Ilum

{Ilum-System, Ilum, Siedlung, irgendwo zwischen Siedlung und Star Explorer, auf dem Weg zu Ferak | Juna Choway, Sahra}



Die Höhlen hatten eine merkwürdige Ausstrahlung. Irgendetwas wollte dafür sorgen, dass Juna tiefer hinein ging. Doch sie musste erst einmal ihre Mission im Auge behalten. Dennoch starrte sie hin und wieder in die Richtung welche nach ihr rief. Die Worte der Jedi waren eine gute zusätzliche Ablenkung von diesem Rufen, welches Tonlos in ihrem Kopf regelrecht schrie. Frieden war also ein Grundbedürfnis der meisten Lebewesen? Streng genommen strebte Juna selbst eigentlich nur nach einem Frieden. Die Sith wollten nur zerstören? Das war der Punkt an dem Juna mit dem Kopf schüttelte.

“Sie wollen nicht nur Zerstören. Sie wollen alles beherrschen. Das ist ein Unterschied. Zumindest noch streiten sie sich intern zu sehr. Ich glaube Jedi können deshalb bessere Ergebnisse vorweisen als die Sith, weil sie einen stärkeren Zusammenhalt besitzen. Die meisten Sith gieren so sehr nach mehr Macht, dass ihnen alle Mittel recht sind um diese zu erhalten. Ich kenne mich da nicht aus, aber ich glaube es hängt mit dem zusammen was Jedi und Sith die Macht nennen. Sie wirken immer mehr so wie mein letzter Herr je mehr sie von ihr gebrauch machen und stärker werden. Wäre dieser Typ mit dem Peilsender hier nicht her gekommen, dann wäre die Siedlung noch intakt. Bloß warum er ausgerechnet hierher kam verstehe ich nicht. Ich habe Ilum damals eher zufällig gefunden als ich versuchte in die unbekannten Regionen zu flüchten. Der Mann hatte ein Peilsender in seiner Rüstung. Nur dadurch kamen die Imperialen hier her. Ich habe versucht Eure Begleiter zu informieren, war aber unter anderem durch die Sedierung dieser Frau auf der Krankenstation zu langsam und im Kampf keine Hilfe… Ich habe eigentlich sogar einen der Angreifer nur bewusstlos geschlagen, aber als ich zu mir kam… hat irgendjemand ihn getötet… Wer auch immer das von Euren Begleitern war… weiß nicht, wie man Informationen beschafft… oder wollte nicht, dass wir mehr über die Angreifer erfahren…”

In der Tat musste Juna damals diese Lektion lernen. Sie durfte kein hirnloses Monster sein welches einfach nur tötet. Informationen waren oft die höchste Währung welche man im Untergrund haben konnte. Wissen war alles was man brauchte um zu überleben. Mit jedem Schritt fühlte sich Juna merkwürdiger. Ein Teil von ihr, welcher quasi im Einklang mit sich selbst war, wollte weiter gehen. Die Teile, welche spürbar von der dunklen Seite befleckt waren würden am liebsten schreiend wegrennen oder zumindest die Quelle des Rufens zerstören. Bei der Aussage bezüglich der Hilfe aus der Siedlung nickte Juna vorsichtig und dachte kurz darüber nach.

“Möglich… Ich denke ich werde auch besser mit Euch gehen… Bevor irgendwo in den Anbauten irgendwelche Sender versteckt sind, die ich nicht ausfindig machen konnte… Bevor meine Rückkehr nicht sicher ist… werde ich meine Heimat erst einmal verlassen… Ich würde nur gerne meinen Jäger irgendwie mitnehmen…”

Die Jedi fing an aus dem Nähkästchen zu plaudern. Sie erzählte von ihrer Vergangenheit mit ihrem Bekannten. Die Cyborg hielt kurz inne und schaute zu der Jedi. Die Erinnerung an ihren Ziehvater wenn man ihn so nennen wollte… Als sie von der Ärzten und dem Blonden erzählte und wie sie auf die Offenlegung Meisterin Kenobis Herkunft reagiert hatten… Es passte zu Junas beobachtungen.

“Ich kann es mir vorstellen. Sie waren auf der Krankenstation immer bereit zum Angriff. Ich war völlig überfordert. Ich kenne es halt nicht friedlich mit Leuten aus der Republik in einem Raum zu sein. Ich habe mich bemüht, aber umgekehrt wirkte es so, als wollten sie mich regelrecht provozieren irgendeinen Fehler zu machen. Dass der Blonde ein Training absolviert hatte war eine Vermutung die ich hatte. Ein Gefühl. Man lernt viel wenn die eigenen Eltern einen in eine Arena stecken um auf Leben und Tod zu kämpfen. Eigentlich waren sie erleichtert als damals ein Sith mich ihnen abkaufte. Sie waren immer genervt davon, dass ich nicht wie die anderen Kinder in meinem Dorf regelrecht geil darauf war zu kämpfen. Selbst der Sith, der mich aufnahm verstand es besser. Er wollte mich halt als Wache haben. Er war eigentlich ganz in Ordnung. Gerade für einen Sith… Bis er halt von dem Mann, der mir das alles angetan hatte getötet wurde und ich eines seiner Experimente. Ich glaube auf beiden Seiten gibt es gute aber auch schlechte Wesen. Jemanden nur wegen seiner Herkunft zu verurteilen ist ein grober Fehler…”

Auch wenn es ein wenig weh tat an jene zu denken welche Juna verloren hatte war sie irgendwo dankbar diese Erfahrungen gemacht zu haben. So hatte sie viel lernen können. Vielleicht würde die Cyborg irgendwann selbst eine Jedi sein. Eine die nicht voller Vorurteile einem Sith gegenüber trat, sondern genau wusste, was das entsprechende Wesen durchgemacht haben musste. Bei der Erklärung was Juna spürte runzelte diese ihre Stirn und versuchte genauer darauf zu achten, was da in ihr vorging. Auch dass die Sith schon von diesem Ort wussten… Juna senkte ihren Blick und schüttelte sachte mit dem Kopf.

“Sollte ich irgendwann eine Jedi sein und dann hierher zurück kehren, dann werde ich versuchen diesen Ort mit allen Möglichkeiten zu bewahren die ich habe… Ich will, dass man diese Heiligtümer unbeschadet erreichen kann. Umgekehrt… Will ich erst einmal Reisen und versuchen Wiedergutmachung für meine Taten zu leisten. Ich bin es der Galaxie irgendwie schuldig.”


Als sie eine Weile weiter gegangen waren trafen sie auf eine Gestalt. Instinktiv zog Juna eines ihrer Messer, realisierte aber erst durch Meisterin Kenobis Worte, dass sie wirklich Norag vor sich hatte. Vorsichtig trat Juna etwas näher an den Zabrak und betrachtete ihn genauer. Sie fragte sich was aus dem Padawan geworden war. Jedoch waren ihre Sorgen und Gedanken schnell beiseite gelegt als die Jedi anfing Anweisungen zu erteilen. Ohne zögern lief Juna zu der angesprochenen Stelle und fing an das Notzelt aufzubauen. Es war durch den harten Boden in der Tat keine leichte Aufgabe, jedoch brauchte die ehemalige Attentäterin nicht lange und das Zelt stand. Vorsichtig legte Juna die Utensilien bereit, damit der Zabrak möglichst schnell versorgt werden konnte. Irgendwie war es gruselig. Der Padawan wirkte verändert. Eher wie ein Höhlenmensch. Unweigerlich schaute Juna in die Richtung aus der er gekommen war. Was befand sich in dieser Höhle, dass aus einem Wesen so etwas machte? Irgendwie schrillten bei dem Anblick sämtliche Alarmglocken im Kopf der Cyborg. Vielleicht bestand ja immer noch eine Gefahr. Ein Grund mehr ihre Waffen bereit zu halten. Einfach um nicht nur im Weg zu stehen, sondern auch um helfen zu können.



{Ilum-System, Ilum, Felsschluchten, in den Höhlengängen | Juna Choway, Sahra, Ferak}
 
[Ilum | Siedlung | StarExplorer] Azamthoth, Ty, Sahra, Michael, Juna

Sobald sie wieder auf der StarExplorer waren und sich eigentlich entspannen wollten platze die ungleiche Truppe in ein Gespräch zwischen Sahra und einem der Neuankömlinge, nur das dieser nicht mit einer solchen futuristischen Kamotte herum lief sondern mit einem Einsatzgürtel und einer unmarkierten Imperialen Rüstung. Als Sam diesen Anblick sah, einen Imperialen ohne Dienstabzeichen und nicht in kompletter Einsatzkluft, sondern in einer abgewandelten Form von dieser musste Sam stutzen. Noch bevor Sam etwas sagen konnte wies Sahra ihren Sohn an sich frisch zu machen und warm zu duschen und meinte das Sam ihm doch bestimmt eine heiße Schokolade machen könnte, woraufhin er nickte. Nachdem Sahra sich dann noch von allen verabschiedet hatte und mit Juna, auf die Suche nach Ferak gegangen ist, ging Ty duschen und er machte sich auf den Weg in die Küche, um die heiße Schokolade vor zu bereiten. Anscheinend folgte ihm der neue einige Zeit später, wärend dieser seine Ausrüstung ablegte und diese in eine Ecke stellte, plazierte Sam vorsichtshalber drei Tassen, statt zwei, auf dem Tisch.

"Woher kennen sie Sahra?"

Fragte Sam um den Grund der Vertrautheit der beiden heraus zu finden, da es ungewöhnlich war das sich Imperiale und Republikaner so gut kannten, geschweigeden so vertrauten.

"Wie können sie so ruhig bleiben in gegenwart von Republikanern, die sie jederzeit töten könnten?"

Fragte er nachdem ihm auf die Frage, woher sie sich kannten, geantwortet wurde.
Er betrachtete die Einsatzjacke und das darauf erkennbare Emblem eines Wappens, von einer Familie, wahrscheinblich der Familie des Mannes. Während sich der Mann an den Tisch setzte erklärte dieser das er garnicht Ruhig war und diese Unruhe nur überspielte um ein sicheres Auftreten zu haben, was er anscheinend in seinem Beruf erlernt hatte.
Während Sam weiter die heiße Schokolade machte und sich gedanken über das von dem Mann gesagten machte hörte er wie dieser irgendwas in sein Com sagte, allerdings nicht im Basic, was im Imperium hauptsächlich gesprochen wurde, die andere Person am anderen Ende der Leitung erwiederte etwas in der selben komischen, nicht verständlichen Sprache, falls es denn eine war. Dennoch konnte man davon ausgehen das es sowas wie eine Antwort war, da sich die Antwort präzise anhörte und es sich um anweisungen von dem Mann (Michael) handeln konnte, welche die andere Person bestätigte.

[Ilum | zwischen Siedlung und StarExplorer] Azamthoth, Ty, Michael
 
Ilum-Siedlung-StarExplorer-Gänge-Allein

Ty hatte sich aufgewärmt und war schließlich in einen kuscheligen Hausanzug geschlüpft. Nach dem Angriff war ihm die Lust auf diese Schneewelt irgendwie vergangen. Er war zwar noch einmal raus gegangen, als er die Cyborg angetroffen hatte. Aber das war nur ein Versuch gewesen und irgendwie war die Stimmung auch nicht mehr die Beste. Ferak war verschollen oder so. Auf jeden Fall war seine Mutter schließlich ziemlich überhastet aufgebrochen und hatte ihn mit Sam und der Notruf-Truppe allein gelassen.

Jetzt lief Ty mit Hausschuhen und Kuschelanzug durch die StarExplorer und folgte dem Duft der heissen Schokolade, die Sam zubereitet hatte. Er traf den Shistavanen in der Küche vor, wo er zusammen mit einem Mann sass, den Ty zunächst einfach als Soldaten beschrieben hätte.
Der Junge holte sich noch einen Joghurt aus dem Kühlschrank und setzte sich dann an den Platz, an den Sam bereits eine Tasse gestellt hatte. Sam hatte dem Mann ein paar Fragen gestellt, die auch für Ty interessant waren. Aber etwas anderes erschien ihm jetzt wichtiger.

“Danke, dass sie uns so schnell zu Hilfe gekommen sind.”


Die Imperialen hatten hier ein ganzschönes Chaos angerichtet. Und die Leute, die ihr Leben verloren hatten. Für was eigentlich?

“Warum hat man diesen Ort angegriffen?”

fragte er und sah zwischen dem Mann und dem Shistavanen hin und her. Ja, seine Mutter hatte ihm gesagt, das imperiale Machthaber nicht immer logisch handelten und manchmal einfach so Leute verletzten, um Angst zu schüren. War das hier der Fall gewesen? Aber Ilum war uninteressant- ausser für die Jedi. Hier gab es nichts. Doch! Eine Welt wie Tatooine würde sich vielleicht wegem dem vielen Wasser für Ilum interessieren. Wenn man das Eis schmelzen würde, wäre es bestimmt eine Menge. Aber Ilum lag am anderen Ende der Galaxie und diese Vorstellung würde in der Realität weitere Probleme mit sich bringen. Blieb also: Ilum war eigentlich langweilig. Warum griff man ihn also an?

Als Sam die heisse Schokolade in die Tassen füllte, wie Ty auf eine davon und sah den Soldaten an.

"Trinken sie. Sam macht die beste Schokolade, die man auf legalem Wege bekommen kann. "

Natürlich war das eine Übertreibung. Vielleicht. Aber Sam´s heisse Schokolade war schon ziemlich gut. Ty legte seine Hände um die dampfende Tasse und lächelte seinen Freund an. Sie hatten schon viel miteinander erlebt und Ty war froh, dass er sich blind auf Sam verlassen konnte. Seine Mutter hatte ihm mal gesagt, dass solche Freunde der grösste Schatz waren,den man haben konnte. Und das glaubte Ty auch.

Ilum-Siedlung- StarExplorer-Küche- Mit Sam und Michael
 
/ Unbekannte Regionen | Ilum-System | Ilum | Gebirge | eisige Schlucht | Ferak Koltari


Mühselig schleppte er sich voran, die Kälte nagte an seiner Haut, seinen Extremitäten und auch das Blutbad hatte ihm nur wenig Aufschub beschert. Er spürte wie er langsam erfror, alle seine Versuche sich mit der Macht zu wärmen hatten nur dazu geführt, sein Leiden zu verlängern. Immer häufiger stolperte er, fiel auf die Knie oder gänzlich der Länge nach hin. Vor seinen Augen tanzten Bilder aus seiner Vergangenheit. Wahre und unwahre Ereignisse, Ferak schüttelte den Kopf um seine Sicht zu klären und zurück bleib diesiger Nebel am Grund der eisigen Schlucht.

Das Stück Fell des Wesens das ihn angegriffen hatte, hatte er mit der Blutigen Lederseite nach Außen um seinen Oberkörper gelegt und mit seinem Gürtel festgezogen und dennoch frohr er umgeben von Eis, einen schmalen hellen Streifen über sich. Diese Schlucht würde sein Grab werden, er würde niemals den Ausgang erreichen, ob sein Comlink richtig funktionierte wusste er nicht und ob das Notsignal die Eiswände durchdringen konnte, war ebenso ungewiss.

Gerade als ihm wieder im Nebel warmer Feuerschein aus einer Höhle vorgegaukelt wurde, kam durch diese kälte induzierte Illusion eine Gestalt gelaufen. Dick eingepackt in Kaltwetter Ausrüstung und sie rief seinen Namen. Es ging also zu Ende, die Halluzinationen wurden immer deutlicher und Realer. Die Gestalt rannte auf ihn zu und Ferak hatte Schwierigkeiten ihre Stimme einzuordnen oder auch nur richtig zu verstehen was sie sagte. Ob er in Ordnung sei? Ein Bad? Der Zabrak schluckte trocken und seine ersten Worte waren mehr ein Krächzen, das mit Schmerzen verbunden war. Sein Brustkorb brannte auf einmal wie Feuer. Er räusperte sich kratzend und hub dann zu sprechen an, Rauh, tief und anders als er sonst Klang:


"Wärme..."

Die Gestalt, war es wirklich seine Meisterin? Hatte sich zu einer weiteren Gestalt in schwerer Winterkleidung gewandt, diese rannte nun ein paar Schritte von ihnen Weg und begann in einem Rucksack zu kramen. War dies also wirklich real? Keine Halluzination? Er wurde weiter geführt, es musste seine Meisterin sein. Sie sagte er würde erstmal Hilfe erhalten und dann könne er erzählen. Und ihn durchfuhr es wie ein kalter Strahl. Ty, Juna, das Schiff, hatte die Vision in der Höhle recht? Es war mehr ein Murmeln als eine richtige Frage während er hinter Meisterin Kenobi her taumelte.

"Meisterin.... was... Ty? Juna? Ich... gesehen... in den Höhlen... er hat... gedroht... ich würde für ihren Tod verantwortlich sein... Was ist mit ihnen?!"

Als man ihn in das Notzelt bugsierte leistete er keinen Wiederstand, er folgte nur, hier drinnen war es viel wärmer als in der Schlucht. Und langsam, ganz langsam hörte das Brennen in seinen Fingern auf dafür begannen die Spitzen seiner Ohren zu schmerzen. Seine Augen suchten nach einem festen Punkt in dem Kuppelförmigen Zelt. Er atmete tief durch, versuchte sich erneut auf die Macht einzustimmen und murmelte ein Wort während er in eine Art Trance Schlaf verfiel.

"Tee..."


/ Unbekannte Regionen | Ilum-System | Ilum | Gebirge | eisige Schlucht | Ferak Koltari, Meisterin Kenobi, Yuna​
 
Ilum- Gebirge- Eisige Schluchten- mit Ferak und Juna

Die Art und Weise, wie Juna die Sith sah, war interessant und sicher auch nicht falsch. Sahra schnaubte.

“Und was sie nicht beherrschen können, machen sie platt, oder?”

fragte sie nach und grinste. Ja, ihre Ansicht des dunklen Ordens mochte einfach sein. Sie sah in den Sith halt die Zerstörer des Universums, obwohl sie sich bewusst war, dass die Wahrheit sehr viel komplizierter war.

“Gut, vielleicht gibt es tatsächlich Planeten, die unter der Fuchtel eines Sith aufblühen. Aber wenn die Lebewesen unter der Herrschaft eines Sith zufrieden und glücklich wären, würde doch niemand um die Hilfe der Jedi bitten,oder? Ich meine, wir haben zwar unsere Schatten, die direkt Sith jagen und ihre Machenschaften unterbinden. Aber ich glaube auch da… wenn man erkennt, dass das Volk nicht leidet, wird auch nichts unternommen- weisst du, was ich meine? Ich glaube nicht, dass ein Schatten einen Herrscher ausschaltet, nur weil er ein Sith ist. Das würde ja doch gegen einige unserer Überzeugungen verstossen. Doch so ganz genau kenn ich mich in dem Gebiet nicht aus. Vielleicht könnte ich mal mit meiner ehemaligen Meisterin drüber sprechen, sobald sie wieder da ist. “

Wenn sie sich überhaupt nochmal meldete. So ganz sicher war sich Sahra da ja nicht.
Juna erklärte dann, dass sie Angst vor einem möglichen Peilsender in ihren Implantaten hatte und darum gern mit ihr mitkommen wollte. Und das sie ihren Jäger mitnehmen wollte. Sahra nickte.

“Das bekommen wir hin, allerdings wäre es mir lieber, wenn sie bei uns bleiben würden, Miss Choway. Wir werden mit meinem Freund abklären, wie wir ihren Jäger überführen können. Wahrscheinlich ist unser nächstes Ziel eh erstmal Borrosk. Die StarExplorer muss repariert werden und nach dem, was hier passiert ist, hätte ich gern noch ein paar Anpassungen darüber hinaus. Vielleicht können wir ihrem Schiff dort auch gleich eine republikanische ID verpassen, damit sie auf Coruscant dann keine Schwierigkeiten bekommen. Wenn das für sie in Ordnung ist.”

Nachdem sie der Ex-Sith von ihrer Verbindung zu Michael und ihrer Erfahrung mit Dr. Kaveri und Mr. Gerahto erzählte, ergänzte diese Sahras Beobachtungen um ihre eigenen und enthüllte ein Stück ihrer eigenen Geschichte. Sahra schüttelte den Kopf.

“Kinder kämpfen zu lassen- vor allem um Leben und Tod- ist mehr als Verantwortungslos. Ja, ich weiss, dass es Spezies gibt, bei denen Kinderkämpfe Teil der Kultur sind. Für Ferak gilt das wohl auch. Zabraks fangen auch früh mit dem Kampftraining an. Aber eben: Training. Auch Ty beherrscht die eine oder andere Nahkampftechnik, die ihm im Ernstfall helfen soll. Aber keine von ihnen eignet sich ernsthaft dazu, jemanden zu verletzen. Was ihren letzten Herren bei den Sith angeht , ist es wohl schwer zu übersehen, dass dieser seine Seele an die Dunkelheit verloren hat. Und anders kann man es wirklich nicht sagen. Auf der anderen Seite haben sie natürlich recht: Auch auf Seiten der Republik gibt es Extremisten. Und die sind nicht weniger gefährlich als die des Imperiums.”

Eigentlich hätte sie sich selbst bis vor einigen Tagen selbst noch zu dieser Gruppe gezählt. Aber als sie Radan die Nase gebrochen hatte, schwang auch sehr viel Persönliches mit. Verletzter Stolz- den sie als Jedi eigentlich nicht haben sollte. Enttäuschung. Und ja- auch Wut. Wut darüber, dass er sich dem Bösen angeschlossen und sie schwanger allein gelassen hatte und jetzt einfach auftauchte, sich in Selbstmitleid ertränkte und wieder einen der Guten spielen wollte. Sahra seufzte. Sie musste auch an sich selbst arbeiten.
Während Sahra darüber im Stillen nachdachte, teilte die ehemalige Sith ihre Gedankengänge offen mit. Sie wollte eine Jedi werden und versuchen, ihre vergangenen Taten wieder gut zu machen. Oder eben diesen Ort hier schützen. Sahra lächelte.

“Wenn sie sich dem Jedi-Orden anschliessen und der Rat ihrem Anliegen zustimmt, bekommen sie sicher genug Möglichkeiten, den Wesen dieser Galaxie zu helfen. Und ich würde ihnen mehr Erfolg wünschen, als ich ihn bisher hatte. Und die Sicherheit dieses Ortes muss natürlich auch gewehrleistet werden. Wir werden das mit dem Rat besprechen, was da möglich ist. Das ist schon der zweite Angriff in jüngster Zeit. So ganz unbekannt ist Ilum also nicht mehr. Der Rat sollte jetzt handeln, bevor unser Heiligtum vielleicht auf immer zerstört wird. Und wie ich vorhin schon sagte: Sie dürfen jederzeit hier her zurück kehren. Für einen Besuch auf jeden Fall. Und vielleicht werden sie die Reise auch irgendwann hier machen, die mein Padawan gerade macht. “

Ihr Padawan. Als sie ihn endlich gefunden hatten, war er mehr tod als lebendig. Lippen, Finger und Zehen waren von einem dunklen Lila. Er war halb erfroren. Der Zabrak verlangte mit rauer Stimme um Wärme und die sollte er auch umgehend erhalten. Er fragte auch nach Juna und Ty und erzählte, dass jemand ihm gesagt habe, er sei für ihren Tod verantwortlich. Sahra nahm das Gesicht ihres Schülers zwischen die Hände und sah ihm tief in die Augen.

“Ty geht es gut, Ferak. Sam und ein Freund von mir sind bei ihm. Und Juna ist hier bei uns und baut uns jetzt das Zelt auf, damit du ins Warme kommst, in Ordnung?”

Beruhigte sie ihren Padawan und sah nach Juna, die gerade mit dem Zelt beschäftigt war.

“Nur noch ein paar Sekunden.”

Während Juna das Zelt auf der freien Fläche errichtete, zog Sahra ihre Handschuhe aus und nahm Feraks kalte Hände in ihre Warmen. Dann schloss sie die Augen und begann sich zu konzentrieren. Die Macht war überall, vor allem hier in der Nähe zu den Höhlen. Sie ließ sie durch sich hindurch und in ihren Padawan fließen. Sie stellte sich vor, wie die Macht aus ihr und ihren Padawan ausströmte und die Luft um die herum erwärmte. Und wenn es nur ein paar Zentimeter weit war. Der Wind wollte ihr einen Strich durch die Rechnung machen, aber Sahra ließ das nicht zu.Sie waren stärker als der Wind und so bekam auch er keine Erlaubnis, in die kleine Blase einzudringen, die Sahra um sie herum errichtete hatte. Das sollte Ferak davor bewahren, jetzt vor ihren Augen zu erfrieren.

Nur kurze Zeit später gab Juna bescheid, dass das Zelt bereit seie und Sahra führte Ferak hinein. Juna hatte alles vorbereitet. Das Med-Pack und ein Lager waren bereit und Sahra bugsierte den grossen Zabrak auf dieses. Sein Blick wanderte zur Decke, wo er noch ein paar Sekunden hin starrte, bevor er leise “Tee” murmelte und einschlief. Wären sie etwas später gekommen, wäre das sein Todesurteil gewesen. Und das konnte auch immernoch so sein. Sahra überprüfte seinen Puls. Er war langsam. Der Körper versuchte immernoch Energie zu sparen um zu überleben. Sahra ließ Ferak auf dem blutigen Fellstück liegen und ergänzte die Wärmedämmung noch um so ziemlich alles, was sie an Decken und Stoffen mitgebracht hatten. Nur eine Hand schob sie unter den Deckenberg und griff nach Feraks eisiger Hand. Die andere legte sie ihm beinahe liebevoll an die eisige Wange.

“Ruh dich aus, Ferak. Du bekommst Tee, wenn du wieder aufwachst. Mach dir keine Sorgen.”

sagte sie leise und griff nach seinem Geist. Vertiefte seine Schlaf bis zu dem Punkt, an dem sein Körper optimale Vorraussetzungen hatte, um zu heilen. Jemanden in Trance zu versetzen war jetzt nicht etwas, das Sahra sonst jeden Tag machte. Es war auch nicht so einfach, wie es aussah. Aber Ferak war geschwächt, so dass sie ihn – wie sie es auch schon mit Juna getan hatte- in diesen Zustand führen konnte. Dann nahm sie das Med-Pack zur Hand und deckte immer nur ein Körperteil auf, um die Wunden zu säubern und zu verbinden. Anschließend packte sie ihren Padawan wieder gut ein.Sie würde gleich noch mit arbeiten, aber vorher musste sie dafür sorgen, dass sie sicher waren. Ja, Juna war bereit, Wache zu schieben. Aber wenn die Gorgodons erneut angriffen...nun, Sahra war sich nicht sicher, in wie weit die Attentäterin den Gorgodons etwas entgegensetzen könnte. Sie erhob sich und trat vor das Zelt.

“Danke, dass sie Wache stehen, Juna. Ich werd wohl für ne Weile in Trance verschwinden um Ferak zu heilen. Die Wesen, die ihn angegriffen haben, sind nicht einfach zu besiegen und sogar grösstenteils resistent gegen Lichtschwerter. Ich möchte sie dieser Gefahr nur ungern aussetzen. Ich werde für etwas mehr Sicherheit sorgen. “

Sahra sah sich um. 4 Zugänge führten zu “ihrer” Lichtung. 3 Unbekannte und einer, durch den sie hier rein gekommen waren. In Ordnung, das musste zu schaffen sein. Sie lächelte die junge Cyborg kurz an und ging dann auf ein Knie runter. Ihre blosse Hand lag auf dem vereisten Boden und sie schloss die Augen.

Eis. Hart, kalt,gleichermaßen zerbrechlich und undurchdringbar, wenn es die richtige Dicke erreicht hatte. Aber all das war einfach nur Wasser. Oder Wasserdampf.Je nach Schwingung. Einfache Physik. An Orten wie diesem hier war fast alles zu Unbeweglichkeit erstarrt- ausser in der Nähe der Vulkane. Das wollte Sahra jetzt ändern. Mit der Macht Bewegung in die leblose Starre hinein bringen. Ihre Atemzüge wurden kräftiger, als würde sie in den Boden unter sich hinein Atmen. Nach ein paar Sekunden begann soetwas wie Nebel aufzusteigen. Der Wind bließ dagegen, wollte ihn zerreissen wie ein Gorgodon seine Beute. Sahra nutzte die eisige Kälte, um den Wasserdampf wieder erstarren zu lassen. Erst langsam, dann immer schneller errichtete sich ein Damm aus Eis. Auf der windabgewandten Seite wallte immer neuer Nebel hoch und langsam wurde ein Knistern hörbar, als sich an allen Zugängen zu dieser “Lichtung” dicke Eiswände bildeten. Nur einen Gang ließ Sahra offen- den, durch den sie gekommen waren. Ein Angriff aus mehreren Richtungen wurde damit nur möglich, wenn man sich zuerst durch das massive Eis grub. Das würde Juna Zeit verschaffen, um sie aus der Trance zu holen.

Das Knistern wurde immer tiefer bis zu dem typischen Spannungskrachen, das man von grossen Eisflächen her kannte. Erst jetzt erhob sich Sahra wieder mit einem tiefen Atemzug und öffnete langsam die Augen. Eine etwa fünfzig Zentimeter dicke Eiswand hatte sich in den drei Zugängen gebildet, die nicht nur die Gorgodons sondern auch einen grossteil des Eiswindes abhielten.

“Das sollte sie erstmal aufhalten, wenn sie uns finden sollten. Sie haben jetzt nur noch einen Zugang zu bewachen, Miss Choway. Sollte Ärger kommen, rütteln sie mich wach, in Ordnung? Wenn nicht, können sie einen Tee kochen. Sie finden alles dafür in der Ausrüstung und…. Ferak hat eh nach welchem gefragt.Also dann… bis später.”

Sie lächelte der Cyborg noch einmal zu und kehrte dann zu Ferak zurück. Müdigkeit kroch in ihre Knochen, aber noch durfte sie nicht ausruhen. Zumindest nicht geistig. Die Jedi machte es sich neben dem ruhenden Körper ihres Schülers bequem und nahm erneut seine Hand. Für einen Moment betrachtete sie sein ruhendes Gesicht. Es hätte nicht viel gefehlt und sie hätte ihn verloren. Sie hätte ihn nicht allein gehen lassen sollen. Aber die Siedlung hatte sie auch gebraucht. Warum musste immer alles schief gehen? Sahra atmete tief durch und schüttelte diese Gedanken ab. Sie musste sich jetzt auf die Heilung konzentrieren und Zweifel waren da ein schlechter Ratgeber. Sahra dachte an etwas schönes, um sich selbst in die positive Grundstimmung zu bringen, die ihr bei Heilung helfen würde. Erst dann machte sie sich daran, die unterkühlten Körperteile zu erwärmen und die Wunden zu schließen. Wahrscheinlich hatte Ferak am Ende die Nase gestrichen voll von Eiswelten und sie würde es ihm nicht übel nehmen können. Bald würden sie hier weg können.

Ilum-Gebirge-Eisige Schluchten- mit Ferak und Juna
 
{Ilum-System, Ilum, Felsschluchten, in den Höhlengängen | Juna Choway, Sahra, Ferak}



Natürlich hatte die Jedi ihre Ansichten. Die Sith machten alles platt was sie nicht beherrschen konnten. Ein sachtes Kopfschütteln und Juna schaute die andere Frau ernst an.


“So stumpf sind die Meisten im Tempel nun auch nicht… Ich diente dazu in Firmen oder Regierungen bestimmte Individuuen zu töten um die Führung instabil zu machen. Die Lücken werden häufig mit Sith oder Wesen besetzt, die ihnen absolut loyal gegenüber sind. So kann man ganze Regierungen ins Wanken bringen bis sie sich irgendwann an die Sith wenden um HIlfe zu erlangen. Wobei sie meist nicht wissen, dass ihre Helfer Sith sind und nicht irgendwelche private Firmen die eine Lösung für ihre… Fragen finden…”


Auch die weiteren ausführungen waren ein wenig zu schmal betrachtet. Natürlich würden nicht alle Planeten unter den Sith aufblühen. Juna wollte diese Wesen auch nicht in Schutz nehmen… aber…

“Es ist nun einmal so… Ich habe oft genug auf der Seite der Republik gearbeitet. Habe dort meine Aufträge erledigt… Daher… Auch unter den Jedi oder der Republik verkümmern viele Welten. Es ist nicht Eure Absicht, aber es passiert… Dürfte dann ein Sith diesen verkümmerten Planeten übernehmen? Zumindest wenn er dadurch dem Planeten aus seinen Problemen helfen würde? Oder würde man es als Angriff deklarieren?”


Am Ende ging das Gespräch zu angenehmeren Punkten über. Bei den Erklärungen, dass die Jedi glücklicher wäre wenn sie bei den Jedi blieb nickte die Cyborg langsam und schaute nach vorne.

“Ich will vorerst hier weg. Egal was kommt. Wir müssen ausschließen, dass ich irgendwelche Peilsender an mir habe. Ich kann nämlich nicht sagen, ob ich nicht auch dann imperiale Truppen irgendwo hin locke. Ich glaube aber, dass sie mich nicht mehr jagen oder noch nicht. Die Angreifer schienen zumindest nicht mit meiner Anwesenheit gerechnet zu haben… beziehungsweise… Waren sie nicht auf ein Wesen mit meinen Fähigkeiten und denen der Jedi vorbereitet wie es schien. Es ging wohl um den Mann der kurz vorher das Schiff erreicht hatte… Von daher… es ist in Ordnung für mich, wenn ich zumindest erst einmal, mit Euch reise. Ich würde schon gerne lernen wie Ihr Jedi lebt...”


Die Einschätzung der Jedi bezüglich der Kämpfe von Kindern war nicht überraschend. Juna hatte es auch selbst lange verurteilt. Umgekehrt…

“Diese Kämpfe sind ein Teil meiner Kultur. In meinem Dorf konnte ein Kind durch einen Sieg in den Arenen Ehre bieten. Allerdings haben viele andere Familien auch den Wunsch ihrer Söhne und Töchter akzeptiert wenn sie nicht in die Arena wollten. Meine Eltern… nun ja… haben mich gezwungen… Was Ilum angeht… Ich bezweifle, dass die Sith derzeit selbst ein größeres Interesse an diesen Planeten haben. Das Imperium wollte scheinbar diesen Mann mit allen Mitteln beseitigen. Vielleicht sollten die Treffer auf das Dorf eine Art Ablenkung sein, damit wir den Blick für das wesentliche verlieren… Ich meine… Ohne noch großartig Stolz darauf zu sein… ich habe genau aus diesem Grund einmal ein Weisenhaus angezündet damit die Behörden einer falschen Spur nachgingen nachdem ich den dortigen Minister getötet habe. Ich glaube in den lokalen Nachrichten Kanälen schrieb man seinen Tod einer Gruppe randalierender Jugendlicher zu…”

Nein… Juna war nicht stolz drauf. Nicht mehr. Am Anfang war es perfekt gewesen. Doch als bekannt wurde, dass mehrere Kinder schwer verletzt oder gar getötet worden sind… Es hatte weh getan. Die Worte von Meisterin Kenobi bauten Juna auf. Doch die Kritik gegen sich selbst veranlasste Juna kurz inne zu halten und behutsam eine Hand auf die Schulter der Jedi zu legen.

“Ihr macht doch eine gute Arbeit. Die Wesen im Dorf brauchten Eure Hilfe. Wenn ich es schaffe anderen Wesen zu helfen, dann nur weil Ihr Euch meiner angenommen habt. Damit hättet ihr mindestens einen Teil dazu beigetragen. Diese Extremisten hätten mich, gerade in dem Wissen was ich bin und was ich getan habe… mit hoher Wahrscheinlichkeit… nicht einmal angehört sondern direkt abgeführt oder weg gesperrt. Das ist mir bei dieser Doktorin und dem blonden Mann klar geworden. Ich habe das Gefühl, die hätten mich am liebsten komplett in ein Koma versetzt, nur um mich sicher wegsperren zu können.”

Damit ging Juna weiter. Immer neben der Jedi. Es war nun einmal so, dass sich vieles ändern könnte. Schon bald. Dennoch war es hier schwierig.

Es war definitiv zu kalt hier. Alleine Feraks Kleidung… es war ein Wunder, dass er überhaupt noch lebte. Daher war der ehemaligen Attentäterin von vornherein klar, dass sie nicht zögern durfte zu handeln. Er brauchte wärme. Aber behutsam. Vermutlich hatten sich seine Gefäße verengt um nicht zu viel Kälte an die wichtigsten Organe zu lassen. Nun mussten sie sich aber darum kümmern, dass er langsam warm wurde. Zu schnell zu viel wärme und er konnte einen Schock erleiden. Dann wäre alles umsonst gewesen. Es waren diese Momente in denen Juna nur noch fluchen wollte, da sie nur gelernt hatte zu töten. Nicht aber Leben zu retten. Sobald Meisterin Kenobi und Ferak das Zelt erreichten zog Juna sich einen Teil ihrer Kleidung aus. Wenigstens etwas an diesen Implantaten und ihrem Training war jetzt nützlich. Die ehemalige Attentäterin stellte sich einen Timer und hielt diesen kurz hoch. Etwa zwei Stunden wären kein Problem. Drei wären, komplett hier draußen aber schon kritisch. Ging es noch weiter, dann wäre Juna schon bald an dem gleichen Punkt wie Ferak. Juna warf Ferak ihre Jacke über und schloss ihre Augen. Sie würden schnellstmöglich hier weg müssen. Sei es durch die Viecher die hier lebten, oder durch die Kälte. Die Zeit war so gesehen alles andere als auf ihrer Seite. Dennoch würde die Rattataki ihren Teil dazu beitragen die anderen beiden zu schützen. In dem Moment wo Juna bereits rausgegangen war folgte ihr die Jedi. Das Schauspiel welches diese ihr aber bot war faszinierend. Erschrocken schluckte Juna und starrte die Jedi sobald diese fertig war. Sie war völlig erstaunt, allerdings erkannte man auch eine gewisse Furcht in den Augen. Die Erkenntnis, wozu Jedi fähig waren… Juna hatte damals den Jedi also wirklich nur besiegen können, weil dieser nicht mit ihr gerechnet hatte. Vorsichtig legte Juna eine ihrer Hände auf die Eiswand während die Jedi das Wort wieder an sie richtete. Worte welche Juna nur mit einem leichten Nicken beantwortete. Diese Furcht. Juna wusste, dass sie selbst einst eine Feindin dieser Frau gewesen wäre… Wäre sie nicht geflohen… Dann… Ihr Blick wandte sich in die Richtung in die Meisterin Kenobi gegangen war. Wenn Juna nicht geflohen wäre… Dann setzte sich Juna in quasi vor den Eingang zu dem Improvisierten Lager. Erinnerte sich an die Zeit vor den Sith, aber auch ihre Arbeit innerhalb des Ordens. Unheimlich. Anders konnte sie es nicht zusammenfassen. Sobald die erste halbe Stunde durch war begann Juna damit Tee zu kochen. Es tat gut. Einfach gut. Sie selbst nahm sich eine Tasse mit und beobachtete den Eingang. Zumindest die erste Stunde schien friedlich zu sein. Jede Minute in der Ferak sich aufwärmen konnte wäre gut für sie. So lange sie ihre Ruhe hatten war es aber gut so. Es würde wohl noch ein langer Tag werden. Hier… auf diesem Planeten...




{Ilum-System, Ilum, Felsschluchten, in den Höhlengängen | Juna Choway, Sahra, Ferak}
 
[Unbekannte Regionen | Ilum | nahe der Siedlung | StarExplorer |Küche] Michael von Berchem, Sahra, Azamthoth, Ty

Nachdem sie sich von den anderen verabschiedet hatten ging der Junge in das Bad um zu duschen und das Hunde ähnliche Wehsen in richtung der Kombüse, nachdem er sich etwas mit einem in der nähe stehenden Gardisten unterhalten hatte folgte er dem Wehsen in die kombüse und öffnete schon seinen Oberkörperpanzer. Als er in der Kombse war schaute das Wehsen ih kurz an und stellte drei Tassen an den Tischund fragte ihn woher Sahra und er sich kannten und wie er so Ruhig blieb wärend um ihn mehrere Republikaner standen die eine ernst zu nehmende Bedrohung waren. Kurz bevor er antworten konnte platzte der junge, vermutlich Ty, herein und bedankte sich das Michael so schnell geholfen hatte, worauf hin Michael leicht lächelte und seine ausrüstung nun komplett ablegte und sich vor eine der Tassen setzte und dem Jungen bedeutete sich zu setzen. Zudem fragte dieser warum man den Ort angegriffen hatte.

"Nun, ich danke dir für deine Nachricht und es ist selbstverständlich das ich euch helfe. Ich kenne Sahra seit ihrer Kindheit. Ihr Vater, dein Großvater, und ich waren gemeinsam beim Expditions Korps, er Forscher und ich Offizier der Flotte, besser gesagt Sub Lieutenant in der imperialen Flotte. In unserer Gemeinsammen zeit haben wir uns angefreundet und sind zu sehr guten wenn nicht sogar zu besten Freunden geworden. Das ist auch der grund warum ich so ruhig bleiben kann, ich war in mehreren Gefechten und bin jetzt in der Verwaltung tätig. Tja, mein lieber Junge, ich weiß erlich gesagt nicht warum man hier einen Angriff gestartet hat, es wahr sehr wahrscheinlich kein Kriegsgedanke dahinter, sonst wären hier Tausende von Soldaten, ich vermute eher das es wegen dem Mann, Trinno, war. Es gibt Gerüchte das es einen Abtrünnigen IGDler geben soll. Du bist Ty richtig? Danke das du mich hierrüber Informiert hast, ich war zum glück gerade auf einer Geschäftlichen Reise und daher in der nähe. Allerdings würde ich vorschlagen, dass wenn das öfters Passieren sollte man hier eine Wache abstellt."

Michael legte eine kurze Pause ein, in welcher er das Pelzige Wehsen betrachtete. Als dieser die Tassen mit gut duftender heißen Schokolade füllte und der Junge ihm sagte das Sam, so hieß der Pelzige wohl, die beste heiße Schokolade machte die man auf legalem wege nur bekommen konnte. Michael ächelte den Jungen an und nahm einen schluck aus der Tasse, die heiße Schokolade war wirklich seh gut und auch erfrischend warm.

"Sie sind Shistavane, habe ich recht? Sie sind einer der glücklichen die den Angriff, vor langer Zeit überlebt haben, mein beileid führ ihre Verstorbenen. Ich versichere ihnen das ihr Planet vor erst in sicherheit ist und das Imperium keine weiteren Aktionen geplant hat. Aber nun zu etwas anderem. Ich möchte mich euch beiden entgültig vorstellen, da wir noch nicht die ehre hatte. Ich bin Michael von Berchem, ihr könnt mich gerne Michael nennen, und du darfst mich gerne auch micha nennen Junge. Ich bin wie gesagt ein Freund von Sahra, und Vater von zwo kindern, in deinem alter. Sie sind gerade mit meinen Eltern auf Borosk, meinem Regierungssitz und auch Zuhause. Um die StarExplorer wieder auf vorderman zu bringen werden wir einen abstecher nach Borosk mahen, anschließend geht es für euch entweder nach hause oder zu meinen Eltern nach Alderaan, meine Jungs werden dann vielleicht auch mitkommen, ich werde euch nicht begleiten können da ich noch arbeit habe. Was auch immer hier passiert ist, ich werde versprechen das man hier einen geeigneten schutz findet, vielleicht setzt ihr euch da aber eher mit meinem Vater auseinander, ich kann hier gerade nur Schadensbegrnzung machen und beim aufbau und der versorgung helfen. Wir werden aber bestimmt eine möglichkeit finden."

Michael nahm erneut einen schluck von der heißen Schokolade und schaute anschließend auf sein Com gerät, welches verdächtig lange ruhig war. Es störte ihn zwar nicht wirklich, da er seiner Garde und vor allem auch den Offizieren und Unteroffizieren vertraute, dennoch wäre langsam ein Update angebracht. Noch bevor er etwas machen konnte bemerkte er zwei Mann der Garde in der Einsatzausrüstung, welche den Fremden zu einem freien Quartier geletiten.

"Sir, we blijven hier tot we afgelost worden, de resterende troepen zijn bezig met bevoorrading en wederopbouw, het gaat goed." ("Sir, wir bleiben bis zur ablösung hier, die verbliebenen Kräfte sind mit der Versorgung und dem Wiederaufbau beschäftigt, es geht gut vorran.")

"Oké, bedankt. Ik heb met." ("Okay, danke. Habe ich mit.")

Nach der kurzen unterhaltung verbrachten die beiden Männer, welche ihre gewäre abgelegt hatten und nur noch ihre Handfeuerwaffe im Holster hatten, mit dem weiteren mann in der Mitte zu dem freien Quartier um diesen dort zu sichern.

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Ein schmaler schlitz aus fahlem Licht, er reichte kaum bis zum Grund der Schlucht. Das Atmen fiel leicht, die Muskeln schmerzten fast nicht mehr. Das Zittern und die Steifheit waren vergangen, dafür umschloss ihn eine angenehme Wärme. Teile seines Körpers, seiner Muskeln wurden hier und da von unkontrollierten Zuckungen und Kontraktionen überlaufen. Mal war es seine Schulter, dann sein Brustkorb oder seine Beine. Und über allem lag friedliche Stille. Er konnte ausruhen, musste sich nicht mehr für Flucht oder Kampf und auf jedenfalls fürs Überleben entscheiden. Wie von weit entfernt vernahm er noch das es Ty und Yuna gut ginge und er entspannte sich weiter. Der fahle Schein des Lichtes entfernte sich mehr von ihm, so als würde er in den Schnee gedrückt, er sank immer weiter bis er nicht mehr auf Ilums Oberfläche war. Er war einfach nur noch, kein oben, kein unten, kein hell, kein dunkel, nur noch sein. Eine vertraute Präsenz war in seiner Nähe und doch nicht dort wo er war. Hier herrschte Frieden, keine Gefahr, keine Nöte, Perfektion in jedem Atemzug. Hier konnte er sich auf die Heilung seiner Fleischlichen Hülle konzentrieren ohne Ablenkungen, ohne Kälte, ohne Schmerz.

Ferak wusste nicht wie lange er sich bereits in dieser tiefen Trance befand, denn so tief war er noch nie in der Meditation in sich gedrungen. Er spürte das sein Körper zu alter Stärke zurück fand und er spürte das ihn jemand dabei unterstütze. Er spürte seine Meisterin und noch jemand anderen, weiter weg, der Geist dieses Wesens war Wach und aufmerksam, doch war er schwer zu fassen für ihn. War dies die Rattataki? Seine Aufmerksamkeit richtete sich in Diese Richtung und dann durchfuhr es ihn, seinen Geist und seine Schulter wie einen Blitz. Etwas anderes war noch mit ihm hier. Wo sich die Präsenz seiner Meisterin wie Wärme und Licht anfühlte, der Wachsame Geist fühlte sich gedämpfter an doch das was nun bei ihm war… Anders, dunkel, aggressiv, verzehrend. Kehliges Lachen war zu hören, dunkel wie in den Kristallhöhlen und leuchtende gelbe Augen tauchten vor Ferak auf.


“Hat der Schoßhund es doch geschafft winselnd nach Hause zurück zu kriechen. Gut gemacht Hund.“

Langsam bildete sich um die Augen und während des Sprechens das Gesicht, nein die Fratze des dunklen Zabraks aus den Höhlen vor ihm. Der Padawan versuchte etwas Entfernung zwischen sich und dem Gesicht zu bekommen, doch hier schien dies nicht möglich zu sein.

“Du kannst mir nicht entkommen, den ich bin ein Teil von dir. Und ich werde mein Versprechen einhalten, alle die dir Lieb sind werde ich am Ende vernichten. Und du wirst mir nichts mehr entgegen zu setzen haben.“

Die dunkle Entität spie Ferak diese Worte förmlich entgegen und dann mit einem erneuten kehligen Lachen löste sich die Fratze auf und der Schüler von Meisterin Kenobi blieb alleine zurück.

Er mühte sich ab aus der Tiefe der Trance wieder an die Oberfläche seines Bewusstseins zu gelange, er musste darüber mit seiner Meisterin sprechen. Es war keine Flucht die er gerade antrat doch drängte es ihn, er musste darüber mehr erfahren, er musste dagegen etwas unternehmen. Er musste…

Als er seine Augen aufschlug, sah er die Decke des Zeltes nicht, so dicht hatte man ihn unter Decken und Jacken gepackt. Er lenkte sein Bewusstsein aktiv in jeden Winkel seines Körpers, überprüfte ob der Schmerz noch vorhanden war, ein leichtes dumpfes Pochen, nicht mehr. Er wackelte mit den Zehen und dann mit den Fingerspitzen, bevor er sich langsam und mühsam aufrichtete, wobei er sich auf seine Ellenbogen stütze. Seine Meisterin war in einer Meditationshaltung direkt neben ihm. Er versuchte sie leise anzusprechen, doch seine Stimme versagte beim ersten Versuch und es entrang sich nur ein Krächzen seiner Kehle. Er räusperte sich wobei sein Blick auf den Verband an seiner Schulter fiel, er fühlte kaum noch Schmerz an dieser Stelle, doch er sollte den Arm noch etwas schonen.


”Meisterin, ich bin wieder wach. Ich habe in den Höhlen jemanden Getroffen… und er ist mir auch während der Trance erschienen.“

Der Zabrak schluckte trocken bevor er fortfuhr.

”Es war eine Manifestation dunkler Präsenzen, Hass, Aggression und Wut. Er drohte mir an Ty und Yuna etwas anzutun. Ich kämpfte gegen ihn und besiegte ihn vermeintlich. Doch Eben ist er mir wieder Erschienen und er hat sein Versprechen erneuert mir alles zu nehmen was mir Lieb und teuer ist. Was hat das zu bedeuten und wie kann ich das Verhindern? Meisterin. Helft mir!“

Ferak sank wieder zurück auf sein Lager, diese wenigen Worte und das aufrecht gestützt sein hatte ihn doch mehr erschöpft als er vorher gedacht hatte. Im Liegen sagte er dann etwas leister:

”Und Meisterin, können wir möglichst bald hier weg? Vielleicht auf eine Welt mit vielen aktiven Vulkanen wo es warm ist?“


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Ilum-System-Ilum-Eis-Labyrinth- Lichtung- Lager- mit Ferak und Juna

Was Juna über die Sith erzählte, passte immernoch nicht so recht in Sahras Vorstellung. Aber sie kam auf den Gedanken, dass die persönliche Verletzung, die sie mit Radan erlebt hatte, sicher einen grossen Einfluss auf ihre heutige Sicht hatte. Radan hatte sie hintergangen und betrogen, auch wenn er sie körperlich nicht angegriffen sondern sogar aus den aktiven Kampfhandlungen rausgehalten hatte. Die Jedi konnte spüren, wie ihr Feindbild sprünge bekam. Dadurch wurde alles nur noch komplizierter. Die ehemalige Sith stellte dazu eine gute Frage: Dürfte ein Sith eine verkümmerte Welt unter der Herrschaft der Republik übernehmen. Sahra seufzte

"Die Integration einer ganzen Welt in die Neue Republik oder das Imperium ist halt nicht Sache der Jedi sondern der Regierung der Welt selbst. Wir sind keine Herrscher sondern höchsten Repräsentanten. Aber ich möchte wetten, dass solche Wechsel dennoch bereits stattgefunden haben. Sprich das sich ein Sith wohltätig auf einer Welt engagiert hat und die Regierung dieser Welt dann ihren Austritt aus der Republik bekannt gegeben hat. So rum ist es natürlich immer möglich und wir erpressen die Welt dann auch nicht. Eher, dass ein Diplomat der Republik auf diese Welt reist um sie umzustimmen. Aber letztendlich ist es die Entscheidung der Regierung des betroffenen Planeten.Andersrum kann ich mir vorstellen, dass es unter dem Imperium einige Welten gibt, die gern zu uns stossen würden, sich aber vor Racheakten und Strafen des Imperium fürchten. Es soll ja tatsächlich schon imperiale Welten gegeben haben, die laut über einen Wechsel nachgedacht oder sogar schon Verhandlungen aufgenommen haben und dann grosse Städte mit all ihren Bürgern verloren haben, weil das Imperium via Orbital-Bombardement gezeigt haben, dass sie sie "beschützen" können. Nicht wahr? "

Sahra stammte immerhin selbst von einer imperialen Welt. Und vielleicht nicht auf allen, aber auf einigen wurde die Militär-Präsenz sicher zur Einschüchterung genutzt. Und der Angriff auf die Siedlung hier auf Ilum schlug doch in die selbe Kerbe. Ein Leben zählte nicht viel für das Imperium. Die Republik wäre... gezielter vorgegangen , um Verluste in der Zivilbevölkerung zu minimieren. Natürlich gab es auch im Imperium Individuen, die dieses Ziel ebenfalls verfolgte. Aber Sahra glaubte, dass die Republik solche, die einen Solchen Angriff wegen einer einzelnen Person durchführten, ihres Amtes enthoben. Wenn der Angriff wirklich- wie Juna meinte- wegen dem IGDler war, hatten sie ihr Ziel ja auch weit verfehlt. Viele tote Unschuldige und die Zielperson atmete immernoch. Herzlichen Glückwunsch.
Als Juna dann ihre Besorgnis über Peilsender in ihren Implantaten äusserte, nickte Sahra.

"Unser erstes Ziel wird Borosk sein. Selbst wenn man ihren Weg nachverfolgen sollte: Borrosk ist eine imperiale Welt. Also vorerst kein Grund für Misstrauen seitens ihrer ehemaligen Arbeitgeber. Dort werden wir schauen, wie wir ihnen helfen können, bevor es weiter geht."

Als Jedi musste sie auch die Bürger der Republik schützen. Eine Aufgabe, die sie irgendwie immer wieder vermasselte.Aber sie versuchte es zumindest immer wieder. So würde sie Juna von möglichen Sendern befreien und vielleicht konnte man ihr auch kompatiblere Implantate organisieren. Dann könnte sie frei von Verfolgung leben und sogar einen Weg als Jedi einschlagen- wenn sie sie richtig verstanden hatte.
Die ehemalige Sith erzählte dann von einem Ablenkungsmanöver, dass sie früher mal gestartet hatte. Ein Waisenhaus angezündet? Sahra sah sie schockiert an.

"Ich hoffe doch, dass bei diesem Brand niemand verletzt wurde! Das war eine Attacke auf die Schwächsten der Schwachen in jeder Gesellschaft."


Sie ließ ihren Blick noch einen Moment auf der Ex-Sith ruhen, ehe sie sich wieder abwandte.

"Ausserdem: Ablenken von was? Ilum liegt abseits von allem brauchbaren. Es gibt nichtmal Raumstationen in der Nähe. Bodenschätze gibts auch nicht."

Von den Kristallen für die Jedi mal abgesehen. Vielleicht fand man noch Basalt, wenn man danach suchte. Aber Basalt war jetzt keine Rarität in der Galaxie.
Als die Ex-Sith versuchte, sie zu ermutigen, schmunzelte Sahra.

"Danke für ihre Worte, Miss Choway. Und ich denke auch, dass das Imperium nicht gerade zimperlich mit ihnen umgegangen wär. "

Ins Koma versetzen und wegsperren? Das Imperium gab sich solch eine Mühe nicht. Und wenn sie die junge Frau nicht noch vor Ort umgebracht hätten, dann hätten es die Sith selbst getan, kaum dass sie sie wieder in den Klauen hätten. Und wenn sie sie am "Leben" gelassen hätten, hätten sie sie sie vielleicht weiter verstümmelt. Nein, es war besser, wenn Juna in die Obhut der Jedi kam. Aber unter Aufsicht!

Nachdem sie Ferak gefunden und Sahra ihren Schutz erschaffen hatte, konnte sie die Furcht spüren, die von Juna ausging. Sie lächelte.

"Keine Sorge, Juna. Ich würde solch eine Technik niemals gegen sie einsetzen. Da gäb es effektiveres."

Sie grinste die ehemalige Sith an und wandte sich ihrer Aufgabe- Ferak zu heilen-zu. Natürlich ließ sich mit der Fähigkeit Materie zu manipulieren auch übel anrichten. Aber das war nicht der Weg der Jedi. Sie schützten, erhielten, reparierten, wenn es möglich war. Ja, auch Kampf war ein Teil der Jedi. Aber auch da ging es um Schutz und Erhalt von Lebewesen.
Die Heilung von Ferak ging gut vorran, auch wenn Sahra sich erstmal auf das Nötigste konzentrierte. Alles weitere könnten sie in einer weiteren Sitzung an Board der StarExplorer oder eines anderen Schiffes erledigen.Es dauerte drum nicht lange, bis Ferak sein Bewusstsein wiedererlangte. Was er erzählte, war beunruhigend und Sahra ergriff wieder seine Hand, nun aber, um ihn zu beruhigen.

"Juna und Ty geht es gut, Ferak. Juna kocht uns gerade einen Tee. Mach langsam. Und ein Abtransport von Ilum ist bereits organisiert. Die StarExplorer wurde beschädigt, aber wir bekommen nen Taxi zu der Werft, in der sie repariert wird. Und es wird dort auch wärmer sein."

Sahra lächelte während sie überlegte, ob Borosk auch Vulkane hatte. Vielleicht gab es irgendwo welche, aber sie hatte nie welche gesehen dort.

"Ob es Vulkane gibt, kann ich dir nicht sagen. Aber es wird keine Minusgrade haben und wir müssen ja nicht von einem Extrem ins andere, hmm?"

Sie lächelte ihren Padawan an und legte dann den Kopf schief.

"Was diese Gestalt anging. Du sagst es war eine Manifestation der dunklen Seite? Und sie begegnete dir in der Trance?"

Sahra legte einen Finger ans Kinn und überlegte. Innerhalb der Höhlen konnte es eine Illusion sein. Oder eine Vision. Etwas, das Ferak auf seinen Charakter prüfte. Das er die selbe Figur in der Trance wiederentdeckt hatte, war merkwürdig.

"Hast du das Gefühl, es ist jemand fremdes?"

Manche Sith hatten die Fähigkeit, sich nach ihrem Tod als Sith-Geister zu manifestieren. Aber das hier war ein Ort der hellen Seite. Auch wenn bei dem Angriff auf die Kristallhöhlen vielleicht Sith getötet worden waren, sie würden sich in dieser Daseinsform hier nicht halten können. Oder doch? Auf der anderen Seite konnte es durchaus ein Aspekt von Ferak selbst sein. Bei einem kriegerischen Wesen wie Ferak konnte die dunkle Seite vielleicht leichtes Spiel haben. Sie würde ihn mental stärken müssen, damit er in der Lage war, diesen Aspekt gefahrlos zu integrieren. Sie schloss die Augen und tastete nach Ferak´s Präsenz. Behutsam ließ sie ihre Machtfühler über seine Aura gleiten auf der Suche nach Anhängseln, die nicht zu ihm gehörten. Doch der Kurz-Check deckte erstmal nichts auf und Sahra runzelte die Stirn, als sie die Augen wieder öffnete.

"Für den Moment kann ich nichts feststellen. Wir sollten das beobachten. Vor allem, wenn wir von diesem Ort weg sind."

Die Herkunft dieser Manifestation und deren Auflösung waren Schlösser für die weitere Ausbildung ihres Padawans. Sie würden sie erst knacken müssen, bevor sie weiter kamen. Solche Prüfungen konnte es auf dem Weg eines Padawans durchaus geben. Dagegen war ihre eigene Ausbildung fast schon langweilig gewesen.
Sahra erhob sich und wies auf ein Kleiderbündel neben Ferak´s Lager.

"Ich hab dir was zum Anziehen mitgebracht. Zieh dich an, dann gibt es einen Tee und anschließend sehen wir zu, dass wir von hier weg kommen. Was denkst du?"


Sie lächelte dem Zabrak aufmunternd zu und wandte sich zum gehen, um ihm die nötige Privatsspähre zu geben. Bevor sie jedoch aus dem Zelt trat, fiel ihr noch etwas ein.

"Übrigens: Hast du ihn bekommen?"

Sahra meinte natürlich den Kristall, den Ferak hier finden sollte. Sie war neugierig, wie er wohl aussah. Gleichzeitig war sie sich aber sicher, dass er zu Ferak passen würde- genauso wie ihr Kristall zu ihr passte.

Ilum-System-Ilum-Eis-Labyrinth- Lichtung- Lager- mit Ferak und Juna
 
{Ilum-System, Ilum, Felsschluchten, in den Höhlengängen | Juna Choway, Sahra, Ferak}


Die ganze Situation war einfach nur merkwürdig. Vor einer gefühlten Ewigkeit war sie eine Mörderin gewesen. Dann eine Siedlerin auf diesem Eisplaneten und jetzt? Was war sie nun? Allgemein wirkte alles so verwirrend. Die Worte und Antworten von der Jedi mit Namen Sahra Kenobi waren beruhigend. Eine Sache die zumindest dazu führte, dass Juna sich im hier und jetzt sicher fühlte. Das hieß so sicher dieser Ort eben war.

Es dauerte nicht lange und hinter Juna kam Bewegung in die Höhle. Langsam kehrte sie zu den beiden Jedi zurück und hockte sich neben Sahra während Ferak sprach. Langsam wurde ihr Blick ernster. Vorsichtig hielt Juna dem Zabrak einen Becher mit Tee hin und schaute die Jedi an. Bei der Frage nach dem was Ferak gesehen hatte und die Jedi fragte seufzte sie leise und schloss ihre Augen.

“Ich habe ähnliche Visionen gehabt. Ich glaube es ist das was die Jedi und Sith die dunkle Seite nennen. Ich habe oft genug derartige Dinge gesehen. Sie wird dir Angst machen. Dir versprechen die nötige Kraft zu verleihen um dieses Schicksal zu verhindern oder weiter drohen, dass du mental irgendwann nicht mehr in der Lage bist nach zu geben. Hör diesem Wesen nicht zu. Es ist nicht gut für dich oder die Wesen in deinem Umfeld…”

Juna legte vorsichtig eine Hand auf Feraks Schulter.

“Und mir etwas antun? Ich glaube was ich hinter mir habe ist schlimmer als alles was mir noch passieren kann. Streng genommen kann ich also für meine Vergangenheit schon fast dankbar sein…”

Juna schenkte Ferak das was mit den Implantaten einem Lächeln noch am nächsten kam und richtete sich langsam auf. Juna kehrte dann auf ihren Posten zurück. Es war nicht gut. Ganz und gar nicht. Die dunkle Seite durfte einen Ort wie diesen nicht vergiften. Es war wirklich besser ihn schnell zu verlassen. Vielleicht war es die Rattataki welche noch immer viel dieser dunklen Seite in sich trug. Oder es war etwas anderes. Aber was? Allgemein war es besser Ilum schnellstens hinter sich zu lassen und weiter zu ziehen. Alleine die Aussicht auf ein warmes Bett und eine Dusche machten diesen Gedanken nur besser. Also setzte sich Juna wieder in den Eingang den die Jedi geschaffen hatte und wartete ab. Bei den Temperaturen würde sie nicht mehr ewig aushalten. Auch ihre Ausrüstung hatte nun einmal grenzen. Genauso wie ihr Körper. Während des Wartens erstarrte Juna. Sie sprang auf und lief raus. Sie hatte das Gefühl, jemand oder etwas hätte nach ihr gerufen. Sie lief aus der Höhle raus und schaute sich um, doch da war nichts. Sie suchte den Himmel ab und auch da war nichts. Irgendetwas passierte gerade. Ihr Meister rief seine Untergebenen. In sein Labor? Ein Notfall? Warum? Sollte sie vielleicht besser… Nein. Sie würde niemals nach Bastion zurückkehren. Sie würde niemals wieder diesem Mann dienen. Dieses Monster hatte ihr Leben lange genug zerstört. Da brauchte sie ihn nicht nochmal. Fertig. Aus. Langsam schaute die Rattataki wieder zu der Höhle und setzte für sich fest, dass diese Wesen, zumindest erst einmal, ihre Familie sein würden. Ihre Heimat. Niemand anderes. So kehrte Juna auf ihren Posten zurück und wartete auf die Abreise und ignorierte den drückenden Alarm in ihren Implantaten die sie dazu aufforderten nach Bastion zu reisen um ihren Meister zu schützen. Auch wenn es mit Schmerzen verbunden waren, die zeitweise ihre Sicht trübten da langsam Tränen in ihrem organischen Auge aufstiegen. Nicht jetzt. Nicht irgendwann. Niemals würde sie diesem Schmerz nachgeben und diesen Befehl ausführen. Egal was kommen mochte.



{Ilum-System, Ilum, Felsschluchten, in den Höhlengängen, improvisiertes Lager | Juna Choway, Sahra, Ferak}
 
Ilum- Siedlung- Star-Explorer-Kombüse- mit Sam und Michael

Ty legte seine Hände um die heisse Schokolade, die Sam ihnen eingeschenkt hatte.

"Danke, Sam."

sagte er seinem Freund und lauschte dann den Worten des Mannes, der einiges an Ausrüstung abgelegt hatte. Dieser bedankte sich bei ihm für den Notruf und erklärte dann, dass er mit Ty´s Grosseltern zusammengearbeitet hatte. Ty hatte seine Grosseltern nie kennenlernen können, denn sie waren schon vor seiner Geburt verstorben. Allerdings hatte ihm seine Mutter das eine oder andere von ihnen erzählt, dass sich mit den Aussagen des Mannes deckten.
Der Mann sprach dann Sam sein Mitleid aus und stellte sich endgültig vor. Er bot ihm an, ihn bei seinem Vornamen zu nennen. Und sogar mehr als das: Bei seinem Spitznamen. Ty runzelte die Stirn und sah Sam an, bevor er wieder zu dem Mann sah.

"Ich denke, Michael ist für den Anfang ok. Danke. Und ich weiss nur von einem vorherigen Angriff hier. Mom hat gesagt, dass es da wohl vor einigen Jahren mal einen Vorfall gab. Aber was hat der IGD mit Mom zu tun? Warum hat der Mann nach ihr gefragt? "

Ok, wenn er so darüber nachdachte, fielen ihm schon ein paar Gründe ein, warum der IGD vielleicht auf sie aufmerksam geworden war. Immerhin hatten sie vor ein paar Jahren verschiedene - auch imperiale-Welten angeflogen. Da konnte man vielleicht schon mal neugierig werden.

"Glaubst du, der IGD schickt noch mehr Leute hinter Mom her?"

Die Begegnung heute war schon ziemlich heftig gewesen. Ty´s Blick wurde traurig, als er an das nette Paar dachte,das ihm geholfen hatte. Jetzt waren sie tot, das wusste er obwohl Sam sich solche Mühe gegeben hatte, damit er ihre Leichen nicht sah. Und viele mehr waren unschuldig und sinnlos gestorben hier. Und das alles nur wegen dem Mann vom IGD? Ty´s Blick wanderte zur Tür und er wurde wütend auf das Imperium. All das Leid für nur einen Mann? Zum Glück gehörten sie der Republik an. Die Republik machte sowas nicht- hoffentlich.
Michael sprach weiter und erwähnte , hier für Schutz zu sorgen und Ty runzelte die Stirn.

"Das hier ist ein neutraler Planet. Bekommst du keinen Ärger, wenn du hier irgendwie für Schutz sorgst?"

Viel von Politik verstand Ty zwar noch nicht, aber er hatte schon mitbekommen, dass einige Parteien auf solche Aktionen allergisch reagieren konnten. Zum anderen : Konnten andere Jedi dann immernoch hier einfach so ihre Steine sammeln? Auf jeden Fall mussten sie wohl in Zukunft wesentlich vorsichtiger sein. Wenn er einen Kristall brauchte zum Beispiel.
Sein Blick wanderte zu Sam und ihm kam plötzlich etwas ganz anderes in den Sinn.

"Sam, bekomm ich ein paar Kekse bitte?"

Seine Mutter hatte meistens eine Dose selbstgebackener Kekse im Schrank, meckerte aber gern mal mit ihm, wenn er sich zu oft aus dieser bediente. Aber vielleicht war Sam da heute etwas weicher und erlaubte ihm ein paar. Vielleicht auch, um ihrem Gast etwas anzubieten. Unterdessen sah Ty wieder zu Michael.

"Mein bester Freund heisst Pectorn. Mom hat ihn auf Kegan erwischt, als er versucht hat, ihre Credits zu stehlen. Aber sie war ihm nicht wirklich böse deswegen. Er hat es ja nicht geschafft. "

plauderte er geradewegs drauf los.

"Und wie heißen deine Kinder?"


Wenn sie in seinem Alter waren, wollte Ty sie unbedingt kennenlernen. Vieleicht würden sie zusammen Abenteuer erleben können. Das wäre schon mal wieder cool.

Ilum- Siedlung- Star-Explorer-Kombüse- mit Sam und Michael
 
Ilum- Felsschluchten- im improvisierten Lager- mit Ferak und Juna

Natürlich hatte auch Juna ihre Ansicht zu Ferak´s Erlebnissen und erklärte ihre Erfahrungen mit der dunklen Seite. Sahra nickte.

“Die Macht selbst kann die angehenden Jedi prüfen. Gerade an Orten wie diesen. Visionen sind eine Art der Prüfung. Ferak ist noch nicht am Ende seiner Ausbildung angekommen, aber dafür hat er sich sehr gut angestellt.”

Sahra lächelte Ferak mit Stolz an.

“Alles, was diese “Prüfung” jetzt noch an Aufgaben für ihn hinterlassen hat, werden wir angehen, wenn er sich etwas erholt hat.”

Juna meinte dann, dass sie das Schlimmste in ihrem Leben bereits hinter sich hatte und darum die Zukunft nur noch bessere Erlebnisse haben konnte. Sahra hob mahnend den Finger.

“Fordern sie das nicht heraus, Miss Choway. Die Macht hat manchmal einen komischen Sinn für Humor.”

So wie sie seit einer gefühlten Ewigkeit von einer Katastrophe in die nächste schlitterte, war das schon Beweis genug dafür.

“Aber man sollte natürlich die Hoffnung nie aufgeben!”

Sie lächelte und scheuchte Juna dann endlich aus dem Zelt, damit Ferak sich anziehen konnte. Anschließend verpackten sie alles wieder auf den Gleiter und Sahra stand mit in die Hüften gestemmten Händen vor ihren Eiswänden. Sollte sie sie stehen lassen? Aber nein. Vielleicht hatte sie aus versehen einen Gorgodon darin eingesperrt oder einer stürzte hinein ohne die Möglichkeit, wieder raus zu laufen. Sie breitete die Arme aus und schloss die Augen. Ähnlich wie vorher brachte sie die Moleküle der Eiswände zum Schwingen, wodurch aus dem Eis wieder Wasser wurde, das an den Wänden runterfloss und unten wieder gefror. Am Boden bildete sich eine glänzende Eisfläche und als sie ihren Job erledigt hatte, grinste Sahra Juna an.

“Können sie Eislaufen? So ne schöne Eisfläche sehen sie so schnell nicht wieder. “

Sie warf noch einen Blick über die Schulter auf ihre kleine Rutsch-Falle.

“Vielleicht sollte ich noch ein “Vorsicht! Glatt! “- Schild aufstellen. “

Ja, die Jedi hatte wieder gute Laune. Ihr Padawan war zurück und halbwegs wohlauf. Auch wenn noch viel Arbeit vor ihnen lag- der Weg war erstmal klar. Was wollte man also mehr?
Doch ihre Laune bekam gleich wieder einen Knacks. Juna schien sich sehr unwohl zu fühlen.

“Miss Choway? Ist alles in Ordnung?”

fragte sie darum behutsam nach. Juna hatte- ebenso wie Ferak- trotz ihrer Behandlung noch einen weiten Weg der Heilung vor sich. Die Implantate mussten ersetzt werden und die dadurch entstehenden Wunden mussten heilen. Auch seelisch war noch nicht alles wieder im Lot. Das würde noch Jahre dauern, aber auch seelische Wunden konnten heilen. Wenn man es denn wollte und nicht alles daran setzte, dass sie weiter bluteten. So wie Radan…. Oder sie selbst.

Ilum- Eiswüste- in der Nähe des Gleiters- mit Juna und Ferak
 
{Ilum-System, Ilum, Felsschluchten, in den Höhlengängen, improvisiertes Lager | Juna Choway, Sahra, Ferak}

Es war ein interessantes Gespräch. Was der Zabrak allerdings äußerte gab Juna zu denken. Ja, schlimmer könnte es immer werden. Aber hoffentlich hätten sie erst einmal ein wenig Luft. Die Jedi ließ die Eiswände verschwinden wie sie entstanden waren sobald der Gleiter belanden war. Die Frage bezüglich Eislaufen konnte Juna leider nicht positiv beantworten. Sie schüttelte daher nur mit dem Kopf und starrte in die Dunkelheit der Höhle. Es war erschreckend wie stark dieses Bild ihr innerstes widerspiegelte. Es kam das Rufen. Juna stand mit dem Rücken zu den anderen und starrte in den Himmel. Ihr ganzer Körper war steif. Sie wurde gerufen. Ihr Meister rief sie. Langsam wandte sich Juna der Jedi zu. Das rote Leuchten in dem mechanischen Auge verriet, dass die Cyborg in Alarmbereitschaft war. Alles in ihr schrie. Schrie sie solle nach Bastion um ihrem Meister zu helfen. Sie schluckte. Fasste kurz zu einer ihrer Waffen und umfasste diese. Sie schloss das organische Auge. Konzentration. Die Schmerzen, die seelischen Schmerzen welche den Widerstand gegen den Ruf erzeugten ließen ihr Auge tränen. Was auch immer passierte. Etwas geschah. Etwas passierte und ihr Meister wurde langsam immer panischer wenn sie nach der Intensität ging nach der er wirklich alle verbündeten zu sich rief. Und dann… War da Stille. Leere. So schnell wie das Schreien in ihrem Geist gekommen war, war es verschwunden. Sie wusste nicht wie lange sie da gestanden hatte. Doch sie sackte auf die Knie und weinte. Sie weinte bitterlich als ihr klar wurde, dass diese Stille nur eine Sache bedeuten konnte.

Freiheit.

Juna war frei. Ihr Meister war Geschichte. Wer oder was auch immer dafür verantwortlich war, hatte sie befreit. Langsam zog Juna die Klinge und starrte ihre Spiegelung in dieser an. Ihr Blick veränderte sich. Sie weinte nur umso mehr durch diese Feststellung aber man erkannte in den organischen Komponenten dass gerade eine Last von ihr gefallen war. Erst jetzt war sie dazu in der Lage die Frage der Jedi zu beantworten.

“Er… ist… tot…”

Juna lächelte. Erleichtert.

“Mein Meister… ich glaube… er ist gestorben… Jemand hat ihn angegriffen… und… getötet… er ruft nicht mehr…”


Langsam stand sie auf und wankte zu dem Gleiter. Es gab wieder Hoffnung… Sie durfte vielleicht doch leben. Existieren. Einen Weg gehen.

“Lasst uns von hier verschwinden… Mein… Exil ist vorbei…”


Vorsichtig schob sich Juna in den Gleiter und lehnte sich zurück. Sie schloss ihre Augen und fiel das erste Mal seit Jahren in einen wirklich friedlichen Schlaf. Einen Schlaf der nicht durch eine Angst befleckt und durch zuversicht genährt war. Langsam hatte sie sich auf dem Sitz zusammen gekauert. Die letzten Stunden und dazu das was passiert war hatten nun endgültig die Cyborg an den Punkt gebracht, dass sie definitiv nicht mehr würde schlafen können. Die Klinge ihrer Waffe hatte sie in den Boden gerammt. Als Symbol dafür, ihr altes Leben endgültig begraben zu haben und endlich befreit ihren Weg gehen zu können. Sie würde Suse reparieren und dann? Wer wusste schon was dann kam. Sie zitterte ein wenig da sie recht lange der Kälte getrotzt hatte, nun aber jede Minute in ihrem Körper spürte in der die Kälte an ihr gezerrt hatte. Doch das störte die Rattataki nicht. Schließlich… War sie nun frei. Frei von jeglicher Last. Ein schöner Gedanke.




{Ilum-System, Ilum, Felsschluchten, im Gleiter | Juna Choway, Sahra, Ferak}
 
Ilum-System-Ilum-Eiswüste in der Nähe des Gleiters- mit Ferak und Juna

Manche sagten, dass es halt manchmal etwas ruckelte, wenn das Leben in den nächsten Gang schaltete. Nun, ruckeln war eine maßlose Untertreibung zu dem, was bei ihr los war. Sie hatte die Stimmung etwas auflockern wollen, wäre sogar bereit gewesen, etwas rumzualbern. Aber dazu kam es nicht.

Juna wurde von irgendwas so grundlegend erschüttert, dass sich diese Erschütterung zumindest ein Stück weit in die Macht übertrug. Für Ferak wäre das eine gute Lektion gewesen. Die Macht beeinflusste sie genauso wie umgekehrt. Besonders starke Emotionen gingen in die Macht über und sorgten für Vibrationen.

Im Falle der Cyborg war es jetzt wohl Erleichterung, die ihre bisherige Welt einbrechen ließ und somit Raum für eine neue Welt schuf.
Sie erklärte , dass ihr Meister gestorben war und sie damit die Freiheit erlangt hatte. Sahra lächelte.

"Sehr gut. Meinen Glückwunsch zur neuen Freiheit."

Was wohl passiert war? Hatte er einen Unfall gehabt oder war nachgeholfen worden? Beides war möglich. Das die Sith sich gegenseitig umbrachten war ja nichts neues und dass sie sich manchmal maßlos überschätzten und sich dabei versehentlich selbst die Lampe ausschoßen, konnte sich Sahra auch noch vorstellen. Schmunzelnd beobachtete sie, wie Juna in den Gleiter krabbelte und dort-vielleicht zum ersten Mal seit langem- sorgenfrei einschlief.

"Ja, es wird Zeit, dass wir diese Welt verlassen."

Sie ließ den Blick noch einmal über die Eiswand und dann in die weiße Wüste raus gleiten. Dann kletterte sie zu den anderen beiden in den Gleiter und steuerte zurück zur StarExplorer.
Dort angekommen brachte sie Ferak Richtung Krankenstation. Unterwegs rief sie rein.

"Wir sind zurück!"

Nachdem sie Ferak auf der Krankenstation erstmal dem Medi-Droiden überlassen hatte, wandte sie sich nochmal an Juna.

"Miss Choway. Sie sind erschöpft. Da vorne finden sie ein Bett, ruhen sie sich aus."

Sie wies auf das Quartier neben dem ihres Sohnes. Sie selbst nutzte die Chance, um sich mit dem Datastick von Mr. Gerahto in ihr Quartier zurück zu ziehen und den Inhalt zu studieren. Von wegen Beamter des Innenministeriums! Der Mann gehörte dem NRGD an und hörte auch nicht auf den Namen Makish Gerahto sondern auf Arkadi Duval. Sahra schnaubte, als sie auf die Kontaktdaten des Mannes stierte. Gefahren für den Orden auf Ilum auskundschaften? Und das musste man unter falschem Namen tun? Natürlich ergab jetzt alles Sinn. Seine Kampfausbildung- die weit über der eines Bürohengstes gelegen hatte, der in der Freizeit Montag Abends für ne Stunde einen Kurs besuchte. Es hatte Hinweise gegeben, die ihr komisch vorgekommen waren und hier stand die Erklärung auf ihrem Bildschirm. Wenn sie wieder auf Coruscant war, würde sie sich mit diesem Mann nochmal auseinandersetzen müssen. Der nächste Punkt auf ihrer ToDo-Liste. Es wurde nie weniger!

Und was hatte er nochmal gesagt? StormCommandos des IGDs? Was machten die denn noch hier? Gut, Sahra war sich durchaus bewusst, dass einige ihrer Aktivitäten in einer rechtlichen Grauzone stattfanden. Aber das sie das Imperium so gereizt hatte, war schon mehrere Jahre her. Wenn sie heute deswegen ankamen, standen sie auf einer wirklich langen Leitung. Die einzig andere Erklärung war der Mann, den sie zuletzt mit einem Bauchschuss auf der Krankenstation gesehen. Wie war noch sein Name? Charles Trinno! Der IGD hatte sicher Wind davon bekommen, dass er die Seiten wechseln wollte und war gekommen um zu verhindern, dass vielleicht wichtige Informationen in die falschen Hände fielen. Und dafür gingen sie über Leichen.

Sahra wusste nicht, zu welchem Schluss der NRGDler hier gekommen war. Aber mit etwas Glück hatte all das Drama hier zumindest soviel Gutes, dass noch andere Organisationen der Neuen Republik erkannten, dass Ilum geschützt werden musste. Aber das war ein anderes Thema, mit dem sich Leute beschäftigen konnten, die Zeit für sowas hatten. Jetzt erstmal brauchte auch Sahra Schlaf und vielleicht hatten Michaels Männer das Schiff später so weit wieder fit gemacht, dass sie eine Werft ansteuern konnten, um die StarExplorer reparieren zu lassen. Aber eins nach dem anderen.

Die Jedi erhob sich und ließ sich so wie sie war auf das Bett fallen. Sie schaffte es gerade noch die Überdecke etwas über ihre Schultern zu ziehen, bevor sie auch schon eingeschlafen war. Es war ein langer, kalter und turbulenter Tag gewesen.

Ilum-System- Ilum- Landefläche nahe der Siedlung- StarExplorer- Sahra´s Quartier- allein- auf dem Schiff: Ferak, Juna, Ty, Charles, Michael und ein paar Techniker
 
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