Boomer

Boomer

Zivilist
Boomer
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:: name | Boomer Pax
:: spezies | Besalisk
:: anzahl der arme | 4
:: alter | 32
:: größe | 1,82 m
:: gewicht | 122 kg
:: heimatwelt | Ojom
:: eigenschaften | kindlich naiv, zurückgeblieben, auf seine Art lieb, hilfsbereit, ungestüm, manchmal aufbrausend

:: geschichte |

Boomer Pax verbrachte den größten Teil seines Lebens auf dem Heimatplaneten der Besalisken: Ojom. Hier verlief sein Leben grundsätzlich in ruhigen Bahnen. Seine Eltern liebten und umsorgten ihn.
Auch die Behütung seiner Eltern konnte allerdings nicht verhindern, dass er wegen seiner offensichtlichen intellektuellen Schwächen von den anderen Besaliskenkindern gehänselt wurde (sie bezeichneten ihn häufig als „dumm“). In der Regel probierte er diese Gemeinheiten zu ertragen und war trotz allem höflich und nett zu seinen Mitbesalisken. Nur manchmal platzte ihm der Kragen – und meist endeten diese Ausbrüche mit einem Gespräch bei seinem Schulleiter. Denn trotz seiner liebenswürdigen (und naiven) Art konnte Boomer ganz schön austeilen, trieben es die anderen Kinder zu weit.

Neben den Sticheleien gegen seine mangelnde Intelligenz (er war immer der schlechteste in seiner Klasse), konnte er es ganz und gar nicht leiden, von den Besaliskenmädchen (die naturgemäß mit sechs oder acht Armen ausgestattet waren) damit aufgezogen zu werden, dass er selbst nur vier Arme hatte. Natürlich hatten alle Jungs in seiner Klasse nur vier Arme. Aber er – der „dumme“ – bot ein leichtes Opfer für solch irrationale Beleidigungen. Es ärgerte ihn deshalb so sehr, weil er um seine Stärke wusste (er war viel größer und massiger als die anderen männlichen Besalisken in seinem Alter) und hoffte wenigstens damit die Mädchen zu beeindrucken. Dass sie gerade seine einzige Stärke nicht zu schätzen wussten und sich sogar noch darüber lustig machten, trieb ihn zur Weißglut. An einem Mädchen vergriff er sich jedoch nie. Seine gelegentlichen Wutausbrüche bekamen immer nur die anderen Jungs zu spüren. Und das nicht nur, wenn er selbst gehänselt wurde: Auch wenn er sah, dass sich die stärkeren und größeren Besalisken an jüngeren und schwächeren vergingen, griff er ein und teilte ordentlich aus. Selbst die Schüler der älteren Jahrgänge hatten dabei keine Chance gegen Boomer.

So durchlebte er also seine Kindheit: Zuhause von einer liebenden Mutter (mit acht Armen) umsorgt und in der Schule gekränkt. Nichtsdestotrotz erhielt er sich sein positives und freundliches Wesen.

Nach seinem Schulabschluss der geringsten Schulform (und mit mehreren Ehrenrunden) auf Ojom trat er mehrere Gelegenheitsjobs als Bauarbeiter an, die er gewissenhaft und gut erledigte. Nur eine Besaliskenfrau hatte er noch nicht gefunden. Denn immer wenn er ins Gespräch mit einer der Ladys kam, wurde ihm peinlich bewusst, dass er nur vier – sie hingegen meist sechs oder acht – Arme hatte. Natürlich war ihm auch hier klar, dass die anderen Besaliskenmänner ebenfalls nur vier Arme hatten. Das Gefühl aus seiner Kindheit blieb aber bestehen: Er musste sich dafür schämen nur vier Arme zu haben, weil er schon nicht so klug war wie die anderen.

So führten seine Naivität, der Beschützerinstinkt und seine große Kraft eines Tages verhängnisvoll zusammen:
Als Boomer nach dem Feierabend erschöpft noch allein in eine Kneipe gehen wollte, bemerkte er auf seinem Weg dorthin in einer kleinen dunklen Seitengasse eine menschliche Frau, die von einem imperialen Offizier (gut erkennbar an der Uniform) deutlich hörbar belästigt wurde. Nicht nur Boomer hatte die beiden gesehen und gehört, er sah, dass auch andere Passanten neugierig in die Gasse schielten, dann aber betont unbeteiligt weitergingen. Boomer verstand nicht, dass sie sich nur heraushielten um keinen Ärger mit einem hochrangigen Imperialen zu bekommen: Denn Ojom befand sich in der Hand des Imperiums.

Und weil er das nicht verstand, hielt ihn nichts davon ab, sich den Imperialen vorzuknöpfen. Er stürmte in die Gasse hinein, packte den Imperialen mit der einen Hand und schlug ihm mit zwei weiteren in Gesicht und Magengegend. Die Frau (schon halb entkleidet) war für einen Moment wie erstarrt, hauchte ihm dann aber ein Dankeschön zu und verschwand in der Dunkelheit. Boomer bearbeitete den Imperialen noch etwa eine Minute, dann wurde er von einer ganzen Gruppe Sturmtruppen überwältigt und eingekerkert.

Einige Tage später verfrachtete man ihn nach Kessel, wo er fortan in den Mienen schuften sollte. Boomer selbst verstand auch später nicht, was er falsch gemacht hatte. Ein Mann, der eine Frau vergewaltigte – so viel hatte er schon verstanden. Was war falsch daran gewesen einzuschreiten?
Natürlich stellte er den Imperialen genau diese Frage. Doch sie antworteten immer nur dasselbe und lachten: „Auf Kessel wirst du genug Zeit haben darüber nachzudenken, Dummkopf!“
 
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