[Fiction] A Nightmare's Tale (Alternative Universe; Palpatine/Shmi)

A Nightmare?s Tale

Zeit: ca. 10 Jahre vor APM/ Alternative Universe
Rating: T
Pairing: Palpatine/ Shmi Skywalker


Epilog

Er hatte schon immer leichte Einschlafstörungen gehabt. Schon als Kind. Damals hatten?seine Eltern?ihn getröstet. Dann waren sie weg und niemand tat es ihnen nach. Jetzt, im mittleren Alter, waren es ausgewachsene Schlafstörungen, zu seinem Leidwesen. Aber nicht zu dem der Republik?
Senator Palpatine erhob sich aus seinem Bett, zog sich einen Morgenmantel über das Nachtgewand und wanderte von seinem Schlafzimmer den Korridor entlang in die Küche. Er trank etwas, füllte das Glas nach und wanderte damit in Richtung seines Arbeitszimmers. Wenn er schon wach war, so konnte er ebenso gut noch etwas arbeiten.
Welch Tristesse!
Er seufzte, setzte sich an seinen Schreibtisch. Mit an den Körper gezogenen Knien blickte er für einen Moment lang nach draußen. Die Metropole Coruscant schlief wohl niemals. Theed war da ganz anders. Manchmal vermisste er die Stadt auf Naboo. Er konnte nur ziemlich selten nach hause fliegen, in den letzten Monaten jedoch gar nicht.
Vielleicht hätte ich es doch bleiben lassen sollen,?Gouverneur ist auch schon ein recht angesehener Titel. Als Senator ist man doch nur der Fußabtreter für die Heimatregierung. Und hier?man hört mir sowieso zu selten zu! Naboo ist tiefstes Outer Rim für die Wesen hier!
Ein erneutes, tiefes Seufzen. Er trank einen Schluck. Blickte zum Chrono. 0257, tiefste, finsterste Nacht.
Er arbeitete müde ein wenig. Legte den Stift beiseite. Nahm ihn wieder auf. Legte ihn erneut hinfort.
Seufzte.
Die Stunden vergingen zäh. Leider. Er spürte jede einzelne Minute. Sie schienen Ewigkeiten zu dauern, zogen sich in die Länge. Einige Male war er aufgestanden, im Arbeitszimmer umher gelaufen. Er hatte die Musikanlage angestellt, sie dann wieder ausgeschaltet. Gegen 0400 Standart war er erneut in der Küche aufgelaufen und hatte sich ein Glas Wein eingeschenkt. Damit verschwand er dann erneut in sein Arbeitszimmer. Arbeiten konnte er nicht mehr.
Es war alles soweit erledigt.
Keine Rede, keine Ausführung, keine Darlegung.
Alles mindestens zwei oder drei Mal durchgesehen, überarbeitet, verfeinert. Er hatte nichts mehr zu beanstanden.
Frustrierend.
Als langsam, ganz hinten am Horizont der erste Lichtstrahl zu sehen war, endete sein Weg wieder in seinem Schlafzimmer. Er setzte sich auf das Bett, trank den letzten Schluck Rotwein. Das Glas fand seinen Platz auf dem Nachtschränkchen.
Er schloss die Augen, versuchte Schlaf zu finden. Und wenn auch nur für ein paar Stunden.
Jede Nacht verbrachte er so, fast jede Nacht. Unruhe, innerliche Unruhe.
Und selbst wenn er schlief, fand er keinen Frieden. Was auch immer geschehen würde, geschah. Er konnte es sehen, fühlte es schon vorher. Es war ein Fluch und ein Segen.
Erschöpft zog er sich die Decke über den Kopf, sein Schlafzimmer erhellte sich durch die aufgehende Sonne.
 
Kapitel 1: Unter der Sonne von Coruscant


Der Weckalarm war gnadenlos. Wie lange hatte er geschlafen? Zwei, drei Stunden? Vielleicht sogar vier? Etwas verschlafen tastete er nach seinem Wecker, stellte ihn aus und blieb dann noch einen Moment lang liegen. Ein anstrengender Tag lag vor ihm. Leider?
Er schaffte es aus dem Bett, schlurfte in sein Bad und versuchte unter der Dusche bei eiskaltem Wasser, einen klaren Gedanken zu fassen. Etwa ein Dutzend Termine fielen ihm für den heutigen Tag ein, aber das waren gewiss nicht alle. Er seufzte. Machte sich tagfertig, zog sich an. Sein Frühstück fiel aus, er würde zwischendurch im Büro etwas zu sich nehmen. So früh am Morgen hatte er selten Appetit, nicht einmal, wenn er die ganze Nacht über wach gewesen war. Er hatte nicht die Angewohnheit, nach Mitternacht den Kühlschrank leer zu räumen oder sich über etwaige Vorräte her zu machen. Obwohl er oft schon in der Küche gestanden hatte, bei geöffneter Kühlschranktür und hinein geblickt hatte.
Ein Lufttaxi brachte ihn in sein Büro im Senat. Es war zwar nicht besonders weit von seiner Wohnung entfernt, aber er vermied es, dorthin zu laufen. Denn das würde einen sehr schlechten Eindruck hinterlassen. Sein Sekretär erwartete ihn schon.
Er kannte Sate Pestage bereits seit seiner Zeit als Regierungsbeamter von Naboo. Nun, sie hatten sich gut verstanden und so hatte er Pestage einen Job als Sekretär und Berater angeboten, als er als Senator nach Coruscant zog. Pestage hatte ohne zu zögern angenommen.
?Bleiben die Termine so wie sie sind, oder???
?Nein?, Pestage seufzte, ?Der Oberste Kanzler möchte dich sprechen.?
Palpatine lud erst einmal seine Post, die er in seinem Fach gefunden hatte, auf dem Schreibtisch ab.
?Sagte er, weswegen??
?Nein.?
?Gut, wann??
?Jetzt sofort?, sagte Pestage ruhig. Pestage war immer ruhig, egal welche Nachricht er ihm überbrachte. Manchmal machte Palpatine dies rasend. Diese Ruhe?!
?Jetzt??, er war sichtlich überrascht, ?Die Tagesgeschäfte beginnen doch erst in einer Stunde!?
?Nun, der Oberste Kanzler scheint zu wissen, wer von seinen Schäfchen bereits eher an der Koppel?ja, ja, ich weiß.?
?Ich sollte wirklich mal viel zu spät erscheinen?, murmelte er mit einem tiefen Seufzen und sah schnell seine Post durch. Nichts wirklich Bewegendes. Ein paar Memos, ein paar Nachrichten, Terminänderungen, neue Termine für Meetings. Das Übliche.



Er hatte den Obersten Kanzler Gython nie leiden können. Nie. Der Macht sei Dank war dies auch seine letzte mögliche Amtsperiode. Gython war bestechlich und korrupt, und alle wussten es. Weil alle es waren, der gesamte, nahezu gesamte Senat auf Coruscant. Das ging schon seit vielen Jahrzehnten so, nur war es unter Gython unerträglich geworden. Man hatte sogar schon mehrere Male versucht, ihn, den farblosen Senator eines so genannten ?Hinterwäldlerplaneten? zu bestechen, damit er eine bestimmte Entscheidung unterstützte. Er hatte abgelehnt. Ansehen hatte ihm dies kaum beschert, eher Unverständnis. Er entstammte armen Verhältnissen; weshalb er sich nicht als Senator bereicherte, erschien ihnen seltsam. Aber Palpatine war sehr zufrieden mit dem Lohn, den er erhielt; es war wahrscheinlich sogar mehr, als andere für ihre Dienste erhielten. Er hatte sie gut angelegt und konnte sehr gut davon leben, ohne sich Gedanken darüber machen zu müssen.
Also. Was wollte Gython von ihm?
Aber was immer es auch war, Palpatine wusste jetzt schon, dass es ihm nicht gefallen würde. Überhaupt nicht gefallen würde. Wahrscheinlich sollte er die Drecksarbeit für die etwas privilegierteren Senatoren übernehmen, die sich erfolgreich vor dieser Aufgabe, was auch immer es sein würde, gedrückt hatten. Es konnte sich nur um einen Auftrag, eine Bitte handeln, die keiner übernehmen wollte. Wahrscheinlich würde er ins tiefste Outer Rim geschickt.
Perin Gython war ein Mensch. Etwa Mitte 50, und dafür bekannt, jede Menge Affären zu unterhalten. Er war verheiratet, doch seine Frau schien der Lebenswandel ihres Herrn Gatten nicht zu beunruhigen. Möglicherweise war sie aber auch genau so dekadent wie ihr Mann.
Gython bat ihn, sich doch zu setzen. Aalglatt, wie immer. Und natürlich rückte er auch sofort damit heraus, weshalb er Palpatine hatte zu sich rufen lassen. Dem Kanzler war es nicht entgangen, dass der Senator von Naboo sich für die Abschaffung der Sklaverei einsetzte, oder zumindest für eine humanitärere Behandlung der Sklaven. Und es ging um den Handelswarenumschlagplatz Kessel, zurzeit in der Hand der Hutt.
Zwar war Sklaverei verboten, aber solange die Hutts brav Schmiergelder bezahlten, schien es die Regierung auf Coruscant nicht zu stören. Die Hutt hatten wohl ihre letzte Zahlung vergessen.
?Ich bin kein Geldeintreiber?, sagte Palpatine schlicht.
?Nein, Senator, das seid Ihr gewiss nicht, doch möchte der Senat, dass Ihr überprüft,??
Er hörte nicht weiter hin. Alles Weitere würde er den Unterlagen entnehmen können. Und den gesamten Rest konnte er sich auch denken. Allerdings sah es aus, als könne er diesen ?Auftrag? nicht ablehnen. Gut, ein inneres Seufzen, nahm er eben an.



Kessel. Ausgerechnet Kessel!
Wenn es einen Ort gab, der noch gefährlicher als Coruscant und noch schmutziger als Nal Hutta gab, dann war es Kessel. Er würde nicht ohne Leibwache auskommen, doch er befürchtete, dass seine Leibgarde nicht gerade ihr Leben für ihn einsetzen würde, wenn es hart auf hart kam. Also würde er sich selbst helfen müssen. Im Notfall.



Ja, ja, ich weiß... hier wirkt er etwas überarbeitet;) , aber das gibt sich später...
 
So geht's weiter...


Kapitel 2: Hutts, Glitzerstim und Sklaven


Kessel war weder ein Urlaubsplanet noch ein Planet mit einer blühenden Landschaft. Der Planet war kahl, felsig, unfreundlich, kalt. Eigentlich sollte es einem Sith hier gefallen, doch Palpatine gefiel es nicht. Er hätte sich bei Weitem bessere Aufgaben vorstellen können, als mit Vertretern der Hutts zu sprechen.
Das ist doch sinnlos! Verlorener Zeitaufwand!
Er war ohne Pestage da. Der kümmerte sich auf Coruscant um die Termine des Senators und hielt ihm andere Senatoren vom Leib. Zumindest solange er auf Kessel weilte. Angesetzt waren drei Tage. Er hatte vor, nicht länger als zwei zu bleiben.
Untergebracht war er in einem der verschwenderischen Suiten im noch luxuriöseren Palast von Gardulla der Hutt. Nun, zumindest war diese Suite für Humanoiden, Hutts liebten es etwas?rustikaler. Seine kleine Leibgarde, vier Senatswachen hatte man bei ihm abgestellt, würde ihn in zwei Schichten nicht aus den Augen lassen. Zumindest hatte man ihm dies bei der Abreise gesagt?
Es war später Abend bei seiner Anreise gewesen, nun tiefste Nacht.
Die Begrüßung war kurz und distanziert gewesen. Er war müde, wollte schlafen, wusste aber, dass Schlaf eigentlich nur ein Traum war. Dennoch zog er sich in seine Suite zurück, packte einige Sachen aus seinem Gepäck aus und ging auf dem Bett sitzend seine Unterlagen erneut durch. Wie oft er sie durchgegangen war, wusste er nicht mehr. Aber das war auch unwichtig. Obwohl ihm diese Aufgabe nicht schmeckte, wollte er sie meistern. Irgendwie zumindest.
Irgendwann, schon recht bald, ungewöhnlicherweise, fiel er in Tiefschlaf. Seit langer Zeit erstmalig.



Er hatte etwas verschlafen. Unverzeihlich. Seine Leibwächter hatten sich allerdings auch nichts sofort die Mühe gemacht, ihn zu wecken, sondern schauten erst nach ihm, als sein Frühstück gebracht wurde und er nirgends zu sehen war. Schnell war er aufgesprungen und hatte sich tagfertig gemacht und sogar gefrühstückt. Nachdem man sein Essen auf etwaige Gifte untersucht hatte.
Als erster Tagespunkt stand ihm eine Besichtigung bevor: Glitzerstimproduktionsstätten, Sklavenquartiere, Durchgangsquartiere.
Glitzerstim war eine Droge, eine illegale Droge, dennoch waren die Hutts stolz darauf, dass ihre Produktion, besser der Abbau so gut lief. Der Verkauf lief sogar noch besser. Also musste er sich eine Führung durch die Mienen antun, um des Friedens Willen.
Hutts waren kriminell und stolz darauf. Besonders Gardulla. Sie oder es war weiblich, aber er hatte noch nie verstanden, worin der Unterschied lag. Für die Sklaven, die in ihren Mienen zugrunde gingen, war es zumindest unerheblich. Er brauchte die Sklaven nicht zu zählen, um zu wissen, dass es Tausende waren. Männlich, weiblich, Humanoide und Nicht-Humanoide. Die ?Arbeitsbedingungen? waren mehr als katastrophal, noch schlimmer als er erwartet hatte. Es erschreckte ihn sogar im ersten Augenblick. Es gab nicht genügend zu essen und Hygiene?, nun?
Er war froh, die Mienen wieder verlassen zu dürfen. Gardulla hatte die gesamte Zeit über, nicht ohne Stolz, von ihren ?Mitarbeitern? gesprochen?wie immer sie dieses Wort auch definierte, seine Definition sah ganz anders aus!
?Gardulla, mit Verlaub, aber um den Status von Mitarbeitern zu erlangen, müsstet Ihr sie entsprechend entlohnen.?
?Sie bekomme Unterkunft und Verpflegung?, konnte er aus ihrer Antwort auf Huttisch verstehen. Huttisch wurde nicht gerade als Sprachkurs oft belegt, doch eigentlich jeder verstand ein paar Brocken. Ihren Majordomus nutzte er gelegentlich als Übersetzer.
?Dann ziehe ich es jetzt vor, die Unterkünfte zu besichtigen.?
Gardulla machte mit ihrer winzigen Hand eine kleine Geste, wahrscheinlich eine Einladung, ihr zu folgen.
Ungern?
Die Unterkünfte waren zwar nicht so schrecklich wie die Mienen, aber von einer humanen Unterkunft waren diese Sklavenquartiere weit entfernt. Sie waren verdreckt, rochen und waren viel zu klein für die hier lebenden Sklaven. Dann kamen die Durchgangsquartiere?
Er verspürte den Zwang, sich erbrechen zu wollen. Die Luft stand, es war heiß und es stank nach Fäkalien, Schweiß und nach?was auch immer. Das war eindeutig zu viel für ihn. Er hielt sich den Ärmel seines Gewandes vor Mund und Nase, drehte sich um und versuchte auf dem schnellsten Weg, diese Räumlichkeiten zu verlassen. Dabei musste er Acht geben, wohin er trat.



Er hatte sich in seiner Suite erbrochen, mehrmals. Der Gestank haftete an seiner Kleidung. Er entkleidete sich, duschte und zog etwas anderes an.
Was sollte er dem Senat mitteilen? Die Wahrheit? Es war wesentlich schlimmer gewesen, als er erwartet hatte.
Gardulla hingegen machte lustige Scherze darüber, als sie ihn zu den Gesprächen bat. Vorzugsweise beim Essen. Hutts aßen fast immer, und ihre Tischmanieren waren mangelhaft bis nicht vorhanden.
Zumindest aus meiner Sichtweise.
Er verzichtete auf die Speisen, von den meisten wusste er nicht einmal, worum es sich handeln könnte. Stattdessen trank er nur etwas. Wasser, den Wein würde er nicht anrühren. Er trank. Nach einer Weile goss man ihm nach, ohne dass er darum gebeten hatte. Aus Höflichkeit.
?Nein, danke?, meinte er, sah auf und blickte in das recht blasse Gesicht einer menschlichen Sklavin. Wieso hatte er sie nicht schon vorher registriert? Sie musste während dieses Gesprächs mindestens ein Dutzend Mal an ihm vorüber gegangen sein. Sie lächelte nicht, ihr Gesicht war ausdruckslos. Sie war farblos, unscheinbar. Das blonde Haar hochgesteckt, schätzte er sie auf Ende 20.
Sie nickte nur. Der Majordomus schubste sie an, rüde, anscheinend ging er davon aus, das Nachschenken von Wasser habe dem Senator missfallen.
?Du wirst hier nicht mehr gebraucht, Shmi!?, zischte er ihr leise zu. Aber noch so laut, dass Palpatine es hören konnte. Die Sklavin ging, der Majordomus entschuldigte sich für die ?Unverschämtheit? dieser Sklavin.
 
Kapitel 3: Pläne, Verträge und sonstige Schwierigkeiten


Das Gespräch war unspektakulär verlaufen, spektakulär hingegen war Gardullas Dreistigkeit und Grausamkeit, wie sie mit ihren Sklaven umging. Er hoffte, dass die Sklavin Shmi nicht so bestrafft worden sein könnte, wie er es befürchtete. Hutts liebten es zu spielen, besonders blutige Spielchen hatten es ihnen angetan. Von Jabba, einem anderen Vertreter der Gattung Sith, der auf Tatooine residierte, hieß es, er unterhalte einen Rancor und füttere diesen mit Sklaven oder auch schon mal mit anderen Wesen. Nach Gardullas stolzen Bericht schätzte er, dass diese Gerüchte der Wahrheit entsprachen.
Auf dem Rückweg in sein Quartier sah er die Sklavin allerdings, die ihn bedient hatte. Sie huschte, fast unsichtbar, an der Wand des Korridors entlang, mit gesenktem Haupt.
Er ließ sie ziehen.
Mit ihr zu sprechen, würde ihr wahrscheinlich nur weitere Schwierigkeiten einbringen. Es ging ihr gut, sie war unbeschadet. Aber da war noch etwas anderes?etwas ganz anderes. Im Saal hatte er es nicht bemerkt, hier, auf dem Korridor schon.
Die Sklavin war machtsensitiv, zwar nur zu einem gewissen Grad, aber sie war es. Also jemand, den die Jedi schlichtweg ?übersehen? hatten.
Vielleicht?sollte er sie?nun, freikaufen? Ein machtsensitives Individuum hier in diesem Drecksloch zu lassen, wäre reine Verschwendung.
Seine Pläne, die Pläne der Sith, sahen zwar anders aus, aber?sollte man nicht heutzutage flexibel sein?
Sie freizukaufen, allein nur sie, würde wirklich jeden stutzig machen. Zuerst einmal würde er aber Erkundigungen über ?Shmi? einziehen müssen. Woher sie kam, weshalb sie hierher gekommen war, wer und was sie konkret war.



Shmi Skywalker, 28 Jahre, frei geboren, von Freibeutern im Alter von 6 Jahren versklavt. Ein ?Vorbesitzer?. Reinlich, sauber, fleißig, und einfach in der Haltung.
Diese Beschreibung passte eher auf einen Gegenstand als auf ein Lebewesen. So die Meinung des Sithlords.
Eine traurige Bilanz für so ein junges Leben. Wahrlich?traurig.
Also, was tun?
Shmi Skywalker war also eigentlich eine Freie, die ohne ihr Zutun versklavt worden war. Einfach so. Und?sie war machtsensitiv. Für die Jedi nun unbedeutend, da für eine Ausbildung zu alt. Für die Sith allerdings?nun, er hatte gezögert und es sich mehrere Stunden, die gesamte Nacht lang überlegt, das für und wider?gewisser, längerfristiger Maßnahmen. Welchen Nutzen diese Maßnahmen für die Sith und für ihn haben würden, welche Gefährlichkeit sie allerdings auch beherbergten.
Gardulla hatte ihm gesagt, dass sie nicht bereit sei, einige Sklaven frei zu lassen. Nicht, solange diese für sie arbeiten könnten. Palpatine hatte zwanzig Namen auf seiner Liste. Ein Tropfen auf den heißen Stein. Coruscant hatte ihm sogar das Geld dafür zur Verfügung gestellt, ausreichend Geld. Auf seine Anfrage beim Obersten Kanzler. Schmiergeld. Für Gardulla. Solange es nicht in seine eigenen Taschen wandern sollte, störte ihn die Verwendung dieses Geldes nicht im Geringsten.
Gardulla interessierte das Geld nicht. Zumindest war ihr der Betrag für zwanzig Sklaven zu gering. Sie war bereit, ihm dafür 5 Sklaven zu geben. Er könne frei ?wählen?. Er war blass geworden. Das Blut entwich aus seinem Gesicht, seinen dünnen Lippen. Fünf Sklaven? Also gut?
Er musste also entscheiden, wer seine Freiheit bekam. Teilweise war es nicht also schwer?er hatte Ms. Skywalker als Erste auf die Liste gesetzt.



Die Gespräche waren nicht sehr ergiebig gewesen, allerdings fünf Sklaven waren immerhin schon ein Anfang. Was seine Gespräche betraf, so waren diese natürlich von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen. Das hatte der Senat gewusst, das hatte Kanzler Gython gewusst. Und dennoch hatte man ihn damit beauftragt.
Seine Abreise gestaltete sich etwas entspannter. Gardulla hatte den Betrag erhalten und den fünf Kandidaten ihre neuen Papiere geben lassen. Nun, die Papiere gaben ihn als neuen Besitzer aus. Als er darauf aufmerksam machte, meinte sie nur, dass davon, von einer Freilassung, nicht konkret die Rede gewesen wäre. Es hatte nur ?überlassen? geheißen. Na wunderbar! Was sollte er mit ihnen? Was sollte aus ihnen werden?
Offiziell interessierte ihn das herzlich wenig; was aus Shmi allerdings wurde, interessierte ihn brennend. Denn mit ihr hatte er noch etwas vor. Schaden wollte er ihr gewiss nicht. Nein, so konnte man sein Vorhaben nicht direkt nennen??bereichern? vielleicht?eher schon.
Er beschloss, sie auf seine verschiedenen Häuser zu verteilen: Hesperidium und Naboo. Coruscant vermied er aufgrund der Reaktionen, die aus der Öffentlichkeit zu erwarten waren.
Gardulla hatte sich einen ?Scherz? erlaubt und im Vertrag eine kleine, bedeutende Falle platziert: Er konnte seine Sklaven erst in 12 Standartmonaten freilassen. Er war froh gewesen, wenigstens fünf Wesen aus Gardullas klebrigen Klauen zu entkommen zu lassen, dass er in seinem Eifer vergessen hatte, sich alles ganz in Ruhe durch den Kopf gehen zu lassen.
Sein Fehler. Sein hoffentlich letzter.
Gut, ein Jahr würde er schon überbrücken?irgendwie.
 
Kapitel 4: Vorbereitungsphase Plan B


Er versuchte via Holonetnachricht, den Obersten Kanzler davon zu überzeugen, dass die Sklaven nicht ihm, sondern der Republik gehörten. Und dass die Republik Sklaverei verbot. Mit anderen Worten: Er versuchte schnellstmöglich aus dem Vertrag auszubrechen. Er konnte es sich politisch und Beruf nicht leisten, gegen gewisse Gesetze zu verstoßen.
Er hatte noch sehr viel vor, aber noch steckten seine Pläne in den Kinderschuhen. Und da konnte er keine Sklaven gebrauchen!
Shmi schon, die anderen nicht!
Der Oberste Kanzler mauerte, in einem Jahr könne er sie doch sowieso freilassen, ob er denn nicht Personal gebrauche?
Es hatte keinen Zweck. Er musste wohl oder übel die Sklaven bei sich aufnehmen. Also ließ er vier von ihnen nach Hesperidium bringen. Dort ließ er gerade ein Haus bauen, Arbeit gab es dort genug. Und Shmi brachte er persönlich nach Naboo. Sie würde dort in seinem Stadthaus unterkommen können. Bis auf eine Köchin, die nur dann anwesend war, wenn er nach Naboo kam, beschäftigte er dort nur Servicedroiden. Shmi konnte er getrost als Dienstmädchen ausgeben. Ohne dass darüber getuschelt wurde.
Die junge Frau saß verloren in der hintersten Ecke des Aufenthaltsraumes des Raumschiffes. Sie fühlte sich offensichtlich nicht wohl.
Ohne Probleme näherte sich ihr und setzte sich zu ihr, bat um ihren rechten Arm. Sie blickte ihn an, nickte und gab ihn dann ihren Arm. Er löste das Armband aus Iridium, dass ihre Sklavenschaft nach außen signalisierte.
?Ich möchte nicht, dass Ihr Euch als Sklavin seht, Shmi Skywalker. Ich bin zwar an den Vertrag gebunden, doch ich versichere Euch, dass Ihr in einem Jahr frei seid.?
?Wohin bringt Ihr mich??
?Nach Naboo. Ich werde Euch, solange dieser Vertrag gültig ist, als Dienstmädchen beschäftigen. Entgeltlich.?
?Entgeltlich? Ich bin eine Sklavin.?
?In der Republik gibt es keine Sklaven, Shmi. Also seid Ihr bereits frei, schriftlich aber erst in 12 Monaten. Somit werdet Ihr für Eure Arbeit entlohnt.?
Shmi antwortete nicht, sie wusste nicht, weswegen. Sie konnte froh sein, nicht mehr in Gardullas Nähe sein zu müssen.
?Mein Name ist Cos Palpatine, ich bin der Senator von Naboo. In meinem Haus auf Naboo werdet Ihr unterkommen.?



Das Haus, sein Stadthaus, dass Palpatine sein Eigen nannte, lag am Stadtrand von Theed und verfügte über einen Garten, der durch üppiges Grün und umgeben von einer Mauer, von den Blicken anderer abgeschirmt wurde. Palpatine stellte sie seiner Köchin Tanith vor und auch dem Gärtner, der alle zwei Wochen vorbei schaute. Außerdem noch den Serviceeinheiten, die die hauptsächlichen Aufgaben im und am Haus übernahmen. Tanith übernahm die Aufgabe, Shmi herum zu führen und ihr alles zu erklären. Sie würde auch mit Shmi später in die Stadt gehen, um sie neu einzukleiden?und würde nun oft vorbei kommen, um nach Shmi zu sehen.
Shmis Aufgabe würde es sein, das Haus zu verwalten, sich um alles zu kümmern, was anfiel. Shmi nickte nur, als er ihr ihre Aufgaben nahe brachte.
?Wenn es Probleme gibt, Tanith wird Euch weiterhelfen. Oder aber Ihr versucht, mich auf Coruscant zu erreichen.?
Er bezweifelte, dass Shmi sich melden würde. Eher stiftete sie Tanith an, ihm etwas auszurichten.
?Ich werde in 14 Tagen erneut nach Theed kommen. Erwartet meine Nachricht in einer Woche.?
?Ja, Herr?, brachte Shmi heraus.
Er beließ es dabei. Shmi zu korrigieren war er vorerst leid. Entweder schwieg sie oder sie nannte ihn ?Herr?.
?Meister? konnte er leiden, ?Herr? nicht.
Es war an der Zeit, Naboo zu verlassen und sich wieder in den Kampf zu stürzen. In die Rotunde des Senats. Das ganze hochgestochene Gehabe seiner Kollegen widerte ihn an. Die Vertreter der Jedi mit denen er zu tun hatte, widerten ihn an, da sie ihn spüren ließen, dass er ihnen nicht würdig sei. Dabei war er weitaus mächtiger als sie. Als sie alle zusammen. Aber noch war nicht die Zeit gekommen, sich ihnen zu offenbaren, mit offenen Karten zu spielen. Er war noch zu schwach. Er war allein. Der Schüler, den er gerade hatte, ein Zabrak von 18, war im Grunde nur eine Kampfmaschine auf zwei Beinen. Alles, was darüber hinausging, kam bei Darth Maul nicht an! Und heutzutage geeignete Kandidaten für eine Ausbildung zum Sith zu finden, war gering, da die Jedi auch noch mitmischten.
Also?musste man wohl selbst für einen Schüler sorgen?Shmi?
Sie selbst nicht, aber ihr Kind?, mit dem passenden Erzeuger selbstverständlich, schon.
Maul war Plan A, Shmi gehörte zu Plan B. Und es war für seine Pläne das Beste, bereits zu allen Phasen Vorbereitungen zu treffen. Sicher war sicher. Wenn seine Pläne enthüllt würden, schon jetzt scheiterten, würde dies den Sithorden vollständig zerstören.
 
Kapitel 5: Familienplanung einmal anders


Zurück auf Coruscant hatte ihn der politische Alltag schneller zurück als ihm lieb war. Zuhause in seinem Apartment stapelten sich die Memos, die ihm Sate Pestage aus seinem Büro herüber gebracht hatte. Scheinbar hatte man ihn tatsächlich vermisst! Zumindest war aufgefallen, dass er fehlte.
Das Leben nahm seinen gewohnten Gang. Er schlief kaum, arbeitete von morgens bis Abends, trainierte seinen Schüler in der Hüttenstadt und schlug sich mit anderen Senatoren herum.
Seine Pläne reiften langsam heran, er wusste, dass sie immer besser wurden, immer feiner, immer weit greifender, ineinander verwobener; sie ergänzte sich. Alternativen, Abkürzungen, Erweiterungen.
Nur leider befanden sich derzeit die falschen Leute auf den Schlüsselpositionen. Sie konnten ihm nicht von Nutzen sein, sie waren einfach nur dekadent.
Einflussreich schon, aber nur durch ihr Geld.
Gut, der jetzige Kanzler würde im übernächsten Jahr, endlich, seinen Platz räumen müssen. Er hatte viel Unheil angerichtet und die Republik noch weiter herunter gewirtschaftet.
Nun, sein potentieller Favorit für die nächste Kanzlerschaft war Finis Valorum. Valorum war leicht manipulierbar und entstammte einer alten, angesehenen Familie, die schon mehrere Kanzler gestellt hatte. Außerdem war er mit Finis seit Jahren?befreundet. Zumindest glaubte Finis dies. Sie unterstützten sich gegenseitig. Ohne Finis wäre Palpatine in den ersten beiden Jahren auf Coruscant verloren gewesen, da Palpatine, so Finis, zu ehrlich für die Politik sei. Seine Freundschaft mit Finis hatte ihm die Türen zur feinen Gesellschaft Coruscants geöffnet.
Also,?es bot sich an, für seine Pläne von Vorteil, Finis Valorum zu unterstützen und ihn zum Obersten Kanzler zu machen, um ihn dann, einige Jahre später, aus diesem Amt hinaus zu hieven, um selbst?Oberster Kanzler?zu werden.
Und dann?nun bis dahin war noch etwas Zeit. Erst einmal musste er sich um etwas anderes kümmern,?



Er war wirklich überrascht, wie gut Shmi Skywalker sich zu Recht fand. Ihr Verantwortung zu geben, war eine sehr gute Idee gewesen. Er bezog seine Zimmer und beschloss dann, für zwei Tage ins Hinterland zu fahren.
Zur Tarnung.
Er durfte offiziell nicht zuhause weilen, wenn es geschah.
Also fuhr er an einen der nahen Seen, quartierte sich dort inkognito ein. Mit dem Speeder fuhr er dann mitten in der Nacht, umhüllt von der Dunklen Seite der Macht, zurück nach Theed, versteckte seinen Speeder, versteckte sich in der Macht. Er überlistete die Sicherheitsanlage seines eigenen Hauses, kletterte über die Mauer und sprang in den Garten hinab. Er kam unglücklich auf, knickte sich den Fuß um, verstauchte ihn sich. Er humpelte, Schmerzen durchfuhren ihn.
Verdammt!
Aber er war hier. Er konnte sehen, dass ihr Zimmer unbeleuchtet war. Gut, es war sehr spät, nach Mitternacht, sie schlief. Er hatte gespürt, dass sie fruchtbar war. Hatte die Macht durch sich fließen lassen, als sie ihn begrüßte. Es war der richtige Zeitpunkt.
Er würde sie in der Macht benebeln, nach ihr rufen, sie in den Garten locken und sie schwängern. Nun, es lief nicht direkt unter Familienplanung, hatte aber gewisse Ähnlichkeiten damit. Er wollte sie nicht vergewaltigen, oh nein, sie würde sich nicht daran erinnern können, was er mit ihr anstellte. Sie würde sich lediglich an einen Schatten erinnern können?
Shmi!...Shmi!



Shmi erwachte. Sie fühlte seltsam, fühlte sich gerufen. Vorsichtig stand sie auf, erhob sich aus dem Bett. Mit offenen Haaren, im langen Nachthemd, barfuss, folgte sie der Stimme, die sie rief. Die Treppe hinunter, durch das untere Haus, in den Garten hinaus. Über den Gartenweg, über den Rasen. Ihr wurde schwindelig. Sie verlor das Bewusstsein.
Er hielt sie auf, fing sie auf, damit sie nicht auf den harten Boden aufschlug. Er trug sie in eine ruhigere Ecke. Wunderbar?
Er bettete sie sanft auf das Gras, zog ihr das Nachthemd über die Hüfte, machte sich selbst notdürftig frei und legte sich auf sie. Es fiel ihm schwer, so vor zu gehen, großartiges Vergnügen bereitete es ihm nicht, Befriedigung noch weniger. Es war unpersönlich, aber notwendig. Shmi würde empfangen, das Kind würde hochgradig machtsensitiv werden.
Sein zukünftiger Schüler.
Er würde Mutter und Kind unter Kontrolle haben, die Jedi würden ihn somit nicht dazwischen funken.
Nachdem er mit ihr fertig war, verhüllte er sich wieder, bedeckte sie mit ihrem Nachthemd. Er gab ihr einen Kuss. Auf den Mund. Ganz sanft.
Sie würde sich an nichts erinnern. Nicht an den Akt, nicht an ihn.
Es fühlte sich nicht unbedingt richtig an, obwohl?
Nun, hätte er sich auf normalem Wege an Shmi herangemacht, hätte er Monate gebraucht. Doch ihm fehlte die Zeit dafür. Die Gerüchte? Außerdem, er wollte keine Beziehung zu Shmi, er wollte nur ein Kind!
Er kletterte erneut über die Mauer, ungesehen. Holte den Speeder aus seinem Versteck, kehrte an seinen offiziellen Aufenthaltsort zurück.



Shmi erwachte als es hell wurde, die ersten Vögel zu zwitschern begannen. Ihr war kalt, sie fror, zitterte. Sie war im Garten?? Sie erinnerte sich daran, dass eine Stimme nach ihr gerufen hatte, sie hierher gelockt hatte. Doch dann,?sie wusste es nicht. Da war nichts.
Sie stand verwirrt auf. Ihr einfaches, weißes Nachthemd war schmutzig. Sie kehrte rasch ins Haus zurück. Sie wollte duschen, ihren Körper aufwärmen. Zurück in ihrem Zimmer, huschte sie in ihr kleines Bad, drehte das Wasser an. Als sie sich des Kleides entledigte, fiel sie es ihr dann ins Auge: Blut. Ein kleiner Fleck, auf Höhe ihres Unterleibes. Ihr wurde übel, sie zitterte.
Jetzt wusste sie, was geschehen war?was passiert sein musste. Weil es noch nie geschehen war.
 
Kapitel 6: Eine Kerze in der Nacht


Als er nach seinem kurzen Ausflug an die Seen zurückkam, verhielt sich Shmi sehr seltsam. Sollte sie doch etwas mitbekommen haben? Sie war wie ein Schatten. Zeigte sich kaum, war noch stiller als sonst und erschien trotz sehr warmer Temperaturen in langen Gewändern. Seine Köchin jedoch, die schon seit vielen Jahren für ihn arbeitete, wies ihn darauf hin, dass er die Sicherheitsanlagen des Hauses überprüfen lassen sollte.
?Weshalb??
?Shmi ist vorgestern Nacht im Garten bewusstlos niedergeschlagen und missbraucht worden. Sie wollte nicht, dass ich es Euch sage, aber ich denke, wenn jemand in den Garten gekommen ist, so ist dies eine sehr große Lücke in der Sicherheit.?
Er war blas geworden, sehr blas: ?Ist das ganz sicher??
?Ja, ich habe mich das auch erst gefragt, wegen der Bewusstlosigkeit, aber unsere liebe Shmi muss noch unberührt gewesen sein.?
?Hat sie eine Anzeige aufnehmen lassen??
?Nein??
?Ich kümmere mich um die Sicherheit, noch heute?, versprach er. Tanith nickte; damit war sie zufrieden. Er beschloss, Shmi nicht darauf anzusprechen?zumal, sie wusste nun, was ihr zugestoßen war, da sie also noch?unberührt?gewesen war. Nun, damit hatte er nicht gerechnet und er hatte es auch nicht bemerkt. Sei?s drum, Shmi hatte das Geschehene einfach so hingenommen.



Der Sicherheitsdienst traf am späten Nachmittag ein und überprüfte sofort die etwas ältere Anlage und machte diverse Sicherheitslücken ausfindig. Er blieb die gesamte Zeit über dabei und ließ sich geduldig belehren. Der Offizier vom Sicherheitsdienst meinte, dass der ?Einbrecher?, Palpatine hielt es für besser, nicht zu erzählen, was tatsächlich geschehen war, das Haus lange beobachtet haben, und sich durchaus mit Sicherheitsanlagen auskennen musste, denn theoretisch war die Anlage sicher. Der Senator bestand darauf, dass die Anlage verbessert würde. Also wurden die Verbesserungen sofort vorgenommen.
Aus einem Augenwinkel heraus bemerkte er eine Bewegung, an einem der oberen Fenster. Shmi stand dort, blickte in den Garten hinunter.
Etwas später wurden ihnen, Palpatine, Tanith Soray und Shmi Skywalker, das neue Sicherheitssystem erklärt. Insbesondere Shmi, da sie teilweise ganze Tage alleine hier sein würde. Die junge Frau ließ sich nicht anmerken, dass ihr sehr unwohl war, doch er konnte es durch die Macht spüren. Ihre Angst, ihre Panik, ihre Verzweiflung.
Es war ganz und gar nicht nach Plan verlaufen!
Nun, zumindest war so die Sicherheitsanlage seines Hauses wieder auf dem neusten Stand. Er nahm sich vor, in einigen Tagen ganz in Ruhe mit Shmi zu sprechen,?bevor er wieder nach Coruscant aufbrechen musste. Er würde ihr die Order geben, sich bei ihm zu melden, wenn irgendetwas war.
Ganz gleich was.
Er würde ihr auch die Comnummer seines Gerätes im Büro geben, für alle Fälle. Sie sollte das Gefühl haben, dass?verdammte Emotionen.
Sie ist eine Ex-Sklavin! Woher hätte ich denn wissen sollen, dass sie es tatsächlich geschafft hat, in Gardullas Lasterhöhlen Jungfrau zu bleiben? Das erschien unmöglich?nun, jetzt fast unmöglich!
Allein schon ihr Alter?nun gut, Shmi würde schwanger, das Kind bekommen und aufziehen. Hier, in seinem Haus. Dafür würde er sorgen.



Shmi schlief kaum noch. Sie hatte Angst, dass die Stimme sie erneut rief und in den Garten hinunter lockte. Den Garten betrat sie nur noch abschnittsweise, schließlich konnte sie ihre Arbeit nicht einfach so liegen lassen. In letzter Zeit hatte sie häufig einige Stunden in der großen Bibliothek des Senators verbracht, er hatte es ihr angeboten. Und so hatte Shmi dort gesessen und gelesen. Stunde um Stunde, Tag für Tag. Jetzt, wo sie fast schon frei war, wollte sie nicht länger unwissend erscheinen.
Und dann war das passiert.
Sie hatte Tanith angefleht, dem Senator nichts zu sagen. Damals, als Sklavin, war es absolut nichts Ungewöhnliches, dass Frauen Gewalt angetan wurde. Sie hatte sich stets unauffällig benommen, war allen ausgewichen und war diesem Schicksal bisher entkommen. Und nun, hier, in Sicherheit, geschah es dann doch. Tanith hatte dem Senator also erzählt, was geschehen war und er hatte sofort reagiert.
In den vergangenen Tagen hatte sie sich einigermaßen sicher gefühlt, da stets andere Wesen im Haus waren, aber morgen würde sie allein sein: Der Senator reiste am Abend ab, und Tanith würde auch gehen. Aber wieso hatte er um ein Gespräch gebeten? Wahrscheinlich, um seinen nächsten Aufenthalt anzukündigen.
So betrat sich leise sein Arbeitszimmer. Das Zimmer war hell, einfach eingerichtet. Er war gerade dabei, ein letztes Mal seine Unterlagen auf Vollständigkeit zu überprüfen.
?Komme ich ungelegen??
Er sah auf, lächelte: ?Nein, ganz und gar nicht, Shmi. Setzt Euch bitte.?
Shmi nahm in der Sitzecke Satz, in die er wies und er kam zu ihr, nahm ebenso platz. Sein Gesicht wurde ernst, sehr ernst.
?Tanith hat mir erzählt, was Euch hier widerfahren ist, Shmi. Aber das wisst Ihr sicherlich schon, da die Sicherheitsanlage auf den neusten Stand gebracht wurde. Es tut mir leid, dass??
Shmi stand auf: ?Ich möchte nicht darüber sprechen, Sir, es ist vorbei. Sonst noch etwas??
?Ja, ich werde in etwa 8 Wochen erneut nach Naboo kommen, den genauen Termin werde ich Euch noch mitteilen. Wahrscheinlich bringe ich Gäste mit, aber das teile ich Euch dann noch mit. Auch wie viele zusätzliche Kräfte wir möglicherweise hier brauchen könnten. Aber da wäre noch etwas: Ich möchte Euch bitten, mich zu benachrichtigen, wenn irgendetwas ist. Gleich, was es ist und wie spät es ist?, er reichte ihr ein Blatt, darauf Zahlenreihen, ?Unter einer diesen Nummer bin ich immer zu erreichen. Sollte ein Sate Pestage den Anruf entgegennehmen, wundert Euch nicht. Pestage ist mein Berater und Sekretär. Nennt Euren Namen und er wird Euch sofort zu mir durchstellen. Einverstanden??
Shmi nickte nur.
Wieso hatte sie das Gefühl, dass Senator Palpatine sich um sie sorgte? Sich um sie sorgte, seitdem sie sich erstmalig bei Gardulla begegneten waren.
?Einverstanden.?
Ein paar Stunden später war sie allein im Haus. Sie überprüfte die Sicherheitsanlage, verbarrikadierte sich in ihrem Zimmer und versuchte durch Lesen, die Stunden bis zum Morgengrauen zu überbrücken.
 
ich zuck zwar wenn Palpi Anis Vater is, immer, egal wie gut die jeweilige Story is, aber die ganze AU Idee gefaellt mir bisher sehr gut *bin ja auch Verfechter der Theorie: Shmi kann sich einfach net mehr erinnern *G**... Warum is sie eigentlich blond?

Jedenfalls les ich immer fleissig mit und freu mich auf die naechsten Kapitel :)
 
Ich schätz mal, sie is blond, weil gerade kein rothaariger Mara Jade-Verschnitt in Reichweite war *grins*:D ;)
Und sie war mir in TPM viel zuuuuuuuuuu nervös, als sie nach Anis Papa gefragt wurde:p :D



Kapitel 7: Kollegen, Freunde und andere Feinde


Es tat irgendwie gut, wieder auf Coruscant zu sein. Seltsamerweise. Zumindest in seinen eigenen Räumen. Draußen im Senat warteten die Bestien darauf, ihn zu zerfleischen. Sein Auftrag war ja, nun…nicht fehlgeschlagen, aber dass er lediglich 5 Sklaven befreien konnte, trotz der hohen Geldsumme, die der Senat bereitgestellt hatte, veranlasste einige Senatoren, sich über ihn lächerlich zu machen. Dennoch ließ er sich nicht entmutigen, auch weiterhin gewissenhaft zu arbeiten. Nach außen…
…aber Innen sah es ganz anders aus.
Seine Wut über die Republik wuchs ins unermessliche. Er wusste, dass er sich selbst noch nicht in der Position war, um eine Wahl auf den Stuhl des Kanzler zu gewinnen, dafür war es noch zu früh, doch konnte er dafür sorgen, dass jemand Kanzler wurde, der seinen Rat schon immer sehr geschätzt hatte und sich von ihm beeinflussen ließ: Finis Valorum.
Wenn während der letzten Tage schon mal die Frager gestellt worden war, welchen Kandidaten man als Kanzler vorschlagen und unterstützen sollte, hatte er die anwesenden Senatoren geschickt auf Valorum hingewiesen. Ohne jemals dessen Namen überhaupt zu nennen. Valorum war schon immer sein Ticket nach oben gewesen, und er würde es auch dieses Mal sein. Der gute Finis war ja so einfach zu manipulieren!
Er würde Finis samt Gattin nach Naboo einladen, um Finis dort unauffällig zu ‚bearbeiten’.




Einmal in der Woche rief er via Com in seinem Haus auf Naboo an. Shmi war immer anwesend, scheinbar ging sie weder aus, noch suchte sie Kontakte nach außerhalb. Dafür erschien sie aber ein paar Wochen später ziemlich niedergeschlagen. Wahrscheinlich wusste sie es jetzt.
Ein Kind…
Auf seine Nachfrage, was sie bedrücke, bekam er tatsächlich eine Antwort. Die Antwort, die er erwartet hatte.
„Ich habe erfahren, dass ich ein Kind erwarte“, Shmis Stimme war leise. Er konnte sich bildlich vorstellen, wie Shmi zusammen gesunken auf dem mit Brokatstoff bezogenen Sessel im Salon saß.
Es war Abend, er war schon früher nach hause gegangen, hatte hier noch etwas gearbeitet und sich dann in seinen Salon zurückgezogen. Hier war es so schön ruhig. Niemand würde ihn stören, hoffte er zumindest. Er trank Tee, hatte zu Abend gegessen und gelesen. Bis es an der Zeit war, den Anruf zu tätigen.
„Wie werdet Ihr Euch entscheiden?“
Stille. Shmi antwortete nicht. Zweifelte sie, ob sie das Kind bekommen sollte? Nun gut, es wäre sehr verständlich.
„Seid versichert, dass ihr meine volle Unterstützung habt. Das Haus ist groß genug für einen weiteren Bewohner und etwas Leben würde gut dorthin passen.“
„Danke, Sir.“
Mehr erreichte er heute nicht mehr bei Shmi. Aber so wie er sie einschätzte, würde er sie nicht weiter beeinflussen, um das Kind auszutragen.“
Sein Kind.
Nachdem er den Anruf beendete, beschloss er, dass es ein guter Zeitpunkt war den Wein zu genießen, den er teuer erworben hatte. Für eben solche Anlässe.
Sein Plan B ging in die erste Phase: Sein ‚Schüler’, sein Kind wuchs heran, im Leib einer machtsensitiven Frau. Er würde seinem jetzigem Schüler Darth Maul nichts davon mitteilen. Wozu auch? Es hatte seit fast Tausend Jahren immer nur zwei von ihnen gegeben. Ein Meister, ein Schüler.
Maul würde hellhörig, erzählte er ihm von seinem Plan. Das ging den jugendlichen und starrsinnigen Zabrak nichts an. Maul würde versuchen, das Ungeborene zu töten, aus Existenzangst. Gegen seinen Meister vorzugehen, würde er noch nicht wagen, noch nicht. Dafür war Maul noch viel zu schwach, zu unerfahren.




Diese Debatte war doch eine Farce! Ein Schauspiel, nicht mehr, nicht weniger. Keiner, der hier anwesenden Senatoren interessierte sich überhaupt für die Thematik.
Bestechungsgelder.
Eigentlich war jeder davon betroffen. Man redete und redete, debattierte, diskutierte, stritt…und kam zu keinem Ergebnis. Man vertagte sich natürlich. Die Debatte würde auch weiterhin im Sand verlaufen. Das war jetzt schon klar. Aus Eigeninteresse!
Frustrierend…alles umsonst.
Auf den Korridoren des Senatsgebäudes hatte es mittlerweile die Runde gemacht, dass er „Sklaven“ unterhielt. Anscheinend hatten es Gython und seine Anhänger nicht für nötig gehalten, richtig zu stellen, dass das Geld für den Kauf vom Senat gekommen war. Nun,…nach den Reaktionen einiger Mitsenatoren, die davon wohl nichts wussten, musste es sich also um gewisse Bestechungsgelder gehandelt haben, die Gython ‚bewilligt’ hatte.
Na wunderbar…
Es war herzlich gelacht worden, es wurde sogar hinter seinem Rücken getuschelt. Wenn er die Gelegenheit hatte, alles richtig zu stellen, erzählte er seine Version und fügte hinzu, dass er seine ‚Sklaven’ für ihre Arbeit bezahlte und noch am Jahrestag des Kaufs endlich freilassen würde. So wie er es von Anfang an wollte, bis Gardulla ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte.
Soweit er aber wusste, waren seine ‚Sklaven’ mit ihm, ihrem Halter sehr zufrieden. Er bot ihnen eine gute Unterkunft, bezahlte sie sehr gut für ihre Arbeiten und ließ ihnen Freiraum. Er konnte ihre Gedanken lesen, tat es gelegentlich, stellte aber lediglich fest, dass sie froh waren, bei ihm bleiben zu dürfen.
Absolute unterwürfige Loyalität.
Das gefiel ihm sehr.
Selbst Shmi hatte in ihren Gedanken gesagt, dass es doch unmöglich sein könne, dass er wegen des tätigen Angriffs, wie sie es nannte, auf sie, die Sicherheitsvorkehrungen verstärkte, obwohl diese, wie sie vom Sicherheitsoffizier gehört hatte, eigentlich mehr als ausreichend gewesen waren. Trotz einiger Lücken, wie sie jedes System hatte. Aber er hatte es getan. Damit Shmi sich in Sicherheit wiegen konnte. Die Angst verlor, nicht mehr so vorsichtig war.




Shmi hatte für die Gäste des Senators, Senator Valorum mit seiner Frau, Gästezimmer bereit gemacht und alles hübsch hergerichtet. Es sollte ihnen an nichts mangeln. Die Servicedroiden waren auf die neuen Gäste programmiert, so dass keine weiteren Angestellten für den Zeitraum des Aufenthalts eingestellt werden mussten.
Sie hatte lange über ihre Schwangerschaft nachgedacht und dann beschlossen, das Kind auszutragen. Schließlich konnte es nichts für den Umstand seiner Zeugung. Und dass sie von allen Seiten, von Tanith und sogar vom Senator unterstützt wurde, zeigte ihr, dass es die richtige Entscheidung gewesen war.
Sie war gespannt auf die Gäste. Schließlich würde Senator Valorum eventuell sogar Kanzler bei der nächsten Wahl. Von Politik verstand sie nicht viel, aber sie hörte gerne zu, wenn Senator Palpatine darüber sprach.
Manchmal schien er betrübt zu sein, dass seine politischen Fähigkeiten verkannt wurden. Aber möglicherweise würde diese Situation unter einem anderen Kanzler besser.
Er war ein guter Mensch, so freundlich. Bisher war das Leben zu ihr nur grausam gewesen, jetzt schien es erstmalig etwas besser zu werden. Hoffte sie.
Gardulla hätte das Ungeborene kurz nach der Geburt verkauft, möglicherweise auch sie. Aber der Senator würde das nicht tun. Er wollte, dass sie hier blieb, das Kind in Ruhe aufzog.
 
Kapitel 8: Pläneschmieden für Fortgeschrittene


Die Gäste waren da!
Shmi Skywalker und Tanith reichten den Begrüßungsumtrunk herum und sorgten dafür, dass das Gepäck auf die Zimmer gebracht wurde. Lady Valorum hatte eine Dienerin mitgebracht, Shmi würde ihr das Haus zeigen, damit sie sich zu Recht fand. Ansonsten reichten wohl die Servicedroiden. Der Senator stellte Shmi und Tanith angemessen vor.
Es war ein schöner, sonniger Tag. Daher setzten sich die Gäste und der Senator auf die Terrasse des Hauses, gingen im Garten um her, genossen die letzten Tage des frühen Herbstes. Shmi deckte auf, brachte Tee und Gebäck, deckte ab, kümmerte sich gewissenhaft um alles und blieb stets im Hintergrund. Es sollte den Gästen an Nichts fehlen.
Den Gästen schien Naboo zu gefallen, aber Shmi wusste ja nicht genau, ob Senator und Lady Valorum bereits schon vorher mal auf Naboo gewesen waren. Da sie aber scheinbar sehr gut mit dem Senator befreundet waren, war es sehr wahrscheinlich. Zumindest waren sie nicht herablassend?und Shmi hatte schon viele herablassende Gäste kennen lernen dürfen in ihrem Leben. Bei Gardulla.
Am späten Abend, sie räumte gerade die Küche auf, Tanith war schon eher gegangen, begegnete sie ihm zufällig. Er fragte sie, ob sie wisse, ob noch genügend guter Wein im Keller lagere, er habe vergessen, sich danach zu erkundigen.
?Ja?, antwortete Shmi und wollte sofort in den Keller hinunter, um eine Flasche davon zu holen. Er hielt sie davon ab.
?Das mache ich schon.?
Palpatine ging rasch die Kellertreppe hinunter und kam zwei Minuten später wieder hinauf. Mit einer Flasche Rotwein in der Hand. Shmi hatte schon den Korkenzieher rausgelegt, damit er diesen nicht suchen musste.
?Wie geht es Euch überhaupt, Shmi? Ich bin noch gar nicht dazu gekommen, Euch richtig zu begrüßen.?
Shmis Antwort fiel kurz aus: ?Gut, danke.? Ein Lächeln ihrerseits, ganz vorsichtig. Fast nur angedeutet.
?Ihr habt den Mediker aufgesucht, dessen Adresse ich Euch gab??
Shmi nickte: ?Ja, habe ich.?
?Und??
?Das Ungeborene ist wohlauf. Danke der Nachfrage, Senator.?
Er lächelte: ?Gut, dann sollten wir uns in den nächsten Tagen zusammensetzen, auch mit Tanith, um alles für den Zuwachs vorzubereiten...wenn ich das mal so sagen darf.?
Shmi lächelte nun offen: ?Danke.?
Er nickte nur, öffnete kurz die Flasche Wein und ging dann zurück zu seinen Gästen in den Salon. Shmi blieb allein in der Küche zurück. Sie stellte das gesäuberte Geschirr zurück in den Schrank und holte das für das kommende Frühstück am nächsten Morgen hervor.
?Ihr seid neu bei Senator Palpatine, Shmi, nicht wahr??
Shmi sah auf. Lyra stand in der Tür, die Dienerin und Kammerzofe von Lady Valorum. Sie hatten sich am Nachmittag nur kurz vorgestellt, und Shmi hatte sie herumgeführt. Allerdings hatten sie bisher kaum persönlich miteinander gesprochen.
?Ja. Ich bin seit etwa drei Monaten hier.?
?Wo ward Ihr vorher, wenn ich fragen darf??
Shmi biss sich auf die Unterlippe: ?Auf Kessel??
?Kessel? Oh??
Scheinbar war einigen bekannt, dass der Senator Sklaven freigekauft hatte. Scheinbar wusste auch Lyra davon, und, es war ihr sehr unangenehm, Shmi darauf angesprochen zu haben.
?Ich war ein kleines Mädchen, als mein Dorf von einigen Piraten heimgesucht wurde. Frauen und Kinder wurden versklavt und verschleppt, die Männer zumeist umgebracht. Ich weiß nicht, was aus meiner Mutter geworden ist. Ich kam nach Kessel und sie nach??, Shmi zuckte mit den Schulter, ?Ich habe nur vor einigen Jahren durch Sklavenneuzugänge erfahren können, dass meine Mutter gestorben ist.?
?Unvorstellbar, dass es so etwas noch gibt!?
Shmi seufzte: ?Die Republik ist nicht überall und schon gar nicht auf Kessel. In 9 Monaten werde ich nach Gardullas Vertrag, frei sein.?
?Werdet Ihr hier bleiben? Der Senator ist ein sehr netter Arbeitgeber, wie mir scheint.?
?Ich denke ja, zumindest für die nächsten paar Jahre. Naboo gefällt mir. Es ist alles so grün, so lebendig, so voller Leben. Und so hell. Wie ist Coruscant??
Lyra setzte sich an den Tisch aus dunklem, poliertem Holz, Shmi gesellte sich dazu und holte auch etwas zu Trinken für sie beide. Ein Gespräch war nicht schlecht, Lyra schien sehr nett zu sein.
?Ich komme aus den unteren Ebenen, habe richtig Glück einen Job an der Oberfläche bekommen zu haben. Ansonsten, Coruscant ist schmutzig, kalt, oft regnerisch und sehr gefährlich.?
?Gefährlich??
?Ich bin schon zwei Mal bestohlen worden, auf offener Straße, ein Mal sogar zusammengeschlagen worden. Da ist Naboo??
?Ist es nicht??, sagte Shmi schnell, ?Ich bin im Garten überfallen worden. Nach Aussage des Sicherheitsoffiziers an sich unmöglich, aber der Senator hat sofort, nachdem er wieder in Theed war und davon gehört hat, die Sicherheitsanlagen noch weiter aufrüsten lassen.?
?Ihr seid hier überfallen worden??




Nur langsam verlor Shmi ihre Angst. Sie schlief teilweise wieder nachts, sie aß wieder und sie traute sich wieder in den Garten, vermied aber die Ecke. Sie begann erstmalig Pläne zu schmieden.
Erstmalig in ihrem Leben.
Sie würde bald Mutter.
Ein ganz anderes Leben erwartete sie nun, als das, wovon sie noch vor ein paar Monaten ausgegangen war.
Mittlerweile verdiente sie sogar Geld. Vorgestern hatte sie sich zum ersten Mal in ihrem Leben von ihrem eigenen Geld etwas gekauft, etwas ausgesucht. Für sich. Ohne, dass es bestimmt wurde! Ein seltsames Gefühl, aber wunderbar. Eigenständigkeit. Freiheit.
Das Baby brauchte eine Zukunft, und die würde es bekommen.




Seine Pläne waren weitaus konkreter. Wie so oft litt er unter Schlaflosigkeit, trotz immenser Müdigkeit. Er lag mit offenen Augen auf seinem Bett, starrte an die Decke, ein Lächeln auf den dünnen Lippen.
Shmi Skywalker war schwanger und freute sich mittlerweile sogar scheinbar etwas auf ihr Kind. Sie würde bei ihm bleiben, in seinem Haus, mit dem Kind. Er würde ihr Angebote machen, die sie niemals ausschlagen konnte: Mehr Geld, da sie ja auch nun ein Kind bekam, einen gesicherten Arbeitsplatz, ein Zimmer für das Kind, er würde die Einrichtung dieses Zimmers übernehmen und dafür sorgen, dass das Kind als ?frei geboren? eingetragen würde. Shmi würde zu diesem Zeitpunkt rein rechtlich noch Sklavin sein, ein von ihr geborenes Kind somit ebenfalls.
Doch er kannte einige hohe Beamte und so sollte es kein Problem sein, schließlich hatte er ja Gardullas Vertrag und konnte belegen, dass Shmi bald auch legal frei sei, das Neugeborene als Bürger eintragen zu lassen. Sie würde zu dankbar sein, um überhaupt zu wissen, was er vorhatte.
Ein Meister?-ein Schüler.
Egal, was es ihn kosten würde!
 
Kapitel 9: Ein erster Schritt in die falsche Richtung


Valorum und seine Frau waren sehr angenehme Gäste fand Shmi. Ihre Morgenübelkeit machte ihre Arbeit nicht gerade einfach, doch sie versuchte, es sich nicht anmerken zu lassen. Dennoch fiel ihr blasses Gesicht auf.
?Shmi??
Der Senator nahm sie beiseite, kurz nachdem er mit seinen Gästen gefrühstückt hatte. Er schien besorgt um sie, über ihren Zustand. Shmi unterbrach kurz ihr Tun, das Abräumen des Geschirrs.
?Senator??, murmelte sie leise.
?Wenn Euch unwohl ist, so lasst Tanith Euch helfen. Ich habe schon mit ihr gesprochen. Ihr seid weiß wie Papier.?
?Der Mediker sagte. Das sei normal.?
?Ich weiß, dennoch. Ich möchte nicht, dass Ihr Euch gerade in den ersten Wochen verausgabt. Ihr seid schwanger! Das bedeutet eine Veränderung Eures Körpers, das weiß selbst ich?, er seufzte, ?Also, bitte, lasst Euch von Tanith unter die Arme greifen, ruht Euch aus! Zumindest ab und zu für wenige Minuten.?
Shmi senkte ihren Kopf, nickte nur. Tat ganz ergeben und wahrscheinlich war sie das auch. Tanith kam ins Esszimmer und half Shmi beim Abräumen. Der Senator nickte seiner älteren Haushaltshilfe aufmunternd zu und widmete sich wieder seinen Gästen. Als er außer Hörweite war, begann auch Tanith damit, Shmi davon überzeugen zu wollen, dass zuviel Arbeit gerade jetzt Schaden anrichten konnte.
?Er hat Recht, und das weißt du auch, nicht wahr??
?Ja?, kam es leise.
?Du willst doch, dass das Kind zumindest gesund auf die Welt kommt. Also, komm, Kopf hoch! Genieße die ruhige Zeit! Ruh dich etwas aus, ich mach das hier.?
Shmi dankte beschämt, überließ Tanith das Feld und zog sich auf ihr Zimmer zurück. Ihr Magen machte ihr zu schaffen, sie hatte Kopfschmerzen und ihr war übel. Sie gewöhnte sich nur schwer an ihren Zustand.



Er überlegte ernsthaft, ob es nicht vielleicht doch besser wäre, Shmi Skywalker mit nach Coruscant zu nehmen, und sei es nur für eine Weile. Für ein paar Monate. Solange, bis ihre Schwangerschaft nicht mehr zu übersehen war. Das letzte nämlich, was er jetzt gebrauchen konnte, waren Gerüchte. Und wenn heraus kam, wie auch immer, sei es auf Coruscant oder Naboo, dass seine Haushaltshilfe ein Kind erwartete,?war es nicht ausgeschlossen, dass manch anderer Senator munkelte, dass womöglich sie sein Kind trug. Aber Shmi sollte das Gefühl von Sicherheit kennen lernen. Von vermeintlicher Sicherheit. Außerdem würde ihr Coruscant mit Sicherheit gefallen.
Ich nehme sie mit. Für ein oder zwei Monate.
Um es ihr mitzuteilen, suchte er sich einen ruhigen Augenblick aus. Am Abend, in der Küche. Er würde notfalls sogar seinen Charme spielen lassen, wenn sie sich zuerst zieren würde. Shmi arbeitete an einem kleinen Snack für den späten Abend, hörte ihn zunächst nicht herantreten. Daher schreckte sie kurz zusammen, lächelte aber sofort. Etwas unsicher wirkte sie noch immer.
?Nach Coruscant??, wiederholte Shmi erstaunt.
?Ja, ich brauche jemanden, der meinen dortigen Haushalt neu organisiert und auf Vordermann bringt.?
Eine Lüge, zugegeben. Aber sicherlich von Nutzen.
?Ist Tanith dafür nicht geeigneter??
?Tanith hat auf Naboo zu tun. Daher dachte ich an Euch, Shmi. Einverstanden??
Sie nickte nur und hörte sich dann an, was sie erwarten würde. Wenn er mit den Valorums zurückflog, würde sie ihn begleiten. Sein Appartement auf Coruscant wurde nur von Droiden geführt, es wäre somit keine besonders große Umstellung für sie. Er würde sie also ankündigen, damit auch ein Zimmer für sie gemacht sei.
Shmi dankte. Aber ihr war unwohl. Coruscant? Sie hatte bisher nur von dieser Metropole gehört! Aber sie hätte nie gedacht, dass sie jemals dorthin käme. Und wenn, dass sie nicht auf der Oberfläche leben würde.
Aber jetzt?ein Appartement. Luxus. Zumindest etwas Luxus. Und das war ihr noch immer etwas unangenehm, da es so ungewohnt war für sie.



Shmi hatte ihre Sachen gepackt. Sie war aufgeregt. Sie hatte auch dafür Sorge getragen, dass die Sachen des Senators gepackt worden waren und alles für die Abreise bereit war. Tanith würde den Rest übernehmen.
Beim Aufbruch hielt sich Shmi im Hintergrund. Sie mochte es nicht aufzufallen, oder gar Aufmerksamkeit zu bekommen. Ihr gefiel es nicht besonders, dass der Senator sich um ihre Zukunft oder ihre Sicherheit sorgte, dass er besorgt um ihre Gesundheit war.
Er war nett, sehr nett. Freundlich, höflich, zuvorkommend. Es hatte sich noch niemand je so sehr um sie bemüht. Aber,?es war klar, dass er nicht vorhatte,?sich ihr?zu nähern. Er fühlte sich ihr verpflichtet, als ihr Arbeitgeber,?oder als ihr Herr, der er noch immer war und es in Shmis Augen auch weiterhin bleiben würde, selbst wenn ihr Sklavenstatus aufgelöst worden würde. Und das würde geschehen, nachdem sie ihr Kind geboren hatte. Und selbst bis dahin war es noch hin.
Das Raumschiff selbst war schon luxuriöser als alles, was sie gewohnt war. Ihre Kabine, in der sie während des Fluges schlafen würde, gefiel ihr. Sie konnte in den Weltraum blicken und das faszinierte sie. Ihre Aufgaben während dieser wenigen Tage waren deutlich minimiert. Sie deckte lediglich auf und ab. Das Kochen übernahm eine Serviceeinheit.
Der Senator unterhielt sich sehr häufig mit Valorum. Shmi bekam nur wenig von den langen Gesprächen mit, aber scheinbar ging es darum, dass Valorum als nächster Kanzler gewählt werden könnte. Zumindest versuchte Senator Palpatine, seinen Freund Valorum davon zu überzeugen, dass er, Valorum, ein sehr guter Kandidat sei, und Palpatine und so manch anderer Senator, seine Kandidatur offen unterstützen würden. Und scheinbar war Valorum mittlerweile einverstanden, an den nächsten Wahlen als Kandidat teilzunehmen. Lady Valorum saß zumeist dabei. Still, aber sie schien den Senator in seinen Aussagen zu unterstützen.



Coruscant!
Sie war überwältigt vom Anblick dieser planetaren Metropole. Der Senator trennte sich am Raumhafen von den Valorums, während Shmi sich um das Gepäck kümmerte. Ein Lufttaxi brachte sie dann zum Appartement des Senators, welches in einem der exklusiven Hochhäuser im Senatsviertel lag.
Es war luxuriös, aber nicht protzig. Am meisten allerdings beeindruckte sie das Interior, alles war in diversen Rottönen gehalten. Es wirkte warm.
Tatsächlich beschäftigte er hier nur Serviceeinheiten, keine Wesen.
Ist er nicht einsam?
Der Senator zeigte ihr persönlich sein Appartement, und führte sie auch in ihr Zimmer, welches noch etwas größer war, als jenes, welches sie auf Naboo zugewiesen bekommen hatte. Es war großzügig eingerichtet, hell und freundlich. Sie hatte sogar ein großes Fester mit Blick auf Coruscant. Es gefiel ihr hier.
?Nun denn, Shmi?, er lächelte, ?Würdet Ihr Euch um das Gepäck kümmern? Ich werde leider bereits heute Nachmittag schon wieder im Senat erwartet.?
?Ja.?
?Seht Euch ruhig in aller Ruhe um und erkundet die Umgebung.?
Sie nickte erneut und war erleichtert, dass sie von ihm endlich allein gelassen wurde. Coruscant war so neu für sie.
So fremd.
So schön.
So unheimlich.



Dass er Shmi Skywalker mit nach Coruscant genommen hatte, war eine gute Idee gewesen. Zumindest hatte er das geglaubt. Jetzt allerdings stellte er seine Entscheidung in Frage.
Zumindest teilweise.
Er wusste nicht, ob es so gut war, dass Shmi eventuell gesehen würde, wenn sie in seinem Appartement ein und aus ging. Sie war noch immer eine Sklavin, und Sklaverei war nur bedingt akzeptiert,?von denjenigen Planeten, Regierungen und Herrschern, die von der Sklaverei oder dem Sklavenhandel profitierten. Und das waren nur noch wenige. Zumindest offiziell. Er vertrat die gegensätzliche Meinung, war gegen die Sklaverei. Dass er aber Sklaven unterhielt, aus welchen Gründen auch immer, machten ihn natürlich zum Gespött im Senat.
Vielleicht aber rückte ihn Shmis Anwesendheit aber auch in ein besseres Licht, wenn man sah, dass Shmi nicht Sklavenarbeit verrichtete oder so behandelt wurde.
Aber was auch immer geschah, einige seiner Kollegen würde ihm so oder so einen Strick daraus zu drehen versuchen.
Es sind Politiker,?nichts als wilde Tiere!
 
Kapitel 10: Fremde Welt Coruscant



Coruscant war für Shmi ein wahrer Kulturschock. Sie stammte von einem ländlichen Planeten, zumindest wenn sie sich richtig erinnerte, und auch Kessel war nicht gerade von Metropolen übersäht gewesen. Um genau zu sein, gab es auf Kessel nur wenige, größere Ansiedlungen, die man als ?Stadt? bezeichnen durfte. An sich waren es aber keine ?Städte??
Aber Coruscant! Der gesamte Planet war eine einzige Stadt!
Angeblich standen am Boden des Planeten noch die alten, ursprünglichen Häuser. Auf ihnen lagerten dann, bereits hoch oben, aber immer noch tief unten von der künstlichen Oberfläche des Planeten aus gesehen, die Fundamente der riesigen Wolkenkratzer. Und in einem dieser Wolkenkratzer wohnte ihr Arbeitgeber, und somit nun auch sie. Zumindest solange er sie hier brauchte.
Er war in der Tat sofort in den Senat aufgebrochen und seitdem auch nicht wieder heimgekehrt. Jetzt war es später Abend, es war bereits dunkel. Mitternacht war nicht mehr fern.
Sie hatte sich um das Gepäck gekümmert, hatte sich auch mit der Wohnung vertraut gemacht, hatte sich umgesehen und sich um erste Notwendigkeiten gekümmert. Nach draußen getraut hatte sie sich noch nicht, aber das nahm sie sich für morgen vor.
Sie wusste, dass Coruscant ihr angst machte, aber sie wollte diese Angst überwinden, weil sie auch neugierig auf diese fremde Welt war und diese Welt sehen und erkunden wollte.
Sollte sie sich Sorgen machen, dass er noch nicht zuhause war? Vielleicht war es ja auch normal, dass er bis tief in die Nacht arbeiten musste? Sie wusste es nicht. Aber auf Naboo war er stets vor Mitternacht zu Bett gegangen, er war kaum aus gewesen, meistens hatte er gearbeitet.
Der Heißhunger trieb sie in die Küche. Sie konnte diesem schwangerschaftsbedingten Laster eigentlich nichts abgewinnen, aber sie konnte auch nicht gegen den Hunger ankämpfen. Also ergab sie sich.
Gerade als sie sich einen Snack gemacht hatte, kam er zurück. Er war sichtlich müde, richtig erschöpft. Aber er grüßte sie freundlich, zwang sich sogar zu einem Lächeln.
?Ihr seid noch auf??
?Ja?, antwortete sie und erbot sich dann, ihm ein Abendessen zuzubereiten.
?Danke, ich bin nicht hungrig. Habt Ihr Euch derweil schon umgesehen??
Sie bejahte dies: ?Es ist alles so?groß?hier, so überdimensional.?
Er lachte: ?Ja, ich weiß, was Ihr meint. Bei meinem ersten Besuch auf Coruscant habe ich mich kaum aus dem Haus getraut, oder dem Senatsgebäude. Coruscant und Naboo trennen ganze Welten!?
?Es ist so laut?, gestand Shmi flüsternd.
?Ja, aber das wird Euch in ein paar Tagen nicht weiter auffallen. Glaubt mir, Shmi, man gewöhnt sich daran. Leider. Coruscant schläft nie.?
Sie nickte nur, aß ihren Snack weiter. Er goss sich derweil ein Glas Wein ein.
Er hatte vor, etwas Konversation zu betreiben, obwohl er wirklich müde war. Aber dies hier war eine zwanglose, zufällige Begegnung. Eine perfekte Szenerie, um sich Shmi etwas zu nähern.
Zumindest erst einmal auf kommunikativer Ebene.
?Falls Euch unwohl sein sollte, sollte es kein Problem sein, hier einen geeigneten Mediker aufzutreiben. Es gibt hier im Haus eine kleine Medistation.?
?Danke, aber es geht dem Baby und mir gut.?
?Dann bin ich beruhigt. Aber dennoch würde ich Euch hier eine Untersuchung empfehlen, sicherheitshalber. Der Flug war doch sicher recht anstrengend für Euch, oder??
Shmi biss sich auf die Unterlippe: ?Etwas.?
?Gut, dann mache ich morgen für Euch einen Termin beim Mediker, Shmi. Wann wäre es Euch recht??
?Ich weiß nicht. Ich habe an sich kein festes Programm?, gab Shmi zu, etwas beschämt, aber zumindest verschüchtert.
?Dann sollte ich Euch zumindest, wenn Ihr schon auf Coruscant seid, etwas vom Planeten zeigen, nicht wahr? Wenn Ihr möchtet, natürlich nur.?
Er setzte das charmante Lächeln auf, welches so warm und herzlich schien. Shmi würde gar nicht anders können als ihm zuzusagen. Und dann würde er ein wenig die Sehenswürdigkeiten zeigen. Shmi war nicht dumm, das wusste er nur zu genau. Sie bildete sich weiter, las viel und war stets interessiert. Sie hatte ihm gerne zugehört, wenn er sich mit ihr über Politik unterhalten, oder wenn er von seiner Arbeit im Senat gesprochen hatte.
Shmi nickte, flüsterte ein: ?Gerne.?



Sie hatte sehr gut geschlafen, fühlte sich aber noch immer etwas unwohl auf Coruscant. Auf dem Comgerät war eine Nachricht vom Senator. Er hatte tatsächlich einen Termin für sie ausmachen können. Noch heute. Am späten Vormittag.
Also machte sich Shmi bereits kurz darauf auf, den Termin beim Mediker wahrzunehmen. Sie kam in den vierten Monat, nun würde das Kind bald sichtbar sein. Und dann würde es nicht mehr zu verleugnen sein, dass sie schwanger war. Sich damit auseinander zu setzen, fiel ihr manchmal noch etwas schwer. Es kam so plötzlich; und eigentlich ja auch ungewollt. Sie war überfallen und vergewaltigt worden. Das Kind würde niemals seinen Vater kennen lernen; und das war gut so!
Es konnte ja absolut nichts für seine Entstehung.
Shmi spielte sogar mit dem Gedanken, dem Kind seine Abstammung nicht zu verraten. Das wäre das Beste für ihren Sohn oder ihre Tochter. Mittlerweile aber hatte sie das Kind tief in ihr lieben gelernt und freute sich auch darauf. Sie versuchte es als ein Geschenk anzusehen, irgendwie.
Alle bemühten sich auch so sehr um sie. Das war sie gar nicht gewohnt. Selbst der Senator kümmerte sich sehr um sie. Er hatte die Sicherheitsanlage verbessern lassen, er schickte sie zum Mediker, er hatte ihren Lohn erhöht, da sie nun ja auch Ausgaben für das Kind hatte, er bat sie, weniger zu arbeiten, sich auszuruhen, er nahm sie mit nach Coruscant?
Die Medistation im Hochhaus war sehr gut eingerichtet, hell und freundlich. Abgesehen von Medieinheiten arbeiteten hier auch Mediker aus Fleisch und Blut. Am Empfang nannte Shmi dem Protokolldroiden ihren Namen, und der brachte sie dann sofort in eine Art Sprechzimmer. Sie musste nicht einmal warten.



Ein Junge!
Sie würde einen Sohn bekommen. Das hatte ihr die Medikerin verraten, als die Untersuchung beendet war und Shmi ihre Unterlagen zurück erhielt, inklusive eines neuen Holofotos, das das Ungeborene in ihrem Leib zeigte. Sie würde nun jeder Zeit ihren Jungen sehen können, der schon kräftig gewachsen war und schon sehr bald, wahrscheinlich schon in den nächsten Tagen, damit beginnen würde, ihren Bauch zu weiten.
Sie dankte der Medikerin sehr und verabschiedete sich dann. Sie wollte zurück in die Wohnung des Senators. Sie hatte sehr gute Laune, war glücklich. Das Kind war gesund und munter.
Aber als sie wieder in der Wohnung war, musste sie feststellen, dass der Senator unerwarteterweise zuhause war. Er arbeitete in seinem Arbeitszimmer. Shmi ging in die Küche und machte Tee. Eine Tasse brachte sie zu ihm. Das war zu einer Art Ritual zwischen ihnen geworden. Sie brachte ihm immer eine Tasse Tee, wenn er arbeitete.
?Danke, Shmi?, er sah auf, lächelte zurückhaltend, als sie die Tasse neben ihn abstellte, ?Was sagte die Medikerin? Ihr wart doch da??
Sie nickte: ?Es geht ihm gut. Er ist schon kräftig gewachsen.?
?Er?? Bei der Macht,?etwa ein Sohn?
?Es ist ein Junge.?
Er gratulierte ihr nur erneut und bot ihr dann, im nächsten Satz, an, ihr am Nachmittag den Senat und die anliegenden Gebäude zu zeigen. Er warnte sie jedoch scherzhaft vor, dass sie sich gewiss langweilen würde.
?Es sind lange Flure, dort reihen sich Büros an Büros?, fügte er hinzu, lachend.
Aber Shmi sagte zu. Sie würde ihn gerne begleiten. Tatsächlich war sie durchaus neugierig auf diese fremde Welt dort draußen.
 
Kapitel 11


Shmi war etwas aufgeregt, nun hier, im Senatsgebäude zu stehen und umher zu gehen. Sich alles ansehen zu dürfen.
Zuerst hatte ihr der Senator verschiedene Konferenzräume gezeigt, danach die riesige Senatsrotunde.
?Es ist hoch?, flüsterte Shmi, als sie die Loge von Naboo betraten.
?Ihr leidet doch nicht etwa unter Höhenangst, Shmi??
?Eigentlich nicht?, antwortete sie, trat an die Balustrade, hielt sich daran fest und blickte hinab, ?Aber im Moment bin ich mir dessen nicht mehr so sicher.?
Er sorgte dafür, dass Shmi auf einen der Plätze zum Sitzen kam; er setzte sich neben sie.
?Möglicherweise ist es nur wegen Eures Zustandes. Bleiben wir einfach ein paar Minuten sitzen, bis der Schwindelanfall vorüber ist, einverstanden??
Mehr als ein Nicken brachte Shmi nicht zustande. Ihr Magen drehte sich, sie schmeckte Magensäure in ihrem Mund, oder zumindest ihren Mageninhalt. Das Frühstück, das sie froh war, herunterbekommen zu haben. Sie zwang sich ruhig zu atmen, nicht zu würgen und die immense Übelkeit zu verdrängen.
Irgendwann, nach ein paar Minuten, wurde es besser. Der Senator hielt ihr mittlerweile einen Vortrag über lustige Begebenheiten innerhalb der Rotunde. Von versagenden Stimmen, Blackouts in Reden und Anträgen, von schlafenden Senatoren und heruntersegelndem Papier. Wenn er dies als amüsant empfand, musste sein Leben sehr langweilig sein. Und das der meisten anderen Senatoren ebenfalls. So sah es zumindest Shmi.
Und in der Tat,?er ging kaum aus, arbeitete nur und beschäftigte sich in seiner raren Freizeit mit Literatur und Kunst, sofern Shmi davon etwas mitbekommen hatte. Auch Tanith hatte mehrmals erwähnt, fast schon bedauernd, dass das Privatleben des Senators, welches sie beide im Grunde ja nichts anging, mehr als bescheiden war. Bedauernswert fast schon, und traurig, einsam, dunkel.
Aber sie lächelte freundlich, zwang sich, ihm zuzuhören. Allein schon, dass er sie hierher mitnahm und sich sowieso mit ihr stetig unterhielt, war eine große Ehre.
?Geht es wieder??, erkundigte er sich schließlich besorgt.
?Ja, danke?, es war ihr unangenehm, dass er sich ihretwegen zu sorgen schien. Aber gleichzeitig war es auch angenehm, da er einer der wenigen war, die sich je um sie gesorgt hatten; und es sogar gerne tat.
Ganz der Gentleman bot er ihr seinen Arm an und half ihr auf. Shmi war etwas perplex, sie wurde meist nicht so zuvorkommend behandelt, so respektvoll. Zumeist war sie wie ein Gegenstand behandelt worden, war es rein rechtlich sogar noch: Eine Sklavin. Er war ihr Besitzer, auch wenn er darauf bestand, dass dies nur noch ein paar Monate galt und er es lieber nicht wäre. Er bevorzugte das Wort ?Arbeitgeber? und tatsächlich traf dies eher auf ihn zu.
Er brachte sie in sein Büro, welches auf dem Korridor mit zahlreichen anderen Büros von Senatoren lag und führte sie auch hier herum. Er stellte sie Sate Pestage vor.
?Mein Sekretär, Berater und Freund?, erklärte er.
Pestage begrüßte sie freundlich, sagte, dass er sich freue, sie nun endlich kennen lernen zu dürfen, Palpatine habe ihm bereits mehrfach von ihr erzählt. Ob es ihr hier auf Coruscant gefalle?
?Es ist ungewohnt, so groß, aber ja, danke.?
Pestage teilte dem Senator ein paar Terminänderungen mit und verabschiedete sich dann in seinen Feierabend. Somit war sie wieder allein mit ihm. Doch weder sie noch er empfand die Gesellschaft des anderen als unangenehm. Das Gegenteil war der Fall.
?Was haltet Ihr davon, Shmi, wenn ich Euch zum Dinner einladen würde? In ein Restaurant??
?Aber???
?Mein Arbeitstag scheint, zumindest im Senat, zu Ende zu sein, alle Meetings sind verschoben worden, an denen ich hätte teilnehmen sollen oder müssen.?
?In ein Restaurant??, fragte sie zögerlich nach. Ihr wurde nun doch etwas anders. Er hatte sie gerade eingeladen??
?Ihr wart noch nie auswärts Essen, nicht wahr??
Sie schüttelte den Kopf, unsicher.
?Ich kenne da ein Restaurant, das Euch gefallen wird. Ich bestelle einen Tisch. Einverstanden??
Er war zufrieden, als sie zustimmend nickte. Scheu, vorsichtig, sehr unsicher, wirkte sie auf ihn. Sie würde schon noch auftauen, dessen war er sich sicher. Das Restaurant, in das er sie einladen wollte, war kein Fünf-Sterne-Restaurant, wie das ?Manaraai?. Dort würde sie sich mit Sicherheit nicht wohlfühlen. Er hatte da eher an etwas aus der gehobenen Mittelklasse gedacht; ein Restaurant, welches er wirklich gerne frequentierte.



Ein Tisch war für sie reserviert. Shmi zog sich für das Dinner um. Sie war etwas nervös. Essengehen war etwas vollkommen Neues für sie, zumal es sie zusätzlich noch wunderte, dass er sie eingeladen hatte. Normalerweise verkehrten Sklaven nicht in Restaurants oder ähnlichen Etablissements. Nur sah der Senator sie nicht als Sklavin; und daran gewöhnte sich Shmi nur sehr langsam.
?Warum richtet Ihr Euch nicht öfters hübsch her, Shmi??
?Bitte??, was meinte er denn damit?
?Warum Ihr Eure natürliche Schönheit zu verstecken versucht, Shmi, anstelle sie zu betonen??
Das war also ein Kompliment? Er machte ihr Komplimente?
?Welche Schönheit??, flüsterte sie und zog sich eine Stola über die Schultern. Draußen würde es kühl sein. Nicht kalt, aber zu kühl, um ohne etwas Verdeckendes und Wärmendes herum zu gehen. Zwar würden es gewiss nur wenige Schritte vom Lufttaxi bis zum Restaurant sein, aber sie hatte nicht vor, sich ausgerechnet jetzt zu unterkühlen. Schließlich trug sie noch die Verantwortung für ihr ungeborenes Kind.
Er überhörte ihre leise Bemerkung. Aber er wusste, spürte, dass Shmi sich insgeheim über dieses Kompliment freute. Sie hatte eben nur noch nie ein Solches bekommen. Er beschloss, ihr ab und zu, unregelmäßig und unauffällig, das eine oder andere Kompliment zu machen.
?Das Lufttaxi ist da, Shmi!?, bemerkte er und blas somit zum Aufbruch. Shmi folgte ihm rasch und nahm neben ihm auf dem Rücksitz platz. Auf dem Flug zum Restaurant wies er sie auf einige Sehenswürdigkeiten in nächster Nähe hin. Zeigte nochmals auf die Senatskuppel, in der noch einige Senatoren in ihren Büros zu arbeiten schienen, und erwähnte, dass man dort hinten, wo die letzte Sonne gerade versank, die Türme des Jedi-Tempels sehen konnte.
?Kennt Ihr einen Jedi??, fragte Shmi interessiert. Natürlich hatte sie von den Jedi gehört. Geschichten. Aber ob diese wahr waren, oder ob es sich um Übertreibungen handelte, wusste sie nicht.
Er nickte: ?Ja. Ich habe gelegentlich mit dem einen oder anderen Meister zu tun.?
?Oh??
?Sie sind nicht wirklich diese sphärischen Geschöpfe, wie sie in den zahlreichen Geschichten, die im Outer Rim kursieren, vorkommen. Ich bin auch mit diesen Erzählungen groß geworden und nahm an, sie entsprächen der Wahrheit, bis ich dann?nun, ein sehr guter Freund von mir gehört zu ihnen: Ronhar Kim. Ich folgte seinem Vater Vidar Kim ins Amt des Senators von Naboo nach.?
Er lachte offen und beschloss, dass er Ronhar einladen könnte, solange Shmi auf Coruscant war. Zumal, es war schon etwas her, dass er lange und ausgiebig mit Ronhar gesprochen und diskutiert hatte. Er vermisste ihre Gespräche oft. Ein Sith, der sich mit einem Jedi unterhielt und eine Freundschaft mit ihm unterhielt. Und das seit Jahren.
Nur dass der Jedi nicht weiß, mit wem er es zu tun hat?
Armer Narr?
Sie erreichten das Restaurant. Der nächste Akt des Schauspiels begann.



:braue :braue :braue :D
 
:D Ab hier wird's jetzt etwas...delikater...:D

Kapitel 12: Freundschaftsdienste einmal anders


Ihr Tisch stand in einem gemütlichen, nicht besonders einsehbaren Separée. Der Blick über die Metropole war zwar nicht so atemberaubend wie im ?Manaraai?, aber immer noch bestechend schön. Obwohl es draußen dunkel geworden war, glitzerte die Stadt dank der Milliarden und Abermilliarden erleuchteten Fenster, Flure und Büros. Galactic City, Coruscant, schlief nie, hieß es. Und das stimmte wahrscheinlich auch.
Sie nahmen platz und begannen jeweils die Karte zu studieren, während ein Servicedroide bereits ihre Getränke aufnahm. Nach ein paar Minuten erkundigte er sich freundlich, ob sie bereits wisse, was sie bestellen wolle. Shmi nickte.
Erneut erschien der Servicedroide, brachte ihr das bestellte Glas Wasser. Der Senator bevorzugte hingegen ein Glas Wein. Sie bestellten, und waren dann wieder unter sich.
Nur langsam begann Shmi sich wohl zu fühlen. Sie war in der Tat noch nie Essen gewesen und schaute sich daher auch neugierig um. Die anderen Gäste bevorzugten es, möglichst unter sich zu bleiben; ein Großteil der Restaurantfläche war daher in Separées unterteilt.
Er gab sich redliche Mühe, sie nicht allzu offensichtlich zu beobachten und dabei amüsiert drein zu schauen. Shmi versuchte ihre Naivität im Zaum zu halten, aber das war kaum möglich?sie kannte weder das Stadtleben, noch war sie es gewohnt mit so vielen Wesen zu tun zu haben, noch besaß sie genug Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein, um sich in dieser Welt allein zu behaupten. Sie kannte es nicht, aus zu gehen, sich bedienen zu lassen, über ihr Leben zu bestimmen, ihren Willen durch zu setzen. Noch immer ließ sie sich leiten. Das gefiel ihm sehr! Zumindest weitgehend.
Für seine weitergehenden Pläne würde sie selbstbewusster werden müssen. Zumindest nach außen hin. Innerlich und seelisch würde sie von ihm abhängig sein, nur würde sie diese Tatsache nicht bemerken.
Er unterhielt sich mit ihr, sprach über Politik, über seine Pläne, im Sommer für längere Zeit auf Naboo zu bleiben, darüber, dass Valorum jetzt wohl tatsächlich für das Kanzleramt kandidieren und er wohl in dessen Beraterstab aufgenommen würde. Und, er bat sie, hier auf Coruscant, bei ihm zu bleiben.
?Ihr würdet Euch über kurz oder lang auf Naboo nur langweilen. Dort geschieht nichts außer dem Wechsel der Jahreszeiten. Dagegen beobachte ich, dass der Haushalt auf Coruscant besser abgewickelt wird als zuvor. Ich bin mir sicher, Ihr werdet Euch schon bald gut zu Recht finden in dieser Metropole.?
Shmi sagte zögernd zu.
Natürlich war Coruscant interessant, doch sie hatte nicht gedacht, dass sie hier für längere Zeit bleiben würde. Er hatte doch gesagt, dass sie nur seinen Haushalt neu organisieren sollte. Mehr nicht. Jetzt würde sie seinen Haushalt führen.
Gut, der Senator war ein angenehmer Mensch und Arbeitgeber. Freundlich, zuvorkommend, sogar herzlich, auch wenn er stets etwas reserviert wirkte oder wirken konnte?zumindest anderen Wesen gegenüber. Er kümmerte sich sogar jetzt um sie, wo sie doch schwanger war.
Das Essen wurde gebracht, sie aßen. Er strengte noch immer ein Gespräch an, obwohl dieses Gespräch eher einem Monolog glich, Shmi kaum etwas dazu beitrug, außer einem gelegentlichen Nicken und einer Bejahung. Er versprach, dass Shmi auch hier auf Coruscant ein Zimmer für ihren Sohn bekommen würde. Der Kleine konnte dann hier in einen Hort und zur Schule gehen, ihm würden wesentlich mehr Türen offen stehen als auf Naboo.
?Es gibt hier Förderprogramme für begabte Kinder, egal welche Begabung Euer Sohn haben wird, Shmi.?
?Ich hoffe, dass er gesund zur Welt kommt, mehr nicht. Eine Begabung braucht er nicht zu haben.?
?Jedes Wesen hat irgendeine Begabung.?
?Wirklich??
?Natürlich, Ihr könnt zum Beispiel sehr gut kochen und?Ihr könnt gut zuhören.?
?Danke?, er machte ihr also wieder Komplimente. Natürlich gefiel ihr dies, auch wenn sie jedes Mal betreten wirkte. Aber da er der Erste und auch bisher Einzige war, der sie überhaupt lobte, der sich um sie sorgte und der sie auch zu schätzen wusste, wusste sie, oder zumindest nahm sie es an, dass er die Wahrheit sagte und es ernst meinte mit seinen Aussagen. Also auch mit seinem Lob und seinen Komplimenten.



Wie er bereits erwartet hatte, stimmte der Jediritter Ronhar Kim einem Treffen sofort begeistert zu. Da er sowieso gerade auf Coruscant weilte und sein junger Padawan an Übungen im Tempel teilnahm, hatte er nichts weiter zu tun, als sein eigenes Training nicht zu vernachlässigen und keine Langeweile aufkommen zu lassen. Also lud Palpatine ihm zum Dinner in seine Privatwohnung ein. Shmi hatte er dies am Abend zuvor mitgeteilt, schließlich war sie es, die das Dinner zubereiten würde. Gleichfalls aber wollte er Ronhar Shmi vorstellen. Ronhar war stets direkt, er würde eine Art Vermittler sein, ohne dass er es großartig merken würde. Er würde nur helfen wollen; Palpatine zu seinem Glück verhelfen wollen. Einen Schritt weiter nach vorne zu gehen?
Und als Ronhar dann zu Besuch kam, setzte er sein freundlichstes Grinsen auf.
?Du wirst grau, Cos!?, neckte ihn Ronhar Kim freundlich.
?Mag sein, aber du schlägst dich noch immer mit einem Padawan herum, anstatt im Hohen Rat zu sitzen.?
?Weil ich es so möchte!?, erwiderte Ronhar mit demselben Grinsen, ?Ich hörte, du unterstützt Valorum in seinen Bestrebungen einer Kanzlerschaft??
?Ja, ich halte ihn für eine gute Besetzung. Zumindest für eine wesentlich bessere Besetzung als Gython.?
?Dem stimme ich besser zu, nicht wahr??, er ließ sich von seinem Freund Palpatine in den Salon führen. Man nahm platz. Shmi erschien und brachte ihnen zu trinken. Palpatine nutzte die Gunst der Stunde und stellte sie einander gleich vor.
?Ronhar Kim, das ist Shmi Skywalker, die gute Seele meines Haushaltes. Shmi, dies ist Jediritter Ronhar Kim, ein sehr guter, alter Freund von mir.?
Shmi nickte Ronhar freundlich zu, dieser antwortete ihr.
?Das Dinner kann in ein paar Minuten serviert werden?, verkündete sie.
?Aber Ihr gesellt Euch doch zu uns, nicht wahr??, harkte Palpatine sofort nach und auch Ronhar unterstützte dies. Also nickte Shmi. Sie würde mit an der Tafel sitzen.



?Also??
?Was also, Ronhar??
Shmi hatte sich zurückgezogen, zuvor aber noch Wein serviert. Nun kümmerte sie sich wieder um den Haushalt und hatte die beiden Männer allein und unter sich gelassen. Sie waren daraufhin wieder in den Salon gegangen, mit dem Wein in der Hand, und hatten es sich auf den Sofas gemütlich gemacht.
?Shmi und du?läuft da etwas??
?Und ich dachte immer, du hättest keine Zeit, dir billige Seifenopern im Holonet anzusehen! Natürlich läuft nichts zwischen uns!?
?Also ist das Kind, das sie trägt, nicht von dir??
?Natürlich nicht! Wie kommst du darauf? Nur weil ich sie mit mir genommen habe nach Coruscant? Weil ich mich um sie sorge? Warst du schon mal auf Kessel, Ronhar??
?Nein.?
?Hättest du das gesehen, was ich gesehen habe, würdest du genau so handeln, wie ich gehandelt habe. Und nochmals, nein, das Kind ist nicht von mir.?
?Aber du wünschtest, es wäre das Deine, nicht wahr??
Stille.
Palpatine versuchte, überrascht zu wirken. Sidious hingegen freute sich. Alles verlief genau nach Plan. Ronhar bemerkte, was er bemerken sollte.
?Ich fühle deine Zuneigung zu ihr, und?ich fühle ihre Zuneigung zu dir! Daher nahm ich an, es könnte möglicherweise dein Kind sein.?
?Leider nicht. Shmi wurde?vergewaltigt. Auf Naboo, in meinem Garten. Ich habe sie nicht schützen können!?
Ronhar blickte ihn an, etwas verstört: ?Vielleicht solltest du ihr deine Zuneigung gestehen? Du kannst sie nicht vor der Welt da draußen beschützen, du kannst sie nur begleiten. Und du kannst dem Kind ein Vater sein??
?Wenn ich es Shmi beichte, wird sie womöglich glauben, dass ich ihren Körper als Bezahlung verlange, dafür dass ich sie freigekauft habe?mit dem Geld des Senates.?
?Das glaube ich nicht, Cos. Weil sie ebenso empfindet wie du. Aber sie sagt nichts, weil sie zu scheu ist und angst hat, lächerlich zu wirken.?
Palpatine seufzte. Sidious rieb sich noch immer die Hände.
?Lareen kommt morgen Abend her?, sagte er schließlich, mit Bedauern im Unterton. Ein Themawechsel.
?Was will sie denn noch von dir??
?Was weiß ich? Vielleicht hat sie einer ihrer Liebhaber abgeschossen oder sie hat es geschafft, sich noch weiter hoch zu schlafen??
?Ich frage mich noch immer, wie du es ein ganzes Jahr mit ihr ausgehalten hast!?
?Besser, wie sie es ein Jahr mit mir ausgehalten hat?, erwiderte er trocken.
Lareen war eine gute alte Bekannte von ihm, mehr noch, sie waren einst eine Art Paar gewesen. Jeder hatte den anderen auf seine Art und Weise ausgenutzt. Letztlich hatte sich Lareen von ihm getrennt, da sie es in das Bett eines anderen, wichtigeren Senators geschafft hatte, obwohl er, zumindest scheinbar, alles, was ihm wichtig gewesen wäre, für sie aufgegeben hätte, um sie zu halten. Aber Lareen hatte mehr gewollt: Geld, Ansehen und Macht. Und das konnte er ihr zum damaligen Zeitpunkt nicht ausreichend bieten.
?Du solltest sie ausladen, Cos. Sie bringt nichts als Ärger.?
?Das brauchst du mir nicht zu sagen. Soweit ich weiß hat sie es sogar geschafft, dass die Ehefrau eines ihrer Liebhaber die Scheidung eingereicht hat. Ich täte gut daran, sie nicht einzulassen, aber sie sagte, es sei wichtig.?
?Sie wird deine Gutmütigkeit wieder ausnutzen. Und die Enttäuschung wird umso größer sein!?
?Ich beneide euch Jedi wirklich, Ronhar. Euch sind Verbindungen verboten, ihr wisst gar nicht, welchen Ärger, welchen Frust und welchen Schmerz ihr euch damit erspart.?
Ronhar grinste: ?Du glaubst doch nicht wirklich, dass wir so unschuldig sind, oder? Es gibt kein Zölibat, Cos??
Palpatine lachte nur, nickte. Oh, natürlich wusste er, dass auch die Jedi gewisse Möglichkeiten hatten, diverse Ordensregeln zu umgehen. Und er wusste auch, dass nicht wenige Jedi dies regelmäßig taten. Egal in welcher Position sie sich befanden, ob Padawan, Ritter oder Meister.
Zu später Stunde war es an der Zeit für Ronhar Kim, sich wieder auf den Rückweg zum Tempel zu machen. Er dankte nochmals für den netten Abend, für das Dinner und den Wein, für die Gespräche und machte sich dann auf den Weg.
?Und sprich mit ihr!?, war das letzte, was Ronhar Palpatine zuraunte, bevor er endgültig auf den Korridor in Richtung Landeplattform trat.
Palpatine nickte nur. Zu gegebener Zeit?ja?nicht jetzt?es ist zu früh?.
 
Kapitel 13: Alte Angewohnheiten


Natürlich lud er Lareen nicht aus, schließlich war sie eines seiner Mittelchen zum Zweck; sie war es schon immer gewesen. Im Gegenteil: Er brachte sie gleich nach seinem Arbeitstag im Senat, nach all den Meetings und Sitzungen, mit heim in seine Wohnung. Dorthin, wo Shmi ihn bereits erwartete.
Zwar wusste Shmi, dass er Besuch zum Dinner erwartete, doch sie rechnete nicht damit, dass er diesen Besuch gleich schon mitbrachte, geschweige denn, dass dieser Besuch weiblich war. Sie war ahnungslos, und somit mehr als überrascht.
Shmi fiel aus allen Wolken, als der Senator Lareen aus dem Mantel half und sie ihr auch sogleich vorstellte. Lareen nickte ihr zu, so dass Shmi nicht darum herum kam, ebenso ein grüßendes Nicken in ihre Richtung zu senden. Sie setzte sogar ein dezentes Lächeln auf und begrüßte ihn angemessen. Wenngleich sie durchaus selbst bemerkte, dass ihr Tonfall etwas frostiger war als gewöhnlich. Diese Frau erweckte ihr Misstrauen.
Sie mochte etwa in ihrem Alter sein, vielleicht aber auch in dem des Senators. Wer wusste das schon? Möglicherweise verstand sie sich ja auch auf alle Tricks und Kniffe, ihr wahres Alter zu verschleiern. Shmi hatte in den letzten Tagen mehrer solcher Exemplare hier in der Hauptstadt zu Gesicht bekommen.
Lareen, oder Lareen Donar, wie der Senator sie vorstellte, trug ein recht offenherziges Gewand. Sie geizte offensichtlich nicht mit ihren Reizen. Sie hatte ein hübsches Gesicht, und?wie sie es allen zeigte, einen vollen Busen. Und sie war schlank.
Sie besaß alles, was Shmi meinte, nicht zu besitzen. Zumindest an äußerlichen Vorzügen?
?Das Dinner ist in 10 Minuten fertig?, sagte sie kurz angebunden und zog sich dann in die Küche zurück. Obwohl sie sonst stets persönlich einen Aperitif servierte, schickte sie nun einen der Servicedroiden zu ihnen in den Salon, wo der Senator und sein Gast auf das Auftragen des Dinners warteten. Sie wollte die beiden auf gar keinen Fall stören, sie ahnte, um wen es sich bei Lareen Donar handelte.
Aber... der Senator hatte Lareen Donar nie auch nur mit einer Silbe erwähnt! Nicht mal annäherungsweise! Aber so, wie Lareen sich in seiner Gegenwart benahm, so dermaßen aufdringlich, waren die beiden sehr gut miteinander bekannt. Sie schmiss sich ihm ja schon förmlich um den Hals.
Shmi biss sich auf die Lippen, kaute einen Moment darauf herum, während sie die Speisen des Dinners in Schüsseln umfüllte. Sie hätte nie gedacht, dass Cos Palpatine an einem solchen Typ Frau Gefallen fand. Aber jetzt war dieses aufgetakelte Frauenzimmer in seinem Salon, und sie war allein mit ihm.
Shmi wappnete sich, holte tief Luft und servierte dann das Dinner. Doch sie schlug sein Angebot ab, mit ihnen zu speisen. Aber sie sorgte dafür, dass es den beiden an nichts mangelte, dass genügend Getränke vorhanden waren, dass die Vorspeise zügig abgeräumt wurde, damit sie den Hauptgang auftischte, der dann auch rasch durch das Dessert komplettiert werden konnte.
Als dann von den Servicedroiden das Geschirr abgeräumt wurde, zog sich der Senator wieder mit seinem Gast in den Salon zurück. Wein und Gläser nahmen sie mit sich. Shmi verblieb in der Küche. Weil sie es so wollte.



?Wie süß! Wo hast du sie denn her? Du beschäftigst doch sonst nur Droiden!?
?Kessel.?
Lareen grinste wissend: ?Oh! Dann habe ich bereits davon gehört. Sie ist eine von den Sklaven, deinen Sklaven??
?Ich kann mir denken, wer dir davon erzählt hat.?
Sie schläft also bereits mit Kanzler Gython? Sieh an?da haben sich ja zwei Täubchen gefunden!
?So empfindlich heute, Cos??, sie lächelte nur, griff nach seinem Arm, massierte diesen sanft und rückte ebenso ganz nah zu ihm auf.
?Lareen,?bitte!?, er wusste, dass er abweisend sein musste, auf sie abweisend zu wirken hatte. Und er wusste auch, wie Lareen reagieren würde, wenn sie nicht das bekam, was sie wollte, und wie sie ihn herum bekommen würde, um ihre Pläne, zwecks weiterer Abendgestaltung, in die Tat um zu setzen.
Sie manipulierte Männer nur zu gerne, mit Vorliebe allerdings verheiratete Männer.
Er hatte einst auch in ihr Jagdprofil gepasst, vor vielen, vielen Jahren: Der junge, naive, aufstrebende Senator eines weit abgeschiedenen Systems, der erstmalig in die Senatsrotunde trat. Und da er sich rasch einen guten Ruf gemacht, Kontakt zu verschiedenen berühmteren, mächtigeren und reicheren Politikern aufgebaut und sich diversen Komitees angeschlossen hatte, hatte Lareen Donar sich Seiner angenommen; sie war dann auch solange bei ihm geblieben, bis er für sie nutzlos wurde und sie eine Affäre mit einem wichtigeren Politiker begann, von dem sie sich mehr erhoffte, und der ihr auch mehr versprach. Dann hatte sie ihn einfach so verlassen, von einem Tag auf den anderen. Sie hatte aber nicht bemerkt, dass sie in sein Spiel mit eingestiegen war. Er blieb mit ihr befreundet, trotz alledem, was gewesen war. Er verzichtete darauf, sie anzuschreien, und hatte stattdessen immer ein offenes Ohr und ein liebevolles Wort für sie gehabt. So war es dann auch gekommen, dass Lareen geplaudert oder ausgeplaudert hatte, was so mancher Politiker ihr im Rausch der Lust verraten hatte. Und da Lareen ihn sowieso für zu naiv, zu farblos und für zu wenig ehrgeizig hielt, tappte sie immer aufs Neue in seine Freundschaftsfalle.
?Och, was ist denn mit los heute? So verspannt. Ich denke, da kann ich dir helfen??, sie setzte sich auf seinen Schoss, so wie immer, wenn das Spiel begann.
?Was würde denn dein derzeitiger Liebhaber dazu sagen, wenn er dich jetzt so sähe??
Laren lachte mit heller Stimme auf: ?Von welchem sprichst du??
Sie fuhr mit ihrer schlanken, wohlgeformten Hand sanft durch sein dunkelblondes, leicht gesträhntes Haar; sie versuchte, ihn zu küssen.
Er wehrte sie ab. Das erstaunte sie umso mehr.
?Ich denke nicht, dass wir??
Lareen unterbrach ihn sofort, mit einem wütenden Funkeln in ihren braunen Augen. Sie meinte zu verstehen.
Gut.
?Diese Shmi ist mehr als deine Haushaltshilfe, richtig? Sie hilft dir auch im Bett!?
?Lareen!?, er versuchte empört, glaubwürdig empört, zu klingen, ?Shmi ist??
?Du schläfst also jetzt mit ihr, ich verstehe, durchaus. In der Not machst selbst du Kompromisse, was??
?Unsinn!?, zischte er, ?Ich schlafe nicht mit ihr.?
?Und das Baby??, kam es vorwurfsvoll zurück, ?Ein Baby entsteht nicht einfach so!?
?Es ist nicht mein Kind, Lareen.?
Da schien sie zwar beruhigt, aber dass er sie noch immer abwehrte, ihre Avancen verschmähte, gefiel ihr nicht. Dennoch gab sie nicht auf.
?Trotzdem,?da ist mehr zwischen euch.?
Er lachte nur, versuchte scheinbar vom Thema abzulenken?und unterlag, scheinbar.
Lareen küsste ihn innig, drückte ihn zurück in die Kissen des Sofas, legte sich zu ihm. Er hatte in ihren Augen ihrem Werben, ihren Avancen nachgegeben, war ihrem Charme unterlegen, denn er beantwortete ihre Küsse hungrig.



Shmi brauchte gar keine große Vorstellungskraft, um sich vorzustellen, was gerade im Salon geschah. Und dennoch warf sie einen kurzen Blick in den Raum, als sie den Salon passierte, um sich auf ihr Zimmer zur Nachtruhe zurück zu ziehen. Die beiden waren zu beschäftigt, um sie zu bemerken.
Sie küssten sich. Lareens Kleid war vorne offen, ihr Haar hing lose hinab; sie lehnte über ihn, machte sich gerade an seinem makellosen Erscheinungsbild zu schaffen. Das hieß, sich versuchte, ihn aus seiner Kleidung zu pellen.
Shmi wollte das nicht mit ansehen und verschwand daher in ihr Zimmer. Das Bild, welches sie dort eben geboten bekommen hatte, war ihr zutiefst zuwider. Es versetzte ihr ein Stich ins Herz.
Sie mochte den Senator sehr gerne, doch dass er dieses?Frauenzimmer mit hergebracht hatte, verstand sie nicht. Es war doch offensichtlich, dass sie mit ihm spielte. Oder?? Zumindest hatte sie ihn in so weit bezirpt, dass er die Kontrolle über sich und seine Handlungen zu verlieren schien.
Mit allergrößter Sicherheit, so vermutete Shmi, würde diese Lareen die Nacht mit ihm verbringen. Zumindest hatte das in ihren Augen so ausgesehen.
Innerlich versuchte sie sich darauf ein zu stellen, dass sie nicht nur für ihn, sondern auch für sie ein Frühstück zubereiten würde. Das war eine ihrer Aufgaben in seinem Haushalt.
Überhaupt? Was geht es dich an, mit wem er zusammen ist? Du bist nur eine Sklavin, oder Ex-Sklavin! Mit dir würde er sich sowieso nicht einlassen, das wäre weit unterhalb seines Standes! Wag es bloß nicht, dir Hoffnungen zu machen, nur weil er nett zu dir ist!
Als sie im Nachthemd in ihrem Bett lag, streichelte sie ihren Bauch. Ihr Sohn wuchs heran. Er würde keinen Vater haben, dennoch würde er wohlbehütet aufwachsen. Das versprach sich Shmi selber.



Es war angenehm gewesen, Lareens Gunst zu genießen und mit ihr zu schlafen. Natürlich. Zumal es neben seiner Befriedigung auch seinen Plänen zugute kam. Zwei Fliegen mit einem Streich, sozusagen.
Nach ihrer ausgiebigen sexuellen Betätigung hatte er etwas gedöst, Lareen war neben ihm eingeschlafen.
Fast so wie in alten Zeiten?
Aber jetzt war es an der Zeit, seine Pläne in die richtigen Wege zu leiten. Er wusste, dass Shmi regelmäßig, jede Nacht um genau zu sein, aufstand, um ihrem schwangerschaftsbedingten Heißhunger zu frönen. Er würde sich nun zu ihr gesellen. Um etwas zu Trinken zu holen?offiziell zumindest. Vorhin, vor zwei oder drei Minuten, hatte er Shmi auf dem Korridor umhergehen hören, auf dem Weg in die Küche.
Zweifelsohne. Er kannte ihre Angewohnheiten mittlerweile nur zu gut!
Also erhob er sich. Leise, vorsichtig, Lareen sollte auf gar keinen Fall etwas davon mitbekommen! Er zog sich seine Nachtkombination über den nackten Körper, darüber den Morgenmantel. Im Bad wusch er sich notdürftig, nur ganz schnell.
Dann verließ er sein Schlafzimmer, Lareen schlief noch immer tief und fest, und betrat den Korridor.
Bis zur Küche war es nicht weit. Irgendjemand, entweder Shmi oder einer der Servicedroiden, hatte die Weingläser und die Weinflasche aus dem Salon geholt und entsorgt, und dann den Raum wieder hergerichtet.
In der Tat war Shmi in der Küche, und tatsächlich stillte sie ihren Heißhunger. Und sie war sehr überrascht, als er plötzlich die Küche betrat. Sie grüßte ihn freundlich, etwas scheu vielleicht, schließlich wusste sie, woher er gerade kam. Aus ihren Armen.
?Darf ich mich Euch anschließen, Shmi??, fragte er vorsichtig, mit einem sanften Lächeln auf den Lippen. Es widerte Shmi an, daran zu denken, wen diese Lippen bis vorhin noch geküsst hatten.
Ich bin doch nicht etwa eifersüchtig? Verdammt, ich bin tatsächlich eifersüchtig!
Er setzte sich zu ihr und nahm auch etwas von den Keksen, die Shmi aß, um ihren Hunger zu stillen. Er nahm sich sogar etwas Saft.
?Woher kennt Ihr Lareen??, fragte Shmi plötzlich in die Stille hinein.
?Wir haben uns auf meinem ersten Senatsball kennen gelernt. Das war vor 7 Jahren. Ich war damals gerade erst zum Senator gewählt worden. Keine Ahnung, wer uns damals einander vorstellte.?
?Ich werde morgen früh für sie mit aufdecken lassen.?
Er seufzte: ?Wenn sie es denn solange bei mir aushält??
?Weshalb??
?Weil,?nun,?wir sind eigentlich schon lange nicht mehr zusammen?, gestand er ihr, ?Sie hat mich vor etwa 5 Jahren verlassen.?
?Oh, das wusste ich nicht?aber, sie ist jetzt hier??
?Ja?, ein erneutes Seufzen, eine Nuance trauriger als das vorherige Seufzen, ?Ich weiß, und ich wäre dankbar, bliebe sie. Ich bin einsam, aber sie möchte nicht das, was ich möchte.?
?Das da wäre??
?Eine Familie?, erklärte er bereitwillig, ?Kinder, ein ruhiges Leben, wenn meine Karriere vorbei ist. In ein paar Jahren.?
?Vielleicht hat sie ihre Meinung geändert??, Shmi wusste nicht, weshalb sie ihn zu trösten versuchte. Es war doch offensichtlich, dass er sich gerade an diesen winzigen Strohhalm, genannt Hoffnung, zu klammern gedachte. Dass Lareen bei ihm blieb, und dass sie eine Familie mit ihm gründete.
Sie wussten beide, das Lareen ihre Meinung nicht geändert hatte.
Aber dass er sich dessen bewusst war, musste Shmi ja nicht unbedingt wissen!
 
Kapitel 14: Falsche Tatsachen

Shmi stand am nächsten morgen zeitig wie immer auf, ignorierte ihre Übelkeit, die ihr von Zeit zu Zeit noch immer das Leben erschwerte, machte sich tagfertig und widmete sich dann ihrer Arbeit. Es war noch früh, sie würde genügend Zeit haben, das Frühstück vorzubereiten; die erste Sonne ging gerade erst am Horizont auf, und da es Wochenende war, würden der Senator,? und sein Gast, bestimmt noch eine Weile schlafen; oder sich anderweitig zu beschäftigen wissen.
Sollte diese Lareen tatsächlich, warum auch immer, ihre Meinung geändert haben, so hatte Shmi beschlossen, ihre sichere Anstellung bei ihm zu kündigen. Für sie zu arbeiten, lag nicht in ihrem Sinne, ihr Misstrauen gegenüber dieser Person war zu groß.
Sie war sich bewusst, dass Lareen den Senator über kurz oder lang verletzen würde, so wie sie es schon einmal getan hatte. Und das wollte sie dann nicht miterleben!
Sie deckte im Esszimmer den Tisch für das Frühstück.
Für zwei Personen.
Sie hatte nicht mitbekommen, dass Lareen Donar bereits fort war, also war es tatsächlich gut, für ihn und für sie, alles her zu richten. Sie buk Brot auf, bereitete Tee zu und richtete den Aufschnitt an. Sobald sie mitbekam, dass die beiden auf waren und bald in das Esszimmer kämen, würde sie die Dinge frisch auf den Tisch stellen.
Aber?als sie aus dem Esszimmer zurückkam, wo sie bereits den Tee warm gestellt hatte, stand Lareen in der Küche. Gekleidet in einen Morgenmantel, in einen seiner Morgenmäntel. Shmi setzte ein freundliches Lächeln auf.
Was macht sie hier?
Aber Lareen grüßte sie tatsächlich, sehr freundlich sogar. Also musste Shmi antworten.
?Das Frühstück ist zubereitet??
?Uhm, danke, aber ich bleibe nicht. Ich bin eigentlich zu Euch gekommen, um nach einem Badetuch zu fragen.?
Shmi nickte, murmelte ein ?Sofort? und bat Lareen, ihr zu folgen. Sie führte die Frau zur Wäschekammer und händigte ihr eines der dort sorgfältig zusammen gelegten Badetücher aus. Dazu auch noch etwas Duschlotion, sogar noch eine Zahnbürste.
Lareen legte den Kopf schief: ?Ich habe nicht unbedingt vor, wieder zu kommen.?
?Das geht mich nichts an.?
?Nun,?Ihr macht Eure Arbeit sehr gewissenhaft, wohl immer mehr als perfekt.?
?So ist es meine Aufgabe?, erwiderte Shmi leise. Wieso folgte ihr Lareen in die Küche? Wollte sie nicht eigentlich Duschen und dann verschwinden? Aber Lareen machte keine Anstalten, jetzt schon in Richtung seines Bades gehen zu wollen. Stattdessen schien sie die Unterhaltung zu suchen.
?Ihr steht ihm sehr nahe, nicht wahr??
Shmi blickte auf. Überrascht.
?Was meint Ihr mit nahe stehen??
?Ach, kommt schon, Shmi! Wir wissen beide ganz genau, wie ich das meine!?, sie grinste. Zweideutig.
?Ich denke nicht, dass ich solch eine lebhafte Fantasie besitze wie Ihr, Lareen. Aber was immer Ihr gemeint habt, es entbehrt jedweder Grundlage.?
Lareen lachte: ?Ihr könnt ihn sogar imitieren!?
?Ich imitiere ihn nicht. Aber Ihr springt nicht gerade freundlich mit ihm um.?
?Weshalb sollte ich? Ich hatte meinen Spaß, und seid Euch dessen gewiss, dass auch er letzte Nacht voll auf seine Kosten gekommen ist.?
Ihre Stimme war voller Triumph. Es schien ihr zu gefallen, anderen Individuen seelische Schmerzen zuzufügen. Selbst wenn sie einst mit diesen Individuen zusammen gewesen war, sie womöglich gemocht hatte. Liebe empfinden oder gar zugeben konnte sie wohl nicht.
?Euch ist nicht vielleicht in den Sinn gekommen, dass Ihr ihm zunächst Hoffnung schenkt, um sie dann im nächsten Augenblick von ihm weg zu werfen??
?Oh, natürlich. Das weiß ich sehr wohl! Wisst Ihr, warum ich ihn regelmäßig aufsuche? Nicht nur, um im Notfall auf ihn zurückgreifen zu können, nein??, sie blickte Shmi tief ihn die Augen, lachte mehr als anzüglich, ?Er ist ganz gut im Bett!?
Stille. Selbst Lareens Gelächter brach ab.
In der Tür zum Korridor stand der Senator. Mit bleichem Gesicht. Er hatte wohl die letzten paar Sätze der beiden Gesprächsparteien mitangehört. Und es war dabei um ihn gegangen. Die beiden Frauen hatten ihn bemerkt und deswegen ihr Gespräch gestoppt. Er drehte sich um, ging weg. Ohne einen Ton zu sagen. Ohne ein Wort.
?Cos??, Lareen schnappte sich die Sachen, die ihr Shmi gegeben hatte und machte Anstalten, ihm folgen zu wollen.
?Gratuliere?, meinte Shmi nur ruhig und wendete sich dann wieder ihre Arbeit zu, während Lareen tatsächlich aus der Küche rauschte.
Was dann folgte, hätte Shmi nie erwartet. Palpatine war stets ein ruhiger Mensch, er neigte nicht zu Wutanfällen oder lautem Geschrei. Jetzt aber lieferte er sich einen extrem lauten Streit mit Lareen Donar. Er wollte, dass sie ging, und bitte schön niemals mehr wieder zu ihm käme, geschweige denn mit ihm Kontakt aufnehmen solle. Lareen antwortete in der gleichen Lautstärke, dass er sich nicht so haben solle. Ob er denn wirklich geglaubt hätte, dass sie zu ihm zurückkäme, um auf trautes Paar zu machen? Sie würde sich doch nicht wegen seiner Gefühlsduselei einschränken lassen! Und eine Familie zu gründen, hätte niemals im Konzept ihrer Lebensplanung gestanden! Zumal sie sich dann sowieso jemanden gesucht hätte, der ihr mehr hätte bieten können als er. Ihm rutschte das Wort ?Hure? aus dem Mund. Sie hingegen lachte nur und fügte dann hinzu, dass er ja nicht hätte mit ihr schlafen brauchen. Obwohl sie bezweifle, dass er bei anderen Frauen überhaupt zum Zuge kommen würde.
Dann war es still.



Lareen Donar verließ kurz darauf, nur mit einem Nicken in Shmis Richtung, die Wohnung. Vom Senator war nichts zu hören. Als aber auch nach etlichen Minuten nichts geschah, beschloss sie, nach ihm zu sehen. Sie machte sich durchaus Sorgen um ihn.
Sie klopfte an die Tür zu seinem Schlafzimmer, aber es kam keine Antwort. Sie klopfte erneut. Nichts. Sie zögerte einen Moment lang.
Ob sie es sich erlauben sollte, ohne Aufforderung sein Schlafzimmer zu betreten? Es war zwar Wochenende, dennoch hatte er nachher noch den ein oder anderen Termin, den er besser nicht verpassen sollte. Sie hatte ihn noch nie streiten hören, sie hatte ihn noch nie verzweifelt gesehen?
Aber der Blick vorhin in der Küche, den er Lareen zugeworfen hatte?! Er hatte sich tatsächlich Hoffnungen gemacht! Zumindest konnte sich Shmi auch so seinen totalen Rückzug erklären.
?Senator??, fragte sie nach dem dritten Klopfen und sorgte dann dafür, dass der Durchgang geöffnet wurde. Zumindest hatte er diesen nicht blockiert, sich somit eingesperrt. Das Zimmer war noch immer abgedunkelt. Draußen aber schien bereits die Morgensonne; es war ein schöner, sehr sonniger Tag. Aber hier herrschte Düsternis.
?Senator??
Er lag noch im Bett, das konnte sie gerade noch so erkennen. Die Bettdecke hatte er sich über den Kopf gezogen.
?Senator, Ihr müsst aufstehen! Eure Termine??
?Sag sie ab, ja??, kam es leise, aber hörbar, aus der Richtung des Bettes.
?Ich gebe es an Pestage weiter. Euer Frühstück ist auch bereits angerichtet.?
?Ich habe keinen Hunger.?
Shmi seufzte und verließ sein Schlafzimmer. In solch schlimmer Verfassung hatte sie ihn noch nie erlebt. Sie würde in der Tat sofort Pestage benachrichtigen; der würde schon wissen, wie sie ihn wieder aufrichten könnten.
Hat er mich etwa gerade geduzt?


Pestage hatte ihr klare Anweisungen gegeben. Er würde in ein paar Minuten da sein. Bis dahin sollte sie ihn aus dem Bett gezerrt und ins Bad getrieben haben. Irgendwie. Er hatte vorgeschlagen, einfach das Zimmer zu erhellen, ihm, ganz klassisch, die Bettdecke wegzureißen und ihn, im Notfall, hochzuziehen und ins Bad hineinzuziehen. Dann würde Pestage übernehmen. Aber sie sollte besser das Bett abziehen. Und extra starken Tee aufbrühen, den würde Palpatine dann gebrauchen.
Also betrat sie, nach einem erneuten Anklopfen, wieder sein Zimmer; erneut kam keine Reaktion. Shmi trat an die Kontrollen für die Verdunklung und sorgte dafür, dass die Sonne ins Zimmer schien.
Es kam nur ein Murren von ihm.
Sie zog ihm mit einem unerwarteten Ruck die Bettdecke vom Körper. Er war mehr als überrascht. Er lag in der Embryonallage auf der Matratze, zusammengekauert.
?Aufstehen!?, sagte sie ruhig und bestimmt, ?Pestage ist auf dem Weg hierher.?
?Shmi, ich??, kam es ganz leise, fast schon flüsternd, aber Shmi ließ ihn gar nicht erst zu Ende sprechen.
?Lareen ist bereits gegangen. Also, los! Ich brühe derweil extra starken Tee auf.?
Sie wartete solange, bis er tatsächlich aufstand und sich in Richtung seines Bades trollte. Als er außer Sichtweite war, zog Shmi rasch das Bettzeug ab, räumte es in die Wäschekammer zur Schmutzwäsche, holte saubere Wäsche und bezog das Bett neu, machte es danach noch frisch. Er duschte; sie hörte das Wasser rauschen.
Es war an der Zeit, frischen Tee aufzubrühen.



Alles lief nach Plan. Perfekt nach seinem Plan.
Wie erwartet war Lareen gemein und niederträchtig zu ihm gewesen, als er scheinbar versucht hatte sie einengen zu wollen mit einer erneuten Beziehung. Er hatte dann den enttäuschten, zutiefst verletzten Liebhaber gespielt, dessen Herz entzwei und dessen Welt über seinem Kopf zusammengebrochen war. Und natürlich hatte er dann auch rollengerecht agiert und reagiert. Er hatte sich in sein Schlafzimmer zurückgezogen und auf Shmis Aktionen gewartet.
Sie hatte gezögert, dann aber so reagiert, wie er vermutet hatte, dass sie reagieren würde. Pestage war nicht eingeweiht. Wozu auch?
Noch heute würde sich etwas ändern. Etwas sehr Entscheidendes.
 
Kapitel 15: Wahrheiten


Der Senator war noch nicht wieder aus dem Bad gekommen, als Sate Pestage ankam. Erneut ließ dieser sich berichten, was genau vorgefallen war. Und brav berichtete Shmi von den Geschehnissen des letzten Abends, von ihren kurzen Gesprächen mit Palpatine und Lareen, und der Reaktion des Senators auf Lareens schroffe Absage.
?Mal wieder?, murmelte Pestage und bat sie dann, für den Senator den Tee im Salon zu servieren, dazu noch eine Kleinigkeit zum Essen. Viel würde er, seiner Erfahrung gemäß, nicht herunter bekommen. ?Nur ist alles dieses Mal weitaus komplizierter.?
?Ist es??
Pestage nickte nur und verschwand dann, um nach dem Senator zu sehen, der noch immer im Bad zu sein schien. Shmi holte rasch den frischen, kräftigen Tee und brachte diesen mit passendem Geschirr in den Salon. Sie hatte auch ein Gedeck für Pestage aufgetragen.



Pestage fand ihn dort, wo er gefunden werden wollte. Im Bad, mit gesenktem Kopf. Zumindest hatte er es scheinbar, zumindest in Pestages Augen, geschafft, zu duschen und sich in seinen Morgenmantel zu kleiden. Er ließ sich aber sofort ins Ankleidezimmer scheuchen.
?Du solltest es ihr sagen.?
Er sah auf: ?Wem??
?Shmi.?
?Das sagte Ronhar Kim auch schon? aber, nein, unmöglich. Ich kann es ihr nicht sagen!?
?Wieso nicht??
?Weil sie annehmen wird, dass ich ihren Körper?warum hab ich dir eigentlich davon erzählt??
?Ich nehme an, weil ich dein Freund und Vertrauter bin. Daher: Beichte ihr deine Gefühle. Sie empfindet doch genauso!?
?Jetzt ist sowieso alles zu spät. Sie wird mir die Geschichte mit Lareen übel nehmen.?
?Unsinn. Shmi macht sich Sorgen um dich! Sag ihr, was du für sie empfindest.?
?Wie ungläubig werde ich klingen, eh? ?Ich liebe dich so sehr, Shmi, dass ich vor lauter Verzweiflung darüber, das meine Liebe zu dir unerfüllt bleiben würde, mit Lareen geschlafen habe???
?Du solltest es nicht so dramatisieren?, kam es rasch zurück, ?Sag ihr nur die Tatsachen, keine Erklärungen.?
Stille.
?Ich kleide mich an?, kam es schlicht vom Senator, der sich dann auch in diese Richtung aufmachte. Sate seufzte leise, aber hörbar für Palpatine. Auch er wollte nur das Beste für ihn.
Wie so viele? Dabei weiß allein ich, was das Beste für mich ist?und das Schlimmste für die Jedi? Aber noch ist es noch nicht soweit, ich stehe noch ganz am Anfang?



Sate Pestage hatte schon früh gewusst, was der Senator für Shmi Skywalker empfand. Er hatte das Leuchten in seinen Augen sehen können, wenn Palpatine von Shmi sprach oder sie erwähnte. Und er hatte Shmi in den letzten Wochen sehr oft erwähnt! Er hatte Shmi sogar nach Coruscant geholt?
Pestage erinnerte sich daran, dass ihm Palpatine erzählte, dass er sich um sie sorgte, sie wäre überfallen worden. Auf Naboo! Und dass Shmi nun noch scheuer und ängstlicher geworden worden war. Aber da war wohl mehr geschehen, als ein simpler Überfall, denn als er Shmi Skywalker hatte kennen lernen dürfen, war bereits zu erahnen gewesen, dass die junge Frau ein Kind austrug.
Dass es nicht das Seine sein würde, schien Cos Palpatine egal zu sein, meinte Pestage, und er bewunderte den Senator dafür, denn dieser hatte sich dennoch in Shmi verliebt. Er erinnerte sich daran, dass der Senator sogar zugegeben hatte, dass er Shmis Kind nur zu gerne als sein Eigenes, Leibliches, aufziehen würde, natürlich mit Shmi als Gefährtin.
Nun,?und Shmi fühlte ebenso wie er, zumindest hatte er das so beobachtet. Dem Senator gegenüber verhielt sie sich korrekt, versuchte verzweifelt, sich nichts anmerken zu lassen, aber als sie ihn vorhin wegen Lareen angerufen hatte, hatte er ihre Empörung aus der Stimme herausfiltern können. Shmi war gewiss nicht auf den Senator böse, sondern auf Lareen.
?Ihr gesellt Euch doch zu uns, Shmi? Das würde ihm gewiss gut tun und freuen.?
?Ich??
?Shmi, wir wissen beide, dass Ihr für ihn mehr empfindet, als Ihr zugeben wollt. Und,?er macht es genauso?schweigt über seine Gefühle zu Euch.?
Shmi starrte ihn an, und errötete dann leicht. Sie schien nicht mal geahnt zu haben, dass der Senator etwas für sie empfand, was über das normale bis sehr sensible Verhältnis Arbeitgeber- Arbeitnehmer hinausging. Aber sie holte sich ebenso ein Gedeck und nahm neben Pestage im Esszimmer Platz.
Der Senator erschien schließlich, tagfertig angekleidet, aber scheinbar sehr betrübt. Er nahm platz, aß ein paar Bissen, schob dann den Teller von sich und trank nur den Tee. Wortlos.
Pestage ging mit ihm die Termine der nächsten Tage durch. Ein Monolog. Eintönig. Palpatine antwortete nicht. Hörte nur zu, manchmal ein Nicken. Bald war Pestage fertig.
?Es ist wirklich faszinierend eure wahrliche Unfähigkeit zu beobachten, Gefühle zuzugeben, die auf Gegenseitigkeit beruhen. Zumal ich mit euch beiden gesprochen??
Shmi stand auf. Leise, ohne ein Geräusch, räumte sie ihre Tasse weg, verschwand in Richtung Küche.
?Was habe ich dir gesagt? Sie glaubt es nicht.?
?Doch. Geh ihr nach, sprich mit ihr. Jetzt!?
Er erhob sich sehr zögerlich, aber er folgte ihr in der Tat in Richtung Küche. Pestage war zufrieden, sehr zufrieden.



Ein Teilplan würde nun aufgehen, dessen war er sich absolut sicher. Jetzt, in den nächsten Minuten. Shmi würde ihm gehören, ihm allein. Und ihm würde das Kind gehören, welches sie trug. Sein Kind.
Ganz leise betrat er die Küche. Sein Gesicht sollte seine Beschämtheit zeigen, die er scheinbar empfand. Seine vorgegebene Unsicherheit würde authentisch auf sein Opfer wirken. Auf Shmi.
Er konnte Shmis Verwirrung spüren, ihre Unsicherheit, aber auch ihre Zuneigung ihm gegenüber. Sie Szenerie war genau so, wie er es gebrauchen würde.
Sie räumte das Geschirr in den Geschirrspüler, räumte die Küche auf. Sie beachtete ihn nicht, ignorierte ihn oder hatte enfach noch nicht mitbekommen, dass er ihr nun doch gefolgt war.
?Es tut mir leid?, begann er. Ganz leise. Er blieb einen Meter von ihr entfernt stehen, zu nah sollte er ihr noch nicht treten. Noch nicht. Aber bald schon.
?Was denn? Da gibt es doch nichts??
?Doch, da gibt es eine Menge, Shmi. Und dafür möchte ich mich entschuldigen.?
Einen Moment lang herrschte erneut Stille, dann fügte er zögernd hinzu, dass Pestage wohl recht habe,?zumindest damit, was er über ihn gesagt habe. Und natürlich hatte Shmi aufgeblickt und ihn angesehen, etwas unsicher?aber dann lächelte sie vorsichtig.
?Pestage ist ein sehr guter Beobachter?, gab Shmi schließlich zu. Sie lächelte vorsichtig in seine Richtung.
?Ja?, antwortete er mit dem gleichen Lächeln, trat einen Schritt näher. Shmi wich nicht zurück, wie es sonst ihre Art war. Sie blieb stehen.
Und als er sie zum ersten Mal küsste, beantwortete sie ihm diesen Kuss. Ganz sanft, ganz vorsichtig, ganz ehrlich.





Hmmm, keiner mehr da...:(
 
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