Weltraum (Neue Republik)

[Weltraum (Neue Republik) | Hyperraum Richtung imperialem Gebiet | YT-1210 Frachter | Passagierbereich || Darth Makhaira]


Die Sith trainierte. Sie vergaß die Welt um sich herum. Versank immer tiefer in der Macht und spürte wie zumindest die Kontrolle langsam stärker würde. Jeder Schritt wäre wichtig um sich besser darauf einzurichten ihren ehemaligen Meister zu übertrumpfen. Macht. Mehr Macht. Sie brauchte mehr. Es gab noch zu viele Sith welche sie irgendwann würden zu Fall bringen können. Die ersten Schritte würden vorsichtig gemacht werden. Ihr Schüler war vom Anblick her armselig was Darth Makhaira nur recht war. Irgendwann kam jedoch Bewegung in das Schiff. Er war erwacht. Gut. Also könnte er sich nun stärken und das Training beginnen. Der Zabrak irrte ein wenig in dem Frachter umher und beobachtete sie bei einer der Übungen. Anstatt aber den improvisierten Trainingsraum zu betreten wich der Junge zurück. Langsam setzte sich die Sith und sandte ihre Machtfühler aus welche sich an den Zabrak hafteten. Alleine hierfür war das Ausbilden des Zabrak nicht nutzlos. Im Gegenteil Er war ein gutes Objekt für ihr eigenes Training. Aber was hatte er vor? Suchte er etwas? Die Sith schaute an sich herunter und grinste. Sie brauchte diese Maskerade nicht mehr. So zog sie sich langsam um und legte die Tarnidentität ab.

Mit der um Welten angenehmeren Kleidung streckte sich Darth Makhaira und dehnte sich ein wenig. Sie massierte sich die strapazierten Muskeln. So viel zum Erholen und ausruhen. Jetzt wurde es also ernst. Sie spürte, dass der Zabrak etwas gefunden haben musste, dass ihn aufwühlte. Langsam und quasi lautlos lief Darth Makhaira auf dem Schiff zu eben jenem Raum in dem der Dornenkopf war. Er hatte ihr den Rücken zugewandt. Sie schwieg und lehnte sich gegen den Türrahmen. Sie wartete kurz ehe sie mit der Macht nach dem Datapad griff welches er in seiner Hand hielt.

“Was haben wir denn hier?”

Es schwang eine gewisse Kälte in der Stimme der Sith mit. Sie ließ das Datapad in ihre Hände gleiten und fing an die Einträge zu lesen. Hier und da hob sie ihre Augenbrauen. Jedi? Wirklich Jedi?

“Interessant… Warum verlassen Jedi nur immer ihre eigenen Leute… Warum schmeißen sie ihre Familien weg als wären sie Schmutz? Denk einmal darüber nach Norag…”

Darth Makhaira legte das Datapad neben sich auf eine Art Beistelltisch und wandte sich ab. Als sie dann anfing zu sprechen schwang der Schmerz mit welcher sie seit Cathar begleitet hat.

“Denk nicht an sie… Suche nicht nach ihnen… Denn alles was du finden wirst… ist Leid und Schmerz…”

Es war nicht bloß ein Rat, sondern auch eine Warnung. Solange der Zabrak keine Kontrolle in der Macht besaß. So lange er noch so schwach war, wäre die Suche Sinnlos. Sie ging damit aus den Raum. Ihre Gedanken waren wieder auf Cathar. Ein paar Minuten wanderte Darth Makhaira mehr oder minder rastlos auf dem Schiff umher. Ihre Gedanken wandelten mit ihr. Der Schmerz war unerträglich. Vielleicht war der Weg der Falsche. Oder sie hatte einen Fehler gemacht. Aber was konnte man jetzt noch tun? Die Sith würden sie nun nicht mehr so einfach gehen lassen. Selbst den Zabrak nicht sobald sie Bastion betraten. Jedi waren schon immer lästig gewesen… Nun war ihr Schüler mit dem gleichen Schicksal gestraft wie sie selbst. Es musste doch auch eine andere Lösung geben für diese Jedi als ihre Liebsten zu verlassen. Warum waren sie so? Bei Gelegenheit würde Darth Makhaira einen Anhänger des Jedi Ordens gefangen nehmen und diese Fragen stellen. Aber bis dahin…

Ohne es zu merken war die Sith wieder im Gemeinschaftsraum angekommen und setzte sich. Sie holte ihren Com-Link heraus. Sie wollte wissen, was aus ihrem Waffenbruder geworden ist. Daher übermittelte sie eine Nachricht über eine verschlüsselte Frequenz.

//Guten Tag Xargon,

Ich hoffe deine Ausbildung macht Fortschritte. Ich werde demnächst auf Bastion zurückkehren. Ich hoffe eines Tages mit dir wieder Seite an Seite kämpfen zu dürfen. Ich habe überlebt und würde mich freuen, dir meinen Schüler vorstellen zu dürfen. Auch wenn er noch viel lernen muss hat er durchaus ein gewaltiges Potenzial. Vielleicht sollte er auch deinem Meister einmal gegenüberstehen um zu verstehen wie verschieden die Mitglieder des Ordens sein können. Wir beide werden vieles zu erzählen haben denke ich.

Hochachtungsvoll,

Darth Makhaira,
ehem. Schülerin Darth Draconis

//





Sobald die Nachricht abgesendet war seufzte die Sith leise und starrte den Tisch an ehe sie einen Holokommunikator auf stellte und sich lediglich das Bild von Lilya anschaute. Auch wenn es so bläulich leuchtete war es ausreichend sie zu bewundern. Ihre einzig wahre geliebte. Hoffentlich hatte sie sich gut geschlagen und Darth Draconis keine Probleme bereitet. Nur noch ein paar Tage und sie hätten es geschafft. Die Sith wollte Norag noch ein wenig Zeit geben. Er musste schließlich damit zurecht kommen was seine Eltern ihm angetan hatten. Gelangweilt lehnte sich Darth Makhaira zurück und ließ mehrere Nüsse durch die Luft schweben. Es war so schrecklich öde. Reisen waren einfach noch hie ihr Fall gewesen. Erst als der Dornenkopf im Gemeinschaftsraum auftauchte warf die Sith mit der Macht eine der schwebenden Nüsse Norag gegen die Stirn.

“Na endlich… ich dachte schon du kommst gar nicht mehr!”

Darth Makhaira legte das Pad bei Seite auf welchem sie bereits den Orden auf Bastion angewiesen hatte nach ihrer Ankunft die ganzen Käfige aus dem Schiff zu entfernen und es entsprechend ihren Wünschen zu modifizieren. Dieser Frachter würde am Ende seiner Ausbildung Norag gehören. Sie selbst würde sich etwas anderes organisieren. Sollte der Junge die Ausbildung jedoch nicht schaffen… Nun… dann hatte die Sith immerhin ein brauchbares Schiff. Mit einem knappen Lächeln zeigte daher die Sith, auf einen der Plätze und nickte ihm zu. Sie mochte ihn. Irgendwie.


“Also… Fangen wir mit deinen Fragen an. Hast du welche und wenn ja… welcher Natur sind sie?”


Langsam lehnte sich die Sith vor und lächelte ein wenig. Alles konnte den anderen überfordern, Am Ende musste sie aber wissen was ihm auf der Seele brannte. Welche Fragen es gab. Ohne Antworten würde sein Training nur ineffizient werden. Alleine durch den Mangel an Konzentration.



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Als er da saß, bemerkte er nicht, wie seine Meisterin ihn beobachtete. Erst als sie das Datapad mit der Macht weg nahm und es zu ihr schweben ließ, "Hey...", Norag sah dem Datapad hinterher und sah somit das sie hinter ihm stand, er erschreckte sich leicht und schaute etwas verwirrt, bis er bemerkte das es Darth Marhaira war. Wer auch immer sollte sonst mit auf diesem Schiff sein, dennoch sah sie anders aus. Der Zabrak sah die Dame an, als sie die Nachricht darauf durchlas. Sie war noch hübscher als die so schon mit den schwarzen Sachen war. Erst als sie anfing zu reden mit einer gewissen Kälte in der Stimme sah er zu ihr hoch und versuchte zu verstehen was sie ihm sagen wollte. Er sah zu dem Pad und dann wieder zu der Dame, der man anmerken konnte das irgendwas sie selbst beschäftigte als sie die Nachricht gelesen hatte.

Sie ging aus dem Raum raus und er stellte sich langsam hin und sah ihr kurz noch nach. Er war immer noch verwundert wie sie gerade aussah. Als er sich selbst dabei ertappte ihr so hinterher zu sehen schüttelte er schnell den Kopf um gewisse Gedanken aus dem Kopf zu verbannen. Warum sollte so eine Frau... Nein... Er wendete sich dem Pad zu und nahm es noch mal in die Hand und sah verloren auf dieses. Was hat sie so aus den Konzept gerissen? Er legte es auf den Tisch hinter sich und sah es kurz noch mal an. Er kannte seine Eltern nicht, daher waren nur die Fragen warum sie sowas zugelassen hatten, das er so leben musste. Er hatte keine Gefühle für zwei Personen die er nie gekannt hatte.

Er ging zur Tür und sah wie die Sith komplett in Gedanken versunken war in dem Raumschiff umher wanderte. Sollte er sie ansprechen oder es lassen? Er ließ sie, er musste sie erst einmal kennen lernen um zu wissen was besser ist. Dafür kannte er sie noch nicht genug. Seine Gedanken wichen auch etwas ab als er ihr so hinterher sah, dennoch wahrscheinlich eher weniger als das was die Sith gerade beschäftigte. Er dachte schon wieder daran er versuchte wieder den Gedanken aus seinem Kopf zu bekommen und ging dafür in das Zimmer zurück und atmete kurz tief durch. Wieso plagten ihn diese Gedanken so extrem. Warum musste sie so gut aussehen? Er wusste nicht genau was gerade los war, er kannte solche Gedanken nicht, dies war neu für ihn. Doch irgendwas löste die Dame bei ihm aus auch wenn es nichts sichtbares war.

Erst als er sich wieder fing ging er aus dem Raum als wäre nichts, scheinbar genau zum richtigen Moment, denn da ertönte auch die Stimme von ihr das es mal Zeit wurde das er mal dazu kommt. Er setze sich als sie auf einen Platz wies. Er sah ihr und überlegte kurz nach der Frage als die Antwort kam, "Naja eigentlich gerade nur eine konkret... Kann man diese Macht auch verlieren? Oder verlernen?", das war die einzige Frage die in seinem Kopf schwirrte die zum Thema passte. Die andere verschwieg er. Wenn man richtig betrachtete war das andere irgendwie merkwürdig und er wollte es nicht ansprechen.

Da dies erst jetzt quasi aufkam diese Gedanken und Gefühle wollte er erst einmal wissen was diese waren. Er wollte erst einmal wissen warum sie jetzt erst auftreten. Was war anders? er war sich nicht sicher, aber erst als die Dame die andere Kleidung anhatte oder? Nein er erinnerte sich an dem Moment, wo er sie das erste mal gesehen hatte. Als er vor ihren Füßen halb kniete und zu ihr hoch sah. Selbst da war dieses Gefühl schon. Nur was sollte dies bedeuten? Was für einen Zweck hatten diese merkwürdigen Gefühle? Warum bei ihr? Sowas hatte er bei anderen doch nie oder? Nein aber er hat auch kaum Frauen wirklich kennen gelernt. Er hat hier und da einmal ein paar gesehen die entweder mit seinem Meister geredet hatten oder in diesem komischen Lokal wo er mit dem Ex-Imperialen war. Dennoch war da scheinbar das nicht aufgetreten. Egal er musste sich konzertieren, auf das auf ihn zu kam. Auf das Training was in Zukunft die oberste Priorität hatte.

Der Droide von Norag blieb an der Tür stehen, er merkte das in seinem Freund etwas vorging, doch er fühlte sich in dem Sinne nutzlos, er könnte ihn nicht helfen und so setze er sich etwas traurig - Wenn ein Driode das könnte - In die Tür an den Rand und wartete ab.


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Hass, Wut… MACHT! Dies sollten die Antriebe einer Sith sein. Einer Person welche Kraft ausstrahlte. Sie musste Dominant sein. In der Präsenz und ihrem Verhalten. Sobald eine Sith den Raum betrat hatten alle anderen Wesen zu schweigen. Man musste eine Aura Ausstrahlen welche Furcht in anderen Wesen auslöste. Aber dies würde viel Arbeit verlangen. Es würde immer etwas geben, dass mächtiger als man selbst war. Daher musste man immer mehr dieser Macht ansammeln um nicht am Ende wehrlos zu sein wenn zu viele Wesen existierten die mächtiger waren. Macht war somit ein primärer Punkt im Leben einer Sith. Macht war bestandteil des Kredos. Durch mehr Kraft würden mehr Ketten zerbersten. Je mehr Ketten bersten, desto freier würde man werden. Daher nutzte Darth Makhaira jede Gelegenheit zum Trainieren. Selbst jetzt wo sie nicht im Trainingsraum war hielt sie wieder permanent ihre Aura ein wenig unterdrückt und einen Machtschild aufrecht. Auf jedem Schritt tat sie dies. Man würde als Machtanwender ohne Fähigkeiten eines Darth Draconis sehr schnell denken maximal eine Schülerin der Macht vor sich zu haben. Inzwischen war die Sith aber so viel mächtiger geworden. Irgendwann wollte sie lernen ihre Fähigkeiten ohne verräterische Handzeichen zu nutzen. Alleine in einem Duell könnte dies gefährlich werden. Jeder Vorteil der ihr möglich zu erreichen war, wäre früher oder später notwendig. Alleine gegen die beiden Schüler von damals welche möglicherweise inzwischen auch Sith wären. Agatosh, der hünenhafte Chiss und Sera die kleine Ratte. Beide würden noch ihr blaues Wunder erleben. SIE war Darth Makhaira! Abkömmling der Lehren des Leviathan und Kriegerin der Sith sowie eine Klingengeborene. Die Sith würde die Lehren weiter führen. Eine mächtige Kriegerin welche sich ihren Respekt verdient hätte. Daher würde sie auch darauf bestehen, dass der abgemagerte Zabrak vor ihr entsprechend trainiert wäre. Derzeit musste sie aber eher Angst haben, dass er bei einem Windhauch sofort zerbrechen könnte.

Ruhig mit einem finsteren Blick beobachtete sie wie Norag sich setzte. Der Kleine ist nicht einmal versucht gewesen der Nuss auszuweichen. Ein Gedanke welcher Darth Makhaira genervt aufstöhnen ließ. Sein ganze Haltung war eine Katastrophe. Er schien gepeinigt von der Vergangenheit zu sein. Selbst jetzt wirkte er alles andere als Eindrucksvoll. Bei der Macht! Was auch immer ihre Entscheidung beeinflusst hatte. Warum so ein Klappergestell! Selbst ein paar dieser dürren Droiden wirkten furchteinflößender als der Körperbau des ehemaligen Sklaven! Dennoch… Irgendetwas hatte Norag. Etwas was Darth Makhaira ernsthaft glauben ließ, dass er sich würde entsprechend entwickeln können. Selbst auf die Antwort auf ihre Frage kam nur eine Reaktion die lächerlich war. Verstand dieses bemitleidenswerte Wesen nicht was vor ihm lag? Eine schier unglaubliche Macht, die regelrecht ohne Grenze war? Ein Weg welcher ihm seine Freiheit schenken konnte? Wenigstens war seine Frage halbwegs in einer Richtung relevant. Daher erntete er erst einmal nur eine gehobene Augenbraue. Ja die Sith ließ ihn Zappeln während sie ihre Worte innerlich zurecht legte.

“Die Macht ist wie ein Muskel. Trainierst du ihn nicht wird er mit der Zeit schwächer. Jedoch komplett verlieren wirst du sie nicht. Verlernen schon einmal gar nicht. Es soll aber wohl bei den Jedi Rituale geben ein Wesen von seiner Macht zu trennen. Am Ende ist das aber eher lächerlich und nicht Wert weiter darüber nach zu denken. Also nein. Von sich aus nicht.”

Sie starrte weiterhin beunruhigend finster in die Augen des Zabrak nur um dann den Droiden zu betrachten. Langsam ließ sie ihn herauf schweben und musterte ihn genauer. Er war unscheinbar. Dennoch bedeutete er Norag etwas. Für die Sith war er aber nur ein nutzloses Spielzeug. Kopfschüttelnd ließ sie ihn wieder auf den Stuhl sinken. Ihre Aufmerksamkeit richtete sich wieder auf den Zabrak. Diese einzige Frage war eine Enttäuschung. Wirklich enttäuschend. Die Mimik der Sith offenbarte dies auch teilweise. Auf der anderen Seite hatte er noch einen sehr langen Weg vor sich. Sie hatten nur begrenzte Zeit ihn vorzubereiten. Langsam würde sie beginnen und legte eine der Nüsse auf den Tisch zwischen den beiden. Sie musterte ihn eindringlich und schwieg kurz.

“Greif nach der Nuss…”

Sagte sie ruhig. Der Blick Darth Makhairas war auf Norag gerichtet welcher ziemlich irritiert schien. Sobald er die Nuss griff nickte die Sith leicht. Es war einfach, aber der Anfang der ersten Lektion. Sie würde bei Null beginnen. Es half nicht ihm erweitertes Wissen in den Kopf zu prügeln, wenn der Junge nicht einmal kapierte wie man an die Basis kam. Langsam verschränkte sie die Arme vor der Brust. Der Blick blieb aber weiter ernst. Eine kurze Stille legte sich auf die Szenerie ehe die Sith wieder das Wort an den Zarbak richtete.

“Sag mir… Über was hast du nachgedacht als du zugegriffen hast? Wie genau hast du jede Bewegung im Kopf geplant? Wie viel deiner Gedanken war darauf bezogen wie du deinen Arm genau benutzt?”

Mit einer gewissen Herausforderung schaute die Sith ihr Gegenüber an. Er musste sich erst einmal vor Augen führen, wie seine natürlichen Bewegungsabläufe funktionierten. Niemand musste darüber nachdenken ein oder auszuatmen. Wenn man lief überlegte man nicht zu jeder Sekunde wie man einen Fuß vor den anderen setzte. Es waren natürliche Bewegungsabläufe welche keine gesonderten Überlegungen bedürfen. Daher war es wichtig in der Macht auch auf diese Ebene zu kommen. Langsam lehnte sie sich zurück und streckte die Macht nach dem Zabrak auf. Sie versuchte vorsichtig in seinen Geist einzudringen. Jedoch fehlte es Darth Makhaira auch hier noch an der Expertise welche ihr Meister an den Tag legte. Es würde auch für die Sith noch ein weiter Weg sein. Jedoch musste auch sie lernen zu lehren. Ihr eigenes Training durfte dabei nicht vernachlässigt werden. Genauso musste sie den Zabrak von diesem Kram fern halten. Da war aber noch etwas…

“Die Fernbedienung für dein Halsband… wo ist sie?”

Fragte die Sith mit einem Nachdruck der keinen Widerspruch erlaubte. Sie wollte dieses Teil haben. Es sollte Norag nicht länger von den kommenden Aufgaben ablenken. Also würde er besser jetzt als später von diesen Dingen erlöst. Er war ein kommender Sith. Seine Vergangenheit war fortan ohne bedeutung. Auch er würde es verstehen müssen. Früher oder später. So simpel war es nun einmal...




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///Eingehende (verschlüsselte) Nachricht für Darth Makhaira\\\

Sehr geehrte Lady Makhaira,



ich danke Euch für das Senden dieser Nachricht und möchte hiermit ebenfalls meine Glückwünsche zur bestandenen Prüfung übermitteln. Meine Ausbildung verläuft sehr zufriedenstellend und ich würde mich freuen, wenn sich ein erneutes Treffen einrichten lassen könnte. Lord Nergal ist ebenfalls über den Vorschlag sehr angetan, daher würde nichts gegen eine erneute Übereinkunft sprechen.



Hochachtungsvoll,

Xargon

///Nachricht beendet\\\
 
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Als er die Antwort auf seine Frage bekam, dachte er nach, warum er so etwas durchmachen musste, obwohl seine Eltern Macht-Anwender waren. Er wusste keine Antwort drauf, aber nachtrauern würde ihnen in dem Sinne auch nicht. Er kannte sie schließlich nicht einmal. Aber eines war auch gut an der Situation, wenn das nun alles stimmte was die Dame ihm gegenüber sagt, dann würde er einer dieser Macht-Anwender werden - Ein Sith - Er wäre frei. Nur was hieß eigentlich frei zu sein? Er kannte nur die Sklaverei. Er war immer jemanden unter geordnet. Es war hier nun auch nicht wirklich anders, er war der Sith die bei ihm war ja nun auch untergeordnet. Er war sich nicht sicher was es wirklich heißt frei zu sein. Konnte man jemals wirklich frei sein?


Erst als die Sith den Droiden, mit der Macht, in die Luft hob sprang Norag etwas panisch auf und starrte zu seinem kleinen Freund der irritiert piepste. Norag sah zu Darth Makhaira und sein Blick wurde etwas finsterer, "Lass ihn in Ruhe!", kam unerwartet von ihm. Selbst er war überrascht wie er reagiert hatte, gegenüber einer die die Macht beherrschte und sicherlich auch viel Erfahrung hatte im Kampf. Bei ihrer erste Begegnung schien sie ja nicht ein mal in schwitzen zu kommen, als sie mal eben so zwei der Söldner ausgeschaltet hatte. Dennoch hatte etwas in ihn ausgelöst diese Worte auszusprechen. Der Droide der ihm auf Schritt und Tritt verfolgte war ihm sehr wichtig, es war sein einziger Freund in der Galaxis.

Er beruhigte sich als der Droiden neben ihm auf dem Stuhl gesetzt wurde. Der Droide drehte sich einmal um sich selbst und legte sich dann wieder hin, wie eine Katze die ihre Position änderte. Der Zabrak saß sich wieder auf den Stuhl und hoffte das sein vorlautes Verhalten keine Konsequenzen hatte. Er sah zu der Sith die schien als würde sie nachdenken. Sie legte eine Nuss in die Mitte des Tisches und sah den Zabrak an, er war etwas irritiert und überlegte was das werden sollte. Er hatte den Sinn nicht verstanden warum die Nuss da nun mittig auf dem Tisch lag. Erst als die Sith ihm sagte er soll die Nuss greifen blinzelte er kurz auf und schaute sie fragend an. Dennoch tat er das was sie verlangte, er hob vorsichtig seinen Arm und streckte diesen in Richtung der Nuss aus. Immer wieder mit dem Blick wechselnd, von der Nuss zu der Sith und zurück. Er nahm die Nuss vorsichtig in die Hand und zog den Arm langsam wieder zurück. Nichts passierte oder? Er nahm einfach nur die Nuss. Was war das für einen Sinn? Sollte er sie jetzt essen oder was wollte sie Sith?

Nach einer kurzen Stille wo ihm mehrere Fragen durch den Kopf flogen unterbrach dann die Stimme der Dame ihm gegenüber die Stille. Die Frage war merkwürdig und sie sah überlegend zu ihr. "Naja... Keine Ahnung ich tat es einfach ohne groß darüber nachzudenken...", kam die Antwort von ihm. Diese Antwort war zu erwarten, weil niemand wirklich darüber nachdachte wie man etwas bewegte. Wer denkt schon groß darüber nach wie er sich bewegen würde? Jede Bewegung war wie Automatisch, macht dachte nicht groß darüber nach wie man dies anstellte. Aber man merkte das der kleine darüber nachdachte ob er wüsste was er dabei gedacht haben könnte. Es war Still er war am überlegen und machte diese Bewegung noch mal, doch ihm kamen keine Gedanken in den Sinn, wie er sich bewegte, es war eine natürliche Bewegung über die man nicht groß nachdachte.


Als die Frage aufkam wo denn die Fernbedienung von seinem Halsband war zuckte er zusammen und schaute sie mit großen Augen an. Wieso wollte sie wissen wo diese war? Er war doch frei... Oder? Er senkte den Kopf als der dann doch antwortete, "Die ist in Einzelteilen in meiner Gürteltasche...", ein finsterer Blick überkam ihm. Er wollte die Antwort nicht geben doch er tat es. Er schaute immer noch finster auf die Nuss in seiner Hand und hoffte nur das diese nie wieder zum Einsatz kam. Wer weiß was die Sith damit vor hatte...

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Es war ein harter Weg zum Krieger. Manches Mal erscheint es sinnlos einen solchen Weg zu verfolgen. Einem Weg, bei dem man gegen sich selbst ankämpfen musste. Nur so würde man voran kommen. Auch die einstige Niphira Minora musste dies lernen. Schon als Kind war dies der Fall gewesen. Jetzt saß sie hier als Lehrerin. Genauso würde der Sklave vor ihr eines Tages ein Meister sein. Darth Makhaira hatte lediglich die Aufgabe den Zabrak auf alles vorzubereiten. Die Sith bemerkte wie die Emotionen in ihrem Gegenüber hoch kochten, als der Droide in der Luft schwebte. Ein kurzes Grinsen legte sich auf die Lippen der Sith. Kurz nickte sie nachdenklich und schaute das Spielzeug des ehemaligen Sklaven an. Er hatte eine solche Bindung zu einem schwachen Gegenstand wie diesem? Lächerlich. Einfach lächerlich. So legte sich eine finstere Aura auf das Gesicht der Sith.

“Glaub mir… dem Kleinen wird es schlimmer ergehen wenn du nicht lernst… Oder anders ausgedrückt… Da wo wir hingehen… wird er nicht mehr als ein Stück Altmetall sein und deine Schwäche darstellen…”

“...genauso wie Lilya bei mir…” Ein wenig wehmütig hoffte Darth Makhaira, dass ihre direkte Untergebene auch auf bastion wäre wenn dieser Frachter sein Ziel erreichte. Langsam wanderte der Blick auf die Nüsse auf dem Tisch. Das Verhalten des Zabrak war voller Zwänge und schon fast verstörend. Jedoch nickte Darth Makhaira als Norag die Nuss nahm. langsam lehnte sie sich vor als er sagte, dass es keine genauere Überlegung bedurfte diesen Bewegungsablauf auszuführen. Ein leichtes Lächeln legte sich daher auf ihre Lippen. Er war zumindest ein Anfang oder?

“Genau auf diesem Niveau wirst du lernen müssen zu kämpfen. Du musst Reflexe lernen und jede Bewegung muss ein Teil deiner Selbst werden!”

Jedoch wie erreichte sie das? Wiederholungen über Wiederholungen. So war es nun einmal. Jedoch mit diesen Zwängen würde sich der ehemalige Sklave nur selbst im Weg stehen. Nachdenklich kratzte sie sich am Kinn als ihr Blick wieder auf das Halsband lenkte. Die ganze Geschichte wird noch interessant. Aber es muss eine Lösung geben. Immerhin besaß der Zabrak die Fernbedienung des Halsbandes. Vielleicht konnte man ihm damit wirklich auf Bastion helfen. Sein Blick verfinsterte sich. Auch wenn dieses Halsband ein delikater Quell negativer Emotionen wäre, so würde die Sith ihn damit nicht unterdrücken. Mit ruhiger Stimme sprach die Sith den Sklaven dann an ehe sie selbst aufstand um nach etwas bestimmten zu schauen.

“Überlege dir wie du etwas greifen kannst ohne deine Hände zu benutzen. Achja… und bedien dich am Essen. Du wirst deine Kraft brauchen…”

Mit einem leichten Grinsen ging die Sith zur Medistation und fand einen Droiden mit der Fähigkeit Dinge wie das Halsband zu scannen. Es war nötig die entsprechenden Vorbereitungen zu treffen damit dieses leidige Halsband seinen weg in den Schrott fand. Langsam programmierte sich die Sith einen der entsprechenden Droiden um und kehrte mit ihnen zurück zu dem Zabrak. In der Hoffnung, dass dieser sich etwas zu essen genommen hatte nickte sie dem Droiden zu welcher anfing das Halsband ab zu scannen und damit ein dreidimensionales Abbild zu erstellen. Ein Blick auf ihr Datapad verriet, dass Xargon sich auch gemeldet hatte. Sie schaute sich die Nachricht an und musste schmunzeln. Im Eifer des Gefechts hatte sie komplett vergessen, dass der Schüler Nergals nichts von ihrem Fortschritt wusste. Es war erstaunlich gewesen. Die Beiden hatten gekämpft und gesiegt. Nun schaute sie wieder zu dem Sklaven und verfasste eine kurze Nachricht;



///Nachricht an Xargon///

Sehr geehrter Xargon,

Ich glaube in wenigen Tagen sollten wir ankommen. Bis dahin wird unser Kontakt besser auf ein Minimum reduziert. Wir agieren immer noch auf dem Boden der Republik. Ich verspüre keinen Drang mein vorzeitiges Ableben unnötig zu provozieren.


Hochachtungsvoll,

Darth Makhaira

///Nachricht an Xargon///



Nicht ohne sich selbst eine Essensration zu holen setzte sich die Sith vor den Zabrak und lächelte ihn an. Der arme Junge wusste noch nicht einmal im Ansatz was er zu erwarten hatte. Er musste da durch. Entweder würde er wachsen oder ewig, zumindest mental, ein Sklave sein. Aber das wäre seine Entscheidung. Sterben würde er nur, wenn er versagte. Versagen wäre aber für ihn keine Option. Wahrscheinlich würden sie bald auch Bastion erreichen. Etwa einen Tag hätten sie noch. Sobald der Droide das Halsband gescannt hatte schickte die Sith die Daten an ihre untergebene weiter. Dazu kam noch die Aufgabe die Entfernung eines solchen Halsbandes vorzubereiten. Erst als sie mit diesen beiden Nachrichten fertig war richtete sich das Wort der Sith wieder an den ehemaligen Sklaven.

“Du wirst operiert werden. Diese hässliche Schmuckstück an deinem Hals ist einfach nur lästig und würde mich lächerlich machen. Also entledigen wir uns dem. Das wichtigste was du im Kopf behalten solltest weil jeder in deinem Umfeld dies verinnerlicht hat… Frieden ist eine Lüge, da ist nur Leidenschaft. Durch Leidenschaft erlange ich Stärke. Durch Stärke erlange ich Macht. Durch Macht erlange ich den Sieg. Der Sieg zerbricht meine Ketten. Die Macht wird mich befreien… Verinnerliche diese Worte. Sie sind der Kodex unseres Ordens. Seine Bedeutung sollte dir helfen alles zu begreifen und deinen Platz an meiner Seite zu finden. Setze dich damit auseinander. Du musst es verinnerlichen.”


Auch die Sith diese Lektionen lernen müssen. Nun würde ihr Schüler sich diesen Dingen stellen. Sie würden zusammen wachsen und damit ihre Zukunft weiter selbst bestimmen. Der Sklave würde irgendwann frei sein. Doch jetzt musste er zuerst seine mentalen Ketten los werden. Ketten welche ihn schwächten. Ketten welche nicht hilfreich waren wenn man auf Bastion überleben wollte. Schritt für Schritt. Lektion für Lektion. Langsam streckte Darth Makhaira die Machtranken nach dem Zabrak aus und versuchte zu erfühlen was der Junge verspürte. Wie er auf diese Gedanken reagierte. Sie würde auch in diesem bereich wachsen müssen wollte die Sith nicht als stumpfe Kriegerin abgestempelt werden. Sie beide hatten einen langen Weg vor sich. Gerade Darth Makhaira wollte unbedingt ihren Meister übertreffen. In jedem Bereich. Auch sie musste noch stärker werden. Erst Recht weil viele Schüler existierten, die schon bald ihr jetziges Niveau erreichen würden...



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Norag und Darth Makhaira

Nach dem Norag so ausgeflippt war, legte sich eine finstere Aura auf das Gesicht der Sith. Jedoch war seine Aura im Gesicht nicht viel anders. Ja er hatte eine starke Bindung zu so einem kleinen zerbrechlichen Doriden, dennoch war es der einzige mit dem er reden konnte. Der immer an seiner Seite war. Wo er nicht immer Angst vor haben musst. Er ballte die Fäuste als die Sith die Stimmer erhobt und seinen Freund mehr oder weniger beleidigt hatte.

"Ich kann ihn aufbessern, du sagtest ich habe die Möglichkeit ihn zu verbessern! Sobald ich wirklich diese Möglichkeiten habe, kann er mehr helfen als er es jetzt schon kann! Und er wird dann nicht mehr so leicht zu zerstören sein! Und ich werde mich auch anstrengen um stark genug zu sein!"

Kamen die Worte von ihm, entschlossen sich und seinen Droiden vor ran zu bringen. Er wollte nicht mehr der schwache Sklave sein. Er wollte sich befreien von der Last der vergangenen Jahre.

Er dachte über die Worte nach als er die Nuss in der Hand hielt. Es war verwirrend, weil er wusste ja nicht einmal wie er die Macht einsetzen sollte, wie also soll er also lernen diese Bewegungen unbewusst tun zu können. Er bewegte den Arm hin und er und versuchte zu realisieren, was er dabei denkt. Wie er diese Bewegung ausführt. Problem war nur, er dachte kaum darüber nach sich zu bewegen, es war keine große Übung. Er tat es einfach. Jedoch versuchte er genau darüber nachzudenken und das sah man ihn genau an.

Er sah
Darth Makhaira zu wie sie aufstand und scheinbar was suchte. Jedoch was wusste er nicht. Als sie meinte er soll was greifen ohne seine Hände zu nutzen überlegte er wie er das tun kann und starrte die Nüsse auf dem Tisch an. Er wusste nicht wie er danach greifen sollte ohne seine Hände zu nutzen, die Muss bewegte sich keinen Zentimeter. Die Sith ging woanders hin und er sah ihr kurz hinterher und schaute dann die Nuss wieder an. Dann bekam er ein grinsen ins Gesicht und schnappte sich die Nuss mit den Zähnen und hielt diese fest. Als Darth Makhaira wieder rein kam sah er zu ihr mit der Nuss zwischen den Zähnen.

"Gechaaacht!"

Sagte er mit der Nuss im Mund, er hatte nicht seine Hände genutzt. So wie sie es gesagt hatte. Er sah zu den Droiden der auf ihn zu kam und ließ die Nuss wieder auf den Tisch fallen und musterte den Droiden. Der sich zu ihm gesellte und sein Halsband scannte.

"Wieso scannt er mein Halsband?"

Fragte er die Sith die kein Wort darüber verloren hatte, warum er dies tat. Wenn es um Technik ging konnte man ihm kaum was vor machen. Er bastelte schließlich nicht um sonst immer an irgendwas rum. Sonst würde sein kleiner Freund nicht existieren. Als der Scan fertig war, sah er zu der Sith die sich was zu essen schnappte und er stand etwas zögerlich auf und holte sich leicht zitternd auch etwas. Immer mit dem Gefühl jeden Moment auf dem Boden zu liegen, doch es passierte nicht. So setzte er sich wieder auf seinen Platz und sah das essen an und schaute kurz zu der Dame ihm gegenüber. Es schien wirklich okay zu sein, so begann er das Essen zu essen.

Während er seine Mahlzeit einnahm hörte er den Worten der Sith genau zu. Er nickte knapp als die davon sprach das das Schmuckstück an seinem Hals endlich weg gemacht werden sollte. Und als sie den Kodex der Sith aufsagte hörte er aufmerksam zu, er überlegte kurz und sprach diese noch mal für sich nach.

"Frieden ist eine Lüge, da ist nur Leidenschaft. Durch Leidenschaft erlange ich Stärke. Durch Stärke erlange ich Macht. Durch Macht erlange ich den Sieg. Der Sieg zerbricht meine Ketten. Die Macht wird mich befreien."

Er wiederholte diese Worte noch ein bis zwei mal leise für sich und dachte darüber nach während er diese Aussprach. So konnte er es sich auch besser merken, durch das mehrmalige wiederholen des Kodex. Er ging während der letzte Bissen seiner Mahlzeit die Worte im Kopf immer und immer wieder durch. Und man sah das er am nachdenken war.

Sein Droide saß recht still auf seinen Platz, doch man konnte erkennen, das dieser die beiden beobachtet hatte. Das einzige was von ihm kam, war ein leises summen. Man könnte meinen, das dieser Droide eine Art eigenes Wesen hätte, eigene Gedanken. Aber dies könnte auch einfach nur eine Einbildung sein.

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Die Sith schüttelte nur müde mit dem Kopf als der Dornenkopf versuchte den Droiden zu rechtfertigen. Er war so darauf fixiert. Was auch immer in deinem Kopf passierte war nicht gerade förderlich für ihn. Daher starrte Darth Makhaira den Droiden kurz an als würde sie ihn alleine durch ihren Blick auf den ewigen Schrottplatz befördern. Dennoch war es vielleicht die Lektion welche er benötigte. Sollte er sich zu extrem auf das Teil fokussieren, dann würde sie ihn einfach beseitigen. Würde Norags Nutzen die Arbeit nicht Wert sein konnte man auch ihn jeder Zeit ersetzen. Das wäre noch das kleinste Problem. So war Niphira aus dem Raum verschwunden bis sie mit dem Droiden zurück kam und bei dem Anblick des Zabrak mit der Nuss im Mund sich alleine von der Mimik her nicht sicher war ob sie lachen, oder den ehemaligen Sklaven in der Luft zerreißen sollte. Ein leichtes Zucken war daher auf den Mundwinkeln zu erkennen. Nachdenklich setzte sie sich dem angehenden Sith gegenüber. Es war ein naheliegender Gedanke gewesen welchem der Zabrak gefolgt war. Vielleicht sollte auch sie wieder ein wenig diese Lockerheit finden. Zumindest in bestimmten Punkten.

“Das war nicht gerade das was ich meinte…”

Die Sith wartete bis der Droide seine Arbeit erledigt hatte und betrachtete die Daten. Es würde ein etwas komplizierterer Eingriff werden. Scheinbar war nie in Betracht gezogen worden diesen Jungen jemals wieder frei zu lassen. Einfach nur widerlich. Ihr Meister hatte eine Saat gepflanzt. Einen Wunsch. Nun würde die Sith diesem nachkommen. Es war am Ende egal welche Spezies jemand hatte. Dieser Zabrak könnte mächtig werden. Stark. Und so sehr Darth Makhaira das Verhalten mit der Nuss ablehnte, so sehr musste sie anerkennen, dass der Junge zumindest gewisse Gedankengänge besaß, die ihm irgendwann helfen könnten. Daher wartete die Sith mit der Erklärung bezüglich des Halsbandes.

“Du wirst bei unserer Ankunft auf Bastion die Medistation in der Dömäne der Lernenden aufsuchen. Frag nach Lilya Sunrider… Sollte sie nicht da sein, dann betone dass dich Darth Makhaira schickt. Du wirst von mir ein Datapad erhalten in dem ich alles beschreibe was von den Leuten dort erwartet wird!”

Die Sith schaute ernst. Ihre Stimme ließ keinen Widerspruch zu. Laut ihrem Datapad würden sie in wenigen Stunden Bastion schon erreichen. Es war ein gutes, jedoch umgekehrt auch lästiges Zeichen. Gut weil sie endlich heim kam. Lästig, weil sie nicht den Eindruck hatte den Zabrak genügend auf das was vor ihm lag vorbereitet zu haben. Immerhin bedeutete es aber, dass ihre Flucht aus dem Raum der Republik von erfolg gekrönt war. Sobald Norag den Kodex der Sith aufsagte nickte diese anerkennend. Zumindest das hatte er begriffen. Zumindest kamen sie langsam ein wenig voran.

“Norag… Ich will dass du dich mit der Thematik auseinadersetzt wie ich sowas hinbekomme…”

Darth Makhaira ließ wieder eine Nuss schweben. Ihr Blick war ernst. Die Augen leuchteten wie eine Sonne die gerade im Begriff war zu sterben. Ansonsten war ihr Gesicht frei von Emotionen.

“Als ich sagte… du darfst deine Hände nicht benutzen meinte ich eigentlich nicht, dass du deinen Mund benutzen solltest. Dein Füße gelten übrigens auch nicht als Antwort. Mir gehts darum, dass dein physischer Körper die Nuss nicht berührt. Auch dein Droide ist nicht die Antwort…”

Vielleicht half dieser Tipp. Der physische Körper war ein elementarer Teil dessen was einen Sith ausmachte. Einen Krieger. Jedoch war dieser Teil eines Wesens nicht alles. Bewusst auffällig strich die Sith mit ihren Machtranken über Körper und Geist Norags. Er musste es spüren. Vielleicht war dies der Schubs in die richtige Richtung? Der Hinweis welchen der Junge brauchte? Langsam stand die Sith auf und ging in das Cockpit. Sie ging zum Cockpit und betrachtete dort die Konsole. Sie bereitete alles für die Ankunft auf Bastion vor. Die Einflug-Vektoren sowie die Landeerlaubnis holte die Sith ein. Kaum, dass sie alles abgesendet hatte bekam sie eine Antwort. Allerdings wurde ein Auftrag mit geschickt. Sie sollte sich bei ihre Ankunft um eine Gefangene kümmern. Eine Padawan. Ein bösartiges Zucken legte sich auf die Lippen der Sith. Ein Padawan. Sie sollte diesen noch einmal ausquetschen und hinrichten. Da man ihren Meister nicht erreichen konnte wäre sie die nächstbeste Alternative. Wie langweilig. Eine Execution? Die Sith las die Anweisungen noch einmal genau durch und ein diebisches Grinsen legte sich auf ihr Gesicht. Sie sollte sich lediglich um die Gefangene kümmern. Also einfach foltern… quälen und zermalmen? So viele Optionen! Leise lachte die Schwarzhaarige. Bei ihrer Ankunft würde sie zudem noch Xargon darüber informieren, dass sie sich mit ihm treffen wollte. Aber nun wollte die Sith erst einmal etwas entspannen und lehnte sich zurück. Es war also nur noch eine Frage der Zeit bis Bastion vor ihr liegen würde. Bald wäre sie… Endlich… wieder zu Hause.



[Weltraum (Neue Republik) | Hyperraum Richtung imperialem Gebiet | YT-1210 Frachter | Cockpit || Darth Makhaira]
 
[Weltraum (Neue Republik) | Hyperraum Richtung imperialem Gebiet | YT-1210 Frachter | Passagierbereich]
Norag und Darth Makhaira
Der Dornenkopf hörte der Sith zu, als diese erklärte was er bei der Ankunft auf Bastion machen sollte. Er sollte zu der Medistation gehen, in der Domäne der Lernenden. Oh man ob er dies auch wirklich findet und nicht stumpf in der Gegend umher irrt? Der Zabrak war ja froh das er sich noch erinnern konnte, wie er zum Raumschiff kam. Aber auch nur, an dem Punkt als sie im Hutten-Viertel ankamen. Ohne Darth Makhaira wäre er in der dunklen Hölle verloren gewesen. Er sah etwas verunsichert auf den Tisch und versuchte, nochmal zu wiederholen wo er hin soll.

"Lilya Sunrider... Medistation in der Domöne der Lernenden..."

Kamen die Worte recht leise von dem tätowiertem Wesen. Er wurde kurz darauf, aus seinen Gedanken gerissen. Die Dame vor ihm hob die Nuss an, die vor ihm lag und seine Augen wurden groß. Er schaute unter die Nuss und an den Seiten. Die Nuss hing in der Luft. Zumindest aus seiner Sicht. Er war etwas irritiert und fuhr mit der Hand darunter durch und einmal darüber und sah zu der Sith im gegenüber. Dieser Blick den er sah, ernst jedoch ohne Emotionen, aber ihre Augen. Sich leuchteten. Oder war das Einbildung? Nein sie leuchteten Sonnen, jedoch war es im zweiten Moment nicht so fröhlich wie es schien, eine dunkle Aura war auch zu bemerken. Jedoch was genau konnte der Bewohner Iridonia nicht beschreiben.

"Kein Körperteil und keine Gehilfen..."

Er dachte nach als er die Nuss dabei ansah, die wieder zu sinken schien und nun wieder reglos auf dem Tisch lag. Er versuchte darüber nachzudenken, was er fühlte, als diese merkwürdigen Dinge passierten, die er unbewusst tat. Diese Gedanken reichten bis ins sehr junge Alter zurück, wo er diesen Jungen von sich schleuderte, ohne ihn nur zu berühren. Jedoch konnte er nicht all zu lange nachdenken als er plötzlich eine Berührung wahrnahm. Er zuckte leicht und die Nuss vor sich flog auf Darth Makhaira zu, ohne das er diese berührte. Er starrte der Nuss hinterher. Und sah kurz um sich herum. Da stand keiner. Auch sein Droide hat sich nicht vom Fleck bewegt. Aber was hat ihn gerade berührt? Er sah die Sith an und blinzelte irritiert. War das das was sie meinte? Und was ist gerade mit der Nuss passiert? Er hatte kurz wieder dieses Gefühl gehabt, er konnte es nicht beschreiben, aber es war wie eine Bewegung über die er nicht nachdachte.

"Was...?"

Kam nur vom dem Zabrak der Blick wanderte wieder zu der Sith. Es schien ein kleines lächeln in ihrem Gesicht zu erscheinen. Jedoch stand diese kurz danach auf und ging in Richtung Cockpit. Norag schnappte sich eine zweite Nuss und legte diese vor sich. Er wollte es noch mal versuchen. Er versuchte dieses Gefühl, was er eben hatte neu zu empfinden. Wieder einzusetzen. Er sah konzentriert zu der Nuss. Aber als nichts passierte sah er traurig zu Boden und dann zu seinem Droiden der Pieps-Geräusche von sich gab. Darauf nickte der Zabrak nur kurz und atmete tief ein und wieder aus. Er schloss die Augen. Es musste doch irgendwie machbar sein. Er konnte es doch, nur immer unbewusst. Wie konnte er diese Bewegung nur bewusst einsetzen? Er ging in sich und versuchte darüber nachzudenken, wie die Bewegungsabläufe gingen.

Es war immer einfacher gesagt, eine Bewegung zu machen, die man nie bewusst macht. Er machte die Augen wieder auf als die Nuss sich kurz bewegte und er starrte die Nuss an. Er versuchte wieder dieses Gefühl nach zu gehen und die Nuss zuckte wieder hin und her. Ohne das er diese mit seinem Körper berührte. Er bekam ein lächeln auf seinen Lippen, etwas was lange nicht mehr in seinem Gesicht zu erkennen war. Der Doride piepste auch fröhlich vor sich hin. So als ob etwas wundervollen passiert wäre.

"Hast du das gesehen? Warte..."

Sagte er zu dem Droiden der total aus dem Häuschen zu scheinen sei. Er versuchte sich wieder darauf zu konzentrieren, er schloss seine Augen und kurz darauf öffnete er diese wieder und er konnte es wiederholen das die Nuss sich bewegte. So ein Erfolgserlebnis hatte der ehemalige Sklave seit langen nicht mehr gehabt. Als er gerade rufen wollte hörte er die Worte in seinem Kopf, 'Überlege dir wie du etwas greifen kannst ohne deine Hände zu benutzen.'. Er sollte nach der Nuss greifen. Nicht einfach nur bewegen. Er seufzte leicht und sah zur Nuss. Nur wie konnte er diese nun greifen? Er starrte wieder die Nuss an und versuchte diese zu sich zu holen. Bestimmt erst wenn ihm das gelang, erst dann wäre seine jetzige Meisterin zufrieden mit ihm. Er wollte ihr zeigen das er es kann wenn er es will. Er wollte ihr zeigen das er lernfähig ist.

Wieder wiederholte er die Vorgänge von vorhin, die Bewegungen, nur versuchte er dabei nicht nur die Nuss zu berühren sondern zu sich zu ziehen. Es dauerte etwas doch dann bewegte er die Nuss leicht in seine Richtung. Er versuchte es immer wieder dieses Vorgang zu wiederholen. Es dauerte seine Zeit. Dennoch schaffte er es durch wiederholen und wiederholen und wiederholen, das die Nuss nun genau an der Tisch kannte lag. Er lächelte auch als er merkte, das dies sehr ansträngend war. Es war nicht leicht eine Bewegung zu machen die man vorher kaum kannte. Es war so wie die Muskeln zu nutzen die in Mitleidenschaft gezogen waren all die Jahre. Jedoch stand er wackelig auf und rief freudig.

"Geschafft! Ich habe es geschafft! Meisterin! Ich hab die Nuss zu mir gezogen!"

Er merkte das das stehen doch recht zitterig war und setzte sich wieder in und atmete tief durch. Sein Droiden kletterte die Anrichte hoch und holte ihm etwas zu trinken. Er stellte es auf den Tisch und Norag trank das Glas leer und nickte dem Droiden zu. Sein treuer Begleiter auch wenn das Darth Makhaira nicht passte. Er würde ihn nicht aufgeben.

[Weltraum (Neue Republik) | Hyperraum Richtung imperialem Gebiet | YT-1210 Frachter | Passagierbereich]
Norag und sein treuer Begleiter [NPC/Droide]
 
Weltraum – nahe Coruscant – MC-18 – Alicia, Joras, Akani, Lucienne (NPC) und Tenia

Natürlich war Akanis Einwand ihre Lanze betreffend richtig. Allerdings hatte sie allgemein von Lichtwaffen und machtbegabten Wesen gesprochen. "Ja, es gibt nicht nur Jedi und Sith. Graue Jedi, Kulte, vermutlich gibt es mehr Personen, die eine Lichtwaffe nutzen, als mir gerade einfallen. Ich denke, das entscheidende Kriterium wird in den allermeisten Fällen der Zugang zur Macht sein. Meine Vermutung, dass es sich bei dem Angreifer um einen Sith gehandelt hat, war dennoch vorschnell." So unwahrscheinlich es auch war, es hätte ebenso sein können, dass ein Jedi einen Jedi angriff, aus welchen Gründen auch immer. Beinahe automatisch musste die Nullianerin an Kestrel denken und noch immer hegte sie einen gewissen Groll gegen diese Frau. Sie war Anakin gegenüber feindselig gewesen, kein anderes Wort konnte ihr Verhalten besser beschreiben. Was wiederum bedeutete, dass sie selbst tunlichst darauf achten sollte, nicht ebenfalls feindselig zu werden. Immerhin lagen Jahre zurück, seit sie Kestrel das letzte Mal gesehen hatte. War es in diesem Fall einmal mehr eine schlechte Ausrede sich selbst zu sagen, dass man dennoch nicht jeden mögen musste? Jemanden nicht zu mögen oder ihm feindselig gegenüberzustehen, war immerhin nicht das Gleiche. Sie mochte Kestrel nicht. Ob sich das je änderte stand auf einem anderen Filmsi.

Tenia stimmte schließlich in das allgemeine Gelächter darüber ein, dass sich vier Jedi versammelt hatten, von denen nicht einer fliegen konnte. Der Umstand machte deutlich, dass Jedi eben doch nicht alles konnten. Eine Einsicht, die Tenia sich erst hatte aneignen müssen. Alicia verschwand für ein paar Minuten, um schließlich mit einer Pilotin zurück auf das Schiff zu kehren. Ossus schien sie nicht gerade zu begeistern, Tenia nickte bloß und zuckte mit den Schultern, als sie der Anweisung sich zu setzen und anzuschnallen folgte.
"Wir sind nur noch am Fliegen", stellte sie mit einem ironischen Lächeln in Richtung Akani fest. Ohne die Jedi wäre Tenia vermutlich bis heute noch auf Null geblieben und hätte kein Raumschiff das abhob betreten. Seitdem aber hatte sie eine Menge Planeten gesehen. Lianna, Coruscant, Tyhferra, Alderaan, Ossus, Ruusan, Thetarra und Chalacta. Beinahe hätte sie gelacht, denn kaum zwei handvoll Planeten waren vermutlich gar nichts. Für die Nullianerin selbst hingegen schon.
"Ich hätte nicht gedacht, dass das einmal so kommt." Dabei war sie nicht sicher, ob sie das mehr zu sich oder zu ihrem Schüler sagte.
"Wie ist das mit euch, seid ihr schon geflogen oder auf anderen Planeten gewesen?", fragte sie schließlich in die Runde.



Weltraum – Hypersprung nach Ossus – MC-18 – Alicia, Joras, Akani, Lucienne (NPC) und Tenia
 
Weltraum-Hyperraum nach Ossus-MC18- mit Joras, Tenia, Akani und Lucienne ( NPC)

Die Antwort ihres Padawans war etwas überraschend für Alicia.

“Hast du Flugangst?”


fragte ie ihren Padawan und runzelte die Stirn. Jedi reisten im Normalfall die meiste Zeit kreuz und quer durch die Galaxie. Dabei mit dem Fliegen Mühe zu haben war ziemlich hinderlich.


“ Entspann dich, Joras. Das Schiff ist in einem guten Zustand. Der Orden pflegt seinen Fuhrpark. Wir werden keine Probleme beim Start bekommen. “


Sie überlegte einen Moment und kratzte sich am Hinterkopf währenddessen. Sie suchte etwas ,das Ähnlichkeit mit den Bewegungen eines Raumschiffs hatte...auch wenn die künstliche Schwerkraft und andere Systeme dafür sorgten, dass man eigentlich wenig von den Bewegungen eines Raumschiffs spürte.


“Magst du… Schiff fahren? Also auf dem Wasser?Stell dir vor, du wärst auf so einem Boot. Kannst du eigentlich schwimmen?”


fragte sie ihren Padawan. Sie selbst fing an zu lächeln, wenn sie an die Wochenenden dachte, die sie mit ihrem Vater auf dem Meer verbracht hatte.

Leider sorgte das auftauchen von Miss Sanchez für das einfrieren ihrer Mimik. Alicia kämpfte ihre Gefühle zurück. Auf keinen Fall würde sie wegen der Frau wirklich die Fassung verlieren. Sie musste nicht beweisen, dass sie allein gut klar kam. Miss Sanchez war nur ein zusätzlicher Passagier auf dieser Reise. Und ihr Taxifahrer. Von dem her hatte es ja doch irgendwie gepasst, das Tyris ihr diese Frau geschickt hatte. Sie brachte sie alle gut in den Hyperraum und erhob sich dann, um ihr Gepäck zu verstauen. Alicia sah ihr nach und gesellte sich dann zu den anderen. Dort stellte Meisterin Lumiran gerade die Frage, ob jemand von ihnen schon geflogen sei oder andere Planeten gesehen hätte.



“Einige. Ich stamme ursprünglich von Mimban und als ich meine Ausbildung zum Jedi abgeschlossen hatte, kristallisierte sich meine Aufgabe als Anwärter-Finder raus. Sprich ich war in den letzten Jahren die meiste Zeit am Reisen und habe junge Leute fast überall in der Galaxie eingesammelt, um sie nach Lianna zu bringen. Beziehungsweise bring ich sie ja jetzt nach Coruscant. “


Spürhund des Jedi-Ordens. Eigentlich ein schöner Job, auch wenn es durchaus Jedi gab, die auf sie herab sahen- und das nicht nur wegen ihrer geringen Grösse. Aber ihre Aufgabe war abwechslungsreich. Sie konnte in friedliche Gebiete reisen, die machtsensitive Person- oder manchmal auch deren Eltern- überzeugen und die Person anschliessend direkt nach Coruscant oder Haruun Kal mitnehmen. Oder sie geriet in Gebiete, in denen bewaffnete Unruhen herrschten.Paläste und Gossen. Alles war möglich. Die Macht bevorzugte keine Gesellschaftsschicht und keine Spezies. Auch, wenn man den Eindruck gewinnen könnte, weil man besonders viele Menschen unter den Jedi fand. Aber der Eindruck täuschte. Im Verhältnis war es schon ausgeglichen. Alicia liebte die Vielfalt, die die Macht in die Galaxis brachte. Und in den Jedi-Orden.


Weltraum-Hyperraum nach Ossus-MC18- mit Joras, Tenia, Akani und Lucienne ( NPC)
 
-- Weltraum | Hyperraum nach Ossus | Cockpit des MC18 | Joras, Tenia, Akani, Alicia und Lucienne (NPC) --

Eine gute Frage. War es tatsächlich Flugangst, an welcher er litt oder doch ein paar unangenehme Erinnerungen? Oder vielleicht sogar eine Kombination aus beiden? Joras atmete tief durch, vielleicht hatte Alicia Recht. Entspannung würde ihm jetzt wohl am meisten helfen. Ruhe, Meditation - vielleicht später, wenn er sich an dieses dumpfe Brummen und die Geräusche gewöhnt hatte. Oder Surren? Jedenfalls klang es technisch und Joras hatte das Gefühl, die Ursache des Geräusches nicht wirklich zu zu ordnen zu können. Aber es hatte auch einen gleichmäßigen, tiefen Ton. Zumindest war es nicht mehr so schlimm wie vorhin, als der Boden unter seinen Füßen erzitterte und diese brüllenden, kreischenden und piepsenden Geräusche um ihn herum gewesen waren. Das Einzige, was jedoch geblieben war, war diese sanfte Übelkeit in der Magengegend. Mit einem leisen Seufzen versuchte er dem Rat seiner Meisterin Folge zu leisten und tatsächlich, atmete Joras mehrmals ruhig durch und konzentrierte sich auf eben diesen Bereich. Konzentrierte sich, lies sich ein wenig fallen. Weit weg von den, vermutlich, Betriebsgeräuschen des Schiffes hinein in eine dunkle Wärme.

Wärme, das war auch genau das was er wenige Minuten später im Magenbereich spürte. Wie sich diese Krämpfe langsam aber sicher lösten. Doch für einen kurzen Moment machte sich der Zweifel in ihm breit, denn eigentlich hatte er gelernt, die Macht zu nutzen um anderen zu helfen – nicht sich selber. Oder nicht mit dem Zweck, sich selber daran zu bereichern. Ob es Alicia gemerkt hat? Bestimmt, aber vorallem würde sie bemerken, dass er sich tatsächlich an ihren Vorschlag hielt und die Anspannung sich langsam löste.

Schiffe? Nein Meisterin, ich wuchs auf einer Farm auf.

Joras brach für einen Moment ab, dann schüttelte er sanft den Kopf. Mehr oder weniger, und verrichtete Feldarbeit. Und beließ es dann bei dieser Aussage, denn immerhin war seine Vergangenheit etwas, was er nicht unbedingt ausbreiten wollte. Vorallem nicht unbedingt vor fremden Personen. Personen, welche wohl ein Gespräch beginnen wollten. Joras zuckte kaum merklich mit den Schultern. Geflogen? In seinem ganzen Leben dreimal, davon zweimal unfreiwillig. Leibeigenen hatten da für gewöhnlich kein Wörtchen mitzureden.


Drei Mal bisher...

Die Stimme des Blinden war ungewohnt leise, als er antwortete. Vielleicht ein bisschen müde.


-- Weltraum | Hyperraum nach Ossus | Cockpit des MC18 | Joras, Tenia, Akani, Alicia und Lucienne (NPC) --
 
Weltraum – nahe Coruscant – MC-18 – Alicia, Joras, Tenia und Akani


Tenia erwähnte sowohl Graue Jedi als auch verschiedene Kulte, die nicht den beiden großen sich gegenüberstehenden Orden angehörten und dennoch Lichtwaffen verwendeten. Von Grauen Jedi hatte er vereinzelt gelesen. Es handelte sich seinem Wissen nach um mysteriöse Individuen, die ursprünglich dem Jedi-Orden angehört, ihn dann aber verlassen hatten, weil sie mit seinen Ansichten nicht völlig übereinstimmten. Soweit er wusste, gab es jedoch keinerlei Gruppierung Grauer Jedi und im Allgemeinen bezeichneten sie selbst sich auch nicht so.

„Wir sind nur noch am Fliegen“, meinte die Nullianerin dann ironisch, nachdem sich alle gesetzt hatte. Akani nickte. „Ändert sich das denn irgendwann oder ist das ständige Rumreisen fester Bestandteil des Lebens der meisten Jedi?“ Wirklich überrascht sein konnte der Padawan nicht; Ziel des Ordens war es ja schließlich, Hilfsbedürftigen in der ganzen Galaxis zu helfen, und er konnte sich zumindest an diesem Punkt nicht in einer stationäreren Rolle wie Bibliothekar oder Ausbilder sehen. Außerdem war er auch von seiner Jugend vor dem Beitritt zum Orden an Reisen gewöhnt.

Tenia erkundigte sich schließlich in den Raum hinein, ob die anderen Anwesenden zuvor bereits herumgekommen waren. Alicia, die ein leises Gespräch mit ihrem Padawan gehabt hatte, meldete sich zu Wort.
„Einige. Ich stamme ursprünglich von Mimban und als ich meine Ausbildung zum Jedi abgeschlossen hatte, kristallisierte sich meine Aufgabe als Anwärter-Finder raus.“ Sie erläuterte weiter, dass sie in letzter Zeit viel gereist war, um potenzielle zukünftige Jedi zum Orden zu bringen. Joras war nicht so gesprächig und gab nur an, vor der aktuellen Reise dreimal geflogen zu sein. Akani fragte sich, ob der Mann allgemein verschlossen war oder nur in diesem Moment kein Interesse am Gespräch hatte.

„Ich bin vor meinem Ordens-Beitritt bereits recht viel gereist. Mein Vater ist Händler und hat mich, seit ich vier war, zu fast allen Handelsreise mitgenommen. Ich hatte eigentlich immer gedacht, dass ich seine Beschäftigung fortführe. Stattdessen sieht es so aus, als ob meine Zukunft nun Verhandlungen anderer Art enthält“, meldete sich Akani mit einem Lächeln. Dann wandte er sich an Alicia.
„Meisterin Sunrider, wie läuft denn eure Arbeit so ab? Angenommen, ihr seid gerade auf einem Planeten gelandet, auf dem ihr nach Jedi-Nachwuchs suchen wollt. Wie findet man da inmitten von all den Bewohner geeignete Kandidaten? Ist es möglich, bereits auf die Ferne Machtsensitivität festzustellen, oder müsst ihr dann mit sämtlichen Kindern im passenden Alter sprechen?“, fragte er neugierig.


Weltraum – Hyperraum nach Ossus – MC-18 – Alicia, Joras, Tenia und Akani
 
Weltraum – Hyperraum nach Ossus – MC-18 – Alicia, Joras, Tenia und Akani

Alicia erzählte, dass sie von Mimban stammte und die junge Nullianerin musste sich eingestehen, dass sie nicht den Hauch einer Ahnung hatte, wo dieser Planet lag. Natürlich hätte sie behaupten können, dass es bei der Vielzahl der Planeten keine große Überraschung war, nicht auf Anhieb jeden zuordnen zu können. Wäre da nicht die erschlagende Wahrheit gewesen, dass Tenia sich über Jahre hinweg für keinen anderen Planeten als Null interessiert hatte.
Sie war schon oft geflogen, was bei ihrer Berufung wohl gar nicht auszuschließen war.
Alicia suchte nach Jedi, Tenia suchte nach Sith, was die beiden in ihren Aufgaben sehr voneinander unterschied. Ähnlich wie Akani und Joras. Letzterer gab sich weniger informativ, er erwähnte zwar dreimal geflogen zu sein, doch er benannte keinen Ort. Überhaupt war er, im Gegensatz zu Akani eher wortkarg, was Tenia an sich selbst erinnerte. Auch sie hatte anfangs wenig geredet und wenn, dann hatte sie meist das falsche gesagt. Doch anders als sie es damals gewesen war, wirkte Joras nicht, als sei er überheblich oder arrogant. Viel eher erweckte er einen in sich gekehrten Eindruck. Vielleicht wirkte er sogar traurig. Tenia überlegte und beschloss dann den vorsichtigen Versuch, Joras in ein Gespräch zu verwickeln. Schließlich stelle Akani Alicia eine ganze Reihe an Fragen.
„Bist du aufgeregt, was Ossus betrifft?“ fragte sie den Padawan daher direkt und sah ihn einen Moment lang an.
Ich zumindest bin es“, gab sie zu und schob dann, nach einer kurzen Pause mit einem leisen Lachen ein „sehr“ nach.

Weltraum – Hyperraum nach Ossus – MC-18 – Alicia, Joras, Tenia und Akani
weiter auf Ossus
 
[Weltraum (Neue Republik) | Im Hyperraum | An Bord der C70 „Spirit of Dac“/geschwärzt | Arkadi Duval, Leela, Kaveri, Commander Prothera

Ein denkendes, fühlendes Wesen war keine Maschine. Man konnte Abläufe trainieren, Muster einstudieren, Regeln verinnerlichen, sich von dem, was man allgemein als Emotionen bezeichnete, so weit wie möglich distanzieren, aber man konnte nicht die klinische Effizienz eines Droiden erreichen – jedenfalls nicht die ganze Zeit. Es gab Momente, in denen schlicht und ergreifend die Handbücher und Ausbilder nichts zu sagen hatten, in denen man sich nicht hinter Protokollen und Vorschriften verschanzen konnte. Auf Ilum hatte Arkadi viele solcher Momente erlebt, jedenfalls nach den Maßstäben des stoischen Geheimdienstoffiziers. Nähe und Gefahr hatten ihre ganz eigene Wirkung, der man sich nur schwer entziehen konnte, und ähnlich schwer fiel es ihm, seine Gefühle gegenüber Leela in exakte Worte zu fassen, Begrifflichkeiten zu finden, die man niederschreiben konnte. Also ließ er es bleiben und beschränkte sich auf die kleinen Geste der Vertrautheit und Zuneigung, auf ein Lächeln, auf eine Berührung, einen Blick. Vielleicht war es besser, dass manches ungesagt blieb und ungesagt bleiben würde, zumindest für die nächste Zeit. Zu fragil schien Arkadi diese ungewohnte Gefühlslage, diese verletzliche Geborgenheit, die er in der Gegenwart der Padawan empfand. Sie hatten viel zusammen durchgestanden, schon vor dem Abenteuer im ewigen Eis, und doch hatten sie sich erst jetzt kennengelernt, in Stunden der Gefahr und der Bedrohung. Die Situation vor dem rettenden Eintreffen republikanischer Hilfe war höchst angespannt gewesen, jeden Augenblick hatte der ehemalige Soldat damit gerechnet, dass imperiale Soldaten die Zuflucht stürmen würden, in der er und Leela sich verschanzt hatten. Schlussendlich war es nicht dazu gekommen, und die Frage, wieso, brannte immer noch unangenehm unter den Nägeln. Hatte Meisterin Kenobi ihren Einfluss bei diesem Gouverneur geltend gemacht? Stufte man beim IGD die Operation schlicht als zu aufwändig ein, gab es vielleicht ein Kompetenzgerangel? So recht wusste Arkadi noch immer nicht, wie er die Ereignisse einordnen sollte, und so konzentrierte er sich darauf, das zu tun, was in seiner Macht stand.

Für den Moment bestand dies darin, Commander Prothera einen möglichst vollständigen und hilfreichen Bericht zu geben. Arkadi fokussierte seinen Geist, rief Erinnerungen auf und versuchte, Wichtiges von Unwichtigem zu trennen, die Informationen zu filtern und auf das zu lenken, was für die Nautolanerin und ihre Vorgesetzten von Interesse war. Einatmen. Auf vier zählen. Ausatmen. Die kühle, sterile Luft an Bord der „Spirit of Dac“ füllte seine Lungen, und zufrieden stellte der blonde Mann fest, dass seine Hände ruhig blieben, so ruhig und glatt wie seine Stimme, als er sich ein Vorbild an seiner Begleiterin nahmen. Leelas Nüchternheit war für ihn ein Aspekt ihrer Persönlichkeit, der ihn am meisten faszinierte, diese Fähigkeit, die Dinge sachlich zu sehen, auf den den Kern des Ganzen zu blicken. Commander Prothera war schwer zu lesen, aber ihr knappes Nicken in Richtung der Padawan wirkte wohlwollend, sie machte sich einige Notizen auf ihrem Datapad und wandte sich dann Arkadi zu, der den Faden aufgriff und den Angriff der Storm Commandos auf die „Star Explorer“, das Feuergefecht und den anschließenden Rückzug der Imperialen beschrieb und dann erläuterte, wie sich die Situation durch die Ankunft dieses Gouverneurs noch einmal verschärft hatte. Der Geheimdienstoffizier ließ nichts aus, beschönigte nichts und hielt sich mit Anmerkungen und Kommentaren zurück, aber auf Nachfragen der Commander antwortete er präzise und wenn nötig auch ausführlicher. Rasch kristallisierten sich Schwerpunkte heraus, Themen, die weiterer Untersuchung bedurften.


„Wenn Sie die Angreifer also durch Ausrüstung, Modus operandi, Verhalten und Ziel eindeutig als Storm Commandos unter IGD-Kommando identifizieren konnten, ergeben sich daraus natürlich gewisse Konsequenzen. Die Sache wird nach oben weiter gereicht. Ganz oben. Dieser
Charles Trinno, wir werden prüfen müssen, was wir über ihn haben. Vielleicht kommen wir über Umwege doch noch an ihn ran, aber ich würde nicht darauf wetten. Ungünstig, jedoch vertretbar angesichts der Umstände. Beunruhigender ist die enge Verbindung zwischen dieser Kenobi und dem imperialen Gouverneur und die Tatsache, dass die Jedi sich die Cyborg unter den Nagel gerissen haben. Wenn diese Juna Choway nur halb so gefährlich und geistig instabil ist, wie Sie beide es beschrieben haben, dann halten die Mystiker gerade einen Thermaldetonator in den Händen, ohne zu wissen, wie er tickt und zu entschärfen ist. Ah...keine Beleidigung beabsichtigt, Dr. Kaveri. Nun, zumindest die Daten der Untersuchung haben wir, das sollte ergiebiges Material für die Eierköpfe in 03 sein und es uns erlauben, zumindest etwas aus diesem Schlamassel zu retten.“

Ein wenig entschuldigend hob die Nautolanerin einen Kopftentakel, das Äquivalent zu einer gewölbten Augenbraue bei einem Menschen, bevor sie eine Pause machte und ausgiebig ihr Datapad studierte. Es vergingen sicherlich einige Minuten angespanntes Schweigen, bis die Commander ihren Kopf hob, fast so, als hätte sie vergessen, dass noch jemand war. Das hatte sie nicht – Arkadi hatte diesen Trick oft genug selbst benutzt, um nicht zu wissen, was gespielt wurde. Der blonde Agent wahrte gleichmütig Haltung, sein Gesicht eine ausdruckslose Maske der Professionalität, und vermied es auch, zu Leela zu sehen. Commander Prothera räusperte sich schließlich und der Anflug eines förmlichen Lächelns blitzte auf ihrem Gesicht auf, als sie ihre beiden Gegenüber noch einmal musterte und die mit Schwimmhäuten versehenen Finger aneinander legte.


„Das war gute Arbeit unter schwierigsten Bedingungen. Und jetzt, wo das Nexu ohnehin aus dem Sack ist, würde ich vorschlagen, dass wir mal ganz offen miteinander sprechen. So offen, wie man in unserem Metier sein kann, natürlich. Commander Duval, Ihre Mission, die Sicherheitsmaßnahmen des Jedi-Ordens im allgemeinen und im Bezug auf Ilum im speziellen zu untersuchen, ist abgeschlossen. Und ich muss nicht hellsehen können, um zu wissen, dass Ihr Bericht nicht schmeichelhaft ausfallen wird. Vergessen Sie die Sache. Sie bekommen einen neuen Auftrag, Details folgen.“


Arkadi nickte zur Bestätigung lediglich, er war es gewohnt, nur das Minimum an Informationen zu erhalten, gerade in Gegenwart von Außenstehenden. Die Nautolanerin schenkte ihm einen kurzen Blick aus ihren dunklen Augen, der verriet, dass der nächste Auftrag nicht leichter sein würde, aber auch das brachte den ehemaligen Soldaten nicht aus dem Konzept. Neugierig, aber mit neutraler Miene hörte er zu, als die Agentin das Wort nun an Leela richtete.


„Und was Sie angeht, Dr. Kaveri, so muss ich sagen, dass Sie anders sind als die Jedi, mit denen meine Behörde und ich in der Vergangenheit zu tun hatten. Sehr viel...geerdeter. Was Sie über diese Cyborg geschrieben haben, ist bemerkenswert – ich bin kein Eierkopf, aber selbst ich merke, wenn ich wissenschaftliches Talent vor mir habe. Daher möchte ich Ihnen ein Angebot machen. Wenn Sie sagen, dass Sie genug haben, dass Ihnen das alles zu heiß ist, dann sagen Sie es und wir setzen Sie an einem Ziel Ihrer Wahl ab. Keine Haken, keine verletzten Gefühle – auch wenn wir natürlich auf Ihre Verschwiegenheit zählen müssen, gerade bei jemanden, der schon so tief drin steckt. Oder aber Sie sind auf den Geschmack gekommen. Meine Behörde braucht Leute wie Sie, außergewöhnliche Lebewesen mit einem scharfen Verstand, Nervenstärke und der richtigen...Einstellung. Ich werde Ihnen keinen langen Vortrag darüber halten, wie wichtig meine Behörde gerade jetzt ist, wie nah unsere Republik am Abgrund steht. Wie sehr man uns braucht. Wir bieten Ihnen mehr als große Worte. Wenn Sie zu uns kommen, werden Sie Zugang zu einigen der brillantesten Köpfe in der Galaxis haben, wir scheuen weder Kosten noch Mühen, was Forschung und Entwicklung angeht. Und wir haben – gezwungenermaßen – eine etwas...flexiblere Einstellung im Bezug auf Ethik und die Grenzen der Wissenschaft. Wenn Sie willens sind, ihr altes Leben und die Jedi hinter sich zu lassen, werden wir sie mit offenen Armen empfangen. Gerade im Bezug auf das C-Virus sind noch viele Fragen offen, und wir brauchen Antworten. Wir brauchen sie bald. Überlegen Sie es sich, Dr. Kaveri. Und nun entschuldigen Sie Commander Duval und mich bitte kurz, es gibt da noch ein paar formelle Angelegenheiten zu klären. Es war mir ein Vergnügen.“

Die Nautolanerin erhob sich, reichte Leela die Hand und führte sie höflich zur Tür, und nachdem die Ärztin den Raum verlassen hatte, verharrte Commander Prothera einige Augenblicke, bevor sie sich schließlich Arkadi gegenüber wieder setzte. Wortlos schob sie ihr Datapad hinüber und der blauäugige Mensch nahm es entgegen und betrachtete den Bildschirm. Es stand nur eine einzige Frage dort, die zählte, alles andere nur Beiwerk. Buchstaben wie Hammerschläge, Worte, die vernichten konnten. Arkadi zögerte und als er den Bildschirm berührte, spürte er, wie seine Hände zitterten. Er zwang sich, die Bewegung unter Kontrolle zu bekommen, beendete die Eintragung und reichte das Gerät zurück. Commander Prothera betrachtete es kurz, musterte dann ihn und nickte schließlich.


„Gut. Auf Ihre Verantwortung. Für die Bewahrung unserer großen und freien Republik, Commander.“


Einen Moment herrschte Stille, dann erwiderte Arkadi die Formel, stand auf und verließ ohne ein weiteres Wort den Besprechungsraum. Eine Mission endete, eine andere begann...


[Weltraum (Neue Republik) | Im Hyperraum | An Bord der C70 „Spirit of Dac“/geschwärzt | Arkadi Duval, Leela, Kaveri, Commander Prothera
 
[Weltraum (Neue Republik) | Im Hyperraum | An Bord der C70 „Spirit of Dac“/geschwärzt] Arkadi Duval, Leela Kaveri, Commander Prothera

Auch wenn Leela inzwischen recht gut über die Ereignisse im Bilde war, die sich an der StarExplorer während ihrer Abwesenheit zugetragen hatten, hörte sie auch diesmal Arkadis Bericht mit großem Interesse zu. Es war beeinddruckend mit welch akribischer Genauigkeit er sich an Details erinnerte, die sie selbst wahrscheinlich nicht einmal registriert hätte. Der Padawan kam der Moment wieder in den Sinn, als sie zur StarExplorer zurückgekehrt war und den schwerverletzten Imperialen (Charles) versorgt hatte, der im Schnee zu verbluten drohte. Sie war so im Tunnel - so konzentriert gewesen - dass kaum noch andere Eindrücke zu ihr durchgedrungen waren. Nur ein einziges Bild war noch vor ihren Augen: Wie rot sein Blut im Schnee und auf ihren Händen war, bis es ihr gelungen war, die Blutung zu stoppen. Es hatte nicht viel gefehlt und der Bauchschuß hätte nicht überlebt. Unwillkürlich fragte sich die Ärztin, wie Sahra mit den ganzen Imperialen nun zurecht kam - und wie viel von diesen Ereignissen tatsächlich Zufall gewesen war. Wäre es nach ihr gegangen, hätte sie die Cyborg sehr viel nachhaltiger ruhiggestellt, um dafür zu sorgen, dass sie auf der Rückreise niemandem schaden konnte.

Die Nautolanerin auf der anderen Seite des Tisches schien ihre Bedenken zu teilen und machte dahingehend eine entsprechende Bemerkung. Als sie dabei die Jedi als "Mystiker" bezeichnete, wäre Dr. Kaveri kommentarlos darüber hinweggegangen, wenn Arkadis Vorgesetzte sich dafür nicht auch noch entschuldigt hätte. Aber konnte Leela das so stehen lassen? Am Ende hielt man sie noch für ebenso esoterisch, wie die anderen Ordensmitglieder. Die Erwiderung der Ärztin fiel trocken und knapp aus.


"Keine Sorge, nichts liegt mir ferner als weltfremder Mystizismus. Ich habe nicht angenommen, dass mich Ihre Bezeichnung einschließt."


Es entstand eine lange Pause, als sich ihre Gegenüber offenbar ihren Aufzeichnungen widmete und auch Arkadi das Gespräch nicht fortsetzte. Da Leela nicht den Eindruck hatte, dass man von ihr weitere Erläuterungen erwartete, lehnte sie sich zurück, nutzte die Stille, um sich zu sammeln und in die Macht einzutauchen. Noch vor gar nicht langer Zeit wäre es ihr schwer gefallen auch nur für kurze Zeit innezuhalten, physisch wie geistig, aus Angst ihre Gedanken könnten sich in der Vergangenheit verirren. Aber das Training mit den Jedi hatte Leelas mentale Barrieren gestärkt, sodass sie so fokussiert blieb, als wäre sie inmitten einer schwierigen Operation. Sie dehnte ihre Wahrnehmung aus, bis sie die Präsenzen im Raum in der Macht spürte und beließ es dabei. Oberflächliche Emotionen, plötzliche Impulse... es war nicht schwer, sie mit der Macht wahrzunehmen. Viel schwerer war es jedoch, dergleichen richtig zu deuten. Das gelang ihr ja selbst bei ihren eigenen Gefühlen kaum. Von denen solcher kontrollierten und komplexen Personen, wie Arkadi und seiner Vorgesetzten ganz zu schweigen. Aber ganz langsam wurde sie besser darin.

Als Commander Prothera sich schließlich räusperte und damit kundtat, dass sie nun bereit war, weiterzusprechen, war die Padawan demzufolge nicht überrascht und hatte in Erwartung ihrer nächsten Worte schon den Kopf gehoben. Arkadi bekam einen neuen Auftrag. Damit war zu rechnen gewesen - dennoch versetzte es Leela einen Stich. Die Möglichkeit, dass sie bald wieder getrennte Wege gehen würden, hatte die junge Frau weit von sich geschoben. Jetzt wurde sie mit einem Mal wieder realer. Leela hörte ihr Herz klopfen, und es kam ihr plötzlich so vor, als wäre der Raum viel kleiner geworden und irgendwie schien auch das Licht daraus herausgesickert zu sein.
Während ihre Gegenüber weitersprach - schmeichelhafte Worte über ihre Arbeit - verscheuchte die dunkelhaarige Liannerin diesen Anflug von Irrationalität wie einen lästigen Störenfried, zog ihre Machtfühler ein und schirmte sich wieder ab. Leela hoffte, das die Nautolanerin es als Reaktion auf das verlockendes Angebot las, wenn sich auf ihren Gesichtszügen für einen Augenblick tatsächlich so etwas wie eine Emotion abgezeichnet haben sollte. Und es klang wirklich ausgesprochen faszinierend. Brillante Kollegen, State-of-the-Art-Ausrüstung und als Sahnehäubchen stellte Arkadis Vorgesetzte ihr Arbeit am C-Virus in Aussicht. Dabei hätte die Frau sich gar nicht so viel Mühe geben müssen. Leelas Entscheidung war schon vor Tagen gefallen: Sie war kein Jedi. Sie gehörte nicht dazu und wollte das auch nicht mehr. Es lag kein Groll in diesem Gedanken, eher so etwas wie Ernüchterung. All diese lieben, besorgten Personen, die so darum bemüht waren, dass sie sich im Orden aufgehoben und zuhause fühlte - und sie war einfach anders. Nicht gut genug, nicht einfühlsam genug. Ohne sie waren die Jedi besser dran. Aber das mußte sie ihr Gegenüber nicht wissen lassen.

'Überlegen Sie es sich.' waren Protheras letzte Worte, bevor sie recht unmittelbar vor die Tür komplimentiert wurde. Offenbar erwartete die Nautolanerin keine Antwort, die so weitschweifig war, wie ihre lockendes Angebot zuvor.

"Ihr Angebot kommt zur richtigen Zeit..."
Leela schmunzelte und erhob sich ebenfalls. "...und das wissen Sie vermutlich ebensogut wie ich. Es gibt noch ein paar... Aspekte, über die ich nachdenken muss, aber spätestens morgen teile ich Ihnen meine Entscheidung mit."

Nach einem kurzen Händedruck schloß sich die Tür hinter Dr. Kaveri. Unschlüssig ging sie ein paar Schritte den Gang hinunter und lehnte sich schließlich mit dem Rücken gegen die Wand. Es dauerte nicht lange bis sich die Tür erneut öffnete und Arkadi den Raum verließ. Obschon sich Leela danach sehnte, die Hand auszustrecken und ihn zu berühren, unterließ sie es. Der ehemalige Soldat und sie waren schon auf der StarExplorer stillschweigend übereingekommen, dass ihre Beziehung nichts für die Öffentlichkeit war. Abgesehen davon war da gerade etwas an ihm, das die junge Frau zögern ließ, auf ihn zuzugehen. Also beließ sie es bei einem langen, fragenden Blick.

[Weltraum (Neue Republik) | Im Hyperraum | An Bord der C70 „Spirit of Dac“/geschwärzt] Arkadi Duval, Leela Kaveri, Commander Prothera
 
[Weltraum (Neue Republik) | Im Hyperraum | An Bord der C70 „Spirit of Dac“/geschwärzt | Arkadi Duval, Leela Kaveri

Wenn seine Arbeit als Geheimdienstoffizier Arkadi eines gelehrt hatte, dann die Tatsache, dass Dinge niemals wirklich vorbei waren. Lose Fäden blieben übrig, einen sauberen Abschluss, ein glückliches Ende mit Ritt in den Sonnenuntergang, das blieb eine Domäne von Holodramen. Vermutlich war es besser so. Zumindest in der Fiktion sollte man glauben dürfen, dass es keine offenen Fragen mehr gab, keine Nachwirkungen, keine Verstrickungen und Verpflichtungen. Als er darüber nachdachte, legte der blonde, athletische Mann die Stirn in Falten und verharrte kurz an der Schwelle zur Tür nach draußen. Für einen Moment fühlte er sich so, als würde das Portal zu etwas Neuem öffnen, aber war das nicht jedes Mal so, wenn man einen Raum verließ? Selbst die besten Analysten hatten oft nur eine Ahnung davon, was auf der anderen Seite wartete. Pläne, Erwartungen, Befürchtungen, Hoffnungen – man konnte sich davon so viele machen, wie man wollte, schlussendlich zählte nur das, was wirklich war, und wie man damit umging. Effizient. Nüchtern. Präzise. So hatte man es ihm beigebracht. Arkadis Miene war glatt und ruhig, als er die Tür öffnete, das Zögern überwunden, sein Gang fest und sicher. Einatmen. Bis vier zählen. Ausatmen. Das alte Mantra half auch jetzt, auch, als er am Ende des Ganges Leela entdeckte, ihr fragender Blick in seine Richtung und das kurze Zögern, als ob sie eine Hand in seine Richtung ausstrecken wollte und dann doch anders entschied, ließen kurz Unsicherheit aufkommen. Unsicherheit, die Entschlossenheit wich, und ohne großes Aufheben, ganz natürlich und selbstverständlich, trat der ehemalige Soldat auf die dunkelhaarige Frau zu, nickte und lächelte – ein Lächeln, das professionell und höflich war und doch mehr als das. Diskretion war für das besondere Leben, das sie beide führten, unverzichtbar, und somit auch für die besondere Beziehung, die sie hatten. Arkadi verschränkte die Arme hinter dem Rücken, wahrte Gesprächsdistanz, ohne abweisend zu wirken, und als er schließlich redete, tat er dies in dem sachlichen Tonfall eines Mannes, der die Fakten aussprach und nicht die Dinge dazwischen.


„Ich möchte mich für den ausführlichen Bericht dort drin und die Beantwortung der spezifischen Fachfragen bedanken. Wir als Behörde schätzen uns sehr glücklich, dass jemand mit Sachverstand und der nötigen Objektivität diese Cyborg in Augenschein nehmen konnte. Die Commander war beeindruckt, und ich bin es auch.“


Der blauäugige Mensch machte eine kurze Pause und ließ zu, dass sein Lächeln ein wenig wärmer wurde, menschlicher, dann konsultierte er rasch sein Datapad, stellte einige Berechnungen an und ging noch einmal ein paar Punkte der Besprechung durch. Angesichts der speziellen Situation von „Krypta“ war das gerade ausgesprochene Angebot ohne Zweifel gewagt, aber gerade dadurch zeichnete sich Sektion Null aus. Sie trafen die harten, unangenehmen Entscheidungen, die notwendig waren, sie gingen die Risiken ein, sie wagten es, Neuland zu betreten und Herausforderungen abseits unkonventioneller Pfade anzugehen. Das war es, was die Neue Republik brauchte, um in einer feindlichen Galaxis zu überleben und ihre Werte und Ideale in die Zukunft zu tragen – eine hoffentlich bessere Zukunft, in der es für Wesen wie ihn keinen Bedarf mehr hatte. Aber noch brauchte man ihn. Noch hatte er eine Mission. Dass er sich nun für Leelas Sicherheit und ihre Überwachung verantwortlich zeichnete, war nur in Teilen eine neue Erfahrung für ihn, aber es war eine Sache, Holos und Tonaufnahmen zu betrachten, Berichte von Informanten auszuwerten und aus der Ferne zu beobachten, und eine ganz andere, jemand nah zu sein. Emotional, körperlich – in jeder Hinsicht. Arkadi wusste um die Gefahren, die so etwas mit sich brachte, und gab sich das stille Versprechen, seinen Auftrag so zu erfüllen, wie es notwendig werden würde. Das war er Leela schuldig, das war er sich selbst schuldig.


„Da sonst erst einmal nichts auf dem Zettel steht: Wie wäre es mit einem Caf? Wir könnten uns zusammensetzen und noch ein paar Dinge besprechen. Zeit haben wir. Unabhängig von Ihrer Entscheidung und dem Ziel werden wir mindestens noch eine Standardwoche unterwegs sein, bis wir das erreichen, was gemeinhin als „Zivilisation“ bezeichnet wird.“


Arkadi gestattete sich ein trockenes Schmunzeln und wies einladend in Richtung der Cantina an Bord. Es würde gut sein, jetzt über das ein oder andere zu reden. Oder auch nur zusammen zu sitzen, Caf zu trinken und sich anzusehen. Das wäre auch...schön. Während sich der Agent in Bewegung setzte, stellte ein Teil seines Verstands beinah peinlich berührt fest, dass er immer noch lächelte – und Arkadi entschied, dass das zumindest in reduzierter Form auch weiterhin in Ordnung war.


[Weltraum (Neue Republik) | Im Hyperraum | An Bord der C70 „Spirit of Dac“/geschwärzt | Arkadi Duval, Leela Kaveri
 
[Weltraum (Neue Republik) | Im Hyperraum | An Bord der C70 „Spirit of Dac“/geschwärzt ] Arkadi Duval, Leela Kaveri

In Leelas Leben hatte es bisher wenige Momente gegeben, in denen sie ihre Entscheidungen angezweifelt, den einmal eingeschlagenen Weg wieder überdacht hatte oder gar umgekehrt war. Etwas in ihr trieb sie gnadenlos vorwärts, auch wenn es beschwerlich wurde und sich das Ziel in der Ferne aufzulösen schien. Ihre Hartnäckigkeit hatte sich oft bezahlt gemacht und es gab Kollegen, die sie dafür bewunderten. In diesem Augenblick jedoch - als die junge Frau den kahlen Korridor der
'Spirit of Dac' hinuntersah - wurde ihr klar, dass es nur ihre Angst davor gewesen war, zurückzublicken, die sie davon abgehalten hatte, die Richtung zu wechseln. Damit sie um jeden Preis den Blick über die Schulter vermeiden konnte. "Wir haben das Land verlassen und sind zu Schiff gegangen..." Unversehens kamen ihr die Zeilen aus einem alten Buch in den Sinn. Und ja: Hinter ihr war nichts. Das Land hinter ihr war buchstäblich verbrannt. All ihre Hartnäckigkeit, ihre Zielstrebigkeit war nur eine Flucht. Aber zum ersten Mal war sie dabei nicht mehr allein.

Arkadi kam auf sie zu und lächelte ein höfliches Kollegenlächeln - so mußte es für jeden anderen aussehen - aber in der Art, wie sich die kleine Fältchen um seine Augen kräuselten und vertieften, lag noch so viel mehr. Wie merkwürdig, dass ihr das auffiel, wo sie bei anderen sonst schon mit dem Deuten elementarer Stimmungen überfordert war. Für einen Wimpernschlag huschte ein zärtlicher Ausdruck über Dr. Kaveris Gesicht, bevor sie sich in Haltung und Tonfall dem Agenten anpasste und dessen lobende Worte mit einem Nicken zu Kenntnis nahm.


"Keine Ursache. Das war selbstverständlich. Allerdings bedaure ich, dass ich mich dem Überläufer nicht mit der gleichen Gründlichkeit widmen konnte."


Nach den Wochen, in denen sie bei den Jedi exzessive Innenschau betrieben hatte, tat es der Forensikerin wohl, dass sie sich wieder in einem sachlichen Kontext bewegen konnte. Es war wirklich nicht gut, wenn man so viel Zeit darauf verwandte, sich mit sich selbst zu beschäftigen. Wenn sie an die letzten Wochen zurückdachte, kamen ihr nur Ereignisse in den Sinn, in denen der Mangel an Kontrolle und echter Beschäftigung zu ausgesprochen unangenehmen Situationen geführt hatte. Angefangen bei ihrem Drogenrausch, bis zu der Nacht vor ihrer Abreise nach Ilum - als plötzlich Riuen mit einer Flasche Rum vor ihrer Tür gestanden hatte. All das wäre auf Lianna noch undenkbar gewesen - und in diesem Augenblick spürte die dunkelhaarige junge Frau eine große Sehnsucht nach dieser Zeit, als sie gearbeitet hatte, ohne innezuhalten und nichts den labilen Frieden störte, den sie mit ihren Erinnerungen und den damit zusammenhängenden Emotionen geschlossen hatte. Aber der Schaden war angerichtet und ihre mentalen Barrieren waren an zahlreichen Stellen niedergerissen. Wie sonst ließe sich erklären, was sie für den blonden Agenten empfand?
Als dessen Lächeln wärmer wurde, trat sie einen Schritt näher und gab vor, einen neugierigen Blick auf sein Datapad werfen zu wollen. Zwar war es nur eine kleine Neckerei, aber Leela wusste, dass sie damit nicht über ihre tatsächliche Neugier hinwegtäuschen konnte. Die junge Liannerin schenkte Arkadi also ein halbes Grinsen und hob entschuldigend ihre Augenbrauen, bevor sie auf seine Einladung antwortete.

"Caf klingt hervorragend. Gibt es denn etwas bestimmtes, über das Sie mit mir reden wollen? Oder schlagen wir nur Zeit tot? So eine Woche kann ganz schön lang sein."

Vor allem, wenn sie weiterhin die ganze Zeit vorgeben mußten, nur Kollegen zu sein.

"Nehmen Sie es mir nicht übel, Lieutenant Commander Duval, aber ich bin froh, dass dieser Urlaub demnächst sein Ende findet. Zwei Wochen Nichtstun in der Wellnessoase Ilum, noch eine Woche Kreuzfahrt mit der 'Restoration' - das ist mehr freie Zeit, als ich in den letzten fünf Jahren hatte. Jetzt freue ich mich auf neue Aufgaben und Herausforderungen."

Die Gänge der
'Spirit of Dac', die sie mit zügigen Schritten durcheilten, unterschieden sich nur unwesentlich von denen der baugleichen 'Restoration', so dass Leela auf dem Weg zur Cantina unwillkürlich in die richtige Richtung ging. Währenddessen hielt die junge Ärztin instinktiv etwas mehr Abstand zu ihrem Begleiter als sie das normalerweise für nötig befunden hätte. Dr. Kaveri fürchtete so sehr um ihre Kontrolle, dass sie jeden Kontakt vermied - und sei er auch nur versehentlich und flüchtig. Es war schon schwer genug diese Scharade aufrecht zu erhalten, auch ohne dass sie Arkadi berührte.
Als sie ihr Ziel erreichten, war die Cantina ein angenehm leerer und ruhiger Ort. Mit dem lebensnotwendigen Getränk versorgt, sah Leela zunächst keine Notwendigkeit darin, ein Gespräch zu beginnen. Alles war gut so, wie es war. Über die Caftasse hinweg sah die Padawan still lächelnd in Arkadis helle Augen und dachte an einen anderen Moment in einer anderen Cantina. Schließlich brach sie doch noch ihr Schweigen, senkte aber ihre Stimme, so dass nur ihr Gegenüber sie verstehen konnte.

"Du kennst meine Entscheidung - aber ich brauche noch etwas Zeit. Ich will meine Ausbildung bei den Jedi mit der entsprechenden Prüfung beenden, bevor ich Protheras Angebot annehme. Meinst du, sie wird solange warten?"

In normalem Tonfall fuhr sie anschließend fort:
"Können wir nachher einen kleinen Rundgang machen? Ich würde mir gerne etwas die Beine vertreten und schauen, wo ich in der nächsten Woche wohne."

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[Weltraum (Neue Republik) | Im Hyperraum | An Bord der C70 „Spirit of Dac“/geschwärzt | Arkadi Duval, Leela Kaveri

Für einen Geheimdienstoffizier im Außeneinsatz war die Fähigkeit, sich anzupassen und zu verkleiden, essentiell. Dabei ging es um weit mehr als Kleidung und Erscheinungsbild, selbst kleinste Angewohnheiten und Details mussten im Fall der Fälle blitzschnell geändert werden. Schon die Art, wie man eine Tasse Caf hielt, konnte einem aufmerksamen und geschulten Beobachter nützliche Informationen liefern. Das Wissen darum begünstigte geistige Flexibilität und soziale Kompetenz, aber auch Paranoia. Wobei natürlich die alte Weisheit griff: Es war keine Paranoia, wenn man recht hatte. Vermutlich war dies einer der Gründe, warum Arkadi der Umgang mit Leela so viel Freude machte, ihm aber auch so schwer fiel. Wie ging man mit jemanden um, für den man etwas empfand, der gleichzeitig aber auch eine wertvolle Ressource für die Sache war, der man sich verschrieben hatte? Diese Frage zu beantworten war momentan für den blonden Agenten noch nicht wirklich möglich, und so schob er sie erst einmal vor sich her und konzentrierte sich auf das Hier und Jetzt. Er hatte eine Mission zu erfüllen, eine Aufgabe zu bewältigen. Das gab ihm Orientierung, das gab ihm Halt – und das musste für den Augenblick genügen. Und es war schön, diese kleinen Details auch aus einem anderen Blickwinkel zu sehen, zu bemerken, wie Leelas Gesichtszüge kurz weicher und sanfter wurden, zugänglicher. Sein Lob nahm die Ärztin dann wiederum höflich-professionell zur Kenntnis, und auch Arkadi wechselte rasch und nahtlos in eine distanziertere Haltung.

„Die Mittel und die Zeit waren begrenzt. Aber dieses Thema wird nicht unter den Tisch fallen, dafür ist dieser Mann zu wichtig. Ich bin mir sicher, dass man sich...adäquat um ihn kümmern wird. Wenn Sie möchten, kann ich Sie darüber im Rahmen der Möglichkeiten auf dem Laufenden halten, Dr. Kaveri.“


Angesichts der nüchternen, kühlen Tonlage des ehemaligen Soldaten hatte diese Formulierung eine gewisse unheilvolle Konnotation. Im Metier der Geheimdienste konnte eine solche Aussage durchaus bedeuten, dass eine Liquidierung, eine gezielte Tötung, in Planung war. Arkadi hatte solche Operationen oft genug in planender oder ausführender Funktion durchgeführt, um zu wissen, dass man bei Geheimnisträgern im Zweifel auf Nummer Sicher ging – ganz besonders dann, wenn Sektion Null die Federführung innehatte. Gut möglich, dass Trinno sich schon bald im Visier zweier Tötungskommandos wiederfinden würde. Arkadi beneidete ihn nicht darum, betrachtete das Überleben des Imperialen aber aus einer sehr nutzenorientierten Perspektive – und schlussendlich war diese eine Entscheidung, die Lebewesen mit einem höheren Rang als dem seinen zu treffen hatten. Arkadi richtete seine Konzentration wieder ganz auf die Frau an seiner Seite, die sich tatsächlich einen kleinen Scherz mit ihm erlaubte und dem stoischen Agenten ein Lächeln entlockte. Sie wusste gut, wie sie ihn aus der Reserve locken konnte...vielleicht etwas zu gut.


„Sehr schön, dann also Caf. Mir schwebt in der Tat etwas konkretes vor, aber grundsätzlich können wir über jedes Thema reden, das Ihnen wichtig ist. Zeit haben wir, wie Sie richtig feststellen, ja wirklich genug. Es freut mich, dass Sie so zukunftsorientiert eingestellt sind. Wer weiß...vielleicht vermissen Sie diese Ruhe ja doch schon, sobald Sie den Berg Arbeit sehen, der Sie erwartet.“


Arkadi erlaubte sich ein trockenes Schmunzeln und machte sich dann zusammen mit Dr. Kaveri und in angemessenem Abstand auf den Weg zur Cantina, die sie angenehm ruhig empfing. Ohne große Umschweife suchten sich die beiden Menschen einen Platz, nachdem sie eine (hoffentlich) ausreichende Menge Caf organisiert hatten, und gönnten sich einen kräftigen Schluck. Zufriedenheit machte sich breit und Arkadi stellte erleichtert fest, dass seine Hände ruhig blieben – für den Moment konnte er wohl auf seine Medikamente verzichten. Als Leela ihre Stimme senkte, spitzte Arkadi seine Ohren, beugte sich aber nicht übermäßig nach vorne, und seine Haltung und Mimik blieben gleich, um Beobachtern – und solche gab es zweifellos – nichts zu verraten. Der Agent passte seine Lautstärke an, trank vor der Antwort aber erst mal einen weiteren Schluck und tat so, als müsse die Tasse etwas verschieben, während er sprach.


„Das verstehe ich, und sie versteht es auch. Du möchtest einen sauberen Abschluss, das ist für alle Beteiligten die beste Option. Also ja.“


Als die dunkelhaarige Frau wieder in normaler Lautstärke sprach, fügte sich Arkadi nahtlos in die Unterhaltung ein, als habe es keinerlei Wechsel oder Unterbrechung gegeben, er nickte zustimmend und warf einen kurzen Blick auf sein Chrono.


„Gerne. Es ist besser, das nicht zu lange aufzuschieben. Was mich direkt zu dem Thema führt, über das ich mit Ihnen sprechen wollte. Sie wissen, wie schlimm das C-Virus weiterhin wütet. Die Lage entspannt sich zwar, aber wir werden sie erst in den Griff bekommen, wenn wir wirklich verstehen, womit wir es zu tun haben. Deshalb bin ich autorisiert worden, Ihnen bereits jetzt Datenmaterial zur Verfügung zu stellen, damit Sie sich in die Materie einarbeiten können. Es handelt sich dabei um Informationen, die unter keinerlei Umständen in die falschen Hände fallen dürfen. Wir verlassen uns daher auf Ihre Diskretion, Dr. Kaveri, und bitten um Verständnis dafür, dass Daten aus einer höheren Sicherheitsstufe vorerst nicht zugänglich sind – so wichtig Sie für Ihre Arbeit auch sein mögen.“


Beinah etwas verlegen zuckte Arkadi mit den Schultern, aber seine Miene verriet, dass es in dieser Frage keinen Spielraum gab, solange die Padawan nicht voll und ganz an Bord war. Die auf Coruscant erbeuteten Informationen und Proben, die deutlich gemacht hatten, dass es sich bei dem C-Virus um eine imperiale Biowaffe handelte, hatten das Potential, die Galaxis in einen apokalyptischen Krieg zu stürzen. Angesichts der zahllosen Toten und Erkrankten würde der Schrei nach Rache und Gerechtigkeit nicht zu überhören sein, sollte diese Information erst einmal an die Öffentlichkeit dringen. Niemand würde das Blutbad dann noch aufhalten können, und noch war die Zeit nicht reif für den Krieg, der die Galaxis von der Tyrannei des Imperiums befreien würde. Noch. Aber sie würde kommen. Sie würde kommen...


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[Weltraum (Neue Republik) | Im Hyperraum | An Bord der C70 „Spirit of Dac“/geschwärzt ] Arkadi Duval, Leela Kaveri

Dr. Kaveri nippte an ihrem Caf und verzog das Gesicht, was allerdings weniger mit Arkadis Worten zu tun hatte - deren Ambivalenz ihr durchaus nicht entgangen war - als mit dem fürchterlichen Behörden-Caf, der Erinnerungen an das Zeug beim LCPD wachrief: Zu heiß, zu bitter und zu... nein, zu stark war er bedauerlicherweise nicht.
Mit Arkadi in der Cantina zu sitzen und bei einem Becher Caf Dienstliches zu besprechen, hatte etwas beunruhigend Normales an sich. An die Hintertüren, die sich der blonde Mann in Gesprächen durch Einschränkungen und Ungenauigkeiten offenhielt, hatte sich Leela allerdings noch immer nicht gewöhnt. Das ästhetische Empfinden der Wissenschaftlerin störte sich an unpräzisen Formulierungen ebenso, wie an einem unsauber exzidierten Tumor. Mitunter empfand die junge Frau diese Eigenart als so frustrierend, dass es sie große Anstrengungen kostete, nicht ungehalten zu reagieren. Während der Zeit, die sie auf Ilum gemeinsam verbracht hatten, war Leela das nicht immer gelungen. Nichtsdestotrotz verstand sie die Intention und Notwendigkeit für diese Angewohnheit, sodass sie dieses Mal nur nickte und das Thema nicht vertiefte, welches für Dr. Kaveri ohnehin keine persönliche Relevanz hatte. Wenn der Agent "im Rahmen seiner Möglichkeiten" irgendwann nur berichtete, dass der Bauchschuss (Charles Trinno) keine Gefahr mehr darstellte, wäre sie damit vollauf zufrieden.


"Auf dem Laufenden halten... ja, ich glaube, ich wüßte tatsächlich gerne, was aus Trinno und auch aus der Cyborg wird. Kommen solche... Fluchten aus dem Imperium eigentlich häufig vor?"


Und war es umgekehrt auch so? Imperium und Republik waren keine geschlossenen Systeme, so dass es in der Natur der Sache lag, dass ein gewisser Austausch stattfand. Unwillkürlich kamen ihr der zweite Hauptsatz der Thermodynamik und der Maxwellsche Dämon in den Sinn und sie fragte sich, ob solche Elemente, wie die beiden mutmaßlichen Überläufer die Entropie des Systems Republik durch ihre Anwesenheit verstärkten. Nach dem Gesetz der großen Zahlen sollten zwei weitere Personen keinen bemerkbaren Unterschied bewirken - aber was, wenn sie...

"Personen sind keine berechenbaren Größen.", konstatierte sie mit einiger Verzweiflung und präzisierte: "Trinno und die Sithborg (Juna) sind nichtkalkulierbare Risikoparameter."

Verblüfft stellte Dr. Kaveri fest, dass der Caf während ihrer Überlegungen kalt geworden war. Wieviel Zeit war vergangen und hatte Arkadi währenddessen mit ihr geredet? Warum passierte ihr das nur immer? Mit einer etwas verlegenen Bewegung schob Leela das kalte Getränk von sich und erlaubte sich ein halbes Grinsen.

"Hast du... Haben Sie etwas gesagt? Irgendetwas mit einem Berg von Arbeit vielleicht? Das wäre nämlich großartig. Vermutlich werde ich diese ruhige Zeit - und einiges was sie mit sich brachte - vermissen. Weil... irgendwie sehnt man sich doch immer nach dem, was man gerade nicht hat."


Leela lächelte sanft und suchte Arkadis Blick, doch mehr wagte sie an diesem Ort nicht. Unversehens drohte ihre Stimmung zu kippen, aber als der Agent ihr im nächsten Augenblick in Aussicht stellte, ihr schon heute Einsicht in das umfangreiche Datenmaterial zum C-Virus zu gewähren, war ihre wissenschaftliche Neugier geweckt und Dr. Kaveri nahm den Blick des ehemaligen Soldaten auf sein Chrono zum Anlass, den Cafbecher mit der kalten Plörre in einem Zug zu leeren und aufzustehen. Keine Zeit zu verlieren. Ebensogut konnte sie gleich jetzt anfangen, sich einzuarbeiten.

"Ich denke, wir können auf den Rundgang verzichten. Bringen Sie mich nur zu meinem Quartier und lassen Sie mir alles Notwendige schicken, damit ich mit der Arbeit beginnen kann."


Aus Dr. Kaveris Zügen war der weiche, entspannte Ausdruck gewichen und hatte einer konzentrierten Miene platz gemacht, als sie sich gedanklich schon der vor ihr liegenden Aufgabe zuwandte. Erst als sie vor ihrem Quartier stand und die Tür sich mit einem leisen Zischen öffnete, schien sie ihre Umgebung wieder wahrzunehmen und sie drehte sich zu Arkadi um, als wäre ihr gerade noch rechtzeitig eingefallen, sich zu verabschieden. Die Forensikerin blinzelte unorientiert und verwirrt darüber, plötzlich an einem anderen Ort zu sein und schenkte dem Agenten einen irritierten Blick.

"Caf und Sparring um 6.30 Uhr."


Nach dieser Feststellung schloß sich die Tür hinter Dr. Kaveri, die mit Aussicht auf ihre gewohnte Morgenroutine endlich wieder sicheren Boden unter den Füßen hatte.

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