New Plympto

Wonto Sluuk

Blauer Elefant
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New Plympto
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[ Infos zum Planeten: New Plympto (engl.) | New Plympto (dt.) ]

[ Zugehörigkeit: Neue Republik ]



Infos zum Planeten: New Plympto (dt.) | New Plympto (engl.)

System: New-Plympto-System

Lage: Kernwelten, Corellia-Sektor, Äußere Systeme

Hyperraumrouten: Corellian Trade Spine

Orbit: Dritter Planet von 4

Monde: Karsten Moon

Klima: Gemäßigt bis tropisch.

Landschaft: Ozeane, Wälder, Sümpfe, Dschungel

Besonderheiten: Tag: 18 Standardstunden; Jahr: 244 lokale Tage. Verminderte Gravitation.

Eingeborene Bevölkerung: Nosaurianer

 
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[Corellia-System | Weltraum | KLQ Caluula | Soldatenquartier] Wonto Sluuk, Bullheads

Ein pfeifendes Signal teilte den Soldaten unmissverständlich mit, dass die Ruhepause nun vorbei oder zumindest auf unbestimmte Dauer unterbrochen war. Es war das Geräusch der bordinternen Kommunikationsanlage, die unter anderem dazu diente, Befehle und andere offizielle Informationen an die unteren Dienstränge weiterzugeben. Sofort sprangen sie von ihren Matratzen (einer kam, mit seiner Kleidung kämpfend, überhastet aus der Hygienezelle) und versammelten sich von dem Projektor. Der vorderste wischte die Gegenstände, die unsachgemäßerweise auf dem Projektionstisch abgestellt worden waren, beiseite und drückte den Bestätigungsknopf. Über dem Pult erschien das Gesicht von Captain Ku'kuun, dem Anführer der Bullhead-Company. Seit der Schlacht von Corellia war sein einer Lekku des Twi'lek etwas kürzer als der andere. Ohne lange Einleitung erklärte er den Soldaten, was ihnen bevorstand...

***

Nur wenige Stunden später sprang die kleine Flotte von republikanischen Schiffen in das New-Plympto-System ein. Von den Raumkämpfen, die daraufhin entbrannten, bekamen die Soldaten an Bord des Truppentransporters Caluula beinahe nichts mit. Für sie war es eine Zeit angespannten und sorgenvollen Wartens, ohne Einfluss auf die Situation zu haben. Wonto Sluuk verabscheute diese Situation zutiefst. Immer wenn er ein unerwartetes Geräusch oder eine Vibration wahrnahm, fühlte er sich an die LTK Apollo zurückversetzt, die ihm über Corellia sozusagen unter dem Hintern auseinander gebrochen war. Nur knapp war er damals dem Tod entkommen, indem er sich auf eines der bereit stehenden Aegis-Shuttles gerettet hatte. Diesmal jedoch standen keine Fähren bereit. Das Schiff der Kleeque-Klasse sollte selbst landen und die an Bord befindlichen Truppen auf direktem Weg auf den Planeten entlassen. Wenn diesmal wieder etwas schief ging, war der Weg zum nächsten Rettungsboot oder den Fluchtkapseln weit und unklar.

Doch auch wenn das Schiff ein paar Treffer abbekam, es wurde nicht zerstört. Zusammen mit einer Eskorte aus X-Wings durchbrach die Caluula die lückenhafte imperiale Verteidigung über dem Planeten und drang in die Atmosphäre ein. Das spürten die Soldaten nun doch, denn bei dem raschen Sinkflug durch die teils stürmischen Luftschichten wurden sie ziemlich durchgeschüttelt. Der Soldat neben Wonto übergab sich geräuschvoll. Der Ortolaner selbst hatte keine Zeit dazu. Er war viel zu beschäftigt, sich an seinem Sitz festzukrallen. Der Flug wurde ruhiger, als sie tiefere Schichten erreichten, und nun erging an die Soldaten der Befehl, sich bereit zu machen. Sie nahmen ihre Tornister und Waffen auf und stellten sich in Formation hinter den Rampen auf.


»Dank der Bomber ist der Landeplatz gesichert«, rief der Sergeant durch die allgemeine Lärmkulisse zu seinen Soldaten. »Wir gehen einen Kilometer vor dem Industriegebiet runter. Es ist offenes Gelände, also bleibt hinter den Panzern, wenn wir vorrücken.«

Sie hatten wohl keine andere Wahl, als sich in die Lage zu fügen und diese Anweisungen zu befolgen, ebenso wie alle anderen, die man ihnen vor dem Aufbruch im nahen Corellia-System und während des Hinfluges gegeben hatte. Rumpelnd und mit einem kräftigen Stoß setzte der Kleeque-Transporter auf dem Boden von New Plympto auf und die Rampen fuhren herunter. Sofort schlug Wonto ein heißer Wind ins Gesicht. Ihr Einsatzgebiet lag in der subtropischen Region dieser Welt. Doch wenn Temperaturen von bis zu 40 Grad das Schlimmste waren, was sie zu befürchten hatten, dann konnten sie alle von Glück reden.

Zuerst rollten wuchtige T3-B-Panzer und ein paar Gleiter von den Rampen herab, die Soldaten folgen im Laufschritt. Sie hielten sich hinter den gepanzerten Rümpfen. Denn in nur einem Kilometer Entfernung von unzureichend ausgekundschafteten feindlichen Stellungen mussten sie damit rechnen, vom ersten Augenblick an beschossen zu werden. Viele Waffen, vor allem Artillerie, reichten bis zu ihnen und noch weiter, von der Gefahr durch Luftangriffe einmal abgesehen. Doch zunächst war keine Bedrohung auszumachen. Ihre Stiefel wirbelten den Staub einer trockenen Ebene auf, deren Waldbestand vermutlich schon vor langer Zeit gefällt worden war. Ringsum konnte man allerdings in der Ferne Waldsäume sehen. Außer direkt vor ihnen: Dort lag eine Stadt. Mehrstöckige Bauten, Kraftwerkstürme, Gasfackeln und Silos bildeten eine kantige Skyline. Diese Anlagen mit ihrer kriegsrelevanten chemischen Industrie einzunehmen, war die Aufgabe, die man den Bullheads und den anderen Truppen auf der Caluula erteilt hatte. Der Klang von Sirenen erfüllte die heiße Luft. Man hatte ihr Anrücken bemerkt und schlug Alarm, um die Zivilbevölkerung zu warnen und die Verteidigung zu organisieren.


»Vorwärts!« hieß es. »Immer weiter vorwärts!«

Eilig trabten die Soldaten hinter den Panzern her, die ihr Tempo zügeln mussten, um die Infanterie nicht abzuhängen. Wonto fragte sich, ob man ihm wirklich zumuten wollte, die tausend Meter bis zum Stadtrand bei diesen quälenden, feucht-warmen Temperaturen im Laufschritt zurückzulegen. Er hatte durch die militärische Ausbildung und die Wochen an der Front zwar Körperfett ab- und Muskelmasse aufgebaut, aber wenn er diesen Lauf durchhielt, war er danach wohl zu K.O., um das Gewehr noch gerade zu halten.

»Wäre ich doch zur Mobilen Infanterie!« schimpfte er mit einem Seitenblick auf einen A-A5 Speedertruck, der sie überholte und zur Spitze des Vorstoßes aufschloss. Darin saßen mit Sicherheit Soldaten, die wesentlich ausgeruhter ankommen würden als er.

»Sparen Sie sich Ihren Atem, Private Sluuk mahnte der Corporal neben ihm.

Der Ortolaner lief schweigend weiter. Sein Atem ging schwer, aber noch nicht hektisch. Zu seiner Überraschung kam er besser voran, als er geglaubt hatte. Ihm kam der Gedanke, dass es an der geringeren Gravitation auf New Plympto liegen mochte, die seinen Körper und die Ausrüstung leichter erschienen ließ als unter Standardbedingungen. Da die künstliche Schwerkraft auf der Caluula abgesenkt worden war, um ihnen die Anpassung an die neue Umgebung zu erleichtern, hatte er keine Veränderung bemerkt und diesen Umstand fast schon vergessen. So weit, so gut. Und bisher hatte keiner auf sie geschossen. Was wollte er mehr?

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Trotz der Deckung durch die Panzer fühlte Wonto Sluuk sich nicht wohl in diesem ansonsten völlig freien Gelände. Er fühlte sich wie auf dem Serviertablett, während er sich ansah, wie viele gute Verstecke und Feuerpositionen die vor ihnen liegende Industrielandschaft mit all ihren Türmen, Plattformen, Hallen und Laufstegen bot. Doch bisher war noch kein Imperialer in Sicht gekommen. Nur die Sirenen kündeten davon, dass man von ihrem Eintreffen überhaupt Notiz genommen hatte. Die Strecke bis zum Stadtrand war schon halb zurückgelegt, diese deutlich größer geworden und die Soldaten begannen zu hoffen, dass sie unbehelligt dort ankommen würden, als diese unrealistische Erwartung jäh zerplatzte.

Es begann von einer Sekunde auf die andere, auf einen Feuerbefehl hin, der nicht bis zu den republikanischen Angreifern reichte. Plötzlich zuckten vor ihnen tausendfach farbige Blitze auf. Die meisten Handfeuerwaffen der imperialen Armee hatten nicht die Reichweite, um die knapp fünfhundert Meter bis zu ihrer Linie zu überbrücken, aber dies galt nicht für schwerere Waffen wie E-Webs, Panzergeschütze, Artillerie und Scharfschützengewehre. Noch ehe vielstimmige Warn- und Schreckensrufe erschollen und die Soldaten die Köpfe tiefer einzogen, hatte es die ersten Verwundeten in den eigenen Reihen gegeben. Der Private unmittelbar vor Wonto wurde getroffen und stürzte; der Ortolaner stolperte über ihn und fiel ebenfalls.


»Sani!« Er war nicht der einzige und auch nicht der erste, der diesen Ruf ausstieß.

Wonto selbst blieb aber nicht bei dem Gefallenen zurück, um sich um diesen zu kümmern. Er sprang auf und lief so schnell er konnte weiter, um wieder in den relativen Schutz hinter den Panzern zu gelangen. Eine Tat, auf die er später, im Rückblick auf diesen Tag, alles andere als stolz war. Ob der Kamerad überlebt hatte, erfuhr er nie, denn er wusste nicht einmal wer es war, den diese erste Salve vor seinen Augen niedergestreckt hatte. Er hatte ihm nicht einmal ins Gesicht geschaut.

Das Feuer mochte stärker sein als erwartet und war ziemlich plötzlich über sie hereingebrochen, doch hielt der Schaden sich in Grenzen. Es genügte bei weitem nicht, den Vormarsch zu stoppen. Panzer und Infanterie beschleunigten noch, um schneller nach vorne zu kommen, und einige Speeder setzten sich von der Linie ab, um die Vorhut zu bilden. Die gut stabilisierten Geschütztürme der Panzerfahrzeuge richteten sich auf verschiedene Ziele aus und erwiderten das Feuer. Keine Minute nach dem ersten Schuss stiegen kräuselnd die ersten Rauchfahnen über dem Industriegebiet auf. Für den Gedanken, welch verheerende Havarien ein Brand mitten in großen Chemiebetrieben nach sich ziehen konnte, hatte Wonto nicht die Zeit. Er lief inmitten einer dichten Traube von Soldaten geduckt hinter einem T3-B her, der glücklicherweise sein Tempo zügelte, so dass die Infanteristen mithalten konnten; auf dieser ebenen Fläche hätte der schwere Panzer es leicht auf die doppelte Geschwindigkeit gebracht.


Doch dann geschah etwas, das die Sicherheit durch den gepanzerten Rumpf vor ihnen deutlich in Frage stellte. Das Fahrzeug bekam einen schweren Treffer ab. Zwar keinen der es zerstörte oder lahmlegte, aber auch wiederum keinen, in dessen Wirkungsbereich man sich befinden wollte. Die Druckwelle der Explosion, die beim Auftreffen der grellen Ladung auf die Panzerung entstand, fegte mehrere Kämpfer von den Beinen und ließ andere straucheln. Wonto beobachtete mit Entsetzen, wie einer der Soldaten zur Seite geschleudert wurde und mit panischem Kreischen unter den Ketten eines weiteren Panzers verschwand.

»Imperiale Kampfläufer!« rief jemand und löste damit bei allen, die ihn hörten, ein Gefühl des Grauens aus. Alle Blicke richteten sich auf die Skyline des Industriegebietes, so sich die Silhouette von zwei mächtigen AT-ATs zwischen den Türmen abzeichnete.

»Von wegen, die Landezone ist gesichert!« schimpfte der Corporal. »Alle weg von dem Panzer!«

Die meisten hatten sich ohnehin schon von dem T3-B entfernt, der plötzlich von einer sicheren Deckung zu einer Gefahrenquelle geworden war. Doch für diejenigen, die nicht so vernünftig gewesen waren, kam auch diese Warnung zu spät. Mit einer zweiten Salve seiner schweren Laserkanonen traf der Kampfläufer besser. Zuerst brach Feuer hinter dem Loch in der Frontpanzerung aus, während das Fahrzeug noch weiterrollte, nur zwei Sekunde später kam es aber zu einer Explosion. Treibstoff, Munition... irgend etwas verbrannte und sprengte dabei den stählernen Rumpf des so unverwundbar wirkenden Kolosses auseinander. Zwei Soldaten verschwanden in dem Feuerball.

Das Chaos unter den Soldaten war groß. Manche wandten hilfesuchend den Kopf zurück zur Landezone, doch erkannten sie schnell, dass der Rückweg zur Caluula zu lang war. Das Schiff stand an die sechshundert Meter entfernt und der Weg dorthin bot nicht die mindeste Deckung. Die Wahrscheinlichkeit, den Rückzug zu schaffen, war nicht viel größer als die, dass sie das Industriegebiet erreichten. Es erforderte natürlich einige Überwindung, in die Richtung zu laufen, in der nicht nur imperiale Soldaten, sondern auch die riesigen, furchteinflößenden Kampfmaschinen auf sie warteten. Aber noch war die Moral gut genug, um die Befehle zu achten und den ungeordneten Rückzug nicht ernsthaft in Betracht zu ziehen.


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Auf der gesamten Linie liefen die republikanischen Soldaten weiter auf den Gegner zu. Doch Unordnung war in ihre Reihen gekommen. Hinter den Panzern vorzurücken, war zwar zu keinem Zeitpunkt gefahrlos gewesen, doch hatte es ihnen einen gewissen Schutz gewährt und damit das Unterfangen überhaupt erst ermöglicht. Doch der T3-B, hinter dem sich vor kurzem noch Wonto Sluuk verborgen hatte, war nicht das einzige Fahrzeug, das bereits zerstört worden war. Andere waren in Gefechte verwickelt, weshalb sie wenig Rücksicht auf die Infanteristen nehmen konnten. Und wieder andere hatten beschleunigt, so dass sie die Soldaten hinter sich ließen. Zwar war all dies nicht überall der Fall; etwa zwei Drittel der Republikaner konnten sich noch halbwegs auf ihren gepanzerten Schutz verlassen. Aber die übrigen, zu denen auch Wonto gehörte, liefen nun völlig schutzlos über das offene Feld. Damit hatte der Vormarsch für sie eine andere Dimension angenommen. Auf diese Weise war es nahezu selbstmörderisch.

Eine E-Web-Salve strich über die Infanteristen hinweg. Einer fiel, ein anderer packte ihn und versuchte, ihn zu stützen. Ein dritter wollte ihnen helfen und wurde ebenfalls getroffen. Die Blasterblitze zischten in solcher Dichte an ihnen vorbei, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis sie alle getroffen wurden. Der Feind konnte sie aus seiner Deckung heraus einfach niedermähen, bevor sie überhaupt auf Reichweite ihrer eigenen Waffen herankamen. Mit jedem Schritt wurde das offensichtlicher. Als auch noch einer der AT-ATs seinen kantigen Kopf zu ihnen wandte und begann, mit seinen schweren Blasterkanonen in ihre Richtung zu feuern, war es um die Moral der ersten geschehen: Sie wandten sich zur Flucht.

Der Ortolaner war nicht wirklich ein Feigling. Aber er war auch nicht wirklich tollkühn. Er hatte schon mehrere Situationen erlebt, in denen er mit seinen Gefährten in unzureichender Deckung auf feindliche Stellungen zu gerannt war; irgendwie schien dies sogar den Hauptteil seiner Tätigkeit als Soldat auszumachen. Aber noch nie hatte er dabei eine solche Machtlosigkeit und Todesangst verspürt. Als irgendwer
›Rückzug! Rückzug!‹ rief und seine Kameraden umkehrten, entschieden mehr seine Beine als sein Kopf, es ihnen gleichzutun. Er sah gerade noch, wie der Corporal in einer Staub- und Rauchwolke verschwand, dann geriet alles zwischen ihm und der Industrieanlage aus seinem Blickfeld. Vor ihm lagen nun wieder die KLQ Caluula und, wesentlich näher, das Panzerwrack. Eben hatte es noch mehrere Personen mit in den Tod gerissen, nun versprach es paradoxerweise Schutz und Rettung. So schnell seine kurzen Beine ihn trugen, lief Wonto auf diese Deckung zu. Die Geräusche des Todes verfolgten ihn. Blaster- und Laserblitze schossen an ihm vorbei. Jede Sekunde rechnete er damit, plötzlich von tödlicher Gewalt in den ungepanzerten Rücken getroffen zu werden. Dann erreichte er, auf dem Höhepunkt der Panik, das Wrack und hechtete dahinter.

Wonto Sluuk kauerte sich zusammen und hielt sich Augen und Ohren zu. Er wollte nichts sehen und nichts hören, wollte nur dass es aufhörte! Dass er halb auf der zerfetzten Leiche eines anderen Soldaten lag, bemerkte er nicht. Er sah auch nicht, dass in geringer Entfernung ein Speedertruck explodierte und mehrere in Flammen stehende Personen aus der aufgesprengten Luke torkelten. Auch dass einer der AT-ATs von einem ganzen Schwarm Raketen getroffen wurde, zur Seite kippte und die obere Häfte eines breiten Fabrikschlotes mit sich riss, bevor er qualmend an der unteren Hälfte hängen blieb, bekam er nicht mit. Um ihn herum tobte der Kampf, und er redete sich ein, ganz woanders zu sein.

Der republikanische Angriff war ein Fehlschlag. Die Verteidigung war stärker als gedacht. Nach und nach zerbröckelte die Linie vollends und löste sich in eine formlose Wolke flüchtender Lebewesen und Fahrzeuge auf. Die Soldaten wichen in Richtung ihres Schiffes zurück, und zwar blindlings, ohne Sinn und Verstand. Die meisten hatten nur Augen für das eigene Überleben.

Zu Wontos absolutem Glück gab es aber ein paar wenige Ausnahmen. Eine von ihnen, eine menschliche Soldatin, bemerkte ihn zusammengekauert hinter dem Panzerwrack. Sie lief zu ihm und rüttelte so lange an seiner Schulter, bis er aus seiner panischen Versenkung zu sich kam und den glasigen Blick seiner Knopfaugen auf sie richtete.


»Wir müssen weg!« rief sie. »Los, hoch mit dir! Sie kommen näher!«

Sie zog am Arm des Ortolaners, der sich mit wackligen Beinen erhob, um mit ihr zu flüchten. Ein erschreckend nahes Rumpeln ließ ihn herumfahren. Wonto stieß einen Schreckensschrei aus, als er in kaum hundert Metern Entfernung den riesenhaften AT-AT über die gerodete Ebene stapfen sah. Sein Überlebensinstinkt schaltete von Verstecken wieder auf Flucht um. Halb rennend, halb stolpernd hielt er mit der Kameradin mit.

Es dauerte ein Weilchen, bis er bemerkte, was nicht stimmte.


»Wo ist das Schiff?« rief er während des Laufens.

»Weg!« antwortete die junge Frau keuchend. »War unter Beschuss und musste starten. Da rüber!«

Sie deutete auf den nächstgelegenen Rand der trockenen Ebene. In etwa zweihundert Metern Entfernung standen dort Bäume und Dickicht. Das üppige Grün konnte ihnen die dringend benötigte Deckung bieten. So schnell sie konnten, liefen sie auf den Waldrand zu, verfolgt vom Stampfen und Kreischen des Kampfläufers, dessen Kanonen unentwegt feuerten - doch glücklicherweise nicht auf sie.

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Sie erreichten den Waltrand, und nur drei Schritte weiter lag Dickicht zwischen ihnen und möglichen Verfolgern. Doch Wonto Sluuk blickte sich nicht um, und auch nicht die Soldatin, die mit ihm gemeinsam floh. Sie rannten weiter, so schnell sie konnten zwischen exotischen Bäumen und Sträuchern hindurch. Zweige peitschten über ihre Wangen, Dornenzweige und Kletten verhakten sich in ihrer Kleidung, während sie versuchten, möglichst viel Raum und Deckung zwischen sich und die Gegner zu bringen. Schließlich ließen sie sich, völlig außer Atem, auf die Wurzeln eines großen Baumes sinken. Die Luft im Wald war etwas kühler als draußen auf dem freien Feld, doch war sie feucht und drückend: Wonto hatte das Gefühl zu ersticken und brauchte eine ganze Weile, bis sein Kreislauf sich wieder beruhigte.

»Wir müssen die anderen suchen«, sagte er.

Die Menschenfrau nickte. Wonto erkannte sie nun: Ihr Name war Cecily und sie gehörte zu seinem Squad, allerdings kannte er sie weit weniger als die männlichen Kameraden, was vor allem an der geschlechtergetrennten Unterkunft lag.

Weitere Worte machten sie nicht. Worüber hätten sie auch sprechen sollen? Über die Verluste, die sie gerade erlitten hatten? Über die Angst vor dem Tod? Sie schulterten ihr Gepäck, legten die Gewehre an (Cecily trug einen leichten Repetierblaster anstelle des A280) und gingen vorsichtig in die Richtung zurück, aus der sie kamen. Denn sie hatten gesehen, dass auch andere republikanische Soldaten in diese Richtung geflohen waren. Diese mussten wohl noch in der Nähe sein. Sie mussten ihre Kräfte bündeln, wenn sie überleben wollten.

Sie kamen nicht schnell voran, denn bei jedem ungewöhnlichen Geräusch - und davon gab es viele in diesem Wald mit seiner fremdartigen Flora und Fauna - blieben sie stehen und lauschten vorsichtig in alle Richtungen. Blieb es ruhig, setzten sie ihren Weg fort, aber zögerlich und dementsprechend langsam. Dabei versuchten sie natürlich auch, selbst keinen Lärm zu erzeugen. Falls man im Wald nach ihnen suchte, wollten sie keinesfalls den Feind auf sich aufmerksam machen. Das Problem war nur, dass damit auch Verbündete nicht bemerkten wo sie waren. Sie hätten im Abstand weniger Meter an ähnlich vorsichtigen Soldaten vorbei schleichen können, ohne dass einer den anderen bemerkt hätte.


»So geht das nicht weiter«, flüsterte Cecily nach einer Weile entnervt. »Wir könnten tagelang so rumschleichen und würden doch niemanden finden.«

»Was schlägst du stattdessen vor?« fragte Wonto ebenso leise. »Willst du etwa laut rufen?«

»Ja, vielleicht wäre das zumindest besser als... Halt! Hörst du das?«

Wieder lauschten sie in den Wald, dessen dichtes grünes Laubwerk die Geräusche verfälschte und ihre Identifikation erschwerte. Der seltsam vertraute Laut schwoll in kurzen Abständen auf und ab und schien dabei von Mal zu Mal näher zu kommen. Schließlich erkannten sie das unheimliche Heulen, das ihnen einen Schauer über den Rücken jagte, beinahe so sehr wie der Anblick der AT-ATs. Es handelte sich um das Motorengeräusch von imperialen Speederbikes, die vermutlich in hoher Geschwindigkeit durch den Wald kreuzten.

»Sie suchen nach uns!« stellte Wonto das Offensichtliche fest. »Und was nun?«

»Auf jeden Fall können wir nicht hier bleiben. Sie kommen näher. Wir müssen entweder weiter weg oder...«

Erneut unterbrach sie sich. Aber diesmal nicht weil sie unvermittelt etwas gehört hatte, sondern im Gegenteil weil man plötzlich nichts mehr hörte. Die Motorengeräusche hatten sich entfernt und waren daraufhin verhallt.

»Haben sie etwa aufgegeben?«

»Ich glaube eher, dass sie woanders etwas gefunden haben«, mutmaßte der Ortolaner. »So oder so, gut für uns. Welche Richtung?«

»Da lang«, antwortete die Frau und deutete nach links.

Vermutlich hatte sie nicht den geringsten Grund, ausgerechnet diese Richtung zu wählen. Aber da Wonto auch keinen Anhaltspunkt hatte, wo sie am leichtesten auf Verbündete und am unwahrscheinlichsten auf Feinde treffen konnten, war ein Weg so gut wie der andere. Ohne Widerspruch folgte er ihr. Unter dem Druck des Wissens, dass die Speederbikes jederzeit wiederkommen könnten, gingen sie nun schneller als zuvor. Keiner von beiden fühlte sich wohl in diesem Wald.


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Mindestens zum zwölften Mal versuchte Wonto Sluuk, über Funk Kontakt zu den anderen Soldaten der Neuen Republik zu bekommen. Abermals ergebnislos.

»Immernoch nichts?« fragte Cecily, obwohl sie die Antwort schon kannte.

Der Ortolaner schüttelte nur den Kopf. Die Imperialen blockierten ihre Kommunikation, um zu vermeiden, dass sich die versprengten Einheiten verständigen, ihre Kräfte bündeln und weitere Aktionen planen konnten. Die beiden Privates waren also auf sich allein gestellt.

Sie waren nun schon seit mindestens zwei Stunden unterwegs. Dabei hatten sie die Orientierung so gut wie verloren. Sie konnten nur noch mutmaßen, in welcher Reichtung die Stadt lag, an deren Industriegebiet sie sich die Köpfe eingerannt hatten. Die Hitze und stickige Luft machte beiden zu schaffen. Das dunkle Haar der Menschenfrau klebte ihr auf der Stirn und Wonto schien regelrecht zu schmelzen. Doch sie wagten es nicht, die Helme abzunehmen oder einen Teil ihrer Ausrüstung zurückzulassen, um sich Erleichterung zu verschaffen. Wenigstens kam ihnen die geringere Schwerkraft New Plymptos zu Gute, wodurch ihr Gepäck und auch ihr eigenes Körpergewicht mit geringerer Anstrengung vorangeschleppt werden konnte. Dennoch war der Marsch durch das teils dichte Unterholz anstrengend.

Immer wieder hatten sie in der Entfernung Schüsse und Motorengeräusche gehört. Nicht nur Speederbikes, auch andere Fahr- und Flugzeuge waren unterwegs. Sie beide wunderten sich darüber, dass sie nicht längst aufgespürt worden waren. Sie waren aber zu dem Schluss gekommen, dass die dichte Vegetation und das reiche Tierleben um sie herum die Lebenszeichenscans erschwerten und verfälschten. Zudem kam ihnen die hohe Temperatur in dieser Hinsicht entgegen, da sie die Ortung mittels Wärmebildgeräten erschwerte. Diese Methode konnte während der Nacht aber bessere Ergebnisse bringen, weshalb sie sich - trotz des Wunsches nach einer Abkühlung - vor dieser Zeit sorgten.

Doch offenbar verloren die Imperialen schon vor Einbruch der Dunkelheit die Geduld und griffen zu einer anderen Methode, um sich die lästigen ›Rebellen‹ vom Hals zu schaffen. Auch dieses Ereignis kündigte sich zuerst mit Triebwerksgeräuschen an.


»Hörst du das?« fragte Wonto. Er drehte den Kopf hinauf zu dem dichten Blätterdach. »Das hört sich nach TIEs an, findest du nicht?«

»Ja, eindeutig.« Cecily hielt im Gegensatz zu ihm nicht inne, sondern beschleunigte ihre Schritte. Die Sache war ihr offensichtlich nicht geheuer. »Mehr Luftunterstützung, vielleicht mit besseren Sensoren. Komm schon, wir müssen weiter.«

Das schrille Heulen näherte sich beständig. Als sie beide schon damit rechneten, imperiale Jäger in den spärlichen Lücken der Laubdecke auszumachen, mischte sich ein zweites Geräusch darunter: Explosionsgeräusche verbanden sich zu einem anhaltendes Dröhnen und Grollen, das sich rasch zu wahrem Donner steigerte und von einer spürbaren Vibration im Boden begleitet wurde. Die beiden Soldaten blieben entsetzt stehen und starrten in die Richtung, aus welcher der Lärm kam. Mit diesem kamen auch Tiere: Erst brach ein großer Pflanzenfresser aus dem Gesträuch und preschte mit angstvollem Rufen an ihnen vorbei, dann hangelte sich an langen Armen und Greifschwänzen eine Gruppe von gehörnten Reptilienwesen durch die Äste über ihnen. Und dann folgte die Druckwelle.

Sie fühlte sich an wie eine unbändig starke, glutheiße Orkanbö. Laub, Blüten und Äste riss sie von den Pflanzen los und schleuderte sie Wonto und Cecily entgegen. Beide wurden gewaltsam zu Boden gerissen und prallten im Stürzen gegen Baumstämme und Wurzeln. Holzstücke und Dreck regneten auf sie nieder, Glutflocken und brennende Pflanzenteile. Als das Schlimmste überstanden schien und Wonto sich aufrappelte, hatte er ein schrilles Pfeifen in beiden Ohren und hörte ansonsten so gut wie gar nichts.


»Cecily! Bist du verletzt?« brüllte er, um die eigene Taubheit zu übertönen. Er warf einige Zweige beiseite, die auf seiner Kameradin gelandet waren, und half ihr auf.

»Ich glaube nicht«, sagte sie nach einer Weile. Auch sie musste rufen, um verstanden zu werden und sich selbst zu verstehen.

Beide hatten einige Kratzer und Blessuren abbekommen, doch schien keiner ernstlich verwundet zu sein. Nachdem das geklärt war, sahen sie sich in der Umgebung um. Die grünen, elastischen Sträucher hatten dem Druck nachgegeben und sahen beinahe unversehrt aus, doch einige Bäume waren abgeknickt oder hatten starke Äste verloren. Der Waldboden war bedeckt mit losgerissenen Blättern und Rindenstücken. An vielen Stellen glimmte oder rauchte es, kleine und größere Feuer verbreiteten einen beißenden Gestank. Durch den dichten Pflanzenbewuchs hindurch konnten sie nicht weit sehen, doch gelbliches, flackerndes Licht drang zu ihnen und ließ vermuten, dass in nicht allzu großer Entfernung weit mächtigere Brände loderten.


»Das waren keine TIE-Jäger«, sagte Wonto, »sondern Bomber!«

»Die Schweine haben den Wald in Brand gesteckt!« fügte seine Kameradin hinzu. »Sie konnten uns nicht finden, also wollen sie uns jetzt ausräuchern.«

»Lass uns so schnell wie möglich verschwinden!«

Diesmal war ihre Richtung klar: Nur weg von den Flammen, fort in Regionen des Waldes, die noch nicht von dem sich ausbreitenden Brand betroffen waren. In Sicherheit - solange es sie noch gab. Denn sie hörten, dass die Bomber in größerer Entfernung weitere Angriffe flogen und ihr Vernichtungswerk fortsetzten.

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Die Suche nach anderen überlebenden Republikanern war in der Prioritätenliste von Wonto Sluuk und seiner Kameradin weit nach hinten gerückt. Die erste Stelle nahm das nackte Überleben ein. Die von den Imperialen mit Brand- und Sprengbomben gelegten Feuer breiteten sich im Wald rasch aus, begünstigt von den hohen Temperaturen und dem trockenen Wetter. Beide glaubten nicht daran, dass sie von alleine verlöschen würden. Die Wettervorhersage, die zu ihren Einsatzinformationen gehört hatte, sagte für die Nacht oder spätestens den nächsten Vormittag Regengüsse voraus, die möglicherweise schwer genug waren, die Brände einzudämmen. Aber bis dahin waren sie inmitten des brennbaren Pflanzenmaterials nicht sicher. Sie mussten versuchen, möglichst viel Raum zwischen sich und die Brandherde zu bringen, sonst konnten sie sich nicht einmal Pausen erlauben, ohne Gefahr zu laufen, vom Feuer eingeschlossen zu werden. Ideal wäre es, dabei einen Weg aus dem Wald hinaus zu finden. Aber die Landmasse New Plymptos war zu einem großen Teil bewachsen. Beide hatten sich leider das Kartenmaterial nicht so genau angesehen, dass sie sagen konnten, in welcher Himmelsrichtung ein möglicher Ausweg lag - sie hatten sich zu sehr auf andere Dinge konzentriert, die für den Angriff relevanter erschienen hatten, nun aber nicht mehr von Nutzen waren.

Sie erreichten einen Fluss. Erst jetzt erinnerten sie sich daran, dass ein solcher auf der Karte gelegen hatte. Die Industrieanlagen, die ihr Angriffsziel gewesen waren, leiteten Abwässer in einen Nebenarm davon: Wie so oft, ging das Imperium nicht schonungsvoll mit der Natur der besetzten Welt um. Das Gewässer war breit und sah auch tief aus. Durchwaten konnten sie ihn nicht.


»Kannst du schwimmen?« fragte Cecily.

»Nicht besonders«, antwortete der Ortolaner skeptisch. »Auf jeden Fall nicht so gut, dass ich es bis da rüber schaffe.«

»Da wären wir aber sicher«, erwiderte die Menschenfrau. »Ich glaube nicht, dass das Feuer sich bis dort drüben ausbreitet.«

»Das nützt mir aber nichts, wenn ich unterwegs absaufe!«

Sie beratschlagten eine Weile, was nun zu tun war. Auf dieser Seite zu bleiben war keine Option. Sie konnten nicht vorhersagen, in welche Richtung und mit welcher Geschwindigkeit sich der mächtige Waldbrand ausbreiten würde. Am Ufer entlang zu gehen, brachte sie nicht schnell genug von der Flammenhölle weg. Wenn sie nicht irgendwann eine Furt, eine Brücke oder ein Boot fanden, konnte es das Todesurteil sein. Aber leider sah sich Wonto selbst bei optimistischer Betrachtung der Lage nicht imstande, bis auf die andere Seite zu schwimmen.

»Schwimm du rüber und ich bleibe hier«, schlug er vor. Aber darauf wollte sich Cecily auf keinen Fall einlassen.

Sie suchten im Gepäck nach einer Möglichkeit, das Überqueren zu vereinfachen. Aber ihre Ausrüstung enthielt nichts Brauchbares. Schwimmwesten oder ähnlich praktische Dinge hatten sie nicht dabei. Die Seile waren zu kurz, um den Fluss zu überspannen.


»Wie wär's, wenn wir ein Floß bauen?« schlug der Ortolaner vor. »Wir könnten Baumstämme zusammenbinden.«

»Hast du sowas schon mal gemacht?«

Diese Frage musste er verneinen.

»Ich auch nicht. Und ich weiß auch nicht wie man sowas steuert. Wir können uns auch nicht einfach den Fluss entlang treiben lassen, schließlich suchen die Imps ja bestimmt noch nach uns. Wir müssen schnell rüber, und das möglichst unauffällig. Schwimmen wäre wirklich das Beste...«

»Dann machen wir uns nur ein halbes Floß«, dachte Wonto seinen Gedanken weiter. »Genug Holz, um uns daran festzuhalten. Als Schwimmhilfe. Damit wir zumindest nicht untergehen.«

Mit ›wir‹ meinte er vor allem sich selbst. Cecily war, nach ihrer eigenen Aussage, eine sehr gute Schwimmerin.

»Damit könnten wir dann auch unsere Ausrüstung rüberschaffen«, dachte sie laut.

Sie beratschlagten nicht mehr lange, sondern schritten zur Tat. Im Wald lagen nicht viele brauchbare Stämme herum, aber es gab Treibholz am Ufer, das für ihre Zwecke ausreichen sollte. Mit den Leinen aus ihrem Gepäck zurrten sie die Hölzer zu einem breiten Bündel zusammen. Bei der Arbeit wurden sie gehörig nass, was eine wahre Wohltat war. Das Konstrukt, das nach einer Viertelstunde vor ihnen im Wasser lag, erwies sich als schwimmfähig. Auch als sie ihre Rucksäcke, Stiefel und Waffen daran befestigten, hatte es noch genug Auftrieb. Zwar würde es wahrscheinlich kein Leichtes werden, dieses schwere Ding nach drüben zu bugsieren. Aber für Wonto war vor allem wichtig, dass er etwas hatte, das ihn vor dem Ertrinken bewahrte, wenn ihn die Kraft verließ. In einem Anflug von Albernheit tauften sie ihr Konstrukt ›Event Horizon II‹ und tauften es mit einem Schluck alkoholischer Desinfektionsflüssigkeit. Dann entledigten sie sich aller störenden Kleidungsstücke, um den Fluss zu durchschwimmen. Es war höchste Zeit: Das Feuer rückte näher.

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Das Wasser war warm und die Strömung hielt sich in Grenzen. Mit ihrer hölzernen Schwimmhilfe kamen die beiden Privates gut voran. Dabei zeigte sich schnell, dass Cecily wirklich die weit bessere Schwimmerin war. Wonto war eigentlich mehr Ballast als ein Mitwirkender bei dem Unterfangen, sie beide und ihre Ausrüstung auf die andere Seite des Flusses zu schaffen. Das Wasser war trüb und braun, so dass man nicht sehen konnte, was eventuell noch darin schwamm: Erst als sie schon mitten auf dem Fluss waren, kam Wonto der Gedanke, dass darin womöglich gefährliche Kreaturen leben konnten, und von da an bekam er den Gedanken nicht mehr los. Ständig glaube er, irgendein schuppiges oder glitschiges Wesen würde ihn berühren, und rechnete damit, dass gleich ein zahn- oder schnabelbewehrter Kiefer nach ihm schnappen würde. Diese Sorge war viel größer als die wesentlich konkretere Angst davor, dass die Imperialen sie entdecken und aus der Luft oder vom Ufer aus ein Zielschießen auf sie eröffnen könnten. Schließlich erreichten sie aber wohlbehalten die andere Seite, wo sie sich erschöpft ins hohe Gras sinken ließen, um erst einmal eine Minute durchzuatmen. Der Waldbrand hatte sich am jenseitigen Ufer in beängstigender Weise ausgebreitet, doch bisher sah es nicht so aus, als könnte der Funkenflug auch hier drüben ein Feuer entfachen.

Nach einer kurzen Rast marschierten sie weiter. Es wurde langsam dämmrig und sie waren bereits dabei, sich ein Nachtlager zu suchen. Zwar war es riskant, längere Zeit an einem Ort zu bleiben, aber sie waren einfach zu erschöpft, um immer weiter zu marschieren. Doch als schon keiner mehr damit gerechnet hatte, kam aus Wontos Westentasche plötzlich zuerst ein Rauschen und Knistern, dann eine Stimme. Aufgeregt zog er das Comlink hervor, das die Flussüberquerung offenbar gut überstanden hatte. Die Übertragung war nicht gut, aber doch zu weiten Teilen verständlich.


»...Überlebende der Caluula... bitte melden... versprengte Truppen... melden Sie sich...« sprach eine männliche Stimme.

Die beiden Privates sahen sich an. Ihre Blicke drückten Spannung und Hoffnung aus.


»Eine Falle?« mutmaßte Cecily.

»Möglich. Aber was wenn nicht?« erwiderte der Ortolaner.

»Antworte!« forderte sie ihn auf.

»Hier ist Private Wonto Sluuk sprach er in das Comlink.

»Private, hier spricht Sergeant ... von den Sandskippers. Wo sind Sie, und ... noch andere bei Ihnen?« fragte die verzerrte Männerstimme.

»Private Cecily King ist bei mir. Ich weiß nicht wo genau wir sind. Wir sind eine Weile gelaufen und dann über einen Fluss geschwommen... Können Sie unser Signal nicht orten?«

»Einen Augenblick, Private Sluuk

Erwartungsvoll starrten die beiden Soldaten auf das Comlink.

»Wir haben Ihre Position. Sie befinden ... anderthalb Kilometer südöstlich von uns. ... so schnell hierher wie möglich. Bleiben Sie mit uns in Kontakt!«

»Verstanden. Wir sind unterwegs zu Ihnen!«

Die Stimmung hatte durch die unverhoffte Kontaktaufnahme einen Aufschwung erlangt. Offenbar waren sie nun weit genug weg vom Störsender der Imperialen oder es war den Verbündeten gelungen, diesen zu überlisten. Oder es war ein Wunder. Jedenfalls hatten sie nun wieder eine Verbindung zu anderen Soldaten und damit auch ein Ziel. Zu wissen, dass sie nicht die einzigen waren und bald auch nicht mehr alleine sein würden, war sehr erleichternd. Unter diesen Umständen verzichteten die Privates darauf, sich ein Nachtlager zu suchen. Die kurze Strecke von nur eineinhalb Kilometern wollten sie noch schaffen. Selbst wenn sie sich dafür durch die stockfinstere Nacht tasten mussten.

»Und wenn es nun doch eine Falle ist?« fragte Wonto nach ein paar Minuten.

»Dann knallen wir ein paar Imperiale ab«, sagte Cecily und hielt ihren leichten Repetierblaster hoch.

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[Corellia-System | New Plympto | KLQ Caluula | Soldatenquartier] Master Sergeant Tara Fet und ihr Platoon

Während das Schiff langsam tiefer in die Atmosphäre eintrat, entspannten sich Taras Muskeln nach und nach. Natürlich war ihr klar, dass der eigentlich gefährliche Teil der Mission noch gar nicht begonnen hatte. Hier, mehrere Kilometer über der Oberfläche von New Plympto, bot der Transporter ein perfektes Ziel für feindliche Jägerstaffeln oder Flakstellungen. Und sobald man den Boden erreicht hatte, waren da immer noch TIE-Bomber, Artilleriestellungen, Scharfschützen und ähnliche Tücken, die man fürchten musste. Aber trotzdem fühlte sich Tara hier bei all diesen Gefahren irgendwie wohler als in einem Raumschiff umgeben von nichts. Dieses Nichts hatte für sie immer schon etwas Bedrohliches, Unberechenbares gehabt und löste bei ihr stets ein mulmiges Gefühl aus, das in gewissem Sinne sogar schlimmer war, als von Scharfschützen beschossen zu werden. Wenn ihr Gehirn die charakteristischen Lichtblitze von Blasterwaffen wahrnahm, schüttete ihr Körper natürlich auch Adrenalin aus, aber das war gut so, denn Adrenalin setzte Energiereserven frei, sodass man schneller reagieren konnte. Auch der natürliche Fluchtreflex des Menschen war sinnvoll, denn ein Soldat, der nicht rasch Deckung suchte, würde nicht lange genug leben, um jemals ein guter Soldat zu werden. Problematisch wurde es erst, wenn der Fluchtreflex so stark wurde, dass man panisch kreischend davon lief, oder wenn man umgekehrt vor Angst wie erstarrt war, aber Tara hatte das selbst noch nie erlebt. Was sie im Weltraum empfand war nicht annähernd so stark. Es war einfach nur ein unangenehmes, ein wenig mulmiges Gefühl, bei dem ihr kalt wurde und ihr Magen sowie die Muskeln leicht verkrampften, aber das schlimmste daran war, dass es keine eindeutig lokalisierbare Gefahr gab, die dieses Gefühl auslöste. Es war einfach nur sinnlos!

Schließlich riss ein lauter werdendes Dröhnen in Schiffsrumpf Tara aus ihren Gedanken. Offenbar setzte der Repulsorliftantrieb des Transporters bereits ein, um den Fall zu verlangsamen. Eigentlich hätte Tara nun gerne einen Blick aus dem Fenster geworfen, um zu sehen, wie weit die Planetenoberfläche noch entfernt war, aber hier in den Soldatenquartieren des Transporters hatten die Passagiere statt eines Panoramafensters nur eine graue Wand aus dickem Durastahl vor sich, was angesichts der Tatsache, dass das Schiff gerade dabei war, eine größere Zahl republikanischer Soldaten auf einem imperialen Planeten abzusetzen, allerdings auch etwas durchaus Beruhigendes haben konnte. Zumindest würden sie nicht schon beim ersten Treffer durch imperiale Flak-Laser sofort draufgehen. Höchstens beim achten oder neunten...

Tara schüttelte den Kopf, als wollte sie die die negativen Gedanken vertreiben.
Was ist heute nur mit mir los?, fragte sie sich verwundert und warf einen Blick in die Runde. Die meisten Soldaten hatten ihre Helme bereits aufgesetzt, sodass sie ihre Gesichtet nicht sehen konnte, aber ihre Körpersprache ließ kaum Zweifel an dem Gemütszustand der Truppe aufkommen: Hängende Schultern und gesenkte Köpfe wohin man sich auch wandte. Kaum jemand sprach. Es war zwar nicht ungewöhnlich, dass vor einer Schlacht eine gewisse Anspannung in der Luft lag, aber im Normalfall versuchten zumindest einige der Soldaten die Stimmung mit - eher selten jugendfreien - Scherzen oder Erzählungen aufzulockern. Eine Totenstille, wie sie heute herrschte, galt als schlechtes Vorzeichen.

Zeit etwas Leben in die Party zu bringen, überlegte die Mandalorianerin und richtete ihren Blick nacheinander auf die Soldaten des 2. Squads, das ihr direkt unterstellt war. Im Grunde wirkten alle ein wenig angespannt, aber Tara fiel besonders ein junger Private ins Auge, der erst vor kurzem seine Ausbildung abgeschlossen hatte und heute seinen ersten echten Kampfeinsatz erleben würde. Sein Kopf war gesenkt und er wirkte tief in Gedanken versunken.

"Private Jones, überprüfen Sie, ob Ihre Ausrüstung vollständig ist!", sprach Tara ihn mit dem erstbesten Befehl an, der ihr in den Sinn kam.

Der junge Soldat brauchte fast eine Sekunde, bis er merkte, dass jemand etwas zu ihm gesagt hatte, aber schließlich hob er den Kopf und stellte exakt die Frage, die sich Tara erhofft hatte:
"Was?"

"Erstens sagt man 'Wie bitte?' und zweitens, wenn schon, dann heißt das immer noch 'Was, Master Sergeant?' Ist das klar, Private?", fragte die Mandalorianerin streng und so laut, dass sie auch alle anderen im Raum hören konnten. Eigentlich war ihr die Anrede noch nie wirklich wichtig gewesen, aber ein wenig Ablenkung würde im Moment wohl allen gut tun.

"Ja, Master Sergeant, ich bitte um Verzeihung", antwortete der Private erschrocken und nahm rasch Haltung an.

Die meisten der Soldaten blickten bereits neugierig in seine Richtung und Tara überlegte gerade, ob sie ihnen noch etwas mehr Unterhaltung bieten und Jones auch noch mit Liegestützen bestrafen sollte oder ob sie den armen Jungen bereits genug gequält hatte, als der Lieutenant für sie die Entscheidung traf, indem er in die Runde rief:
"Wir landen gleich. Alles zu den Fahrzeugen!"

Gehorsam schulterte Tara ihr Gewehr und folgte dem Lieutenant gemeinsam mit dem Rest des Platoons durch die engen Gänge des Transporters in Richtung der Ladebucht, in der sich direkt hinter den Rampen bereits Infanteristen aneinander drängten. In den hinteren Reihen standen die Repulsorliftfahrzeuge, darunter auch zwei gepanzerte Personentransporter vom Typ A-A5, die Taras Platoon zugewiesen waren und auf die sich die Soldaten nun rasch aufteilten. Wenige Minuten später öffneten sich auch bereits die Luken und die Infanteristen sowie die Fahrzeuge strömten auf den Planeten.

Für Tara war das Betreten eines fremden Planeten stets ein eher enttäuschender Moment. So abenteuerlich es auch klang, im Inneren eines fensterlosen A-A5 bekam man wenig davon zu sehen. Also schloss die Mandalorianerin die Augen und rief sich die Holoaufnahmen der Stadt, die sie heute erobern sollten, ins Gedächtnis. Kraftwerkstürme, Gasfackeln, Silos ... Eher eine einzige Industrieanlage als eine Stadt, fand Tara. Aber wenigstens war die Verteidigung der Stadt nicht allzu gut, hatte es im Briefing geheißen.




* * *​



"Rückzug! Rückzug!", brüllte es aus dem Komlink in Taras Helm. Der Angriff hatte in einer Katastrophe geendet. Viele republikanische Soldaten waren im Sperrfeuer der imperialen Verteidigungsanlagen umgekommen, darunter wohl auch ein großer Teil der Kompanie, zu der Tara gehörte.

"Nicht allzu gut befestigt?!? Ernsthaft?!?", fluchte die Mandalorianerin, während der A-A5 eine 180-Grad-Wendung vollführte und anschließend stark beschleunigte. Die Schüsse einer imperialen Laserkanone zischten immer wieder gefährlich nahe am Transporter vorbei, explodierten jedoch immer in einigen Metern Entfernung, sodass die Druckwelle nie viel mehr Schaden anrichtete als die Insassen des A-A5 ein wenig durchzuschütteln. Das Fahrzeug selbst hatte bisher lediglich einige Treffer von Blastern einstecken müssen, die die schwere Durastahlpanzerung nicht durchdringen konnten.

"Wir sind gleich außer Reichweite der Zielerfassungssysteme, keine Sorge", rief einer der beiden Fahrer über die Schulter nach hinten zu den Passagieren. Ein Satz, den er vielleicht besser nicht hätte sagen sollen, denn im nächsten Moment ertönte ein lauter Knall und ein kräftiger Ruck ging durch den Transporter. Tara konnte beobachten, wie die beiden Fahrer daraufhin begannen hektisch auf irgendeine Anzeige zu tippen, als würden sie hoffen, das Ding dadurch dazu bringen zu können, die Werte, die es angab, doch noch einmal zu überdenken.

"Was ist denn los?", fragte die Mandalorianerin.

"Ähm ... wäre möglich, dass der Repulsorliftantrieb etwas abbekommen hat", antwortete der eine zögernd.

"Ja, die Leistung scheint ein wenig gesunken zu sein, aber alles halb so schlimm", fuhr der andere fort.

Der Transporter glitt für einige Minuten ruhig weiter und ließ die Stadt wie auch das Geräusch der Explosionen langsam hinter sich, doch schließlich drehte sich wieder einer der Fahrer zu den Passagieren um und verkündete:
"Leute, der Repulsorliftantrieb scheint wirklich beschädigt zu sein. Wir können nicht mehr höher aufsteigen als einen halben Meter und wir sinken immer noch langsam. Ich schlage vor, wir halten dort vorne am Waldrand, wo wir zumindest ein wenig durch die Bäume verdeckt werden, und versuchen das Fahrzeug zu reparieren."

Wenig später kam der beschädigte A-A5 auch bereits zum Stillstand, eine der Luken öffnete sich und die Soldaten in seinem Inneren strömten nach draußen. Tara sah sich ein wenig um. Der Transporter hatte parallel zu einem Waldrand gehalten. Kaum einen Meter links vom Fahrzeug reihten sich Bäume dicht aneinander, rechts hingegen erstreckte sich eine staubige, trockene Ebene, auf der weit und breit nichts zu sehen war. Ein derart krasser Übergang zwischen Vegetation und Öde konnte eigentlich nur das Resultat von Rodung sein.

"Also gut. Zweites Squad, Umgebung sichern!", befahl sie ihren Untergebenen knapp, entsicherte ihren A295-Blaster und machte sich auf in den Wald hinein. Doch kaum hatte sie sich etwa zwanzig Meter vom Transporter entfernt, drang ein rasch lauter werdendes Dröhnen an ihre Ohren, das sie in der Vergangenheit schon zu oft gehört hatte.

"Ein TIE! Schnell in Deckung!", schrie einer der Soldaten und sprach damit Tara aus der Seele. Sie schaffte es noch etwa zehn weitere Schritte zu machen, bevor das Dröhnen so laut wurde, dass sie sich instinktiv auf den weichen Waldboden warf. Keine Sekunde zu früh, denn im nächsten Moment ertönte bereits eine ohrenbetäubende Explosion aus der Richtung des A-A5, Holz- und Durastahlsplitter fegten über die Mandalorianerin hinweg und der Boden unter ihr erbebte.

Als der Trümmerregen wieder versiegt war, richtete sie sich vorsichtig auf.und blickte zurück zu ihrem Fahrzeug, sofern man die verbogenen Reste Altmetall überhaupt noch so bezeichnen konnte.
"Ist jemand verletzt?", rief sie, wohl wissend, dass kaum Hoffnung bestand, dass die Antwort nein lauten würde.

[Corellia-System | New Plympto | Subtropische Zone | Wald] Tara Fet und übrige Überlebende des 1. und 2. Squads ihres Platoons
 
[Corellia-System | New Plympto | Subtropische Zone | Waldrand] Lt. Rusher, Corporal Redcrown

Durch sein Fernglas beobachtete Lieutenant Rusher die Fahrt des A-A5. Er war hinter anderen flüchtenden Fahrzeugen zurück geblieben und schien Probleme zu haben. Ein ebenso deutliches Indiz dafür wie die Rauchfahne, welche der Speedertruck hinter sich her zog, war auch die stetig abnehmende Flughöhe. Schließlich musste er ganz stehen bleiben.

»Hm, nicht gut...« murmelte der dunkelhäutige Mann in seinen kurzen schwarzen Bart. Er ahnte, dass die Flucht des Panzerwagens endgültig zu Ende war.

»Es sieht nicht so aus als könnten sie bald wieder starten«, bestätigte Corporal Redcrown seine Einschätzung mit seinem knarrenden Akzent.

Der ockerfarbene Nosaurianer lag neben ihm im Gestrüpp und war trotz der namensgebenden roten Hornformation auf seinem Kopf gut getarnt - was er ironischerweise selbst gar nicht beurteilen konnte, da er wie alle Mitglieder seiner Spezies farbenblind war. Rusher hatte ihn einmal gefragt, wie er dann zu einem Namen mit einer Farbbezeichnung gekommen war, doch die Antwort war nur ein Schulterzucken gewesen. Redcrown kannte sich nicht nur sehr gut in diesen Wäldern aus, die seine Heimat waren, sondern er hatte zudem noch ganz hervorragende Augen, wie er wieder einmal unter Beweis stellte: Er schien ganz ohne technische Hilfe ebenso gut zu sehen wie der Lieutenant mit dem Makrofernglas.


»Dort können sie nicht bleiben, der Truck steht da wie auf dem Serviertablett!« behauptete der Mensch.

Seit die Imperialen von der Luft aus Jagd auf die versprengten republikanischen Soldaten machten, konnte man nur unter dem dichten Nadel- und Blätterdach des Waldes einigermaßen sicher sein. Wie erwartet, dauerte es nicht lange, bis einer der kreisenden TIEs aufmerksam auf den lahmgelegten Panzerwagen geworden war. Mit dem typisch jaulenden Geräusch seiner Zwillingsionentriebwerke, das bis zu den beiden Scouts zu hören war, stürzte er sich auf das Ziel. Eine Explosion warf Feuer, Trümmerteile und eine Menge Erdreich durch die Luft. Der Mann nahm das Glas von den Augen.


»Aufsitzen!« entschied er. »Wir müssen sehen, ob wir helfen können.«

Der Offizier und der Corporal erhoben sich aus ihren Verstecken und schwangen sich auf ihre Overracer-Speederbikes. Nur eine Sekunde später preschten die Maschinen los und erreichten schnell eine enorme Geschwindigkeit. Sie sausten am Waldrand entlang und erreichten die Stelle, an der eben noch ein Speedertruck gestanden hatte, binnen Sekunden. Abrupt bremsten die wendigen Maschinen ab und der Mensch sowie der Nosaurianer sprangen aus dem Sattel.

»Corporal, lassen Sie die Verwundeten tiefer in den Wald bringen, wenn möglich«, rief Rusher seinem Untergebenen zu, während dieser bereits nachsah, wo er helfen konnte. Der Mensch öffnete unterdessen das kleine Gepäckfach seines Speederbikes und holte das Erste-Hilfe-Material hervor. »Wer hat hier das Kommando?«

[Corellia-System | New Plympto | Subtropische Zone | Waldrand] Lt. Rusher, Corporal Redcrown
 
[Corellia-System | New Plympto | Subtropische Zone | Waldrand] Master Sergeant mit Überlebenden des 1. und 2. Squads ihres Platoons

Während das Geräusch des Zwillingsionenantriebs des TIEs langsam in der Ferne verklang, wo sich die Maschine vermutlich bereits ihr nächstes Ziel suchte, richteten sich vier Soldaten nur wenige Meter von Tara entfernt ächzend und stöhnend auf.

"Seid ihr okay?", rief sie ihnen zu.

Die vier Männer nahmen ihre Helme ab und blickten sich gegenseitig an, während sie den Schmutz von ihren Visieren abwischten.
"Geht so. Es ist zumindest nichts gebrochen", antwortete schließlich der dienstälteste von ihnen, ein rodianischer Corporal namens Karr.

"Gut, dann steht nicht einfach nur rum. Seht nach, ob jemand Hilfe braucht", erinnerte sie die drei Männer vielleicht ein wenig schroffer als nötig daran, was nun zu erledigen war. Das tödliche an einer derartigen Explosion war nicht nur die Druckwelle selbst, denn meist schleuderte sie auch noch Steine und Matallsplitter manchmal bis zu mehrere hundert Meter weit durch die Luft. Diese wirkten dann wie Projektile und konnten schwere Verletzungen verursachen. Wenn nun einige Ihrer Kameraden von solchen Splittern getroffen worden waren, galt es, ihre Wunden möglichst schnell zu versorgen, bevor der Blutverlust zu groß wurde.

Die vier Männer setzten gehorsam ihre Helme wieder auf und begannen die Umgebung nach Überlebenden zu durchkämmen. Tara selbst wandte sich nach links, wo sie aus dem Augenwinkel gerade beobachten konnte, wie ein weiterer Soldat aus ihrem Squad hinter einem dicken, moosbewachsenen Baumstamm hervorkroch, nur um den Helm abzunehmen und sich sofort darauf auf den Waldboden zu übergeben. Die Mandalorianerin war mit wenigen Schritten, bei dem Soldaten, den sie nun als Private Jones erkannte.
"Alles in Ordnung mit Ihnen?", frage sie ihn.

"Mit mir schon", antwortete der junge Mann schwach und deutete zu einem Strauch neben sich. "Aber er ist ..."

Als der Private den Satz nicht beendete, trat die Mandalorianerin näher an den Strauch heran und erkannte, dass dahinter noch ein Soldat lag. Etwas Schweres hatte ihn wohl am Hinterkopf getroffen, denn sein Helm war regelrecht zertrümmert worden. Vermutlich war er sofort tot gewesen und hatte nicht einmal Zeit gehabt, den Schmerz überhaupt wahrzunehmen. Tara erkannte in ihm einen weiteren jungen Private ihres Squads. Zwanzig Jahre alt, mit einem dreimonatigen Kind, erinnerte sie sich und schüttelte traurig den Kopf.

Danach wandte sie sich jedoch schnell wieder ab. Im Augenblick war keine Zeit auf die Toten zu verschwenden, zumindest nicht solange noch nicht alle Verwundeten gefunden und versorgt waren.
"Kommen Sie mit mir, Private", sagte sie zu Jones und macht einige Schritte in eine Richtung, aus der sie Stimmen hören konnte. Wie erwartet fand sie hinter einem weiteren Strauch noch zwei ihrer Soldaten, wobei der eine gerade das Bein seines Kameraden untersuchte. Er warf einen kurzen Blick auf die Mandalorianerin und erklärte: "Er ist über eine Baumwurzel gestolpert, Master Sergeant. Ich glaube, der Knöchel ist nur verstaucht, könnte aber auch angebrochen sein."

Tara nickte und ging im Kopf schnell alle Soldaten durch, die sie nach der Explosion wiedergesehen hatte. Alle gehörten sie zu ihrem Squad, einer davon war tot und einer verletzt. Sie ahnte jedoch, dass es um das erste Squad deutlich schlechter stehen würde, da es sich noch direkt beim A-A5 augehalten hatte, als der TIE aufgetaucht war.

"Private Jones, Sie bleiben hier und helfen, das Bein ruhig zu stellen", beschloss sie nach einem Blick in das kreidebleiche Gesicht des jungen Mannes und ging alleine weiter in Richtung der Überreste des Trucks, um nach weiteren Überlebenden zu suchen. Ich bezweifle irgendwie, dass der Kleine die nächsten zwei Monate übersteht, schoss es ihr dabei durch den Kopf.

Als die Mandalorianerin den zerbombten A-A5 schon fast erreicht hatte, bemerkte sie dass Corporal Karr mit drei weiteren Soldaten über zwei bewusstlose Körper gebeugt stand.
"Sieht nicht so gut aus", begrüßte sie der Rodianer. "Die beiden sind die einzigen Überlebenden, die wir noch finden konnten." Er deutete auf einen von ihnen, einen jungen Nautolaner, und meinte: "Er hat einiges abbekommen, aber er wird es wohl überleben." Die Robustheit der Nautolaner war ihnen allen bekannt. "Lieutenant Anderson macht mir mehr Sorgen", fuhr Karr fort und deutete dabei auf den zweiten Bewusstlosen. Er lag bäuchlings auf dem Boden und direkt unter seinem rechten Schulterblatt steckte ein Durastahlsplitter in seinem Körper. Die Rüstung des Schweren Infanteristen hatte das Schrapnell zwar abgebremst, aber es war offenbar trotzdem mehrere Zentimeter tief in den Körper eingedrungen, sodass zu erwarten war, dass bei der Entfernung des Splitters starke Blutungen auftreten würden. Aber wenn der Splitter gar nicht entfernt würde, würde der Lieutenant stattdessen vermutlich nur etwas langsamer verbluten.

Das Erste-Hilfe-Material hatte sich zum Zeitpunkt der Explosion leider noch im Truck befunden, sodass Tara gerade überlegte, woraus man vielleicht zumindest einen improvisierten Druckverband herstellen konnte, als das Geräusch eines sich rasch nähernden Speederbikes an ihr Ohr drang. Die Soldaten reagierten fast gleichzeitig: Sie richteten ihre Blaster in die Richtung, aus der das Fahrzeug jede Sekunde auftauchen würde, und suchten hinter nahestehenden Bäumen Deckung. Wenige Augenblicke später ließen sie ihre Waffen jedoch wieder sinken, denn vor ihnen hielten keineswegs Scout Troopers, sondern zwei Overracer, wie sie von republikanischen Scouts benutzt wurden. Eines der beiden Speederbikes wurde von einem Nosaurianer gelenkt, der schnell zu den Verletzten eilte, während der zweite Fahrer, ein menschlicher Offizier, das Erste-Hilfe-Material aus dem Gepäckfach seines Speeders holte.

Tara gab ihren Männern mit einem Handzeichen zu verstehen, sich wieder um ihre verwundeten Kameraden zu kümmern. Dann trat sie an den ihr unbekannten Offizier heran, um seine Frage zu beantworten:
"Sir, unser Lieutenant ist unter den Verwundeten, also habe offenbar ich gerade das Kommando - Master Sergeant Fet. Ein Glück, dass Sie da sind, unsere Erste-Hilfe-Set ist vaporisiert worden und Lieutenant Anderson muss zuerst versorgt werden, bevor wir ihn transportieren können, sonst verschlimmern wir seine Wunde noch. Wir haben noch einen weiteren Leichtverletzten", sagte sie und deutete in den Wald hinein. "Er kann aber auch nicht mehr laufen. Nur sieben Unverletzte. Acht Tote", schloss sie den kurzen Bericht über die aktuelle Lage der Truppe und wartete auf die Befehle des Offiziers.

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[Corellia-System | New Plympto | Subtropische Zone | Waldrand] Lt. Rusher, Corporal Redcrown, Tara Fet, Schwere Infanteristen

Die Situation stellte sich ziemlich schlimm dar. Wenn Lieutenant Rusher den A-A5 nicht vor dem Angriff gesehen hätte, wäre er wohl nicht sofort darauf gekommen, um welchen Fahrzeugtyp es sich gehandelt hatte. Dem Ausmaß der Zerstörung entsprachen auch die Zahlen an Toten und Verletzten, welche die Schweren Infanteristen zu verzeichnen hatten. Dabei mussten sie von Glück reden, dass sie ihren Transporter rechtzeitig verlassen hatten. Andernfalls hätte wohl keiner von ihnen überlebt.

Auf seine Frage, wer das Kommando führte, meldete sich eine junge, hellhäutige Frau. Sie hatte den höchsten Rang inne, da ihr Vorgesetzter ebenfalls unter den Verwundeten lag. Die Wucht der Explosion musste wirklich heftig gewesen sein, wenn Splitter dieser Größe die Rüstungen der Infanteristen durchschlagen hatten. Master Sergeant Fet erwies sich jedoch als fähiger Ersatz für ihn, denn sie schaffte das, was in einer solchen Situation zugleich das Wichtigste und das Schwierigste war: Sie bewahrte Ruhe und ließ sich die Kontrolle über die Lage nicht aus der Hand gleiten. Fähigkeiten, die einen guten Soldaten und Anführer ausmachten.


»Lieutenant Ysec Rusher von der 217. Scoutkompanie«, stellte der Offizier sich vor. »Das Wichtigste ist, dass wir die Überlebenden so weit versorgen, dass wir sie von hier weg bekommen. Imperiale Suchtrupps können jeden Moment eintreffen.«

Sein Blick wechselte besorgt zwischen den Verwundeten und der Ebene hin und her. So dicht am Waldrand waren sie leicht aufzuspüren und ebenso leicht zu eliminieren. Ein zweiter, etwas großflächigerer Bomberangriff konnte schon genügen. Doch solange die Verwundeten nicht versorgt waren, konnten sie nicht weg.

»Haben Sie einen Sanitäter?« fragte er und drückte dabei dem nächststehenden Soldaten das Erste-Hilfe-Paket in die Hand.

Unterdessen hatte Redcrown bereits damit begonnen, sich die Verletzung des Lieutenant aus der Nähe anzusehen. Auch er war kein ausgebildeter Sanitäter, hatte aber einige Erfahrung im Behandeln von Wunden - womöglich noch aus seiner Jugend, die er bei seinem Stamm auf New Plympto verbracht hatte. Doch in diesem Fall wirkte er ziemlich ratlos.

Eigentlich gehörte der Mann in einen Bactatank. Doch so etwas war natürlich weit und breit nicht zu finden. Sie müssten schon die imperialen Stellungen überrennen, um in Besitz von besserer medizinischer Ausrüstung als dem kleinen Medipack zu kommen. Darin befanden sich zwar die nötigen Materialien zum Anlegen eines Verbandes, dennoch aber war es überaus riskant, das Metallteil herauszuziehen.

»Der Splitter muss auf jeden Fall raus«, sagte der Nosaurianer. »Sonst können wir ihn gar nicht bewegen. Aber ich weiß nicht ob ein Verband etwas nützt. Vielleicht verblutet er innerlich oder erstickt an seinem eigenen Blut, wenn die Lunge verletzt ist.«

»Das Risiko müssen wir eingehen«, beschloss Rusher und fällte damit vielleicht ein Todesurteil. »Hier können wir nicht bleiben.«

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[New Plympto | Nordhalbkugel | Subtropische Zone | Wald | Fluss] Wonto Sluuk, Cecily (NPC)

Die Strecke war nicht weit, doch es brauchte viel Zeit, sie zurückzulegen. Wonto Sluuk und Cecily waren beide ziemlich erschöpft und kamen daher in dem unwegsamen, unvertrauten Waldgelände nur langsam voran. Je länger sie brauchten, um so dunkler wurde es, und schließlich drang so gut wie kein Licht der untergehenden Sonne mehr durch das dichte Blätterdach, so dass das Vorwärtskommen noch erschwärt wurde. Mehrfach mussten sie Kontakt mit den Verbündeten aufnehmen, um sicherzugehen, dass sie noch in der passenden Richtung unterwegs waren, denn sie hatten jede Orientierung verloren. Aber schließlich erreichten sie das Lager.

Noch bevor sie irgend etwas erkennen konnten, wurden sie von einem Wachtrupp aus vier republikanischen Soldaten aufgestöbert. Im grellen Licht ihrer Lampen fiel es jedoch leicht, die beiden dreckigen, müden Neuankömmlinge als Verbündete zu identifizieren. Dennoch wurden ihre Dienstmarken kontrolliert, bevor man sie in das kleine Feldlager vordringen ließ.

Es lag zwischen mächtigen Baumstämmen mitten im Wald. Dadurch war es schlecht überschaubar, doch Wonto Sluuk schätzte, dass um die fünfzig Soldaten hier versammelt sein mussten. Auf der Caluula waren beinahe tausend gewesen.


»So wenige...« murmelte auch Cecily in diesem Moment.

»Niemand sagt, dass das alle sind«, erwiderte Wonto. »Vielleicht gibt es noch mehr solche Lager.«

Damit hatte er natürlich recht und rein objektiv gab es keinen Anlass, daran zu zweifeln. Dennoch aber war es bedrückend zu sehen, auf was für ein Häuflein die republikanischen Streitkräfte zusammengeschrumpft waren. Es handelte sich um Angehörige fast aller Truppenteile: Leihte und schwere Infanterie, Scouts, Techniker. Nur von Panzern und Artillerie war nichts zu sehen. Die schweren Fahrzeuge hätten es wohl weder so weit durch den Wald noch über den Fluss geschafft. Die Frage, ob sie alle zerstört worden waren oder ob sie sich woanders sammelten, blieb offen. Nur ein paar Speederbikes und leichtere Kampffahrzeuge wie ULAV und einen Kampf-Landgleiter gab es. In Ermangelung von Zelten kampierten die meisten Soldaten unter freiem Himmel, doch die meisten waren ohnehin wach und wirkten so, als fühlten sie sich nicht ganz sicher. Kein Wunder eigentlich. Nicht nur der Feind war um sie herum und konnte jederzeit wieder zuschlagen, sondern auch der fremde Wald mit seinen ungewohnten, teilweise bedrohlichen Geräuschen umgab sie. Nach den Ereignissen der letzten Stunden musste man beinahe mit dem Schlimmsten rechnen. Wonto jedoch dachte nicht so. Er wollte nur etwas essen (viel essen!) und dann schlafen. Sollten auch alle wilden Bestien und Sturmtruppen der Welt hierher unterwegs sein.

Nach kurzer Suche fanden die beiden Privates tatsächlich einen Trupp ihrer Einheit, der Bullhead-Company. Es tat gut, in ein paar vertraute Gesichter zu blicken. Der Sergeant brachte sie auf den neuesten Stand:


»Wir haben noch immer keinen Kontakt zur Caluula oder sonst jemandem außerhalb der Wälder. Durch die imperialen Störsender hat unser Funk nur begrenzte Reichweite. Aber wir wissen, dass es noch mindestens einen weiteren Sammelpunkt gibt, ein paar Kilometer nördlich. Ein paar Offiziere haben es hierher geschafft, sie stehen mit denen im Norden in Verbindung und beratschlagen, wie es nun weiter gehen soll. Entschieden ist da aber noch gar nichts. Ihr werdet eine Menge hören, wenn ihr euch mit den Kameraden unterhaltet, aber das sind bisher nichts als Gerüchte und Mutmaßungen.«

»Was glauben Sie, Sergeant?« fragte Wonto.

»Ich glaube, wir bleiben nicht lange hier. Bei Tagesanbruch werden wir aufbrechen. Und zwar entweder nach Westen, um weiter von dem Industriegebiet wegzukommen, bis wir entweder Kontakt zu unserem Schiff bekommen oder auf verbünete Einheiten oder wohlgesonnene Eingeborene treffen, die uns helfen können. Oder aber wir gehen nach Osten und bringen die Sache zu Ende.«

»Zurück zu den Imps? Wie soll das denn gehen?« Cecilys Miene und Stimme verrieten ein hohes Maß an Empörung. Dieser Gedanke schien für sie geradezu pervers zu wirken. »Die haben uns zurückgeschlagen, als wir zehnmal mehr Kämpfer waren und schwere Ausrüstung hatten. Und jetzt sollen wir bessere Chancen haben? Können die da oben nicht zählen oder was?«

»Nur die Ruhe, Private. Noch ist nichts entschieden. Aber wenn es soweit ist, werden wir tun was man von uns erwartet: Befehle befolgen. Sofern sie nicht völlig unsinnig und selbstzerstörerisch sind, natürlich.«

Hatten sie gerade richtig gehört? Mit diesen Worten schien der Sergeant sich die Möglichkeit einer Befehlsverweigerung offenzuhalten. Gefährlich, so etwas überhaupt zu denken. Aber andererseits... wer hatte schon Lust, sich einfach verheizen zu lassen, weil jemand nicht in der Lage war, eine klare Niederlage als solche zu erkennen?

»Machen Sie sich darüber vorläufig keine Gedanken. Essen Sie erst einmal etwas und ruhen Sie sich dann aus.«

Das ließ der Ortolaner sich nicht zweimal sagen. Schon eine Viertelstunde später war sein Magen voll mit Tausenden Kalorien an Verpflegungsriegeln. Und fünf Minuten später schlief er tief und fest.

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Tara nickte zustimmend. Lieutenant Rusher hatte Recht: Die Verwundeten mussten so schnell von hier weg wie nur irgendwie möglich. Im Grunde kam es einem kleinen Wunder gleich, dass die kleine republikanische Truppe noch nicht entdeckt worden war, denn so knapp am Waldrand waren sie vermutlich kilometerweit zu sehen, besonders da vom zerbombten A-A5 noch immer dunkler Rauch aufstieg. Es konnte nur eine Frage der Zeit sein, bis die imperialen Suchtruppen kamen, um auch noch die letzten Überlebenden auszulöschen. Die Mandalorianerin ließ ihren Blick über die staubige Ebene gleiten, doch noch war nichts zu entdecken. Nur in der Ferne erklangen noch vereinzelt Explosionen, die vermutlich von den Protonenbomben der TIEs herrührten, die die Reste der republikanischen Truppen weiter dezimierten.

Schließlich wandte sie sich wieder Lieutenant Rusher zu, der gerade eine weitere Frage an sie gerichtet hatte.
"Nein, einen Sanitäter haben wir nicht, aber Corporal Karr hat uns schon öfter wieder zusammenflicken müssen, wenn keine medizinische Hilfe zu uns durchkommen konnte", antwortete sie und deutete dabei auf den Rodianer, der gerade das Medipack des Scouts entgegennahm, um damit zu seinem verwundeten Lieutenant zu eilen.

Tara selbst trat unterdessen an den bewusstlosen Nautolaner heran und untersuchte ihn genauer. Jemand hatte ihn bereits in die stabile Seitenlage gebracht, wie man es als Rekrut in der Grundausbildung als Soforthilfemaßnahme für die meisten bewusstlosen Humanoiden lernte. Die Mandalorianerin brauchte nicht lange, um zu verstehen, was Karr gemeint hatte, als er gesagt hatte, der Nautolaner hätte einiges abbekommen: Seine Rüstung war an mehreren Stellen in seinem Rücken leicht beschädigt. Offenbar war er von mehreren kleineren Durastahlsplittern getroffen worden, die jedoch nicht in der Lage gewesen waren, die Rüstung zu durchdringen. Zwar setzte sich die Druckwelle von solchen Treffern manchmal auch durch die Rüstung hindurch in den Körper fort, aber das von Knorpeln umhüllte Skelett des Nautolaners hatte wohl schwerere innere Verletzungen verhindert. Nachdem sie ihm vorsichtig den Helm abgenommen hatte, entdeckte Tara an seinem Hinterkopf noch ein Hämatom. Vermutlich hatte ihn ein weiterer Splitter an dieser Stelle getroffen und eine Gehirnerschütterung verursacht, was auch seine Bewusstlosigkeit erklärte. Im Grunde hätte man verschiedene medizinische Scans an dem Nautolaner durchführen müssen, um abzuklären, wie schwer sein Gehirn geschädigt war, aber solche Mittel standen ihnen im Augenblick nun einmal nicht zur Verfügung. Also konnten sie nur warten und hoffen, dass der Soldat das Bewusstsein bald wiedererlangen würde, denn je schneller das geschah, desto unwahrscheinlicher waren bleibende Schäden.

Da Tara keinen Grund finden konnte, der gegen einen Transport des Nautolaners sprach, wählte sie zwei ihrer Männer aus und befahl ihnen, den Bewusstlosen ein Stück in den Wald hinein zu ihrem Kameraden mit dem verstauchten Knöchel zu tragen. Dort waren sie zumindest besser vor den Blicken feindlicher Suchtrupps verborgen.
"Und anschließend sucht ihr am besten schon einmal nach Materialien, aus denen wir Tragen für die Verletzten herstellen können", fügte sie hinzu, während die beiden den Nautolaner vorsichtig unter den Achseln und an den Beinen packten und anhoben.

Anschließend wandte sich die Mandalorianerin wieder Lieutenant Anderson zu, neben dem der rodianische Corporal und der nosaurianische Scout knieten. Die Materialien für einen Druckverband waren bereits aus dem Medipack genommen worden, doch die beiden Corporals wirkten noch ein wenig unsicher, ob sie es wirklich wagen sollten, den Splitter zu entfernen, als Lieutenant Rusher ihnen befahl, es zu tun. Tara musste sich eingestehen, dass sie ein wenig erleichtert war, diesen Entschluss nicht selbst fällen zu müssen, denn die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Lieutenant bei dieser kleinen "Notoperation" sterben würde, war nicht gerade gering. Allerdings war ihr auch klar, dass es keine Alternative gab. Ohne rasche Hilfe würde er in jedem Fall verbluten.

Karr nickte und sagte zu Corporal Redcrown:
"Na gut, versuchen Sie den Splitter möglichst gerade herauszuziehen und ich nehme ihm die Rüstung ab."

Daraufhin ging alles sehr schnell. Die Rüstung des Schweren Infanteristen wurde abgenommen, die mit Bacta getränkte Wundauflage wurde auf die stark blutende Wunde gepresst, ein Druckpolster wurde über der Wundauflage platziert und mit einer Mullbinde festgebunden. Als sie fertig waren schienen die Blutung zumindest weitgehend gestillt zu sein. Natürlich bestand noch immer die Möglichkeit, dass auch die Lunge perforiert war, aber in diesem Fall hätte dem Lieutenant ohnehin keiner der Anwesenden mehr helfen können. Was Tara mehr Sorgen bereitete, war das viele Blut, das sie an Andersons Kleidung und im Inneren seiner Rüstung sehen konnte. Selbst wenn die Lunge unverletzt war, war sich die Mandalorianerin nicht sicher, ob ein derart starker Blutverlust noch als unbedenklich gelten konnte.

"Master Sergeant, ich soll Ihnen eine Trage bring... oh möge die Macht mit uns sein, ist er tot?", erklang die Stimme von Private Jones in ihrem Rücken. Corporal Karr stand auf, ging zu dem jungen Soldaten, der gerade erschrocken auf Lieutenant Anderson starrte, riss ihm etwas aus der Hand, und zischte ihn an: "Nein, und jetzt geh' wieder zurück zu den anderen!" Als der Private sicht wieder entfernte, schüttelte der Rodianer den Kopf und murmelte etwas in seiner Muttersprache, das nicht unbedingt wie ein Lob klang.

Tara betrachtete die "Trage", die Karr dem Private abgenommen hatte, näher. Offenbar hatte jemand einfach zwei etwa zwei Meter lange Äste mit einem Vibrokampfmesser von einem Baum abgeschnitten und dazwischen einige dünne, lange, sehr biegsame Zweige eines einheimischen Strauchs geflochten, dessen Namen die Mandalorianerin nicht kannte. Die resultierende Konstruktion wirkte nicht gerade allzu stabil, aber vielleicht würde sie tatsächlich das Gewicht eines erwachsenen Mannes tragen können.


"Na gut, versuchen wir, ihn weiter in den Wald zu bringen", beschloss sie schließlich.

[Corellia-System | New Plympto | Subtropische Zone | Waldrand] Lt. Rusher, Corporal Redcrown, Tara Fet, Schwere Infanteristen
 
[New Plympto | Nordhalbkugel | Subtropische Zone | Waldrand | Imperiales Feldlager | Commander Ryle Sunber (NPC), Captain Kieran Rand (NPC), weiteres imperiales Personal]

Nach der erfolgreichen Bombardierung des A-A5, hatten sich die übrigen Rebellen dieses Gebiets in die gigantisch großen Wälder New Plymptos zurückgezogen.
Es würde nicht lange dauern, bis sie Opfer eines vernichtenden Schlags der imperialen Armee wurden.
Bevor er jedoch einen finalen Schlag gegen die Überlebenden ordern durfte, machte sich Captain Kieran Rand auf den Weg zur Kommandobaracke des spontan errichteten Stützpunktes, am Rand des riesigen Waldes, in den die übrigen Rebellen geflohen waren.
Dort würde er seinen Vorgesetzten und obersten Befehlshaber der imperialen Truppen auf New Plympto, Commander Ryle Sunber, um Rat ersuchen, zumal ein solcher Angriff nur mit seiner Zustimmung ausgeführt werden durfte.
In Begleitung zweier Sturmtruppler, bahnte der junge Rand sich seinen Weg durch den von Juggernauts aufgewühlten Schlamm in den engen Straßen der Basis.
Respektvoll klopfte der junge Offizier zweimal flüchtig gegen die dünne Plasteeltür der Baracke, welche sich kurze zeit später automatisch öffnete.
Vor ihm tat sich ein breiter Schreibtisch mit Holoplänen der Umgebung und diversen Dokumenten auf.
Am gegenüberliegenden Ende des Schreibtischs stand ein älterer Commander, der eine für die dort herrschenden Verhältnisse recht saubere Uniform, einen eleganten Umhang und einen Schnurrbart trug.


"Ja, Captain Rand?", erkannte der in die Holopläne vertiefte, ältere Commander Sunber, ohne sein Gegenüber überhaupt zu betrachten.
Rand suchte in Begleitung eines kräftigen Schluckens schnell nach passenden Worten - ganz offensichtlich machte ihn sein erfahrener Vorgesetzter nervös, schließlich war Commander Sunber bekannt dafür, unfähiges Personal aus dem Militär ausschließen, oder in besonders schlimmen Fällen sogar liquidieren zu lassen!

"D-d-der Angriff auf den A-A5 war erfolgreich, Sir.", stotterte der junge Offizier, "Doch Überlebende konnten in den nahegelegenen Wald fliehen. Satellitenaufnahmen zeigen jedoch, dass sie Verwundete mit sich tragen. Wir vermuten, dass sie sich auf dem Weg in die östlicheren Gebiete des Waldes befinden, in dem sie von nosaurianischen Rebellen Unterstützung erhalten werden, was ihnen eine Möglichkeit für einen effektiven Gegenschlag ermöglichen würde. Da die meisten imperialen Einheiten nach der Niederlage auf Corellia aus diesem System abgezogen wurden, können wir keinem offenen Angriff standhalten. Daher empfehle ich eine sofortige Gegenoffensive, bevor es ihnen überhaupt gelingen kann, sich zu regruppieren.".
Sunber grinste, noch immer seine Holopläne studierend: Und was empfehlen Sie, werter Captain?".
Rand schien diese Frage zu wundern, doch womöglich wollte sein Vorgesetzter ihn prüfen, schließlich diente er noch nicht lange unter ihm: "Ich empfehle das Aussenden einiger Scout-Einheiten und Scharfschützen. Die Verwundeten werden die übrigen überlebenden Rebellen langsam machen, weshalb ihnen kaum Möglichkeiten für Hinterhalte geboten werden.".
Selbstsicher erwartete der junge Offizier ein Lob seines Vorgesetzten, welcher nach dieser Äußerung zum ersten Mal seinen Blick von den Holoplänen auf seinem Schreibtisch zu Rand lenkte: "Dabei errechne ich einen Verlust unserer Einheiten von etwa zwanzig Prozent Kampfkraft - ein unnötiges Risiko, inbesondere wenn man unsere derzeitige Lage in diesem System in Betracht zieht.".
Es fiel Rand schwer, dem ernsten und leicht aggressiven Blick des schnurrbärtigen Commanders stand zu halten.
"T-tut mir L-l-leid, Sir..", stotterte Rand und hoffte auf eine zweite Chance.
Sunbers Gesicht jedoch zeigte plötzlich ein breites Grinsen auf:
"Da gibt es wesentlich effektivere Methoden: Wir bombardieren einige Teile des Waldes mit TIE-Bombern und setzen ihn somit in Flammen. Dies sollte die Überlebenden ausräuchern und einen Weg für unsere Infanteristen und AT-STs schaffen. Sobald diese Gruppe erledigt ist, werden wir uns den übrigen Rebellen und den Nosaurianern widmen und diesen Sektor New Plymptos wieder für uns beanspruchen.".

Diese Taktik schien den jungen Offizier sichtlich zu beeindrucken.
Noch bevor Rand sich auf den Weg machte, fügte Sunber hinzu:
"Diese Operation darf nicht schief gehen! Sollten wir erneut die Kontrolle über New Plympto erlangen, böte sich uns eine Möglichkeit, dieses gesamte System für uns zu beanspruchen. Enttäuschen Sie mich nicht, Captain!".
Dieser letzte Satz traf Rand wie ein Dolch in der Magengrube.
Sofort eilte er zurück zu seiner Baracke, um den Befehl an die TIE-Bomber weiterzugeben und auf das Beste zu hoffen - er wollte, nein durfte seinen Commander nicht enttäuschen...



[New Plympto | Nordhalbkugel | Subtropische Zone | Waldrand | Imperiales Feldlager | Commander Ryle Sunber (NPC), Captain Kieran Rand (NPC), weiteres imperiales Personal]
 
[Corellia-System | New Plympto | Subtropische Zone | Waldrand] Lt. Rusher, Corporal Redcrown, Tara Fet, Schwere Infanteristen

Lieutenant Rusher bemerkte, dass die Soldaten der Schweren Infanterie bemerkenswert gut mit der Situation zurecht kamen. Keiner schien unter Schock zu stehen oder panisch zu sein. Sie arbeiteten trotz der schwierigen und gefährlichen Lage noch immer gut als Team miteinander und befolgten ohne Zögern die Befehle ihrer Anführerin. Diese Disziplin zeugte von gutem Training und einiger Erfahrung. Daher rechnete er diesem Trupp einige Überlebenschancen aus - sofern die Verwundeten keine allzu große Last für sie darstellten.

Für ihn und Corporal Redcrown galt nun: Mitgegangen - mitgehangen. Es wäre leicht gewesen, sich wieder auf die Bikes zu schwingen und diese Leute sich selbst zu überlassen. Aber das war nicht der Geist der Streitkräfte der Neuen Republik. Und in der aktuellen Situation war es vor allem wichtig, möglichst viele Überlebende des missglückten Angriffs auf einem Fleck zu versammeln, um ihre Kräfte zu bündeln. Sich weiter zu zerstreuen, konnte mittel- und langfristig niemandem dienen. Zudem konnte den Infanteristen die Überlebensausbildung der Scouts und die Ortskenntnis von Redcrown sicherlich nützlich sein.


»Hören Sie das?« fragte er Master Sergeant Fet, als in weiter Ferne ein jaulendes Geräusch zu hören war. »Speederbikes. Und zwar keine von uns, sondern 74-Z. Sie durchkämmen den Wald bereits.«

Es war klar, dass sie sich nun beeilen mussten. Aber das brauchte er nicht zu sagen. Die Soldaten waren bereits dabei, alles für den Aufbruch vorzubereiten. Die Trage, die sie in aller Eile gezimmert hatten, sah nicht so aus, als sei sie für die Ewigkeit gemacht, aber fürs erste musste sie ihren Zweck erfüllen. Wenn der Bewusstlose bald zu sich kam, gab es zumindest nur noch einen, der getragen werden musste.

»Wasser und Proviant sind wichtig. Wir wissen nicht, wie lange wir unterwegs sind. Corporal, sehen Sie nach, ob in dem Wrack noch etwas Brauchbares zu finden ist.

Master Sergeant, haben Sie Funkkontakt zur Caluula oder sonstwem? Unsere Comlinks sind tot, wir vermuteten, dass der Funk vom Feind gestört wird.«


Diese Vermutung bewahrheitete sich leider. Sie konnten keinen Kontakt zu befreundeten Einheiten herstellen.

»Dann sind wir auf uns gestellt, bis wir auf Verbündete stoßen. Die meisten Einheiten, die wir vorhin gesehen haben, sind Richtung Westen geflohen. Die Wahrscheinlichkeit ist dort am größten, auf andere Republikaner zu treffen. Zudem bringt es uns vom Feind weg.

Master Sergeant Fet, ich könnte mich aufgrund meines Ranges nun einfach zum Befehlshaber erklären. Aber Ihre Leute vertrauen Ihnen sicherlich mehr als einem Fremden, der noch nicht einmal der gleichen Truppengattung angehört. Führen Sie sie weiter an - dieses Bisschen Ordnung beizubehalten, ist mit Sicherheit gut für die Moral, und die ist nun wichtiger als alles andere. Nur tun Sie mir und sich selbst einen Gefallen und achten Sie auf unseren Rat. Wir sind für solche Situationen ausgebildet und Corporal Redcrown stammt von diesem Planeten und aus Wäldern, die diesen hier sehr ähnlich sind. Wir müssen unsere Fähigkeiten kombinieren, wenn wir hier überleben wollen.«


[Corellia-System | New Plympto | Subtropische Zone | Waldrand] Lt. Rusher, Corporal Redcrown, Tara Fet, Schwere Infanteristen
 
[Corellia-System | New Plympto | Subtropische Zone | Waldrand] Lt. Rusher, Corporal Redcrown, Tara Fet, Schwere Infanteristen

Kaum war Lieutenant Anderson vorsichtig auf der improvisierten Trage platziert worden, machte Lieutenant Rusher Tara auf ein entferntes Geräusch aufmerksam: Imperialen Scouts waren offenbar bereits dabei den Wald auf ihren Speederbikes zu durchsuchen. Die Zeit drängte damit noch mehr, als die Mandalorianerin bereits gedacht hatte.

Der Scout begann rasch damit, die letzten Vorkehrungen für den Aufbruch zu treffen, indem er das Wrack nach Ausrüstung durchsuchen ließ, die die Explosion überstanden hatte. Tara vermutete, dass diese Aktion kaum von Erfolg gekrönt sein würde, so stark beschädigt wie der A-A5 nun einmal war, aber Rusher hatte Recht: Sie würden unbedingt Trinkwasser und Nahrung benötigen, also war es zumindest einen Versuch wert. Die Mandalorianerin versuchte inzwischen Kontakt zur Caluula aufzunehmen, wie der Lieutenant befohlen hatte.

"111. Mobile Infanteriekompanie an KLQ Caluula, bitte melden", sprach sie in das Comlink in ihrem Helm und wartete einige Sekunden lang vergeblich auf eine Antwort.

"KLQ Caluula, können Sie uns hören?", versuchte sie es erneut, doch auch diesmal ertönte nur ein leises Knistern in ihrem Ohr, das vermutlich von einem starken Störsender verursacht wurde.

Tara blickte Rusher an und schüttelte stumm den Kopf. Nein, sie waren offenbar zumindest für den Moment von jeglicher Unterstützung abgeschnitten. Umso erleichterter war sie, dass die beiden Scouts zu ihnen gestößen waren. Sie wusste zwar, dass sie das Glück hatte, in einem Platoon mit überwiegend erfahrenen und fähigen Soldaten dienen zu dürfen, die schon zu viele Kämpfe überlebt hatten, um sich noch allzu schnell geschlagen zu geben, aber sie alle befanden sich im Augenblick in einer für sie ungewohnten Lage. Die Schweren Infanteristen waren zwar dafür ausgebildet, gegen gepanzerte Fahrzeuge zu kämpfen, Bunkeranlagen zu stürmen oder sich mit imperialen Soldaten Straßenschlachten in engen und verwinkelten Häuserschluchten zu liefern, aber in der Wildnis zu überleben, ohne vom Feind entdeckt zu werden, gehörte nicht zu ihren Spezialitäten. Dafür waren Scouts bekanntlich Profis auf diesem Gebiet.

Doch dann eröffnete Lieutenant Rusher ihr zu ihrer großen Überraschung, dass sie ihr Squad weiter anführen solle. Die Mandalorianerin hatte fast wie selbstverständlich angenommen, dass er als Offizier sofort das Kommando über die Truppe übernehmen würde, aber sie konnte seine Erklärung nachvollziehen. Viele Soldaten verunsicherte es tatsächlich, von einem ihnen unbekannten Offizier angeführt zu werden, was im Ernstfall ein großes Problem darstellen konnte, mussten die Soldaten dann doch reibungslos, wie ein gut eingespieltes Team zusammenarbeiten. Also nickte Tara zum Zeichen, dass sie verstanden hatte.


Ein seltsamer Typ, dachte sie mit einem Blick auf Rusher. Die meisten Offiziere hätten daran bestimmt nicht gedacht. Sie waren Anführer. Dafür wurden sie an der Akademie vorbereitet und sie zweifelten deshalb nur selten daran, dass sie dafür auch am besten geeignet waren. Allerdings war Tara schon lange genug bei der Armee, um zu wissen, dass die unkonventionell denkenden Offiziere oftmals gleichzeitig die fähigsten waren.

In diesem Moment ertönte ein triumphierendes
"Ha!" aus dem Inneren des Trucks und wenige Sekunden später kletterte ein breit grinsender Corporal Karr aus dem Wrack heraus. In seinen Händen hielt er zwei Rucksäcke, deren Stoff zwar ein wenig versengt wirkte, die ansonsten aber offenbar unbeschädigt waren. Der Rodianer stellte die Rucksäcke auf dem Waldboden ab und begann sie rasch zu durchsuchen. Dann befestigte er einen davon auf seinem eigenen Rücken und reichte den anderen an Tara weiter, die seinem Vorbild folgte. "Die Bombe hat den hinteren Teil des A-A5 getroffen und alles darin ist völlig ausgebrannt. Der Großteil unserer Ausrüstung ist also zerstört. Aber die Fahrerkabine hat etwas weniger abbekommen und dort habe ich noch die Rucksäcke unserer Fahrer gefunden. Da drinnen sind genug Wasser und Verpflegungsriegel für die nächsten 24 oder 36 Stunden, würde ich sagen", meinte der Corporal. Zumindest etwas, dachte Tara und nickte zufrieden.

Da die kleine Truppe nun offenbar mit dem Nötigsten versorgt war und die imperialen Suchtrupps vermutlich nicht mehr lange brauchen würden, um den zerbombten Truck zu finden, fand die Mandalorianerin, dass es höchste Zeit war endlich aufzubrechen. Sie ließ also die Trage, auf der Lieutenant Anderson lag, anheben und die rund vierzig Meter bis zu den anderen Verletzten bringen. Bereits aus der Ferne konnte Tara erkennen, dass der Soldat mit dem verstauchten Knöchel einen längeren Ast wie eine Krücke unter seine Achsel geklemmt hatte und nun versuchte, damit ein wenig auf und ab zu humpeln, wobei er sich überraschenderweise gar nicht ungeschickt anstellte. Der Nautolaner war ebenfalls wieder zu sich gekommen, wirkte aber nach wie vor sehr benommen und schwankte so stark, dass er von einem anderen Soldaten gestützt werden musste. Auch wenn nun nur noch ein Verletzter getragen werden musste, war doch offensichtlich, dass die Truppe nur sehr langsam vorankommen würde.


"Alles herhören", eröffnete Tara schließlich eine kleine Ansprache, als alle Überlebende ihrer Einheit ihre Blicke auf die Mandalorianerin und die beiden Scouts richteten. "Ich will niemandem etwas vormachen: Unsere Lage war schon mal besser. Wir haben keinen Kontakt zur Caluula, der Großteil unserer Ausrüstung ist zerstört und wir können hier nicht länger bleiben, weil imperiale Scout Troopers uns zu leicht entdecken würden." Der Mandorianerin war klar, dass diese Worte kaum geeignet schienen, um die Moral der Truppe zu stärken, aber sie wusste ebenso, dass sie keinem der Anwesenden etwas Neues gesagt hatte, und in ihren Augen war die beste Motivation in einer schwierigen Situation oftmals, diese einfach anzusprechen, nur um sofort darauf einen Ausweg anzubieten: "Das bedeutet aber noch lange nicht, dass wir am Ende sind. Wir werden in den westlichen Teil des Waldes weiterziehen, um uns dort mit anderen republikanischen Einheiten zu vereinigen. Wir haben noch genügend Versorgungsriegel und Trinkwasser für diese Reise, also keine Sorge darum." Zumindest vorerst, fügte sie in Gedanken hinzu. "Außerdem haben wir das Glück, in Lieutenant Rusher und Corporal Redcrown von der 217. Scoutkompanie hier außgesprochen fähige und für solche Situationen ausgebildete Unterstützung gefunden zu haben. Also, alles zusammenpacken und dann Abmarsch!"

Wenige Sekunden später waren die republikanischen Soldaten auch bereits aufgebrochen und wanderten langsam aber stetig durch den Wald, dessen Vegetation dichter wurde je tiefer sie in ihn vordrangen. Obwohl sie eigentlich nach Westen wollten, bewegte sich die kleine Truppe nach Nordwesten, um sich weiter vom südlichen Waldrand zu entfernen. Bereits nach kurzer Zeit war der Wald so dicht, dass die jaulenden Motoren der imperialen Speederbikes, die sie am Waldrand noch in der Ferne gehört hatten, zumindest für menschliche Ohren nicht mehr wahrzunehmen waren.

Der Marsch gestaltete sich anfangs recht ruhig, doch nach einigen Minuten begann erneut ein Jaulen durch das dichte Blätterdach des Waldes zu ihnen durchzudringen. Einige der Schweren Infanteristen drehten sich um und entsicherten ihre Blaster, doch der Mandalorianerin war klar, dass ihre Waffen ihnen hier nicht helfen würden, denn das Geräusch stammte nicht von einem Speederbike sondern von den Zwillingsionentriebwerken eines TIE. Und der kam so rasch näher, dass sie nur hoffen konnten, dass er die Soldaten hier unter den dichten Laubkronen der Bäume nicht entdecken würde.


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Captain Kieran Rand betrat in schnellem Tempo die Kommandozentrale der imperialen Basis.
Sämtliche ihm Untergeordnete, schienen sich erst bei seinem Erscheinen wirklich auf ihre Arbeit zu konzentrieren und versuchten beschäftigt zu wirken.
Nach der Ansprache Sunbers jedoch, ignorierte der junge Captain die mehr als fragwürdige Arbeitseinstellung seiner Männer.
Stattdessen stützte er sich an einem großen Tisch ab, welcher die Basis und ihre Umgebung holografisch darstellte.
Ohne herbeigerufen zu werden und fast instinktiv, schritt ein Lieutenant heran und wartete auf Anweisungen vom sichtbar aufgewühlten Captain.


"Haben Ihre Scouts Fortschritte gemacht?", fragte Rand und studierte dabei den holografisch dargestellten Wald.
Der Lieutenant schluckte schwer und suchte scheinbar nach passenden Worten, mit denen er den derzeitigen Stand am besten erläutern konnte:
"Wir haben den gesamten östlichen Bereich des Waldes absuchen lassen und bisher keine Spur von Überlebenden entdeckt. Ich wollte gerade den Befehl geben, weitere Spähtrupps mit Speederbikes in den Wald zu schicken.".
Rand schüttelte gestresst den Kopf: "Ziehen Sie Ihre Männer augenblicklich zurück!".
"Aber die Rebellen haben Verwundete und werden daher nicht weit kommen!", erwiderte der Lieutenant, "Es ist nur eine Frage der Zeit, bis unsere Spähtrupps sie finden!".
"Sie stellen also meine Befehle infrage?",
fragte Rand und drehte sich mit einem überraschten Gesichtsausdruck um.
Es war offensichtlich, dass der sonst sehr gelassene und für Vorschläge offene Rand in seinem unerfahrenen, jungen Alter bei Weitem nicht so großen Respekt genoss wie etwa Commander Sunber, doch unter den gegebenen Umständen, wäre selbst er bereit, ein Exempel zu statuieren, schließlich hing seine Karriere - und vielleicht sogar sein Leben - von dieser Mission ab.
Bevor der Lieutenant sich aus der Situation herausreden konnte, fuhr Rand mit den neuen Befehlen fort:
"Commander Sunber befielt die Bombardierung des Waldes durch TIE/sa Bomber . Der dadurch verursachte Waldbrand sollte sämtlichen Überlebenden den Rest geben. DANN würden die Spähtrupps wieder ins Spiel kommen".
Der Name Sunbers schien überzeugend genug zu sein, sodass der Lieutenant den Befehl unverzüglich weiter gab.


Kurze Zeit später kreisten drei Bomber über den großen Wald, westlich der Basis.
Angeführt wurde diese kleine Gruppe von einem Captain mit dem Kennzeichen Watcher One.

"Basis, hier Watcher One. Haben Zielgebiet erreicht und warten auf Grünes Licht für Abwurf.", teilte der Anführer über Funk mit.
Die Bomber umkreisten das Zielgebiet in keiner üblichen Formation und in keinem regelmäßigen Muster, um Raketenbeschuss zu vermeiden - schließlich war die tatsächliche Bewaffnung der sich im Wald aufhaltenden Überlebenden den Imperialen unbekannt.

"Watcher One!", ertönte das Funkgerät der Bomber, "Sämtliche Spürtrupps haben soeben den Wald verlassen und befinden sich in sicherer Entfernung. Grünes Licht für Abwurf!".
"Roger, Basis.",
bestätigte Watcher One, "Watcher Two und Three - geschlossene Formation und bereit machen für Bombenabwurf!".
Die übrigen zwei Bomber reagierten und ordneten sich hinter ihrem Anführer in einer geschlossenen Formation an.
Nach einigen Sekunden gab Watcher One den finalen Befehl für die Operation:
"Bomben abwerfen!".
Nach einem fast synchronen "Werfe ab!" der übrigen Zwei, fielen Protonenbomben auf den großen Wald hinab, welche in bläulichen Explosionen das gesamte, dicht bewachsene Gebiet aufleuchten ließen.
Zahlreiche Bäume zerbarsten - große Splitter schossen durch den dichten Wald und begannen daraufhin zu brennen.
Ein gewaltiges Feuer entfachte, das sich (vor allem aufgrund der vielen Nadelbäume) rasant ausbreitete und schließlich fast den ganzen Wald bedeckte.
Nach einer weiteren Runde, stellten die Bomber ihr Feuer ein und machten sich auf den Rückweg zur Basis.



"Das Bombardement war erfolgreich", bestätigte der Lieutenant mit einem Blick auf die Holoprojektion des Waldes im Kommandozentrum der Basis, "Das Feuer wird sich schnell auf die übrigen Gebiete ausbreiten und höchstens am kleinen Fluss im Westen aufgehalten werden.".
Zufrieden mit seiner Leistung, nickte Rand und merkte an: "Mit ihren Verwundeten werden es die Rebellen kaum rechtzeitig bis zum Fluss schaffen - außer natürlich sie lassen ihre Verwundeten zurück. Aber ich weiß, wie Rebellen denken und dieses Opfer werden sie keinesfalls in Kauf nehmen. Schicken Sie in einer halben Stunde erneut die Spähtrupps los. Ich erstatte Commander Sunber Bericht.".


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Es war erleichternd, dass die Suche im Truck nicht ganz ergebnislos verlief. Die wenigen Vorräte, die Lieutenant Rusher und Corporal Redcrown bei sich hatten, hätten nicht ausgereicht, um die Gruppe lange zu versorgen. Doch nun hatten sie einen kleinen Puffer und damit Zeit gewonnen, bevor sie sich auf die Fähigkeit des Nosaurianers verlassen mussten, sie aus dem Wald zu ernähren. Solche kleinen Erfolge brauchten die Soldaten jetzt, um ihre Moral aufrecht zu erhalten.

Auch der Transport der Verletzten schien einigermaßen zu funktionieren. Glück im Unglück. Sowohl dem Mann mit dem beschädigten Fuß als auch den Trägern des schwer verletzten Offiziers kam die geringe Schwerkraft von New Plympto sehr entgegen, die auch dazu beitrug, dass die etwas unzuverlässig aussehende Trage vorerst hielt. So konnten die Soldaten sich in Bewegung setzen und etwas Raum zwischen sich und den Waldrand bringen. Natürlich hätten die beiden Scouts die Möglichkeit gehabt, sich einfach auf ihre Bikes zu schwingen und davon zu rasen. Doch sie taten es nicht, sondern blieben bei den Schweren Infanteristen. Ihre Fahrzeuge, die einen halben Meter über dem WaldBoden schwebten, schoben sie; da es keine Haftung und Reibung gab, ein recht müheloses Unterfangen.

Doch es war alles andere als ein Spaziergang. Ständig hatten sie die Sorge vor Verfolgern im Nacken. Dass plötzlich keine Bikes mehr zu hören waren, missfiel dem Lieutenant. Er kannte die imperialen Scouts - sowohl die der regulären Armee als auch die der Sturmtruppen - zu gut, um zu glauben, dass sie diesen Teil des Waldes einfach übersahen. So ungründlich waren sie nicht. Ihr Abzug musste also einen Grund haben, und da konnte er sich so manches vorstellen. Nichts davon äußerte er jedoch, denn es konnte nur dazu beitragen, die Soldaten unnötig zu beunruhigen.

Schweigend grübelte Ysec Rusher auf seinen Gedanken herum, bis einer davon - der schrecklichste - sich plötzlich bewahrheitete. Zwillingsionentriebwerke kündigten ein größeres Kaliber der imperialen Kriegsmaschinerie an als ihre Speederbikes. Einige der Schweren Infanteristen verkannten die Situation und richteten ihre Waffen zu den Seiten und nach hinten, weil sie damit rechneten, dass der Feind aus dem Gesträuch hervorbrach. Er näherte sich jedoch von oben...

Zwischen den Baumwipfeln hindurch tauchte für einen kurzen Moment die breite, zweirümpfige Silhouette eines TIE-Bombers auf.


»Nicht schießen!« brüllte Rusher durch das Heulen und hoffte, dass seine Stimme alle erreichte. Zwar konnte man die schildlosen Maschinen theoretisch mit einem Handblaster abschießen. Aber nur wenn man glücklich traf - bei diesem Tempo fast unmöglich. Das Feuer zu eröffnen, musste nur dazu führen, dass die Feinde auf sie aufmerksam wurden, und dann waren sie verloren.

Der Scout war nicht ganz sicher, ob jemand geschossen hatte; er hatte es zumindest nicht bemerkt. Doch schon nach einer Sekunde war der Bomber wieder außer Sicht. Ganz in der Nähe explodierte die erste Bombe. Holzsplitter und Dreckklumpen flogen herum, als Bäume zerfetzt und der Waldboden aufgewühlt wurden. Doch diese erste Explosion war nicht so nah, dass die Gruppe ernsthaft von ihr bedroht wurde.


»Lieutenant, lassen Sie uns jagen!« rief Redcrown. Seine namensgebende Hornkrone hatte einen aggressiveren, grelleren Rotton angenommen, da Stress und Emotion dafür gesorgt hatten, dass mehr Blut die Haut durchfloss. Der Nosaurianer schwang sich auf seinen Overracer.

Der Lieutenant wusste was er vorhatte. Ein Speederbike war in der Lage, auch in großer Höhe zu fliegen und dabei beachtliche Geschwindigkeiten zu erreichen. Schneller als ein Bomber im Tiefflug allemal. Redcrown wollte sich hinter die TIEs hängen und sie mit der Blasterkanone seines Overracers abschießen. Ob das gelang, war fraglich - jedenfalls nur, wenn diese Feinde keine Eskorte hatten. Hatte man davon schon gehört: Ein Scout, der einen Bomberabschuss verzeichnen konnte! Aber zumindest konnten sie versuchen, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und weg von den Leuten am Boden... Rusher war drauf und dran, dem Plan seines langjährigen Kameraden zuzustimmen und sich ebenfalls auf sein Bike zu schwingen. Doch dann explodierte etwas (mit Sicherheit eine weitere Bombe) weit näher als die erste. Eine mörderische Welle aus Wucht und Schall erfasste ihn und schleuderte ihn zu Boden, wobei er sich den Kopf stieß. Rötliche Nebel legten sich vor seinen Blick. Er sah, dass etwas sehr großes - ein ausgewachsener Baum - diese Nebel durchdrang.


»Redcrown, Achtung!« rief er heiser und nicht halb so laut wie er wollte, während sich das tonnenschwere Stück sterbendes Holz wie ein Raubtier auf seinen Corporal stürzte.

[Corellia-System | New Plympto | Subtropische Zone | Wald] Lt. Rusher, Corporal Redcrown, Tara Fet, Schwere Infanteristen
 
New Plympto-System- Nordhalbkugel- Subtropische Zone- Vor dem Industriegebiet) Cado, Bullheads

Im Schutz der voranfahrenden T3-B’s lefen die Soldaten der Bullhead Kompanie auf die Stadt zu. Die LZ schien wirklich sicher zu sein, vermutete Cado. Immerhin waren sie noch nicht unter Beschuss, was sich aber ändern wird, je näher sie der Stadt kamen. Er schaute sich kurz um und konnte feststellen, dass alle aus seinem Trupp bei ihm sind. Auf der Caluula wurden ihm der Twi'lek Aba'ette und die Menschin Eevy zugeteilt, als Ersatz für seine beiden auf Corellia gefalllenen Kameraden.

Auf halbem Wege zwischen der Republikanischen Landezone und der einzunehmenden Industriestadt wurden die Soldaten unter Beschuss genommen. E-Webs, Scouts, Artillerie und Panzer nahmen sie aufs Korn und im selben Moment fielen schon die ersten Verbündeten.


"Bleibt in der Nähe der Panzer!" rief er seinem Trupp zu und versuchte dabei die Schmerzensschreie und Hilferufe anderer Soldaten zu übertönen.

Cado selber sprang über einen Gefallenen und konnte mit einem Blick auf den Toten ein rauchendes Loch im Kopf sehen. Ehe er weiter darüber nachdenken konnte explodierte der Panzer vor ihm und schleuderte den Master Sergeant auf den Boden. Er versuchte aufzustehen, doch vor ihm drehte sich alles und hören konnte er dank des Piepens auf seinen Ohren auch nichts mehr. Da tauchte mit einem Mal das Gesicht von Private Zargana, aus seinem Trupp, auf. Der junge Soldat sagte etwas, was Cado aber nicht verstehen konnte. Dann griff der Private ihm unter die Arme und zog ihn zu dem zerstörten Panzer. Da sich das drehende Bild vor seinen Augen wieder beruhigt hatte, setze sich Cado auf und schaute sich kurz um.

Sein Trupp war vollzählig, ein Teil war bei ihm der andere ist hinter einem anderen zerstörten T3 in Deckung gegangen. Er konnte direkt erkennen das dort drüben die ersten Toten aus seinem Trupp lagen. Die Sanitäterin aus seinem Trupp Nali Flynn war über einen anderen Soldaten gebeugt und verband anscheinend einen Durchschuss am Bein. Da Cado mittlerweile auch wieder hören konnte wurde ihm erklärt, dass 2 AT-AT's aufgetaucht sind und die ersten Verbündeten berets fliehen.


"Corporal! Wie ist der Status bei Ihnen?" rief er ins Com-Link.

"Master Serge. Darkel hier. Der Corporal hat einen Durchschuss am Bein und Mak ist tot. Wir sollten uns auch alle zurückziehen wie der Rest. Ein Kampfläufer ist zerstört, der andere rückt vor!"

"Helft dem Corporal und macht euch auf den Weg zur Caluula! Ich mach mich mit dem Rest auf den Weg."

Mit diesen Worten stand er auf und bedeutete den vier anderen Soldaten aus seinem Trupp ihm zu folgen. Sie rannten so schnell sie konnten das ganze Gelände zurück und die ganze Zeit schlugen Blastersalven neben und vor ihnen in den Boden ein. Zum Glück für sie war der AT-AT mit anderen Soldaten beschäftigt. Sie rannten und rannten und plötzlich hörte er jemanden rufen, dass das Schiff weg war. Und tatsächlich, die Caluula ist nicht mehr da. Abgehoben, ohne die Bullhead Kompanie.

"In den Wald! Schnell!" rief er über die Schulter.

Im Wald angekommen liefen sie noch weiter um ganz sicher gehen zu können, vor dem Imperialen Beschuss geschützt zu sein. Cado verminderte sein Temp schliesslich nachdem der Lärm der Kampfmaschinen leiser geworden war und ließ seine vier Kameraden sich bei ihm sammeln.

"Wo ist Josh?" fragte er die anderen drei.

"Er war direkt hinter uns. Vielleicht hat er sich verlaufen?"

"Aufstehen. Wir gehen den gleichen Weg zurück bis zum Waldrand und hoffen, dass wir ihn finden."

Vorsichtig aber dennoch schnellen Schrittes gingen sie durch den Wald zurück. Wenige Minuten später, sie mussten ungefähr 100m vom Waldrand entfernt sein, hörte Cado ein Geräusch. Er brauchte einen Moment um zu realisieren was es war.

"Speeder! Runter, auf den Boden!" befahl er.

Auf dem Boden liegend, versuchten sie nun die ungefähre Position der Speeder zu orten, als sie jemanden auf sie zurennen sehen konnten. Nur ein paar Sekunden später kamen zwei Imperiale Speeder aus der gleichen Richtung und schossen Private Josh Zargana nieder.

"Fierfek!"
entfuhr es ihm, als er mit ansehen musste wie ein weiterer aus seinem Trupp getötet wurde.

"Darkel wie ist Ihr Status?"

Es kam keine Antwort, nur Rauschen. Er veruschte es nochmal und bekam das gleiche Ergebnis.

"Wahrscheinlich stören die Imps unseren Funk." meinte Lobar.

Cado wollte gerade etwas sagen als plötzlich TIE-Bomber über sie hinwegflogen und weiter entfernt von ihnen den Wald bombardierten. Der dicht bewachsene Wald fing augenblicklich Feuer, dass sich rasant ausbreitet. Auch in die Richtung des Master Sergeant und seine drei Kameraden.

"Schnell, in die Richtung!" rief er und deutete in den Teil des Waldes von der er glaubte, dass dies Westen ist.

New Plympto-System- Nordhalbkugel- Subtropische Zone- Wald) Cado
 
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