Konsequenzen - Ja oder nein ?

Davin Hurain

Outback
Hi ,
Mich würde mal Interessieren was ihr so von selbst auferlegten Konsequenzen haltet .
Auch würde es mich interessieren warum und welche Konsequenzen ihr eurem Charakter auferlegt.
Mein Charakter zum Beispiel hat Hausverbot in der Chalmuns Cantina . Habt ihr euch auch schon
einmal Konsequenzen auferlegt habt und ob ihr es wegen der Handlung , Atmosphäre oder wegen
was anderem gemacht hat.
 
Ich würde sagen sowas kommt in der ein oder anderen Form immer vor - man trifft Entscheidungen für seinen Charakter und lässt ihn damit leben. Und ich persönlich denke das in den meisten Fällen der Grund dafür ist, dass es die interessantere Wahl ist. Außerdem gehören Konsequenzen zu einer glaubwürdigen Spielwelt, auch wenn jeder das genaue Ausmaß für sich wahrscheinlich anders definiert.

Was ich umgekehrt nicht mag sind Situationen, in denen ein Spieler meint sein Charakter kann nur auf eine Art reagieren bzw. muss so oder so reagieren. Wir steuern unsere Charaktere, und es gibt immer mehrere Wege mit einer Situation umzugehen. Ich find das gehört irgendwie hier dazu :kaw:.
 
Ich finde es ganz wichtig, dass jeder Charakter auch Schwächen und jedes Ereignis auch Konsequenzen hat. Letztere können natürlich positiv oder negativ sein. Zum Beispiel wird mein Charakter Wonto Sluuk durch seine vielen (meist unschönen) Kriegserfahrungen immer reifer und verantwortungsbewusster, das ist natürlich eher positiv. Aber meistens haben es meine Charaktere nicht leicht mit mir: Ich füge ihnen gerne Schaden zu, auch bleibenden.

Davon abgesehen, dass schon ein paar gestorben sind, ist z.B. mein Flottencharakter Joya No seit seiner imperialen Gefangenschaft ziemlich traumatisiert - noch mehr als er vorher eh schon war. Und mein Sith-Apprentice Chiffith hat kürzlich erst bei einer Explosion eine Hand verloren. Gut möglich, dass noch mehr meiner Figuren künftig solche Schicksalsschläge hinnehmen müssen. Warum? Erstens weil die Galaxis gefährlich ist und ich es hasse, wenn alle Beteiligten einer lebensbedrohlichen Situation völlig unversehrt rauskommen. Ein Statement gegen Superheldentum also. Zweitens weil man aus diesen Entwicklungen auch in Zukunft viele interessante Spielansätze und Szenen generieren kann.

Besonders wichtig finde ich aber eine andere Form von Konsequenzen: Nämlich, dass jedes Erlebnis - egal wie unbedeutend - Folgen für zukünftige Ansichten, Entscheidungen und Handlungen eines Charakters hat. Dass ein Charakterkonzept also nicht statisch bleibt und die Figur immer die Auffassungen und Charakterzüge behält, mit denen sie einmal angefangen hat, sondern all diese Dinge ständigen Veränderungen unterworfen sind - größeren und kleineren.

Das ist ein Grundsatz, nach dem ich mich bei all meinen Figuren zu richten versuche.

Was ich umgekehrt nicht mag sind Situationen, in denen ein Spieler meint sein Charakter kann nur auf eine Art reagieren bzw. muss so oder so reagieren. Wir steuern unsere Charaktere, und es gibt immer mehrere Wege mit einer Situation umzugehen.

Stimmt. Es gibt immer mehrere Möglichkeiten, einen Charakter handeln zu lassen. Wer nur eine oder gar keine sieht, hat wahrscheinlich ein Problem mit der eigenen Engstirnigkeit und nicht mit der seiner Spielfigur. ;)
 
Eine sehr schöne Frage.

Konsequenzen für den eigenen Charakter sind in zweierlei Hinsicht wichtig, einmal um ihn weiter zu entwickeln, so wie Wonto schon sagte, und dann auch um die Geschichte spannend und interessant zu halten. Wenn ich mir mein eigenes Spiel ansehe, dann habe ich es in der Vergangenheit leider manchmal versäumt, harte Konsequenzen zu ziehen. Ich versuche, das zu verbessern. :kaw: Mit einem aktuellen Beispiel kann ich sogar dienen: Noa hat auf der Flucht vor der Coruscant Security Force starke Verbrennungen erlitten, von denen auf ihrer rechten Körperhälfte (unterhalb der Brust bis zur Hüfte) großflächige Narben zurück bleiben werden; und ihre Schwester redet nicht mehr mit ihr, seit sie Coruscant wegen Noa verlassen musste. Was ihre Charakterentwicklung betrifft, wer Noa mal mitgelesen hat weiß, wie sehr sie das Imperium hasst. :angry Begegnungen mit Exodus Wingston, Jace Chorios, Cris Sheldon und dem NPC Will Echo haben sie jedoch lernen und verstehen lassen, dass man selbst im Imperium nicht alle Menschen über einen Kamm scheren kann und nicht jeder von Grund auf evil ist, sondern jeder mit einer eigenen Geschichte kommt. Das Imperium selbst hasst sie natürlich nach wie vor. Ich glaube, daran wird sich auch nicht viel ändern.

Auf Giselle warten demnächst auch noch ein paar Konsequenzen, da freue ich mich auch schon sehr drauf.

Gruß
*ches*
 
Ich halte Konsequenzen für Charaktere für unabdingbar und auch wenn mir in der Vergangenheit vorgeworfen wurde, dass ich das für meine eigenen Charaktere eher liberal auslege, denke ich schon, dass die Tatsache, dass Cris erst kürzlich degradiert und versetzt wurde (und nach etlichen OP-Jahren und über 1000 IP-Postings immer noch/wieder einen der niedrigsten Ränge im Geheimdienst bekleidet) und dass er in nahezu jedem Feuergefecht eine Schramme abbekommt und auch sonst ordentlich auf den Deckel kriegt (auch von den eigenen Leuten, der Geheimdienst ist halt kein Ponyhof), eine deutliche Sprache. Tatsächlich tut er mir mittlerweile sogar schon fast leid. :D

Indes denke ich, dass ich noch Raum für Verbesserungen habe. Gravierende unumkehrbare körperliche Veränderungen wie hier für Ciffith oder Noa beschrieben habe ich bisher vermieden. Aber wer weiß, was noch kommt. Allerdings wäre er ohne die tollste Rätin des Ordens auch schon tot.;)
 
Für mich gibt es da zweierlei Arten von Konsequenzen:

die eine, eher körperliche Art habe ich bisher vermieden. Ich bringe es nicht über mich, meinen Chars irgendwelche bleibenden Schäden hinzuzufügen. Aber ich denke, diese Komponente ist auch eher optional. :o

Die andere, psychische bzw. seelische Seite ist meiner Ansicht nach wichtiger. Ein Charakter sollte nicht auf Dauer das Abziehbild eines Konzepts von Tag eins weg sein. Anderenfalls würde es ja bedeuten, dass seine Erlebnisse und die Leute, denen er begegnet ist, so unbedeutend wären, dass sie ihn überhaupt nicht berühren, und wenn dem so wäre, wäre es, denke ich, ein recht langweiliges RS. ;) Das deutlichste Beispiel bei einen eigenen Chars ist wohl Briannas Sith-Gefangenschaft: den Sith ist es zumindest teilweise gelungen, ihren Willen zu brechen, auch nach ihrer Flucht war sie noch depressiv und mit angeschlagenem Selbstbewusstsein. Im Laufe der Zeit kam sie darüber hinweg, aber sie wurde nie wieder die Person, die sie zuvor war (hoffe ich wenigstens), eine düsterere, radikalere und bisweilen zynischere Version ihrer selbst. (Wäre zumindest meine Beschreibung).

Die dritte Variante wäre das, was du mit dem Hausverbot beschreibst, den Effekt auf die Umgebung. Den habe ich noch nicht in aller Tiefe erforscht, denke ich, aber in den wilden Anfangstagen wurde Wes mal auf Corellia wegen Unfallflucht gesucht (ich glaube, es war Unfallflucht). Eigentlich müsste seine "Desaster", die aus verschiedensten Raumschiffteilen zusammengeschweißt ist, den imperialen Hafenbehörden bekannt sein wie ein bunter Hund, so dass da nicht mehr viel mit Undercover sein dürfte, nur ausgespielt habe ich das bisher noch nicht. :o
 
Hey ,
Also nach dieser ganzen Inspiration muss sich mein Charakter wohl noch auf
einiges in ,seiner Laufbahn, gefasst machen. ^^

Es ist echt interessant was euren Charaktere so widerfahren ist .
Hoffentlich kommen noch mehr solche Beispiele
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist doch immer so, wenn man etwas tut, dann hat das Folgen, mal mehr, mal weniger stark.
Wenn eine Figur z.B. Hausverbot in einer Kneipe ..pardon Cantina^^ bekommt, dann kann man damit wie folgt umgehen: entweder dein Charakter pfeift auf das Verbot und kriegt ggf. dann Ärger oder er sucht sich ne andere Cantina und kommt dann eventuell nicht mit bestimmten Personen in Kontakt. Kann ja gut sein, wenn man beispielsweise einem Killer nicht begegnet.
Wenn du aber dieses Hausverbot umgehst und so tust, als hätte es nie Konsequenzen, dann wär es ja langweilig.

Fenris hat sich mit Imperium und Neuer Republik angelegt und lebt seit dem im Untergrund, bzw. er arbeitet für die Black Sun. Die Sache ist formal erledigt, er ist von der Liste runter, das hat ihn aber einen Finger gekostet und generell muß er vorsichtig sein, das er nicht doch wieder auf der Fahndungsliste landet.
Halijc'arl'ajkartia ist ziemlich direkt und scheut auch keinen Konflikt mit Vorgesetzen, mal sehen wie sich das entwickelt.
Und Clove ist das Produkt einiger dramatischen Ereignisse. Die Konsequenzen waren in der Vorgeschichte ziemlich tödlich.
Joa...ich denke so was bleibt nicht aus und hat Einfluß auf spätere Geschehnisse.
 
Konsequenzen habe ich für meine Charaktere auch immer aus dem gezogen, was sie erlebt hatten, es sei wie bei Sarid z.B. ein gewisser Schock und Traumatisierung von dem Fall von Corellia an das Imperium vor einigen Jahren oder deren Traurigkeit über die angespannten Beziehungen der Jedi zu den anderen Institutionen der NR, welcher sie doch eigentlich alle dienen oder bei meiner Hapanerin, welche durch Kontakte zu den Jedi gelernt hat, dass Jedi ja doch entgegen der bei den Hapanern häufigen Vorurteile ihre guten Seiten haben. Auch meine eigenwillige Caamasi, die gerade entdeckt, dass sie auch mal ihre eigene Meinung aussprechen kann, selbst zum unmöglichsten Zeitpunkt, auch wenn ihrer Meisterin das überhaupt nicht passt macht ja gerade deswegen so viel Spaß. :D Eben das macht das Weiterspielen solcher Chars so interessant. Für mich gibt es nichts langweiligeres als statische Charaktere.

Dennoch hab ich bisher vor zurückgeschreckt, dass meine Chars abgesehen von Narben körperliche Schäden davon getragen haben. So mutig war ich bisher noch nicht.
 
Ich persönlich versuche meine Rollenspiele möglich weitgehend ohne Outgame auskommen zu lassen, dass heißt meine Charaktere tuen das, was ich denke, was sie in jeder Situation tun würden ohne dabei darauf zu achten ob es gefährlich oder sogar tödlich für sie Enden könnte und wenn es logischer erscheint, dass sie schwere Konsequenzen davon tragen, dann werden sie das auch. Ich finde, dies macht die Story spannender und realistischer und je mehr "Fehler" ein Charakter hat desto spannender wird das Rollenspiel mit diesem.
 
Im Medium Foren-RP finde ich die Konsequenzfrage angenehm entspannt. Selbst wenn man bereit ist rigoros die Position des "unbeteiligten Beteiligten" (cf. Mirakula) in Bezug auf seinen Charakter einzunehmen, sind Konsequenzen planbarer. Das finde ich gut. Was ich nicht mag, sind unangenehme Konsequenzen, die andere für ihre Charaktere ziehen und dann in meinem Charakterhandeln den unumgehbaren Anlass dafür sehen (so wie Satrek es sagte). Also solche Beispiele wie: "Verdammt, weil Du xy getan hast, musste mein Char so und so handeln. Und jetzt ist er nicht mehr spielbar." Das scheint mir hier beim PSW fast unmöglich, dass sowas passiert. Aber vielleicht bin ich noch nicht lang genug dabei um sowas erlebt zu haben :D

Da meine Charaktere noch jung sind, haben sie bisher keine einschneidenden Konsequenzen erleben müssen. Aber es ist absehbar am Horizont, dass das Schicksal zuschlagen wird. Ein loyaler Charakter muss in einer komplizierten Welt irgendwann die Münze werfen und sich entscheiden. Für meinen Flottenoffizier könnte ich mir da durchaus schwere Konsequenzen vorstellen.

Egal wie konsequent man spielt, ich finde, dass es in die Story passen und schönes und wertschätzendes RP drumherum geben muss. :)
 
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