"Missverstandene" Filme/Serien?

Admiral X

Porg of Porgs
Es würde mich nicht wundern, wenn es das Thema so oder in ähnlicher Form schon einmal hier gegeben hat, doch die Suchfunktion hat mir nichts ausgespuckt.

Mich würde interessieren, bei welchen Filmen oder auch Serien ihr die Erfahrung gemacht habt, dass sie beispielsweise hinsichtlich ihrer Aussageabsicht von vielen Leuten falsch verstanden werden oder wurden, Filme und Serien also, denen ihr persönlich (Vieles ist natürlich Interpretationssache und daher subjektiv) eine bestimme, nun ja, "Message" zuschreibt, die von anderen jedoch oftmals verkannt wird.

Mein Paradebeispiel hierfür wäre die "Saw"-Reihe (Ich weise auf leichte Spoiler-Gefahr im Folgenden hin). Wenn ich mit Leuten darüber spreche, mache ich die Erfahrung, dass diese Filme oftmals nur als billige Metzel-Filme abgetan werden, in denen es um nichts weiter geht als eben durch blutige und abstoßende Szenen den Zuschauer bei Laune zu halten und die darüber hinaus aber über keine tiefgehende Story verfügen. Aus meiner Sicht ist das aber nicht so. Zwar ist der Grundgedanke der Filme zugegebenermaßen ein im Prinzip nicht all zu komplexer, aber er ist vorhanden: Viele Menschen sind unzufrieden mit ihrem Leben und undankbar dafür, überhaupt leben zu dürfen, weil sie das als selbstverständlich erachten, was es aber nicht ist. Genau diese Attitüde veranlasst Jigsaw letztlich zu seinen Taten. Diese sind damit natürlich nicht entschuldbar, doch je mehr auch seine persönliche Lebensgeschichte aufgeklärt wird, desto mehr werden sie dann doch zumindest ein Stück weit nachvollziehbar.

Hinzu kommt, dass es zumindest ihm, dem "originalen" Jigsaw auch nicht per se um das pure Töten von Menschen zu gehen schien. Seine Fallen waren eigentlich immer so ausgerichtet, dass man durchaus die Chance hatte, sie zu überleben - sofern man bereit war ein, mitunter durchaus sehr großes, Opfer zu bringen. Das ist auch ein Grundgedanke hinter den Filmen, den ich ziemlich interessant finde.

Generell denke ich, dass sie Saw-Reihe ein sehr kritisch-negatives Menschenbild zeichnet. Es finden sich Undankbarkeit und auch sinnloses, kontraproduktives Konkurrenzdenken wieder, wodurch die Opfer der "Spiele" vieles auch selbst verschulden. In der Hinsicht sticht der fünfte Teil der Reihe heraus: In einer Schlüsselszene wird den letzten beiden Überlebenden der Gruppe bewusst, dass der komplette "Dungeon", so nenne ich es jetzt mal, durch den sie sich kämpfen müssen, von Anfang an darauf ausgelegt ist, ihm gemeinsam als Gruppe zu meistern. Doch anstatt in dieser schweren Situation entsprechend zusammenzuhalten, lassen die Menschen sich von ihrem Konkurrenzdenken und dem bloßen Überlebenstrieb, aufgrund dessen sie eben auch bereit sind, anderen das Überleben zu verwehren, weil sie davon ausgehen, dass pro Raum eine Person sterben muss, leiten und so gibt es vollkommen unnötige Opfer - aufgrund von Konkurrenzdenken und mangelnder Kooperationsbereitschaft genau dann, wenn es am Notwendigsten wäre.

Das sind so ein bisschen meine Gedanken zu dieser Filmreihe... möglich, dass ich da teilweise auch zu viel hineininterpretiere und es vordergründig doch nur um möglichst spektakulär-ekelhafte Schlachtorgien geht :D das glaube ich allerdings weniger, obwohl diese natürlich prominent in Szene gesetzt sind. Doch allein die Schlussworte des ersten Teils machen eigentlich deutlich, dass das ganze "Spektakel" auf einem gewissen Fundament gebaut ist.


Jetzt seid ihr an der Reihe ;) mit welchen Filmen oder Serien habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?
 
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