Hapes, Kavan (Hapes-System)

|| Hapan • Hauptstadt • Königinnenallee • Cafe || • Nekki, Sav‘je, Padme, Marana​

Nekki lächelte, eine Kopfgeldjägerin, viel hätte nicht mehr gefehlt. Marana gefiel ihr, sie schien ihr sympathisch zu sein. Einen ganz eigenen Humor hatte sie und die neckischen Dialoge mit Padme ließen sie das ein oder andere Mal schmunzeln.

Die Vergangenheit, ja, Frieden war etwas so surreales, dass sie gar nicht mehr wusste was es bedeutete. Unterschied man sich denn so sehr vom Tier, wo war der erhabene Intellekt wenn man zu den Sternen sah und Tie Jäger den Himmel verdunkelten, wenn man sich umblickte und Leichen sich stapelten, Sith mit Vergnügen ihre Schwerter durch die Körper bohrten?


Erst der Schmerz zeigt uns, dass wir leben.

Doch wenn er zu groß wurde überdeckte er das Leben und fraß es auf bis von der Person nichts mehr blieb als eine leere Hülle. Das Blut pochte durch ihren Arm, der Atem zog sich kalt und brennend durch ihre Luftröhre. Das Leben tobte in ihr, aber was war es, leben, was bedeutete es, was versprach es? Wie erklärte man Leben jemandem, der vergessen hatte was es hieß zu leben?

Sie trank weiter, das Glas hatte sich schon fast geleert und sie dachte darüber nach ein weiteres zu bestellen. Oder vielleicht etwas anderes? Etwas betäubendes? Sie blickte zum Kellner, der dies als Aufforderung ansah zu ihr zu kommen. Doch als er vor ihr stand reagierte sie nicht, er blickte sie fragend an und als er genug gewartet hatte drehte er sich schon zum Gehen.

Noch einmal das Selbe, bitte.

Sie schüttete sich das letzte bisschen in den Mund und reichte ihm den leeren, durchsichtigen Behälter. Er sollte ihn wieder füllen. Gefüllt sein, mit einem Sinn, Jedi, konnten sie einen Sinn hinter all diesem bieten? Die Begabung kannte sie, erst diese hatte Dressilya den Tod geschenkt. Sie war gekommen um eine ehrliche Arbeit zu finden. Und nun bot man ihr abermals an eine Jedi zu werden, wie ihr Bruder und Vater. Er wäre stolz. Aber sie hatte bereits einmal versagt, war bereits einmal abgehauen.

Ihre Mundwinkel pressten sich nach oben, rangen mit der Schwerkraft, Nekki hatte noch immer das Lichtschwert in ihrer Tasche. Vorsichtig tastete sie danach. Vaters Schwert.


Ich hab nicht die Jedi erwähnt weil ich eine Jedi werden will, falls ihr das denkt.

Ein Pärchen betrat turtelnd das Cafe. Der Anblick stach ihr ins Herz, als Jedi würde sie ihn vielleicht wieder finden. Sie hatte sich und Vorin einmal geschworen die mächtigste aller Jedi zu werden. Sie biss sich auf die Lippe und rang mit sich.

Nein, ich kann nicht.

Sagte sie vielleicht etwas zu laut, der Kellner drehte sich kurz zu ihnen um, schüttelte dann aber nur den Kopf und bewirtete das Pärchen. Es hatte ihr nichts Gutes gebracht. Warum konnte sie nicht einfach eine ganz normale Frau sein und ein ganz normales Leben führen. Sie wollte diese Begabung nicht!

|| Hapan • Hauptstadt • Königinnenallee • Cafe || • Nekki, Sav‘je, Padme, Marana​
 
Hapan ~ Hauptstadt ~ Königinnenallee ~ Cafe ~ Nekki, Sav‘jes, Marana und Padme


Padme mußte schmunzeln.

"So, du hast die Jedi nicht erwähnt, weil du zu ihnen möchtest. Dann hast du uns geschickt abgelenkt."

Marana lachte und Padme stimmte mit ein. Dann betrachtete Padme Nekki wieder ernst.

"Du kannst nicht? Warum?"

hakte sie nach.

"Du hast nicht gesagt, daß du nicht möchtest oder willst, sondern daß du nicht kannst? Steht dir dabei etwas im Wege, Nekki?"

Padmes Blick ruhte auf Nekki. Der Blick war freundlich, nicht belustigend, nicht verurteilend. Eher etwas neugierig.

"Ich vermute mal, daß dir dein Schmerz im Weg steht. Schmerz mag uns kurz erkennen lassen, daß wir am Leben sind. Aber danach zerstört er auch das Leben. Keiner kann auf die Dauer leben und den Schmerz immer und wieder empfinden. Das ist nämlich kein Leben mehr, Nekki."

klang es nun ernst aus dem sonst so oft lachenden Frauenmund.

"Du und dein Schmerz steht euch sehr im Weg. Ist das der Grund, daß du nicht kannst oder glaubst, nicht zu können?"

hakte Padme nochmals nach.

"Oder hast du Angst, Nekki? Angst davor nicht den Weg zu schaffen, den dein Vater und dein Bruder eingeschlagen haben?"

Padme spürte einen leichten Druck am Arm. Sie blickte zur Seite und sah Marana an. Diese signalisierte ihr mit dem Blick, daß sie das Thema fallen lassen solllte. Aber es war zu wichtig. Sie lächelte, als sie Maranas Hand von ihrem Arm entfernte. Behutsam, aber bestimmt.

"Jeder von uns hat Angst, Nekki. Die Kunst ist nur, die Angst nicht überhand greifen zu lassen. Angst ist wichtig, damit man sich die Dinge klar vor Augen führt und sich klar für etwas entscheidet, was man tut. Nur dumme Leute haben keine Angst."

Plötzlich kam ihr noch ein Gedanke. Ein abwegiger Gedanke. Nar Shadda. Die Feindlichkeit anderen Rassen gegenüber. Flucht vor allem.

"Nekki, du glaubst doch nicht, daß du unwürdig für die Jedi bist, oder?"

fragte sie ins Blaue hinein.

"Hat dir jemand irgendwas in dieser Richtung versucht weiszumachen?"

Padme hoffte es nicht, aber möglich war alles.


Hapan ~ Hauptstadt ~ Königinnenallee ~ Cafe ~ Nekki, Sav‘jes, Marana und Padme
 
Zuletzt bearbeitet:
Hapan ~ Maranas Residenz ~ Gästezimmer ~ Turima

Am nächsten Morgen erwachte Turima sehr spät. Nach der Uhr an der Wand zu urteilen war es bald Mittag. Allerdings war an dem Abend zuvor wirklich spät geworden und der Flug nach Hapan hatte sie auch noch ermüdet, dachte sie noch etwas schlaftrunken. Nachdem sie ja keine Kleidung zum wechseln dabei hatte, richtete sie sich so gut wie möglich mit den zugegeben üppigen Utensilien zusammen, die ihr in dem schönen und geräumigen Gästezimmer zur Verfügung standen. Trotzdem, sie hatte gut geschlafen und da sie keine auf einen bestimmten Zeitpunkt festgelegte Termin heute hatte, war es egal, ob sie etwas später in den Königspalast zurückkehrte. Als sie fertig war ging sie nach unten in das Erdgeschoss der Residenz und fragte die erste Bedienstete, die ihr begegnete nach der Hausherrin.

Tut mir leid, Botschafterin, aber Madame Che Tah ist mit Mastress Padme bereits früh in die Hauptstadt gefahren. Madame de Lieven ist jedoch noch hier. Wenn Sie wollen kann ich Ihnen ein Frühstück machen. Soll ich Madame de Lieven Bescheid sagen?

Erwiderte sie bedauernd.

Ja, bitte. Und verständigen Sie den Königspalast, damit mich jemand abholen kommt.

Sehr wohl, Madame.

Sagte die junge Frau nickend und machte sich dann auf den Weg die Aufträge zu erledigen. Turima ging ins Esszimmer und trat dort ans Fenster. Dort beabsichtigte sie die Gärten und die Landschaft vor dem Fenster zu betrachten bis entweder Casia kam oder ihr das Frühstück serviert wurde. Die Gärten waren wirklich sehr gepflegt und luden ein in ihnen spazieren zu gehen. Dazu noch der Sonnenschein. Es war wirklich ein herrlicher Tag, stellte sie fest. Lang konnte sie den Blick aber nicht genießen, da das Frühstück bald gebracht wurde. Da sie immer noch alleine war aß sie schnell, um bereit zu sein, wenn ihr Gleiter hier war. Bis dahin gesellte sich hoffentlich auch Casia zu ihr, welche ja am Abend zuvor zugesagt hatte sie zu begleiten.

Hapan ~ Maranas Residenz ~ Esszimmer ~ Turima
 
|| Hapan • Hauptstadt • Königinnenallee • Cafe || • Nekki, Sav‘je, Padme, Marana​

Nach einem kurzen Scherz, der gar nicht einmal so weit daneben lag, wurde es bitterernst in dem Cafe, an jenem kleinen Tischchen. Schmerz, Angst, sie fühlte sich bedrängt und dachte gar daran einfach aufzustehen und zu gehen. Warum glaubten Jedi immer die Welt retten zu können? Sie war kein Versuchskaninchen, an dem sich jeder Pseudopsychologe probieren durfte, bis sie die Kriterien erfüllte, die gewünscht wurden. Aber in Wahrheit krallte sie sich wie angewurzelt an ihrem Glas fest, ein Punkt in ihr war getroffen worden. Hatte die Jedi denn nicht recht? Doch so viele Wahrheiten sie auch erzählte, der Schmerz verging nicht.

Eines traf sie besonders. Wie sollte sie denn dem Erbe Vaters je gerecht werden? Sie erinnerte sich noch genau daran, wie er mit ihnen gespielt hatte, sie auf den Schoss nahm und Geschichten erzählte. Er war ihr Held gewesen!

Sie bebte innerlich, als drohte sie zu zerreisen, ihr Blick verschwamm und die Stärke verfloss in ihr. Es war als wäre ein großer Stein von Schmerz und Angst ihr in den Hals gewandert, sie klammerte sich an das kleine Glas fest als könnte es ihr Halt in ihrem schwankenden Leben bieten.


Was wisst ihr schon von mir?

Krächzte es aus ihr heraus. Ihr Gemüt flatterte von einem Extrem in das nächste. In ihr brodelte es und Wut gab etwas um den Schein zu wahren, nicht zu sehr im Herzen getroffen worden zu sein. Starrköpfig blickte sie der Jedi ins Gesicht und wich nicht von der Stelle, schob sich aufständisch nach oben.

Ich bin nicht das nette Mädchen von nebenan.

Es fiel ihr schwer die Stimme stabil zu halten, mal war es zu laut, mal zerbrach die Fassade und der Schmerz schob sich hinein und ließ sie erzittern.

Ich habe .. Dinge getan. Getötet. Und das ohne Gewissen. Ich habe meinen Meister, der mich ausbilden wollte und in mich glaubte, alleine zurückgelassen und bin einfach verschwunden.


Von einem inneren Gewicht gezogen setzte sich wieder und starrte auf ihr Glas. Sie floh nur, permanent und ohne unterlass. Sie floh vor der Vergangenheit, der Ausbildung, ihrem Leben. Sie schluckte, es widerte sie an, sie selbst widerte sie an. Mit großer Wucht schleuderte Nekki das Glas gegen die nächste Wand. Zitternd starrte sie phlegmatisch auf ihre Hände als wären sie ihr fremd. Sie hörte das laute Gebrüll des Kellners, aber es war so weit entfernt als wäre es nur ein Echo aus einer anderen Welt. Ihre Stimme schleppte sich flüsternd, verloren, wie sie selbst, voran.


Ich bin nicht das nette Mädchen, das eurem Padawan half.
Ich werde es .. immer wieder tun, ein Mensch ändert sich nicht.


Auch wenn sie es gerne wäre, so wie Vorin, ein tugendhafter Ritter, ein Jedi.

|| Hapan • Hauptstadt • Königinnenallee • Cafe || • Nekki, Sav‘je, Padme, Marana​
 
Zuletzt bearbeitet:
Hapan ~ Hauptstadt ~ Königinnenallee ~ Cafe ~ Nekki, Sav?jes, Padme und Marana


Marana zog lediglich die Augenbraun hoch, als das Glas an die Wand flog und daran zerbarst. Sie fixierte den Kneller, der wütend aufgebrüllt hatte mit festem Blick und deute ihm, daß sie den Schaden ersetzen würde. Der Kneller verstand sie, war aber immer noch krebsrot vor Ärger, was etwas zur Maranas Erheiterung beitrug.
Weniger erheiternd fand sie Padme. Was fiel ihrer Tochter ein, Nekki so in die Ecke zu drängen?


?Was Taktgefühl angeht, scheinst du wichtige Lektionen bei den Auralesern verpasst zu haben, Padme.?

murmelte sie leise. Doch Padme schaute sie mit unergründlichem Gesichtsausdruck an. In diesem Moment schien ihr ihre Tochter fremd und fern. Sie selbst konnte erahnen, wie es in Nekki aussah. Sie war auch gezwungen gewesen, sich ihrer Haut zu erwehren, ohne Hilfe, ohne Beistand. Und dann kam ihre Tochter daher, die die Ausbildung in einem feinen Tempel auf Coruscant genossen hatte und provozierte Nekki auf unerhörte Weise. Marana tat das Mädchen leid?

?Autsch?

meinte sie zu sich. Das war ja wie eine mentale Ohrfeige. Sie erinnerte sich daran, wie es ihr damals gegangen war. Und sie wusste schon damals, was sie nicht brauchen konnte. Nämlich Mitleid. Das gab der ganzen Situation erst recht einen erbärmlichen Anstrich und sie fühlte sich schlimmer denn je. Wie es schien, hatte Nekki genau wie sie damals, noch niemanden gefunden, der sie zwang zu erzählen. Sich mit dem auseinander zu setzen, was geschehen war. Nicht immer kopfscheu davonzurennen. Das hatte die Sache nie besser gemacht, eher schlimmer. Und Nekki hielt das alles hinter einer Fassade verborgen. Und Padme brach nun Stücke davon ab. Und Marana konnte erahnen, wie schmerzlich das für Nekki sein musste.

?Getötet??

Marana hob die Augenbraun.

?Ich hoffe, daß sie so klug waren, dafür Geld zu nehmen. Ich hab es getan.?

Marana grinste. Wenn sie eine Katze gewesen wäre, dann hätten ihr sogar noch ein paar gelbe Federn zwischen den Zähnen herausschauen müssen.

?Ich hab Geld dafür genommen.?

gab Marana unumwunden zu. Sie blickte Nekki an. Sie war sich sicher, daß Nekki dachte, daß sie eine tolle Vergangenheit hatte. Schließlich saß sie hier im Cafe, konnte Gäste in ihr Haus einladen und hatte Kontakt zum Königshof. Und Marana fiel noch etwas ein. Sie hatte Padme auf Nal Hutta zurückgelassen. Sie hatte zwar Tryff, aber hatte eine Menge von Dingen erlebt, die Jedi vielleicht sonst erspart blieben.

?Nun, und was Padme anbetrifft. Ich wäre vorsichtig mit den Portmaines. Sie ist nach wie vor eine vorzügliche Diebin.?

Marana grinste und Padme lachte.

?Naja und das nette Mädchen von nebenan bist du wirklich nicht, Ansion liegt nicht um die Ecke.?

schmunzelte Marana.


Hapan ~ Hauptstadt ~ Königinnenallee ~ Cafe ~ Nekki, Sav?jes, Padme und Marana
 
Hapan ~ Hauptstadt ~ Königinnenallee ~ Cafe ~ Nekki, Sav‘jes, Marana und Padme


Padme amüsierte sich, als Marana ihre Vergangenheit so schonungslos offenbarte. Dabei war der Diebstahl noch harmlos gewesen. Sie musste sich oft genug ihrer Haut erwehren. Aber überleben oder sterben. Die Wahl der Mittel war nicht sehr umfangreich.

“Ich werde dir zusammenfassen, was ich von dir weiß, Nekki.“

Padme blickte Nekki an.

“Ich weiß, daß dein Vater ein Jedi war, der sich aus seinem aktivem Amt zurückzog und sich mit seiner Familie auf Ansion niederließ. Du hast einen älteren Bruder, der Jedi ist. Da du von deinem Vater in der Vergangenheit redest, vermute ich, daß er tot ist. Du warst bei einem Jedi und scheinst eine Ausbildung begonnen zu haben, aber diese abgebrochen. Du warst in deinem Leben auf Nar Shadda und damit ist viel Schmerz verbunden, obwohl ich zugeben muss, daß ich nicht weiß, aus welchem Grund. Zum Schluss weiss ich auch, daß du deinem Bruder nach dem Fall von Corellia nicht mehr gesehen hast.“

fasste sie zusammen.

“Ich kann wirklich nicht behaupten, daß ich viel über dich weiß, aber für die zwei Stunden, die wir uns kennen, ist es nicht gerade wenig.“

meinte sie lächelnd.

“Ich habe auch Dinge getan, bevor ich zu den Jedi gekommen bin, die ich heute nicht mehr tun würde. Aber ich schäme mich dessen auch nicht. Wenn man ums Überleben kämpfen muss, dann haben Moralvorstellungen, mit denen man sich nie auseinander gesetzt hat, nicht viel Beachtung. Ich wusste es nicht besser. Und ich vermute, daß du auch nicht viele Möglichkeiten hattest, um zu wählen.“

Ernst blickte sie Nekki an.

“Du hast deinen Meister verlassen, das machen viele Padawane, wenn sie überfordert sind. Er mag an dich geglaubt haben, aber du tust das nicht. Bevor du damit leben kannst, daß andere an dich glauben, musst du erstmals an dich selbst glauben.“

Padme konnte nur vermuten, aber es kam nicht selten vor, daß Meister und Padawan nicht gut zusammenpassten, obwohl sie sich ansonsten gut verstanden. Das alleine war manchmal keine ausreichende Basis, vor allem nicht, wenn einem tausend Dämonen auf den Fersen waren. Und das war bei Nekki eindeutig der Fall.

“Ich denke aber, daß du ihm eine Nachricht hinterlassen hast, nicht wahr? Und dann bist fortgegangen. Nicht zum ersten Mal. Deine Schuld treibt dich immer wieder weg. Sie nimmt dir die Luft zum Atmen, bis du das Gefühl hast, nur noch weglaufen zu können.“

Padme konnte nicht schonend mit Nekki umgehen. Sie würde das als Mitleid fehldeuten und wieder weglaufen. Dabei brauchte sie Ruhe und endlich Frieden. Frieden mit sich selbst. Und sie war entschlossen, Nekki dabei zu helfen. Padme wusste wie sie reagiert hatte, als sie Marana und Casia mit Samthandschuhen angefasst hatten. Ihr wurde immer enger ums Herz, bis sie wirklich das Gefühl hatte nicht mehr atmen zu können.

“Du hast meinen Padawan geholfen. Das ist nicht zu leugnen.“

widersprach sie Nekkis Logik.

“Und wer hat dir den Blödsinn eingeredet, daß sich ein Mensch nicht ändern kann? Wenn du es warst, dann muss ich dir gratulieren, du warst sehr erfolgreich.“

spottete Padme leise. Dann wurde der Ausdruck ihrer Augen hart.

“Du wirst nie so sein wie Vorin. Oder dein Vater. Gib den Versuch auf, Nekki.“

Für kurze Zeit legte sich Stille über den Tisch. Padme ließ Nekki Zeit, diese Aussage zu verdauen. Sie war hart. Aber Nekki musste begreifen lernen.

“Ich denke, du möchtest wissen warum, oder?“

Sie führte mehr ein Selbstgespräch, da es zu befürchten war, daß Nekki verneinte und wegliefe.

“Die Antwort ist einfach. Du bist nicht dein Vater. Du bist auch nicht Vorin. Du bist Nekki al Jevarin. Niemand weniger, und niemand mehr. Einfach nur Nekki.“

beantwortete sie ihre eigne Frage.

“Versuch erst gar nicht auf einem fremden Weg zu gehen. Niemandem kann auf dem Weg eines anderen laufen. Jeder von uns muss seinen Weg finden.“

Padmes Stimme klang nun weich.

“Du hast deinen eignen Weg, Nekki, denn du bist eine eigenständige Persönlichkeit. Nur musst du dir auch gestatten, es sein zu dürfen.“

Padme lächelte Nekki an.

“Du glaubst Schuld auf dich geladen zu haben. Aber irgendwann musst du auch loslassen können.“

Sie blickte Nekki an. Mal sehen, ob sie diesmal weiterkam.

“Wen hast du geschützt, Nekki?“

fragte sie gerade heraus.


Hapan ~ Hauptstadt ~ Königinnenallee ~ Cafe ~ Nekki, Sav‘jes, Marana und Padme
 
Zuletzt bearbeitet:
Hapan ~ Maranas Residenz~ Gärten


Casia saß mit einem Buch auf der Terrasse, auf der sich die Familie, wenn das Wetter sie nicht gerade enttäuschte, so oft wie möglich aufhielt. Cerian tobte fröhlich durch die Gärten, während sie und ein Kindermädchen ein wachsames Auge auf ihn hatten. Gefrühstückt hatte sie mit Padme und Marana. Letztere war wild darauf einkaufen zu gehen, denn Marana hatte Casia anvertraut, daß Padme sich entschieden zu schmucklos kleidete. Cerians neue Bekleidung diente ihr nur als Vorwand, auch wenn er wirklich neue Bekleidung brauchte. Casia konnte Padmes Kleidungsstil eher nach vollziehen als Marana. Jedi trugen nun meistens ihre Roben, aber die hatte sie bei Padme selten gesehen. Sie schien ihre Tage auf Nal Hutta nach nicht wirklich hinter sich gelassen und gab sich eher inoffiziell gekleidet. So schön die Kleidungsstücke auch waren, Casia wusste, daß es bald damit auch für sie ein Ende haben würde. Robuste Kleidung war in vielen Situationen von Vorteil. Trotzdem hatte Casia für den heutigen Tag ein schönes Kleid gewählt. Sie wollte sich nicht blamieren und wenn sie sah, was Marana in ihrer Freizeit trug, dann konnte sie entfernt erahnen, was man am Hof trug. So trug sie ein weißes Unterkleid aus zartem Chiffon. Die Ärmel waren lang, aber verengten sich zum Handgelenk, so sie sich leicht bauschten. Über dem Unterkleid trug sie ein Überkleid, welches keine Ärmel hatte. Es war grün und der Halsausschnitt war v- förmig. Hier kam das üppige Unterkleid auch wieder zur Geltung. Ansonsten war das Kleid bodenlang und am Saum herrlich mit weißen Stickereien verziert. Die Haare trug sie hochgesteckt.
Casia hatte die Anweisung gegeben, daß man ihr sofort Bescheid geben sollte, wenn Turima erwacht war. Trotzdem war sie erstaunt, daß die Diener Turima das Frühstück im Esszimmer gedeckt hatten. Schließlich frühstückte die Familie meistens auf der Terrasse.
Casia begab sich ins Esszimmer und dachte nochmal an das Frühstück zurück. Sie hatte sich göttlich über Padmes Miene amüsiert, die wenig angetan war, von ihrer Mutter durch sämtliche Läden Hapans geschleift zu werden.


?Guten Morgen, Turima, haben Sie gut geschlafen? Wir wollten sie nicht wecken.?

begrüßte sie Turima freundlich.

?Padme und Marana sind schon aufgebrochen, obwohl Padme der Meinung war, daß es nicht höflich sei vor dem Gast aufzubrechen.?

erklärte sie fröhlich.

?Zu Padmes Leidwesen erklärte Marana Padmes Manieren kurzerhand zur einer faulen Ausrede, um nicht so lange in der Stadt einkaufen zu müssen.?

erzählte Casia von den morgendlichen Geschehnissen. Sie vermutete, daß sich Turima genauso darüber amüsierte wie sie.

?Bedauerlicherweise haben die Diener ihnen hier das Frühstück gedeckt, denn wir frühstücken meistens auf der Terrasse. Aber scheinbar wollte man Marana keine Schande machen.?

Casia nahm sie eine Tasse Kaffee und wartete geduldig bis die Senatorin gefrühstückt hatte, aber Turima aß schnell.
Gemeinsam standen die beiden Frauen auf und zu Casias Erstaunen stand schon ein Gleiter vor den Türen des Anwesens.


?Da waren sie aber fix. Ich hoffe nicht, daß wir so unangenehme Gastgeber waren.?

schmunzelte sie, als sie beide im Gleiter Platz nahmen. Kurz darauf waren sie unterwegs zum Palast


Hapan ~ Gleiter zum Palast ~ Casia und Turima
 
Hapan ~ Maranas Residenz ~ Esszimmer ~ Casia und Turima


Kurz bevor Turima mit dem Frühstück fertig war kam schließlich Casia zu ihr ins Esszimmer. Sie trug ein grünes ziemlich festliches Kleid, das angemessen war für den Hapanischen Königspalast. Offenbar war sie schon bereit loszufliegen.

Guten Morgen, Casia. Und ja, ich habe gut geschlafen. Danke der Nachfrage. Ich muss von der Reise noch ziemlich müde gewesen sein, denn normalerweise bin ich keine Langschläferin.

Stellte sie klar. Dennoch wusste sie die Rücksicht ihrer Gastgeber zu schätzen. Als Schwangere musste sie auch sehr auf ihren Körper und seine Bedürfnisse achten.

Aber Padme und Marana können natürlich einkaufen fahren, wenn sie Besorgungen zu erledigen haben.

Meinte sie achselzuckend. Es war ja auch schon bald Mittag.

Machen Sie sich keine Gedanken deswegen, ich bin es gewohnt das Frühstück drinnen einzunehmen. Auf Corellia hatte ich nämlich keine Terrasse. Mein dortiges Appartment verfügte nur über einen Wintergarten, aber in einer Großstadt wie Coronet City war das wohl auch besser so.

Sinnierte sie. Als sie fertig war ging sie mit Casia nach draußen, wo schon der bestellte Gleiter auf sie wartete. Dabei lächelte sie der Corellianerin kurz zu.

Nein, Sie waren weiß Gott keine schlechten Gastgeber. Aber es ist langsam an der Zeit mit der Republik in Kontakt zu treten wie Sie wissen.

Nachdem die beiden Frauen eingestiegen waren flog der Pilot umgehend los. Soweit Turima das beurteilen konnte nahm er diesselbe Route wie sie bereits am Hinweg gekommen war. Das war vermutlich der kürzeste Weg. Nach ein paar Minuten Flug waren am Horizont bereits die ersten Gebäude der hapanischen Hauptstadt zu sehen und 15 Minuten später setzte sie der Pilot sicher am Landedeck des Königspalastes ab. Ohne zu zögern stieg Turima aus und ging zusammen mit Casia mit eiligen Schritten nach drinnen. Außerhalb des Palastes konnte man schließlich nicht sicher sein vor irgendwelchen Anschlägen oder Scharfschützen.

Kommen Sie, Casia. Wenn ich mich nicht irre müsste hier in der Nähe bereits ein Kommunikationsraum sein, mit dem eine holographische Übertragung möglich sein sollte.

Es dauerte nicht lange bis sie in den hellen und sonnendurchfluteten Gängen schließlich die richtige Tür fanden. Wachen standen keine davor. Nachdem Turima ihre Hand auf den Handflächenscanner gelegt hatte öffnete sich die Tür lautlos. Der Raum, in den sie eintraten war relativ klein und notwendigerweise schmucklos, abgesehen von den technischen Geräten.

Bleiben Sie bitte außerhalb des Übertragungsfeldes, wenn ich der Kanzlerin die Nachricht des Austrittes Hapans aus der Republik überbringe.

Bat sie die andere Frau. Dabei sah Turima für einen Moment sie traurig aus. Jetzt, wo es soweit war überbrachte sie ihrer Freundin Minga ungern eine Nachricht, die für diese eine weitere Hiobsbotschaft sein musste. Zudem konnte sie ihr auch nicht die heimliche Unterstützung Hapans für die Republik mitteilen, denn sie konnten nicht sicher sein, dass ihr Gespräch nicht vielleicht doch abgehört wurde. Trotzdem aktivierte sie die höchste Verschlüsselungsstufe und rief dann die Basis der Republik auf Kegan. Die schlanke Hapanerin stellte sie bereits ins Übertragungsfeld, während sie darauf wartete, dass sich die Verbindung nach Kegan aufbaute.


Hapan ~ Hauptstadt ~ Königspalast ~ Kommunikationsraum ~ Casia und Turima
 
|| Hapan • Hauptstadt • Königinnenallee • Cafe || • Nekki, Sav‘je, Padme, Marana​

Marana hatte wirklich einen eigentümlichen Humor. War es wirklich so einfach? Machte sie sich zu viele Gedanken, grübelte zu sehr, während andere das Selbe taten und trotzdem über den Dingen standen? Sie bewunderte die Jedi und ihre Mutter dafür. Es tat gut mit Menschen zu reden, die verstanden anstatt zu verurteilen und in ihr das Dunkle zu sehen.

Langsam beruhigte sie sich wieder, sie musste über den Dingen stehen. Dem Kellner gönnte sie nicht einen Blick. Als wäre er an ihrem Zustand beteiligt. Kleine Falten bildeten sich auf ihrer Stirn, diese Jedi stach noch tiefer, aber es schmerzte nicht, es brachte sie zum Denken. Sie legte ihren Kopf schief als sie davon sprach, dass sie nie so sein könnte wie Vater oder Vorin. Das ging zu weit! Aber sie hatte Recht! Sie war Nekki und niemand sonst, sie hatte auf Nar Shaddaa nicht auf andere gehört und war ihren eigenen Weg gegangen, warum suchte sie jetzt ein leuchtendes Vorbild, anstatt weiterhin einfach nur sie selbst zu sein? Vielleicht weil ihr nicht gefiel was sie war!?


Es hört sich so einfach an.

Loslassen. Wie ließ man los, aktiv, wenn Loslassen doch ein Akt der Passivität war, der das Abwenden von aktiven Gedanken und Taten bedeutete? Einen Ball konnte man loslassen, aber wie ließ man Gefühle los? Ihre Gedanken schienen sich mehrfach zu überschlagen während Padme weitersprach. Schuld trug sie genug, aber was war das danach, was meinte sie mit..

Geschützt?

Sie meinte doch nicht etwa...?

Ihr Herz pochte, erschlafft stürzte sie und landete auf dem kalten Boden des Dachs. Das goldene Haar wild über das Gesicht gewirbelt trat das Lichtschwert wieder aus. Ein Schrei verdeckte jeden Ton auf Nar Shaddaa, die eigene Stimme war das, so fern und fremd, wie von einer anderen Welt, wie ein anderer, nicht sie. Plötzlich kniete sie neben ihr. Die Augen trübten sich und sie war gegangen. Dann ging auch Dressilya.

Tief atmete sie ein, merkte gar nicht wie man sie anstarrte, sie schwitzte und schnappte wie nach einem Marathonlauf nach Atem. Noch nicht einmal Noah hatte sie davon erzählt!


Ich will es noch einmal versuchen!


Als habe sie sich nur eine schwierige Entscheidung abgeronnen wischte sie sich die kleinen Perlen von der Stirn.

Nehmt mich als Padawan auf und lehrt mich zu leben. Ich möchte nicht mehr weglaufen.


Niemandem würde sie von Dressilya erzählen, niemandem.

|| Hapan • Hauptstadt • Königinnenallee • Cafe || • Nekki, Sav‘je, Padme, Marana​
 
Zuletzt bearbeitet:
Hapan ~ Hauptstadt ~ Königinnenallee ~ Cafe ~ Nekki, Sav?jes, Marana und Padme


Padme lachte leise, als Nekki meinte, daß es sich einfach anhörte.

"Naja, vieles hört sich einfach an, ist aber dann sehr schwer. Sich mit seiner eignen Person auseinanderzusetzen ist nicht einfach, weil man oft Dinge sieht, die einem nicht gefallen. Aber es nicht zu tun, das ist feige. Und du bist kein Feigling, Nekki."

munterte Padme Nekki auf. Sie war sich sehr sicher, daß Nekki tapfer und auch ein goldenes Herz hatte. Und sie wollte, daß Nekki zur Ruhe kam, denn Nekki sah in Padmes Augen gehetzt aus. Ein paar Tage Ruhe und Padmes Geheimwaffe würden wahre Wunder wirken. Zumindest hoffte sie das, denn die Geheimwaffe konnte auch eine Nervensäge sein.

"Geschützt?"

Padme lauschte gespannt, aber sie ahnte, daß sie es nicht erfahren würde. Nekki trug ihr Herz nicht auf der Zunge. Zuerst musste sie Vertrauen fassen. Es würde seine Zeit brauchen, bis sich dieses aufbaute. Padme schwor sich, nichts unversucht zu lassen, damit Nekki Vertrauen aufbaute. Wenn sie ihr nicht die Geschichte erzählen wollte, dann hoffte Padme aber, daß sie Nekki soviel Vertrauen geben konnte, daß sie leichter Zugang zu anderen fand und sich jemanden anvertraute. Nekki ahnte es nicht, aber das würde einer ihrer Prüfungen werden, die sie zu bewältigen hatte. Daran würde sie auch wachsen.

"Nehmt mich als Padawan auf und lehrt mich zu leben. Ich möchte nicht mehr weglaufen."

Padme nickte.

"Gut, Nekki, das werde ich machen."

Padmes Versprechen klang fest. Nekki konnte dieses Versprechen auch in den Augen ihrer neuen Meisterin ablesen.

"Nun gut, dann laßt uns nach Hause fahren. Ich bin mir sicher, Padme, daß du das absichtlich gemacht hast, um nicht weiter einkaufen gehen zu müssen."

verkündete Marana. Padme lachte hell heraus.

"Aber du kommst mir nicht so leicht davon. Es wird nachgeholt"

Marana kannte keine Gnade. Und Padme, die gerade noch gelacht hatte, stöhnte gequält auf.

"Du hast schon die halbe Stadt leergekauft. Das reicht!"

antwortete sie ihrer Mutter energisch. Diese hatte genauso energisch den Kellner herangewinkt und die Worte ihrer Tochter einfach ignoriert. Sie bezahlte ohne mit der Wimper zu zucken und legte noch ein Trinkgeld oben drauf. Sav´jes, der die ganze Zeit geschwiegen hatte, rieb sich den Kopf.

"Geht es dir nicht gut, Sav'jes?"

fragte sie besorgt.

"Ich hab enorme Kopfschmerzen."

antwortete ihr der Padawan.

"Dann sollten wir zu sehen, daß du bald ins Bett kommst."

Mit diesem Worten verließ die Gruppe das Cafe. Marana hatte über Com bereits den Gleiter geordert.
Padme war immer noch beeidruckt, wenn sie das Haus in der Ferne auftauchen sah. Es schmiegte sich zum einen an den Hang, zum anderen aber beherrschte es auch die Höhe, die aber von der umfassten Terrasse eingenommen war. Es lag abgelegen, aber man konnte die Hauptstadt schnell erreichen. Schließlich kamen sie durch den Einfahrtsbereich und hielten vor der trutzigen Tür, die von einer Dienerin in dem Moment geöffnet wurde.


"Willkommen auf Quirinal."

meinte Marana freundlich, bevor sie sich an die Dienerin wandte.

"Tanal, diese jungen Leute sind meine Gäste. Bitte machen sie die Gästezimmer zur Terrasse fertig."

beschied sie der Diener freundlich, aber entschieden. Padme amüsierte sich immer über den Luxus, der sie umgab, denn sie war es nicht gewohnt. Marana dagegen war hier aufgewachsen.

"Ton´Del wird Sav´jes als Kammerdiener zugeteilt. Er soll sich bitte sofort auf den Weg machen, denn der junge Herr muß sich hinlegen."

Es dauerte keine zwei Minuten, bis der Kammerdiener erschien und Sav´jes aus dem Gleiter half.

"Ich wünsche dir Gute Besserung, Sav´jes. Ich werde später nach dir schauen."

meinte Padme freundlich zu ihrem Padawan, bevor dieser mit dem Kammerdiener zusammen im Haus verschwand.

"Himmel nochmal, dann wird das Aufräumen halt warten müssen. Ich bezweifele zudem stark, daß es da viel zu Putzen gibt, Tanal."

schmipfte Marana, während Padme Nekki nur amüsiert anschaute.

"Tasha, wird Nekki als Zimmermädchen zugeteilt. Und nur damit sie sie sich nicht aufregen, werden wir uns erstmals auf die Terrasse zurückziehen. Lassen sie uns eine Kleinigkeit servieren."

beruhigte Marana die aufgeregte Hausdame. Padme hatte schon festgestellt, daß sie in Bezug auf ihre Pflichten keinerlei Spaß verstand. Sie hatte sich sogar bei Marana beschwert, daß Padme selber putzen wollte. Marana hatte sie beschwichtigt, aber Padme dennoch gebeten, davon abzusehen, selbst zu putzen.

"Nekki, wehr dich nicht dagegen. Ich weiß, daß es ungewohnt ist, aber lassen wir den Leuten hier ihren Willen. Außerdem tut es auch mal gut, verhätschelt zu werden."

raunte Padme ihrer Padawan zu.

"Na, Padme, kommt ihr oder wollt ihr hier draußen stehenbleiben?"

erklang Marans Stimme.

"Nein, Mama, aber du hättest sicherlich Karriere beim Militär machen können."

lachte Padme fröhlich. Gemeinsam betraten die drei das Haus.

"Nekki, dein Zimmer wird noch sauber gemacht. Ich weiß mit Sicherheit, daß es sauber ist, aber bevor mir meine Haushälterin vor Empörung den Kopf wäscht, habe ich lieber nachgeben."

scherzte Marana, während sie durch das Haus schritten zur großzügigen Gartenterrasse. Padme hörte von weitem schon das fröhliche Lachen von Cerian.

"Der hat gut lachen, mußte schließlich nicht einkaufen gehen."

murmelte Padme leicht vor sich hin, während sie die Terrasse betraten. Cerian wurde sofort auf sie aufmerksam und rannte auf sie zu. Kurz vor ihnen blieb er stehen, steckte sich einen Finger in den Mund und blickte zu Nekki auf.

"Nekki, darf ich dir vorstellen, daß ist Cerian Levin Master. Mein Sohn."

stellte sie Cerian Nekki vor.

"Cerian, das ist Nekki al Jevarin."

Bei diesem Worten ließ sich Cerian auf den Po plumpsen. Natürlich hatte er es wieder geschafft, nicht sauber zu bleiben. Hose und T- Shirt waren versandet und Padme schwor, daß Cerians Haare ebenfalls versandet waren. Cerian fand aber Nekki sehr interessant. Er nahm seinen Finger aus dem Mund und streckte die Arme nach Nekki aus.

"Arm tehme.

verlangte er.

"Das heißt, wenn schon, Bitte auf den Arm nehmen."

korrigierte Padme ihren Sohn.

Bide Terian Arm tehme."

Cerian schien zur Ausnahme bereit sich von seiner Schokoladenseite zu zeigen. Marana betrachtete die Szene belustigt.

"Nun, Nekki, Cerian hat die unangenehme Eigenschaft, annzunehmen, daß meine Padawane sein Eigentum sind. Ich hoffe, daß du damit leben kannst.

meinte Padme lachend. Auch Marana stimmte in das Lachen mit ein.


Hapan ~Quirinal ~ Gartenterrasse ~ Nekki, Cerian, Marana und Padme
 
|| Hapan ? Hauptstadt ? Königinnenallee ? Cafe || ? Nekki, Sav?je, Padme, Marana​

Ein Gleiter führte sie aus der Hauptstadt, das Anwesen lag also etwas Außerhalb. Sie setzte sich in das Vehikel und lehnte sich einfach zurück, ließ die Gebäude und später die Landschaft an sich vorbeiziehen. Sie hatte nicht viel Zeit sie einfach nur auf sich wirken zu lassen, das Gebäude war zwar außerhalb aber nicht am Ende der Welt. Es war ein Pracktkomplex, an einem Hang gelegen, prunkvoll und pompös. Es war schwer nicht davon beeindruckt zu sein. Dort würde sie vorerst wohnen, sie konnte sich nicht erinnern jemals so gut gehaust zu haben. Wie ungerecht war das Universum doch, Reichtum und Armut drifteten so weit auseinander.

Die Türe wurde von Dienern geöffnet, die Sklaven der zivilisierten Welt. Nekki war froh, dass Sav'jes sie hier verließ. Es war überhaupt peinlich sich so schwach vor seinen Augen gezeigt zu haben. Sie schnaubte wenig begeistert als ihm ein eigenes Zimmermädchen zugeteilt wurde.


Als auch ihr mitgeteilt wurde, dass ein Mädchen für sie bestimmt war, wollte sie schon laut protestieren. Doch ging alles zu schnell und Padme erstickte gleich jeden Anflug von Widerspruch in seiner Entstehung. Es gefiel ihr nicht, dass sie jemand wie eine Herrin behandelte und dass jemand ihr Zimmer betreten würde. Sie wollte nicht verhätschelt werden, wie sehr hatte sie diese Leute gehasst, die keinen Finger krümmen mussten und von allen Seiten umsorgt, sogar gefüttert wurden. Das war das letzte, das sie je werden wollte.


Verhätschelt

Angewidert wiederholte sie das Wort als sei es das abstoßendste, das sie je gehört hatte.


Nicht gerade etwas, das man von demütigen Dienern der Macht erwartet.

Stichelte sie mit einem sarkastischen Grinsen auf den Lippen. Vielleicht war es wirklich mal was Nettes, aber mehr als das sie nicht verhindern konnte würde sie von den Dienern nicht verlangen.

Fast die Terrasse erreicht rannte ein kleiner Junge auf sie zu und blieb direkt vor ihnen stehen. Er blickte zu Nekki auf und sie wusste erst gar nicht was denn auf einmal los war. Padme erklärte, dass dies ihr Sohn sei, Cerian. Niedlich streckte er seine kleinen Arme aus und forderte sie auf ihn auf den Arm zu nehmen. Nekkis Lippen verformten sich zu einem breiten Lächeln.


Dann will ich ihm diese Illusion doch noch nicht schon nehmen.

Nekki hockte sich hin und nahm den jungen Master auf. Sie lachte als sie den kleinen Fratz so betrachtete. Diese frechen Augen erinnerten sie an den jungen Vorin.


Wie alt bist du denn?

Ihre eigenen Augen glänzten als sie das Kind zur Terrasse führen durfte. Sie vergaß ganz, dass sie eigentlich keine Diener mochte und wie aufreibend überhaupt alles war, das Gespräch im Cafe, der Offizier am Flughafen, alles klein und winzig im Vergleich zu dem Wunder des Lebens. Die Sonne schien draußen strahlend und Nekki musste zugeben, hier konnte man es gut aushalten. Wie unschuldig man in diesem Alter doch noch war, wie unbeschwert das Leben aus den Augen eines Kinds erscheinen musste. Wieso ließ sich diese Unschuld nicht bewahren, wie viel besser wäre die Welt würde man nie erwachsen werden.


|| Hapan ? Hauptstadt ? Königinnenallee ? Cafe || ? Nekki, Sav?je, Padme, Marana​
 
Hapan ~ Quirinal ~ Gartenterrasse ~ Nekki, Cerian, Marana und Padme


Padme lachte, als sie Nekkis Stichelei zu hören bekam.

"Nein, in der Tat. Ich hab einen richtigen Kulturschock erlebt, als wir hier ankamen. Ich wette, daß Marana dir auch Kleidung bereitstellen wird."

Padme zeigte auf ihr eignes Kleid, welches weich zu Boden fiel.

"Ich wünsche dir jetzt schon viel Spaß dabei. Und sei nicht so dumm, anzunehmen, daß ich mich deswegen mit meiner Mutter anlegen werde, nur weil du meine Padawan bist."

zog sie Nekki lachend auf.

"Zudem wirst du von mir eine gesonderte Trainingseinheit erhalten, die darin bestehen wird, sich durch die Kanalisationen Corellias, Coruscants und andere Planeten zu durchqueren."

Padme schaute auf ihre Hände, die weich und gepflegt waren. Trotzdem waren es immer noch Hände, die fest zu packen konnten.

"Ich möchte schließlich nicht, daß dir der Luxus zu Kopf steigt."

sagte sie mit gespielter Strenge. Für sie war es wirklich eine Veränderung gewesen. Aber sie hatte auch bemerkt, daß Marana ihre Dienstboten nicht allzu sehr in die Pflicht nahm. Dennoch musste sie ihrer Stellung auf Hapan auch gerecht werden, die Diener erforderte. Marana war es zuwider, sich an viele Konventionen zu halten, aber hier war sie ganz und gar Hapanerin der oberen Schichten.
In der Zwischenzeit hatte sich Nekki mit Cerian angefreudet, als sie ihn nach seinem Alter fragte, zeigte er stolz zwei Finger in die Höhe.


"Terian twei."

erklärte er stolz. Dann glitt sein Blick über die Terrasse.

"Nekki Terian Buschelwadda."

verlangte er. Padme schüttelte vehement den Kopf.

"Nein, Cerian, heute gehst du nicht schwimmen. Nekki hat eine lange Reise hinter sich und mag heute sicherlich nicht mit dir im Pool toben."

Padme dachte entgeistert an das Theater von gestern. Nekki wurde einen Hörsturz erleiden, wenn Cerian ihr die Ohren vollheulte, nur weil er nicht aus dem Wasser wollte. Das wollte sie ihrer Padawan nun wirklich nicht zumuten.

"Cerian, es ist auch schon zu spät, die Sonne scheint nicht mehr auf den Pool und das Wasser ist kalt."

schaltet sich nun auch Marana ein, die scheinbar auch um Nekkis Ohren fürchtete.

"Setzen wir uns an den Tisch."

Marana zeigte auf die Sitzgruppe, die unter einer hohen Palme stand.

"Ja, geht bitte eben schon mal vor. Ich muß eben was holen."

Padme verschwand im Haus, während Marana und Nekki, die Cerian auf dem Arm trug zu der Sitzgruppe hinübergingen und sich setzen. Cerian schien sich entschlossen zu haben, kein Theater zu machen.

"Nekki Terian Tschichte vorlest? Abend?"

bettelte der Kleine. Marana schüttelte den Kopf.

"Ich habe Diener, die ich für ihre Arbeit auch bezahle. Ich weiß nur nicht, woher mein Enkel bloß die Ambitionen hat, alle zu versklaven."

stöhnte Marana mit gespielter Verzweiflung. Padme, die inzwischen wieder auf die Terrasse gekommen war, hörte den Satz ihrer Mutter und lachte.

"Ich weiß auch nicht, woher er das hat. Selbst Phollow hat ihn damals gewickelt, als er klein war. Schließlich bekommt man nicht alle Tage vom jetzigen Imperator die Windeln gewechselt. Das muss ihm zu Kopf gestiegen sein. Aber wenn Nekki möchte, dann kann sie ihm gerne seine Gute- Nacht- Geschichte vorlesen."

Padme zuckte die Achseln. Doch so leicht wie sie tat, empfand sie das Ganze nicht. Die Macht hatte ein Band geschmiedet. Phollow hatte selbst das Band geschmiedet. Aber nun war er Imperator. Alles, was damals noch Gutes in ihm war, musste so tief in ihm begraben sein, daß man nicht mehr herankam. Oder was wahrscheinlicher war, daß es nichts Gutes mehr in Ihm gab.
Padme setzte sich und legte ein kleines Paket vor sich.


"Nekki, ich hab bereits eine Aufgabe für dich. Ich möchte, daß du es in den nächsten zwei Tagen erledigst."

begann sie und fing an das Päckchen auszupacken. Zum Vorschein kam ein Buch, in dunkles Leder gebunden. Zudem war noch ein Stift dabei. Und ein Kasten.

"Dieses Buch enthält nur leere Seiten. Deine Aufgabe ist es nun, den Leuten, die dir wichtig sind, zu sagen, wozu dir vielleicht der Mut oder die Zeit gefehlt hat. Oder denen du durch deine Worte nicht weh tun wolltest."

erklärte sie Nekki.

"Dieser Kasten hat ein Schloss und ist mehr als nur robust. Sollte jemand versuchen, ihn zu öffnen, ohne den Code, den du selbst programmieren kannst, zu kennen, wird das Buch im Inneren verbrennen. Deine Gedanken sind also geschützt."

Das war Padme wichtig. Nekki sollte wissen, daß niemand ihre Gedanken lesen würde.

"Du kannst dann zu mir kommen und dich entscheiden. Entweder möchtest du die Seiten in dem Buch behalten oder wir verbrennen die Seiten zusammen. Wichtig ist mir, daß du dir nicht alles verkneifen mußt. Die Blätter sind geduldig und verschwiegen."

Mit diesen Worten schob sie die Dinge zu Nekki.


Hapan ~ Quirinal ~ Gartenterrasse ~ Nekki, Cerian, Marana und Padme
 
Hapan ~ Hauptstadt ~ Königspalast ~ Kommunikationsraum ~ Casia und Turima

Die beiden Frauen musste nicht lange warten bis sie eine Antwort von Kegan erhielten. Vor ihnen baute sich das ziemlich deutliche Bild von Minga auf, die etwas angespannt wirkte. Aber angesichts der derzeitigen Lage der Republik war das auch kein Wunder. Die Trianii fing auch sofort an zu sprechen, erkannte jedoch bald, dass dieser Anruf nicht ohne Grund war.

Ja, Minga. Damit hast du leider recht. Dies ist kein Freundschaftsanruf.

Dabei entglitt ihr ein leises Seufzen.

Ich komme lieber gleich zum Punkt. Die Königinmutter von Hapan hat entschieden, dass es bei der derzeitigen Situation der Republik für Hapan besser ist, die Republik zu verlassen. Deshalb wurde ich damit beauftragt dies der Republik mitzuteilen, was ich hiermit getan habe. Der Teil der Republikflotte, der sich noch auf hapanischen Gebiet befindet soll sich innerhalb von zwei Tage entfernen.

Wie gerne würde sie ihrer Freundin noch mitteilen, dass Hapan sich entschlossen hatte im Geheimen die Republik noch immer zu unterstützen. Aber dafür war dieser Kanal nicht sicher genug. Deshalb blieb ihr nur die Möglichkeit zu schweigen und dies anderen zu überlassen.

Es tut mir leid, Minga. Aber ich werde deshalb auch mein Amt als Finanzministerin der Republik ablegen und bin von nun an Botschafterin von Hapan. Aber dennoch bleibe ich deine Freundin.

Das entsetzte Gesicht der Trianii sprach Bände. Aber Hapan blieb nicht wirklich eine Wahl, denn allein konnten sie sich dem erstarkendem Imperium nicht entgegen stellen und die Republik konnte ihnen leider auch keinen Schutz mehr bieten. Zumindest im Moment nicht. Sie hoffte sehr, dass sich dies wieder ändern würde, aber derzeit hatten sie wenig Alternativen.

Aber ich bringe nicht nur schlechte Nachrichtenn.

Fügte sie hinzu. Dabei winkte sie Casia ins Übertragungsfeld, damit Minga sie sehen konnte. Die Trianii kannte die ehemalige Kanzlerin ohnehin bereits.

Hier ist noch jemand, der mit dir sprechen möchte, Casia de Lieven und sie hat ein Angebot für dich.

Dabei schlich sich ein kleines Lächeln auf ihr Gesicht. Wenn die neue Kanzlerin schon auf ihre Hilfe verzichten musste, so würde ihr doch die Corellianerin eine große Stütze sein können.

Hapan ~ Hauptstadt ~ Königspalast ~ Kommunikationsraum ~ Casia und Turima
 
Hapan ~ Hauptstadt ~ Königspalast ~ Kommunikationsraum ~ Turima und Casia


Casia hatte still zugehört, als sich Turima ihrer Pflicht entledigte. Sie wußte, daß es der Hapanerin nicht leicht gefallen, der Kanzlerin diese Nachricht zu überbringen. Oder besser gesagt, der Kanzlerin vielleicht schon, aber nicht der Freundin. Zudem konnte sie andere Dinge, die vielleicht gesagt werden mußten, nicht sagen, da der Kanal zu unsicher war. Das würde durch Boten erledigt werden. Vielleicht würde sie der Bote sein, aber das blieb abzuwarten. Turima winkte sie heran und Casia trat auf das Übertragungsfeld neben Turima.

"Kanzlerin."

Casia verbeugte sich leicht.

"Ich habe mein Amt damals niedergelegt, um den Widerstand auf Corellia aktiv zu begleiten und zu organisieren. Doch mit dem Fall Corellias sind viele Widerstansgruppen zerstört worden. Viele sind untergetaucht, andere sind geflohen. Ich habe hier auf Hapan Zuflucht gefunden, aber ich habe mein Leben im Dienst der Allianz und dann im Dienst der Republik verbracht."

begann sie.

"Ich hatte viel Zeit, um nachzudenken und bin zu dem Schluss gekommen, daß meine Fähigkeiten und Erfahrung unter Umständen besser im Dienst der Republik aufgehoben sind. Ich weiß um die schwere Stunde und bin beeidruckt von der Arbeit, die ihr in Anbetracht der schwierigen Situation leistet. Es ist bedauerlich, daß ein Planet nach dem anderen wegbröckelt, gleichgültig wieviel Mühe man sich gibt, diesen Zerfall aufzuhalten."

Sie blinkte Minga ernst an.

"Ich habe den Fehler gemacht und bin von dieser Arbeit zurückgetreten. Diesen Fehler möchte ich gerne korrigieren. Ich hoffe, daß ihr Verwendung für mich habt."

Casia war im ersten Moment überrascht, aber sie war zu lange im Diplomatischen Dienst, um auch nur eine Miene zu verziehen.

"Ich habe mein Amt niedergelegt. Unter anderem auch weil ich der Meinung war, daß fähige Leute unter den Senatoren sind. Aus eurer Argumentation ersehe ich aber, daß ich mich in dieser Einschätzung mehr als schwer getäuscht habe, denn sonst würdet ihr nicht den Vorwurf erheben, daß ich die Republik im Stich gelassen hätte."

Casia verstand nicht, worauf die Kanzlerin wirklich hinauswollte. Sie hatte gehofft, daß die Kanzlerin vielleicht Verwendung für ihre Fähigkeiten gehabt hätte, aber sie schien sich dort getäuscht zu haben. Aber scheinbar hatten sie sich alle geirrt, die Kanzlerin war wenig begeistert, daß sie wieder für die Republik arbeitete.

"Ich muß sagen, ich kann ihre Argumentation nicht nachvollziehen. Ich habe nie nach irgendwelchen Türschildern, Büros oder anderen Dingen verlangt. Ebenso wenig verlangt es mich danach, von irgendjemanden als Heldin bezeichnet zu werden."

gab sie ironisch zurück.

"Ich habe lediglich gedacht, daß ich der Republik helfen könnte, aber das war wohl falsch gedacht. Dann werde ich das machen, weswegen ich eigentlich mein Amt niedergelegt habe. Ich werde in den lokalen Widerstand gehen."

Casia lächelte liebenswürdig.

"Ich bedauere zutiefst, daß ich eure Zeit mit einer solchen Bitte in Anspruch genommen habe. Ich ersehe aus eurer Antwort, daß ihr keine Verwendung für mich habt."

Casia verbeugte sich nochmals leicht.

"Ich wünsche Euch viel Glück dabei, die Reste der Republik zusammenzuhalten, vor allem dabei, das Design für Türschilder auszuwählen. Ich für meinen Teil werde mich anderen Aufgaben zuwenden."

sagte sie ernst und wandte sich ab, um das Übertragungsfeld zu verlassen.


Hapan ~ Hauptstadt ~ Königspalast ~ Kommunikationsraum ~ Turima und Casia
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
|| Hapan • Quirinal • Gartenterasse || • Nekki, Padme, Marana, Cerian​

Nekki schmunzelte bei dem Kommentar bezüglich Coruscant, wusste aber nicht wie ernst sie ihn nehmen sollte. War es wirklich möglich, dass die Jedi noch immer Hoffnung hatten ihre alten Wirkungsstätten zurückzuerkämpfen?

Wir werden nach Coruscant gehen? Um dort das Imperium zu bekämpfen? Warum nicht gleich nach Bastion?

Nekki hatte vorerst nicht vor den Luxus abzulehnen, wenn sie ihn bombardieren wollte dann auf subtilere Weise. Sie wollte schließlich nicht zu viel Aufmerksamkeit auf sich lenken oder irgendwem auf den Fuß treten. Auf ein schönes Kleid war sie aber bereits gespannt.

Sie lachte als Cerian ihr sein Alter verriet, er war wirklich süß. Sie hatte noch nie daran gedacht selbst Kinder zu bekommen, bei all dem, was in ihrem Leben los war, hatte sie gar keine Zeit über so etwas nachzudenken, geschweige denn die Möglichkeit. Aber eigentlich war es das wunderbarste der Welt. Trotzdem konnte sie es sich rein gar nicht vorstellen je Mutter zu werden, ein Gedanke so abwegig und weit entfernt wie kaum etwas anderes.


Soso, vom Imperator persönlich gewickelt. Das kann ja nur ein gutes Vorzeichen sein.

Sie hatten sich an einen Tisch gesetzt und betrachteten die untergehende Sonne, vorsichtig nahm ein roter Schleier das Firmament in Besitz, am Horizont lodernde Flammen strichen aus der noch immer wärmenden Sonne, im siegreichen Zug die ganze Sichtgrenze einnehmend.


Ich lese ihm gerne eine Geschichte vor.

Der kleine Fratz freute sich schon und das konnte ja nur ansteckend sein, auch Nekki fühlte sich mehr als gut. Sie streichelte über die buschigen Haare und lachte ein weiteres Mal.

Wenn es dann ins Bett geht.

Cerian sah etwas beleidigt drein, das ins Bett gehen schien für ihn noch so weit entfernt wie für sie Coruscant. Padme hatte aus dem Inneren des Anwesens, für sie schien es schon fast wie ein Palast, ein Buch geholt. Auffallend war die Codeeingabe und der dicke Einband, in welche es eingehüllt war. Es war paradox so viel High-Tech um ein stinknormales, antikes Buch zu erleben. Ob darin vielleicht alte Jedi Geheimnisse aufbewahrt wurden? Oder vielleicht der Kodex der Jedi, eine Art heiliges Buch des Ordens?

Nekki schluckte als ihr berichtet wurde was sie in den nächsten Tagen zu tun habe. Aber man konnte nicht nachprüfen ob sie wirklich ihre Aufgabe erfüllte! Sie nickte und begutachtete das Buch, öffnete es und blickte auf das leere Papier, ein Mittel wie sie früher immer Informationen, Geschichten und ähnliches aufbewahrt hatten, bevor Datapads und Holocrons erfunden worden waren. Sie strich über das kalte Blatt und nickte noch einmal. Vielleicht tat ihr das wirklich gut!


Danke.

Sie wusste nicht, was sie sonst sagen sollte. Eine zu überschwängliche Reaktion wäre ihrer Meinung nach nicht angemessen gewesen, aber gar keine unfreundlich erschienen. Sie hatte schon lange nichts mehr geschrieben. Vielleicht wurde es wieder einmal Zeit dafür.

Sie wendete ihren Blick wieder zum Sonnenuntergang. Ein alter Tag verging, die Dunkelheit würde bald einkehren, eine ganze Nacht lang, und dann stieg sie, die Sonne, wieder leuchtend in die Höhe um die Helligkeit in die Welt zu tragen und sie mit ihrem Feuer einzunehmen. Das war der Lauf der Zeit, wie er nie abreißen würde.


|| Hapan • Quirinal • Gartenterasse || • Nekki, Padme, Marana, Cerian​
 
Zuletzt bearbeitet:
Hapan ~ Quirinal ~ Gartenterrasse ~ Nekki, Cerian, Marana und Padme


Padme schüttelte den Kopf.

"Hab ich was von Kämpfen gesagt?"

fragte sie amüsiert.

"Ich hab doch gesagt, ein Sondertraining, welches in der Durchquerung der Kanalisation Coruscants bestehen wird."

sagte sie mit gespieltem Ernst.

"Nach Bastion? Wir haben keinen Bedarf nach fremden Planeten und Stützpunkten. Wir möchten nur das zurückhaben, was uns gehört. Es kann durchwegs sein, daß wir eines Tages nach Coruscant zurückkehren werden. Das Imperium hat kein großes Interesse an Coruscant. Wir haben uns dort unbemerkt bewegen können."

meinte sie dann.

"Erst einmal müssen wir uns in Ruhe sammeln. Keinen von uns verlangt es nach unüberlegten Taten, wodurch wir nur den Tod fänden und es sonst keinen Nutzen hätte."

erklärte sie Nekki ruhig.

"Und was Cerian anbetrifft, manchmal habe ich das Gefühl, daß er schon weiß, wie er seinen Nutzen aus allem ziehen kann. Wie jetzt auch. Eigentlich ist schon längst Schlafenszeit für ihn, aber das hat er geschickt umgangen."

Padme lehnte sich im Stuhl gemütlich zurück. Cerian hatte es sich auf Nekkis Schoß bequem gemacht.

"Das alleine wäre nicht schlimm, aber er noch eine Großmutter, die ihn grenzenlos verwöhnt."

Padme grinste Marana an, aber die schüttelte nur lachend den Kopf.

"Verwöhnt war er schon vorher. Ihr Jedi habt ihn nicht zur Anspruchlosigkeit erzogen."

wehrte sich Marana lachend.

"Na, ob nun von Jedi verzogen oder nicht, für Cerian ist in einer halben Stunde endgültig Schlafenszeit. Mir tun auch die Füsse weh von dem Shopping Marathon."

machte Padme der Diskussion ein Ende. Ruhe kehrte am Tisch ein. Selbst Cerian war still, was allerdings daran lag, daß ihm bald die Augen zufielen. Padme schaute sich zum wiederholten Mal den hapanischen Sonnenuntergang an. Das Schauspiel fesselte sie noch immer. Wieviel war doch in den letzten Tagen geschehen. Sie hatte Nachricht von den Jedi erhalten. Die Macht hatte ihr zwei Padawane beschert. Sie selbst war zur Ruhe gekommen. Die Geister schliefen ein und würden verschwinden.

"Ich bin schon eine Weile auf Hapan, aber die Sonnenuntergänge sind einfach traumhaft. Auf mich haben sie eine beruhigende Wirkung."

sagte sie lächelnd.

"Aber für Cerian wird es Zeit. Ich denke, daß es am besten ist, wenn du ihn ins Bett trägst, Nekki. Er mag zwar im Moment müde wirken, aber um die versprochene Geschichte kommst du nicht herum."

meinte Padme lächelnd und stand auf. Sie räumte Nekkis Buch in die Kiste und nahm diese.


Hapan ~ Quirinal ~ Gartenterrasse ~ Nekki, Cerian, Marana und Padme
 
|| Hapan • Quirinal • Gartenterasse || • Nekki, Padme, Marana, Cerian​

Gut also nicht kämpfen? Ihr sollte das recht sein. Sie war zu wenig in diesen Machtspielchen von Republik und Imperium involviert um nachvollziehen zu können was an Coruscant so besonders sein sollte und warum man unbedingt längst verlorene, unwichtige Territorien mit aller Gewalt zurückerhalten wollte. Sollte man doch lieber die bestehenden vor Angriffen wie auf Corellia wappnen und sich um deren Bevölkerung kümmern. Aber vielleicht hatte es auch etwas mit Rache zu tun, das ließ sich schon viel einfacher verstehen.

Cerian wurde auf ihrem Schoss immer ruhiger, wo er sonst doch so frech und aufgeweckt war, er kämpfe voraussichtlich mit der Müdigkeit. Ob ihre Geschichte damit verhindert werden konnte? Padmes Kommentar ließ eher das Gegenteil erwarten. Aber es war eine angenehme Abwechslung, sie machte es ja gerne.


Die Sonnenuntergänge sind schön. Nur auf Ansion habe ich noch schönere erlebt, dort kann man über weite Flächen schier unendlich weit blicken.

Sie musste Mutter unbedingt eine Nachricht schreiben, dass sie noch lebte. Was für eine Angst musste diese seit Corellia ausgestanden haben? Das hatte sie in dem ganzen Trubel total vergessen. Es würde das nächste sein, das sie nach der Geschichte zu erledigen hatte.

Padme packte schließlich ihr Buch wieder in die Kiste und Nekki stand vorsichtig auf und trug Cerian ins Innere. Aufgeweckt wie der kleine nunmal war, hatte er bereits die kleinste Bewegung bemerkt und fragte fordernd sofort nach seiner Geschichte. Sie grinste und ließ sich den Weg zum Kinderzimmer zeigen.

Behutsam legte sie ihn in das kleine Bett und deckte ihn zu, dass er auch ja nicht frieren konnte. Dann machte sie sich nach der Suche nach einem Buch. Sie bemerkte wie Padme in der Türe stand, noch halb auf dem Flur, und sie beobachtete. In einem Regal fand sie daraufhin ein altes Datapad, das interessant erschien. Sie selbst kannte diese Geschichte noch aus ihrer Kindheit. Irgendwie hatte sie diese Märchen immer lieber gemocht als die Prinzessinnengeschichten.

Nekki schob sich einen Stuhl heran und setzte sich neben das Bett des Kleinen. Sie räusperte sich und Cerian beugte sich erwartungsvoll zur Seite um besser hören zu können.


Es war einmal ein Müller, der war arm, aber er hatte eine schöne Tochter. Nun traf es sich, dass er mit dem König zu sprechen kam, um sich ein Ansehen zu geben, sagte er: “Ich habe eine Tochter, die kann Stroh zu gold spinnen” […]


Mit offenem Mund hörte Cerian ihr zu und klebte mit jeder Silbe an ihren Lippen, nur einschlafen wollte er perdu nicht.


Heute back ich, morgen brau ich, übermorgen hol ich der Königin Kind;
Ach wie gut, dass niemand weiß, dass ich…


“Ru . pelstilz schen”

… heiß.

Nekki zwickte Cerian neckisch, welcher darauf anfing laut zu kichern und sich in seinem Bett zu wälzen.

… Nun Frau Königin wie heiß ich?, da fragte sie ernst: “Heißt du vielleicht Kunz?”

Nekki blickte Cerian auffordernd an

“Nain” kicherte er.

Heißt du womöglich Heinz?

“Neeeein”

Heißt du dann etwa

“Rumpplstzchen”

Uns so erzählte Nekki die Geschichte noch bis zum Ende, sorgte dann dafür, dass er auch wirklich gut zugedeckt war, wünschte ihm eine Gute Nacht und gesellte sich wieder zu Padme. Cerian hätte natürlich am liebsten noch eine Geschichte gehört und verlangte auch gleich vehement nach einer, doch zollte er der Müdigkeit bereits jetzt Tribut und hatte nur mit Mühe das Ende der Geschichte erreicht.

|| Hapan • Quirinal • Gartenterasse || • Nekki, Padme, Marana, Cerian​
 
Zuletzt bearbeitet:
Hapan ~ Hauptstadt ~ Königspalast ~ Kommunikationsraum ~ Turima und Casia


Casia seufzte leise und drehte sich wieder um.

"Ja, mit Fehler meine ich, den Rücktritt, aber vor allem den kompletten Rückzug aus der Politik zu Gunsten des Widerstandes."

erläuterte sie nochmals. Scheinbar war Minga schwerfälliger als sie dachte.

"Ich hatte nicht vor, eure Arbeit zu kritisieren, noch habe ich irgendwelche Überlegungen dahingehend angestellt, daß es der Republik besser gehen würde, wenn ich noch Kanzlerin wäre. Ich habe das, was ich zu der von euch geleisteten Arbeit gesagt habe auch so gemeint! Und ich strebe nicht nach dem Amt der Kanzlerin, sondern wollte mit euch gemeinsam für die Republik arbeiten. Sonst hätte ich sicherlich nicht gefragt, ob ihr noch Verwendung für mich habt."

Sie hatte im Moment wenig Nerven für so überflüssiges Gerede. Es war nicht ihre Schuld, wenn sich die neue Kanzlerin in irgendeiner Weise schuldig dafür fühlte, daß die Republik den Bach hinunterging. Das Ganze hatte viel früher angefangen und die Situation konnte man als Spätfolgen bezeichnen.

"Da ich im Corellianischen Widerstand mitgemacht habe, und Corellia trotzdem in Schutt und Asche liegt, wie ihr sagt, habe ich große Zweifel, daß ich als Kanzlerin irgendetwas hätte verhindern können."

Langsam reichte es ihr wirklich.

"Ich möchte nicht auf irgendein Podest gehoben werden, und ich habe auch nichts dergleichen verlauten lassen. Ich bin nach wie vor erstaunt über eure Gedankengänge."

Bei nächsten Satz der Kanzlerin war es aber vorbei mit der Freundlichkeit.

"Welche Rolle ich bei dem Debakel gespielt habe? Ihr mögt zwar Kanzlerin sein, aber solche unbelegbaren wie auch widersinnigen Vermutungen stehen euch nicht zu. Ich denke nicht daran, mich von euch in irgendeiner Art und Weise beleidigen zu lassen. Ich habe für die momentane Situation niemanden die Schuld gegeben. Etwas Gleichmut würde euch auch zu Gesicht stehen."

antwortete sie mit arroganter Miene.

"Ich bin aber nach wie vor so gut informiert, daß es mir klar war, daß Hapan die Republik verlassen würde, nachdem sie eine eher lose Bindung mit der Republik eingegangen sind. Es war zu erwarten, daß sie sich in dieser Situation von der Republik lösen würden, um Hapan zu schützen. Das stand für die Hapaner schon immer im Vordergrund. Unter dieser Prämisse sind die Hapaner erst in die Republik eingetreten. Das war in der Tat zu meiner Zeit."

Casia hob das Kinn.

"Persönliche Vorlieben und Freundschaften standen schon oft hinter staatspolitischen Interessen zurück. Ihr seid nicht erst seit gestern in der Politik, um das zu wissen. Es ist eine Frage des Müssens und keine Frage des Wollens. So tragisch diese Entscheidung für die Republik auch ist, war sie vorauszusehen und ist nachvollziehbar."

machte sie ihren Standpunkt klar. Daß alle Senatoren heim geflogen waren, verwunderte sie kaum. Nach Coruscant mit Corellia den zweiten Hauptplaneten zu verlieren, war eine fatale Entwicklung, die einen Dominoeffekt ausgelöst hatte.

"Ich habe keine Drohungen ausgesprochen, sondern eure Einbildung hat meine Worte zu Drohungen gemacht. Politische Intrigen waren auch nicht mein Metier. Und ich habe nicht vor, damit anzufangen. Allerdings verbitte ich mir Anschuldigungen solcher Art, wie ihr sie mit dem Debakel aufgestellt habt."

Ihr war die Lust wirklich vergangen. Ab nun war es Pflicht.

"Gut, ich werde das Ressourt Wiederaufbau übernehmen. Hierfür würde ich gerne wissen, wie weit meine Befugnisse reichen."

Wahrscheinlich würde sich Minga von diesen Worten auch bedroht fühlen, aber sie brauchte Vollmachten, um wirkungsvoll handeln zu können."

"Ich hoffe, daß wir trotz unserer Differenzen positiv für die Republik zusammenarbeiten können."

Im Moment hatte Casia daran erhebliche Zweifel. Sie würde für die Republik arbeiten, aber um die Kanzlerin den größtmöglichen Bogen machen. Sie musste wahrscheinlich auch aufpassen, daß sie sich nicht in der Nähe einer implodierenden Sonne aufhielt, sonst war sie an dem Debakel auch noch schuld.


Hapan ~ Hauptstadt ~ Königspalast ~ Kommunikationsraum ~ Turima und Casia
 
Hapan ~ Quirinal ~ Cerians Zimmer ~ Nekki, Cerian, Marana und Padme


Padme lächelte, als Nekki von Ansion sprach.

"Dort, wo man sich am meisten zu Hause fühlt, sind die Sonnenuntergänge am schönsten."

bestätigte sie ihrer Padawan, bevor sie zusammen in Cerians Zimmer gingen. Padme hielt sich zurück und hörte aber zu, denn sie mochte Märchen und Geschichten genauso gerne wie ihr Sohn. Es war für sie deswegen immer schön, wenn andere Cerian vorlasen und sie selbst zuhören konnte. Aber wenn sie sich in die Nähe des Bettchens gesetzt hätte, dann wäre Cerian wieder aufgestanden, um mit ihr zu kuscheln und er sollte schlafen. Aber Nekki erzählte die Geschichte wirklich gut, Padme hatte ihr Freude daran und Cerians Freude war offensichtlich. Als Nekki zu ihr kam, lächelte sie.

"Also mir hat deine Geschichte auch gut gefallen."

sagte sie leise.

"Ich werde ihm noch seinen abendlichen Kuss geben, vorher wird er nämlich kaum schlafen."

erklärte sie Nekki.

"Dein Zimmer ist den Gang hinunter. Dritte Tür rechts. In den Schränken wirst du alles finden, was du brauchst, wie ich Marana kenne."

sagte sie leicht grinsend. Sie gab Nekki auch das Buch wieder.

"Schlaf dich gut aus, Nekki. Ich fürchte, daß Cerian der Meinung ist, daß du auch eine Ausbildung von ihm brauchst. Die besteht hauptsächlich darin, mit ihm im Pool zu planschen."

grinste Padme.

"Ich wünsche dir schon mal eine Gute Nacht."

wünschte sie Nekki und ging zu Cerian. Sie gab dem Kleinen, dem schon die Augen zufielen, einen Kuss und schob das Gitter seines Bettchen hoch. Ruhig stand Padme am Bett ihres Kindes und sah ihm beim Einschlafen zu.


Hapan ~ Quirinal ~ Cerians Zimmer ~ Nekki, Cerian und Padme
 
|| Hapan ? Quirinal ? Zimmer || ? Nekki, Padme, Cerian​

Danke, ich denke ich werd mein Zimmer finden. Einen niedlichen Sohn habt ihr.

Nekki schlenderte noch etwas durch das Anwesen, der Teppich, der überall ausgelegt war, musste ein Vermögen wert sein. Wenn alles schief ging konnte sie immer noch das Inventar stehlen. Ein abwegiger Gedanke, aber man musste immer mit dem schlimmsten rechnen. Schließlich ging sie in ihr Zimmer. Es war erstaunlich geräumig und das Bett ein Traum. Es war ihr fast ein wenig zu groß und zu weich, aber jetzt wollte sie sich nicht über zu viel Luxus beschweren.

Unglaublich, sie war eine Jedi, wieder. Wer hätte das schon gedacht? So schnell wendete sich das Blatt, das Schicksal schien alles dafür zu tun sie immer wieder auf Jedi stoßen zu lassen und ihr die Möglichkeit einer Ausbildung zu bieten. Wer war sie denn, dass sie dem Schicksal widersprach? Sie legte sich die Hände massierend in den Nacken und lächelte. Ob sie je gläubig werden würde, wenn sie nur lange genug bei Jedi verweilte?

Sie öffnete den Schrank und Padme hatte nicht übertrieben, Kleider, und was für welche. So etwas teures hatte sie noch nie getragen, sie konnte sich darin gar nicht erst vorstellen. Vorerst behielt sie lieber ihre jetzige Kleidung auf dem Leib. Sie schritt zum Schreibtisch, ein edles Holz, das konnte selbst ein Laie erkennen. In einer Schublade fand sie auch schon gleich ein Datapad. Sie öffnete die Textverarbeitung und begann zu schreiben.

Hallo Mum,

Ich habe schon viel zu lange nichts mehr von mir hören lassen. Ich hoffe es geht dir gut. Die letzten Monate waren sehr anstrengend, es hat sich viel verändert in der Galaxie. Ich weiß nicht wo Vorin steckt, wenn du etwas von ihm gehört hast, melde dich bitte. Der Angriff auf Corellia hat alles durcheinander geworfen.
Mir geht es gut, eine Jedi hat sich meiner auf Hapan angenommen. Aber alles war in letzter Zeit so aufreibend, daher schreibe ich erst jetzt.
Wie geht es Hombe? Ist sie immer noch mit diesem Kerl zusammen? Sag ihr, dass er nicht gut für sie ist!
Trägt der Baum im Garten schon wieder Früchte?
Ich vermisse euch! Denkt an mich.

In Liebe Nekki

Sie würde nachher Padme fragen, ob und wo sie die Nachricht verschicken könnte. Sie konnte sich noch gut daran erinnern wie sie nach Dressilyas Tod ihre Familie nach so langer Zeit wieder einmal gesehen hatte. Vielleicht hätte sie auf Ansion bleiben sollen! Aber es waren zu viele Erinnerungen an diesem Ort, es hatte ihr nicht gut getan.

Sie war müde und überlegte sich ebenfalls ein wenig hinzulegen. Es war viel passiert an diesem Tag. Mit Respekt vor dem weichen himmelsgleichen Bett näherte sie sich vorsichtig. Dabei stieß sie schmerzhaft gegen eine Kiste. Fluchend öffnete sie diese und es war das Buch darin, welches ihr als erste Aufgabe gestellt worden war. Misstrauisch beäugte sie es und holte es aus der Kiste heraus. Ein Code war noch nicht eingegeben und daher fragte man sie beim Öffnen als allererstes danach. Dressilya tippte sie ein und legte das gute Stück vorsichtig auf den Schreibtisch. Ein Stift stand auch schon bereit. Sollte sie? Aber was sollte sie schon schreiben?

Ich?

Sie setzte wieder ab und strich das erste Wort durch. Ausdrücken, was sie sonst nicht sagen konnte.

Das Leben ist eine Bürde, die mich erdrückt. Ich lebe von Tag zu Tag, aber ich sehe keinen Sinn dahinter. Vito Hutt hat mir alles genommen und ich sehne den Tag herbei, an dem ich vor seinem Grab stehe und auf es spucken werde. Sollte ich je wieder mit ihm in Kontakt treten, ich werde ihn für seine Taten sühnen lassen.
Doch was am schwersten wiegt ist das Leben ohne dich, meine Schwester. Auch wenn ich nicht mehr jede Minute an dich denke, so zeigt mir mein tristes, sinnentleertes Leben doch immer wieder was mir fehlt. Es ist schwer ohne dich, dein hoffnungsvolles Lachen, dein unbändiger Optimismus. Selbst bei Vito warst du die einzige, die an ein Entkommen glaubte. Ich hatte nie den Mut wie du ihn auf dem Dach hattest. Ob es wohl deinen Kuchen gibt, woimmer du jetzt auch bist.
Ich vermisse dich so sehr !

Das war zu viel, sie konnte nicht mehr. Ihre Hand zitterte. Sie legte den Stift weg, klappte das Buch zu und lehnte sich in ihrem Sitz zurück. Dort saß sie und starrte zur Decke.


|| Hapan ? Quirinal ? Zimmer || ? Nekki​
 
Zurück
Oben