Truuine

Truuine - Osicia - Truuines Fruchtkorb - Agustin Prada, Aren Vayliuar, Governor Ridley Solaris

Es war interessant zu beobachten, wie Aren auf den offensiven Vorstoß von Solaris reagierte. Ihm schien es dabei primär nicht nur um die Gewinnaussichten seiner betrauten Unternehmen zu gehen, sondern vielmehr um das Große Ganze und die Frage, wie er diese Verstrickungen zwischen Verwaltung und Geschäft auch weiterhin unter einen Hut bringen würde. Ihre Verhandlungen waren an diesem Abend so gut wie zu Ende und Agustin war anhand der erzielten Ergebnisse mehr als zufrieden, doch dass ihr Gastgeber es geschafft hatte, Aren wenn auch nur für wenige Sekunden aus dem Konzept zu bringen, war letztlich doch mehr als ein kleiner Wehrmutstropfen. Denn wo Aren Geheimnisse und Hinterzimmergeschäfte am Laufen hatte, ließen sich bei Agustin mindestens genauso viele von der selben Sorte finden und wenn ein unerfahrener Neueinsteiger in ihrem Geschäft wie Ridley Solaris schon solch einen kleinen, aber immer noch ausreichende n Einblick hatte, waren sie womöglich doch nicht so sicher, wie sie dachten. Ein Thema, das beim Bastioner angesichts seiner verstrickten Situation und des Konflikts mit seinem Vorgesetzten einen empfindlichen Nerv traf. Für einen Moment ging er in sich, während die anderen beiden noch ihre Nachspeise bestellten und kam recht schnell zum Schluss, dass es falsch sein würde, sich von solch einer Kleinigkeit verunsichern zu lassen, denn Unsicherheit war das Letzte, was sie in nächster Zeit brauchten. Während sie also auf den Kellner warteten, schlug Solaris vor, auf den Abend anzustoßen, wobei er einmal mehr Euphorie und Tatendrang zeigte. Der Bastioner tat es seinem Verbündeten gleich, nahm sich eines der Gläser und stieß mit seinen beiden Gegenübern an, wobei er dem Trinkspruch von Aren nichts hinzuzufügen hatte. Und was auch immer sich in dem Glas befand, es mundete ihm durchaus, trotz des nach wie vor etwas bitteren Beigeschmacks, von dem er sich allerdings nicht mehr beirren lassen wollte.

Doch als Ridley Solaris seinen gut gemeinten Ratschlag unterbreitete, für ihre Unterbringung zu sorgen, kippte die Stimmung des Verwalters dann doch noch. Vielleicht war es mangelhafte Recherche oder auch nur eine Information, die ihnen noch nicht bekannt sein konnte, doch dass es sich bei der frisch requirierten Residenz von Solaris um eine ehemalige Operationsbasis der verdammten Jedi handelte, raubte Agustin für einen Augenblick die Sprache. Nach außen hin nach wie vor gefasst und schmal lächelnd, nickte er nur, doch innerlich ließ er die Worte ihres Gastgebers noch einige Male wiederholend abspielen. Ein Ort des Friedens? Wohl eher ein Ort der Illusion eines Friedens, denn Frieden gab es in dieser Galaxie und in ihren Leben keinen. Dieser Orden war einer ihrer größten Feinde, weil er die Republik kontrollierte und seine eigene Art des Krieges gegen das Imperium führte. Die Meldungen von den imperialen Welten, die die republikanischen Delegationen, die auch aus Mitgliedern der Jedi bestanden, an sich rissen, genügten Agustin schon. Seine Paranoia vor den übernatürlichen Fähigkeiten dieser manipulativen Tiere hatte ihn nach seinem Zusammenstoß mit Moff Klaasen an den absoluten Rand getrieben und nun sollte er in einem ehemaligen Domizil des Feindes übernachten? Die Skepsis des kaltblütigen Verwalters war zu hoch, um dieses Angebot ruhigen Gewissens annehmen zu können, doch Aren ließ sich darauf ein, was ihn in gewisser Weise unter Zugzwang setzte.

"Dem schließe ich mich an. Ich werde noch heute Kontakt zum Myto-Sektor aufnehmen, um alles in die Wege zu leiten. Wenn wir Sie dann morgen wieder sehen, sollten unsere Deals im Großen und Ganzen stehen."

Lautete also seine Antwort, während er sich eine neue Zigarette anzündete. Er war fast fertig damit, als der Kellner den Raum betrat und das Dessert servierte. Agustin nahm das Wasserglas und genehmigte sich einen angenehm kühlen Schluck, ehe er einen Blick auf die Teller der anderen beiden Verwalter warf. Die Speisen waren kunstvoll verziert und Agustin konnte sich nicht erinnern, wann er zuletzt so etwas gesehen hatte. Ehrlich gesagt musste er sich eingestehen, dass er doch zugegriffen hätte, wenn er im Vorfeld gewusst hätte, um was es sich bei der Spezialität des Hauses überhaupt handelte. Doch nun einen Rückzieher zu machen, hätte einen fragwürdigen und unsicheren Eindruck erweckt, also beobachtete er aus dem Augenwinkel seinen Verbündeten, der förmlich fasziniert von der Speise wirkte und zu lobenden Worten ausholte. Seine Anekdote zeigte einmal mehr, worin die kleinen Unterschiede zwischen den beiden eigentlich recht ähnlich tickenden Verwaltern lagen, denn eine solche Detailversessenheit bei der Bewirtung von Gästen war dem Bastioner mehr oder weniger fremd. Er verließ sich dabei stets auf sein Team und dieses wiederum auf die Marken und Speisen, die konventionell und häufig verbreitet waren. Aren wiederum erfüllte die Rolle des charmanten Gastgebers, der die Leute mit Dingen überraschte, die sie noch nie zuvor gesehen haben, ebenso wie Ridley Solaris, wenn auch noch natürlich mit deutlich begrenzteren Mitteln.

"Wie ich sehe, sollte ich mich im Falle eines künftigen, von unserem kleinem Bündnis ausgetragenen Dinners voll und ganz auf Sie beide verlassen und mich besser heraushalten. Das alles sind Details, für die ich bedauerlicherweise kein Auge habe, aber deren Wichtigkeit und Bedeutung ich durchaus erkenne."

Die klare Stimme, mit der Agustin in einer vollkommen beiläufigen Manier von seiner Sicht der Dinge erzählte, täuschte darüber hinweg, dass er inzwischen ein Stück weit am Patriotismus ihres Gastgebers zweifelte. Diese Zweifel hatten sich schon bei seinen Erzählungen zur politischen Situation auf Truuine ergeben, doch der Bastioner hatte es da noch als Unerfahrenheit abgetan. Doch weshalb bezog der Governor einen ehemaligen Sitz der Jedi als Residenz? Agustin entschied sich, diese Frage schon jetzt zu klären und zwar ein für alle mal.

"Sie erwähnten gerade eben, dass sich Ihr persönlicher Sitz in einem ehemaligen Jedi-Praxeum befindet. Wie kam es denn hierzu?"

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[ Innerer Rand / Truuine-System / Truuine / Osicia / Truuines Fruchtkorb ] Ridley, Agustin und Aren

Das Klingen der kleinen Schappsgläschen war Musik in Ridleys Ohren und, dass Vayliuar die Gelegenheit dazu genutzt hatte, den Trinkspruch auf Ridley auszurichten, machte die truuiner Alkoholspezialität nur umso süßer. Von dem Erfolg beflügelt und bestrebt das generelle Interesse der anderen Verwalter mit einer Nacht in einer historischen Kuriosität zu halten, machte sie schließlich den Vorschlag doch im neuen Gouverneurssitz zu übernachten, dem Vayliuar auch enthusiastisch zustimmte. Erfreut lächelte Ridley, dass ihr Gegenüber wie erhofft reagierte und warf einen neugierigen Blick auf Prada, der sich in seiner gewohnt knappen Art anschloss.

Am Gebaren Pradas hatte sich nichts verändert. Noch immer saß er wie zuvor da – mal wieder rauchend – doch irgendetwas in seiner Stimme führte dazu, dass Ridleys Nackenhaare sich aufstellten. War grade irgendetwas schiefgelaufen? Atemlos ließ sie ihren Blick einen Herzschlag länger auf dem anderen Ruhen, konnte jedoch kein weiteres Anzeichen einer Veränderung entdecken. Hatte sie es sich nur eingebildet?

Der Kellner unterbrach dankbarerweise den Moment und brachte den Nachtisch, der mit überraschend viel Bedachtsamkeit gewählt war und auch den gewünschten Effekt erzielte. Wieder war es Vayliuar der Mister Sasori lobte und eine kleine Anekdote eines seiner Köche über dessen unglückseligen Versuch zum Besten gab, sich an mandalorianischer Küche zu versuchen. Ridley stieß als Antwort ein glockenhelles Lachen aus.

„Ich muss gestehen, auf der regulären Speisekarte dieses Etablissements gibt es ein paar exotischere Gerichte. Jedoch weiß Mister Sasori offensichtlich zu welchen Gelegenheiten er lieber bei seinen Leisten bleiben sollte.“

, gab sie zurück und ein weiteres Mal ließ Prada sich zu einem Kommentar hinreißen. Mit neutraler Stimme – was auch immer Ridley sich vorhin eingebildet haben mochte war verschwunden – komplimentierte er Ridley und Vayliuar und stellte fest die Organisation zukünftiger Dinner gerne ihnen überlassen zu wollen.

„Sie sind zu gütig, Sector Adjutant Prada. Mister Vayliuar, wenn Sie möchten kann ich Mister Sasori gerne bei einem Besuch mitbringen, damit er mit Ihren Angestellten ein exotisches, aber gelungenes Bankett zu servieren kann.“

, gab sie aufrichtig zurück und stellte sich grade vor welchen Erfolg ein truuiner Bankett auf Yaga Minor bei eventuellen Gästen haben könnte, da kam Prada jedoch noch einmal auf das alte Praxeum zu sprechen. Immer noch war seine Stimme völlig unverändert und neutral, doch erneut stellten sich Ridleys Nackenhaare mit einem Schauer auf. Und der Groschen fiel.

Entgegen ihren eigenen Anweisungen an ihre Untergeben, den Begriff ‚Jedi‘ vor ‚Praxeum‘ wegzulassen, hatte sie sich in ihrem fehlgeleiteten Bestreben die beiden Verwalter mit historischen Sehenswürdigkeiten beeindrucken zu wollen, dazu hinreißen zu lassen, ganz offenzuzugeben, dass sie in einer Basis der Erzfeinde des Imperiums untergekommen war. Sie hatte einen sinnvollen und wichtigen Teil ihrer Politik so klingen lassen als wäre sie stärker an Traditionen der Jedi interessiert, als es auch nur einem gewöhnlichen imperialen Bürger gut zu Gesicht stand. Prada musste ihre Loyalität in Frage stellen – wenn nicht schlimmeres – was heute Abend jetzt doch noch der Supergau war. Ein schlimmer Fehltritt, der ihre ganzen Bemühungen auf den letzten Metern doch noch in Banthafutter verwandeln konnte. Innerlich schalt sie sich einen fischköpfigen Idioten, während ihre Gedanken rasten, wie sich die Situation doch noch retten ließe.

„Nun…“

, begann sie, während sie sich in Windeseile ihre schlauen Pläne und ehrenwerten Bestrebungen vor Augen führte.

„Ich sagte ja heute Abend ja bereits, dass es mein Bestreben ist alte Traditionen aufzubrechen und fortzuspülen, um was übrig bleibt für die Neue Ordnung nutzbar zu machen. Das alte Praxeum ist sozusagen die steingewordene Manifestation meiner Bemühungen. Wir haben ja heute schon über meine neue Hauptstadt Moraband gesprochen, die, während wir sprechen, um meinen Gouverneurssitz errichtet wird. Der Name ist inspiriert von einem der wichtigsten Planeten der Sith, Korriban, der ebenfalls diesen Beinamen trägt. Wir nehmen also ganz gezielt was Truuine ausmacht, seine Geschichte, seine wichtigen Orte, seine Ressourcen und stellen sie in den Dienst seiner Majestät. Womit wir natürlich ebenfalls ausschließen, dass dieser Ort zu einem Symbol für den Widerstand wird, denn die damit verbunden Assoziationen liegen jetzt bei uns.“

, Ridley räusperte sich und führ dann fort:

„Von der Symbolkraft einmal abgesehen den Ort wo antiquierte und aufrührerische Religionen praktiziert wurden neu zu Erfinden und ganz literarisch neu zu ordnen, war es auch örtlich eine gute Wahl dort meine Administration zu errichten. Er liegt gleich weit von beiden Fraktionen entfernt, aber nicht in der Mitte ihres Konfliktes. Ein natürlicher Standpunkt für ein drittes, unparteiisches Machtzentrum, wenn Sie so wollen. Ich denke dies ist der richtige Zeitpunkt, um ihnen die Person vorzustellen, die all diese Überlegungen und Pläne in meinem Namen vorantreibt. Insbesondere auch die Nutzbarmachung der Möglichkeiten, die dem Praxeum als solches, aber auch als Symbol der imperialen Verwandlung innewohnen.“

Wie erst noch Minuten vor Ankunft der beiden Verwalter abgesprochen, winkte Ridley zum großen, inzwischen dunklen Schaufenster des Restaurants hinüber. Es war das Zeichen, dass die Verhandlungen vorüber waren und nun derjenige, der den ganzen Nachmittag über die Sicherheitskräfte organisiert hatte, die beiden Verwalter zurückbringen würde. Einige Herzschläge geschah nichts, dann erschien eine dunkel gekleidete Gestalt vor der Tür und betrat den Raum. Erleichtert lächelte Ridley, als die Temperatur plötzlich um mehrere Grad abzusinken schien, während dunkle Stiefel auf dem hölzernen Boden des Restaurants traten. Was jetzt kam würde hoffentlich Pradas Zweifel über ihre Loyalität beilegen.

„Meine Herren, ich habe Ihnen vorhin meinen Legaten der Inneren Sicherheit als Matthew Severide angekündigt, da er diesen Namen in seiner Funktion in meiner Administration führt. Jedoch hat er sich vor wenigen Tagen einen neuen Namen erwählt, der seinen Rang in anderer Position kennzeichnet. Ich darf Ihnen Darth Baobhan vorstellen: Krieger der Sith und ehemaliger Schüler von Graf Janus Sturn.“


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Durch die absolute Stille in der Tiefgarage erklang zunächst ein einziges Wort. „Beeindruckend.“ Die Sith-Assassine war hinter einem Speeder hervorgetreten und verneigte sich in Richtung des Schattens in dem Matthew sich verborgen hatte. Matthew war sich absolut sicher, dass es für die geübte Assassine nicht schwer gewesen war ihm nachzuspüren, beherrschte sie es doch selbst absolut meisterlich sich vor anderen zu verbergen. Sie war ihm immer ein Schritt voraus geblieben, ein paar Mal hatte er ihre Spur fast verloren, um dann doch wieder ihren ganz eigenen Geruch aufzunehmen. Als Sie das zweite Mal in die Tiefgarage verschwand hatte er noch gedacht, dass sie ihn dieses Mal unmöglich bemerkt haben konnte, aber dem war nicht so.

Dennoch beglückwünschte sie ihn, und versicherte ihm das der Zirkel sich bald bei ihm melden würde.

„Darth Seyl.“ Matthew verbeugte sich vor der Frau, deren Fähigkeiten trotz desselben Ranges den seinen immer noch überlegen schienen. Auch wenn er nun ein Krieger war, es gab immer etwas Neues zu lernen und der Zirkel der Assassinen schien ein guter Ort zu sein, um seine Fertigkeiten zu verbessern.

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Der Blick auf den Paradeplatz, den er von seinem Aussichtspunkt gehabt hatte, war hervorragend gewesen. Und das Sicherheitskonzept mit den neuen Sicherheitstruppen funktionierte auch ausgezeichnet. Die zusätzlichen Truppen, die der Major und die Sector Ranger in seinen Plan eingefügt hatten, wurden nicht benötigt. Dadurch hatten sie jedoch die Gelegenheit dem ganzen einen majestätischeren Anblick zu geben. Immerhin handelte es sich um Staatsbesuch.

Als die Gäste zusammen mit dem Gouverneur zum Restaurant geflogen waren war Matthew ihnen mit seinem eigenen Gleiter gefolgt. Gern wäre er mit der Bloody Ball geflogen, jedoch hatte der Gouverneur darauf bestanden, dass er am Ende der Verhandlungen dazu stieß. Außerdem musste er zugeben, dass er als persönliches Security Detail weit effektiver war als er in seinem Jäger sein konnte.

Der Platz vor dem Restaurant war auch großräumig abgesperrt und so konnten die Gäste unbehelligt dort einkehren. Di Guhta leistete gute Arbeit in Abyston und brachte die auftretenden Unruhen schnellstmöglich unter Kontrolle, er hatte schließlich schon die ganze Woche damit zu tun. Dennoch hoffte Matthew das sie den Abend ohne Zwischenfälle hinter sich bringen konnten. Sobald es dunkel wurde kamen jene Elemente aus den Löchern, die die Unruhen zu ihrem Vorteil nutzen wollten. Gewalt, Vandalismus und Plünderungen, jeden Abend hatten die Polizei und Sicherheitskräfte in Abyston gut zu tun.

Der Gouverneur und seine Gäste bekamen von alldem in Truuines Fruchtkorb nichts mit, Di Guhta stand mit Matthew in regem Kontakt und es gab keine größeren Probleme, bei denen er selbst eingreifen musste. Matthew hatte vor dem Restaurant zusammen mit der Leibgarde des Gouverneurs Stellung bezogen und wartete darauf, dass das Essen zu Ende ging.

Schließlich winkte Gouverneur Solaris ihn zu sich und seinen Gästen herein. Matthew, der sich normalerweise in der Macht stets verbarg ließ seine Verschleierung in dem Moment fallen, in dem er das Restaurant betrat.

Die Lampen des Raumes schienen plötzlich weniger stark und die bisher angenehme Temperatur in dem großen Speiseraum schien um mehrere Grad abzufallen, als er in seiner Legaten Tunika, einer dunklen Hose und schwarze Stiefel gekleidet und mit seinen Lanvarok und dem Lichtschwert bewaffnet herein kam.

„Die Herren Sector Adjutanten, Gouverneur.“

Matthews nickte den Männern respektvoll zu.

„Ich werde mich heute Abend um ihre Sicherheit kümmern. Darf ich erfahren, ob sie uns heute Nacht im Praxeum zu Gast sein werden?“


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Auch Agustin schloss sich der Einladung des Gouverneurs an, auch wenn Aren sich vorstellen konnte, das dieser nicht die gleiche Begeisterung für diese Idee empfand, wie es Aren tat. So war die Gesinnung seines Kollegen und Freundes doch nochmals einen Tacken ... kühler, oder besser gesagt hasserfüllter in Hinsicht auf die Republik und insbesondere die Jedi, als es bei Aren der Fall. Soviel hatte er auf seiner Yacht wohl mitbekommen. Dies sollte selbstredend nicht heißen, dass bei Aren unpatriotische Züge zu finden sein, nein ganz im Gegenteil, nur hatte er sich vielleicht ein wenig mehr der von Pragmatismus gezeichnete Sicht eines Geschäftsmannes angenähert, als es Agustin getan hatte. Was ja auch nicht verwunderlich war, betrachtete man seine Familie. Doch trotzdem stand seine Treue zum Imperium selbstredend außer Frage.

Doch nun, wo der Nachtisch serviert wurde, rückte dieser für den Moment ins Rampenlicht der Aufmerksamkeit. Auf seine kleine Anekdote antwortete ihr Gastgeber, dass der hiesige Koch wohl ebenfalls einige eher exotische Gerichte kannte, aber zu solchen Anlässen sich dann eher auf altbewährtes stützte. Zustimmend nickte Aren, welcher sich nun im Nachhinein beinahe ein wenig ärgerte, dass er damals mit seinem Koch solche Experimente eingegangen war. Doch im Endeffekt waren die Gespräche ja trotzdem überaus gut verlaufen und so hielt der Ärger nur für wenige Sekunden an. Agustin schob auch noch hinterher, dass er sich von den dreien wohl am wenigsten auf das ganz spezielle Fingerspitzengefühl verlassen konnte, dass es für die Ausrichtung eines gelungenen Diners benötigte und man bei einem nächsten gemeinsamen Diner dieses Bündnisses sich auf Aren oder Gouverneur Solaris stützen müsste. Auf Arens Gesicht entstand ein Schmunzeln und Gouverneur Solaris schob sofort hinterher, dass bei einem Besuch seinerseits auf Yaga-Minor der Koch ja mit von der Partie sein könnte und für einige gelungene Gaumenfreuden sorgen könnte. Das Lächeln auf Arens Gesicht vergrößerte sich nochmals.

,, Eine wirklich interessante Idee. So wie ich meine Kollegen und Bekannten in Capital City einschätzte, dürfte diese, für Prefsbelter doch sehr exotische Küche, auf vollste Begeisterung stoßen."

Besonders fiel ihm da Albert ein. Den Gouverneur Yaga-Minors kannte er zwar noch nicht all zu lange, doch hatte ihre Beziehung sofort einen überaus angenehmen Start genommen. Wenn einer von seinen Kollegen in eine solch angenehme Runde wie diese hier passen würde, wäre es Albert, der mit seiner fachlichen Kompetenz und vor allem wohl mit seiner langjährigen Erfahrung auch in diesem Kreise glänzen würde.

Und dann kam Agustin nochmals auf den Gouverneurssitz hier auf Truuine zurück. Ein Praxeum, oder um das entscheidende Wort an dieser Stelle hinzuzufügen, ein Jedi-Praxeum. Die Stimme Agustins war zwar unverändert, doch konnte Aren ahnen, dass an der Antwort ihres Gastgebers einiges hängen könnte für Agustin. Und selbst Aren musste zugeben, dass nun, wo er es sich ein bisschen durch den Mund hatte gehen lassen, es doch eine recht pikante Entscheidung war, seinen Sitz, als imperiale Gouverneur, in das ehemalige Heim der Erzfeinde des Imperiums schlechthin zu verlegen, solange man keine gute Begründung dafür hatte. Trotz aller Faszination, die sich unter Arens Abscheu gegen diesen Orden, gegen das Herz des alten Erzfeindes seines Imperiums gemischt hatte, wäre die Entscheidung für ihn, seine tatsächliche Residenz in einen ihrer heiligen Orte zu verlegen, innerhalb von Sekunden auf ein sehr, sehr entschiedenes Nein gefallen. Umso genauer spitze Aren nun die Ohren, wie die Antwort ihres Gastgebers ausfallen würde.

Gouverneur Solaris schien die Schwere der Auswirkungen, die seine Antwort nach sich ziehen konnte, nun auch klar zu werden, so dauerte es einen kurzen Augenblick, bis er zur Antwort ausholte. Symbolkraft aber auch Zweckmäßigkeit waren die zwei großen Punkte in der Beschreibung ihres Gastgebers, aufmerksam nickte Aren. Dies hörte sich im Grunde alles sehr gut und überzeugend an. Das es praktisch war, ein drittes, in der Mitte liegendes Machtzentrum aufzubauen stand ganz außer Frage und auch der Punkt eventuellem Widerstand so ein Symbol zu rauben und es quasi zu einem dunklen Gegenstück zu machen, klang an sich definitiv nicht verkehrt. Der Punkt wäre nun nur noch die Umsetzung und wie gut es dem Gouverneur bis jetzt gelungen war, dass man nicht mehr unbedingt das Jedi-Praxeum sah, sondern eher ein verzehrtes, dunkles Abbild dessen. Doch eigentlich zweifelte Aren im Moment nicht daran, dass dies ihrem Gastgeber einigermaßen gelungen war.

Doch was Arens Interesse wirklich geweckt hatte, war der letzte Teil gewesen, dass sie nun jemanden kennen lernen würden, welcher quasi als Werkzeug des Gouverneurs dessen Pläne vorantrieb. Noch bevor Aren sehen konnte, wer da nun den Raum betrat, konnte er es schon spüren. Diese dunkle, etwas klamme Atmosphäre, die nun in den Raum strömte. Doch Aren ließ sich davon nicht groß beeinflussen oder gar verschrecken. So behielt er ganz natürlich auch sein Lächeln auf, als der Sith schließlich den Raum betrat. Die Uniform des Legaten wirkte in Kombination mit dem Lichtschwert irgendwie ... befremdlich. Doch ein Sith in der Arbeit der Verwaltung war ihm zumindest nicht gänzlich unbekannt, hatte er für eine kurze Zeit doch auch ein Mitglied des Ordens in seinem Stab gehabt. Doch dieser Sith wirkte deutlich kultivierter, sodass man ihn gut auch nur als Legaten hätte einordnen können, wäre da nicht diese Ausstrahlung und das Lichtschwert gewesen.

Der Vorstellung des Neuankömmlings folgte Aren interessiert. Der Legat für innere Sicherheit also, Mister Severide, der erst vor kurzem in den Rang eines vollwertigen Siths erhoben worden war und nun den Namen Darth Baobhan trug. Alles sehr interessant. Doch bei dem Namen seines Meister horchte Aren nochmals auf. Graf Janus Sturn? Wäre ihm der Name Alaani Inc. nicht schon auf Yaga-Minor so verdächtig bekannt vorgekommen, hätte er wahrscheinlich gar nicht weiter nachgeforscht, doch hatte ihm dieses Klingeln in seinem Hinterkopf nicht wirklich Ruhe gelassen und so hatte er auf seinem Hinflug nochmals genauer nachgeforscht. Und tatsächlich hatte erst vor kurzem sein Unternehmen mit eben diesem Unternehmen einige Kooperationen abgeschlossen. Was ihm bei seiner kurzen Nachforschung aber auch wieder ins Gedächtnis gekommen war, war der Name eines Mannes, welcher bis vor einiger Zeit noch an der Spitze dieser Gruppe gestanden hatte. Eben dieser Janus Sturn, ehemaliger Meister des Siths, der nun vor ihnen stand. Anscheinend nahm der Graf einen nicht völlig unwesentlichen Einfluss auf diese Welt, ließ er hier doch Werften entstehen und hatte nebenbei noch seinen Schüler in einem nicht ganz unbedeutenden Rang in der Regierung untergebracht.

Der junge Mann begrüßte die Anwesenden ebenfalls nochmals und Aren nickte ihm lächelnd zu.

,,Sehr erfreut, Sie kennen zu lernen. Die Einladung des Gouverneurs bezüglich des Praxeums nahmen wir dankend an. Ich bin schon sehr gespannt, wie sie das Praxeum gestalteten. Die Beschreibungen des Gouverneurs klangen bereits recht interessant."

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Der Schlächter von Dubrillion konnte förmlich spüren, wie sich Solaris in seinen Gedanken dafür ohrfeigte, sich ausgerechnet zum Schluss des eigentlich aus ihrer Sicht perfekt verlaufenen Abends noch einen folgenschweren Fehltritt geleistet zu haben. Oder besser gesagt, potentiell geleistet haben zu können, denn ganz egal wie ihre Antwort ausfallen würde, kam es für Agustin nicht mehr in Frage, ihre an diesem Tag geschlossenen Abmachungen zu annullieren. Damit hätte er nicht nur seinen wichtigen Partner Aren vor den Kopf gestoßen, sondern auch in einer besonders schwierigen Zeit ideologische Überzeugungen über das eigene Überleben gestellt. Nein, so weit war der Bastioner gewiss nicht bereit zu gehen, doch andererseits würde die Antwort des Governors ihr Verhältnis zueinander letztlich doch empfindlich beeinflussen, ganz egal ob sie kooperieren würden, oder nicht. Der frische Verwalter hatte Agustin den gesamten Abend über gezeigt, dass er auf ein recht lockeres und freundliches Miteinander baute, dies war ja schließlich auch der Grund, weshalb er all diesen Aufwand betrieben hatte, um ihren Empfang so perfekt wie möglich zu gestalten. An seiner Antwort auf seine direkte Frage würde liegen, ob der Erfolg ihrer bis zu diesem Zeitpunkt durchaus geglückten Mühen Bestand haben würde und dementsprechend legte sich Governor Solaris dann auch ins Zeug. Er wusste offenbar, wie essentiell dieser Augenblick für die Zukunft ihres Bündnisses sein würde. Mehrmals nickte der Sector Adjutant und blickte dabei kurz hinüber zu Aren, der auf Agustins Frage hin ebenfalls äußerst gespannt auf die Antwort wirkte. Solaris schaffte es, diesen kleinen Ausrutscher zu korrigieren, indem er ihre schon zu Beginn ihres Treffens gemachten Ausführungen aufgriff und erklärte, dass es ein mehr oder weniger symbolischer Akt war, dass Jedi-Praxeum in seinen Sitz umzuwandeln. Agustin blieb nichts übrig, als für einen Moment noch wortlos in die Augen des jungen Verwalters zu blicken, doch auch diese spiegelten die Sprache wieder, die er sprach; die eines wahrhaftigen imperialen Verwalters, loyal und dazu bereit, Arbeit und Gedanken zum Wohle Truuines zu investieren. Ein guter und verlässlicher Verbündeter, dessen war sich Agustin spätestens jetzt so gut wie sicher.

Solaris nutzte diesen perfekten Augenblick, um auch mit den letzten Zweifeln aufzuräumen und ihnen eine Person vorzustellen, mit der er in letzter Zeit wohl sehr eng zusammengearbeitet hat. Schon vorhin hatte er seinen Legaten im Ressort der Inneren Sicherheit erwähnt, doch da hatte Agustin noch nicht geahnt, um wen es sich bei diesem Mann tatsächlich handelte. Darth Baobhan, einen frisch erkorenen Krieger der Sith und Schüler eines einflussreichen Meisters, dessen Name Agustin geläufig war und den er leider in Verbindung mit einigen diplomatischen Fehltritten brachte. Doch tat das in diesem Augenblick wenig zur Sache, denn wenn Agustin in den letzten Wochen eines gelernt hatte, dann dass es im Bereich Sicherheit und Konflikten keine bessere Anlaufstelle als den Orden der Sith gab.

Mit einem kalten Lächeln musterten die eisigen Augen des Schlächters von Dubrillion den
jungen Mann, der vor ihnen stand. Er sah bei weitem nicht so gefährlich aus, wie er es als Mitglied dieses Ordens war, wie ihn die übernatürlichen Fertigkeiten der Macht machten. Mit knappen Worten stellte sich Matthew Severide vor und an Aren und Solaris gerichtet meinte Agustin:

"Ich wäre vor Jahren gut beraten gewesen, die Unterstützung der Sith eher anzunehmen. Der Krieg auf Dubrillion wäre im Keim erstickt worden, wenn der Hammer von Bastion Darth Zion schon damals die Aufständischen in der Manier hätte zerschmettern können, wie er es vor wenigen Wochen schließlich getan hat."

Es waren ehrliche und nüchterne Worte, die der Bastioner seinen beiden Kollegen mit auf den Weg gab, jetzt, wo ihr Wohl zu einem gewissen Grade an einem gemeinsamen Strang hing. Aren bejahte die Frage des jungen Kriegers und Agustin nickte knapp. Jetzt, nach dieser überraschenden und erfreulichen Wendung, war der Pakt dann wohl endgültig besiegelt.

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[ Innerer Rand / Truuine-System / Truuine / Osicia / Truuines Fruchtkorb ] Ridley, Agustin, Aren und Matthew

Innerlich atmete Ridley auf, als er die Gesichter seiner Gäste betrachtete. Die Situation schien entspannt und Pradas Misstrauen besänftigt. Severides Auftritt hatte seine Wirkung nicht verfehlt und hinterließ nun hoffentlich keinerlei Zweifel über Ridleys Loyalität. Zufrieden den Abend doch noch gerettet zu haben, war er nun auch bereit ihn zu beenden. Wieder um Smalltalk bemüht, führte er seine Gäste aus dem Restaurant und hin zu den wartenden Gepanzerten Gleitern.

Zwar waren sie auf dem Weg vom Raumhafen gemeinsam gereist, doch würde Ridley auf dem Weg zum Praxeum eine andere Route nehmen. Zum einen war es sicherer nicht alle Eier in einem Korb zu transportieren, andererseits wollte Ridley seinen Gästen die Möglichkeit geben das Ergebnis des Abendessens unter vier Augen zu bereden. Schließlich war er auch erleichtert nicht auf jedes seiner Worte achten zu müssen, während er sich in der Privatsphäre seines Gleiters zurück lehnte und den obersten Knopf seiner Uniform löste.

Zwar sah er die beiden Sector Adjutanten an diesem Abend nicht wieder, doch endete die Arbeit für ihn noch lange nicht. Das Gespräch hatte in Ridley einige Ideen erweckt, die er unbedingt noch an diesem Abend verwirklichen wollte. Die geringste davon war es ein truuiner Ehrenabzeichen zu entwerfen, dass er Vayliuar am nächsten Tag präsentieren wollte. Es war eine Sache damit zu schmeicheln eine Idee übernehmen zu wollen und eine ganz andere am nächsten Abend bereits Prototypen präsentieren zu können. Ansonsten gab es noch einiges zu tun was die morgige Tagesplanung anging, sowie Verträge die von ihm probegelesen und verstanden werden wollten.

Als schließlich sein morgendlicher Wecker ging, sah Ridley überrascht von den Papieren auf, über die er die letzte Stunde gebrütet hatte. Die Länge einer durchgemachten Nacht war wohl auch nicht mehr das was sie einmal gewesen sein war. Hektisch organisierte Ridley seinen Schreibtisch, bevor er in der Nasszelle verschwand, um sich frisch zu machen. Als er die breiten Augenringe im Spiegel sah, verwarf er die Idee sich einfach mittels einer starken Tasse Kaf aufzufrischen und fuhr lieber gleich härtere Geschütze auf. Das Aufputschmittel wurde praktischerweise intravenös verabreicht, sorgte aber für eine tödlich bleiche Gesichtsfarbe - ein umstand der leichter mit Rouge zu übertünchen war als Augenringe.

Als er sich schließlich mit seinen Gästen zum Frühstück traf, sah er wieder aus wie aus dem Ei gepellt. Das Menü hatte er selbst vor vielleicht zwei Stunden noch ausgesucht und immerhin schien es Prada und Vayliuar zu munden.

Der Rest des Tages war ähnlich durchgetaktet. Ridley legte wert darauf seinen Gästen die im Aufbau befindliche Raumschifffabrik unter dem Meer zu präsentieren, sowie eine kurze Tour über die bisher gefundenen Koltovorkommen zu organisieren. Dabei plapperte Ridley wie ein Wasserfall und war insgeheim sehr dankbar über die trockenen Unterwasserbarken und den Umstand heute nicht selbst schwimmen zu müssen. Je länger der Tag dauerte, desto sicher war er sich, dass er unter dem Make-up ziemlich grün aussehen musste.

Der frühe Nachmittag wurde schließlich von der versprochenen Hinrichtung und einem leichten Mittagessen eingeläutet. Die Aktion fand auf einer schwebenden Plattform über dem Meer statt, von der aus sie einen guten Blick über die Arenaplattform unter ihnen hatten. Kleine Hologeneratoren übertrugen das makabre Schauspiel in hochaufgelösten Detail, während bei ihnen Snacks und Getränke serviert wurden.

Severide hatte sich mit der Hinrichtung etwas ganz besonderes ausgedacht. Die ehemalige Legatin Makunnay hatte man an einen Pfahl am Rand der Plattform gebunden, während mehrere ihrer verurteilten Getreuen sie mit Fischerspeeren bewachen mussten. Der Sith selbst trat gegen sie an und verkündete mit lauter Stimme, dass wer immer den Kampf gewann, die Patrolianerin hinrichten musste, jedoch auch die Macht hatte sie nach Wunsch zu verschonen.

Nach dieser Hoffnung erweckenden Ansprache zog er sein Lichtschwert und begann die hoffnungslos unterlegenen Aliens einen nach dem anderen in Stücke zu schneiden. Dabei gab er sich deutlich Mühe den Zuschauern eine Show zu bieten und gab sich dabei eher wie eine Katze denn ein Scharfrichter. Als schließlich der letzte Verteidiger per Machtgriff seines armseligen Lebens beraubt worden war, war Makunnay an der Reihe zu sterben. Severide fasste mit getragener Stimme noch einmal ihre Verbrechen zusammen, bevor er sie schließlich köpfte.

Der Rest des Nachmittags wurde von einem Sektempfang abgerundet, bei dem die meisten Mitglieder von Ridleys neuer Verwaltung anwesend waren und der Severide noch einmal Gelegenheit gab seine Pläne zur Befriedung des Planeten zum Besten zu geben. Ridley amüsierte sich prächtig und gab sich alle Mühe ihre Gäste bei Laune zu halten, bevor schließlich der Abend hereinbrach und es Zeit für ihre Abreise wurde.

Wie zu ihrer Ankunft hatte sich am Raumhafen ein Spalier Soldaten, sowie eine Menge Schaulustiger versammelt. Ridley lächelte breit, während ein Bediensteter ihm zwei reich verzierte Mappen überreichte, die die Protoversion der Verträge enthielt.

"Meine Herren, ich freue mich Ihnen schon einmal die ersten Versionen der Verträge zum Gegenlesen überreichen zu können. Meine Administration hat Tag und Nacht daran gearbeitet, diese pünktlich fertig zu haben."

Inklusive Ridley selbst, doch das musste ja keiner wissen. Noch immer lächelnd wandte er sich an Vayliuar und zog eine kleine Schatulle aus der Tasche, die ihr ein hilfreicher Geist zugesteckt hatte. Der Deckel öffnete sich geräuschlos und offenbarte drei Orden mit ihren dazugehörigen Bandschnallen in Bronze, Silber und Gold. Das schimmernde Licht der Abendsonne spiegelte sich in dem blankpolierten Metall und färbte die blaue Farbe der Bandschnalle purpur.

"Inspiriert von unserem Gespräch gestern habe ich ebenfalls erlaubt meine eigene Version eines Ehrenkreuzes für diesen Planeten zu entwerfen. Ich wäre sehr geehrt Ihre Gedanken dazu zu hören?"


[ Innerer Rand / Truuine-System / Truuine / Osicia / Raumhafen ] Ridley, Agustin und Aren, sowie diverse Schaulustige
 
[ Truuine-System | Truuine | Oscia | Truuines Fruchtkorb ] - Aren Vayliuar, Agustin Prada, Ridley Solaris

Auch der nächste Tag startete wieder sehr angenehm. Nach seiner Nacht im Praxeum, wo man wirklich ausgezeichnet hatte schlafen können, war er wieder mehr als bereit, auch die nächsten Programmpunkte mit voller Energie anzugehen. Gestern, nachdem das gemeinsame Dinner geendet war, hatten Agustin und er in ihrem Gleiter auf dem Weg zum Praxeum den Abend nochmals Revue passieren lassen. Ihre Erwartungen hatten sich erfüllt, waren vielleicht sogar an der ein oder anderen Stelle übertroffen worden. Vom Praxeum selbst war Aren sofort auf eine gewisse Art und Weise ... fasziniert gewesen. Ein ehemaliges Heim für Jedi, nun das Herz der imperialen Verwaltung. Sich dies in Erinnerung zu rufen hatte definitiv etwas. Nun stand das gemeinsame Frühstück an. An kulinarischer Fingerfertigkeit und Exquisität konnte dieses zwar nicht ganz mit dem gestrigen Essen mithalten, doch war es ein definitiv appetitlicher Start in den Tag, auch wenn Aren selbst natürlich schon seit einiger Zeit auf den Beinen war. Nicht nur, dass er sich wieder ein wenig zurecht hatte machen müssen, auch galt es, sich zumindest kurz mit seinem Büro auf Yaga-Minor auseinanderzusetzten und dort den aktuellen Stand der Dinge abzufragen. Julius hatte dort sein Büro wunderbar unter Kontrolle, etwas anderes hätte er auch nicht erwartet. Zu seiner Überraschung hatte ihm außerdem noch Adriana eine Nachricht hinterlassen, in welcher sie sich interessiert danach erkundigte, wie es ihm ginge und wie die Verhandlungen hier liefen. Während er sich die Nachricht anschaute, huschte ein Lächeln über sein Gesicht. Ein wenig schämte er sich mittlerweile fast dafür, Adriana während ihrer ersten Tage auf Yaga-Minor so abweisend behandelt zu haben. Doch hatte ihm sein Großvater mit diesem herben Einschnitt in seine eigene Entscheidungshoheit doch auch kaum eine andere Wahl gelassen! Aber dieses Thema würde er nun nicht erneut zerdenken, zu sehr kreisten seine Gedanken um die Verhandlungen und zu sehr stand auch diese Freude im Vordergrund, dass es jemanden gab, der sich anscheinend wirklich ganz genau dafür interessierte, was er tat. Aren hielt seine Antwort kurz, da er nicht mehr all zu lange Zeit hatte, was er Adriana ebenfalls mitteilte. Das war kurz vor dem Eintreffen des Gouverneurs gewesen.

Nun hatten sie mittlerweile ihr Frühstück beendet. Direkt danach schloss sich eine Besichtigung der Unterwasserwerft an, welche sich frisch im Aufbau befand. Interessiert hörte Aren den Worten ihres Gastgebers zu, stellte die ein oder andere Frage und ließ es sich natürlich auch nicht nehmen, den ein oder anderen charmanten Kommentar fallen zu lassen. Doch das eigentliche Highlight des Tages folgte erst auf diese Besichtigung. Für die Hinrichtung hatte sich der Gouverneur tatsächlich etwas einfallen lassen und bot ihnen eine ... aufwendige Show. Während sie von einer schwebenden Plattform, wo sie mit allerlei Köstlichkeiten versorgt wurden, auf eine Arena hinabblickten, lieferte sich in dieser der Sith, welcher sich ihnen am gestrigen Abend vorgestellt hatte, einen Kampf, welcher es eigentlich nicht wert war, als ein solcher bezeichnet zu werden. Es war eher ein Massaker, welches der Sith unter den im Vergleich völlig wehrlosen Verbrechern anrichtete. Nach diesem widmete er sich dann beinahe pathetisch auch noch der Rädelsführerin, welche an einen Pfahl gebunden hatte zusehen müssen. Nicht, dass dies für Aren abstoßend oder zu bestialisch gewesen war, nein, nach seinen eigenen Erfahrungen mit abtrünnigem Abschaum konnte er diese Art der Inszenierung der Bestrafung sogar recht gut nachfühlen, aber er selbst bevorzugte doch die effizientere Variante, bei welcher man weniger durch Showeinlagen als viel eher durch kalte Effizienz und Gerechtigkeit glänzte. Nichtsdestotrotz konnte er auch dieser Art einiges abgewinnen.

Nachdem die Hinrichtung beendet worden war, folgte noch ein Sektempfang, welcher einen gelungenen Abschluss dieses eigentlich so spontanen Trips darstellte. Aren kam ins Gespräch mit einigen, eher niederrangigen Verwaltern, die alle nochmal dem Gouverneur eine ausgezeichnete Führung bescheinigten. Dies war bei direkten Untergebenen natürlich nicht verwunderlich, wollten diese sich wohl kaum in die Ungunst des Statthalters begeben, doch zeigte es auf der anderen Seite auch, dass der Gouverneur nach der Beseitigung solch unliebsamer Charaktere wie der Legatin nun eine wahrscheinlich relativ loyale Verwaltung hinter sich wusste. Wie fähig diese war, würde sich noch zeigen müssen, doch zumindest der Gouverneur als Kopf dieser hatte sein eigenes Potential mehr als unter Beweis gestellt.

Der Abend brach herein und es wurde Zeit für die Abreise. Der Raumhafen gab wieder ein recht belebtes Bild. Würdevoll, mit einem Lächeln für die Schaulustigen schritt Aren den Spalier, den Soldaten bildeten, entlang. Bevor sie schließlich die Yacht betraten, ließ Solaris sich noch zwei Mappen reichen, welche er feierlich an Agustin und Aren übergab. Während der Gouverneur zum Besten gab, das sie daran Tag und Nacht gearbeitet hatte, schlug Aren sie auf, blätterte ein wenig herum und überflog recht kurz die besonders prägnanten Teile. Mit einem Lächeln blickte er danach den Gouverneur an.

,,Wunderbar. Mit der Unterschrift werden wir einen mehr als erfolgreichen Besuch besiegeln. Erfolgreich für Truuine und erfolgreich für uns drei. Ich muss sagen, Sie haben es verstanden, von sich zu überzeugen, Gouverneur. Ein sehr gelungener Auftakt für eine hoffentlich noch sehr erfolgreiche Karriere als Gouverneur."

Nun wandte der Gouverneur sich an ihn persönlich und zog eine Schatulle hervor, die nach einem geräuschlosen Öffnen drei Orden offenbarte. Das Solaris von Arens Idee des Ehrenkreuzes recht angetan gewesen war, hatte er ja bereits gestern erwähnt, doch das nun bereits die ersten Exemplare hier vor ihm lagen, war doch sehr beeindruckend.

,,Darf ich?"

, fragte Aren und nahm vorsichtig den bronzenen Orden in die Hand, um ihn sich einmal kurz genauer anzusehen. Mit einem Finger strich er die Gravuren nach und platzierte ihn danach wieder sorgfältig in der Schatulle.

,,Sehr schön, da gibt es kaum zwei Meinungen. Die Einbindung des Wappens des Planeten gefällt mir ausgezeichnet und er fühlt sich genauso wertig an, wie er aussieht. Eine exzellente Arbeit."

Ein wenig geschmeichelt fühlte Aren sich natürlich, dass der Gouverneur so schnell die Dinge in die Hand genommen hatte, um seine eigene Interpretation einer Idee Arens zu schaffen. Hatte Aren bereits vor wenigen Minuten gedacht, dass ihr Gastgeber großes Potential hatte, so kam er ihm nun nochmals sympathischer vor. Mit einem kräftigen Händedruck und einem Lächeln verabschiedete Aren sich. Kurz hielt er die Pose, um für etwaige Kameras noch ein gutes Bild abzugeben.

,,Es war mir eine Freude, Sie kennen zu lernen, Gouverneur. Sie haben eine ganz ausgezeichnete Arbeit als Gastgeber geleistet. Ach und bevor ich es vergesse, ein Vertreter meines Unternehmens wird sich in aller Kürze bei Ihnen melden, um das weitere Vorgehen bezüglich des Bactas zu regeln. Vielen Dank für die Einladung."

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Truuine - Osicia - Sitz der Verwaltung/Jedi-Praxeum - Agustin Prada, Aren Vayliuar, Governor Ridley Solaris

Die Programmpunkte des heutigen Tages wurden in einer Hülle und Fülle abgearbeitet, wie es der erfahrene Verwalter noch nicht allzu oft erlebt hatte. Gewiss konnte man diesen Tag aus Sicht von Governor Solaris nicht als klassischen Arbeitstag im herkömmlichen Sinn betrachten, sondern mehr als Wahrnehmung von repräsentativen Aufgaben und öffentlichen Auftritten, doch war dies ein Bereich, den nicht wenige völlig unterschätzten und damit einen gewaltigen Fehler begingen. Nachdem er Kontakt nach Dubrillion aufgenommen und sich nach dem momentanen Stand der Dinge erkundigt hatte, unter anderem auch bei Chuck Naugh, dem er anlässlich der bald stattfindenden Sicherheitskonferenz mit Prefsbelt doch noch auftrug, mit der Durchführung ihrer zerstörerischen Pläne zu warten, folgte ein gemeinsames Frühstück und ein darauffolgender Caf mit Zigarette im Freien auf einer der zahlreichen Terrassen des Verwaltungssitzes, einem eroberten Jedi-Praxeum. Während der Bastioner die frische Luft genoss, schaltete er sich in eine kurze Konferenz mit seiner Freundin Abella, der er in knappen Zügen von seinem gestrigen Tag und dem heute anstehenden Programm berichtete. Zeitgleich erkundigte er sich, wie es ihr auf Bastion, seiner Heimatwelt, erging und wie die Vorbereitungen für ihre große Show liefen. Mit einer merklichen Überraschung musste er schließlich feststellen, dass die corellianische Schönheit ihm vor seiner Abreise noch ein paar besondere Stücke aus irgendeiner besonderen neuen Kollektion eingepackt hatte, folglich kam er nicht darum, sich noch einem Garderobenwechsel zu unterziehen, ehe er gemeinsam mit ihrem Gastgeber und seinem Partner und inzwischen auch ziemlich gutem Freund zur Besichtigung der neu eröffneten Werft aufbrach.
Statt in seinem eigentlich schon gewählten schwarzen Anzug, trat Agustin an diesem Tag also in einem besonders elegant geschnittenem weißen Sakko auf, unter dem er ein ebenfalls weißes Seidenhemd und perfekt geschnittene schwarzen Hosen trug. Auf gewisse Art und Weise ein Blickfänger, der seiner Fiance nicht entgehen würde, sobald sie einen Blick ins Holonet und die Berichterstattung über die aktuellen Ereignisse auf Truuine warf. Die sowohl unter Wasser, als noch im Bau befindliche Werft warf ein beeindruckendes Bild ab, doch was den Schlächter von Dubrillion wahrlich interessierte, war der Blick auf die gewaltigen Kolto-Reserven. Mit einem kühlen Lächeln drückte er seine Zufriedenheit aus und äußerte sein festes Vertrauen in die beschlossene Kooperation mit Governor Solaris. Der schien am heutigen Tag fast noch redseliger als gestern zu sein und trumpfte mit einem detailreichen Wissen bei den beiden Sektor Adjutanten auf.

Doch was danach aber folgte, war ein Spektakel, welches Agustin endgültig nicht von
Solaris erwartet hätte. Dass dieser eigentlich eher moderat wirkende Verwalter eine derartig grausame Hinrichtung organisiert hatte, beeindruckte Agustin sogar ein Stück weit. Es war nicht das Ereignis an sich, denn diesem dramatisierten Schauspiel konnte er nicht allzu viel abgewinnen; es war eine öffentlich ausgetragene Form der absoluten Barbarei, die unter anderem dafür sorgte, dass die Welten fernab des inneren Kerns jenen zweifelhaften Ruf genossen, der auch dem Myto-Sektor nicht gerade zugute kam, nämlich den von unzivilisierten und hinterwäldlerischen Senkgruben, auf denen es sich kaum rentierte, Investitionen und Kooperationen einzugehen. Nein, was Agustin stattdessen beeindruckte war, wie weit Governor Solaris zu gehen bereit und Grenzen zu überschreiten war, um ihre Gäste zu beeindrucken und die Bevölkerung Truuines einzuschüchtern. Die Art und Weise, wie das geschah, hieß Agustin nicht unbedingt gut, doch davon ließ er sich in keiner Sekunde etwas anmerken. Ausgerechnet der Schlächter von Dubrillion durfte in solchen Situationen nicht den Anschein erwecken, auch nur den Ansatz irgendeiner Schwäche zu zeigen. Den durch diesen Sith-Frischling hingerichteten Verrätern weinte jedenfalls niemand eine Träne nach.
Dass
Solaris unmittelbar danach einen Sektempfang für die Mitglieder seiner Administration organisiert hatte, zeugte auch von Raffinesse und Talent, denn genau diesen niederrangigen Verwaltern wurde vor Augen geführt, was ein Verrat am neuen Governor für sie zu bedeuten haben würde. Dementsprechend mustergültig und vorbildlich traten die Herrschaften auch auf, mit denen auch der Bastioner ein paar beiläufige Worte wechselte und seine Zuversicht äußerte, dass Truuine schon bald befriedet sein würde. Immer wieder wanderten seine kalten grauen Augen hinüber zu Solaris, dem der heutige Tag hoffentlich nicht zu Kopfe steigen würde. Es war zwar nett, schön und gut, dass dieser mit dem Sith namens Matthew Severide ein loyales Schoßtier hatte, das er zu gegebenen Anlass auf die Aufständischen hetzen konnte, doch das alleine würde keines der Probleme in seinem Verwaltungsbezirk auf Dauer lösen können. Solche Vorkommnisse wie heute, egal wie eindrucksvoll sie auch sein mochten, durften sich keinesfalls allzu oft wiederholen. Für einen einmaligen Effekt war es durchaus adäquat, doch wenn der Bastioner in seiner Karriere eines gelernt hatte dann, dass Druck in jedem Fall Gegendruck erzeugte. Und auf Truuine sprachen hunderttausende illoyale und nur temporär eingeschüchterte Argumente für sein altbewährtes Sprichwort. Mit Barbarei und Grausamkeit würde Truuine keine Stabilität erlangen; es brauchte eine durchdachte und taktisch ausgeklügelte Sicherheitspolitik dafür und genau das war Solaris allem Anschein nach auch klar.

Am Raumhafen, dem Ort ihrer An- und Rückreise, angekommen nahm Agustin nämlich die stilvoll und pompös verzierte Mappe entgegen, die jene Verträge enthielt, die ihre gestrigen Verhandlungen und Beschlüsse beinhalteten. Der Bastioner war ein gelernter Jurist und wusste einerseits genau, welche Bestandteile solcher Schriftsätze besonders relevant waren, doch andererseits auch, dass er gemeinsam mit seinem juristischen Team eine zwar flotte, aber dafür umso genauere Überprüfung unternehmen musste, bevor er seine Unterschrift darunter setzen konnte.
Solaris erweckte keineswegs den Eindruck eines windigen Halsabschneiders, doch mussten gewisse Garantien gewährleistet und mögliche Schlupflöcher versiegelt sein, an die dessen Verwaltung bei der dann doch sehr schnellen Ausarbeitung vielleicht noch gar nicht gedacht hatte.

"Sehr gute Arbeit, Governor Solaris. Wir werden unseren Kontakt aufrechterhalten und schon sehr bald zu einem endgültigen und für alle Parteien zufriedenstellenden Ergebnis kommen."

Danach hatte der frische Governor noch eine weitere kleine Überraschung für seine beiden prominenten Gäste parat. Es waren die Prototypen für das Ehrenkreuz zu Truuine, sorgsam ausgearbeitet und in einem makellosen Zustand präsentiert. Aren zeigte sich offenkundig begeistert und wog ein bronzenes Exemplar in seiner Hand, dem auch der unmittelbar daneben stehende Schlächter von Dubrillion einen genaueren Blick schenkte. Auf die lobenden Worte seines Partners hin nickte er, und bei der finalen Verabschiedung reichte er dem Governor die Hand für einen festen Händedruck:

"Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Suche nach würdigen und verdienten Kandidaten für Ihre Auszeichnung. Truuine steht unter Ihrer Führung eine große und erfolgreiche Zukunft bevor, dessen bin ich mir sicher. Wir bleiben in Kontakt und wenn ich Ihnen bei irgendetwas behilflich sein kann, brauchen Sie sich nur zu melden."

Vor den Holokameras posierten die beiden Verwalter noch kurz nach diesen Worten, wobei Agustin kalt in die Kameras lächelte. Dann klopfte er dem Verwalter zum Abschied leicht auf die rechte Schulter, um sich daraufhin unmittelbar zu Arens Yacht zu begeben. Auf der Rampe drehte sich der Verwalter noch ein letztes Mal um, um seinen Blick über die beeindruckende Kulisse der Meereswelt schweifen zu lassen, ehe er schließlich im Inneren des luxuriösen Schiffs verschwand und auf Aren wartete, der kurz darauf dazustieß. Die beiden Männer machten es sich augenblicklich in der Lounge bequem, in der ihnen ein edler Weinbrand serviert wurde. Der heutige Tag war durchaus ereignisreich und Agustin war gespannt, wie Arens Urteil letztlich ausfallen würde:

"Ein beeindruckender Einstieg, den Governor Solaris hingelegt hat, nicht wahr? Er scheut augenscheinlich nicht davor zurück, die Zügel fest in die Hand zu nehmen und Exempel zu statuieren, um nicht nur seine Position, sondern letztlich auch unsere getroffene Vereinbarung zu schützen. Eine Einstellung, die mir grundsätzlich einmal imponiert, auch wenn man sich über die Art und Weise dieser Hinrichtung streiten kann. Ich bevorzuge ja eher den direkten Weg, ohne großartige Dramatik und übertriebene Grausamkeit. Aber zumindest temporär wird er damit sicherlich für ein wenig Stabilität sorgen können, vor allem innerhalb seiner Verwaltung. Was meinst du?"

Der Bastioner lehnte sich entspannt in das lederne Polster zurück und nahm sich die Mappe mit der ersten Version für ihren gemeinsamen Vertrag, die er nun zum ersten Mal beiläufig überflog. Was er las, sah soweit überraschend gut und zufriedenstellend aus, vor allem angesichts des knappen Zeitraums, in der die Schriftsätze aufgesetzt worden waren. Nicht ganz unbeeindruckt hob Agustin eine Braue und meinte:

"Gar nicht übel. Ich hatte erwartet, auf Anhieb deutlich mehr Ungereimtheiten und Fehler zu finden, doch für die erste Version unseres Vertrags kann sich das durchaus sehen lassen. Hier waren offensichtlich keine Amateure am Werk..."

Nach ein paar Minuten, in denen sich die Verwalter noch beiläufig ausgetauscht hatten, stießen sie im Holonet auf einen äußerst interessanten Bericht. Die beiden Verwalter wussten noch rein gar nichts davon, doch hatten sie beinahe gleichzeitig sie selbe Idee geäußert, vor ihrer Rückkehr nach Dubrillion und Borosk noch einen weiteren Zwischenstopp einzulegen. Sie waren sich vollkommen einig in dieser Sache und erfreut stieß Agustin mit seinem Partner an:

"Hervorragend. Ich für meinen Teil werde mich demnächst in mein Arbeitszimmer zurückziehen, die Reisezeit sinnvoll investieren und meine Arbeit mit den Verträgen beginnen. Auf juristischer Ebene bin ich nicht gerade ein Laie und vertraue in dieser Hinsicht eigentlich kaum jemand anderem eher, als mir selbst. Wenn Du möchtest, kann ich deine Version gleich mitnehmen."

Bei diesen Worten musste der kühle Verwalter leicht schmunzeln. Hätte er in manchen Situationen seiner Laufbahn tatsächlich nicht selbst Hand angelegt, wären manche Dinge vermutlich nicht bei Weitem so reibungslos und glatt verlaufen, wie es dann der Fall war. Der eigenen Arbeit konnte man letztlich doch am Besten trauen und es war für Agustin eine Selbstverständlichkeit, Aren dieses Angebot zu unterbreiten. Schließlich hatte dieser bisher keinerlei Kosten und Mühen gescheut und Agustin in so mancherlei Hinsicht einen gewaltigen Dienst erwiesen. Er empfand es nur als gerecht, das Ganze zumindest teilweise erwidern zu können.



- Imperialer Weltraum -Hyperraum - An Bord der Mesh'lane - Lounge - Agustin, Aren


 
Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“

[ Innerer Rand / Truuine-System / Truuine / Osicia / Paradeplatz / Repulsorbarke ] Ridley, sowie zwei Soldaten

Die Arme hinter dem Rücken verschränkt schaute Ridley von hens Repulsorbarke auf das Geschehen herab. Eine gute Seele hatte hem einen bequemen Sessel und eine Minibar mit Erfrischungen an Bord gebracht, doch der Gouverneur Truuines zog es vor zu stehen. Für Alkohol war es noch zu früh und der Anblick vor hem hatte hen den Gedanken an Caf schlicht vergessen lassen. Der Raumhafen und angrenzende Paradeplatz Osicias war kaum wiederzuerkennen. Um den gesamten Perimeter hatte man Zäune gezogen, um das einfache Volk draußen zu halten. Doch im Innern hatte ein ganzes Regiment patrolianischer Zwangsarbeiter die letzten Wochen damit zugebracht eine wahre Zeltstadt aus dem Boden zu stampfen. Und ihre neuen Bewohner waren grade angekommen.

Sektor Adjutant Prada hatte nicht zu viel versprochen, als er angekündigt hatte Truuine mit einer Streitmacht zu versehen, der etwaige Splittergruppen nichts mehr entgegenzusetzen hatten. Im Viertelstundentakt landeten immer wieder klobige Gozanti-Kreuzer, die Menschen zu Dutzenden ausspuckten. Die meisten von ihnen sahen abgerissen und müde aus, waren sie doch Kriegsgefangene aus dubrillions Süden, die hier auf Truuine ihr neues Heim finden sollten. Zunächst als Zwangsarbeiter, doch dann – vielleicht – irgendwann als beinahe vollwertige Bürger.

Geschubst und getrieben wurden sie von grimmig dreinblickenden Söldnern. Pradas entsandtes Militärpersonal gehörte samt und sonders der ‚Schwarzen Garde‘ an, einem privaten Militärunternehmen, das seine brutale Effektivität zuletzt auf Dubrillion hatte unter Beweis stellen können. Die kampfgestählten Frauen und Männer reisten in einer Doppelrolle an. Zum einen würden sie Ridley sowohl kämpfend als auch ausbildend unter die Arme greifen. Zum anderen war es ihre Aufgabe die knapp vierzigtausend Zwangsarbeiter unter Kontrolle zu halten, die Truuine in naher Zukunft zu einem wirtschaftlichen Aufschwung sondergleichen verhelfen sollten.

Wie Vieh wurden die Kriegsgefangenen aus den Bäuchen der Gozanti-Kreuzer getrieben. Hinaus auf die Landefläche und hinüber zu den Ausläufern der Zeltstadt. Das Ganze hatte etwas von einem geschäftigen Ameisenhaufen und doch war es nur ein Teil der in diesem Moment stattfindenden Aktivität. So groß Osicias Paradeplatz und Raumhafen auch war, vierzigtausend Arbeiter, zwei Regimenter Söldner und eine großzügige Auswahl klobiges Kriegsgerät konnten hier keinen Platz finden. Daher spielten sich ähnliche Szenen just in diesem Moment auch auf Abystons frisch fertig gestellten Raumhafen, seiner Militärgarnison und dem Landefeld Morabands ab. Auf vier Ankunftsorte aufgeteilt reichte der Platz. Knapp. Doch Ridley war zuversichtlich, dass dieses Provisorium nur sehr begrenzte Zeit aufrecht erhalten werden musste. Hen hatte in den letzten Monaten viele Projekte in Angriff genommen, die vierzigtausend Paar Hände nur allzu gierig verschlingen würden.

Von den dunklen Laderäumen der Gozanti-Kreuzer ging es für das Frischfleisch zunächst zu einem von vielen Medi-Zelten, wo eine erste Musterung, ein medizinischer Check, sowie eine umfangreiche Kombiimpfung vorgenommen wurde. Zwar gab es auf Truuine nur wenig Krankheiten, die einem Menschen ernsthaft gefährlich werden konnten, doch war das Verabreichen der Spitze auch eine wunderbare Gelegenheit, die Neuankömmlinge mit einem sie als Zwangsarbeiter ausweisenden Elektrochip zu versehen. Das war der Deal auf Truuine. Sie würden fair behandelt und nicht bis über den Rand absoluter Erschöpfung hinaus bearbeitet werden. Man würde sie in Abendschuleinrichtungen ausbilden und die Perspektive bieten, wieder Teil einer neu zusammengeschmolzenen Gesellschaft zu werden. Dafür jedoch würden sie den Planeten nie wieder verlassen dürfen. Ridley hatte die Mikrochips über die vergangenen Monate einkaufen und an dem bisherigen Bestand Zwangsarbeiter austesten lassen. Die Geräte funktionierten gut, waren sie doch denkbar simpel. Aktuell erlaubten sie lediglich den Standort eines Trägers bis auf wenige Meter genau zu bestimmen, doch würden Zollbeamte in Zukunft leichtes Spiel haben einen Träger durch einen kurzen Scan zu identifizieren. Sicherlich würde sich das System in Zukunft noch verbessern lassen, doch zunächst würde es seinen Zweck erfüllen.

Zufrieden summend wies Ridley die Barke an einen sanften Landeanflug zu beginnen. Hen hatte fürs Erste genug gesehen und nun rief wieder die Pflicht. Das Gefährt setzte in einem entlegenen und gesondert abgesperrten Bereich des Zeltlagers auf. Sogleich sprangen die beiden Mitglieder von Ridleys Leibgarde, die den Flug mit hen angetreten hatten, hinaus, um das Areal zu sichern. Eine Geste, die die eigentlich nur überflüssig zu nennen war, denn ein halbes Dutzend weiterer Soldaten, sowie Sergeant Denon hatten hier unten verweilt. Ridley warf dem jungen Anführer ihrer Leibgarde einen nachdenklichen Blick zu, richtete hens Blick dann jedoch auch schon auf hens herbeirollende persönliche Assistentin. Mata Timone gab wie immer einen kuriosen Anblick ab. Die schmächtige Karkarodon mit Nickelbrille hatte ihren Rollstuhl – er hatte tatsächlich Räder! – so gut gemeistert, dass sie im Ruhemodus mit der doppelten Geschwindigkeit einer rasch gehenden Person durch die Gegend schoss. Die meiste Zeit hatte Mata in Ridleys Diensten jedoch keine Geduld für ihren Ruhemodus, was ihr unter den anderen Mitgliedern von hens Stab einen grollenden Respekt eingebracht hatte. In etwa derselben Weise, wie man einen mit halsbrecherischer Geschwindigkeit auf sich zurollenden Wellenkamm respektiert.

Ridley musste schmunzeln, als die im Weg stehenden Soldaten Mata hastig Platz machen, als diese, gleich drei Datapads in den Händen, mit quietschenden Reifen vor hem zu Stehen kam.

„Ah, Gouverneur!“

, sagte die Karkarodon und justierte den Sitz ihrer Nickelbrille mit einem Kopfrucken – ihre Hände waren ja bereits voll.

„Legat Severide ist soeben eingetroffen, er sollte eigentlich gleich hinter mir sein. Die beiden Colonels der Schwarzen Garde sind ebenfalls bereit und warten eigentlich nur noch auf Sie. Die Musterung der Arbeiter verläuft nach Plan und bis jetzt gibt es nur geringfügige Probleme mit der Nahrungsversorgung. Wenn Sie nichts anderes für mich haben, habe ich diese Baustelle als mein nächstes Projekt ausgemacht.“

Ridey nickte zufrieden und musste sich ein amüsiertes Lächeln verkneifen. Seit hen sie aus Legat Talzins Verwaltung gerettet und sie zu hens persönlicher Assistentin gemacht hatte, war Mata extrem darum bemüht zu beweisen die richtige Wahl gewesen zu sein. Nicht, dass Ridley selbst je daran gezweifelt hatte. Den Vergleich mit ihrem Vorgänger, dem alten, mürrischen und behäbigen Selkath Macar, hätte vermutlich sogar ein einfacher Mausdroide nicht zu scheuen brauchen. Nun war Mata zugleich deutlich intelligenter als ein Mausdroide und konnte sogar eine deutlich höhere Bestgeschwindigkeit aufweisen. Ein guter Deal also.

„Du hast Recht, die korrekte Versorgung der Neuankömmlinge ist eine Priorität. Bitte kümmere dich als nächstes darum, Mata.“

, gab Ridley zurück und nickte. Die Karkarodon indes verlor keine Zeit zu antworten und hätte fast Sergeant Denon umgefahren, der jedoch im letzten Moment einen fast eleganten Schritt zur Seite machen konnte. Ridley rechnete es dem Mann hoch an, dass er lediglich einen unterdrückten Fluch ausstieß, ansonsten jedoch Haltung bewahrte. Der Gouverneur lächelte verschmitzt und hob dann die Hand um einen weiteren Neuankömmling zu begrüßen. Just in diesem Moment kam da nämlich schon Legat Severide, umgeben von seiner eigenen Leibgarde die Zeltstraße entlanggeschritten.

[ Innerer Rand / Truuine-System / Truuine / Osicia / Paradeplatz / Zeltstadt ] Ridley und Matthew, sowie Sergeant Denon und weitere Soldaten
 
[ Innerer Rand | Truuine-System | Truuine | Osicia | Paradeplatz | Zeltstadt] Matthew, irgendwo vor ihm Mata Timone, haufenweise Zwangsarbeiter und Söldner der schwarzen Garde


Matthew blickte mit einer morbiden Faszination der vor ihm her rasenden Karkarodon hinterher. Mata, die Assistentin des Gouverneurs. Seit die Konferenz auf Christophsis abgesagt wurde schmiss die unscheinbare Frau aus ihrem – Rollstuhl!! – heraus das Tagesgeschäft von Ridley Solaris. Sie war wirklich gut in ihrem Job, dass musste man ihr lassen. Während die kleine Frau also mit „quietschenden“ Reifen vor ihm davon huschte, musterte Matthew mit geübtem Blick die Söldner.

Die schwarze Garde, eine PMC-Truppe, die sich im Süden Dubrillions einen Namen gemacht hatten, machten einen ziemlich guten Eindruck. Routiniert schubsten sie die Neuankömmlinge für die Medizinische Registrierung hier und dorthin und sorgten generell dafür das die ganze Ankunft der Lieferungen des Sector Adjutanten einwandfrei verlief. Matthew war sich sicher das auch an allen anderen Standorten keinerlei Probleme auftraten, wenn die schwarze Garde überall so effizient war.

Gerade in Abyston war das auch von Nöten. Die Eskalation hatte in den letzten Tagen erneut zugenommen. Straßenschlachten waren an der Tagesordnung und der Großteil der Sicherheitskräfte war inzwischen dauerhaft in Abyston postiert. Mit dieser Lieferung würde hoffentlich wieder Ordnung in Matthews Regierungsbezirk einziehen. Was sie am dringendsten Benötigten, um Abyston endlich zu befrieden war Material, und daran hatte der Sector Adjutant wie versprochen nicht gegeizt. Repulsorpanzer, Panzerfahrzeuge, sogar Attillerie hatte Matthew auf der Lieferliste gesehen, alles mit ausgebildetem Personal.

Sie würden die Rädelsführer hinter den erneut aufflammenden Protesten dingfest machen und der restlichen Bevölkerung zeigen, wie sich die harte Hand der Verwaltung anfühlte. Die Zeit der Anti-Imperialen Rhetorik war vorüber. Wer sich gegen ein geeintes Truuines aussprach würde in den Arbeitslagern landen. Soweit die Versprechen die der Gouverneur durch die Medien hatte verbreiten lassen. Matthew hingegen hatte einen Verdacht wer dahinter steckte. Bisher war es ihnen nicht gelungen den ehemaligen Legaten Reseth und sein entwendetes Kriegsgerät ausfindig zu machen. Matthew fürchtete, dass der Plan von einer durch die Verwaltung aufgestellten Fischerflotte nicht so ruhig ablaufen würde, wie der Gouverneur es sich erhoffte.

Die Repulsorplattform von Ridley Solaris senkte sich herab und die Assistentin fuhr beinahe dessen Leibgarde über den Haufen während Matthew sich langsam näherte.

„Gouverneur. Wie ich sehe, läuft hier alles wie geplant. Die schwarze Garde macht einen guten Job. Die Colonels werden auch in kürze landen. Da die Söldner in Abyston wegen der aufflammenden Proteste am dringendsten gebraucht werden haben sie entschieden in der Garnison abgesetzt zu werden und das Abladen des schweren Kriegsgeräts zu überwachen. Sie sagten mir, dass die ersten Panzer noch heute in den Straßen Abystons für Ordnung sorgen würden.“

Matthews Leibgarde und die des Gouverneurs verschmolzen, während sie sich in Richtung Rand des Zeltplatzes bewegten.

„Ich persönlich bin sehr gespannt diese Repulsorpanzer zu sehen. Apropo Abyston. Ich fürchte Gouverneur, dass diese Proteste so kurz vor der Laichsaison kein Zufall sind Gouverneur. Wir sollten uns nochmal über das Sicherheitskonzept für die Fischerflotte unterhalten.“

Der Gouverneur und der Legat sowie ihre Entourage begaben sich zu einer ganzen Gleiter Kolonne. Ridley und Matthew setzten sich entgegen Ihrer Gewohnheit in ein Gefährt, und los ging die kurze Reise entlang des Äquators.

Matthew saß dem Gouverneur gegenüber. Immer noch schwarz gekleidet nur die Verzierungen, die er an der Tunika trug, seit er Legat geworden war, schimmerten silbern. Er trug weiterhin sein Lichtschwert am Gürtel, das Messer im Stiefel und das als Panzerarm getarnte Lanvarok blitze gelegentlich beim Gestikulieren unter dem schwarzen Umhang hervor. Über seiner ausgestreckten Hand schwebte von der Macht gehalten und sich langsam drehend ein Glas aus der Minibar.

„Seit dem letzten Regierungstreffen haben wir uns kaum gesprochen Gouverneur. Was gibt es Neues in Moraband?“


[ Innerer Rand | Truuine-System | Truuine | unterwegs nach Abyston | Gleiter Kolonne] Matthew, Ridley, in anderen Fahrzeugen ihre Entourage
 
Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“

[ Innerer Rand / Truuine-System / Truuine / Osicia / Paradeplatz / Zeltstadt ] Ridley und Matthew, sowie Sergeant Denon und weitere Soldaten

Ridleys Augen verfolgten die Ankunft des Sith genau. Wie immer bewegte sich der Mann wie ein selbstbewusstes Raubtier. Eines, das wusste, dass ihm hier niemand gefährlich werden konnte. Es war einer der Gründe warum Severide sich auf seinem Posten als Legat der Inneren Sicherheit so gut machte. Er war Gewalt gewöhnt und konnte so meistens nur durch einen Blick seiner Autorität Nachdruck verleihen. Der kalte Pragmatismus Severides war etwas das Ridley sehr an ihm schätzte, war es doch etwas, das hen teilte.

„Legat.“

, begrüßte Ridley den Mann und nickte knapp. Severide revanchierte sich in ähnlicher Manier und kam sofort zum Punkt. Kurz angebunden gab er seine Einschätzung der Schwarzen Garde zum Besten und teilte dann einige Informationen mit Ridley. Die Kommandeure der Söldner hatten eigenmächtig beschlossen in Abyston das Abladen des Kriegsgerätes zu überwachen. Innerlich seufzte Ridley. Die Verabredung war eigentlich hier in Osicia gewesen und die einseitige Planänderung war ein eindeutiges Signal, was von den Soldaten des privaten Militärunternehmens zu erwarten war. Fügsamkeit ja, doch würden sie sich vermutlich nie gänzlich kontrollieren lassen. Innerlich machte Ridley sich eine Notiz, die Schwarze Garde möglichst nicht in einer Rolle einzusetzen, die hen kompromittieren könnte. Die Soldaten würden in den kommenden Fischerkriegen unabdingbar sein, doch dann, hoffte hen, würde hen sie in erster Linie in einer ausbildenden Funktion einsetzen.

„Das ist ein Anblick, auf den ich mich freue.“

, antwortete Ridley auf die Ankündigung hin, dass noch heute die ersten Panzer durch Abyston rollen sollten. Auch Legat Severide gab an gespannt zu sein und stellte fest, dass sie vor Beginn der Fischerkriege über das Sicherheitskonzept sprechen sollten.

„Ich hoffe, dass in den nächsten Tagen nicht allzu viele Bürger unter die Repulsoren der Panzer kommen. Wir müssen Stärke zeigen, sicher. Doch mache ich mir ein wenig Sorgen, dass unsere neuen Streitkräfte etwas zu undiplomatisch für Truuines aktuelle Situation auftreten könnten. Aller neuen Spielzeuge zum Trotz möchte ich, dass die Schwarze Garde in erster Linie Wachaufgaben übernimmt. Wer so dumm ist einen gesicherten Perimeter anzugreifen, hat auch keine andere Behandlung verdient.“

Gemeinsam setzten die beiden Verwalter sich in Bewegung. Nur wenige Dutzend Schritte entfernt hatte man ihre Gleiterkolonne geparkt. Heute wurde sie besonders gut bewacht, denn entgegen ihrer Gewohnheit würden Ridley und Severide heute gemeinsam Reisen. Es wäre einfach unpraktisch das gemeinsame Gespräch für jeden Kurztrip zu unterbrechen.

„Wenn der Spaß erst losgeht, wird das natürlich anders.“

, führte Ridley aus, während hen als erster in den Gleiter kletterte. Severide setzte sich hem gegenüber und da brauste das Gefährt auch schon los.

„Unsere eigenen Fischerboote werden auf offener See natürlich denkbar verwundbar sein. Daher hätte ich gerne eine bewaffnete Eskorte. Zusätzlich sollte die Schwarze Garde zu dieser Zeit die Häfen Abystons und Osicias blockieren, damit niemand auch nur daran denkt zum Angriff auszulaufen.“

Nachdenklich strich Ridley sich ein imaginäres Staubkorn von der Uniform und warf Severides Aufzug einen amüsiert-missbilligenden Blick zu.

„Sie sollten vielleicht doch noch einmal darüber nachdenken in Ihre offizielle Uniform als Verwalter zu schlüpfen, Legat. Dann müssten Sie Ihre Codezylinder aucg nicht immer aus dem Ärmel schütteln und Ihre Rangplakette wäre auch gemeinhin sichtbar.“

Bisher hatte der Sith sich geweigert etwas anderes als seine halbzivilen Sithkleider zu tragen. Sicher, sie waren ein Bonus immer, wenn es darum ging jemanden einzuschüchtern, doch sie verliehen Ridleys Verwaltung auch etwas…Improvisiertes. Sie wiesen Severide als das aus, was er am Ende des Tages auch immer gewesen war: Eine Notbeförderung.

Interessiert verfolgte Ridley das Glas mit Alkohol, das Severide über seiner Hand schweben ließ, während er sich nach weiteren Neuigkeiten erkundigte. So oft Ridley dieses beiläufige zur Schau stellen der unheimlichen Macht des Legaten auch verfolgte, so ganz hatte hen sich nach wie vor noch nicht daran gewöhnt.

„Die Arbeiten in Moraband gehen gut voran.“

, begann Ridley nach kurzem Zögern.

„Die Fourbgruppe hat einen geeigneten Standort für eine Koltoraffinerie ausgemacht und wartet eigentlich nur noch auf die nötigen Arbeiter, um mit dem Bau zu beginnen. Mit dem tatsächlichen Abbau kommen wir jedoch leider noch nicht so gut voran. Die Maschinen sind bestellt, aber es scheint noch einige Lieferprobleme zu geben. Zumindest hängen sie grade auf Manaan fest.“

Der Gouverneur Truuines unterdrückte eine Grimasse. Nichts hatte hen in den letzten Wochen so sehr gefuchst, wie die Tatsache, dass hen die nötigen Maschinen für den Unterwasserbergbau auf Manaan hatte bestellen müssen. Tatsächlich gab es jedoch keine andere Welt in vertretbarem Umkreis, die eine solche Bestellung kurzfristig hatte bearbeiten können. Nun steckten sie jedoch in der Bürokratie des Wasserplaneten fest und Ridley konnte sich sehr gut vorstellen, was die tatsächlichen Gründe dafür waren. Müsste hen selbst einen Konkurrenten mit Industriegütern beliefern, würde hen sich vermutlich auch alle Zeit der Welt dabei lassen.

„Immerhin ist die Christophsiskonferenz ins Wasser gefallen, sonst würde ich Schwarz sehen das Gerät im nächsten Jahrhundert überhaupt in den Händen zu halten.“

Dass er Verkauf Manaans an die Republik ins Stocken geraten war, empfand Ridley gleichzeitig als Fluch und Segen. Zwar würde Truuine damit nicht zu einem Frontplaneten, andererseits hatte die Konferenz auch die Möglichkeit beinhaltet sich als guter Verhandlungspartner in Stellung zu bringen. So jedoch wurde der Status Quo beibehalten und Ridley musste andere Wege finden, um hens Ambitionen zu verwirklichen. Zu diesem Zeitpunkt war der einzige Vorteil, den hen aus der Situation hatte ziehen können, das Auflesen von hens persönlicher Assistentin Mata Timone. Das war nicht nichts, jedoch auch eine traurige Ausbeute eines Plans, den Ridley ausgerechnet den Sektor Adjutanten Prada und Vayliuar bereits vorgelegt hatte.

„Ansonsten…achso, ja. Ich werde vermutlich im Laufe der nächsten Woche ein oder zwei Tage ausfallen. Ich habe mich entschlossen eine kleine Verbesserung an meiner fleischlichen Hülle vorzunehmen.“

, verschmitzt lächelte Ridley. Als Arkanier gehörte es zu hens Kultur stets nach neuen Verbesserungen Ausschau zu halten. Als auf kleinem Fuß lebender Gouverneur hatte hen in den letzten paar Monaten auch ein kleines Budget für derlei Luxus angespart. Guter Dinge zog hen hens tragbaren Holoprojektor aus der Tasche und einen Moment später schwebte ein bläulich schimmerndes Paar Hände vor ihnen in der Luft.

„Ein ganz neues Modell, mit eingebauten Schwimmhäuten. Damit sollte mich die einheimische Bevölkerung in Zukunft nicht mehr ganz so schnell abhängen können.“

Die Operation sah vor, Ridleys Hände in Gänze durch täuschend echt aussehende Implantate zu ersetzen. Es hätte natürlich auch die Möglichkeit gegeben ausfahrbare Schwimmhäute in hens natürliche Finger zu implantieren, doch gab es noch einen ganz entscheidenden Vorteil, den Ridley aber nur unter Protest zugegeben hätte. Zwar ging hen auf den ersten Blick als Mensch durch, doch flog die Charade spätestens mit Blick auf seine vierfingrigen Hände auf. Die Implantate waren jedoch ursprünglich für Menschen entwickelt worden und würden hens Händen also in Zukunft je einen Finger mehr verleihen. Spielereien wie ein integrierter Lasercutter, Datastick und Holoprojektor waren dabei natürlich willkommene Boni.

„Schauen Sie hier, es gibt sogar ein eingebautes Com und bis zu 5cm3 Stauraum pro Hand“

, kurz fuhr Ridley damit fort weitere technischen Details, wie Tippgeschwindigkeit und Widerstandskraft herunterzuleiern, da wurde hen jedoch von ihrer Ankunft in Abyston unterbrochen. Fast unmerklich setzte der Gleiter auf und Ridley öffnete die Tür, um voranzugehen. Wie auch der Paradeplatz Osicias, bot die Militärgarnison Abystons ein beeindruckendes Bild. Hier jedoch mit dem deutlichen Bonus, dass man bereits eine ganze Reihe Repulsorpanzer der Modelle 2-M Saber und GAP-1 aufs Landefeld geräumt hatte. Just in diesem Augenblick rauschten über ihren Köpfen gleich eine Handvoll LAAT/is vorbei.

Am Boden wurden Ridley und Severide bereits erwartet. Vor ihrem Speeder standen zwei Menschen in militärischer Uniform, je mit den Rangabzeichen eines Colonels. Die größere der beiden Personen war eine Frau mittleren Alters, die sich tatsächlich auf Augenhöhe mit Ridley befand. Ihre früh ergrauten Haare waren größtenteils unter einem schlichten Beret verborgen. Dunkle Augen musterten die Neuankömmlinge eingehend. Ihr Kollege war zwar kleiner, musste sich hinter ihr jedoch nicht verstecken. War seine Begleiterin schlank, war er gebaut wie ein Fass. Mit seinem Bierbauch und Stiernacken sah er sicher nicht aus wie ein Adonis, doch hätte Ridley ihm ohne Weiteres zugetraut, hen hochheben und quer durch den Raum schleudern zu können.

Bei Ridleys Anblick salutierten die beiden Söldnerkommandeure zackig und kamen im Gleichschritt auf den Gleiter zu.

„Colonel Rayce Jal'daan.“

, gab die hochgeschossene Soldatin an und verwies dann auf ihren Begleiter.

„Colonel Scur Perl. Zu Diensten.“

, sagte dieser und drückte seinen Rücken durch.

„Willkommen auf Truuine.“

, gab Ridley zurück.

„Wenn ich Ihnen meinen Legaten der Inneren Sicherheit, Matthew Severide, vorstellen darf? Möglicherweise ist er Ihnen auch bereits als Darth Baobhan bekannt.“


[ Innerer Rand / Truuine-System / Truuine / Abyston / Militärgarnison ] Ridley und Matthew, sowie Colonel Perl, Colonel Jal'daan, Sergeant Denon und weitere Soldaten
 
[ Innerer Rand | Truuine-System | Truuine | unterwegs nach Abyston | Gleiter Kolonne] Matthew, Ridley, in anderen Fahrzeugen ihre Entourage

Während das brummen des Gleiters gleichmäßig das Gespräch untermalte, sah Matthew dem Gouverneur dabei zu wie dieser seine Uniform glatt strich. Der Sith teilte die Sorge des Statthalters, dass die neuen Kräfte die Spannungen auf Truuine weiter anfachen konnten. Jedoch machten die Söldner einen disziplinierten Eindruck und wenn die Offiziere einen kühlen Kopf bewahrten würde sicherlich alles glatt gehen. Matthew hingegen hatte vor die Einsätze der Garde genauestens im Blick zu behalten.

Die Einschätzung die der hoch geschossene Mann zu der Sicherheitssituation des geplanten Fischerzugs hatte war allerdings korrekt. Der Gouverneur hatte in den letzten Monaten deutlich dazu gelernt und gab sich nicht weiter blauäugig der Hoffnung hin das alle seine Pläne akzeptierten.

"Wie ich sehe haben Sie sich bereits Gedanken dazu gemacht. Ich stimme Ihrer Einschätzung zu, jedoch fürchte ich, dass die größte Bedrohung für unser vorhaben nicht aus den Häfen von Abyston und Osicia ablegen werden. Reseth und sein AT-AT sind immernoch auf freien Flossen. Ich denke wir sollten nochmal eine Besprechung anberaumen und die beiden Colonel ebenfalls dazu einladen. Dann können wir die Pläne für das Konzept konkret festhalten und sichergehen das wir nichts übersehen haben."

Da Mata gerade nicht zur Hand war würden sie später einen Termin für das Treffen ausmachen müssen. Trotzdem nickte der Gouverneur zustimmend und lies seinen Blick über Matthews Uniform wandern. Matthew war nach wie vor der Meinung, dass seine Tunika ihren Zweck erfüllte, ausserdem brachte es jedes mal einen der Verwaltungsangestellten völlig aus dem Konzept wenn aus den weiten Ärmeln seines Umhangs wie von Geisterhand der Codezylinder heraus schwebte und auf dem gleichen wege zurück verschwand. Dass er die Zylinder inzwischen in einer Tasche an seinem Gürtel untergebracht hatte tat dem Effekt keinen Abbruch konnte unter seinem Mantel doch eh kaum jemand sehen was Matthew alles am Gürtel trug.

"Ist es Ihnen wirklich so ein Dorn im Auge Gouverneur? Ich könnte mich vielleicht überzeugen lassen eine Verwaltungsuniform anzuziehen, jedoch würde ich gerne den Mantel beibehalten. Ich bin sicher sonst haben wir bald eine Unterhaltung warum es sich für einen Verwalter nicht ziemt bewaffnet im Büro zu erscheinen."

Matthew lächelte breit bevor er sich ein Glas mit dem scharfen Brandy eingoss. Er hatte festgestellt, dass der scharfe Geschmack von Alkohol das wiederwärtige Gefühl das ihm menschliche Speisen auf der Zunge hinterließen fortbrannte. Tatsächlich hatte er einen gewissen Geschmack für hochprozentiges entwickelt. Er ließ das Glas über seiner Hand schweben und für einen Moment starrte der Gouverneur fasziniert zu ihm herüber.

In Moraband ging es gut voran. Der Plan den die hohen Herren Verwalter geschlossen hatten Kolto auf Truuine zu produzieren war angelaufen und Matthew war sich sicher das sie selbst wenn ihnen aktuell die Bergbau Maschinerie fehlte sie doch sicher genügend "freiwillige" finden würden um diesen engpass zu Überbrücken.

"Wenn wir Manaan verkauft hätten, müssten wir diese Maschinen von weiter weg beziehen. Ich denke generell ist es ein Glück das wir nicht zu einem Frontplaneten geworden sind."

Der nächste Punkt war jedoch interessant. Neue Hände für den Gouverneur. Bereits früh hatte Matthew gelernt, dass Arkanier wie der Gouverneur eine ausgeprägte Kultur rund um Kybernetische besaßen. Der Umstand das Ridley Solaris unter wasser Atmen konnte bezeugte dies.

"Faszinierend. Wenn Sie die Details zum wann und wo haben teilen Sie mir die bitte mit. Ihrer Sicherheit während des Eingriffs werde ich mich höchst persönlich annehmen."

Sergenat Denon war ein kompetenter Mann, trotzdem hatte Matthew es sich angewöhnt den Gouverneur bei offiziellen Anlässen zusätzlich im Auge zu behalten. Noch immer war die Machtbasis des Verwalters zu wackelig als das es niemand wagen würde einen Anschlag auf sein Leben zu versuchen.

Die Ankunft an der Garnison und das sie erwartende Empfamgskommitee lenkte die Aufmerksamkeit schnell auf ein anderes Thema.

"Colonels. Willkommen auf Truuine. Wie ich sehe haben sie sich mit der Situation vor Ort bereits vertraut gemacht. Trotzdem sprechen Sie sich demnächst butte mit unserer Verwaltung ab bevor sie planänderungen vornehmen. Da wir nun aber hier sind werden wir die geplante Pressekonferenz wohl von Osicia nach Abyston verlegen müssen."

Ein kurzer Seitenblick zu Mata reichte aus. Die Assistentin hatte verstanden und machte sich daran die notwendigen Leute über den neuen Plan in Kenntnis zu setzen.

Matthew blickte zu dem Gouverneur, ob dieser Einwände hatte. Die geplante ankündigung hier abzuhalten würde sicherlich Interessant werden.

[ Innerer Rand | Truuine-System | Truuine | Imoeriale Garnison bei Abyston ] Matthew, Ridley, ihre Entourage, Colonels der schwarzen Garde
 
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Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“

[ Innerer Rand / Truuine-System / Truuine / Gleiter nach Abyston ] Ridley und Matthew

Sanft im Hintergrund summend rauschte der Regierungsgleiter gen Abyston, während Severide und der Gouverneur sich unterhielten. Der Legat begrüßte, dass Ridley sich zum Sicherheitskonzept der Fischerkriege bereits Gedanken gemacht hatte, gab jedoch zu bedenken, dass die Rebellen nicht unbedingt auf blockierte Häfen angewiesen sein würden. Es war ein Punkt, den Ridley widerwillig zugeben musste. Dass der ehemalige Legat Osicias, Reseth, es nach seinem Ausbruch aus dem morabander Arbeitslager tatsächlich geschafft hatte dem truuiner Militär einen von sechs AT-AT Swimmern abspenstig zu machen, nagte noch immer an hem.

„Das ist richtig.“

, gab Ridley zurück und wand sich peinlich berührt in hens Sitz.

„Leider ist beinahe unser gesamtes Kontingent an Kampffahrzeugen nicht dafür geeignet im Wasser eingesetzt zu werden. Fünf verbleibende AT-AT Swimmer sind denkbar wenig, um alle verwundbaren Positionen zu decken, die von Reseth angegriffen werden könnten. Von der Schwarzen Garde können wir in dieser Hinsicht nichts erwarten, da auf Dubrillion natürlich weniger auf aquatische Kriegsführung gesetzt werden musste. Ich habe zwar einen Teil der gewährten Kredite bereits genutzt um eine Staffel TIE Boote, sowie einige Imperiale Scout Fregatten und Amphibions anzuschaffen, doch besteht auch hier das Problem der Verfügbarkeit. Ich fürchte, dieses Jahr müssen wir noch ohne derlei neues Spielzeug auskommen. Ich denke aber auch, dass wir das Thema bei der Schwarzen Garde anschneiden sollten.“

Das Gespräch plätscherte weiter, bis es schließlich auf Severides Kleidung zu sprechen kam. Auf Ridleys Kommentar antwortete der Legat mit einem breiten Lächeln. Er war grundsätzlich bereit sich zu beugen, schlug jedoch als Kompromiss vor gerne seinen Mantel behalten zu wollten. Belustigt stieß Ridley die Luft durch die Nase aus.

„Sind es denn wirklich so viele Waffen, die Sie mit sich herumschleppen?“

, fragte hen und musste nun ebenfalls grinsen. Severide hatte als Grund für seine Bedenken angegeben, dass es sich womöglich nicht ziemte, allzu bewaffnet ins Büro zu kommen.

„Ihr Lichtschwert gehört zu Ihrem Rang als Krieger und eine Blasterpistole gehört zu ihrer Standardausrüstung.“

Amüsiert klopfte hen auf hens eigenes Blasterholster. Hen hatte es spätestens seit den Protesten bei der Schiffsfabrik und dem folgenden Anschlag auf hens Leben nicht mehr als eine Armlänge entfernt abgelegt. Ridley hatte sogar gelernt die enthaltene DH-17 Blasterpistole zu warten, zu reinigen und ein paar zaghafte Schießversuche unternommen.

„Viel mehr können Sie doch gar nicht dabei haben, wenn Sie nicht unter dem Gewicht erdrückt werden wollen. Oder haben Sie neben Ihren Codezylindern auch einen Sternenzerstörer im Ärmel versteckt?“

Schließlich war die Reise vorüber und der Gleiter setzte auf dem Gelände der Abystoner Militärgarnison auf, wo bereits die Kommandanten der Schwarzen Garde auf sie warteten. Knappe Worte der Begrüßung wurden ausgetauscht, dann richtete Severide das Wort an die Colonels. Sachlich hieß er sie auf dem Planeten willkommen und bat sie sich in Zukunft mit der Verwaltung abzusprechen, bevor sie Planänderungen vornahmen. Während Mata damit begann die kommende Pressekonferenz ebenfalls nach Abyston zu verlegen, legte sich eine unangenehme Stille über die Gruppe, bis die Colonels schließlich nickten. Zufrieden nickte auch Ridley.

„Nun gut, da das geklärt ist, bitte setzen Sie mich ins Bild.“

, sagte der Gouverneur setzte sich zu einem Rundgang über das Landefeld in Bewegung. Gemeinsam Schritt (und rollte) die kleine Gruppe zwischen den riesigen Maschinen hindurch, während die beiden Kommandanten genaue, aber knappe Angaben zu Mann- und Stückzahl machten. Wo Wortsparsamkeit in Maulfaulheit umschwang hakte der Gouverneur immer wieder nach, um sich ein genaues Bild der Lage zu machen. Sektor Adjutant Prada hatte es mit seiner militärischen Versorgung wirklich gut gemeint. Anders als Ridley es zunächst verstanden hatte, gehörte das Kriegsgerät selbst nicht zu den Söldnern, sollte jedoch von ihnen bedient werden, bis genügend einheimische Streitkräfte ausgebildet worden waren. Geliefert hatte Sektor Adjutant Prada je 75 Exemplare der 2-M Saber und GAP-1 Panzermodelle. Dazu kamen weitere 100 Stück Mobile Artillerie, sowie 25 LAAt/is. Gewehre, Raketenwerfer, Granaten und Munition hatte er natürlich ebenfalls nicht außen vorgelassen. Innerlich seufzte Ridley halb belustigt. Bei dieser Menge Material würde es absolut nicht ausreichen alles in der abystoner Militärgarnison zu lagern. Zum Glück hatte Prada auch eine ansehnliche Anzahl Kriegsgefangene geliefert, denn neue Bauvorhaben würden Truuine in naher Zukunft sicher nicht ausgehen.

Beendet wurde der Rundgang schließlich auf einer der drei PX-4 Mobilen Kommandobrücken, die Prada Ridley zur Verfügung gestellt hatte. Fasziniert betrachtete der Gouverneur das Innere des massiven Stahlkolosses, das überraschend geräumig war. Ein Holotisch, um den die Gruppe mühelos Platz fand zeigte ein Holomodell Truuines. Ridley nutzte die Gelegenheit der Darstellung hens eigene Informationen über einen Datastick hinzuzufügen und so begann der zweite Teil des Termins: Die taktische Besprechung die Ridley und Severide bereits im Vorfeld besprochen hatten. Dieser Teil zog sich deutlich länger hin, und so zeigten die internen Monitore bereits wie sich der Himmel draußen rot färbte, als Ridley nickte und sich erhob.

„Als nächstes folgt die Pressekonferenz“

, meldete sich Mata zu Wort, die bis jetzt still im Hintergrund verweilt und sich Notizen gemacht hatte.

„Ich habe sie am Hafen organisiert. Die Wasserscheide des Boulevards, dort wo auch die Zeremonie für die Toten der letzten großen Umwälzung stattgefunden hat. Soll ich die Gleiterkolonne bereitmachen?“

, fragte sie, doch Ridley schüttelte den Kopf.

„Colonel Perl, Colonel Jal’daan, wie stünden Sie dazu diesem PX-4 Gefährt eine kleine Spritztour zu gönnen? Vielleicht nehmen wir noch ein Dutzend Panzer und Artillerie und machen aus der Gelegenheit eine improvisierte Militärparade. Ich denke das würde der Situation das nötige Flair verleihen.“


[ Innerer Rand / Truuine-System / Truuine / Abyston / Militärgarnison / PX-4 ] Ridley und Matthew, sowie Colonel Perl, Colonel Jal'daan und Mata
 
[ Innerer Rand | Truuine-System | Truuine | Imperiale Garnison bei Abyston ] Matthew, Ridley, ihre Entourage, Colonels der schwarzen Garde


Der Gouverneur schien die Erinnerung an den gelungenen Coup des ehemaligen Karkarodon-Legaten ebenso aufzuwühlen, wie sie es bei Matthew stehts tat. Er hatte fast die gesamte Truppe die Reseth an dem Abend ins Lagerhaus geführt hatte eigenhändig abgeschlachtet… Reseth war trotzdem entkommen. Sie würden eine Lösung für dieses Problem finden müssen.

Auf die Frage des Gouverneurs, ob Matthew wirklich so über bewaffnet war, konnte der Anzat nur breit lächeln. Natürlich hatte der Gouverneur recht, Lichtschwert und Blasterpistole waren Standesabzeichen, aber das Messer im Stiefel, das Lanvarok mit der Cortosis-Beschichtung. Sicherlich es war kein Sternenzerstörer, den er aus dem Ärmel schütteln konnte, aber mehrere tödliche Klingen, die er aus der antik anmutenden Waffe abfeuern konnte, hatte er schon.

Nach der Ankunft und der Zurechtweisung der Colonels, Rayce Jal'daan und Scur Perl. Es hatte einen Moment gedauert, in dem die beiden hart gesottenen Soldaten sich ein Blickduell mit Matthew geliefert hatten. Schließlich gaben sie dem stahlharten Blick aus Matthews stahlgrauen Augen nach. Sicherlich hatte das auch mit der Vorstellung unter seinem Krieger-Namen und dem offensichtlich am Gürtel hängenden Lichtschwert zu tun.

Die Offiziere setzten den Gouverneur ins Bild. Solaris lies sich von den beiden nicht mit einsilbigen Antworten abspeisen und hakte nach, bis er sich ein vollständiges Bild von der vorhandenen Ausrüstung und den genauen Umständen des Auftrages der schwarzen Garde gemacht hatte. Sie würden bald in allen Städten gesonderte Magazine der lokalen Sicherheitskräfte bauen müssen. Die Garnison konnte die Mengen an Material nicht fassen, nicht wenn Majo Lauchlan seine Flugfelder in Zukunft noch benutzen wollte.

In einem mobilen Kommandozentrum wurde die tatsächliche Besprechung durchgeführt. Die Söldner hatten sicherlich genauso viele Fragen wie der Gouverneur zuvor und setzten sich endgültig ins Bild wie die Situation auf Truuine war und welche Anforderungen an sie gestellt wurden. Schließlich hatte Colonel Perl auch eine Idee für die Abdeckungsproblematik bei den Fischzügen. Sie würden Eingreiftruppen mit schwerer Ausrüstung in den LAAT/i bereithalten. So konnten sie überall schnell auf eine kommende Bedrohung reagieren.

Als es bereits zu dämmern, begann erinnerte Mata sie an die noch ausstehende Pressekonferenz. Da die ersten Panzer heute Abend bereits Dienst in Abyston tun sollten war der Vorschlag des Gouverneurs eine Improvisierte Militärparade abzuhalten gar nicht schlecht. Also reihten sich schon bald gepanzerte Fahrzeuge sowie ein gutes dutzend Repulsorpanzer hinter dem mobilen Kommandocenter ein. Abgerundet durch mehrere Dutzend schwarzer Gardisten in voller Montur machten Sie sich auf den Weg durch Abyston.

Schnell hatte sich herumgesprochen was passierte. Immerhin hatten die Sicherheitskräfte den „Parade-Weg“ vorab gesperrt und der Platz am Hafen war für die Pressekonferenz vorbereitet worden. Die passierten Posten schlossen sich der Kolonne an Fahrzeugen an und hintendrein folgte eine immer weiter anwachsende Menge an Bewohnern. Sie gelangten jedoch zu dem Platz ohne das größere Auseinandersetzungen zwischen den Sicherheitskräften und den Schaulustigen ausbrachen. Sie betraten das Podest, auf dem die eigentliche Konferenz abgehalten wurde und der Gouverneur eröffnete den Abend mit ein paar Worten. Die Colonels stellten, in knappen Worten sich und die Aufgaben der schwarzen Garde vor.

Alles in allem verlief der Abend hervorragend. Matthew der als Legat selbst auf dem Podest saß konnte die Menge fühlte den Emotionen der Menge nach. Die meisten waren nicht begeistert über die Ankunft der Söldner, jedoch war das nichts um das Matthew sich größere Sorgen machte. Die schwarze Garde sollte die Sicherheitskräfte unterstützen und Ausbilden. Diesen Punkt machte er auch nochmal auf die gestellten Fragen hin deutlich. Natürlich waren die gestellten Fragen handverlesen und so war jede Antwort, die die Anwesenden gaben, gut überlegt und im Fall von Matthew und Ridley eingeübt.

Zum ende der Veranstaltung näherten Sie sich jedoch der Ansprache des Gouverneurs, wegen der die Pressekonferenz ursprünglich in Osicia abgehalten werden sollte und nicht mitten im Hafen Abystons. Matthew fokussierte sich darauf die Menge zu lesen, er saß am Rande seines Stuhls und war zum Reißen gespannt, jederzeit bereit Einzugreifen falls die Stimmung auf dem Platz begann zu kippen.


[ Innerer Rand | Truuine-System | Truuine | Abyston | Prachtboulevard | Konferenzplattform] Matthew, Ridley, ihre Entourage, Colonels der schwarzen Garde, die schwarze Garde sowie weiteres Sicherheitspersonal, Bewohner von Abyston
 
Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“

[ Innerer Rand / Truuine-System / Truuine / Abyston / Prachtboulevard / PX-4 ] Ridley und Matthew, sowie Colonel Perl, Colonel Jal'daan und Mata

Die Militärparade war genau was Ridley sich vorgestellt hatte. Voran gingen einheimische Sicherheitskräfte mit Einsatzschilden, die den Verkehr des Prachtboulevards aufbrachen und ihnen so eine Schneise durch die sich rasch ansammelnden Schaulustigen schlugen. Legat Severide hatte in den letzten Monaten ganze Arbeit geleistet und die ethnischen Gräben der lokalen Sicherheitskräfte aufgebrochen. Sowohl Patrolianer, als auch Karkarodon und Selkath – sogar einige Menschen – steckten in blauen Uniformen, die zur besseren Sichtbarkeit mit orangenen Highlights versehen worden waren.

Hinter ihnen folgte einige Dutzend Schwarze Gardisten in voller Montur. Statt den standartmäßig an imperiale Soldaten ausgegebene E-11 Blastergewehren, hielten sie SG-4 Blastergewehre in den Armen, die im Zweifel auch unter Wasser ihren Dienst tun würden. Um die Oberarme hatten sie farbige Bänder geschlungen, die sie zum einen als Soldaten eines privaten Militärunternehmens und zum anderen als Mitglieder der Schwarzen Garde auswiesen. Für einen besseren Effekt trugen sie sowohl Schutzbrillen, als auch Gasmasken und boten so einen martialischen Anblick. Zwar bestanden ihre Unformen immer noch zu einem Gutteil aus Stoff, doch die Ästhetik lag alleine durch die Helme deutlich näher an imperialen Sturmtrupplern, als alles, was die lokalen Einsatzkräfte zu bieten hatten.

Auf dem Fuß der Schwarzen Gardisten folgte das PX-4 Kommandofahrzeug. Den Holokameras in erster und hens Bürgern in zweiter Linie zur Liebe, hatte Ridley den Oberkörper aus der Dorsalluke geschoben und verfolgte mit aufgesetzt ernster Linie das Geschehen. Kurz hatte hen darüber nachgedacht sich lächelnd und winkend zu geben, hatte sich dann jedoch eines Besseren besonnen. Dies hier war eine Machtdemonstration. Und eine ernste Miene spiegelte auch deutlich besser hens aktuelle Laune wider. Die Militärbesprechung war zwar flüssig abgelaufen, doch war es den Colonels gelungen Ridleys Zufriedenheit ob der Militärlieferungen einen deutlichen Dämpfer zu verpassen.

Zwar war die Panzerdichte in Relation zur Bevölkerung nach der Lieferung Pradas nun enorm, jedoch konnten diese nur bestenfalls über der Wasseroberfläche, idealerweise nur an Land eingesetzt werden. Das gleiche galt für die Mobile Artillerie, die, sollten sich Reseths Rebellen nicht dazu entschließen eine Bleibe ausgerechnet auf einer Insel zu errichten, vollkommen nutzlos sein würde. Um Ziele unter der Wasseroberfläche zu beschützen, blieben ihnen nach wie vor ausschließlich die AT-AT Swimmer, sowie ungeschützte Infanterie. Die Schwarze Garde war zwar kampferprobt, doch konnten Menschen aquatischen Spezies wie Karkarodon und Patrolianern unter der Oberfläche schwerlich das Wasser reichen. Ganz zu schweigen davon, dass die Schwarze Garde nicht mal eben Soldaten mit Kampferfahrung im Wasser hatte aus dem Ärmel schütteln können. Ridley fürchtete, dass die Fischerkriege kein Vergnügen werden würden – erst recht nicht, wenn es der Republik gelang auszumachen, wie verwundbar die frisch geborene Industrie Truuines grade war.

Der Blick auf die Panzer hinter ihnen, die die improvisierte Parade abrundeten, war auf der einen Seite tröstlich, auf der anderen Seite lud er zum Sorgen ein. Immerhin – und das war eine gewisse Genugtuung – konnte man ähnliches auf den Gesichtern der umstehenden Bevölkerung sehen. Hatten sie bis jetzt vielleicht noch Ridleys Regierung aussitzen zu können, musste ihnen spätestens jetzt klar werden, dass es den Imperialen todernst war. Truuine würde endgültig aus seinem Trott gerissen werden, ob es den Truuinern nun passte, oder nicht.

Die Parade endete schließlich, wie Mata es angekündigt hatte, am Hafenbecken. Weitere lokale Sicherheitskräfte hatten den Platz abgesperrt, dabei jedoch ein wenig Raum für Schaulustige gelassen. Kurz vor der Wasserkante hatte man einige Tribünen aufgebaut, auf der die Pressekonferenz stattfinden würde. Einige Linientreue Reporter warteten bereits mit aufgebautem Equipment auf sie. Der PX-4 kam zum Stehen und Ridley zog sich ins Innere zurück. Kurz kontrollierte hen in der Kamera von hens Com ob das Make-up saß, strich sich die Haare glatt und dann öffnete sich auch schon die Einstiegsrampe Kommandopanzers. Gemessenen Schrittes, Severide zu hens Rechten, dahinter die Colonels und schließlich Mata, verließ die Gruppe das Fahrzeug, nur um sich in einem wahren Blitzlichtgewitter wiederzufinden. Ridley freute sich schon darauf die Bilder in den morgigen Holonachrichten zu sehen, denn sie mussten ein wirklich gutes Bild abgeben. Der Weg zur Tribüne war denkbar kurz und so saßen sie wenige Minuten später auf bequemen Stühlen, das imperiale Wappen Truuines im Hintergrund.

Severide war der erste, der Fragen beantworten durfte und Ridley musste zugeben, dass der Mann sich langsam machte. Natürlich hatten sie alle Fragen im Vorfeld gemeinsam abgesprochen und privat eingeübt. Dennoch hatte Severide grade in seinen ersten Pressekonferenzen immer wieder gestockt. An diesem Abend war er jedoch vollkommen flüssig und glatt, als hätte er das Amt des Legaten von Geburt an innegehabt. Über Lautsprecher wurden seine Antworten dem ganzen Platz hörbar gemacht und über ihnen schwebte ein riesiges Holokonterfei seines Gesichtes, durch das er seine Augen in die Seele jedes einzelnen Bürgers bohren konnte.

Dem Legaten folgen die Colonels Perl und Jal’daan, die ihren Auftrag militärisch knapp umrissen und professionelle Zusammenarbeit gelobten. Dann war Ridley an der Reihe, jedoch mit einem Unterschied: Für hen würde der Abend mit einer Ansprache beginnen. Fragen würden erst später beantwortet werden. Kerzengrade setzte sich Ridley in hens Stuhl hin und räusperte sich versteckt. Kurz sortierte hen hens Notizen und tauschte einen Blick mit Severide aus. Die Dunkelheit war inzwischen hereingebrochen und so sah der Gouverneur nicht sonderlich viel von dem Platz, da hens Augen von den auf hen gerichteten Scheinwerfern geblendet wurden.

„Bürger Truuines,“

, begann Ridley schließlich, nachdem hen das Signal zum Start erhalten hatte. Hens Stimme schallte ruhig, aber besonnen über den Platz und das Holo trug nun hens Gesicht. Die Rede war geschrieben und eingeübt und so kam Ridley flüssig durch. Hen hatte die Worte in den letzten Tagen unzählige Male vor dem Spiegel eingeübt und so saß jedes Wort. Die Rede war gut, doch alle Verantwortlichen wussten, dass sie einige bittere Pillen für die Bevölkerung Abystons bereithalten würde. Was teilweise der Grund gewesen war die Konferenz ursprünglich in Osicia anzusetzen. Alles blieb jedoch ruhig, bis Ridley auf das kommende Prozedere der Laichsaison zu sprechen kam. Grade hatte hen ausgesprochen, dass eine selektierte Flotte aus Osicia auslaufen und alle anderen Häfen entsprechend blockiert werden würden, da erhoben sich plötzlich wütende Rufe aus der Menge. Unbeirrt versuchte Ridley die Rede fortzuführen, doch da gab es plötzlich ein nasses Klatschen über ihnen, dicht gefolgt von dem Knallen beschädigter Elektronik. Der riesige Holokopf über der Menge erlosch und plötzlich ging alles ganz schnell.

Die Schwarzen Gardisten, die den Raum direkt vor der Tribüne bewacht hatten, rissen alarmiert ihre Blastergewehre hoch, die Münder auf die Menge gerichtet, die wie aus einem Mund aufschrie. Von der plötzlichen Action auf dem falschen Fuß erwischt, taten die lokalen Sicherheitskräfte es ihnen nach und plötzlich lösten sich Schüsse. Die Menge spritzte auseinander und ein wahres Pandemonium von Schreien – panisch, wie schmerzerfüllt – erhob sich über den Platz als Chaos ausbrach.

„Feuer Einstellen! Feuer Einstellen!“

, schrie Ridley von einem Satz auf den anderen den Faden verlierend, doch jemand hatte geistesgegenwärtig mit Beginn der Panik die Mikrofone abgeschnitten. Die Leibgarden des Gouverneurs und des Legaten stürmten die Bühne und Sergeant Denon packte Ridley am Oberarm, um hen in Sicherheit zu ziehen. Ridley jedoch riss sich los und schrie stattdessen Severide an:

„Sorgen Sie für Ordnung! Das muss sofort ein Ende haben! Das ist eine Katastrophe!“


[ Innerer Rand / Truuine-System / Truuine / Abyston / Prachtboulevard / Hafen ] Ridley und Matthew, sowie Colonel Perl, Colonel Jal'daan, Mata und Sergeant Denon, sowie Abystoner, Schwarze Gardisten und lokale Sicherheitskräfte
 
[ Innerer Rand | Truuine-System | Truuine | Abyston | Prachtboulevard | Konferenzplattform] Matthew, Ridley, ihre Entourage, Colonels der schwarzen Garde, die schwarze Garde sowie weiteres Sicherheitspersonal, Bewohner von Abyston


Die Militärparade und der ernste Blick des Gouverneurs, wie er aus dem Kommandofahrzeug heraus auf seine neuen Truppen und die Bürger Abystons herabschaute, ergaben erstklassiges Material für die Holonet News. Die Fragen während der Pressekonferenz, Matthews eigener Auftritt, bei dem er sich das erste Mal, seit er den Posten des Legaten angenommen hatte, vor der Kamera genauso in seinem Element fühlte wie hinter den Kulissen bis hin zur Rede des Gouverneurs. Alles lief nach Plan, und dann warf jemand aus den hinteren Reihen etwas nach dem großen Konterfei des Gouverneurs.

Das nasse Klatschen und das Knallen der Elektronik alarmierte die Sicherheitskräfte, und während die schwarze Garde diszipliniert die Waffen in Anschlag brachte, um jeden von der Idee die Bühne zu Stürmen abzubringen, spürte Matthew die Panik in den lokalen Sicherheitskräften. Die Menge schrie, Matthew schnellte hoch und aus den Reihen der lokalen Kräfte lösten sich Schüsse, die in die Menge zischten. Die Leibgarde des Gouverneurs, und Matthews eigene Leibgardisten stürmten auf die Bühne und versperrten Matthew die Sicht. Sergeant Denon versuchte den Gouverneur in Sicherheit zu bringen, Matthews eigene Gardisten waren klug genug nicht dasselbe mit ihm zu versuchen jedoch standen sie ihm schlicht im Weg.

Während der Gouverneur versuchte, den Soldaten befehle zuzurufen und als das wegen der abgeschalteten Mikrofone nicht klappte Matthew befahl die Situation unter Kontrolle zu bringen, hatte Matthew sich längst mit einem Machtsprung über seine Leibgardisten hinweg zwischen die vorderen Reihen der Bewohner Abystons befördert. Mit einem wütenden zischen erwachte die Klinge seines Lichtschwertes und hüllte sein Gesicht in dem dämmrigen Abendlicht in ein blutiges Rot.

„Feuer Einstellen!“, seine Stimme auch ohne eine Verstärkung durch die Macht hallte über den Platz. Die rote Klinge brummte zornig und schien geradezu nach Blut zu verlangen. Betont langsam drehte Matthew sich zu der Menge auf dem Platz um. Einige verwundete lagen zu seinen Füßen, auf den ersten Blick entdeckte er jedoch keine Toten. Die Präsenz des Sith, nun völlig unverborgen wallte über den Platz und es wurde still, selbst die verletzten reduzierten Ihr Gejammer auf ein Minimum.

Matthews blick wanderte über den vollen Platz, in Wirklichkeit suchte jedoch sein Machtsinn nach der Präsenz des Steinewerfers. Er musste denjenigen finden und für die ganze Angelegenheit verantwortlich machen, sonst würden die verletzen dieses Abends auf Ihr Konto gehen und das konnten sie nicht gebrauchen.

Matthew schritt in die Menge, seine Leibgarde, die sich inzwischen wieder hinter ihm versammelt hatte, folgte ihm und richtete die Waffen in die Menge, während sie argwöhnisch jeden Patrolianer der nicht weit genug vom Rücken des Legaten weg blieb ins Visier nahmen. Vor Matthew teilte sich die Menge, während am Rand des Platzes die Sicherheitskräfte verhinderten das irgendwelche Bürger sich aus dem Staub machten.

Die aufflammende Wut in der gesamten Menge als der Gouverneur gesprochen hatte und die Angst als die Schüsse gefallen waren, diese Gefühle waren der Menge gemein. Jedoch die Nervosität gefasst zu werden, die Panik sich vor dem näherkommenden Legaten zu verstecken, der Versuch den Täter vor ihm zu verbergen, dass waren hinweise denen Matthew folgen konnte. Es dauerte nur wenige Augenblicke, bis er auf eine wahre Traube an Patrolianern stieß, die Ihm nicht Platz machten wie der Rest.

Matthew blieb stehen und blickte sich in der Menge um, er hob die Arme, um deutlich zu machen, dass er zu jedem der Anwesenden sprach. Seine Stimme erhob sich Machtverstärkt über den ganzen Platz.

„Wer sich mir jetzt in den Weg stellt, stellt sich der Gerechtigkeit in den Weg. Derjenige der einen Angriff auf den Gouverneur versucht, ist derjenige der die Gewalt und die Schmerzen über euch alle bringt. Wer sich gegen den Gouverneur stellt, stellt sich gegen das Imperium und provoziert den Zorn seiner Majestät auf euch alle zu ziehen. Es gibt genug Arbeit für jeden der bereit ist zu arbeiten, wer dem Imperator treu ist muss sich keine Sorgen um sein überleben machen. Wer aber weiterhin an diesem kleinlichen Konflikt festhalten will, wer den Fortschritt auf Truuine aufhalten will der wird unter die Räder des Fortschrittes geraten und zermalmt werden.“

Matthew richtete die zornig brummende Klinge auf die Gruppe Patrolianer die ihm den Weg versperrt hatten. Einige von Ihnen verdrückten sich beschämt, jedoch blieben etwa 6 von Ihnen stehen und streckten Ihm trotzig das Kinn entgegen.

„Nun denn, im Namen des Imperators. Sterbt.“ Mit einem Satz fegte Matthew unter die Gruppe an Patrolianern. Die zweite Klinge seines Lichtschwertes flammte heulend auf und einem Wirbelwind gleich wütete die Doppelklinge unter den Dissidenten, trennte Gliedmaßen ab und versenkte Fleisch. Die schreie Sterbender erfüllte den Platz und genau so schnell wie es begann endete es auch. 5 Körper fielen leblos zu Boden, der sechste, ein Patrolianer von vielleicht 15 Jahren stand noch, die rote Klinge nur knapp von seinen schützend über den Kopf erhobenen Händen entfernt, wimmerte leise und bettelte um sein Leben.

Matthew blickte zurück auf das Podest auf dem der Gouverneur, vielleicht eine Spur blasser als sonst noch immer umringt von seiner Leibgarde stand.

„Dieser hier bereut aufrichtig, Gouverneur. Gewährt ihr ihm eine zweite Chance?“



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Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“

[ Innerer Rand / Truuine-System / Truuine / Abyston / Prachtboulevard / Hafen ] Ridley und Matthew, sowie Colonel Perl, Colonel Jal'daan, Mata und Sergeant Denon, sowie Abystoner, Schwarze Gardisten und lokale Sicherheitskräfte

Ridley hatte noch nicht ausgesprochen, da hatte Severide sich bereits mit einem Satz über die Mitglieder seiner Leibgarde hinweggesetzt, die überrascht aufschrien. Mit einem wütenden Zischen erwachte die rot glühende Klinge seines Lichtschwertes und die ersten Reihen der Schaulustigen, die sich unter dem Feuer der Sicherheitskräfte geduckt hatten, wichen erschrocken zurück. Wie ein jäher Blitz fegte seine Stimme über den Platz und dann folgte der Donner seiner Präsenz. Selbst Ridley musste Schlucken, als sie hen traf wie ein Tritt in die Magengrube. Kurz hielt hen sich an Sergeant Denon fest, dessen Gesicht die Farbe fauler Milch angenommen hatte, doch dann war der Gouverneur wieder bei Sinnen. Der Schock hatte hen aus hens Starre befreit und hastig sah hen sich nach Mata um. Derlei rasten hens Gedanken. Das hier war eine denkbar schlechte Situation, doch vielleicht konnte sie gerettet werden.

„Ich will hier sofort medizinisches Personal sehen. Sieh zu, dass die Verletzten bestmöglich versorgt werden!“

, zischte Ridley Mata zu, die hastig nickte. Währenddessen war Severide bedrohlich wie ein Raubtier auf der Pirsch in die Menge geschritten. Er bewegte sich zielstrebig. Konzentriert schaute ihm Ridley zu, während hen sich fragte was der Sith vorhatte. Dann wurde es auch schon offenbar. Eine Traube Patrolianer weigerte sich wie der Rest zurückzuweichen und Severide setzte zu einer kurzen Ansprache an, während sich hinter ihm Sanitäter und Medidroiden um die Verletzten am Boden versammelten.

Ein kurzer Blick bestätigte Ridley, dass die Holokameras sich geistesgegenwärtig auf Severide gerichtet hatten. Seine Worte versprachen jedem Schmerz und Tod, der sich gegen das Imperium stellen mochte, jedoch auch Hoffnung für alle anderen. Hätte der Gouverneur die Worte selbst zu Papier gebracht, hen hätte keine effektivere Formulierung treffen können. Die Worte verfehlten ihre Wirkung nicht und die Traube löste sich unter dem drohenden Summen der auf sie gerichteten Lichtschwertklinge weitgehend auf. Nur ein harter Kern blieb stehen. Grade wollte Ridley etwas sagen, doch da vollstreckte Severide bereits sein Urteil. Hart, aber effektiv.

Der Gouverneur war dankbar, dass der Platz weitgehend in Zwielicht gehüllt war, denn so blieb hem der Anblick des Gemetzels erspart. Dennoch erhellte die rote Klinge selbst schmerzhaften Tod und fliegende Gliedmaßen und Ridley konnte sich grade noch gegen hens rebellierenden Magen stemmen. Dann war das Schauspiel auch schon vorbei und dampfende Leichenteile türmten sich um einen einzelnen Überlebenden auf. Bedeutsam blickte Severide zu Ridley herüber und stellte laut fest, dass der Patrolianer aufrecht bereute.

Kurz traf der angsterfüllte Blick des Überlebenden und der Ridleys aufeinander. Der Patrolianer war sicher noch keine zwanzig und wohl eigentlich auch noch deutlich jünger. Für einen Moment wallte Mitleid in dem Gouverneur Truuines auf, doch dann holten hen hens logisches Denken ein. Jemand würde für heute Abend bezahlen müssen. Natürlich konnte Ridley das Versagen der Sicherheitskräfte bestrafen, oder aber alle Verletzten als Terroristen Brandmarken. Oder aber…

„Dieser Terrorist wird sich vor Gericht verantworten müssen, Legat.“

, gab Ridley zurück und verhärtete hens Herz gegen das erschrockene Weiten der fischartigen Augen. Jemand musste heute bluten und das Opfer des Patrolianers war die Option, bei der die wenigsten vernunftbegabten Wesen zu Schaden kommen würden.

„Er ist verantwortlich für all die unnötige Gewalt an diesem Abend, immerhin hat er bewusst die Diener seiner Majestät provoziert. Er wird seine gerechte Strafe erhalten. Führt ihn ab.“

Augenblicklich wurde der Jugendliche von zwei Sicherheitsleuten an den Armen gepackt und davon geschleift. Auf dem Platz hätte man eine Stecknadel fallen hören können. Die Verletzten hatte man in der Zwischenzeit ebenfalls in Richtung der wartenden Krankengleiter davongetragen. Mit ernster Miene gab Ridley der Eventcrew ein Zeichen, die Mikrofone wieder einzuschalten.

„Bürger Truuines. Erneut haben die Feinde des Volkes versucht zuzuschlagen. Erneut haben sie versagt und dabei nur unnötiges Leid über jene gebracht, die sie eigentlich ihre Geschwister nennen sollten. Bürger Truuines, verwechseln Sie nicht die Fronten die sich hier aufgetan haben. Anders als die Terroristen sorgt der Imperator sich um jedes einzelne seiner Subjekte. Deswegen werde ich auch dafür sorgen, dass jeder einzelne unschuldige Bürger, der an diesem Abend zu Schaden gekommen ist, wieder auf die Beine kommt.“

Ridley sprach frei und ohne Stottern. Das Adrenalin pumpte noch immer durch hens Adern und verlieh den Worten Kraft. Leidenschaftlich sprach hen weiter und lenkte die Sätze zurück zu der einstudierten Rede. Vom Moment inspiriert wich hen von den geplanten Intonationen ab und mischte weitere, improvisierte Sätze ein, bis hen schließlich am Ende angelangt war. Für das patriotische Crescendo erhob der Gouverneur sich und starrte fast schon wütend in die Kamera.

„Und so, meine Bürger, wird dieser Planet über sich hinauswachsen. Wir alle werden erleben, wie Wohlstand und Zufriedenheit Einzug in unsere Städte halten werden. Wir werden nicht zulassen, dass eine Splittergruppe ewig Gestriger auf Kosten ihrer EIGENEN Brüder und Schwestern an einer schlechteren Welt festhalten wird. Dieser schändliche Anschlag wird restlos aufgeklärt und die Drahtzieher enttarnt werden. Denn gemeinsam stehen wir, um ein BESSERES Truuine zu erschaffen. Vielen Dank.“

Der Feed wurde abgeschnitten und auf dem Platz brach Jubel aus. Ridley konnte nicht ausmachen ob es sich dabei um die üblichen bezahlten Claqueure handelte, oder ob tatsächlich ein Funke übergesprungen war. Und es war hen egal. Schnellen Schrittes verließ hen die Bühne, wo hen jedoch auf die anderen Mitlieder der Entourage wartete.

„Mata, ich eine vernünftige medizinische Versorgung der Verletzten, die Kosten übernehmen wir. Sehen Sie auch zu, dass die – wenn möglich – einer Arbeit nachgehen können wenn sie genesen. Wenn die Presse sie in ein paar Wochen interviewt will ich ausschließlich hören wie gut es ihnen geht und wie gut wir uns sie gekümmert haben.“

Die Karkarodon nickte beflissen, während sie sich eifrig Notizen machte.

„Legat, das war gutes Eingreifen. Ich möchte zeitnah Festnahmen in dieser Sache sehen, wir wollen den Bürgern weitere Sündenböcke vorführen. Meinetwegen können sie die ganze Bagage Richter Hantonar zum Fraß vorwerfen. Ich möchte medienwirksame Hinrichtungen sehen.“

Ridleys Stimme war hart. Hen hatte noch nicht ganz aus dem adrenalingetriebenen Duktus der Rede rausgefunden.

„Finden Sie ebenfalls heraus, wer von unseren Leuten da gefeuert hat und versetzen Sie sie irgendwo hin, wo ein lockerer Finger am Abzug uns zugutekommt. Und trainieren Sie den Rest, in Imperators Namen! Das mag nochmal gut gegangen sein, aber ich will nie wieder derart von meinen eigenen Truppen kompromittiert werden!“


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„Dieser Terrorist wird sich vor Gericht verantworten müssen, Legat.“

Matthew nickte und löschte sein Lichtschwert. Der Jugendliche wurde kurzerhand abgeführt und nach einem kurzen Moment der Stille richtete sich alle Aufmerksamkeit wieder auf den Gouverneur. Matthew machte sich zurück auf den Weg hinter die Absperrungen, er ging nicht zurück auf die Bühne, sondern suchte den Offizier, der das Kommando über die übereifrigen Sicherheitskräfte hatte.

„Ich will das bei Dienstende jede Energiezelle geprüft wird. Ich will wissen, wer heute in die Menge gefeuert hat. Jeder der einen Schuss abgegeben hat, wird bis auf weiteres vom Dienst suspendiert. Ich werde mich später um die genauen Details kümmern.“

Der Offizier, der offensichtlich froh war, selbst mit heiler Haut davon zu kommen, nickte beflissentlich. Danach hatte Matthew nichts zu tun, außer auf das Ende der Rede des Gouverneurs zu warten. Er hoffte das er die Situation im Sinne des Gouverneurs gelöst hatte, zwar hatte er in den letzten Monaten viel gelernt, jedoch griff er in geladenen Situationen sehr häufig auf sein Training in Kampftechniken zurück. Schließlich musste man mit einem Toten nicht diskutieren.

Dem Ende der Ansprache folgte ein kurzer Jubel aus der Menge. Der Gouverneur wartete nicht auf das Ende desselbigen, sondern verließ die Bühne sofort. Matthew war nur wenige Sekunden später erneut an der Seite des hoch gewachsenen Arkaniers. Kaum hatte sich die Entourage eingefunden da feuerte Ridley Solaris die nächsten Befehle an seine Untergebenen ab. Offensichtlich war die Anspannung der Situation und der Duktus der Rede immer noch sehr präsent. Normalerweise gab der Gouverneur seine Befehle aus einer weniger autoritären Haltung heraus, jedoch fand Matthew das diese Art zumindest nach Außen hin das richtige Bild übermittelte.

„Ich werde mich darum kümmern, Gouverneur. Die Verantwortlichen werden nach Dienstende umgehend suspendiert. Wie klingt Wachposten in den Arbeitslagern für Euch? Was die Sündenböcke angeht werden wir keine Probleme haben, die Polizei hat weiterhin genügend Verdächtige auf Ihren Listen.“

Dann wandte der Legat sich für einen kurzen Moment an die beiden Colonels: „Bitte sorgen Sie dafür das die gesamten lokalen Truppen so schnell wie möglich in Ausbildung durch Ihre Garde genommen werden. Uns mangelt es überall an Disziplin und Know-How.“

„Gouverneur, wir sollten Abyston umgehend verlassen. Ich möchte nicht auf die harte Tour herausfinden ob sich noch weitere Tatbereite Rebellen hier verborgen halten.“

Ohne Umschweife geleitete Matthew den Gouverneur zu der bereits wartenden Gleiter Kolonne, kurz darauf waren Sie erneut in der Luft und auf dem Weg zurück zum Nordpol.

„Nun ich würde sagen der Tag hätte besser laufen können. Aber wir sollten das Beste draus machen. Ich denke ich werde mit der Verwaltung auf Manaan kontakt aufnehmen. Das wir auf unser Bergbau Equipment warten müssen ist schlimm genug, vielleicht kann ich aber kurzfristig brauchbare Waffenlieferungen und sonstiges Material von dem Legaten der Inneren Sicherheit dort erhalten. Ansonsten hat Manaan eine ausreichend große Industrie, um vielleicht das ein oder andere Loch in unserer Ausrüstung zu stopfen.“


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Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“

[ Innerer Rand / Truuine-System / Truuine / Moraband / Landefeld ] Ridley, sowie Mata Timone

Fröstelnd zog Ridley hens Mantel näher um sich. Die eisige Luft Morabands, die in einer steifen Brise über das Landefeld fegte, fuhr erbarmungslos in jede Ecke. Beinahe hätte es hem die Dienstmütze vom Kopf gerissen, doch hen konnte sie grade noch festhalten. Heute hatte der Gouverneur eine weiße Uniform mit schwarzer Dienstmütze und Schultern gewählt, darüber einen weißen Mantel. Von ferne hätte man hen leicht mit einem ISB-Agenten verwechseln können, doch die Rangplakette auf hens Brust klärte diesen Irrtum in kürzester Zeit auf. Der Aufzug war gänzlich ungeeignet für die polaren Temperaturen der zu dieser Jahreszeit bereits über sie hereingebrochenen ewigen Nacht. Doch würde hen hoffentlich nur noch kurz hier draußen verweilen.

Neben Ridley rollte Mata, wie immer ihr Datapad in den Händen, während sie den steten Redefluss des Gouverneurs in Notizen goss. Heute war dieser besonders schnell, denn Ridley war nervös. Das erste Mal seit Monaten würde hen Truuine verlassen. Sicher, nur für einen Kurztrip, doch hatte hen noch immer keinen Vizegouverneur benannt, der die Show in hens Abwesenheit am Laufen halten konnte. Von allen benannten Legaten vertraute Ridley lediglich Severide den Wasserplaneten nicht binnen kürzester Zeit in Brand zu stecken, doch zu allem Überfluss würde der Sith hen auf der kurzen Reise nach Manaan begleiten. Dort würde er nicht nur redundanten Personenschutz für hens Operation fungieren, sondern auch seine eigenen Termine mit seinem manaaner Amtskollegen abhalten. Sein Vorschlag die beiden Angelegenheiten zu verbinden war gut gewesen und so hatte Ridley nicht lange mit sich gehadert ihm stattzugeben.

Jetzt, im Nachhinein, wo es tatsächlich ernst wurde Mata für mindestens zwei Tage mit dem Planeten allein zu lassen, hatte die Nervosität Ridley eingeholt. Zwar standen bis Ende der Woche keine wichtigen Termine mehr an und sie hatten beschlossen niemandem etwas von der Abreise zu erzählen. Doch malte ein paranoides Stimmchen im Hinterkopf des Gouverneurs die schlimmsten Horrorszenarien an die Wand. Also nutzte hen die Gelegenheit Mata bis zur letzten Sekunde der Abreise Anweisungen zu geben.

Viel zu schnell hatten sie das auf dem Landefeld hell erleuchtete Lambda-Shuttle erreicht und mit einem Seufzen verabschiedete sich Ridley von der Karkarodon.

„Und denk dran, Mata, wenn irgendetwas auch nur den Anschein macht schief zu gehen, bin ich, oder im Zweifel Legat Severide nur einen kurzen Holocall entfernt. Lass hier nichts anbrennen!“

Hastig, um der bitteren Kälte zu entkommen, erklomm hen die Laderampe und fand sich im nächsten Moment im angenehm aufgeheizten Innern wieder. Natürlich war Ridley aufgrund von hens Bemühungen der letzte. Hens, sowie Severides Leibgarden hatten sich größtenteils schon in ihren Sitzen festgeschnallt und der Legat selbst überwachte grade noch, wie eine letzte Kiste mit Waffen in einem der Laderäume verstaut wurde. Für die Verhandlungen hatten sie gleich eine ganze Reihe der von Prada bereitgestellten Waffen eingepackt, in der Hoffnung sie auf Manaan gegen wassertaugliche Varianten eintauschen zu können.

Hastig begab Ridley sich zu hens Sitz und verzog den Mund unwillig, ob der suboptimalen Arbeitssituation. Das Shuttle mochte seinen Zweck erfüllen, doch würde hen in einer Reihe mit allen anderen Passagieren sitzen. An Privatsphäre, geschweige denn an ein eigenes Büro zum Arbeiten, war nicht zu denken. Dennoch würde hen sich davon nicht aufhalten lassen. Nachdem hen sich angeschnallt hatte, nahm Ridley einen Schoßtisch zur Hand, auf dem hen sich notdürftig ausbreitete. Ohrstöpsel blendeten den Lärm des Shuttles und die Gespräche der Soldaten aus, während der Gouverneur sich konzentriert über hens Datapad beugt. Fast spürte hen gar nicht wie das Shuttle abhob und gen Manaan flog.


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[Innerer Rand | Truuine-System | Truuine | Moraband | Praxeum | Wintergarten] Matthew Severide


Matthew stand am Rande des Magnetschildes, der den Wintergarten vor den eisigen Winden des Nordpols schützte. Die Pflanzen waren gut gewachsen seit das Praxeum ausreichend Strom hatte, um sich den Luxus eines Wintergartens zu leisten. Der Platz um den alten instandgesetzten Springbrunnen war grün und mit den Farbtupfern erster Blumen durchzogen. In der eisigen weite um Moraband ein seltener Anblick. Die wenigen Sonnenstunden, die es hier oben so kurz vor dem Winter noch gab, reichten nicht aus, um das Wachstum der Pflanzen aufrecht zu erhalten, doch wenn sich die lange Nacht über die Hauptstatt legte, war der Garten von Sonnenlampen erhellt und so konnte man noch lange nach Sonnenuntergang das ungewöhnliche Bild genießen.

Nicht das Matthew hierhergekommen war, um Pflanzen zu bewundern. Er war heute hergekommen, um mit dem Gouverneur eine wichtige Sache zu besprechen. Und während er seinen Blick auf den langsam rot werdenden Himmel richtete, konnte er im Praxeum Schritte näherkommen hören. Begleitet wurde der Arkanier bis zum letzten Moment von dem vertrauten Quietschen, dass die Reifen des Rollstuhls seiner Assistentin verursachten. Erst an der Tür zum Garten trennten sich Ihre Wege. Wie so oft steckte Ridley Solaris Hals über Kopf in Arbeit, daran hatte auch der Umstand, dass er sich so langsam an seine neuen Hände gewöhnte nichts geändert.

Die Tür ging mit einem leisen knarren auf, Matthew blickte sich nicht um.

„Es gibt keinen Tod, nur die Macht.“, die Stimme des Anzati war ruhig und hallte in die Nacht hinaus. Für einen Moment ließ er den letzten Satz des Kodex der Jedi einfach im Raum stehen.

„Die Macht wird mich befreien.“, Matthew drehte sich langsam zu dem näherkommenden Gouverneur um, dessen Gesicht seine Verwirrung über die seltsamen Aussprüche offen zur Schau stellte.

„Dies sind die letzten Zeilen aus den Kodizes der Jedi und der Sith. Der Rest der jeweiligen Leitlinien könnte nicht gegensätzlicher sein, jedoch in dieser einen Sache stimme ich den Jedi tatsächlich zu. Nur leider sind sie zu schwach und zu feige, um die Wahrheit hinter ihren eigenen Lehren zu verstehen. Die Macht erlaubt es uns Dinge zu tun zu denen kein anderes Wesen in der Lage ist. Die Macht ermöglicht es Dinge zu tun die andere als Unnatürlich betrachten könnten, Gefahren zu überstehen die jeden anderen zu Tode richten würden.“

Erneut machte Matthew eine kurze Pause und blickte den Gouverneur intensiv an. Jetzt wo er es einmal in dem Arkanier gespürt hatte, war es ihm ein leichtes, das verborgene Potenzial zu finden. Jemand, der mit der richtigen Anleitung und der richtigen Motivation dazu in der Lage war die Wege der Macht zu erlernen.

„Sagt Gouverneur, an was von dem Anschlag auf Manaan könnt ihr euch erinnern? Wie kommt es, dass ihr zum Zeitpunkt des Angriffs aufgewacht seid, danach jedoch erneut der Narkose erlegen seid? Es gibt keinen Weg warum ein einfacher Verwalter einen Anschlag wie diesen überlebt hätte. Ich wäre zu spät vor Ort gewesen und hätte euch lediglich rächen aber nicht mehr retten können."

Gespannt wartete der Sith-Krieger auf die Antwort des Gouverneurs von Truuine. Vielleicht hatte er hier ja einen Kandidaten gefunden, der sich zum Schüler eignete. Eine glückliche Fügung, mit der er nicht gerechnet hatte, doch sollte der Verwalter Truuines den Weg in den Orden der Sith tatsächlich beschreiten, dann war er sicher das der Nutzen diesen Mann auszubilden die Mühe wert sein könnte.


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