Bastion

Bastion, Tempel der Sith, Thronsaal des Imperators: Ritterin Adria, Darth Angelus, Darth Zion, viele andere Würdenträger….


Es kam, dass Angelus sie verblüfft ansah, da es ihm bis jetzt gar nicht aufgefallen war, dass Sting fehlte und es stellte sich heraus, dass er ihn lange nicht gesehen, ihn offensichtlich auch nicht vermisst hatte und auch nichts über ihn wusste. Er fragte sie umgekehrt nach Sikarius. Da Adria ihn ein wenig unter Verdacht hatte, beobachtete sie seine um ihn wabernde Aura ganz genau, die Adria von klein auf, um alle denkenden und fühlenden Lebewesen sah, noch ehe sie in der Macht ausgebildet und ihre Machtsinne zu nutzen gelernt hatte, als sie ihm antwortete:

“Ich bin ihm nach meiner Ernennung zur Ritterin nach Korriban gefolgt, nachdem er mich dorthin mittels der Macht gerufen hatte, wo wir ein Weilchen blieben. Die Antwort, weshalb er verschwunden war, blieb er mir übrigens schuldig. Und, wir sind dann nach Artek III. Dort kam mein Meister ums Leben, wie es aussieht. Er wird seitdem vermisst. Ich kann ihn nicht mehr spüren. Ich fand dort meinen Schüler und beendete unsere Mission. Ich tötete einen falschen Imperator, der sich erdreistete, sich von `zig Jüngern anhimmeln zu lassen und dafür die heiligen Hallen des uralten Sithtempels entweihte, den er teilweise wieder aufgebaut hatte. Die meisten der Jünger, die zum großen Teil nicht einmal Machtnutzer waren, tötete ich auch! Ich bin seit einigen Tagen und Wochen zurück. Seitdem bilde ich meinen Schüler aus. Wie du siehst, war ich nicht untätig.”

Sie grinste. Angelus konnte ihren Meister zwar nie leiden, doch er schien nicht dessen Mörder zu sein. Das konnte sie sehen. Adria hingegen, hatte gegen Sting nie etwas gehabt.

Dann stand Darth Zion erneut vor ihnen. Er stellte zuerst Adria eine Frage. Ihr Name hatte dazu geführt. Adria nannte bewusst die Namen beider Elternteile.


„Darth Exilis. Wilson Trekan war nie unter dem Namen Darth Wilson Trekan unterwegs. Als er seinen Darth Namen wählte, gab es kein Wilson mehr, nur noch Darth Exilis. Und ja, ich kannte ihn und auch Kira Guldur. Lebt sie noch im Exil oder ist sie bereits Vergangenheit?“

Adria guckte nicht schlecht, als sie hörte, dass ihr Vater noch einen anderen Namen getragen hatte. Irgendwie war das etwas peinlich!

“Tatsächlich, das erfahre ich gerade zum ersten Mal. Ich habe ihn nie persönlich kennengelernt und meine Informationen zu ihm sind nur spärlich gesät. Meine Mutter, die Exschülerin des Imperators, wie ihr vielleicht auch wisst, gab mir nur die allernötigste Auskunft, wer mein Vater war. Ich wüsste gerne mehr über ihn. Wie er war, ob ich etwas von ihm geerbt habe? Wer sein Meister war? Was er so Besonderes getan hatte oder in der Macht konnte? Kira ist hier auf Bastion. Sie ist befördert worden und sie hat mich zur Sithkriegerin befördert, nachdem ich meinen Meister Sikarius, vorher Fel genannt, auf Artek III verloren habe. Dort habe ich einen falschen Imperator getötet, einen abtrünnigen Sith, der sich dort von hunderten Jüngern anhimmeln ließ. Ich habe den altehrwürdigen Tempel gereinigt.”

Darth Exilis, dass musste sie sich dringend merken. So hatte er sich also genannt.

Zion wandte sich nun Angelus zu. Er kannte dessen Gesicht. Angelus wies ihn darauf hin, dass er dann auch ihres kennen müsste. Sie lächelte verschmitzt. Doch irgendwie war ihr die Ehre und Anerkennung, die sie stets dafür bekamen, unangenehm. Immer schlich sich der Gedanke ein, dass Sikarius ein noch viel größeres Anrecht darauf gehabt hätte. Ja, sie hatten alle heftig gekämpft, viele Rebellen waren durch ihre Hand getötet worden, Hunderte, aber den finalen Lichtschwertkampf gegen den Jedi Fraan, den Anführer der Rebellion, den hatte Sikarius geführt und Fraan besiegt. Angelus und sie waren nur dessen Henker gewesen. Irgendwie war ihr nicht wohl dabei und das Amulett um ihren Hals schien zu glühen und sich in ihre Haut zu brennen. Sikarius war unberechenbar, aber gerade er, war ein Anhänger des Imperators gewesen, der von ihm in höchsten Tönen geschwärmt hatte. Er hätte den Ritterorden verdient und hätte ihm alle Ehre gemacht! Sie konnte das einfach nicht begreifen. Adria ließ sich aber nichts anmerken. Sie hatte sich rasch mit der Macht beim ersten Anflug dieser Gefühle bedeckt bzw. ihre Gefühle tief verborgen, hoffentlich rechtzeitig genug!? Angelus hingegen sonnte sich damit, obwohl er das sicherlich auch nicht vergessen hatte, oder etwa doch!? Sie fand, er wirkte etwas aufgeblasen, wenn er davon sprach.

Darth Zion kannte Angelus aufgrund einer Mission. Sie schien irgendwie Adrias letzter Mission ähnlich gewesen zu sein. Es war interessant, wieviel Pack sich hier herum trieb und wieviel Anhänger sie hatten.

Dann wurde Angelus Adria eine Spur zu schmalzig. Von der Sache her, war es aber ok. Er machte Zion ein Kompliment. Adria wäre sowas im Traum nicht eingefallen. Sie war auf diesem Parkett einfach noch zu neu. Angelus hingegen war so wie ihr Schüler Venris aufgewachsen. Zion wollte sich gerade auf seine Art mit einem Gegenkompliment bedanken, da ertönte eine Ansage. Ein Bankett!? Heute! Shuttle! Damit hätte Adria jetzt nicht gerechnet. Zion verabschiedete sich. In einer Stunde sollte es losgehen. Was sollte sie solange tun? Schaffte sie es überhaupt zur Tribüne und wieder zurück nochmal? Eigentlich nicht! Nicht bei den Menschenmassen!


“Hast du davon gewusst?”,

fragte sie Darth Angelus, obwohl sie annahm, dass auch er es nicht gewusst hatte. Sie glaubte, dass es eine Überraschung für alle war. Wenn sie sich so die Auren ansah! Besonders von den Militärs in ihrer Nähe.

“Ob wir unsere Schüler mitnehmen dürfen? Was meinst du? Du hast doch einen oder eine Schülerin?”,

fügte sie ihrer Frage hinterher.

“Du warst also in ähnlicher Sache beschäftigt gewesen wie ich, nur hier in diesem Tempel. Erschreckend, wie oft das dann vorkommt!”

Die ersten Leute drängten zum Ausgang. Ob sie sich jetzt schon zu den Shuttles stellten, um die ersten dann dort vor Ort zu sein? Man hatte die Location derart betont, dass es wohl etwas ganz besonderes sein musste. Adria war gespannt. Sie lief mit Angelus langsam und gemächlich einige Schritte durch den Saal. Mehr, um sich die Beine beim Quatschen zu vertreten. Es war ja noch Zeit! Sie blieben irgendwann auch wieder stehen. Am Ausgang hatte sich eine Traube gebildet. Dort wollten sie nicht unbedingt zwischen stehen. Da hatte Adria plötzlich ein komisches Gefühl, als wäre ihr Meister hier. Und doch war es total anders! Sie war total irritiert und ihr Puls erhöhte sich merklich. Ihr Blick blieb auf einem Mann hängen. Er war ein hochrangiger Sith, fein gekleidet und ganz und gar nicht Sikarius. Das konnte nur sein Halbbruder sein! Und sein Meister, den er vor ihrer Mutter und Darth Hybris als Meister gehabt hatte, den er geglaubt hatte, getötet zu haben! Das musste Janus Sturn, der Graf, sein?! Er stand in Begleitung einer blonden Frau, die wohl seine Schülerin war? Adria konnte ihren Blick nicht mehr abwenden. Hatte er Fel getötet? Er hatte ihnen seine Späher hinterher gehetzt gehabt und das bis nach Korriban! Diese Ne`im! Doch Adria konnte nicht zu ihm hinüber gehen und ihn plump einfach mal fragen, ob er Fel auf dem Gewissen hatte! Ganz im Gegenteil, der Mann konnte gefährlich sein!


Bastion, Tempel der Sith, Thronsaal des Imperators: Lady Adria, Darth Angelus, Darth Zion, Janus Sturn, Brianna, viele andere Würdenträger….
 
[Bastion-System | Bastion | Center | Tempel der Sith | Domäne der Oberen | Janus' Domizil | Eowyns 'Zimmer'] Saphenus; Eowyn

Jeder Muskel in seinem Körper war angespannt, während er Eowyn mit seinem weit geöffneten, gelben Auge anstarrte, als wäre er unfähig, den Blick von ihr abzuwenden. Er sah, wie ihre Hand zitterte, während sie sein Lichtschwert hielt und die Klinge auf seinen Hals richtete. Er spürte, wie ihre Gedanken rasten. Er öffnete sich ganz und gar der dunklen Seite der Macht und fungierte als ihr Katalysator, während er sie kanalisierte und gegen die Jedi richtete. Gierig leckte er sich über seine spröden Lippen und spürte die sengende Hitze seiner Klinge an seiner Haut. Sie fauchte und obschon sie irritiert und gar verwundert wirkte, schien es ihr egal zu sein, wessen Blut sie kosten würde. Sie wollte verletzen, verstümmeln, töten. Saphenus breitete seine Arme aus, als wäre er bereit dafür, den Todesstoß zu empfangen. Eowyns Hand schien sich wie in Zeitlupe zu bewegen und ein breites Grinsen breitete sich auf Saphenus‘ Gesicht aus. Langsam streckten sich ihre Finger. Seine Klinge gab noch ein erstauntes Keuchen von sich, bevor sie erlosch und der Griff mit einem dumpfen Geräusch auf dem Boden landete. Die plötzliche Stille war erdrückend.

Eowyn begann zu lächeln. Langsam kehrten die Farbe in ihr Gesicht und die Ruhe in ihren Körper zurück. „Ihr liegt falsch.“, sagte sie und Saphenus spürte, wie ihm diese simplen Worte durch Mark und Bein gingen. Plötzlich, für einen kurzen Augenblick, schien die dunkle Seite an diesem verkommenen Ort ganz klein zu sein und er glaubte, sein Auge schließen zu müssen, um sich vor dem gleißenden Licht zu schützen, dass sie umgab. Eowyn sah ihn an und bar jeder Furcht oder Zweifel versprach sie ihm, ihn bei ihrer nächsten Begegnung, einer Begegnung unter fairen Bedingungen, seiner Strafe zuzuführen.


Stille erfüllte den Raum und minutenlang sagte Saphenus kein Wort. Er sah die Jedi nur an. Dann legte er zuerst den Kopf schief, ließ dann die Schultern hängen und wirkte wie ein kleines Kind, dass das erhoffte Geschenk zum Lebenstag nicht bekommen hat.
„Schade.“, murmelte er voller Enttäuschung. Sein Zorn war verraucht. „Sehr schade. Aber vielleicht…“, ein nachdenklicher Ausdruck legte sich auf sein Gesicht, „habe ich zu viel erwartet. Möglicherweise.“ Er ging mit einem leisen Ächzen vor Eowyn auf die Knie. Zärtlich nahm er seine Waffe in die Hand und befestigte sie an seinem Gürtel. „Ich habe Eure Willensstärke unterschätzt. Ich bin beeindruckt. Aber es war den Versuch wert, meint Ihr nicht? Zumindest hat es sehr viel Spaß gemacht.“ Er lächelte sie freundlich an, als hätten beide lediglich ein Spiel gespielt. „Mir zumindest.“, fügte er schnell hinzu und kicherte.


Ungelenk stand er wieder auf und erhob sich vor der Jedi zu seiner vollen Größe.
„Ich freue mich auf unser Wiedersehen. Ich werde Euch an euer Wort erinnern. Wisst Ihr, Ihr wärt eine brillante Sith geworden. An Euch ist viel verloren gegangen.“ Er zuckte mit den Schultern. „Wie dem auch sei, auf mich warten andere Angelegenheiten. Ich spüre, dass es an der Zeit, Euch zu verlassen. Ich wünsche Euch noch einen angenehmen Aufenthalt. Grüßt doch den Grafen von mir, wenn Ihr ihn seht.“ Saphenus deutete eine Verbeugung an, drehte sich um und verließ das Zimmer. Als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel, atmete er tief durch. Er musste zugeben, dass ihm die Begegnung mit der Jedi durch Mark und Bein gefahren war. Seine rechte Hand zitterte leicht, feinschlägig und doch zu erkennen. Er schloss sie so fest, dass seine Knöchel weiß hervortraten. Mit großen Schritten ließ er Janus‘ Räumlichkeiten hinter sich.


Ziel- und rastlos wanderte Saphenus durch den Tempel der Sith. Es ärgerte ihn, dass der Graf für ein persönliches Gespräch nicht zu haben gewesen ist. Ziellos ging er die Gänge entlang, begegnete mal mehr und mal weniger, mal ganz und gar unbedeutenden Geschöpfen jedweder Rasse und blieb doch selbst nur eine dürre Gestalt, die sich verhüllte und kaum wahrgenommen wurde. Seine Gedanken kreisten um Korriban. Er spürte die Angst, sein Reich zu verlieren, in seinen Knochen. Er wusste, dass er mit dem Planeten auf- oder untergehen würde. Ein Dazwischen gab es nicht. Er fühlte die Versuchung, nach Korriban zurückzukehren, Antrafflan hinzurichten und herauszufinden, wie die Konsequenzen aussahen. Er war geradezu neugierig darauf und die Genugtuung, den Adligen zu vernichten, war viel wert. Gleichzeitig kam Saphenus dieses Vorgehen deutlich zu plump und einfach vor.


Saphenus achtete nicht darauf, wohin ihn seine Füße trugen. Er ließ sich gleiten, ging hier- und dorthin und nach fast zwei Stunden, die er nur die dunklen Gänge entlang ging, fand er sich plötzlich in einem Trainingsraum wieder. Rauch waberte über den Boden, durchdrungen von rotem Licht. Jünger starrten grimmig die Läufe ihrer Blastergewehre entlang während die Illusion von Tod und Leid den Raum erfüllte. Einer stand etwas fernab, die Arme hinter dem Rücken verschränkt, und summte ein Lied. Saphenus fand Gefallen an der Szenerie. Sein Blick wanderte über die Jünger, während er sich der Macht öffnete und einen Teil seiner verdorbenen Präsenz offenbarte.


[Bastion-System | Bastion | Center | Tempel der Sith | Trainingsräume] Saphenus; Hadar; Raveen (NPC), weitere Jünger
 
Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Thronsaal - Darth Angelus, Wachen und Würdenträger, Darth Zion, Adria Guldur

Bei den Erzählungen darüber, wie Adria sich nach ihrer Trennung auf Bastion auf die Suche nach ihrem Meister gemacht und ihn offenbar sogar auf der altehrwürdigen Sith-Welt Korriban ausfindig machen konnte, wurde Darth Angelus besonders hellhörig. Unauffällig wanderte seine Hand in Richtung des umhängenden Ritterordens, jene Stelle unterhalb seiner Brust, die von einer großen, hässlichen Narbe versehen war, die Darth Sikarius ihm einst nach einem Wortgefecht zugefügt hatte. Ein zwar optisch nur rein oberflächlicher Makel, der jedoch weit tiefer ging, demzufolge versteinerte sich die Mimik des Ritters für ein paar Sekunden, während er Adria musterte. Es war gut möglich, dass die rasche Verdunklung seiner Aura beim Gedanken an seinen alten Erzfeind für die andere Kriegerin auffällig war, doch das war dem Sith in diesem Augenblick egal. Wo auch immer sich der Bastard aufhielt; er würde nicht sicher vor dem Zorn des Darth Angelus sein. Sie hatten eine offene Rechnung, die eines Tages beglichen werden musste und für den Hinweis, dass sich Sikarius zuletzt auf Artek III aufgehalten hatte, war Darth Angelus deshalb fast schon dankbar. Denn er glaubte nicht, dass der wahnsinnige Sith tot war; Adria wollte vielleicht den Eindruck erwecken, um ihn zu schützen, doch durch diese Illusion meinte der adelige Krieger augenblicklich hindurchblicken zu können. Stillschweigend hörte er zu, was seine alte Kampfgefährtin ansonsten noch zu berichten hatte; sie hatte die Zeit nicht vergeudet, sondern war dort fortgefahren, wo sie zuletzt aufgehört hatten. Bei der Bekämpfung der Feinde des Imperators. Endlich schien sich der versteinerte Ausdruck in seinem Gesicht zu lösen, wonach sich ein wölfisches Grinsen auf seinem Gesicht auftat:

"Scheinbar lauern hinter jeder Ecke die Feinde des Imperators, die nur darauf warten, von uns niedergestreckt zu werden."

Daraufhin hörte er beiläufig zu, wie nach dessen Ankunft der Hammer von Bastion Darth Zion und die Bezwingerin von Kal Fraan Adria Guldur ein paar Worte wechselten, die ihre Familie betrafen. Der Blick des Kriegers wanderte durch den Saal und blieb für ein paar Augenblicke beim leeren Thron des Imperators hängen. Was hätte Darth Sting wohl gesagt, wäre er heute unter ihnen gewesen? Irgendwie hätte ihn auch das Urteil von Darth Sikarius interessiert, denn zwischen ihrer erbitterten Feindschaft bestand ja doch zumindest für eine gewisse Zeit ein brüchiger Pakt zwischen den beiden, der sogar bis zu ihrem letzten Treffen gehalten hatte. Bei diesen Gedanken runzelte Angelus für einen Augenblick die Stirn; daran hatte er schon lange nicht mehr gedacht, so enorm war sein Hass auf die Peiniger vergangener Tage, worunter selbst Adria zu einem gewissen Grad fiel. Doch hätte die Klinge damals um eine Fingerbreite höher in seinem Leib eingeschlagen, dann würde er heute nicht mehr hier stehen. Man konnte es drehen und wenden, wie man wollte, doch Sikarius musste für seine Taten ihm gegenüber den eisernen Preis zahlen.

In der Gegenwart, im Hier und Jetzt, war es nun allerdings zunächst Darth Zion, mit dem er sich beschäftigten musste. Zur Verwunderung des Kriegers kannte dieser ihn sogar und zwar durch nichts geringeres als seine letzte Mission in den Katakomben - ein Ereignis, auf das er mit gemischten Gefühlen zurückblickte, nicht zuletzt wegen seinem unwohlen Gefühls seit dem gestrigen Tag. Nichtsdestotrotz ließ der Krieger ein strahlend weißes Grinsen aufblitzen, als er stolz nickend Haupt senkte und dem Hammer von Bastion dabei in die Augen sah.

"Euren Glückwunsch nehme ich dankend an. Es war ein kurzer und harter Krieg dort unten, doch letztlich in der Tat ein großer Triumph."

Doch bei den folgenden Worten des frisch gekürten Ritters wich das selbstgefällige Grinsen des Ritters, wonach er sein Gegenüber mit einem Ausdruck des Respekts musterte. Darth Zion war offenbar kein Mann der großen Worte, sondern jemand, der lieber Taten für sich sprechen ließ. Und da sie offenbar Gefährten im Zirkel der Extinktoren waren, lag es wohl für ihn auf der Hand, vielleicht künftig Seite an Seite an der Front zu kämpfen. Seit seiner Rückkehr von Dubrillion war dies das erste Mal für Darth Angelus, dass er von einem anderen Sith Anerkennung und Respekt erhielt und nicht bloß Frechheiten und herabwürdigendes Gebaren. Ehe das neueste Mitglied im Orden der Ritter sein Angebot und seine Respektsbekundung beenden konnte, wurden sie jäh vom Herold des Imperators, Iago Kroan unterbrochen. Die lobenden Worte und der kurze Blick zwischen ihm und Darth Zion waren nur ein weiteres Indiz dafür, wie hoch der Hammer von Bastion bei seiner Majestät im Kurs stehen musste. Doch in den nachfolgenden Blicken des Vollstreckers meinte Darth Angelus einen Funken von Unsicherheit herauslesen zu können. Irgendetwas schien ihn nach der Ansage des Herolds zu belasten, doch was genau, stand in den Sternen. Mit knappen Worten verabschiedete sich der Hammer von Bastion, um sich zu ihrer Zirkelmeisterin Lord Gyptser zu begeben. Mit einem respektvollen Nicken verabschiedete sich der Krieger von seinem Zirkelgefährten und blickte kurz in Richtung der Meisterin. Sie war also die Frau, die dem Zirkel vorstand und die Mission für dessen Mitglieder auserkor. Und sie musste hinter dieser lächerlichen Lappalie bezüglich Darth Zena stecken. Die Frage von Adria überhörte Darth Angelus dabei beinahe, doch eben nur beinahe.

"Nein, habe ich nicht"

Langsam wanderte sein Blick von der Zirkelmeisterin zurück zu Adria, die noch immer neben ihm stand. Es war fast schon surreal, wenn man bedachte, wie ihr gemeinsamer Weg begonnen hatte.

"Aber so oder so, werde ich meine Schülerin mitnehmen. Du wirst sie gewiss interessant finden, genauso wie ich gespannt darauf bin, deinen Lehrling zu Gesicht zu bekommen. Früher waren wir noch die Schüler; aber nun sind wir die Meister."

Um sie herum schwärmten bereits Gruppen von Personen in Richtung des Ausganges des Saals. Darth Angelus jedoch lief mit Adria langsam um die Leute herum, noch lange nicht in Richtung des gewaltigen Tors. Die Frage seiner ehemaligen Gefährtin knüpfte unmittelbar an einen seiner Kommentare von vorhin an.

"Wie schon gesagt, dieses Ungeziefer versteckt sich hinter allen möglichen Winkeln. Ich für meinen Teil bin schon gespannt, wohin mich meine nächste Mission...-"

Mit diesen Worten hielt Darth Angelus plötzlich inne, als er hinunter zu Adria blickte. Ihre Aura hatte sich schlagartig verändert, genauso ihr Gesichtsausdruck und ihr Atem, der eine deutliche Spur hektischer geworden ist. Mit einer gehobenen Augenbraue musterte er die Kriegerin in der Hoffnung, dass sie jetzt nicht in alte Muster verfallen und ihn irgendwie blamieren würde. Dann fiel es ihm auf; es war ihr Blick in Richtung einer frisch eingetroffenen Gruppe, der einem blonden Sith in edlen Gewändern und seiner ebenfalls blonden Begleiterin galt.

"Was ist los - sind das da etwa deine verschollenen Eltern, oder warum plötzlich die Aufregung?"


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[Bastion | Tempel der felsgeborenen Häretiker (Sith) | Trainingsraum] Jarael, Leibeigene von Janus Sturn (NSC)

Diese hinterlistige Ausgeburt eines Exogorths von Felsgeborenen, der sich Meister nennt, hatte sie tatsächlich abserviert, um sich mit dieser widerlichen Ausgeburt eines gescheiterten Kreuzungsversuches zwischen Rancor und Sarlacc, die sich ehemalige Jedi nannte, abzugeben. Dabei konnte doch jeder Mynock erkennen, dass es hier weder um Jedi noch um Sith ging, sondern es nur der schäbige Versuch ihres alten Herrn war irgendwie noch seine willkürliche Ansammlung von Genen eines Felsgeborenen in die nächste Generation zu bringen. Die Avatarin Vahls schäumte vor Wut. Sie war die Auserwählte der Göttin von Feuer und Zerstörung. In ihr war die Essenz Vahls und dieser vermaledeite Fast-Vahla maßte es sich an sie so zu abservieren. So sehr sie ihn auch zu Beginn bewundert hatte, wegen seiner Verbindung zu Vahl, und auch irgendwie dankbar war, dass er sie aus der Zelle geholt hatte, sosehr wuchs auch ihre Abneigung und ihr Hass ihm gegenüber. Niemand bevorzugte eine Jedi ihr gegenüber. Während er sich mit dieser Jedi vergnügte, hatte er sie abgestellt mit seinen leibeigenen Speichelleckern zu trainieren, die nur zu gerne darauf hofften zu beweisen, dass sie besser waren als seine Schülerin Jarael, um in seiner Gunst zu steigen. Sollte entscheiden, ob es in diesem Bodensatz der Sith-Gesellschaft gab, der herausstach.


Doch sie irrten und niemand war einem Abkömmling Vahls ebenbürtig. Bei ihrem Volk wurde jeder mit einer starken Verbindung zur Allmutter geboren, während die Felsgeborenen nur alle paar Generation pro Familie jemanden hervorbrachten der nur ansatzweise eine ähnlich starke Verbindung aufwies – ganz klar ein Zeichen wo die Gunst Vahl tatsächlich lag.


Jarael stand in der Mitte eines mit Matten ausgelegten Trainingsraums. Um sie herum mehrere Jünger, die am Rande der markierten Kampfzone saßen und dem aktuellen Trainingskampf zusahen. Aufmerksam wie ein hungriges Nexu tigerte Jarael um ihren aktuellen Kontrahenten herum. Einen hölzernen Kampfstab in ihrer rechten, den sie hin und her wirbelte, um die Aufmerksamkeit ihres Gegners abzulenken ihr Gesicht teilnahmslos und ohne sichtbare Regung. Ihr gegenüber – ein grobschlächtiger Klatoonianer – zeigte sichtbar seine Zähne als er überlegen grinste. Jarael ignorierte, dieses primitiv-maskuline Verhalten. So weit sie bisher feststellen konnte litten alle „Bewohner“ des Sith-Tempels unter einem massiven Überlegenheitsgefühl und sahen sich besser als der Rest. Das traf natürlich auch für Jarael zu, nur mit dem Unterschied, dass es bei ihr gerechtfertigt war. Sie war die Avatarin Vahls. Sie war überlegen. Ein Flüstern Vahls in ihren Gedanken, ein leichtes Aufblitzen eines Bild der nahen Zukunft und Jarael wusste, dass der Angriff des Klatoonianers kurz bevorstand. Sein Schlag zielte auf seine rechte Schulter und Jarael wich diesem elegant aus. Nicht nur, dass der Angriff des Klatoonianers mit rein brachialer Gewalt ausgeführt worden war, nein es mangelte ihm noch an Finesse und Technik. Wütend knurrte der primitive Abkömmling einer Spezies auf, die näher an einem Tier war als an intelligentem Leben und er fuchtelte sinnlos mit dem Stock vor sich her. Es war ihr ein leichtes ihm ein Bein zu stellen und ihn anschließend mit einem groben Stoß zwischen die Schulterblätter schwungvoll aus dem Ring zu befördern.

„Steh auf und geh zu den anderen“, sie nickte in einen anderen Bereich des Trainingsraums, „deine Technik ist erbärmlich“, fügte sie noch mit abfälligen Tonfall hinzu und widerstand es vor ihm auf den Boden zu spucken. Solch eine Verschwendung von Flüssigkeit war er nicht wert. Schlimm genug schon, dass sie kostbaren Sauerstoff damit verschwenden musste sich mit so jemandem abzugeben. Sie drehte sich um und wandte sich dem immer kleiner werdenden Kreis zu, der um sie herum saß.

„Der nächste ...“

[Bastion | Tempel der felsgeborenen Häretiker (Sith) | Trainingsraum] Jarael, Leibeigene von Janus Sturn (NSC)
 
Bastion, Tempel der Sith, Thronsaal des Imperators: Lady Adria, Darth Angelus, Darth Zion, Janus Sturn, Brianna, viele andere Würdenträger….


Adria spürte Gemeinsamkeiten mit Angelus. Beide hatten viel Zeit miteinander verbracht, Fraan und dessen Anhänger bekämpft und hingerichtet, waren noch als Schüler zum Ritter geschlagen worden, was selten bis nie vorkam und hatten dabei gemeinsam nebeneinander vorm Imperator gekniet und waren mittlerweile Sithkrieger mit Schülern geworden und hatten sich nun hier unter den Würdenträgern wieder getroffen und hatten unabhängig voneinander in der letzten Zeit Feinde des Imperators bekämpft. Und diese Feinde schienen an der Zahl viele zu sein, hinter jeder Ecke und in jedem verborgenen Winkel der Galaxie, aber auch direkt hier im Tempel zu stecken. Adria hatte nur genickt.

Auch Angelus schien überrascht zu sein, dass sich das Treffen auf eine andere Location verlagern würde. Er würde seine Schülerin mitnehmen. Er war sehr gespannt, auf ihren Schüler. Und, sie sollte gespannt auf seine Schülerin sein.


“Interessant, du hast eine Schülerin, ich hingegen einen Schüler. Ja, du darfst gespannt und wirst überrascht sein.“

Sie lächelte wissend. Und, das würde er wohl, denn Venris war so völlig anders als Adria. Sie konnte sich vorstellen, dass Beide viel gemeinsam hatten. Der Zufall, das Schicksal, bzw. die dunkle Seite der Macht hatte beide zusammengeführt.

Dann überkam Adria das Gefühl, ihr Meister wäre hier und doch hatte es etwas Befremdliches an sich. Sie konnte ihren Blick nicht von dem äußerst gepflegten und eleganten Mann, den man den Grafen nannte, abwenden, von dem das ausging. So wie sie ihn anstarrte und die Unterhaltung nicht fort führte, blieb das natürlich Angelus nicht verborgen. Er fragte sie, ob das ihre verschollenen Eltern wären. Schnell wandte sie ihren Blick vom Grafen ab. Sonst merkte jener auch noch etwas!


“Verschollene Eltern? Ich hab Keine. Meine Mutter ist hier im Tempel, wie du weißt und mein Vater tot, wie du doch vorhin mitgehört hast oder hast du nicht zugehört!? Doch, ich glaubte um ein Haar Sikarius zu spüren und doch war es anders. Es war ein unvorstellbares Gefühl! Unbeschreiblich!“

Sie hielt kurz inne, um das selbst zu verkraften und um Luft zu holen, denn die war ihr irgendwie gerade ausgegangen. Adria spürte die Aufregung immer noch bis in ihre Haarspitzen. Während Angelus sich offensichtlich von seinem Meister Sting mit Leichtigkeit abgenabelt hatte, war das Adria bis über dessen Tod hinaus nicht gelungen. Immer noch hoffte sie, dass sie irrte. Ihr Meister war ihr auch der Vater gewesen, der sie großgezogen hatte, bei dem sie mit im Bett schlief, der, der ihr abends Geschichten erzählt hatte. Und, er war noch viel mehr und das alles in einer Person gewesen. Wenn sie sowas wie wahre tiefe Liebe für jemanden in ihrem bisherigen Leben gespürt hatte, dann für ihn. Doch, nach dem Fünkchen Hoffnung war sie schnell in der Realität angekommen. Das dort war sein Halbbruder. Das brachte ein erneutes Aufwallen an anderen Gefühlen mit sich. Sie wusste nicht, was sie davon halten sollte? Sie war auf jeden Fall gewarnt und in Alarmstimmung, auch wenn sie es neugierig machte und dann war da die brennende Frage, ob er etwas mit dem Verschwinden Sikarius`zu tun hatte?! Ein wahrer Gefühlssturm! Adria versuchte ihn unter Kontrolle und versteckt zu halten, doch so hundertprozentig gelang ihr das nicht. Ihr Misstrauen stand ihr ins Gesicht geschrieben. Es ging hier um Sikarius, um keinen Geringeren! Leise zischte sie Angelus zu:

“Schau nicht hin! Sicher fragst du dich, wie ich sowas dann spüren kann. Dort steht sein Bruder, Halbbruder besser gesagt!”

Sie machte eine Pause, um die Wirkung ihrer Worte zu verstärken und damit Angelus das Gesagte, erfassen konnte, was ihr wohl gelang.

“Er war auch sein Meister. Das ist offenbar Graf Janus Sturn.”

Sie musste hörbar tief Luft holen. Adria wusste immer noch nicht, wie sie das finden sollte?! Zumindest hatte sie ihr Gesicht wieder unter Kontrolle und sich wieder beruhigt. Sie behielt für sich, dass Sikarius bis fast zuletzt geglaubt hatte, dass er ihn getötet hatte. Doch sie erinnerte sich dunkel, dass es an Bord beim Rückflug aus dem Yev-Krieg so ein Thema dazu gab, was sie belauscht hatte. Wieviel Angelus davon wusste, war ihr unbekannt. Möglich, dass er die Story kannte? Auch sprach sie nicht davon, dass des Grafen Späher ihm bis nach Korriban gefolgt waren. Doch, sie erinnerte sich der warnenden Worte ihrer Mutter und von Keebo, auch wenn sie Letzteren schrecklich fand, nie zu viel preis zu geben. Man konnte schließlich nie wissen! Sie wollte das ab jetzt beherzigen. Schließlich konnte man im Grunde niemandem trauen. Sith waren einfach so!


Bastion, Tempel der Sith, Thronsaal des Imperators: Lady Adria, Darth Angelus, Darth Zion, Janus Sturn, Brianna, viele andere Würdenträger….
 
> Bastion < - > Bastion Center < - > NoiTec Tower < - > Turbo Lift < - >| Maximillian van Janetschko |<


Die Türen des Turboliftes öffneten sich zu beiden Seiten und
Maximilian van Janetschko konnte zum ersten Mal den fertigen Ort des Stehbankettes für den Imperator und die Auszeichnung des imperialen Ritters erblicken. Die letzten Handgriffe wurden noch getätigt, wie das Ausrichten der Dekorpflanzen oder die Reinigungsarbeiten an den Fensterscheiben.
Van Janetschko zog sein Sakko noch einmal fest und gerade. Er hatte einen teuren Maßanzug an und der Designer war kein Geringerer als Nej Done. Ein Künstler an dem Maßband und mit der Nadel. Er entwarf und schneiderte nicht einfach Kleidungsstücke, nein, er kreierte Visionen und erschuf Legenden. Den heutigen Anzug, den Maximilian trug, hatte Nej Done aus einem anthrazitgrauen, feinen Stoff mit feinen orangenen Fäden, die vertikal verliefen, gefertigt. Die Farben waren nicht zufällig gewählt, das Grau sollte die Neutralität der Firma NoiTec Föderation darstellen und das Orange die Hausfarben dieser.

Der
CEO der NoiTec Föderation wusste noch, wie schwierig es war, für diese Veranstaltung den Zuschlag zu erhalten. Allein durch die Neutralität von NoiTec wurden eine Menge Credits von einem Besitzer zu einem neuen Besitzer transferiert. Zusätzlich mussten viele Auflagen beachtet werden. Doch durch die guten Handelsbeziehungen und die großzügigen Spenden bei bestimmten Institutionen in der imperialen Regierung konnte man sich den Zuschlag sichern. Doch diese Opfer waren wert, denn zum einen bekam die Firma dadurch mehr Prestige im imperialen Raum. Dieses Prestige würde NoiTec spätestens in den nächsten Verhandlungen in die Sabacc-Karten spielen. Und zum anderem gab es nicht oft die Möglichkeit, Anis zu überraschen.

Seine Gedanken wanderten für einen Moment zu der Parade, die erst vor dreißig imperialen Standardminuten beendet wurde. Das krönende Finale dieser glorreichen Parade, die dem Helden höchst selbst galt und natürlich auch dem Imperator, wurde einem Victory-II Sternenzerstörer zu Ehren gereicht. Denn dieses Kriegsschiff von fast einen Kilometer Länge flog nur wenige hundert Meter über dem
Arthious Boulevard entlang und bot somit den Zuschauern, der ganzen Parade, einen Anblick, den man nicht vergessen konnte. Nur selten hatte man die Chance, als Anakin-Normal Bürger, die Handwerkskunst der imperialen Schiffswerften aus solch einer Nähe zu bewundern. Zusätzlich zu diesem Anblick bot der Victory-II Sternenzerstörer, Maximilian war der Meinung er hätte auf der Ehrentribüne etwas von der ‚Euminis‘ gehört, ein weiteres Highlight. Als die ‚Euminis‘ nur noch eine relativ kurze Distanz von der Pyramide der Sith entfernt und damit fast am Ende der Parade war, flogen aus ihren Hangars einige Sternenjäger heraus. Sie teilten sich auf und die eine Hälfte begab sich linksseitig und die andere rechtsseitig des Sternenzerstörers. Die Piloten begannen, schön anzusehende Manöver mit ihren Maschinen durchzuführen. Beide Gruppen zeigten eine Synchronität, die den CEO nur anerkennend mit dem Kopf nicken ließ. Am Anfang der Sternenjägermanöver dachte Maximilian, es wären alles TIE-Fighters, doch auch da wurde er von den Nachbarn auf der Ehrentribüne eines Besseren belehrt. Es waren zwei Staffeln, eine war mit TIE Interceptoren bestückt und die anderen waren A-9 Vigilance Abfangjäger.
Eine letzte Überraschung hatte die ‚
Euminis‘ noch für die versammelten Gäste und die Anwohner dieses Bezirkes. Als das Schiff direkt über den Ehrentribünen war und langsam nach oben abdrehte, waren zwei Salven, eine links vom VSD und eine rechts von VSD, die das Schiff verließen zu sehen und zu hören. Es gab einen tobenden Applaus aus den Reihen der Zuschauer, sei es von den Ehrentribünen oder von der normalen Bevölkerung. Und diesen Applaus hatte Maximilian für sich als Zeichen des Aufbruches in den NoiTec Tower gesehen.

Nun stand er in dem Turbolift der sechsundsechzigsten Etage des
NoiTec Towers hier auf Bastion. Er schaute auf seinen goldenen Chronographen und stellte fest, dass er dreißig Standardminuten gebraucht hatte von der Parade hierherzukommen. Genauso viele Minuten hatte er jetzt noch Zeit, bis die ersten Gäste sich an seiner Stelle befanden und die Örtlichkeiten des Stehbanketts betrachten konnten. Der CEO schaute alles genau an und ging die Location genau durch.

Das imperiale Stehbankett fand in einem großen Saal, mit einer Tanzfläche und mit mehreren kleineren Tischen, an den man stehen konnte, statt. Die zwei langgezogenen Fronten von kristallklarem Fensterglas, bot den Anwesenden einen bezaubernden Ausblick auf die Skyline von
Center, mit der Pyramide der Sith in ihrem Zentrum. Auf der anderen Seite des Saales befand sich eine reichverzierte Bar aus purpurfarbenem Greelholz und davor Hocker aus Bryleholz mit bordeauxrotem Stoffbezug zum Sitzen. Eine Handvoll menschenähnlicher Barkeeper befanden sich hinter der Theke und war für die Getränke zuständig. Welche die dutzenden Kellner zu den jeweiligen Gästen brachten, genauso wie Häppchen zum Essen. Eine weitere gläserne Ebene entfaltete sich über der Hälfte des Saales. Diese war ebenfalls mit einer kleineren Bar ausgestattet und hatte weitere Stehtische, vereinzelt gab es Sitzmöglichkeiten. Diese obere Ebene war im Sinne der Transparenz mit Glas und Kristall aufgebaut und dekoriert. Eine gläserne Treppe war an der letzten Seite des viereckigen Saales angebracht. Zusätzlich war diese Seite mit einer Reihe gemütlicher Sitzecken versehen, welche aus demselben Material wie die Hocker an der Bar bestanden. Einige waren so aufgebaut, dass sie als kleines Separee genutzt werden konnten. An den freien Flächen der Wände wurden zusätzlich zu den stimmigen Gemälden Banner des galaktischen Imperiums aufgehangen.

Maximilian van Janetschko, CEO von der gesamten NoiTec Föderation, war mit seiner Arbeit und der seiner Mitarbeiter zufrieden. Diese Etage war einer offiziellen imperialen Veranstaltung würdig gewesen. Was jetzt noch fehlte war die Band, die für die Musik zuständig war. Doch diese würde zu dem Zeitpunkt da sein, zu dem sie gebucht wurde.
Mit einer Anweisung an seine Mitarbeiter, die ihn informieren sollten, wenn die ersten Gäste eintrafen, begab er sich in sein Büro auf diesen Planeten und in diesem Tower.

Es hatte genau die dreißig Minuten gedauert, bis er die Information bekam, dass die ersten Gäste eintrafen.
Van Janetschko wartete weitere dreißig Standardminuten, bis er sein Büro verließ und zu dem Bankett dazustieß. Er betrat den großen Saal von der Bar Seite und schaute sich erstmal um. Es waren viele Gäste anwesend, hauptsächlich Militärs in ihrer grau-grünen Uniform, einige Persönlichkeiten aus der Politik und, wie Maximilian selbst, aus dem privaten Sektor. Schwarze Umhänge, welche typisch für die Sith waren erkannte Maximilian auf den ersten Blick nicht, doch dies würde sich bestimmt noch ändern. Die Musik war in der ganzen Etage zu hören und auch zu spüren. Sie war atmosphärisch und harmonisch, eine perfekte Wahl für dieses Klientel an Gästen.

Dieser Anfang für dieses Stehbankett stand unter einem guten Stern und hoffentlich der Rest der Feier ebenso.
Maximilian van Janetschko tummelte sich nun unter die Gäste, um sie zu begrüßen und sich auch etwas Unterhaltung zu gönnen.



> Bastion < - > Bastion Center < - > NoiTec Tower < - > Etage 66 < - > Saal des Galaktischen Handel < - >| Maximillian van Janetschko |<
 
Bastion, Sith-Tempel – Domäne der Oberen, Janus' Domizil – Trainingsraum – geschlagene Groupies :sleep:, Janus 8-) und Brianna

Ob Janus wirklich geglaubt hatte, dass seine Jüngerinnen Brianna besiegen würden, spielte nun keine Rolle mehr. Sie hatte sie alle geschlagen, obwohl ihr Herr sie mit seiner Macht unterstützt hatte, und nicht nur das. Nachdem die Echani das Taktieren aufgegeben und ihrer Wut freien Lauf gelassen hatte, hatten die letzten (und besten) drei ihr nicht lange Widerstand leisten können. Was sie an Verletzungen davongetragen hatte, war ihrer eigenen Dummheit geschuldet, nicht der den Fähigkeiten ihrer Opponentinnen. Eigentlich müsste Brianna es besser wissen als sich im Kampf ablenken zu lassen, selbst von einem Janus, doch das Positive an der Sache war, dass die drei wirklich nur so eine Chance gehabt hatten, gegen die Silberhaarige mit den blitzartigen Reflexen zu bestehen. Gefallen hatte ihr, welche Kraft ihr der Zorn verliehen hatte, und wie leicht es ihr gefallen war, die Macht zu benutzen. Der Zorn hatte Janus gegolten, aber das spielte jetzt ebenfalls keine Rolle mehr. Mit einem triumphierenden Ausdruck im makellosen Gesicht schritt sie auf ihren Meister zu und was sie dachte war, dass sie es ihm gezeigt hatte, ihn Lügen gestraft hatte. Genauso gut hätte man ihre Mimik aber interpretieren können als Triumph über diejenigen, die geglaubt hätten, eine Chance gegen sie zu haben. Das allerdings war nur der Anfang. Körperlich konnte ihr niemand das Wasser reichen, das wusste die muskulöse Echani und dieses Wissen strahlte sie in ihrer Haltung, ihrem Habitus, den sie nun zeigte, aus. Zugleich hatte sie das Gefühl, bei der Nutzung der Dunklen Seite einen großen Schritt nach vorne getan zu haben. Wenn sie ihre Schwächen in der Machtanwendung auswetzte, würde sie einmal praktisch unbesiegbar sein und es würde nicht einmal mehr eine Rolle spielen, wer in dieser finsteren Sechseck-Pyramide nun dachte, dass ihr ein Lichtschwert zustünde oder nicht.

Janus machte nun nicht gerade den Eindruck, dass er enthusiastisch über den Sieg seiner Lieblingsschülerin-oder-er-würde-es-bereuen war, doch dabei handelte es sich Briannas Einschätzung nach um reines Understatement. Er mochte ihr zeigen wollen, dass sie nur erreicht hatte, was selbstverständlich war, aber Brianna war kein kleines Kind, das die Bestätigung von ihrer Mutter brauchte, keine Hündin, die auf das Lob ihres Frauchen hoffte. Es spielte keine Rolle, ob ihr Meister zufrieden war, wichtig war allein, wie sie sich sah, aber als ihre Blicke sich trafen, gab es keinen Zweifel: er war beeindruckt von ihr. Die Silberhaarige hatte gerade das Gefühl, die Wände hoch laufen zu können und strahlte dieses vermutlich auch nach außen ab. In dieser Woge ebbte auch Briannas Zorn langsam ab – sie war zufrieden mit sich und der Galaxis. Dem Wunsch sich frischzumachen wurde entsprochen und den Anlass verriet der dunkle Lord ebenso: ein Held sollte geehrt werden.


„Das sollte die Verhältnisse wieder gerade gerückt haben. Zu schade, dass Kate und Jarael nicht hier waren,“

Betonte Brianna, die Miss-Superjedi-Tochter und dem rothaarigen Göttinnen-Püppchen gern auch noch gezeigt hätte, wo der Hammer hing. Selbigen nahm sie sich vor einzusammeln, das war hier wohl das, was einer Chi Ishi am nächsten kam, auch wenn er für ihre Trainingszwecke eigentlich zu leicht war.

„Dann werde ich dafür sorgen, dass ich mich ebenfalls repräsentabel einkleide. Heldinnen zu ehren ist natürlich wichtig, aber ebenso, der Galaxis zu zeigen, dass wir auch noch da sind. Dies mag sein Tag sein, aber die Zukunft ist die unsere.“

Für Bescheidenheit gab es nun wirklich keinen Anlass. Sie hatte sich bewiesen, Janus drückte sie freundschaftlich an der unverletzten Schulter und die Silberhaarige ließ den Blick über das Bild der Verwüstung streifen, das sie angerichtet hatte. Als der Halbechani sich von dannen machte, sackte Brianna tatsächlich den Hammer ein und versicherte sich dabei, dass die Chiss-Jüngerin wieder auf den Beinen war und versorgt wurde. Die Blauhäutige war ihr irgendwie sympathisch, aber sie hütete sich, das öffentlich zu zeigen und gerade in Janus' Gegenwart hätte sie befürchtet, dass dies negative Konsequenzen für die Dame haben könnte.

Den Hammer wie einen Spazierstock schwingend machte Brianna sich auf den Weg zurück in ihre neues Zuhause, wo sie sich als erstes unter die Dusche begab. Sie hatte geschwitzt, nicht viel, aber genug, um sich vor einem gesellschaftlichen Anlass waschen zu wollen. Kritisch beäugte sie ihre Taille, während das Wasser über ihre alabasterfarbene Haut floss. Sie hatten den Eindruck, dass die Bauchmuskeln nach der Elektrostimulation auf die brachiale Tour etwas stärker hervortraten als normal. Jedenfalls fühlte sich ihr Bauch verkrampft an, nicht so locker und beweglich, wie es sein müsste, doch das würde vergehen. Worum sie sich eher kümmern musste war die rechte Schulter und der Schnitt, der da zu sehen war. Er war nicht tief, aber er schmerzte und so etwas konnte durchaus ein Handicap in einem Kampf sein. Deshalb wollte sie nicht darauf warten, dass es verging. Brianna konzentrierte sich kurz, konnte aber die Verbindung zur Macht nicht gut genug spüren, ihre heilenden Energien nicht in Bewegung setzen. Da sie keine Zeit hatte, versuchte sie es mit der Sith-Methode, dachte an den Ärger und die Überraschung, als ihr die Wunde zugefügt worden war. Dass sie die Übeltäterin irgendwie mochte, war in dem Moment nicht gerade hilfreich, und obwohl Brianna es dennoch schaffte, dass sie die Wut in der Magengrube spürte, gelang ihr keine Heilung. Es fühlte sich wie eine Kapitulation an als sie anschließend – in einen Morgenmantel gekleidet – bei einem Diener ein Bactapflaster verlangte.

Anschließend überlegte sie sich, was sie anziehen würde und wählte eine schwarze Hose aus Stretch-Stoff aus. Diese lag hauteng an, was vermutlich daran lag, dass ihre muskulösen Oberschenkel und ihr kugelrunder Po jeden Platz ausfüllten, den man ihnen zur Verfügung stellte. Trotzdem würde sie sie sich bei der ihr versprochenen besten Schneiderin von Bastion einen etwas weiteren Schnitt ordern. Diese Hose kombinierte sie mit einem schwarzen Ledertop, das sowohl bauch- als auch schulterfrei war, aber keinen nennenswerten Ausschnitt zeigte. Es schien für eine Brianna in bester körperlicher Verfassung gemacht worden zu sein, anscheinend hatte sie sich aber seit Coruscant schon gut genug erholt, um sich darin sehen lassen zu können. All das versteckte sie unter einer schlichten schwarzen Robe, die sie zuzog, damit ja niemand einen Quadratzentimenter Alabasterhaut zu sehen bekam. Ihre muskulöse Sanduhrfigur konnte man darunter allenfalls erahnen.

Dabei war Brianna schnell genug, um noch einen kleinen Happen essen zu können, denn seit dem Frühstück hatte sie ja schon einen hungrig machenden Trainingskampf absolviert und ob es auf dieser Heldinnenehrung was zu futtern gab, stand ja wohl in den Sternen. Mampfend sah sie aus dem Fenster und dachte daran, warum sie eigentlich hier war: die Heilung für die Seuche zu finden, die der Imperator losgetreten hatte, bzw. denjenigen zu be- oder überwachen, der wusste, wo sich dieses wundersame Objekt befand. Zumindest war es das, was die Jedi von ihr wollten. Was sie selbst wollte, wusste sie nicht so genau. Wenn sie in Janus' Nähe war, schien alles einfach und selbstverständlich. Die Dinge schienen von selbst zu laufen. Sobald sie allein war, fragte sie sich hingegen, was sie hier eigentlich genau tat und in welche Richtung sich ihr Leben wohl entwickeln würde. Freilich ließ sich in der Kürze der Zeit keine Antwort auf dieses Rätsel finden, nur einige zusätzliche Fragezeichen aufwerfen. Den Rest ihres kleinen Imbisses steckte sie sich noch ganz schnell in den Mund, als Janus ihre Gemächer betrat. Er trug eine auf den ersten Blick ähnliche schlichte schwarze Robe, die jedoch mit roten Streifen und goldenen Stickereien verziert war. Sie hatte also gut gewählt, befand die Echani, zusammengehörig erscheinend, ohne anmaßend zu wirken, da sie hier ja dummerweise entgegengesetzt zu dem hochrangigen Lord Janus auf dem zweitniedrigsten Rang einsortiert war, weit davon entfernt wohin sie gehörte, auf dem einer Schülerin. Im Augenblick wollte sie sich damit jedoch nicht grämen, sie hatte wirklich wichtigeres im Kopf als sich damit abzugeben, was andere Leute von ihr dachten.

Dummerweise war genau dies ein zentrales Thema solcher gesellschaftlicher Veranstaltungen wie jene, an der sie teilnehmen sollte. Ihr Meister begann zu erklären, worum es sich heute handelte, Briannas Aufmerksamkeit blieb jedoch an drei Worten hängen. Den Rest hörte sie zwar, aber es kam ihr vor wie das Gespräch einer anderen am Nebentisch im Restaurant, das sie zufällig mithörte.


„Beim Imperator persönlich?? Wir treffen den Imperator?“

Platzte sie aufgeregt heraus. Das war als ob frau zu einem Treffen achter Dans eingeladen wurde, bevor sie selbst überhaupt Sensei geworden war. Sprich, es war etwas, was man sich überaus sehnsüchtig wünschte, aber zum völlig falschen Zeitpunkt, viel zu früh und in der völlig unpassenden Situation. Sie hatte das Gefühl, der Imperator könnte sie durchschauen und erkennen, dass sie aus mehr als nur einem Grund nach Bastion gekommen war, machte sie sich aber auch Sorgen, Janus könnte den wahren Grund für die Aufregung erahnen. Brianna versuchte also nicht daran zu denken, dass sie der Person begegnen könnte, die Coruscant bald auf dem Gewissen haben würde. Sicher würde sie ihn höchstens einmal aus der Entfernung sehen. Sie versuchte auch nicht zu denken, dass er die Lösung des C-Virus-Rätsels sicher nicht einfach auf einer Party mit sich herum schleppte, falls sie denn überhaupt in seinen Gemächern zu finden wäre. Brianna versuchte den Gedanken beiseite zu schieben, dass sie an seiner Stelle alles, was zu so einem tödlichen Virus gehörte, möglichst weit weg von dem Ort haben wollte, wo sie sich täglich aufhielt. Erst recht verdrängte sie jede Assoziation mit Ahna, Alphaba oder all den anderen Jedi, die sie mit der unseligen Geschichte assoziierte. Sie sagte sich, dass sie dieses merkwürdige Gefühl, das all ihre wichtigen, folgenschweren Entscheidungen auf dem Weg hierher begleitet hatte, heute ausgeblieben war. Außerdem versuchte sie sich daran zu erinnern, was Janus sonst noch gesagt hatte, als sie, um Zeit zu gewinnen, interessiert die Skyline von Bastion betrachtete, die man vom aufwärts fahrenden Turbolift aus sehen konnte.


„Ein fähiger Kämpfer und ein Verbündeter, sagst du? Da wäre ich sehr neugierig, diesen Darth Zion kennenzulernen. Es kann sein, dass ich hier von meinem früheren Leben die falsche Assoziation mitbringe, aber ein Ritter klingt in meinen Ohren erst einmal recht normal. Was sind diese Imperialen Ritter denn genau?“

Fragte Brianna, froh, ein anderes Thema außer dem Imperator gefunden zu haben. Dennoch war sie ausgesprochen nervös, als sie oben, soweit sie es sagen konnte an der Spitze der Pyramide, angekommen waren. Arm in Arm (die Echani war um jedes bisschen Halt froh, das sie im Moment bekommen konnte), verließen sie den Turbolift und betraten einen riesigen Saal, der mit einer großen Anzahl von Leuten gefüllt war. Die dunkle Aura, die von diesem Ort und den Personen darin ausging, war fast erdrückend, wenngleich sie sich nicht so sehr in den Vordergrund von Briannas Bewusstsein drängte wie in den Momenten, wo ihr Meister diesen Effekt planvoll ausgelöst hatte. Lust, diese Gesellschaft auf eigene Faust zu verkünden, verspürte die fast 28jährige jedenfalls nicht im Geringsten.

Ein typischer Teil dieser gesellschaftlichen Anlässe war das ‚Sehen und Gesehen werden‘. Wenig überraschend war es daher, dass alle möglichen Leute beobachten, wer eingeladen war und wer nicht und dementsprechend auch den Turbolift im Auge behielten, was der wesentliche Zugang zu diesen heiligen Hallen sein musste. Auffällig war aber doch, dass eine junge Menschenfrau mit fast schwarzen Haaren (Adria) Janus für eine gefühlte Ewigkeit fixierte. Obwohl Brianna diese noch nie gesehen hatte, wirkte die junge Dame irgendwie vertraut auf eine Weise, die sie nicht ganz erklären konnte. Wo sie ungefähr Briannas Größe haben musste, war ihr ebenfalls menschlicher Begleiter (Angelus) deutlich größer. Leise zischte die Echani ihrer Begleitung zu:


„Wer sind die beiden? Sie reden über dich – oder uns.“

Brianna mussten nicht verstehen, was die beiden sagten – das feine Gespür der Echani für Gestik und Körperhaltung verriet es ihr.

Bastion, Sith-Tempel – Domäne des Imperators, Thronsaal – Wachen und Würdenträger (NSCs), Zion, Angelus, Adria, Janus und Brianna :sad:
 

[Bastion :: Bastion Center :: Little Tyrena :: Corellian Comfort :: Bar] Treeya Reed, Valeria Muraenus, Abella Sorovkin, Scytale Mentel und weitere Gäste, Barkeeper, Sängerin mit Band


Treeyas Kopf schmerzte. Das war nun der wievielte Abend infolge, an dem Alkohol floss? Irgendwann wurde es wohl auch einer Reed zu viel. Sie hörte mehr zu, als dass sie sprach, fragte auch gar nicht nach, was das für eine Parade sei, auf die sie da grade eingeladen worden waren, vielmehr durchdachte ihr Kopf immer wieder, woher diese Eifersuchtsattacke von vorhin wohl gekommen war. Und warum? Weil der Kerl, mit dem sie zweimal geschlafen hatte und bei dem sie sich relativ dreist eingenistet hatte, mit einer anderen hübschen Frau sprach? Hatte sie jetzt den Verstand verloren? Ja hatte sie wahrscheinlich, am gestrigen Abend, draußen im Regen vor dem Restaurant. Und da war es wieder. Müde blickte sie immer wieder zwischen ihren Begleitungen hin und her. Vielleicht war es langsam Zeit, diesen Planeten zu verlassen, irgendwie würde sie wahrscheinlich verrückt werden, wenn sie weiter hier blieb.

Als sich die beiden attraktiven Begleitungen verabschiedeten mit einem fröhlichen Hinweis auf den kommenden Tag und Treeya und Scytale endlich, viel zu dicht aneinander gedrängt an den Lippen des anderen hängend im Speedertaxi saßen, war sie sich jedoch nicht sicher, ob sie wirklich so bald hier weg wollte. Aber in ihrem Koffer waren maximal noch Kleidungsstücke für zwei Tage, das bedeutete entweder neue kaufen oder … noch mehr neues kaufen, sie würde bestimmt nicht seine Waschmaschine nutzen. Himmel, sie waren doch kein verheiratetes Paar! Heirat… da war sie wieder, ihre kleine persönliche schwarze Wolke, die seit dem gestrigen Tag über ihr hing, bedrohlich und dunkel. Die ihr die Luft abschnürte wie die stickige Luft kurz vor einem Gewitter. Sie stockte kurz in ihrer Bewegung, doch er zog sie weiter an sich. Sie erinnerte sich kaum noch an den recht mühsamen Weg hinauf in sein Apartment, wenn man keinen Augenblick voneinander lassen wollte. Ihr Verstand setzte erst wieder klar ein, als sie am nächsten Morgen erwachte und sich erneut fragte, wie lange sie das eigentlich so noch durchziehen wollte. Irgendwann würde man ja auch mal an der Uni nach ihr fragen oder… ihre Familie würde auftauchen.

Der Gedanke lag ihr wie ein Stein im Magen und sie war froh, dass auch er nicht viel von Frühstück hielt. Caf reichte. Schwarz wie die Ringe unter ihren Augen. Wenn es sich hierbei um das handelte, was man als Urlaub bezeichnete, dann war das sehr anstrengend.

Was ist das eigentlich für eine Parade?“, fragte Treeya ein wenig unmotiviert. Während er also begann begeistert von dem militärischen Fuhrpark zu erzählen und den Ehrungen die dort verteilt wurden, Titel und Namen, die ihr geplagter Kopf sofort wieder vergaß, fragte sie sich, ob es angesichts der aktuellen Entwicklungen eine so gute Idee war, einem solchen gesellschaftlichen Ereignis beizuwohnen. Doch als sie ihm von ihren Bedenken vorsichtig erzählte, verwies er auf die Menge an Menschen, die heute dort unterwegs waren. Und damit sollte er nicht untertrieben haben. Zumindest zu der Veranstaltung auf den Straßen schien die halbe Stadt unterwegs zu sein, dichtes Gedränge herrschte auf dem Weg zu den Tribünen. Wie sollten sie hier nur Abella Sorovkin und Valeria Muraenus finden? Das Spektakel hatte schon angefangen und erfüllte die Straße in einer Breite, dass sie kaum mehr die Tribünen auf der anderen Seite erkennen konnte. Ein wenig verwirrt bahnten sie sich ihren Weg durch die Menge und es wurde Treeya gerade ein bisschen zu viel. Der Lärm, dann mittendrin dieser ohrenbetäubende Knall, überall diese fremden Menschen und bei dieser beträchtlichen Menge an Militär auch immer die Angst, irgendwo entlanzugehen, wo man definitiv nicht entlangehen durfte. Erneut blickte sie hektisch hin und her, während Scytale ihr gerade mit fast kindlicher Begeisterung erklärte, was gerade an ihnen vorbei fuhr. Da fiel ihr Blick plötzlich auf eine schlanke junge Frau in eng anliegender schwarz-roter Kleidung, deren genaue Beschaffenheit sie auf die Entfernung kaum erkennen konnte. War das…? Ihre Blicke kreuzten sich und an dem eleganten Kopfnicken, das ihr nun zugeworfen wurde, konnte sie zweifelsfrei ihre Freundin Odile erkennen. Ein wenig Erleichterung durchströmte Treeya, sie hatte sich ernsthaft Sorgen um die hübsche Künstlerin gemacht.

Entschuldigst du mich kurz?“, sagte sie rasch an Scytale gewandt und bahnte sich recht erfolglos ihren Weg bis zu der Tribüne. Es brauchte kein Schild und keinen Kontrolleur, auch so sah Treeya mit einem Blick auf die hier Sitzenden, dass das hier ganz gewiss keine Sitzerhöhung für das einfach Volk war. Doch Odile winkte sie nur mit ebenso unauffälliger, aber elegant und bestimmter Handbewegung zu sich. Ein wenig außer Atem kam Treeya bei ihr an, wollte sie eigentlich umarmen, doch war dann ein wenig verwirrt. Sie hätte Odile in einem Kleid oder in einem zumindest anderweitig auffälligen oder gewagten, ja vielleicht auch in einem schlichten und edlen Aufzug erwartet, aber nicht in… einer… ja war das eine Rüstung oder für was war dieses Kleidungsstück gedacht, das sie gerade trug?

Odile, war für eine Freude, dich zu sehen! Wo warst du die ganze Zeit (*hust*) über? Ich hatte mir schon Sorgen gemacht… ein Glück, dass ich dich hier sehe! Ich muss dir eigentlich so viel erzählen, aber fang du an, was machst du hier? Hast du ein Konzert? Trägst du schon deine Bühnenkleidung?“ Es war sehr gewagt, was die Freundin da trug und Treeya fragte sich, ob sie gesanglich wohl die Stilrichtung gewechselt und daher auch das Konzert abgesagt hatte - anders konnte sie sich die hohen Stiefel und das enge Lederoberteil nicht erklären. Treeya hatte bereits ein wenig schwerer geatmet, als sie endlich hier oben angekommen war, aber dieser lange, ungewohnt schnelle Redeschwall, der da gerade aus ihr herausgepurzelt war, ließ sie am Ende fast keuchen. Was für ein peinlicher Auftritt hier auf der Bühne der High Society Bastions. Dieser Planet war verflucht. Und die schwarze Wolke war ihr auch hier herauf gefolgt.

[ Bastion :: Bastion Center :: Arthious-Boulevard :: Ehrentribüne ] - Odile, Agatosh, Treeya, Scytale unten in der Menge
 
[Bastion-System | Bastion | Center | Tempel der Sith | Domäne des Imperators | Thronsaal des Imperators | Janus, Brianna, Darth Zion, Darth Angelus, Adria Guldur, Wachen und Würdenträger (NSC)

Der Kampf war vorbei und sowohl mit dessen Verlauf als auch dem Ausgang konnte Janus zufrieden sein. Für das, was er mit seiner Schülerin vorhatte, war Geduld notwendig, Geduld und Fingerspitzengefühl. Der Ansicht des feinsinnigen Lords nach waren das Qualitäten, die für eine Ausbildung, die diesen Namen auch verdiente, unerlässlich waren, dies galt erst recht für die Unterweisung und Indoktrination einer Überläuferin. Es gab so vieles, das Brianna Schritt für Schritt überwinden musste, und mochten diese Schritte auch noch so klein sein, jeder einzelne von ihnen brachte die Echani näher an die Dunkle Seite und förderte ihr wahres Potential zutage. Entsprechend stolz zeigte sich der Dunkle Lord gegenüber seiner Schülerin und honorierte ihren Triumph mit einem wohlgelittenen Lächeln, das deutlich die gewünschte Botschaft übermittelte. Sie hatte es geschafft, hatte die Gefahren und Herausforderungen überwunden, die ihr Meister ihr in den Weg gestellt hatte, und damit hatte die gefallene Jedi deutlich gemacht, dass sie nicht unterschätzt werden sollte. Als Brianna mit gehässigem Tonfall auf ihre Mitschülerinnen und Konkurrentinnen zu sprechen kam, gestattete sich Janus ein trockenes Lachen, seine grünen Augen blitzten für einen Moment verschlagen auf. Hochmut, Neid und Antipathie waren genau die richtigen Werkzeuge, um die Silberhaarige in der Spur zu halten. Wenn es andere gab, auf die sie herabblicken konnte, war das gut, wenn sie zudem dennoch fürchten musste, von diesen überflügelt zu werden, wenn sie sich nicht anstrengte, war es sogar weitaus besser. Wettstreit unter Schülern und Dienern war, solange er nicht eskalierte, ausgesprochen hilfreich. Janus verzichtete darauf, irgendwelche Unklarheiten mit Worten zu beseitigen, stattdessen nickte er bloß knapp und legte eine Hand auf Briannas Schulter, als sie stolz verkündete, dass die Zukunft ihnen gehören würde, gleichgültig, wer heute geehrt wurde.


„Mit Dir an meiner Seite kann es daran nicht den geringsten Zweifel geben.“


Gab er der blassen Fastmenschin verheißungsvoll auf den Weg, als sie sich für eine Weile voneinander trennten, um sich auf die Feierlichkeiten vorzubereiten. Sie lernte in der Tat schnell, fand Janus, und das überraschte ihn nicht. Die Wurzeln der Dunklen Seite hatten schon immer in ihr gelegen, verborgen unter dem Unkraut der Jedi-Lehren, und nun suchten und fanden sie einen Weg an die Oberfläche, würden wachsen und gedeihen und zu finsterer Herrlichkeit erblühen. Janus lachte erneut, diesmal lauter und beinah ein wenig manisch, als er in der Privatsphäre seines Quartiers seinen Gefühlen mehr Lauf lassen konnte als in der Öffentlichkeit. War es großartig, über welche Macht er gebot, welchen Einfluss er besaß? Nicht einmal die Jedi konnten ihm das verweigern, was er wollte, ihre Demütigung angesichts von Briannas Seitenwechsel musste grenzenlos sein. Und heute würde dieser Stachel in ihrem Fleisch noch tiefer eindringen und Gift in den verrottenden Kadaver spritzen, der sich Neue Republik nannte. Ein letztes, beinah gurgelndes Lachen, während er mit funkelnden Augen in den Spiegel sah, dann schüttelte Janus den Kopf, straffte Haltung und Mimik und war, als er sein Quartier verließ und auf seine Schülerin stieß, wieder ganz jener Ausbund von aristokratischer Würde und Selbstbeherrschung, als der er auftrat. Seine Maske war wieder an ihrem Platz. Janus registrierte mit Genugtuung, dass sich Brianna dem Anlass passend eingekleidet hatte und ihre Erscheinung hervorragend mit der seinen harmonierte, und angesichts ihrer Aufregung ob einer möglichen Begegnung mit dem Imperator schmunzelte der Graf und legte ein wenig den Kopf schief.


„Vielleicht. Es ist allerdings durchaus möglich, dass er sich nach Erfüllung seiner repräsentativen Aufgaben wieder zurückzieht. Der Imperator ist ein vielbeschäftigter...Mann.“


Kurz kräuselten sich angeekelt die Lippen des schlanken Halb-Echani. Auch wenn er der Meinung war, dass schlussendlich alle Lebewesen im Vergleich zu ihm minderwertig waren, unabhängig von Geschlecht, Spezies oder Herkunft, verspürte er doch bei einigen besonders scheußlichen Kreaturen eine verstärkte Abneigung. Es würde dem Imperium gut tun, jemanden auf dem Thron sitzen zu sehen, der keine wandelnde Beleidigung für diejenigen mit überlegenen Abstammung waren, resümierte Janus und schob diese Gedanken dann in die tiefsten Verstecke seines Geistes. Zeit für den Maskenball, die Dolche hinter dem Rücken verborgen. Während er und seine Schülerin mit dem Turbolift nach oben fuhren und dabei die Skyline von Bastion bewundern konnte, hakte Brianna im Bezug auf Darth Zion nach, offenbar war ihre Neugier geweckt worden, und Janus nickte bedächtig, bevor er zu einer ruhigen, sachlichen Antwort ansetzte.


„Die Assoziation mit dem Rang, der bei den Jedi existiert, führt in der Tat in die Irre. Die Imperialen Ritter sind eine ebenso exklusive wie elitäre Gemeinschaft, die sowohl Sith als auch gewöhnlichen Lebewesen offen steht. Wer sich besondere Verdienste für das Imperium auf die Fahne schreiben kann, erhält mit etwas Glück vom Imperator die Ehre und Privileg, in diesen Kreis aufgenommen werden, und darf neben einigen materiellen Vergütungen auch ein großes Prestige sein eigen nennen. Und nein, ich bin noch kein Mitglied dieses Bundes – ich nehme an, das wäre Deine nächste Frage gewesen. Wollen wir?“


Der Vollstrecker schenkte seiner Begleiterin ein schmales Lächeln, als sich die Türen des Turbolifts öffneten und den Blick auf den Thronsaal des Imperators und die dort versammelten Würdenträger frei gaben. Ein angenehmes Frösteln kroch über die Haut des Grafen, als die dunkle Aura dieses Ortes in sich aufnahm. Dies war das schwarze Herz des Imperiums – hier gab es kein Licht. Nur die Macht und jene, die bereit waren, nach ihr zu streben. Seine Schülerin am Arm schritt Janus hinein, in Haltung und Auftreten ganz jener Herrscher, zu dem er bestimmt war: Das Kinn leicht erhoben, ein höflich-unverbindliches Lächeln auf dem gepflegten Gesicht und mit einem Rückgrat, für das imperiale Ausbilder bei ihren Rekruten gemordet hätten. Die Aura des Sith war dezent, aber unverkennbar, er machte aus seiner Stärke kein allzu großes Geheimnis, drängte sie aber auch nicht auf. Leicht golden schimmernde grüne Augen taxierten in aller Ruhe und diskret den Raum und blieben für einen Moment länger an zwei Personen hängen. Der Mann (Darth Angelus) war groß und kräftig, ein Mensch Mitte zwanzig mit schwarzem Haar, er strahlte kontrollierte Aggression und Stärke aus. Die junge Frau (Adria Guldur) neben ihm, ebenfalls dunkelhaarig...ja, konnte das sein? Die Aura, das Erscheinungsbild, das Gefühl der Vertrautheit – tatsächlich! Janus musste seine ganze Selbstbeherrschung aufbringen, um in nicht in schallendes Gelächter auszubrechen. Dort stand niemand geringeres als das Kind seiner alten Meisterin Kira Guldur. Sie war stark in der Macht, eindeutig ausgebildet (doch von wem?), aber das weitaus größere Rätsel war, dass dort eine erwachsene Frau stand, kein Kind. Es ergab keinen Sinn, aber die Dunkle Seite war der Pfad zu mannigfaltigen Fähigkeiten, die manche als unnatürlich bezeichneten, und die weißen Zähne des Grafen blitzten in einem wölfischen Lächeln auf, als er sich zu Brianna beugte und ihr ins Ohr flüsterte, denn seine Schülerin hatte wie er bemerkt, dass die beiden anderen Sith mehr oder weniger verstohlen in ihre Richtung geblickt und getuschelt hatten.


„Oh, das...das ist großartig. Sieh ruhig hin. Schau genau hin. Die Gesichtszüge, die markante Nase, die Wangenknochen, erinnern sie Dich an jemanden, den Du kennst? Den wir beide kennen? Einige Jahre älter als die Frau, die dort steht, aber nicht so viele, wie man erwarten würde. Spüre die Aura. Fühle, woran es Dich erinnert.“


Die Worte des Grafen waren kaum mehr als ein beinah heiseres Flüstern, bevor er sich wieder aufrichtete und nun, wieder einen glatten, stoischen Ausdruck auf dem Gesicht, auf die beiden Sith zuging, mit großen, ausholenden Schritten und im gemessenen Tempo eines Mannes, der nicht auf andere wartete, sondern sie auf ihn warten ließ. Als er und seine Schülerin näher kamen, neigte der Vollstrecker in einer höflichen Geste den Kopf und richtete dann das Wort an die Sith, seine Stimme sonor und aalglatt, lediglich der schmale Hauch des versnobten Akzents der Oberschicht von Taris färbte sein ansonsten glasklares Basic.


„Wie überaus passend, dass wir an diesem Tag, der im Zeichen der Ehrung eines großen Helden des Imperiums steht, zwei weitere Heroen unter uns finden. Es mir eine Ehre, die Bezwinger von Kal Fraan und tapferen Kämpfer gegen die barbarischen Yevethaner endlich persönlich kennenlernen zu dürfen. Gestattet mir, mich und meine Begleiterin vorzustellen. Graf Janus Sturn, Lord der Sith und Inquisitor Seiner Majestät Darth Allegious - möge Seine Herrschaft tausend Jahre währen. Dies ist meine Schülerin, Brianna Kae.“


Janus legte seine Autorität und Macht in diese Vorstellung, ohne diese über Gebühr zu betonen. Subtile Darbietungen von Stärke waren mehr nach seinem Geschmack und er beließ es vorerst bei dieser Begrüßung und Vorstellung, während er geduldig auf eine Reaktion wartete. Was auch immer geschehen würde, er glaubte, dass es großartig werden würde. Schlicht und ergreifend großartig. Das Lachen angesichts der Situation versuchte kurz, sich an die Oberfläche zu kämpfen, wurde aber rasch wieder verdrängt. Nein, so amüsant es war auch, es ziemte sich, die Kontrolle zu behalten.


[Bastion-System | Bastion | Center | Tempel der Sith | Domäne des Imperators | Thronsaal des Imperators | Janus, Brianna, Darth Zion, Darth Angelus, Adria Guldur, Wachen und Würdenträger (NSC)
 
Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Thronsaal - Darth Angelus, Wachen und Würdenträger, Darth Zion, Adria Guldur, Janus Sturn, Brianna Kae

Tatsächlich hatte Darth Angelus nicht wirklich zugehört gehabt, als Adria und Zion eben noch die Eltern der jungen Kriegerin thematisiert hatten. Es waren die Gedanken über ihre gemeinsame Vergangenheit im Koornach-Cluster und speziell Erinnerungen an die Erniedrigungen, die er besonders zu Beginn ihrer Reise durch Darth Sikarous oder auch Leto Fel ertragen musste, die ihn ablenkten. Sabar Muraenus war zu dieser Zeit noch ein recht schwacher Mann gewesen, jedoch keineswegs dumm. Mit geschickten Manövern und klugen psychologischen Spielchen hatte er sich damals, so gut es ging, durchgeschlagen und seine Position innerhalb der Gruppe verbessert, auch wenn er hoch pokern musste, was ihn um ein Haar beinahe das Leben gekostet hätte. Die Narben jedoch saßen und das nicht nur oberflächlich, folglich fiel es dem Krieger schwer, sich auf irgendwelche Geschichten aus dem Familienleben Adrias zu beschäftigen, auch wenn diese Informationen sich zum gegebenen Zeitpunkt durchaus noch als wertvoll herausstellen konnten. Sich langsam den Weg durch die Menge an Gästen bahnend hörte er also nun genauer zu; ihre Mutter, Kira Guldur, lebte noch, ihr Vater war angeblich tot. Der Ritter nickte, doch fuhr beinahe schon reflexartig um sich, als Adria endlich damit herausrückte, was sie so augenscheinlich bedrückte. Darth Sikarius, hier? Unmöglich! Darth Angelus hätte die Aura seines verhassten Rivalen aus Kilometern Entfernung gegen den Wind gespürt, und das selbst hier, im Thronsaal des mächtigsten Wesens der Galaxie.

Der Ritter legte seine Hand unmerklich auf den Knauf seines Lichtschwertes und sah sich kurz um, bemüht, dabei keinen offensichtlichen Eindruck der Paranoia zu erwecken. Der verrückte Sith lebte noch; es musste so sein. Und solange er dort draußen irgendwo herumgeisterte, war Darth Angelus in Gefahr und musste wachsam sein. Nur ein Narr fürchtete einen Feind wie Darth Sikarius nicht; er war hinterhältig, auf seine eigene Art gerissen und zu allem Überfluss vollkommen irr und unberechenbar. Und genau diese Furcht war es, die den Hass des Kriegers nur vergrößerte und sein Verlangen bestärkte, diese Sache ein für alle mal zu Ende zu bringen. Darth Zena hatte er besiegt, wenn auch denkbar knapp und Sikarius war eindeutig von einem anderen Kaliber als die junge Hexe. Er musste sterben und zwar durch die Hand des dunklen Ritters; denn nur dann konnte er sich dessen sicher sein, nicht mehr von dem Wahnsinn des geisteskranken Bastards verfolgt zu werden.

Als der Blick des Kriegers schließlich wieder auf den beiden fremden Gestalten ruhte, fuhr Adria ihn an, sie nicht anzustarren. Darth Angelus rollte unmerklich mit den Augen und senkte sein Haupt für ein paar Augenblicke, nur um die Kriegerin im nächsten Moment entgeistert anzustarren. Der Mann dort drüben war der Halbbruder von Darth Sikarius? Dem Darth Sikarius? Absolut unmöglich. Dieser Mann war niemand geringeres als Graf Janus Sturn, eine lebende Legende, über die Darth Angelus in längst vergangenen Zeiten als Jünger des Ordens einige Geschichten gehört hatte. Ein Sith vom Kaliber dieses adeligen Machtmenschen konnte unmöglich der Brut dieses einäugigen, degenerierten Kannibalen angehören. Unmöglich, unmöglich, unmöglich. U n m ö g l i c h. Es war nur noch ein ungläubiges, leises Zischen, welches seine Lippen verließ:

"Das kann nicht sein. Du musst dich irren, Adria"

Die an diesem Tag mehr smaragdgrün als rot funkelnden Augen des imperialen Ritters fixierten den eleganten Sith, der sich gemeinsam mit seiner nicht minder eindrucksvoll auftretenden Begleitung auf sie zu bewegte. Der Krieger schlug sich diese verstörenden Gedanken augenblicklich aus dem Kopf und nahm eine stolze Haltung an; der im warmen Licht des Thronsaals schimmernde Sandpantherpelz wehte über dem heiligen Boden der Hallen und die Schwerthand des pompös gerüsteten imperialen Kriegshelden lag noch immer elegant auf seinem edel verzierten Schwertknauf, als er die noble Geste von Graf Sturn erwiderte und mit einer eleganten Bewegung das Haupt senkte. Mit einer eindrucksvollen Aura in der dunklen Seite der Macht begrüßte der nicht minder prominente Adelige die beiden Krieger, denen er sich freundlicherweise mit Rang und Titeln vorstellte. Ein Lord der Sith also, der in gewisser Weise der Spitze der Nahrungskette hier angehörte und dazu ein Inquisitor. Schon vorhin hatte der großgewachsene Mann mit den irgendwie fremdartigen Gesichtszügen nicht gerade den Eindruck eines Kriegers der Front erweckt, anders als der Hammer von Bastion Darth Zion vorhin. Aber das tat in diesem Fall rein gar nichts zur Sache, denn so ziemlich alles an diesem Lord schrie nur nach einer Sache und zwar purer Macht und dem Hunger nach mehr davon. Darth Angelus vermochte nicht zu Erkennen, welche der gesprochenen Worte tatsächlich ernst gemeint waren, doch immerhin tat Sturn nicht so, als würde er die beiden Helden von N'Zoth nicht kennen.

Er vollendete seine geschliffenen Ausführungen mit der Vorstellung seiner Schülerin, Brianna Kae, einer blonden und auffällig körperbetont bekleideten jungen und sehr attraktiven Frau. Für einen Augenblick musterte der Ritter die deutlich kleinere Schülerin, die allerdings deutlich kräftiger und robuster wirkte, als Adria. Sie strahlte auch abseits dessen eine beeindruckendere Präsenz in der Macht und eine Stärke aus, als so mancher ausgebildeter Krieger, der Darth Angelus bis dato begegnet war. Mit einem schmalen, aber dennoch wölfischen Lächeln nickte der Ritter ihr zu, ehe er seinerseits das Wort ergriff:

"Die Ehre ist ganz auf meiner Seite, Graf Sturn. Genauso wie es mir eine Ehre war, das Haupt des Yevethanerkönigs von dessen Leib zu trennen und diese Barbaren den Zorn unseres allmächtigen Imperators spüren zu lassen."

Daran, dass Darth Angelus stolz auf seine Errungenschaften war, ließ er keinen Zweifel haften. Seine Augen schienen mit jedem seiner gesprochenen Worte mehr zu funkeln und die Erinnerungen an das Massaker im Koornacht-Cluster ließ die dunkle Seite der Macht in ihm wohltuend lodern.

"Ich trage seit meiner Erhebung in den Stand des Kriegers den Titel Darth Angelus, Schüler von Darth Sting, seines Zeichen Schüler seiner Majestät Darth Allegious, und Ritter im geheiligten Orden des Imperators. Die Ehre, den legendären Hammer von Bastion Darth Zion in unseren Reihen zu begrüßen, ist ein bedeutsamer und großer Anlass. Es erhellt den Geist, ausgerechnet heute obendrein noch Eure Bekanntschaft zu machen, Graf Sturn."

Mit einem respektablen Nicken vollendete der Ritter also seine Begrüßung. Die Aufregung ob der möglichen Tatsache, dass es sich bei diesem Mann tatsächlich um den Bruder von Leto Fel handelte, war wie verschwunden und wurde stattdessen von seinem gewaltigen Ego und Selbstbewusstsein überschattet. Dem Lord gegenüber trat er also auffällig höflich und nobel auf, was Adria ihm hoffentlich gleichtun würde, um ihnen eine üble Blamage zu ersparen. Doch wer sich selbst im Antlitz des Imperators wacker schlug, dem sollte dies schon gelingen. Jedenfalls war dies nicht der richtige Moment, um auch nur den Hauch von Schwäche zu zeigen.


Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Thronsaal - Darth Angelus, Adria Guldur, Janus Sturn, Brianna Kae
 
[Bastion | Bastion-Center | Arthious-Boulevard vor dem Sith-Tempel | auf der Parade vor den Ehrentribünen angekommen ] Venris Traja, Lady Adria; etliche Sith, Politiker und Militärangehörige

Paraden betrachtete Venris nach wie vor sehr zwiespältig, daran hatte nach anfänglicher Euphorie doch wenig geändert. Dadurch, dass Adria bereits kurz nachdem sie eingetroffen waren sofort wieder hatte aufbrechen müssen, um einer wichtigen Zeremonie beizuwohnen, war die Option wohl oder übel weggefallen, den dunklen Schatten in der Macht, die sich hier tummelten, näher zu kommen. Denn was wollte ein Sith-Meister von ihm, einem einfachen Schüler schon wissen? Mittlerweile kannte sich Venris doch gut genug aus, dass eine Begegnung mit einem solchen Meister ohne Adria, als festen Bestandteil des Ordens, schnell unschön hätte ausgehen können. Zwar stand er als Adrias Schüler auch in ihrem Schutz, wenn sie nicht anwesend war, doch wäre die Frage nicht ganz fehl am Platz, ob Venris es überhaupt schaffen würde, diesen Fakt zum Besten zu bringen, bevor er für die ,,Frechheit" irgendeinen Höherrangigen Sith ,,belästigt" zu haben, eine Strafe hätte einstecken müssen.
So ließ Venris die ganze Parade eher nebensächlich an sich vorbeiziehen. Irgendwo konnte er schon nachvollziehen, was eine Zurschaustellung von Macht bewirken konnte, welchen Patriotismus, welche Stärke man auch als unbeteiligter Zuschauer empfinden konnte. Doch andererseits war Venris weniger ein Person für eine solch ... festliche Demonstration. Ihm gefiel die Zurschaustellung durch einfache, dafür aber brachiale Gesten. Es brauchte nicht viel Trara und Verzierung. Wahre Macht sprach in ihrer Monumentalität für sich. Die stumpfen, dunklen Pyramiden des Tempels der Sith strömten für Venris viel mehr aus, ohne, dass irgendwelche Schiffchen Kunstflüge darum vollbrachten oder festlich gekleidete Gardeoffiziere schön anzusehende Märsche über das Gelände zelebrierten. Diese Energie, diese Schatten der dunklen Seite, zogen Venris viel mehr an, als es eine hübsch inszenierte Parade jemals könnte.

Nichtsdestotrotz wirkte Venris interessiert, klatschte höflich mit und ließ seine Augen über die Szenerie schweifen. Nur ein euphorisches Lächeln, wie es manch anderer der Anwesenden auf den Lippen trug, konnte sich bei Venris noch nicht so ganz zeigen.

Immer mehr von der Parade ging ins Land, als sich schließlich eine kleine Veränderung bemerkbar machte. Die großen Kampfläufer nahmen vor dem Tempel Formation an und eine Übertragung flimmerte auf. Diese verfolgte Venris nun ein wenig interessierter, da er kurz im Hintergrund, neben einigen wichtig aussehenden Personen, auch seine Meisterin gesehen hatte. Nun konnte Venris mehr als gut verstehen, warum sie dieses Ereignis ihrem Sitz auf der Ehrentribüne vorgezogen hatte, war es doch niemand anderes als der Imperator, der zentral im Bild zu sehen war, eines der mächtigsten Wesen der Galaxie, wenn nicht sogar das Mächtigste. Anscheinend handelte es sich bei der Zeremonie um eine Ordensverleihung. Geehrt wurde ein Riese von einem Mann, welcher vom Imperator hochgelobt wurde und ebenfalls ein Sith war. Was hätte er dafür getan, dort bei Adria zu sein und sich an der Aura des Imperators zu laben. Es war immer, auf eine seltsame Art und Weise, ein elektrisierendes Gefühl, nahe bei großen Quellen der dunklen Seite zu sein. Es war sehr schwer nur zu beschreibe. Belebend wäre irgendwie falsch gewesen, auch wenn es doch ähnliche Auswirkungen hatte. Gleichzeitig dabei war es aber auch irgendwie bedrückend. Venris konnte es nicht wirklich in Worte fassen. Doch hatte er leider nicht das Glück, das auch Schüler dort gestattet gewesen waren. Etwas niedergeschlagen, von dieser Chance ausgeschlossen gewesen zu sein, erhob Venris sich nachdem die Übertragung geendet hatte und sah sich ein wenig um. Die Parade war zwar noch nicht ganz zuende, aber Venris hatte nun doch das Bedürfnis, irgendetwas anderes noch zu erleben, außer Still auf seinem Stuhl zu sitzen. Er schlenderte ein wenig über die Tribüne, ließ dabei seine Sinne durch die Gegend schweifen und seine Gedanken ein wenig kreisen.

Plötzlich fielen ihm zwei Gestalten ins Auge, einer von gewaltigem Wuchs und einer blauen Hautfärbung und die andere im Vergleich zu diesem Riesen zärtlich und beinahe winzig. Doch es war nicht die etwas ungewöhnliche Kombination, die die beiden so abgaben, sondern viel eher ihre Aura. Auch sie schienen von der dunklen Seite erfüllt, aber in einem ähnlich rohen und erweiterungswürdigen Maße, wie es bei Venris der Fall war. Also wahrscheinlich auch Schüler oder sogar Jünger, auch wenn er nicht gewusst hätte, wie letztere auf die Ehrentribüne gelangt sein könnten. Da es doch recht interessant sein könnte, sich mit Personen in einer ähnlichen Situation auszutauschen, machte er sich auf den Weg zu ihnen. Kurz bevor er dazustoßen war, bemerkte er noch eine weitere Frau, welche ebenfalls bei den beiden stand und sich mit der anderen Frau zu unterhalten schien. Diese strahlte allerdings kaum etwas von der dunklen Energie der Macht aus, sodass Venris sie zuerst gar nicht wirklich bemerkt hatte. Doch nur weil eine Nicht-Sith dabei war, würde er sich keineswegs davon abhalten lassen, sich ein wenig Kontakt zu gönnen. Kurz strich er noch seine schwarze Robe glatt, bevor er einen letzten Schritt tat, sodass er nun direkt bei der Gruppe stand.

,,Entschuldigung, aber ihr beide seid doch auch Schüler, wenn ich mich nicht irre, oder?"

Dabei sah er den Riesen und die blonde Frau an, von denen er eine Aura ausgehen spürte. Als er sich dann vorstellte, lächelte er nun selbstverständlich auch wieder die Braunhaarige an.

,,Ich bin Venris Traja, Schüler von Lady Adria."

Danach blickte er etwas abwartend in die Runde. Ihm fiel auf, dass er bisher doch recht wenig Kontakt mit anderen Schülern gehabt hatte und das einzige Mal in einem Kampf ausgeartet war. Er hoffte nur, dass solche aufeinandertreffen nicht zum ... guten Ton im Sith Orden gehörten und man sich auch zivilisierter austauschen konnte. Hoffentlich würde er in dieser Annahme gleich bestätigt werden.

[Bastion | Bastion-Center | Arthious-Boulevard vor dem Sith-Tempel | Ehrentribünen ] Venris Traja, ihm unbekannte Personen ( Odile, Agatosh, Treeya )

 
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Angelus, ihr derzeitiger Begleiter im Thronsaal, wollte und konnte es nicht glauben und gab das auch preis.

“Du weißt, dass ich nicht irre!”,

wies ihn Adria leise zurecht.

Sie spähte erneut in seine Richtung und gab damit einem regelrechten Drang nach, wenigstens nochmal einen kurzen Blick auf ihn zu werfen. Das war jetzt nicht wahr! Oder? Er kam mit der blonden jungen Frau (Brianna)direkt zu ihnen! Ja, es war kein Irrtum. Der Graf steuerte geradewegs auf sie zu und fixierte sie mit seinem Blick! Adria wurde es kalt und heiß, abwechselnd. Obwohl ihr kalt war, schwitzte sie leicht! Sie nahm Haltung an, hob selbstbewusst ihr Kinn, straffte ihre Schultern, atmete tief durch oder atmete, besser gesagt, überhaupt und verbarg ihre Gefühle hinter einem Schutzwall der dunklen Seite der Macht. Das Alles belastete sie im Augenblick stärker, als sie sich selbst eingestehen wollte. Die Frage war doch, was wollte er von ihr?! Hatte sie das gerade selbst ausgelöst bzw. provoziert, weil sie ihn zu lange angestarrt hatte?!

Der Graf grüßte höflich mit einem Nicken, was Adria genauso erwiderte. Adria glaubte ihren Ohren kaum zu trauen. Er war zu ihnen gekommen, um sie als Helden zu begrüßen?! Es war ihm eine Ehre, sie kennen zu lernen? War das ein Trick? Adria konnte aber in seiner Aura, die um ihn herum waberte, nichts Niederträchtiges erkennen, eher ein amüsiertes Lachen kam durch. Machte er sich einen Witz daraus? Oder, wusste er, mit wem er es zu tun hatte? Immerhin hatte er sie von den Aufnahmen erkannt! Wusste er, dass sie Sikarius Schülerin gewesen war? Oder, hatte er soweit gar nicht recherchiert, weil er es entweder dem Verrückten auf der Flucht nicht zugetraut hatte und sei es an den Möglichkeiten mangelnd, eine Schülerin bzw. einen Schüler finden zu können. Das Lächeln war nur klein aufblitzend und schien aufrichtig und eher wie Freude zu sein, was in seiner um ihn wabernden Aura immer wieder mal aufblitzte. Zumindest waren seine Worte des Lobes voll und Adria entspannte sich leicht, denn ein Mann der lächelte, würde ihr wohl nicht gleich an die Kehle wollen. Er war unglaublich elegant, roch gut, war äußerst gepflegt, gut aussehend, seine Wortwahl ließ auf eine hohe Schulbildung schließen und an Geld und Macht schien es ihm nicht zu mangeln. Vor ihnen stand einer der ganz großen Sith, ein echter Lord! Es war nur noch ein kleiner Sprung bis zum Imperatorstuhl. So ganz anders als Fel! Gegensätzlicher konnte es nicht sein!

Am Ende stellte er sich vor. Er war natürlich Graf Janus Sturn und die Blonde an seiner Seite seine Schülerin, wie sie sich schon gedacht hatte. Sie warf einen Blick auf sie. Sie war so blass wie er. Hatten sich da Aliens zwischen gemischt? Brianna, wie er sie nannte, war äußerst muskulös als Frau. Dennoch war sie sehr attraktiv.

Ihr Blick wanderte zurück zum Grafen, der ein Inquisitor war, er war gewiss der Zirkelmeister, während Angelus sich seinerseits vorstellte und wieder verdammt dick auftrug, zu dick mal wieder, wie sie fand. Du hast Fraan nicht alleine getötet, ging es ihr beim Zuhören durch den Kopf. Sie achtete auf seine Wortwahl und wollte es so ähnlich handhaben. Er nannte auch seinen Meister Sting. Adria wollte das lieber erstmal weglassen. Sie hoffte, dass der Graf nicht nachfragen würde. So selbstbewusst wie nur möglich stellte sie sich nun vor:


“Es ist mir eine Ehre, Eure Bekanntschaft zu machen, Graf Sturn. Auch mir war es eine Ehre, dem Jedi Fraan ein Ende zu setzen und den Rebellen ihren Kopf zu rauben. Eine blanke Frechheit, sich gegen das Imperium auflehnen zu wollen. Als ob das möglich wäre?! Hoch lebe unsere imperiale unheilige Majestät! Ich komme gerade von Artek III und musste dort auch die Ordnung wieder herstellen. Es gibt immer wieder etwas für uns zu tun, wie es aussieht. Man hört gerne, wenn das geschätzt wird. Gerade gestern traf ich auf einen Sith hier im Tempel, der sich eher missgünstig und abfällig zum Rittertum geäußert hat. Wenn man etwas gegen die Ritter seiner Majestät hat, hat man doch auch etwas gegen unseren Imperator selbst und seinen unangefochtenen Herrschaftsanspruch oder sehe ich das falsch, Graf Sturn, Groß-Inquisitor seiner Majestät? ...”,

und Adria lächelte boshaft, ein kühles vor Verrat triefendes Lächeln, denn sie hatte sich gerade bewusst an Keebo gerächt und hoffte, dass der Inquisitor nach dessen Namen fragen würde. Rache und Verrat waren Attribute der Sith! Und Adria begann damit, sich neu zu erschaffen, nicht nur die reine Kämpferin zu sein, die ihr Meister aus ihr gemacht hatte. Nach einer künstlich langen Atempause, um dem Ganzen mehr Gewicht zu geben, fuhr sie dann auch schon fort:

“...Ich bin Lady Adria, jüngste Ritterin seiner Majestät aller Zeiten, in die Dunkelheit hineingeboren. Ich bin die Tochter von Lady Kira Guldur und Darth Exilis, auch bekannt unter dem Namen Wilson Trekan.”

Zum ersten Mal hatte sie nun den Namen Exilis benutzt. Sie hatte bei ihrer Vorstellung einfach die Verwandtschaftskarte gezogen. Sie hoffte, dass es dadurch nicht auffiel, dass sie ihren Meister nicht erwähnt hatte. Sie lächelte bewusst freundlich, aber nicht zu aufgesetzt.


Bastion, Tempel der Sith, Thronsaal des Imperators: Lady Adria, Darth Angelus, Darth Zion, Janus Sturn, Brianna, viele andere Würdenträger….
 
[ :: Bastion :: Center :: Straßen von Center :: mattschwarzen Taxi /Zion :: ]



Die Spiegelung an der verdunkelten Fensterscheibe zeichnete das ausdruckslose Gesicht Zions so wieder, wie es hinter der Maske der Verschleierung war und vor allem war es müde gewesen. Es war jetzt bereits Abend und der Tag war noch lange nicht vorbei. Es war ein anstrengender Tag gewesen. Ein Tag, der für Zion weniger normal war als ein Tag in der Schlacht. Zion ging noch mal die einzelnen Stationen von heute in seinem Kopf ab, der Besuch und die Bekehrung von
Darth Zena, welche er in den nächsten Tagen erneut besuchen muss, um die Fortschritte zu begutachten. Danach kam das Gespräch, als er über die Parade und die neue Kriegswaffe in Kenntnis gesetzt wurde und die Nachricht von Lisha, die ihn über die Beförderungen seiner beiden Weggefährten informierte. Die Parade war an sich nicht anstrengend, da Zion da eher seine Gedanken gesammelt hatte und ab und zu die Formationen begutachtet hatte, jedoch spürte er wie die Spannung in ihm zu der Zeit zugenommen hatte.

Die ganze Szenerie im Thronsaal war, auch wenn Zion darin die Doppeldeutigkeit erkannte, die Krönung gewesen. Er spürte da nach langer Zeit so etwas wie Furcht oder Angst. Ein Gefühl, welches er meisten bei anderen hervorrief. Doch der Gang zum Thronsaal und vor dem Imperator, hatten in Zion diese Urinstinkte hervorgerufen. Zu seinem Glück konnte er sie durch hartes Training und die Macht verbergen, doch wusste er selbst, was geschehen war. Und diese Tatsache nagte sehr an ihm.
Diese Müdigkeit war der Preis, den er zahlen musste, war doch ein Ziel von ihm der Sturz des
Noghris. Dieses Ziel war in seinen Augen am realistischsten mit den Krath zu erreichen. Obwohl Zion diesem Kult nichts abgewinnen konnte oder auch ihren Methoden nicht. Denn die Stärke der Schwachen war ihre Masse. Und genau dies waren die Krath, eine Masse von Schwachen und Zion musste es einsehen, dass er einer dieser Schwachen war. Allein konnte er Allegious in der Macht nicht besiegen und sogar im Schwertkampf, eins gegen eins war musste der Imperator stärker gewesen sein. Zion wollte es nicht ausprobieren, denn es gab in diesem Fall nur diese eine Möglichkeit und die Chancen waren mehr als minimal.
Das ganze Händeschütteln tat Zions Nervenkostüm auch nichts Gutes, lediglich das Gespräch mit den beiden Sith-Kriergern,
Guldur und Angelus, hatte etwas Erquickendes an sich gehabt. Obwohl die junge Frau viel zu sagen hatte und noch mehr Fragen, konnte Zion daraus was mitnehmen und seinen Wissensstand erweitern. Er konnte sich auch noch gut an seine Worte erinnern, die er zu der sehr jungen Sith sagte.

„Selbstverständlich weiß ich, dass sie die Exschülerin des Imperators war, jedoch nicht sehr lange. Ihre Ausbildung hat ein gewisser Ranik Dran hauptsächlich begleitet und auch abgeschlossen, wie Ihr vielleicht auch wisst. Die Tatsache, dass er nur in bestimmten Kreisen bekannt war, sollte alles über Euren Vater aussagen. Jedoch kann ich Euch auch sagen, dass sein Meister Lord Janem Menari war, einer der mächtigsten Sith seiner Zeit.“

Zion wusste ebenfalls, dass Exilis ein hervorragender Schwertmeister war, dies konnte er selbst erleben. Denn das erste Zusammentreffen war direkt ein Kampf mit Exilis gewesen, es stellte sich heraus, dass dies ein Test von Adrias Vater war, um zu sehen, was Zion taugte. Wilson war ein glühender Verfechter und Anhänger Menaris, ebenso wie Zion es war und mit seinem Verschwinden, nahm Zion den Platz als Menaris rechte Hand an. Doch war Zion im Gegensatz zu Adria weniger redebedürftig und fand es strategisch günstiger nicht alle Informationen direkt kundzutun. Wie die Tatsache, dass Kira mit ihrem Meister bei Zion auf Anaxes Exil gesucht und gefunden hatte.
Seine Worte zu der Sith-Kriegerin schwangen noch in seinen Gedanken herum, denn sie hatten etwas Zukunftsorientiertes und Warnendes.


„Einige kennen einfach nicht ihren Platz, jedoch wird es immer einen anderen geben der ihm den platz wieder zeigt. Auch falsche Imperatoren sind davon nicht ausgenommen, wie man es in Eurem Beispiel schon sieht.“

Seit seinem Verlassen des Thronsaales wurde seine Stimmung nicht weiter nach unten gedrückt und er wurde nicht weitere mit psychischen Sachen belastet. Sein Weg führte ihn zu seiner Unterkunft, wo er sein neues Spielzeug, den Kriegshammer, ablegte und seinem Schüler, Agatosh, eine Nachricht schrieb, dass dieser zum
NoiTec Tower kommen und sich da wieder mit seinem Meister vereinen sollte. Zusätzlich nahm Zion den Inhalt von einem Medikit aus seiner Unterkunft mit. Von seinem Domizil ging Zion direkt zu dem mattschwarzen Taxi, welches ihm Chäl Gyptser zur Verfügung gestellt hatte. Dies war auch ein Inhalt des kurzen Gesprächs mit ihr, nach der Ansprache des Herolds. Zusätzlich gratulierte sie ihm noch einmal und gab ihm zu verstehen, dass sie nicht bei den weiteren Feierlichkeiten anwesend sein würde. Aber die Zirkelmeisterin der Extinktoren wies darauf hin, dass er, Darth Zion, auf jeden Fall da erscheinen sollte und das für mehr als nur eine Stunde.

In diesem mattschwarzen Taxi saß Zion nun allein, bis auf den Droiden, der es fuhr. Sein Ziel war es, allein zum
NoiTec Tower zu fahren ohne Begleitung, weder von den Gästen im Thronsaal noch von seinem Schüler Agatosh. Zion brauchte etwas Ruhe, um nachzudenken und diese Ruhe hatte er jetzt bekommen. Er blickte weiterhin in das müde Gesicht in der Fensterscheibe und sah im Hintergrund die Skyline von Center an ihm vorbeiziehen.

„Anmerkung: Wir erreichen das Ziel in zweihundert Standardmetern.“

Zion hob seinen Kopf und schaute in die Richtung des Droiden, der mit mechanischer Stimme zu ihm sprach. Mit müdem Blick schaute er aus dem Frontfenster und erkannte das steil nach oben ragendem Gebäude der NoiTec Föderation. Seine Hand griff in die Tasche und zog einen der zwei Stimulanten heraus und injizierte sich diese.
Als das mattschwarze Taxi anhielt konnte Zion bereits die erste Wirkung spüren. Er fühlte sich frischer und aufgeputscht.

„Aussage: Wir haben den NoiTec Tower erreicht, Sir. Wenn sie links aussteigen, befinden sie sich vor Ihrem Ziel.“

Die Türen des Taxis öffneten sich und das künstliche Licht strahlte auf Zions Gesicht.



[ :: Bastion :: Center :: vor dem NoiTec Tower :: mattschwarzen Taxi /Zion :: ]
 
Bastion, Tempel der Sith, Thronsaal des Imperators: Lady Adria, Darth Angelus, Darth Zion, Janus Sturn, Brianna, viele andere Würdenträger….

Darth Keebo hatte die halbe Nacht in den Katakomben verbracht, suchend, wütend, verzweifelnd über den Misserfolg und Hilflosigkeit, die er spürte. Ian. Keebo. Eowyn. Virus. Bastion. Sith. Die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Sein Versteck- und Trugspiel. Nicht einmal eine Woche war er zurück auf Bastion und obwohl Keebo von Anfang an nicht unterschätzt hatte, was diese Mission bedeuten würde – da war dieses Gefühl von damals. Jenes Gefühl, dass ihn beinahe sein ganzes Leben begleitete. Unzulänglichkeit war das falsche Wort, ebenso wie es hoffnungslos nicht wirklich beschrieb. War es ihm damals so vorgekommen, als falle er in einen Abgrund ohne Boden – ein ewiges Fallen – war es jetzt, als laufe er in einem Hamsterrad. Ein ewiger Kreislauf, ein Weg, aber kein erreichbares Ziel. Gefangen im Hamsterrad. Ja, er wusste, dass es ein Ziel gab, Ian wusste genau, was seine Mission war. Der Ausgang war irgendwo, ihn galt es zu finden. Bei seiner Suche in einem Raum voller schwarzer Farbe galt es, sich klug genug zu bewegen, ohne sich zu oder überhaupt schmutzig zu machen. Das war nur ein weiteres Problem. Der Schmerz in seinem Arm war zu einem Dauerpochen geworden, angestachelt davon, dass Ian nicht in der Lage war, Eowyn aus seinem Geist zu sperren.

Was Keebo in Perfektion gelang war, seine tiefe Abneigung gegen Allegious zu verbergen, als er sich zum Thronsaal begab. Heute würde Darth Zion eine besondere Ehre zuteilwerden – so stand es außer Frage, dass Keebo bei diesem Ereignis fernbleiben konnte. Nicht, dass ihm der Sinn nach einer weiteren dekadenten Festivität gestanden hätte. Sturns Auftreten der letzten Tage war ausreichend gewesen. Aber in der Rolle des Keebo ergab es Sinn hier aufzutauchen, sich sehen zu lassen und Kontakte zu knüpfen. Heute würde sich versammeln, wer Rang und Namen hatte und wo, wenn nicht auf diesem Fest, an dem es um Ehre ging, wollte man gesehen werden? Außerdem war Darth Zion tatsächlich ein Sith, der dem Dunkelhaarigen noch immer in Erinnerung geblieben war. Schließlich war dieser es gewesen, der ihm damals geholfen hatte… Auch wenn der Mann heute anders aussah, als vor Jahren noch. Zions Gesichtszüge waren härter geworden, sein Körperbau hatte sich enorm verändert. Der Mann von damals hatte rein optisch kaum noch etwas mit diesem Zion gemein, der dort stand. Keebo lauschte der kurzen Ansprache des Noghri, als dieser Zion zum Ritter erhob und ihm eine silberne Medaille überreiche. Zuvor waren auch Nergal und Sturn erwähnt worden. Für einen kurzen Augenblick aber rückte Zion ins Zentrum der Aufmerksamkeit, als die Anwesenden – Keebo eingeschlossen- ihm Beifall klatschten. Der Unterschied von Zion zu Sturn war frappierend. Beide schienen auf gänzlich unterschiedliche Art Wert auf ihre Wirkung zu legen. Während Sturn mit seiner aristokratischen Arroganz den Anschein erweckte, sich wie ein Aal durch alles zu winden, machte Zion den Eindruck, roher Gewalt vorzuziehen. Zwischen den beiden Gardisten stehend wirkte es eher, als schütze er sie. Innerlich lachte Keebo. Versammelte sich hier nicht die creme de la creme der Mächtigen oder derer, die sich dafür hielten?

Während er sich ein Glas irgendeines Getränks nahm, ließ Keebo den Blick durch die Menge schweifen und fragte sich, wie
feierlich diese Veranstaltung tatsächlich war – denn das, was sie vermutlich in den meisten erweckte waren Neid und Eifersucht. Ruhm und Ehre sich selbst, sonst niemandem. War nicht das das wahre Credo? Keebo konnte nicht an sich halten, ein verstohlenes Lächeln blitzte auf, als er Sturn, Brianna und Adria in der Menge erkannte. Hatte die Tochter Kiras also den nächsten gefunden, bei dem sie sich einzuschmeicheln versuchte? Sollte sie versuchen Sturn schöne Augen zu machen, konnte das, in Anwesenheit Briannas noch spannend werden. Immerhin, schon Kira hatte bewiesen, dass sie nicht wusste, wie sie sich auf Festivitäten zu verhalten hatte. Allerdings würde Adria kaum so tölpelhaft sein, sich ausgerechnet im Thronsaal des Imperators einen Fauxpas zu erlauben? Den Mann, der in ihrer Nähe stand (Darth Angelus), kannte Keebo nicht. Dabei hatte er, rein äußerlich eine Menge mit Zion gemein. Zwar war er deutlich kleiner, doch ihre Auren waren sich ähnlich. So wie ihre Gesichtszüge auch. Beinahe hätte man sie für Brüder halten können.


Bastion, Tempel der Sith, Thronsaal des Imperators: in der Sichtnähe von Lady Adria, Darth Angelus, Darth Zion, Janus Sturn, Brianna, viele andere Würdenträger….
 
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Bastion, Sith-Tempel – Domäne des Imperators, Thronsaal – Wachen und Würdenträger (NSCs), Zion, Angelus, Adria, Janus und Brianna :sad:

Die Zukunft gehörte ihnen, also Janus und Brianna, das war klar. Von diesem Motto beschwingt bereitete die Echani sich auf die Feierlichkeiten vor und wurde schließlich von ihrem Liebsten abgeholt. Alles schien ganz einfach zu sein – bisher bestand das Sith-Leben aus Empfängen mit leckerem Essen und dazwischen wurde ein wenig trainiert. So durfte es gerne auch bleiben, aber der Gedanke, den Imperator persönlich zu treffen, warf die Gute dann doch etwas aus der Bahn. Entgegen ihrer ersten Befürchtungen nahm der Grad die Sache nicht allzu ernst, ließ aber doch vernehmen, dass der Auftritt des mächtigsten Mannes (wenn der Ausdruck der Kreuzung eines Reptils mit einem Droidenfriedhof angemessen war) der Galaxis sich auf eine Formalität beschränken würde. Es bestand also keine Gefahr, jovial beim Genuss einiger Käsehäppchen ausgefragt zu werden, was sie denn hierher verschlagen hätte. Oder auch nur genügend Aufmerksamkeit bekäme, um sich Sorgen wegen ihrer Motivation machen zu müssen, sofern sie ihn denn überhaupt zu Gesicht bekäme. So oder so hatte Brianna keine Lust, dieses Thema zu vertiefen, zumal ihr Meister auch nicht gerade ein Fan der einzigen Person/des einzigen Dings? zu sein schien, welchem im Rang noch über ihm stand. Bei den Sith war es wahrscheinlich normal, dass man die direkt über einer Stehenden nicht mit mehr Respekt und Loyalität bedachte, als unbedingt nötig war – die Beziehung zwischen Janus und Kira sprach hierbei Bände.

Was die Imperialen Ritter waren, erfuhr Brianna alsbald.


„Sprich, weniger Ritterin wie ‚Soldatin‘, eher Ritterin wie ‚Adelige‘. Du hast recht, denn es klingt nach etwas, was dir natürlicherweise zusteht,“

Erwiderte Brianna mit einem Lächeln auf den Lippen, obwohl sie eigentlich gerade gelogen hätte. Sie war überzeugt davon, dass Janus es ihr und jeder sonst längst ungefragt auf die Nase gebunden hätte (in Zweifelsfall durch einen Diener), dass er einen solchen offenbar prestigeträchtigen Rang innehatte. Wie dem auch war, Arm in Arm betraten Meister und Schülerin den Saal, ganz wie das Traumpaar des Abends, auf das alle die ganze Zeit gewartet hatten, und waren sie das nicht irgendwo? Es mochten sicherlich noch andere Lords und Ladys hier sein, doch wer von ihnen hätte eine Schülerin, die es mit ihr aufnehmen konnte – noch dazu als Partnerin? Die ersten denen sie offenbar auffielen, waren die Frau (Adria) und ihr Begleiter (Angelus), aber er war nicht der einzige. Während sie die Menge sondierte, traf sich ihr Blick mit dem Darth Keebos, und sie nickte ihm grüßend zu. Sobald sie die Gelegenheit ergab, würde sie sich zu ihm gesellen und ihn subtil fragen (müssen), wie es ihm ging und wie er vorwärts kam und dabei ein Gefühl dafür bekommen, wessen Agenda er nun eigentlich verfolgte.

Aber im Moment standen da erst einmal diese beiden, die Janus offenbar durchaus bekannt waren. Erst als er Brianna darauf stieß, noch einmal genau hinzusehen, fiel es ihr wie Schuppen von den Augen.


„Richtig, das ist sie, Adria Guldur. Kira hat mir doch sogar kurz mit ihrem Holobild vor der Nase herumgewedelt. ‚Die Macht ist stark bei den Guldur‘ undsoweiter. Ehrlich gesagt hatte ich noch gar nicht auf ihr Gesicht geachtet, oder auf ihre Aura.“


Brianna äffte Kiras Tonfall nach, in dem sie sich neulich wegen ihrer Tochter gebrüstet hatte. Als Echani hatte sie ja ihre eigenen Methoden, Leute wiederzuerkennen, mit eigenen Vor- und Nachteilen. Lange vertiefen konnten sie die Sache nicht, denn Janus war nicht darauf erpicht, sich nur aus der Entfernung zu beäugen, sondern er marschierte geradewegs auf die beiden zu. Brianna, immer noch Arm in Arm mit ihm, setzte mühelos in die Bewegung ein, bis sie vor den den beiden standen. Wer auch immer Kal Fraan sein mochte… von den Yevethanern hatte Brianna gehört. Sie interessierte sich zwar bekanntermaßen nicht für Politik, aber da diese Reptilien perspektivisch auch Coruscant bedroht hätten, war die Republik dem Imperium nicht gerade böse gewesen deswegen. Im Sith-Orden musste all das ja eine Riesen-Nummer sein und Brianna hatte keine Lust, sich gleich als Außenseiterin zu outen.

„Ich freue mich ebenfalls,“

Ergänzte sie und verbeugte sich gerade so tief wie es sein musste – was hätte sie denn auch sonst sagen sollen? Sie würde sich jedenfalls nicht wichtig machen, was interessierte sie es denn, was diese Leute von ihr dachten? Es war jedoch offenkundig, dass Bescheidenheit nun wirklich keine Tugend der Sith war. Erwartete da jetzt jemand, dass sie einen auf Groupie machte und sowas sagte wie ‚Wow cool, du hast einen König den Kopf abgeschlagen? Voll krass Alter…‘? Wie sich herausstellte, war der Mann, der sich mit großspurigen Worten als Darth Angelus vorstellte, auch gerade mal Krieger (aber schon ein Imperialer Ritter), so dass Brianna es schon fast bereute, sich überhaupt verbeugt zu haben. Dass sie sich mit den Jedi überworfen hatte, weil man ihr die Beförderung zur Meisterin verweigert hatte, wirkte so langsam wie ein großer Witz, angesichts dessen, wo sie nun gelandet war. Sie stand jetzt hier rum, so als Zierde, und sah noch nicht einmal einen Droiden oder Diener mit Getränken oder Fressalien in der Nähe herumlaufen.

Zion, ist er hier?“


Hakte Brianna ein, der es überhaupt nicht passte, so ignoriert zu werden. Der Titel, den Angelus gerade benutzt hatte ‚legendärer Hammer von Bastion‘, machte die Echani erst recht neugierig auf den Mann. Adria indes bezeichnete den von Janus genannten Kal Fraan als Jedi, was sie zumindest stutzig machte. Sie erwartete, dass sie von so einem Fall gehört haben würde. Es gab zwar viele Jedi, aber Zusammenstöße zwischen Jedi und SIth mit tödlichem Ausgang waren in diesen Friedenszeiten keine kleine Sache - Brianna erinnerte sich mit Grauen an das Theater, welches sie nach dem Vorfall auf Taris, ebenfalls mit Janus' Beteiligung, am Hals gehabt hatte. Gefeiert als ‚Bezwingerin-der-ominösen-Sith-die-sich-nicht-namentlich-vorgestellt-hat‘ (Darth Malace) hatte sie danach jedenfalls niemand. Adria schien in Sachen Pathos jedenfalls kaum zu übertreffen und sie wirkte auch eloquenter als ihre liebe Frau Mama, Kira. Festzustellen blieb jedenfalls, dass einiges an Wirbel um diese Ritter der Imperiums gemacht wurde. Brianna warf Janus einen Seitenblick zu – machte es ihm wirklich nichts aus, nicht an diesem elitären Club teilzuhaben? Aber eingebildet war Adria auch nicht schlecht, das musste sie definitiv von Kira haben. Die jüngste aller Zeiten, dafür konnte sie nun wirklich gar nichts, das lag allein an Kiras kranker Idee, ihre Tochter mit Sith-Alchemie schneller reifen zu lassen. ‚Ich hab deine Aura schon in der Macht gespürt, als du kaum mehr als eine Eizelle warst. Deine Mutter hat von mir erfahren, dass sie schwanger ist…‘, grummelte die Echani in Gedanken. Komisch war auch, dass die Dunkelhaarige einen gewissen Wilson als ihren Vater ausgab, wo sie doch Raniks Tocher war bzw. sein musste. Aber ganz ehrlich wusste Brianna nicht, ob sie Adria als Kiras Tochter verabscheuen sollte oder ob sie ihr leid täte. Jahrelang war letzteres die feste Überzeugung der Silberhaarigen gewesen, aber als je ähnlicher zu ihrer Mutter sie sich entpuppen sollte, desto schwieriger würde es, irgendwelche Sympathie zu empfinden.

„Eure Mutter und ich kennen uns schon sehr lange, schon vor Eurer Geburt. Es freut mich, Euch in Persona kennenzulernen, Euer Werdegang ist ja in der Tat… faszinierend,“

Erklärte Brianna in freundlichem Tonfall. Dass Kira ihre Intimfeindin war, musste sie dabei ja nicht erwähnen. Eigentlich war anzunehmen, dass frau damit bei einer, die unter Kira ja eigentlich nur gelitten haben konnte, damit Sympathiepunkte sammeln, aber Vorsicht war die Mutter der Alabasterkiste. Vielleicht war die Schwarzhaarige als Mutter ja ganz anders, oder die beiden waren sich einfach zu ähnlich, oder sie hatten sich kaum gekannt, Sith-Alchemie sei Dank. Sicher war, dass es keinen Sinn hatte, ihre Antipathie auf das Kind zu projizieren, das in keinem dieser Fälle irgendwas für ihre Erzeugerin konnte.

Bastion, Sith-Tempel – Domäne des Imperators, Thronsaal – Wachen und Würdenträger (NSCs), Zion, Keebo (in der Nähe), Angelus, Adria, Janus und Brianna
 
[Bastion - Center - Sith-Tempel - Irgendeine Krankenstation - Sera]

Warum träumte sie so lange? Es mussten Jahre vergangen sein. Wo begann das eigentlich? Sera hatte darauf keine Antwort. Allerdings war ihr durchaus klar, dass das hier ein Traum sein musste. Schließlich hatte sie das alles schon erlebt. Und niemand bekam eine zweite Chance auf das selbe Leben. Absolut niemand. Und selbst wenn, war es überhaupt möglich, etwas besser zu machen?

Sera durchlebte ihre Jugend hier ein zweites Mal, doch an jeder möglichen Wendung, beim kleinsten Anzeichen, etwas besser machen zu können, nahm sie doch den selben, altbekannten Kurs. Was hätte sie auch besser machen sollen? Bei ihren zugedröhnten Spice-Eltern bleiben? Nein, ganz sicher nicht. Das, was sie getan hatte, war alternativlos. Die Leute die sie hintergangen hatte, hätten sie früher oder später genau so hintergangen. Genau wie ihre Eltern. Die hätten sie doch für eine frische Dosis glatt dem nächsten Straßendealer mitgegeben. Nicht, dass sie es nie versucht hatten.


“Ihr habt mich schon wieder allein gelassen…”, hörte sie sich selbst flüstern, als sie die Augen aufschlug. Zumindest dachte sie, dass sie sich selbst hörte. Erst später sollte sie feststellen, dass das nicht möglich war. Alles schmerzte. Das grelle Licht blendete ihren verwässerten Blick, ein lautes, stetig-rhythmisches Piepsen hallte in ihren Ohren. Alles drehte sich im Kreis und sie hatte keine Ahnung, wo oder wie sie dahin gekommen war. Das schlimmste war jedoch, dass sie keine Luft holen konnte. Irgendetwas war da im Weg. Panisch, doch viel zu schwach, versuchte sie nach dem zu greifen, was dort auf ihrem Gesicht lag. Ihre Arme hoben sich nur ein kleines Stück. Sera versuchte es kräftiger. Es half nichts. Irgendwo durch den Wirbel an Farben und Formen, die sich vor ihren Augen bildeten, erkannte sie, dass kleine Schläuche in ihren Armen befestigt waren. Was zur Rebellenspucke war hier los? Ein röchelndes Geräusch kam ungefähr von da, wo ihr Mund sein musste. Jemand trat an ihre Seite. Sie konnte nicht erkennen, wer oder was es war. Ein ploppendes Geräusch folge. Anschließend etwas schleimiges. Das, was ihren Rachen blockierte, löste sich. Lautstark bäumte Sera ihren Brustkorb auf und sog so viel Luft auf einmal in sich hinein, wie nur irgendmöglich. Da sie die nächste halbe Minute mit Husten beschäftigt war und sich brennende Schmerzen in Brust und Hals ausbreiteten, war dies vermutlich nicht ihre beste Idee gewesen. Jedenfalls konnte sie anschließend wieder Luft holen.

“Sie sind wach. Sie befanden sich eine Standardwoche im Koma. Sie mussten künstlich ernährt und aufgrund von Komplikationen künstlich beatmet werden.”

Sera versuchte nach dem Ursprung der metallenen Droidenstimme zu greifen. Sie wollte etwas zerstören, bekam jedoch nichts zu fassen. Vernehmen konnte sie jedoch, wie er den lauten Piepton abstellte.

“Es sind Schwellungen aufgetreten. Wir konnten sie jedoch wieder soweit entfernen, dass Sie nun - selbstständig - atmen können.” Er betonte jenes mit der Version einer milden Stimme, die seine Programmierer ihm eingeflößt hatten.

“Wie …”, etwas keuchend, röchelndes entsprang ihren Lippen. “Wieso …” Sie versuchte es erneut. “Wieso bin ich hier?”, kam schließlich krächzend und nur schwer verständlich.

“Ihre Lebensfunktionen waren auf ein Minimum reduziert. Medizinisch können wir es nicht erklären. Sie haben sich selbst abgeschaltet. Vermutlich eine Schutzfunktion. Für einen Menschen jedoch ungewöhnlich, laut aktueller Datenlage.”

Ja, Sera erinnerte sich. Die Schülerin war im Trainingsraum, zusammen mit Zion, ihrem Meister, und Agatosh, ihrem Mitschüler. Sie hatte eine Aufgabe erledigt. Sie wollte nicht aufgeben und war ans Limit gegangen. Nein, sie war darüber hinaus gegangen. Ihr Körper konnte nicht mehr tragen, was ihr Geist, was die Macht von ihr abverlangte. Ihre Sinne hatten abgeschaltet.

Der Schwindel legte sich langsam. Sie wollte sich übergeben, doch da war nichts in ihrem Magen. Als sie beinahe wieder etwas sehen konnte, sah sie sich bedächtig im Raum um. Sie war auf der Krankenstation. Interessant, dass sie das nicht sofort erkannt hatte. Schließlich war sie hier gewissermaßen so etwas wie ein Dauergast. Hier hatte sie inzwischen definitiv mehr Nächte verbracht als in ihrem eigenen Quartier.

“Mach das ab!”, befahl sie dem Medi-Droiden und wedelte kläglich mit den Armen.

“Wir sollten Sie zur Beobachtung weiter hier behalten.”

“Abmachen!”, die Sith-Schülerin war sich selbst nicht sicher, ob sie befahl, oder flehte. “Abmachen, man! ABMACHEN!” Noch bevor der Droide heranwackelte, sprangen die Schläuche nacheinander aus ihren Armen. Eine unsichtbare Kraft, die aus ihr selbst zu kommen schien, drückte sie hinaus. Die Schmerzen kehrten zurück. Als sie Anstalten machte, sich von dem Krankenbett rollen zu wollen, fing der Medi-Droide sie auf. Anschließend stellte er sie auf ihre Beine und stützte sie. Sera wollte sich wehren, doch ihr war schnell klar, dass ihre Beine sie überhaupt nicht halten konnten. Es war als hätte sie vergessen, wie man stand. Ohne ihn würde sie sofort auf den Boden zusammenbrechen.Sera ließ zu, dass er sie hielt. In einer Sekunde der Schwäche konnte sie sogar genießen, dass der Medi-Droide da war, um sie zu halten. Was war sie doch für ein kranker Mensch. Aber was wollte man von jemandem erwarten, der in seinem Leben mehr Zuneigung und Zärtlichkeit von Medi-Droiden bekommen hatte, als von den eigenen Eltern.

Darth Zion hat Ihnen eine Nachricht auf diesem Datenblock hinterlassen.”

Sera, an die Schulter des Droiden gestützt, beobachtete wie sein freier Arm nach etwas griff, das auf einem Tisch neben ihrem Krankenbett gelegen hatte.

“Les' ich gleich”, schlotterte sie. Sie brauchte nur noch ein paar Sekunden an der Schulter des Droiden.

[Bastion - Center - Sith-Tempel - Irgendeine Krankenstation - Sera & Medi-Droide]
 
[ :: Bastion :: Center :: vor dem NoiTec Tower :: mattschwarzen Taxi /Zion :: ]





Zuerst trat der rechte Fuß aus der Beifahrertür des mattschwarzen Taxis und dann der linke Fuß Zions. Nicht lange und der Sith-Executor stand vor dem Gefährt, und zwar mit trainiertem und gespanntem Körper. Zion brauchte einen kurzen Augenblick, um klar sehen zu können, denn nicht nur die Blitzlichter der Reporter und Holokameras blendetet ihn ein wenig, auch wirkte die Stimulansinjektion noch nicht zu hundert Prozent. Zwar spürte er bereits eine Verbesserung seiner mentalen Konstitution, doch waren diese grellen und schnellen Lichtblitze noch eine Überforderung für seinen Kopf, Zions Geist war noch damit überlastet. Doch war der Sith-Executor auf Belastungen von Leib und Seele trainiert. In Kämpfen und Schlachten musste er öfter die Warnrufe seines Körpers ignorieren und somit sich selbst weiter antreiben. Kurz gesagt Zion war es gewöhnt. Zugegebenermaßen war dieser Lauf zwischen diesen Holokameras und Reportern nicht ein Kampf auf Leben und Tod. Aber von Zions Unmutsfaktor aus gesehen stand es mit einem solchen Kampf auf einer Stufe, vielleicht sogar etwas höher.
Mit leichtem Nicken zu den jeweiligen Gesichtern vor und hinter den Kameras und trotzdem einem zielgerichteten Schritt in Richtung Eingang, verschleierte Zion sein Missbehagen und seine Müdigkeit.
Zions Blick blieb auch stur auf den Eingang gerichtet, er unterdrückte einen Blick zur Spitze des Gebäudes, welche er mit bloßen Augen gar nicht hätte sehen können. Obwohl er bisher nur zweimal in seinem Leben in diesem riesigen Komplex war und dies war schon etliche Jahre her, kannte Zion es noch sehr gut und wusste, wie es aussah von innen wie von außen.

Es dauerte nur wenige Standardminuten, bis der neu ernannte Ritter des Imperators die sechsundsechzigste Etage mit dem Turbolift erreichte und sein Wissen von dem inneren Aussehen des Gebäudes revidieren musste. Theoretisch hätte dies bereits im Eingangsfoyer von Zion passieren müssen, doch stempelte er das neue edle Optische als Routine ab.
Als die Türen des Turboliftes sich öffneten, sah er einen Festsaal, der den bei der Siegesfeier, gegen die Rebellen, in der ‚
Halle der Völker und Kulturen‘ noch nicht das Wasser reichen konnte aber nah dran war. Zions Blick schweifte schnell und ohne nennenswertes Ziel durch den Raum. Sein Blick war leer, denn als er an die ‚Halle der Völker und Kulturen‘ dachte, erinnerte sich der Hüne an einen besonderen Tanz. Zion bemerkte noch nicht einmal, dass er sich in den Saal hineinbewegte. Erst als eine Stimme, nicht weit weg von ihm laut sprach, kam der ‚Hammer von Bastion‘ zurück ins Diesseits.

„Meine Damen und meine Herren, da ist er endlich! Der Mann, wegen dem wir heute unter anderem hier sind! Unseren Ehrengast Darth Zion, der Hammer von Bastion und seit dem heutigen Tag Träger des Ordens der Imperialen Ritter. Ein dreifaches Heil!“

Der Großteil der Anwesenden stieg in die Lobpreisungen mit ein, zum Leidwesen Zions. Ihm war dies unangenehm und er hätte dem Mann, der dies ausrief am liebsten den Schädel an der nächstbesten Wand zertrümmert. Doch sprachen zwei Tatsachen dagegen, zum einen besaß noch nicht einmal ein Imperialer Ritter Immunität für Mord und gleich gar nicht vor solch hochrangigen Zeugen. Es war die High Society, oder die sich dafür hielten, von Bastion und teilweise sogar des Imperiums in diesen Räumen zu Gast, hier wäre es sogar für den Imperator schwierig gewesen die Sache unter den Tisch zu kehren. Aber der schwerwiegendere Grund, dass Zion diesem Mann nicht direkt auf der Stelle liquidierte war die Tatsache, wer es war,
Maximilian van Janetschko. Er war CEO der NoiTec Föderation und der heutige Gastgeber dieser Festlichkeit. Außerdem ein langjähriger Begleiter Zions und vielleicht sogar einer von Zion engsten Freunden, wenn er welche gehabt hätte.

Als der Applaus und die Lobrufe endeten, kam der etwas ältere und kleinere Mann zu Zion und hatte ein verschmitztes Lächeln auf seinen Lippen. So als wüsste er, wie Zion sich gerade fühlte beziehungsweise, wie er diesem Trubel abgeneigt war. Er kam näher und reichte dem Sith-Executor die Hand. Eine Geste, die ihm erwidert wurde, worauf er zu Zion sprach.

„Ich freue mich, dass Sie hier sein können, Darth Zion und meinen persönlichen Glückwunsch für diese Auszeichnung. Bevor Sie von allen Leuten hier in Anspruch genommen werden, würde ich gerne mit Ihnen ein Vier-Augen Gespräch führen.“

Zion bejahte das Angebot und
van Janetschko führte Zion in eins der Separees auf der gegenüberliegenden Seite des Saales. Im Vorbeigehen grüßten die beiden Männer flüchtig einige Männern und Frauen und als sie die Sitzecken erreichten nahmen sie einander gegenüber Platz.
Van Janetschko ließ sich noch einen cirresischen Edelwhiskey bringen und als dieser da war, erkannte Zion eine kurze Bewegung von Maximilians Hand und der Cirrese fing an zu reden.

„Gut, dass du es geschafft hast, so haben wir etwas Zeit sparen können. Ich mache es schnell, Anis, damit du deine Gäste nicht unnötig warten lassen musst.“

Bei diesen Worten erkannte Zion erneut dieses verschmitzte Lächeln. Für Zion war es auch ungewohnt, seinen alten Namen zu hören, auch wenn es von
Maximillian kam, den er schon fast so lange kannte wie Auxilius, von dem er das letzte Mal den Namen Anis hörte. Im Gegensatz dazu, als Auxilius ihn so nannte, war Zion heute und hier nicht besorgt, dass ihn jemand hörte oder mitbekam, denn Zion kannte Maximilians Genauigkeit zur Vorsicht.

„Deine Anfrage wegen dem Schiff ist so gut wie fertig. Es dürfte noch ein zwei Wochen dauern, bis es ausgeliefert wird. Derzeit sind sie noch an den Modifikationen dran und danach wird es noch einmal auf Herz und Nieren getestet, ob alles passt.“

Dies zu hören erfreute Zion etwas und brachte ihn seinen Zielen etwas näher. Dieses Schiff war keine Notwendigkeit, jedoch konnte es Missionen für das Militär um einiges erleichtern. Aber auch für Missionen für den Orden, die außerhalb von
Bastion stattfinden, wäre dieses Schiff eine Bereicherung. Zion war jedenfalls gespannt, welcher Typ es war und wie es schlussendlich zu ihm passte.

„Zusätzlich würde ich dir am Ende des Quartals wieder die üblichen Berichte zu kommen lassen. Wenn du sonst nichts weiteres hast, bei mir war es soweit.“

„Das klingt gut und nein ich habe nichts Nennenswertes. Aber eine Frage, wieviel hat dieser Abend uns gekostet?“

Mit seinem typischen Lächeln schaute er zu Zion und nippte an seinen Drink.

„Weniger als du denkst, denn manchmal muss man was ausgeben, um zu verdienen, aber nun hören wir auf über das Geschäft zu reden, die Zahlen sieht du im Quartalsbericht.“

Maximilian trank seinen Whiskey aus und schaute noch einmal zu Zion, bevor er Anstalten machte sich zu erheben.

„Aber nun geh wieder zu den Gästen, die nur deinetwegen hier sind. Achso und Anis … fühle dich wie zu Hause.“

Ein leichtes Lächeln zeichnete sich auf den Lippen des Sith-Executors ab. Jedoch wagte er nicht zu sehr, Emotionen hier zu zeigen, auch wenn sie in einem Separee waren, gab es immer irgendwie die Möglichkeit beobachtet zu werden.
Beide Männer, unterschiedlicher konnten sie vom Erscheinungsbild nicht sein, standen auf und gingen wieder zurück in den Mittelpunkt der Feierlichkeit.
Van Janetschko verließ Zion mit einem leichten Nicken und der Sith-Executor stand nun allein innerhalb dutzender Gäste. Zion war wie ein Feuerdornbaum zwischen Gebüsch, er überragte alle und stach aus der Masse hervor, da er trotz der Vorbereitungszeit weiterhin seine Kampfrüstung trug.
Der Blick Zions richtete sich nun durch die anwesenden Gäste und seine orangenen Augen fand ein potenzielles Ziel.



[ :: Bastion :: Center :: NoiTec Tower :: Etage 66 :: Saal des Galaktischen Handel / Maximilian van Janetschko | Gäste (NPC) | Zion :: ]
 
Bastion - Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Domizil, Eowyns "Zimmer", mit Saphenus

Die Zeit, die nach ihren Worten verging, war unmessbar. Eowyn kam sie vor wie mehrere Ewigkeiten. Saphenus stand da, starrte sie an, wurde immer ruhiger - und das war es. Die Ruhe, die Eowyn selbst kurz zuvor noch überkommen hatte, war immer schwerer zu halten. Waren das hier ihre letzten Sekunden? Der Sith war völlig unberechenbar, und sie fürchtete, zu weit gegangen zu sein. Überlegte er nur, wie er sie am besten umbrachte, oder viel eher, wie er es vor Sturn rechtfertigen konnte? Ihr Herz begann, wieder heftig zu klopfen. Sie wollte nicht, dass es so endete. Nein, das durfte einfach nicht sein, es war... es war nicht richtig...
Schade?!?
Eowyn starrte ihn an. War das alles nur Show gewesen? Oder war er schlicht so sprunghaft, so... labil? Anstatt sein Schwert zu sich zu levitieren, hob er es umständlich auf, bemerkte sie irritiert, und noch irritierter war sie von seiner wiedergewonnenen Beherrschung, seiner Höflichkeit ihr gegenüber, als wäre nichts gewesen, als hätte sie sich all das hier gerade eben eingebildet...
Spaß?! Nun, vielleicht war das hier für ihn tatsächlich nur Spaß gewesen. Sie... wusste es schlicht nicht. Es war... es war so absurd! Sein Lächeln konnte sie nicht erwidern, denn es wäre alles andere als gelungen. Man würde ihr ihre Irritation, ihre Angst, viel zu sehr ansehen, also beließ sie es dabei, sacht eine Augenbraue zu heben. Die zweite folgte kurz darauf. Sie, eine brillante Sith? Nun zuckte ein amüsiertes, echtes Lächeln um Eowyns Mundwinkel. Zu absurd war diese Aussage, und sie selbst viel zu angespannt. Wenn Ihr das sagt, brachte sie hervor. Für mehr war kaum Zeit, denn kaum hatte Saphenus sich andeutungsweise verbeugt (welch alberne Geste!), drehte er sich auch schon um, um das Zimmer zu verlassen. Eowyn verzichtete darauf, auch nur ein Wort zu erwidern - je weniger sie sagte, desto sicherer war es, dass er gleich wirklich ging...

Tatsächlich. Sekunden später war sie alleine - so alleine, wie sie es in einer voll überwachten Zelle sein konnte. Da stand sie nun, während jegliche Faser in ihrem Körper danach schrie, sich nun auf dem Bett einzurollen, zu schreien und ihren Tränen freien Lauf zu lassen. Doch derlei Schwäche zu zeigen war unmöglich. Sie musste... durchhalten. Sie musste über all das eben Geschehene so gut wie möglich hinweggehen...
Langsam wandte sie sich um und setzte sich aufs Bett, die erneut in Mitleidenschaft gezogene Hand an ihren Bauch gepresst. Sie... sie hatte überlebt. Und das alles hier war... im Nachhinein, und wenn man es genau überdachte, vielleicht auch keine Gefahr gewesen. Wenn sie sich das nur oft genug sagte... Saphenus hatte mit ihr gespielt, nicht mehr. Er hätte sie niemals getötet. Und alles andere... alles andere konnte sie letzten Endes... überleben. Das hier war nicht echt gewesen. Nicht echt. Und alles, was gesagt und von ihr gedacht worden war, war völlig unwichtig. Für Sith war so etwas vielleicht schlicht ein wenig Freizeitbeschäftigung. Sie war am Leben. Und alles, was sie zu tun hatte, war dafür zu sorgen, dass es so blieb. Und außerdem bestenfalls noch, sich im Griff zu haben, damit Ian sich voll und ganz auf seine Aufgabe konzentrieren konnte... Stunden saß sie so da, diesmal ungestört, die Augen auf einen Punkt gerichtet, und konzentrierte sich auf sich selbst, ihre Schmerzen, ihre Mitte, ihren Geist, unterdrückte das unkontrollierte Zittern, das sie immer wieder überkommen wollte. Die Angst vor der Schwärze, vor dem Ende, sie musste sie endlich ablegen. Denn nur dann konnte sie stark sein. Und sie
musste sich stärken. So etwas wie heute durfte nicht noch einmal passieren... Sie musste stark werden, stark bleiben und durchhalten. Denn das alles hier hatte schließlich gerade erst begonnen.

Bastion - Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Domizil, Eowyns "Zimmer", alleine
 
| Outerrim-Territorien –Braxant Sector – Sartinaynian-System – Bastion –Bastion Center –Bone-Town – auf der Straße | Craton Minara


Er hatte den Speeder einige Blocks von seinem Ziel abgestellt, noch einmal seine Ausrüstung überprüft, man konnte ja nie wissen und sich dann zu Fuß auf den Weg gemacht. Der Helm den er trug, filterte die Luft die er einatmete geringfügig, doch genug das ihm manche der Gerüche die sich auf den Straßen Bone-Townes ausbreitete nicht tangierten. Staub und Unrat wurden von einem Windzug aufgewirbelt, fast so als würde man sich auf einer Grenzwelt befinden, was dem Mirialaner in Erinnerung rief, das Bastion noch immer nicht komplett getrerraformt war. Wäre es nicht der Hauptsitz des Imperiums, es wäre wie so viele Planeten im Outer-Rim, nicht gerade interessant aber ein Tummelplatz für Abschaum. Der Wind bauschte auch den Mantel den er über die Rüstung geworfen hatte auf und ließ die Kapuze vom Helm rutschen und das genau vor dem aus vernarbtem Permabeton bestehenden Hochhaus von Mr. Tarrd.

Eine ganze Reihe aus Speedern und Swoops befand sich vor dem Eingang, der von zwei grobschlächtigen Kerlen bewacht wurde. Eine ausgemergelte, anscheinend Spicesüchtige Frau, nichtmenschlicher Abstammung bot sich vorbeikommenden an. Unter dem Helm malte der Mirialaner mit seinen Kiefern. Er trat langsam auf die beiden Wachmänner zu, Stiernakig und mit kruden Panzerungsteilen aus Plastoid angetan. Auffällig unauffällig hatten sie E-11 Karabiner von Blastech geschultert, sie verbargen noch nicht einmal die militärische Hardware, vermutlich zu abschreckungszwecken. Craton schnaubte, was ein seltsam verzerrtes Geräusch ergab als der Helm seine Stimme leicht verzerrte. Einer der Beiden Menschlichen Gemorreaner vertrat dem Sith den Weg.


“Hey du, wo willst du hin? Und was soll der Aufzug? Hälst du dich für eine Art Superheld? Oder biste’n Kopfgeldjäger?“ “Ich bin hier um Mr. Tarrd an seine Geschäftliche Abmachung mit Kylar Turon zu erinnern.“ „Es gibt kein Geschäft mit diesem Turon. Mr. Tarrd hat uns aufgetragen jeden der in seinem Namen kommt in die nächste Welt zu befördern.“

Noch bevor Craton, “Das ist aber Schade.“ denken konnte, rissen beide Männer die Waffen hoch. Die Frau schrie auf und duckte sich weg, hinter den beiden entstand Tumult als dort Freier, Junkies und anderes Geschmeiß übereinander stolperte. Der Mirialaner reagierte, er streckte die Hände aus und Stieß beide Wachen gegen die Wände, dann zog der die Hände zu sich und entriss ihnen die Blaster. Die Schulterstütze nur unter die Achseln geklemmt, zog der die Abzüge durch und die auf Dauerfeuer gestellte Waffen spukten tödliches Licht aus ihren Mündungen. Kilojoul um Kilojoul aus gehärtetem Licht und ultrahieß erhitztem Tibanna-Gas regneten auf diese beiden grobschlächtigen Kerle ein. Eine Kakophonie aus schreien, Flüchen und Gewinsel brauch hinter dem breiten Torartigen Durchgang aus vor dem die Wächter soeben noch gestanden hatten. Klappernd ließ Dopa Maskey die Blaster fallen und stieg über die Leichen hinweg. Mit seiner durch den Helm verzerrten stimme, sah er die nichtmenschliche Hure an und sagte:

“Verschwinde wenn du leben willst.“

Dann mit verstärkter Lautstärke wiederholte er für alle auf der untersten Ebene:

“Das gilt für euch Alle! Wer nicht zwischen mich und Mr. Tarrd geraten will sollte jetzt gehen! Los!“

Wie als wäre es das vereinbarte Startsignal gewesen, rannte die Wesen, die Freier, die Junkies und Pusher los. Stolperten übereinander, verhedderten sich, fielen hin und rappelten sich wieder auf und alles strömte an ihm vorbei auf den Ausgang zu. Blinde Panik hatte die Menge erfasst, so dass sie nicht darauf achteten auf wenn sie traten, wer stürzte und nicht schnell genug wieder hoch kam wurde unter den Füßen, Stiefeln, Pranken und Hufen zermalmt. Die Furcht und die Panik die von der Menge ausging, brandete dem Sith entgegen und er sog sie förmlich in sich auf. Das war auch eine Form von Macht, sie alle hatten Angst vor ihm und was er mit ihnen anstellen könnte. Dabei hatte er nicht einmal vor irgend eine Hure oder einen Junky zu massakrieren. Alles was er wollte, war sein Geschäft mit Mr. Tarrd beenden. Denn es war ein Preis ausgehandelt worden, wenn er gleichzeitig noch ein bisschen militärische Hardware und Drogen abgreifen könnte wäre es für seine Pläne umso besser.

Die Menge war an ihm vorbei geströmt, lediglich Unrat war auf dem Boden des bunkerartigen Hochhauses zurück geblieben. Langsam kam der Lastenaufzug herunter gefahren und mit einem Bing öffneten sich seine Türen. Doch es kam nicht etwa ein Empfangskomitee heraus oder eine schwer bewaffnete Eingreiftruppe, nein in dem Aufzug lagen zwei Kugeln die immer schneller blinkten. Thermaldetonatoren! Craton setzte legte sofort den Rückwärtsgang ein und versuchte so viel Distanz wie möglich zwischen sich und die Granaten zu bringen. Er schaffte es gerade noch sich in den Eingang eines der Vier Treppenhäuser zu werfen, bevor die Thermaldetonatoren hochgingen. Staub und Steinchen rieselte auf ihn nieder und er spürte kurz wärme als die Explosion über ihn hinweg rauschte. Kurz darauf knackte ein Lautsprecher, dessen Echo oder vielfachen Pendants aus dem Gebäude wiederhallten.


“Mr. Turon, haben sie überlebt? Da sie nicht gezahlt haben, betrachte ich unser Geschäft als geplatzt, auch weil seit sie bei mir waren mehrere meiner Etablissements Razzien unterzogen wurden. Sparen sie sich den Atem einer Antwort, die werden die Luft brauchen, denn nun werde ich meine Männer auf sie ansetzten. Einen schönen Tag noch, sterben sie wohl.“

Craton fluchte vor sich hin, also war die Zahlung von dem Sith-Lord nicht angewiesen worden oder war nicht angekommen. Und er musste jetzt den Preis dafür zahlen… obwohl… er könnte das Ganze als Training für sich und seine neuen Fähigkeiten sehen. Quasi als Testlauf, für das was er noch vorhatte. Einen Hutten aus dem Weg zur Räumen, würde sicherlich schwieriger werden als einen mittelmäßigen Verbrecherboss aus Bone-Town auszuräuchern.

Der Mirialaner rappelte sich wieder auf, er konnte die Bewegungen im Gebäude förmlich spüren. Er schloss kurz die Augen und konzentrierte sich auf die Macht, er konnte Erregung, Aggression und Nervosität spüren. Überall im Gebäude, über ihm war es besonders stark. Langsam rollte der Sith noch einmal mit seinem behelmten Kopf und seinen Schultern, dann warf er den Mantel von den Schultern und begann damit die Treppen langsam hinauf zu steigen.

Nachdem er Zwei Stockwerke erklommen hatte, konnte er das trappeln von Schritten auf den Permabeton Stufen über sich hören. Dopa Maskey zog seinen Blaster aus dem Holster an seinem Rücken und zielte auf die Leuchtpanele und hüllte so das Treppenhaus in Dunkelheit. Fast augenblicklich schaltete sich der in seinem Helm verbaute Restlichtverstärker ein und hüllte die Umgebung in einen grünlichen Schimmer. Rutschend und stolpernd kam das Geräusch der Füße zu einem Halt. Unter seinem Helm verzog er das Gesicht zu einem Raubtierhaften Grinsen als er sich Stufe für Stufe mit seiner A-180 Blasterpistole in der Han die Treppe hinauf arbeitete. Er konnte im grünen Zwielicht einen Roderianer und zwei Menschen ausmachen, die mit den Händen am Geländer und der Wand um sich tasteten. Sie trugen alle leichte Schnellfeuerblaster vom Typ SE-14 oder SE-14C und jeder hatte einen kugeligen Detonator am Gürtel hängen. “Showtime.“ Ging es dem Mirialaner durch den Kopf als er angriff. Mit gezielten Schüssen, zunächst in die Beine brachte er das Trio zu fall, dann folgten Schüssen in den Oberkörper. Nur kurz wurde das Treppenhaus durch die Blasterblitze erhellte und zurück bleib der Geruch von Ozon und verbranntem Fleisch. Nun hatte Craton drei Detonatoren und weiter Blaster. Wenn sich Mr. Tarrd mit seinem Plan nicht verrechnet hatte.


| Outerrim-Territorien –Braxant Sector – Sartinaynian-System – Bastion –Bastion Center –Bone-Town – Hochhaus von Mr. Tarrd| Craton Minara, Handlanger
 
[Bastion-System | Bastion | Center | Tempel der Sith | Domäne des Imperators | Thronsaal des Imperators | Janus, Brianna, Darth Zion, Darth Angelus, Adria Guldur, Wachen und Würdenträger (NSC)

Wenn man an Raubtiere dachte, hatte man üblicherweise große, kräftige Bestien vor Augen, mit scharfen Zähnen und spitzen Krallen. Man dachte an Nexu, an Acklay, vielleicht auch an Firaxa. Diese Kreaturen durchstreiften Wälder, Dschungel und Meere und rissen blutige Beute, sie standen außerhalb der Zivilisation und für das Wilde in dieser noch immer nicht gänzlich gezähmten Galaxis. Aber diese Tiere waren nicht die einzigen Räuber, bloß die offensichtlichsten. Weitaus gefährlichere Wesen verbargen ihre mörderische Natur hinter der Maske der Kultur und Ordnung, wetzten Messer hinter dem Rücken und zeigten Zähne in einem Lächeln, das täuschte und betrog. Das waren die Spitzenjäger der intelligenten Lebewesen, die sich so sicher glaubten und nicht ahnten, was für Monster in ihrer Mitte lauerten. Und hier, genau hier, an diesem der Dunklen Seite geweihten und von ihr durchtränkten Ort, war eine Gesellschaft eben jener Monster versammelt – und es gab kaum einen Platz, an dem sich Janus in diesem Moment wohler gefühlt hätte. Hier war er in seinem Element, hier war in seinem Jagdrevier. Entsprechend präsentierte sich der Dunkle Lord, das Haupt stolz erhoben, ein gewinnendes Lächeln auf den Lippen und die grünen Augen von höflicher Neugier geprägt. Dass sich hinter dieser Neugier mehr das kühle, soziopathisch distanzierte Taxieren auf Nützlichkeit und Manipulierbarkeit verbarg, stand auf einem anderen Blatt. Schließlich musste die Maskerade gewahrt werden, und so hatte Janus den Kommentar seiner Schülerin zu den Imperialen Rittern lediglich mit einem zurückhaltenden Nicken quittiert. Es nagte tatsächlich ein wenig an seinem Ego, dass er noch nicht Teil dieses exklusiven Zirkels war, aber das würde der durchaus eitle Fastmensch niemals zugeben – ganz besonders nicht gegenüber jemanden, der im Rang unter ihm stand. Sie waren nicht zum Vergnügen hier, auch wenn das vielleicht den Anschein hatte, und so galt es, Contenance zu wahren. Immer und überall. Schließlich waren hier Lebewesen von Rang und Namen versammelt, Janus bemerkte aus den Augenwinkeln, dass sich auch Darth Keebo hier eingefunden hatte. Der Graf grüßte mit einem höflichen Nicken kurz in Richtung des anderen Mannes, bevor er sich wieder auf seine derzeitigen Gesprächspartner. Vermutlich hoffte der kürzlich zum Orden zurückgekehrte Sith, in dieser illustren Runde das ein oder andere zu erfahren, und ähnliche Ambitionen hatte auch Janus vorzuweisen. Bevor die beiden Helden von Koornacht seine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch nahmen, schenkte der blasse Aristokrat der Frau an seiner Seite ein dünnes, wissendes Lächeln, in Anerkennung für die gelungene Imitation des Tonfalls der Mutter der jungen Frau, die nun vor ihnen stand. Der Kreis schloss sich...

Da waren sie nun also. Darth Angelus erwiderte die Begrüßung des Lords selbstbewusst, aber angemessen höflich und respektvoll, was ihn in den Augen des Halb-Echani wohltuend von anderen Sith abhob, denen er im Lauf seines Lebens begegnet war und denen es merklich an Manieren mangelte. Janus konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, einen Mann von durchaus vornehmer Abstammung vor sich zu haben, auch das etwas, das in der Galaxis rar gesät war. Großzügig honorierte er also das Verhalten des dunkelhaarigen Mannes, dessen Aura mindestens auf eine vollendete Ausbildung hinwies, mit einem anerkennenden Nicken. Der Bezwinger von Kal Fraan hatte durchaus Lob verdient – und konnte sich als nützlich erweisen. Angemessen andächtig, aber frei von übermäßiger Bewunderung lauschte Janus den weiteren Ausführungen. Der Schüler von Darth Sting also, ein Name, der dem Grafen mehr als nur ein Begriff war. Dass der wurmartige Sith diesen Mann als Schüler auserkoren hatte, sprach für ihn - „leichtfertig“ war kein Adjektiv, dass Janus mit dem Lamproiden in Verbindung brachte. Mit dem Titel eines Imperialen Ritters durfte sich dieser Streiter, der ganz offenkundig Vergnügen und Stolz angesichts seiner blutigen Taten im Koornacht-Sternhaufen ausstrahlte, ebenfalls schmücken. Janus gestattete sich ein etwas breiteres Lächeln, das einen Hauch Bitterkeit verbarg. Es schien, als würde ihm so einige Sith bereits deutlich voraus sein, was das Vorstoßen in diesen ganz besonderen Kreis anging. Vielleicht war dies ein Zeichen, seine Bemühungen zu intensivieren. Aber das war eine Angelegenheit für später, Janus beließ es für den Moment bei einem höflich-verbindlichen Lächeln und als er antwortete, war seine sonore Stimme glatt und kühl wie ein nächtliches Meer.


„Zweifellos. Diese glorreiche Tat war eine deutliche Botschaft an alle Feinde unseres Reiches: Gleichgültig, wo auch immer sie sich verbergen und wie viele Lakaien sie um sich scharen, das Imperium wird niemals ruhen, bis sie zur Strecke gebracht wurden. Und es wird der Orden der Sith sein, der besonders...verabscheuungswürdige Subjekte ihrer gerechten Strafe zuführt.“


Janus machte eine kurze Pause, um die Worte sacken zu lassen, und unterstrich sich mit einem vielsagenden Lächeln, bevor er kurz den Blick über Darth Angelus schweifen ließ und dann zu Brianna sah, die sich nach Darth Zion erkundigt hatte. Ein rascher Blick und die Macht verrieten, dass der frisch ernannte Ritter wohl bereits zum nächsten Teil der Veranstaltung aufgebrochen war, und der Graf nahm dies zum Anlass, fortzufahren.


„Es scheint, als wäre Darth Zion bereits auf dem Weg zu dem Ort, an dem ein breiteres Publikum den Feierlichkeiten beiwohnen wird: Der NoiTec-Tower. Schließlich ist dieses Sanktum hier im Tempel doch einem sehr exklusiven Kreis vorbehalten, und wer wären wir, den Bürgern von Bastion einen Blick auf ihren neuen Helden zu verwehren? Lasst die Leute sehen, wer sie vor dem Chaos und der Barbarei beschützt. Lasst alle erneut erkennen, wie sehr man uns braucht. Ich muss gestehen, ich genieße solche Anlässe. Es kommt viel zu selten vor, dass sich unsereins zusammenfindet. So ist es beispielsweise schon eine ganze Weile her, dass ich das Vergnügen mit Darth Sting hatte. Doch besteht wohl kein Anlass zur Beunruhigung: Er hat gut ausgewählt.“


Die beiläufige Erwähnung des Lamproiden, mit dem er einst auf Taris so erfolgreich zusammengearbeitet hatte, sollte für einige interessante Reaktionen sorgen, dachte sich Janus nicht ohne ein gewisses Amüsement. Es war immer unterhaltsam, wenn man in seiner Position Andeutungen machen konnte – und ein hilfreiches Werkzeug obendrein. Und ganz genauso gedachte er auch gegenüber Adria Guldur vorzugehen. Jetzt, da sie direkt vor ihm stand, war sie wahrhaftig das jüngere Abbild ihrer Mutter, doch wie das Gespräch mit ihr zeigte, besaß sie zumindest auf den ersten Blick deutlich bessere Manieren. Janus hörte aufmerksam zu und achtete auf ihre Aura, und er glaubte, einen Hauch Missgunst angesichts der stolzen Worte von Darth Angelus erkennen zu können. Die junge Frau betonte nun ihrerseits ihre Rolle bei der Vernichtung von Kal Fraan und einen Aufstand auf Artek III, bevor sie einen Sith erwähnte, der sich angeblich geringschätzig über die Imperialen Ritter und somit auch über den Imperator geäußert haben sollte. Janus wartete einige Momente ab, nachdem sie mit dieser gehässigen Aussage und ihrer Vorstellung fertig war, und dachte über das Gesagte nach. Einige interessante Dinge waren angesprochen worden, und dabei war das Thema, wer denn wirklich der Vater dieser jungen Dame war, noch das banalste.


„Nun, auch mir ist ein außerordentliches Vergnügen, Lady Guldur. Schon lange hatte ich darauf gehofft, Euch wiederzusehen. Und nun diese Begegnung unter so erfreulichen Vorzeichen – wahrlich ein Zeichen der Macht, würdet Ihr nicht zustimmen? Was Eure Frage angeht, so danke ich Euch dafür, dass Ihr mich darauf aufmerksam gemacht habt. Auch wenn ich nicht den Zirkel führe, so ist es doch meine Aufgabe – wie die jedes Inquisitors – über unseren Orden zu wachen und den Willen unseres Imperators – möge seine Herrschaft tausend Jahre währen – zu vollstrecken. Eine Pflicht, die sorgfältiges Abwägen erfordert, denn schließlich sind wir nicht die dogmatischen und engstirnigen Jedi. Über Eure Worte werde ich gebührend...nachdenken.“


Der Lord beließ es vorerst bei dieser eher unverbindlichen Aussage, denn er hegte die Hoffnung, seine Gegenüber noch etwas aus der Reserve locken zu können. Vielleicht würde sie von sich aus einen Namen erwähnen oder ihre Anschuldigung konkretisieren – und auf wen man anklagend mit dem Finger zeigte, verriet viel über einen selbst. Also wartete Janus ab und ließ auch die ausgesprochen höfliche Vorstellung von Brianna ungestört ihren Lauf nehmen, bis er sich schließlich auf ein dezentes Signal hin zum Aufbruch bereit machte.


„Ah, es ist so soweit. Der NoiTec-Tower wartet auf uns, auf uns, die zum Herrschen bestimmt sind. Mit Bedauern stelle ich allerdings gerade in diesen Tagen fest, dass viele in unserem Orden daraus eine gewisse Distanz zu den...gewöhnlichen Bürgern des Imperiums ableiten. Dabei sind es doch gerade sie, die unserer Führung und Weisheit bedürfen. Ich glaube, dass wir die Philosophie der Sith unter ihnen verbreiten sollten, Terror und Hass in jedes Herz pflanzen müssen. Ich glaube an die Demokratisierung der Furcht. Nun...der Ehrfurcht, um genau zu sein. Wollen wir?“


Ein Lächeln teilte die Lippen des Grafen und seine grünen Augen schimmerten in goldenem Glanz, als er einladend in Richtung eines wartenden Gleiters wies und sich dann mit Brianna an seiner Seite auf den Weg wartete. Die Paraden und Feierlichkeiten zu Ehren des neuen Ritters warteten, und es war schlechter Stil, Helden warten zu lassen. Jedenfalls mehr als nötig.


[Bastion-System | Bastion | Center | Gleiter zum NoiTec-Tower | Janus, Brianna
 
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