Als Zeuge vor Gericht

Jedihammer

Generalfeldmarschall, Pontifex Maximus des Mars.
Ich mußte heute vor dem Amtsgericht in Frankfurt am Main als Zeuge antreten.ich habe vor 14!!! Monaten eine Fahrerflucht beochachtet, und diese dann bei der Polizei gemeldet.
Das tue ich ja niemals wieder. Als ich wie der arme Sünder auf dem Zeugenstuhl saß und von dem Anwalt der Angeklagten bearbeitet wurde, da dachte ich, ich sei der Beschuldigte.
Die Angeklagte nannte mich einen "eiskalten Lügner" und was weiß ich noch alles.
Hat jemand schon ähnliches erlebt ?
 
Keine gute Tat bleibt ungestraft ;)
Ich war auch einmal Zeuge bei Fahrerflucht, wurde aber nur vom Anwalt des Klägers und von der Richterin befragt. Auch wenn ich der einzige Zeuge war, war die Sache ziemlich eindeutig und es gab deshalb keinen großen Stress.
 
Jap, ich sollte mal vor Gericht aussagen, weil mir mein Fahrrad geklaut worden war.
Hab schon Monate vorher einen Brief bekommen, dass ich da auf jeden Fall anwesend sein müsste, weil ich sonst Polizeilich belangt werden könnte (jeißt des so?) etc...
Tja, prompt an jenem Tag sollte ich aber ne Klausur schreiben... ich also zur Lehrerin gegangen und ihr das erklärt... war alles kein Problem, ich würde dann ne Nachprüfung machen.

Tjo, 1 Tag vor dem Gerichtstermin der Brief. Ich brauch nicht mehr zu kommen. Keine Begründung warum. Ich konnte also die Klausur mitschreiben (für die ich kein Strich getan hatte). Zum Glück ließ meine Lehrerin mit sich reden, und hat mir trotzdem en Nachtermin gemacht.

Aber da hab ich mich schon ein wenig geärgert. Erst behandeln sie dich wie den Straftäter, und dann sagen sie dir kurz vor knapp ab. Und ich hab vom Gericht nie erfahren, was jetzt mit dem Arsch passiert ist der mein Rad zerlegt hat.
 
Original geschrieben von Jedihammer
Ich mußte heute vor dem Amtsgericht in Frankfurt am Main als Zeuge antreten.ich habe vor 14!!! Monaten eine Fahrerflucht beochachtet, und diese dann bei der Polizei gemeldet.
Das tue ich ja niemals wieder.

Bitte nicht!!


Im Ernst, Zivilcourage ist wichtig und ich finde es schade, wenn man sich dagegen enscheidet.

Obwohl ich deine Reaktion verstehen kann...
 
Nach 14 Monaten würd ich mich wahrscheinlich an überhaupt keine Details mehr erinnern... (naja, ich kann mich auch nur noch dunkel erinnern, was ich vor mehr als 3 Wochen gemacht hab :rolleyes: )


Craven
 
@Jedihammer

Wie hast du denn dann reagiert? Hast du dir nur deinen Teil gedacht, oder hast du im Contra gegeben?
Deine Verärgerung kann ich verstehen......
 
Ja ich habe auch shcon vor Gericht ausgesagt. Aber das wahr eigentlich ganz locker. Ich hatte damals beobachtet wie zwei Typen ein Mädchen im Zug verprügelt haben und habe den Schaffner gerufen der dann den Zug angehalten hat und die Polizei gerufen hat.
Naja und ein 8 Monate später musste ich als Zeuge bei Gericht aussagen. Das war auch ganz locker die waren alle ganz recht naja bis auf der Anwalt von den Typen die meinte doch das ich mich vielleicht geirrt hätte.
 
Original geschrieben von Darth Lex
@Jedihammer

Wie hast du denn dann reagiert? Hast du dir nur deinen Teil gedacht, oder hast du im Contra gegeben?
Deine Verärgerung kann ich verstehen......


Sicher habe ich ihm Contra gegeben.
Aber seine ganze Taktik hatte nichts genutzt,denn seine Mandantin wurde verurteilt.
 
Original geschrieben von Jedihammer
Aber seine ganze Taktik hatte nichts genutzt,denn seine Mandantin wurde verurteilt.

@ an Jedihammer

Sieg der Gerechtigkeit auf der ganzen Linie!!!:)

Ich finde es gewiss beschämend, was dir da passiert ist. Nichts desto trotz darf man dem Anwalt keine Vorwürfe machen. Er hat nur seine Pflicht getan. Dies zwar auf eine abscheuliche Weise. Aber das ist der Lauf der Dinge bei Gericht.

Dem Anwalt oblag die lästige Pflicht, die Position seiner Mandantin besser aussehen zu lassen. Und diese Aufgabe schloss mit ein, die Zeugen der Staatsanwaltschaft zu demütigen und damit unglaubwürdig erscheinen zu lassen.

Ich bin sicher, dass der Anwalt ganz genau im Bilde darüber war, wer da wen Lügen gestraft hat. Aber als Rechtsbeistand der Beklagten hatte er die Interessen seiner Mandantin zu wahren.
Nimm seinen Auftritt darum bitte nicht persönlich und lass dich davon nicht von deinem Rechtsempfinden abbringen. Du hast keinen Fehler gemacht. Im Gegenteil: Wir alle sind stolz auf dich, weil du mit deiner mutigen Aussage dazu beigetragen hast, dass ein Verkehrssünder seiner gerechten Strafe zugeführt werden konnte.

Mit lieben Grüssen

Bea
 
Mein Bruder ist Richter und darum kriege ich auch sehr oft solche Fälle mit...
Also das soziale Verhalten und Zivilcourage ist immer mit Stress und Arbeit für Denjenigen verbunden aber lohnt es sich doch, denkt man doch nur an den Geschädigten oder die hilflose Person usw. (und versetzt sich in ihre Lage), bei deinem Beispiel der Geschädigte der Fahrerflucht!
 
Man wird ja nicht nur vor Gericht wie ein Depp behandelt, das geht ja bei der ersten Aussage schon los.

Ich war mal Zeuge bei ner Körperverletzung und man fühlt sich echt wie der Sünder. Bei mir wurde allerdings die Anzeige zurückgezogen, so daß ich nicht zum Gericht mußte.

Mein Gewissen sagt mir, daß Zeugen gebraucht werden, damit Täter nicht mit ihrem Mist davonkommen, aber mein Verstand sagt mir, daß ich mich nicht reinziehen lassen soll.

Zwickmühle.

Die Bullerei sollte lieber dankbar sein, daß Leute sich den Zeitaufwand antun, um zu helfen, statt sie so mies zu behandeln...
 
ich hab einmal n auffahrunfall miterlebt und wurde von den polizisten wie der letzte idiot behandelt weil die mir dann die schuld geben wollten (ich bin über einen zebrastreifen gegangen)...
aber heutzutage kann man nur noch wegschauen ansonsten wird man selbst wie der schuldige behandelt...
 
meine Mutter ist mal unschuldig in nen Autounfall verwickelt worden. Damals hat ihr ein Taxifahrer die Vorfahrt genommen und ist ihr in die Seite reingefahren. Zum Glück ist weder ihr noch meinen beiden kleinen Brüdern -die auch im Auto gesessen sind- was passiert.

Meine Mutter hat mir nachher erzählt, das man auch als Opfer IMMER aufpassen muss was man den Polizisten sagt, weil die gerne reininterpretieren was sie wollen... Mutter mit zwei kleinen Kindern die hinten im Auto rumquängeln... tja, der Taxifahrer ist vor Gericht gegangen, hat aber natürlich verloren, weil er eindeutig schuldig war.
 
@Bea
Ich nehme das Verhalten des Anwalts nicht persönlich, es ist sein Job.Ich war nur etwas naiv,da ich noch niemals Zeuge war.


Eines war aber recht schön für mich.Der Anwalt wollte mich in die Irre führen,und fragte mich plötzlich,warum der Aufprall seiner Mandantin auf das andere Auto einen großen Krach verursacht habe,da ich doch gesagt habe,seine Mandantin wäre sehr langsam gefahren.Daraufhin antwortete ich ihm,er solle bitte die Masseträgheit zwei solch großer Körper berücksichtigen.Das gebe immer einen Knall.Danach hörte ich von ihm nur noch einen Satz : Keine Fragen mehr.
 
Japp, bei mir war es ähnlich. Habe als Zeugin bei einer Klage wegen Körperverletzung ausgesagt, und die Anwältin des Angeklagten meinte sie müsse mich Hollywood-Film-mässig auseinander nehmen oder vielleicht wollte sie auch ein bisschen Küchmeister vom Fernsehgericht spielen :rolleyes:
Habe mich aber nicht aus der Ruhe bringen lassen, sondern immer das gleiche Sprüchlein bei jeder Frage aufgesagt. Immerhin war zwischen Protokoll bei der Kripo aufnehmen und Verhandlung über ein Jahr vergangen, ähnlich wie bei Jedihammer, und wer kann sich da noch an Details erinnern :o
 
Die Sch... geht von vorne los.
Das dumme Ding geht in die Berufung,und ich muß erneut vor Gericht erscheinen.Ich sehe niemals wieder etwas.
 
@jedihammer: wie nennt man das doch so schön???

a....-karte gezogen!!!

wie unsinnig so ne scheiße is. das müsste doch mittlerweile über 16 monate her sein. da weiß man natürlich alles noch. dafür liebe ich unsere justiz...
 
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