Hier ist er (wie angedroht): Der 2te Teil meiner AotC-Betrachtungen.
Den ersten Teil über Anakins und Amidalas Liebesbeziehung findet ihr unter:
http://www.projektstarwars.de/forum/showthread.php?threadid=7581
Puh, geht das nicht kürzer ...?
Also, hier ist es. Warum die Jedi im ... sind:
Die Jedi sind im Ar...
Was in TPM schon andeutungsweise zu sehen war wird durch AotC weiter bestätigt. Die Jedi, tausend Generationen lang Hüter von Frieden und Gerechtigkeit sind nicht mehr das, was sie einmal waren, sondern nur noch Verteidiger des Status Quo, festgezurrt in ihren Traditionen und viel zu überzeugt von sich selbst.
Ich will hier nicht auf Yodas Unterhaltung mit Mace Windu und Obi-Wan eingehen oder auf seine Kommentare zum Schwinden der Präkognition durch die Macht, da diese eigentlich offensichtlich sein sollten. Hier geht es um das weniger offensichtliche.
Der Niedergang des Jedi-Ordens wurde schon in TPM ansatzweise deutlich, Qui-Gon Jinn bezeichnet eine planetare Blockade in der hunderte, wenn nicht tausende von Schiffen beteiligt sind als "banal". Weiß er nichts von der Bedeutung planetaren Handels für die Wirtschaft und den Wohlstand einer Nation? Haben die besitzlosen Jedi überhaupt eine Ahnung von der Funktionsweise einer freien (und damit unweigerlich kapitalistischen) Wirtschaftsornung? Qui-Gon geht sogar davon aus, daß die Verhandlungen nicht lange dauern werden, beabsichtigt er einfach den Neimodianern die Aufhebung der Blockade zu befehlen (was durch Amidalas Aussagen unterlegt wird) oder soll er wirklich verhandeln?
"Die Republik existiert hier draußen nicht." Diese Aussage von Shmi Skywalker bestätigt den Niedergang der Republik in den Zonen des äußeren Randes. Sklaverei ist Teil der Wirtschaft und die Macht wird von Gangster-Kartellen ausgeübt. Nicht einmal Institutionen der Republik wie die Handelsföderation haben hier Einfluß. Dies scheint niemanden zu interessieren, nicht einmal die Jedi, selbst nachdem die Existenz ihres "Auserwählten" sie praktisch mit der Nase darauf stößt. Wie war das nochmal mit Gerechtigkeit???
Ganz anders zu Zeiten des Imperiums. Das Imperium macht wenigstens den Versuch diese unwirtlichen, wilden Regionen wieder unter die Kontrolle der zentralen und legalen (obwohl man darüber streiten könnte) Regierung zu bringen. ANH zeigt uns Strumtruppen die in Mos Eisley die Ordnung aufrecht erhalten und aus Quellen des EU wissen wir, daß z.B. der Sternzerstörer Rächer in weniger als drei Jahren an über 400 planetaren Invasionen teilnahm (Die Rächer ist ein ISD-II, dieser Schiffstyp wurde kurz vor der Schlacht von Yavin eingeführt).
Weitere Hinweise auf übersteigerte Selbstsicherheit, wenn nicht gar Arroganz ist Anakins herangehen an seine Rolle als Leibwächter von Amidala. Einerseits beweist er den Willen zur Initiative mehr als Obi-Wan (was positiv ist), andererseits ist er viel zu überzeugt von sich selbst (was ihm Obi-Wan offenbar nicht abgewöhnen konnte). Die Frage eröffnet sich, ob Anakin bewußt oder unbewußt die Einstellung seines Meisters kopiert. Ich bin ein Jedi, ich habe recht, nichts kann mich erschüttern, "du wirst tun was ich und der Rat sagen", "ich bin hier für die Sicherheit zuständig", usw. Die Meinungen von Nicht-Jedi scheint für diese Jedi wenig zu gelten, obwohl sie als Zierde ihres Ordens gelten. Um auf die Leibwächter-Rolle zurückzukommen. Stellt euch mal vor Zam Wessels Attentäter-Droide hätte nicht die Gift-Raupen in Amidalas Schlafzimmer gesetzt, sondern einen Termal-Detonator. Aus und vorbei für die hübsche Senatorin. Interessanterweise bedurfte es eines zweiten Attentats um die Jedi zu veranlassen, sich auf die Suche nach dem Täter zu machen.
Ebenso interessant ist die Einstellung der Jedi gegenüber Politikern, insbesondere Obi-Wans: "Sie ist Politikerin, denen kann man nicht trauen." Wie redet dieser Mann nur von den gewählten Repräsentanten des Volkes, den Statthaltern der Demokratie? Ist es da ein Wunder, daß Anakin, der Schüler dieses Mannes nicht viel von Demokratie hält? Oder Bürgerrechten, wenn er Entscheidungen mit Gewalt durchsetzen will? Eine Regierung in Form von erleuchteter Diktatur propagiert?
Erinnern wir uns: Die ersten zehn Jahre seines Lebens verbringt dieser junge Mann in einer Umwelt, in der das Gesetz des Stärkeren regiert, die nächsten zehn Jahre als Mitglied einer "erleuchteten", elitären Minderheit. Sein eigener Meister hält nicht viel von Demokratie bzw. ihren Represäntanten. Hier liegt der Grundstein für Darth Vaders politische Ansichten und Überzeugungen begraben.
Ein weiteres (aber nicht das letzte) Beispiel für die engstirnige Selbstsicherheit der Jedi ist das Verhalten der Bibliothekarin Jocasta Nu. Zitat: "Wenn er nicht in den Archiven gespeichert ist, dann gibt es euren Planeten nicht." Diese Szenen beweisen zwei Dinge:
Erstens, anhand der detaillierten Karten können wir davon ausgehen, daß bereits die gesamte SW-Galaxie kartographiert wurde (da selbst die Auswirkungen der Schwerkraft im äußeren Rand berücksichtigt werden). Vom sachlichen Hintergrund hätte Jocasta Nu also recht.
Aber, und das ist zweitens: Weder Jocasta Nu noch Obi-Wan Kenobi kommen auch nur auf die Idee, daß jemand ihre kostbaren Archive manipuliert haben könnte. Erst Yoda bringt Licht in dieses doch eigentlich so offensichtliche Rätsel. Wie heißt es doch so schön: Kindermund tut Wahrheit kund (Kennt hier eigentlich jemand das Märchen von "Des Kaisers neue Kleider"?). Dexter bringt es auf den Punkt: Ihr Jedi solltet Wissen (Daten im Archiv) nicht mit Weisheit (Interpretation der Daten) verwechseln. Genau daran aber hapert es.
Diese enge Sichweise der Jedi wird noch durch ihren Irrglauben unterstrichen, daß Dooku, obwohl ein Abtrünniger, nicht zu einem Mord fähig ist. Wie naiv sind diese Burschen eigentlich?
Die Schlacht von Geonosis. Au weia. Während wir in beeindruckender Weise Zeuge werden, was Jedi-Ritter als Einzelkämpfer wert sind, läßt ihre Teamarbeit, ihre Koordination in größeren Gruppen einiges zu wünschen übrig. Mace Windu hat eindeutig recht, wenn er am Anfang des Films sagt: "Wir sind Hüter des Friedens, keine Soldaten." Anstatt sich auf die wichtigen Aspekte des Einsatzes zu konzentrieren, nämlich Dooku und die anderen Anführer der Seperatisten festzusetzen, ist Mace Windu der einzige in der Ehrentribüne der Arena. Alle anderen Jedi sind über das ganze Stadion verteilt bei den, im Vergleich, unwichtigen Genosianern. Haben sich die Jedi darauf verlassen, daß ihre alleinige Präsenz die Seperatisten zur Aufgabe veranlaßt? Rune Haakos Reaktion auf die Anwesenheit zweier Jedi in TPM scheint dies zu bestätigen, doch dummerweise läßt sich der Count davon nicht beeindrucken. Es kommt also zur Schlacht und anstatt eines koordinierten Kampfes oder Ausbruchversuches kommt es zu einer Reihe von unkoordinierten Einzelduellen, in denen jeder für sich kämpft. Das Resultat ist bekannt: Von 200 Jedi überleben vielleicht 2 Dutzend.
Kommen wir zum letzten Punkt. Wir erfahren, daß Dooku einst Yodas Schüler und Qui-Gons Jinns eigener Meister war. Sowohl über Yodas als auch Qui-Gons überragende Rolle im Jedi-Orden gibt es keinen Zweifel. Ähnliches gilt für den Grafen Dooku, der als einer der besten Jedi galt, als der schwerste Verlust unter den "Verlorenen Zwanzig".
Wir sehen also, daß nicht einmal Yoda als Lehrer vor Versagen gefeit war. Hier kommt möglicherweise auch seine Abneigung gegenüber Anakins Ausbildung zum Ausdruck. Wenn selbst ihm mit all seiner Erfahrung Fehler unterlaufen konnten, wie groß ist das Risiko bei einem (im Vergleich) so ungewöhnlichen "Projekt" wie Anakin? Diese Annahme geht davon aus, daß Dooku auf konventionellem Wege zum Jedi-Orden gelangte, will sagen als Kleinkind und noch ungeformt.
Weiter kommt noch hinzu, daß alle Quellen den Grafen vor seinem Fall als überaus idealistisch und unabhängig beschreiben. Die Parallelen zu Anakin Skywalker sind offensichtlich. Sollte in Eps.III nicht noch ein weiterer Sith auftauchen, dann sind die beiden letzten "Schüler" Palpatines:
-ehemalige Angehörige des Jedi-Ordens,
-unabhängige und in höchstem Maße idealistische Geister (deren hohen Ansprüchen die Realität nicht gewachsen ist, was zu Bitterkeit und Enttäuschung führt),
-Personen, die kurz vor ihrem Fall einen dramatischen Verlust hinnehmen mußten (Shmi bei Anakin, Qui-Gon bei Dooku. Der Verlust von Shmi dürfte bei Anakin (vorläufig) noch durch Amidala ausbalanciert werden. Dies dürfte sich ändern, wenn sich die übrigen Jedi gegen diese Beziehung stellen).
-Personen, die zu den Besten der Jedi gehörten oder das Potential dazu hatten und beide fallen, trotz all ihres Potentials in Palpatines Hände.
Das es um das Verhältnis zwischen Anakin und den Jedi nicht zum besten steht, wird allein dadurch unterlegt, daß Palpatine zu einem heimlichen Vertrauten von Anakin geworden ist. Palpatine gibt Anakin die Bestätigung seines Selbstbewußtseins, die ein junger Mann seines Alters so dringend benötigt und die ihm von Obi-Wan offenbar verweigert wird. Palpatine, der ein excellenter Psychologe ist, mischt diese Bestätigung mit Schmeicheleien die langsam, aber unausweichlich einen Keil zwischen Anakin und die Jedi treiben. "Eines Tages wirst du der größte Jedi aller Zeiten sein, mächtiger, als selbst Meister Yoda."
Und Anakin sagt später selbst: "Irgendwann werde ich der mächtigste Jedi aller Zeiten sein." Es spricht nicht gerade für die Jedi, daß niemand bemerkt, was sich da über zehn Jahre hinweg angebahnt hat.
Ach, wie tief die Mächtigen fallen ob ihrer Eitelkeit.
Den ersten Teil über Anakins und Amidalas Liebesbeziehung findet ihr unter:
http://www.projektstarwars.de/forum/showthread.php?threadid=7581
Puh, geht das nicht kürzer ...?
Also, hier ist es. Warum die Jedi im ... sind:
Die Jedi sind im Ar...
Was in TPM schon andeutungsweise zu sehen war wird durch AotC weiter bestätigt. Die Jedi, tausend Generationen lang Hüter von Frieden und Gerechtigkeit sind nicht mehr das, was sie einmal waren, sondern nur noch Verteidiger des Status Quo, festgezurrt in ihren Traditionen und viel zu überzeugt von sich selbst.
Ich will hier nicht auf Yodas Unterhaltung mit Mace Windu und Obi-Wan eingehen oder auf seine Kommentare zum Schwinden der Präkognition durch die Macht, da diese eigentlich offensichtlich sein sollten. Hier geht es um das weniger offensichtliche.
Der Niedergang des Jedi-Ordens wurde schon in TPM ansatzweise deutlich, Qui-Gon Jinn bezeichnet eine planetare Blockade in der hunderte, wenn nicht tausende von Schiffen beteiligt sind als "banal". Weiß er nichts von der Bedeutung planetaren Handels für die Wirtschaft und den Wohlstand einer Nation? Haben die besitzlosen Jedi überhaupt eine Ahnung von der Funktionsweise einer freien (und damit unweigerlich kapitalistischen) Wirtschaftsornung? Qui-Gon geht sogar davon aus, daß die Verhandlungen nicht lange dauern werden, beabsichtigt er einfach den Neimodianern die Aufhebung der Blockade zu befehlen (was durch Amidalas Aussagen unterlegt wird) oder soll er wirklich verhandeln?
"Die Republik existiert hier draußen nicht." Diese Aussage von Shmi Skywalker bestätigt den Niedergang der Republik in den Zonen des äußeren Randes. Sklaverei ist Teil der Wirtschaft und die Macht wird von Gangster-Kartellen ausgeübt. Nicht einmal Institutionen der Republik wie die Handelsföderation haben hier Einfluß. Dies scheint niemanden zu interessieren, nicht einmal die Jedi, selbst nachdem die Existenz ihres "Auserwählten" sie praktisch mit der Nase darauf stößt. Wie war das nochmal mit Gerechtigkeit???
Ganz anders zu Zeiten des Imperiums. Das Imperium macht wenigstens den Versuch diese unwirtlichen, wilden Regionen wieder unter die Kontrolle der zentralen und legalen (obwohl man darüber streiten könnte) Regierung zu bringen. ANH zeigt uns Strumtruppen die in Mos Eisley die Ordnung aufrecht erhalten und aus Quellen des EU wissen wir, daß z.B. der Sternzerstörer Rächer in weniger als drei Jahren an über 400 planetaren Invasionen teilnahm (Die Rächer ist ein ISD-II, dieser Schiffstyp wurde kurz vor der Schlacht von Yavin eingeführt).
Weitere Hinweise auf übersteigerte Selbstsicherheit, wenn nicht gar Arroganz ist Anakins herangehen an seine Rolle als Leibwächter von Amidala. Einerseits beweist er den Willen zur Initiative mehr als Obi-Wan (was positiv ist), andererseits ist er viel zu überzeugt von sich selbst (was ihm Obi-Wan offenbar nicht abgewöhnen konnte). Die Frage eröffnet sich, ob Anakin bewußt oder unbewußt die Einstellung seines Meisters kopiert. Ich bin ein Jedi, ich habe recht, nichts kann mich erschüttern, "du wirst tun was ich und der Rat sagen", "ich bin hier für die Sicherheit zuständig", usw. Die Meinungen von Nicht-Jedi scheint für diese Jedi wenig zu gelten, obwohl sie als Zierde ihres Ordens gelten. Um auf die Leibwächter-Rolle zurückzukommen. Stellt euch mal vor Zam Wessels Attentäter-Droide hätte nicht die Gift-Raupen in Amidalas Schlafzimmer gesetzt, sondern einen Termal-Detonator. Aus und vorbei für die hübsche Senatorin. Interessanterweise bedurfte es eines zweiten Attentats um die Jedi zu veranlassen, sich auf die Suche nach dem Täter zu machen.
Ebenso interessant ist die Einstellung der Jedi gegenüber Politikern, insbesondere Obi-Wans: "Sie ist Politikerin, denen kann man nicht trauen." Wie redet dieser Mann nur von den gewählten Repräsentanten des Volkes, den Statthaltern der Demokratie? Ist es da ein Wunder, daß Anakin, der Schüler dieses Mannes nicht viel von Demokratie hält? Oder Bürgerrechten, wenn er Entscheidungen mit Gewalt durchsetzen will? Eine Regierung in Form von erleuchteter Diktatur propagiert?
Erinnern wir uns: Die ersten zehn Jahre seines Lebens verbringt dieser junge Mann in einer Umwelt, in der das Gesetz des Stärkeren regiert, die nächsten zehn Jahre als Mitglied einer "erleuchteten", elitären Minderheit. Sein eigener Meister hält nicht viel von Demokratie bzw. ihren Represäntanten. Hier liegt der Grundstein für Darth Vaders politische Ansichten und Überzeugungen begraben.
Ein weiteres (aber nicht das letzte) Beispiel für die engstirnige Selbstsicherheit der Jedi ist das Verhalten der Bibliothekarin Jocasta Nu. Zitat: "Wenn er nicht in den Archiven gespeichert ist, dann gibt es euren Planeten nicht." Diese Szenen beweisen zwei Dinge:
Erstens, anhand der detaillierten Karten können wir davon ausgehen, daß bereits die gesamte SW-Galaxie kartographiert wurde (da selbst die Auswirkungen der Schwerkraft im äußeren Rand berücksichtigt werden). Vom sachlichen Hintergrund hätte Jocasta Nu also recht.
Aber, und das ist zweitens: Weder Jocasta Nu noch Obi-Wan Kenobi kommen auch nur auf die Idee, daß jemand ihre kostbaren Archive manipuliert haben könnte. Erst Yoda bringt Licht in dieses doch eigentlich so offensichtliche Rätsel. Wie heißt es doch so schön: Kindermund tut Wahrheit kund (Kennt hier eigentlich jemand das Märchen von "Des Kaisers neue Kleider"?). Dexter bringt es auf den Punkt: Ihr Jedi solltet Wissen (Daten im Archiv) nicht mit Weisheit (Interpretation der Daten) verwechseln. Genau daran aber hapert es.
Diese enge Sichweise der Jedi wird noch durch ihren Irrglauben unterstrichen, daß Dooku, obwohl ein Abtrünniger, nicht zu einem Mord fähig ist. Wie naiv sind diese Burschen eigentlich?
Die Schlacht von Geonosis. Au weia. Während wir in beeindruckender Weise Zeuge werden, was Jedi-Ritter als Einzelkämpfer wert sind, läßt ihre Teamarbeit, ihre Koordination in größeren Gruppen einiges zu wünschen übrig. Mace Windu hat eindeutig recht, wenn er am Anfang des Films sagt: "Wir sind Hüter des Friedens, keine Soldaten." Anstatt sich auf die wichtigen Aspekte des Einsatzes zu konzentrieren, nämlich Dooku und die anderen Anführer der Seperatisten festzusetzen, ist Mace Windu der einzige in der Ehrentribüne der Arena. Alle anderen Jedi sind über das ganze Stadion verteilt bei den, im Vergleich, unwichtigen Genosianern. Haben sich die Jedi darauf verlassen, daß ihre alleinige Präsenz die Seperatisten zur Aufgabe veranlaßt? Rune Haakos Reaktion auf die Anwesenheit zweier Jedi in TPM scheint dies zu bestätigen, doch dummerweise läßt sich der Count davon nicht beeindrucken. Es kommt also zur Schlacht und anstatt eines koordinierten Kampfes oder Ausbruchversuches kommt es zu einer Reihe von unkoordinierten Einzelduellen, in denen jeder für sich kämpft. Das Resultat ist bekannt: Von 200 Jedi überleben vielleicht 2 Dutzend.
Kommen wir zum letzten Punkt. Wir erfahren, daß Dooku einst Yodas Schüler und Qui-Gons Jinns eigener Meister war. Sowohl über Yodas als auch Qui-Gons überragende Rolle im Jedi-Orden gibt es keinen Zweifel. Ähnliches gilt für den Grafen Dooku, der als einer der besten Jedi galt, als der schwerste Verlust unter den "Verlorenen Zwanzig".
Wir sehen also, daß nicht einmal Yoda als Lehrer vor Versagen gefeit war. Hier kommt möglicherweise auch seine Abneigung gegenüber Anakins Ausbildung zum Ausdruck. Wenn selbst ihm mit all seiner Erfahrung Fehler unterlaufen konnten, wie groß ist das Risiko bei einem (im Vergleich) so ungewöhnlichen "Projekt" wie Anakin? Diese Annahme geht davon aus, daß Dooku auf konventionellem Wege zum Jedi-Orden gelangte, will sagen als Kleinkind und noch ungeformt.
Weiter kommt noch hinzu, daß alle Quellen den Grafen vor seinem Fall als überaus idealistisch und unabhängig beschreiben. Die Parallelen zu Anakin Skywalker sind offensichtlich. Sollte in Eps.III nicht noch ein weiterer Sith auftauchen, dann sind die beiden letzten "Schüler" Palpatines:
-ehemalige Angehörige des Jedi-Ordens,
-unabhängige und in höchstem Maße idealistische Geister (deren hohen Ansprüchen die Realität nicht gewachsen ist, was zu Bitterkeit und Enttäuschung führt),
-Personen, die kurz vor ihrem Fall einen dramatischen Verlust hinnehmen mußten (Shmi bei Anakin, Qui-Gon bei Dooku. Der Verlust von Shmi dürfte bei Anakin (vorläufig) noch durch Amidala ausbalanciert werden. Dies dürfte sich ändern, wenn sich die übrigen Jedi gegen diese Beziehung stellen).
-Personen, die zu den Besten der Jedi gehörten oder das Potential dazu hatten und beide fallen, trotz all ihres Potentials in Palpatines Hände.
Das es um das Verhältnis zwischen Anakin und den Jedi nicht zum besten steht, wird allein dadurch unterlegt, daß Palpatine zu einem heimlichen Vertrauten von Anakin geworden ist. Palpatine gibt Anakin die Bestätigung seines Selbstbewußtseins, die ein junger Mann seines Alters so dringend benötigt und die ihm von Obi-Wan offenbar verweigert wird. Palpatine, der ein excellenter Psychologe ist, mischt diese Bestätigung mit Schmeicheleien die langsam, aber unausweichlich einen Keil zwischen Anakin und die Jedi treiben. "Eines Tages wirst du der größte Jedi aller Zeiten sein, mächtiger, als selbst Meister Yoda."
Und Anakin sagt später selbst: "Irgendwann werde ich der mächtigste Jedi aller Zeiten sein." Es spricht nicht gerade für die Jedi, daß niemand bemerkt, was sich da über zehn Jahre hinweg angebahnt hat.
Ach, wie tief die Mächtigen fallen ob ihrer Eitelkeit.