Es geht um Integration durch Erlernen einer Fremdsprache. Was da der Passus über Kochgewohnheiten oder Waschmaschinen inhaltlich verloren hat, weiß wohl nur die Frau selber...
Sie ruft doch gerade dazu auf, dass man Sprachkurse füllt und eben nicht mit so einem Unsinn wie Waschen und Kochen Zeit vertrödelt, weil die das nicht brauchen. Es gibt also anscheinend Wasch- und Kochkurse. Wenn da die Ämter falsche Prioritäten stellen ist der inhaltliche Zusammenhang doch ganz offensichtlich gegeben.
Naja in dem Moment wo man sich einbildet, nur anhand der Herkunft eines Flüchtlings darüber urteilen zu können ob man ihm eine Waschmaschine erklären muss oder nicht wird das schon problematisch.
Wieviele Deutsche Studenten können keine Waschmaschine bedienen weil immer Mama zu Hause wäscht? Umgekehrt haben sicher auch einige Flüchtlinge aus arabischen oder afrikanischen Ländern Zugang zu einer Waschmaschine. Ich kann sowas doch nicht bloß anhand des Herkunftslandes festmachen.
Jein. Kommt halt drauf an. Zu sagen: Syrer/Afrikaner/XY können keine Elektronik bedienen ist natürlich Quatsch. Aber das ist ja auch nicht passiert. Es wurde umgekehrt gesagt: Ukrainer können das. Andere evtl. nicht.
Herkunft hast du jetzt gesagt. Und das ist immernoch recht unproblematisch. Denn soziale Herkunft macht durchaus einen Unterschied, z.B. in der Fähigkeit mit dem Internet umzugehen. Einfach weil es in ärmeren Gegenden einen Mangel an Möglichkeiten gibt, das hat mit Rassismus aber gar nichts zu tun.
Kurz zwei Anekdoten dazu, (wie gesagt zu Flüchtlingen hab ich keine Erfahrungswerte):
Ich wohne seit mehreren Jahren mit Studenten aus aller Herren Länder zusammen.
Folgende zwei Fälle hab ich mitbekommen. Ein paar Stipendiaten haben uns Kochtöpfe komplett verbrannt und Feueralarm ausgelöst, weil sie tatsächlich nicht wussten wie ein Herd funktioniert und offenes Feuer gewohnt waren.
Ein anderes Mal gab es an einer uneinsichtigen Gebäudeseite eine große Rauchentwicklung. Eine Bewohnerin ruft den Notruf.
Die Polizei und die Feuerwehr arbeiten sich durch die Zimmer um den Brand zu finden. Das Resultat: Ein Austauschstudent am Ende seines Aufenthalts verbrennt auf dem Balkon große Mengen Papier, um das vor der Abreise zu entsorgen. Dass Papier ebenfalls in den Müll gehört und in Deutschland nicht selbstständig verbrannt wird, hat ihm in 6 Monaten niemand erklärt.
Diese Leute, waren die Top-Studenten ihrer Länder/Unis, weswegen sie für einen Aufenthalt hier stipendiert wurden. Trotzdem waren die mit ganz banalen Alltagsdingen komplett überfordert. Und was hatten die gemeinsam? Die kamen aus Gegenden, wo der Lohn verschwinden gering war, ein paar Euro am Tag, wenn überhaupt, und praktisch keine durchgängige Infrastruktur existierte. Kein Wasser, kein Strom, keine öffentliche Müllabfuhr.
Wenn das bei Studenten schon problematisch sein kann, warum dann nicht bei Flüchtlingen, die gar nicht geplant hier hinkommen?
Ist doch super, wenn es dann Kurse gibt, wo man denen Mülltrennung und Herde und was auch immer die nicht kennen beibringt.
Aber dass die ukrainische Ingenieurin aus Kiew die nicht braucht, das zu erwähnen, sollte keinen Shitstorm auslösen.
Es sollte gar nicht erwähnt werden, weil die deutsche Bürokratie eigentlich in der Lage sein sollte, da ein wenig mehr nach den Bedürfnissen der einzelnen zu schauen. Schlimm genug, dass es anscheinend nicht so ist.