George Lucas & nie zufrieden?

Darth Soul Daron

grauer Jedi aus überzeugung
Also ich finde das George Lucas nie zufrieden war.
Es gibt Maler die brauchen Jahrzehnte bis sie fertig sind, aber denoch unzufrieden sind mit ihrem Werk.
Rückblickend empfinde ich es so.
George Lucas hat selbst vor der PT immer Änderungen vom der OT gemacht.
Es stört mich nicht denn die schöne Zeit werde ich nie vergessen.
Star Wars hat so viele schöne facetten die uns alle zusammen gebracht hat auf die eine oder andere Art.
Manche Ideen gefielen mir mehr und andere weniger.
Für mich ist Star Wars sehr wichtig und teil meines Leben geworden.
OT sehr Märchenhaft, die PT mehr Sciene Fiction mit sehr beeindruckenden Duellen und die ST obwohl sie nicht vom ihm (George Lucas) stammt ist ein visuelles muss mit einen würdigen abschluss (Leider oder Gott sei dank ohne George Lucas)
Man mag sehen wie man will ohne George Lucas wären wir alle nicht in diesem Forum und hätten einen etwas anderen Lebenstill (was Hobbys angeht).
War er unzufrieden?
Hat ers wegen Geld getan?
Könnte er nicht aufhören?
Liebte er so Star Wars wie die Fans und deswegen machte er weiter?
Was meint ihr?
 
Sehr gute Frage. Ich denke, die allerallerwenigsten von uns (wenn überhaupt) kennen George Lucas persönlich oder haben mal länger als ein paar Minuten mit ihm gesprochen. Von daher ist es auch immer schwierig, sich da einzig auf Interview-Aussagen bezüglich Star Wars (welche über die Jahre ja auch geschwankt haben) zu fokussieren. Und ich sage es mal so: anhand des Video-Materials, welches ich von ihm gesehen habe, würde ich sagen, dass Lucas ein ruhiger Mensch ist, der aber jedoch stets sehr stolz auf „sein Baby“ war und auch ein großes Ego hatte. Stolz und Ego kommen oft einher mit Perfektionismus und Selbstzweifeln und ich glaube, dass diese bei Lucas auch vorhanden waren (und vielleicht heute noch sind). Er wollte ja immer noch hier und da schrauben und irgendwelche Erklärungen einfügen oder sich in Interviews erklären. Eine "I don't care"-Haltung habe ich bei ihm, wenn überhaupt, erst sehr spät ausgemacht; er wirkte auf mich immer sehr ernst, wenn es um SW ging. Ich denke auch, die seinerzeit lautstarke, kritische und teilweise ins Lächerliche ziehende Art und Weise, wie seine Prequel-Trilogie aufgenommen wurde und sich innerhalb der Jahre 2005-2012 entwickelt hat, führte dazu, dass seine Zweifel und seine Entfremdung von der eigenen Anhängerschaft tiefer wurden und er den Verkauf an Disney als Chance gesehen hat: vor allem finanziell natürlich und (zumindest unterbewusst) auch psychologisch, um das Projekt in andere Hände zu geben. Er würde das Franchise rechtlich nicht mit ins Grab nehmen und er könnte ein Stück weit loslassen. So habe ich das damals gedeutet. „Von mir wollten es viele Leute ja offensichtlich nicht mehr, dann sollen die Leute von Disney schauen, was sie damit machen. Ich hoffe, sie behandeln es aber mit Anstand und Respekt. Ich bekomme wahnsinnig viel Geld für meine Ideen und kann mich privaten Projekten und familiären Angelegenheiten widmen. Ich bleibe ein Fan.“ So ungefähr vielleicht. So wie ein Geschäftsführer, der den Staffelstab weitergibt und in den Ruhestand geht. Ich denke, heute bestimmt Star Wars nicht mehr so sehr das Leben von ihm. Ich kann es auch null einschätzen, ob er sich einmal im Jahr die Filme im Heimkino ansieht oder ob er es komplett hinter sich gelassen hat. Er gibt ja auch kaum noch öffentliche Interviews. Ich meine mich erinnern zu können, dass er zu Episode VII in etwa gesagt haben soll: „Die Leute werden den Film mögen, aber er erzählt nicht viel Neues. Ich habe damals immer versucht, mit jedem Film eine neue Komponente hereinzubringen. Inhaltlich und von den Designs.“ Dann entstand diese Deepfake-Kultur und Fakenews-Kultur, wo er dieses und jenes gesagt haben soll; von Beleidigungen von Kennedy, Johnson und Abrams bis hin zu bitter enttäuschten Filmrezensionen. Bei Episode IX war er laut Gerüchten ja als Story-Berater sogar nochmal mit an Bord, um „seine“ Skywalker-Saga mit in einen sicheren End-Hafen zu lenken, aber das wurde ja auch nicht bestätigt und sollte somit ebenso nicht als Fakt genommen werden (auch wenn ich es glaube). Ich denke, alles in allem will er sich auch einfach raushalten und auf keine Seite schlagen. Was will er sich jetzt bei irgendwelchen Kritikern oder Fans anbiedern oder sich rückwirkend irgendwelche Bindungen beeinflussen. Klar, eine Meinung ist eine Meinung und die dürfte er ja offen vertreten. Aber vielleicht existiert auch eine Klausel im Vertrag mit Disney, dass er sich nicht (im größeren Ausmaß) über die Produktionen äußern darf; weder im (klar) positiven, noch im (klar) negativen Sinne; wohl vor allem letzterem. Könnte ich mir vorstellen. Oder es gab ein "Gentlemen's Agreement", dass Lucas sich auf keine Seite schlägt oder eigene Ideen oder Verbesserungsvorschläge veröffentlicht. Wir wissen es alle nicht. Was ich mir jedoch erhoffe: dass es George Lucas gesundheitlich gut geht und dass er nichts bereut. Weder die OT, noch die PT, noch den Verkauf. Er ist eine Legende der Kinogeschichte und darf sich ruhig so fühlen. Er kann jetzt endlich im Sessel sitzen und mit Kindesaugen sehen, wie die Welt pulsiert und atmet, die er erschaffen hat. Er ist jetzt der „Gott von Star Wars im Ruhestand“. Und Götter können ja manchmal auch so ein kleines bisschen lenken und beeinflussen. Und sie sehen natürlich alles. Gutes wie weniger Gutes. Auf Dich, George.
 
Es gibt Maler die brauchen Jahrzehnte bis sie fertig sind, aber denoch unzufrieden sind mit ihrem Werk.

Wie Da Vinci sagte: Kunst ist nie fertig, nur verlassen.

Wenn man sich George Lucas Arbeit an Star Wars anschaut, bekommt man ohne weitere Recherche den Eindruck, dass er fasziniert von neuen technischen Möglichkeiten ist, welche er damals halt nicht hatte und mit denen er all die Welten und Details erschaffen kann, die sich mit praktischen Effekten nicht oder nur exorbitant teuer auf die Leinwand bringen lassen. CGI ist für Regisseure seiner Generation Fluch und Segen zugleich, aber ich kann verstehen, dass es gewisse Sehnsüchte auslöst.

Dass er es aus einem rein wirtschaftlichen Aspekt heraus getan hat, glaube ich nicht. Gerade die PT zeigt doch, dass er sich in den schier großen, bunten, wenn auch teilweise visuell sehr schlecht alternden Bildern aus dem Rechner einfach verloren hat.
 
Hat ers wegen Geld getan?

Obwohl ich Lucas für einen tüchtigen Geschäftsmann halte, glaube ich nicht, dass es ihm bei seinen Änderungen primär ums Geldverdienen ging. Denn wäre dem so, hätte er deutlich mehr Versionen zeitgleich auf DVD und Co feil geboten. Nein, ihm wird es bei den Änderungen schon um einen künstlerischen/erzählerischen Aspekt gegangen sein.

Grüße,
Aiden
 
Wäre es GL primär ums Geld gegangen hätte er schon vor Jahren einen Remaster zur OT gebracht. Denn so stark wie das Verlangen da im Fandom war/ist hätte er vermutlich dreiste Preise dafür verlangen können.
 
Hat ers wegen Geld getan?

Er hat den größten Teil der 4 Milliarden, die ihm Disney für Star Wars gezahlt hat, für wohltätige Zwecke gespendet. Ums Geld ist es ihm daher offensichtlich nicht gegangen.

...die ST obwohl sie nicht vom ihm (George Lucas) stammt ist ein visuelles muss mit einen würdigen abschluss (Leider oder Gott sei dank ohne George Lucas)

Du musst eindeutig eine andere ST gesehen haben als ich‽
 
Er hat den größten Teil der 4 Milliarden, die ihm Disney für Star Wars gezahlt hat, für wohltätige Zwecke gespendet. Ums Geld ist es ihm daher offensichtlich nicht gegangen.
Absolut, das darf man nie vergessen!

Du musst eindeutig eine andere ST gesehen haben als ich‽
Gut, ist halt seine Meinung, ne? Ein „visuelles Muss“ ist es im übrigen auch meiner Meinung nach. Und das mit dem würdigen Abschluss ist halt immer subjektiv. Natürlich weiß George Lucas nun, dass die 1983 geendete Geschichte mittlerweile auch hochoffiziell noch ein weiteres Ende hinzugefügt bekommen hat, welches für viele Menschen das neue Ende darstellt. Ob er jetzt daran zu knabbern hat...keine Ahnung. Ich denke, da das Ende immerhin ähnlich melancholisch-hoffnungsvoll wie bei der OT ist (einige sagen ja sogar, sie fänden es ziemlich ähnlich) kann er dahingehend wohl wenig auszusetzen haben - höchstens, dass er im Falle einer ST dann etwas ganz anderes erzählt hätte mit einem 'Triumph der Bösen' oder so. Glaube ich aber nicht. Die ST ist ja von Lucas' Grundidee für weitere Erzählungen auch nicht soo weit weg. Ich denke tatsächlich, das einzige, was Lucas heutzutage ein wenig Sorgen bereiten könnte, ist, dass die Designs wieder weniger mutig werden, worauf er immer so viel Wert gelegt hat. Manchmal ist es aber auch gut, einen Mittelweg zu suchen und nicht immer auf Teufel komm raus die neueste CG-Technik auszureizen oder knallbunte Computer-Welten zu erschaffen. Das hat vielleicht sogar er selbst mittlerweile eingesehen. Wobei ich ja eh glaube, dass uns bald (nicht sehr bald, aber bald) designtechnisch schon ein gewisser Umbruch bei SW bevorsteht und die ST vor allem deshalb so OT-nah gehalten war, weil man die Risikobereitschaft der PT nach der Kritik nicht so ganz mitgenommen hat ins neue Lucasfilm-Zeitalter.
 
Als Ende der 90er-Jahre die Special Edition in die Kinos kamen, war ein digital remastertes Bild nicht genug. Man musste was neues präsentieren, um die Leute in die Kinos zu locken. Könnte ich mir vorstellen. Lucas war ja seinerzeit mit Einschränkungen konfrontiert. Ende der 90er war die Tricktechnik soweit, dass er die PT realisieren konnte.

Dass in der PT so viele Computereffekte zum Einsatz kamen, liegt auch daran, dass Lucas von der alten Schule ist; sprich er ist ein kluger Geschäftsmann, der die Produktionskosten möglichst niedrig hält. Er sagt ja im Making-of zu E1: Eine Million gespart ist eine Million verdient. Das war im Hinblick auf Jar Jars Kostüm oder so.
 
The Matrix (1999) wies ja auch ein Effektgewitter auf und wurde von der Kritik gefeiert, auch wegen Sachen wie der Bullet Time. Könnte vielleicht erklären wieso das mit dem CGI immer schlimmer wurde. TPM ging da ja noch, auch wenn die Endschlacht auf Naboo echt nicht mehr schön anzusehen ist (das dachte ich mir aber damals schon im Kino. Die knallgrüne Wiese sah einfach unnatürlich aus).
 
Bei den CGI-Effekte, die bei Matrix zum Einsatz kamen, finde ich aber, dass diese deutlich besser gealtert sind als jene der Prequel-Filme. Vielleicht hat man da bei ILM auch aufs falsche Pferd gesetzt. (Oder war ILM an beiden Produktionen beteiligt?)

Grüße,
Aiden
 
Die meisten Effekte der PT sind eigentlich recht gut gealtert... gerade die Miniaturen und Puppen, aber auch vieles was an CGI verwendet wurde. Natürlich gibts den ein oder anderen Shot, wos nicht (mehr) so gut wirkt oder tatsächlich scheußlich aussieht, aber das gibt es in den meisten Filmen.
 
Vielleicht hat man da bei ILM auch aufs falsche Pferd gesetzt. (Oder war ILM an beiden Produktionen beteiligt?)
...im großen und ganzen kann ich mir die Effekte der PT noch sehr gut angucken. Bei einigen Szenen muss ich aber schnell weg gucken: Anakins Ritt auf dem Shaak (beim Picknick auf Naboo) hat aber zum Beispiel bestenfalls Daumenkino-Niveau:confuse:

Dass Lucas über die Jahrzehnte seinen Blickwinkel auf seine Filme änderte finde ich schon durchaus natürlich: Wenn ich auf Bilder gucke, die ich mal gezeichnet habe, oder auch berufliche Planungen im Rückblick sehe, dann würde ich jetzt einiges anders machen. Der Blick wird mit mehr Abstand ja auch objektiver, finde ich normal. Kohle hätte er einfacher scheffeln können: weitere Teile der erfolgreichen OT wären IMO wohl auch schon früher eine Lizenz zum Geld drucken gewesen.
 
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