[ Hauptstadt - Hotel - Sera - Tevv - Familie ]
Der junge Sith Lord genoß den Augenblick der Überraschung, den Augenblick des Triumphes. Seine blauen, großen Augen beobachteten Tevv lange Zeit, sahen, spürten, wie die Kälte in ihm Einzug hielt und dieser sich bewusst wurde, dass man ihn vollkommen in der Hand hatte. Es war nun an der Zeit zu verkünden, was man von dem republikanischen Flottenadmiral erwartete:
Die Erfolge der Republik und der Jedi der vergangenen Monate haben euch überheblich gemacht, Admiral. Während ihr euren Urlaub genießt und euch in der Sicherheit des Sieges wiegt, spinnt die dunkle Seite weiter ihre Pläne. Die Zeit des Erwachens ist nahe und die Rache der Sith wird durch die Galaxie fegen wie ein unüberwindbarer Wirbelsturm. Im Geheimen wurden die ganze Zeit Fäden gesponnen, um den Weg in eine neue Ordnung zu vollführen.
Ruhig lies der Sith die Worte wirken, beobachtete den ständig ratloser werdenden Blick des Flottenadmirals. Allerdings hatte er noch nicht enthüllt, was er von dem Mann gegenüber von ihm wollte.
Es wird der Tag kommen, in naher Zukunft, an dem eine große Schlacht geschlagen werden wird. Eine Schlacht, deren Ausmaße die ganze Galaxie vereinnahmen werden. Diese Schlacht wird um Corellia toben und die Republik wird alle ihre Schiffe aufbringen wollen.
Ihr werdet auch an dieser Schlacht mit eurer Flotte teilnehmen müssen, Tevv. Aber ihr werdet an ihr nicht teilnehmen, ihr werdet nicht mit euren Schiffen erscheinen. Habt ihr das verstanden?
Phollows Augen bohrten sich in den Geist des Mannes, der verunsichert gegenüber von ihm saß. Eines der Kinder tollte fröhlich an ihnen vorbei und grüßte ihren Vater mit einem Lächeln, der wie versteinert da saß.
Euer Fernbleiben von dieser Schlacht ist erforderlich. Wenn ihr meiner Bitte nicht nachkommen werdet, wird eure Vergangenheit publik gemacht werden. Ihr werdet entehrt werden, euren Posten in den Reihen der Republik verlieren und verstoßen werden. Eure Familie, eure Frau und Kinder, werden gefunden und getötet werden. Sie werden gefoltert und zerstümmelt werden, bis selbst ihr sie nicht mehr wiedererkennen würdet. Sie werden grausam leiden, ehe sie dahinscheiden. Und ihr werdet es alles mitansehen müssen.
Die grausamen Worte bissen sich durch die Luft, schon während er sie sprach. Es war selbst für ihn ungewohnt, solche grausamen Taten anzukündigen, allerdings hatte er ein Ziel, eine Mission. Und für das Gelingen dieser Mission war ihm jedes Mittel recht.
Wenn ihr euch entscheidet nicht zu erscheinen werden eure Geheimnisse auf ewig die euren bleiben. Ihr könnt frei wählen, ob ihr weiter der Republik dienen wollt, oder ihr werdet die Möglichkeit haben, euch dem Imperium anzuschließen. Ihr werdet eine führende Rolle in der imperialen Flotte einnehmen, und euern Lebensstand behalten dürfen, mit zusätzlichen Rechten, zusätzlichem Luxus und zusätzlicher Freiheit. Ihr könnt eine neue Galaxie mitgestalten, sie mitbeherrschen. Ihr könnt einer Macht dienen, die sich nicht in endlosen Senatsdebatten selbst behindert und zerfleischt. Ihr könnt euch von den korrupten Politikern lossagen, müsst euch nicht mehr von einer unreifen und weltfremden Kanzlerin regieren lassen, die nur ihre eigenen Vorteile sieht. Ihr müsst nicht mehr unter den arroganten Jedi dienen, die in ihrem kindischen Verständnis der Macht schon lange in der Dunkelheit wandeln und ihren eigenen Kodex, ihre eigenen Ideale mit Füßen treten und sie ins paradoxe führen. Ihr habt die Macht Ordnung zu schaffen und das Richtige zu tun. Für euch und euer Leben, eure Zukunft, eure Sicherheit, euren Erfolg. Für eure geliebte Familie, deren Leben und deren sichere Zukunft in einer sicheren Galaxie.
Alles was ihr tun müsst ist, nicht an dieser Schlacht zu erscheinen.
Ein Schmunzeln zeichnete sich auf den Lippen des Sith Executers und Schülers von Darth Arthious ab.
Und glaubt ja nicht, ihr könntet eure Familie in Sicherheit bringen. Glaubt ja nicht, dass die Republik euch helfen könnte, sie oder euch beschützen könnte. Ihr wisst selbst, dass jede Erklärung die ihr vorbringen würdet, euch nur weiter ins Unglück stürzen würde. Ich würde eure Familie aufspüren, sie finden. Ich würde euch finden, egal wo ihr euch versteckt. Ich würde alles mitbekommen, jeden Schirtt den ihr tut, jedes Wort das ihr sprecht. Und ich würde alle meine Drohungen in die Tat umsetzen.
Ihr werdet beschattet, belauscht und von allen Seiten verraten. Ihr könnt niemandem trauen, ohne euer Leben und das eurer Familie zu riskieren. Das Einzige, was in eurem Leben noch wirklich sicher ist, ist meine ständige Gegenwart, meine Worte, meine Versprechen ... und meine Forderung.
Ihr werdet an der entscheidenden Schlacht um Corellia, die ein neues Zeitalter einleiten wird, nicht teilnehmen. Ihr werdet eure Flotte nicht in die Schlacht um Corellia führen. Diese Forderung wird euch verfolgen, euch quälen, bis es vorbei ist. Wann immer ihr in Gedanken überlegt, gegen meine Forderung zu handeln, werden euch Visionen und Alpträume heimsuchen, die euch alle meine Drohungen vor Augen führen werden.
Ihr werdet sehen, wie die Republik euch verstößt, euch erniedrigt. Ihr werdet sehen, wie eure Familie vor euren Augen gequält, gefoltert und vernichtet wird, ehe ihr selber ein grausames Leben als Sith-Skalve führen werdet. Ewiglich verdammt mit den Alpträumen, die eure sterbende Familie, eure sterbende Kinder zeigen wird. Ihr werdet sehen, wie ihr entstellt werdet, verunstaltet werdet und nur notdüftig am Leben gehalten werdet um vollkommenes Leid zu erfahren.
Diese Visionen und Alpträume sollt ihr so lange haben, bis ihr an der Schlacht nicht teilgenommen habt. Immer, wenn ihr den Gedanken hegt etwas gegen meinen Willen zu tun, werdet ihr die Zukunft sehen, wenn ihr tatsächlich so handeln werdet.
Ein kühler Windhauch fegte die Wärme der Sommerluft hinweg und Phollow schloss seine Augen. Er konzetrierte sich auf die dunkle Seite der Macht, lies sich in sie fallen, glitt tief in sie hinein und fokusierte sie um sich herum. Gewaltige Wogen mischten sich, richteten sich auf und umgarnten einen der mächtigsten Sith dieses Zeitalters. Sie schmiegten sich an ihn, die Wellen der Macht, frohlockten ihm und warteten auf seine Anweisungen. Wie ein Speer glitt der Wille des jungen Sith in den Kopf des Flottenadmirals, durchbrach alle seine geistigen Barrieren, brach seinen Willen und nistete sich in dessen Geist. Tief bohrte er sich in das Gehirn des Republikmannes und beschwor einen der übelsten Sith-Flüche herauf...
Langsam und mit Schweißperlen auf der Stirn sank Phollow zurück in seine Liege, als er seine Arbeit vollendet hatte. Er hatte den Alptraum in die Gedanken von Tevv eingebrannt, ihn dort fest verankert. Niemand würden diesen aufheben können, nur er selbst oder ein weitaus mächtigeres Wesen in der Macht. Dieser gepflanzte Alptraum würde Tevv erst dann wieder verlassen, wenn die Schlacht vorrüber war und er sich richtig entschieden hatte. Und Tevv spürte es, er spürte, dass etwas in ihm war, etwas von dem Sith Lord, der ihm gegenüber saß.
Phollow nahm sich den Cocktail, der neben seiner Liege gestanden hatte. Genüßlich trank er einen tiefen Schluck und lehnte sich entspannt zurück. Langsam verflog die Kälte der dunklen Seite und die Wärme des Urlaubsortes kehrte zurück. Die grausame Sitlle um sie löste sich auf und der Lärm des Hotels drang wieder an ihre Ohren. Alles schien so, als ob nichts geschehen wären. Aber in dem Leben, in dem Kopf des Flottenadmirals Sian Tevv hatte sich eine Welt verändert, ein Leben verändert.
Der junge Sith war sich sicher, dass Tevv sich seinem Willen nicht widersetzen würde. Niemals würde er das. Niemals.
Mit aufreizenden Bewegungen kam Sera angeschlenderte und kniete sich schmeichelnd neben die Liege von Phollow, ihrem Meister und noch Ehemann. Sie küsste sanft seine Hand, die langen, schlanken Finger, und erwiderte das verschmitze Lächeln, dass ihr Meister auf den vollen Lippen trug. Mit einem vielsagenden Lächeln bedachte sie auch nun Tevv, dem man den Schock und die Gedanken noch ansehen konnte.
Ich glaube unser Urlaub ist bald vorbei, meine geliebte Schülerin. Mit einem breiten Grinsen verkündete er Sera gegenüber diese Worte.
Oder gibt es irgendwelche Einwände, Tevv?
Die Blicke der beiden Sith ruhten auf Tevv, während dieser noch immer versuchte unter dem Druck und den grausamen Gedanken nicht zusammenzubrechen. Er war ein gebrochener Mann, und bald noch etwas viel schlimmeres, wenn er an der Schlacht um Corellia mit seiner Flotte teilnehmen würde.
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OP: Sorry, die Postwut. Und da die Story sich jetzt dem Ende neigt, wollte ich wenigstens noch etwas "Lesestoff" hinterlassen. Sera und ich brechen dann auf, wenn du Gilard nicht noch etwas Weiteres (außer dem Antwortpost zu meinem) posten möchtest.