Ab wann macht "konsequent sein" Sinn?

Wookie Trix

Botschafter
Mal eine Frage über menschliches Verhalten...

Stellt euch vor, ihr seid zu einem Firmenessen, zu einer Geburtstagsfeier oder zu einem ähnlichen feierlichen Anlass eingeladen, bei dem ihr euch in ungezwungener Atmospäre mit vielen leckeren Sachen den Bauch vollschlagen könnt und ihr nebenbei noch ein lockeres Unterhaltungsprogramm geboten bekommt.

Die Sache hat nur einen Haken: An der Feier nehmen auch zwei bis drei Menschen teil, die sich in der Verganenheit irgend etwas zu schulden kommen lassen haben. z.B. irgendwelche Pflichverletzungen, Untreue in der Partnerschaft, Mobbing, usw. Nichts Gravierendes, aber halt Dinge, die man mit dem eigenen Empfinden von Recht und Ordnung nicht unbedingt in Einklang bringen kann.

Auf der anderen Seite hättet ihr die Chance auf eine tolles kostenfreies Abendessen mit guter Unterhaltung und ein Wiedersehen mit Freunden, verwandten, Bekannten und Arbeitskollegen, an denen es nicht rumzukriteln gibt.

Würdet ihr über euren Schatten springen und sagen, nur wegen ein paar Hitzköpfen lasse ich mir so eine Party nicht entgehen.

Oder seid ihr so konsequent, dass ihr dem Abend fern bleibt und damit dem Veranstalter der Party gegenüber ein Zeichen dafür setzt, das das Verhalten gewisser Mitmenschen nicht in Ordnung ist.

Bin gespannt auf eure Antworten,


Gruss, Bea


Warum ich das frage: In meiner alten Kirchgemeinde gibt es jedes Jahr einen wunderbaren, vergnüglichen Neujahrsempfang, bestehend aus einem gediegenen Apéro, einer Führung durchs Kirchgemeindehaus und einem feinen Nachtessen inkl. musikalischer Unterhaltung durch Live-Künstler. Ein Konzept, das bei den Kirchenmitarbeitern voll ankommt und sich die Leute darum jedes mal um die Einladungen reissen (ca. 100 Leute). Dieses Jahr ging die Teilnehmerzahl markant zurück was zur Hauptsache dem Dorfpfarrer zugeschoben wurde, der im vergangenen Jahr dadurch ins Kreuzfeuer der Kritik geraten war dass er sich von seiner Frau getrennt hat und nunmehr mit der Frau eines Kirchenrates zusammen ist.

Falls angeizeigt bitte ins "Hummanoiden"-Forum verschieben.
 
Ich lass mich normal nicht von irgendwelchen idioten stören, oder mir die LAune verderben.
Ich geh dann hin und hab mit den collen Leuten meinen Spaß, höchstens es wäre etwas sehr sehr gravierendes vorgefallen mit jemand der Anwesenden, aber selbst dann würd ich eher kommen wie zuhause bleiben, denn auser zu zeigen, dass man selbst schwach ist tut man durch wegbleiben garnix.
 
Wookie Trix schrieb:
.... z.B. irgendwelche Pflichverletzungen, Untreue in der Partnerschaft, Mobbing, usw. Nichts Gravierendes, aber halt Dinge, die man mit dem eigenen Empfinden von Recht und Ordnung nicht unbedingt in Einklang bringen kann.

Wo fängt denn bei dir gravierend an?

Ansonsten kann ich mich nur meinem Vorredner anschließen...
 
Also Untreue in der Partnerschaft als etwas "nicht gravierenedes" hinzustellen finde ich schon etwas hart. Richtiges Mobbing ist für mich auch etwas gravierendes.... Würde mich mal interessieren, was du dann als gravierend versthst?! :think

Ansonsten kann ich mich Thrawn auch nur anschließen. Es bin ja nicht ich, der was falsch gemacht hat, also warum sollte ich fern bleibem? Ich geh dann halt ned zu den Leuten, mit denen ich nichts zu tun haben will, aber das ist doch normal.... es gibt da ja noch genug andere ^^
 
man muss doch spaß am leben haben, also geh ich doch auf ne party wo ich mein spaß hab und wenn da einige leute sind mit denen ich einige probleme hat, dann geh ich den aus dem weg...

fals es aber dazu kommt, das diese person/nen die party stören, dann macht man das was man mit problemfacktoren macht...man entfernt sie!!!

..."spaß am leben haben"...


lg gizzel
 
Wookie Trix schrieb:
Die Sache hat nur einen Haken: An der Feier nehmen auch zwei bis drei Menschen teil, die sich in der Verganenheit irgend etwas zu schulden kommen lassen haben. z.B. irgendwelche Pflichverletzungen, Untreue in der Partnerschaft, Mobbing, usw. Nichts Gravierendes, aber halt Dinge, die man mit dem eigenen Empfinden von Recht und Ordnung nicht unbedingt in Einklang bringen kann.
Wenn die Personen nur mein Empfinden von Recht und Ordnung verletzt hätten, würde ich trotzdem hin gehen. Wenn ich die Person hingegen absolut nicht leiden kann und meine Stimmung schon im Keller wäre, wenn ich sie nur sehe, würde ich fern bleiben. Oder ich würde nur für relativ kurze Zeit hingehen.

Allerdings geht es in Deinem Fall wohl mehr um Glaubensfragen. Wahrscheinlich können diejenigen, welche von der Feier fernbleiben es nicht mit ihrem Glauben vereinbaren, dass der Dorfpfarrer eine Freundin hat.
 
ich würde hin gehen;)

wen mich dan einer dumm anredet,:rolleyes:
mach ich denjenigen mit worten fertig

dan verkrümelt der sich schon....:D
 
Wegen ein paar Leuten lass ich mir doch kein Gratisessen entgehen. Wenn es eine grosse Party ist, dann gibt es genug Leute mit denen ich mich unterhalten kann/will. Es ist ja auch unnatürlich wenn man mit jedem den man kenn auf gutem Fuss ist.
 
Ich persönlich würde mich mit Leuten,die ich als Mensch zutiefst verachte,weder im selber Raum aufhalten,noch am selben Tisch sitzen und ganz bestimmt nicht aus dem selben Topf essen.Da könnte man auftischen was man wollte,dieser Feier würde ich fern bleiben.
Ich persönlich besuche seit Jahren keine Familienfeier mehr,da ich nicht die selbe Luft wie meine Erzeuger atmen möchte.
 
Ein ähnliches Problem hat meine Kollegin.
Die hat für unsere Weihnachtsfeier abgesagt, weil sie nicht mit meiner Chefin feiern wollte. (Die hat, höflich ausgedrückt, ein schlechtes Streßmanagement)

Da aber die Chefin privat ein absolut netter Mensch ist, ich mag sie sehr, auch wenn ich sie in der Arbeit oft anfallen wollen würde, hab ich versucht, die Kollegin dazu zu überreden, trotzdem zu kommen.
Ich meinte, wenn sie mit der Frau nichts zu tun haben will, kann sie sie leicht ignorieren, weil wir ja schließlich 16 Leute dort wären (wenn alle kommen), sie solle sich doch einfach mit uns unterhalten.
Sie war nicht abzubringen und meinte, dazu wäre ihre Freizeit zu wertvoll um sie an die Frau zu vergeuden.

Es gibt in meinem Erfahrungsschatz schon Menschen, mit denen ich keinen Tisch teilen wollte. Dazu muß ich mich aber arg hintergangen fühlen.
Ich glaube, wenn genügend andere Menschen bei der Veranstaltung dabei wären, die ich gerne sehen möchte, würde ich hingehen und den, der mir quersteht ignorieren.

Bei Familie ist das IMHO aber schwieriger, weil sich die doch mit einem unterhalten will, ich kann nicht davon ausgehen, daß man sich gegenseitig ignorieren kann.
Wenn ich also absolut eine direkte Begegnung vor mir hätte, würd ich mir das auch ersparen.

Kinkerlitzchen, die mich nicht selbst angehen, oder gar Gerüchte, die ich nicht bestätigt habe sind allerdings nicht der geringste Grund. Da steh ich weit drüber.
Mit wem irgendein Pfarrer was hat, interessiert mich keinen Pups. Ich bin aber auch kein Christ.
 
Nun ja, was soll ich dazu sagen, ich hatte das Problem Sylvester selber. Meine liebe Ex hat sich im September aus heiterem Himmel und für mich völlig unverständlich am Abend der Silberhochzeit meiner Eltern von mir getrennt weil ich zu oft weg bin "um ihre emotionalen Bedürfnisse zu befriedigen". Und dann hab ich mitbekommen das sie auf die selbe Party ging wie meine Wenigkeit. Ich habe dann lange darüber gegrübelt ob ich hingehen sollte. Heute bin ich froh das ich es getan habe, aus zwei Gründen. Erstens ich hab seitdem ne neue Freundin, zweitens meine Ex war so besoffen das sie alleine mein Amüsenment für den Abend sichergestellt hat durch diverse Auftritte(ich war stocknüchtern, denn ich hatte vor noch heimzufahren). Also von daher denke ich, sobald genug Leute da sind und es genug Alkohol gibt kann man beruhigt dorthin gehen.
 
Wookie Trix schrieb:
Die Sache hat nur einen Haken: An der Feier nehmen auch zwei bis drei Menschen teil, die sich in der Verganenheit irgend etwas zu schulden kommen lassen haben. z.B. irgendwelche Pflichverletzungen, Untreue in der Partnerschaft, Mobbing, usw. Nichts Gravierendes, aber halt Dinge, die man mit dem eigenen Empfinden von Recht und Ordnung nicht unbedingt in Einklang bringen kann.

Wie ien paar andere schon angedeutet haben: Handelt es sich nur um eine andere Lebeneinstellung, die so ziemlich konträr zur eigenen geht, oder sind es Persohnen, die man auf den Tod verachtet?
Das hat (dialektisch betrachtet) zumindest einen gewalltigen Unterschied, ob man jetz von "Konsequenzen ziehen" sprechen kann.
 
Keine Ahnung, denn man kann es aus zwei Blickwinkeln sehen. Will ich konsequent mit mir sein? Oder will ich kosenquent mit ihnen sein?

Konsequent für mich wäre, wenn ich der Feier fernbleiben würde, weil ich wüsste, gehe ich hin, werde ich keinen Spaß haben. Da der bloße Anblick gewisser Personen Aggressionen auslösen und meine Laune vom fröhlichen ins säuerliche übergehen könnte und sich in mir Hass aufbaut. Soll heißen, wenn mich die Anwesenheit schon vorher reizt, bleibe ich konsequent und fern.

Konsequent mit den anderen wäre, wenn ich schon aus Trotz zu dieser Feier gehe, weil ich weiß, gewisse Personen sind anwesend - welche auch defintiv auf meine Anwesenheit reagieren würden. Um ihnen also konsequent zu zeigen, was sie bei mir auslösen durch Vergangenes, würde ich mich zwar im gleichen Raum aufhalten, ihnen aber mehr als nur die kalte Schulter zeigen. Nichts straft mehr als die bloße Nichtachtung und ein kalter Blick. ^^
 
Also wenn das ein Empfang ist, wo noch eine Menge anderer hinkommen, die ich mag und die ich gerne sehen würde und die ganze Veranstaltung nicht von den gewissen Leuten geschmissen wird (wobei dies eher bei Privatsachen, bei Kirchen- oder Firmenfeiern kommts halt auf die Firma/Kirche an ^^), mei, wieso nicht. Das ist sicherlich groß genug, dass ich den Leuten nicht über den Weg laufen muss und wenn dann nur ein Hallo und eventuell ein Tschüss sagen muss. Wenn man unter den Umständen fern bleiben würde, ist das meiner Ansicht nach nicht konsequent, sondern schlicht und ergreifend sturköpfig.

Ist das allerdings ne kleine Sache und ich weiß, dass ich ganz sicher mit diesen Leuten ein längeres Gespräch führen muss, dann würde ich da nicht hin gehen. Oder wenn diese Leute mich einladen würden, dann würde ich auch absagen.

Wie gesagt, solange noch genügend andere Leute dabei sind, die ich mag und mit denen ich mir die Zeit vertreiben kann und das Ganze auf "neutralem Boden" statt findet, dann sind mir diese "kleinen Menschen" sowas von schnuppe...
 
Ich gehöre auch zu den Menschen, die zur Feier hingegangen wären und sich mit all den Menschen amüsiert hätten, mit denen man keine Probleme hat. Das gute Essen und der Spass wäre es mir wert gewesen, eine gewisse Skespsis gegenüber den Menschen zu überwinden, die mir nicht wohlgesonnen sind. Ausserdem steht es mir nicht zu, mich als Richter über Sachen aufzuspielen, die mich selber nicht oder nur rudimentär betreffen, oder gar in den Bereich des Privatlebens gehören. Nur ist das schon eine etwas komplizierte Gewissensfrage. Und ich habe wirklich lange über den Fall nachgedacht und habe mir immer wieder die Frage gestellt, ob es wirklich richtig ist, sich da quasi vom Essen und von der gebotenen Unterhaltung verführen zu lassen. Oder sollte man nicht doch konsequent sein und sagen, man sitzt nicht mehr mit Menschen zusammen, die sich im Umfeld irgend einer Untat schuldig gemacht haben. Auf der andere Seite: wer von uns ist schon frei von Schuld? Und was bringt es, da ein Zeichen setzen zu wollen, dass man ein bestimmtes Verhalten einer Person im nächsten Umfeld nicht gut heisst. Ehrlicher wäre es auf jeden Fall. Aber eben nur dann angezeigt, wenn man selber frei von jeglicher Schuld ist. Und wer ist das heute schon...
Andernseits läuft man eben auch Gefahr, über gewisse unschöne Aktivitäten unserer lieben Mitmenschen zu schnell hinweg zu sehen. Fremdgehen, Mobbig oder jemanden in angetrunkenem Zustand über den Haufen fahren, sind mehr als nur "harmlose" Kavaliersdelikte. Ein Mensch, der andere Arbeitskollegen mobt, um selber besser dazustehen, verdient es eigentlich nicht, dass man ihm in der Öffentlichkeit noch Beachtung schenkt, oder mit ihm das Glas auf ein neu angebrochenes Jahr erhebt. Aber ich denke, da müssten halt auch die Arbeitsgeber konsequenter sein und dafür sorgen, dass Mitarbeiter, die sich in dieser Hinsicht etwas zu Schulden haben kommen lassen, aus der Gemeinschaft entfernt werden. Dann stellt sich die Frage erst gar nicht, ob man ein Festakt mit jemandem teilen kann, der sich als Kameradenschwein erwiesen hat.

Gruss, Bea

PS: Danke für die vielen Antworten. Eure Beiträge waren sehr aufschlussreich. *Knuddel*
 
Eigentlich sollte man jedem vorurteilsfrei entgegentreten. (gelingt auch mir nicht)
Gerade wenn es um kleine Vergehen geht hat die Person eine 2. oder 3. Chance verdient. Konsequent wäre ich jedoch in meiner Meinungsäußerung. Ich würde meine Meinung über bestimmte Verhaltensweisen nicht ändern nur weil ich dadurch bessere Chancen habe mich beim Chef beliebt zu machen oder sonst irgendwelche Vorteile davon ziehen könnte.
Im übrigen finde ich es schlecht wenn man Leute, die man nicht kennt von oben herab behandelt weil sie etwas getan haben. Sich erst einen eigenen Eindruck über die Person verschaffen bevor man urteilt wäre mein Rat.

Ansosnten siehe darth majel.
Und zu den Glaubensfragen: Meines Wissens geht es in NT ums Vergeben und da erinnere ich nur mal an Jesus Verhaltensweisen gegenüber Sündern (Bsp. Ehebrecherin oder betrügerischer Zöllner)
 
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