon wusste Tenia nicht mehr, was sie tun sollte, noch weniger wusste sie es, als Steven den Stein, dem sie ihm damals entgegengeschleudert hatte, hervorholte und ihn zwischen sich und sie auf die Bank legte. In der Mitte der Bank machte er die Entfernung in der sie zueinander saßen überdeutlich. Aber da war mehr; er markierte nicht nur die Entfernung, war nicht nur eine kleine Barriere. Genauso zeigte er, dass es nur einen Griff mit der Hand brauchte oder ein kleines Rutschen auf der Bank. Aber…

„Ich kann nicht, Steven“,

starrte sie den Stein an, hielt die Hand mit der anderen auf, die sich verräterisch hatte nähern wollen.

„Nicht, weil ich dich hasse, das tue ich nicht. Das kann ich nicht, aber Steven“,

sie sah auf, sah ihn an,

„du weißt nicht, wer ich bin. Du weißt es einfach nicht.“

Er war ehrlich zu ihr gewesen, aufrichtig, sie musste es jetzt auch sein, sie wollte.

Ich war gemein, bevor ich zu den Jedi kam. Ich war gemein, als ich zu den Jedi kam. Du hast es selbst gesehen und gehört. Wie ich mich Padme gegenüber verhalten habe, wie arrogant ich selbst gewesen bin. Ich bin nicht zu den Jedi gegangen, weil ich etwas Gutes tun wollte, ich ging zu ihnen, weil ich etwas für mich wollte. Ich wollte besonders sein, besser, beliebter, ich dachte, wenn ich eine Jedi werde, sehen andere zu mir auf, aber ich habe ständig auf andere hinabgesehen. Ich wollte sein wie eine Sith, ich war so ignorant…“

Sie konnte Steven nicht die ganze Zeit dabei ansehen, weil sie sich schämte, weil sie ihre Tränen wegwischen musste.

„Ich war fasziniert von einer Sith, von dem was sie ausstrahlte und ich wollte sein wie sie. Bewundert werden. Diese Ausstrahlung haben, Steven, alles was mich zu den Jedi brachte, alles, was ich im Kopf hatte war egoistisch. Alles andere war mir egal.“

Politik. Geschehnisse. Gefühle von anderen.

„Alles wogegen ich halbherzig versucht habe mich zu wehren, habe ich in dir wiedergesehen.“

Was, bei den Wäldern Nulls, nicht wie ein Kompliment klang.

„Eitelkeit. Faszination für die dunkle Seite. Rechtfertigung und Ignoranz. Aber eigentlich habe ich mich gesehen, verstehst du?“

Sie starrte wieder auf den Stein, wischte sich mit der Hand über das Gesicht.

„Da ist etwas, was ich für dich empfunden habe, da ist etwas, dass ich noch immer empfinde, und es macht mir genauso sehr Angst wie dir, weil ich nicht einmal weiß, ob ich diesem Gefühl, ob ich mir trauen kann.“

Sie hatte sich schon einmal Hals über Kopf verliebt und sie wollte kein zweites, bitteres Ende.

„Ich meine“,

sagte sie dann, sah zu Steven auf und berührte den Stein unbemerkt mit ihren Fingern,

„wir kennen einander doch kaum.“


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Während Steven auf eine Antwort oder wenigstens eine Reaktion von Tenia wartete, schien die Anspannung zwischen den beiden spürbar zu werden. Es war als würde die Luft elektrifiziert vor Anspannung und Erwartungen. Vermutlich wusste keiner von beiden wie das hier ausging, vielleicht nicht mal wie es im nächsten Moment überhaupt weiter ging.
Doch bevor die Nullianerin auf Stevens Angebot den Stein wieder zurück zu nehmen antworten konnte, drehte sie sich ganz bewusst von dem Baron weg und begann zu weinen. Es war eine leise, kaum wahrnehmbare Gefühlsregung, doch in der Ruhe und der Gelassenheit, welche der Garten hier im Tempel auszustrahlen vermochte, konnte der Baron es deutlich erkennen. Wie sollte er sich verhalten? Sollte er sie trösten? Wie konnte er, er war ein Teil dieser Geschichte, ihrer Geschichte die ihr so sehr zusetzte. Wenn er Tenia tröstete, nahm er ihr die Entscheidung ab, selbst mit ihren Gefühlen umzugehen. Es wäre ein übergriffiger Akt gewesen, auch wenn die Intention dahinter eine ganz andere war.

Sie hielt ihre eigene Hand zurück und erklärte, dass sie es nicht konnte. Steven holte tief Luft, doch gleich danach entschärfte Tenia ihre Aussage. Es lag nicht an ihm, sondern an ihr. Doch entschärfte dies wirklich diese Situation? Nein, viel mehr warf es neue, schwierigere Fragen auf. Vermutlich hatte sie in gewisser Weise recht gehabt, wenn sie sagte, sie kennen sich doch kaum. Wer waren diese beiden Jedi schon? Zwei arrogante Machtnutzer die an ihre Grenzen gestoßen sind, die sich selbst und ihre ideale verraten hatten für Oberflächlichkeiten?

Auch wenn die Worte nicht so gemeint waren, verletzten sie Steven. Sie kannten sich nicht obwohl sie so viel füreinander empfanden und auch so viel gemeinsam durchgemacht hatten.. Steven hörte Tenia aufmerksam zu und presste die Lippen aufeinander. Nicht, weil er etwas unbedachtes sagen wollte, sondern viel mehr weil er überhaupt nicht wusste wie er darauf reagieren sollte.
Eitelkeit. Ignoranz. Die dunkle Seite. All das hatte sie also in ihm gesehen, all das hatte ihr gefallen an ihm, weil sie doch sich selbst wiederfand. Doch war es bei Steven nicht ähnlich? Damals als er zu den Jedi kam, hier auf Coruscant, hat er dies nicht getan um mächtiger zu sein als andere, um über andere zu bestimmen oder sie zu unterdrücken. Wollte er damals ein Despot werden? Irgendwann über Cirrus herrschen und die Macht nur für seine Vorteile nutzen?

Tenia erklärte, dass sie etwas empfunden hatte und vielleicht immer noch empfand. Steven blickte kurz hoch zur der Nullianerin mit einem Funkeln Hoffnung in den Augen. Sie kannten sich nicht und doch waren sich ihre Geschichten nicht fremd.

"Es tut weh wenn du so sprichst, dass muss ich dir gegenüber wohl so offen zugeben.."

Der Baron von Cirrus blickte wieder zu Boden, als suchte er immer noch die Worte zwischen seinen Füßen. Dann blickte er zurück zu dem Stein, der immer noch wie eine Barriere zwischen ihnen lag. Tenias Finger wanderten langsam in dessen Richtung. Ein kurzes Lächeln überzog das Gesicht des Barons.

"Vielleicht ist genau das unser Problem, Tenia. Wir haben beide nie akzeptiert was unsere Schwächen sind.."
fast demütig und voller Scham blickte der Baron die Nullianerin an.

"Und vor allem wie ähnlich sie sich sind, wie ähnlich wir uns sind. Wir haben uns in dem verstärkt was wir waren. Und du hast nach Thyferra eher als ich erkannt, wohin dieser Weg führt. Du hattest Angst zu dem zu werden, was du in mir siehst.."
oder vielleicht auch was er schon geworden war? Das Böse, was er immer versuchte zu bekämpfen?

"Du sagst wir kennen uns kaum und vielleicht hast du damit recht, doch diese Gemeinsamkeiten die wir besitzen.. Mit niemand anderem habe ich diese Verbindung zuvor gehabt, sei es damals mit diesen schlechten Eigenschaften, als auch jetzt... wenn wir darüber reden, wenn wir versuchen bessere Menschen zu sein."

Er wollte diesen Weg mit ihr gemeinsam gehen, bessere Jedi, bessere Menschen werden. Und wenn sie sich kaum kannten und sie eine neue Tenia war, dann wollte er diese neue Tenia besser kennen lernen. Sie war es, welche er bedingungslos vertraute, mehr als jedem anderen Wesen hier auf Coruscant.

"Du hast früher erkannt als ich, dass wir manchmal unseren Stolz vergessen müssen um das zu tun, was von uns verlangt wird. Doch manchmal müssen wir auch auf die Macht hören und das tun, was sie uns sagt. Und vielleicht habe ich ihr viel zu lange nicht mehr zugehört und nur das gemacht was ich wollte und nun ist sie still geworden."


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Coruscant-Jedi-Tempel- Werkstätten- mit Jax, Cyrenea und Rio

Die Frage, wie Cyrenea nach Glee Anselm kam, war doch -eigentlich – ganz einfach zu klären

“Die Amaryllis startet in 13 Tagen Richtung Glee Anselm. Das ist der Frachter, mit dem ich hergekommen bin. Cyrenea kann da mit. Theoretisch. Es gibt halt diese 4-Wochen-Quarantäne wegen dem Virus. Aber ich bin mit Brianna ja auch früher abgereist. Und es gab nicht mehr Kontrollen deswegen. Vielleicht können wir diese Jedi da nachher mal fragen, wie man das am besten anstellt. Wenn wir Glück haben, hat sie ne Idee , wie man da zu so einer Sondergenehmigung kommt. Dann wär Cyrenea in 17 Tagen – von heute an- auf Glee Anselm. Vielleicht möchte Rio ja auch mit. Du bist Mech, oder? Nur Fahrzeuge, oder auch anderes? Sonst würd ich meinen Chef fragen, ob der noch wen braucht. Der ist zwar wahrscheinlich immernoch sauer auf mich, weil ich ihn quasi zu nem Auflösungsvertrag genötigt hab, aber vielleicht kennt der zumindest jemanden , der nen Mech braucht. Dann hätte Cyrenea noch jemanden, den sie kennt. “


Es war zumindest einen Versuch, es so zu regeln. Und es wär die naheliegendste Lösung, wenn sie das mit der Quarantäne regeln konnten. Aber welchen Weg man da gehen musste, wusste Bailee leider nicht.
In der Werkstatt angekommen, bewunderte Rio die Ausstattung und fragte, warum sie sein Werkzeug hatte kaufen wollen. Bailee grinste und zuckte mit den Schultern, bevor sie anfing, an Jax´Protese zu arbeiten. Einmal schrie er kurz auf und hätte wohl seinen Arm weggezogen. Bailee legte ihm die Hand auf die Schulter.

“Tut mir leid. “

Als er sich beschwerte, dass es doch ordentlich ziepte, presste sie die Lippen zu einer Linie zusammen.

“Bin gleich fertig. Beiss noch einmal die Zähne zusammen, dann hast du es geschafft.”

Cyrenea wurde von einer gewissen Schadenfreude erfasst und tadelte Jax dafür, dass er so wehleidig war. Bailee sah sie grinsend an und schüttelte den Kopf. Sie wollte nicht mit dem grünhäutigen Tauschen und hoffte, dass sie es schaffen würde, ihre Gliedmaßen zu behalten. Und sie war froh, dass Jax´Laune nicht zu sehr unter der “Behandlung” litt. Ihre Geschichte von der Schallpistole brachte ihn zum Lachen, was gerade in dem Moment unpassend war, weil sie ein sehr feines Kabel einstecken wollte und sie bei seinem Lachen natürlich ständig den Anschluss verfehlte. Sie sah ihn an als wollte sie fragen “Bist du fertig?” und schaffte es dann endlich, das Kabel zu verbinden. Schliesslich war sie soweit zufrieden mit ihrem Werk und verschloss die Öffnung mit einer neuen Deckplatte. Als Jax den Arm ausprobierte, war er überrascht und fragte, was sie gemacht hätte. Bailee zuckte nur mit den Schultern.

“Ich bastel halt gern, aber ich schau auch, dass alles richtig verbunden ist und nichts hängt oder reibt. Bisschen Öl solltest du dem Arm hin und wieder schon gönnen. “

Als er dann meinte, dass sie die Jedi nicht länger warten lassen sollten, nickte Bailee und räumte das Werkzeug wieder weg. Auf halbem Weg zur Medstation piepte dann ihr Com und die Nautolanerin lächelte, als sie Akani als Absender identifiziert hatte. Er erklärte, dass er grade auf dem Weg in die Kantine war und fragte, wie es bei ihr aussah. Bailee antwortete umgehend.


Hallo Akani

Ich war eigentlich grad in der Kantine und bin jetzt unterwegs Richtung Krankenstation. Ich wurde in der Kantine von so einer braunhaarigen Jedi angesprochen und sie meinte, sie wolle mit mir reden und ich bin jetzt eben auf dem Weg. Ich glaube, sie weiss was von Brianna. Aber sag mal: Kann es sein, dass man als Jedi Probleme anzieht wie ein Licht Insekten? Ich war in der Stadt auf der Suche nach nem Geschäft , hab in ner Werkstatt nachfragen wollen und dann ist die Werkstatt in die Luft geflogen! Hallo? Ist sowas normal hier? Ich muss dir mal die ganze Geschichte erzählen. Das war so irre.


Liebe Grüsse


Bailee.


Akani war bereits sowas wie ein Freund für Bailee. Der erfahrenere Padawan beziehungsweise Bald-Jedi-Ritter hatte ihr das erste Mal ein Lichtschwert in die Hand gegeben und erschien ihr auch sonst als eine Person, mit der man über alles reden konnte. Bailee würde sich bemühen, den Kontakt zu ihm zu halten.
Etwas später erreichte sie die Krankenstation und Bailee entdeckte die braunhaarige Jedi (Sarid) nach kurzem Suchen. Sie stand mit dem Sephi und dem Mädchen mit dem Gedächtnisverlust zusammen und scheinbar warteten sie auf irgendwas. Bailee trat zu ihnen und verneigte sich.

“Ihr wolltet mich sprechen? “

Um der erwarteten Frage zuvor zu kommen, wie sie auf ihre Begleiter.

“Das hier sind Mr. Anavrin, Rio und Cyrenea. Wir sind uns in der Stadt begegnet und ich habe sie mit hergenommen, weil wir angegriffen worden sind. Ich kannte grad keinen anderen Ort, von dem ich wusste, dass er sicher ist. Cyrenea wird – wenns irgendwie geht- mit dem Frachter den Planeten verlassen, der mich her brachte. Rio geht vielleicht mit. Allerdings würden sie dann die Quarantäne-Zeit nicht einhalten können. Ihr habt da nicht zufällig eine Idee, oder?”

Das war zugegeben, etwas mit der Tür ins Haus gefallen. Aber sie wollte der Jedi zu verstehen geben, dass sie sich eigentlich schon um alles gekümmert hatte. Bis auf die Sache mit der Quarantäne, bei der sie nicht wusste, wie man das am besten Regeln konnte. Aber Bailee suchte ja schon nach Antworten und Lösungen für dieses Problem und da sie mit Brianna ja auch früher abfliegen konnte, musste es da Ausnahmeregelungen geben. Vorrausgesetzt , sie würden das Virus so nicht raus schleppen. Brianna hätte das sicher feststellen können. Einmal mehr ärgerte sich Bailee darüber, dass ihre Meisterin nicht da war. Kleine blaue Kringel bildeten sich deswegen in ihren Augen. Aber die Wut richtete sich gegen die Situation. Warum musste alles immer so kompliziert sein?

Coruscant-Jedi-Tempel-Krankenstation- mit Sarid, Jax, Eriu, Rio(NPC), Yneha und Cyrenea(NPC)
 
Coruscant | Jedi-Tempel | Meditationsgarten | Tenia und Steven + verschiedene Jedi


Steven verzog das Gesicht, was ihr an seiner Stelle vermutlich nicht anders gegangen wäre, denn ihre Worte waren wenig schmeichelhaft gewesen. Keine Komplimente. Bloß waren sie so ehrlich gewesen, wie Tenia nur sein konnte und in Anbetracht dessen, was geschehen war, war sie es Steven schuldig nicht zu flunkern, keine Notlüge zu benutzen.

"Weiß ich",

gab sie also leise zu, wischte sich ein letztes Mal über das Gesicht, in dem Versuch sich endlich zusammen zu reißen.
Vielleicht war das Problem, dass sie ihre Schwächen nie akzeptiert hatten? Tenia erwiderte Stevens Blick, schüttelte den Kopf.

"Mein Problem war, dass ich sie nie zugegeben und nicht jede davon überhaupt als solche gesehen habe."

Schwäche. Charakterschwäche. Jetzt war sie in der Lage sich diese einzugestehen. Wenn sie sich wirklich in dem verstärkt hatten in ihren Schwächen, war es dann nicht töricht, sich weiter auf den gemeinsamen Weg zu begeben, weil sie sich gegenseitig nicht stärkten, sondern das im anderen hervorholten, gegen das sie kämpfen mussten? Davor fürchtete sich die Nullianerin mehr, als sie zugeben wollte. Da war Möglichkeit sich zu entwickeln, aber da war so viel Gefahr. Was, wenn sie dem nicht gewachsen waren?
Für jemanden, der eben gesagt hatte, dass er keine gute Verbindung zur Macht mehr hatte, klang Steven jetzt geradezu optimistisch. Tun, was die Macht einem sagte. Nur, was sagte die Macht hierzu? Sie schwieg.

"Ich weiß nicht, ob sie dazu überhaupt etwas gesagt hat, Steven."

Ihre Finger hatten den Stein erreicht, schoben ihn nun in ihre Hand und Tenias Blick wanderte von Steven auf ihre Hand, die eine feste Faust um den Stein gebildet hatte. Dann öffnete sei die Hand, betrachtete, wie der Stein auf ihrer Handfläche lag.

"Ich weiß nicht, was sie dazu sagt",

wiederholte oder verbesserte Tenia sich eher.

"Damals, als ich von Null gegangen bin und auf Rosita traf sagte sie mir, dass ich bestenfalls einen Ausgleich für das suche, was mir bisher nicht zuteil wurde. Und sie hatte recht. Jetzt weiß ich, warum ich hier bin, was es bedeutet, eine Jedi zu sein. Aber es macht mir Angst. Nicht nur das, was vor mir liegt. Auch das, was war. Ich sehe mich an und frage mich, wie jemand wie ich diesen Weg einschlagen kann. Ich frage mich, wenn ich Nullianerin aus meiner Vergangenheit begegne, was werden sie denken? Über die Jedi, meine ich. Ich habe das dringende Bedürfnis alle um Verzeihung zu bitten, zu denen ich unfair gewesen bin und das, das waren eine Menge."

Natürlich, ihr Verhalten war nicht von ungefähr gekommen und vermutlich wäre ihr Start ein anderer gewesen, sie hätte nullianischen Maßstäben entsprochen. Die Tatsache aber, dass sie vom opfer zur Täterin geworden war, entschuldigte das nicht.

"Was, wenn wir versagen?",

hob sie wieder ihren Blick.

"Was, wenn wir uns ins Verderben ziehen?"

Hier ging es nicht, wie damals, mit Jaffan, um die Angst, vielleicht schwanger zu sein. Das hier war etwas anderes, etwas viel wesentlicheres. Ihre Familie hätte sie damals im Falle eines Falles unterstützt. Doch wenn Steven und sie nicht acht gaben, wenn sie wieder vom Weg abkamen, aber ganz, wer wäre dann da? Und vor allem, wer würden sie dann sein? Sie hatte daran gedacht den Rat zu bitten, ihr ihren Rang weg zu nehmen. Mehr noch, hatte sie daran gedacht, den Jedi den Rücken zu kehren. Da klang es absurd, sich mit Steven gemeinsam auf den Weg zu begeben.


Coruscant | Jedi-Tempel | Meditationsgarten | Tenia und Steven + verschiedene Jedi
 
Coruscant Galactic City Jedi Tempel Werkstatt Jax Anavrin, Bailee Troisi sowie Rio und Cyrenea [NPCs]
Bailee war gerade dabei die Werkzeuge, die sie in der offenen Werkstatt ausgeborgt hatte, wieder zurückzubringen. Auch Jax fragte sich, wie Rio zuvor, warum Bailee es überhaupt in die unteren Regionen verschlagen hatte, wenn sie hier eine so gut ausgestattete Werkstatt hatten. Was fehlte ihr hier? Vielleicht wollte sie etwas aus den… inoffiziellen Kanälen machen und wollte daher Werkzeug benutzen, dass sich nicht zurückverfolgen ließ? Scheinbar musste man kein Twilighter der unteren Regionen von Triple Zero sein, um auf zwielichtige Gedanken zu kommen. Warum auch immer sie diese Vorsicht walten ließ, es musste etwas mit dieser Brianna zu tun haben, welche wohl die Meisterin der Nautolanerin gewesen war, bevor sie dem Orden angeblich den Rücken zugewandt hatte. Eine Version, die Bailee Troisi nicht zu glauben schien, doch für den Privatdetektiv war das ganze noch zu unklar, denn die Welt des Jedi Ordens war für ihn noch ein Datapad mit sieben Verschlüsselungen.

„Okay, ich werde in Zukunft drauf achten, danke Dir!“ entgegnete er ihr noch, bevor er die Robe wieder überzog, derer er sich entledigen musste, als Bailee an seinem Arm gewerkelt hatte.

Bevor auch nur einer der drei Jedi in inkognito auf etwas eingehen konnte, dass Bailee gesagt hatte, war die quirlige Nautolanerin damit beschäftigt auf ihrem Datapad eine erhaltene Nachricht zu beantworten. Bailee schien ruhelos, unter Strom stehend, sie war die geborene Krisenmanagerin, wie Jax Anavrin fand. Während er ihr noch nachblickte, nahm sich Rio verschwörerisch die blauhaarige Cyrenea beiseite.

„Na, Kleine? Bist du dir auch sicher, dass du nach Glee Anselm willst?“

„Hey, wir sollten froh sein, dass wir eine so fixe Lösung gefunden haben. Mach‘ das nicht zunichte!“ grätschte Jax dazwischen, der nicht glauben konnte, was er da von dem Ardennianer zu hören bekam.

„Jax, so meint Rio das nicht. Er hat ja recht, dass das wohlüberlegt sein muss. Coruscant ist eben eine andere Hausnummer als Glee Anselm.“ versuchte nun die Blauhaarige selbst zu intervenieren. Sie wusste, dass beide es nur gut meinten, aber beide auch eben stur sein konnten und dann wie Banthas die Hörner aneinanderprallen lassen würden. „Doch ich bin mir sehr sicher. Bailee ist lieb und die Eltern einer solchen Person mindestens genauso wunderbar. Dort werde ich sicher sein.“

Mit einem Mal waren beide Männer verstummt und blickten zu Boden. Sicherheit. Das war das Aurek und Zerek in dieser Angelegenheit. Dort würde das Syndikat niemals hinlangen konnten, schließlich hatten sie lange nicht die Tragweite der Black Sun oder der Hutten Kartelle. Sie waren kleine Fische in diesem galaktischen Ozean, aber groß genug, um auf Coruscant in den Unteren Regionen den Ton anzugeben. Groß genug, um das Leben von Rio, Cyrenea und Jax Anavrin empfindlich zu stören, sodass sie ihr altbekanntes Leben aufgeben mussten.

„Okay, Kleines. Ich hoffe es, für dich.“ brach schließlich Rio nach einem Augenblick die Stille.

„Ich hoffe es auch.“

Doch bevor er seine Worte auch nur verklingen lassen konnte, knuffte ihn die Blauhaarige spielerisch und schenkte ihm herausforderndes Lächeln.

„Du wirst mich gefälligst besuchen, wenn Du zum Jedi Ritter ernannt wurdest!“

Bei der Erwähnung dieses legendären Ranges schnaufte Jax Anavrin laut auf. Er konnte sich noch immer nicht vorstellen ein Teil dieses Ordens zu sein, doch schien es, soweit man an sowas glaubte, seine Bestimmung zu sein. Er war noch unschlüssig. Einerseits war diese Welt… atemberaubend. Sie war schön, sie war filigran, doch sie war ein Elfenbeinturm. Er kannte den Dreck und Unrat der Unteren Regionen. Er wollte helfen, doch wusste er nicht, ob er das von dem Ziggurat des Jedi Tempels aus konnte. Andererseits war vielleicht gerade er derjenige, der als Bindeglied zwischen beiden Welten dienen konnte? Anmaßend, wenn man genau darüber dachte, doch genau deshalb hießen solche Gedanken auch „Träume“ und „Wünsche“, Utopien des Geistes.

„Ja… erstmal überhaupt Mitglied in diesem Club werden. Ein Schritt nach dem anderen.“

Und genau das taten sie nun, einen Schritt nach dem anderen. Denn in genau diesem Moment kam Bailee Troisi zurück, hatte ihre digitale Konversation wohl beendet und forderte das Trio auf ihr zu folgen. Sie schien zielsicher zu sein, führte sie wieder durch die weiträumigen Gänge des Tempels. Dieser Ort schien so lichtdurchflutet zu sein, obwohl es nur wenige Fensternischen gab. Als würde der Ort von innen heraus strahlen, war es ein Ort, der dazu einlud die guten inneren Werte nach außen zu kehren, der das Gemüt motivierte die positiven Seiten des Lebens zu sehen. Wo die Unteren Regionen die Laune des Mirialaners stets gedämpft hatte, die Hoffnung wie ein fragiles Glas innerhalb weniger Augenblicke bersten konnte, schien Hoffnung das Leitmotivs der Aura dieses Gebäudes zu sein: Die Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Eine solche Hoffnung war genau das, was Coruscant brauchte, hier wo der Virus grassierte und wie eine Flut über die schwächsten Mitglieder der Gesellschaft schwappte.

Und als wäre die Malaise das Stichwort, führte sie Bailee wieder zurück zur Krankenstation, wo auch Jax bald die braunhaarige Jedi [Sarid Horn] erblickte, die zuvor durch die unterkühlte Konversationskunst aufgefallen war. Im Hintergrund konnte Jax den Droiden sehen, der ihm zuvor noch seine Machtsensivität attestiert hatte, doch galt sein Fokus der braunhaarigen Jedi, dem Fastmenschen mit den spitzen Ohren [Eriu] und der Adoleszenten, die laut Bailee ihr Gedächtnis verloren hatte [Yneha]. Da Jax Anavrin die Gepflogenheiten der Jedi noch nicht kannte, imitierte er das Verhalten von Bailee und verbeugte sich vor allen dreien nochmals, besonders tief vor der braunhaarigen Jedi. Sicher war sicher. Er überließ, wie so oft, anderen das reden und beobachtete, ganz der Privatdetektiv der er war, lieber. An diesem Ort, in dieser Situation war es seiner Meinung nach die klügste Entscheidung darauf zu warten angesprochen zu werden, wollte er doch nicht die Jedi verärgern.

Coruscant Galactic City Jedi Tempel Hallen der Heilung Jax Anavrin, Bailee Troisi, Sarid Horn, Eriu Curum, Yneha sowie Rio und Cyrenea [NPCs]
 
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